Amtsblatt Innsbruck

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derLandechaupktadt Innsbruck Schriftleitung: Rathaus 3. Stock Z i m m e r N r . 1 9 0 Fernsprecher N r . 6371/190

Erscheint e i n m a l im M o n a t Iahresabonn. 8 15.—, Einzeln 8 1.50 Erhältlich beim Rathaus-Portier

Nummer 12

Dezember l 9 5 l

l4. Jahrgang

Weihnachtsfeiern in den städtijchen Heimen Am auch jene vielfach vereinsamten oder mit Glücksgütern wenig gesegneten Menschen, die in den städtischen Heimen untergebracht sind, an den traulichen festen von St. Nikolaus und Weihnachten teilhaben zu lassen, veranstaltet die Stadtverwaltung dortselbst alljährlich eigene ßeiern. Derzeit werden drei Institute, nämlich die pflegeanstalt, in der meist kranke Personen untergebracht sind, die einer besonders sorgsamen Wartung bedürfen, und die sich seit ihrer ßlucht vor den Fliegerangriffen leider noch immer in hall befindet, das städtische Greisenasul und das klltersheim hotting, in dieser Weise betreut.Die Durchführung der Veranstaltungen obliegt dem städt. Wohlfahrtsausschuß lReferat Viz«-Vgm. ßlöckingerj, dessen Vorsitzende, ßrau GR. Ravvidi, sich mit besonderem sifer um ein möglichst würdiges, abwechslungsreiches und doch auch heiteres Programm bemüht, kluf ihre Initiative waren diese heimveranstaltungen im Jahre 1946 eingeführt worden. Im heurigen Jahre fand die erste Nikolofeier am Nachmittag des 5. Dezember in der pflegeanstalt in hall statt. Da ein Teil der Pfleglinge die Retten nicht verlassen konnte, wurde die ßeier im Kran« kensaal zum Teil wiederholt. Cin schön ausstaffierter Rikolo verteilte die von der Stadt gespendeten Säckchen mit Äpfeln, Bäckereien usw., während ein launiger Krampus an die Versammelten seine mahnenden Worte richtete. Außerdem wurde nach Möglichkeit Tee mit Wein und ein besseres Nbendessen gereicht. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache von ßrau GR. Rapoldi sorgten eine kleine Volksmusik und' eine Sängergruppe abwechselnd für die Unterhaltung- ein Komiker verhalf der Heiterkeit zu ihrem Recht. Während die Nikolofeiern vorzüglich auf eine fröhliche Note abgestimmt waren, finden jene Zu Weihnachten in einem festlich würdigen Rahmen um den Christbaum statt. Diese dauern etwa 2 Stunden lang und sind in einen ersten, ernsteren Teil, in dem musikalische Darbietungen die Hauptrolle spielen, aber auch Gedichte zum Vortrag kommen, und einen zweiten, heiteren, in dem wieder der von den Pfleglingen besonders geliebte witzige Conferencier zu Worte kommt, geteilt, kluch zu Weihnachten gibt es Spendenpakete und ein besseres Lssen. Nehmen so die städt. Heime an den familiärsten ßesten des Jahres teil, so werden ihre Insassen aber auch zu den anderen Jahreszeiten keineswegs vergessen. Zu Silvester erscheint in jedem der Heime ein Kaminfeger mit seiner Leiter ldenn diese ist ja das Symbol des Glückes) und wünscht jedem ein glückliches Neujahr. In den ßaschingstagen gibt es wieder heitere Darbietungen, zu Ostern eine würdige ßeier und am Muttertag wird auch den greisen und kranken Alütterlein noch eine gebührende Chrung dargebracht.


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Innsbrucker Weihnachtsbräuche Vsn den mannigfaltigen Weihnachtsbräuchen, wie sie sich am Lande noch zum Teil erhalten haben, sind in unserer Stadt nur mehr die folgenden verbreitet: Die W e i h n a c h t s k r i p p e , deren hohe Bedeutung in gar vieler Hinsicht heutzutage allgemein anerkannt wird und die das Weihnachtssest in vornehmster und wärmster Weise versinnbildlicht, sand anscheinend erst im 16. Jahrhundert den Weg nach Innsbruck und von da in die übrigen Tiroler Landcsteile. Zunächst war es immer nur das Christkindlcin, das in einer anfangs gläsernen Krippe, dann in einer Wiege gezeigt wurde, bis allmählich auch die anderen Figuren hinzukamen. I n diesem genannten Zeitraum beginnen die ersten literarischen Nachrichten über Krippen und Krippenkünstlcr zn sprechen. Bald darauf hört man, wie solche Krippen Einlaß fanden in Klöstern, Fürstenhäusern und schließlich in bedeutenderen Gotteshäusern. Konrad Fischnaler erwähnt in seiner „Innsbrucker Chronik" als erste größere Krippe in Innsbruck jene der Jesuiten um 1608. Kleincrc mögen ja schon etwas früher zur Aufstellung gekommen sein. Gar bald erfuhr das Krippcnwcscn aber gerade von Tirol aus einen mächtigen Auftrieb; es genügt, an die Namcn Gincr, Probst, Bachlcchner zu erinnern, und auch ein Pöttmcsscr, den wir in Innsbruck seit dem Vorjahr in besten: Gedächtnis haben, kann dieser Reihe angefügt werden. Am 17. M a i 1909 erfolgte hier in Wiltcn die Gründung des Vereines der Krippenfreundc, der seither bereits weltweite Verbindungen aufgenommen nnd im Lande selbst gar hohes Interesse für die Krippcnidec erzeugt hat. Welch beträchtliche Zahl an Krippen ill allen Größen und Formen heute allein in Innsbruck zu finden ist, wird nicht so leicht festzustellen sein. Der C h r i s t b a u m , der von der Zeit Luthers bis herauf in die Mitte des 17. Jahrhunderts als konfessionelles Zeichen der evangelischen Christen gegolten hat, hat in Tirol und besonders in seiner Landeshauptstadt seit dem 19. Jahrhundert eine eifrige Anwendung gefunden. Nach Pater Gandentius Koch und Dr. Änton Dörrer soll in der Christnacht des Jahres 1575 im Spanischen Saal des Schlosses Amras von Philippine Welser der erste Christbaum angezündet worden sein. Heute findet er sich nicht nur in jedem Hanse, sondern in säst jeder Familie, oftmals in Verbindung mit der Krippe. Wenn wir die Zahl von: kleinen Zierbäumchen bis zum stattlichen Naturbaum, den die Stadtverwaltung vor dem Goldenen Dacht brauchgcmäß zur Aufstellung bringt, nehmen, so mögen es viele Tausende sein. Aber auch die andere Seite soll hier Erwähnung finden: Es ist Heuer genau 75 Jähre her, daß der Schaden der Waldkultur durch das Fällen der immer anwachsenden Zahl der Christbäume behördlicherseits mehr und mehr hervorgehoben wird. Die k. k. Bczirkshauptmannschaft hat nämlich im Jahre 1876 eine Verordnung erlassen, wonach die Verkäufer von Weihnachtsbäumen mit einem Lizenzfchcin versehen sein müssen, widrigenfalls sie den Verfall der Ware und die Bestrafung nach den Forstgesetzen zu gewärtigen hätten.

