Amtsblatt Innsbruck

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Stadtrat Mar Klappholz gestorben klbend des 19. November 1950 erlag Stadtrat M a i ' K l a p p h o l z im kilter von 6? Jahren seinem Herzleiden. Vie Erwartung, der Stadt Innsbruck noch einige Jahrzehnte dienen zu können, die der Verewigte anläßlich der Entgegennahme des ihm verliehenen Lhrenringes der Stadt noch vor wenigen Tllonaten in launiger Weise aussprach, erwies sich als trügerisch. Stadtrat Tllar k l a p p h o l z gehörte seit dem Jahre 1939 dem Znnsbrucker <3emeinoerat an, in welchem er die Anschauungen der sozialdemokratischen, später der sozialistischen Partei zeitlebens offen und ehrlich vertrat. 3n diesen 31 Jahren öffentlicher Tätigkeit hat ihm das soziale Mitempfinden, der Sinn für Gerechtigkeit und sein grundgütiges Wesen die ehrliche Achtung auch der politischen Gegner abgewonnen. Ms Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit für dieses sein ehrliches Bestreben und Bemühen um das Wohlergehen der Stadt und ihrer Bevölkerung wurde ihm vom Gemeinderat einstimmig der shrenring der Stadt Innsbruck verliehen. Ms der neugewählte Gemeinderat am Rachmittag des 17. November zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentrat und Tllar K l a p p holz neuerdings in den Stadtrat berief, wurde sein fehlen allseits bedauert, doch konnte man mit Recht auf seine baldige Wiedergenesung hoffen. Drei Tage später kann ich nun an seiner Bahre dieselben Sähe wiederholen, mit denen ich ihm seinerzeit den Lhrenring an den Hinger steckte: „<lr hat nicht um äufterer Lhrungen willen seine verantwortungsvolle Tätigkeit ausgeübt' niemals hat er die Sticht in sich verspürt, die Massen mit billigen Schlagmorten und leeren Phrasen zu berauschen. Ich würde wünschen, wir hätten mehr Menschen lind Politiker von diesem Format und von diesen Eigenschaften' es würde nur dem öffent» lichen Wohl zugute kommen." ^eute, zum Abschied, darf ich wohl noch hinzufügen: die ^ücke, die er nicht nur bei seinen Gesinnungsfreunden, sondern im ganzen Gemeinderat risi, ist deswegen so groft, weil er ein guter Mensch lind gerade deshalb auch ein guter Politiker war. Der Gemeinderat der ^.'andeshauptsladl Innsbruck wird sein langjähriges Mitglied M a r K l a p p h o l z jederzeit in guter und ehrender Erinnerung bewahren.

Dr. llntvN Melzer, Bürgermeister.


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Die Gememderatswahl a», 29. Oktober 1950 Die Gemeinderatswahl in Innsbruck ani 29. Ottober 1950 wurde auf Grund des Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofcs nach jenem abgeschlossenen Wählerverzeichnis durchgeführt, das anläßlich der Wahl am 12. März 1950 angelegt worden war. I m Wählerverzeichnis waren demnach 5,^.460 Wahlberechtigte eingetragen. 52.842 Wähler haben vom Stimmrecht Gebrauch gemacht: bei der Märzwahl waren es 54.667 Nähler. Die Wahlbeteiligung war auch deshalb etwas niedriger, weil durch Ableben und Abwanderung Wahlberechtigte entfallen sind, während die Aufnahme Zugewanderter in das Wählerverzeichnis nicht möglich war. Von den abgegebenen Stimmen waren 50.298 gültige und 2.544 ungültige. Von den gültigen Stimmen haben entsprechend der Möglichkeiten der I n n s -

brucker Wahlordnung am Stimmzettel .'l.426 Wähler Änderungen nnd 46.872 Wähler leine Änderung vorgenommen. Von den gültigen abgegebenen Stimmen eiilsaücn auf die gekoppelten Listen (OVP Allgemeine Liste Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenbuud — ^-reie Innsbrucker Bürgcrliste ^ Unparteiliche Gemein schaft der Wohnungssuchenden uud Siedlerfreunde) 19.300, auf die Sozialistische Partei Österreichs 18.062, auf die Wahlpartei der Unabhängigen 8.606, auf den Linksblock 2.522, auf die Heimatliste, Junge Opposition I.A31 und ans die demokratische Ilnwn 477. Nachstehende Berechnungen zeigen die Ermittlung der Wahlzahl nach dem D'Hondtschcn Verfahren auf. Die in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich auf die Gemeinderatswahl am 12. März 1950.

Ermittlung der Wahlzahl ÖVP. Allg. ^ Freie Ibt-VUrgerliste ' Wohilunssss. und viedlerfr. (Hnilsdesitzer) 19.300 9.650 6.433,3 4.825 3.860 3.216,6 2.757,1 2.412,5 2.144,4 1.930 1.754,5 1.608,3 1.484,6 1.378,5 1.286,6 1.206,2 1,135,2

(22,264) (11.132) ( 7.421,3) ( 5.566> < 4.452,8) < 3,710,6) ( 3.180,5). ( 2.783,5) ( 2.473,7) ( 2.226,4) ( 2.024) ( 1.855,3) ( 1.712,6) ( 1.590,2» ( 1.484,2» ( 1.391,5) ( 1.309,6)

Linksblock

S 18.062 9.031 6.020,6 4.515,5 3,612,4 3,010,3 2.580.2 2,257,7 2.006,8 1.806,2 1.642 1.505,1 1 389,3 1.290,1 1.204,1

(19,066) < 9.533) ( 6.355,3) ( 4.766,5) ( 3.813,2) < 3.177,6) ( 2.723,7) ( 2.383,2, ( 2.118,4) < 1.906,6, ( 1.733,2) ( 1.588,8) < 1.466,6) ( 1.361,8) ( 1.271)

8.606 4.303 2.868,6 2.151,5 1.721,2 1.434,3 1.229,4 1.075,7

Wahlzahl:

(9.415) (4.707,5) (3.138,3) (2.353,7) (1.883) (1.569,1) (1.345)

l.206,2

2.522 1.261

Heimatliste I , <?pp.

DU,

1,331

477

(1.975)

ll.271j

Mandate 16

14

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(15)

7

(7)

2

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Ermittlung der Wahlzahl für die gekoppelten Listen. ÖVP, Allgemenn' Liste 11,654 5827 3,884,6 2.913,5 2.330,8 1.942,3 1.664,8 1.456,7 1.294,8 1.165,4 1,059,4

Mandate 10

(1I.93l) ( 5.965,5) ( 3.977) ( 2.982,7) ( 2.386,2) ( 1.988,5, ( 1.704,4) ( 1.491,3) ( l.325,6, ( 1.193,1)

ss rei oInnsbrucker iirgerlisto 4.321 2.160,5 1.440,3 1.080,2

<4.599> (2.299,5) (1.533)

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Wohunil^üsucheiid!,' u. Siodlerfreimde 3.127 ! 5<i3,5 1.042/'.

