Amtsblatt Innsbruck

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S ch r i f t l c i t u n ^ : N a t b a u : i . S t o c k Z i m m e r N r . 1 li 0 ,V er n s p r e m e r N r . < > : i 7 l / 1 9 0

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1949

12. Jahrgang

Die Ehrenrinq-Verleihung an Univ. Prof. Dr. Hermann Wopfner 17. Ehrcuriug, «don dio Stadt Innsbruck vergab, erhielt der bekannte heiniische Geschichtsforscher, Univ.-Prof. Dr. Hermann Wopfner. Der Geehrte ist eine der in weitesten Kreifell der Tiroler Bevölkerung bekannten Gelehrtenpersönlichkeitcn der Inns/brncker Universität. Neben seinein Lehrberuf lvidiuete sich Prof. Wopsner als Forscher fast ansMicßlich der Erschließung der Tiroler Geschichte wie des bäuerlichen Lebens und Brauchtums. Ans Anlaß der Bolleudniui des 70. Lebensjahres des Gelehrten (21. Mai 194tt) widmeten ihm zahlreiche Fachkollegen wissenischastliche Arbeite::, die schließlich in drei ansehnlichen Festschriften gesammelt «herausgegeben wurden. Die Heimatstadt hat nun ihren bcbenteniden Sohn — die Wopfner sind seit 1708 in Innsbruck ansässig — durch hie Verleihung ihres Ehrenringes ausgezeichnet. Dadurch trat übrigens der wohl einmalige'Fall ein, das; der einstige Bolksschullehrcr — Konrad Fischnalcr, der Verfasser der Innsbrncker Chromk — lind sein Schnler Träger dieses Ehrenringcs sind. Das frenndschaftliche Verhältnis zwischen beiden hielt zeitlebens an und, als der Schüler längst ordentlicher Ilniversitätsprofessor war, erhielt er noch von seinem alten Lehrer eine Arbeit mit der Widmung: „Meinem lieben Hermann." Bei der feierlichen Merreichnng des Ehrenringes iu der Aula der Universität am 25>. Juni 1!>l!> hielt Bürgermeister Dr. Autou Melzcr folgende Ansprache: Sehr geehrter Herr Professor! Die Landecchauplstadt v'mnc'brnck verleiht jenen von ihren Mitbürgern, die durch ihr Wirken auf dem Gebiet der Kultur, der Wissenschaft oder der .^'unst deu Flamen nuserer ^ladt in die Well hinauftrage,!, einen mit dem Wappeu der Stadt geschmückteil goldenen Ring, deu Ning der Stadt Innsbruck. (5s ist mir nnd mgleich gh eine große gß Frende, Ihnen, eine

ss l ;ukö sehr geehrter Herr Professor, mitteilen können, daß der l^emeinderat der ^ladt IilNvbrnck einslimuiig des'chlosseli l)at, I h n e n , Herr Professor, dem Nestor der lebenden Tiroler l^eschichwschreiber, diesen Ring zu verleihen.

I m Innsbrucker Rathaus schmücken die Wappott der ehemaligen Stadtrichter, Bürgermeister und Kirchpröpste das Vorzilnincr des amtierenden Bürgermeisters. Eines dieser Wappen trägt den Nam?n Sebastian Wopfner. Es gereicht nur zur besonderen Oenugtunng, daß ich als einer der Anttsnachfolger dieses Sebastian Wopfner Ihnen, der Sie einer seiner leiblichen Nachkonnneu sind, den goldenen Ring au den Finger stecken darf, den Ring, der die besondere Verbundenheit der Stadt mi't seinem Träger betnnden soll. Der Zweig der Wopfner, dem Sie, Herr Professor zugehö'rcn, zählt zu den Alt-Innsbrucker Familien, die das Wachstum der Stadt in den letzten Jahrhunderten miterlebt und mitbestinnnt haben. Seit einem Vierteljahrtansend sind die Wopfner als Gewerbsund 'Kausleute hier angesessen. I h r Ahnenhof abcr steht droben am Wittenberg, nicht allzn weit von unserer Stadt. Es ist einer der nicht allzu zahlreicher! (kigeuhöfe, für die — wenigstens bis ins 15. Jahrhundert zurück —kein anderer Herr als der Landesfürst uachgewiesen werden kann. So zählen die Wodfuer zu Wopfcustatt ans dein Wattenberg zu den freiesten unter den freien Bauern des Landes Tirol. Wer vom Timi der Freiheit durchdrungen ift, der weiß, daß sie nicht durch Privilegien, sondern durch die Erfüllung von Verpflichtungen bewahrt werden kann. Und fo kämpfte der Urgroßvater Wopfner l7!!7 bei Spindes, andere Mitglieder der Wopsuerschen Sippe bluteten 1^09 am '^erg Isel für die Heimat. Der Nr eni'el aber widmete einen Großteil seines Forscherlebeus dem Ursprung und dem Inhält der alttiroli^ scheu Freiheit, der Freiheit des einzelneu in seiner l^ìemeiude, der Freiheit der Landschaft gegenüber den Fürsten. Wenngleich Sie für die Erforschung dieser Begrifse gerade in nuserer Heimat Tirol einen fruchtbaren nnd von Tradition gesättigten Boden fanden, wic tanni ein anderer iu C'm-^-, >u finden ist, so konnte ^hnen doch nicht entgehen, daß das ringsherum slntende Meer der moderneil Zivilisation anch in die '^ und Täler Tirols seine Wellen schklg. Es