Die C h r i s t m e t t e m i t dem H i r t e n a m t um Mitternacht des Heiligen Abend erfreut sich in unserer Stadt alljährlich eines massenhaften Besuches. Wenn zu den anderen Zeiten die Kirchen Innsbrucks Raum genug zu bieten vermögen, so scheinen sie an diesem Abend durchschnittlich viel zu eng, weil der Kirchenbesuch zur mitternächtlichen Weihnachtsstunde nicht nur für die ständigen Besucher, sondern auch für Andersgläubige eine große Anziehungskraft ausübt. Auch die kirchliche Weihnachtsmusik, die ein geheimes, unbeschreibliches Glücksgefühl auslöst, mag ein Grund zn diesem Andrang sein. Das T u r m b l a s c n , wie es von mehreren Innsbruckcr Pfarrkirchen aus im Anschluß an die Christmette seit Jahren geübt wird, erscheint den meisten Bevölkerungskreisen als inhaltsreicher Brauch. I n der Regel stellen sich dafür Quartette oder Quintette verschiedener Innsbrucker Musikkapellen znr Verfügung. Die B e sche r u n g am Heiligen Abend im Rahmen der Familie ist viel älter als jene, die in Verbindung mit Christbaumfeiern seitens Vereine, Schulen oder anderen Einrichtungen durchgeführt werden. Die erste Bescherung dieser Art scheint in Innsbruck erst 1877 ausgekommen zu sein, als nämlich die Feuerwehr an 500 Kinder einlud und beschenkte und die Kleinkinderbewahranstalt von Dreiheiligen sür ihre Insassen ebenfalls eine Christbaumfcier mit Kindcrbcscherung veranstaltete. M i t diesem Zeitpunkt jedenfalls kam die Bescherung immer mehr in Flnß, bis sie — wie in unserer Zeit — fast des Guten zuviel wurde. Es kommt vor, daß Kinder, die zu Hause bereits ciuc Christbaumbescherung erlebt, noch drei-, vier-, fünfmal oder noch öfters zu solchen geladen werden, wodurch der Wert der familiären Bescherung Einbuße erfährt. Es sei in diesem Zusammenhange die Mahnung erlaubt: Wer Weihnachtsfrende spenden will, der bringe die Geschenke den Armen und den Eltern armer Kinder in ihre Hänscr, damit die Bescherung in der Familie erfolgen kann. Eine alte Gepflogenheit ist anch das D r e i k ö n i g s i n g c n in Innsbruck. Knaben ziehen als „Stcrnsinger" gekleidet, Sprüchlein und Lieder aufsagend nnd singend, herum. Weil in den letzten Jahren sich das Singen der Drei Könige aus dem Morgcnlande immer mehr von feinem Ursprung entfernt hatte und viel eher zu einer Bettelei geworden ist, haben es im Vorjahre sür die Stadt die Wiltcner Sängerknabcn übernommen, den alten Brauch wieder sinnig uud gemütvoll zu gestalten, was allgemein sehr begrüßt wurde. Der Brauch des C h r i stk i n d l - E i n z u g e s fand seinen Anfang im Dezember 1934 und hat sich seither schon des öfteren gnt bewährt. Weit ist sein Echo gedrungen, sogar über Europa hinaus hinüber bis Australien, überall.Anerkennung findend. Ein großer Teil der jungen Generation der Landeshauptstadt wirkt bei der Gestaltung und Durchführung dieses nnnmchr zeitgemäß gewordenen Brauches tätig


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mit und nur wenige der älteren Bewohner stehen ihm uninteressiert oder gar abncigcnd gegenüber. Die früher in Tirol geübten Wcihnachtsbränche

des K i n d l w i c g e n s und des A n k l o p f e i n s sind ill Innsbruck schon lange nicht mehr gang und gäbe. W. Eppacher.

