Amtsblatt Innsbruck

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ch r i f t l e l l n u g ^ R a t h a u e Stock Z i m m e r N r . l.i»0 c-ru s p r e m e r N r . « 3 7 1 / 1 9 0 November

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^. Jahrgang

Bommer-Reisesaison D r . Dittniar Kettl. Ende U148 ivar der Wiederaufbau so weit fortgeschritten, daß der Beschluß gerechtfertigt schien, das städtische Fremdenverkehrsamt ans breiterer Basis anfznbanen nnd die dazn erforderlichen Mittel bcreitznstcllcn. Es lonrdc nnvcrzüglich daran gegangen, die für die Wintersaison 1!)-N)/50 unbedingt erforderlichen Maßnahmen ein;nleiten nnd dann vor allein die Sommerreisesaison 1 !)49 vorzubereiten. Gaststättenverzeichnisse, geschmackvolle Prospekte nnd Plakate, die den internationalen Anfordernugcn entsprechen, mußten in großer Zahl aufgelegt wer den nnd in acht Sprachen wnrde die Verbindung mit über 1700 Reisebüros in aller Welt hergestellt.' Die zehn abgelaufenen Jahre hatten fast alles zerschlagen und es mnßte vielfach von vorne begonnen werden. Eine Unmenge von Vorfragen mit den einzelnen B ü ros waren zu klären nnd eine Unmeuge unsichtbarer Arbeit zu leisten, bis das Propagandamaterial iu der ganzen Welt anfgelegt war und sich der Reiselustige überall iu großen Zügen über Innsbruck und I g l s informieren konnte. Aber anch au Ort nnd Stelle mnßte die Reisesaison vorbereitet werden nnd dies geschah dnrch die „Stadtbildaktion", die sich für Innsbruck ein sauberes nnd gefälligem Straßenbild nnd für I g l s wieocr das Ansehen nnd die Voranssehnngen eines iuteruatioualeu Kurortes zum Ziele sehte. Dieses Ziel wurde durch die intensive Zusammenarbeit einer großen Zahl von Dienststellen einerseits nnd der Privat initiative andererseits iu einem großen Ansmaße er reicht. Es wnrde dies von den fremden uud iusdc sonders von denen, die in den vergangenen Jahren öfters nach hier gekommen waren, immer wieder fest gestellt. I n die ^eil dieser Arbeiten sielen die besuche einer größereu Zahl vou Reisebürodirektoren aus verschie denen Ländern, die Möglichkeit zn wertvollem Meinungsanstansch uud Aurelumgeu boten, denn gerade

ans diesem Arbeitsgebiete ist es notwendig, die Wünsche und den Geschmack des Anslandcs zu keunen. Endlich kam dann die Sommerreisesaison nnd mit ihr das pulsierende Lebeu des iuterualioualeu Fremdenstromes mit seinem Sprachengewirr und den ^nxnswägen ans aller Herren Länder. War vorher die Sorge, ob Wohl genügend Fremde kämen, so galt es nun oft die Frage, wohin nnr mit den Gästen, die mit der Bahn, im Anto oder im Flngzeng nach hier kamen, zu lösen. I n den Monaten J u n i bis September wnrden in Innsbruck und I g l s 143.483 Fremdeuüberuachtuugeu gezählt, vou denen auf Ausländer von über 30 Staaten 7^.7!>2 entfielen, wob^i die Übernachtungen in Privatquartieren nicht berücksichtigt sind, weil diese bisher nicht erfaßt werden konnten. I n i Jahre U)48 waren für denselben Zeitraum l)7.0l>4 Übernachtungen festzustellen, von denen auf Ausländer 28.118 eutfieleu. Aus den angezeigten Zahlen ergibt sich, daß bei den Inländerübernachtungen ein geringfügiges Absinken zu verzeichnen ist, während die Zahl der Ansländcrübernachtnngcn fast ans das Dreifache anstieg. Die nähere Untersuchung dieser Zahlen ergibt weiters, daß sich die Strnktnr des Reiseverkehrs nach dem .Nrieg auch erheblich geändert hat uud zwar insoferue, als im Durchschnitt nnr mehr kurzfristige Aufenthalte festzustellen sind, weil der Reisende das Bestreben hat, in kürzester Zeit eine möglichst große Anzahl von Orten ;n bereisen. Innsbruck ist es in der abgelaufenen Reisesaison anch gelungen, seinen Rnf als Kongreßstadt weiter zu begründen. Eine Reihe von internationalen Kongres sen sind zur vollsten Zufriedenheit der Teilnehmer abgerollt, deren ^rößler die Generalversammlung der europ. ^andwirlschaft mit 100 Teilnehmern war. Inzwischen ist es wieder rnhig geworden in den Straßen unserer Stadt nnd wir haben alle nur uu gern Abschied genommen von dem wirbelnden Treiben, an das nnr nns so rasch gewöhnt haben. Seit J u l i siud aber bereits wieder die Vorarbeiten


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Anusblatt dri V<n>deshauptstadt Innsbruck

für die Winterreisesaison ini l^ang, loobei die ^iele diesmal noch lweiter gesteckt loerden sollen, ^liach Er reichnng des ersten Zieles, nämlich einer gnten S a i son, muß auch auf die Wünsche des verwöhnten Reise Publikums eiugegaugeu uud besonderes Augenmerk den knltnrellen, sportlichen nnd gesellschaftlichen Be laiu^en ini Nahmen des Fremdenverkehres zugewendel loerden.

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Der auf l^ivund des Landesfremdenvertehrsgesctzes inzwischen ins ,^eben gerufeue Verkehrsverein I u n s brnck I g l s nnd llmgebnng wird in tameradschaft licher Geluciufchaftsarbeit mit dem städt. Fremden Verkehrsamt für die weitere gedeihliche Enlwicklnng des Fremdenverkehres arbeiten znm Wohle der Stadt nnd iliver Bürger.

