Amtsblatt Innsbruck

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S ch r l s t l c l t u n g : R a l l^ a n ^ . Stock Z i m m e r N r . l '.»() Fernsprecher N r . «:j71/1!M

Landeshauptmann

Bei der öffentlichen Crauersilzung, die der Unnsbrucker Gemeinderat zum Ablegen von Landeshauptmann Hofrat Or. Alfons weißgattercr veranstaltete, hielt Dizeburgermeister 5)ans Flö'ckinger folgende Gedenkrede: Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates! Am 31. Männer 1Y51 hat ein tragisches Geschick den Landeshauptmann von Cirol, ^errn Or. I n g . Alfons weißgatterer, aus seinem Wirkungskreis Herausgeriffen. Oer Landeshauptmann, der seit fünf fahren der Ciroler Landesregierung vorstand, ist unerwartet und plöhlich verschieden. Er hatte sich am borgen des 31. Jänner nach ^ams bei L^andeck begeben, um am Begräbnis des ehemaligen ^andwirtschastsministcrs Alois Faucis teilzunehmen. Auf dem Wege zum Friedhof klagte er über Unwohlsein, von dem er sich nicht mehr erholte. Nach zehn Minuten ist er einem Herzschlag erlegen. wer unseren Landeshauptmann kannte, ahnte nicht, daß er ein schwerkranker 5Nann war und den Codeskeim in seinem Herzen trug. Wohl hatte er des öfteren Beschwerden) doch wußte er mit ihnen fertig zu werden, ohne daß seine Umgebung ahnte, wie sehr sie ihm zu schaffen machten. Crotzdem erfüllte er als Chef der Landesregierung seine mannigfaltigen Verpflichtungen bis zum letzten Augenblick seines Gebens. Oas L.and Cirol I)at durch den Cod seines Landeshauptmannes einen schweren Derlust erlitten. Als Or. ^ng. Weißgattcrer den früheren Landeshauptmann Or. I^arl Gruber ablöste, hatten die l>rsoraungsschwlerigkciten in Cirol den Höhepunkt erreicht. Oftmals wußte die Landesregierung nicbt, woher sie die für die nächsten Cage notwendigen Lebensmittel für die bereits aufgerufenen, ohnedies kargen Rationen nehmen sollte. Nunger beherrschte damals das ^and. Or. 3ng. weißgattercr, als Chef der Landesregierung, hatte damals keine leichte Arbeit, der Bevölkerung das tägliche Brot zu sichern. Oie mannigfachen Aufgaben löste er mit viel Geschick und Verständnis. Es lag


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Amtsblatt der ^audeohauptstadt Innobruck

N»m»icr ^

im Wesen des verstorbenen, nach allen Seiten ausgleichend .^u wirken. Wenn ihin dies auch nicht immer glückte/ so war es doch sein Bestreben, im Interesse des össeiitliciioii Wohles, auseinanderstrebende Meinungen einer Einigung zuzuführen. Oft erwies sich dieser CharakterZug als vorteilhaft. Sein konziliantes Wesen, scino entgegenkommende Art, haben ihm als Mensch wie als Politiker weit über seinen Par teikreis hinaus Freunde geschaffen. Alfons Weißgatterer wurde am 28. März 1898 in SchwaZ geboren. <5r besuchte das Gumnasium in Hall und Bregenz. 191? bis 1918 nahm er am Weltkrieg teil. Von 1919 bis 1926 besuchte er die tierärztliche Hochschule sowie die Hochschule für Bodenkultur in Wien und schloß seine Studien mit dem Diplom eines Tierarztes und Agrar-Ingenicurs ab. Außerdem wurde er zum Ooktor der Tierheilkunde promoviert. Don 1927 bis 1930 wirkte er im Deterinärdienst der Ciroler Landesregierung. Don 1939 bis 1938 war er Oirektor der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rotholz. Am 19. Mai 1945 wurde er in den provisorischen E,vekutivausschuß der Tiroler Landesregierung berufen und bald darauf zum landeshauptmannstellvertreter ernannt. Nach den landtagswahlen wurde Or. Weißgatterer am 11. Oezember 1945 einstimmig zum Landeshauptmann gewählt. I n den fünf Jahren seiner Tätigkeit als Landeshauptmann gab er sein Bestes, um das land Tirol aus dem Chaos herauszuführen. Sein wirken war besonders auf die lösung der Ernährungsfrage ausgerichtet. Neben seinem natürlichen Aufgabengebiet als Landeshauptmann hat er sich besondere Verdienste um das Tiroler Hilfswerk und die Bildung der landeswohnbaugesellschaft erworben. Auch für die Heimkehrer und Kriegsgefangenen sorgte er unermüdlich. Seine Verdienste um das land Tirol in schwerster Zeit, würdigte der Tiroler landtag durch seine Wiederwahl zum landeshauptmann am 25. Oktober 1949 und besonders dadurch, daß er ihm am 21. Oezember 1950 den Ehrenring des landes Tirol verlieh. M i t dem Ableben unseres landeshauptmannes hat das land Tirol einen guten Freund verloren. Oie Achtung, die der Verstorbene auch seinen politischen Widersachern entgegenbrachte, wird von diesen erwidert und trauern auch sie mit seinen Angehörigen und Freunden. Alle Gutgesinnten werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Fremdenverkehr in Innsbruck 1948 bis 1950 Von Obermaqistratsrat Dr. Eduard Andrer, weiter dcs Statistischen Amtes. I n liieiiieni Aufsatz über die Vntlvicklnii.q des Freni deiwerkehrs in Innsbruck in den Jahren 1945 bis 1948, veröffentlicht ini Amtsblatt der Landeshauptstadt Inusbrnck Nr. 1 und 2 des Jahrganges 1949 sowie im Erssänznngsanfsatz, Amtsblatt Nr. 4/1949, wnrde der Bestand an Hotels, (Gasthöfen nnd Pensio neii soivic Anzahl nnd Ausstattung der Fremdenlx'ttt'n und -zinnucr statistisch dargestellt. Mehrere Tabellen enthielten die Fremdelwerkehrsstatistik vom 1. Mai ll!!7 bis 31. Oktober 1948. Die damaligen (Lrhebun qen ließen erkennen, daß unsere Hoteliers und l^ast Wirte schon in dell ersten Jahren, nach dem .^rieqe trotz qrößtcr Schlvieriqkciten bestrebt waren, ihre soweit sie nicht von der

^esatznnqsniachl belegt oder von Danermietern bewohnt waren, wieder in Stand zn setzen nnd sie anf eine Höhe zu bringen, die auch im internationalen Fremdenverkehr (^e'ltnna, besitzt, I m folgenden Aufsatz soll der qeqenwärli.qe ^land der ^remdcnbeh.'rberqnnqsstätten und der Fremden verkehr in Innsbruck seit Herbst 19 >l^ besprochen wer' den. Die Tabelle I weist den Stand der Innsbrncker Fronidenbeherberqunqsbetriebe an d^'n Stichtagen l. Jänner der Jahre 1918 bis 197.! aus »nd gestattet hindurch ('inen ^erqleich der Ans>vartsenl>vicklnnq, wozu bemertt unrd, daß die Zahlen nur Belrioo^ nm fassen, die in diesen Jahren dein zivilen Fremdcnvcr kehr in Innsbruck ',nr Vcrfiuinnq standen.


Nu in »»er 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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Für die Fremdonlieliordergung vorsiigdare Betriebe, Zimmer und Volten. in e r

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Beheibel-.

Stand am 1, 1, ' 1918

1. ,. 1949

1, 1, - 1950

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Stand am

Stand am 1. l . 195,1

I !, !9!^

i. i 1918

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,, ! !',!^>,»

624 692

556 720

636 U02

101U 1035

33

20

29

45

1013 1252 57

129«!

15«?

2090

2322

1. I. 1919

l. 1, 1950

I, !

391

!>,',',!

Hotels

12

15

39

1!) 43

17 51

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Gasll,o'fe. Pensionen ,

4

3

4

l'

!I

17

613 564 26

ZusalNüicn .

52

57

0,'.

7.

719

001

.203

Hotelü . . Gasthöfe

4

5

259

2«,9

1«3

3

3

3

U3 18

132

3

18

18

37

223 37

,

I I

13

10

15

<>8

92

18 120

134

113

Zusammen .

18

21

25

24

179

242

397

421

Pensionen

...

493

1^9

,>,',,!

428

158

413 33 207

3t3

418

«58

«98

859 939

1423 1073

1441 1290

187

252

289

1985

2748

3020

38 232

Innsbruck (einschl. ^^ l 5 ) 4U>

523

872

893

719

409

710

79

511 109

582

20

23 54 20

14«

1«7

757 133

91

97

898

1143

1600

1770

1«09

Hotels . . Gasthöfe. . Pensionen .

20

25

39

42

15

^usaminen .

