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Sch r i f t l c i t » » g ' R a c b a u 8. S t o c k , Z i m m e r ^)^r. l i) 0 F c r ll s p r e ch er N r . <; :i? l / l l» 0

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März I95Z

. Jahrgang

Aus dem Gemeinderat A m 13. Februar 1958 trat der Gemeinderat zu einer Geschäflssitzung im Adlersaal zusammen. Die Gemeiuderäte Weber ( Ö V P . ) und D i p l . - I n g . Noschc (VdU.) hatten sich beurlauben lassen, an ihre Stelle waren die Ersatzleute Johann Baumann und M a r t i n Macht einberufen worden, die ;u Beginn der Sitzung angelobt »wurden. Hierauf sprach Bürgermeister T>r. Greiter folgende Gedenkworte, die von den Gemeinderatsmitgliedern stehend angehört wurden: „Selten war eine Sitzung, in der wir so vieler To desfälle gedeukeii muszten wie heute. W i r gedenken des Herrn Uuiv.-Prof. D r . Heinrich Hammer, eines Ghrcnringträgcrs der Stadt J i m s brück, welcher im Alter von ttl) Jahren verschieden ist. W i r alle wissen, mit welcher Liebe nnd Zuneigung er sich besonders der Geschichte der Kunst in der Stadt Innsbruck gewidmet hat. Es war ihm vergönnt, noch vor seinem Ableben sein Hauptwerk, die Kunstgeschichte der Stadt Innsbruck, zn vollenden. Allein diese Kunstgeschichte wird ihm den Dank der Landeshauptstadt Innsbruck für immerwährende Zei

ten sichern. Auch zwei ehemalige Mitglieder des Gemeinde rates hat der Tod in den letzten Wochen gefordert. Herr Direktor Gustav Kupriau gehörte von 1929 bis 1988 dem Gemeinderat an und spielte dank seiner Fähigkeiten eine maßgebende Rolle. Alle, die ihn ge kannt haben, wissen, daß er sür seine Grundsätze und seine Überzeugung stets eiugestaudeu ist. E i n ganz junges Gemeiuderatsmilglied wurde uns entrissen, Herr Dr. Hermann Dietrich, der vorige Woche einer Lawine znm Opfer gefallen ist nnd des sen Begräbnis gestern stattgefunden hat. Alle hier Anniesenden tonnen sich noch an ihn erinnern, an seine jugendlich begeisterte Auffassung der Aufladen, die er hier halte, an seiu freundliches nnd znvortom mendcs Wesen. Er Halle zu großen Hoffnungen be rechligt, die Vorsehung hat es anders gewollt. Alle, die hier mit ihm gearbeitet haben, werden seine Tätig keil nicht vergessen. Auch in den drei großen Ländern Belgien, Holland und England sind Mausende einer Elcmentarkata

strophe, die in ihrem Ausmaß an die Kriegszeit erinnert, znm Opfer gefallen, nnd Hnnderttansendc mnßtcn über Nacht ihre Wohnstätten verlassen. I c h bitte den Gcmeinderat, mit mir einig zn sein, daß wir anch diesen Opfern das herzlichste Mitgefühl der Stadt Innsbruck znm Ausdruck bringen." Eine Spende von ltt.000 Schilling, die der Bürgermeister gleichzeitig nut der Spende des Landes dem niederländischen Konsnl übermittelt hatte, wurde einhellig gebilligt. Ans Antrag des Finanzausschusses wurden mehrere Nachtragskredite genehmigt: 110.000.— 8 für die Unterbringnng in Kinderheimen, Erziehnngs- und Nnterrichtsanstalten, !i'2.000. - 3 für die Nntcrbringnng iir anderen Fürsorgceinrichtungen, 85.000.— 3 znm, Ankauf von Nahrnngsmitteln für die Volksküche, 80.000.— 3 für die Instandhaltung von Gebändcn nnd Anlagen, 800.000.— 3 für den Straßenbau, 70.000.— 3 sür Stromkosten der Straßenbeleuchtung, 89.000.— 3 für die Nänmung des Nathaushofes voi: Bombenruinen nnd Schntt. F ü r dei: Innenansban der Tribüne am Tivolifportplatz wird ein volli Tiroler Fnßballverband gewährtes Darlehen von 100.000.— 3 aufgenommen, wobei dem Verband nnd seinen angeschlossenen Vereinen Vorrechte für die Benützung der Sportplätze eingeränmt werden. I m Znsammenhang mit diesem Beschlüsse warf S t N . Gamper die Frage ans, wie die Totogelder verwendet werden, worauf Bgm. D r . Grci ler die Weifnng gab, an das Bnndesministerinm für Unterricht eiue bezügliche Aufrage m richten. G N . Martinstetter trug Anträge des Banansschui/ ses vor. Sie betrafen die Höherzonung des Eckhauses Auichstraße Nr. 22 — Bürgerstraße, des Gebändeblockes „Völser Straße — I n g . Thommen Straße — Hormayrslraße—Schöpfstraße" nnd des Eckhauses Slerzinger Straße—Heiliggeiststraße, ferner sieben Andernngen des Bebannngsplanes Pradl Amras nnd eine Andernng des Teilbebannngsplanes Nennweg. Ans dein sladleigenen Grundstück I u u r a i u Nr. 8l wird das durch Kriegseiuwirkuug völlig zerstörte Wohuhaus uicht »lehr errichtet und das Grundstück für driugeud notwendig gewordene Erweiternngs-


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bauten der Bundesgewerbesämle zur Verfügung ge halten. Gegen einen Niehrheitsantrag des Stadtrates, der die Viöglichkeit bieten soll, nnter geloissen Voraus sehuugcn die Redezeit im Gemeinderat zu beschrän ken, wandten sich die Stadträte Gamper nnd Ä!aier solvie GN. Pettancr. Dio Angelegenheit wurde schließ lich, nachdem Mit. Dr. Angerer erklärt hatte, daß der Antrag den Nechtsansschnß noch nicht passiert hatte, ans Antrag des Vgm^Stellv. Flöckingcr zurückgestellt und dem Nechtsausschuß zur weiteren Behandlung zugewiesen.