Ein Besuch in der Patenstadt (ihnr D r . K a r l Schadelbaner. Ais in der sorgenvollsten Nachkriegszeit hilfsbereite Schweizer Städte die Patenschaft über einzelne Tirolcr Orte übernahmen, da wandte die Hauptstadt des Kantons Granbünden, Chnr, ihre Obsorge der Stadt Innsbrnck zn. Dadurch vertieften sich die gegenfeiti gen Beziehungen der beiden Städte, die ehedem kaum nennenswert waren, so sehr, daß jetzt bereits allerlei kulturelle und gesellschaftliche Verbindnngen auge knüpft werden. Es scheint daher nicht unangebracht, mich in diesem Blatte einmal kurz mit der Stadt Chur bekannt zu macheu. Als der Stadtpräsideut D r . G. 51t. Mohr anläßlich eines Konzcrtabends am !50. April ll)^l7 die Beweggründe für eiuc Unterstützung I u n s drucks auseinandersetzte, erklärte er unter anderem: „Innsbrnck wurde früher als die schönste Stadt der Alpeu bezeichnet, ihre Umgebung, ihr K l i m a uud iu gewisser Hinsicht sogar ihre Tradition zeigen weitgehende Parallelen mit der Stadt Chur. Auch I n n s brück liegt iu einem breiten T a l , eingeschlossen von schönen Bergen, anch dort gibt der Föhn dem Klima eine besondere Note. Innsbruck ist loie Chur uicht uur die Hauptstadt des Landes, sondern auch die Dreh scheibc des Verkehrs und der Ansgangspnukt zu vielen berühmten Knrorten." Einige dieser zwischen den beiden Städten bestehen den Parallelen seien in den folgenden Zeilen heraus gegriffen. Schon die Lage der etwa 20.000 Einwohner zählenden Stadt Chur eriuuert verschiedentlich an Innsbruck. Ähnlich dein I n n t a l verlänft das weite, gerade Nheintal in West östlicher Richtung. Der S i l l entsprechend fließt die Plessnr süd nördlich znm Nhein. AH ihren Ufern breitet sich die Stadt Chur aus. Die Nordkette wird durch den ziemlich kahlen Hang des Ealanda freilich nicht annähernd erfetzt. Aber der Föhn, der geht anch in Chnr fleißig. Was in I n n s brnck einst das alte Veldidcnnm mit seiner Fluchtburg „burgusellum", dem heutigen „Bergisel" (daher uicht lreuueu „Berg I s e l " ! ) war, das ist iu Chur der Hü gel mit dem Bischofshof, der altchrwürdigen Käthe drale des heiligen Ln^ins und dem T u r m „ M a r s ö l " .

Weiters ahne!! Chnr auch darin Innsbrnct, daß es vorzüglich eine Durchgangsstation für den Fremden^ Verkehr bildet. Die weltberühmten Knrorte Davos, Arofa, S t . Moritz, Lenzerhaide, Passugg, Tschiertscheu usw. siud vou Chur aus leicht erreichbar. Die seit jeher gerühmte Sauberkeit der Schweizer Orte ist natürlich anch in Chnr zn Hause. Verschie deutlich wird mau an Meran mit seinen zahlreichen Grün- nnd Blumenanlagen nnd den von wohlgepfleg ten Gärten umgebenen Villen erinnert. Die reich mil Blumen geschmückten Brunnen, deren Wässer lustig niederplätschern, mahnen etwas wehmütig an d^n vorläufig uoch wasserloseu Leopoldsbruunen am Neuuwcg. Der alte Friedhof wurde ähnlich wie in Solbad Hall in einen mit vielen Sitzbänken ansgesla! teten Stadtpart umgewandelt. I n die Nmfafsnngs maner sind die alten, wappengeschmückten Grabsteine eingelassen. Cin rühriger Gärtner betreut deu Park so sorgsam, daß man den Eindruck erhält, er jage jedem eiuzelucm oom Banme fallenden Blatte nach. Auffällig ist die große Zahl vou Kouditoreieu, welche auf eiue „sehr süße" Bevölkerung schließen läßt. Überaus wohlgefällig wirken die gleichmäßigen Grabeinfrieduugeu, wie sie bei dem schou durch seiue Aulage ani Berghang hinler der Kathedrale herrlichen Friedhof verwendet werden, ^hre Einführung würde anch die heimischen Friedhöfe mit ihren zahlreichen windschiefen Grabeinfriednugen beträchtlich verschö uern. Das bischöfliche Archiv enthält, da einst der Viutschgau zur Diözese Chur gehörte, reiches Ouel leumaterial zur Geschichte dieses Gebietes. Der I n n s brucker Stemmet; Lorenz Höltzli — „ I ^ u r c n t i u ^ I l o c l t ^ i i lapicic^Ä ex ponte ^ n i " erbaute die Kirche vou S t ü r v i s im Albulatal, wüe E r w i u Poe schel iu seiuem Prachtwerl „ D i e .^unstdenkmäler des .^kautous Graubüudeu" angibt. Der Schlnßberichl über die Aktion „Chur hüfl Innsbruck", der Ende August d. I . ausqegebeu Unir de, soll in einem eigenen Aufsähe behandelt werden.

100. Gebnttstaqe Llldwiq Pnrtschcllers Von Wilhelm Seine Persönlichkeit nud seine Bedeutung für die alpine Welt wnrde von berufener Hand bereits in den Tageszeitungen anläßlich seines GciX'nktages im vev

gangenen Ätonat geloürdigt. (Siehe z. V . ^5ir, ><»!<!. ')l'v. ^ t t , U'o anch sein B i l d -,u seheu ist.) Ta ev ein ^nnsbrucker ,^ind >oav, ist es wol,I am


