Amtsblatt Innsbruck

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Z. Jahrgang

Zwci ncllc Ehrcmingtragcr I n d e r letzten Iuuiiooche iourde der Ring der Stadt Innsbruck an zwei ^ i i l d i n g c r überreicht, nänilich an S t a d t r a t H i a x .^t^ l a P p h o l z nnd an P r a s i d e u t D r . E r n st I ) u r i g. I. S t a d t r a t '^i a x ät l a p P h o l z. A m 23. J u n i empfing im festlich geschmückten M n sikvcreinssaal das älteste Mitglied des Innsbrncker Gcmcinderates, Stadtrat Max Klappholz, den Ehren ring ans den Händen des Bürgermeisters D r . Melzcr, der bei diesem Anlasse folgende Ansprache hielt: Sehr geehrte Mitglieder des (^emeinderates! Meine Damen nnd Herren! E i n nicht alltäglicher Anlaß hat heute die Mitglie der des (^emeinderates zusammengeführt. Unserem an wahren ältesten Mitglied und zugleich dein Mitglied, das ans die längste Tätigkeit im (^emeiuderat zurückblicken kann, soll nach dein einhelligen, Beschluß des (Hemeinderates eine Ehrung der Stadt znteil werden, ^'s war schon der (^emeinderat der vergangenen Wahl' Periode, der den Beschluß gefaßt hat, dem Herrn Stadt rat Max. Klapphol; den Ring der Stadt ^nnsbrnck zu verleiheil uud uur eiue Neihe von Umständen, insbe sondere die Wahlen ',nm ^('alionalrat nnd znm Land tag, meine darauffolgende länger andanernde l^rl'ran t'uug uud die uachherige Wahloeweguug zuln l^emciu derat haben es bisher verhindert, den offiziellen Akt drr Verleihnng nicht schon viel früher durchzuführen. Nach dem seit l. Oktober 1'.»!<> in straft stehenden Stadtrecht ist der Ning der Stadt Innsbruck nichl, wie früher, nnr lmsfenschaftlichen nnd tünstlerischen Verdiensten, sondern nnnmehr anch für Personen >n gänglich, die sich besondere soziale Verdienste erwmbcn haben. Und an sozialen Verdiensien ist das Leben und die Wirt'samleil unseres Stadtrates >illippliol; v^ic!> nnd voll. Seine Mntter, früh zur Witwe geworden, halte sieben .Binder ;n ernähern nnd es ist kein Wnnder,

daß schon der kleine Max. Klapphol; die bilieve ')l0l am eigenen Leibe kennen lernte. Aber wissensdnrstig >var er nnd brachte es trotz alleni fertig, die Handelsschule zu besuchen, und so, nach einem tnrzen Zwischenspiel als Spcnglerlehrling, die kanfmännische Lanfba'hn einzuschlageu. ^ r ü h schon kani er mit der Arbeiterbewegung in Berührung. Bereits im ^ahre l ^ W übertrugen ihm die Bergarbeiter der Ortsgruppe Steiuau im Karwiucr Revier die Funktion eines Geschäftsführers ihrer Gewerkschaft. N»l>1 gründete Klappholz die erste Gewerkschaft der Privat lind Handelsangestellten in Schlesien, was ihm ein J a h r später die Entlassung ans seinem Posten eintrug. S o kam er nach Innsbruck und war alsbald anch 'hier gewerkschaftlich und politisch tätig. Seit 1913 ist er in der Arbciterkrankenkasse tätig, seit 1921 in der Arbeitcrtammer. I n der erstereil wurde er Direktorstellvertreter, in der letzteren Vizepräsident bis 1949. Als Mitglied des Oemeinderates wirkt Max. Klappholz seit 1929, seit 1933 als Stadtrat. Seit mehr als 37 Jahren gehört Max, Klappholz bernflich der Krankenkasse zu, eiue Funktion, die ganz besonders geeignet ist, seiner innersten Anffassnng, den Mitmenschen zu helfen, entgegenznkommen; nnd trotzdem wnrde er, der immer so vielen Menschen Güte nnd Hilfsbereitschaft zeigte, nach dem Einbrnch des Nationalsozialismns nacl) Wien transportiert nnd dreieinhalb salire ',n Zwangsarbeit herangezogen. Das sind knr;e chronologische Ziffern uud sie besä gei: dem Unkundigen eigentlich nicht viel mehr, als daß Ttadtrat Klappholz die Bitlernisse des Lebens in vollem Maße m spüren bekam und anderseits dnrch >nihr',ehute hindurch immer wieder das Vertrauen sei ner Partei erhielt, mil mnelimender Zeil immei mebr nnd mehr. Aber der äußere ^ebensablauf ist auch nicht !der eigentliche l^rnnd, der den ^emeinderat zn dieser Eh rung bewogen hat. Der tiefere l^rnnd liegt Wohl viel mehr darin, das; er zn den markantesten Gestalten jener gehör«, die lroN der Verschiedenheil der Politischen A n -


Ecite 2

A in, cd la st der Landeshauptstadt Innsbruck

sichten das allgemeine Wohl stets hoher geachtet haben als Einzelintercssen oder materielle Vorteile. Und das besagt nicht wenig in unserer so materialistischen nnd verworrenen Zeit. Das besagt, das; Männer nnd (5ha rattere, die den warnten Ton der Menschlichkeit nnd das Bedürfnis, eine gerechte Mittellinie zn finden, geradezu ausschlaggebeud sind für den Aufstieg oder den Untergang unseres (Gemeinwesens nnd unseres Staates. I n jeder politischen Richtung gibt es Heiß sporne, die dazu neigen, das Wohl der Gesamtheit mit ihren eigenen, Ansichten zn identifizieren. Solche P o l i titcr sind die Kampfeslust fo sehr gewohnt, daß sie einfach nicht mehr imstande sind, gewisse Grenzen einzuhalten. Dadurch sinkt das Niveau der Politischen M o r a l von Tag zn Tag. Beim Wettstreit um die Gewinnnng des politischen Treibholzes der unschlüssigen Wähler liegt die Versuchung nahe, unlautere und demagogische M i t t e l anzuwenden. Diese Apostel der Ge waltsamkeit bereiten den Boden für eine allgemeine Abkehr der Massen von den f o r m e n der Demokratie, sie bereiten den Boden für totalitäre Versuche. Und nur alle wissen, daß dies ber Anfang vom Ende ift. Es ist wahrhaftig nicht immer leicht, im Politischen Leben den Gleichmut zu bewahren nnd Mensch unter Menschen zu bleiben, denn es bedeutet oft höchstes Menschentum, auf die Beranschung der Masseil zn ver zichten nnd seine Pflichten ohne äußerlich erkennbare Erfolge nnd vielfach nnbedankt zn erfüllen. Und hier darf ich unserem Stadtrat Klappholz, obwohl ich seine politische llberzengnng nicht teile, höchstes Lob spen den nnd der Gemeinderat hat durch seinen Beschluß knndgetan, daß er damit einverstanden ist. E r hat nicht nm änßerer Ehrungen willen seine Verantwortliche Tätigkeit ausgeübt; niemals hat er die Sncht in sich verspürt, die Massen mit billigen Schlagworten und leeren Phrasen zn berauschen. I c h würde wünschen, nur hätten mehr Menschen und Politiker von diesem Format nnd von diesen Eigenschaften; es würde nur dem öffentlichen Wohl zugute kommen. I c h würde aber das Bildnis unseres S t R . Klapp hol; geradezu verfälschen, weun ich nicht noch einer seiner besonders hervorstechenden Eigenschaften Er wähnung machte: seines unverwüstlichen Humors. Echter Humor ist das Produkt reicher menschlicher Er fahrnng nnd das solideste Fundament des mensch!i chen Zusammenlebens. E i n Philosoph sagt einmal Heroismus gehört dazu, sein Leben einer Idee unter zuordnen; aber alle Ideen dem Leben nnterznordnen, dazn gehört Humor. Leider ist der Humor im Politi schon Leben sehr selten geworden, im Gegenteil, viel fach verhält es sich in der Politik gar oft so ähnlich loie mit dei, seltsamen Vorkommnissen, die w i r unlängst in der Presse lesen konnten. Da hatte ein M a n n seine Holzlege nnter S t r o m gesetzt nnd am Morgen ver gcsscn auszuschalten. Sein dreijähriges Söhuchen fand don Tod, als es den geladenen Draht berührte. E i n anderer hatte die Um;ännnng seines Obstgartens nnter S t r o m geseht; seine elfjährige Tochter wollte einen Apfel holen nnd holte sich den Tod. Ein dritter geriet versehentlich in seine eigene Todesfalle nnd ging zugrunde. Die drei Männer waren gewiß nmgäng liche Staatsbürger und gnte Familienväter, abe,r sie habeil leichtfertig über alle die Todesstrafe verhängt, die ihrem, Eigentum sich zn sehr nähern wollten. Kö