Die Geschichte des Innsbrucker Rathausgebäudes Von Wilhelm Eppacher 1908:

1909,

Werden neue Kanzleien eingerichtet, das Rathaus mit Jalousien versehen und der Fassadennerputz vorgenommen sowie das «Iuartier der Stadtpolizei und die Schubarreste in sanitärer Beziehung bedeutend verbessert. Februar 25.: I n der Gemeinderatssihung werden die Rechtsverhältnisse mit Herrn Lang bezüglich Verkaufstrakte und Papierware seiner Firma eindeutig geklärt. M i t h i n steht der Stadt auch der Garten, an der Fallmerayerstraße gelegen, zur freien Verfügung. I m Lause des Sommers wird hier ein Huerbau mit großer Durchfahrt aufgeführt. Herr Lang gewinnt Kellerräume und im ersten Stock riesige Lager für papiererzeugnisse. Die Räume zur ebenen Erde südlich der Durchfahrt fallen der Freim. Feuerwehr zu, welche jetzt außer über eine Gerätehalle auch über Aeratungs- und Schreibzimmer und andere Rebenräume verfügt- über der Durchfahrt w i r d ein drei Stockwerk hoher Steigeturm erbaut. Die Polizeiarreste erhalten im Reubau und in den teilweise umgebauten bisherigen Lokalen allen hygienischen Ansprüchen vollkommen entsprechende, vermehrte Unterkunft. Die Rettungsabteilung erhält, Während sie sich bisher mit einem kleinen Zimmer begnügen mußte, alle für sie erforderlichen Räume zugesprochen' sie verfügt nun über eine Wagenhalle, über mehrere Aufenthaltsräume, Wohn-, Schlaf- und Verbandgimmer. Der ganZe Umbau verschlingt 42.000 Kronen. Während der Jahrhundertfeier trägt das Rathaus eine feenhafte Beleuchtung) es schwamm in einem Lichtermeere, „das die klugen blendete". Das Tiroler Volksblatt schreibt hiegu: „Wenn mir noch die allgemeine Beleuchtung aller Fenster und die aus Vergeshöhen hinzurechnen, so muß I n n s bruck am Tage der Kaiserankunft einen Effekt erzielen, wie ihn noch nie eine Stadt der Welt erzielt hat." Zwischen der Illumination prangen der Tiroler Adler, das Stadtwappen und die Initialen des Kaisers sowie die-Zahlen 1809-1909.

1910:

Der dritte Rathaushof wird, um das Ausfahren der Feuerwehr zu erleichtern, gepflastert.

1912,

M a i 1 . : Bürgermeister <3reil erklärt in der semeinderatssihung, daß die Anzahl der städt. Kanzleien für die stets wachsenden Ansprüche nicht mehr ausreichend sind,' schon muß wegen Platzmangel das städt. Armenamt in die Fallmeraljerstraße 6 verlegt »werden.

1919,

Juli die mit um

1920,

September 2.: W i r d für Adaptievungen in der Sicherheitsmache ein Kredit von 6000 Kronen und ein solcher von 5000 Kronen für die Vergitterung der Stadtkassefenster bewilligt.

1923,

Jänner: Zur Stützung des Gebäudes und Erneuerung des Ballons werden Eisentraversen eingezogen' für die Herstellung der Rathausfassade, für Verputz und Streichen in dunklem Ton werden am 13. April 55,000.000 Kronen bewilligt.

(Fortsetzung und Schluß )

1924:

Die beiden Gaslaternen am Eingang werden auf elektrische Beleuchtung umgestellt und entlang der ganzen Fassade ein gestreckter Betonsockel hergestellt. Oktober 16.: Einbau des Telephons.

1926,

August: Modernisierung des ganzen Rathauses einschließlich der Fassade, der Büros im ersten und zweiten Stock, prunkvolle Ausstattung des Bürger« meister-Zimmers und Installation aller Licht- und Heizanlagen.

1927,

September 19.: 600 Glühlampen werden an der Rat« hausfassade für die Festbeleuchtung anläßlich der Eröffnung des Acheniseemerkes angebracht.

1928,

Dezember 20.: Wird im Gemeinderat über die Errichtung des Auskunftbüros links vom Eingang, wo gleichzeitig der Verkauf von Fahr- und Eintrittskarten getätigt werden soll, beraten,' auch die Errichtung der Portierloge wird in Erwägung gezogen. Die Eröffnung des Verkehrsbüros erfolgte am 21. Juli 1929, jene der Portierloge am 2. August desselben Jahres.

1929,

Juli 19.: Der Stadtrat beschließt, über den ausgedehnten amtlichen Betrieb,des Rathauses eine organisatorische Kraft in der Person eines eigenen Magistratsdirektors zu ernennen. September 1?.: Vemil» ligung eines Kredites von 620 Schilling zur Anschaffung von 20 Metallbetten für das Obdachlosen« Asu.1 im zweiten Rathaushofe, wo eine von der Rettungsabteilung freigswordene Garage dafür eingerichtet wird. Durch den Tod der Eheleute Lang wird der zweite Stock des «Iuertraktes im ersten RathausHof frei. Die darauf folgenden erforderlichen baulichen Veränderungen machen einen Kredit von 50.000 Schilling nötig. Der Stadtoatssihungssaal und eine Reihe neuer Kanzleien werden in den neuen Trakt verlegt.

1935,

Oktober 9.: Der Gemeinderat beschließt, Pläne zur Errichtung einer Gedenktafel für den verstorbenen Bundeskanzler Dr. Dollfuß ausarbeiten zu lassen. Die Enthüllung soll am zweiten Gedenktage seiner Ermordung >im zweiten Stiegenhauspodest des Rathauses erfolgen.

1936,

Juni 25.: Enthüllung der Treppenhause, 1. Stock.

1937,

Jänner 29.: Der Gemeindetag bewilligt größere Summen für InstandsehungKarbeiten im Rathause, insbesondere im zweiten Stock. I n der Sitzung vom 28. M a i erklärte Bgm. Fischer: „ M e i n Ziel ist darauf gerichtet, sämtliche Hmter und Dienststellen der Stadtgemeinde unter ein Dach >zu bringen, woraus sich bedeutende Einsparungen im Personal- und Sachaulwand ergeben würden." Er beauftragte den Aauausschuß, die Frage' eines Neubaues zu studieren.