l l Plahe, seiner in diesen spalten mil einem tur;en Lebensxmris; lui besonderen ;n gedenten. Lndloig Pnrtscheller (nicht Pfnrlscheller, Une er irrtümlicher Weise auch öfters genannt loird) >oar am li. Oktober 181l> in Willen bei Inusbrnck geboren. Die damalige >>ausnn!nmer lautete Ü'l und ent spricht wie ans den Willener Pfarrmatrilen her vorsteht der heutigen N r . ? in der Leopoldstraße. Seine Eltern waren der k. f. Ttenereinnehmer f r a n z Pnrtscheller und die Stnbaierin Ncaria (trüber. Nach Abschluß der Voltsschule trat er l85!> iu die 'liealschule, die er zum Teil in Innsbruck, ;nm Teil in Rovereto, lvo er die italienische Tprache erlernen wollte, besuchte. Das J a h r 18<>5> führte ihn nach Pillach, wo er im Bleibnrger Bergwert seine erste Anstellung gefunden hatte. Die mineralogischen und geologischen Kenntnisse, die er sich dort angeeignet, kamen ihm in seinem späteren Leben überaus zugute. I m Jahre 1872 finden w i r ihn, nachdem er in Graz die einschlagige Prüfung bestanden, iu Klagcnfnrt als Turnlehrer, also iu jeuem Beruf, der ihn allsogleich in die Bergwelt der Karawanken, der Ttainer und der Karnischcn Alpen sowie in die Hohen Tauern führte. 1874 übersiedelte der nun schon begeisterte Alpinist nach Salzbnrg, wo er in gleicher Eigenschaft au der Lehrerbildungsanstalt und am Gymnasium mit viel Lust und Liebe seinen Beruf ausübte. Die Hcrcmbildnng des jugendlichen Charakters galt ihm als das höchste Lehrer-Ideal. M i t seinen Schülern packte er den Rncksack nnd legte in ihre Herzen hinein die Liebe zn den ewigen Bergen. I n den Ferien belätigte er sich ausschließlich als Hochtourist, führerlos bestieg er in systematischer Reihenfolge nahe an zweitausend kotierte Berggipfel des Alpentranzcs von der Riviera bis zum Wiener Wald, davon hunderte als Erstbesteiger. Auf vierzig Gipfel von Viertausendern hat er feineu f u ß gesetzt. Enge Frenndschaft verband ihn mit andern bedeutenden Alpinisten seiner Zeit, wie E m i l Zsigmondy, D r . I n l i n s Kngy, D r . Hans Mayer n. a. M i t letztgenanntem bczwaug er als Erster Afrikas gewaltigsten Gipfel, den «110 Meter hohen Kilimandscharo. Anch die im selben Jahr erfolgten Hochtonren im Kaukasus in Verein nut (Gottfried Merzbacher seien hier verzeichnet, ohne jedoch näher darauf eingehen zu können. Wie uuser großer Landsmann Purtscheller Berg stock uud Pickel zu führen wnßle, ebenso meisterhaft verstand er auch das f ü h r e n der Feder. I n über hundert Abhandlungen, zum größten Teil erschienen in der „Keilschrift" nnd in den „ M i t t e i l u n g e n " des A l Penvereins, legte er die Erlebnisse nnd l^rfahruugen im Kampfe um die hochragenden Givfel nieder. Bon seinen mehreren selbständigen Werten verdienen das Lehrbuch „ I n Fels nnd F i r n " sonne sein weltberühm les Reisehandbuch „Der Hochtonrist in den Ostalpen" besonders (irwähnuug. Nur eiumal in seinem latenreichen Leben ver folgte den mit tnruerischem nnd bergsleigerischem Wissen ausgestatteten Sportsmanu das Unglück. (5s war am 25». August l8!tt>, als er durch einen Unfall zweier Bergsrennde an der Aiguille du D r n in der M o n l blanc Gruppe mit iu die Tiefe gerissen wnrde wobei

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er einen überaus schweren und tomplizierten Bruch des rechten Armes, der ',nersl in (hens', dann in Bern behandelt wurde, davon trug. Nach Wiedergenesuug erlrantle Pnrtscheller an einer Influenza nnd an doppelseitiger Lungenentzündung, der er am l>'. März l'.NX) in Bern erlag. Ein eigentümliches Schicksal hat es gefügt, daß fein Leichnam gerade an jenem Tage den Einzug in die von ihm so sehr geliebte zweite Heimat Salzburg hielt, für welchen er, von fchwerer Krankheit genesen, seine endliche Heimlehr nach halb jähriger Abwesenheit festgesetzt hatte. Die deichen feier erfolgte unter großartiger Teilnahme am 1>. M ä r ; am dortigen Kommnnalfriedhof. Zahlreiche hervorragende Persönlichkeiten des Landes und Staates, viele Vertreter auswärtiger Alpenländer, v^r allein des Landes Bayern nnd der Schweiz, gaben dem berühmten Toten an der Spitze des langen Trauerzuges das letzte Geleite. Anch die peimatstadt Innsbruck entsandte eine große Z a h l Trauergäste, insbesondere war der akademische Nlpenklub stark vertreten. Acht Bergführer trngen den Sarg. Derselbe war mit den Kränzen der Witwe und des einzigen dreijährigen Kindes geschmückt. Purtscheller, ein gründlicher Kenner nnd Forscher des Alpenranmes, nannte einmal seine Heimatstadt Iuusbruck „die schönste Stadt der ganzen Ost- und Westalpen". Wenn er auch während seiner Mannesjahre, in denen er sich zum bedentendsten Alpinisten des vorigen Jahrhunderts emporarbeitete, ankerhalb Innsbruck und T i r o l lebte, kehrte er doch immer wieder, seine ihm in der frühesten Iugeud lieb gewordenen Plätzchen aufsuchend, Hieher zurück. M a n ersieht dies ans seinem Anfsatz in der „Österr. Alpenzeitung", I g . 1882, w o r i n er „(5iue Tonr i m Karwendelgebirge" beschreibt. Nicht sehr zahlreich nnd seiner Berühmtheit entsprechend sind die Denkmäler, die dem großen Ho'.5>tonristen, Alpcngeographcn und Schriftsteller zn Ehren errichtet wnrdcn. Außer dem Grabobeksken mit dem Bronzemedaillon in Salzburg, gestirei vom Dentschen nnd Osterr. Alpenvcrein, ist noch das hochgelegene Pnrtscheller Hans ans der falzbnrgisch-bayrischcn Grenze bekannt. (Es wnrde in dlese". Nachkricgsjahren, iu denen die scharf? Hrenzsperre herrschte, vielfach als einziger Trcffpnnkt > r , ' V e r wandten uud freunde diesseits nnd jens>it3 der Grenze genannt.) Die Vaterstadt Innsbruck taufte im Vorort Pradl eine Straße ans den Na'ncn nnser-'s großen Toten. Wenn Innsbrnck den ehrenden Titel „Stadt der Bergsteiger" trägt, so wird es Pnns.^'ller, der vor hundert I a h r e u iu seinen Manern geboren nnd seit fünfzig Jahren entschlummert ist, eia dan erndes treues Andenken bewahren. Dies könnte — es scheint eher gebühre"d als bloß geziemend - - seiue Vaterstadt Innsbruck nach anßen hin in sinnfälliger Weise damit bekunden, dah von den führenden alpinen Vereinigungen, na hd^ln nnnmehr die Gebnrtsstätte bekannt ist. alt dieser ei^.e p i ' sende Gedenl'tafel errichtet werde. Gleichfc/s?, ist auch von» Land T i r o l ein Zeicheil der Dankbarkeit >in seinen berühmten Sohn uud Tvortsmann zu erwarten, besonders dann, wenn etwa nnweit von di^er Stelle


Seite 4 in absehbarer Zeit das „Hans der Bergsteiger" oder das „Haus des Tiroler Sportes" erbaut wird. Solauge dem T v o r l nnd einem seiner edelsten