70

78

Durch das Entgegenkommen dcr französischen Besatzungmacht wurde in dcu drei Bcrichtsjahren cinc Anzahl wichtigcr Bctricbc ganz odcr zum großen Teil von dcr Bclcgnng durch Bcsatznngsangehörige freigestellt. Gerade das J a h r 1950 hat diese Notlucndigkcit besonders nnterstrichen. Eine uinfasscndc Frcmdcnwcrbuug in alscn Ländern Enrupas nud in Ninerika, cinpsahl Iun^brnckö a,nnstia,e Lage zum Aufenthalt ^ivischcu I t a l i e n , das im Heiligen J a h r 195() einen ungeheuren Fremdenstrom zu verzeichnen hatte, und Obcrammergan, lvo nach langjähriger Pause die wcltbcrühintcu Passiousspiclc ^vicdcr aufgeführt wnrdcu. Dank der sich immcr iveiter anvdchucudc'u Nciselusl großer Bcvölkerungsireisc, die neu in den Frcmd?u>ocrtt'hr sich cinfch.iltcn, nnd nicht znlctzt des vorlcilhaflen Prämienkurscs unserer Währung, der es gestattete, daß der Dollar ^nin amtlichen K u r s von Schilling L5).5il) cingcwcchsclt wnrdc, ivähreiid der nicht begünstigte Grundkurs für Waren Schilling l4.4() je Dollar betrug, entwickelte sich schon im Hpät unnter U>5)<) ein recht lebhafter Tvortverkchr. I m Sommer !'.!5><> drückte dcr Nciscvcrkehr dein Stadi bild dauu ciu so eindentiges Besicht auf, daß man (ohne Itbcrtreibuug) zn gcioisscn TagcsstnniX'n iu dcn belcbtcn Straßcn dcr Iuucnstadt mchr frcnidsprachi gc Menschcn als Einheimische antraf. Aus dcr Tabelle I sind folgende Besoildcrhcilcn hcrvor^uhcbcn. Dic Zahl dcr ^clricbc, dic für dcn Freiudeuvertehr zur Verfügung slchcu, hat sich durch Frcigabc scitcus dcr Besatzung, ^chcbuug von .^iricgs schädcu und Ncubautcn vou, !. I ä n u e r l'.»l.^ bis l. I ä n n c r l!>5>1 in Innsbruck mit >^gls von 70 auf '.»7 crhöht, davou iu Innsbruck ohuc ^gls vou 5>^ auf 7!i, ii' I g l s von l ^ auf - l, ioobci bcmcrtt wird, daß

zwci Betriebe in dcn frühcren Ia'hren als Hotel, am l. Jänner 1951 als Gasthöfe ausgewiesen wurden, cin Hotelbctric'b in cinc Gastgowcrbcschnlc nmgcioanldclt wnrde. Die Anzahl der in Gaststätten vermietbaren Fremdenzimmer ist seit 1. Jänner 1l)4tt in Innsbruck mit I g l s von «98 auf 1770, alfo nm 97 Prozent gestiegen, hat aber den Stand vom !N. Dezember 1939 mit -<»<)9 Zimmcrn noch nicht crrcicht. Von dicscr Erhohnng dcr Zimmerzahl entfielen anf Innsbrnck ohne I g l s 680 Zimmer (Vermehrung nm N7.6 Prozent), auf I g l s allein 242 Zimmer (Vermchrung nm 135 Prozent). A m 1. J a n . 1951 standen in Innsbruck nnd I g l s 3l)2l) Fremdenbetten bcrcit, am 1. I ä n n c r 1948 ivarcn es nur 1609. Es hat sich also ihre Z a h l um 87 Prozent in drci Jahren crhöht; die Steigerung der Bcttcnzahl betrug in Innsbruck ohne I g l s 79 Prozent, in I g l s 123 Prozent. Am Endc dcs Jahres 1939 hatte Innsbruck 4443 Bcttcn anfzn>ociscn. Übcr dic Ansstattnng dcr Frcmdcnzimmcr mit Zcntralhcizung und slicßcndcm Warm nnd Kallwasscr kann hcuer fcinc Aufstclluug gegeben locvdcn, locil niau dic Bc^ iricbsinhabcr nicht mit Fragclx'gcn solfici >'li! bclä sligcn wolllc. Am l, ^äuucr l95> dcsandcn sill, ,,i Innsbruck iüfolgc Bl.mi'bcuschadcu5 noä) l Holcls uud 3 Gasthöfe außcr Vclricb, vou dcr Bcsatzung sind in Innsbrnck ohne I g l s 2 Holcls und 1 Gasthof, in I g l s l Hotcl bclcgt. 7 Gasthofc, b')>o. l^asthänscr nnd l Pcnsioncn in ^nn^n'uck >,'liiic ^gl'> und 2 Pcnsioncn in I g l s ivicscu uur Daucviuiclcr auf, sind dahcr für dcn Frcmdcuvcrlchr ausgcschaltct. E i n großcs Hotel (Hotel En ropa), das in dcr Tabcllc, locil cs nach Bombcuschadcn ;um Tcil wicdcr iu Vcrwcndung gcnommcu imirde, al^ bctricbsfähig gezählt ist, ivird hcucr ciucu


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lich größeren Teil als Nenban vollenden können; die Nninen des gänzlich zerstörten größten erstrangigen Hotels Tyrol ani Bahnhofplatz werden gegenwärtig abgebrochen, die Wiederaufbauarbeiten sollen bald be ginnen. Durch diese Bauführuugeu wird Innsbruck um 2 erstrangige Fremdenhotels bereichert werden, die dem im Sommer nnd Winter auftretenden Mangel an Fremdenzimmern weitgehend begegnen werden. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für das Wirtschaftsleben der Stadt gewinnt auch bei Betrachtung dcr Aufträge, die Gaststättenbetriebe i n den drei Icchrcm seit 1. Jänner 1948 für die Wiederinstandsetzung ihrcr Häuser mit allen Einrichtungen und Ausstattungen

Nnmmcr 2

an die (Gewerbetreibenden der verschiedensten Hand werke erteilt haben, um den beul igen Zustand der (Gaststätten zu erreichen. I n der Tabelle I I sind anschließend an die Veröffentlichung in Nr. 1/l'.)M de5 Amtsblattes die Ergebnisse der Fremdenmeldnngen und Fvenideniiber nachtnngen ili Innsbrnck im Zeitraum vom l. ^'o vember 1!» Itt bis 31. Oktober 1!)5i<», also die Ergebnisse von 2 Winter nnd 2 Sommerhalbjahren anfgenom inen. Hiebei nürd Innsbruck ohne I g l s gesondert be trachtet, weil die Stadt im I m i t a l e bis jetzt immer nur als Dnrchgansssvlatz angesehen wird, wo Frem^ densonderzngc ihr Vnde finden, wo Flngzeuge lauden

Fremdenverkehr im Stadtgebiete Innsbruck. Innsbruck (ohne Igls) Winterhalbjahr vom 1. XI, 1948 bis 30. IV. 1949 Fremdeumelduugen Monat

Inländer

Ansländer

3"s-

November , , Dezember .., Jänner Febrnar ,,.. März April

,5519 4327 4989 5142 5271 5996

2000 1618 2430 2486 2643 2830

Summe

31244

1400?

Monat Mai Inni Inli Analst September ., Oltober Snmine Monat

Monat Mai ,u>ni

Juli Auqnst September .. Ot'lober

Summe

Fremden Meldungen

Fremdenüberuachtnnqen

Inländer

Anslander

ssns.

15000 11332 13441 15282 15548 1<!0I4

71 70 76 73 7? 120

50 301 254 147 143 236

121 371 330 220 220 362

535 913 667 570 584 991

789 2247 2271 1597 1192 1967

1324 3160 2938 216? 1776 2958

86817

493

1131

1624

4260

10063

14323

linder

Ausländer

Zus.

7519 5945 7419 7628 79! 4 8826

10745 7872 9137 1000^ 10368 11013

4255 3160 4304 5274 5180 5001

45251

59143

27474

InAnsländer länder

3us,

Sommerhalbjahr uom 1. V. 194!) b>5 31. X. 1949 Sommerhalbjahr vom 1. V. 1949 bis 31. X, !',»!!» 6311 6587 7518 7734 6792 6263

2891 4070 7241 11329 5875 4471

9202 10657 14759 19063 12667 10734

12178 14186 15378 16611 13416 12788

5825 8193 12260 19428 10918 8W1

18003 22379 27638 36039 24334 20849

147 244 191 199 105 56

336 1191 1728 1917 693 76

483 1435 1919 2116 798 132

1166 1261 1692 1759 825 798

1310 ,3541 5643 8344 3572 733

2476 4802 7335 10103 439? 1531

41205

35877

77082

8455?

64685)

149242

942

5941

6883

7501

23143

30<','!4

Winterhalbjahr v o m 1, XI. 1949 bis 30. IV. 1 W 0 Winterhalbjahr vom 1. XI. 1949 bis 30. !V. U',',l>

November. , , 4677 Dezember , , ,4452 4434 Jänner Februar .,,, 4502 5525 März 5166 April Snmine

Igls Winterhalbjahr v o m l, XI. 1948 bis 30, >V. !U!',»

Fremdenübernachtungcn

In-

Tabelle II

28756

2799 3137 3615 384? 4156 6245

7476 7589 8049 8349 9681 11411

11242 11183 10379 10586 10343 10914

6204 6430 7568 7854 8658 12377

17446 17<>13 1794? 18440 19001 23291

23 88 102 64 54 153

16 586 556 964 245 1094

39 674 658 1028 299 1247

470 581 560 346 159 408

442 3022 562? 7102 2924 3586

'.»!2 3l!03 618? 7448 308.'! 5!'.!!'!