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mußte Ihnen ans Herz greifen, wenn Sie 'sahen, wie dieses Bergvolk durch die m a t e r i e l l e n UnNväl znngcn des 19. Jahrhunderts in sein^eit g e i s t i g e n Wurzeln immer mehr bedroht wurde. Und so beschäf tigten Sie sich, Herr Professor, in immer steigendem Maße mit den Fragen bäuerlicher Gcistigkeit und Wirtschaftsstruktur, mit deu inneren und äußere» Lebensformen des bäuerlichen Menschen, mit den Äußerungen der bäuerlichen Kultur; sie zu ergründen und zu begreifen, für ihr Verständnis und ihre Erhaltung zu werben, wurde Inhalt eines langen und unermüdlichen Forsch e rlcbens. Nechtsgeschicbte und Wirtschaftsgeschichte, Volkskunde und Brauchtum halfen in inniger Durchdringung znr Bildung dieses Lebenswerkes zusammen. E i n e ausgeworfene Frage ergab sich zwangsläufig aus der anderen, e i n e Antwort tauchte aus der anderen auf und so ist dieses I h r Lebenswerk von unendlicher Vielfalt der Einzelfragen und doch von seltener Geschlossenheit. M i t der Doktorarbeit über den Bauerukrieg-Laudtag von 1525 begann es, mit einem zweibändigen Werk nbcr das Tiroler Bergbanerntum, das noch Heuer in Druck gelegt werden soll, hört es vorläufig aus. Dazwischen liegen mehr als 40 Jahre erfolgreicher Lehrtätigkeit an dieser Hochschule, liegen fast 5t) Jahre rastloser Arbeit in den Archiven nnd noch mehr Jahre, die der Erkundung nnd der Aufzeichnung in den Tälern, und auf den Bergen, beim Volk der Bauern selbst, gewidmet waren. Ob es sich um rechtshistorische Untersuchungen in den Beiträgen znr Geschichte der bäuerlichen Vrbleihe oder um das Almcndregal der Tiroler Landcssürsten handelt, ob die politische Vergangenheit Tirols in den Quellen znr Geschichte des Banernkrieges oder ob die kultnr- und wirtschaftspolitische Geschichte über den Rückgang der bäuerlichcu Siedlungen nnd die deutsche Siedlungsarbeit in Südtirol als Ziel der Forschung diente, immer wieder ist es nnr eine neue Äußerung der einen und unwandelbaren Zuneigung zu den Menschen, die unsere schmncken Dörfer, nnsere Almhütten nnd Wegkapellen erbauten, die unsere Wälder rodeten und dcu Wiesen und Äckern mit unendlichem Schweiße den kargen Ertrag zu entringen wußten. Wenn ich die unendliche VicHcM Ihrer Studien und Abhandlungen schildern soll, so brauche ich, uur ein paar Titel zu nennen; sie reichen von den Formen des Tiroler Bauernhauses zur Praxis der Flurnamensammlung, sie handeln von den Ansängen der Banmwollindustrie in Tirol bis zn Abhandlungen über Wallfahrtsorte und nber die Geschichte der Lederhose. Aber neben dieser Gelchrtenarbeit, die sich mit der Vergangenheit befaßt, haben Sie, Herr Professor, auch zu zwei wichtigen Gegenwartsfragen die geistigen Grundlagen klargestellt. Zu deu Fragen der Landeseinhcit und der tirolischen Demokratie. Unermüdlich und in eindrinjgslichcr Weise haben Sie die Laudeseinhcit bis in die letzten Wnrzöln in Arbeitsformen und WirM)aftssührung, in Hausbau und Siedlung, in Sitte und Brauch, in Dasei usbedmgmi gen und Schicksal, im Fühlen und Denken des Tiro lcr Volkes zn beiden Seiten des Brenners, von Tal zu Tal, von Dorf zu Dorf, vom Nebenland bis zu den Wmhütten begründet. Ebenso haben Sie, Herr Professor, ans den Weistlümern und Landesordmm

gen die bäuerliche Demokratie der Tiroler Berg' gemeinde dargetan, sie in ihrer Sauberkeit uud ua> lnrnaheu Einfachheit des Verstandes nnd des Herzens auf der höhereu Ebene der alteu Landesrechte ^usam inengefaßt und ihr in dem Buch „Von der Ehre und Freiheit des Tiroler Bauernstandes" ein Denkmal ge setzt, an dem nur Jüngeren verpflichtet sind weitermbaueu. Nie waren Sie Politiker, immer nur Lehrer, aber gerade die Politik von heute kanu von Ihren Forschungen lernen. Wenn ich die Summe Ihres Lebenswerkes in politische Leitsätze zusammenfassen will, so möchte ich dies in zwei Sätze prägen! Die Freiheit ist nicht nur das Gegenteil von Kuechtschaft, sondcru auch das Gegenteil von Zügellosigkeit. Die Freiheit ist nicht nur ein kostbares, sondern auch ein unteilbares Gut; sie bedeutet auch Freiheit des Andersgesinnten. Nnr in einer so verstandenen und behüteten Freiheit gedeiht auch die Demokratie. Wer so wie Sie von den Traditionen demokratischen Lebens überzeugt und von der Ehre uud Würde des Eiuzclmcnschen durchdrungen ist, kann nicht anders, als voll Güte und Duldsamkeit gegenüber Eharakteren der Gegenseite sein, aber auch voll entschiedener Ablehnung gegenüber dem Wankelmut der Gesinnung, voll Ablehnung gegen trügerische änßere Formen und gegen alle Anbetung von falschen Göttern. Altgriechische Weisheit sagt, daß niemand vor sei^ nein Tode glücklich zu preisen sei und ani Eingang dieses Hauses ist unter den Symbolen der Wissenschaft neben der Eule auch eiue Schnecke dargestellt; die Schnecke, die uns versiunbildlicht, wie langsam nnd unmerklich geistige Ideen Fuß zu fassen und Namn zu gewinnen vermögen. Trotzdem war cS Ihnen, Herr Professor, iu Ihrem 'langen Leben gegönnt, auch schon den Samen aufsprießen zu sehen, den Sie in lebenslanger Wirksamkeit gesät. Wenn es heute schon Allgemeingut geworden ist, daß das Landschastsbild nicht mehr durch häßliche Bauten vernnstaltet werden darf wie ja noch vor 5l) Jahren, wenn das Wohlgefallen an heimischen Trachten und an bäuerlichen Stilformen sogar bei den Städtern weitum an die Stelle der Neueruugssucht getreten ist, so ist dies alles ein wenn auch winziger Teil der Früchte Ihrer Lehr- und Forfchcrtätigkeit. Wir habeu als Schauplatz dieser Ehrung die Aula der Universität gewählt, weil diese hohe SclMe die Wcrkstätte für Ihre Arbeit war und ist. (3s freut mich besonders, daß ich hiedurch auch die Verbundenheit der Landeshauptstadt mit dieser Universität nicht nur in Worten, sondern in der Tat bezeugen kann. Von der Auszeichnung an den Gefeierten fallen, die Strahlen auch ans die Schule, der der Gefeierte augehört. Wenn ich Ihnen, sehr geehrter Herr Professor, im Namen Ihrer Gcbnrtsstadt den Ghrcnring an den Finger stecke, dann verbinde ich damit auch die wärmsten Wünsche des Gemeinderates, aller Innsbrucker Mitbürger mid nicht zuletzt auch meine eigenen für Ihren Lebensabend. Möge c'r von l^esuudhcit gesegin'i scin und noch recht lange daurvn, möge der milde ^>lanz dieses goldenen Ninges noch lange an Ihrem Fiuger strahleu, möge es Ihnen ;n Nich und From men von Ttadt und Land und m ^hrer Freude ge gönnt sein, die Früchte Ihres Schaffens voll und ga>!> ',n ernten.