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Adolf Pic!)!cr >nm 50. erllärlc

vom !!!. ,">nui l,^l>!! Viirgerineister Wilhelu» C»ireil, das; es die als ihre Pflicht erachle, ,,gelege

dessen ^iaine >>!!^> 'linhiu der gn!i;en Well betauul ist, und der nicht uur als Dichter, sondern auch alc> Patriot nnd mntiqer Streiter für Anfllärunq nnd ^ortschritl fowie siir deutsches "Wesen nnd dentsche Art sich nm »infer Vaterland horl>veldieul geiuallil Hal, eine alle Daulesschuld ab;ntrageu, indem sie den l. l. Professor Dr. Adolf Pichler von )1iauleular ',llln (5Hreubiirqer der ^audeshauptstadt ernennt". Der (^e»neinderal beschloß hierauf deni greifen Dichter an »einem (^ebnrtstaqe, d.en t. September ltt!»9, mqleich init feinen Mnctwiinschcn das (ihrenbürqcrdiplom zu iiberreichen. Cin Jahr später, am !:",. November l!XU>, als fich auch Deutschlands großer Maler Wilhelm ^cibl znm Tterbcn anschickte, legte Adolf Pichlcr Feder nnd Geologenhammer fiir immer ans der Hand. Seither mahnt fein (5rzbild eines der wenigen Monnmente bedentender Tinnsbrnckcr inmitten des nach ihm benannten Platzes, wo es auch den Bombenhagel vom l<». Dezember l!>4^ nnbeschädigt überstand, (Innsbrucks Bürger, auch höheren >tulturwcrtcu wie der fchöucn Literatur, der ernsten ^or-

s c h ^ und del selbslllisei! ^'Oll'lllNid.'liebe imchznlcben nnd »»achAnstreben, llnd das; ihn seine ^lilerslndl i» dcin seil seinem lode verflossenen halben ^ahrhlinderl lrol'. aller dnrchlebtell >lriegsnöte nnd Daseinshärte» nicht vergessen hat, zeigte die Feierstunde, die am Abend des l.V ^iovember^ l'.!.'»!> die "'unsbrncler an seinen! Denlmale versaminelte. Wie einst Pichlers Vegräbl,is ein düsterer, lranrigtriiber Spätherbsttag war, so herrschte anch diesmal biegen l<nd Schneegestöber, als Schriftleiter >t. P a n l i n in feinen ^cstworten des Gefeierten gedachte, v'in ^ertretnng des ertränkten Bürgermeisters legte Bizebnrgermeister ^löckinger einen .ttranz der Stadtgemeindc am ^usze des Denkmals nieder, ebenfo die Vertreter des Landes nnd der Universität. Die Liedertafel sang Ploncrs Chor „ D i e Poesie", ^anfarcnbläscr eröffneten nnd beschlossen die mit ^ a t lclfchciu erhellte Weihcstnnde. Möge Adolf Pichler in den kommenden Jahrzehnten auf ein beglückteres Innsbruck herniederblicken, das »u frieden nnd Wohlstand lebend wieder die nötige Muße finden tanu, seine nnvergänglichcn Werte zu lesen und fich daran zn erfreuen und begeistern. D r . Anton Melzcr, Bürgermeister

Hans Freihenn v. lieberer, dem qrösiten Wohltäter Innsbrucks zu seinem 120. Geburtstag Von Wilh. Gppacher Der Name Hans Freiherr v. Niederer ist für nnsere Stadt von denkwürdiger Bedentnn.q. Z u scinenr 120. (hebnrtstaq scheint es anqebracht, neben einer tnrzen Leben5ski')ze des großen Toten auch die Reihe der Wohltaten aufzuzählen, mit denen Sieberer die Lan^ deshanptstadt Innsbrnck bedacht hat. 3> e i il ,^ e b e ii s l a u f Biederer wurde am l>. Oktober l<^W in (>ioing bei St. I o h a l m in T i r o l geboren. Einen Teil feiner I n gendzcit brachte er im nahegelegenen Kirchdorf zu. Die (hymnasialstndien absolvierte er, säst mittellos dastehend, teils in Hall, teils in Salzburg. Nach Ab schlich der juridischen Studien in Wien trat er ini Jahre 1856 in das Sekretariat des Erzherzogs Albrecht ein, verliesz aber diese Stellung wieder ini I n l i l,^<»<», uni in die Bersicheruugsgesellschaft „Tslerr. Pho'nir" überzutreten, wo er jalir;elin<elang tätig war, ;nleht als ^7ber d;w. l^eneralinspellor. l^r er langte diese ^ebensstellnng einzig nnd alleiil durch bewiesenen ^-leiß und l^eschäftsti'<chtig>keit. I l u Dienste der Phönix erhielt er Aufträge von Mitgliedern des .Uaiserlianses, von Angehörigen des Hochadels in Österreich, inil denen er hohe Versicherungen abschloß. Ans folche Weise erzielte er bedeutende Tantiemen, die bisweilen sogar in die Millionen gingen. Dieses (Held verwendete ev, der sell's! einst ein armes Kind gewe

sen, später znr l^änze für die Erfüllung seiner Philantropischen Absichten (wie wir weiter unten scheu werden). E r , der vornehme M a n n mit glänzenden Umgangsformen, hielt damals in Wien anch großes Haus, hatte eigene Wagen und Kutscher und gab auf seiner herrlichen V i l l a in Meidling Einladungen. Als er in die Fünfzigerjahre kam, reifte in seinem, von edler Menschenliebe erfüllten Herzen der P l a n , sein ganzes Vermögen, da er selbst keine Familie hatte, dem Wohle der armen verlassenen Kinder zu widmen. Anfangs gedachte er, seinen Plan in Salzburg zu verwirklichen, doch zerschlugen sich die Verhandlungen, und so beschloß Tieberer, Innsbruck, die Hauptstadt seines Heimatlandes T i r o l zu beschenken nnd sich hier danerud niederzulasfeu. Dem Entschlüsse folgte die Tat. E r wurde großartiger Bauherr in Innsbruck uud unter seiner Persönlichen Kontrolle entstaub das großauge legte Waisenhaus am Saggen, das damals noch ganz außerhalb der Ttadt gelegen war. Wohl kehrte er nochmals nach Wien ;urück, jedoch ging sein Trachten dahin, im hiesigeil Waiseichaus, umgeben von seinen Buben, von denen er sich gerne Papa Sieberer nennen ließ, seine Nnhetage zu verbringen. (5r ließ sich schließlich darinnen eine ans vier Zimmern bestehende Privatwohming einrichten, wo er einfach und zufrieoeu, nahe feiuen vieleu Tiroler Freunden und Verehreru, lebte. I m 84. Lebensjahre verschlimmerte sich


