Amtsblatt Innsbruck

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Jahrgang

Besuch von Wiener Schulen durch Innsbrucks Lehrer Von ^bcrlelirer Iofef Dietricl>. Seit alteroher ist Iuuobruek als ciue fckulfreuudliche Gemeinde bekauut. I u Notzciteu, wie jetzt, tritt dies be^oudero augenfällig iu (5rfckeinnng. I m Herbst wird die Pradler Jugend iu ihre lU li»/.'^) wieder aufgebaute Schule eiuzieheu töuueu. (5'o ist dieo die vierte städtische Schule, die feit ! 9 l 5 wieder hergestellt wurde. Aber auch für die Aufebaffung von Schulbüchern und anderen Verubehelfeu für eiucu Großteil der Iunsbrueker Schulkinder, fowie für deu Schwimmunterricht während der Serien bewilligle der Geineinderat größere Beträge. Dies alles nnrd die Öffentlichkeit zur Keuutuis genommen habeu, aber »veuig bekannt dürfte feiu, daß Heuer die Gemeinde sechs Vehrpcrsoucu auo Iuusbrucker Pflichtsckulen mit dem Vciter des Scbulamtes Dv. Ncttmeyer z^u Studieuz^weckeu uach Wieu geschickt hat. Sie weilteu vom 2 l . bis 2<i. M a i in Wien nnd hatten die Aufgabe, alte und ueue Schulgebäude uud dcrcu (5iurichtuug zu besichtigen nnd die moderne Unterrichtsweife der Wiener Schulen zn studieren. Darüber soll N'nn kurz berichtet werden. I u deu füuf Tageu, die ihnen ;ur Verfügung standen, kamcu sic iu sechs Volksschule», drei Hauptschuleu, cinc Ubuugosckulc, ciuc Schule für Körperbehinderte, ciuc Schule für Sehgestörte, iu die Verfucl"ofcbule D i rektor Spiclo, iu dic psychologische Beral »ngostelle der ,vrau Dr. Scheuz-Dauziugcr, iu dao Pädagogische In> stit<ut, sowie in den neuen, ganz modern eingerielttelen Soudcrkindergartcn der Stadt Wien. I n neun Vollo> schnlklasscil nnd vier Hanptfcbnltlassen konnten sie dem Unterricht beiwohnen und sich jeweilo mit den Vehrträftcn befpreckeu. Diefe Aufzähluug soll auch begreiflich inachcu, daß uickt vom Wiener Sckulwescu schlechthin, fondern nur darüber bcricktet iverden kann, wao in dcn paar ^chuleu gefeben uud gehör» n'indc. Vom Wicner Sladlfchulrat nnirdeu die Inuobrucler auf dao freundlichste aufgenommen. Am Morgen deo crstcn Tagco bcgrüßle sie der Präsiden! deo Wiencr Stadtfchulrateo Nalionalral Dr. Zechner nnd entwarf gleich ciu '^ild vom gegenwärtigen Stand dco ")^i> Scl'uln'cjeno, Führer auf dem '^Icg durch die Wi»

ch waren die Vandcoscbulinspcltorcu Hofrat T r . Krasinigg und Dr. Simouic und die Bezirksschulinspcttorcu Nadl uud Tomschit!, alles begeisterte Schulinänuer und liebe Kollegen. Sie hatten bereits gesorgt, daß den Befnchern an einigen Tagen Autoo der Gemeinde zur Verfügung standen. I n allcn besichtigten Schulen sahen sie statt der bioher gebräuchlichen Telntlbänke die jetzt immer mehr bevorzugtcu Tische und Stühle. Die alte» Sebulgebäude siud unserer ^Umschule ähulieb. I u deu Klasseu befiudcu sich eiu Podium, ciuc primitive Tafel, eiu altmodischer Waschtisch, ein Kasten und die Kleiderablage. Die nach IN 15 erbauten Sehnten, auck vier der neueu Raudsicdlilngs'schuleu wurdeu bestätigt wirken schon nach ausieu durck gesänuaelvolle Aufgäuge. Dan» kommt mau zuerst iu eine grosse Halle, in der sich die Kinder bei schlechtem Wctter während der Pause aufhalteu können. Stiegen, Gänge uud Klasseuräume zeiebucu sich durck grosie Helligkeit aus. Die Kleiderablagen befinden sicb auf deu Gängcu iuird sind verfcbliesibar. Alle Klasfenzimmer haben fliesieudeo Wasser. Außerdem besitzt jede dieser Schuleu Brausebäder mit Trocken- nnd Ankleideranm, eiueu Raum für die Auospeisuug, eiueu moderu eiugeriebtelcu Turusaal und einen großen Spielplan. Konferenzzimmer, Direltionokanzlei nnd ^rdinalionozimmer für deu Schularzt siud praktisch uud geselnuaelvoll eiugeriä'tct. Die Albiu-Haussou-Schulc besitzt auck eiucu ^ortragssaal uud die basier Sckule eiue gedeckte Terrasse für /Vreiluflunlerrickt. ^uueu uud außeu viel ^ l n menfcbmuck. ^iu uäcbsteu Jahr foll mit dein '^au eiuer Großschulc im Sladtinnern, mit deu moderusteu Sckuleiuricktuugeu, vielleickt sogar mit eigenem ^ebwimmbad, begouueu werden. Dabei ,ol!cn aucb einige Häuser niedergerissen werden, damit die für eiue moderue Selcile nötigen Plätze nnd Anlagen geschaffen werden lönnen, Die ^esucber ei fuhren aucb, daß alle Kiuder die notwendiaeu Sckulbücker, -l^eftc, ,^arbeu, Piusel usw. von der (Gemeinde crhalteu, daß Tckulklafscu


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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

in deli Bäder» nnd ^»"»leen ireieii ^ m i r i l i baben, dast für H i l f e - und Sonderscküler nnd für dercii Begleitperson die Strasienbahnfahrt von nn>d znr Scknle frei ist nnd daß mancke Klasscn einige Wocken in Schullandheimen verbringeii dürieil. Eigene >!ehrperfolien sind alo Scklviminlehrer bestellt, dainit jedco Kind ani l^ndc dco l. Schnljahrco sckunmmcn kann^,n dcn bcsnchten Klassen waren ^ Kinder die Höckstzahl. T r i f f t es ans eine Klasse mehr als lL Kinder, fo wird die Klasse geteilt. Dao ist der größte Vorzug, dcn Wien gegenüber den Bnndeoländern anf dem Gebiet deo Pflicktfcknlwcfcns bat. An jeder Scknlc mit mcbr alo fünf Klassen ist dcr Schulleiter von der Führung einer eigenen Klasse befreit. (5r kann sick voll und ganz dcr administrativen nnd pädagogifcken Veitnng fcincr Scknle nndlnen. ^.m Scknlbetrieb konnte festgestellt werden, daß die Verwendung von Tifcken nnd Stühlen mit den verschiedenen Anfstellnngoniöglickkeiten für den modernen Unterricht mit Sebülergespräck nnd Grnppeuarbeit notN'endig ist. Diese Tiscbe »nd Stühle nnd dao Wegfallen von Podinm nnd Pult, der Vchrertifck steln irgendlvo in der Klasse, sowie Wand- nnd Blnmenfcbmnck ergeben einen frenndlicken Wcrkranm. Dazu kommt ein !>eieo. nngcz»vnngcneo, aber trokdcm gesittetes ^enebnun der Kinder. Bei ^elner nnd ^cküler bort man nnr Bitte nnd Danke, der Bcfeblvton der alten Sckule ist vcrfcklvnndcn. ^wisckcn den Kindern untereinander »vie zwischen Vehrperson nnd Kindern besteht ein 'hcrzlickeo verbal tn io, eben einc ccktc Klassenge mei nscba st. Dic^iplinfckn'ierigkeiten nnd die darano sick ergebenden (5rinahnnngcn nnd Strafcn sind einc ^eltcnbcit. ^7ie ,^olae davon ist, daß die Kinder gern in die ^ebnle geben nnd ein Scknlsckwänzcn nickt in ,vrage koinnu. Anch gibt eo fast keine Sitzenbleiber, denn die Kinder sind mit prende bei der Arbeit nnd auiszcrdem ist eo daranf zllrüekznführen, dasi crsteno die Klasscnfckülerzahl fo niedrig gebaltcn wird, z»veiteno besondere schwer erzichbare nnd fckwachbegabte Kinder in Sonderscknlen kommen nnd dritten? die ^'ebrperfon verpfliebtet ist, Sebülern, die wegen längerer Abwesenheit oder ano anderen Gründen nickt mitlonunen, Nackhilfennterricht zn erteilen, ^ao Sckülergcfpräck, lvobei