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Verhältnissen geboren (!l. '.viai 1l>l^), ionchs in Pradl ans und falld früh den Weg znln Peter Äiayr Bund, bei dein er bereite in der Ingendbeweguug sich als Sportler betätigte. Seiner Besinnung und seinem Sport blieb er bis zum Schlnß treu. To beriefen ihn seine Kaineraden an die Spitze des Peter Mayr Bilndcs und dessen Spurtsektion. Nach Absolvierllng der Buiidesgewei,cheschule, nut dem Ingeuieur-Titel ausgezeichnet, trat Sigl im >^ahre l!>!i4 in das Bnndeshcer ein, wurde 1938 in die Dentsche Wehrmacht übernommen und ZalMueister in der Wehrmacht. Als solcher ging er mit dem Hceresvcrpflegsamt l>7 nach Polen, von dort an den Rhein und nach Norwegen. Vom Kriege zurückgekehrt, widmete er sich wieder seinem Pcter-MayrBnnd uud der Ortsgruppe Pradl der O V P . und wnrde im Jahre 1946, Wer Vorschlag der Partei, zum Gemcinderat der Landeshauptstadt Innsbruck ernannt. Schon als Gemeinderat wurde er mit der Winde und Bürde eines Stadtrates und später mit

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der Geschäflsführnng des Wohnnngs ui^d N'eseus iu Innsbruck betraut. Sein lmltcrer Eharakter, seine Fachkenntnisse und eoiu'iliaute Art einerseits, seine Liebe zum Tiroler imu und zum Sport audererseits, machten ihn in den U'eilesteu Kreisen der Iuusbrucker ^^edölt'ernng be kauut uud beliebt. Besonders trat er für die Wiedervereinigung Südtiro'ls mit 3!ordtirol cin. Wer ihn in seiner Pcter-Mayr-Tracht sehen konnte, wnßte, daß der ewig pfeifenrauchcndc Stadtrat Sigl ein Ilrtiroler im ivahrsteu Sinne des Wortes war, verbunden mit seiner Heimat nnd seinein VatergHanbeu. Die Kricgsfolgcn und die anstrengende, Tätigkeit, die ihm seine Bürde als Stadtrat für das Wohnungswesen anfcrlegte, zehrten an seiner Gesundheit, so daß er in seinen jnngen Jahren, infolge eines Herzschlages, sein Leben lassen nmßte. Die Stadtgemeindc Innsbruck und -mit ihr seine Kaineraden nnd Freunde, aber anch alle anderen, denen er helfen konnte, stehen trairernd an der Bahre nnd werden ihm stets ein trcnes Gedenken bewahron.

Vizebürgermcister Fr. Kolter.

Bericht über Gemeinderatssitzungen Zu Beginn einer Gemeinderatssitznng am 24. I n n i W4l» gab der Bürgermeister bekannt, daß StR. I n g . (Gottfried Sigl plötzlich an den FÄgen eines Schlaganfalles verschieden war. I n bewegten Worten betonte er die Schwere des Verlustes sür die Stadtverlvetuug. Deu Augehörigeu sprach er im Nameli aller Gemeinderäte das Beileid aliö. Nach einer kurzen Unterbrechung lonrde die Beratung der Tagesordnung aufgeuommeu. Der Bürgermeister berichtete auf einem in der Gcmeiuderatcisitzung am 25>. ^l0ve»iber 1948 gestellten Antrag von GR. Kralls llnd Gen. über den Stand der Vcrglasuug der Leopold Schule nnd ans eine frühere Anfrage des T M . Klappholz über die Fortschritte iu der Ttraßeubeleuchtuug, die den Friedens umfang schon weit überschritten habe. leinen Antrag von GN. Tchneidei' nnd Gen., schon jetzt alle Maßnahmen ',n Neffen, damit die Woh nnngeu, die im Zusammenhang mit dem Staatvver trag durch dav (5nde der Besetzung frei werden, rasch au österreichische Familien vergeben werden können, übernahm der Bürgermeister selbst zur Bearbeitung. <^N. Tißner nnd Gen. beantragten, die Beleuch tuuq der Haller Tlraße vou der Weyrerfabrik bis zum Wohnblock bei der Ersten tiroler Arbeiterbäckerei zu verbessern. Anch diesen Antrag nahm der Bürger meister selbst ;nr Bearbeitnlig, nin eine Negeluuq mit der Direktion der Ttadtwerke eiuzuleiten.

