Amtsblatt Innsbruck

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September

I95l

14. Jahrgang

Die Ordentliche Volkszählung vom I.Iuni 1951 Von Obermagistratsrat D r . Eduard Angerer, Leiter des Statistischen Amtes der Stadt Iiillsbrnck Nach Wiedererlangung der Selbständigkeit Öfter reichs ini Jahre 1945) erhob sich bald die Notwendig keit, einen Überblick über die Bevölkernng des Staats' gebietes zu erhalten, da seit der letzten österreichischen Zählnng >vom 2'2. Äiärz 1934 nnd der reichsdeutschen Zählung volli 17. N!ai 1939 in. der Zusammensetzung unserer Bevölkerung iind ihreiil Ausbau wesentliche Verändernngcn eingetreten sein dürften. Das Staatsgebiet der zweiten Republik Österreich ist wohl dasselbe geblieben wie i n der ersten Republik, allein dnrch die verschiedenen .Uriegsereignisse, durch Z u Wanderung aus dein Osten, durch Verschiebnngen im Altersaufbali, dnrch die Kriegszerstörnngcn nsw. hat sich so viel geändert, daß die Vergleichszahlcn der Jahre 1984 und 1939 'hellte wesentliche Verschiedenheiten aufweisen werden. Vine Erhebung über die Struktur unserer Bevölternng ist für die gesainte Staats-, Länder- uud Gemeindeverlvaltung sowie anch für das ganze Wirtschaftsleben voli, großer Bedeutung. Das österreichische Volkszähluugsgesctz voili '.'9. März 1809, R G B l . 'Nr. l'.7, in seiner lirspriuig licheii, Fassung lind in dieser vom 25i. I n n i l9!i<», B G B l . Nr. 23U, entsprach nicht nlehr del: gegenwärtigen Bedürfnissen. Nach dem (besetz Dom Jahre 1869 >oar die anwesende Bevölkernng, nach dem Gesetz vom Jahre l9!il) die Wohnbevölkerung zu zählen. Auch die reichüdeulsche Zahlung vom !7. M a i 1939 gründete sich alls das Wohnnngspi!n;ip. Um dem Volkszählnngswcsen eine neue, nach den heutigen Evkenutuisseu nnd Notwendigkeiten zweckmäßige ge setzliche l^rnndlage zn verschaffen, beschloß der Nalio lialrat das Bulldesgesetz voln n. I i l l i 195,N iiber die Vornahme voli Bollszählnngen (Bollszählnilgsgesetz), B l W l . Nr. 159, nach welchem der Gegenstand der Volkszählung die Ermittlung der Zahl nnd des Ans banes der W o h n b e v ö l k e r l> n g im Bnndes gebiet bildet. Unter ^ohubevölterllng loerden alle Personen verstanden, die znr Zeit der Zählung an einem Orte des Zählgebictes ihren Wohnsitz haben, das heißt, es sind die am Zähltage anwesenden Per

sonen unter besonderer Heroorhebnng der mir vorübergehend anwesenden sowie der vorübergehend abwesenden Personen zn zählen. Anßerdcm die Ausländer, die i n : Bundesgebiet am Stichtage deli Wohnsitz hatten, mit folgenden Ansnahmen: Angehörige der alliierten Besatzlmgsmächte einschließlich ihrer ^amilienangehörigen, Personen, die nach völkerrechtlichen Ornndsätzen exterritorial sind, samt ihren im gemeinsamen Hanshalte lebenden Familicnangehörigen nnd die Mitglieder von Organisationen der Vereinten Nationen, denen die Exterritorialität zngestanden wnrde, mit ihren Familienangehörigen nnd ihrem ausländischen Personal. Das bei Angehörigen der alliierten Besatznngsüiächte und exterritorialen Personen beschäftigte inländische Personal war bei der Volkszählung anfznnehmen. Als Mangel erscheint mir die Vorschrift, daß ansländisches Personal der alliierten Besatznngsniächte, soweit es sich nm Flüchtlinge dreht, wie Polen, Ungarn, Volksdeutsche, J u goslawen, ferner Tüdtiroler, die bei den Besatzungsmächten beschäftigt und im Hanshalte untergebracht waren, nicht gezählt werden brauchten. Um das bei den Bcsatzuiigsbehörden eingestellte, zn zählende Hanspersonal zu erfassen, hat sich der Stadtmagistrat anch an deli Chef der französischen Mission mit der Bitte nm Mitwirt'nng gewandt. Der Gesetzgeber legte anch fest, daß die zn zählenden Personen zur Austunftserteilnng verpflichtet sind lind daß alle mit der Volkszählnng befaßten Organe gegenüber jedermann strengstes Stillschweigen )U beobachlen haben, soferne die ^eheimhallnng im öffentlichen Iliteresse einer Partei geboten ist (l^eheimhaltnngspflicht). Die Angaben, die bei der Volkszählnng gemacht werden, dürfen nur für die Statistik, keinesfalls aber zn Besteueruugszweckeu verwendet werden. Die letztgenannte Bestimmung erschien im Einblick ans das Mißtranen der Bevölkernng gegenüber öffentlichen Fragebogenslellnngen besonders nötig, weil in den Kriegs lind Nachkriegsjahren ans ^i solcher Fragebogen oft größere Pcrfonen'trcife