Vegrüßnngsansprache

Zweige, dem AIpinismns, gehnldigl wird, soll der Name Ludwig Pnrtscheller mil Dank nnd Bewun derung genannt werdeil!

des Bürgermeisters D r . A. Melzer anläßlich der Volkstnndelagnng des x^nsliinles snr

Volkskunde an der Universität Innsbruck, a/halten kleine Damen und Herren! Es heißt bekanntlich, wenn der Berg uicht znm Propheten kommt^ so geht der Prophet zum Berg. Sie haben es vorgezogen, nicht im lautcu Getriebe der Laudeshauptstadt I h r e Taguug abzuhalteu, sondern einen wuuderschöueu, stillen, waldumrauschteu Platz zu wählen. I c h glaube, es ist auch gut so. Dcnu ge rade der (Gegenstand, den: I h r e Bemi'lhungen gelten, bedarf der Ruhe, der Beschaulichkeit uud der Besin unng. Doch wäre die Landeshauptstadt eine schlechte Landeshauptstadt, wenn sie sich nicht mit allen geisti gen Strömen, die nnser Land so sehr berühren, einig und verbunden wüßte. Meine Damen und Herren! W i r habeil in den letzten fünfzehn I a h r e u einen brntalen Unterricht in Volksknnde kennen gelernt. Die Parole, dn bist nichts, dein Volk ist alles, war ein Schlag ins Gesicht der menschlichen Freiheit und der menschlichen Würde. Die weitere Parole, Recht ist, was dem Volke nützt, war eiu Hohn ans alles, was w i r seit zwei I a h r t a u senden als christlichabendländische K u l t u r bezeichnen. Und schließlich haben wir die Nassegesetze kennen gelernt, deren Durchführung die Prinzipien von -Vmnde oder Pferdczüchtcrn verwendete. Es war eine Volkskunde eines traffen Materialismus uud wir danken Gott, daß dieser Materialismus vorüber isl. W i r dürfen nns aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch heute noch materialistische Überreste reich lich vorhanden sind, wenn man von Volksknnde spricht nnd darüber denkt. Nnch heilte kranken w i r daran, daß man unter Volksknnde vielfach nur Schnh plattcln, Trachtenumzüge uud sogenannte „Original Tiroler Sängergrnppen" versteht. Natürlich gehören anch solche Dinge znr Volksknnde nnd es würde nns schmerzen, wenn die Trachten, Lieder nnd Schützen kompagnien aus unserer Heimat verschwänden, Aber es ist dies nur das oberflächliche Wellengetränsel nnd misere Pflicht ist es, den miterirdischen Strom, in des sen Tiefen das Ange nicht so leicht dringen kann, ',n erforschen, sich der transzendenten Grundlagen bewnßi zu werden, die den änßeren Wellenschlag verursachen. Daher möchte ich Sie ganz besonders begrüßeil, daß Sie sich, meine Damen nnd Herren, in dieser Tagung

iin >>otel ^l^rünivalderhof"

am

.">. September

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-,ur 'Aufgabe gestellt haben, diesen eigentlichen Wnrzeln der Volksknnde nachzuspüren. Meine Damen nnd Herren! Als Bürgermeister der Landeshauptstadt obliegt mir die Politik nnd die Ver waltuug. I c h komme scheinbar ans einer vollkommen anderen Sphäre und wenn sich Politik, Verwaltung nnd Volksknnde irgendwo im täglichem Leben beruh reu, so läßt diese Berührung meist einen schlechten Geschmack im Mnnde zurück. Es handelt sich dann meist darnm, die Äußerungen des Voltes für wirtschaftliche Iutcresseu des Fremdenverkehrs zn miß brauchen. Und trotzdem muß ich gerade als Politiker und als Fachmann der Verwaltung sagen, daß gerade die Politik ans die Ergebnisse der Volksknnde nicht vernichten kann. Aufgabe des Politikers ist, die 3 y n these zwischen Freiheit nnd Ordnung ini menschlichen Zusammenleben zu finden. Denn Freiheit ohne Ordnnng führt zur Zügellosigkeit. Die Ordnung aber darf nicht eine Polizeiliche Ordnung fein, fie muß geistige Bindungen einhalten. Gerade der Politiker darf anf geistige Bindungen nicht verzichten, denn die Freiheit ist nur möglich, wenn ein freiwillig aufer legtes Band die Menschen nmschließt nnd znr Ord nnng anhält. Dieses Band, diese Bindnng liegt in dem Bewußtsein jedes einzelnen, seinem Volkstnm an zugehöreu, sie liegt in den liefen nnbewnßten Slrö mnngen, die dem einzelnen die Überzeugung ver schaffen, daß es mehr gib! als nnr materielle Unteres sen, x^hre Anfgabe ist es, dieses Band, wo es im G^ »riebe der Welt den Blicken entschwindet, wieder anf mspnren, wo es zerrissen isl, wieder sacht nnd sorg sam -,n tüüpfen. Dieses Band umschlingt alle, die in nnserer Heimat wohnen nnd wirken, es umschlingt Stadt nnd ^ Daß die Landeshauptstadt dafür Verständnis hat, bai sie erst vor gan; tnr'.er ^eit bewiesen. I c h selbst babe die (Vbre gebabl, dem Vorsitzenden dieser ^a gnng, den, >>errn Professor D r . Wopfner, für sein Wirlen nnd seine Vebensarbeil anf dem Ge-biele der Vollstnnde den Ning der ^ladt Innsbruck ',n über reichen. I c h wünsche daher ^hnen und I h r e m Schaf sen den besten Erfolg nnd gebe I h n e n die Versiche rung, daß die Vandeshanptstadl mit Aufmerksamteil, Woblwollen und x^nleresse v^bre Arbei! begleitet.