Antrag von Bgm.-Stellv. Flöckingcr nnd Gen., die Bauschgebühr der Sportvereine für 1'lbungsabende im städtischen Hallenbad aus der bisherigen Höhe zu belassen und statt einer Erhöhung den Vereinen Iugendkartcn zur Verfügung zu stellen, wurde dem Verwaltungsausschuß für die Stadtwerke zugewiesen. Gegen die Art der Erledigung des Innsbrucker Stadtrechtes im Tiroler Landtag erhöben S t N . Dr. Kunst und Gen. eiucn scharfen Einsprnch, dem sich Bgm.-Stellv. Kotter im Namen der QVP.-Fraktion anschloß. Die Angelegenheit erhielt der Nechtsausschuß znr weiteren Behandlung. Einen Antrag der GN. Napckdi und Gen. wegen Asphaltiernng der Ing.-Etzel Straße längs des städt. Altersheimes iind des Blindeninslitntcs wnrde dem Finailz nnd dem Bauausschuß, ein Antrag der GN. Pettauer und Gen., der sich gegeil die ilderwälzbart'eit der Anschaffllugski.^st'eu für Mnllgefäßc ans die Mieter richtete, dem Nechtsausschuß zngeuües^lr. Anträge des Finauzausschnsses, fiir die Errichtung eines Baustoffprüflaboratoriums bei der Buudesgewerbeschule tt2.l<)l) Schilling, für die Inftandfetzllug der Gasträuine des .Wlrhauses Äg!ls 22.0l>l> Schilling nnd für Lehrlingsbeihilfen 15».l)l>0Schilling ,;n beioilligeu sowie den Bürgermeister zu ermächtigen, der Iinisbrncker Äiesseges. m. b. H. die noNvelidigeu Grundstücke zn verpachten, Unirdell nebst mehreren Nachtragsltrediten eiustiminig angenonunen.


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A n die Bewilligung des Betrages für die Lehrlings bcihilfcn knüpfte ^GN. Dr. Dietrich die Bitte, auch Lehrlinge der landwirtschaftlichen Krisenbernfe, vor allem der Gartenbauberufsschule, zu berücksichtigen. Hur Frage der Grundverpachtung an die Äiesscqescll schaft betonte GR. Pettaucr die Notwendigkeit, Tied lungs'werbern Vangri'mde zur Verfügung zn stellen. StR. Dr. Grcitcr beantragte die Znstnnmnng zur Aufnahme eines Kontokorrentkredites beim Hypotheken- nnd Crcdit-Institut iu Wieu, der die erste Nate dcs Kredites von elf Millionen Schilling bildet, zn dessen Aufirahme der Gcmciuderat den Bürgermeister erluächtigt hat und welcher der Deckung des außerordentlichen Haushaltes dient. Der Antrag wurde einhellig zum Beschluß erhoben. Anschließend besprach StR. Dr. Grciter die jedem Oemcindcratsmitglied schriftlich zugestellten Vorschläge zur Erhöhnng aller städtischen Tarife und Gcdichrcn. Er wies auf die großen Aufgaben der Stadt Hill nnd betonte die Verpflichtung, den Besitz der Stadt Innsbrnck, die außer Wien die reichste Stadt Österreichs sei, zu erhalten und auszubauen. T t R . Dr. Greiter erläuterte die Ursachen, die zur Erhöhung geführt haben nnd sprach die Hoffnung ans, anf eine Reihe von Jähren von weiteren Erhöhungen absehen zu können. Nach seinen Ansführungeu gehö reu das vom Bunde den Gemeinden auferlegte Not opfer und die Auswirkungen des nenen Lohn- nnd Preisabkommcns Zu den Hauptgründe!: für die Erhöhungen. Schließlich beantragte StR. Dr. Greiter, die Vorschläge anzunehmen, wobei als Stichtag der 1. I n l i gilt nnd gleichzeitig für den Strombezug der Minderbemittelte!! die Begünstigungen auf einer erweiterten Grundlage gewährt werden, damit wenigstens diese Kreise von der Gebührenerlhöhung nicht so schwer betroffen werden. S t R . Wilbergcr begründete in einer Stellungnahme, warum die Sozialistische Fraktion den Erhöhungen zustimmen müsse, obwohl es sich um große Opfer für die Bevölkerung handle. I m Namen der Kommunistischen Partei wandte sich GN. Pcttaner gegen die Erhöhungen, die er als Ausplünderung bezeichnete. Seinen Worten folgte eine lebhafte Aussprache, in der sich mehrere Redner gegen seine Ausführungen «wandten. Es wnrden Ver gleiche mit Ländern angestellt, die nach der von GR. Pettaner vertretenen Negiernngsform verwaltet werden, wodurch die Äußerungen auch auf das Gebiet der Außenpolitik gerieten. Schließlich wnrden die Tarifnonregelung nnd der Schlüssel fiir die Minderbemittelten mit allen Stimmen gegen die Stimme des GR. Pettaucr angenommen. S i n Stadtratsbeschluß, dem Privatkindergarten Mnscninstraßc 17 zur Ablösung des Inventars eine Subvention zu bewilligen, löste einen Minderheit^ an trag der Sozialistischen Fraktion ans, die dafür eintrat, den Kindergarten als städtischen weitcrzu führen nnd die Subvention abzulehnen. Nach der Geschäftsordnung mußte zunächst über den Stadi ratöbcschluß abgestimmt werden, der mit den Slim meu der ÖVP.--Fraktiou angenommen wurde. Gcmeinderat bewilligte ferner einen Grund