Ein Miuderheitsantrag des S t N . Dipl.-Ing. Hra detzky, fiir den Bail des Bischoflichen Priesterseminars einen Beitrag von M.NlX). - 8 zu beNnlligen, wnrde mit i^iehrheit angenommen. Während ^ t N . iviaier filr den Antrag Stellung nahm, führte GN. Pettailer ans, daß er nicht zustimmen könne, solange für drin gendere Anfgaben kein Geld vorhanden sei. Sowohl die Tozialistische Fraktion als auch die Fraktion des VdU. hatten ihren Mitgliedern Abstimmungsfreiheil eingeräumt. An die öffentliche Titznng schloß sich eine vertrauliche an. Pz.

Huchöruckereibesitzer Roman Hcheran Am 17. Februar 1953 verschied infolge eines Schlaganfalles der Bnchdrnckereibcsitzer Noman Scheran. Der Tod dieses Mannes riß in das öffentliche und gesellschaftliche Leben unserer Stadt eine Lücke. Von seiner Tätigkeit ans dem Gebiete des FeuerwehrWesens, dem er sich mit Leib nnd Seele verschrieben hatte, im gesellschaftlichen, besonders alpinen Leben soll hier nicht berichtet werden. Seine Betätigung im Interesse des Gemeinwohles führte ihn in den I a h ren 1l!Z1 bis 1RN als Angehörigen der (^roßdeutschen Volkspartei in den Innsbrucker Gemeinderat, wo er in den wenigen Jahren bis zur Auflösung des Gemeinderates in einer Reihe von Ausschüssen ersprießlich arbeitete. Er gehörte der Löschdirektion an, die in ihm ein besonders sachverständiges nnd wertvolles Mitglied fand, mich im gemeinderätlichen Sondcrans schuß für gewerbliche Fortbildnngsschnlcn seistete Scheran Vorbildliches, indem er der Ansbildnng der gewerblichen Jugend größtes Interesse widmete und die organisatorische Ansgestaltnng der gewerblichen Fortbildungsschulen nnd die Einrichtnng ihrer Unterrichtsränmc mit nie erlahmendem Eifer betrieb. Die Weiterentwicklung der Fortbildungsschnle der Bnch drncker im früheren Gebände der Knabenvolkslschnle St Nikolaus, Iuustraße 3l), nnd ihre beispielhafte Einrichtnng mit modernen Druckmaschinen, wozu außer der Stadt noch die Innuug der Bnchdrncker, in

der der Tote eine maßgebliche Rolle innehatte, beitrug, ist ans seine Anregung und seine unermüdliche Tätigkeit znrückznführen. Bis zn feinem Tode förderte er als Innnngsmeister der Graphischen Innnng diese Schule in jeder Weise. Schcran gehörte als anerkannter Kenner der Wirtschaft dem Großen Wirtschaftsausschuß des Gemeindcrates, dem Verwaltuttgsansschuß der städt. Pfandleih anstatt, des städt. Schlacht nnd Viehhofes nnd dem Verwaltnngsansschuß der städt. Molkerei an. I n allen diesen Ausschüssen betätigte er sich mit dem ganzen Gewicht seiner Persönlichkeit. Als Ersatzmann war er überdies noch in vier Ausschüssen des Gemeinde rates gewählt. Znm ständigen Vertreter der Ttadt war er in der Freiwilligen Rettnngsgesellschaft, in der Landesviehznchtkommission nnd im Innsbrucker Eislaufverein ernannt. Alle diese öffentlichen Anfgaben nahm Roman Scheran freiwillig im Interesse der Bürgerschaft und des Gemeinwohles mit voller Hingabe an sein öffentliches Amt, ungeachtet der damit 'von ihm geforderten Mühe nnd Zeit, und unter Hintausehuug seiner be ruf!icheil Verpflichtung auf sich. Die Stadtgemeinde Innsbruck ist ihm für dieses öffentliche Wirken zu großem Danke verpflichtet. Dr. Eduard Augerer.

Die Innsbrucker Wahlergebnisse bei den Nanonalratswahlen am 22. Februar 1^5 Wahllokal

3?

<o 1 Handelsakademie 2 Amtsgcbmide Haydnplatz 5 !j Handelsakademie 4 Handelsakademie 5 (Gasthaus Schlachthof « (Gasthaus Schlachthof ? »inocrgartcn Schlachthof !>! Kindergarten Schlachthof 9 Kindergarten Schlachthuf 10 Volksschule Iahnslvafte ! l l^ymuasinm ^lnsser,;ellsiasse 12 l^mnnasiunl Ana,crzellciafsc 13 Vollöschule Iah'nstraße

37« 399 364 321 318 28« 338 193 2«« 44« 315 271 147

G

Z

44 191 124 141 183 170 320 472 2«3 257 14« 199 291

3 1 1 6 3 « 2 2 2 3 0 3 0

Wahllokal

V 10 27 23 10 19 24 37 42 23 25 19 40 27

98 221 202 213 203 1«1 227 131 57 114 157 104 «8

14 15 1« 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2«

Volksschule Iahnstrafte Bnndcsrcal schule Ttainerstraße B . Nealschnle Staiuerstr. Berufssch, ^rnc Universität, ^nnraiil Staatsgewrrbeschule Tlaatsgen'ei beschule B,^1iea!schule Slciuerslr,,Perufssch. Volksschule (Ni!mstras;c Volksschule (^ilmstraszc Schule ^ropoldstrasie Schule ^!eopo>oslras;e Schule Leopoldslraße Schule ^copoldstraße

2«0 339 358 488 427 384 438 309 293 243 250 224 99

198 293 342 22? 121 87 1 «5 121 145 125 135 190 30!