1938,

Oktober 11.: Beginn des Flügelanbaues in der Fallmerau,erstraße-Ado!f-pichIer-PIatz zur Unterbringung von rund 140 Kanzleien, mit umfangreichen Kellerräumen und Kesselanlagen für die Zentralheizung sowie Luftschuhräumen für die Angestellten des Ma-

19.: Es wird ein Kredit von 11.000 Kronen für Herstellung starker Eingangstore bewilligt, ,daidas Rathaus gegen Straßen tumulte, wie einer Ostern vorgekommen, gesichert ist.

Dollfuß-Gedenktafel

im


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gistrates und moderner Kernsprechanlage- das Projekt stammt von Oberbaurat Ing. ßranz Wiesenberg.

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1947/48: Wiederaufbau des durch Vomben zerstörten Teiles des Rathausbaues am kldolf-pichler-plah mit einem Aufwand von 704.204 Schilling.

1944, Dezember 16.: Nei einem Bombenangriff wird der nördliche Teil des Anbaues, wo Zwei Zeitzünder er« plodieren, zerstört, wobei 24 Menschen, meist Magi« stratsangehörige, den Tod finden. Durch den um sich greifenden Vrand werden weitere Teile des Rat« hauskompieres, vor allem jene des Alitteltraktes, arg in Nlitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Kmter werden vorübergehend in das Gebäude haudnplah Nr. 5 verlegt.

1950, Sommer: Abtragung des Verkehrsküros und Nie« derfreilegung des Ralhauseinganges Maria-Theresien-Straße) fowie Reusärbelunig der ßassade. Mieter im Rathause: Kaufmann 3. Maljr, ebenerdiges Magazin l^900)' ßirma pelerà, Modewaren l1912i' Maria I t h , Modegefchäft l1913)- Margreiter- ßioma Reihig!, Zuckerwaren l1916),' ßirma Vohrer, Wäschehaus

von Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren Dezember 1851: List in der Unterbergerschen Kunsthandlung eine Tusche« Zeichnung des Malers ßranz Lair aus hotting, der sich in ßlorenz ausbildete, zur Schau gestellt) sie stellt die Grablegung Christi nach perugini vor. — ruft die Redaktion des „Voten" zu einer Sammlung für die „durch das Wasserunglück fo sehr beschädigten Nach« barn in Kärnten" aus. Ms erster spendete Graf Karl Lodron 50 Gulden. — wird in einer Aürgerausschußsitzung über die Erhebung des klufschlaa.es auf geistige Getränke bei Spezereihänd« lern und Vierwirten verhandelt. 4. kritisiert der Vaueleve Ioh. Thurner im „Voten" scharf den im Wittingfchen Verlag erschienenen Plan der Stadt Innsbruck des städtischen Nauinspektors Müller,- er schreibt u. a., „daß durch diese Arbeit in technischer NeZiehung dem lang gehegten Bedürfnisse nicht abgeholfen wird, indem mehrere bedeutende Hehler und Mängel dort vorkommen, die diese Zusammenstellung für den technischen Zweck unbrauchbar machen) für einen ßremden als Wegweiser mag er dienen, da aber Innsbruck noch bisher keines so großen Amfanges sich zu freuen hat, so scheint auch dadurch einem nicht gar so fühlbaren Bedürfnisse abgeholfen zu sein." 5. verbreitet sich das Gerücht, daß der „als Prediger einer neuen Irrlehre bekannt gewordene Optiker Koch" in Innsbruck aufgetaucht sei. s. beginnt ein klufsah im „Voten" wie folgt: „Die sisenbahn, dieses unvermeidliche Abel unserer Zeit, weil be« reichernd die ohnedies schon allzu einflußreichen gr,ö« ßeren Städte auf Kosten des offenen Landes, weil noch mehr hebend die ohnedies schon im Aberschwunge be« griffen« Industrie zum Rachteil des Grund und Vodens, dieser Mutter aller anderen, wie immer Ramen habenden Anternehmungen, wird nunmehr auch bei uns in Kürze zur Wirklichkeit werden." Die Redaktion bemerkt dazu in einer klnmerkung: „Wir vermögen das hier

über die Eisenbahnen im allgemeinen ausgesprochene ungünstige Urteil nicht zu teilen, sine so wichtige Verkehrserleichterung, wie sie durch die Eisenbahnen geboten wird, kann, wenn auch durch eigentümlich« Verhältnisse einzelner Landstriche in einer oder der andern Beziehung sich momentan Rachteile daraus ergeben, auf die Dauer nicht anders als vorteilhaft auf die Hebung des allgemeinen Wohlstandes einwirken. Was auf einer Seite entgeht, wird auf anderen Wegen im Verlaufe der Zeit gewiß reichlich ersetzt werden . . . " 15. verleiht der König von Preußen dem Postdirektor Vrielmauer den roten kldlerorden vierter Klasse. 15. wird der Assistent für Chemie an der Universität Prag, Dr. Georg Hlasiwecz, zum außerordentlichen Professor für Chemie in Innsbruck ernannt. <7. übernachtet der Herzog von Parma im österr. Hof. 18. veranstaltet die Turnschule einen lustigen klbend, bei dem der akadem. Turnlehrer Dobrooich einen Christbaum aufstellte, „welcher in dem Turnsaale aufgepflanzt, wie ein erotisches Gewächs, wenigstens für unsere Stadt, sich ausnahm, und mit allerhand lockenden fruchten prangte". Ctma 150 Teilnehmer erhielten dieselben durch Auslosung. 20. veröffentlicht der „Vots" eine Einladung zur Veranstaltung einer musikalisch-deklamatorischen Madamie zu« gunsten der armen ßamilien, für die Vrennholz und Fußbekleidung beschafft werden sollte) es hieß darin: „Der im heurigen Jahre ungewöhnlich frühzeitig ein« getretene strenge Winter, welcher demungeachtet höchst wahrscheinlich an seiner kalendermäßigen Dauer sich keine Verkürzung gefallen lassen wird, lastet mit seinem rauhen eisigen Drucke doppelt schwer auf der Klasse der klrmen, die sich bei dem ohnehin kargen Verdienste und dem gesteigerten preise aller Lebensbedürfnisse kaum das zum Kochen nötige holz anzuschaffen vermögen und häufig die bei schlechter Kleidung und geringer Nahrung besonders hoch anzuschlagende Wohltat einer geheizten Slube entbehren müssen..."