Nnmmcr

der Scknler auislebl >>nd jpricki, der elwao> ^n >^gen oder zl» fragen bat, jrder dioziplioieri wartet bio der Vorredner geendet bat, jeder zn feinen Mitfcknlern sprickt lnickt immer znm Vebrer), Meinungen ;ab ver leidigt, aber anck Riebtigstellnngen freiinüiig anertannl n'erden, wnrdc für die ^inlobrncke» deiner ein ^rlcb nio. ^n einigen Klassen konnten sie Kinde, bei der On'nppenarbcit beobackten. Wcitero fallen ne in vielen Klassen an der Wand einen Wockcnplan bangen, der am Samotag gemeinsam von ^ebrer nnd vcebülern fnr die kommende Wocke erstellt lvird. Sebon voi, der ersten ^olkofcknlklasse an nnrd die Scknlerfelbstvcrwalinng praktiziert, natürlick immer der Scbnlstnfe angepasn. Stannen erweckte, kasi die Kinder der ersten Klasse in linienlose Hefte fckreiben. Alle Klassen sind beim ^ n gendrotkrenz. Dcr ^ehrerfortbildnng dienen die Arbeuogemein sebaften nnd dao Pädagogische ^nstiinl, ^n lel^ierenl lonnten die Besncker einer Hospitierstnnde nnd der Bespreelntng einer frnber stattgefnndenen llnierricklostnnde beilvobnen. Znr ^ördernng der Znfammenarbeit zn'ifcken Scknlc nnd ^lternhano besteht an jeder Sebnle ein ^ltcrn^ verein. Dieser veranstaltet jährlick feebo bio acki oliern abende, bei denen ein ,>ack>nann zn einen, Tbema fpriebl nnd dann eine Anofpracke stattfindet. Die Eltern febenen lein i7pfer, wenn eo gilt, die Scknle ibrcs Kindeo anozngestalten, Scknlfestc zn verfckönerll, nnttelloscn Kindcrn dic Teilnahme an größeren Scknlano< fingen zn ermöglicken odersiebsonst sozial zn betätigen. Anf die ,nage, ob dcr (5ltcrnvercin allc l^ltcrn der Scknle erfasse, erklärte die Leiterin, daft sick da nie mand anosckließe, denn alle Eltern scicn glcickerinasien an der Arbeit der Scknlc nnd ain /fortkommen ibrer Kinder interessiert. Am legten Tag batteil die Gäste Gelegenbeil, im Uineri'icktoministcrinm bei einer Bcsprccknng mil den Seltionvrätcn Dr. Peter, Dr. ,vübring nnd Dr. ^'ang nber die in Wien gemachten Beobacktnngcn ^n berickten »nid erbiclten von ihnen ergänzende ^nsorlnalioiien. Ansierdein ersnbren sie einigco über dic Arbeil der ein zelnen Abteilniiaen deo llliterrickloniinisterinnio.

Die Innsbrucker Messe oder Ausstellungshalle Voli Wilhelm Die Anostcllttngoballe, ^lig.-^l>el-Sl»as:e ?).r. "> !, in der zwiscken dem ^6. Angnst nnd '!. September d. ^. die (5rport- nnd Mitstermcsse znm großcn Teil gcbrackt war, bal i,i ihrem nnnmehr bald Bestände derart zablreicke Wecksclfälle ili blliidcr Reihenfolge erlebt, das; eine Zusammenstellung, von Zweck, Verwcndnng nnd Bedcntnng dieseo interessanten Baneo angebracht erscheint. Mehrmals änderte die Riesenballe allein sckon ib>en Nameii: Aliostelllingoballe oder Glaopalast, Kolosseum nnd zeitweilig sogar Albambra, ein beredtco Zeiel'en dafür, daß ihr Verwendnngozweck mehrfackem Weckse! nntevworfcn war. ^m legten ^abr^ebnt bat sick aller dings die Bezeichnung Messe- oder Anostellnngoballe am meisten eingebürgert, Ansangv der Vier^igeriai^re trng sie vornbergcbend deii ^.anieii Kd,v.-->?alle.

B a n g e s <1,^ i (b i ! i cb e o. Der naeb groststädlisckein Muster angelegte Ban crsolgte in deli Herbst- nnd Winlermon.nen deo ^,i^,^o !^ü'.' !»:! nild zn'ar ini Znge ?e> '^orbeieilnng der gro sten Tiroler Vandeoanostcllnng l^ü^i. ^7ie Aiiregnng Aliili Bane, der rniid !»<>.<)(»<» Gulden verscklang, ging voin ^ilnobrneler Gemeindera! Anion ^ckllNiacker ano. I'ie Halle isl !^!..', Me>er lang und 'i<» Meier breil, !>a> daber eine /vlael^e von l<>^"> ^,na ^ülivnrs ^>, den Umsasfnngomanern, ^nin ^>.'!^in nnd ^n >?en Tiirniel'en der ,»7alle cistellie der '.'üvblieli nnd 1^ro!es!o>^ (^aninger, den Ban »e!bsl deioigle rie ,vi>>n,^ >?>>>e>^ nnd ^öbne, ^?ie gewalnge <>in'>'lonn> nlnon, die inan beinl t i n n i i ! in dao Innere i?c> Halle er blu!,, besieln ano '>wöl! Bindern voll ^'>.! ^<'eier ^pan» n'ene ni'd >e ^ools Mclcr Distali^. Sic dicnlc vor ibrcr