2« 47 5« 41 27 21 35 10 19 0 15 ! I! !> 18 I 3l

2 ^ 3 3 0 4 2 3 !>

145 167 160 139 112 190 22« 157 I7> !!<> 171 142 8«


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Schule Bierslindl Scholl- Müllm'tiasle Schills ^.>l'ullc>slras!e Schule ,"visl!>e>str(is!e Schule ,vischcvs!vain' Schule Schule Schule Schule ^ischcrslrns',c Schule ^ischerslras'.c N'eue Iluiversitiit, Iuuraiu («asthaus Petrvlniiudl Hauptschule H s s Polksichule höttiug Volksschule Mariahilf Volksschule Hotting Hauptschule Hotting Hanplschule Dotting HlNiptschulc Hotting Voltsschule Höttiug Viädchcuvolksschule Iunstraße ^nnbeuvolksschulc Illustrasi' Kuabenvolksschulc Inuslraße Volksschule Halting Huugerburg, Bahnhofgastwirtschaft Volksschule Mühlau Volksschule Mühlau Volksschule ^eiiar^l Kuabeuhauvlschnle Pradl

30« 203 33« 430 251 3«7 270 2<»9 222 25<> Nili 92 320 324 30« 109 3«8 357 220 312 250 22!; 2«0 251 32 l 283 302 439 1l2 39 l 2«8 125 174

2«0 1 231 1 35!» 3 173 N 137 2 279 I :!79 0 175 1 1«7 3 212 l 3«4 0 3«3 2 2«? 1 345 0 2^5 1 27« 0 207 7 3«9 7 455 5 459 1 389 1 40:; 2 179 1 359 0 419 2 "140 2 :;5<) 5 389 0 120 1 23« 1 253 4 29« 1 242 2

14 190 17 130 45 12« 19 153 33 l5? 39 Itt« 39 11« 3l> 19l 20 126 31 172 55 122 44 51 37 195 29 11<) 3<) 197 l9 104 22 188 39 167 W 100 79 9« 53 14« 33 132 12 125 4« 132 71 153 48 85 23 125 40 17 l 18 93 27 130 15 122 21 113 34 133

60 Schule VI,»ras lN Schule Vl!»r«is «2 Mädchrnlmnptjchule Pvadl l>3 «4 Pradl <>5 le Pradl Mädcheulinilplschulc Pradl «7 Mädcheuhnuptschule Pradl «8 Nnaoenhmiplschule Pradl «9 Knahriihaiiptschüle Pradl 70 Mädchrnl,nuptschu!c Pradl 71 Mädcheul>auptsch»le Pradl 72 ^nal'enhanvlichüle Pradl 73 ttnaocnhauplschule Pradl 74 Gasthaus Pradlerhof 75 Gasthaus Pradlerhof 7« Schule Arzl 77 Schule 3lrzl 78 Alte Schnlc Issls 79 Gasthaus „ Z u r Traube", Vill 80 1. Wahlkarteusprl'ua,el, Volksschule Gilinftraßo 81 2. Wahlkartensprcussel, Volksschule Gilnistrasie 82 3. Wahlkartcnsprmssel, bcN'eqliche Wahlkoinnnssiou

321 I 55 99 420 4 3« 15« 390 3 «2 212 383 15« 121 33« 2 54 l«3 331 0 4« 131 290 1 2« 143 25<i 4 32 Ü2« 314 0 73 13« 502 5 53 173 4«2 «2 131 471, 1 4« 197 437 1 59 134 210 2 25 134 445 1 «3 190 674 0 89 112 256 2 32 41 181 0 47 98 l«2 0 8 13« 7l 7 35 0 3 21 88 187

295 272 3«« I«0 2«5 203 l93 222 I<>2 229 21« 267 227 183 24? 145 27« 242 294 98

94 0

9

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2«« 115 0

45

150

uniine! ö , V . P , '22,285, S,P.O, 22,435, Mitte 154, V,O, 2,930, W.d. l i . 11.384. Zahl dcr Wahlderecht^ten :

" / znsannneu «3,610,

Gesamtsumme der ad^eqebeucu Stimmen «1.244 : Summe dcr nugültigen Stiüiinen 2,05<>; Snmmc der gülligen Stimmen 59.188

Jagd und Fischerei in und um Innsbruck Voi: Wich. Eppacher. Es ist mchr als cinlcuchtcnd, daß der Jagd itt Innsbruck in früheren Zeiten, insbesondere i n der Zeit, in der Kaiser M a x i m i l i a n I., der „qroßmächtiqe Weidmann", noch am Fallbache, in Bnchsenhansen nnd ans «der Weiherbnrg ans große Mengen W i l d jagte, eine viel größere Bedeutung zukam als in der (hegenwart. Spricht man heute mit Tierfreunden über diesen Gegenstand, so begegnet mail meistens der Aüsicht, ill Innobrnck gäb^ es seither gar teine Jagd mehr, weil zu viel L ä r m , dem die Tiere abhold sind, in der (legend herrsche. Tem ist aber gottlob nicht so. Den nachfolgenden Ansführnngen, die sich ans zahlreiche kleine und weituersttentc Presscnachrichten stutzen, ist unschwer entuehmbar, daß gar manche Tiere und Tierarten die Nähe des Ttadtgebietes nicht nur uicht meideu, souderu sich davon, angezogen füh leu und nicht selten soqar ill die Ttadt ein^ndringen versuchen. "Diese Tiere scheiueu die Nuruhe, verursacht durch Bahueu, Autos, Fahrräder, Menschen uud Hunde nsw., bereits gewöhnt zn sein. <(hewoliuh>.'its tiere!) A n Hand des Dargebotenen lönnen wir uns aber anch ein ^ i l d über deu Wildreichtnm der seil den Eingemeindungen mehrerer Nachbarorte weiten xUUlsbrucker ^ladtjagd machen, wobei wiv freilich mit Wehmnt geivahr >oerdeu, daß verschiedeile Tiere, vou deren eiustigem Vorlommeil hier berichtet wird, ill unserer (hegend scholl lauge uichl mehr existieren.

Dcr F »chs : T i c wenigsteil Innsbrncker diirftcn >uifscn, das; i n den hinter dein Berqisel licgcllden S i l l schlnchten prachtvolle Füchse, ihren B a n haben. D e r D a c h s : Anfangs Oktober 1853 wnrde bei der Gallwicsc von einem Jäger ein Dachs im Gewichte von ^5 Pfnnd als Iagdbcntc heiulgebracht. A u f dem Paschberq wnrde anfangs Dezember 1869 ans ein nnd demselben B a n ein Dachs ausgegraben und ein zweiter geschossen. Anch i n der Ocgenwart hört man bisweilen Meldnngcn von dem Vorhandensein dieses Tieres. D c r L n c h s : Vnchsc kamen in dieser Gegend friihcr hänfig vor. V o n 1749 bis 1774, das ist i n 25 J a h r e n , w n r den in M n h l n n 1 >8 ^nchsköftfe, f ü r die ein Zchnftgcld bezahlt wnrde, eingeliefert. Das lchtc Schnßgeld f ü r einen solchen Nnirde 1 7 ! ^ ausbezahlt». Eowcit besannt, nnirdc als letzter i l l unserer Gegend l842 ein Mannchen im S t n b a i tal, ani Tailjoch bei Telfcs, erlegt. D e r H a s e : Hasen halten sich mit Vorliebe in den gutgeftflcgten landwirtschaftlichen Grnndslücken anf, Zahlreich loerden sie iu der weiteren llmgebnng alle Jahre erlegt, Mancher Meister ^ampe mnst anch unter den Bädern dcr ^ l n b a i t a l - oder Iglevbal)n sein ^eben lasse». Um den i.'<>. November 1875, wurde in der Stadt I n n s b r n c t selbst ein ''llpenhasc crlcgt. Dieses Vorkommnis erregte insoferne I n teresse, als sich der Alpenhase <l<,i'l>^ vci-i.'»!''!!^) sonst nur im Hochgebirge, und dort nicht allzu häufig, vorfand. E i c h h o r n : .Uanm dein Weichbild der 2 w d t entgan> gell, lalln dcr Innsbrneler Epaziergänger dem lustigen Treiben dcr „(Lichlatzcln" znschancn, Dicsc possicrlichcn ^icrc ill mancheil Revieren fast überhandnehmen.