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der Leserschaft der und Schluß) I I . Ucsertypc!! »!,d Typenlescr. tleincs >!ap>lel Veserpsychologie ans der Prärie der Von Walter Ttende. ^ei

allem ^ e u m l i e n

i)c^ " ^ i d l i o i h e t a r s , j e d e n e i n

',elnen Leser als individuelle Persönlichkeit anfznfaf sen llnd zn behandeln, bzw. zu beraten, stellen sich in der Praxis der Volksbücherei doch eine gewisse Zahl von „ T y p e n " heraus, die näher zn betrachten ganz interessant ist nnd sich dnrchans lohnt. M a n lonnlc da nnlerscheiden: a) Den „Quer-Durch-Leser". Er interessiert sich beinahe für alles und ist von eineni umfassenden „Allgemein Bildnngsdrang" beherrscht. E r macht im allgemeinen dem erfahrenen Bibliothekar keine Schwierigkeiten nnd ist für eine gewisse Führung durch die Wissensgebiete meistens dankbar. Teine Betrennng ist ein reines Vergnügen nnd gibt dem wissenden Büchermittler das (Gefühl, in der Volksbildnngsarbeit nicht am letzten Platz zu stehen. d) Den „Vetannten-Leser". Er «will nnr bekannte Autoren haben und nimmt von dort ziemlich kritiklos alles ans — auch das, was er kaum richtig geistig verdamm kann, nnd was ihm durchaus nicht wcsensgemäß ist. Sein literarischer Ehrgeiz treibt ihn, mitsprechen zn können, wenn von den Autoren die Rede ist, die man „ge.lo.sen habest mich". W i l l man ihn ganz sanft anf feine Ebene führen nnd ihm dabei einmal ein Vnch empfehlen, das zwar wertvoll aber schon etwas älter ist — für ihn jedoch, da er es nnd seinen innern Wert noch nicht kennt, eine „Nenerscheinnng" bedeutet dann ist sein M i ß tränen gleich hell loach, und man hat Mühe, ihn zn überzeugen, daß einem nichts daran gelegen ist, ihm — gerade ihm, einen verstaubten Band anfznreden. E r ist schon mehr ein Torgenkind des Bibliothekars nnd nnr zufrieden, wenn man ihm gibt, wonach sein Herz verlangt. Leider ist sein Typ immerhin schon so zahlreich, daß bei dem henligen, noch nie dagewesenen Andrang ;ur Volksbücherei dieses „Geben des Ge wünschten" oft nicht möglich ist. .Uann doch bei den vorhandenen Mitteln nnd Gegebenheiten oft nicht die genügende Anzahl von Ttücken besonders begehrter Werte angeschafft und eingestellt werden. To kann man z. B. beim englischen Autor E r o n i n schon von einer chronischen Eroninitis beim Lese Publikum sprechen. c) Den „Tchöneo-Leser". Eigentlich müßte man hier bei dieser GrnPPe sagen „Leserin", denn die Damenwelt ist da voran mit dem Sprüchlein, das jeder Vibliolliekar im t r a i m i noch hört!

„Geb'n S ' mir was Tchönes". Tie nimmt automatisch an, daß „Schön" ein Einheitsbegriff ist nnd spannt diesen Bogen ohne Zagen von N. von Eschstruth bis S i g r i d Undset. Dieselbe Vertreterin des schönen nnd schwachen Geschlechtes, die beim Textilhändler eine ungemeine Beredsamkeit entfaltet, die feinste Farbennnanec schildern kann nnd in bczug auf Webart die ganze Terminologie des Textilfachcs beherrscht — wenn es nln Kleider geht — sie stellt sich hin und sagt so schlicht und einfach: „ W a s Schönes". So einfach ist es aber mit ihr wieder nicht, denn -—da sie nicht gerne denkt, wartet sie getrost anf das reizende Frage- nnd Antwortspiel uud sieht im Bibliothekar so eine A r t : M a x i B ö h m. So nach 59 bis (il) vorgeschlagenen Titeln kann es schon sein, daß sie findet, was sie dem Titel nach fcho': besticht. Ob aber hinter ihr zehn oder dreißig Leser warten, die es eilig haben nnd im (Gegensatz zn ihr genan wissen, was sie wollen -— das kümmert sie meistens wenig. Gegenüber einem andern Leser, der so zwischendnrch und gleichzeitig bedient wird, darf in ihrer Gegenwart kein subjektives Urteil über ein Bnch fallen. Sonst ist alle Frende mit dem, was sie endlich wählte, dahin nnd sie begehrt nnr mchr des „Nächsten" Bnch. Auch wenn es für sie sicher nicht in ^rage kommt. 6) Den „Spannnngs-Leser". Er ist sehr zahlreich vertreten nnd findet sich wieder mehr anf der männlichen Seite. Spannung bringt ihn: Entspannung vom manchmal nnr allzn einförmigen nnd gleichförmigen Alltag. E r beginnt bei K a r l M a y nnd schließt bei Jack London nnd Edgar Wallace. Sein Lese-Appetit in dieser Nichtnng ist unermeßlich. Antoren, die nur an Auflagenziffern denken, sonst aber das Zeug nnd die nötige Phantasie dazn haben, müßten eine Zeitlang Volksbibliothekar sein, nm zu sehen, wo die Linie des K'assenerfolges sein kann. Leider ist anch dieser Lescrtyp stark geneigt, dieser Nichtnng trcn zn bleiben - bei aller Einseitigkeit, die sie darstellt. I s t er einnml ,,d u r ch" durch alles, was an wirklich spannenden T i icln vorhanden ist, dann hält es schwer, ihn hinüber',n;iel,en wo das andere Neich beginnt wo es viel leicht manchmal heißt, sich hineinarbeiten, sich einen Antor erst zn erobern - wo aber die nngehobenen Schätze liegenderen Wesen ',n erkennen, so viele nacht blind sind. ej Den „Proqramlll-Leser". Er hat viele der sympathischen Züge des QuerDnrcb Lesers, nnr gesteigert und verfeinert dnrch die


Amtsblatt der ^andeobauplstadt Innsbruck

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Ausgerichteten auf ein beslimmlev ^ese und ^ i l oungsziel. Scine Neignng ist meist benmßt einseitig. E r bringt scine Wnnschlistc mit, studiert die Kataloge und ist vertranensmäßig geioonnen, lvenn man ihm zeigen kann, daß man seine l^edankenrichtnng genau erfaßt, versteht und ihn auf Werke in Grenzgebieten aufmerksam macheu kann, die er vielleicht übersehen hätte, weil er nicht dcn Überblick haben kann, den der geschulte und erfahrene Bibliothekar als Frncht der Erfahrung erwirbt.

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Die Ausstellung zeigt, daß erfreulicherweise die dil dnng^wichtigfte Stnfe der '2l)- bis .'iOjährigen Leser zahlenmäßig ani stärksten vertreten ist. Sie zeigt jedoch auch, daß die kaum weniger wichtige Stnfe der I u g e u d vou 11) bis 18 Jahren unverhältnismäßig weit hinter deu andern Lebens- nnd Altersstufen zurückbleibt. Wenn anch dabei die Schülerbüchereien einen bestimmenden Anteil haben, so zeigt sich doch hier, wo noch cine gewisse ansparende Werbnng nottnt nnd M i t t e l gefunden werden müsseu, um gerade an dieser Stelle zu tun, was ans die Daner nicht versäumt nnd unterlassen werden darf. Denn es bedentet die Zukuuft.