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zn einschneidenden Leistungen, loie Ablieferung von niissäre die Zählpapiere ausfüllen zn lassen, weil bei Vieh, Lebensmitteln, Waren, znr Abgabe von Wohn dein Einwohnerstand eine sehr große Anzahl solcher ranni nsw., verpflichtet Nuirden. Die Durchführung Kommissäre hätte bestellt werden müssen, was wahr der Voltszählnng wnrde dein österreichischen statisti scheinlich eine nicht fristgerechte Ablieferung der Zähl scheu Zentralanit in Wien übertragen, ini Bereich der Papiere znr Folge gehabt hätte. Den großen Hans Gemeinden diesen im übertragenen Wirkungskreis. Verwaltungen, wie der städlischeil^ebälldeverivaltilng, Nach dem Volkszählllilgsgesetz kann die Gemeinde von den Wohiunigsgenossenschaften nnd den bernfsmäßldei: Eigentümern bewohnter Objekte eine gewisse gen Hansverwaltnngen, stellte man die ErhebnngsMitarbeit verlangen, fie kann Weilers anordnen, daß bogeii schon frühzeitig zii, damit sie indie Lage kämen, die Ausfüllung der Drucksorten dnrch von der Gemit dei: Vorarbeiteil fristgerecht zn beginnen, da bemeinde bestellte Zählungskommissäre zil erfolgen hat. sonders die Erhebnngsbogen über die Gebäude eine gauz bedeutende Arbeitsleistnng von ihnen erforder'Die Bnndcsrcgicrnng beftimntte mit Verordnung ten. Das Stadtgebiet wurde ungefähr nach den Wahldom 14.März 1951, V G B l . Nr. 8 1 , den 1. I n n i 1951, sprengeln in 05 Zählsprengel eingeteilt, deren S t r a als den Zähltag nnd die Zählstuude für die an der ßeil räumlich nahe aneinanderlagen. Jeder Prüfer Wende des Jahrzehntes 195)0/1951 vorzttnehmende hatte je nach der Anzahl der Hänser und der Wohnordentliche Volkszählung. Die Drncksorten ionrden dichte bestimmte Straßen Zu bearbeiten. E i n gcgemäß dem Gesetze vom Bunde beigestellt und entnancr Terminkalender legte die einzelnen Termine hielten Fragen nach dein Namen, der Gemeinde des feft. ordentlichen Wohnsitzes, dein Geschlecht, Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand, ReligionsbeNiil die Prüfer über ihre Tätigkeit zn nnterrichten, kenntnis, der Umgangssprache, Staatsangehörigkeit, hielt der Leiter des Statistischen Amtes vor dem Per nach dem Schulbesuch bis znm 14. Lebensjahr, der fonai des Einwohneramtcs und deli Prüfern einen Schulbildung nach den: 14. Lebensjahr, dem erlernSchnlnngsvortrag, ergänzende Vorträge folgten im ten Beruf, am Zahltage ausgeübten Beruf, der StelVerlanfe der Dnrchfi'chrnng der Zählnng. Die Belung im Berns, dem Namen nnd Geschäftszweig des völkernng wnrde mit Kundmachnng des Bürgermei Arbeitgebers nnd endlich für Zivilversehrte, Körperfters vom .18. M a i ^951 auf ihre Verpflichtung zur behinderte die Fragen nach blind, taubstumm, körperMitwirkung bei der Voltszählnng nnd znr Ausbehindert infolge eines anderen Gebrechens. füllung der Zählpapicre hingewiesen. Herr BürgerGleichzeitig mit der Volkszählung ordnete das meister D r . Greiter veranstaltete eine Pressekonferenz, Bnudesminislerium für soziale Verwaltung nnd für als deren Ergebnis die Innsbrncker Tageszeitnngen Handel und Wiederaufbau auf Grund des Buiidesanf die Wichtigkeit der Voltszählung für die Verwal gesctzcs von: 12. I n li 1950, B G B l . Nr. 160, nut der tuug des Staates und der öffentlichen Körperschaften Verordnung vom 20. März 1951 an, daß ebenfalls sowie für die Wirtschaft hinwiesen. Weilers hielt der ani 1. J u n i 1951 statistische Erhebungen über Häuser Leiter des Statistischeil Amtes zweimal über den und die darin befindlichen Wohnnilgen nnd sonstigen Rundfunk Innsbruck aufklärende Vorträge über die Räumlichkeiten durchzuführen sind, wofür eigene Erallgemeine Bedentuug der Volkszählung nud die Be hcbnngsbogen ausgegeben wnrdcn, die von dei: Hausfondcrhciten bei der Ansfüllnng der Zählpapiere. eigentümern ansznfüllen waren. Wellige Tage vor dem 1. I n n i 1951 wnrden den Das Statistische Amt der Stadt Innsbrnck erhielt Hanseigentümern die Zählpapierc zugestellt, die wievon: Bürgermeister den Auftrag, für das Gebiet der der die Haushaltnngsbogen ihren Hanptmietern weiStadt Innsbrnck die Volkszählung und Hanserhebnng terzngeben hatten. Ab dem 7. I n n i begann die Einzu organisieren nnd durchznsührcn, wozn es sich weitholung der Zählpapiere, die im allgemeinen bis 14. gehend des unterstellten Einwohneramtcs bediente. I n n i abgeschlosseil w a r ; nur ill einzelneil Fällen, beI m Stadtsaalgebäudc (Kasiuosaal, 1. Stock, später sonders von größereil Hausverwaltungen, sind die ini Adlersaal nnd Beralnngsziminer) wurden die Zählbogen nach hänfiger Betreibnng später eingelieHauplstelle für die Volkszählung nnd zur Erleichtefert worden. I m großen nnd ganzen kann gesagt werrung für die Bevölkerung i n Schnlen oder Außcnden, daß die Bevölkerung Innsbrucks die Arbeit, die dienstftellen verschiedener Stadtteile neun Neben mit der Ansfüllnng der Zählpapicrc vcrbnnden war, stellen eingerichtet, in denen einerseits die Bcvölkernng willig und ordentlich auf sich genommen hat. Selbstsich Ansknnft und Rat holen konnte, andererseits das verständlich waren in sehr vieleil Fällen Ergänzungen M a t e r i a l , das von den Prüfern einzuholen war, be iil deil Hailshallnngsbogeil und Erhebuugsbogeu arbeitet wnrde. Neben den Bediensteten des zeitweilig vorznnehmcn. Die Mängel waren znm Teil auf miß fast stillgelegten Einwo'hneramtes nahm der Stadt verständliche Ausleguugen der gestellten Fragen, Magistrat dnrch ungefähr 14 Tage rund 150 Herren znm Teil anf gleichgültige Ansfüllnng oder Nichtals Prüfer anf, die mit der Aufgabe betraut waren, ansfnllnng ziirnlt'.nfiihren. I n wenigen Fällen reich die Zähl- und Erhebungsbogen an die Hanseigen teil Strafandrohnngen Hill, nm den Erfolg zn lümer auszugeben und sie zum vorgeschriebenen Tcrsichern, Strafen konnten vermieden werden. Das Amt min wieder cinznsannneln nnd zn Prüfen. Dieses ist sich bewußt, daß besonders ill den ErhebilngsPersonal wurde aus den Reihen der städtischen nnd bogen über die Gebäude oft unrichtige Augaben entBundespensionisten sowie arbeitsloser Privatange halten sind, die alls Unkenntnis oder Gleichgültigkeit stcllter, die das Arbeitsamt Innsbrnck znwies, aufge oder auch Besorgnis vor allfälligen behördlicheil nommen. Jeder dieser Prüfer erhielt eil: Taggcld. Maßnahmen zn buchen sind, das letztere trotz BcDer Stadtmagistrat verzichtete anf die gesetzlich gelehrliilg über den ausschließlichen statistischeil Zweck gebene Möglichkeit, dnrch ehrenamtlich bestellte Koni der Fragestellungen. Insbesonders erregteil die Fra-


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gen über die Wohnnngsgröße nnd den Mietzins bei vielen Parteien den Verdaclil, das; das Wohnnngs oder das Finanzamt cms l^rund dieser ^(elduugen eingreifen könnte. Znr Bernhignng der Bevölkerung wird mitgeteilt, das; nach vorläufiger Auszählllng der Bevölkerung durch das Statistische Amt der Stadt Innsbrnck sämtliche Zählpapiere an das österrei chische Statistifche ^entralamt nach Wien loeitergelei tet Nmrden lind daher weder das Fiuauzamt I n u s brück noch das Wohnungsamt Inlisbrnck noch eine sonstig Inusbrucker Behörde oder Dienststelle die Zählpapiere zu Besicht bekommen haben, beider war

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es bei der fnrzen znr Verfügung stellenden Frist von lvenigen ^agen, in denen alle Zählpapiere bei der Bolks;ähl>i!!gsslelle des Sladlmagistrates gesammelt >varen, nicht möglich, alle Angaben, besonders diese über die Verwendung der Räume und deren l^röße, nach;npriifen. ^'ach Einlangen der gesamleu ^^ahlpapiere begann nach dein 11. I n n i die Arbeit ;ur Ilberprnsung und ^usauiuieustellung des „Vorläufigen l^eineindeer gebnisses", das hänser und straßenweise erarbeitet wurde und in der (^emeiude >>auptübersicht zusaminengefaszt erscheint.