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D a s N e h : Tic Iuusbriictcr Umgebung ist ein wahres Eldorado für die Rehe, Tagsüber halten sie sich am liebsten auf den mit dichtem Unterholz bestandeneu vom M i t telgebirge zum I n n t a l herabziehenden Hängen auf, uud erst zur Nachtzeit treten sie znr Zlsnng aus Wald uud Dickicht heraus. Angesichts des vorjährige» schwereu W i n ters mit den zahlreichen Lawineugäugen war das Rehwild großen Gefahren ausgesetzt. I m lawinenreichcn J a h r 1896 zählte man in den Höttinger Forsten allein bei 20 tote Rehe, die von Lawinen ansgcapcrt wurdcu,) Wie heimelig den Rehen um Iunsbrnck manchmal ist, mögen folgende Notizen zeigen: Am 29, M a i 1878 machte sich in den Türkenfeldern zwischen dem Wiltener Kloster nnd dein Gasthof „Bierstiudl" ein Tier bemerkbar, das manche anfänglich für eine Ziege hielten; als man dieselbe aber des Schadens wegen verschcnchen wollte, gewann mau die Überzeugung, daß es sich um eine Rchgciß handelte, welche bis znm Kloster in grüßen Sätzen gesprungen, vou dort aber verscheucht, dem Bicrstindlgartc», wo sich gerade viele Gäste aufhielten, einen Besuch abstattete; erst laugsam wandte sie sich, den Bcrgiscl hiuaufgrascnd, wieder dem Walde zu. - Ein Albinos-Rehbock, gewiß ciu höchst seltenes Spiel der Natur, der zur Hälfte ein blendendweißes Fell hatte, ist am ZU. November 19U1 von einem I n n s brucker Jäger nnweit der Stadt erlegt worden. — Am Karfreitag 1907 um halb drei Uhr nachmittags kam ein Neh in die Ortschaft Willen uud lirß sich dort in dem Felde vor der Stubaicrbahnstrcckc zur Nuhe nieder. Von den Kindern verscheucht, sprang das Tier in de» nahe gelegenen Hof des Stiftes Willen, wo es mit gutem Hen gefüttert und dann wieder in den Wald geführt wurde. M i t t e August 1917, konnte im Stadtgebiet (Willen) eine Rehgeiß erlegt werden. D i e G e m s e : I u manchen Wintern kanu man von Innsbruck aus — sei es m i t bewaffnetem oder auch mit freiem Auge — einzeln wandernde oder in Rudeln ziehende Gemsen beobachten, wie sie von den hinterwärts gelegenen Tälern bei der Fran Hitt oder nahe dem Hafelckar auf die Südseite der Nordkctte wechseln, an schneefreien Ecken nud Schrofcn hoch ober der Waldcsgrenze weiden und spiele», dann wieder in tiefen Fnrchen, bis an den Banch einbrechend, durch den Schnee waten und mit der sinkenden Sonne wieder dem Joch zusteigen. Solche Gcmsenrndcl zählen Wohl zn den ganz besonderen Eigentümlichkeiten unserer Stadt, uud kciuc andere Laudeshanptstadt dürfte ähnliches von fich behaupten können, (Möge der heurige harte W i n ter, der für unsere stolzen Tiere ein bitteres Los und viel Huugcr bedeutet, dem Gcmscnbcstand nicht allzn viele Opfer abfordern uud bald wieder einer erträglicheren Jahreszeit, die den Tiereu das Auffinden einiger Gräslcin ermöglicht, weichen! Derzeit sind die Tiere durch Nahrungsmangel stark erschöpft uud ermattet nud daher noch mehr dein Ersriernngstode preisgegeben,) D e r H i r s c h : Es gab Winter, in denen in uno um Innsbruck hcrnm Hirsche in größerer Anzahl erlegt wurden. — I m M a i 187,2 wurde ein gewaltiger Hirschbock ans den Lanscr Köpfen gejagt. — I n Banmlirchen wnrde im Jänner 1883 von einem Baueruburschen mit einer rostige» Flinte ein Hirsch (Spießer) mit einem Gewicht von 97, Kilogramm, welcher sich in das Dorf verirrt hatte, erlegt. Am 4, Oktober 1887, war eine große Hirschjagd im Ahrcntalc nächst Innsbruck, Der ^agdpächtcr Baron v. Lazzarini hatte mit unermüdlicher ^'wödaner wochculange Beobachtungen nach dem Aufeuthaltc des Tieres gepflegt. Den ersten tödlichen Tchnß gab der städtische Lehrer Bccrmoser ab: Josef Zeiger versetzte dem Hirschen den Todesstoß, nach dem zwischcndrcin auch der Pillcrwirt darauf geschossen hatte. — Ende Dezember 1887 stolzierte ein Hirsch über Mnhlan der Stadt zn. Da e-r ein bequemer Herr war, der das kalte Innwasser scheute, benutzte er zum Uferwechsel

