derBmdesnauMM Innsbruck S ä) r i f t l e i l n n g ' R a t l) a n 3. S t o c k , Z i m m e r N r . l l) 0 Fernsprecher N r . 6371/190
Erscheint einmal i m M on a l Iahresabonn. 5 20.—, Einzeln 3 2.— E r h ä l t l i c h beim R a t h a u s - P o r t i e r
Juni 190 l
24. Jahrgang
Eröffnung der neuen Leichtathletikanlagen am Tivoli-Sportplatz Daß die Innsbrucker Sportfreunde universell an guten Sportveranstaltungen interessiert sind nnd sich ihr Interesse nicht nur Fußball-, Eishockey- und anderen Wintersportueranstaltungen zuwendet, bewies eindeutig die Eröffnung der neuen Leichtathletikanlagen am Tivoli-Sportplatz am 1. I n n i 1!N>1. Trotz zweifelhaften Wetters fanden sich fast:M)0 Zuschauer ein, um den zu erwartenden hervorragenden sportlichen Darbietungen auf den neuen Anlagen beizuwohnen. Der veranstaltenden Turnerschaft Innsbruck, insbesondere dem Obmann der Turn- und Sport-Union. Landesverband T i r o l , und gleichzeitig Obmann der Turnerschaft Innsbruck, Gemeinderat Professor Alois Prazeller, und dem Leiter der Leichtathletiksettion der ?"urnerschaft Innsbruck Ferdinand Gold war es zu danken, daß die neuen Anlagen mit einem für I n n s bruck bestimmt einmaligen Meeting eröffnet werden tonnten. Namen, die in der internationalen Sportwelt besten Klang besitzen, wie Carl Kaufmann, Helmuth Ianz. Heinrich Thun, Reinhold Flaschberger. Jones Colton, Erika Strasser, um unter den vielen, die durch ihre Anwesenheit das Fest auszeichneten, nur einige zu nennen, versprachen dem Publikum spannende Kämpfe. Nach einleitenden Worten von Gemeinderat Professor Prazeller führte Bürgermeister Dr. Lugger aus! ..Als Innsbruck auf dem IOC-Kongreß in M i m chen im M a i 1!».°)!) die Durchführung der Olympischeu Winterspiele l ü l i l übertragen wurde, durchlief alle aktiven Sportler und alle Winlersporlfreunde eine Welle der Freude, wurde doch damit Innsbrnc! und ganz Österreich die Anerkennung gezollt, die sich uns^'v Land und unsere Stadt auf Grund der hervorragen den Leiftungen nnserer Wettkämpfer längst ehrlich verdien! haben. Die Vorbereitungen für diese weltweite Veranstaltung laufen bereits auf vollen Touren, und wir alle dürfen nns im Jahre 1ül!l ein .<)ochiVsl des Sportes besonderer Prägung erunnlen. Aber die Stadt Innsbruck hat über den Planungen und Vorbereiluugsarbeilen für die Olympischen Win-
terspiele auch unsere Sommersportler nicht vergessen und aus ihrer bekannt sportfreundlichen Einstellung heraus hier am Tiuoligelände nun die gesamten Leichtathletikanlagen erneuert und modernisiert. Nachdem den Wassersportfrennden am 1<». M a i dieses Jahres das moderne und großzügig ausgestaltete Freischwimmbad zur Benützung übergeben werden tonnte, folgt heute die Übergabe dieser schönen Anlage an unsere Leichtathleten, also an jene Sportler, deren Disziplinen wahrhaftig mit der Kulturgeschichte der Menschheil untrennbar verbunden sind. Nnr, wer die trostlose Wüste nach Beendigung des zweiten Weltkrieges gesehen hat, kann ermessen, welche Leiftungen die Stadtgemeinde Innsbruck auf diesem Gelände vollbracht hat. Es besteht nun wieder erfrenlicherweise die Möglichkeit. Leichtathletitmeisterschaften und auch internationale Veranstaltungen in Innsbruck durchzuführen. Es gebührt der Leichtathletit'settion der Turnerschaft Innsbruck unser aller aufrichtiger Dank, daß sie keine Mühe gescheut hat, anläßlich der Eröffnung dieser Anlage ein Meeting zu veranstalten, das höchstes Niveau darstellt. Unser Dank gilt aber auch all jenen, die der Einladung der Turnerschaft Innsbruck Folge geleistet haben und hierhergekommen sind, um in friedlichem Wettstreit ihr Können unter Beweis zu stellen. Es sind klingende Namen darunter, und ihr sportlicher Nuf verbürgt einen interessanten nnd glanzvollen Verlauf der Wettlämpse. Ich darf Ihnen nun noch kurz einen Überblick über die geleisteten Arbeiten geben. Ohne auf Details einzugehen, möchte ich erwähnen, daß die Laufbahn von bisher vier auf sechs Bahnen verbreitert wurde. Auf der Nordseite des Platzes entstand eine zweite UMMeter Bahn. Durch die Anlegung eines Wassergrabens ist die Lanfbalm nlmineln auch für Hindernisläufe verwendbar. Die Anlagen für >>ochsprnng. Weitsprung, Diskuswurf. Speerwurf. Stabhochsprung und .^nigelsloßen wurden teils modernisiert und teils nbellnnipl neu errichtet, so daß sie nunmehr allen mtelnaüonalen Anforderungen entsprechen. Eine elel!lische ^eitnehmung wurde geschaffen fowie die Laulsprecheraulage verbessert. Aber auch eine mo-