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tausch mit Dr. Eduard Einser nnd die Übernahme der Haftung für ein Baudarleheu des Hans Zaui. Au die öffentliche Sitzung schloß sich eine vertrau liche an. Die gesamte Sitzung dauerte über drei Stunden. Eine weitere Sitzung fand am 7. J u l i 1919 statt, iu welcher der Bürgermeister zunächst mitteilte, daß auf Grund eines Antrages, den GR. Peltauer iu der Gemeiudcratslsitznng am 31. März 194tt eingebracht hatte, die Gabelsbergcrstraße zwischen der Amthorstraße im Süden und der Rcichcnancr Straße ini Norden für den Verkehr von Kraftfahrzeugen gesperrt wnrde. Ein Antrag der GR. Obcrhammer nnd Gen., die Zahl der Kinderhorte zu erhöhen, wurde dem Wohlfahrtsansschuß zugewiesen; ein zweiter Antrag der GR. Oberhammer nnd Gen. befaßte sich mit dem Zu stand der Molkerei in I g l s . GR. Kraus wandte sich gegen eine Überschreitung der kürzlich bewilligten 40prozentigen Strompreiserhöhnng. Der Bürgermeister sagte zu, die Angelegenheit dem Vevwaltungsausschutz für die Stadtwerke zu übergebeu. Gegen die Nachtruhestöruug in der Innstraßc richtete sich ein Antrag des GR. Lorcck und Gen. Einem Dringlichkeitsantrag der Sozialistischen Fraktion, der Gemeinderat möge seine Selbstauflösung beschließen nnd die Neuwahl gleichzeitig nut den fur den 9. Oktober 1949 ausgeschriedeueu Natio nalratswahlcn durchführen, wurde gegen die Stimmeu der Sozialisten und des GR. Pettauer die Dringlichkeit versagt. Der Antrag wurde zur weiteren Be Handlung dem Stadtrat zugewiesen. StR. Martinstetter und Gen. wiesen in einem Antrag daranf hin, daß das Schutzgcländer am rechten Innnfer zwischen Innbrücke und Innsteg noch immer nicht instandgesctzt ist. GR. Pettaner forderte eine bessere Verkehrsverbindung mit der Reichenau. Für ' die Stelle des verstorbenen StR. Gottfried Sigl wurde das lHemcindcratsmitglied Heinrich Süß zum Stadtrat gewählt. I u der Besetzung von Ausschüssen wurdeu Äudcruugcu bekanntgegeben, die durch den Tod des S t N . Sigl notwendig geworden waren. Bgm. Stellv. Flöckiuger trug Anträge des Ban ausschusses vor, iu einigen Fällen Ausnahmen von Banverboten zn genehmigen. Die Ausnahmen wur den bewilligt, lediglich zwei Ansuchen wurdeu zurück gestellt. Der Bebauuugs- und Parzelliernngsplan 5> /v für die Siedluug am Gießen wurde augeuommen. Der l^emeinderat genehmigte ferner anf die von StR. Dr. Grciter vorgetragene!: nnd erläuterten Anträge des Finanzansschnsses die Rechnungsabschlüsse 1917 des städtischen Sanatoriums, der städtischen Gutsbetriebe und der Ttadtwerke Innsbruck. Dagegen wnrde der Rechimngsabschlnß der städtischen Hoheitsverwaltnng anf Wnnsch der Sozialistischen Frak tion mrückgestellt, nm es den Gemeinderatsmitglie deru m ermöglichen, ihn eingehend ;u studiereu. Nach der Geuelnuiguug mehrerer Nachtragsliedile befaßte sich der Gemeiuderat mi! der Erhöhung von GM'lhreu. GR. Pettauev imlim ^qcii alle Erhöhuu


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gen, die in der Folge des ^ohn Preis A vorgeiloninien lverden, Ttellnng. S M . D r . Kunst trat dafür ein, daß bei den erhöhten Schnlgeldern der städtischen 'vtnsitschnle in Härtefällen Ansnahmen zu ge».'ähren sind. Bgm, Tlellv. Flöckinger sprach sich dafür ans, dir geplanle Erhöhung der Miete für den Sportplatz Wilten West von der Tagesordnnng abzn setzen nnd erst zn behandeln, wenn der Platz fertig ausgebanl ist. Schließlich wnrde die Vorlage über eine Erhöhung der ^iiele für den Sportplatz Willen West von der

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Tagesordnung vorläufig abgesetzt, die (Gebühren für die Kindergärten umrden anf Vorschlag des Finanzansschnsses wegen des geringen Ertrages übevhanpt gestrichen. Die Vorschläge fiir die Erhöhung der Schulgelder für die städtische Mnsit'schnle, der llnlersuchnngsge bühren des städtischen Marktamtes nnd der Vcrpslegst'osten des städtischen Tanatoriums wurden gegen die Stimme des (^N. Pettauer angenommen. Die Tilning endele nach ziveislündiger Daner.

Die kleine Sill SwatÄbibliothekar D r . Hans W i e s e r. r richtige Innsbrucker w i r d sich noch gut daran erinnern, wie vor den BombeNk'atästrovhen des Weiten Weltkrieges neben dein »nächtigen, grünen I n n und der bescheideneren munteren S i l l sich ein dritter Wasscrlauf durch das Stadtgebiet hinzog, eben der S i l l t a n a l oder die k l e i n e S i l l , wie er in den alten Zeiten gewöhnlich genannt Wnrde. Kleine S i l l hieß er, weil er eine künstliche Abzweigung der natürlichen großen S i l l darstellte. A m Fuße des Berg I s e l nahm dieser Wasserarm denn großen Stauwehr des Sillfalles seine:: Anfang, mn dann geruhsam am uralten Kloster Wilten vorbei seinen Lauf durch die Stadt zu nehmen. Anf lange Strecken offen, Hänser, Villen nnd Gärten in seiner Oberfläche spiegelnd, dann wieder in einer Karstlandschaft unter den: Boden verschwindend unter Häuserblocks und unter Straßenzügen hindurch. Aber nicht müßig und als bloße Verschönerung des Stadtbildes zog er seine Bahn. Nach dem Willen seines Erbauers, Herzog Meinhards I I . , hatte er vielmehr ernste Aufgaben zn erfüllen. Nach dem verheerende!: Brande der Stadt Innsbruck :m Jahre 12!)2 war er angelegt worden, um die nötigen Wasscrmcngen zur Bekämpfung weiterer Brände zu liefern, mn die Nitschen, wie man die damalige Kanalisation nannte, mit Wasser zu versorgeu und nicht zuletzt auch, um verschiedene Mühlen nnd ähnliche technische Anlagen mit Kraft zn speisen. Die meisten dieser (^ebände sind freilich im Laufe der Jahrhunderte längst verschwuu den oder umgebaut worden. Nnr ein oder das andere, wie etnia die alte Stiftsmühle in Wilten, stehen noch hente. Daneben Hal der S M a n a l aber bi^ in misere ^age auch modernen technischen Betrieben die nötige Kraft geliefert. Wen hat nicht in früher Ingend das mäch tige Nah der Hiblerischen ^eigent'affeeinühle in seinen Bann gezogen, welches in gemächlichem Takte die breiten schaufeln in die glitzernden Wellen tauchte, oder ^in Paar Schritte davon das bedeutend kleinere Rad der Holzhammerifchen mechanischen Werkstätte, das sich viel geschäftiger drehte nnd dabei einen Sprühregen Perlender Wasserlröpfchen in die !^nft schleuderle. Ein unvergeßliches Schauspiel für jedes echte Bubenherz! B o i : der Adamgasse abwärts trat der Lanf der klei uen S i l l dann vor allein recht annmlig im Ttraßen