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lieber die Mühlaüer ^ettcnoructe. Einige ^iage jpälcr wurde er, »ach Aufgebot zahlreicher Iuusbrucker Weidmänner, in der Gegeud vom Bergisel ucucrdings gesichtet. Endlich gelaug es eiuem bäuerliche» Nimrode, eine» wohl gezielte» Schrotschuß darauf anzubriugeu. Ein Hirsch durcheilte iu der Nacht vom l9, ans den 2<», August 1888 mehrere Straßen der Stadt Innsbruck. Er kam vom I n n stcg her und gelaugte bis zum Margarcthenplatz (heute Bozuer Platz). Vou dort lehrte er wieder auf den Neunweg znrück und versuchte die Verplankung beim Feslsaalbau zu durchbrechen: ebenso versuchte er über das Git<er iu den Hofgarten zu gclaugcu. Von Passanten gescheucht, flüchtete der Hirsch dann gegen Mühlan. - Am 8. März 1903 wur den unterhalb der Höttingcr Alpe von einer Jagdgesellschaft, bestehend aus den Herren Nißl, Baumeister Gogl, Professor Hcinricher nnd Postsckretär Maaßler, zwei prächtige Hirsche erlegt. — I n der Nacht znm 21, September 195U wnrde von mehreren Personen in der Iuusbruckcr Altstadt eine Hirschkuh gesehen: sie lief vom Marktgrabcu durch dell Tollingcrdnrchgaug in die Kiebachgasse und war dort plötzlich verschwunden (ans der T i r . Tageszeitung 197,», Nr. 219, Seite 3). D e r S t e i n b o c k : Auf der Martinswaud gab es seinerzeit Steinböcke; sie waren im Jahre 17>4<) bis auf ein einziges männliches Tier ausgerottet. I m 5)9. Abenteuer des Thencrdank heißt es zwar von den Steinböcken: „Tersclbigen tier habt ir noch bißhcr uyc kaius gefangen." Aber einem Jäger aus dem Zillertal war im Jahre 17,40 das unerhörte Kunststück doch geluugeu, eine Steiubockgeiß lebendig einzusaugen Um das seltene Wild wieder zu vermehren, gab die Regierung am 20. M a i desselben Jahres dein Hüttmeister von Ratlenbcrg, Ambros Mornancr, den Auftrag, auf Kosten seines Amtes die Geiß bis nach Straß herauszuschaffen, dortselbst mit einigen Personen zu ihrer Hut und Pflege auf ein Schiff oder eine Zille zn bringen und auf dem Wasser herauf zu dem vereinsamten Steinbock auf der Martinswand zn führen. Denn es sei zn besorgen, daß die Geiß, wenn man sie ans andere Weise transportiere, bei der gegenwärtigen Hitze krank werde oder gar sterbe. Der Befehl wurde auch ausgeführt; denn Eristan Pair, Tchiffmann zu Straß, erhielt für das Herausführen der Geiß bis Hall am 24. M a i zwei Gulden. D e r B ä r : B i s vor gut 5,0 Jahren war cö keine Seltenheit, daß auch Bären auf InnSbrncker Boden oder in dessen naher Umgebung herumstrichen. I m Jahre 1793 wnrdc im Mühlauer Gebiete ein Bär erlegt und (hier für einen solchen znm letzten Male) ein Schußgeld gezahlt. — Allseits bekannt ist, daß Josef Spcckbachcr, der Freiheit?Held von anno Neuu, als Knabe auch einmal eine» große» Bären erlegt hat. — Am 28, März 187>l wurde im Gasthans znm „Weißen Kreuz" ciu vou Stubaicr Jäger» erbeuteter Bär als immer seltener werdendes Iagdstück gegen drei, Kreuzer Eintrittsgeld für den bei der I a a d verwundeten Schützen znr öffentlichen Schan ausgestellt. — I m Winter 1869 zogen eine Anzahl Innsbrncker Nimrode in das Scllrain ans Bärenjagd, Meister Petz hatte sich aber von den Sellraiuern schönstens empfohlen uud begab sich, über den Noßkogel spazierend, iu das obere Oberiuutal. — Der Bär, über dessen Anwesenheit iu deu Iuusbruckcr Beigen zwei Jahre hindurch Gerüchte im Uinlaus waren nud des öfteren auch iu der Arzlcr Scharte, wo er sich mehrmaligen Raubes vou Schafeu schuldig gemacht hatte, gesehen wurde, wurde am i:l. November 1897, um 9 Uhr vormittags im Gleirschlale bei Scharnitz von Oberjäger Propst uud Jäger Robert Flamen erlegt; es war ein maunlaches Tier mit eiuer Lauge vou 1,77, Meter, 1897 machte ein Bär deu Höltiugcr Bcrg unsicher. Deutliche Spureu vou ihm wurde» au vicleu Stellen der Nordletle gesnude». Es war anzunehmen, daß es derselbe war, der dann endlich