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oerne Einfriedung ist errichlel und der Vorplatz neu gestaltet worden, um der ganzen Anlage eine frelindliche Note zu verleihen. Ich möchte nicht versäumen, den ausführenden F i l men mit ihren Arbeitern für die gewissenhafte Arbeit Iierzlich zu danken' den Dank der Stadtverwaltung darf ich anch Herrn Dipl,-Ing. Ernst (Glaser aussprechen, der uns als international anerkannter Fachmann siir Sportstättenbau ein lieber Berater war, So frene ich mich aufrichtig, heute diese üeichtathlelitanlage ihrer Bestimmung übergeben zu können, und wünsche nicht nnr der heutigen Veranstaltung einen schönen Verlauf, sondern mein Wunsch ist es auch, daß unsere Jugend hier i n froher sportlicher Betätigung ihren Körper stähle und daraus Kraft und Freude für die Aufgaben des Alltags schöpfe."
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Nun lief unter oft stürmischem Beifall des Pnbli tnms ein an Höhepunkten reiches Sportfest ab. dessen Niveau in allen den Wunsch nach baldiger Wiederholung laut werden ließ. Über die Ergebnisse in den einzelnen Bewerben wnrde in der Sportpresse ausführlich berichtet, doch sei an dieser Stelle noch besonders hervorgehoben, daß bei dieser Veranstaltung gleich drei neue Österreich-Rekorde, und zwar durch Erika Strasser (Speerwurf), Neinhold Flaschberger (110 Meter Hürden) und Helmut Haid l M»> Meler Hürden), aufgestellt wurden. Jedenfalls verfügt Innsbruck nunmehr über eine neue Sportanlage, die sich würdig in den Nahmen der bisher errichteten und bestens bewährten Sportstätten einfügt. Dr. Trentinaglia
DiestädtischePftegeanstalt am Innrain Nicht mit einer üblichen Jubiläumsfeierlichkeit, sondern mit einer durchgreifenden generellen Neugestaltung beging die städtische Pflegeanstalt ihren sechzigjährigen Bestand. Von der Öffentlichkeit kamn bemerkt, vollendete die Stadtuerwaltnng in Ausführung des Gemeinderatsbeschlusses vom !). Oktober 1W8 im Jahre 1960 mit einem beträchtlichen finanziellen Anfwand die Aufstockung und Modernisierung des ganzen Gebäudes. Diese Arbeiten waren dringend geworden, wollte die Stadtverwaltung die zahlreich anfallenden Pflegefälle in Eigenregie bewältigen. Es war für die Stadt nicht tragbar, ihre unheilbaren Patienten weiterhin in Krankenhäuser, in die Heilund Pflegeanstalt Solbad Hall oder in andere Fürsorgestellen einzuweisen, die für die Aufnahme solcher Fälle weder eingerichtet noch geeignet waren. Nun steht der schöne barockartige Bau gegenüber der neuen Universität als einzig wirkliches Pflegeheim dieser Stadt wie neu da. Derartige Wohlfahrtseinrichtungen bezeichnete man früher als Siechcnhänser. Erstmals erstand ein solches in Innsbruck um das Jahr 1300. Es stand außerhalb der Stadtmauer bei der heutigen Spitalskirche. Wenig erzählt die Ehronik über ein Siechenhaus in W i l len, das vermutlich nur kurz existierte. Hingegen größere Bedeutung erlangte das Bruder- und Siechenhaus in St. Nikolaus, dem der Innsbrucker Stadtrat bereits um 1<N:; eine Hausordnung gegeben hat. Sein Bestand dauerte bis 1?W. Für alte und gebrechliche ^eute bestand von 15)07 bis 1«!)5 an der Stelle, mo heute sich das Eckhaus Adolf-Pichler-Platz Etaiuerstraße erhebt, das sogenannte Attlmayersche Siechenhaus (eine Abbildung findet sich in Fischnalers Innsbrncker Ehronit, Band IV, Seite 2W). Wohl fanden zuweilen bresthafte Innsbrucker Aufnahme im Etadlspital, im Kapferer-Versorgungsheim für M ä n ner (aufgelassen 1924), im Krausschen Versorgnngsheim für Frauen und in ähnlichen Anstalten, ineist aber mangelte es an Unterbringungsmöglichkeiten, Es bedurfte eines besonderen Anlasses, die Stadtverwaltung zur Errichtung eines geränmigen Siechenhauses zu bewegen. I n seiner bekannt väterlichen Fürsorge und Güte hatte Kaiser Franz Josef seinen Völkern empfohlen, den Anlaß seines 7iUjähri-