Vorläufiges Gemeindeergebnis. Stadtteil

Häuser

bc'gen

Amvcsenöe

vorübergehenö Anwesende

Abwesende

Innsbruck, Innere Stadt . 1542 Wilton 1162 Pradl N83 Hotting 1519 Mühlau 273 Amras 294 Arzl 354 Vili 51 Igls 150

1329 1108 1130 1432 255 264 325 50 130

10651 6735 7137 5151 944 767 828 103 342

28517 18830 20353 14470 2681 2370 2497 345 1075

1240 814 629 408 97 113 85 16 59

3348 1135 429 366 91 73 99 8 186

Summe

6023

32658

91138

3461

5735

t)528

(Fortsetzung folgt)

Wie Pradl seine erste Schule und seinen Widum erhielt Von Wilhelm Epvacher Diese Frage stellt sich mancher >^nnsbrncker, wenn er gelegentlich an den riesigen Pradler Schulbauten vorübergeht. Jedermann weiß, das; der Stadtteil ani rechtsseitigen Sillufer über eine hochmoderne Doppelvolksschule und über eine ebensolche Doppelhaupt

sschule, l i zusammen s ch die von W 2 ^ K Kindern besucht werden, verfügt. I n letzter Zeit hat man von der Notwendigkeit eines nenen Schnlgebändes gelesen nnd im Innsbrucker (^emeiuderat ist vom Bau desselben bereits lebhaft debattiert worden. Tatsächlich ist die hohe Zahl der schulpslichtigen Pradler Kinder in dem hente bestehenden Schnlranm nicht mehr nnterznbringen. Die ^nlwicklnng auf diesem Sektor scheint gewallig nnd verdient einmal einige ^eleuch tung. Bio gegen (5ude der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war es für die Bewohner der Ort schaft Pradl keine all;n schwierige Frag.e, wie nnd wo die Kinder den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen erhalten sollten. Unbekümmert schickte man dieselben über die schmale >>ol;brücke, die die dama lige l^meiude Amras Pradl mit der Landeshauplstadl verband, in die Schule von Dreiheiligen und bezahlte gerne einen kleinen Betrag znr Instandhal tnng des städtischen Schnlgebändes. Die Schülerzahl hielt sich im Durchschnitt ans :>5>, überschritt jedoch selten die Zahl 5t). Vor nunmehr gut !<)<> Jahren

trat dann eine Änderung ein. Die Frage der Unterbringung dcr Schüler wurde zum Problem, das den Pradlern Kopfzerbrechen verursachte. I m folgenden sei von einigen Aktenstücken, die vom Hochw. Herrn Pfarrer Nlfons Kröß entgegenkommenderweise ans dein Pradler Pfarrarchiv zur Verfügung gestellt wurden, die Rede; sie geben hinreichend Aufschluß auf unsere in der Überschrift gestellte Frage. Am 2. Oktober 1«4tt richtet'Kurat Kajetan Lotterhofer an das k. k. Landgericht Sonnenbnrg folgendes Schreiben: „Der Unterzeichnete ersncht hiemit nm die Bewilligung zur (^rbannng eines Schulwidums in der Gemeinde Pradl aus folgenden Gründen: 1. Mangelte es ihr bisher an einer eigenen schule, weswegen sie ihre Schulkinder, über <»l) an der Zahl, nach Dreiheiligen znm Unterricht schicken mnßte. Weil dort bei der wachsenden Zahl der Binder es au gehörigen! Nanm der Schillzimmer fehlt, so hat schon im vorigen >^ahr der löbliche Stadtmagislrat von Iuusbruck die (^utlassuug unserer Binder angekündet. 2. Erachtet es wogen überhandnehmender Zahl der Einwohner — jetzt 5l»2 — bei der bestehenden Fabrik das fürslbischöfliche Konsistorium zu Brir.en für wesentlich notwendig, das; der jeweilige Seelsorger, der bisher nur excnrrendo vom Stifte Wilten diese Seel-


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surgstation versah, zur gehörigen l^rsüllnng seines Vlmtes in der eigenen Gemeinde wohne, weswegen es ini Jahre 1847 die Erbauung eines Widnms der löbl. Stiftsvorstchnng empfohlen und das Kapitel des genannte!: Stiftes den 7. Augnst 1848 genehmigt hat, hiezu die nötigen Vorbereitungen zn treffen." I n der längeren zweiten Hälfte seines Schreibens behandelt der K u r a t die Errichtung eines eigenen Widums, damit der die Gemeinde Pradl zn ver sehende Priester nicht ständig den Weg vom und zum Stifte Wiltcn zll machen branche; anch einige Einzel heiten über den Bauplatz und die Baukosten sowie die Bestellung des Josef M a y r ans Innsbruck als Ban meister werden darin erörtert. Unter dem Ui. Dezember 1849 richtet der Pradl er Bürgermeister Josef Kapferer an das Landgericht einen Brief, w o r i n im wesentlichen dasselbe wie im M g c n Schreiben gesagt Kurd; bloß fügt der Bürger meister noch hinzn, daß es ihn wundernehme, wieso das fnrstbischö'fliche Konsistorinm i n der Bauangele genhcit gegen die Inanspruchnahme eines Teiles des Kirchcnvermögens ist, wogegen es früher das Vorhaben nnterstntzte nnd guthieß. Wie es schließlich doch zn einer Positiven Regelung kam, möge der Leser ans zwei Protokollen ersehen, die, nnr wenig gekürzt, hier wiedergegeben zn werden verdienen. I. Protokoll über das Übereinkommen zwischen dem Stifte Wüten und der Gemeinde stradi, den dortigen Widumbau betreffend. 1. Die Gemeinde pradl baut lheute pradler Straße 2?) mittelst der ihr. teils durch Wohltaten hiezu zufließenden, teils aus dem Kirchenuermögen hiezu bewilligten Geldmitteln auf dem ihr uom Stifte Wüten unentgeltlich überlasseneu Grunde non 300 Ouadratklastern im kommenden Jahr 1850 einen so geräumigen N i d u m , das; in demselben nebst dem Ortssoelsorger auch die Ortsschule bequem untergebracht werden kann. 2. Das Stift Wüten leistet hiezu einen Pauschalbeitrag von 1200 Gulden Reichswährung. 3. Der den Widum von allen Seiten umgebende, Zu dem vom Stifte erkauften Nahdstücke gehörige Grund ist und bleibt Eigentum des Stiftes, das denselben auf seine Kosten umzäunt. 4. Die auf Einhaltung des Widums und der dafür herzustellenden Wasserleitung, sowie des Schullokales erlaufenden Auslagen bestreitet die Gemeinde. Nur jene kleinen Reparaturen für den Widuin, nicht aber für die Schule, welche einzeln die Summe uon 5 Gulden nicht erreichen, fallen dem Stifte oder dem Seelsorger zur Last. 5. Dieser erhält seine ganze Verpflegung vom Stifte, ohne irgend eine neue Belastung der Kirche oder der Gemeinde. 6. kille wie immer Namen habenden 6teu>ern, Gemeinde« lasten und Oblagen, die auf den Widum entfallen, sowie die ßeuerassekuranz-Beträge hat die Gemeinde als Eigentümerin des Widums ohne Regreß an das Stift zu übernehmen. 7. Der Widum bleibt uon jeder TIVüitär-Linquartierung sowie uon jeder Mitbewohnung einer anderen Partei für immer befreit und selbst Gemeindeversammlungen dürsen nicht ohne Vorwissen und Genehmigung des Ortsseelsorgers abgehalten werden, 8. Sollte der Widum je durch Zufall zerstört werden oder uon der Gemeinde seiner Bestimmung entzogen werden, so behält sich das Stift die volle Entschädigung für den hiozu abgetretenen Grund bevor. 9. Von diesen Übereinkommen sind nach erhaltener hoher