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'.»,; .villd^ der ^railoport der uinsangreichen Menge ^iseilbestandteile vom ^nnobrucler Bahnin'! zur Baustelle durchgesühri. Wie die danlaligeil .^ei gen berichten, schclllle dir ^illlobrueler Bevölkerung 'Balle, der in ^'iner ?lr> m gan^ ^sicrreiä' soillcogleicheil nicht kannte, viel Auslllerlsaulleil. Begreislichern'eise seither mehrere ^erällderliilgeil a»>l Baue, be civ aber >>l seiner ^uucnauostattung durchgesührl. Antust !>'.»! crsolgte der Einbau eiileo Zirlilo-, einco Nestallrationsgebälldeo. ^>n darauffolgenden ^alne befel'losi der (^emeinderat die Dael'pappeeindeekllllg mit verzinktem ^iscnbleel> zu ersetzen. Anläßlich der ^ahrlumdertfeier im ^.ahrc l!>l)l) bestellte die Stadtgemcinde >um den Betrag von ^!!^() Kronen zilln früheren Bestände noch 1200 Tessel 'hinzu. 19l l ivnrde <'in Betrag von !5l)0 .Kronen pvecks Dnrchfnhrnna, von ^nsiandse!5nngoarbeiten b<willi^t. l!»^<>, znr ^cit d<r Übernahme dnrel> dao Variete-Nnternebmen der Herren Pitschmann nnd Volner, erhielt das Gebäude den neuen Portalanban (Eingang Ing.-EtzclStrasie); iin Innern wurde eine neue Weindiele nach dein Projekt dco in aller Welt berühmten Tiroler Architekten Dr. Clemens Hofmeister, Professor an der lueft'gen >3taatc'gewerbeschl!'le, erbaut. A m 2. Dezember 1921, damals allgemein als Kolosseum bezeichnet, brach in der Halle ein ^euer ans, das einige Schäden verursachte. Umfangreiche bauliche Arbeiten wnrden auch iu der zweiten Halste dco ^abreo ll>2? ilnter Veitnna des Oberbanratco Matscher durchgeführt. I n Auosührung dieser Arbeiten verschwanden auch dic vicleu >unschöncn Vor- nnd Znbanten, so dasi die Halle nnn isoliert zn stehen kam nnd sich arcbitektoniseh besser auonahm als früher. I m folgenden Jahre erhielt der Boden, an Stelle dco bisherigen staubfreien Belages, eine neue Asphaltschichtc; ^euerlösckapparate lind der Wiudfaug N'urden angebracht. Hum Einbau der Halleuküche »lit einem grosien Gastwirteberd kam noch der Nmban der Bühne mit Nundhorizont, Draperien llnd Ttaffagen; auch die Beleuchtung nnirde gründlich verbessert und 11 Anschlüsse für Motore eingebaut. Die Kosten für diese Montagcarbeiten betrugen allein l0.000 Schilling. Ende l!>2!^ präsentierte sich dao (^cbände den '>nnohruckern a< l ?> eine wirkliche , v esth a l le, in der üher '">0<)<> Personen beqnem Platz sin den tonnten. Gleichzeitig wurde aneh auf c>ie Allogestaltnng der nächsten Umgebung Bedach! genommen. Das bereits bausälligr Eisenlagergcbände an der ^cke Elandiastraste Ing.-Etzel-Slraste, N'orin >>, a. auch die Polizeiwaehsinbr Saggcn ui'.tergebrachl lvar, lain ^nm Abbruch; hiednrch entstand der weile Hallcnvorplan, dell bellte wegen verlehrolechilischcr nnd anderer Hinsicht ineiuand »ul>> »lifsen lnochle. Dic fn'undlichc >und >n>ee!»lästige Gesialtling dco an der Nordseite gelegenen Planeo ;n eineln Sporlpla>> <jel>t Teillliopla!-,) sinden .oir in den Iahrell l!»20 und ü'-lO ver'>eich!let. Wenn linsere Halle iu der Bomben^eil lvährend dco zweiten Weltkriegen anch keiinil »ainhaften direkten Schaden erlitt, so hat sie doch durch Vustdruckcinwirlung in nächster ?)?ähe niedergegangener Bomben eine grosie Reibe voll Beschädigungen an Dach, ,ve>ls>er n>ld T ü -

ren '>» spüren heloullilen. Alle diesl kleinen nnd grös:ereil Schädeil sind leilo sosort nach de»l Kriege teil? in den l e l ' i c l Wochen " o r Erössmiug der heilrigcn Erpori llild Mllsterlllesse ausgebessert w o r d c u . S o i u i t lann soll'ohl der äußere alo auch der innere Zustand der ,>>a!le derweil >i!v i n ' r m a ! und ordeullil1> angesel'.'n N'erden. Verwendungi No» !l)k(i!<^'sch!chl!ich('!i! Üül^resll' isl «ilch die und kNisstt'IIungsIicilK' 1^>i! iln'cm jl!,ch^ fullurelle und politische ridusse, I u diesel,' schein! gerade die klusZäliluiiq der wichtigsten Veruieudliugözwecke iu chronologisclier ^xeilzeusolge de» besten Ädorbück zu 1393 Vie ßertigstellling der 5)alle wird besonders deswegen so energisch betriebe», damit die für den Spätherbst anberaumte Gartenausstellliug des Landes Tiro! untergebracht werden kann, 1893 I m Juni: die Tiroler Landesausstellung. I m Mitte!» tratte der Halle, dem haupteingange gegenüber, erhebt sich der Leopoldbrunnen, der heute in den Anlagen uor dem Landestheater steht. Des weiteren sind die Abteilungen für die bedeutendsten Tiroler Industriezweige untergebracht. Nach Schliessung der Misstellung werden verschiedene Zubauton, so iusbosouders ein IZ00 Quadratmeter grosser, aus l)oIZ errichteter Anbau au der Südseite wieder entfernt. I m übrigen blieb die 5alle in jener §orin und Grösie bis auf heute. 1894 I n diesem und im folgenden Iahre wird im westlichen Teile der 6a!le von der Stadtgemeinde ein Zirkus eingebaut' er ist im Laufe der späteren Iahre wiederholt benutzt worden. M s dann die nach Innsbruck kommenden Zirkusunternehmen meist ihre eigenen Zelte aufstellten, wird der Zirkusbau abgetragen. 1896 Vom 4. I u u i bis 4. Oktober findet eine internationale Ausstellung für Lrzichungs- und Sportwesen statt. Auch der Anthropulogen-Kongres; tagt in der 5)a!le. 1898 Am 1. April erfolgt die Eröffnung der Vühne des Vaueruthealers durch Direktor ßranz Wöll mit seinem Stück „Der herrenbauer uon Tirol". I m Laufe des Iahres wird das Theater uom Maler Rafael Thaler mit dekorativen wildern ausgeschmückt. I n den „Inusbrucker Nachrichten" Nr. 264 erscheint ein Inserat folgenden Inhaltes: „Die Ausstellungshalle am Saggen mit Restaurationslokalitäten steht dem p. 3. r a d f a h r e n d e n Publikum als Unterrichts- und Abungsplah, sowie zur Aufbewahrung der Räder über Winter gegen billigste Abonnements von nun au auch an Sonn- lind ßeierlogen offen. Die Abliugsfahrbahu bietet nebenbei den groften vorteil, daft das bergauf- und Vergabfahron auf ertrn hiezu errichteter ßahrbahn geübt wordeil kann, karten sind iil der l)alle zu lösen oder bei Röllm und Wieduer, !)eiliggeiststrasie 13." Diese ßirma betrieb eine §alir< radhaudlnug und benühle die Ausstellungshalle als Radsahrhallo durch mehrere Jahre. Laut ra!vsi<jui!gspl'otokl)l! vom 16. Juli 1901 such! los !Iil<erue!l.i»eu um Trmäftigung dos ^achtzinses an. Am 14. Juli triff! der bedeutendste Männergesaiigslierei» Deulschlands, der ».lbluer Liederkraoz, in einer Stärke von !30 Sängoril zum Vesucho der Inusbruckor Liedertafel ein und hall in der l)a!le linier M i t w i r kung des ftädt. Orchesters ein groftes lionzer!. 1900 Da Schlochiwelter herrscht, wird die Sonnwendfeier anstatt iill ßroie» ill der 1)alle abgehalten. Der Heimatdichler ^ranz ^raneivitler hält die ßestrode. Diese Tiusiihrunq wiederhol! sich auch i» späteren öfters. Der Oemciüdera! slellte die stalle zu