23799

52555

64647

49091

113738

484

3461

3945

2524

22703

25227

Sommerhalbjahr uom 1, V. 1950 bis 31. X, !',>'><> Sommerhalbjahr v o m I. V !',','>»> bi>> 5!I, X, !!',,<> 5,653 5259 6550 5824 5521 6279

7269 11200 22205 23775 13655 5821

12922 16459 28755 29599 19176 12100

11542 11199 11880 13274 10769 11623

3508«

83925

I1901I

70287

14086 22888 42423 41445 23964 11350

2.'»!>28 34087 54303 54719 34733 23973

156156 2264 ;-!

313 165 271 309 230

1359 2585 6022 6851 3631 82

1672 2750 62',>3 7!<!U 3861 !<>l

1220 508 «99 902 588 60

5166 13669 17676 20161 10741 563

!>,'!«!'> 1417? 18575 21063 11329 623

20530

2I8M

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67976

72153


Nummer

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

und wo dir Fremden in wenigen 3ageu eine Stadt im (Gebirge erleben, die eine einmalige ^age als l.ilte >i>»l tursladt auf»veist, Anders' I g l s im Mittelgebirge, ivo der fremde >m ^mumer nnd Wil»lei ',i»r ^vln'Iung und Sporlausubuug sill) aufhäll, soine,! mmi I,eule iiberhaupt uoch besonders im Souimcv von emrüi län geren Anfenlhalt an einein !^rl !pre(l)en tmin. Die Antomobilisierung ae^ Verlel)rs bringt Beräuder>»u gei» gegenüber der Vorkriegszeit init sich, x^n vielen Fällen zieht der Fremde einen» länger danernden l^r l,oluugsaufeulhall eine Gleise, auf der er inöstlichst viel zu sehen bekommt, vor mid l,all sic!i daher osl nur furze Zeil an einen» ^ r l ans. ^)>>ersl »vollen »vir den Fremdenvert'ehr in >^!iüs druck ohne I g l v betrachten. Die Inländer Fremden Meldungen »varen. im Winterhalbjahr 1948/49 stärker als 1949/50, doch qab es im Winter 1949/50 nn» 5504 Inländernbernachtnngen mehr. Die Ausländer melduugeu ui»d Auslä»»der ilberuachtu»»gszisseru wei sen aus ein bedeutendes Ansteigen des Fr^mdenver , t'ehrs im letzten Winter gegeuübcr dem vvrlctzteu hin, da um 21.<>17 Ausläuderüberuachtunsseu niehr qe bucht werdeu konnten. I n » Winter überragten jedoch die Inländer ^remdenn»eldnnqen nnd -''Übcrimchtnn qcil, dicjelNsscn der ailsländischen Gäste. Vergleichen w i r die Erfolge der Sommerhalbjahre 1947 bis ll)5it), so köilncn lvir feststellen, das; in I n n s brnck ohne I g l s die Hahl der Inländer ^re'mdenmel dnnqen in den Jahren 1947 bis 1949 von 'halbjährig ^6.77!i ailf 4l.2O5 angestiegen ist, das Soinmerhalb jähr 195l) aber einen erheblichen Abfall auf 35.<Mì inländische Besucher brachte. E i n anderes B i l d zeigen die Zahlen der ^remdemiber>»achtnngen an I n l ä u deru, die seit 1947 rückläufig sind. Vou 147.l'»l»9 in» Sommerhalbjahr 1947 scnck diese Ziffer anf 70.287 im Sommerhalbjahr 1959 ab. Diese Erscheiulmgcn denten auf zweierlei Ursachen hin. Die ansteigende Inländerzahl von 1947 bis 1949 spiegelt die fort streitende Festigung unserer Wirtschaft und die er reichte ^reizngigkeit des Österreichers wider, dagegen ist der Ni'lckMNss im Sommerhalbjahr 195l) auf die Preislage der Innsbrncker Gaststätten zurückzufiihren, die es einen» recht beachtenswerten Teil unserer Bevölkerung nicht mehr zn gestatten scheint, Sommer reise»» zu unternehmen oder Sommerfrischen anfznsncheu. Ein anderes B i l d erbringt der Vergleich der

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Inländerübrriiachiungen, I?ie gegen Wien günstigeren Ernährnng'/vevliällnisse, die Tirol im Jahre 1947 gebolen hat, mögen viele Wiener nm solche I n iaiidev drelu e>> sich hanplsächlich vera»»laßl haben, auch in vUinvbruck längere Zeil, durchschnittlich 4 bis 5> Tage zu verux'ilen; ab l 9 4 ^ ist die Tatsache festzn slellen, das; sich unsere l^äste, Inländer oder Anslän der, nur rnnd 2 Tage in Innsbruck anfhallen. ^ u I g l s ist die ^ahl der iuläudischeu Winlergäste in den Jahren 194^19 nnd l9l9.5)<) fast gleich ge blieben, dagegen hat die Zahl ihrer Übernachtungen eine erhebliche Abnahme erfahren, was wohl anch der Kaufkraft nnserer Bevölkern,»g Anzuschreiben ist. Die^ ser )>üickgang ivurde aber mehrfach durch den Ausländerverkehr anfgewogen, der in den gleichen Berichtshalbjahren bei den Fremdenmeldungen um mehr als das Dreifache, bei den Aremdeuübernachtuugcn um mehr als das Zweifache angewachsen ist. I m Sommerhalbjahr 195l) siud iu I g l s Wohl etwas mehr ^remdenmeldnn!gen an I n l ä n d e r n zu verzeichnen, allein gegenüber dem Sommer 1949 ist die Zahl ihrer Überuachtuugeu stark zurückgegangen. Die Ursacheu mögeu die gleichen sein, wie sie oben bei I n n s bruck ohne I g l s erwähnt sind. Die Zahl der Ansländer ^reludenmelduugelr haben sich nm mehr als das Dreifache erhöht nnd die Zahl ihrer Übernachtungen hat im Sommer 195l) fast dei» dreifachen Stand des Sommers 1949 erreicht. I n Verhältniszahlen gestaltet sich das B i l d des Fremdenverkehrs folgendermaßen: I n Innsbruck mit I g l s ist die Zahl der inländischen Fremden im W i n terhalbjahr 1949/5)0 gegenüber dem Winterhalbjahr 1948/49 nm 8.6 Prozent znrückgegangen, die Zahl der hat sich um 9.8 Prozent erhöht. Das Sommerhalbjahr 1950 hat in Innsbruck mit I g l s gegenüber 1949 einen um 13.6 Prozent geringeren Besnch an inländischen Gästen anfznweisen, während im gleichen Zeitianm die Auslandermeldungen einen Anstieg von 149.8 Prozent anzugeben haben. Die Übernachtnngen Verhalten sich ungefähr iin selben Verhältnis. Die Inländer-Übernachtttngsziffer weist iin Sommer 1950 einen Rückgang von 19.1 Prozent gegenüber 1949 ans, während die eine»i Anstieg nm 175.2 Prozent im gleichen Zeitranm vedente»».

,

'

(Fortsetzung folgt)

Die Geschichte des Vllndesrealgymnasiums für Mädchen in Innsbrnck ,^u seinem 40jährigen Bestand Von D r . F r i h Steineg^er lForlsetuiug und ^ck,lus; von Hefi Schon bei Inkrafttreten des .Nriegswirlschaftsge setzes gestaltete die Sladt, die sich in gesteigertem Masze >nit Gemiise selbst versorgen mnßie, den für die Er holuug der Schiilerinnen gedachten Schlllgarien iu eiueu .^triegsgemiisegarleu um. Dieser wurde im Frühjahr 1919 auf Ansuchen der ^chnldirektion wie der ausgelassen nnd dem ursprüuglicheu Zweck,zugäug lich gemacht.'") I>» diesem >^al>re kameu der 1, und I I , Teil der

12/1950)

Sahuugeu des städt»scheu Äiädchenrealgvmnasiiims in Innsbruck gedruckt heraus uud wurden vom ^an desschulrat am' 10. M ä r ; 1919, nnter Z l . 5l'>5/2 dein ^laatsamt fiir Unterricht iu Wieu zur l^euehiuiguug vorgelegt. Eutgegeu alle»» schlechte»» Aussichteu, die die ruhelose ^eit mit sich brachte, legten die Schule rinnen vermehrten Eifer iin Stndinm an den Tag. Der Erfolg blieb daher nicht ans, denn diesmal erfüllte die Tchnle das Lehr;iel mit 94.7 Prozent und war sohin znr besten Mittelschule des Landes aufgerückt, '.'('och !9!9/'_'O übte die allgemeine Not nnd Verar-


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der ^audcshauptstadt Iiuwbrnck