Nnmmer

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am 14, M a i 1898 im Karwcndel erlegt wurde. Der Bursche loar 117 Kilogramm schloer und hatte an Haustieren und Edelwild viel Tchadeu angerichtet, T e r W o ^ s : Wölfe gad es in alleren seilen genug hierzulande, Dies bezeugen uns die zahlreichen Personen, Flur- nnd Hansilamen in unserer (legend, Heule ist er, wie der Luchs nnd anscheinend nnnmchr auch der Vär, im ganzen Alpcngcbict ansgcrotlet. I m l<>. und l?. I a h r huudert wurde aus dieses gefährliche Raubtier auch iu der Inilsbrncker Umgebung noch Jagd gemacht. I m Jahre 17,'»9 wurde aus einen im Gemeindegebiet von '>ini,i erleg !en "Wolf ioohl -,»>» !e!'!en Male ei» Schnßgeld ans bezahlt. D i e B i s a m r a t t e : Sie ist für Innsbruck uichts Seltenes. Am 7. M a i 1935> konnten Fiißgänger, die längs des I n n s durch die Englischen Anlagen gingeil, beim Wasserstandmcssrr eine Bisamratte brobachteii. Das Tier sprang, »»bekümmert >>»> die (Zuschauer, mnnter ani Ufcrhaiig hernnl, fischte sich einen Bissen ans dem Wasser nnd schieil gar nicht schen zu sein; seine scinge war zirka AN Zentimeter. Am 27. M a i desselben Jahres hat ein (Chauffeur der Iunsbrucker Verkehrsbetriebe in der Erzherzog-EngenStraße eine Bisamratte in der Größe voll ungefähr 40 Z>ciltiluctcr mit einer Autolnrbel erschlagen. A>l> 2. A p r i l 1938 Nnirdc in frühestcr Morgenstunde ans einem Gepäckswagcn am Innsbruckcr Haiiptbahnhos eine große Bisamratte gefunden, die wahrscheinlich von der S i l l herübergekommen sein wird. Ein geistesgegenwärtiger Vahnangcstelller überfnhr das Tier mit den schweren Eifenrädern des Rollwagens, als es, aufgeschreckt, flüchteil wolllc. Es handelte sich um ein Männchen, das die stattliche Länge von einem halben Meter anfwics. ^ Ende November 1941 bemerkten Binder der Lohbachsiedlnng in der Höttinger An, im ließen treibend, deli Körper einer schöllen großen B i samratte mit schwarzbraunem, glänzendem Fell. D i e F i s c h o t t e r : Am 16. Dezember 1878, früh, ist auf dem Eis, das sich ani rechtsseitigen Brückenpfeiler des Innstcges angesetzt hat, eine Fischotter ailsgctretcn nnd ist, nachdem sie die Eisscholle überschritten, in ihr Element wieder zurückgekehrt. — Eine Fischotter im Gewichte von 4.5>l) Kilogramm wnrde ani 3. Dezember 1883 bei Arzl gefangen. Auch am Gießen würden solche Tiere im gleichen Jahre beobachtet. - Wegeil Überhandnähme dieses Tieres schrieb die Innsbrncker Fischcreigesellschaft im Jahre 19N9 für jede erlegte oder gefangene Fischotter einen Preis von 30 Kronen ans. D e r H n ch e n : Ein Hnchcn mit der seltenen Länge von 1,20 Meter nnd einem Gewicht von beinahe 20 Kilogramm wurde Mitte Dezember 1883 im I n n gefangen. Das Prachtexemplar wurde daraufhin in der städtischen FischHalle znr Schan gestellt. - I m März 1923 hat auch die Firma Andrä Hörtnagl ein solches Prachtcr.emplar eines Hnchens ausgestellt, der bei eiucr Lauge voll 1.20 Meter ungefähr l<> Kilogramm wog. Der Rieseilfisch wnrde von zwei Innsbrncker Fischern bei AmPaß im I n n gefangen. D i e F o r e l l e : Von nicht unbedeutender Rolle is! in Inn,sbrnct auch die Forelleujagd, Tiere mit einem Gewicht von zwei bis drei Kilogramm, bei einer Länge von !<> bis <>0 Zentimeter, gehören nicht zn den Seltenheiten. Ini Villcr See ist am 20, J u n i 1923 sogar der Fang einer Fo rellr mit 95» Zentimeter Länge und 38 Zentimeter Umfang, bei einem Gewicht von 9.5> Kilogramm, gclnngcu. D e r A t > l c r : Er war früher nicht bloß ein Tiroler Wappentier, sondern er war anch über Innsbruck zu schen. Ende November 18,">4 zeigte sich in der An, »nweit von Egerdach, nahe am Innflnsse ein großer Fischadler. Als dieser aber von Jägern verfolgt wurde, kreiste er mit mäch ligein Geräusche in die Höhe nnd verschwand. I m Früh jähr 18.',,', kreiste über A'rzl des ösleren ein gewalligcr Stein

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adlcr. Alle Versuche der Jäger, diesem heimatlichen Luftriesen ans den Leib zn gehen, schienen fruchtlos zu bleiben. Endlich im I n l i desselben Jahres gelang e> mutigen Ja» geru, sein Nest in der Hötlinger Klamm >>> einer schaurigen Felsenllüf! zu entdecken. Die Aushebung des Adlers ist ini „Innsbrncker Tagblatl" 18.">/I5>8 l»!l> beschrieben. — M i t t e I n l i 1885> wnrdc mit einem Schlageiscn ans dem Pfrimnskopf ein Steinadler gefangen. A m 5>. November 1902 konnten zwei Innsbrnckcr Jäger in der Amrafcr An ein Prachtstück von einem Steinadler m i ! einer Flugweite von über zwei Meter erlegen. Albert Ragg, Pächter des Großherzogs von Sachse», hat im Karwendcltale einen Adler gefangeil, der eine Flugweite von 2.<2 Meter hatte; er wnrde lebend nnd unversehrt geborgen. Ail der Nordkette ober Innsbruck nisteten anfangs der Zwanzigerjahre ciiligc Steinadler. Der Besitzer der Jagd, i n dem der Horst lag, ließ die Tiere schonen; nach zwei I a h r c n hatte sich die Zahl dermaßen vermehrt, daß die Nahrnnciöbcschaffnng für diese Raubtiere Bedenken bei den Banern erregte. Noch einmal tauchte ciil Fischadler, ein an sich sehr seltenes Tier, in unserer Gegend anf. Am 26. A p r i l 1W8 konnte einer in der Völser Au vom Büchsenmacher äiorcn erlegt werden. D e r G e i e r : I n der Volksschnlc erzählte man nns, daß der in T i r o l berühmte Echützemnajor Josef Speckbachcr in seiner Jugend nicht nur einen grüßen B a r r i i erlegt, sondern anch einmal einen Lämmergeier mit bloßen Händen gefangen hat. — I m A p r i l 1888 hielt sich in I n n s bruck eill Stoßgeier anf, der sich als Bente die Singvögel, die in Käfigen an den Wohnnngsfenstcrn gehalten wnrden, holte. Wenn ihm anch viele solche Raubzüge gelungen waren, so mußte er doch sein freches Benehmen am 1. M a i mit der Freiheit büßeil; er verfing sich m i t seinen Klanen zwischen den Stäbchen' eines Vogelkäfigs i n einem Hause der Bahnhofstraße dermaßen, daß er nicht mehr rechtzeitig davonkam nnd so von den herbeigeeilten Leuten gefangengenommen werden konnte. — I m Haiise ^Imthorstraße 14 wnrde, 1929 ebenfalls ciil Geier gefangen, (iine dort wohnende Partei hatte anf dem Balkon einen Vogelkäfig stehen, iii dem sich ciii Zcifig befand. Der Geier griff den Zeisig an, der natürlich den Schnabel- nnd .Uiallenhieben des Raubvogels erliegen mußte. E i n H a b i c h t : Die „ I n n s b r . Nachr." 1929/40 berichteten, daß sich Ranbvögel, die von der stalte anf ihrer Tuche nach Futter hicrhcrgetriebcn wurden, in Innsbruck aufhielten. Ein größerer Habicht ist mehrmals in das Spatzen- nnd Finkcnvolk, das sich an dem am Pfarrftlatz aufgestrenten Fnttcr güNich tat, gestoßen. Anch andere Ranbvögel suchten die Fnttcrplätzc der Stadt auf, wobei sie unsere Tanben, Amseln nnd andere Kleinvögel verjagten. E i n I b i s : Anfangs M a i 1870 wnrde "in der Nähe vom Bcrgisel ein schwarzer I b i s , anch Nilreiher, Brachvogel nnd Nimmersatt genannt, geschossen. E r ist ein dem Storche sehr ähnlicher Snmpfvogcl lind kommt für gewöhnlich nur ill 'Ägypten vor, ivo er von den allen Bewohnern als göttlich verehrt wnrde. E ch n e p f c n : Einzelne Schnepfen werden in I n n s brnck ja öfters gesehen. I m Jänner 18.">8 aber hielt sich in diesem Gebiet ein großer Schnepfenzng auf, W i l d e n t e n : Bekannt ist, daß beim Einfluß der S i l l i» de» I u n zii gegebener Zeit alljährlich eininal, aller di»gs nur znr Nachtzeit, Wildenten wassern. S c h w ä n e : Anfangs Fcbrnar 188l> waren anf dem I n n drei wilde Schivane aufgetaucht, in der Reichenan mehrere Wildgänsc. Keines von den seltenen Tieren konnte erlegt werden. Anch l 9 M , wie eine Innsbruckcr Zeiluug berichtete, war zwischen Innsteg und Mühllincr Brücke ein wilder Schiva» ^n sehen. Der schöne, stolze ^ogcl saß stundenlang am Rande des Eises, Putzte sich, ciing immer wieder ins Wasser, den I n » hinauf und hinabschwimmcnd.


