Amtsblatt Innsbruck

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derTandesnaupktadt Innsbruck Schriftleitung: Rathaus 3 . Stock Z i m m e r N r . 1 9 0 Fernsprecher N r . 6371/190

E r s c h e i n t e i n m a l i in M o » a t Iahresnbonn. 3 15.—, Einzeln 3 1.50 E r h ä l t l i c h beim R a t h a u s - P o r t i e r

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November 1952

15. Jahrgang

Aus dem Gemeinderat Am 16. Oktober trat der Gemeinderat zu seiner ersten ordentlichen Sitzung nach den Ferien zusammen, um die laufenden Angelegenheiten zu erledigen. Eingangs nahm Bürgermeister Dr. Greiter, der den Vorsitz führte, den für die beurlaubten Gemeinderäte Dr. Matthias Pahle und Dr. Theodor Seykora (beide ÖVP., Allg. Liste) einberufenen Erfatzmännern Rudolf Makowitz und Rudolf Waldner das Gelöbnis ab. Hierauf würdigte er die Verdienste, die sich Altbürgermcister Dr. Anton Eder und Musikdirektor Prof. Fritz Weidlich, welche beide kürzlich verstorben sind, um die Stadt erworben haben. G R . Dipl.-Ing. Rösche stellte die Anfrage, von wem die Anregung für die Schaffung eines Kriegerdenkmals in I g l s ausgehe, was Bgm. Dr. Greiter mit der M i t teilung beantwortete, daß sich die Stadt nicht selbst damit befasse, aber auch keine Schwierigkeiten bereite, wenn solche Denkmäler durch Privatinitiative entstehen. Für eine bessere Beleuchtung der Amraser Straße und der Defreggerstraße sowie für die Schaffung einer Verkehrsinsel in diesem Gebiete setzte sich G R . Pettauer ein, der auch den bereits in einer früheren Sitzung des Gcmeinderates gestellten Antrag des Linksblocks, an der Reichenauer Brücke für die Benutzer der Straßenbahn ein hölzernes Wartehäuschen zu errichten, wiederholte. Auf eine Frage des GR. Pfölfcher gab Bgm. Dr. Gleiter bekannt, daß der Stadtrat beschlossen habe, die Stelle des städtischen Musikdirektors auszuschreiben. Auf eine Anfrage der GR. I d a Flöckingcr, ob der Bürgermeister gegen die Aufführung des Films „Rommel, der Wüstenfuchs" einschreite, erwiderte er, daß die Filmzensur nicht Sache des Bürgermeisters sei. Eine Anregung der GR. I d a Flöckingcr, die ZiifahrtSwege zum Reichenmier Siedlungsgebiet mit einer Straßenbeleuchtung zu versehen, versprach er, den Stadtwcrten weiterzugeben. Es folgten Anträge der Gemeinderätc. S t R . Dipl.I n g . Hradehth wandte sich gegen das Überhandnehmen des LäimS im Stadtgebiet und ersuchte um Abhilfe. Die Sozialistische Fraktion brachte eine Resolution gegen die Aufhebung des H 8 des Wohnungsanfordcrungsgesetzes ein, die dem Stadtrat zugewiesen wurde. I n der Begründung zu diefer Resolution nahm G R . Schöpf

ausführlich zur Wohnungsfrage Stellung. G R . Oberhammer schlug vor, für die Mädchenvolksschule Pradl I I und die Mädchenhauptschule in Pradl den Namen „Leitgeb-Schule" zu wählen. Auch dieser Antrag wurde dem Stadtrat zugewiesen. Bgm. D r . Greiter brachte ein Schieiben des Bürgermeisters von Salzburg zur Kenntnis, in welchem dieser den Dank für die Anteilnahme anläßlich des Hinfcheidens des Bgm.-Stellv. Hofrat Dipl.-Ing. Richard Hildmann ausgesprochen hatte. Wetters hat der Österreichische Städtebund in einem Schreiben seine Anteilnahme anläßlich des Ablebens des Altbürgermeisters D r . Anton Eder ausgedrückt. Einem kurzen Bericht des Bürgermeisters über den Campingplatz Reichenau war zu entnehmen, daß dessen Betrieb im vergangenen Sommer einen Reinertrag von rund 14.000.— 8 erbracht hat. Für die Abwicklung des Internationalen Bürgermeisterkongresses im September 1952 in Innsbruck sind Anerkennungsschreiben vom Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Bürgermeister-Union eingelangt. Bgm. D r . Greiter gab den Inhalt der Schreiben bekannt und sprach bei diesem Anlasse allen Beteiligten, vor allem Mag.-Rat Dr. Kettl, den Dank für die gute Organisation aus. Auf eine frühere Anfrage teilte Bgm. D r . Greiter mit, daß nach einem Bericht der Innsbruckcr Verkehrsbetriebe-A. G. die Bevölkerung aller Stadtteile mit Ausnahme der Hönimglsiedlung die Möglichkeit hat, die Vorstellungen desLandcSlheatclszu besuchen und nachher befördert zu werden, daß aber eine weitere Ausdehnung des Verkehrs nicht möglich ist. Bgiii.-Stellu. Süß trug Autläge des Stadtrates vor, die sämtliche angenommen wurden. Sie betrafen die Erwerbung zweier Werke, „Saligerfräulein" und „Mädchen mit Storch", des Bozner Bildhauers Prof. Hans Plangger, zu welchen dieser vor Jahren von der Stadt Innsbruck den Auftrag erhalten hat, außerdem den Kauf und Verkauf von Grundstücken. Als Sprecher des Rechtsmisschusses stellte G R . Dr. Angerer Anträge über eine 'Änderung des ^ 4 der Fleischmarttordnuug und einen Entwurf für „Vorschriften über die Tierhaltung im Gebiete der Landeshauptstadt


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Innsbruck". Beide Anträge wurden angenommen. Ausführliches darüber findet sich an einer anderen Stelle des Blaties. Auf Antrag des Finanzausschusses wurden mehrere Nachtragskredite genehmigt. Dagegen wurde ein Ansuchen um einen Kredit für das Landestheater zurückgestellt, damit das Ergebnis einer für die nächste Zeit vorgesehenen Besprechung der interessierten Körperschaften abgewartet werden kann. Die Vergnügungssleuersätze für die Zeit ab 1^ Jänner 1953 wurden festgesetzt, die Jahresabschlüsse 1950 für

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die städtischen Gutsbetriebe Reichenau und das städtische Sanatorium Anstimmend zur Kenntnis genommen. (5s wurde feiner beschlossen, vom B u n d ^ W o h n nnd Siedlungsfouds für den Bau zweier Woliichänscr, Zollerstraße Nr. 2 und 4, ein Darlehen von 1,200.000. — 3 aufzunehmen. M i t der Erledigung einer Reihe oou Anträgen des Vauausschusscs, die unter anderem Ansucheu um Ausnahme uom Bauverbot und Verringerung der Vorgartentiefe betrafen, endete die Sitzung nach zweistündiger Dauer. Pz.