Nlung der meisten Kreise, besonders die des Mittelstan des, welchem der Großteil der Schülerinnenschaft ange hörte, auf die Jugeud und auf die Lehrer eincn iü, ulerhiil spürbaren Druck aus nnd hemmte die besten Negnngen lind Pläne. Der immer klarer iu l^rschei nung tretellde Niedergang auf allen Gebieteil des Lebens, die Nahrnngs nnd Kleidungssorgeil, die Wohnranmnot, die Verarmung der Bibliotheken und die sprunghafte Abwertung des Geldes erlaubte niemandem größere finanzielle Ausgabeu. Die traurigen Zeitumstände hinterließen bei der Schuljugend dent liche Spuren, zumal das Gynlnasiilin seit seinem Bestehen über keine M i t t e l verfügte, nm minderbemittelten Mädchen finanzielle Hilfe zu gewähren. Lediglich durch Ansgabc von sogenannten „Armenbüchern" konnte den Hilfsbedürftigen geholfeil werden. E i n Stipcndinm- oder Unterstützungswesen bestand bisher an der Anstalt nicht/'") Nur der Znfall spielte der Schule Lehrmittel für die geographische nnd historische Lehrinittelsanimlnng in die Hände, die voil der ehemaligen, anfgelösten Kadettenschule in Innsbruck zn günstigen Preisen erworben werden konnten/") V o n den znständigen Untcrrichtsbchörden der ersten Republik Österreich wurde zwar eine einheitliche Regelung über diejenigen Lehrbücher getroffen, die im Unterricht Verwendung findeil, sollten, aber vielfach waren die vorgcschriebclicn Schulbücher überhaupt nicht zn erhalten und so mnßten sich die Lehrer eigene Lehrbücher in Manuskriptsorm anfertigen.'^') Wcih reud die Schuljahre der Nachkriegszeit gerade uicht in eine günstige Aera sielen, konnte jedoch der Unterricht ohne äußere Störung verlaufen. M i t dem Ansteigen der übrigen Preise erhöhte sich naturgemäß das Schulgeld beträchtlich. Demzufolge sah sich der VeNvaltungsausschuß des städtischen Mädchenrealgymnasinms gezwungen, in der Gemeinderatssitzuug vom 29. September 1922 einen Antrag einzubringen, daß am Mä'dchenrealgymnasinm das gleiche Schillgeld wie an den übrigen BiiniX'smittel schulen eingehoben werden soll. Also 16.000 Kronen nnd ein zehnprozentiger Beitrag für Lehrmittel, 10 Prozent für Anfnahmetare und ein zehnprozentiger Beitrag für Iugendspiele. Diesem Antrag stimmte der Gemeinderat anch zu.'"') Dasselbe vollzog sich bei den Kosteilailftväilden sür die Instandhaltung des Schulgcbäudes. Z u r Deckung der vermehrten Auslagen für das Schulgcbäude bewilligte der Vizekauzlcr am 2. J u n i 1921 der Stadtgemeindc Innsbruck eine einmalige Subvention in der Höhe von W0.000 Kro nen.^) Auch uutcr dem Lehrkörper herrschte infolge der Teueruug nnd I n f l a t i o n die Not. Die schmalen Leh rergehälter allein reichten nun nicht mehr aus, nm die täglichen Bedürfnisse decken zu können. I n den Schul jähren voll 192s» bis 1924 gelangten an die »leisten Lehrpersonen „Notstandsaushilfen" znr Ausbezah lung, die viel zur Besserung ihrer wirtschaftliche,! No! läge beitrngen.^) Diese Stützung der Gehälter war LSchr. 1 9 2 0 - I V - 13b, ZI. 6ö9. 36chr. 1920-34/1-VIII 30. 26chr. 1921-IV-13K-ZI. 265. GR. prot. 1922 IX 29, 6. 30. ''1 LSchr. 1924-13l> LSchr. 1924-13d.

deshalb besonders notwendig geworden, weil den Lehrkräften die Ilnlerrichtsstuuden der ^reigegenslande nicht be',al>!l wurden nnd auch der Gemeindeial m seiner Sitzung an» l.'». J u l i 192!', einer ^'iuhebnng eines jährlichen Betrages von 22<».<»<><» Kronen für die Freigegeilstände von den Cchülerinnrn nicbl ;>> stimmte."') Der vorangegangene Mangel an Vclnbehelfen bes serte sich im Jahre 1921 mschends. Die großzügige (heuchmiguug vou l,^<»<>.<><»<> Kronen für die ^ ä n i lerinnenbibliothek (am 5>. September 1924) ermög lichte den Ankanf der vordringlichsten Lernbehelfe. Neben den Lehrgegellständen, die nach dem staatli chen Normallehrplan für achtklassige Realgymnasien gelehrt wurden, erteilte in: Schuljahr 192 l/25, ^-rän leill Allua ^iala iil der l. Klasse au freiwillig teilueh meildc Schülerinnen Unterricht in der Anstands lehre.") Seit der Rückkehr der normalen Ordnnng im Jahre 1925 spürte man, daß unter der weiblichen Jugend im Denken nud iu der Lebeusauffassung ge gcnüber der Zeit vor dem Weltkrieg ein Wandel ein getreten war. Zusehends nahm das Interesse für die Freigegenstände, für die weiblichen Handarbeilen, für Gesang, Stenographie nnd die italienische Sprache ab. Beim Anwachsen der Schülerinneilzahl nahm im Ver hältnis zum Schuljahr l92:l/24 im folgenden S t u dienjahr die Teilnehmerzahl an den ^reigegenstäuden nin rund Z Prozent ab.") Als ani 22. ^ebrnar 1927 unter Z l . 27^9/II/>^ das Bundesministerinm für Unterricht die Erteilnng des mosaischen Religionsunterrichtes an den österreichi schen Mittelschulen verfügte, da gab der Stadtrat am 29. März die Genchmignng zn diesem Neligionsnnler richt am städtischeil nnter der Vorallssetznilg. daß der Stadt daraus keinerlei Kosteil erwachsen.") Den schon früher beanstandeten Raummangel be hob man ill der Folgezeit nicht. Der Stadrat nahm eine darüber geführte Beschwerde nnr znr Kenntnis.''') Wohl stimmte der Stadtrat ill seiner Sitzung am <». J u l i 1928 dem Autrag des Hofrates I n g . Schober zu, wonach der Bürgermeister vom Stadtbauamt für den Aufbau eines Stockwerkes auf dem Schulgebäude Plan? ausarbeiteil zu lassen hatte. Aber über das Schicksal dieser Planungen ist nichts mehr bekannt ge worden.") I m selben Jahr mußte der Stadtrat ein -'"1 <3R, prol, 1933 V I I 13, 6 , 17. 11, '"1 36chr. 1 9 2 5 - I I I 12.1. "1 5Schr, '-> S M . prot. 192? I I I 29, <3, 1«. " 1 6 t ^ . prot. 192? V I I 19, 6 . 22. "1 S W . prot. 1928 V I I I 21, 6 . 24, Roch Otaotbcnmmwrchil'es ist dasscllie nicht im ^läno. D« jcdocli d<is OtadtdcNKNnt durcli di^,' ^iislanqrilf^ des 2. Weltkrieges wertvolle PIciiio lind l^nrlennnilerid! ein biisite, so könnten ciudi ^>e Plcine lwm Mddchenreoknjm inisinni init in Verlust geraten sein. Denn in der Direktion der Anstalt befinden sich mehrere Pläne siir eine srweiternna. des Sillschlilgetiäii'des. sin am 24. Hebrnar 1931 beiteter Voransclilag berechnete die kosten fiir den eines 3. Stockes ans das rückwärtige OtöckeigedäniV' ,»,! 185,000 Schillingen und detaillierte den zugleich lwr^uneli wenden kindau eines iiickmärtigen Traktes im s»of mit 410,000 Schillingen, Nuch die uorliandenen Pläne uom Okto» der 1932, 193? und lwm Jahre 1940 bein!,al!en genaue kln< gaben i,der ein auj^i,bauendes 3, Stockinerk,


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Vandrol^mptstadt

Nummer

AniNl,Iicii v o n !>> ^ c h ü l c r i n n c n , dic d a r n m b a l c n , das;