Das wären so ungefähr die Hanpttypen der Leserschaft — die i n Variationen nnd Mischtyvcn die Abwechslung schaffen, die die Arbeit des Volksbibliothetars neben aller mühseligen Kleinarbeit, von der der Leser, die Partei, kanm etwas ahnt, so lebendig nnd zeitverbnnden macht. E i n uicht uuinteressantcs B i l d ergibt anch ein Überblick über die Verteilung der Leserschaft in den einzelnen Altersklassen.

von Dr. Karl ^

Innsbruck vor hundert Jahren (Ende) Oktober l ? . beginnt der Turnlehrer Dobrowich den öffentlichen, unentgeltlichen Turnunterricht für die Akademiker, Gymnasiasten und Normalschüler für das Wintersemester; — w i r d im k. t. National-Theater die Oper „Vclisar" aufgeführt; li), eriuncrt der Buchhändler K a r l Pfaundler im „ I n t e l l i genz-Blatt" an seine große, öffentliche Leihbibliothek; 20. berichtet der „Bote" über die Bemühungen des Ferdinandeums, die Gymnasien m i t Doublctten der Naturaliensammlungen auszustatten, „damit der Vortrag des Lchrcrs kein toter Buchstabe bleibe". Es wurden z. B . 1478 Mineralien an die Gymnasien verteilt; 24. wird im „Intelligenz-Blatt" die k. k. priv. Methode des Architekten P . Tigct aus Paris für „gänzliche Abhilfe gcgxn Manerfeuchtigkcit sowohl in alten als auch in neuen Gebäuden" angepriesen. Der Erfinder erteilte persönlich Anweisungen hinsichtlich der Übernahme solcher Arbeiten im Gasthaus zum österreichischen Hof. I n Wien sei diese Methode durch mehrere Jahre erprobt worden; damit würden „ i n wenigen Tagen und mit sehr geringen Unkosten die feuchtesteu Wohnuuge» und Gewölbe, selbst die m i t Tälpeter ganz überzogenen Wände für immer und vollkommen trocken" gemacht; — wird auf die Vorspräche der Innsbruckcr Deputation in Wien ssiehe 10. Oktober!) bezüglich Baues einer Eisenbahn u. a. folgendes geantwortet^ „vasi der Zairischen Regierung die Anlegung der von Roseuheim gegen Kufstein sogar als Bedingung des Anschlusses der vou ihr beabsubtigteu Mümi'eu-Talzburger-Vahu an das österreichische Eiseubalmsvstem gesetzt wurde, und dasi die Ausführung der tirolischen Bahn ans Staatskosten, sobald Bayern seinerseits dcn Bau beginnt, mwcrwcilt in Angriff genommen werden wird . . . . der Obcrbaudirektor im lombardi sch-venct i ani sehen Königreiche, . Tektionsrat Ritter v. Ncgrclli ist angewiesen, die Aus-

ästung der lomb.-venet. Bahn durch Südtirol »ach Bozen in Erwägung zu nehmen. . . . So läßt sich erwarten, daß T i r o l binnen wenig Jahren im Norden und Süden die gewünschten Eisenbahnen besitzen w i r d , zn deren Verbindung dauu uur noch das Problem der Überstcigung des Brenners zu löseu bliebe"; 29. kündigt der Univ.-Prof. D r . Jos. Nowotny a n : „ I c h gebe Vorlesungen über die vorzüglichsten Dichter I t a liens mit freiem, italienischem Vortrag. Anch halte ich öffentliche Vorträge über die böhmische Sprache." Dazu bemerkt er noch, daß ihm „die braven, unbefangenen Tiroler nicht gram seiu (werden), wenn er aus reiner, uneigennütziger Absicht dem lernbegierigen Alpensohne die Gelegenheit darbietet, sich wenigstens mit den Elementen einer slavischen Sprache bekannt zn machen"; — ist im Ferdinandcnm eine Statue des hl. Joseph vom akad. Bildhauer M . Stolz ausgestellt. November l.^49 2. wird eiuc militärische Trauerfeier am Militärfriedhof abgehalten, bei der der ^eldkaplan des KaiserjägerRegimeutes, Wolf, eine Ansprache hält; : l . werden die zum Beste» des ^raueuvereiueo und der Arme»a»stalt an Stelle der Namenstago-Gratulationcn eingeführten Enthebnngokartcn znm Preise von 20 Kreuzern im Magistratogebäude ausgegeben; <l. findet im Ferdinanden»! eine Vollversammlung m i t einem Vortrag über die Geschichte T i r o l s zur Zeit der Margarete Maultasch statt; sind die „bestgetrossenen Mignon-Porlrät5" des Kaisers, wie auch vou Radetzk«, Icllaebich und Hayuau, in Stabistich zu 15 Kreuzer pro Stück erbälllich. Die ^lithograpbieu vou Knebubev in Großsolio kostete» 1 Guide» 20 Kr. erschei»! i» der Wagiier'schen Buchhaudlung dao Buch von Dr. I . G. Böhm „Über die Tiroler ^andcovcrtci-


dei Vandeol,a»plsl>id<

l i g u n g deo Iahreo l > l > nil Allgcnlcinen und über den Anteil der Innsbruckcr Universität an derselben." lVrosch. 20 Kreuzer.) Der Ertrag ist der akadem. I n validenstiftling ^»»gedacht; l'i. besuchen ,5. M . V. v. Eliatsckecl nnd Stadtpbvsitul> Dr. Mavrbofer genleiilfanl das M i l i t ä r s p i t a l , n>eil siel' das Gerückt verbreitet hatte, daß sich darin mehrere Eboleral'ranke befänden. Es winden übcrbaupl keine cpidcinischrn >irankbeilen darin vorgefllnden; l<>. nnrd die vor ! Wocke» verbängte .'.''unde-Konlumaz, da leine verdächtig» Eilranliingc» ^»nralcn, aufgcbobeil ; l ' . N'ird dir „berrlicke Tondicktung! Werdis ,ternani, Ül'per in ! ?llten" ausgesübrt; wird der ,V!nan^vach-^berfonlNlissa> Ai»!,'>oi> Pitsck, der sick l ^ l , ^ als Vandeoverteidigungo-Kommisiär in M a l s verdient machte, beerdigt' beginnt der Privatdozent Rudolf Kintz ldcr bekannte .Historiker) an der Universität Vorlesungen über die