25 JahrestädtischesDampfbad Salurner Straße Vor 25 Jahren, am 16. November 1927, wnrde dieses städtische Bad der Öffentlichkeit zur Benützung übergeben, nachdem am Vorabend der damalige Gemeinderat unter Führung des erst am 15. September d. I . verstorbenen Bürgermeisters D r . Auton Eder dasselbe einer eingehenden Besichtigung und Prüfung unterzogen hatte. Rückschauend ist es nicht ganz uhne Interesse, daß dieses Bad nahezu an der gleichen Stelle einen Vorläufer in der in privatem Besitz befindlichen Bade- und Wäscheanstalt hatte. Lettere, eine Gründung der Innsbruckcr Bürgerschaft, wurde im Jahre 1889 nach Au>wand von rd. 120.000 Gulden fertiggestellt, im Jahre 1890 an Herrn Konstantin Hcitolitc verkauft, der den Betrieb bis zum Jahre 191? führte. Dic>cs Bad, das damals eine Sehenswürdigkeit Innsbrucks war, besaß neben einem Schwimmbassin und Wannenbädern auch römisch-irische Dampfbäder. Nach Verkauf im Jahre 1917 wegen Überalterung des Bades an die Wagncr'sche Universiläts-Buchdruckcrci R. N i es el wurde das Bad stillgelegt, und Herr Nitolitc übersiedelte nach Wien. I m Jahre l919 bereits ging der gesamte Besitz einschließlich Inventar um den Betrag von 350.000 Uronen an die Stadt über, loriche in den Näumlichtcileu zunächst das ^ebensmitteltartenamt unterbrachte, nach Kriegsende aber dieselben an die Mcistianlenlasse vermietete. Vie ParterreRäumlichkeiten sowie das alte Maschincnhaus übernahm die städtische Milchvcrsurgung und die Schwimmhalle eine Handelsgenossenschaft. Ter Mangel dieses Bades wurde von der Bevölkerung sehr beklagt, weshalb das Stadtbauamt bzw. dessen Obcrbaurat uud nachmalige Bauoireltor Tipl,-Ing. Uonzcri von Bürgermeister Dr. Edcr am 28. Oktober 1925 beauftragt wurde, ein Projekt für den Bau eiues ueuen Dampfbades zu erstellen, in welchem alle Errungenschaften der Vadekuitur einschließlich jener Einrichtungen, die der körperlichen Stärkung und Er>rischung dienen können, vorhanden sind. Dieser Bau fand in der Person des damaligen Ncssurtbürgcrmeisters, Herrn Vizcbürgcrmeister Untermüller, einen besonderen Förderer, dessen Umsicht es auch zu duntcn war, daß dem planenden Ingenieur Gelegenheit gegeben wurde, an die ihm übertragene Aufgabe erst nach Studium moderner Badceiurichtungen in der Schweiz und in Deutschland, vor allein aber auch m Wie», heranzugehen. Schon gelegentlich der Beschlußfassung über deu Haushalt für das Ial>r 1926, am 19. Jänner 1926, wurde der Bau des Bades befchlossen und bewilligte der Gemcinderat einen Betrag von 8 560.000.—. Auf Grund dessen tonnte bereits anfangs April desselben Jahres die Arbeit für das Bauhaupt- und Baunebcugewcrbc öffentlich ausgeschrieben werden. Am 16. April 1926 erteilte der Gcmeinderal der BlNiuiUernehmung Josef R e t t e r >cn. den Bananftrag nach den vom Stadtbnuaml angefertigten Plänen. I n der gleichen Sitzung des ^cmciudcralcs wuroe der inzwischen belanutgewordcne Voran>chlag von ld 900.000.— genehmigt und damit auch der den im Jänner genehmigten Kredit übersteigende Betrag bis zu l? 900.000.— angenommen. Unter der Bauleitung und Bauführung des Herrn Tipl.-Ing. Konzert und des Architekten und Baumeisters Franz Plant wurde der Bau in rascher Folge vorangetrieben. Mit der Ausführung der Niedcrdruck-Dampfkcssclanlagc für Zwecke der Beheizung und Warinwasserbcrcilung wurde die Firma

E h m h a r d ^ A u er, mit der Ausführung der sanitären und badetechnischen Einrichtungen die Firma Kü I l e n s p e r g e r unter der Leitung ihres Mitinhabers Tipl.-Ing, S k o d a betraut. Bereits bei der Planung der wärmetechnischen Anlage wurde die .Kombination der Dampfanlagc mit dem EIcktrospeichcr vorgesehen und letzterer vom Gemeinderat gutgeheißen uno die hicfür notwendigen kosten von t? 22,600 zusätzlich bewilligt. Um die gefällige Ausstattung dieser Anlage waren die Tirolcr Glasmalerei und Mosaikaustalt, der heimliche Bildhauer Sepp W o l f uud die Stuttateure der Firma A m a n n ck Sicker bemüht. Wie bereits eingangs erwähnt, war die Anlage am 15. November 1927 baulich fertiggestellt und konnte am 16, November 1927 der Öffentlichkeit zur Benützung übergeben werden. Die Abrechnung aller Arbeiten ergab einen Gesamt! oslcnaniwand von i? 1,152.485.70, an welchem Betrag das Bauhaupt- und Bauuebeugclmrbe mit66"/u, maschinelle Einrichtungen, sanitäre unoHeizuugsinslallationcn mit 26.8 "/« und die Einrichtung und Ausstattung des Bades mit 5.6 "/„ beteiligt waren. Ter Rest von 1.6 "/„ beinhaltet den Aufwand für Nebcnspesen, Planungs-, Bauleiiuugs- und Bauaufsichtstostcn. I n dieser Summc sind auch dieUosten für dieAnfstockung und den Ausbau der Wohuungcn im Bauiralt Saluruer Straße enthalten, die eine Höhe von rd. 8 175 000.— erreichten. Es ist gewiß ein Zeichen besten handwerklichen Uönncns aller am Bau uud der Iimeuciiirichtuug beteiligten Firmen, >l enn ihnen heute, nach 25iährigcm Betnebe der Anlage, versichert werden taun, daß keinerlei aus der Benützung derselben entstandene größere Schäden vorgekommen sind. Es ist dies aber auch ein Zeichen, daß alle Firmen nur bestes Material für ihre Arbeiten verwendet haben. ^ Die Leistungen dieser Anstalt in dem Vierteljahrhlindcrt ihres Bestehens geben Zeuguis für ihre Beliebtheit bei der Bevölteruug. Es wnrdeu in dieser Zeitspanne rd. 1,330.000 Wannen- und 590.000 Brausebäder verabfolgt. Hiezu tommen 534.000 Dampf- uud 191.000 medizinische Bäder sowie rd. 170,000 Äl'asjagen. Damit lvurden insgesamt 2,645.000 Bäder abgegeben, woflir ein Koslcnbe>trag uon rd. 3 4.600.000.— eingegangen ist. Die Zubereituug dieser großen Zahl von Badern denötigte rd. A M i l l , ni'' Wasser, zu dessen Erwärmung der Heizwert von 10.000 t, Htots und ca. 62 M i t . k>V!i Strom notwendig war. Seit Eröffnung des Dampfbades haben die jeweiligen Stadtverwaltungen tonsequem die Preise für die dort aogegcbeueu ^ciilnngen jo geskiliet, das; diese Anstalt im wahren Sinne des Wortes den Namen eines „ B o l t s bades" verdient. Die Preise waren nie loslendeckend. beider ist das Defizit dieser städtischen Anstalt seit 1945 in einem erschreckenden M'as;e angelliegen und ist die Badeanstalt ein Sorgentind der Sladlmiwaliung gewordeu. Die Ursache liegt in der Untcrvalorlsu'rnng der Eintrittspreise. Die gegenwärtigen Eiulrillopreist', die valoilsierl nur 22 bis hüch>lenü 50"/y der Einlnltspreise