bi>ld Innsbrucks hervor. Gleich hinter der Hiblerischen Mühle, unter den massigen Ziushäusern sich bergend, tauchte er in der Mciuhardstraße — die ja bekanntlich nach den: Erbauer des Kanals ihren Namen trägt — wieder ans volle Tageslicht nnd führte seine Wasser, leise plätschernd und murmelnd, zwischen den grünen Hecken und Gärten und den: frischen Laubdach einer Akazienallee munter dahin. Was gab es da oft fiir ein Hallo, wenn es bei niedrigem Wasserstand einen: Gassenbuben gelang, hier gleichsam mitten in der Stadt m i t bloßen Händen eine richtige Forelle ans Land zu befördern und mit seiner Beute stolz heunzuzieheu. Selbst vorbeihastende Passanten wurden durch einen solchen ungewohnten Aublick fiir kurze Zeit ucngicrig angezogen. Hier i n >der M e i n hardstraße „tanktet:" auch oft an eigens angelegten Abzapsstellen die großen motorisierte!: Sprengwagen die nötige Wassermenge für ihre wohltätigen Fahrten dnrch die verstaubten Straße:: der Stadt. Das geschah noch bis in die Drcißigerjahre unseres Iahrhuu>derts. E i n ausgesprochener Hilfsdienst des mittelalterlichen Bauwerkes für die moderne Zeit! Hinter der Museumstraße änderte der Sillkanal wie mit einem Schlage sein B i l d . Eingezwängt durch' das Stauwehr der eHemaligen Bau'rischen Fabrik und eng aneinander gedrängte Hausmauern tobte er förmlich wie ein Wildbach durch eine Schlucht tosend dahin. Hochauf schlugen weißgischtende Wogen. Erst zwischen den anstoßenden (Härten alter Vorstadthänser beruhigte er sich dann allmählich wieder und zog uutcr den: bekannten „Daser B r ü g g l " in der Üniversitätsstraße friedsam seine Bahn weiter dnrch die Kohlstatt, einen zweiten A r m für ehemalige, nnn längst vergessene Fischteiche oder für irgend einen mechanischen Kleinbetrieb abzweigend. Endlich etwas unterhalb des Marimilianischen Zenghanses führte er seine Wasser dann wieder in die große T i l l zurück. (Gerade dieser ^andschaftspnntt wirkte ungemein malerisch, fast loie ans einem alten B i l d geschnitten. Die feine Kontur des alten Hauses, umgeben voi: hohcu, mächtigen Laubbäumen, im Vordergrund der breit dahinströmende Tillfluß, verstärkt durch den rasch einbiegenden Nebenarm. Nnr wenige Städte werden ähnlich hübsche Szenerien zn bieten haben. Überhaupt kam: man feststellen, daß für jeden unbefangenen Beschaner die kleine S i l l eine nngemein


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erfrischende und belebende Note in das sonst ziemlich nüchterne Stadtbild des neueren Innsbruck brachte. Anderswo hat >man diese städtebaulich bedeu!s.ime (Ligenschaft fließender oder stehender größerer Wasser flächen gestaltend verwendet. Es sei nur etwa an die Partien an der Isar oder beim Schloß Nymphenbnrg in München erinnert, an die malerischen Parta nla gen Wiens oder Düsseldorfs, an die erquickend klaren Straßenbächlein im Bild der Altstadt zu Freiburg i. Br. Letztere stellen nichts anderes als alte, geschickt umgestaltete Ritscheu dar, die, heute ihrer ursprünglichen Bestimmung entkleidet, vorwiegend nur mehr ästhetischen Zwecken dienen. Die Geschichte der kleinen S i l l ist nnnmehr beendet. Die Bombenangriffe des letzten Krieges haben sie so

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gründlich zerstört, daß sie, uicht mehr imstande, Nasser ;n führen, nur mehr die Nolle einer übelriechenden Ablagernngvstätte für Schutt und Unrat bildete. Der (^eineinderat hat die Zuschüttuuss des Kanals be schlössen. Die Interessenten, welche 'bisher die Wasser traft des Kanals nützten, legen wcnig Wert ans des sen Wiederinstandsetzung, da sie die nötige straft für ihre technischen Betriebe heute einfacher und billiger als elektrischen Strom beziehen können. Die Ttadt ihrerseits kann die hohen Kosten >X'r Ausbessernngsarbeiteu, wie der weiteren Erhaltung ebenfalls nicht tragen. So muß Innsbruck eines seiner ältesten bau lichen Wahrzeichen, ein nicht alltägliches Baudenkmal des Mittelalters auf technischem Gebiete, verlieren.

Innsbrucks Firmen auf der Ausstellung der mediz. techn. Industrie Für die Dauer des FortbWunaMurses der medizinischen Fakultät sowie der ersten österreichischeu Krebstagung (14. bis 19. I n n i 1949) fand in den weitläufigen Gängen des Ostslügels der alten Universität eine von zahlreichen heimischen Finnen der pharmazeutischen und mcdizinisch'-tcchnischen Industrie beschickte Ausstellung von Heilmitteln, Inftrnmenten und ärztlichen Bedarfsartikeln statt. Ihre Veranstalter waren die Ärztczcntrale Wien nnd das der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Iunsbrnck. Gleich am Eingang wurde in einem nach den Angaben von Stadtphyftkus Dr. S t ei d l angefertigten Nioscndiagramm die Krebsstcrblichkeit der Jimsbruckcr Vevölkernng in den letzten 15 Jahren veranschaulicht. Daraus ergibt sich die erschreckende Tatsache, daß ein Fünftel der in Innsbruck Verstorbenen einem Krebsteiden erlegen ist. Nntcr den 60 ausstellenden Firmen — zu denen noch vier Verlage nnd Buchhandlungen kamen — hatten z w ö l f ihren Sitz in Innsbruck und weitere zehn in anderen Tiroler Orten. Von den Firmen für