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sein altes Herzleiden dermaßen, das; er ani ^7. ^lpri! 1 9 l 4 ails dieser Welt schied. Das Leichenbeqänqnis fand am W. A p r i l vom Traucrhanse ans statt. Die Beisetzung der Leiche in einem von ihm schon früher selbst besorgten Doppel-Metallsar^e, der ans einein mit sechs Nappen bespannten Prnntlva^en geführt wnrde, erfolqte nach der Einseqnnnss in der S t . Iatobspfarr kirche in der bereits <8^l> errichteten, eigenen lernst i m Freiherr vun Sieberer'schen Waisenhaus, unterhalb der Kirche qeleqcn. Das aanze Vrlk von Innsbruck nahm bei der Totenfeier teil. 6ieberers Widmungen und Stiftungen D a s W a i s e n h a u s - Nachdem sich Sieberer seinerZeil persönlich überzeugt hatte, in welch unzulänglicher Weise die Innsbrucker Waisenkinder in der Rumforter-Suppenanstalt in der Innstraße untergebracht waren, entschloß er sich Zum Bau des Waisenhauses. Der Vau eines solchen war in Innsbruck seit wahren geplant. Seit 1884 wurden bereits Spenden gesammelt und auch der Kaiser hatte hieZur eine Summe von 2000 Gulden übermitteln lassen, klnfänglich bestand der Plan, dieses aus das Höttinger Plateau in der Nähe des Mariahilfer Friedhofes zu bauen, jedoch Rücksichten auf die Wasser- und Schuluerhältnisse waren die Veranlassung, das; ein Vaugrund im Saggen gewählt wurde, 3m Iahre 1886 wurde der Bau, der für 100 Knaben ui»d ebensoviel Mädchen bestimmt war und auch eine Kirche und Schule in sich schlieften sollte, begonnen. Seine Eröffnung erfolgte im Herbst des Jahres 1889 in Mimesenheit des Vruders des Kaisers, Erzherzog Kar! Ludwig, sowie des Fürst erzbischofs Lder von Salzburg, des Fürstbischofs Simon Mchner von Vriren, des Ministerpräsidenten Gras Taafe usw. I n der Liebe und Vorehrung zu Kaiser Franz Ioses liest Sieberer am Widmungsstein im Flur des Hauses ersichtlich machen, daft die Weihe des Hauses in Erinnerung an dessen 41, Regierungsjahr erfolgte. Kaum war die M>stall im Uelriebe, da entschloß sich der edle Stifter auch einen Stiftungsfonds beizustellen, indem er alle seine Realitäten, sechs Häuser in Wien und eine Villa in hintermeddling, als sogenannte Kaiserin-Elisabeth-Stiftung in das Eigentum des Sieberer'schen Waisenhausfondes iibertragen liest. Diese Stiftung wurde später durch weitere Hnnderttausend-Kronen-StiZtungen, von denen eine sogar die Höhe von 400.000 Kr. ausmachte, vermehrt, so daß sie wahrhaftig für alle Zeiten finanziell gesichert schien. Mies in allem betrug die Stiftung eine Summe von über 2,800.000 Kronen. Rührend wirkt für die Nachwelt das Schreiben, mit dem Herr non Sieberer den Willen zur letztgenannten Widmung kundtat. Am seinen unergründlichen Nohltätigkeitssinn einigermaßen zu beleuchten, sei der Vrief dessen Inhalt anläftlich der Innsbrucks Gemeinderatssitzung r>om Z0. Dezember 1899 mit Begeisterung aufgenommen wurde, hier zur Kenntnis gebrachte „Durch die Gnade der Vorsehung ist es mir um Spätabend meines Lebens noch gegönnt, das neue Jahrhundert mit einem guten Werke begrüsten zu können. Meine Waisenstiftling, deren Kreierung und Vervollkommnung ich mein ganzes Leben geweiht habe, besitzt zwar in reichlichem Maße Kapitalien, aus deren Erträgnissen 300 Kinder der Stadt Innsbruck erhalten und erzogen werden können. MIein, da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dasi die Landeshauptstadt durch die Einbeziehung der Vororte einst einen Zuwachs von Hunderten armer, kranker und erwerbsunfähiger Familien erhält, die sich nach dem Tröste sehnen, daß ihre Kinder nach ihrem Code ein Nsu.! finden möchten, so dürften in diesem Falle die bisherigen Ertrag nisse meiner Wciifenstiftung kaum ausreichen, um auch die Kosten eines solchen Zuwachses cm armen Waisenkindern decken zu können. I m Hinblick auf diese Eventualität über reiche ich Ihnen, hochverehrter Herr Vürgermeister, neuer

Innsbruck

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dings 400,000 Kronen mit der Bestimmung, dast diese Summe meinem Waisenfonds einverleibt werde. Möge das neue Iahrhunderl m?ii,e^ geliebten Landeshauptstadt Glück und Segen bringen. Dieses wünscht von ganzem Herzen I . v. Sieberer." Die 5 ü r ni e d e r D r e i f a ! t i g k e i < s k i r ch e <I e s u i t e n k i r ch e> - Nicht nur edle Menschenfreundlich' keit allein bewegte das Herz unseres grosien Wohltäters, sondern er hatte auch ein lebhaftes Interesse an der Ver schönerung und an dem Aufschwünge der Stadt Innsbruck, So erfüllte er im Iahre 1901 einen Lieblingswunsch der Innsbrucker Bürger, indem er auf seine Kosten an Stelle der beiden ärmlichen Holztürme der Dreifaltigkeitskirche die zwei heute bestehenden Türme aufbauen liest, für welche dann Loonhard Lang, ein Freund Sieberers, die Glocken spendete. Diese Spende betrug rund 150,000 Kronen, V e r e i n i g u n g s b r u n n e n ! Ms am !, Iännor 1904 die Vororte Wilten und prad! mit Innsbruck vereinigt wurden, entschlost sich Herr von Sieberer zur ewigen Erinne^ rung an die Schaffung von Grost-Innsbruck ein Denkmal, den Vereinigungsbrunnen am Südtiroler Platze, zu wid men,' dasselbe wurde auch tatsächlich am 29, I u n i >90t> der Stadtgemeindo in feierlicher Weise übergeben, Nähere Da ten über diesen Zierbrunnen finden sich in Fischnalers Inns briicker Chronik, Vand I I . Leider musile das Denkmal, vom Stifter selber erdacht, das, wie mir schon hörten, zur ,,ewigen Erinnerung" geschaffen wurde, zur Zeit der nationalsozialistischen Regierung wegen angeblicher Verkehrs« behinderung im Jänner 1940 für immer und ewig ver' schwinden. Die Kosten der Errichtung betrugen 150,000 Kronen. G r e i se n a s u. I ^ Herr v, Sieberer, dem die ungenügende Anterkunft der Gemeindearmen im alten Mmenhuuse am Marktgraben hinlänglich bekannt war, ließ, inzwischen bereits Greis geworden, im Tiroler Iubiläumsjahr 1909 das prachtvolle Greisenas^I für 200 pfründner in der Ing.-Etze! Strafte als Kaiser-Franz-Iosef-Iubiläums-Greisenas^! er« bauen. Seine Majestät benützte diesen Milaft, um dem hochherzigen Menschenfreunde zum Zeichen der Wertschäl zung den Freiherrnstand zu verleihen. Ms der Kaiser in den Migusttagen 1909 bei der Jahrhundertfeier in Inns brück weilte, besuchte er auch den Neubau des Greisenasizls, Vegrüftt vom Fürstbischof Josef Mtenweise! von Vriien und dem Stifter des Hauses, umgeben vom ErzherzogTronsolger Franz Ferdinand und anderen Mitgliedern des Kaiserhauses und hohen Staats« und Landeswürdenträgern, betrat am 29. klngust Österreichs Kaiser die Kapelle des Nsljles, wo er den Schlußstein zum Neubau legte. Darauf hin übernahm Siebercr selbst die Führung der hohen Ge sellschaft durch das Gebäude. Dieses gewaltige Vauwerk, damals mitten in einem großen parke liegend, heute von einem weiten Garten umgeben, hat abweichend von ähnli chen Einrichtungen dieser klrt, die bis dahin bloß das Ollstem der allgemeinen Schiaffale kannten, nur Zimmer mit höchstens zwei Retten- die Geschlechter sind zwar qe trennt, jedoch hat der Stifter in seiner edlen Mensche» froundlichkeit Rücksicht für Vorheiratete genommen und einen ganzen Trakl dieses grosten Hauses den Ehepaaren gewid met. Noch im gleichen Iahre hat die Stadt Innsbruck das inzwischen fertiggestellte Haus zum Geschenk erhalten. Dem Willen des Stifters entsprechend wurde es bereits an seinem Geburtstage - I I . Oktober 1909 - von den ersten psründ ner» in aller Stille bezogen. Zum Zwecke der Erhaltimg des erhabenen Vauwerkos übergab der Wohltäter, dessen Großzügigkeit wahrhaftig keine Grenzen kannte, dem Inns brucker Bürgermeister noch Obligationen >m betrage von W0.000 Kronen, U n i v e r s i t ä l s ° S t i p e n d i e n - Eine weitere Süs iung von 100,000 Kronen vermachte Freiherr v, Sieberer der IiM5l'!'i,cker ^Universität sür Stipendien au mittellose in