ten sie noch einmal wählen, sie würden bestimmt dieses geschützte Eigentum heute gerne ;nr Gänze opfern, wenn sie das Leben ihrer Kinder nnd ihr eigenes Le ben retten könnten. Aber es ist ;n spät. Haß, Neid, Nache, Eigensucht und Kurzsichtigkeit haben ihr Werk getan, haben getötet. I m öffentlichen Leben haben wir es schon mitgemacht, daß die Todesursache in einem irrealen Demokratismns besteht, der seine vorüber gehenden Formen, znr absoluten politischen Doktrin machte. Nicht umsonst sagt S t . I n s t , ein Politiker ans der Zeit der französischen Revolution: „Eine republikanische Regierung hat entweder die Tugend znm Prinzip oder den Schrecken." nnd Eicero schreibt in seinem Vnchc „<äe u l l i c i i ^ " - „ M a n darf denjenigen kein Gehör schenken, welche glanben, man müsse dem Feind heftig zürnen nnd nnr fo habe ein hochgesinnter nnd tapferer M a n n zn handeln; denn nichts ist löblicher, nichts eines großen nnd ausgezeichneten M a n nes würdiger als Versöhnlichkeit nnd M i l d e . " Und in dieser Gesinnnng überreiche ich I h n e n , Herr Stadtrat Klappholz, dei: Ring der Stadt Innsbruck nnd wünsche I h n e n , daß Sie ihn noch lange nnd in Ehren tragen mögen znr Erinnerung an eine lange, selbstlose Tätigkeit für das öffentliche Wohl nnd mit dein Wnnfch. daß diese I h r e Tätigkeit nns allen noch recht lange erhalten bleiben möge. I I. P r ä s i d e n t D r. E r n st D u r i g. Anläßlich des W. Geburtstages des ehemaligen Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes, Dr. Ernst D n r i g , fand am 29. I n n i im ncnerbanten Ausstel lnngSsaäl des Landesmnsenms Ferdinandenm ein Festakt statt, an dein anßer dem Bnndesminister für Justiz, D r . T s c h a d e t , und hohen Vertretern des österreichischen Instizwesens anch die Spitzen der T i roler Landesregicrnng sowie der Stadtgemeinde I n n s brnck teilnahmen. I m Znge der verschiedenen, dem Gefeierten dabei zuteil gewordenen Ehrnngen über reichte Bürgermeister D r . Melzer den Ehrenring, wo dei er die Verdienste Präsident Dnrigs mit folgenden Worten würdigte: Herr Minister, geehrte Festgäsle, lieber Herr I n b i l a r !

sehr

geehrter,

Der Anlaß, der nns heute zusammenführt, ist dop Peltcr Art. Znnnchst wollen wir I h n e n znm tt0. Geburtstag nnserc herzlichsten Glückwünsche darbringen nnd besonders die geistige Rüstigkeit nnd körper iiche Frische bewundern, mit der Sie das l^l). Lebens jähr zn überschreiten die selbstverständliche Absicht haben. Aber auch noch ein anderer Anlaß führt nns hier znsammen. Die Sladigemeinde benützt diesen I h r e n Gebnrtstag, nm I h n e n den Ring der Stadt v^nnsbrnck zn verleihen. Der Gebnrlslag ist nnr der Anlaß, nicht der Grnnd für diese Verleihung. Der Grnnd liegt oielmehv darin, daß Sie als I n r i s t des öffentlichen Rechtes, als Präsident des Verfassnngs gerichtshofes Verdienste erworben haben, die I h r e m Namen nnd somit anch dem Namen >^hrer Heimat sladt in ganz Österreich ;n hoher Ehre verhalfen. D a I h r Lebcnslanf schon von anderen zuständige ren Persönlichkeilen geschildert wurde und noch ge schildert wird, kann ich mir ersparen, einzelne Daten


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aus Jahrein laugen Leben aufzuzählen. >^ch loill ,>>,v hervorheben, nüe sehr die Zeit I h r e r Wirksamle,» a,i ciner der höchsten stellen, die unsere Republik zn ver geben hat, in schwere nnd tnrbnlenle Zeiten fiel. Vor zwanzig wahren, aln 15>. Februar l!!!l<>, über nahmen Tie das Präsidium des Verfassnngsgerichls Hofes. Zweieinhalb Jahre vorher stand der I n s t i ; Palast in Wien in lodernden f l a m m e n ; als Reaktion daranf wnrde zweieinhalb lionate vor Ihren» Amts antritt unter der Bnndeskanzlerschaft Tchober eine Verfassungsänderung abgetrotzt. Drei Jahre späler fain Hitler ini Deutschen Reich, zur Macht und ein weiteres J a h r daranf nahm der Regierungsturs in Österreich autoritäre f o r m e n an, um nach vier I a h ren später in B l u t nnd Kümmernis von der deutschen Invasion erstickt zu w^0(M. W i r haben seit fünf Jahren Gelegenheit, ebenfalls äußerste Tchlvierigkeiten uud Hindernisse zu erleiden uud ich glaube, kein Geschlecht wie Nur kann so gut beurteilen, mit welchen Schwierigkeiten nnd Minder nissen anch Sie kämpfen mnßten. Um so leuchtender ist I h r Vorbild und I h r e Haltung hervorzuheben. Es war I h n e n vergönnt, an leitender Stelle mitzuarbeiten, um unserem Staatswesen, das ja seit dem Z u sammenbruche der Monarchie erst kurze Zeit besteht, die Note anfznprägen, die es ans den revolutionären Erscheiunngen und Gebnrtswehen anch in den groß teil Wirrnissen zum Rechtsstaate werden ließen. Seit der Polis der alten kriechen ist es das stän dige Bestreben der Staatswissenschaft, den Staat in die kosmische Ordnnng einzureihen nnd damit zusammenhängend der Staatslehre eine philosophische Grundlegung zu geben. Was der griechische Dichter Hclsiod, der Boiotier, schon an der Wiege der abend ländischen Menschheit sang, das gilt unverändert anch heute noch: „ D e n n dieses Gesetz erteilte Krön ion den Men schen. Bestien zwar und Mische uud flügelspannende Vögel mögen einander verschlingen, denn die erman geln des Rechts. Aber d e n M e n s c h e n verlieh er das R e ch t, das höchste der Güter."