Ratifikation drei gleichlautende Abschriften zu machen und eine derselben im Stiftsarchiue zu hinterlegen, Stift Wüten, 24. August 1849 II, Protokoll, aufgenommen in der k. k, Landgerichtskanzlei in Wüten. Da die löbliche Ehorherren-Stiftsvorstehung dahier einen neuerlichen Entwurf über den Widum- und Schulzimmer bau zu pradl eingestellt hat, der den Anforderungen der Gemeinde entsprechen dürste, so wurden Vorsteher, Kirchen« probst und Ausgeschossene, sowie auch der Stiflspriester i). l). Lotterhofer auf heute zur neuerlichen Besprechung vorgeladen. Nachdem man ihnen den Baukonkurrenzontwurf vorgehalten, äußern sie sich. Insofern die eigentümliche und unentgeltliche Aberlassung des Grundes von 200 Klafter gemeint ist und nebst dem übrigen Mahdstück auch der Widumgarten von dem Stift auf seine Kosten umzäunt wird und wenn unter der Verpflegung des Seelsorgers auch der Holzbedarf für selben begriffen ist, dann weiß die Gemeinde gegen den Entwurf nichts weiter einzuwenden und sie nimmt die dort gemachten Anträge und Bedingnisse zu Dank an, bloß wünscht sie noch hinzuzufügen, daß, wenn der jeweilige Seelsorger hiezu die Einwilligung gibt, einem ledigen Schullehrer ein Zimmer aus den überflüssig großen Schulzimmern adaptiert werden könne. Der Baufond wird demnach bestehen: aus dem pfanzeltor'scheu Wohltätigkeitsfonds . . 2500 l1 aus Beiträgen des Stiftes Wüten aus Beiträgen des Kirchenvermögens zusammen also in

1200 li 1300 ll 5000 ll

Der Kostenübovschlcig beträgt zwar um 977.45 Gulden mehr- indessen hofft man in Rücksicht auf unentgeltliche Leistungen und mit Sparsamkeit nicht viel mehr als obige 5000 Gulden zu brauchen, was aber dennoch mehr aufge« hen sollte, mit freiwilligen Beiträgen zu decken. Hiebe» erneuert Herr Kapfersr seine gemachte Zusicherung dcr l)af< tung für allfälligen weiteren Abgang. Den Bau wünscht die Gemeinde vorzüglich in Rücksicht der ßrohuden nicht zu versteigern, sondern in eigener Regie zu führen. Die Leitung wird einem Bauausschusi von sechs Männern unter der Vorstandschaft des Herrn Kapferer übertragen, die übrigen Mitglieder wird die Gemeinde wählen. Was die Schule betrifft, so sind zu pradl in mehrjährigem Durchschnitt 35 schulpflichtige Kinder. Das Einkommen des Lehrers besteht in 40 Gulden, die dermalen aus der Gemeindekasse gezahlt werden und in 65 Gulden, welche die Kirche mit Einschluß von 10 Gulden für die RoratoKmter zum Lehrgehalt beiträgt und in 33 Gulden, die der Lehrer als Organist ebenfalls von der Kirche bezieht. Dieser Gehalt von 138 Gulden dürfte wenigstens einstwei len, bis die Gemeindeverhältnisse besser gestalten, genügen. Sie bitten demnach, dieses Protokoll noch der löblichen Stiftsuorstehung zur Beisetzung des Einverständnisses zu zufertigon und dann die Vaubewüligung zu erwirken. Zur Bestätigung die Unterschrift'. Kajetan Lotterhofer, Kurat, Georg Wieser, Josef Kapferer, Josef INehrle, Josef plattner und Schandl m, p. Die Stiftsvorstehung erklärt sich mit de» in diesen, Protokoll enthaltenen Anträgen mit Ausnahme der gewünschten Adaptiernng eines Zimmers für einen ledigen Schullehrer, q^egen welche sie ein für allemal protestiert, einverstanden, Willen, 15. September 1849 Alois, Abt. mp. Dem ungestempelten Origino^ (üeichlm,tei,d befunden, bestätigt uom BezirkS'Sekretär. Innsbruck, 2. November 1850 Verfacht ,^ul-> ü'lu, 44«-451 und Zoh! 3316618 in ge< «reuer Abschrist vom k, k, Vezirkvqericht Innsbruck am >I, November 1950, Mitlerhofer