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vom Jahre 1927 erreichen, sind um so bedenklicher, als der Kohlenpreis das rd. 23 fache beträft, während die i^öhue nin das rd. 6/) fache und die kosten sonstigen Materials, besonders für die Instandhaltung der ^ilaschincn, nni das 12- bis l4fache gestiegen sind. Die Offcnhaltung dieser Anstalt erfordert daher dzt. alljährlich sehr hohe finanzielle Zuschüsse an Steuer-Feldern, die im Interesse der Erhaltung derVolksgesundheit ausgegebeu »neiden, und es N'ärc nur außerordentlich wünschenswert, wenn diese ^ohlfahiiseiurichtuug einen viel, viel regeren Zuspruch von seilen der Bevölkerung erfahren würde, als dies gegenwärtig der ^ a l l ist. Diese (5'rinneiuna an den 25 jährigen Bestand des städtischen Dampfbades soll nicht abgeschlossen werden, ohne aller jener Personen zu gedenken, die dieser Anstalt durch 25 Jahre aufs engste verbunden waren, in allererster Linie jener trenen Stammgäste des Hauses, die die gesundheitlichen Vorteile seiner Einrichtung erkannten und

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zu ihrem Wohlbefinden benutzten, schließlich sei auch aller jener Förderer und aller jener Angestellten der Anstalt gedacht, die nicht mehr das l>'»lück habeu, uuter den Betriebes demselben treu dienten, sei der herzlichste Dauk hiefür zum Ausdruck gebrach!, vor allem gilt dies dem Leiter dieser Anstalt, .Nerrn Bau-Oberinspektor I n g . Anton Pallestrang. Möge die Weiterentwiälnng dieses städtischen Volksund Dampfbades, getragen vom Verständnis weitester Bevölkerungstreise für den die Gesundheit fördernden Zweck, in einer Art erfolgen, die es gestattet, die heute für die Aufrcchtcrbaltung dieser Anstalt aufzuweudenden Steuergelder zurLinderung anderer, noch einschneidenderer Notstände zu verwenden. D i p l . - I n g . Herbert Reiter Baudirektor

Häuser- und Wohnungszählung in Innsbruck am I . Juni 1951 Von Obcrmagistratsrat Dr. Eduard Angercr. Auf Grund der Verordnung des Bnndesministerimus für soziale Verwaltung vom 20. März 1951, V G V l . Nr. 9(>, wurden für das gesamte Bundesgebiet „Statistische Erhebungen über Häufer und die darin befindlichen Wohnungen und sonstigen Näumlichleiten" mit S t i c h t a g v o m 1. J u n i 1 9 5 1 in: Zusammenhang mit der Volkszählung angeordnet und durchqefiihrt. Aufzunehmen waren alle mit einer Hausnummer versehenen Gebäude, die zur Benützung zugelassen sind, bzw. vor ihrer ganzlichen oder teilweise Zerstörung zugelassen waren ; darüber hinaus waren alle nicht numerierten, aber dauernd bewohnten Baulichkeilen (z. B. Wohnbaracken) aufzunehmen. Die Zählung unifaßt somit auch jene durch Kriegseinwirkungen zerstörten oder bcschädigten Bauten, die am Stichtag noch nicht wiederaufgebaut waren. Die Erhebungen erstreckten sich nicht auf Kleingartcnhäuschcu, soweit sie nicht dauernd bewohnt sind, alleinstehende land- uder forstwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude (z. B, Scheunen, Silos, Stallungen und dergleichen), soweit sie nicht anch Wohnzwecken dienen, Häuser (Gebäude), die für Zwecke des Eisenbahnbetriebes bestimmt sind, soweit sie nicht auch Wohnzwecken dienen, Kirchen, bewegliche Marktstänoe und Schaubuden, Wohnwagen. Mit dieser Erhebung wurden die Wohnverhältnisse in Osterreich zum erstenmal für sämtliche Gemeinden des Bundesgebietes ermittelt; frühere Wohnungscrhcbungen in Österreich erstreckten sich nur auf größere Städte und waren auch im Umfang der Erhebung nicht fo ausführlich. Das Ergebnis dieser Wohnungserhcbuug ist fur jene Kreide unserer Bevölkerung, die sich mit Wohnungsproblemen befassen, von erheblicher Bcdeutuug. Beionder5 gilt dies für die Wohnungsämter, die Vertreter der Genieindcn, Länder und des Bundes. Die Elhebuugen der Häuser- und Wohnnngszählnngen er» streckten sich auf verschiedene Eigenschaften der Häuser, wie der Benutzbarst, des Eigentum^veihältuisses, der Zweckbestimmung der Hänser, auf die Gröne und Ausstattung derselben sowie auf die Größe der Wohnungen, ihre Ausstattung und ihreu Belag. Da die