W i r sind stolz daranf, Sie zu den unseren ;n zäh len, weil Tie in den schwersten Zeileil unserer inngen Republik das höchste der Güter hochgehallen haben. Dies ist der innere nnd tiefere Grnnd, warnm der Ge meinderal einhellig beschloß, I h n e n den Ring der Vandeslianplstadt Innsbruck ;u verleihe». Wenn Sie heule v^hr (^tiuin (.uni «.li^nN.U«.- verbringen uud dabei noch immer dauernde Werte des Wiederaufbaues am Mnsenm Ferdinanden!!! sich als Verdienst anrech nen dürfen, lvenn Tie eine unscheinbare uud doch so wichtige Tätigkeil im Heimatschntzverein ausüben nnd manchmal wegen eines einzelnen Vanmes, der ans dem Tlraßenbild entfernt werden sollte, bei mir vorsprechen, so kennzeichnet das I h r e n Charakter und I h ren Trieb zur Wirksamkeit für das öffentliche Wohl ganz besonders. Doch diese Dinge werden von anderen noch näher gewürdigt. Jedenfalls können Sie aber als der Präsident des höchsten Gerichtshofes nnserer Rcpnblik mit Tolon ansrnfen:

„ so Hab' ich vollführt, Was ich versprochen. Gleiches Recht schnf ich für

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Und Niedrig: ohne Zögern sühnt es jede Schnld. I c h hielt des Staates Zügel: stand ein andrer Mann, Kurzsichtigen Blicks, nur seinen Vorteil snchend, da Wo ich gestanden, nimmermehr hätt' der das Volk - I m Zanm gehalten. Denn er hätte schwankend bald Der Einen Stimme sein Gehör geliehn, doch bald Anch wiederum beschlossen, was die andre der Partein Gefordert. Viele Männer hätte dann Athen Für immer verloren. Und so Hab' ich mich Nach allen Seiten wehren müssen, ein gehetzter Wolf, Der in der Hieute M i t t e feinen Weg verfolgt." Und fo bitte ich Sie denn, den Ring der Stadt I n n s bruck entgegenzunehmen zn I h r e r nnd zn nnserer Ehre. Unser aller Wnnsch ist, daß Tie ihn noch lange in voller Rüstigkeit tragen mögen.

Vom Gemeinderate Aus den '.». I n n i l'.>5><> berief Bürgermeister D r . Melzer den Gemeinderat zn einer Geschäflssitzung nach tz - , Pnnkt ! i , der Geschäftsorduung ein. Sie begann mit längeren Ausführungen des ^'inanzrefereuten S t R . D i p l . I n g . Ranch über die Enlwicklnng des Fehlbetrages des städtischen Haushaltes, deu er mil 7 M > . l 5 , 0 . — 5 bekannt gab. T t R . D i p l . J u g . Rauch trug den Antrag des Finanzausschusses vor, im Hin blick auf die Finanzlage die Vergnügungssteuer in dem von der Landesregierung bis ! i l . M a i 1N50 geneh migten Ansmaße bis !5Ì. Dezember I^lil) weiter ',n dewilligen. Weitere Anträge des Finanzausschusses betrafen Nachtragskredite, die Abschreibung von Unterstützuugs qelderu, die ini Jahre 1!>l5) ehenialigen K'onzentra tionslagerinsassen ansgezahll lvnrden nnd nicht niehr cinbringlich sind, lveilers einen Betrag von !><).l)W.— Schilling für ein Knnstausstelluugsgebäude in I n u s -

br>lck. Die Anträge wnrden einhellig angenommen. Dem Beschlüsse über die Vergnügnngsstener ging eine längere Aussprache voraus, in deren Verlanf G N . Zschiegner dafür eintrat, den Vereinsvcranstaltnngcn ein oder zweimal jährlich eine Steuerbegünstigung nach den normalen Tatzen einzuräumen. T t R . Gam^ per schlng vor, die Stener für Tanzveranstaltungen im Fasching mit 25) Prozent, in der übrigen Zeit in der bisherigeil Höhe, bei den Kinos ganzjährig wie bisher mit 5>l> Prozent zn bemessen. T t R . Kotier empfahl ebenfalls, den Vereinen einmal jährlich in der Faschingszeit die Vergnügungsstener nach dem Mindestmaß ;u bemessen, in der übrigen Heil die Slener wie vorgeschlagen zn berechnen, ^-nr eine Ermäßigung der Vergnügnngssteuer aller Amalenrsportvcreine, die dem Amatenrsportverband angeschlossen sind, setzte sich G R . Peltaner ein. Der Bürgermeister versprach,


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Amtsblatt der Tandeshauptstadt Innsbruck

allo diese Anregungen der geschäftsordnniigsmäßigen Bchandlllllg znznweiseil. Bgm. Stellv. ^löckinger berichtete iiber einen An trag des Sportausschusses, deil Entwnrf von Tatzuu gen zur Verleihung eines SportEhrellabzeichens der Stadt Innsbruck zu genehmigcll. Die Allgelegenheit wurde vorläufig znrückgestellt, nachdenl bekannt ge worden lvar, daß auch das Land ein Tportehreii;eichen zu schaffen 'beabsichtigt. Außerdem wurde eine Vorlage des Ncchtsausschus ses über den E n t w u r f eines Mietvertrages für Wohnungen nach dein Innsbruckcr Wohnrecht zuriickgcstcllt, weil inl Ncchtsansschuß noch keineKlärullg erzielt worden war. Die Gebühren für die neuen Urnennischen am West friedhofe wurden auf Autrag des Stadtrates geueh migt. A u f Allsnchell der Parteieuvertreter brachte der Bilrgermeister den Autrag ein, ail die Laudesregie ruug deil driugeudeu Appell, zu richten, zumiildest die 25 Prozent der von den Ertragsanteilen einbehalte neu und dein Angeführten M i t t e l als Vedarfszuweisuugen der Landeshauptstadt zur Verfügung zu stellen. Der Autrag wurde einhel lig angenommen. Bgm.-Stello, ^löckiuger lrng eine )1teihe von An

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tragen des Bauausschusses über Banansnchen vor, die größtenteils genehmigt wurden. Außerdem wurde der Aufstockung des Hauses Tchid lachstraße l) entlang der Pecheslraße mgestimmt. Die Erbauung einer Laudesfeuerwehrschule iu der 'liei cheuau wurde bewilligt. Mehrere Parzellieruugsau sucheu ivurdeu geuehmigt, der Straßeufluchtliuie an der ^caria-Theresieu Straße nördlich des ^arnlliein palaiö wurde zugestinlult. Eine lebhafte Ailssprachc löste der letzte Puilkt der Tagesordnung, die 'Verkehrsregelung in der Auichstraße, aus. G N . D i p l . - J u g . Zwerger berichtete als Obmann des Verkehrsausschusscs eingehend über dell Sachverhalt. M i t 21 Stimmen wnrde schließlich der Antrag des G N . D r . Scykora angenommen, die E i n bahuregeluug iu der Anichstraße fallen zu lasseu, deil Verkehr iu beideir Nichtuugeu (Motorräder und Last kraftwagen über drei Tonnen ausgenommen) fvei-,n gebell und das Hupverbot beizubehalten. A u die öffentliche Sitzung, die viereinhalb stunden danerte, fchloß sich eine kurze vertrauliche an., Ergänzend zum Berichte über den Amtsantritt des nenen Gemeinderates in Nr. 5 des Amtsblattes vom M a i 1!>5)<) wird mitgeteilt, daß es ans Teite ?>, linke Spalte, 7. Zeile von oben, richtig zn heißen hat: „daß das siebente Mandat G R . Kolter zufallen mnsse". Pz.