gen Negierungsjubiläums nicht zur Veranstaltung von rauschenden Festen zu wählen, sondern dafür zu benntzen, Werke der Wohltätigkeit und Humanität zu schaffen. I n seiner Sitzung vom W. November 1tt!17 beschloß nun der Gemeinderat, „zum immerwährenden Andenken an das 50jährige Negierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaiser Franz Josef I. in I n n s bruck ein Haus zur Pflege von Siechen beiderlei Geschlechtes zu errichten". Die erforderliche Genehmigung für diese Bezeichnnng wurde über Ministerium nnd Statthalters alsbald erteilt. Die Pläne für das zu errichtende Gebäude arbeitete Oberbauingenieur und Architekt Eduard Klingler (von 1!»0! MM Stadtbaudirektor) aus, der auch den von der Firma Josef Mayr abgeführten Bau leitete. Der Baubeginn erfolgte im Frühjahr 1KW, die Baukosten beliefen sich auf rund 180.000.— Kronen. Dabei ist zu erwähnen, daß es der Stadtgemeinde nur durch die großzügige Unterstützung der hiesigen Sparkasse möglich war, diese Anstalt ins sieben zu rufen. Überdies widmete znr Errichtung einer eigenen Haustapelle der munifizente Innsbrucker Ehrenbürger Josef Hauser 6000.— Kronen. Die Eröffnung des Siechenhauses erfolgte im Beisein des Statthalters Graf Merveldt und des Landeshauptmannes Graf Brandis durch Bürgermeister Wilhelm Greil am ltt. August 1!»0<». dem 70. Geburtstag des Kaisers. Nun hatte Innsbruck in seinem neueu „Kaiserjubilänms-Siechenhanse am Prügelbau" eine Wohlfahrtseinrichlung erhalten, die hinsichtlich der baulichen Anlage, der architektonischen Ausführung und der zeilgemäßen Innenansstattung als mustergültig bezeichnet werden tonnte. Die Nänme reichten für!><» bis 70 Pfleglinge. Für Zahlende standen Zimmer mil meni ger Betten, für Unbemittelte Zimmer mil l^ Bellen zur Verfügung. Freilich kam ein Vollbelag durch lange Jahre hindurch nicht zustande, I n der ersten Zeit wurde der zweite Stock des Siechenlmuses als städtisches Sanatorium verwende!, so lange nämlich, bis der Ban des Zahlstockes im Jahre <!!<<» vollendet morden war. Später befand sich im erwähnlen Slock' merl durch viele Ialne die ^ a l i n l l i n i l des Allgemeinen .^ranlenlmuses. Die ärztliche Teilung des Hauses oblag von allem Anfang an einem der Herren Stadt-
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ärzle, ^ i ^ ' Pflege und Bl,'!rci,ung der criellieu und t r ä n t e n wurde den B a r m h e r z i g e n Schwestern, denen eine O b e r i n vorstand, übertragen. Die a d m i n i s t r a l i o e L e i t u n g hatte ein M a g i s t r a l s b e a m t e r inne, W ä h r e n d des zweiten W e l l t r i e g e s wurde das >iau^ als S p i t a l vorwendet, da oom nahen L a n d e s t r a n l c n Hanse wegen Bombenschäden die B e l l e n beuöligl mur den, Die früheren Insassen lvnrden ani P e l e r lind T a g !!>l l in die Waller ^»^ilonslul! uliersiedell
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M i ! einem A u s w a n d uon r>,nd .'»i!l»,<ji>l». ^ S c h i l l i n g niußle nach dein .Nrieg die dnrch fremde E i u q u a r l i e ^ rung in Milleidenschafl gezogene E i n r i c l i l l i n g instand gesetzl un'idei!. Die P f l e g l i i i g c !on,ilcn im Laufe des salire'.' !!>'»! wiederum in i l n >)e>m, u u n m e l i r als Psleqeanslal! bezeichne! und i n i ! !>l> B e l l e n ausgestatlel. einzielieu, Dnrch die 'Ausstattung im s a l i r e lüliO I,al die städlische Pflegeanslall !l!i B e l l e n dazugelvouneu ^>l.<. Eppacher