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Innsbruck zuständige (',l»de,>!en, je zwei iwn jeder ^ tat. Seinerzeit selbst ein armer Student, muhte Sieberer ans eigener Erfahrung, wie schwer es sur Studierende ist, sich ohne Mitte! durchzuschlagen. Diese Stiftung Ira! im Schuljahr !91^ <ci erstmals ins Leben. S p e i, d ^ ^ ü ! e i n e in D e n k m a > , Vie Stcidl Jinis brück plonle >>irem größten Woliltäter in der Tlähe der Triumphpforte ein Denkina! zll errichten, Als Kieberer davoii erfuhr, stellte er allsogleic!) einen entsprechend hohen betrag zur Verfügung, um die Stadt ja von jedweder Aus« laqo zu enüieben. Da seine Dotation durch die alsbald ein» seiende Geldentwertung daliinsclimolz und er selbst eindringlich verboten hatte, irgendwelche Steuergelder dafür z,, verwenden, unterblieb später die Ausführung des Denkmale,, G r u n d a b l r e l u ,i g z u G u n st o n d e r S l a at s° b a h n - Welch warmes herz Freiherr u. Sieberer für den Aufschwung unserer Stadt hatte, bewies er auch anläßlich des Baues der Bundesbahndirektion, wobei seine Interessen arg geschmälert wurden, ßreimillig und großmütig hat er auf die betreffenden Bestimmungen des Stiftbriefes Verzicht geleistet, wodurch die Staatsbahn erst in die Lage versetzt wurde, ihr Direktionsgebäude auf der Stelle, wo es heute steht, zu errichten. D r e ifaIt igk e i t sgr upp e aus der I e s u! ! e » k i r ch e ! I m Jahre 1906 lieft Sieberer durch Bildhauer Paumgartner die vreisaltigkeitsgrupsie über der hauptfassade der Jesuitenkirche in Stein herstellen. L e g a t e f ü r t r e u e D i e n s t b o t e n - Als Uniuer« salerbin hat Freiherr u. Sieberer die Stadt Innsbruck eingesetzt. Nenn auch sein Vermögen fast zur Gänze bei Lebzeiten »erteilt, verblieben immerhin noch mehrere Legate für treue Dienstboten unserer Stadt. Roch mehrere andere Stiftungen lagen in der Absicht des Verstorbenen. I n der Zeit um 1905 war er damit beschäftigt, am Ende der Kaiser-ßranz-Iosef»Straße für die Saggenbemohner eine katholische Kirche zu erbauen. Mich die Errichtung eines Vlindeninstitutes ist ihm lange Zeit am herzen gelegen' zur Ausführung dieser Pläne kam es aber nicht. Von den zahlreichen noch im Stillen ausgeübten und daher verborgen gebliebenen Wohltätigkeitsakte kann begreiflicherweise hier nicht die Rede sein. Newndere Ehrungen Sieborers Bereits nach dem ersten wahrhaft fürstlichen Geschenke, das der Stadt Innsbruck zugute kam, wollte diese dem Stifter eine gebührende Ehrung zuteil werden lassen. Sieberers Absicht war aber, jede Auszeichnung zur Vezeigung des Dankes abzulehnen und in seinem Tun und handeln in der Öffentlichkeit nicht hervorzutreten. Tatsächlich liest man in der presse jener Zeit immer wieder die Worte „ein unbekannt sein wollender Menschenfreund" usw. Da aber seine Bescheidenheit in Anbetracht der großen geübten Wohltätigkeitsmerke nicht mehr länger zu verbergen war, hat der Innsbrucker Gemeinderat am 28. Oktober 1885 beschlossen, die vom Rennweg zum Waisenhaus führende S t r a si e mit dem Ramen des hochherzigen Wohltäters zu bezeichnen, eine Ehrung, die Herr Sieberer nach anfäng« licheni hartnäckigen Weigern schließlich aus der einen Aber» legung heraus annahm, weil ihn die Hoffnung beseelte, daß „vielleicht mancher beim betreten dieser Strafte den Impuls empfangen konnte, in gleicher Weise dem Vaterlande und seiner schönen Hauptstadt nützlich zu werden". And siehe, sein Beispiel zog an und fand tatsächlich Nach« ahmer. So so» in einem späteren Aufsatz von Leonhard Lcmg, der gleichfalls ein großer Wohltäter Innsbrucks wurde, berichtet werden. <5ine andere besondere Ehrung durch unsere Stadt wurde Kreiherrn v, Sieberor zuteil, als er vom Gemeinderate als 50. E h r e n b ü r q e r der Stadt Innsbruck ausgenommen wurde.