we tnnq durch das Statistische Amt der Stadt Innsbruck n.cht erfolgen. Es mnß.e die Verösfen.lich.mg der emzelnen Erhebungen durch das Statistische Zcntralamt in Wien abqenmrlet werden. I n einem 3onderl,est sind diese Veröffentlichungen vor kurzem in Druck erschienen. So begrüßenswert diese ersten Perössentlichnugen im ^.llsam n.enhang mit den ersten Bclanntgaben i.ber die Volkszählung sind, töunrn sie leider noch nicht des, iedige», weil gerade auf d.in Gebiete de>> Wohiuing^weieus die belanutgegebcue Staüstik nicht hinreicht,umw!ch!!qs,fl!rdieWol,!Ulna«ben'irtichaftuugl,edeutliuqs volle Schlüsse zu z,>l,en. So fel.lln zu.n Beispiel uoch d.c genauen Ergebnisse der Zählung der Haushalte, die Ge'amlzal,l derselben genügt nicht. I n r Würdigung dieses Zahlenwerles bemerkt das

Statistische Zentralamt: „Da weder der Begriff des Wohnhauses noch der der Wolmnng su klar zu umgrenzen ist, daß eine durchaus einheitliche Auffassung und Ausfüllung der Erhebungsbogen gewährleistet war, ist es nicht ausgeschlossen, daß in einzelnen Fällen in diese Erhebung Häuser als Wohnhäuser und Räume als Wohnungen mit einbezogen wurden, die für die Befriedigung des Wohnungsbedarfes nicht in Betracht kommen (z. B. AlmHütten oder nicht als selbständige Wohnung zu zählende Räume in Bauernhöfen)." Die Erhebungen im Stadtgebiete Innsbruck (einschließlich der in den Jahren 1988—1942 eingemeindeten Vororte) brachten folgende Ergebnisse: I. Hüussl 3ahl und Neniitzbnrleit der Häuser Vrozen Häuser insgesamt 6.421 h^von vollständig' 'zerstört oder' unbenutzbar ' 67 1.0 darunter Wohnhäuser 45 0.7 davon beschädigt, aber b e n u t z b a r . . . . . . . . . . 714 11.1 darunter Wohnhäuser 582 9.1 davon unversehrt 5.640 87.9 darunter Wohnhäuser " ' ' ' ! " ' ' ! ! ' " 4^841 75^4 Vigentumsverhältnisse an den Häusern Vroxen Benutzbare Häuser iusgesamt 6.354 ^ v o n ;,„" Privateigentum 5.107.5 ^ Eigentum der Stadt Innsbruck . . . . 598 sonstiger Gebictskörperschaften 213.5 gemcinnü!.nger Wohnung^nnternchmungen 381.5 Eigentumoverhällnissc unbekannt '.. 53.5

80.4 94 3.4 6.0 0.« 1^-—

" ' " ' ' " " " ' " " ' ^ u o sen cha,ten m den Zähren , 9 ^ < ^ l ..I noch « " ^ o z e n . aller Wol»>l,au,er .m E.gentu.n pr.valer Per,onen !")?> . ^ t und hauptsächliche Vestimmung der Häuser », >, , .- - > >, c . benutzbare H m " " ' .nsgesa.nt ° " " " ' -"s'"l'u"ier M^, r. , ^ " . . ' . ' < ^' 'm,'/ V ' ' / " ' . " ' " ' ^ " ' ' ^ ' Wohnhäuser »onstige ^a»ier

^>>>^^ 6.354 ^.n^.> ««7 ^/» 330 u^i ,

I5 ^'ü b.2 ^ < 100.—


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Interessant ist in der vorstehenden Aufstellung, das; die Zahl der Eigenheime schon verhältnismäßig nahe an die Zahl der Miethäuscr heranrückt. Die Aufnahmefähigkeit dieser beiden Gruppen von Hänsern ist naturgemäß verschieden, da die Eigenheime vielfach nnr ein oder zwei Wohnungen umfassen, während Miethäuser je nach der Zahl der Stockwerke im allgemeinen drei bis fünfzehn Wohnungen enthalten. , Ausstattung der Häuser Benutzbare Häuser insgesamt d a v o n m i t Anschluß an Wasserleitung elektrischen Strom Gas mit Kanalisation Unterkellerung*) Garten '

6.354 Prozent 5511 86.7 6193 97,5 2.965 46,7 3.752 59.0 4.847 76.3 3.147 49.5

Prozent

Wasserleitung. 13.3 Strom 2.5 Gas 53.5 Kanalisation . .41.0 Unterkellerung 23.7 Garten 50.5

Beachtenswert bei der Ausstattung der Häuser Innsbrucks ist der Umstand, daß nur 2.5 Prozent aller Häuser ohne elektrischen Stromanschluß sind, daß aber 13.3 Prozent noch des Vorteiles einer Wasserleitung im Hause entbehren. Schlimm ist es mit der Kanalisation bestellt, da erst 59 Prozent aller benutzbaren Häuser an die Kanalisation angeschlossen sind. Leider war es bisher noch nicht möglich, das bestehende große Projett der Stadtgeineinde für eine Tiefkanalisation am linken Innufer zu verwirtlichen.

Ausstattung der Wohnungen Benutzbare Wohnungen insgesamt davon mit Anschluß an Wasserleitung innerhalb der Wohnung , , , . Wasserleitung außerhalb der W o h n u n g . . . . elektrischen Strom Gas mit Abort innerhalb der Wohnung Badezimmer

26.656 18,744 6.l l I 26.354 16,794 18.42« 8.050

Prozei« 70,4 22.9 98,9 63.0 69.1 30.2

Hier zeigt sich ungefähr das gleiche Bild wie im Abschnitt über die Ausstattung der Häuser. Es ist interessant, daß hinsichtlich der installationsmäßigen Ausstattung der Wohnungen I n n s ^ brnck gegenüber Salzburg — von den anderen großen Städten Österreichs sind noch keine Veröffentlichungen erschienen — einen erheblichen Unterschied aufweist, da z. B. in Salzburg innerhalb einer Wohnung in nnr 50.5 Prozent der Wohnuugen eine Wasserleitung und in 43.3 Prozent eine Nbortanlage sich befindet. Badezimmer sind dort in 19,3 Prozent der Wohnungen vorhanden, Gasanschluß gibt es in 31.3 Prozent der Häuser, während der Hundertsatz an Wohnungen mit elektrischen Strom in Innsbruck und.Salzburg (97.1 Prozent) fast gleich groß ist. I n Innsbruck ist beachtenswert, daß in rnnd 70 Prozent der Wohnungen Wasserleitung und Abort innerhalb der Wohnung angelegt sind und 30.2 Prozent aller benutzbaren Wohnungen Badezimmer besitzen, eine Feststellung, die auf eine wesentlich bessere Wohnkultur als z. B. in Salzburg hinweist. Nelag der Wohnungen