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l,nd ähnlichen Anlä»on slels kostenlos Zlir Vorfügling, häufig wlirden dafür von i>im auch Sllbventione» gewährt. 1901 3m August gibt ci» altrenommiertes Münchner Varietc^Etablissoment init bedelitenoen Künstlerkapa^itälen Vorstellungen. Am 33. September erfolgt in der Halle dlirch eine Anzahl unternohmlingslusliger Jungmänner das Hlotlmachen des Wikingerschisfes „ S t r a m m " , dessen Uan ein Jahr gebraucht und ein ungewöhnliches Interesse hervorgerufen hat. M e r die §ahrt auf dem Inn in die Donau und über das weitere Schicksal des Schif Zes berichten die „Innsbrucker Nachrichten", 1901/226.! 1902 Anläßlich des 3uristen-,Kongresses im September wird ein großes, in würdigstem Nahmen gehaltenes Zest bankott abgehalten. I m ß.'bruar zieht das k. li. f. Militär i^rar, das die Halle als Winterererzierplatz benutzt, gegen einen monatlichen Mietzins von 200 Kronen ein. I n den folgenden Jahren, bis Zum ersten Weltkrieg, vermietet der Gemeinderat die Lalle jährlich an das Militär für die Zeit vom 1. November bis 1. März. Die Halle wird Zur Rächtigung der Wagen des ersten europäischen Automobilreniwns Paris —Wien benutzt. 1904 Das Staatsgumnasium hält an jedem Mittwoch Jugendspiele ab. 1905 findet im Sommer in sehenswerter Weise die Ausstellung für Gartenbau, Obst- lind Gemüsezucht statt. I m folgenden wird fast alljährlich ein Obst- und Gemüsemarkt in der zweiten Oktoberhälfte abgehallen, der von den Erzeugern und Händlern ohne jcde frü here Anmeldung und ohne Entrichtung einer Gebühr beschickt werden kann. Mich unverpacktes Obst kann zum Verkaufe Hieher gebracht werden. Am 1. November erfolgt in der Halle die Vereidigung der frischen Rekruten der hiesigen Garnison. 1906 Mn 6. Oktober wird die Kleinlandwirtschaftliche, Ausstellung unter dem Protektorat des Bürgermeisters Wilhelm Greil eröffnet. Ziegen und Schafe, wahre Muftertiere, sind untergebracht, auch Kaninchen und Aienen sind zu sehen, cline Sennhütte, wo man Milch und Käse erhält, findet von den Besuchern besonderen Zuspruch. 190? 3n der schön dekorierten Halle tagen zwei Festlichkeiten großen Ausmästest das fünfzigjährige Gründungsfest der Innsbrucksr ßeuermehr und der ßestabend anläßlich der Hauptversammlung des deutschen und österr. Alpenvereines. — Auch eine Hundeausstellung findet statt. 1908 Großartige ßeier am 1. Mai und Feierlichkeiten an läßlich des sechzigjährigen Regier'ungsjuviläums Kai sor ßranz Josef I. — Auch das 5. deutsche Turnerfost, zu dessen Abhaltung der Innsbruckor Gemeinderal 3000 Kronen stiftet, wird abgehalten. Zwischen dem 9. und 10. Mai wird erstmalig eine internationale Hundeausstellung, die mit ZZO Hunden der verschiedensten Rassen beschickt ist, abgehalten. 1909 Am 19. August Eröffnung der Volksfchaufpielo anlas; lich der Jahrhundertfeier. Die Aufführungen zeitigen lebhaftes Interesse und sind von künstlerischem Wort, Sehr schön wirken die Dekorationen und die Massen szenen- großartig sind die zahlreichen eingestreuten lebenden Vilder, dirigiert vom Dichter Karl Wols aus Meran. Täglich hält die Militärkapelle Konzerte ab. Große Adaptierungsarbeilen im Innern der hallo und der Aau der umfangreichen ^iihne gingen diesen Volksschauspielen voraus. I^lO Die „Naturfreunde" hallen ein großes ßrühlingsfost ab. -^ Am 24. April führt der Innsbrucker Tiiriiverein ein bedeutendes Schauturnen vor, 19ll Versucht der Innsbrucker Eislaufvereii, oi^' nulle f,n

Zwecke des Rollschuhsportes auszunutzen. Diese Nrt von Verwendung wird dem Pächter der Halle später vom Gemeinderate wogen Schädigung dos Vodon^ untersagt. - I m Oktober veranstaltet der Innsbruckor Garlenbauuerein eine Obst-, Gemüse- und Vlumonansstollung sowie ein Weinlesefost. — I m gleichen Zeitraum wird in der Halle vom Tiroler Volksbund ein großes herbstfest zu Gunsten der durch dio verschiedenen Vrandkatastrophen hoimgosuchleu ^'and^Ioule abgehalten. !912 Am 29. April veranstaltet der Radsahrerverem das zehnjährige Gründungsfest und um Pfingsten der Sängerbund „Eintracht" ein programmroiches ßrühlingsfost. — Am 12. Mai große Kchauübung der Reltungs abteilung. — Am 10. August Volks- und Trachtenfest des Touristenuereines „Die Naturfreunde", — Schließlich gab am 17. Oktober der Kaiser-Jubiläums Wohl tätigkeitsuerein sin Konzert. 1912 Jin Heber wird ein Teil der Halle an das Militär zur Unterbringung des Artilleriomatorials des Haubitzen regimentos vermietet. — Das philisterium der Studentenverbindung „Austria" sucht um Überlassung der Halle zur Durchführung der Heier dos fünfzigjährigen Vestandsjubiläums an, was vom Gomoinderat am 4. Dezember bewilligt wird. — I n derselben Sitzung wird das Ansuchen des Heldhaubitzenregimontes Nr, I I um Überlassung der hallo als Reitschule für die Min. lermonato abgelehnt. 1914 Der Automobilklub für Tirol ersucht um kostenlose Überlassung behufs Unterbringung der Automobile an läßlich der Alponfahrt im Hrühjahr. Die Rettungs abteilung der freiw. ßeuermehr hält den 2. tirolischon Samariter-Landesuerbandstag ab. — Die Postkapelle veranstaltet das zehnjährige Stiftungsfest, wolchos je doch infolge Eintreffens der Nachricht vom Morde in Sarajewo oinon plötzlichen und vorzeitigen ss>b druch findet. 1914-1919 M i t Ausbruch des ersten Weltkrieges wird die Halle zur Gänze als Militärmagazin in Anspruch genommen. Der äußere Anlaß dazu ist dor teilweise Lin» stürz der Artilleriokaserne in der Reichenau. Während des Krieges behält das Militär die Halle weiter im Vesitz, obgleich ein Teil des Raumes von der Stadtgemeinde eine Zeit lang als Lebensmittellager be nützt wird. Nach dem Zusammenbruche und dor Räu mung seitens des Militärs nehmen die Italiener als Vesatzungstruppe vom Objekt Vesitz und errichten darin ein Thoator sür ihre Garnison in Innsbruck. Vo< greiflicherweiso leidet dadurch der bauliche Zustand arg, hunderte von Glasschoibon gohon in Trümmer, an den Wänden bröckelt der Verputz ab. M i t Gemoindoratsbeschluß vom 10. April u,id ! l, Juni wird dio Ausstellungshalle aus die Dauer lwn süus Jahre an die Herren Volner und pilschmann, I n Haber eines Varietà- und Zirkusunternehmen^, oei pachtet, die sowohl das Innere wie das Äußere sur ihre Zwecke umgestalten und ,dsr Halle den Namon ,,Kolosseum" geben. „Nach Skizzen von Eduard pitsch mann, dem Schöpsor dor Id,>o dos Ganzon", so schreib! üonrad Hischnaler in den „Innsbrucker Nachrichten" Nr. 141 vom 24. Juni 1920, „gelang die vorzüglich kombinierte Grundrißlösung. Die weitere Aussuhrum, der Grundrißpläne sowie der Vau und die gewaltigen hulzkonstruktionon dos Zuschauorraumes oblagen der Vaufirma Wörlo. während die Vühnenkonstruklionen uoii den Vaumeistorn Gstou und Schöbinger ausge führt wurden. Die dekorative Ausgestaltung lag in den bewährten Händen des Architekten Prof. Dr. El, holz meister, dem die Verjüngung und Verschönorung des >m!s! so nüchterne» Gobäudos gut gelang. Durch den lal gehauenen bogenförmigen Eingang gehls