Zulu Gedenken an Altgemeinderat Notbnrga Vertsch-Gastl I m Aller von 7l Iahreil verschied in Innsbruck am 11. J u n i 19l>l Frau Altgemeinderat VurgiBertschGastl nach einem Leben voll tätiger Menschenliebe und Pflichlersüllnng. I h r e Asche wurde am hiesigen Urnenfriedhof beigesetzt. Abschieds- und Danlesworte sprach dabei Frau Nationalrat M a r i a Hagleitner. Die nunmehr Verstorbene, eine geborene Hock, war am 27. Mär,z ltt!><! in Häring znr Welt gekommen und hatte dort die Pflichtschule besucht. Bereits in jungen Jahren wandte sie sich der sozialdemokratischen Partei zu und füllte in ihrer engeren Heimat bald führende Funktionen aus. Gegen Ende der Zwanzigerjahre besuchte sie mit dem hentigen Wiener Bürgermeister Jonas die Arbeiterhochschule in der Bundeshauptstadt, die damals unter Leitung von Otto Bauer stand. Als Mitglied des Frauenlandeskomitees wurde sie 1925 bis 1929 von ihrer Partei als Ersatzmitglied in den Tiroler Landtag entsandt. I m Jahre 19.'j5 übersiedelte sie endgültig nach Innsbruck, wo sie viele Jahre als Vorstandsmitglied der aufstrebenden Tiroler Konsumgenossenschaft tätig war. Während des
zweiten Weltkrieges arbeitete die Unermüdliche illegal für die Sozialisten, 1945 war sie die erste, die in T i r o l die politische Frauenarbeit wieder aufnahm. Die Frauenorganisalion Innsbruck-Stadt berief sie an die Spitze, sie wurde erste Landesvorsitzende. Vom 4. A p r i l 194« bis 17. November 1950 gehörte sie dem Innsbrucker (hemeinderat an. I h r e hauptsächlichste Tätigkeit übte sie im Verwaltungsausschuß für das städt. Mädchenrealglimnasium, in der (hefangenhauskommission, im Stadtschulrat, im Tiroler Hilfswerk und im Wohlfahrtsausschuß aus. Überdies wirkte sie als Vrsatzmitglied im Knratorium des Sieberer'schen Waisenhauses, im Überwachungsausschuß der Kranlenfürsorgeanstalt und im Landwirtschaftsausschuß mit. Aus ihrer ersten Ehe, geschlossen am 21. Oktober 1919 mit Franz Gastl in Hotting, entstammen zwei Söhne. Einer davon ist Gemeinderat Franz Gastl, Direktor der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Die zweite Ehe schloß Frau Gaftl 1956 mit Johann Josef Vertsch, der ihr 1958 im Tode vorausging. W. E.
Die Adamgasse in Innsbruck Wilten Längs der heutigen Adamgasse verlief bekanntlich der Sillkanal, der, durch Bombenschäden außer Belrieb gesetzt, gegen Ende der vierziger Jahre zugeschüttet wurde. Das Wasser dieses Kanals — auch kleine S i l l genannt hatte durch Jahrhunderte eine Anzahl bedeulsamer Wirtschaftsbetriebe, vor allem Schmieden, Mühlen verschiedener A r t nnd ähnliche lechnische Anlagen, mit Kraft versorgt. Welche Velriebsamkeit, durch bürgerlichen Fleiß betätigt, hier geherrscht haben mag, ist unschwer vorstellbar. 1825 taufle der aus dem Vinschgau hierher gezogene Franz Josef A d a m den hier sich ausdehnenden Edelsitz „Windegg", um darin eine Bierbrauerei zu errichten. Den an diesem neuen Unternehmen oorbeiführenden Weg nannten die Alt-Willener allmählich nach dessen Eigentümer. lDaraus ist zn ersehen, daß weder Adam, der erste Mensch, noch der große Rechenmeister Adam Riese als Mmensspender fungier! hat.) l^7<! er folgte dann am Sillkaual eine umfangreiche Platze regulierung. und einige Jahre später wnrden die daselbst sich erhebenden riesigen Nastanienbäume en! fernt. I n der Folge nahm das Gellapper und Häm inern der Mühlen uud Schmieden zunehmend ab und verstummte schließlich ganz, '.»teuwnilen nnd Zinshäu-
ser traten an ihre Stelle. Die 185N auf Wiltener Gebiet erfolgte Straßenumlegnng ermöglichte dann die notwendig gewordene Vegradiguug und Formgebung des Straßenzuges. Am 8. November desselben Jahres wurde vom Innsbrucker Gemeinderat jenem Straßenstück, das in Verlängerung der Adamgasse nach Norden hin auf städtischem Gebiet liegt und eben erst erschlossen worden war, der gleiche Name beigelegt. Veranlassung hiezu lag wohl in der hohen Wertschätzung, die sich des obgenannten Branereibesitzers Sohn, Carl A d a m , sowohl als edelgesinnter Bürger als auch als früherer Bürgermeister von Innsbruck erworben hatte. M i t Gemeinderatsbeschluß vom 12. März ! ^ I trat die Stadt an die Gemeinde W i l l e n zur weiteren Regulierung der oberen Adamgasse einen Itt Klafler umfassenden Grundstreisen uueulgelllich ab. !!><»» endlich sührle die Slndl Innsbruck die letzte Erweiterung der Slraße durch Giundantauf an der Westseile des Adambräns durch, Franz Josef Adam um» um l^l7 als Spezereiwareuhändler aus M a l s uach Innsbrnck gekommen, ivo er zuerst Iuuwhner und im Jahre IK20 Bürger wurde, Obwohl er zudem in Mühlau eine Papier-