il,ncn Englisch als ^rcigcgcnsland ^cstallct iocrdc, ad lchncn,'"> >icinc gcriugcrc ^orgc bereitete dem l^c incinderat !!>-!> dic Dcbalte loe^cn der ^'vrichlniig cincs Zauucs znnscheu dem ^iädcheurealgymuasiuui und dem Iesuitenkolleg. ^ n r l^rstcllung eines hohen Plant'cn;anncs bcioilliglc di«.' Stadt schlicßlicl) ciuci! Bctrag von I700 ^chilliugcn.'") I n f o l g c ciuci Ilnvor sichtigkcil dcr <^allin dcs Schuldieners brach in dcv Sillschulc iül ^ahrc l!>33 ein '^raud ans, dcv ',nm (^lück rasch gclösch! wcrdcn l^üinc, ^oäi cvsavdcvlc dic Behebung der vcrursachtcu Schäden laut Ansstcllung des Stadlbauamtes nicht iveni^er alo Schilling 23-ll^.^5». Ta dcr unbemittelte Schnldicncr dicsc Schadeussumme uichl ausbringen kouute, bcslünmlc der Geineinderat, daß dieser Betrag auf dcu >lmmuu nalfonds zu iibcriichnicn ist.'') Ani l<;. M ä r ; l!»:U trat T i r c t t o r T r . Hiordcrt En^ discl,, dcr un, dcu Ansban «des Inusbrncker Mädchenrcalliyiunasiuiu schr vcrdicustvollc Tchulmann, in den dancrlidcu Nuhcstand. I h m sol^lc Direktor 2 r . I o scf ^'ohn, Profcssor an dcr Bnndcöobcrrcalschnlc in Iiinsbrlick.") (^cc^cn Ende des Jahres I!!!)") bcabsichtigtc der Lehrkörper die Einfichrling ciniqcr Lyzmlklasscn, cin Vonoand, dic Anstalt ^n cincin norinalcn Lyzcnui umzu.qcstaltcn. Dicscin Wnusch konntc dcr ^andcsschulrat au^ triftiqcu Gründen nicht nachkom inen.'") Nach cincin ^7jähri,qcu glücklichen Bestand brach mit dem Endc der ersten Nepublit L)stcrrcich am l:',. März 1l)3« über das städtische Mädchenrealqym nasinm in Innsbruck eine nnrnhiqc nnd schlnnnic Zeit herein. M i t der Machter^reifuns; des Nationalsozialismns in Österreich wnrden viele östcrreichtrcnc, gerade dic gcciqnctstcn Inqcndcrzicher ailö dem Tchnl dienst entfernt und znm Teil durch ungeprnfte Lehrkräfte ersetzt. I n den bangen Märztagen nnterlblieb für einige Zeit der Unterricht. Vorübergehend waren im Schnlgebände !<><> M a n n der SS^Stanvarte 87 untergebracht, die gerade nicht schonnugövoll mit dem Schnlinventar nmgingci^/") Bei dcr Wiederaufnahme des Unterrichtes in den letzteil Märztagen übernahm D r . Ii.ifef Tonfup provisorisch die Tnrektorstcllc, während ^ircklor ^-ohu mit gcknrzter Pcnsion ans dein Schuldienst entlassen wnrde. Das berciti begonnene Schuljahr N>:V7/!)tt lvurde uoch nach seinem alten Leinplan ;u l^ndc gcführt. Dcr ucuc ^cilgcist, dcr sich vor allem gegen die vou Orden nnd .Klöster» geführten Schulen, Internate nnd Pensionate richtete, griff in T i r o l schon bald nach der Angliedernng Österreichs an das Deutsche Reich in das österreichische <5r;iehungsw(,'sen ein. E i n Opfer dieses rccht unglücklichen innenpolitischen nnd tnltnr politischen Eingriffes wnrde die Tnauciwbcrschulc dcr Ursllliucn in Innsbruck. I n i Tommcv l'.üi.^ lourde dic >tloslcrschulc anfgchobcu und ab !. Ot'wbcv l ü ! ' ^ um dcm slädlischcn ".vlädchcnrcalgymuasium ;u ciucv I9!.>N IX Itt, O. 8. 19^9 IX 17, 6 , 33 X I I 30, K, ^.

1936-III ! ^ i , ^Schr. 1938-III 12ä.

ncncn ^chnlmpc, dcr slädlisclicn ^dcrschulc fiir Mädcl.cu, vcrcinl.^j Ans (^rnnd dcs dcnis^,cn '.? bcvsäüiüchrplancs >var >.'0n nun an ab dcr !, blasse Englisch als Hanptfremdspvaclie cingcsnln! nnndcn. ^ n dcr <>. .^tlassc tcilte sich der Lehrplan ,n cincn Ijail^n'illschaftlicheü nnd in ci ncn sprachlichen Zioeig. I n , der lcNtcrcn Ablcilung !>iincn cine zweite lebende Fremdsprache uud Latein I>!n',n, Die Souderform des l^mnnasinm^ für Mädchen Iialic damil anfgehör! ;u bcs!cl,cn, ^n>o>gc dcr ^',usan!mcn',icl)nng ;>vc>cr glcicharligcr ".viillclscliulcn ;n cincr cin;>gcn vcrmchrtc sich dic >ilasscn;ahl van ! ! ans 17 und dic ^chülcrinncn;ahl wnchs durch ^nwandcrnmi. vou i^l» ^cädchcn nalic;n auf das Doppelte (<»<»<») an, Wiederum mus;lc dic ^aumfrage gelöst iverden, loarcn doch in dcr ^>ll sämle plötzlich drei Schnlcn nnlergebraä)!. Während des ersten Semesters behob man dicscn Mangcl dnrch Einfiihrnng des Bormittags nnd Nachmittagsnnterrichtes. Schließlich überwand die Stadt die Nanmnot, indem man Ende Jänner 19tt!) die städtische Mä>dchenvolksschnle im Tiebererschen Waisenhaus (in der Siebererstrasze) nuterbrachte nnd so ergab sich die Möglichkeit, i m 2. Semcstcr für alle blassen den Vormiltagsnnterricht cinzurichtcit.^) Die bisher für die Bcnrteilnng der Leistungen der Schülerinnen in Geltuug stehenden vier Notenstufen wurden im Schnljahr l!>^'.)/'l<) durch die uelien sechs Notcnstnfen crsctzt. Dic cinigcrmaßcn stattgcfnndene Normalisierung des Unterrichtswcsenö nnterbrach der ausbrechende, 2. Weltkrieg. I n i Herbst I M ) beschlagnahmte die deutsche Wehrmacht das Schulgcbäude und richtete dort ein Neservelazarett ein. Daher mußte der Unterricht ill fremden, vom Stadtmagistrat zugewiesenen Unterrichtsränmen durchgeführt werdcu. 13 Klassen kamen vorübergchcnd in die Pradler Hanvtschnle,, lvährcnd dic Untcrbringnng vou 4 Klassen, >die 1a, <I^, 2a nnd 2r> in der Hiädchenhanptfchnle Saggcn erfolgte. Notdürftig untergebracht erteilten, die Lehrkräfte den Unterricht zum Teil an den drei ersten Tagen dcr Woche vormittags und zum Teil an den drei letzten Tagen der Woche nachmittags/'''') Ende Oktober 1939 rückte Direktor D r . Josef Sonkup zur Wehrmacht eiu, währenddessen er von Professor D r . Heinrich M a l i n a , bis zn seiner Enthebung vom M i l i t ä r dienst, bis zum 11). Jänner 195l> vertreten wnrdc. Die nnliebsamcn folgen der verschärften Kriegssührnng machten sich im Erziehnngswesen besonders augcnschciuüch bcmcrkbar. Das Vntfallcn verschiedener llnterricl,tsfächer, die Einziehnng von männlichen ^chrpcrsancn ;nm Kriegsdienst, die Heranziehung der I u g c u d ;nm .'«tricgseinsatz nnd Erntedienst smvie der Iiänfigc Wcchscl dcs Schnlgcbändcs warcn dic Ursache, das; die ^ngcnd cine mangelhafle Schulbildung genoß. Denn tanni Halle sich der Unterrichtsbclricb in dcr .^anptschnle Saggen und Pradl so hallnvegs cingc spicll, als dic gailzc Schnle in die Leopoldschnle in der Michael (^aismair Straße übersiedelil mnßte."') >'luch 36chl'. 1 9 3 8 - I I I

I^.

sllidtischo» Ochiilen", el'lchiein'ii im NmlsOlcNt der 3an« p ?!Nistu'l>ck 1939, Rr. 2, Keito 3 unk 4. ^Ochr. 1 9 3 9 - I I I I Lch ) l . ^051' ßohn,


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dcv ^andcohallptftadt Innsbruck

hier verblieb die Anstalt nicht lange. Drei Kriegsjahre war T i r o l vom Luftkrieg verschont geblieben, bis der Feind, der die Verkehrs- nnd kriegÄuichtige Bedeutung der Brenner^ nnd Arlbergbahil genan kannte, zniii verhängnisvollen Schlage ansholte. Die Sorglosigteil der Bevölkernng gegenüber den Lliftschutzvorkehruiigen verwandelte sich beim erstell Bombenangriff ans I n n s brück (15. Dezember 1943) in eine spontane Verwir rung. Zahlreiche Todesopfer nnd katastrophale Zer störiulgen, lähmten jäh das geregelte Leben, sofort hatten alle Schnlcn der Stadt ihren Unterricht abzn brechen. F ü r die damaligen 8. Klassen der Innsbrncker Mittelschulen setzte der Landesschulrat die Reifeprü fnngen ans den '20. Jänner 1944 an. Die Maturalitinlien vom Äcädchenrealgymiiasiilm mußten ihre Rcifepriifung im Gebände der Nealschnle ablegen. Inzivischen beschloß die Untcrrichtsbehörde, die Innsbrncker Mittelschnlen zur Gänze ans dem Gefahrenbereich des Luftkrieges in w^i't geschlitztere Orte zuverlegell. Ätitte Februar wurde die Wiederaufnahme des Unterrichtes augekündigt. Die Schnle übersiedelte liach Scefcld in das sogeiianilte KLV-Lager nild wnr de ili nvehreren Hotels und Gaststätten nnterge bracht/''"') Nili 18. Februar 1944 wnrdc ill Scefeld der Unterricht fortgesetzt."") Das KÄB-Lager wlirde ulir voll einem Teil der Schülerinnen besncht. Viele Eltern meldeten alls erzieherischen Gründen ihre Kinder voll der Schnle ab nnd nahmen sie, soweit sie selbst ein Nnsweichqnartier ans dem Lande besaßen, zn sich. Waren scholl im Jahre 1943 die kaum fertig gewor denen Matnrantinncn znr Kriegsdienstlcistnna, als Nachrichtclchelferiilnen bei Heer, Luftwaffe und M a rille in die entlegensten Teile des Dentschcn Reiches geschickt worden, so griffeil die Nationalsozialist!'' scheil Machthaber 1944 zn bedcntend schärfereil kriegs wirtschastlichell Maßiiahnleil. Z n Beginil des Schuljahres 1944/45 ließ der Gauleiter von T i r o l Franz Hofer vor allen übrigen Gallen des Deutschen Reiches zn, daß die Schülerinnen der 7. Klasse der städtischen Oberschule für Mädchen als Luftwaffeunachrichten Helferinnen eingezogen wnrdcn. I m m e r näher rückteil die alliierten Trnppen an die Grenzen nnserer Heimat und führten letztlich im M a i 1945 den Znsammenbruch des dritteil Reiches herbei. Schon iil deii letzteil Apriltagen dieses Jahres wurden die KLV-Lager anfgelöst nnd die Schülerinnen so weit es möglich war nach Hanse geschickt. Der Einlnarsch amerikanischer Trnppen i n T i r o l nnd der Rückzug der dentschen Wehrmacht brachte vorübergehend eine nn sichere Zeit mit sich. Bald nach dem Erstehen der zwei teil Republik Osterreich wnrde in T i r o l mit der Nenor ganisiernng des Schulwesens begonnen. Die deutschen Oberschulen wurden anfgelöst nnd M i t t e September 1945 wnrde das städtische Mädchenrealgvmnasinm wiedcreröffnet. Direktor Josef Föhn, der wiederum mit der Schnlleitnng betrant wnrde, mnßte den Zeit nmständcn entsprechend mit der Schule ill das Ge bäude der Realschule am Adolf Pichler-Platz 1 ziehen. I m Tillfchulqebällde war nämlich bis ans weiteres das Bahnpostamt nntergebracht, da beim ersten Flie gerangriff anf Innsbruck das Bahnpostgcbäude Kindorlanduülschickniig. ^'1 Tlt^O., Kohni HaiiMalalog des 7IIädch»,'nrea!gljini!(i si ums 1943/44.