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Sieberer erfuhr auch die besondere Ehrung des Versprechens seitens der Stadt Innsbruck, ihm zu gegebener Zeit e,n D e n k m a ! zu errichten. Er nahm zu diesem Projekts eine ganz außergewöhnliche Stellung ein, indem er Zur Vedinqunq stellte, daß dafür kein Heller der Steuergelder der ^urgerschaft Innsbrucks verwendet werde. Er wollte die hiesür erforderlichen kosten in der höhe von 100.000 Kronen selbst tragen und lieft diesen seinen Willen vertraglich festlegen. Daraufhin stellte er die Mute! sicher und nahm dann an der Projektverfassung für sein Siebere»Monument regen Anteil lind Einfluß. Den Auftrag zum Entwurf einer Überlebensgrosjen ßigur — ein wahres Abbild in Bronze — erhielt Bildhauer Paumgartner, Vorstand der Steinbearbeitungs-ßachschule in Laas, ein guter Bekannter Sieberers. Die Ausführung des Werkes wurde der Bildhauer-Hirma Linser's Söhne in Innsbruck übertragen. Das 2.80 Meter hohe Standbild, welches das Denkmal nach oben abschließen sollte, und das Mode» des Denkmals ist noch zu Lebzeiten Sisberers fertig gestellt morden. Drei Gruppen am Denkmale versinnbildlichten die edlen Lebensziele des großen Gönners Innsbrucks^ rechts waren zwei Greise mit einer barmherzigen Schwester, links ein geistlicher Erzieher mit zwei Waisenkindern angebracht, die rückwärtige Seite zeigt die Jesuitenkirche mit den von Sieberer erbauten beiden Türmen. Das ganze Denkmal sollte in einer Gesamthöhe von über neun Meter erstehen. Gleich nach dem hinscheiden ßreiherrn v. Siebersrs trat der Innsbrucker Gemeinderat zu einer außerordentlichen feierlichen T r a u e r s i t z u n g zusammen. Bürgermeister Greil schilderte in einer bedeutsamen Rode das Leben und Werk seines verewigten freundes. Veide Rathäuser trugen 5 l a g g e n s c h m u ck. Große und aufrichtige Trauer herrschte in der Stadt, die dem Toten so vieles verdankt. Alles, was zu gehen vermochte, strömte zur Leiche, die in seinen Privatgemächern, ruhend auf einem prächtigen Katafalk, über den sich ein Valdachin breitete, aufgebahrt war. Lins Vlumenfülle, wie sie in Innsbruck noch nie gesehen, umgab den Leichnam. Die Begräbnisfeier, in mehrerer Hinsicht jener des Wiener Bürgermeisters Dr. Lueger angepaßt, dauerte über zwei Stunden. Während der Pontifikal-Trauerfeier in der St. Jakobspfarrkirche brachte der Pfarrchor Hem Toten zu Chren das M o z a r t ' s c h e Requiem zur Aufführung. Reminiszenzen an Freiherr v. Sieberer Die ausfallendsten Charakterzüge Sieberers sind aus dem bisher Gesagten unschwer zu entnehmen. Ausgestattet mit zahlreichen hervorragenden aber auch menschlichen Eigenschaften, zählte er zu den interessantesten tirolischen Persönlichkeiten seiner Zeit. Cr unternahm mehrere größere Reisen, vorzüglich zu Studienzmecken, insbesondere wenn es galt, eines seiner groften Wohltätigkeitsinstitute, ganz der Zeit und den modernen Erfordernissen angepaßt, zu errichten- hierin wirkte er in gewissem Sinne bahnbrechend. Halbheiten mochte er um nichts in der Welt leiden. Auf Kunst un>d Geschmack hielt er große Stücke. Streng hielt er fich cm den Grundsatz! „Wer zahlt, schassl an." sinen ausdrücklichen Hinweis verdient noch Sieberers persönliche Bescheidenheil. 6s erforderte eine lange Zeit und viel Überredung durch den Bürgermeister lind Sparkassendirektor, die seine Pläne und Absichten an erster Stelle erfahren durften, bis sich Sieberer zur Annahme von Ehrungen entschloß. Auch seine An« spruchslosigkeit mit der er, besonders im reiferen Alter, durchs Lebe» ging, ist bemunoernsmert. Obwohl für ihn alles, was sein herz begehrte, offen stand, pflegte er Einfachheit in allem und lebte, wie es hieß, in Verhältnissen eines einfachen Mannes. Weltanschaulich gehörte Sieberer den praktizierenden Katholiken an. Er machte aus seiner Einstellung kein Hehl lind sicherte in seinem letzten Willen


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als Ruhestätte seiner Oebeinc ein Plätzchen unterhalb der Waisenhauskirche. Seit über fünf Jahren is< den Innsbrlickern der Lugana, zum Grabmal ihres großen Wohläters versperrt. Sobald das Waisenhaus, dessen Verwendung in den Kriegs- und Itachkriegsjahren einschneidende Veränderungen erfahren mußte, wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt

werden kann, wird auch das bis dahin verlassene Grab neue Verehrung und Wege erfahren, ss wäre tragisch und traurig, wenn unsere Stadt, die ßreiherr Hans v, Sieberer einst sür den Genuß der ßrüchte seines Weihes und Könnens alisersehen hat, sein Grab, wie das eines fremden, in Ver« gessenhei! uni> Verkomnienheit geraten lassen würde.

von

Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren Oktober 1830: 17. verläßt der Kaiser, der am Vorabend aus Vorarlberg ohne Empfangsfeierlichkeiten eingetroffen war, Innsbruck, um direkt nach Wien zu reifen. — findet um neun Ahr im ßerdinandeum eine Versammlung vieler Vertreter des tirolischen Landwirtschasts» uereines unter dem Vorsitze seines Protektors des Erz« Herzog Johann statt. Die „von der Einsicht und patriotischen Vorsorge der Stände ins Leben gerufene vaterländische Landwirtschasts-Gesellschaft" hatte durch die Ereignisse der letzten Jahre auch in Tirol, wie allenthal« ben, „eine lähmende Einflußnahme erfahren, wodurch ihre Kraft und Wirksamkeit, ja selbst ihr dauernder Aestand bedroht erscheint". Die Sitzung hatte den Zweck, die Einleitungen zu besprechen, um die dringend notwendige Wiedererweckung und Umgestaltung der Gesell» schaft zum Resten der Landwirtschaft zu bewirken. 18. wird im „Noten" folgender ßall von Kinderentführung berichtet' „Vor drei Tagen hat sich auf einem Hofe unweit des heiligen Wassers ein Bettler eingefunden, wahrend die Hausfrau abwesend und nur ein Knabe von etwa dreizehn Jahren als Aufseher über seine zwei Geschwister, einem Knaben von acht und ein Mädchen von sechs Jahren, zu Hause war. Jener Knabe ging, nachdem er dem Bettler ein Stück Brot gegeben, einen klugen« blick fort, um auf dem Kelde etwas zu besorgen. M s er zurückkam, traf er seine zwei kleinen Geschwister nicht mehr an- sie waren mit dem Vettler verschwunden und sind nicht wiedergekehrt. Die jammernde Mutter durchstreift seitdem die ganze Gegend, um ihre Kinder zu suchen, Ein Ascher will sie mit dem Bettler in der Rahe von ha» gesehen haben. Steckbriefe sind nach allen Richlungen erlassen, aber bisher ohne Erfolg". 2 l . verlassen zeldmarschalleutnant u. Susan und Oberst u. Jublonskli die Stadt. Ersterer begab sich als Dinisionär nach Eomo, letzterer als Kommandant des 1. Gendarmerieregimentes nach Wien. 2?. trifft der Komponist AI. Ragiller nach zehnjähriger Abwesenheit ein, um „seine Landsleute wieder zu sehen und ihnen durch Aufführung seiner Werke zu zeigen, was er in dieser Zeit geleistet habe". Nagiller lebte seit Jahren in Paris, wo er Direktor des von ihm gegründeten Mozartvereines und Professor für Kompofition am Konfervatorium war. 34. erhält das Kaiserjägei>Regiment als besondere Auszeichnung vom Kaiser dessen Porträt in Lebensgröße in einem prachtvollen Goldrahmen, ss wurde im Salon des neuerballten Schützenhauses auf der Regimentsschießstätte aufgestellt. 26. wird die an der Musterhauptschule erledigte Lehrstelle