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fabrit führte, trug er sich alsbald mit dein (Hedanken, in Innsbruck selbst eine Vierbrauerei zu gründen. Die Ausführung seines Vorhabens gelang ihm jedoch erst 182."i nach langwierigem zähem Kampf mit den bisherigen hiesigen Bierbrauereien, die seine Konkurrenz fürchteten. Das Leben dieses gewiegten und unternehmungslustigen Geschäftsmannes war nicht von langer Dauer' er starb am W. J u n i 1830. Seine Witwe Elisabeth geb. Margreiter oerwaltete das Anwesen für ihre acht unmündigen Kinder mit (beschick und Erfolg, bis sie die Brauerei 1835 verkaufte. Carl Adam, der zweite Namensträger unserer Straße, war am 19. Jänner 1821 in Innsbruck geboren und führte das väterliche Spezereigeschäft. Räch Vertauf desselben betätigte er sich als Gesellschafter bei der Messingfabrik Habtmanns-Eidam im steirischen Frauenthal. Später zog er sich ins Privatleben zurück und trat zur Politik. 1801 — vor 100 Iahreu also — wurde der Kandidat der liberalen Partei, Carl Adam, von seinen Mitbürgern zum ersten in der Ära der Gemeindeautonomie frei gewählten Bürgermeister von Innsbruck gewählt. Drei Jahre führte er dieses Amt mit großem Erfolg. Auch anderweitig bekundete er ein reges Interesse für das öffentliche Wohl. I n den Jahren 1852 bis 187« war er Mitglied und von 1872 bis 1878 Vizepräsident der Tiroler Handels- und Gewerbekammer. Von 1878 bis 1890 bekleidete er die Stelle des Vorstehers bei der Spartasse der Stadt Innsbruck. (5s war dies die Periode, in der das wohl bereits gnt eingeführte Geldinstitut sich zu einer der ersten Sparanstalten Alt-Österreichs emporschwang. Der Kaiser zeichnete die Verdienste Adams durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone aus, die Stadt Innsbruck 1877 durch dessen Ernennung zu ihren: Ehrenbürger. I m Kriegsjahr
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l8Mì war er zum Kommandanten der Sladtmiliz ernannt worden, die aus zwei Kompanien bestand und den Garnisonsdienst in Innsbruck zu versehe» IiaNe, Als ein bis in die späten Lebensjahre ausdauernder Turner war Adam einer der Gründer des hiesigen Rettungstorps, des Stammes der Freiwilligen Feuerwehr, und dessen erster Kommandant. Adam blieb unverheiratet. Er starb, nahezu 77 Jahre all, in Innsbruck am 14. Jänner l898. Die ."ill; Meter lange Adamgasse, im Innsbrucker Straßenuerzeichnis als erste angeführt, läuft in nordsüdlicher Richtung vom Vozner Platz bis zur M e n t l gasse nnd wird von der Salnrner und 5>eiliggeiststraße durchkreuzt' in ihrem südlichen Teil mündet ferner die Gaismayrstraße vom Westen her in sie ein. I n ihrer gekrümmten Straßenführung im Wiltener Teil liegt ein besonderer Reiz, die Däuser sind Bestände verschiedener Vanepochen und gewähren eine abwechslnngsreiche und heimelige Atmosphäre. Die bedeutendsten Bauten! das Adambräu mit seiner bald 140jährigen Geschichte, das Haus Nr. !!> mit seinem vielgestaltigen architektonischen Schmnck. die für die Volkshligiene fo wichtige Badeanstalt, welche unter Bürgermeister Dr. Eder am 1.">. November 1!>-7 ihre Pforten öffnete. Die Österreichische Ralionalbaut, Adamgasse 2, zog am 11. J u l i 1931 hier ein. Gegenüberliegend ist noch die städtische Tuberkulosenfürsorge zu nennen, die gleichfalls seit den dreißiger Jahren segensreich wirkt. Reich ist die Adamgasse gegenüber vielen Rachbarstraßen an Baum-, Strauch- und Efeuschmuck. Wer in ihr aber ein besonders geruhsames Plätzchen sucht, findet dies an der Gartenmauer in der Nähe des Adambräus, ruo eine kleine saubere Kapelle mit einem kunstvollen Kruzifix zum Verweilen einlädt. W. Eppacher
Natürliche Bevölkerungsbewegung Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt folgende Bevölkerungsbewegung bekannt: insgesamt
^taudeafällc im Mai
davon
1W1
I9l>0
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Eheschließungen
135
103
123
Geburten
283
23«
149
13«
134
ehelich unehelich Totgeburten Stcrbcfallc in anni, davon wcibl.