Innsbrucks Schenkenlieder Um das Jahr 1890 saß einmal eine Tafelrunde fröhlicher Unwersitätsstudenten aller vier Fakultäten beim Sandwirt in der Innstraße und beschloß, die Innsbruckcr Kneipen und Schenken in Poetischer Form zu schildern. Wem dies am besten gelänge, der sollte von der Corona einen Abend lang freigehalten werden, d. h. er hatte Anspruch auf zwei Paar Halb'

geselchte, einen grauen Käse und das gewöhnliche Quantum an Bier und Wein. Den ersten und einzigen Preis von acht Elaboraten erhielt dasjenige, das unter dem Pseudonym „()ui62m Oenipontanus" eingereicht worden war. Zwanzig Jahre später Hai der Verfasser selbst diese seine, teilweise recht mäßigen Gedichte in der „Gardasee Post" vom 20. No-


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vembcr 1909 veröffentlicht. Da sie in jener heute fast vergessenen, in Riva herausgegebenen Zeitung kaum einmal gesucht werden dürften, sei hier daran erinnert. Der Verfasser hat 21 Gaststätten Poetisch — manchmal derb und ziemlich witzlos — umrissen, nämlich: Hotel Europe, Hotel Kreid, Stadt München, Delevo, Breinößl, Goldene Krone, Goldene Rose, Fechtl, Weihes Kreuz, Iörgele, Goldener Hirsch, Kaiserkrone, Bierwastl, O r e r i a al pero, Goldener Stern, Zum Sandwirt, Graue Katze, Bürgert. Brauhaus, Neuwirt in Wilten, Goldener Adler und Adambrau. Zwei kurze Beispiele jener dichterischen Leistung seien hier angeführt: Bierwastl. Der Garten wäre herrlich, Wenn besser war das Bier, Dann wüßte ich mir kein Plätzchen, Wo's schöner war als hier.

Jetzt treten auf der Bühne Tiroler Sänger auf Und singen den Bettelstudenten. M i r wird hinaus. Ich lauf! Goldener Adler. Der sentimentale Heine Und Goethe, der große Geist, ^ Die wohnten in diesem Hause, Wie's die Tafel beim Eingang beweist. Doch mir ist's dort unheimlich, Das mag wohl darum sein, I n solche illustre Gesellschaft Paßt unsereins nicht hinein. Sollte jemand von den Lesern das Pseudonym des Verfassers auflösen können oder wissen, wo sich die Osteria al pero befand, fo wird höflichst um Benachrichtigung des Stadtarchives gebeten. Dr. K. Schadelbauer.

Zur Exhumierung Cav. Francesco Morlacchis Cine Besprechung und ein archivalischer Nachtrag

„Ritorno in kerußia äel lüavalier Francesco «ui", verfaßt von Gttorino Gurrieri- erschienen in der Rivista „perusia" lNo. 9, 1951). . Der sächsische hofkapellmeister und Komponist Francesco Morlacchi, ein Snhn Perugias, war am 35. Oktober 1841 todkrank in Innsbruck angekommen und hier drei Tage später verschieden. Dott. «3. Gurrieri, der Verfasser 'der vorliegenden Schrift, hat es nun unternommen, die sterblichen Reste des großen italienischen Musikers in seine Heimat zurückzubringen. Diese pietätvolle klbsicht halt« allerdings beträchtliche Schwierigkeiten Zu überwinden, da ja der alte Spitalfriedhof in den ziinfzigerjahren des 19. Jahrhunderts aufgelassen werden mußte. Vedauerlichermeise wird in der vorliegenden Schrift die 6eilig-Geist-6pitalskirche als St.-Iakob-Mirche bezeichnet, ein I r r t u m , der wohl dadurch entstanden ist, daß die Spitalskirche bis zur Niederherstellung der ausgebombten St.-Iakobs-Pfarrkirche deren Stelle versah. Infolge der kluflassung des alten ßriedhoses waren auch die Gebeine Morlacchis in ein Sammelgrab gelegt morden, aus dem sie nun die kundige Hand des klnatomen herauszusuchen hatte. Prof. Dr. G. Sauser, der durch seine langjährigen Forschungen in verschiedenen Ossuarien geradezu für diese Antersuchung »der gegebene Kenner ist, hat denn auch unter klbwägung aller Momente den Schädel festgestellt, der mit höchster Wahrscheinlichkeit jener Morlacchis ist. Prof. Sauser stand dabei vor einer ähnlich schwierigen Aufgabe, als die seinerzeit bezüglich der Identifizierung des Schädels Friedrich Schillers war. Schillers Gebeine ruhten ebenfalls mit 46 anderen Skeletten in einem Massengrab, und von vier Schädeln konnte jeder mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit auf ihn bezogen werden. Daß aber eine sichere Identifizierung sogar bei nur Zwei vorliegenden Skeletten schon erhebliche Schwierigkeiten bereiten kann, zeigte die Ausgrabung des Königsberger Philosophen Immanuel Kant, der wegen seiner kleinen Statur l156 cm) und seiner Kopfform doch anscheinend leicht erkennbar gewesen sein sollte, klber durch eine Tücke des Zufalles fand sich neben ihm ein ganz ähnliches Skelett vor. Die klrbeit G. Gurrieris ist reich mit Vildern von Mor»

von Dr. K. Schadelbauer.

lacchi selbst, seinen Grabdenkmälern, von Innsbruck und den an der Aberführung beteiligten Persönlichkeiten aus« gestattet. Sie hat überdies das Verdienst, an einen bedeutenden Musiker zu erinnern, der hierzulande so gut wie vergessen war. (kinige Druckfehler dürften sich wohl infolge der Abersehung eingeschlichen haben- so heißen der städtische ßrietchofsdirektor Weiß statt Weib und die beiden Verge Glungezer statt Glungerer und Serles statt Gerles.