ärztliche Bedarfsartikel Zeigte it. a. I n g . Alfons An dreatta elektrische Geräte, Alois Danner orthopädische Apparate, die Glasbläserei Kourad Pankratz Glasinstrumente, das Kleiderhans Johann Pipal ärztliche Berufskleidung und die Dcntaldepots Karl Koch nnd Nemo Marzani zahnärztliche Behelfe. Besonderes Aufsehen erregten die lebenden Giftschlan^ gen, die der bekannte Schlaugenzüchter Psenner zeigte. Aus dem Gift der europäischen Sandvipcr (Vipera 2mrno6-/te8) wird u. a. eine Einreibung hergestellt, die sich bei verschiedenen ErkraMmgen wie Ischias, Heusicber, rheumatischen Beschwerden usw. bewährt. Ihre Herstellung besorgt die „Alte Hosapothcke beim Goldenen Dach!" M a g . Winter), HerzoMriedrich^ Straße 19. Writers stellten zahlreiche Heilmittel für Leiden der verschiedensten Art aus: Die Arznei mi Urgesellschaft „Anstropharm" .(Dr. EsMr n. Co.), Haydnplatz 5—7, die Biochemie Ges. m. b. H., I n n s brnck-Knndl, die Saggen-Apotheke (Mag. pharm. A. Breuer), das chcm. pharmaz. Laboratorium „Nhymopharm", Meinhardstraße 8, und die Karl Weber

K. G.

Dr.

K. Sch.

K.

Innsbruck vor hundert Jahren Juli 1849 ?lnfangs des Monats wird in einem Saale der Universität den Kunstfreunden ein elcctromaqnctischcr Telccn'.iph, „jenes merkwürdige Instrument, das einen Bericht in einer Sccunde 04.000 Meilen weit befördert", vorgeführt. Die Experimente wurden täglich angestellt; eine Person hatte 24 Kreuzer zu bezahlen. 2. macht das Kaiscrpaar einen Ausflug nach Slams; 4. wird im „Voten" die Einführung von Kollegiengeldern

an der Universität erörtert. Bis dabin gab eo an der hiesigen Universität leine Kollegiengelder. Ein Großteil der Studierenden war arm: „Doch gerade ans der Mitte dieser armen Studenten sind in jedem Fache menschlichen Wissens ausgezeichnete Mäuuer hervorgegangen; Tirol kann stolz auf seine „Pettclstudentcn" sein, mag man ans die Vergangenheit Rücksicht nehmen oder auf die jetzigen Würdenträger ill Kirckc und Staat einen Blick werfen." Zum Abscblnsi wird crllärt: „Allein ;nm Wohle unseres 5tron!andeo können


Nummer ?

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

nur nun'» ,>>>nl'Ii('I a»s die dargesiellle» Iliustände nur wünsä'e», das) die >tollegie»gelder »iä't eingcsiibr! N'erdeil »lögen." — w i r d Erzb. Jobanil vor feiner Abreife »lach G,islri» voli der diedri lasel der <!udiere»de» eine Sereuadc veranstaltet; ^ nnrd im „ I u l c l l i g e n z ' B l a l t " dao „,»a»db»ch für ^ e i fende in T i r o l " von Prof. Beda Weber „elegalit in Lrii>»va»d gebunden" um ;wei dulden angeboten. „Junobruck ein historiselv-topographisch-statistischco Geinälde dieser Stadt, nebst Auoflügen in die »al>en Umgebungen, »lit dem Plane von Innobrnck, ei»e»i Känche» der 1I»lgege»d »»d ll A»sich>e>l" N'urde bro? f r i e r t , in Umschlag »»l l<> Kreuzer verlallsl; 5». verbreitet sich die Nachricht, daß vier Kaiserjägeroffizicre, nämlich die Obrrstlentnanto v. Martinich und Hnbel, M a j o r Graf Eastiglionc nnd Hauptmann Streicher den Thercsicnordcn erbalten sollten; — und am 8. findet je eine „Kunstproduktion" von Arabern »nd Maroccanern init Gesänge» nnd Tanzen statt; <». gibt der Buchdnickereibcsitzcr Andreas W i t t i n g die Errichtung einer Vnchdrnckcrci i>» „nenerbantcn Eckhaus des Josef Klaisincr am Eingänge der neuen Gasse gegenüber dem Alt'schen Kaffcchausc" ^letzteres befand sick Museumstraße 4) bekannt;

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Fabrik; sie löime ii» Preise, w i r i» der Sclwnbcit der Ware mil der Prager und Wiener Fabrik koukurrierc»; ! l. iresse» die »lene» (!- und <<>^lreu;erscheine eill; ! 7. lomml die ,^laiscrin-Mnt<er i» ^»»^bruck a n ; ' ^ l . ivird eine Marienlapellc am Berg ^sel eingeiveibt, über deren Entstebimg der „Bote" folgendes berichtet: „Schon vor Iabren ließ die W i t t w e M a r i a ^icgler, als sie die Eantine des löbl. liaiserjäger-Regimenls alls dem Berg ^sel über»abm, >»l .^inlergrnnde desselben gegeil Südost ein Marienbild aussiellen, zu welchem der a»ge»ebiln'» Auoncht ,vege» mailche Besucher diesem Erbeileruilgoplatze^ N'axderte», u»d ibre Andacht verrichtet baben. Durch die Munifi^en^ >brer k. l. Hob. der ,vrau Erzherzogin Sophie, böchstn'elche dazu groß»lütigst eill Geschenk von 200 Gulden widmete, ward die W i t t w c Marie Zicglcr in den Stand gesetzt, zu Ebre» des fraglicheu Mariabildes eine förmliche Kapelle am Ende des Vcrg Iscls ans der Ecke gegcn den besagten ticfcrn Spaziergang neu herstellen zn lassen." 23. finden die öffentlichen Prüfuugcn in der Stadt. Pfarr-

singschule statt; — halten die Herren Marcher und Schmid ihr Wachsfiguren- nnd Knnstkabinctt nächst der Innbrückc zum Besten des tirolischcn Invalidenfonds offen;

w . w i r d im Ferdinandeum das Porträt des Erzh. Ludwig Viktor in der Wiltcner Schützentracht, ein Werk des Tiroler Malers Hnber uud Geschenk der Erzherzogin Sophie zur Besichtigung ausgestellt;