Nunnncv ^

schwer getroffen worden war. Für den Lehrkörper, insbesondere aber für den hochverdienten Direktor D r . Fohil waren diese erstell Nachkriegsjahre eine harte ^,eit. 'Als .Unriosnm sei angeführt, daß er persönlich mit einigen seiner gelrenen Professoren nnd Profes sorinncn auf Lastwagen, inmitten des noch vorbände ncn Schnlmaterials sitzend, das Auf und Abladen und den Transport dieser Gegenstände ',nr Ansbewabrnng in der Sillgasse leitete. Dort war es auch, wo er ill dem l!einen völlig nngcheizten Zimmer links des Hanptcingangcs bei Kerzenlicht (die elektrischen Leitungen, waren zerstört) bis spät ill die Nacht binein die führte, da im Gebände der Realschule wegen der Über bea nsvrnchung sämtlicher Schnlzimmer beim bestell Willen kein Ranni mehr dafür bereitgestellt werden konnte. M i t zähem Fleiß nnd großer Ausdauer begegnete der gesamte Lehrkörper den unsäglichen Schwierig feiten der Nachkriegsjahre. Wieder mußte der Unter richt wegen der Ranmschwierigkeiten Vormittag und Nachmittag erteilt werden. An dell drei erstell Tagen der Woche hatten die Mädchen vormittags, an den lctzlen drei Tagen der Woche nachmittags Schnle. Der Unterricht wurde uach dem im Jahre 1935 gültigen Lehrplan geführt. l94li reaktivierte die Stadt den im Jahre 1938 anfgelöstcn Verwaltnngsansschnß und setzte ihn in seine früheren Rechte wieder ein. Bisher hatte die Stadt Innsbrnck alleili die Per sonal nnd Sachauftoäilde für das Mädchenrealgym^ nasiun! bestritteu. I m Oktober 1948 einigte sich die Stadt mit dem Bnnd daß die Lehrper sonen künftig vom Bund aus besoldet werdeu, wäh rend die Stadt für die Sachanfwände (Instandhaltung des Schnlgebändes) anfzukommen 'hat/'') Gleichzeitig wurde die uene Anstaltsbezeichnnng „Bniidesrealgw.il nafinm für Mädchen" eingeführt. Inzwischen bemühte sich Direktor Föhn mehrmals, die Freigabe des alten Schulsse'bändes zu erreichen. Solche Besprechungen zwischen Schule nnd Postdirektion verliefen 1945/4li leider ergebnislos. Nnr langsam schritt der Nenban des Bahnpostgebändes vorwärts. 1949 war es so weit, daß das Postamt 2 wiederum ill die Vrnnecker Straße znrücknbersiedeln konnte. A l l dem durch schulfremde Benützung ziemlich beschädigteil Sclullgebände mnßten größere Reparaturen vorgenommen werden, ehe die Schule ihrer ursprünglichen Bestinimnng übergeben werden konnte. Hofrat.Föhn, der sich Ulli die Rückerwerbnng des Anstaltsgebändes am meislen verdient gemacht hatte, trat mit 3 l . Dezember 1949 in den Rnhestcmd und konnte die Schulhausüberuahme uur mehr als Gast miterleben. B i s znr Ernennung eines neuen Direktors übernahm Stndienrat Professor Hans Tusch die Provisorische Leitnng/") Unter ihm bc;og ani 18. Feb. 1950 die Schnlc ihr altes Heim in der Sillgasse, was mit einer kleinen Feier begangen wnr de.''") A m Ende des Tchnljabres 1949/50 ernannle der Bnndespräsident Professor Dr. Walter Schwarzer voin '>') <3R, prot. 1948 Vkt, nielier' „Das städtische Schulwesen in 3nnstn'!ick", erschienen in, Nnttsblatt der Landeslicniptsladt Innslirnck, 1947, Rr. 8, (^eüe l und Rr. 9, 6eite 4 - 6 . ''"1 MU<3, ßohn, 3d. 1949 50, Ciroler Td.qeszeiNmci 1950 II 9,, Nr. 35, Seite?. l^erdiente Tiroler ttchulmäimerl " 1 t i r o l e r Rachrichlen 1950 I I ^0, Rr, 42, S, 4 m,5 5o!,n.


Nummer 2 für

mid Or, Henriette Sieß bie „Geschichte

Mädchen >>>

',!,!!! ^ i r e l t o r dieser ' ' l n s l a l t , ' " » '.'I,, der ' ' I n s t a l l w i r l t e n i n dev ,'',eil de^ v i e r ; i g i ä l > rigen ^eslandec' de'> ^>lädche>iiealgiininlisinni'> folgen de T i v r

D r . Heinrich Hammer,

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

provisorischer

Leiter

D r . ^ioroert Endisch, Diretlor von l'.'!^ !'.'.'.! D r . Josef ^oh», Direktor von !<i:il l','.".^. D r . Josef Sonkllp, provisorischer Leiter von D r . Heinrich M a l i n a , provisorischer weiter von >'.»!>'.» Dr. Josef Fohu, Direktor voll 1!>l5>- I'.'!'.», Hans Tusch, provisorischer weiter von I'.»!'.» l'.»5»<», Dr. Walter Schwarzer, Direktor ab 1!150. Von den -U) erschienenen Iahresbcrichteii taiuen nur die Berichte von l'.»W/l s—1!Ntt/W, von N ) M :;i—1<j:;-2/^', lüid von l 9 3 5 ) / W — 1 N 5 7 M gedruckt Heralis, lvnhrend alle übrigen in Hlannskriptforni dein Landeüschnlrat vorgelegt wurden.''') Viele Professoren widmeten sich neben ihrer aufopfernden Lehrtätigkeit wissenschaftlichen Studien und traten mit hervorragenden Publikationen in die Öffentlichkeit. Zuletzt sei noch der drei Toten des Mädchenrcalgymnasinms gedacht, die in den letzten beiden Weltkriegen ihr junges, hoffnungsvolles Leben einbüßte»:. Es waren dies: Prof. Dr. K a r l Friedl, gefallen ani 25. März 1915' bei Iozcfowka in der Bukowina; Prof. Friedrich Niglntsch, Leutnant, gefallen ani !il». August 191>l ni Nußland, ^-rl. Neinhildc Torrer, Schülerin-, gefallen ani 15. April 1944 in (hroß Engersen, Kreis Magdeburg (Dentschland). Die schweren Vrschüttenmgcn innerhalb des gcsaintösterreichischen Unterrichtswesens in den letzten Jahrzehnten waren ein großes Hindernis für eine geregelte und normale Wetterführung der Mädchencrziehnng. Dennoch haben erstklassige Professorinnen und Professoren nnd die inaßqeblichen, Stellen der J u genderziehung in mnsterhafter Weise dein Mädchenrealgyinnasiuni wieder zu jener Stellnng verholfeu, die es früher ini Nahnien des höheren, Schulwesens in Tirol inne halte. Wenn durch eine hoffentlich baldige Lösung der Naumfrage dann die letzte Schwierigkeit aus dem Wege geschafft ist, wird der tüchtige Lehrkörper mit gesteigerter Befriedigung an der >>eranbil diliig unserer Tiroler Mädchen arbeiten, deren geistige und charakterliche Fuudierung uns umso wichtiger erscheint, als es sich doch lini des Landes kommende grauen und Mntter oder auf anderem, etwa wissen schaftlichem, sozialem nnd Politischen, «Gebiete führende Franen handelt/"') ""> Nmtsdlatt siil' das Unk'l'i'ichlsmcscn , 1950, Stück V I I , Seik' 4«. '"1 lnil')? ^oln'^eln'i'icht^, licrscisil lw» Direktor Vr. Josef ßohn, erjchionon im Nmtsblnlt der ^aiid^öl^niplill^t Jinisdruck. 1925 Nr. U, Seite 9 - 1 2 ' 1936 Nr, ?, Seite 6 - 1 0 und 193? Nr. ?, Seite 3 - 5 . '"j NIs Reuerscheinlinci, M ' 1951 !il,l,en