Nrchwalischer Nachtrag Gerade als vorstehende Besprechung in die Druckerei gebracht werden sollte, fanden sich in einem §aszjkel mit ßriedhofsakten des Jahres 1858 folgende vier, auf die <5r« humierung Morlacchis Vezug nehmende Stücke: 1. „protokollarisches Ansuchen des Drs. Isido.r Mörz wegen Einräumung eines Vegräbnisplatzes in einer novbe« haltenen Nrkade für den im Jahre 1842 hier verstorbenen königl. sächs. Oofkapellmeister Ritter von Morlacki und Aber« tragung der Leiche hiezu." Das Protokoll hat folgenden Wortlaut: „Geschehen beim Stadtmagistrate zu Innsbruck am 14. klugust 1858. Vor dem gefertigten Magistratsaktuar Vlalentin) Kahung. Cs erscheint Herr Dr. mod. Isidor Mörz und erklärt im Namen der Verwandten und freunde t>es im Jahre 1842 hier verstorbenen Ritter v. Morlacki, k. sächsischen Kapellmeisters, Nachstehendes: Ich bin von der königlich sächsischen yofkapelle beauftragt für obigen Ritter o. Morlacki im neuen Stadtfriedhofe ein Monument auf« stellen Zu lassen und zu diesem Vehufe gefonnen einen Platz in einer vom Magistrate zu diesem Vehufe vorbehaltenen klrkade anzukaufen und die noch vorhandenen irdischen Aberreste aus dem alten in den neuen Friedhof übertragen zu lassen. Ich bitte daher mir eine solche klrkade gütigst anzuweisen, wofür ich den für diesen Platz bestimmten Betrag von 80 i l . l^Gulden) k. V«?. l^Reichswährung) zu erlegen angemiesen und am Tage der erfolgten klnmeijung zu erlegen bereit bin. Gleichzeitig bitte ich um sinschreitung Zur Ve< willigung der Crhumation. Zur Bestätigung die Unterschrift: Dr. Isidor MerZ, prak«


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tischer klrzt. Amtliche Fertigung: Valentin Kahung, Magistratsaktuar." Schon am 18. klugust schrieb bann Katzung an das Friedhofskomitee: „kln das Gottesacker Konnte hier. Nach 8 16 der Vorschriften für den Gottesacker der 6t. Iakobspfarrkirche hier sollen einige klrkaden sür solche einzelne Personen vorbehalten werden, welche in einer klrkade beerdigt zu werden wünschen, aber eine solche I u erwerben nicht in der Lage sind, weil sie keine Familie hinterlassen, oder für solche, welchen die Gemeindevertretung wegen ihrer Stellung und ihrer Verdienste um die Stadt Innsbruck eine Grabstätte unter einer klrkade anzuweisen und ein Monument oder eine Gedenktafel zu errichten beschließet. Da sich nun h. Dr. med. Isidor März im Auftrage der könig. sächsischen hofkapelle um einen Platz in einer klrkade für die irdischen Äberreste des im Jahre 1842 hier verstorbenen am alten Gottesacker beerdigten königl. sächsischen hofkapellmeister Ritter o. Morlaki gemeldet hat mit dem klntrage demselben eine Gedenktafel gegen Crlag von 80 il. k. XV. errichten zu lassen, und bereits die gange Südseite der klrkaden erbaut ist, aber die für obigen Zweck vorbehaltenen klrkaden noch nicht bestimmt sind, so wird das Gottesacker Konnte eingeladen diese Bestimmungen ehetunlichst, allenfalls mit Veiziehung des städtischen Vauinspizienten vorzunehmen, um für diesen und ähnliche Fälle Vorsorge treffen zu können. Stadtmagistrat Innsbruck am 18. klugust 1858. Valentin Kahung, Magistratsaktuar." 2. Die k. k. Statthalter«! für Tirol genehmigt am 6. Oktober 1858 - unter Zahl 18.836 Polizei/3104 - die «lrhumierung: „kln den Stadtmagistrat dahier. Mit Rücksicht auf die in dem Berichte vom 8. September 1. 3. Z. 601? dargestellten Verhältnisse nimmt man keinen llnstand nach dem klntrage des Stadtmagistrates die srhumation der irdischen Nberreste des im Jahre 1842 hier verstorbenen königlich sächsischen hoskapellmeisters Ritter o. Morlachi und die Abertragung derselben in eine der vorbehaltenen klrkaden des neuen Friedhofes unter Beobachtung der nötigen Vorsichten Hu gestatten." llm 10. Oktober benachrichtigte dann der Stadtmagistrat von dem vorstehenden Schreiben 1. die Polizeidirektion, 2. den Dr. Mörz und 3. den Totengräber Josef huber. Die polizeidirektion sollte „die Zeit der Vornahme dieser <krhumation" bestimmen und den „Vorgang der Crhumation und Abertragung der irdischen Aberreste des Ritter v. Morlachi durch klbordnung eines Herrn Kommissärs" leiten und übermachen. Dem Totengräber wurde mitgeteilt, daß „die klrkade No. 94 am neuen Friedhofe für die Beerdigung der irdigen Aberreste des Ritter v. Morlachi Grabstelle No. 2 bestimmt worden sei". Dr. Mörz erhielt die klusforderung, die „für die Gestaltung dieser Beerdigung und Sehung einer Gedenktafel" zu bezahlende Tare von 80 Gulden zu erlegen und sich dann mit dem Totengräber „wegen Bestimmung der Zeit und klrt und Weise der trhumation" bei der poliZeidirektion zu melden. 3. Nachdem nun Dr. Mörz den Betrag erlegt hatte, verständigte der Magistrat den Friedhofsfondsverwalter Richard Wurzer am 20. «Mober 1858:

Nummer

„kln Herrn Richard Wurzer hier.