Häuser mit Wohnungen Prozent Benutzbare Häuser insgesamt davon ohne Wohnungen mit 1 Wohnung 2 Wohnungen 3 bis 5 Wohnungen 6 bis 10 Wohnungen 11 und mehr Wohnungen

6.354 221 1.706 877 1,574 1.613 363

3.5 26.8 13.8 24.8 25.4 57

Benutzbare Wohnungen insgesamt davon mit weniger als 1 Person pro l/2 Wohneinheit*) 1 Person pro V2 Wohneinheit . . . 2 Personen pro '/^ Wohneinheit.. 3 Personen pro '/^ Wohneinheit.. 4 Personen pro '/^ Wohneinheit.. 5 und mehr Personen pro V2 Wohneinheit

26.656 7.617 15.605 2.615 519 195 105

Prozent 28.6 ^ 57 1 58.5 ^ 9.8 l 2.0 0.7 ' 12.9 0.4

100.— Die Zahl der Häuser mit einer Wohnung (Einfamilienhäuser) ist intercssantcrweise doppelt so groß als jene der Häuser mit 2 Wohnungen. Die Summe der Mietwohnhauser mit 3 bis 10 Wohnungen erreicht die Hälfte der Zahl aller benutzbaren Häuser, Sie sind daher als der Häuserbestand zu bezeichnen, der den Großteil der Innsbrucks Bevölkerung in sich aufnimmt.

l i . Wohnungen Größe der Wohnungen Prozent Benutzbare Wohnungen insgesamt 26,656 davon mit V2 Wohneinheit **) 968 1 Wohneinheit 5590 1 »/, und 2 Wohneinheiten 9.303 2 V, und 3 Wohneinheiten 6.345 3 '/z,und 4 Wohneinheiten 2.809 4 V, und mehr Wohneinheiten . . 1.641

3.6 21,0 349 23.8 10.5 6.2 100.—

Das Statistische Zentralamt hat die Größe der Wohnungen nach Wohneinheiten ermittelt und zwei Gruppen solcher Einheiten geschaffen, wie sie in der Fußnote der vorstehenden Zusammen' stclluug angegeben sind. 15.861 Wohnungen oder 59.5 Prozent aller Wohnungen in Innsbruck sind Kleinwohnungen in dir Größe von 1 Kabinett bis 2 Zimmer und Küche, 9.Ì54 Wohnungen oder 34.3 Prozent sind Mittelwohnungen in der Größe von 2 V^ Zimmer bis 4 Zimmer und Küche. Der Prozentsatz an großen Wohnungen ist gering. *) ganz oder teilweise. *) V, Wohneinheit - 1 Kabinett (Wohnraum bis 1b m" einschl.) 1 Wohneinheit - 1 Zimmer (Wohnraum über 1b m').

I m schwierigen Wohnungsproblein gibt die Aufstellung über den Belag der Wohnungen die bedeutungsvollste Auskunst. Die Aufstellung ist auf eine halbe Wohneinheit bezogen und besagt: I n 7617 Wohnungen trifft es durchschnittlich weniger als eine Person auf eine halbe Wohnungseinheit, was mit anderen Worten bedeutet, daß in 7617 Wohnungen ('28,6 Prozent aller benutzbaren Wohnungen) je Kabinett weniger als 1 Person oder je Zimmer weniger als 2 Personen wohnen. I n 15.605 Wohnungen (58.5 Prozent aller benutzbaren Wohnungen) wird ein Kabinett (eine halbe Wohneinheit) von einer Person, bzw. ein Zimmer (zwei halbe Wohneinheiten) von zwei Personen bewohnt. I n 3.434 Wohnungen oder 12,9 Prozent aller benutzbaren Wohnungeu sind mehr als zwei Personen pro Kabinett oder mehr als vier Personen pro Zimmer untergebracht. Dieser Belag bedeutet natürlich vom Standpunkt der Volksgesundheit aus einen Überbelag. Von großem Interesse ist es auch, die Beziehung der Zahl der Wohnungen und Haushaltungen zur Zahl der Bevölkerung zu ermitteln. I n Innsbruck entfallen bei einer Wohnbevölkerung am 1. Juni 1951 von 95.0^5 Personen auf eine Wohnung durchschnittlich :<6 Personen und bei 32,344 Haushaltungen ans eine solche im Dnrchschnitt 2,9 Personen. I n 26.656 Wolnningcn sind allo 32.344 Haushaltungen untergebracht, daher sieht 5,688 HansHaltungen keine eigene Wohnung zur Verfügung. Solange leine näheren Angaben über die Art der Haushaltungen, die sich in Familien- nnd Einzelhaushaltungcn gliedern, bekannt sind, ist es, wie bereits erwähnt, leider nicht möglich, hinsichtlich der Wol>> nungsauSnützung durch die Haushalte nähere Betrachtungen anzustellen. Das Statistische Zentralaint i» Wien lann erst in einigen Monaten die ans der Volks' nnd WohnungSzälNnng gewonnenen Daten bearbeiten, erst dann wird es möglich sein, die Wohnungsfrage auf statistischer Grundlage noch näher zu untersuchen. Aller ^ dings darf dabei nicht übrrselicn werden, daß die Statistik nicht einzelne persönliche Verhällnisse ermitteln kann, sondern daß die Zahlen, die aus der Statistik gewonnen werden können, i nur Durchschnittszahlen bilden. ») '/« Wohneinheit - 1 Kabinett (Wohnraum bis 1b m ' einschl.)


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itigeuwuhnnngen Mietimchnungen darunter uermielet mich Mietengeseh sonstiger Vereinbarung WohnhauHwicdcraujbaugesetz

A,74tt 2'^,W.'l l»,?(»<> 1^,<>4!> 3^8

Prozent 14,! «5>, I 42« l)i'),? 1,5

Der Mietwohnung kommt die überragende Bedeutung zu. Unter dieseil hat dir ^nhl ^er Mietn'ohnuugrn, die nach freier Verein ^

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barung vermietet sind, diese der nach Mietengesetz vergebenen Wohnungen »li» 1^ i> Prozent iibertroffci:. Endlich ern'ähn! die Häuser und Wohnungszcihlung noch die Zahl drr ^remdenziinmer in Hotels und Gasthöfen mil 3144 und die der Cchulräume mit 1 !«>(). Tiefe Clatistil der Häuser und Wohnungen Innsbrucks vermittelt, obwohl das Urmaterial, ninnlich dir Haus- und Erhebungsbogcn, noch I>n:ge nicht ausgeschöpft ist, schon ein anschauliches Bild, (!>'s soll den Lesern überlassen bleiben, daraus Schlüsse zu deu Problemru der Wohnungsbeschaffung und der Ausnützung des Wohnraumes zu ziehen.