Amtsblatt der ^'audr^bauptstadt Innsbruck

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E i n U h u : I n einen: unbewohnten Hanse in der Nähe der Landeshauptstadt kouule im Dezember l9<Vi ei» schöner Uhu gefangengenommen loerden, B l e ß h ü h n e r : Nber das Aliftanchen dieser seltene» Wasservögel in Innsbruck schrieb die I » » s b r , Nachr, vom N . März 1939, D e r S p i e I h a h » : Vor rund eine»! Jahrhundert ist

^

c'? einem Jäger gar einmal gelungen, auf dem Hechenberg mittels eines so.qeuauuten „i/azcs" eiueu lebeudigeu SpiclI,ah» zu sauge», dru er dann »ach Hause brachte uud unter dein Dache frei herunifliegeu ließ; trotz Verlust der Freiheit lies; der Vogel jcdru Vlorgcn seine Balz rrtöueu. Aner- »ud Spieldahnjagd gehörte bis in unsere '^eit zll de» schönsten Vergnügen unserer Iägerschast,

von

Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren M ä r z 1853: 1< veröffentlicht der „Bote" folgende, nut M a r t i n Mayer unterzeichnete Notiz: „ I c h habe mißfällig wahrgenommeu, daß das hiesige Tagblatt meiue Novelette „Die Sage vom Solstein", welche ich in den Münchcncr fliegenden Blättern veröffentlichte, ohne irgend eine Befugnis vou meiner Seite, nachzudrucken sich anmaßte, wogegen ich für alle Folge feierlichst protestiere, nnd die Redaktion des gedachten Blattes aufmerksam mache, daß ich bei Wiederholungsfällen meiu literarisches Eigentum auf rechtlichem Wege zu schützen wissen werde," 2. stirbt der pensionierte k. k. Kreisphysikus D r . v. Hörmann, 71 Jahre alt.

Iguaz

4. bedauert mau laut einer aus Grödeu eiugesaudtcu M i t teilung, daß der seit elf Jahren tätige Arzt D r . Anton Malfcrtciucr uuumehr uach Wilteu übersiedle. Der Eiuscuder widmet dem schcideudcu Arzt hohes Lob uud schreibt u. a.: „ F e r n von allem rabulistischen Streben erzielte er mit den allereinfachsten Heil-Apparaten in den schwersten Krankheiten, z. B. Typhus und allen typhösen akuten Krankheiten, Wassersucht, Gedärmentzüudnng, schNicrcu Franc»- »ud Kiuderkraukheiteu, Kolikeu, Nuhreu, Halitkrankheite» usw,, die glücklichsten Erfolge." ^— wählt die Handels- nnd Gewcrbekammer den Kaufmann Friedrich Wilhelm für das lanfende Jahr zu ihrem Präsidenten nnd den ^immcrmeister Joseph M a y r zum Vizepräsidenten, 7. bringt ein Priester silberne Sch»hsch»allen zur Veräußerung für 5ie Abbrändler von Patsch in die Wagner'sche Buchhandlung; er legte folgende originelle Verse bei: Silbcrschnalle» all den Schuhen tragen Und dabei die Not der Patscher sehn, I h r e Not im Winter, ihre Plagen,

Ist für- Priester doch nicht schön.

D r u m nur weg mit dieser eitlen Zierde, Frommt ja nicht in dieser armen Zeit; War m i r einst im Todbctt größrc Bürde, Weun ich stund am Tor der Ewigkeit, wird der jubil. k. k. Gubcruialrat T r , NaPP ;»»i P r ä sidenten des katholischen Vereines ernannt, Ul. wird im Ferdinandeum eine Ausstellung zum Wohle der Patscher Abbrändler veranstaltet, die eine Woche geöffnet blieb. Der Eintrittspreis betrug A Kreuzer. Gezeigt wurde dabei u. a. eiu Basrelief, den I n n nnd die Elsch vorstellend, ans (^ips, eine getrocknete Mecrschildkröte im Gewichte von einem Zentner, ein in Holz geschnitzter Rchbock in Lebensgröße, Statueu vom Bildhauer Westerreicher uud verschicdcuc Gemälde. 18. veranstaltet der Mnsikverein anläßlich des Geburtstages des Statthalters Graf v. Bissingcn eiu großes Konzert. Der Mnsikvercin gab in der Zeituug überdies folgendes bekannt: „ U m mehrfälligen Klagen der Mnsikvcreinsmitglieder, daß sich in die Vercinskonzerte stets eine große Zahl Nichtm'itglicder einschmuggclu oder einschmuggeln lassen, uud deu Familieu der Mitglieder die Plätze uchmcu, uach Möglichkeit Nechuuug zu tragen, hat der Ausschuß eine verschärfte Aussicht am Eiugauge in den Konzertsaal nud ciue öffentliche Aufforderung ail die Vcreinsmitglicder nnd an allfälligc konzertlnstigc Nichtmitglicdcr angeordnet. Die Vcrcinsdirektion richtet daher an alle verchrungswnrdigcn M i t glieder die S i t t e , sich bei dem Kouzertbcsuche auf ihre Familienmitglieder zn beschränke», »ud an alle konzertlüstcrueu Nichtiuitglieder die Waruuug, daß sie sich unnachsichtlich der Unannehmlichkeit des ''»nrnckweisens l würden" l!». >vird das große Freischießeu aus Freude über die glückliche Errettung des Kaisers vou dein Attentat am 18. Februar al» La»deshauptschießsta»d rröffuet,