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alls dcr Mittc des

19. I llniv. Dozent Dr. >>. v Dir l^eldent>oertung nach dem ersten Weltkrieg brachte vielen uralten Stiftung» den Untergang. Bis dorthin bestanden ;. B. ail jeder Kirche .nihr tagsstiftnngen, oft von sehr hohem Alter, die auch eine soziale Bedentnng hatten'). An den Iahrtagcii wurde uänilich den Armen Brot ausgeteilt. Blanche Stifter gestaltete» ihre Stiftungen sehr reich ans; sie fügten der Brotspende noch andere ^eistnngen hin;,!, etwa die Austeilung von Wein nnd fleisch, oder ersehten die Brotspcnde dnrch andere Leistnngen"). Voraussetzung für die Beteiligung lvar, daß die Arinen am IahrtagsMequiem teilnahmen nnd für das Seelenheil des Stifters beteten. Die Verteilnng der (haben fand darnm ini Anschlich an das Jahr tags Requiem statt. M a n nannte die Armenspende im nuttelalterlicheu Innsbruck die „offene spent"''). Noch vor dem Untergang der Stiftungen in der I n flation war die Brotverteilnug bei den Iahrtagen anf dem Lande sehr verbreitet, so daß sich viele ältere Leute noch daran erinnern werden. Wie zähe sich die alten Stiftungsformcn behaupteten, kann man aus Igler Ttiftbriefen des 19. Jahrhunderts ersehen. Die Iahrtagsstiftnng der Anna Peer vom 9. Dezember 1846 (Pfarrarchiv I g l s , Mappe Stiftbriefe I g l s Nr. 31) ist z. B. mit einer Brotspcnde verbunden. Es soll Brot am Iahrtag an Arme gespendet werden, die dem Gottesdienst beige^ wohnt haben. Bringt dieser ^tiftbrief die traditionelle Form der Brotspende, so verband Peter Paul Stett^l Aber die Zahrtagsstiftungen f. Lentze, Begräbnis und Iahrtag im mittelalterlichen Wien, Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Kan. Mit,, v d . 36, 1950, 6 . 350 ff. "1 Vgl. dazu Schadelbauer, <kin Beispiel von Winterhilfe ans dem 3cihre 1343, Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck, 3g. 1937/11, S. 9. '1 Urkunden des Stadtarchivs Innsbruck Nr. 29, 1322, Npril 23, und Rr. 84, 1344, kipri! 1ö.

ner seine Iahrtagsstiflnng vom <». März l^5>7 mit einer Armenspende gan; eigener Art, einer Beihilfe ;ur Bezahlung des Äiietzinses (Pfarrarchiv I g l s , Mappe Stiftbriefe I g l s Nr. .W). Weil er „von den wenigen in der Gemeinde I g l s befindlichen Armen oft die Klage hörte, daß der, wenn schon kleine Miethzins mangel des geringen Verdienstes oder der gänzlichen Arbeitsnnfähigkeit wegen so hart anzubringen sei", entschloß er sich zu dieser Stiftung. Er dotierte sie mit einem Kapital von 1KW i l , das in Hypotheken angelegt war. Alljährlich sollte an seinem Sterbetage oder, wenn das nicht möglich war, an einem anderen Tage nach Anfall der Zinsen eine heilige Messe in der.Kirche zn I g l s gelesen werden, die vorher zn verkünden war. Dabei sollten sechs Arine vom Pfarrer nach der Messe mit je tt i l . Mietzins-Beihilfe beteilt werden, so daß insgesamt -Itt i l . für die Beihilfen aufgewendet wurden. Die Anwartschaft auf die Spende hatten zunächst arnie ansässige Männer, die vou I g l s gebürtig waren; waren nicht so viele vorhanden, so konnten auch Weiber uud Inngfraucn, die voll I g l s gebürtig waren; waren nicht so viele waren, beteilt werden. Die Empfänger der Beihilfe mnßten der Iahrtagsmcssc beiwohnen nnd nach dem Evangelium zum Opfer gehen. I n echt mittelalterlichen Formen suchte alfo der Stifter einem sozialen Notstand seiner Zeit zn begegnen. M i t der großen Inflation schwanden nicht nur die Stiftungen dahin, anch das Vertrauen in die Sicherheit der Gcldverhältnisse, so daß heute Iahrtagsstiftnngen kanm noch errichtet werden. So gehören die Armenspcnden an Iahrtagen, die aus dem Geiste der christlichen Caritas des Mittelalters geboren waren, der Geschichte an. Anch hier kann man also den Bruch mit der Tradition feststellen, den der erste Weltkrieg uud die Inflation auf so vielen Gebieten gebracht haben.

Karl 5 kwgllst

vor liuudcrt Jahren

l3. wird das grosle, mit Maliern umgebene ssnwesen des Karl Riederkircher „Tiergarten" zum Verkauf angeboten. 1s. wird die Ernennung des quioszierlon k. bair. klppella» tionsrates n. Moli zum ordentlichen Professor der Nechlsgeschichte und des Mrchenrechtes an der hiesigen Anmersitat bekannt. — berichtet der „Note" über den 5l'e»'deinierkehr, ^ ^ solgt' „Der 5u)l!g non weisenden, der Heuer gegen an» dere Iahre bisher misieisl sparsam war, mehrt sich jeht in allsfallender Weise. Unsere Gasthäuser sind iiollgesiiüt iwn ^l'l'inden, lind ganz besonders erfreut sich das neuerbaute, mahrhaft prachtvolle j.')ole! Zum „Asterrei

chische» i>of' I das Iieutige Na<haus> eines zahlreichen Gesuches uoruehmer Gaste, unter den «telebritüten, die in letzter Zeit sich hier befanden, nennen w i r unseren ^andsünann, den hochverdienten Tllinisterialral Öttel, dann den berühmten Maler Kuppelwiesor, eine Zierde der Mademie der bildenden Künste in Wien, gli dessen Ochilleril melie»'!^ unserer besten naterländiscl^en Künstler zahlen." 18. schliefen die ßeier» uüläs^lic!) des Gedurlssestes des Kai« sers mit einer grosten gesellschasllichen Veranstaltung am Äerg 3sel, ,,mo abwechselnd die ausgezeichnete Kaiseljäger ^egimentsmusik mit der brauen Niltauer Ochühenbande in ihrer festlichen Rationaltracht mehrere