I V Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren November 1852: 1. stirbt der k. k. Geh.°Rat Crzell. Johann V. Graf o. Spaur, ehemaliger Gouverneur der Lombardei, im 76. Jahre. Che Graf Spaur 182? nach Venedig berufen wurde, versah er die Stelle eines Gubernial-Vizepräsidenten von Tirol. 6. wird die Besetzung der Veamtenstellen bei der k. k. poli< zeidirektion Innsbruck bekanntgegeben: ,die «Vberkom« missärstelle erhielt Markus helf-hibler v. kilpenheim, ,die kommissärstelle der Konzeptspraktikant Nnton Slab« ler,' überdies wurden zwei Konzeptsadjunkten und vier Kanzlisten ernannt. V. schreibt der „Vote" vom ^Inwersitätsstudium: „Die Ausnahmestellung der Aniversitäten padua und pania, an Hcnen keine Staatsprüfung verlangt wird, und die «den südtirolischen Studierenden erteilte Erlaubnis zum Vesuche disser Aniversitätcn wird hier schwer empfunden. klnstatt, wie alljährlich, über hundert Nälschtiroler an unserer Universität zu zahlen, haben sich in diesem Schuljahr kaum 20 eingefunden,' die philosophische 5a» kultät zahlt im ganzen nur 13 Hörer. Die Veforgnis, daß einer unserer ausgezeichnetsten Professoren, Dr. >N!ois §Iir, Innsbruck mit Rom vertauschen werde, ist nicht unbegründet, wie einige Vlätter behaupten..." N . wird berichtet, daß sieben Kandidaten die Prüfung für Gl/Mlmsial-Lehrämter ablegten, von denen drei durchfielen. — gibt der Auchbinder und Galanteriearbeiter Venedikt Vberhammcr bekannt, daft er seine Nerkstätte in ,das Stöckelgebäude des Hauses Maria-Theresien-Strasie 14 verlegt habe, und empfiehlt besonders die von ihm verfertigten Lodergalanteriewllren, wie Zigarrenetuis, Vrioflaschen usw. 16. gibt Kapellmeister Josef ^uh im grosten Redoutenfaa! eilil Konzert mit eigenen Kompositionen, wie eine Sym-

phonie in O ä u r . Besonders origine!! war sein Lharpie« Illpfchor mit 50 Sängerinnen aus dem Singspiel „Jäger und Schütz" von Joh. v. Schmuck. Gefallen fand auch das Gesangsstück „Der ßischerknake" soon Ignaz Zingerle). Der „Vote" hob in seiner Kritik die unge« Wohnliche Stärke der Männerchöre mit über 50 Mann hervor und sprach den Wunsch aus, „es sollte 'der wackere Chor, lder im Konzerte mitwirkte, »beisammen bleiben und uns öfters in einer solchen Stärke einen Genuß verschaffen, — kurz, er follte sich zu einer Lieder« tafel fest konstituieren. Weiters wünschten mir dem Herrn Lutz, daß er nicht nur Kapellmeister der Stadt» bürgermusik, sondern auch bald definitiver MusikvereinsKapellmeister werden möchte, da er gewiß hinlänglich lgenug seine Tüchtigkeit bewiesen hat und immer mehr, mit Ragiller vereint, unserm Reher nachstrebt, dem sie immer näher und näher zu rücken scheinen." 18. enthält der „Robe" folgenden Wetterbericht: „ . . . n o c h find unsere Verge bis hoch hinauf an die höchsten Gipfel frei von Schnee, noch prangen »die Niesen in dem frischesten Grün und wehen laue Lüfte durch unsere um diese Zeit sonst gewöhnlich schon in tiefen Schnee gehüllten und von Kälte starrenden Täler." 24. wird einem verbreiteten Gerücht, daß nächstens ein Armeekorps von 30.000 Mann in Tirol und Vorarlberg aufgestellt werde, schärfstens entgegengetreten: „Dieses Gerücht wind benützt, um die bereits sehr hohen preise der Lebensmittel noch zu steigern, und zu ^diesem Zwecke teilen manche Reuigkeitskrämer öffentlich mit, es würden ehestens von Seite der Regierung Einkäufe für die Truppen ins Werk geseht werden. Darum sollen schon an mehreren Orten Getrei,dc- und Kartofselnorräte zurückgehalten bleiben, um höhere Verkaufspreise Zu er« zielen." 29. beginnt der katholische Stammnerein für Tirol und Vorarlberg seine öffentlichen Vorträge im Vereinssaale an,der kleinen ssill.

Kundmachungen Vorschrift über die Tierhaltung im Gebiete der Landeshauptstadt Innsbruck. 5>. I. 9614/1952.

das Linftellen oder kalten von Linhufern lpforden, Maul» lieren, Mauleseln) und Klauenlieren IRindorn, Schweinen, Schafen, Ziegenj der Genehmigung der Aehörde lStadt» magistrati.

Der Gemeinderat d?r Landeshauptstadt Innsbruck hat mit Vefchluß vom 16. Oktober 195^ gemäß 8 15 des Innsdrucker Sladtrechles vom 2, Juni 1949, LGVI. Rr, 40, nach« folgende Vorschriften erlassen:

Vic Genehmigung kann unter Nnführung der höchstzu' lässigen Stückzahl erteilt werden, wenn nach Lage und Vcschafl^nhoit der Baulichkeiten sowie nach klrt und Größe des Betriebes ein gesundheitlicher Nachteil oder eine er« hcbliche Belästigung der Umgebung nicht zu besorgen ist.