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lwrerst zum Wintergarten, eiueni palmenparadies »lil gigaulischeu Gewachsen. Inmitten des Riesenraumes zierliche ^usthäuschen und ein Springbrunnen. Vor> liei an don vielen in Nischen lmtergebrachten Garderobenrälimen, betreten mir de-n Zuscliauerraum ini! seinen phänomenalen Dimensionen, Aliiphithealrallsch angeordnete Imogen umschlieszeii die Manege und lie> enden die Sitzgalerien, die 2000 Personen bequemen Sitzraum dielen. Und erst der ^ühnenbmi! Die S t i r n wand der Viihne, säst doppelt so groft wie jene des Stadttheaters, ist vornehm und künstlerisch gehallen. Als einzigen und darli»! essekttwll wirkenden Schmuck seilen wir die ßigur des Apollo von Vildhauer Santijailer, sine Gilteranordnung links und rechts wirkt gleichfalls sehr harmonisch. Von besonderer Schönheit >md die an den Wänden angebrachten grosien Masken Santisallers. Anter der Vorbühne liegt der Orchester räum' die rückwärts gelegene Hauptbühne hat sine Tiefe von vierzig Meter. cis ist nichts Geringeres geplant als neben dem Zirkus- lind Varietc-programm die Aufführung der berühmten Reinhard'schen Ausstattungsstücke, serner passionsspiele, Opernmerke, Tiroler Rational- und ßestspiell? usw." 31 sine in Innsbruck weilende englische Gesellschaft von Sportfreunden, die den Erlös einer Nette für den wohltätigen Zweck verwenden, veranstaltet im Kolosseum am LZ. Dezember ein Kinderfest. Tausend Jimsdrucksr Kinder, vom Jugendamt ausgewählt, erhalten ein Mittagessen lind zweihundert Kronen als Geschenk,' nachmittags Lichtspiel-Vorführungen. 1922 Am 16. und 17. September findet die ßeier des 55jährigen Vestandes der Innsbrucker Feuerwehr statt, zu welcher auch zahlreiche andere tirolische ßeuerwohren erscheinen, l^aut Pachtvertrag mit den I n habern des Varietà und Zirklisunternehmens hatte sich die Stadtgemeinde das Veniitzungsrecht der Räumlichkeiten durch fünf Tage im Jahre vorbehalten.! 1922 Abt der Afterpächter Schomnier im. Rahmen des Kolosseumbetriebes das Gastgemerbe in der Halle aus. Die Vergebung der Schankgemerbe-Konzession trägt der Stadt pro Jahr 500.000 Kronen. — I m September bilden die fünfzig ^öwen, die im Kolesseuin-Zirkus gezeigt werden, den Gesprächsstoff der Stadt. Line derart starke Versammlung von Powell wurde hier noch nie geboten- es ist uerbliisfond, wie ungezwungen Kapitän Alfred Schneider unter den Tieren sich bewegt. 1924 Da Herr Volner vom Pachtvertrag zurücktritt, übernehmen mit Juni die Eheleute Karl und Mathilde Kulis; gegen Entrichtung eines jährlichen pachtschillings von 8,000.000 Kronen den Vetrieb, Doch das ftachluerhäitnis dauert nicht lange, das Kolosseum wird als „Mhambra">!,')alle umgebaut und geht wieder in den Uesitz der Stadt über. Vom ^ 1 . bis !^7. September finden, lm!as>>>ch der tttt. Tagung der deutschen Naturforscher, zu der über (V00 Kongreßteilnehmer aus dem ganzen deutschen Sprachgebiet erschienen sind, grofte Veranstaltungen in der üalle stau, bereits am ^2. erfolgt in Nnwefen liei! dee Vundespräsidenlen Nliinisdi die seierlic!)? <lr< ossnung. Trotz des riesigen Zassiliigsvermögens der >mllc, konnten »iclil alle Teilnehmer des Kongresses l>'!a!) sinden. Neben vielen anderen Persönlichkeiten sprachen in den folgende,! Tagen auch weltberühmte Gelehrte, wie l>ofral Professor l)ans Öaberer, Rektor der Innsbrucker Universität. Prof. s)oche<Hreiburci i, Vr,, Prof. ThoinS'Verli», Prof, Neft-Züricl), Pros, Knol! Prag, Prof. penk-^erliil^ letztgenannter erntete wohl den gröfttei! ^eisal!'>s!i>r>n, d^'ii !>i^' sllljaml'ra ^> erleb! hat, 1925 I n di^Vm >>ud iü i^'n sol^ond^n ^lilji^n lü!d^! die

slbhaltuüg der InnKln'licker Herbstmesse, die alljähr« licli zu Veginn des Monats Oktober eröffnet wird, den wesentlichsten Bestandteil der Veranstaltungen in der Halle. Mie diese Messen tragen eine besondere individuelle Note, jedesmal findet man neue und mir^ s'ungsvolle Nnziehungspunkle. Die Messe Gesellschaft bezahlt jährlich eine Miete von 2000 Schilling. — Ve! einer am tt. November abends stattfindenden TanzUnterhaltung geriet der auf der Vühne herunterge' rollte ^einenuorhang in Vrand. sinigen Musikern gelang es, den Vrand mit Handseuerlöschapparaten zu löschen. 19W Anter dem ?, Juni befindet sich eine Notiz über de» ausgestellten Tanzrekord der Vessie N i e ! ! s o n sRia Mutzhas aus Münchens in der Mhambra, 192? 5. J u n i : Festabend zum 70jährigen Wiegenfest der sreiw. Heuerwehr Innsbruck und zum 55jährigen Gründungsfest des §euermehr-3andesuerbandes für Tirol. Mis dem Programm: Vorführungen der Jungmannschaft des Innsbrlickor Turnvereines, Gesangsuorträge der Sängeruereinigung „Wolkensteiner", Reigen der Mädchenabteilung' Vorführung der Turnerinnen des Turnvereines „ßriesen" lind der Tiroler s)eimatgrupsie' Schweizerischer Feuerwehr-Reigen, Musikuorträge der Kelierwehr-Musikkapellen na» und Innsbruck usw. 1928 Die Leitung der Salzburger Festspiele plant in der s)a»e ein Gastspiel Zu geben, ferner beabsichtigt der Innsbrucks»,' Tennisklub im östlichen Teile der Halls eine Milage für ein j)allentennisspie! zu schaffen, wodurch die Möglichkeit eines durchgehenden Trainings im Sommer und Winter, und unabhängig von der Witterung, gegeben wäre. 19Z2 Nm 1. Oktober feierliche Eröffnung der Innsbrucks:,' .Herbstmesse, die im Zeichen des Jubiläums der zehnten Veranstaltung dle>ser klrt steht. 1924 Der Naturschuhverein hält im M a i eine Tierschau in grosser Aufmachung ab. 1926 k?m 21. April veranstaltet die österr. Soldatenfront eine prmz-<5ugen°§eier und zwar vormittags für die Schulen und abends für die übrige Veuölkerung. ^ Vom 20. bis 24. M a i Segelflugausstellung durch die Segelfliegerableilung der Innsbrucker Aniuersität. — I m M a i findet überdies noch die Aufführung von Goethes „zaust" mit prominenten Mitgliedern des Wiener Vurgtheaters statt. - M i t Ratsbsschlust vom 2. Oktober wird der östliche Teil der Halle für die Wochentage an die Vundespolizci lind an das Vundesheer zur Abhaltung von cirsrzierübungen überlassen. — Winterübsr hält das vaterländische Kroutwerk „Österryichisches Jungvolk" an zwei Wochenabendon seine Zusammenkünfte ab. ^ 195? Werden die restlichen Fundamente der Reitschule und andere unschöne Nebengebäude an der Ostseite abgetragen und ein ordentlich gewalzter und bekiester plalj errichtet. — I m Monat April bringt der Verein „Missioushilse Maria Immakulata" geistliche Spiele zur ,'iussührung. — Der Keuerivelir Landesverband hält am 51. Mai bis 2. Juni Thargenkurse ab. — Anlas» lich des 8. österreichischen Vuudesschiesn'us vom 27. Juni bis 4. Juli bringt das Stubaier Vauernlheater ßulpmes das grofte Tiroler Standschützendrama aus dem Weltkriege „Das letzte Aufgebot" als ßestvorstellung zur Aufführung. - I m Winter hält der verband der Obstbalivereine Nordtirols einen grosien Obstmarkt ab. 1928 Massenversammlungen in den Amsturztagen. I n der Zeil der nationalsozialistischen Hra trägt das Gebäude den Namen „KdH, Halle", — Sechzehnte und letzte Im^'ln'uckcr horbstmosse >wr dem zweiten Weltkrieg.