Friedhof-Fondsoerwalter

Herr Isidor Maerz, Dr. der Medizin und praktischer klrzt dahier, erlegte als Bevollmächtigter der königlich sächsischen hofkapelle zu Dresden nach erhaltener Bewilligung zur CVhumation und Abertragung der irdischen Aberreste des im Jahre 1842 hier verstorbenen kön. säch. Hofkapellmeisters Franz Ritter v. Morlacchi vom alten Friedhofe in die vorbehalten« klrkade No. 94 des neuen Friedhofes Grabstätte No. 2 die vorgeschriebene Tare für Gestaltung der Beerdigung in dieser klrkade und klufstellung einer Gedenktafel in derselben mit 80 il. I?. W. Dieser Betrag wird Ihnen im klnschlusse mit achtzig Gulden Reichs« mährung zur Cmpfangnahme und Verrechnung für den Gottesackerfond mit«der Weisung übergeben die Verleihurkunde an Herrn Dr. Maerz als Bevollmächtigten der kön. säch. hostapelle auszufertigen. Stadtmagistrat Innsbruck am 20. Oktober 1858. Valentin Kahung, Mag. klkt." 4. Der Totengräber Josef huber überreichte etwa am 24. Dezember 1858 folgenden Bericht über die erfolgten srhumierungen: „Löblicher Stadtmagistrat. Nach obrigkeitlicher Bewilligung wurde an folgenden Leichen die Ausgrabung an benanntem Tadum l ^ Datum) vorgenommen, nämlich: 1. Die Leiche der Fräulein Lechlhaler von No. 100 Lt. l? wohl Leichenfeld) X nach Wüten übertragen am 3. September 1858 2. klleiander v. Remer Güterbesitzer Sohn aus Lemberg von No. 134 Lt. I. auf No. 249 Lt. X. am 9. Nov. 1858. 3. Martin Dirler Schnittwarsnhändler von No. 19 Lt. X in die einfache klrkade No. 150 am 15. Nov. 1858,' 4. Das Kind des Hr. Baumeisters Jos. Mau.r aus der klrkade No. 94 in die klrkade No. 74 am 25. Nov. 1858 5. Die Gebeine des h. Morlachi K. Sachs. Kapellmeisters vom alten in den neuen Friedhof in die llrlade No. 94 Orabstelle Ro. 2 am 30. November 1858. 6. Der Zimmermeister Josef Maur und dessen Tochter Maria vom alten in den neuen Friedhof in die klrkade No. 74 am 22. Dezember 1858. huber Jos., Totengräber." Schon am 26. Dezember wird dem Stadbkäinmerer Richard Wurzer als 5riedhofs-Fon>dsverwaIter eine Abschrift dieser Liste „von den bisher stattgefundenen srhumationen und Abertragungen der Leichen und irdischen Äberreste teils vom alten Gottesacker in den neuen, teils von letzterem in den von Wilten, und endlich der stattgefundenen Abertragungen von den Leichenfeldern in die neuen klrkaden" überreicht, damit er diese Veränderungen in den Vormerkbüchern eintragen könne. <ls sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß in den vorbehandelten klkten immer „1842" als Todesjahr angegeben wird lstatt 1841 !1. Die Crhumierung fand demnach am 30. November und nicht bereits am 22., wie Gurrieri angibt, statt in Gegenwart des klrztes Dr. Merz loder März), nicht

Metz.

Neuerscheinungen für Innsbruck „Dr. 5ranz Herchl, k l . Salinenarzt in hallein - eine Selbstbiographie." Diese in den „Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde" l1951) veröffentlichte klrbeit ist für Innsbruck deswegen erwähnenswert, weil

Ferchls Tochter klmalie mit I . Gellacher aus Innsbruck vermählt war ^Hochzeit zu hallein am 30. September 1835s und die dieser Lhe entsprossenen Kinder in Innsbruck an« gesehene Persönlichkeiten waren lö- V. der 1842 geborene


Nummer 12

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Sohn Joses, der 1. Prof. für Histologie). Herchl beschließt seine Selbstbiographie mit folgendem Sah: „Diese sämtlichen obenangeführten Daten aus meinem eigenen Leben und aus dem Leben meiner ßamilie habe ich meinem Herrn

Seite 7

Schwiegersohne I . Gellacher bei meinem Besuche aus seinem Landguts Zu Lans nächst Innsbruck andiktiert und wurden von ihm nisdergNschrieben und von mir unterschrieben." li?. Juni 18S3.1 K. Sch.