^iir die Erlaubnis der Aktenbeniitzung und Förderung meiner Arbeit sei meinein Ableillingsleiter, Herrn Archiodirektor Dr, Hanns Wachmann, h e r r i i Magistratsdirektor Dr. Nndolf Manqntscli. Herrn Direktor Dr. Waller Schwarzer und Herrn Nrosessor Herbert Alber bestens gedankt. vl'llckfelilcrborichtigllnq i I n der ersten ^0><,>e sind bei der Drncklegimq einige sinn störende Drlickse!>!er entstanden, die im ^lqeiid.,',! >'eri>,!j!et worden' Seite 5, links, Abs, tt, Zl, 13 statt Standart — S t a n d a r d ' Seite 5, rechts, Abs, I, ZI. 3 statt jünger — an jnnge,' Seite, 5, rechts, Abs. 3, ZI. 8 statt errechtnete - errechnete' Seite 5, rechts, Abs. 3, ZI. 1? statt Angebot - Abgebot' Seite 6, rechts, Abs. 3, ZI, 9 statt wohlhabenderer — moh!» Habenderon' Seite, 8, links, Abs. 3, vorletzte Z>. statt plumb Seite, 8, links, Abs. 4, ZI. 9 statt hammerer - hammer' Seite 8, links, ßußnote 34 statt 1919 - 1914' Seite 6, rechts, Abs. 1, ZI. 10 statt 1919 - 1918.

Zahl' VIII/94/1951 Das Mut der Tiroler Landesregierung ersucht um Veröffentlichung folgender

Kundmachungen Wegen der häufigen Verschleppung der ansteckenden Schweiiielähmung wird im sinuernehmen mit der marktberechtigten Gemeinde auf Grund der §8 10 und 24 des Cierseuchengesehes vom 6. August 1909, RGVI. Rr. 1??, bis auf weiteres die Abhaltung des jeden Samstag in der 3 a n« d e s h a u p t st a d t I n n s b r n ck stattfindenden Wochen« schweinemarktes uerboten. Zuwiderhandelnde werden nach Abschnitt V I I I des obzitierten Gesetzes geahndet. Die Kundmachung tritt mit dem Tage der Verlautbarung in Kraft. Innsbruck, am 16, Hebruar 1951. Zahll VIII/89/1951 „Laut Kundmachung des Landeshauptmannes non Niederösterreich vom 34. Jänner 1951, ZI. V I / 3 - 1 1 7 / 1 1 , sind im Gerichtsbezirk R e h des Verwaltungsbezirkes Hollabrunn alle Hunde im Mter von drei Monaten und darüber der Schutzimpfung gegen die Nutkrankheit zu unterziehen. Aber drei Monate alte, noch nicht gegen N u t schutzgeimpfte Hunde, die in das Impfgebiet dauernd oder vorübergehend eingebracht werden sollen, sind spätestens drei Wochen vor der verbringung in das Impsgebiet nom Amtstierarzt der für den Herkunftsort zuständigen Verwdllungsbehörde auf Kosten des Besitzers der Nutschutznnpsung zu unterziehen. Der Wutschutzimpsungsausmeis ist für solche Hunde im Ve< sümiinincisorte des Impfgebieles dem Vürqerineislei' zur Vi< dierung >^rt, Datum, ?Iii<e!'schri!< nnd Geineindesieqell vorzulegen." Innsbruck, am 15, Februar 1951. Der Abteilungsleiter! Dr. Zoller


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Amtsblatt der ^

Innsbruck

Nummer

V von Dr. l<<ir! ^

Innsbruck vor hnndert Jahren §ebruar 18511 1. berichtet der „Vote", daft der Direktor der russischen .: hauptsternwarts Struve die vom Innsbrucker Aniu.Prof. Dr. Böhm erfundenen, als Unterrichtsmittel dienenden astronomischen Instrumente als „sehr nützliche Hilfsmittel beim Unterrichte der Astronomie und Geographie in den Gymnasien" anempfohlen habe. Prof. Böhm schenkte dem Unterrichtsministerium in Wien solche Apparate im Werte uon 1000 Gulden, 2. wurde die Posse „Ahnlichkeits-ßatalitäten" sroie am 20. Jänner) aufgeführt und am 3. Friedrich Hebbels Tragödie „Judith und holofernes" Zu Gunsten der Schauspielerin Wilhelmine herz, und am 6. das Lustspiel non 3. Weidmann „Ein KreundschaftsBündnis". — schreibt die Landesbaudirektion „die Vollendung der Seitenfronten an dem hiesigen Theatergebäude, den Anbau uon öffentlichen Aborten an das alte Redoutengebäude" und die Verlängerung des zwischen diesen Gebäuden bestehenden Wasserabzugskanales um 3983 Gulden öffentlich aus. 7. spielt man die Posse uon Friedrich Kaiser „Stadt und Land" oder „Der Viehhändler aus Oberösterreich". L. konstituiert sich die Aduokaten-Kammer ^Präsident Dr. Alfons r>. Wiedmann). — das Nationalschcilljpiel „Scheiben-Toni" uon Eharl. Virch-Pfeiffer kommt nach einer Erzählung uon Kar! Spindler zur Darstellung. — empfiehlt die Wagner'sche Buchhandlung die Schrift des Dr. Dance! lfrei nach dem ßranzösischen uon Dr. ßr. Hände!) „Nicht zu dick und nicht zu dünn, oder wie beseitigt man ebensowohl zu große Korpulenz, als auffallende Magerkeit". 10. wird das Schauspiel uon Baucrnfeld „Ein deutscher Krieger" gegeben. 11. wird bekannt gemacht, dal) der Armenkassa aus dem Verkauf der Neujahrs-Entschuldigungskarten 530 Gulden zugeflossen sind. — schreibt der Gljmnasialdirektor Maturitätsprüfungen für Anfang März aus. — wird das komische Gemälde uon 3. Angeli „Der Dachdecker" aufgeführt,- und am 13. die Oper „Der Vainpur" nach Lord Ulirons Dichtung mit Musik von p. Lindpnintner, als Benefizuorstellung für Kapellmeister Kranz Rafael, der nicht bloß Orchesterdirektor war, sondern auch der Kapellmeister des bürgerlichen Schützenbataillons. Die N a h ! dieser Oper wird für die hiesigen Kräfte sin der Vorankündigung) als „etwas gewagt" bezeichnet. 14. spielt man „Das Urbild des Tartuffe" non Karl Gutzkow' und am 16. das lokale Lebensbild uon Friedrich Kaiser „Der Zigeuner in der Steinmetz-Werkstatt", und am 17. das Lustspiel „Der Rechnungsrat und seine Töchter" uon L. Weidmann. — wird dem Gastwirt in St. Nikolaus, Thomas Gritsch, das ihm uom Kaiser für seine Verdienste um die Landesuerteidigung im Jahre 184« verliehene silberne VerdienstKreuz im Saale des Kroisregierungsgebäudes sThere» sianum) uom Regierungspräsidenten R. u. Kempter feierlich angeheftet. Der Geehrte war mit den Offizieren und zwei Unteroffizieren feiner Kompagnie sowie Vür> germeister Dr. Elemann und mehreren städtischen

schußmitglieldern erschienen.