der technischen Gegenstände dem technischen Lehrer an der hauptschule zu Ried, Gabriel u. Kalcr, verliehen. 3N. findet eine Sitzung des Aürgerausschusses statt, in der zwölf Ausschußmitglieder gewählt werden, um aus den Geschworenenlisten fünfzig Geschworene auszuheben. Den hauptgegenstand der Sitzung bildete die VerHand' lung über die Deckung des durch das präliminaro pro 1851 im städtischen Haushalt sich herausstellenden Abganges von 16.699 Gulden, da die Einnahmen über 35.000 Gulden, die Ausgaben aber über 42.000 Gulden betrugen. Die Mindereinnahme entstand vorzüglich durch den Lntgang des Accis-Pachtes, der seit 1848 ausgeho« ben war, die Mehrausgabe aber durch die Reparatur des durchaus schlechten Pflasters l4000 bis 5000 Guldens, die Fortsetzung des Kanalbaues durch die Museum straße, wahrscheinliche Auslagen für den Depot Flügel der Gendarmerie, die Erhöhung der Besoldungen der städtischen Beamten und die Rückzahlung von Kapita» lien. Zur Deckung des Defizits wurden Steuererhöhun. gen beantragt, wie z. B. Erhöhung des Wein- lind Bie» aufschlagest auch die Einführung einer Ouarüersteuer wurde erwogen. 31. wird der Verkauf des ordinären geschnittenen Rauchla« baks in Briefen mit der ßüllung von einem Lot zum preise von einem Kreuzer eingestellt. Rovembe»! 1850: 2. übergibt der Eentral-Radetzky-Verein zu Innsbruck dem tirolischen Invalidenfonds 934 Gulden zur ßeier des 84. Geburtstages des Heldherren. 3. wird das Schauspiel „Otto von Wittelsbach" auZqe>l!>,rl lind am 4. die Posse mit Gesang'„Anverhossl". 5. gibt der bekannte Komponist M. Ragiller im Redoulensaal ein großes Vokal- und Instrumental-Konzert unter Mitwirkung von 70 Musikern. Sämtliche Musikstücke waren vom Konzertgeber komponiert. Zuerst kam ein großes symphonisches Tongemälde in vier Teilen zur Ausführung, eine Schilderung des inneren Lebens im Komponisten von seinem ersten höheren künstlerischen Bewußtsein an bis zum Eintliitt in das Heiligtum der Kunst. Der zweite Teil beinhaltete zum Beispiel die erste Liebe, sehnsuchtsvolles hoffen, zärtliches Koseil, das Er» wachen der schönsten Gefühle, Momente der höchsten Be» qeisterunc,. Den zweiten programmpunkt bildete das Lied „Ali die Alivergeßliche" »lit Klarinette, Fagott Solo und Streich Ouartelt, gesungen vom Konzertgeber, 6. wehrt sich der Zimmermeister Josef Mal,r in einem Ian gen Artikel im „Voten" gegen den Vorwurf, daß er den Kanal durch die Mufeumstrasie schlecht gebaut habe. Er erbietet sich auf Kosten desjenigen der Anrecht ha!


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ausdecken zu lallen, werfe dann dei dessen Ansang einen Körper hinein, welcher gleichviel Gewicht hat, mie jener des Korrespondenten samt seiner ^üge, lasse das Wasser einlause» lind jedermann wird sich dann überzeugen, das, das Gesälle hinreicht selbst diese uii> gewöhnliche Masse mit Schnelligkei! bis in die Kloake des Kanals am ßranziskanergradci! zu lragen," gib! Michael Martinsletter, in der Schulgasse Rr. 11? über zwei Stiegen rückwärls, bekannt, daft er mit Ve» wüliguiig des Stadtmagis<ra!es die Rudolf Sonvicosclie Kaminkehrer Gerechtsame in Pacht genommen hade, wird die Oper „Die Puritaner" von Fellini alisgeführl. empfiehlt die Kunst- und Musikalienhandlung Josef kl. Most „Goldbergers thermo-elektrische Fingerringe" zu ein und zwei Gulden als besonders heilkräftig bei krampfhaften Zusammenziehungen der Handmuskeln, bei gichtischen Assektione» der blinde und krampfhastem Zittern. kommt das dramatische Gedicht „König Enzio' von E. Raupach zur Ausführung und am das Charakterbild non K. Elinar „Unter der Erde, oder Arbeit bringt Segen," teilt Dr. v. Widmann in der Bürgerausschlift-Oitzuilg mit, das; die nach Wien entsandte Deputation bezüglich des Eisenbahnbaues einen Erfolg erzielt habe ser soll bereits im Staatspräliminare pro 1851 vorgesehen seins und für Innsbruck die Errichtung einer Anter- und Oberrealschule s6 Klassen und 10 Professoren) bevorstehe. Weiters wurde eine Instruktion für den städtischen Bauinspektor angenommen, nach der demselben die Arbeitsverteilung, Inspektion und Anfertigung der Wochenlisten für die Arbeiter, die Aussicht über städtische und privatbauten, die Reinhaltung der Stadt und die Heiierlöschanstalten etc. zukommt' aufter seinem Dienste dürfte er auch Pläne für private anfertigen, jedoch keine Ausführungen von priuatbauten übernehmen. Nach längerer Aussprache übernahm der Bürgermeister selbst das Präsidium der Armendirektion. veröffentlicht der „Vote" folgende Notiz- „Roch vor wenigen Tagen kam unsere Garnison dem fünften Teile der Bevölkerung Innsbrucks gleich, und heute ist alles Militär gleichsam verschwunden. Seit gestern sind alle Ehrenposten eingezogen, die Hauptwache verlassen, die Kanonen vor derselben mit fort, und nur bei KassaLokalien, beim Strafhause lind dergl. stehen einzelne Wachposten. heute folgte das letzte in Tirol gelegene Bataillon von Rligent-Iufanterie samt dem Stabe seineil Kameraden nach Deutschland nach, mit demselben die Artillerie-Reserve. Anwillkürlich erinnert die Zeit an das verhängnisvolle Jahr 1848, wo die Nürgerwehr die sämtlichen Wacheposten besehte. Die jetzigen Zeitläufte sind nicht weniger ernst und drohend, als die damaligen