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dcr ^'andcobanptstadl

1941 Die Halle wird noch non zivilen Vehörden und ab 15. Rooember zum groften Teil non der deutsche» heeresuerwaltung als Magazin für Getreide und Raulifutter uerwendet, klucl) die Reichsa,etreides<e!Ie in Uerlin lagert Mengen uon Getreide ein, Da sich die Halle jedoch für derartige Zwecke siir längere Zeit nicht eignet, werden später Metall- und Holzgegenstände sowie Gummireifen gelagert. 1942 I m Sommer findet die 3ehr- und Musterschau für bodenständiges Wohnen statt' es stellen besonders viele Südtiroler Firmen hausbedarfsgegonstände, immentlich aber Möbel ans.

1945 Räch dem Zweiten Wellkrieg wird die Halle uon der Uoliölkernng gewaltsam geplündert. Dann zielien die amerikanischen Truppen ein und uerwenden sie als Mitogarage, Mit 19. I u l i wird das Innere über Mlf trag der französischen Aesahung non ollem Mobiliar, uon Cinbanten, !)ülinen, Zuschauerräumen, Voreu usw, geräumt nnd zur Gänge als Oarage verwendet, 1950 Die Vesahnngsmacht stellt für die Dauer der Uorbe reitllng und Dnrchfül'rung der diesjälirigen „Lrportund Mustermesse Innsbruck" vom 25, Migusl bis Z. September die Halle frei.

Unbekanntes nnd Unveröffentlichtes von Balthasar Hnnold Von Dr. ,nilz Steincggcr. Innsbruck, die größte und schönste Stadt in den A l pen, mit allen Vorzügen einer Hochgcbirgsstadt ausgezeichnet, verdankt dem unscheinbaren Dichter Balthasar H u n o l d vieles. (5r verstand es nicht nur mit seinen schönen, unvergänglichen Versen >der Stadt Innsbruck ein bleibendes Denkmal zu selben, sondern auck in unserm Nachbarlaude der Sä'lveiz Interesse für Innsbrucks Naturschöuheiteu zu wecken; um so mehr ein löblickos Verdienst als er selbst ein Schweizer war. Kaum je ein anderer Tiroler Lyriker ist durch seine Gedichte so rasch bekannt geworden wie Balthasar Hunold. I m Auslande, in Deutschland ^nnd in der Schweiz waren seine Gedichte sehr beliebt. Die Gedichtsammlung „Wache Träume", das politische Gedickt „Neuösterreich", „Die Haller und Innsbrucker Spaziergänge" erregten großes Aufscheu und wurden von vielen gern gelesen. Angeregt durch die herrliche Alpenwelt Tirols uud durch eine stattliche Freundcszahl, schus das kleiue, untersetzte „ M ä n n l c i n " unvergleichlich schöne romantische Natur- nnd Geschichtsbetrachtungen. M i t Recht heißt es im Tiroler Boten vom ^ahre ^ 7 5 , Seite 1 l ( > l : „Die Mehrzahl der Huuold'scben Gedickte entspricht den Anforderungeu, welche der Ästhetiker an ldie Schöpfungen der reinen Mtd reflektierenden ^.)rik zu stellen pflegt." Heer, der Bundespräsident der Schweiz, schrieb an Hunold über seine Gedichte folgendes: „(5in ganz besonderes (5omplimcnt mus) ich Ihnen auch mit Bezug auf die Reiuheit und Schönheit der Form machen: namentlich das, in deutscher Sprache so schwer zu handhabende Sonett gelingt Ibnen meisterhaft, dies' ist eine wahre Freude, diefe boldeu Reimverfchlingungeu zu fohen, ohne d>urck gezwungene Redeweise oder andere, die des Dichters Nachblicken lassende Künstlichkeitcn, irgendwo gestört zu werden. Ich kenne wenige deutsche Sonetten, die so rein und so, wie spielend hervorgezaubert, sich dem Veser darbieten, wie die Ihrigen."'» I n zahlreiche» Nachrnfeu haben seine freunde und nambaste VitcrarHistoriker das plötzliche Hinscheiden Hunolds betrauert und seinen Leistungen ans dein Gebiete der Dicbtlunst größte Anerkennung gezollt.^) '1 Vrief Rr. 46, uom 23. Februar 1875. -j Vgl. Rachrufe uon kldolf pichler, Tiroler Tagblatl 1894, Rr. 6, 6. 1,' Philipp Malier, Innsbr. Rachr. 1914, Rr. 143, 6. 1- Heinrich u. Ochullern, Innsbr. Rachr. 1924, Rr. 142, 6 . 5- Tiroler heimatbl. I9W, 6. 302' Kar! paulin, 3nnsbr. Rachr. 1941, Rr. 270, 6. ?,' N, 9<<o libpf,