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Musikstücke vortrugen, worunter besonders das uon letzterer gesungene Tiroler Schützenlied sehr gefiel". — erhält die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck uon den uom Kaiser Zur Behebung der Wassoruerheerungen gestifteten 35.000 Gulden 2500, die Generalmajor Kellner v. Höllenstein Zuteilte. — spendet ein Menschenfreund Zur Feier des kaiserlichen Geburtstages dem Bürgermeister 100 Gulden Zur Verteilung unter die hausarmen. 21. findet eine Bürgerausschuftsitzung statt, in der zuerst verschiedenen Personen der Dank für ihre Hilfe bei dem Nochwasser ausgesprochen wurde, wie Z. B. den Vürgsrn Johann und Peter huter und Thomas Gritsch. Wegen Mangolhaftigkeit der Akten mußten die Beratung der Gesindeordnung und der Antrag wegen Deckung der Kosten für die Handelskammer vertagt werden. Auf den Rekurs uon vier Arbeitern, die wegen Tabakrauchens Zu Nrrest verurteilt worden waren, hin, erklärte sich der Ausschuß mit dem Vorgange des Magistrats einverstanden, empfahl jedoch die mildeste Behandlung- „sofort soll aber vorzugsweise bei den städtischen Arbeitern das Tabakraucher» mit den wirksamsten Mitteln hintangehalten und alsdann ein erneuertes allgemeines Verbot erlassen und strenge gehandhabt werden". Die dem Peter u. hellrig! wegen Verstellung des Trottoirs durch GüterAus- und Abladen auferlegte Strafe von 10 Gulden wurde erlassen, da dieser wenige Tage zuvor ein Geschenk non 500 Gulden für den Vau einer Realschule gemacht hatte. 22. wird der Redakteur der Innsbrucker Zeitung, Wiedemann, aus München, wo er sich auf einer Vergnügungsreise befand, polizeilich ausgewiesen- er soll sich mißliebige Wucherungen gegen die bayrische Regierung erlaubt haben. 24. beginnt das große Kaiserschießen in dem neuerbauten Landeshauptschießstand, den folgenden Willkommgruß schmückte! „Willkommen Zum Wahlkampf und Kaiserbest, I h r Schützenbrüder aus Ost und Nest And aus dem Süden des Landes! Ein hoch unserm Kaiser aus voller Brust! Die Eintracht aller in Frohsinn und Lust Sei das Merkmal un,sers Verbandes." Mittags wurden die Bestfahnen in einem großen FestZug uon der Wohnung des Oberschützenmeisters Zum Statthalter und dann Zur Schieststätte gebracht. Den Zug eröffnete eine Abteilung des städtischen Schützenbataillons mit der Kahne der Kaiserin Maria Anna an der Spitze der Schützenmusikbande,- dann folgten die Regimentsmusik der Kaiserjäger, die Stubaier Schützen „in ihrer kleidsamen Nationaltracht", ein langer Zug einheimischer lind fremder Schützen mit Schmegeln und Trommeln, voraus die Fahne uon Spinges, getragen vom Schützenveteranen Rorz, und in der Mitte die Denkfahne Erzherzog Johanns uom Meraner Schießen, Den Zug beschlossen die Mühlauer und Niltauer Schützen „mit ihrer braven Musikbande in ihrer schmücken Festkleidung". — reist der Fürst-Erzbischof von Salzburg, Maximilian 0. Tarnoczu., ab. — findet ein großes Feuerwerk bes pljrolechnifei'H Joh, Ealligaris im Klosterkasernenhof statt. 28. trifft gegen Mitternacht der König von Preußen unter dem Ramen eines Grafen von Zollern uon hohenschwangau kommend ein und steigt im Osterreichischen Hofe ab. 31. verbreitet sich das Gerücht, daß der Ünlerrichl in theo retischer MediZin bereits im kommenden Schuljahre er

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öffnet werden würde lind auch die Ernennung eines Professors der Chemie für die Universität bereits er< folgt sei. September 1851: 2. wird das große Kaiserschießen, das zehn Tage dauerte, abgeschlossen. Es hatten sich daran beinahe 1000 Schützen beteiligt. Die hauptbestfahne erhielt Franz Gasser von Sterzing, Schützenkönig wurde 3. Vinatzer uon Buchenstem. Auch Erzherzog Heinrich hatte sich als guter Schütze gezeigt. 3. wird der Pfarrer uon Ampaß, Johann Frenning>er, zum Abt des Stiftes Wüten gewählt. Er war im Jahre 1800 zu hall geboren. 14. wird im Theater das große romantische Ritterschauspiel „Das Käthchen von Heilbronn" uon Meist aufgeführt. 17. findet eine Vürgerausschußsitzung statt, in der zuerst festgelegt wird, daß ein besoldeter Magistralsrat nicht stimmfähig sei. Weiters verlangt der Bürgermeister das Recht, solche Gegenstände der Magistratsboschlüsse, mei» che in seiner Abwesenheit gefaßt werden, falls er denselben nicht beistimmen könne, noch einmal Zur Ve» sprechung bringen Zu können. Dann wurde mitgeteilt, daß die Beteiligung der Sladtgemeinde an dem neuen Staatsanlehen ein günstiges Resultat erbracht habe, da gegen 70.000 Gulden gezeichnet wurden. Der Vicobürgermeister Dr. u. Wiedemann legte seine Stelle eines chronischen Kehlkopfleidens wegen nieder. 24. findet eine weitere Vürgerausschußsitzung statt, in der der Bürgermeister eingangs die Notwendigkeit eines Ausbaues und einer Erweiterung des Rathausgebäudes begründet. Dann werden die Empfangsfestlichkei« ten für einen allfälligen Besuch des Kaisers erwogen. Als neuer Vicebiirgermeister wird Dr. u. Peer gewählt. Eine Forderung des Militärkommandos um eine Schadensuergütung von 429 Gulden für 140 paar Schuhe und 48 pantalons, die bei der Militärhilfe gelegentlich der Überschwemmung Zugrunde gegangen waren, und dann noch weitere 335 paar Schuhe „erregte beim Ausschusse eine schmerzliche Überraschung". Die Stadtgemeinde habe durch die Überschwemmung ohnehin herbe Verluste erlitten und empfinde die gestellte Forderung um so härter, als eine solche „in ähnlichen Bedrängnisfällen bisher von Seite des allerh. Aerars noch nie gestellt worden war, sowie andererseits die Stadtbewohner fiir eine solche Zur Erhaltung ärarischer Gebäude öfters bereitwilligst geleistete Hilfe und Aufwandskosten nie einen Ersatz forderton oder fordern würden, besonders nicht in einem Maße, wobei der Ersatzanspruch für den hilfsaufmand Zum Werte des geretteten oder gefährdet gewesenen Gutes in völligem Mißverhältnis erscheint". Es wurde beschlossen, eine Vorstellung bei der Kreisregierung Zu machen. 28. gibt der Gerichtsarzt des ehemaligen Landesgerichtes Sonnenburg eine eindringliche Mahnung in die Zeitung, sich impfen Zu lassen, da erst im September unweit Innsbruck drei nicht geimpfte Geschwister im Alter von 40 bis 50 Jahren den schwarzen Blattern erlegen seien, während der geimpfte Dienstbote nur einen ganz chlliq ^'fmmm'n habe.


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Slornwartostrafte 7, nolzfuechl )vnsa, iiulxn, hinterwaldnelstrafto 16^, Nner Mm«, Einsamilienwuhu Haus, 1 W. Schnooburggajje 13, Kaiser Edi,ard, Errichti,nq einer Dro> gerie. Op. 1898/l, k. O. prad!, Iarls(l,i!sc!, mid 6o„ ^urobaracke, Mnjeunlslrafte 3^, 3tt, Suilner Karl, Nnbrinqunq von Ne' l'lameloseln. 5)öttinger l l u 92.^, ^oid! Kranz, Errichlung eincs wohn >,ud Uelriebsgob., 1 W. ' NrZl 12«, Ruinier 5l'jtz, Nn- und Ambau, 1 W. Sonnciibnrgj'lrafte l 4 , Nlipprechl Irmgard, Gorris Karl, '.Xicligescliosniusbau, 1 W. Siglangcr, Errichtung uon sechs Doppeisiedlungshausern §a!tjlraftc 35, Dr. Nnlon nnd ßrau Eilde Cornet, Kleingarage mil Geräteraum. Müllcrstraftc 55, premer u. Co., Garage. Schucoburggajje 31, Hochreiter Eduard, „Gold, Uür"-Lr-

lNaria-Thorclion-Strafto 9, 6iglanger, Errichtung uon ZcchZ Doppelsiedkingshäulsrn durch die Gcin. Wuhnbcnilörderlingögen. Nr. 5? u. 5?a, 5Ü U. 58 a, 60 li. 60 .1, 62 ll. 62 d, 62 c n. 62 ä, 59 l>, 59 a, je 12 W.,insg«slN„t 60 W. Iimstraftc 38 a, Engerer I., sinlnni einer Wohnung im ütöcklgeb., 1. W. Maria-ThcrejiewStrafte 4, Dr. Weber Guido, Betriebsanlagen. Dejreggcrstiafte 38, Kolladore Fabian, Äerlängernng der Garage. Uürgorstrafte 6, Dr. Peer Josef, Wohichaus.wiederaus.ban, 9 W. MrchgaZse 13 a, Ochwaiger Iohann, Errichtung eines Wohnhauses, 1 W. Schneeburggajje 8. Dr. Winter Camiüo, Ainbanten, Errichtung einer Apotheke. Nmiajer Strafte - Lindengajje, Gp. 1564, Ärüll Mich,, Wiedererrichtung einer Baracke.