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es waren. Ho>^>>, imr, daft Österreichs günstiges Ge» schick die schweren Gewitterwolken, die über unseren Häuptern hängen, auch diesmal durchbrechen und uns endlich dauernden Sonnenschein bringen werde, dessen das erschöpfte Volk zu seiner Kräftigung dringend debars. Den von uns geschiedenen wackeren Kriegern aber, die seit länger als einem Jahre in unserer Mitte freundlich uno friedlich geweilt, rufen wir ein herzliches 3e« l'enmh! nach. Komm! es zum Kampfe, so sei Gott der Neerscharen mit ihnen und knüpfe den Sieg an ihre Jahnen, fügt es aber der !>immel, daft das schon halb euldlöftte Schwert wieder in die Scheide zurückfährt, dann wünschen wir ihn«n allen vom Nerzen glückliche Heimkehr ins teure Vaterland, dessen Stolz lind Zierde unsere herrliche Nrmee immerdar bleiben wird." l.i. wird die komische Oper „Die vier Haimonskinder" von Kuppelmieser aufgeführt und am 14. das Drama „Der schwarze ssrzt", und am 17. das Charakterbild mit Gesang „Mönch und Soldat" von ßr. Kaiser. 3t). teilt der Bürgermeister in der Bürgerausschuft-Sitzung eingangs privat mit, daft nach seinem Vernehmen der Clisabeth- und Vincentius-Verein ein Gebäude mit einem Saal und Versammlungs-^okalitäten zu erbauen beabsichtige, was mit Rücksicht auf den bevorstehenden Bau eines klrmenuersorgliilgshauses zu einer Zersplitterung des Honds führen könnte, klnschlioftend wurde das sträliminare für 1851 beraten. Der städtische Brunnenzins wird dem ärarialischen gleichgestellt und der Weinaufschlag von 20 Kreuzer per Eimer auf 26 erhöht. §ür 1851 werden folgende aufterordentliche Bauten genehmigt: der Kanalbali über >den ßranziskanergraben und durch das Damenstift, sowie jener über der Innbrücks, von der Höttingergasse bis zum Strafarbeitshaus,' die klrchenversicherung am linken Innufer gleich unter der Innvrücke.' die Pflasterung des ßranziskanergrabens bis zur Hauptwache' die teilweise klsphaltierung und die Regulierung des Stadtplahes, die Bachoerbauung auf dem Höttinger Berg und die Versicherung des Holztriftkanals beim sinflusse in den I n n durch Steinoersenken. 5>ir die Aufnahme in den Gemeindenerband wurden fünf Taren von 50 bis 500 Gulden festgesetzt: für die Erteilung des Bürgerrechtes war nur eine Diplomtare von 25 Gulden zu entrichten. 21.

kam das Schauspiel von Kohebue „Stricknadeln, oder der Weg zum herzen" zur Aufführung und am 24. ßr. Schülers „Die Jungfrau von Orleans" und am 25. das Lustspiel von Kohebue „Die deutschen tilemstädter." — empfiehlt Johann Hoffmann die in seinem Tabakgewölbe in der Reustadt erhältliche Tautschone oder Gummi' (klasticum-kluflösung zum Einschmieren der Stiefel, um das Eindringe» des Wassers zu verhindern.

für Innsbruck „Innsbrucks stadtgeschichtliches Kchrijttum bis zum Jahre 1950" l>. Teil: Rr. 1-2000! "on W. Eppacher und K. Scha delbculer,' Nerösfentüchunqen aus dem Stadtarchiv Innsbruck, Rr. 1: Innsbruck 1950, im Selbstverlag des StadtMagistrats^ 56 Seiten, preis: 9.— Schilling. Die Herausgabe dieser Innsbrucker historischen Biblio graphie ist sehr begrüftens und dankenswert. Hinter ihr steckt mehr Arbeit, als etwa der 5!aie glauben könnte. Es ist ja schade, daft man nicht, wie etwa beim Inhaltsver zeichnis der Tiroler Heimatblätter 1923 bis 1937, alles handlich in einem Band beisammen hat. ss ist dies aber aus finanziellen wie sammeltechnischen Gründen nicht an-

ders gegangen. <Hierin sind die Herausgeber vm> inisseü» schastlichen Veröffentlichungen oft machtlos.! ^ch empfehle sehr, daft a l l e s N b r i g e in dem 2. Bande gesammelt werde, so daft man es nur mit insgesamt zwei Bändeil zu tu» hat. I m zweiten Bande sollen dann auch ein Übersicht» ! icher Personen^ lpersonon, die in den Titel» der Arbeiten genannt sind!, Orts. <nach den Innsbrucker Bezirken, Bororten und Straften, die in den Titeln genannt sind, so Willen, pradl, Hotting, Hungerburg usw.j und Sachweiser über Band 1 und 2 enthalten sein. Der Herausgeber kündigt dies auch im Vorwort an. Eiile solche Bibliographie is! sehr nützlich, besonders, was