ältere Tiroler Geschichte; nurd ein Marionetten-Tbeater mit 2 l schön gekleideten ,Ngurcn nnd gut geinalten Dekorationen, das zum Aufstellen unter einer ,vlügelti"ir geeignet »var, zum Verkauf angeboten; n'ird das „lang ersehnte" ans Ungarn kommende !. Kaiscrjägerbataillou unter M a j o r von Halloi von einer selten gesehenen Mensckcnmasse empfangen. Der Gcncralstab war ihm bis M ü h l a u cntgcgcngcritten. Weißgekleidete Mädchen fchmückten die Offiziere und Träger von Tapfcrkcitsmedaillcn mit Vlumensträusickcn. Am folgenden Tage wurde die Mannschaft aus dem Ergebnisse einer Sammlung in mehreren Gasthöfen festlieb bewirtet, nämlieb bei der Sonne, im östcrr. Hofe, beim gold, lireuz, S a n d w i r t und im Ncubans zu W i l l e n ; balt im Nedoutensaa! die ^völfjäbrige Violinvirtnosin

Innsbruck

Sette 7

,Vil. Tberese v, Dreger alls ihrer >iunstreise naeb Rnsiland eine mnsilalisel'-deklamatoriselie Akademie; enthält der „ B o t e " nnter den Tagesneuiglciten folgende N o t i ; : „(5s verbreitet siel, das Gerüebl, dasi Nikolaus Venan, der nnsterblidie, seit längerer ^eit vom Wahnsinn umnael'lete Diel'ler des „Savonarola" und der „ A l b i genser" an» 1 ^ . d. gestorben sei." ^x. w i r d im „ B o t e n " das im Ferdinande!!»! ausgestellie Gemälde „Addolorata" des Malers Gillardn;zi ans Ampe^o eiller gnnstigen Kritik unter^ogeil; lominen im Bürgeraussänisi zn'ci „besonders nichtige Gegenstände" zur Beratung, nämlieb erstens die Regulierung des Arinenwesens, um durch geeignete Einricbtungen sowohl die Teilnahme der Wohltäter zn steigern und der immer mebr wachsenden A r m u t auf die zweckmäßigste Weise Hilfe zu leisten, als auch dem so um sick greifenden Straßcnbettel zu steuern, und zweitens die Übernahme des bisber ärariscben ,!?ol;recbens durch die Stadtgcmeinde. Writers wurde in der Sitzung eine Reklamation der W i t w e des Kansmanns Hrppergcr in 'Augsburg um Unterstützung aus dem Titel des ihrem Gatten im Jahre 1 8 M zuerkannten Ehrcnbürgerrecbtes behandelt. Sie wurde als nicht zu Recht bestehend erkannt, der W i t w e jedoch eine einmalige Subvention von :l<» G u l den zngcsprochcn. (5in Antrag der Gymnasial-Tirektion, unverzüglich eine städtische Gymnasial-Teputation ans dcn Stadtvertrctern zn evwählcn, deren „Aufgabe sei, die Stadtgemeinde m i t der Gvmnasialanstalt in Verbindung zubringen, die Wünsche der Gemeinde dem Lehrkörper und die Bedürfnisse der Schule der Gemeinde zur Kenntnis zn bringen und ;u vermitteln", w i r d angenommen ; :»<». wird das Wirtohausanwesen zum Stiegele in W i l t c n , bestehend ans Hans, Stadel, Garten und Wirtshausgerecbtigkeit, ^u»l freihändigen Verlauf angeboten.

Neuerscheinungen „Der Verein fü» Heimatpslrge und Denkmalschutz Höttinss nnd sein W i r l c n " von Josef Nenhaufcr. - Jüngst erschien dieses l"2 Seiten starke .i)eft, das über die Tätigkeit des erst am : i . Fcbrnar li»i? gegründeten „Vereines für Heimatpflege nnd Denknuilschutz H ö t t i W " Rechenschaft geben w i l l . Das lobenswerte Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft sei, „nicht m i t Worten und langen Debatten" zn arbeiten, sondern in Taten. Und wirklich hat der Verein in der kurzen .^ei! seines Bestehens aneb bereits beachtliche Erfolge ern'ic!'!, Als dauptanfgabe betrachtete er die Wiederherstellung der „gänzlich verlotterten allen Kirche" mit dem schönen T u r m ; aber aucb anderer Denkmäler, wie der ^eonbardskapelle am Wege nacb Allerbeiligen, des Holzkrenzcs an, Galgenbüln'l nnd der beiden Kapellen in der obereil Dorfgafsr nahm sich der Verein an. Ans den letzten Seiten w i r d „alio der Vergangenheit von H o t t i n g und «seiner Kircbe" bericbtct. Die bei der Gescbicbte '.'on Turine» inliner wieder anstauckeilde Anilabine, es Il'nnic sill' N!» cinc» „V^!>r!'> und Anosicbl^lnrm der

Römer" gehandelt haben, w i r d leider ainb bier wieder erwähnt. Vielleicht könnte dieser rührige Verein anch die Zusammenstellung einer anssichrlichen „-^öttinger Ehronik" in die dand nehmen, die eine wertvolle Ergänzung zu Konrad Fischnalcrs „Innsbruckcr Chronik" bilden würde. „ T i r o l e r Land — Tiroler Leut". Eine Anslesc heiterer Mnndartgedichte, ansgewäblt und herallsgegeben von K a r l P a u l i n . ! l . Auslage. Preis ^ 12.—. - Bereits zum dritten M a l e konnte Innobrucks bekannter Heimatscbriftsteller K a r l P a n l i n seine köstliche Blutenlese heiterer Mnndartgedicbte anflcgen. Von den etwa !<»<) Gedickten stammen viele von Dichtern, die mit der Stadt Innsbruck in engster Beziehung standen oder nock stehen, wie etwa Anton Renk, Sepp Heimfelscn, Rndolf S i n w e l , Josef P ö l l , Bruder W i l l r a m , M a r Depolo, Jof. M . Metzlcr und '».'ore v. Klebelsberg. Das Bücklein ist geeignet, m i t vielen Landschaften T i r o l s , scine» Einwobner» »nd Mnndartc» in fröhlicher Weise be,, mack»'». >t. Schadclballrr.

5 dcr Stadtbuchcrci B a i I ! '.', brnck- Robrer K n p p e, und W i r k e n , 1!>5> S e i t e n .

A u g » st e : L u d w i g X I . ! lü > l l>'.'.. ,>nnsl ! » l ^ . :l',<> S e i l e n R u d o l f : D r . 5 l a , l ^»eger. V r l i ö n l i c k l e i l M i > ci»^, A b b i l d u n g , '>^ien: .Molline! ! ! > ! ? .