(!^, 1636/27, Gebr, jvolle>!«pel einer Wagenwasc!i>ia!!e. 7 — 9, slMherlenstisl Wille», ^erlo eine« Holzschuppens, Siglangor 98 t,, Dr. M, ^raiidstalter. c»lr>c!ilung eines Woliuhauses. ! W. Dr.'Slumpj Strafte 4 K, ^ollensteiner i<arl, Errichtung eines üolzlMises, 1 W. Oaöwerlstrafto 17.1, Innsbrucker Opinnsadrif Nerrln,rger u. ^honiderg, siu>>!ockl!i>g, 2 W. Ga5workstrafto 19, Innsbrucker Spinnsabril nerrdurger l>. )vhomberg, Zlisstockung, 2 W. Gasworkstraste 21, Innsbrucker Opinnsabrik Nerrburger u. Uhomberg, i^ulstockung, 2 W. Vürgcrstrafte 8, i)übl klnton, Wohn- und Geschäftshaus« Wiederausbau,, 8 W. kirzl 262 d, Aair sslois, Errichtung eines Wohnhauses, 1 W. Sparkajjendurchgang 2, Hausbau, Z W. Mcntlbergjiodluiig 32, Dr. I . Gmachl-Pammer, klnbau. Gp. 1855/1, 1854/1, 6 . O. pradl, Zschiegner 0., Errichtung einer Lagerhalle. Waldparzellen 3225 u. 3226, k. O. hotting, Stolz kl., Errichtung einer Kchottergrube. klmras 70, Schlögl 5<arl, Errichtung eines Wohn- und Wirtschastsgob., 1 W. pestalozzistrafto 4, Iabinger 3., Wiederausbau des Stöcklgcbäudes, 2 W. zürjtonwcg 20 t, pallcstrong kinna, Garage mit Wohnungen, 2 W. hilltcrwaldncrstrafto 25, Treek Karl, Errichtung eines Wuhnhauses, 1 W. Wilhelm-Orcil-Straftc 14, Grast-Cornet Maria und Tllitbes., Wiederausbau, 6 W. hölionstrafte 45 l?, Wiesinger Emanuel, Wohnhauserrichtung, 2 W. Drelhoiligenstrafte 1a, Kuen kllois, Lin,bau von Wohnungen, 2 W. J i l l 29, t)örhager klnna, kinbau. Lallstrafto 10, ßuchs Waller, Einsamilienhaus, 1 W. Uapuzinergajse 32, Danninger Elis,, Nusbäu einer Garage. I g l s 61, Schürer Ilse, Umbau, bzw. Erweiterung.

Wohntauschangebote Abkürzungen: Ka ^- Kabinett- Kü ^ Küche- 6 p ^- Speis- Zi ^

Zimmer.

Geboten werden! 1 Zimmer, Küche u. Zubehör: !xosner Richard, Mnras 156/p gegen 2 Zi, 1 Ka, 1 Kü, pradl - Dinauer Peter, 6t.<R!kolanS'Gasse I4/III gegen 2 Zi, 1 Ka, 1 Kü, pradl - Moser ßranz, Monllbergsiedlung 4 gegen 2 Zi, 1 Ka, l Kü, egal - ^ager kllois, Vr.'Slumpl.6lrafte 26/1 gegen 2 Zi, 1 Ka, 1 Kü - Schroll Johann, Müllerslraste 5 Mans, gegen 1—3 Zi, Kci, Kü — Köhler Gerhard, Nrz! Hr. 9/p gegen 1 Zi, 1 Ka, 1 Kü, Stadtrand — Lorhager Maria, Kioschentalgasle 14/p gegen 1 Zi, 1 Ka, 1 Kü, pradl od. hotting - Weininger Nu» doll, Neu NrzI Nr. 105/11 gegen 2 Zi, 1 Ka, 1 Kü Schnoeberger Nolburga, Grillparzerstraste 9/IV gegen 1 Wohnküche - Monizer Milon, Ilagelelal 1/p gegen 1 Ka, 1 Zi, 1 Kü, Stadtrand - Neuner Joses, Kno»erstra»o 16/p gegen l Zi, 1 Ka, 1 Kü - Orler Nnton, Sadrach 4, Stock! gegen 1 Zi, Kü, egal Schlinzig Hraiiz, ^eichenauer Strafte 36 c gegen 1 Zi, Kü, Prodi.

2 Zimmer, 1 Kabinett, Küche und Zubehör: Walch klndreas, sshornhos 11/p gegen 2 Zi, Kü, Vad, in pradl.

2 Zimmcr, Küche und Zubehör: Stocklauser Hans, Notanikerstra»

3 Zimmer, 1 Kabinett, Küche und Zubehör: Schmarda Hranz, Hungerburg 22/p u. I. Stock gegen

2/3P

glegen

2 Zi,

Kü, egal - Schuchter Mathilde, Matth.-Schmid-Strasie 2/p gegen 4 Zi, Ka, Kü - Pelikan Hubert, Moznrtslrasje 13/p gegen 2 Zi, Ka, Kü, Stadtmitte oder Saggen - Neumeister Karl, Sillgasse 19/IV gegen 3 - 4 Zi, Ka, Kü, egal. 1 Zimmer, I Kabinett, Miche und Zubehör: Nettori Mois, Neu Nrzl Nr. 160/1 gegen 3 Zi, Ka, Kü - Gntleben Msred, premstrafte 14/p gegen 2 Zi, Ka, Kü, Wüten - Rechner Hermann, Dr.-Ing.'NiehI Strafte 2.1/II gegen 2 Zi, Ka, Kü, Willen - Höft Johann, Seilergasse 1/II gegen 1 Zi, Ka, Kü, Willen - Neuner M e r , preinstrafte 15/p gegen 2 Zi, Ka, Kü, pradl od. Saggen - Kelmer Joses, psarrgasse 8/IV gegen 2 Zi, Ka, Kü.