lwabcn davon NIadchcn
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Ortsansässige
I9l!<»
>959
N : 110 ? : 111
«4 77
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Innsbruck vor hundert Jahren 5». gib! die Klavievvirtuosin Sophie Varsen aus hageil eiil >io»^erl. ?. meldet der „Bole" Gerüchte über bevorsleheuden baldigen Abschied des Tlallhaüers Erzherzog Ivig von T i r o l . l2. erregt eine Pholographie des köu. bair. Hofphotographen Albert in der Auslage der Groß'schcn Kunsthandlung Bewunderung, die den vom Tiroler Künstler I . Knabl geschaffenen Hochaltar der Münchner Frauenkirche zeigte. >7. veröffentlich! im „Boten" ein gewisser Schlaft ein Gratulatiousgedicht au deu Statthaltcrei-Registraturdircktor D r . Joh. tt. Wör^ „ans Anlaß der Erlangung des goldeucu Verdieuslkreuzes für geschichtliche Forschungen"; darin heißt es: „ O ! ich fühlt die reinste Freude, Wie ich früher nie empfand, Als ich hörte, wie Dein Streben Nun vom Kaiser anerkannt."
kauft die Sladl das ^unon Ijchnlllche!NhaIel>l!»e Hm,s <Herzog°^riedrich°Ttraße 2:l) neben dem StadNnr», an, »!,, es gemeiilsam mi! dem alten Rathaus „ i u ^iu der VaudeShauptstad! U'ürdiges Rathaus" umzubauen. loird das Vorloininen falscher Eingulden Ban!iio meldet.
ge
25. gehl der sogeuaunle Amraser 3>ee in den Besitz des Hr. Dodl von Pradl über. Wie der „ B o l e " schreibt, w i l l der neue Eigentümer das ohnehin seichte Becken ausfüllen lassen, nm dessen zirka li().0<X> Quadratllafter in frnchtbare Ackergründe umzuwandeln, Tiefes Vorhaben wird begrüßt, „da das beinahe stagnierende Wasser dieses im Sommer stets ganz mit Schilf bewachsenen Sees der Nachbarschaft stets durch fiebererzcngende Miasmen gefährlich war. Nur die Iugeud der Hauptstadt wird diesen Verlust im Winter beklagen, weil dadurch dem Vergnügen des Schlittschnhlanfens dessen bisherige Eisbahn entzogen w i r d " .
Das Wichtigste vom letzten Monat Mai l W l : 5>. wird Generalmajor a. T). Jos. Albert feierlich beigesetzt (siehe „Amtsblatt" Nr. 5>. Seite 5,). — stirbt die seit 19l? iu Wilten tätige Hanptschnllehrerin Sophie Mohrherr. »i. bis 14. 12. Österreichische Iugcndkulturwoche (siehe Seite 6). 7. bis 14. begeht der Katholische Tiroler Lehrcrverein die sscier des 70jährigen Bestandes. Aus diesem Anlaß findet im Kleinen Stadtsaal eine Ausstellung „Iugeud und Freiheit" statt. IN. wird das Schwimmbad am Tivoli feierlich eröffnet (fiche „Amtsblatt" Nr. 5, Seite 1—4). 15. startet I n g . Siegfried Kier mit einem Segelflugzeug zum 1. Postsegclflug in Tirol vou Innsbruck nach Kufstein (leider bei Regen). 1<». veranstaltet der Kricgsopservcrband mit seinem rührigen Obmann ^andtagsabgeordnetcn Thoman eine Muttcrtagsfeier für Kricgcrmütter nnd -Witwen, au der auch Bürgermeister Dr. Al. Lugger teilnimmt. 1«. vollendet der nm die Stadt hoch verdiente Rechtsanwalt Dr. Gottlieb Staudingcr NN9 'il Stadtrat, 4 Jahre
Vizebürgcrmcister, 6 Jahre ^inan^refcrent 85. Lebensjahr.