18. wird das Schauspiel „Die M o h r i n " uon ßl'. W, Zico>r gegeben. — wird „die Reinigung der zwei Abtrittsgruben im Gol« denen-Dachl-Gebäude und der Bezug des Unrates" im Wege der Versteigerung für fünf Jahre ausgeschrieben. sAusrusspreis^ 72 GI.) 18. findet eine Bürgerausschuftfitzung statt, die einige Ge° merbeanslichen zu erledigen hatte. 2b. findet die feierliche Beisetzung des 1848 gefallenen Enkels Andreas hofers und seiner Waffengefährten lsiehe Notiz zum 30. November 1850) unter großer Beteiligung der Beuölkerung statt. s,Das Grabdenkmal befindet fich in der Hofkirche rechts faft uorne beim Seilenaltar,> Der Zug ging uon der Landhauskapolle durch die Neustadt, den Ursulinengraben, die herzog-ßriedrich-Straße, den ßranziskanergraben, die Museumstraße und beide 6 i ! I gassen. Aber die Teilnahme berichtete der „Bote"! „Die Zünfte, die Lrziehungsknaben uon hall, die Schuljugend und das Gymnasium eröffneten den Zug; diesem folgte eine Abteilung des städtischen Schützenbataillons lind eine Kompanie Kaiserjäger mit Musik. Dann der Regular- und Sekularklerus, der hochw. Prälat uon Slams als pontifikant und nach diesem die zwei entsprechend dekorierten lind uon je zwei schwarz behangenen pfer« den gezogenen Leichenwagen, auf deren jedem sich zwei Särge befanden, geziert mit den ßamilienwappen lind Ordensdekorationen der Gefallenen und den gewöhnlichen militärischen Emblemen. Der Sarg des Gemeinen trug statt des Kamilienwappens den roten Tiroler Adler, hinter den Särgen ging zunächst Hr. Karl, Edler uon hofer non Salzburg, Bruder des Gebliebenen, als der einzige hier anwesende Leidträger, an den sich der Herr Statthalter, die Generäle und das Offizierskorps, der ständische Ausschuß und die uerschiedenen Ziuilautoritäten, die Professoren und der Magistrat anschlössen, in deren Reihen man auch mehrere mit Medaillen geschmückte Schützonueteranen, sowie zahlreiche Offiziere der im Jahre 1848 ausgerückten Schützenkompanien erblickte. Vun letzteren waren die Schützenkompanien von Nauders, Pruh, Imst, Wenns, Zirl, hall, Schwaz, Jenbach, Rattenberg und Innsbruck uertreten. Den Zug schloß wieder eine Kompanie uon Kaiserjägern' dann folgten die Schlitzenkompanien non Wilten und hotting mit ihren Musikbanden, eine Schühenkompanie der 1848 ausgerückten Innsbrucker und eine gleiche uon ha» mit Musik, sowie die Schützen uon Mühlau, pradl, Götzens und Natters. Züge uon allen Waffengattungen der hiesigen Garnison begleiteten den Kondukt. I n der Hoskirche angelangt, wurden die Särge in die Gruft eingesenkt lind uom hochw. Herrn Prälaten unter Assistenz der übrigen Geistlichkeit eingesegnet, während eine Diuision Kaiserjäger auf dem Rennplätze die üblichen Saluen gab. hierauf wurde der Seelengotleödienst gehalten, nach welchem sämtliche Truppen lind Schützenkompanien nebst den srziehungsknaben uor dem Herrn Statthalter und der Generalität an der Hofburg desilierten, 2!. gibt hosl?rs Tnkel im Namen seiner Hmnilie si^k^nde Danksagung bekannte „Noch leidend unter dem höchst schmerzlichen Eindrucke, welchen die Beisetzung des Leichnams meines tiefbelrauerten Bruders Joses m >m>' >>r>'< uorgerufl?n, ergreife ich die ßeder, um - iwr m>,>ni>,'l' Rückkehr nach Salzburg — allen, ja allen, die dieser Heier beigewohnt und dabei meines unuergeftlichen Joses mit Liebe gedacht, hiesm' z>> danken, ja aus dein


Nummer ^

Amtsblatt der Landeshauptstadt I u n o d r

innerste!! ineiuer Seele zu danke». Venen, welche diese Auszeichnung meines Bruders uercinlas;! und für die Ausführung derselben weder Kosten noch Mühe gescheut, Zu danken, finde ich keine Worte. Müssen alle Teilneh mor das schöne Bewußtsein mit sich nehmen, das, sie durch die Klimpathie, welche sie de! dieser Gelegenheit sur die hoser'sche Familie an den Tag gelegl, unseren Schmer) ebenso Iiaben lindern helfen, wie dies der erhellende Gedanke gela»! das, unser Cruder - gefallen bei Manlua ivie sein Großvater, ,fiir Österreichs uud seines Thrones I^eiliges Recht' — nun in der Nahe seines Ahnen mit drei Neiden des ruhmvollen Regimen tes, dem er anzugehören das Glück hatte, ruhen darf. Roch meinen tiefgefühltesten Dank den vielen hochzuach ten,den Patrioten und Veteranen für ihre herzlichen Empfänge sowohl auf der hiehcrreis? als besonders in Innsbruck ilire so offen ausgedrückte Su,mpathie für

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unsere Kamille, deren 5)ofers Enkel sich stets würdig machen wenden — recht innigst Zu danken halte ich mich umso mehr verpflichtet, als mir dies ein neuerlicher Beweis war, das; in dem herzen der wahren Tiroler noch led! jener Mann, der es so ehrlich mit Land und Kaiser gemeint hat und selbst in der Hofburg stets blieb: ,der ehrliche, einfache Wirt am Saud'. Lebe wohl du schönes, tre>ues Tirol, lebe wohl, auf wiedersehen, Gott sei mit dir! I m Rainen seiner Eltern lind Geschwister — Innsbruck, am 21, Kebruar 1851 — Andreas hofers alte« ster Enkel." Ergänzend wird dann noch festgestellt, dasi außer Kar! v, hofer „auch der Schwiegersohn des letzteren und dermalige Besitzer dos Wirtshauses am Sand, Herr Andrä Erb mit seinen beiden Töchtern Maria und Rosa, ebenfalls Enkelinnen Anidra hofers" anwesend waren.

Neuerscheinungen für Innsbruck Kleinod Tirol, Roman aus dem sinkenden Mittelalter von Heinrich von Schullern, 3. Auflage- Inn-Verlag Innsbruck' preis Schilling 39. — . Heinrich von Schullern hat seine Absicht, Tirols Geschichte des ausgehenden Mittelalters in einer Romantrilogie allgemein bekannt zu machen und besonders Leben und Treiben, Sitten und Sprache jener Zeiten urtümlich vor klugen zu führen, glücklich und meisterhast vollendet. I n der Mitte des 14. Jahrhunderts, da die oftgenannte, viel verlästerte und umstrittene Margarethe Maultcisch Landesfürstin war, spielt der erste Roman „Boccaccio auf Schloß Tirol". Der zweite „Ver Herzog mit der leeren Tasche" umfaßt die Zeit Herzog Kriedels sgest. 1439), eine der beliebtesten Persönlichkeiten aus der Tiroler Geschichte. Der dritte, hier zu besprechende „Kleinod Tirol" spielt in der Zeit Erzherzog Sigmund des Münzreichen lgest. 1496). Dem Gesamtmevk gab der Verfasser den Titel „Das Land im Gebirge", eine Bezeichnung für die Grafschaft Tirol, die damals gebräuchlich war. I n einem kurzen Rachwort erklärt Schullern die Verwendung der alten, zeitentfprechenden Sprache mit dem Bestreben „die Einsühlung des Lesers in das Zeitalter des Geschehens zu begünstigen". Die Vermutung, das; gerade durch die schwere Verständlichkeit der allen Sprache einer weiten Verbreitung des Romanes Eintrag getan werden könnte, ist nunmehr schon durch die Tatsache, das; das Werk in drit< lei' Auslage erschien, praktisch widerlegt. Konrad Kischnaler erzählt in seiner „Innsbrucker Chronik" zum I. Jänner 148?! „Herzog Albrecht IV. uon Bauern hält zu Innsbruck Hochzeit mit Kunigunde, der Tochter Kaiser Friedrich I I I . " Wie Schullern dieses stadtgeschichtlich be« deulsame Ereignis ausmalt, sei im folgenden als Testprobe herausgegriffen! ISoile 384) „1487. !lnd neuerdings war ganz ljnsprugk einer fürftlichen Trauung wegen von Heller Keslesfreude er» füllt. Wieder standen so viele vergoldete ^eifcnwagen mit rotem Samt überzogen und mit goldgestickten Polstern belegt, und reichgesattelte Pferde, auch solche mit perlengeschirr und purpurdecken, auf dem Platz um die Kirche zu Sank! Jakob. I n der behaglich erwärmten Sakristei nahm der Bi schof von Eichstätt die Trauung Mbrechts von Mimiche» mi!

Ehungund von Osterreich vor. Das erzsürstliche paar, Jörg von Landshuet, der Pfalzgraf Otto, der Graf von Wirtenberg, die Bifchöfe von siassew, 5reu.singen und Brichsen, die hohen Würdenträger des Hofes, der Stadt und des Landes wohnten der heiligen Handlung bei. Krauen und Mädchen hatten sich von den Kenslern und Dächern herab die klugen nach der Braut ausgesehen. Rur während der winzigen Spanne Zeit, die Ehungund benötigte, um den Wagen auf dessen klbstiegstreppe zu verlassen und die Kirche zu betreten, konnte die Erzherzogin bewundert werden, u n d es war überhaupt nur der schwere brokalene Zeremonien« mantel zu sehen, der, in ßorm eines Kreisausschnittes über den Schultern liegend, vorne durch eine edelsteinblihende Goldspange gehalten wurde. Die vieldeneideten hohen Krauen und Jungfrauen im Sagrar sin der Sakristei), die auch das Wunder des Festkleides unter dem Staatsmantel sehen konnten, staunten über die weiten, reichbestickten und mit blitzen« den Steinen übersäten Krmelflüge! aus uenedischer Seide, die ßülle von Schnürsenkeln, den spitzen, bis zum goldschellenbesetzlen Gürtel herabreichenden Ausschnitt. Mie hüllen waren über dem rechten klmn uud der Schulter durchschnitten, damit Ehrisma und Balsam die bloße haut berühren konnten, diese haut, von der die Rede ging, daß sie weißer sei als die Blütenblätter des Liebesbaumes und zarter als die zarteste Seide aus Samerkandt." N. Schadelbauer.

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Verleger, Eigentümer u. Herausgeber : Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Vernmw. Schriftleiter : Dr. N'arl Schndelbaner, Innsbruck Rathaus, Zimmer Nr. U»0, — Anzeigeiwerwaltung: Annonccn-Expedition „Nouitas", Innsbruck, Auichstraße «/I. Druck: Felizinu Äünlch, Inusb ruck.


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