Baugenehmiqllnqen Ecke Nennweg — Kaiserjägerstrahe, Esso Standard G, m, b. H., Errichtung einer Service-Station. Maria-Theresien-Straße 9, K. Balier nnd A, Itzcuberger, Umbau der Gasträmnlichleiten <Delevo), Höttinger A u 92 b, Nett Ludwig, Fabrikuenban,

g .''»», l^>r»ber Rosalia, Aufslockniig, l W, ftjp. «5,1 und «5>2, .«. « . Amraci, I n g . Verger », V l » n » e l , Errichtung einer offenen Lagerhalle. H,üwlds<r»if;c 12—14, Zipser Eduard uud ^ l l o , Um Aufbau eiues Fabrikgebäudes.

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Nummer 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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^na..-!l)om»lcu Tlrasze l, ^^hngemcinschasl (Dr. Tcbcrn), Errichtung einei< Wolinhauscs, 28 Wohnungen. ^il0l, ^,'lnba» an

Huuncidnrn ^iiihlau l u, ^adro Pia, (trrichlung eines Wohnhauses, 1 W. Maria°Tlicresie»-Ttraflc 5»!l, /X^iclü-.'i/iom (^'»«.'i-illi nnd I. allg, Unfall ü, Schadensversichernng, Hosverbaxung.

>!»d Küche: ^ ','llois, '.'ceuraulygasse N, P- gegen l Zir.RDGOVD Mayr Wallraud, Anichstrafte 3/IV. gegen l Zi, Ka, Kü. ^ - Pnrncr Josef, Ncichenan 2, Tür 5 gegen 3 Z i , Kü. — Würz Alois, Nenranthgassc 13/P. gegen 1 Z i , Ka. Kü.

Untergnggenlx'rgerstras^c 25/1, 1 Zi, Ka, Kü. gegen 2 Z i , Ka, Kii, C'ichingcr Konrad, Stcyr, Sierninger Str. 19/1, 2 '',,, ,^ii gcgen 2 Z i , Kü. — Klaming Adolf, Matrei am

l Zimmer, Kabinett, Küche: Treichl Rupert, Vönsstrche !» P, gegen 2 Zi, Kü., Willen. Poßnigg Oskar, Grenzstraßc 7/1 gegen 2 Zi, Ka, Kü. Brandt Annemarie, Premstrasie 9/1 gegen 2 Zi, ,^ta, Kü,, Pradl, Wiltcn. .' Zimmer, Küche und Zubehör: Heiß Alois, Innstraßc l>!> I,, Stöckl gegen 2 Zi, Ka, Kü. — Norz Alma, Innstrahe 13/IV., Stöckl gegen 1 Zi, Ka, Kü. 3 Zimmer, Küche und Zubehör: Mildncr Paul, Owethestraße 7/P., links gegen 3 Zi, Ka, Kü Umgebung. 4 Zimmer, Kabinett und Küche: Schauer Nngnst, Hcrzog-sfricdrich-Etraßc :i Zi, Ka, Kü. — Pr., Ni./Sagg.

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Stellenausschreibung für die Besetzung des Postens eines städt. Tierarztes.

Zl. MD. 701/1953. Beim Stadtma.qistrat Innsbruck Klangt dcr Posten eines städt. Tierarztes zur Besetz»nq. Die allste nn'incn AnstcllnncM'rfordernisse sind: ösk'rrcichlscho Staatsbürgerschaft, ein Lebensalter bis höchstens 30 Jahren, österreichisches oder nostrifiziertes Tierärztcdiploni, Unbescholtenheit (dnrch poli^'ilicln'5 ^^uinnndszenqnis nach;uNn'isen), anitsärztlich fcsl^stt'lltt' Dicnstlaii^lichleil nnd kräftige körperliche . (Lrlvünscht sind: Doktorat d^'r T Praktische l^rfahrnngen in der Dnrchsichrnng der

Fleischbeschau, Befähiqnnq ^nr Dnrchfnlirnnq dcv bakleriosoqislln'n Fleischuntersnchnnqen, ersolgrci?l) abgelegte tierärztliche Physikatspriifnuq. ^all^ die tierärztliche Physikatsprnfniui noch nicht

abgelegt ist, wäre diese möglichst bald nach erfolgter Einstellung abznlegen. Die Anstellung erfolgt zunächst nach den Bestimmnngen der Vertragcchedienstetenordnnng der Stadtgeincindc Innsbruck. Die Eutlohnnng wird nach Schema I V , V I . Dicnstpostengruppe, Verwendungsgrnppe a der Ge'haltsordnnng snr die städt. Bediensteten festgesetzt. Die ordnungsgemäß gestempelten BewerlbunAsansnchen samt Beilagen mit handgeschriebenen: Lebenslauf und Lichtbild (Brustbild) sind bis längstens l. April l!)53 bei der Älagistratsdirektion, Nathans, Maria Theresien Straße 1!^, i^. Stock, Zimmer l.54, einzureichen. Innsbrnck, an, 12. März 1953. Dcr Magistratsdircktor: Dr. M a n <1 n t s ch Verleger, Cigeiiliimei.' u. s)ercniKgolier- Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Vorcmlw. Schrislloiler: Vr. Karl Schädel» liauer, Innsbruck, Uathaus, Zimmer Nr. 190. Druck' §e!i<zicm Ncnich, Innslillick.


Amtsblatt der Landeshauptstadt

Innsbruck

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