sein
l«./1!>. findet im großen Hörsaal der Medizinischen Klinik eine internationale Ehirnrgcntagnng der österreichischen Sektion des „Internat. College of Surgeons" statt. 1!». bis 22. wird der 19. Pcnnälcrtag des Mittelschüler-Kartellverbandes mit zirka MW Teilnehmern in Gegenwart von Unterrichtsminister Dr. Drimmel abgehalten, gleichzeitig feiert die katholische Stndcutenvcrbinduug „Leopoldina" das 60. Stiftungsfest. 21. feiert Ehrenringträger Univ.-Prof. Dr. Hermann Wopfncr iu gewohnter Schaffenskraft seinen 85. Geburtstag. 25. vollendet der Vorstand der Chirurgischen Kliuik Univ.Prof. Dr. Paul Huber das (>(1. Lebensjahr. 2<l. stirbt Altgremialvorsteher Rndolf Györffy, ein hervorragender Vertreter des Tiroler Lebensmittelhandels, im 77. Lebensjahr. 29. beginnt ein cinwöchigcr Streit der Universitätsstndenten als Protest gegen die Kürzung des Kulturbndgcts. :ll. feiert Hofrat Diftl.-Ing. Hans Hussak, Landesbandirektor i. R., seinen 80. Geburtstag.
llus dem ältesten Fremdenbuch von heiligwalser Unlängst fanden sich am Dachboden des Gasthauses HeiligWasser die alten Fremdenbücher. Der Wiltencr Stiftshcrr Pater Markus Pluuscr, der seit vielen Jahren den Gottesdienst in der dortigen Wallfahrtslircl>c besorgt, hat die V ü chcr dankenswerterweise ;» einer genauen Durchsicht iu das Stift gebracht. Sie sollen auch von einem Buchbinder ans gebessert werden. Eine Aufnahme der älteren Bücher iu das Stiftsarchiv wäre überhaupt am ratsamste». Durch das freundliche Entgegenkommen des gen. Ehorhcrrn Pater Markus ist ein erster kurzer Bericht über das älteste dieser Gästebücher, das im Jahre 184',! angelegt wurde, ermöglicht. Leider fehlen die ersten 27 Blätter, so daß heute die Eiutragnugeu mit dem Monat ^ n l i 185,4 (ans Seite 5>5) be-
ginnen. Eine spätere genaue Durcharbeitung diejes Buches wird nicht nur ortsgcschichllich uud wegen der darin gcnann. ten prominenten Persönlichkeiten interessant werden, son« dcrn anch einen wertvollen Beitrag ;ur Geschichte des I n n s , bruckcr ^remdeuverlchrs liefern. M a u würde nämlich kaum glaube», daß sich bereits damals so viele ausländische Gäste, in erster Linie natürlich Reichsdeutsche, aber auch Engländer. Amerikaner, ^ran;osrn usw., die Zeit nahmen, den gewiß beschwerlichen Weg nach Heiligwassrr ^u ».'andern, lind viele davon machten diesen Ansflng gewiß nicht als Wallfahrer, sondern der herrlichen Aussicht wegen. Die Wallfahrt, die gerade 200 Jahre alt war, stand i n voller Blüte' jeden Samslag wurde eine heilige Messe gelesen,
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fünfmal im Jahr? war feierlicher (Gottesdienst mit Predigt und Amt, z. B. am Patro;ininmsfcst M a r i a Schnee. I m I n l i 185)4 trngen sich l> Personen in das Fremdenbuch ein. darunter der Dresdner Maler D r . Wiedcmann und der großherzoglich-badische Hofmnsikns (heorg Hartnagl aus Karlörnhc. Weiters scheinen 1^ Berliner, 2 Engländer, ^ Holländer, 2 Ailstralier und ein Amerikaner auf. Den Aufenthaltsort Innsbruck nennt lediglich der Dr. mod. Heinrich Kann, „Mitglied der mcdiz. Fakultät in Wien". Der Theologe K a r l Atz aus Kaltern war Wohl der spätere bedeutende Tiroler Kunsthistoriker. Unter den 85 Eintragungen des Monats August 185>4 finden sich 10 Engländer, unter den 7>2 des Septembers sogar 12. I n den folgenden Herbstmonaten Oktober nnd November schrieb sich nur mehr je ein (Nast ein, am 22. November M(atthäns) Nagillcr, Komponist ans München, der im November 18W zum Kapellmeister des Innsbrnckcr Mnsikvereines erwählt wurde. Am 24. M a i 1855 wurde das Fremdenbuch erstmals für das Jahr 1855 benutzt. Eine frühe Iusstudentin, Pauline (Gräfin v. Bcroldingen aus Ratzenried, „studiosa juris in Innsbruck", hatte mit drei Gräfinnen Spaur Heiligwasscr besucht. Wahrscheinlich gehörten noch vier weitere I n n s bruckerinnen zu dieser Gesellschaft, weil sich als letzter Pros, (hcorg Schcnach als „Eondnctcur" unterschreibt. Der J u n i meldet nur 15 Namen, der J u l i W. A n dem Wohl sehr heißen 14. J u l i stiegen mehrere Berliner nach Heiligwasser, darunter A(lcr,ander) Mitscherlich, „Mitglied einer wissen-