1. I m

Gebiete der Landeshauptstadt Innsbruck

bedarf


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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Die Räume und Cmstsllplätze zur Unterbringung der Tiere sind sauber und gut lüftbar zu halten. Dünger und Jauche sind in einer bauordnungsgemäsien Grube zu lagern. Die zur Aufnahme non Abfallfutter für Schweine sSchweinetrank) bestimmten Behälter müssen gut verschließbar sein und dürfen nur in verschlossenem Zustande gelagert und befördert werden. Die Zubereitung und Aufbewahrung von Schmeinetrank in Nohnobiekten ist verboten. Für die Errichtung von Baulichkeiten zum Einstellen oder Halten von Tieren sowie für die Anlage von Jauchengruben und Diingerstätten gelten die einschlägigen Bauvorschriften. 2. Nei Haltung anderer als im Absah 1 genannten Tiere bleibt es dem Stadtmagistrat Innsbruck vorbehalten, Stückzahl und entsprechende Maßnahmen zur Hintanhaltung von Veterinär- und sanitätspolizeilichen Mißständen l<3eruch. Lärm, Schmutz, Ungeziefer, Krankheiten usm,) vorzuschreiben oder die Tierhaltung überhaupt zu untersagen. 3. Das Halten von Geflügel und Hasen (Kaninchen) in Wohnungen einschließlich Loggien und Ballonen sowie am Dachboden ist grundsätzlich verboten- Hähne sind so zu verwahren, daß die Rachtruhe der Rachbarschaft nicht gestört wird. 4. Für Landwirtschaftsbetriebe ibedarf die Haltung landwirtschaftlicher Rutztiere keiner Genehmigung, Der Behörde bleibt es jedoch vorbehalten, den Vetriebsinhaber zur VeHebung von Veterinär- und sanitätspolizeilichen Mißständen zu verhalten. <3b ein landwirtschaftlicher Betrieb vorliegt oder nicht, entscheidet die Behörde.

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Tiergattungen und den Bestimmungen der Gomerbeordmma über die Genehmigung gewerblicher Vetriebsanlaaon, bei denen die Tierhaltung Gegenstand des Gewerbes ist. ?. Übertretungen dieser Vorschrift und der mich ihr er» lassenen Anordnungen werden, unbeschadet der Strafbar» keit nach anderen Gesehen, gemäß 8 15 Abs 3 des Stadt» rechtes mit Geldstrafen bis zu 3 1000.— oder mit Arrest bis zu zwei Wochen geahndet. 8. Diese Vorschrift tritt an dem ihrer Kundmachung sol» genden Tag in Kraft. Gleichzeitig treten die bisherige» Vorschriften über die Viehhaltung im Stadtgebiete, erlassen mit Magistratskundmachung vom 10. Dezember 1926, ZI, I I , 21.441, außer Kraft. Stadimagistrat Innsbruck am 30. Oktober 1952 Der Bürgermeister: Vr. Greiter Änderung der zleischmarktordnung der Landeshauptstadt Innsbruck Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck hat in der Sitzung vom 16. Oktober 1952 beschlossen, den § 4 der Fleischmarktordnung wie folgt zu ändern: Markttage und Marlizeilen.

5. «line im Sinne dieser oder früherer Vorschriften über die Tierhaltung erteilte Bewilligung kann bei Zuwiderhandlung oder wenn es zur Fernhaltung Veterinär- oder sanitätspolizeilicher Mißstände erforderlich w i r d , widerrufen werden.

§ 4. lN Die Märkte für geschlachtete Tiere und Fleisch finden jeden Dienstag, Donnerstag und Freitag statt. lZ) Die Marktzeit wird für alle Märkte einheitlich mit 4 Stunden festgelegt- sie beginnt um 9 Uhr und endet um 13 Uhr.

6. Andere gesetzliche Bestimmungen, 'die eine Genehmigung der Tierhaltung vorsehen, werden durch diese Vorschrift nicht berührt. Dies gilt insbesondere von den sicherheitspolizeilichen Vorschriften über das Halten gefährlicher

l3) Fällt auf den Dienstag ein Feiertag, so findet der Markt bereits am vorhergehenden Montag statt- fällt auf den Donnerstag oder Freitag ein Feiertag, so entfällt an diesem Tage der Markt.

Wohntauschanqebote Abkürzungen: Ka 2- Kabinett- Kll ^ Küche; 6 p ^ Speis; Zi -- Zimmer. 1 Zimmer und Küche:

Auswärtige TauZchpartner:

Suitnor Hermina, Dr.-Stumpf-Straße 70/1. gegen 1 Zi, 1 Ka, Kü, 6 p . — Kleinheinz Gskar, Museumstraße 37/1 gegen 2 Zi, Kü. — Lccher Josef, Vachgasse 22/11 gegen 1 Zi, 1 Ka, Kü. — Dodler Katharina, Amthorstraße 51 gegen 3 Zi, Kü, V.

Hallgebauer Josef, Telfs, Schöpfstraßs 21 gegen 2 Zi, Kü. — Stadlinger Maria, Wien V., Margarelhongürtel, genaue Angaben Innsbruck, Hofburg 4, bei Hufnag!, von 8 - 9 Uhr und 1 3 - 1 4 Uhr. — Moser Heinz, beulte, Siedlung 17/1 gegen 2 Zi, 1 Kü, 1 Sp, Bad. - Lhristandl Josef, Telfs, Steinbühel 201 gegen 2 Zi, 1 Ka, Kü, Sp. - Moser Kassian, Hall, Kranewitterstraße 6/1 gegen 2 Zi, Kü, Bad.

1 Zimmer, 1 Kabinett und Küche: Lder Franz Josef, c5gerdachstraße 6/p. gegen 3 Zi, Kü, Bad. - petrousku. Johann, St. Rikolaus, Fallbachgasse 9/p. gegen 3 Zi, Kü. 2 Zimmer und Küche: Hrubu. Barbara, Dr.-Ing.«Rieh!-Otr. 8 gegen 2 Zi, 1 Ka, Kü, S p , V. — Lieberer Steffi, Lindenhof 14/1 gegen 3 Zi, 1 Ka, Kü, V. 2 Zimmer, I Kabinett und Küche: Waschnig Paul, Adamgasse 30/1 gegen 2 Zi, 1 Ka, Kü, B. 3 Zimmer und Küche: Zettinig Hans, I g l s , Hauptstraße 21/1 gegen 4 Zi, Kü, Sp, 3 . - Joris Maria, Karmendelstraßo 16/1 gegen 2 Zi, 1 Ka, Kü, S p , A.