Der Vertrag der Stadt Innsbruck mit den Künstler Brüdern Asam D r . K a r l Schädelbaner. A m 24. I u u i d. I . wurde die beim Luftangriff vom l!>. Dezember 1944 schwer angeschlagene St.-Jakobs Pfarrkirche, wie Landcskonservator D r . Osw. Trapp ill Nr. li des „Amtsblattes" schrieb, „wieder in alter Pracht und Herrlichkeit sichtbar". Die bedeutendsten Schäden, welche die Pfarrkirche damals erlitten hatte, waren die ausgedehnten Zerstörnngen an den Deckengemälden des Münchner Hofmalers Cosmas Damiau Asam und an den kunstvollen Stukkatureu seines B r n ders Egidins Q u i r i n . Der Brief- und Akteuwcchsel, der zwischen den Vertretern, der Stadt Innsbruck und dell beiden Künstlern wegen der künstlerischen Aus gestaltnng der Pfarrkirche gepflogen wnrde, war im Stadtarchiv anfbewahrt, das im Anschlüsse an den gleicheir Luftangriffe vom 16. Dezember dnrch eine Feuersbruust stark iu Mitleidenschaft gezogen wnrde. Die Schachtel mit den Asam-Schriften konnte gerettet werden. Eine knrze Übersicht darüber hatte fchon srüher Hans Hörtnagl in seinem Anfsatz „Der churfürst liche Hofmaler Cosmas Damiau Asam von München und seine Beziehnngen zu Innsbruck" (im Buch „ M n s p r n g g " , 2 . l!55)—1!^8) gegeben. I m folgenden sei anläßlich der Wiederherstellung der St.-IakobsKirche der Vertrag, den die Stadt am ^. Angust 1722 mit dem Kiinstlerpaar abschloß, im Wortlaut mitge teilt und schließlich zwei schöne Quittungen mit den eigenhändigen Unterschriften nnd Petschaften in rotem Siegellack abgebildet. Voll dicfem Vertrag, der in doppelter Ausfertigung (für die Stadt und die Gebr. Asam) hergestellt wurde,

hat sich uur ein Exemplar, das auf der Rückseite „Ac eords Abschrift" betitelt ist, erhalteui es stellt eine Kopie des von den Vertretern der Stadt nntcrzeichneten nnd an die Gebrüder Asam übcrgcbeucu O r i ginales dar. Der Text des Vertrages in leicht verbesserter Schreibweise lautet: „ Z u wisseil, daß zwar entzwischen einem wolweisen Stadt Magistrat als Conservatorn und Vorstehern der lobwürdigen St. Jacobs Pfarrkirchen alhier zu M u s ' Prugg ail einem und denen edl kunstreichen Herren Eosmas Damnian(!) und Egidi Q n i r i a n Gebrüdern denen Asam berümt und lkunstreichen respective Maler nnd Stuckator Arbeitereu von Minichen am andereil Teil um willen M a l u n g der Haupt und drei vertruckteu (d. s. die Scheinge>oölbe) zusammen vier KnPPlen, anch alleil darzue gehörigell Schildell ill der K i r cheil keiue darvoil allsgenoineli, nnd Anssterzuug der Stnckator ill wolerdeiter lien erballtell S . Jacobs Pfarrkirchen, sowol vermitlst müildlicher Abred, als durch gepflogene Corespontenz eiii Accord dahin beschlossen worden, daß bemelten Herrn (5os>nas Daiililian für obaugezogeile scalerei der vier Kuppleu uild Schilden iiiit C'inschlnß 2l)0 fl. (^ Gulden) für dessen Ehefrau gemeinten Leilkauf, itlld !',W fl, boffenllich ioohlverdienlen ^iecompens, also zusammen !)5>l«> fl. und dessen >>errn Brneder Egidi O u i r i n inclusive des Recomvens 21l!l) f l . , und also ill beiden Hanptsummeu belleiltlichen füilftausendnellllhuildert Gnldeil bar entrichtet und abgefürt N'erdeil solleli. Allermaßen danil dariiberhiil sie Asaunsche Herrn l^eorüder lind


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sondcrhcillich dcr Malcr don Wcrk bcrcits cincn An failg gc>nall,t nnd dic crstc >tnppl allcrdiligs vcrfcr tiqet, zmnalcn abcr disfallo kcin lvirklich schriftlicher Accord anfgcricht odcr ansqcfcrtiqct warden und di ser allerdings nolwcndig ì>> scili ansldcincn lvollcn, das; man hierauf solichcn ailhcnt ;n cnlstccndcn dal»,' nachfolgclidcrlnaszcn ivirtlichen ,n Papier gebracht nnd voi: beiden Tcilcn vcrfcrtigct hat'. ^icnilichcil mid crstcns gclobcn, ^ncsagcn und vcr sprcchcn »vidcrcrhollc Asaniischc Hcrrn l^cbrndcr hic niit >vissc>lllich mid in straft dio, dasscll.>c mid ;war jcdcr nach sciilcr .^liiist vorami,c;M'!N' ^ i a l c v ^ und St>llai>.'v mid -,war jciu' in Pcrspccli0 il>v>,'r dcvumlcn >t>!iisl nach mid sovil ihncn hicrilifalv iimxcr lichen ist mid scin lvird >ioch discs instc(l))cndc mid 'zNct^iifligl.'s 172Hzigistc ^ a r in ^crfcclcn sowohl ;n discitig nlid incnigclichcn l>ontcnto alv ihril ciqncll noch mchrcrcn Nncin mid Lob loirklichcn vcr scrtiqcii sollcii nnd lvollcii. 3aM(i,cn zmn Andcrii hat loolgcdachtcr ^tadt Aia austrat dnrch hicrznc angcordnctc Dcpnticrtc sich glcich salv i>i straft dis obliqicrt ihncn widcrcrholtcn Asa niischcli Hcrrli, Gcbriidcril für voranqczoqcnc iibcrno niciic ^lliiistarbcit, samt was darbci bcriirt lind inimcr ^iaincn habcn »iag, nichts darvon anvqcnoincn, lvic ocreits hicvor Anrccumg bcschchcn, liiid ;>var dcni >>orrn Cosinas Dauiiiiaii !'>5>l>l) nnd dcm Hcrrn E^idi A t t i r i l i '^ ll><) nnd also znsamcn voran^c^oqclicrinaßcn fiinftaiiscndncnnhnndcrt ^nldcn sncccssivc iii Zcit !va(h)rclidcr Arbcit nnd dcii cndlichcii Rcst bei wirk licher Vcrfcrtigliii^ solchcr Arbcit richtig nnd M i ß ^ar abznfnrn nlid zn bczalcn, lvic dann oftbcmcltcr Hcrr Cosllias DalNluan a conto scincs bicchcriqcn Vcr dicnstcs vcrinig z>vcicr abqcbiicr I l i t c r i n i v Bcschcinnn qcn filnfhnndcrt Gllldcii bcrcito wirklich cnipscntlick lvordcn, nnd sic Hcrrn Gcbrildcr sich dcr lvcitcrcn Bc ',almi^ halbcr qan^ sichcrlich ^n vcrlasscii niid ;n qc lrcstcn habcn. Und silid, lvic bcrcits hicoor Anrcgniiq bcschchcn, ',ivci qlcichlantcndc Accord ansgcschric'bcn nnd dcr cintc, so fiir dic Asainischc Hcrrn Gcbrüdcr gchcrif;, dllrch Hcrrli, Anitsbiirstcrnicistcr Ulrich Eprciigcr, Hcrrir Ttcphan ^)orn ltlid Hcrrn ^ohaiiii.^tcrcr, anch dcin Stadtschrcibcr lind Hanbtcassicr Hcrrn, Johann Pctcr, als saniclltlichcn Dcpnlicrtcn, dcr alidcrtc abcr, so dcni Ttadtniagistrat in. Haiidcii ^n vcrblcibcn dnrch lchlbcincltcn Hcrrn Cosinas Danmian fiir sich sclbs mid anstal allch ili Vcrsprcchling dcsscn Hcrrn Brnc dcr l^qidi ^ n i r i n fnrqcstcltcn ciqncn Handschriftcn nnd Pctschaftcn vcrfcrtiqcl lvordcn. Actmn ^nsprnqq dcil achtcn 3aq ^Uionats Anqnsti anno I?-'-'. Ulrich Sprcnnqcr dcr^cit Alntsbiirlicrincistcr 3lcphan ^?orn als ^tadtpfarrkirchcnbans T^cpn licrtcr Johann .^kcrcr als Dcpnticrtcr Iohanncs Pctcr als Hanptcassicr," (Lilils von dcn Unlcrschriflcn lvav jciocils cin Play fiir >dio Pclschaft frci.) Ain Nandc slchl nod,: ^ s fiiiiftanscndncmidmidcrt l^nldcn.