I m Tiroler Vandesmnseum befiudeu sich handgeschriebene' und unveröffentlichte Manuskripte mit ungefähr !() Gedichtcutlvürfeu und eine umfangreiche Bricfsammlung (,d>2 Briefe au Balthasar Hiluold vou Dichtern, Künstlern, Staatsmännern und /Noimdeu), die seine Schwester Barbara Stuck» nach seinem Tode dem Museum als Geschenk übergab. Bisber wurden diese Quellen, obwohl sie bekannt waren, wenig benutzt. Eine gründliche Durchsicht derselben ergab jedocb, daß ans diesem schriftlichen Nachlasse manches doch der Veröffcntlichnng wert »vare und vielen unbekannt sein dürfte." > Huuold war bekanntlich ein gebürtiger Schweizer. I n früher Jugend Mwde er vom Schicksal hart geprüft. A l s Kind armer Wildhenerlcute mußte er als Hirtenknabe, später als ^einenwcber und Haiisierer mit Alpenlräutern sich kümmerlich den ^ebcnsnnicrbalt verdienen. Seine geistigen Fähigkeiten waren aber bald geweckt und betanut geworden und so war er trotz seines jugendlichen Alters von fünfzehn Jahren zum Schulmeistcrgcbilfen anscrschcn. Durch Zufall kam Hunold i m Jahre l > ! ^ nack Innsbruck, in jene Stadt, die ihm seine zweite Heimat werden sollte. Hier besuchte er einige Jahre das Gymnasium. Die dazu uotwendigcn Geldmittel verdiente sich der junge Student tmrch Nachhilfestunden. Alsbald wurde der Naturhistoriker und Dichter Adolf Pichler auf ihu aufmerlsam. I u ihm hatte Huuold einen helfenden freund und einen treuen Berater und Beschützer gefunden. Dem jungen Dichter, der sich fast immer iu finanzieller Not befand, vermittelte 1^5.i Adolf Pichler eine Stelle als Skriptor im Mufeum ,verdinandeum. Die Beschäftigung im ^erdiuandeüm, ein stilles nnd der Ossenllichleit entrücktes Betätignngsfeld, brachte dem bescheidenen Beamten keine Lorbeeren ein, obwohl seiuc Tätigkeit als hervorrageud bezeichuct werden muß. Mustergültig ist die Katalogisierung der Schausammlungen, die ihm und dem Statthaltcreirat Jobann ')v'u'ser l ^ 7 l übertragen und l^?<i vollendet wurde.'» Als Kustos des Museums ler versah dieseu Posten !il Jahre laug> bcmübte er sich in unermüdlicher '^eise mn Neuerwerbungen von ^imslgcgensländcn, die in seiner Tätigkeitsperiode erheblich anwuchsen, ^m g!ei> 3ir. t)eimatbl., 1931, 6. 226 und Tiroler Tageszeilunq 1946, Rr. 95, 6 . 4. Konrad Hifchnaler: Innsbr. Llirunil, III., 6. 38, 44, 45, 46, 57, 61, 62, 123, 124' IV,, 6. 53,' V., 6. 203. ''I Herd. Aibl. W 5212. '! li, ^ischnaleiv ,,3nnsbr, Flironil'" III, 6, 123.


Nummo

!>

der Vande^l^niplstad!

cken Masie, wie .«^nnold alo Dickter ein offence Auge für die ^cköirbeilen der ?^alnr balle, zeigte er prostro Verständnis sin' die ^^erle der Malerei und der bilden den .Knnst. Unter do« Tnoler Baroelmalern bevorzugte cr Joseph Scköpf, dem er ane!' >n »eiinr kleinen Blo grapbie ein bleibendes Den! mal ,el>ie. Mübsam, teils dnrck persönlicke ?^acksragen und teils dnrck sebrifl licke ^rlnndignnaen famine!, e e>, disviasi unterstnl>l von feineni ,vre»nd I^r. ^ofei Gapp ulld den» ehemaligen V>nvennnrt in Telfs, die bistorifcken Daten und Unieriagen n"n l'ine ^cköpfbiogiapbie, die er !^75» ge^rnell l'eranogeben lonnie,"» M i . denifelben (5ifer, mit deni .»unold an die Zufamnuilstellnng des Vebenslallfes ^ofcph Schopfs heranging, bcwog er ansauge November ! " 7 l scine bcidcn freunde Dr. ^osef (.^app und den Tclfser ^ö n'iri ,^ar! ^ a n m , sowie die Herren Peter l'. Gerber« Macerie lTliitobibliollvetar von nnd den ^olfosä'ullebrer ^ol^ann ^ e u n siel> nlit ihm ^» einem Proponentenlomitee zusammen >!>r sckliesien, dao siel' znr Allfgabe stellte, ^nr ^.el^asfunss cineo Eä'öpsdeukmalco die da^u notn'endigen fiuanziclk'n Mittel auszutreiben."> Dao >io,uilee ival^lte Dr. Ioscs l^app, Advotat in ^icuz, zum Obmann, lväbreud der Lehrer Seun die Ttelle des.'»tassiero und Sebristführerv qleiel';eitiq innchatte. l^?'> n'urdcn füus Vleististcntwürse für das Dcnlmal, »valnsckeinlick vom Bildhauer 'Alois (^app au^s (^raz, ^ur Bequtaelnnuq dem Anssebusi vorqele^t. Beim ersten lFnnvurf ruln die Büste ans einer einsahen Konsole uuid ist sür <'in .dauseek mit 'halbnisel'e bestimmt. Die zweite Darstellung ist im Renaissancestil gehalten mrd sieht eine Renaissancenisel^e und eben eine solebc Konsole vor. Die dritte ^ t i ^ e zeigt ein srcistebendes Denkmal mit pyramidenförmigem Soekel, aus dem die Büste Seböpss ansgeseltt ist. Die beiden letzten Zeiebnungen sind ebensalls Neuaissance-(5ntwürse mit glatter Hintcnvand für eine ,dansfassade gedackt. ?lus allen Abbildungen ist Joseph ^el^öpf mit Bart dargestellt, wahrend die tatsäckliä' ausgeführte Büste den Künstler ohnc Bart in den ^ n gendjalnen zeigt und naeb dem ^elbstporträt des .^ünstlcrö vom ">ahre 1785 gearbeitet wurde. ((5ine Photograpkie der Teböpfbüste nnrd im ,verdinandenm unter W ! !<>^ ansbewaln t. » Die Initiatoren innstten viele .»Hindernisse überlvinden, nin den gesagten Plan amb ve,n>irtlieben z» tonnen. Nnr selnver lonnte man von privater >3citc Geldiinterstül'Nngen erhallen, walnend die staatlielien ^ t e l leil dem Unternehmen überbanpl leine Förderung >uleil N'erden liesien. Das; unter ,olebe» Bedingungen Balthasar.»?nnold an der ^aebe die gan;e Freude verlor, ist nieln verwnnderlnl'. So scl'rieb er an Daum: „Tebiel ,nir deine,^ aan>en Teufel bernnler ldanut »neiute ,'?>>»old die vielen Neäuulngsbclege», dast N'ir einmal ^n ^nde lommen." ^ndliel', am '.'!. Oktober l^7'», N'ar es so weit, das: die vom Bildbaner Alois ^app angefertigte Büste in Telfs gegenüber dem (^ast bof Vöiven feierliä' aufgestelll werden lonnte. >'doeb baue de> an>!»!'>ende Künstler be^üglic!' der Anfstelluug auf die vorliegenden (5niw>i>n' ver>'>,!'!e! und üellle die "1 !5ib>. Kerb. 95U7, 1875. 6. 16W u. solgende. '1 vidi ^'rl', 957».