2 l . wird dei» Oberstleutnant Franz Martinich, Edler von Martinegg, im Rabmen einer große» militärifchen Feier das Maria-Theresien-Ritterkrenz überreicht; ^ bricht in der Militärbäckcrei in Dreiheiligcn bei starkem Föhn ein Brand aus, der aber bald eingedämmt werden kann; — reisen mehrere barmherzige Schwestern aus dem hiesigen Muttcrhause nach Ungarn, um dort Verwundete der Armee zu pflcgeu. Durch eine Spende der Kaiserin« Mutter ^Karolinc-Augusta wurde eine größere Menge Leinwand angekauft welche die Schwestern als Wäsche nnd für Vcrbandzwcckc mitnahmen;

i : l . gibt die Sängerin F r l . v. R ü p p l i u , eine Schülerin berühmter Pariser Meister, wie Vordogni und R u b i n i , ein Konzert; l:l. enthält das „Intelligenz-Blatt" folgende eigenartige Anzeige: „ E s wurde der Schnpferwirtin nicht unlängst ein bürgerlicher Rock entwendet; der oder die Entwenden» kann auch das dazu passende Eorsctt abholen, w e i l diefcs keinen Wert für die Besitzerin mehr hat." — empfichlt W i t w e M a r i a Wackcrnell ihre Goldleisten-

25. fand anläßlich des Namcnsfestcs der Kaiserin Maria Anna auf dem Rennplätze eine Serenade statt; 28. wird die öffentliche Preisverteilung an die verdienten Schüler des akademischen Gymnasiums im großen Redoutcnsaalc vorgenommen. Der Professor der Naturgeschichte Dr. Adalbert Fuchs ladet die Botaniker Tirols in mehreren Zeitungsaufrufen ein, ihm bei der Anlage eines Herbariums für die Universität behilflich zn fein.

7. bis w . findet auf der Kaiferjägcr-Rcgiments-Schießstättc auf dem Vcrg I s c l das von Oberst R. v. Burlo zu Ehren des Kaiscrpaarcs veranstaltete Frcisckucßen stritt. ?lm Abend des ?. versammelte sich in den Anlagen eine grosic Gesellschaft, an der anch das Kaifcrpaar sehr leutselig teilnahm;

Aus der Stadtbücherei Neuerwerbungen Schober, Herbert: Ienfeits der Grenze. Roman vom Elend der S»dete»de»tsche». ^ a l ; b » r g : Hellbr»»!l?Verl., l!>!9. 5)4^ Seile».

T t o r m , Theodor: W i r wollen uns dell grauen Tag vcrgoldcil. 4 Novelle». Gütersloh: Berlelonlann, 19 l 2 . 22!l Seiten.

Schrcyvl'ssl, Friedrich: Grillparzer. Lebc»or^»a» deo Dichtcr<^. Wien: Bauer, 1918. 5!l8 Seite». l, Hano: ^n'ifchen Joch nnd Ach'n. Tiroler ig'schnl'lel». Gra^: ^ l v r i a o. I . 1l!> Seiten. l, Henrictto v o n : Gcizloflrr. K»lt»r!)istori< scher Roma». Die Klein-Fuggcr von T i r o l . InnsbruckLeipzig: Fclizian Rauch o. I . 316 Seiten. Söffe, Elisabel»: Das Herz adelt dell Menschen. Mozart? Lebenoroina». W i e n : Büchcrgilde Gutenberg, l!»lk. 4 I l i Seiteil. Spocrl, Heinrich: Die Hochzeilsreise. Hu»loristischcr Roman. i l i n ; : Brückcnvcrlag, 1948. 142 Seiten.

Stromeycr, Curt: M e i n silbcrgrauer Weggefährte. Erinncrunge» eines Jägers. B e r l i n : Safari-Verlag, 19l<> ' ^ ^ weiten. Tlu'esi, Frank: Stürmischer Frübling. ^o>»>,» einer Liebe, ' ^ " l " ' "- ^ ' ^ ' ^ > " " ' , ' l ' - ' l ^ . U>2 Seiten. Tolftl'j, Leo N . : Auferstehung. Roman. W i e n : Ring-Vcrlag o. I . !l69 Seiten. Tolftl',, Veo N . : Volkse,iäbl»»ac». Zürich! Glite Schrisle» o. > !.'»8 Seiten. Travcn, V . : Der Schatz der Sierra Madre. Goldgräbcrfchicksal. B e r l i n : Büchcrgilde Gntcnbcrg 1929. 2 ! ^ Seit.


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Amtoblatt der ^andeohanptstadt

Trenker, Tottis: Heimat aus Gottes Hand. Tiroler Heimatroman. Klagcnfurt: Iögl-Vcrlag, 1948. 380 Seiten. llndsct, T i g l i d : Der brennende Bnsck. Gegenwartsroman aus Norwegen. Berlin: Dentscbe Buckgemeinscbast, l!>3<». 5l1 Seiten. ttndset, Sigrid: Madame Dorothce. ^ranenroman. CassirerVerlag o. I . 332 Seiten.

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p p>c » n, 5teppc!ecl<en

Vare, Daniele: Der Schneider himmlischer Hosen. Roman eines Europäers in (5hina. Berlin n. a.: Panl Zs 1910. 335 Seiten. Vicser, Dolores: Das Singerlcin. Geschichte eines ^äv Sängerknabcn. München: Kösel u. Pnstet, 1928. 347 S. Waczgcrl, Karl Heinrich: fröhliche ?lrmut. Die Jugend des Di'chtcrS. Salzburg: Müller, 1948. 157 Seiten.'

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Xr. 2, l'è!. 5181 Völ80l-8ti-. 23-27, i '

r. 2, "lei. 5181, Völ8ei-8tr. 2327, "lei. 5316

Stadtwerke Innsbruck Elektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Nordkettenbahn Inusbrucker Hotel-A.-W.

Verleger, Eigentümer u. Hernnsgel'er: Die^tn^tgeiuoinde Iniiobru!,-!. Vermum. Schriftleiter: Vr. >iarl <5ä)adel!,'nuel, Innülirnct Rathaus, Zinnner Nr. 1W. — Anzeigenverwaltnng: Annoncen^E^^editiun „Nouitas", Innsbruck, Anichstrasze tt/I. — Druck und Vertriebsuerwaltnng: Felizian ^iciuch, Innsbruck. 'Drückgenolnniqnüg Nr, 10,^! ooin ^1, s^tiober 1!)4<>.


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