I n dcr bcnicqcbcncn Abbildnnq sind ',lvci Olut^ !mi(i.cn dcr l^clniidcr Asa»> dargcslcllt nnd ^war obcn cinc dcö Malcrs Cosin. T'ainian voni ^. Anqnst 1722 nnd darnntcr cinc dcs ^tnkkatcnrs^ (Lfjidillö ^ . n i r i n vmn 12. Tczcmocr l ^ Ottobcr) «722. Dcr Tcxt lantct binlislabciistctrcn! „ D a s I c h ^'nnlsbcnantcr ä Conto inciiics ^n bc gcrir habcndcn ^crdicnsts vor dic zn inachcli habcndc Mallcrcy in dcr alhicg Statt Pfarrthirchcn abcr^ lnalln drcyhnndcrl qnldn von dcin Hcrrn Pail Cas sicvn v^ohanilcs Pclcr clc, ',n incincn Hcnlldcil par cuipfanqcn habc, wirdct hicinit bcsckcint. ^ilnsprnqq dcil <^ Angusti 1722. pro fl, ! M ) : —^ cor. ^'osinas Dainian Asani." „ D a s I c h Eildts Untcrschribncr voil dcni cdl vcstcil Hcrrn Johann Pctcr Ttattschrcibcr ctc. anch bci lobcl (ichcr) Jacobs Pfahrr Kirchcli Dcftndicrtcr unnd ober Cassicr a Conto dcr Accordirtn Stnkador arbcith 200 fl., sag zwey hilildert gnldtcll zlt mcincn lhandlcn cnipfaliqcn habc, dis Pczcigt incin ciqcll Ulldcrschrift unlid Pöttschafft. Datilln I n n s p r n g dcn 12tcn (Dcccmbris?) ailno 1722. Egidius Q n i r i n u s Afani."

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der V'andeoliauplstadl

in )llnsbrilck Von Dr. Walter Fankhanser, Statistisches Amt Innsbruck.

(Schlnß.) die leiden besprochenen Tadellen ein Gesamt bild der vier Zählungen, gewähren die Tabellen A mid 1 einen Einblick in den Verkehr an dei: sieben einzel nen Zählpnnkten. Bei Gebrauch dieser Tabellen darf nicht übersehen werden, daß der Verkehr an der Uni versitätsbrücke, I n n - und Mühlancr Brücke nur in e i n e r Richtung gezählt wnrdc; w i l l man die Zähl crgcbnissc an diesen Verkehrspnnktcn mit den übrigen vergleichen, müssen sie ungefähr verdoppelt werden. D i e g r ö ß t c V e r k eh r s d i ch t c weisen die alte Innbrücke, der Bnrggraben nnd der Bahndurchlah am Ende der Musenmstraße ans, dnrchlucgs alte Straßcnzüge, deren jüngster in einer Zeit angelegt wnrde, als es noch lange keinen Nadfahrer und keinen Kraftwagen gab nnd die Stadt kanm 15.000 Einwohner hatte. Natürlich stellt die gegebene Enge und Unübersichtlichkeit am Burggrabcn, dessen Fahrbahn 6 Meter und dessen Gehsteige 2 Meter und 1.30 Meter breit sind, nnd der Krenznngsvnnkt vor dem 8.00 Meter breiten Bahndurchlaß nnd die Durchfahrt durch diesen an die Disziplin der Verkehrsteilnehmer und an die Umsicht der Verkehrspolizei große Anforderungen. Aus der Tabelle 3 ist zu entnehmen, daß der Burg graben die größte Anzahl von Fußgängern, der Bahn dnrchlaß die größte Zahl von Fahrzeugen ausweist; die Zahlenreihe der Fnßgängcr am Bnrggraben mit dem regelmäßigen Anstieg im Winter: 41.900, 85.200, -16.000 und 71.800 nnd jene der Fahrzeuge am Bahn dnrchlaß mit dem Höhepunkt im Sommer: 10.990, 9400, 21.900 nnd W00 sind kennzeichnend. Die geringste Verkehrsdichte nnd gleichzeitig die kleinste Zahl an Fnßgängern ist an der Neichenaner Brücke zu be merken. Diese drei Ver'kehrspnnkte weisen im prozen Wellen Verhältnis der Zahl der Fahrzengc zu den Fnßgängern folgende Er.trcmc anf: A m Burggraben war das Verhältnis im Jänner ^1949 9:9!, am Bahn Tabelle 3

I. 2. 3, 4. 5. <>, 7,

Fahrzousse

Jänner 1949

FußFahrZu^änqer sammen zeuge

1,504 3.440 4.944 Unwersitätsbrücke*,» 3 810 17,801 21.611 Innbrücke "» 9.638 41.994 51,632 Vurggraben 10,999 22.439 33.438 Vahndnrchlaß 1,943 2,913 4.87)6 Mühlancr Briicke"") «19« 1,2.'>8 1,97,6 Neichennuor Vnicko, S i lib rücke am I,',I8 ! 273 2,791 Verqisel

Insqescnnt Tagesdurchschnitt

V o n Interesse ist noch die S t u u d e n f r e q n e n z. Eine Teilung der Tagescrgcbnisse dnrch die Zählzeit würde ein zn ausgeglichenes, der Wirklichkeit zu wenig entsprechendes Ergebnis lieferu. Die Ver kehrsdichte ift in der Frühe, am Mittag uud am Abend verschieden, unterschiedlich auch nach Fahrzeugen nnd Fußgängern. Ans dein eingehend gegliederten Mate rial der ersten Zählung konnte berechnet werden, daß z. B. am Bnrggrabeu an Fahrzeugen in der Morgen stnnde 150, in der Mittagsstunde 785 uud in der Abendstunde 530 gezählt wurden und daß zn diesen Tagesstuudeu an Fnßgängern 1599. 2503 nnd 2957

Verteilung der Zählergebnisse auf die 7 Zählpunkte März 1948

Zählort

durchlas; im J u l i 1919 59:41 und au der Reichen auer Brücke im selben Monat 61:39. I n der Tabelle 4 sind, wie in der Tabelle 2, die Snmmen der an den sieben Verkehrspunkten gezähl ten Fahrzeuge nach den einzelnen Fahrzeug gattungen gegliedert. Da eine Wiederholung der zwölf Tagescrgcbnisse den Rahmen der Arbeit überschritten und die Vielfalt der Ein zelergebnissc verwirrend gewirkt hätte, wnrden znr Vcranschanlichung der T a g e s f r e q n e n z e n T a g e s d n r ch s chnitte verwendet. Die vorher besprochenen Gesamtsummen lösen sich nun auf uud die erwähnten Beobachtungen finden ihre Erklärung. So läßt sich ans dieser Tabelle ablesen, daß die stärkste Freqnenz an Fahrzeugen am Bahndnrchlaß anf die Lastkraftwagen nnd auf die Fahrräder zurückzuführen ist lind daß am Bnrggrabcn, obwohl dort der Fahrzengverkehr geringer ist als am Bahndnrchlaß, der stärkste Personenkraftwagenverkehr herrscht. Verdop Pelt man die einseitigen Zählresnltate an der alten Innbrücke, zeigt es sich, daß dort der Fnßgängerver' kehr den am Bahndnrchlaß übertrifft und daß der ^astkrafNoagenverk'ehv an diesen beiden Vertehvspunkten gleich ist.