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Amtsblatt der Vandcohauptstadt ^

3 Zi, Na, Nu, Wüten oder 6agg,en - Alber Alois, Ani« uersitätsstrafts 26/1 links gegen 2 - 2 Zi, Nu, ! Zimmer, Kabinett, Küche und Zubehör: 3schenett Antoil, Gramarlstrafte 2? gegen 4 Zi, Na, Nu, Stadtmitte. 5 Zimmer, Küche und Zubehör: Nünigl Chrenburg Alexander, Votanikerstrasie 9 gegen 5 Zi, Nu, Vad, Saggen. v o n auswärts nach Innsbruck: Swoboda Anna, Amstetten, Rene Heimat Nr. 22 gegen l Zi, Na, Nu — Nuprian Maria, Schwaz, pirchanger 1?

gegen 2 Zi, Nu, Vad — hauser Anna, Rum Nr, 111 gegen I Zi, Na, 5ni — Lugsch Narl, Graz, Narlauerstrafte 47/111 gegen 2 Zi, Nu — ßenstl Termine, vornbirn, Nachbalirstrafte 44 gegen 2 Zi, Nu, Stadtrand — Melich Dr. Schranz Carolin, Wien, V I . , Nöstlergasse 1 gcgen 2 Zi, Nu, Vad — Wagner Ludwig, Nufstein, 3oblachstrafte 5/1 gegen 2 Zi, Na, Nii - Wölsl ßriedolin, Vad ha», Schlieftfach Nr. 29 gegen 2 Zi, tin — f i n g e r Hans, Ing., Wien, V^., Jahn« strafte 41/ì gegen 1 Zi, Nu — Greidorer Siegsriod, ha» in Tirol, Junsbrucker Strafte 44 gegen 2 — 2 Zi, Nu, Wüten — Vichler Louise, Linz, Derfflingerstrafte Nr. 8 a gegen 1 Zi, Na, Nu — Reithofer Timorose, Vraunali am I n n , Vahnstraste ?/I gegen 2 Zi, Nu — Sonnleitner Gottfried, Wien, V I I , , Wimbergevgasse 5 gegen 2 Zi, Na, Nu,

Neuerscheinungen fur Innsbruck „Atartin Kapjerer — Die Geschichte eines Innsbrucker Geschäftshauses lind seiner Besitzer" von W. Senn- SchlernSchristen Aand 91, 1951, 48 Seiten. Das genannte Vuch ist eine erfreuliche, wie auch angenehm lesbare Neuerscheinung, die verschiedene Kapitel der Innsbrucker Stadtgoschichte, wie die Zamilien-, ßirmen- und häusorgeschichte, bereichert. Lin erster Abschnitt handelt non der Gründung und den ersten Besitzern der ßirmu Martin Napserer s1692-184?j. kinschlieftend solgt die Geschichte der Familie kiapserer, die ihren Namen wohl vom Weiler KapZers im Stubaita! herleitet. Weniger wahrscheinlich erscheint eine Ableitung vom alten Wort kapsen gassen, schauen, wenn auch in der hiesigen Gegend das zum iiusschauen bestimmte Dachfenster noch als „Napsorl" bezeichnet wird. Die ßirmeninhaber M a r t i n , Carl und Hugo Napserer erfahren in einem 2. Kapitel eine Darstellung. Die Vorgeschichte des ßirmenhauses sherz.-Zriedrich-Strafte 2?) bis Zur Erwerbung durch Ludwig Vurkhart, uon der man gern« noch mehr erfahren möchte, beschlieftt das wertuolle Vuch. Veigegeben sind dann noch zwei Stammtafeln der §amilien Vurkharl-Perger und Napserer. Vesondere Anerkennung verdienen die Zahlreichen, wohlgelungenen Abbildungen alter ßamilienbüdnisse, über die man bezüglich der Innsbrucker ßamüien ohnehin noch wenig weiß. Dr. N. Schadelbauer. Hührer durch Innsbruck, hall und Umgebung, 6. Auflage des ßührers uon Karl 3cmd>, uollstandig neu bearbeitet von Erich Cgg, 104 Seiten, mit Stadtplänen, Lntsernungskarte, 8 Tiesdruckbildern und vielen Zeichnungen, kartoniert Schilling 9. — , 3u,rolia-Aerlag Innsbruck. Damit ist ein wertvolles Handbüchlein geschaffen worden, das sich schon durch sein gefalliges Auftere empfiehlt. Sicher wird es vor allein seiner ersten Vestimmun.g, den Sommer- und Winterbesuchern uon Innsbruck und Hai! ein ßührer zu sein, gerecht zu werden vermögen, da es nach den modernsten Gesichtspunkten abgefaftt und ausgestattet ist und das meiste Wissenswerte dieser beiden Tiroler Städte enthält. Das darin dargebotene Wissen, uon Fachmännern zusammengestellt, wäre aber auch gerade die richtige Dosis davon, was ein Innsbrucker oder haller von seiner Heimatstadt wissen sollte. Als Jahr der Stadterhebung wäre auf Seite 18 eher als das Jahr 1222 wohl der Zeilpunkt der Ausstellung der Stadtrechtsurkunde vom 9. Juni 1229 anzugeben. Auf der nächsten Seite ist als Zeitpunkt, an welchem Innsbruck zur Residenz wurde, das Jahr 1420 angeführt' richtig aber ist das Jahr 1460. Aei einer künftig«» Neuauflage konnte die wortgeschichtlich richtige Schreibweise „Vergise!" statt „Verg-Isel" gewählt werden. W. sppacher.

„Vergblumen", mit 14 Abbildungen uon Hans Lang und Gedichten uon Herta <3ras!-3schögele, 22 Seiten, halbleinen, Schilling 2 4 . - , Tljrolia-Verlag, Innsbruck-Wien^ München, 1951. Am Alpenblumen zu begegnen, braucht der Innsbrucker nicht sehr weit zu steigen. Wer aber nicht Gelegenheit findet, sich die zierlichen Dinge für einen Vergblumenstraust selbst zu pflücken, dem wird dieses schmale Vüchlein, welchem der Verlag ein ertra schmuckes Alissehen geschenkt, überaus willkommen sein. Die kleinen Gedichte, die den in natürlicher Gröfte dargestellten Vergblumen-Vildern beigegeben sind, verleihen diesen Duft und Leben, fast als ob man glau« ben möchte, ihnen gerade auf luftiger Vergeshöhe gegon> über zu stehen. W. supacher.

Verleger, Eigentümer u. Herausgeber! Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Dr. Narl Schade!» bauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Nr. 190. - Anzeigen» Verwaltungi Annoncen-Lrpedition „Nouitas", Innsbruck, Anichstrafte 8 1. Druck: ßelizian Rauch, Innsbruck.

au8 llsm Ztaöwrcliiv 1.

1950

I)Ì8 x

l e i l : «0 1 — 2000) 56 leiten, 3<Hi!1inx 9. 2.

n 123» 32 Seiten; 3cliiI1in8 7.50 l l vvl<>:nlc!ll i m


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