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die heute verschollenen, Zum Teil vergessenen, jedenfalls schwer auffindbaren Aussähe in Zeitungen lind kleinen Zeit^ schriften betrifft, Es sind früher, als die Zeitungen Kultnrel lem mehr Platz boten, nicht selten dort sehr wesentliche ge schichtliche Aufsähe erschienen, die Zum Teil eigentlich in eine heimatgeschichtliche Zeitschrift gehört hätten. Da Zeitungen aber nie einen Inder fuhren, waren die Aufsähe sehr bald nach ihrem Erscheinen nur mehr schwer erfaßbar, Man h<it nun auch das bisherige Werk der besonderen Innsbrucker Stadtgeschichtsforscher im großen und im kleinen, wie etwa Hans Vruner, Konrad ßischnaler, Heinrich Hammer, Hans Hörtnagl, Karl Maar, Hugo Klein, Karl paulin, Eduard Riedmaljr, Karl Schadelbauer, David u. Schönherr, Heinrich Schüler, ßranz Schumacher, Hermann Schwaighofer lHirschbergerj, Otto Stolz, Iosef Weingartner nsw. Idiese Liste ist nicht uollständigj schön beisammen. Alles zusammengenommen kann gesagt werden, daft an der Stadtgeschichte schon uiel erforscht ist. Darunter ist die Kunstgeschichte besonders gut zugekommen. Vie Autoren sind zum großen Teil Professoren oder gewesene Hörer der Universität Innsbruck. Hierin zeigt es sich, daß der Bestand dieser Hochschule auch für die Tiroler und Innsbrucker Heimatkunde große vorteile bietet. Allerdings, eine moderne, zusammenfassende Stadtgeschichte fehlt uns noch immer. Änterkircher und Hischnaler brachten Chroniken, die man zum mindesten der Anlage und der ßorin nach, wenn nicht auch aus anderen Gründen, nicht der Darstellung einer Entwicklungsgeschichte nennen kann. Unter den noch ungedruckten Manuskripten non Otto Stolz liegt auch eine Stadtgeschichte uon Innsbruck, Es wäre zu wünschen, daß sie zu Lebzeiten des Verfassers veröffentlicht werden könnte, sine zusammenfassende Kunstgeschichte uon Innsbruck uon Heinrich Hammer ist schon im Druck. §ür die Geschichte Innsbrucks in der Neuzeit, bes. im 19. und 20. Jahrhundert, märe noch viel Kleinarbeit zu leisten, wozu u. a. die Iahrgänge der Innsbrucker Zeitungen nie! Stoff bieten würden. Hierin haben wir noch Lücken in der Forschung. Das Büchlein ist also alles in allem eine erfreuliche wissenschastliche Erscheinung der Tiroler Heimatkunde, die nie! benutzt werden wird. Wir wünschen diesem 1. Band der Veröffentlichungen aus dem Innsbrucker Stadtarchiu noch viele erfolgreiche Nachfolger. Dr. Hans Kramer. „Vie Logende von heiligwajser" uon Heinrich Werner, illustriert uon Dora Kühn. Innsbruck 1950, Verlag Helizian Rauch' 13 Seiten, preis: 3.70 Schilling. Viele, uiele haben ihn gekannt, den freundlichen Professor mit dem silbernen Scheitel, der allwöchentlich, kein Vetter scheuend, mit der Igler Bahn zu später Abendstunde nach Innsbruck fuhr, um die kunstbeslissenen Hörer der Volkshochschule mit seinem von jugendlichem Schwung erfüllten Vortrag zu begeistern! Zehn Iahre hindurch hat Professor Werner dem Land Tirol — er hielt Vorträge in allen Teilen des Landes — lind vor allem der Landeshauptstadt in nie ermüdender Hilfsbereitschaft gedient, lind es ist wohl eine selbstverständliche Pflicht der Dankbarkeit, daß wir lins dieses edlen Mannes, der uns als Wahltiroler ans Herz ge° wachsen ist, der unser Land geliebt lind gefördert hat, in Liebe erinnern, zumal da der November das Gedächtnis feines 80. Geburtstages bringt.

Nmnmcr 11

Künstlerin Dora Kühn, die auch die Innenauöslallung be sorgte' Die Mutter Gottes erscheint den beiden Hirten und beauftragt sie, ein Wallsahrtskirchlein zu erbauen. Run schlagt es auf, lest und habt-Eure Freude an den schönen paarweise gereimten Versen, die auch Eure Kinder schon «erstehen werden. I a , es ist wirklich ein ßamiliengeschenk. dieses schmale Heft. M i t leuchtenden Augen werden die Kleinen laufchen und jeder, der seine Heimat liebt und sich den Sinn sür das Wunder bewahrt hat, wird seine helle Kreude daran haben. Denn wahrhaft große Dichtung findet in ihrer quellfrischen Schlichtheit und unversehrt» GIcmbig. keit auch immer zum Herzen des Volkes, „ I n einer Zeit voll Neh und Kummer" , ,, schenkte uns Professor Werner dieses Kleinod aus seiner vichterwerkstalt und hat es uns als teures Vermächtnis - er war schon schwer krank, als er es schrieb - hinterlassen, „ein Blum lein zart", wie der Verfasser bescheiden sagt. Wie reizvoll hat Dora Kühn das wunderbare Geschehen in den folgenden liier Bildern zum Ausdruck gebracht! Wir sehen die beiden frommen Hirten Lois und Peter, die am schwülen Sommertag beim Hüten der Kühe einge» schlafen sind und beim Erwachen sechs Tiere vermissen. Das nächste Bild untermalt die Szene, da die heilige Iungfrau Maria dem Bauern Peter erfcheint, der das gelobte Kirchlein unerbaut ließ und dessen einziger Sohn wie zur Strafe dafür, daß er das Wunder der Aufsindung der uerlorenen Weidetiere uerschwiegen hatte, stumm ist. Wir sehen das «Iuellwunder und erfahren, wie das stimmn' Knäblein plötzlich die Sprache fand. Die zwei Schlußbilder zeigen den Kirchenbau dos dankbaren Volkes und das fertige schmucke Kapellchen mit sei< nen Wallfahrerscharen. Wahrlich eine duftende Blume im Kranz unserer Tiroler Dichtung! M i t ßreude und Stolz dürfen wir das Blichlein unser eigen nennen. Es pflegt altes Tiroler Legendengut, es rüttelt unseren Väterglauben auf, es erfrifcht unser Gemüt mit seiner kernigen ßrömmigksit und seiner kristallkla« ren Sprache. Es ist eine Gabe für die Kamilie und eine wert« volle Bereicherung jeder Tiroler Schülerbibliolhek. Der billige preis von 2.70 Schilling ermöglicht weitesten Krei» sen seine Erwerbung. Auch der Druck in dunkelgrünen Let< tern ist wohltuend für das Auge. Der Verlag fei für die druckfehlerfreie, saubere Wiedergabe besonders bedankt. Wir Innsbrucker aber wollen dem Verewigten, der einer der Ansrigen geworden ist, innig danken und unsere Dank barkeit dadurch in die Tat umsehen, daß wir dem Werkchen durch fleißige Empfehlung Absah verschaffen und dadurch auch die, Witwe des geliebten Meisters trösten, die sehen soll, daß er in unseren Herzen weiterlebt, Irmgard

Professor Werner hat nicht nur als Volksbildner gewirkt, sondern er hat sich auch selbst künstlerisch betätigt und un serem Lande obige herzensmarm geschriebene, feine Dichtung gefchenkt. Laßt mich Euch, liebe Innsbrucker, non diesem Büchlein ein wenig erzählen! Es stellt sich vor in schlichtem Gewände, s i n hellgrün broschiertes Bändchen ist es mit einem sehi ansprechenden Amschlagbìld non der Hand der heimische» Verleger, Eigentümer U.Herausgeber: Die Stadtqemeinde Innsbruck. - Vernntw. Schriftleiter : Dr. Karl schadelbauer, Innabrnck Rathaus, Himmer Nr. 190. — Anzeigenuerwaltung: Annoncen-Expedition „Nomtas", Innsbruck, Anichstmße « I. Drncl und Vertriebsuermaltung: Felizian Nnuch, Innsbruck. Drnckc>enehmic,ung Nr. Il»s! uom 21, Ottober 1i14t>.


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