.> w e i g , ^ l e s a » ^ M a r i a S l u a x . ?!n>slc>oa!n ! Ber>nan»-,nscker !!>!!». .',2.' S e i t e n . M e r e s ck l o w s t i j , D m i t r i , N a p o l e o n . >5ein Gebell. ,Napoleon der Mensck, Vollständige A u s g a b e . B e r l i n : '.»-^. 5»:'.? S e i t e n .


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der Vaudepbauvtstadt Innsbruck

P r e s c o t t, W i l l i a >n: Spaniens Ausstieg zur Weltmacht. Aus der Regierungs;cit Ferdinands und Isabcllao von Spanien. Große Bildbcigabc und Einleitung von Hans von Demcl. Wien: Belf 1938. 31<i Seiten. S r b i k , H e i n r i c h R i t t e r u o n : Alls Österreichs Vergangenheit. Von Prinz (5ua.cn zu Franz Joseph. Sal;burg: Müller 1949. 297 Seilen. Heimat Österreich Berge und Heimat. Herausgegeben vom österreichischen Alpcuvcrcin. Geleitet von Walther Flaig. Wien: Renaissance-Verlag 1918. 360 Seiten G e r a m b, V i k t o r v o n : Sitte und Brauch in Sstcrreich. Dritte verbesserte Auflage des Buches „Deutsches Brauchtum in Österreich". Ein Handbuch zur Pflege und Kenntnis guter heimischer Volksbräuche. M i t Buchschmuck von Fosscl. Gra;: Alpenland-Buchhandlung 1948. 312 Seiten. G st e u, H e r m a u n : Länderkunde Ksicrrcichs. Zweite, wesentlich verbesserte Auflage. Ein Hand- und Nachschlagcbnch. Innsbruck: Tyrolia 1948. 371 Seiten. Das Kstcrrcich-Buch. Über Auftrag des Bundcspresscdienstcs herausgegeben von Ernst Marboe. M i t Beiträgen von Filck, Fischcr-Eolbric, Gasscr, Gschniycr, Wickenburg u. a. Buchillustratiou, 'Architekturdarstclluugcn, karten und Pläne von Eugenic Pippal-Kottnig. ^'andschaftsbilder uud Figuralco von .dans Robert Pippal. Mode, Tracht, Figuralcs von Elli Rolf. Schrift und allgemeine Puckgestaltung von Epi Schlüsselbcrgcr. Wien: Osterr. Staatodruckcrei 1948. 544 Seiten. W o l f , K a r i : Alpentrachteu unserer Zeit. Veglcitwort von K. Wolf. Bilder von Martha E. Foffel. Graz: Stpria 1937. 38 Seiten. Heimat Tirol B r o g l i c, R a o u l d c : Von der Seine zu I u n und (5tsch. Übersetzung von Annie Kraus. Französischer Besuch in Tirol und Vorarlberg. Innsbruck: Selbstverlag 4948. !76 Seiten. D ö r r e r, A n t o u : Tiroler Fasnacht innerhalb der alpcnländischcn Winter- und Vorfrnhliugsbräuche. Wien: Östcrr. Vundesvcrlag 1949. 477 Seiten. D e m a n e g a, A. : Das Buch der Stadt Innsbruck und ihrer Umgebung. M i t Beiträgen von Bürgermeister Dr. Mclzcr, Prof. Dr. Otto Stolz, Landcskouservator Dr. Os-

Nummer

wald Trapp, Dr. Guido V'ore»^. Ana' i» sran^ösischer uud englischer Überse»)uug und !0l ganzseitigen Bildern. Innsbruck: Tiroler Graphik «91^. i 13 Seite». D r c v c r, A.: Tirol. Eine Wanderung von Kussteiu nach Innsbruck und über den Brenner zu den Dolomite». li><» der schönsten Vandsckastsbilder in Ticsdruck. >3lnttgar<: Ilnion o, ^, Kl'i ^ i t t ' n .

Ctadtgemeinde Innsbruck. Magistratoabtciluug I V Zt.: I V 44742/1949.

Öffentliche Pachtausschreibunq Der Gastgewerbe- und Frcmdenbcberbergungsbetrieb „ V i l l a B l a n k a " , Innsbruck, Weiberburggasse Nr. ^, gelangt nebst der dazugehörigen Gewerbeberechtigung voraussichtlich mit l. Jänner 4950 zur Ncnvcrpachtung. Interessenten können ihre Anbote bis längstens 15. Dezember 1949 beim Stadtmagistrat Innsbruck, Abteilung I V , Fallmerayerstraße Nr. 4/2. Stock, Zimmer Nr. 3X9 einreichen. Die Anbote müssen folgende Angaben enthalten: 1. die Perfonaldaten; 2. den Nachweis der Befähigung zur Rührung eiues Gastgewerbe-und Fremdcnbcherbergungsbetriebeo, fowie Angaben über die bisherige Tätigkeit; 3. den Nachweis über das Vorhandensein des für die Vctriebsführung erforderlichen Betricbokapitaw; 4. polizeiliches Führungszeugnis: 5. Nachweis der österreichischem Staatsbürgerschaft. Die Pachtbedingungcn können im Amtszimmer Nr. 380 des Rathaus-Neubaues, Fallmeraverstraße Nr. 1/2. Stock, an jedem Mittwoch und Freitag, während der Zeit von 10 bis 12 Uhr eingesehen werden. Die Besichtigung des Pachtobjcktcs bedarf der schriftlichen Gcnebmigung der Stadtgemeiude Innsbruck (Zimmer I n n s b r u ck, den 2 l. November 194'.». Der Abteilungsleiter

Dr. Peißer o. h. Obermagistralorat.

LZlähle »884

, 8tittM886 ^ ' i . 2, ^61. 5481 Vö!8ei-8ir. 23-27, "lei. 531<;

Vül«6r»ti-. 23 27,1'ol. 5310

Verleger, Eigentiimer u, .^ornuc'gebei ! Dio^tadtgc-in^inde Iinic'brlick. — Veiantw. ^>chl ist!c>iler : Dr. !>varl

Nathans,ssimmer3tr. 19l», — Anzeige-nvermaltung: "Anuonccu-(i^pedition „^tovitaü", Innöbruä, Anichstrns;e «/I. — Druck uud Vertriebüuerwaltllug: Fcliziau ^iauch, Innsbruck. Drllckgeilehiniguug Nr. 10^ uom 21, Oltobcr 194«.


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