Baugenehmigungen Igls, <3p. 766/6, klmbros Guth, Gartenhaus. Iahnstrahe 19—21, Interefsentengemeinschaft für den Nie» derausbau, Wohn« und Geschäftshaus, 12 Wohnungen. Schneeburggaffe 38, Dr. 6. Iülg, Gartenhaus. Haudnplatz 4, Komm. §rih Miller, Kleingarage. tzungerburg—tzötting 40, klrbeiterkammer, Umbau. Riejengasse 5, Peter Hasser, Wohn- und Geschäftshaus, 4 W. KirZchentalgaffe 17, Maria Christoforetti, Dachgeschohaus' bau, 1 W. Sternwartestrahe 14, Geschm. ßrenner, D<ichgeschoPausbau, klnbau, Stiegenhaus. höhonstrahe 43 b, 3. Krabichler, Cinsamilienhaus, 1 W. Reichenau 32, Josef Köck, Umbau bzw. Crmeiterung. Leopoldstrahe 18, Geschm. Linser, Niederaufbau bzw. Um« bau, 5 W. Speckbacherstraße 30, Dipl.-Ing. Köllensperger, Wohnhausmiederaufbau, 3 W. Herzog-Hriedrich-Strahe 3, Julius Stumfohl, Umbau des Geschästsportales. Speckbacherstrahe 32, Geschw. kluernigg, Wiederaufbau, ? W. Igls 141, klgnes Stadler, klufstockung. TNitterhoferstraße 4, Dr. Hans Oberholler, klufstockung, 1 W. Marimilianstraße 27, sotthard Valier, Geschäftsumgestaltung. Michael-Gaismaljr-Strahe 11, ßranz Schobesberger, Wie< deraufbau. Väckerbuhelgaffe 22, Georg Vucher, Erneuerung des Dach« stuhles. Alaria-Therelien-Strahe 23—25, Sparkasse, bauliche Ver< änderungen, Schaukästen. Mitterweg 3 d , Siemens-Schuckert-Werke, Ambau, Lindau eines klusZua.es. Ändreas-Hofer-Stiahe 37, Luise Riedmüller, Vergrößerung des Oeschäftslokales. Riedgasse 55, 3ul. Königshoser, Einrichtung einer Kunst» honigerZeugungsstätte. Leopoldstrahs 38, 3ng. ßrih, Wiederaufbau. Fiirstenweg 20 i, Roman Wetl, Errichtung einer klutospenglerei. Maria-Theresien-Strahe 53, 1. klllg. Anfall- und Schadenoersicherung, Geschäftshaus. parz. 1635, K. G. Wilten, Stadtgemeinde Innsbruck, Errichtung einer ßeuerwehrgarage. Museumstraße 14, 3. prorauf, Errichtung eines klnbaues. Meinhardstraße 1, Wilfried Wiedner, Wiederaufbau der Garage. Sieglanger 9s ä, Josef Goreis, Errichtung eines nords. klnbaues. Xönsstrahe 21, klnton KI uckner, Errichtung eines Ein« samilienhauses, 1 W. Innrain 9, Arsulinenkloster, Dachgeschoßausbau. Viadultbogen 49, I . planatscher, Umbau einer orthop. Werkstätte. hofgaffe 1, Verlassenschast nach Dr. pötsch, Wiederaufbau. Hozner Platz 2, Sautter und Co., Einbau einer HlheiZungsanläge.

Igls 30, klrthur Kaserer, klnbau eines Schiabstellraumes. tzauptZchießstand-Amgebung 16, Notburga Stern, Wohn« Haus, 2 W. hungerburg-hotting 5, SPS. Freie Schule Kinderfreunde, Kinderhort Umbau. Op. 872 und 873, 6. G. klmras, Tiroler Landesregierung, Vauhof für die agrartechn. kibteilung.

Wohntauschangebote klbkürzungen: Ka ^ Kabinett) M i -- Küche,- 6 p - Speis) Zi - Zimmer. Geboten werden: 1 Küche, Zimmer und Zubehör Iose<f Reubauer, Innsbruck, Dargasfe Rr. 9/1 gegen 2 Zi, 1 Ka, Kü und Zubehör. — Moisia Verloffa, Innsbruck, Kaufmannstraße 34/11 gegen 2 Zi, Kü lpradl oder Willen). — kllois Gruber, yöhenstraße 28/p. gegen 2—3 Zi, 1 Ka, Kü. — Franz Ebner, Reurauthgasse 9 2/6töckI gegen 2 Zi, Kü. 1 Zimmer, 1 Kabinett, Küche Sepp CanZer, Schretterstraße 4/p. gegen 3 Zi, Kü. — Peter Sojer, ErZherzog-'Eugen-'Straße 52/111 gegen 2 Zi, Ka, Kü lSaggen). — Hermann Lercher, Vachgasse 5/p. gegen 2 Zi, Ka, Kü lootting). — Maria Cotogni, St.-NikolausGasse 1? gegen 1 Zi, Ka, Kü lprad! oder klmras). — Crich Schletterer, haller Straße 15/1 gegen 2 Zi, Ka, Kü.


Seite 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 12

8 Zimmer, Küche

3 Zimmer, Kabinett, Küche und Zubehör

ilrtur Knittel, Xeopoldstraße 53 gegen 3 Zi, Kü lMadtrand). - «Srete Lind, Templftraße 26/1 gegen 1 Zi, Ka, Kü. — Maria Hagspiel, Vauerngasse 1/1 gegen 2—3 Zi, 6ü. — Karl pioerhoZer, klvzl 23? gegen 3 Zi, Ka, Kü.

Walter Ried!, Kailer-Hranz-Ioses-Strafte 11 p. gegen 2 Zi, Ka, Kü lSaggen, Gtockw.j. — Hermann Pilz, Richardsmeg 8/II gegen 4 Zi, Ka, Kü lZentrum).

2 Zimmer, Kabinett, Küche Kathi Groß, Schmidgasse 1/1 gegen 2 Zi, Kü lpradl). 3 Zimmer, Küche und Zubehör Hermann «vberthanner, Karmendelstraße 6/1 gegen 2 Zi, Kü

Tauschangebote von auswärts nach Innsbruck 3ohann Rainer, Oistrans Rr. 43/1, 1 Zi, Kü gegen 1 Zi, Mi lStadtgebieti. — Gustav Ullrich, Wien XV., Reindors« gasse 18/11, IV2 Zi, Kü gegen IV2 Zi, Kü lStadtteil egal). — Nntonie Margreiter, SchwaZ, 3nnsbrucker Straße 26/11, 1 Zi, Kü und Zubehör gegen 1 Zi, Kii lStadtgebiet).

Stadtwerke Innsbmck Elektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Norvkettenbah» Innsbrncker Hotel-A.-G.

834 l

Verleger, Eigentümer u. Herausgeber: Vie Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantw. Schriftleiter: Vr. Karl Ochadelbauer Innsbruck, Rathaus, Zimmer Nr. 190. — llnzeigenoerwaltung: Nnnoncen»skp«dition .Novitas": Innsbruck, Nnichstrah« 8/1 Druck: §elizian Rauch, Innsbruck.


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