A n n o d i >!,

Büste lediglieb in eine einsacke Nisebe, wodnreb das ')^erl beiser ;>,> (^elüii!^ lain. lNber die ^nlbnllnngs> feierliebleilen nuirde im „Boten für ^ i r o l " l^7-'> beriebtet. V (^. ^brist fel'ildexe den Merlan! der ,veierliel>!eilen edenialls in einer un g!e>c!'en .^al>!e e> nl'ienenen Broiebnre. » '^on .!>nnold sind nnr ll'emgei! die Innstlnstoriieben ^eröffenlliel'nngen belannl. .->>> !>nnolds ,>renndeslreis zahlten belanntliel> die drei in Miineben lebenden Tiroler Künstler ,vranz Dcfregger, Alois l.^abl und Matthias ^ebmid. M i t diesen führte .>>nnold einen eifrigen Briefwcebfel nnd verfolgte mil Ainmertfamleit die lünstlerifebe Arbeit der drei ^rennde. c^rst sein' spät, l,^7l, fel'rieb der Diebter aus die Bitte Matthias Selnuids hin eine Rezension über die vom .Künstler in der Wiener (^emäldea>usstcllung im Wiener >tünstl erbau se ausgestellten Ölbilder.") Hier bewies er aucb, daß er als Kritiker eine cbenfo feine nud gediegene ^praebe fübrte une als ^vriker. M i t der Verfasiilng einer Sännid-Biographie, die er im „Alpcnland" 1^77 pilblizierte, löste er die größte prende und Dankbarkeit des.Kunstmalers ans.") ,vür das Sel'affen -dermann >Zelnnids, dein Verfasser des bekannten Tiroler Romans „Der .Kanzler von T i r o l " , brachte er ebenso großes Verständnis entgegen, wie allen übrigen .derren, die ihn nm Anstüntte ans allen Gebieten des Bibliothekswesen crsuebten. ,n'lr ibn wählte er die speziellen Qnellen znr Gcfelnel^te des T i roler Bauernaufstandes bei Briren !52'> ans, dessen Drama die .dauptsigur Bartlmä Dosser von Pilsen batte.'') /Vreilieli verwertete Scbmid den von .dnnold zusammengetragenen Stosf, dock kam der Dickter nickt ^u einer geeigneten ,vassnng, n^odurck das Tbema niebt ^nr Verösfentliebnng kam. Wenden nnr nns nlln dem dickteriscken Sckasfen Himol'do zll. Vebendig llnd spielerisck ist der >3til, mit dein er uns die grosien nnd kleinen Dinge der Natnr im (^eist der Romantik vorträgt. Die lvriscken Gedickte und Sonette, zart und weick, sind von Sehnsncktsstimmnng angehauckt. A l s ein Beispiel, wie H u nold die >3pracke zn ineistern verstand, diene das nackstehende: Das Sonett. So sckwing ick mick ans dieser (5rde Grenzen Von treuer Viebc dir ein B i l d zu maleu, ^ i n B i l d , das mit des VebenS Vnst und Analen ^n enng friseben Farben soll erglänzen. Und sckmüeken nnll ick es mit Viederkrän^en, Die nickt mit Sebimmer ird'scken Blüte prablen. ^ie iranlen Viebt ans deiner Sckönbeit Strahlen I^rnin n'eln daraus cin Dnsl von tausend Ven^en. Dn bist die ^onne, die die zane Blüie '^'ie sie entkeimt des .»dimmels elv'gen ,vln>en '^>.>n ibrer ,Knospe zartem ^cklosi einriegelt. i7ie nnn, N'eil sie an solckem Vicki enlglübte, Von deiner eig'nen Sckönheit zeigt die Spnren llnd deiner ^eele Klarheit nnderspiegell. 52-72. "1 vidi, 5el't>, W ^ 1 2 Uriel 50.


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Innsbruck vor hundert Jahren September 1850: 1. siiiidet eine gros;e Parade vor dem Armeekommandanten Graf Wratislaw statt, an der die Heldmarschall-Lelitnants Legedics, Eliatschek lind Susan, sowie die Generalmajore Ulomberg, sorger und Vogi) teilnehmen, 8. stirbt der Handelsmann Jos. Wanig, welcher für die Versorgling der städt. Minen 2000 Gulden vermacht. 14. wird bekannt, das; Oberstleutnant Münzer v. Marienborn der Konstantin-Infanterie Nr. 18 Zum Oberst ernannt wurde und zum Kommandanten der Gendarmerie von Tirol bestimmt ist. — veröffentlicht der pension. Stadt- und Landrechts-Präsi,dent Franz Graf u. Alberti, Ehrenbürger uon Innsbruck, anläßlich seiner Abreise im „Voten" einen herzlichen Scheidegrus;, der mit den Worten schlief;^ „ . . . und mögen die Vewohner die uon ihren Voreltern ererbten Tugenden bewahren, welche mehr als die schöne Ratur, die diese Stadt umgibt, jedem ßremden den Aufenthalt in derselben lieb und angenehm machen!" 16. wird die Ernennung Dr. Ioh. Schülers zum ordenti. Professor des Straf- n. Vernunftrechtes und Dr. Ernest Thesers zum ordenti. Professor des röm. Livi!- lind Lebensrechtes bekannt.

zeln abgestimmt werden mus;. Der wichtigste Gegenstand », der Tagesordnung war die ßrage des Eisenbahiibaues, 6chlies;lich beantragt Generalprokiirator Dr. hastlwanter dem Dr. R. v. Gredler das Ehrenbürgerrecht „als Anerkennung für seinen bei jeder Gelegenheit so glänzend bemährten Patriotismus zu verleihen"' durch Akklamation wird Dr. v, Grodler zum „ersten Ehrenbürger der freien Gemeinde Innsbruck". -^ empfiehlt die Wagner'sche Vuchhandlnng einen Rcitgcber über „die sichere und völlige Heilung des üblen Geruches aus Mund und Rase" um 26 Kreuzer. 19. w i r d , um die Telegraphsnlinien für die Staatskorrespondsnz benutzen zu können, dem Obertelographistcu Kranz 6>ikora die Leitung des bureaus überiraqcn und werden ihm drei Telegraphisten zugeteilt. 24. reisen Kaiser Ferdinand und Kaiserin Maria klinm nach Prag ab. Das erste Nachtquartier wurde in St. Johann gehalten- der Hof reiste in 13 Wägen und benötigte per Station 23 Pferde. Am Vortage nahm der neue Stadtrat an der Abschiedsaudienz teil und erbat den Lieblingsspaziergang des Kaiserpaares von der Hofburg zur Kettenbrücke zur bleibenden Erinnerung „Kaifer-ßerdinands-AIIee" nennen Zu dürfen.

17. wird uon der Prouinzial-Strafhaus-Verwaltung „die Absteigerung der Medikamenten-Liefernng für das Strafhaus und die hierortige ßronfeste" l ^ Kräuterlurmj, sowie jene der Verpflegung der gesunden lind kranken Sträflinge im hiesigen Strafhause mit warmer Kost und Vrot für letztere und auch des Urotbedarfes für die gefunden Sträflinge und das Wachpersonal für die Zeit vom 1. Ron. 1850 bis 21. Okt. 1851 ausgeschrieben' anschliestend sollte die Versteigerung des frischen und des alten Lagerstrohes, der hadern lind anderer klbfälle stattfinden. 18. findet eine Vürgerausschlchsihung statt. Eingangs teilte Vürgerm. Dr. Elemann die Bestätigung seiner Wahl durch den Kaiser mit' die Beeidigung finde am nächsten Sonntag nach feierlichem Gottesdienst statt. Gleichzeitig ladet der Vürgermeister die Ausschußmitglieder für den folgenden Tag zum Hochamt anläßlich des Ge burtssestes der Kaiserin Maria t?nna. Dann wird eine TNinisterialentscheidung verlesen, nach der über jedes Ansuchen um Aufnahme als Gemeindeangehöriger ein-

Verleger, Eigentümern.Herausgeber: DieStndt^emcindeInn^'rucl. ^ V . ' l l n n w . ^christleilor: Dr. ^arlSchad^Idaner,Innsbrucl Rathaus, Zimmer Nr. 1!>0, — Anzeigc-noorwaltuiig: Aunonceii-Elftedition „Ilooitaü", Inn^brnck, Anichstras,e » I. - Druck und Vertriebsoerwaltung: Felizian ^iailch, Iniiübrllck. — Diuctgeneliminuiig Nr. l()>^ uum 21. Ottober IU4»>.


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