29.865

91.363 121.228

9, .'>.'>', 30,17,7,

*) Richtung! nnr stadteinwärts. """) Richtling! nnr stadtauswärts.

10,109

ZuFahrFuß minder sammon zeuge

2.375 4,078 4 89! 6 453 2.47)8 15.766 18.224 7,913 8.634 85.263 93 897 20,228 9.423 18.881 28,304 21.940 4.652 1,993 5,421 2,659 1 566 2293 «',29 93? 1.103

1,443

2.5-1 l',

26.615 129,027 l5b.642 «»72

Jänner 19 7,0

Juli 1949

ss»-

FahrFusiF»!v ganger sammeu zeuge ganger 4.205 9.096 2,219 5,061 12.218 2N.13I 3.273 16 529 46.06l 66.289 10.668 71.832 15.158 37,098 9,810 19,251 3.0 N 8,432 2.366 2,245 I,^!3 3,706 73« ««« 2. «7«

66.896 84.944 151.840 13,009 7.1 «5! 0 22,299 2».3! 1 7,0,613

I >>2

! ,'.79

Z" sammeu 7.280 19.802 82.500 29.061 4,611 1,62!'. 3 021

30 516 117.315 ! 17,90! 10,! 72 39,12«

19 300


der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 7

Seite 7

'aqcsdurchschniitc Verkehrsteilnehmer

März

Zänner

1948

Juli 1949

Iänuei !!».'>!>

März

Männer

194«

1!>l',!

U n , l, e rs i t ä t s b r ü cke

^. v'l I t e

Richlung ^ stndlwärtü

Obus Personenlraftwngeu , , ^asttraftwngen Krafträder Fahrräder

sfillirliu'ilo Fahrzeuge ^usamiin'n, Fußgänger

230 174 21 34« !,^

128 32 214 I« 500

791

I.Ü31

I,35>9

1.402

Fahrzeuge zusammen, Fußgänger

205 576 385 39 1.653 20

216 502 28? 104 2,030 74

^ n n b r ii ä e

!!>

1.270

81'.!

2,637

1,091

i,<;«7

5>,934

5.25,5

4,073

5,509

!<!! 13 371

201 815 60? 488 4.5Ü3 99

26

25 26? 152 55 721 5»»

!75,

458

29 347 286 203 1676

^_'?

'.«;

I<!6 120 22

23 219 !<',',» 17 618 45

4, B a h n d u r c h l a ß Richtung: stadtwärtö und auswärts

,'!. V ü r g g r a b e n Richtung: stadtwärts und auswärts Straßenbahnziige . . . . Personenkraftwagen . , ^asttrastwaqen Krafträder . ..' Fahrräder Fuhrwerte

Jänner I',>.'><>

Richtung! stadlmärts

233 312 184 838 lü

1,146

^Ull 1949

65,

106 313 378 79 2.665 125

212 775 61? 14 1.873

98

91

99

412

569

460

405

693

494

32

299

16

2.158

5,542

2,164

36

> I!»

37

3,213

2.878

6.743

3,556

3.666

3.141

7.313

3.270

13.998

28.421

15,353

23.944

7.479

6.293

5.052

6.417

5. M ü h l a u er Brücke Richtung: stadtauswärts

6. R e i c h e n a i l er V r ü c k e Richtung: stadtwärts und auswärts

27

12 25 197 130 16 263 22

Fahrzeuge zusammen,

646

665

1.806

790

233

209

762

248

Fußgänqer

971

886

1.004

748

419

312

471

296

Straßenbahnziige , , , , Obusse Personenkraftwagen . . Lastkraftwagen Krafträder Fahrräder Fuhrwerke

14 20 176 135 48 226

11 23 360 265 220 871 56

13 26

März 1948

95

60

59

158

87

173 17 302

rücke a m Verkehrsteilnehmer

42

32

28 41 11 139 14

227

8

87

9

96

398

75

4

24

17

Vergisel

Jänner 1949

Juli 1949

Jänner 1950

Fahrräder Fuhrwerke

103 60 21 208 32

101 79 14 165 9

265 179 197 722

146 95 13 201

Fahrzeuge ^ujammcu,

424

368

1,401

4«0

Fußgänger

506

181

959

526

Personenkraftwagen , , ^asttraftwagen Krafträder

Verkehrten. Demnach ist also der Fahrzengvertehr mn die Mittagszeit nnd der ^nsMngerverkehr in den Abendstunden am stärksten. 1'lber den ^ n r q q r a b e n, der alv bedeutendslev Verkehrszentrnm der Stadt im Mittelpunkt des Interesses der Bevölkerung steht, seien die biöhcricM Angaben von Durchschnittszahlen noch dnrch k o n k r e t e T a g e s e r g e b n i s s c ans den letzten beiden Zäh-

luugen ergänzt. ^Vn den fünfeinhalb Zä'hlstnnden strömten am Montcui den ^ - ^ n l i 1'.)<1U ans den schmalen (Hehsteiqen aneinander vorbei tt72tt Fns^ qänqer sladtlvärls und l'»^^!> in der (Gegenrichtung. Auf der !> Bieter breiten Fahrbahn belveglen sich li465i Fahrzeuge zur Stadtmitte !i:ittl, in Richtung ans der Stadt; die Summe der ^ahr^euge setzte sich zusammen ans: 214 Straßeubahuzügen, ^l)1. Perso-


Seite 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

nenkraftwagen, 5)95 Lasltraflwagcu, l i 4l>66 Fahrrädern nnd ll>2 FnhrN'erken. Am den 23. I ä i l n c r d. I . änderte sich das Verhältnis, wie erwartet, zu Gunsten der Fußgänger: es mußten 14.615 Fußgänger au 13.86« vorbeikommen'. die Zahl der Fahrzeuge betrug infolge des starken Nücl ganges der Zahl der Kraftfahrer nnd Nad fahrer nur 1334 stadteinwärts und 1204 stadtaus wärts, beide Summen bestanden ans 22l) Straßenbahnzügcn, 630 Personenkraftwagen, 437 Lastfraftwagen, 12 Krafträdern, 1189 Fahrrädern nnd 5l) Fnhrwerkcn. Diese Zahlen lassen die Bemühungen der Stadtverwaltung und anderer öffentlicher Stellen, die Vorbauten am Burggraben zur Verbreiterung von Fahrbahn nnd Gehsteigen wegzubringen, wohl verständlich erscheinen. Der Verkehr nach Süden, vom nnd gegen den Brenner, wurde bei den besprochenen Zählungen nie aufgenommen; sein Ausmaß wurde aber ini Nahmen einer anderen Art von Vcrkchrszählnng, nämlich Tabelle

der Feststellung dev sogenauuleu „ d r e i ß i g s t e n S p i t z e nstn n d e" festgehalten. Verkehrvfachlente der Weststaaten sind, wie im Frühjahr 1'.»!'.» in (^enf auf einer Tagung der Wirtschaftskommission znr Sprache kam, zur Erfassung von Tpcheubelastungeu vou Fernstraßen ans folgende Methode gekommen: I m Verlauf eines Jahres loerden „zu besonders verkehrsreichen Zeiten, etwa in den Morgenstunden eines Markttages oder während der Abfahrtszeit nach großen Sportveranstaltungen nsw." aber mindestens 30mal im Jahr, stundenweise Zählungen Vorgenom men. Die Ergebnisse werden vom höchsten angefangen nach ihrer Größe aneinander gereiht. Die 3l). Zahl bildet die 3l). Spitzcnstnnde nnd soll erfahrungsgemäß die durchschnittliche Höchstbelastung einer Fernslraße darstellen. Ilbcr Weisung der (^eneraldirektion für die öffentliche Sicherheit in Wien nnterzog sich die Bundcsftolizcidircktion dieser Aufgabe. Es ergabeu sich für die beiden Bundcsstraßen, die das Innsbrncker Gebiet durchziehen, im Jahr 19 l9 folgende Nesullate:

Die 30. Spitzenstunde Brennet straße

Wieiierslrasie

Strasse und Nichtung Nord und Süd Dio grüßten Wahlen ,'i<), Spitzonstuude

von und nach Hall

183— ! l

von und nach ,^ill 7,,'.I

I^> !,',

Oliederuilg der Fahrzeuge: Omuisse Persoueutraftwaqeu Lastkraftwagen Krafträder Fuhrwerke Fahrräder

8 4 4

5 13 7

1 3

2

Die annähernde Nichtigkeit der Ergebnisse nach dieser Methode wird jedenfalls von der günstigen Wahl der Zähltage nnd der Zählzeit nnd überhaupt davon abhängen, daß genügend Tage mit außergewöhnlichem Verkehr gegeben sind. Die Schwanknugen, wie sie die Tabelle 5 zeigt, scheinen doch zn groß zn sein. Es würde sich die Mühe lohnen, die Zählung auf beiden Bundesstraßen einigemale, darunter auch

7 10 13 2 4 9

au Souutageu, g a u z t ä g i g durchzuführen uud aus diesen Ergebnissen die durchschnittliche Spitzeubelastuug zu ermitteln. Dabei wäre anch die Gelegenheit gegeben, die Lenker der Kraftfährzenge, fu wie es in Amerika nnd anderen Staaten längst gemacht wird, nach Herkunft uud Ziel zu befrageu, um eiueu Überblick über deu Bezirks, Laud nnd Fernverkehr zn gewinnen.


V

K vor

liulldert

Illni 1850:

Soldaten bei Zweihundert an einer, der ägyptischen klugenentzündnng lTrachom) ähnlichen Krankheit er> krankt seien. !lm die weitere Verbreitung Zu verhindern, wurden die kranken im dritten Stock der Klosterkaserne isoliert. kündigt I o h . Satler die Eröffnung einer Schleif- und Poliermühle in seiner knoppernmühle am Sillkanal an. wird anläßlich der „200jährigen Käkularfeier der Übertragung des Gnadenbilldes Marici-l)ilf" in die Pfarrkirche in der Wagner'schen Buchhandlung ein eigenes Gebetbuch besonders wohlfeil verkauft. Mich eine Denkmünze wurde ausgegeben in Britannienmetall zu 35 Kreuzer lind in feinstem Silber Zu 5 Gulden, berichtet der „Bote" über die Errichtung eines ßandelskasinos für Angehörige des Handels- und Kabrikantenstandes Zum Zwecke einer angenehmen lind nützlichen Unterhaltung. 6s war im 1. Stocke des Nisiol'schen Gebäudes in der Museumstrasze untergebracht und umfaßte Zwei Versammlungsräume, einen Salon für Tanz und Musik, ein VillardZimmer und einen Lesesalon. Vorstand war der Handelsmann Wilhelm, bietet Iosef primavssi im kleinuerkauf das Universalpflaster uon Dr. Buron in Paris gegen Hühneraugen, Gefröre, alle Wunden, Geschwüre, Aeinfraft, Gliedschmamm etc. in Töpfen Zu 20 Kreuzern und die <5nglische Patent-Leinwand von Dr. O'Meara in London sehemal. Leibarzt Rapoleonsj gegen Gicht, Rotlauf, Rheumatismus, Krampf, Seitenstechen etc., das Paket zu 1 Gulden an.

17. wird das historische Schauspiel „Mazarin odor das letzte I a h r ans dein Leben eines shrgeiZigen" lwn Charlotte Birch-Peiffer als Benefizvorstellung für den Schauspieler Walblirg aufgeführt. 18. trifft srzh. Rainer von Bozen zu,» Besuch des Kaiser paares ein. 19. kommt das Schauspiel „Der Fabrikant" >,,on L. Devrienl zur Aufführung, mit Mad. Wisotzkl) als Gast. — erinnert der Bürgermeister, das; nach der bestellenden iinrichtnng die städtische Badeanstalt am Gießen in der M i täglich von 1 bis 4 Uhr nachmittags dem Militär reserviert ist. — werden in der Bürgerausschuß-Sitzung folgende Kragen beraten: die Herstellung des Daches vom Pfarrhaus lwird durchgesührt) - ein Ansuchen um einen Beitrag zum ßreischießen swerden 100 Gulden bewilligt)) Rechnlingsrevisionen ' die Teilnahme an der Secularfeier uon St. Iakob) Anträge Zur neuen Stadtuerfassung usw. Räch der neuen Gsmeindeordnung sollte der große Aürgerausschuß aus 26 Mitgliedern bestehen- daraus wären dann ein Bürgermeister, ein Vizebürgermeister und sechs Magistratsräte Zu wählen, denen ein geprüfter und besoldeter Magistratsrat beigegeben wird. 26. ist das von der Bürgerschaft dem Magistratsrat G. Lrler gewidmete Grabdenkmal fertig aufgestellt' es wurde vom Bildhauer Streicher ausgeführt. 23. wird zu Gunsten des Innalidenfonds im Sommertheater in der M i das Stück „Die Kreuzfahrer uon Marseille oder die Belagerung uon Damietta" aufgeführt' es fpielte dabei die Musikbande des Regimentes Rugent. 24. findet die feierliche Installation des neuen k. k. Lcmdesgerichtes im Assisensaal am Rennplätze statt.

Juli 1850: 1. gibt der Bürgermeister Dr. r>. Klebelsberg bekannt, daß „die Wählerlisten oder die Verzeichnisse derjenigen, welche nach dem jüngst erflossenen provisorischen Gemeindegesehe für die Landeshauptstadt Innsbruck Zur Wahl des neuen Bürger-Ausschusses berechtigt und berufen sind", zu Jedermanns Linsicht aufliegen. - reist srzherZog Rainer mit beiden Söhnen ab, 2. teilt der „Bote" ,die Neueinrichtung bezüglich der GlMnasialzeugnisse mit, in denen künftighin nicht mehr, wie bisher, aus den einzelnen Gegenstände» „Massen" ge geben werden, sondern jeder Studierende Zunächst uon allen Professoren und aus allen Gegenständen nur eine „Klasse" erhalten so». Die erste Klasse zeigte dabei die Befähigung zum Aufsteigen an, die zweite die Richtbefähigung und die dritte überdies, das; vom Veiter studieren abzuraten sei. Reben diefer allgemeinen Rote erhielt dann jeder noch eine kurze Beschreibung über seine Fortschritte in den einzelnen Fächern. Auch wurde der häusliche Unterricht ganz freigegeben und es dem srinessen der «lltern überlassen, ihre Söhne „für eine beliebige G>imnasialk!asse prüfen zu lassen." empfiehl! die Waqner'sche Buchhandlung das Buch eines Stuttgarter Arztes Dr. <5. G. Rittinger „Aber die fünf< zigjä'hrige Impfuergiftung des württembergischen Bo! kes". 3. wird bekannt, daft non den in Innsbruck stationierten

15.

23.

25.

26.