Neuerscheinungen fur Innsbruck I m tzochstift. Lrzählung von Josef Weingartner. Verlag ßelizian Rauch, 215 Seiten, Ganzleinen 8 29. — . Der in allen Volkskreisen hoch angesehene Innsbrncker Propst sprach sich in seiner im Vorjahr erschienenen Selbst» biographie „Unterwegs" dahin ans, er würde weiterhin auf literarischem Gebiet nichts Besonderes mehr auf die N e i l bringen. Um so mehr werden seine Landsleüte über seine diesjährige Reuerscheinung, die fürderhin in der Reihe der besten Tiroler Erzählungen stehen wird, überrascht sein. Das Buch behandelt in meisterhafter Form die wichtigsten


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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Geschehnisse während des Aauos des Arirner Domes um die lliitle des 18. Iahrhunderls, ein Ereignis, dem das ganze damalige Eiroler Volk wohl das gröftle Interesse entgegengebracht Halle. Jenes Interesse ist bis heule erhallen geblieben, denn auch in der Gegenwart wird der Urirner Vom in seiner ganzen Große und Schönheit als d i e li a» t h e o l> a I e uon Sud» und Rordlirol angesehen und uer< ehrt. M s Hauptpersonen, die in diesem mit großer Sach« und liunstkenntnis geschriebenen heimalbuche spielen, be« gegnen uns der damalige Fürstbischof Leopold o. Spuur,

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>der mil der Lawdeshauptstadt in manclierlei Einsicht uer« bunden war, sowie eine Reihe nun am Naue tätigen Kunst« lern, so z . U . ein Kranz de Paula peuz, <5ang>, benedetti u.a., die den gebildeten Innsbruck^rn teine Allbekannten sind. I n die abwechslungsreichen geschichtlichen Ereignisse sugt sich in einer Nrl, wie sie nicht idealer hätte gestaltet werden können, die herzhasle ^iebe der zarten und schönen baronesse lNagdalena u. Enzenberg zu dem gleichfalls beim schallenden Künstler Joseph Klaps ein. W. Eppacher

Vaugenehmigungen Müylau, Gp. 715, Schuster Alarla, Aerghütte. Noldllljtraste 14, Dr. Debern, Wiederaufbau, 10 Wohnungen. St. Uartlmä 6, E. ^lliggen G. m. b. !,)., ckrrichtung eines öl> magazines. Michael-Oalsmayr Strasze 8, pankrats Lonrad, Errichtung einer Olasbläserwertstäthe,. Nmras 59, Ries; albert, Dachgeschoßausbau, 1 W. Niltollberg 22, Steiner M a r l i n , Nnbau und Dachgeschoß« ausbau, kln der Hurt 10, 11, 12, 13, 14, cZemeinn. NohnungsgeZ. sür Uundesbodienstete, Wohnhausbau mit je neun ^oh< nungen. Reichenauer Strafte 25 a, 25 b, 25 c, 25 6, 25 e, Gemeinn. Nohnungsges. sur Uundesdedienstete, ^vuhnhausidau mit insgesamt 4L Wohnungen. llmras 39, StöHl, Schweiger N. und K., Ausbau, 1 W. Lgger-^ienz-Strafte, Signalwerkstätte, L»AU. Innsbruck, c>in>bau uon Üuroräumen im Vachgeschos;. Mentlbergjiedlung 23, Rathgeber Johann, Zeinmech. Werk« statte. Vürgerstrafte 6, Dr. Peer Ioses, Wiederausbau, Planäi»derung. Nilhelm-Grcil-Strafte 6, ^inanglandesdirektion, Dachbodenausbau. Leipziger Platz 1, prarmarer Gtto, Garage, Dachboden« ausbau und ßlugdach. zijcherstraße 40, I n g . pall c5., Nn,bau eines Samenlagers. hoiliggeiMrafte 13, ßörgenbhaler Geschw., Wiederausbau. Ndamgajje 22, ßörgenthaler Geschw., Instandsehungs« und Am bauarb eilen. Schneeburggasse 25, Vucher klnton, Ausflockung ,des Wohn« Hauses und öolzschuppenbau, 1 W. Dr.-Stumpj-Straßc 80 6, Mailer Helga, Errichtung eines Wohnhauses, 2 W. Gp. 1667, tt, O. llmras, zuftballklub Wacker, Errichtung einer Sportplatzanlage. Rielengajjo 13, Scheiring Kranz, Ambauarbeiten im <5rd< Mujeulnstrasto 5 — llngorZcllgajjo 2, Kammer der gewerb!. Wirlschasl, Ambau dos Erdgeschosses. Rojlelstrajlo 37, pichler klgnes, Wohichausbau, 1 W. I g l s 133, Mrs. Ranci) Isabel Leslie, Errichtung eines kln« baues.

tzöttinger klu 74, Sailer 6- und p., Errichtung einer Milchtrink- und Iausenstube. l l r z l 290 6, Secker §rih, Wohnhausbau, 1 W., kaujmannstrafte 31a, Rabanser kl. und 6., Wohnhausbau, 1 W., ^ohbachj'iedlung 59, Kuen 3oses, Aufstockung d,es kinbaues, 1 W. Kranebitten-Umgebung 23, Iausenthaler 3., klusstockung. hungerburg-tzötting 21 c, Widmann Karl, Einbau einer Aäckerei. Körnerstrafte 13, Amstr. 3n,g. Did! Hans, Aufstockung zur Erstellung uon zwei Wohnungen. 6chicMandgai.se 12, Winterle M a r , Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes. Mlerheiligcnhöje 3 6, Leuprecht kld., kluisstockung. llmras 145, Heis Rud., Sägehalle und Wohnhaus, 2 W. Völser Strafte 65, Reinalter Gertrud, Erzeugung non Wäscheklammern. tzöttinger Nu 100, klngermair Karolina, Ausbau, 2 W. Rennweg 9, Dr. pötsch kl,d., Verlassenschaft, Einbau einer Wohnung. Wittenberg 1 c, klußerhofer ß., Einfamilienwohnhausbau. Museumslrafte 30, Scheuchenstuel'fche Stiftung, Anbau von Geschäftslokalen. Kischerstrafte 4, Vosin Ludia, Dachgeschoßausbau, 1 W. tzormayrstrafte 7, WohnMmemschaft Dr. §r. Debern, Wie« dsrausbau, 15 W. tzormaijrstrafte 9', Wohngemeinschaft Dr. Hr. De-bern, Wie« deraufbau, 20 W. Nlaria-Tlieresien-Strafte 42, Sevoitenkoniient, Wiedererrich" tung der ftraßenseitigen Seitenkapelle. Kranebitten 8 a, Virnbauemer Hedwig, Wohnhausbau, 1 W.

Verleger, Eigentümer u. Herausgeber: Die Stadtgemeinds Innsbruck. — Verantw. Schristleiter: Dr. Karl Schade!« bauer, Innsbruck, Rathaus, Zimmer Rr. 190. ^ Anzeigen« Verwaltung: Internat. Werbegesellschaft in. b. h., Innsbruck, Nlufeumslraße 21. — Druck: ßelizian Rauch, Innsbruck.


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Nummer 11.

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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