^

30. 31.

wird die bereits erwähnte Säkularfeicr mit großer Pracht begangen. An der großen ßestprozession gingen gleich hinter dem Gnadenbild der Kaiser Ferdinand und die Kaiserin Maria Anna. Um „dem Mangel der Statuen in den noch leeren Rischen der Facade" — die heute zum Teil mit Heiligenfiguren uon Hans Andre ausgefüllt find — weniger fühlbar zu machen, hatte der Bildhauer Stolz aus Matrei eine Lolossalstatue des heiligen Iakobus in der Giebelnische aufgestellt. <5Z ist bemerkenswert, daft die Anschaffung der fehlenden Statuen einer „uon politischen Wirren freieren und in finanzieller Beziehung günstigeren. Zeit" überlassen wird. tritt eine Versammlung von Vertrauensmännern zusammen, um über die Wahlen der Mitglieder >der Handels- u. Gewerbekammern zu beraten. Vom Innsbrucker Handelsgremium waren daran beteiligt die Herren Wilhelm, Forcher, Oblasser, Unterberger Fr., Stocker, hosp Ios., Wagner, Maljr Ios. und Müller, wird pfarrcooperator und Redakteur der tV,lho>, Bliit» ter aus Tirol, B. Lometer, Zum pfarrmü^nermeser be< stellt. steigt der GrostherZog uon Toskana im „Österreichischen Hof" und der prinZ Karl uon Bauern in der „Golde» nen Sonne" ab. wird der Ramenslag der Kaiserin Maria Anna höchst feierlich begangen. Räch einem Gottesdienst in der Pfarrkirche, der erst jüngst die Kaiserin ein schönes Altarbild mit dem Bilde der HI. Anna geschenkt hatte, über» reichten dieser der Dekan und Bürgermeister eine Kopie >des „Maria-Hilf-Bildes" vom Kunstmaler Anton Kirch» ebner. suchte ein Überalis heftiges Hagelwetter die Stadt heim. wird der erweiterte Militärfriedhos durch den Prälaten von Wüten eingeweiht.


Seite

Amtsblatt der Landeshauptstadt

Nummer 7

Ncncrschcimlnqm für Innsbruck I n der Märznummer dieses Jahres brachte das Amts blatt eine kurze Würdigung Zur Vollendung des 60. Lebens Jahres unserer großen heimatdichterin ßannu, Wibmer-Podit. Von ihr erhielt daraufhin die Schriftleitung das Büchlein „Der Kranz", erschienen in Heidelberg 1946, 130 Seiten, übermittelt. I n den so freundlich beigelegten Zeilen sagt die Jubilarin: „Das kleine Werk ist meinem Geburtsort St. Nikolaus gewidmet." Wer diese Tiroler Legende liest, wird von tiefer Ergriffenheit gepackt. An belletristischen Neuerscheinungen mag auf Tiroler Boden und vor allem auf jenem der Landeshauptstadt in der trüben Nachkriegszeit wohl nichts Ebenbürtiges entstanden sein. Was hier von 8- Wibmer-Pedit geschaffen wurde, ist wahre Dichtung und Kunst. Liebe und Treue, die zwei höchsten Werte im Leben der Menschenkinder zu einander, sowie Glück und Leid finden in diesem unsagbar seinen und gehaltsvollen Kleinwerk höchsten dichterischen Ausdruck. Wir erfahren darinnen die Geschichte des wunderbaren Menschen M a r g r e t h u b e r , wie sie gelebt, geliebt und schließlich als Sondersiechin im Bruderhaus an der Anbruggen im Rufe einer heiligen gestorben ist. I h r uom Volk verehrter Grabstein ist an der Kirchs von 6t. Nikolaus angebracht und heute noch — nach 400 Jahren — viel beachtet. Hür solch kostbare Widmung gebührt der Dichterin warmer Dank. Innsbrucker nehmt und lest! W. Lpp.

Stadt Innsbruck iiber und zerstört auch die St. Jakobs Pfarrkirche. Sie wurde erst Zehn Jahre später wieder auf» gebaut lind eingeweiht. Innsbruck ging größtenteils in flammen auf", findet sich bereits wörtlich gleichlautend im 1. Bande von Conrad ßischnalers „Innsbrucker Chronik", Seite 17. Aberdies hat bereits Karl Rechner in seiner 1884 er« schienenen Arbeit „Das große Sterben in Deutschland in den Jahren 1348 bis 1351" festgestellt, da!) die Bezeichnung „Schwarzer Tod" für die Pest des 14. Jahrhunderts völlig unberechtigt ist. Lechner schrieb: „Steht somit fest, daß der Name „Schwarzer Tod" in Deutschland zur Zeit der Seuche nicht bekannt war, so sind uns überdies noch zahlreiche Nachrichten erhalten, welche bezeugen, das, derselbe noch lange nachher nicht im Schwange war." k. Sch.

„Die lllpenstadt Innsbruck", herausgegeben vom „Handels-Kurier", I n g . K. und L. pipai, in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Dr. A. Melzer, der auch das Vorwort beistellte. Dieses reich illustrierte, 72 Seiten starke Heft, soll ein Werbehest sein für jene, die Innsbruck bereits kennen, und in jenen, die es noch nicht kennen, „die Sehnsucht wecken, die Stadt in den Alpen persönlich zu erleben." Zwanzig kurze Beiträge, bei denen die Stadt- und Kunstgeschichte freilich etwas zu kurz kommen, sollen den Leser vorzüglich mit den besonders auswärtige Besucher interessierenden Einrichtungen bekannt machen. Aus dieser beträchtlichen Anzahl zumeist gediegener Aufsätze wären etwa hervorzuheben jener von Stadtbaudirektor Dipl. I n g . Herbert Reiter „Entwicklung der Bautätigkeit in Innsbruck seit den Maitagen 1945", von Aniu.-Prof. Dr. ßr. Gschnitzer „Die Universität", von Dipl.-Ing. Dr. techn. Cd. Senn „Die Innsbrucker Nordkettenbahn" von Herbert Gschmenter „Musikpflege und Musikleben" und von S t a d t p h i M u s Dr. h, Steidl „Amfang und Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes". sin recht störender Druckfehler ist bei der Beschriftung des Dürer'schen Aquarells auf Seite 24 unterlaufen, wo statt „Dürer" — „ D u z e r " steht. Die Tertangabe zum Bild „Bozner Platz", Seite 13, enthält die unrichtige Behauptung, daß bereits Rudolf IV. Innsbruck zur Hauptstadt des Landes erhoben habe. Erst Herzog Sigmund der Münzreichs verlegte seine Residenz 1460 nach Innsbruck. Dein Stadtturm wird auf Seite 13 ^ ebenso wie in den neuen Stadtplänen — eine höhe von 72 Meter zugeschrieben. Die bisherige Angabe von 56 Meter erscheint aber nach wie vor Zu Recht zu bestehen. K. Sch. „Das Schloß Schrofonstein bei Landeck und leine Bewohner jamt einigen Ereignissen aus den umliegenden Burgen" von Josef Riezler, Dieses mit einigen schönen Abbildungen ausgestattete Büchlein ist ein Beispiel dafür, wie man eine Schloßgeschichte n i c h t schreiben soll. Aborraschonderweiso finden sich darin auch ausschließlich Innsbruck betreffende Angaben wie z. B. im 5. Abschnitt „Die Schrofensteiner im 14, Jahrhundert. — Der Schwarze Tod und große Drangsale in der Bevölkerung". Die Notiz: „1340, 19. September. Ein in Wilten ausgebrochener Brand greift verheerend auf die

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Verleger, Eigentümer «.Herausgeber: Vie Stadtgemeinde Innsbruck. V ^ m n m , Schriftleiter: Dr. Narl Rathaus, ssimmer Nr. 1!»(). — Äuzeigonverwaltunc,: Annouscu^pedition „Nouitns", Innsbruck, Auichstras,e »/I. und Vertriebüverwaltuiig: Felizinn Nmich, Innsbruck. Druck^uel,ini^ui!li Nr, Itt^ voi» ^ 1 , Otlodor U1

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