schaftlichen (Gesellschaft", vielleicht der bekannte Chemiker, und Otto Prosch, „Bürgermeister in spc ans B e r l i n " . Ein Stcttincr schrieb da^n: M ü h ' n d c ö Wetter, helft ihr Götter", und für einen ungenannten Ermatteten schrieb der genannte Prosch: „ A n der Quelle sitzen geblieben." Der Wiener k. k. Schloßhanvtmann Joseph ^ang trug sich am 28. I n l i ein. F ü r den Monat August finden sich nnr N> Eintragungen, darunter einige Franzosen und Belgier, sin den September 5A. Am 12. September weilte ein Universitätsprofcssor Stog (?) ans Jena mit zwei Lehrern und 1? Zöglingen >n Gast; es war dies eine bnnte (Gesellschaft ans Eur,havcn, New ?)ork, Prag, Vucuos Aires, Boston. Porto Nico, Leipzig (Heinrich Rcclam), Hamburg, Kern usw. Am 24. I n l i 1858 hatte Heiligwasser einen großen Tag. Der Statthalter von T i r o l und Vorarlberg Erzherzog Earl Ludwig kam zu Besuch und brachte den bekannten österreichischen Staatsmann Agcnor Graf Golnchowski mit, der von 1849 bis 1859 Statthalter von Galizien war und anschließend Minister des I n n e r n wurde. I n ihrer Begleituug befand sich Oswald Graf Trapp. Dieses älteste Fremdenbuch von Heiligwasser schließt mit einer Eintragung vom J u n i 1878. Wenige Zeilen davor steht in schöner Schrift: „ 1 1 . M a i 1877 Wilhelmiue Redlich, ^ithografenstochtcr, Innsbruck." Es ist dies die derzeit wohl älteste Innsbrnckerm (geb. 1. J u n i 18<><» und einige Überlebende aller in jenem Buche Eingetragenen. Dr. K a r l Schadelbmier
Die 12. Osterreichische Iugendkulturwoche in Tirol Die 12. Österreichische Iugendkulturwoche fand vom li. bis 14. M a i 1961 in Innsbruck statt. M i t ihrer Durchführung war erstmals vom Landesjugendreferat T i r o l der „ K u l t u r r i n g Innsbruck" betraut. Dieser suchte der Iugendkulturwoche schon dadurch eine neue und eigene Note zu geben, daß er lediglich ein Sachgebiet, nämlich die Literatur, behandelte. Auf die Ausschreibung hin hatten sich 105 Einsender mit 114 Arbeiten gemeldet, und zwar 5? für das Teilgebiet Lyrik, 39 für die Prosa und 9 für das Hörspiel. Davon wurden 20 aus dem Gebiet Lyrik, 9 für die Prosa und 7 für das Hörspiel von der Jury ausgewählt. Wie dem zusammenfassenden Bericht des Herrn Redakteurs Reinhold Zimmer entnommen werden kann, lieft bereits die erste öffentliche Veranstaltung in den Innsbrucker Kammerspielen unter dem Titel „Dichtung und Musik der Neger" den neuen Zug deutlich erkennen. Sie erwies sich als Bekenntnis der Jugend zu einem Brückenschlag, der Rassenvorurteile und -gegensätze zu überwinden bemüht ist und auch den schwarzen M a n n als Menschen gelten lassen w i l l . An zwei Leseabenden wurden der interessierten Öffentlichkeit in den Stiftssälen acht Autoren mit Lyrik und Prosa vorgestellt. Dabei wurde ersichtlich, wie sehr die Grenzen zwischen Lyrik und Prosa ill der Dichtung der Inngen verschwimmen. Da wurde zum Beispiel als Gedicht bezeichnet, was eigentlich eine auf knappste Form gebrachte Kurzgeschichte ist. Die Studiobühne des Kulturringes beendete die
öffentlichen Veranstaltungen der Iugenotullulwoche mit einem interessanten Experiment. Unter dem Titel „Die Jungfrau von Orleans in der europäischen Dichtung" wurden Szenen von Schiller. Anouilh uud Bert Brecht zu diesem Thema vorgeführt. Die agierende Jugend, der Anouilh am besten lag, spielte ausgezeichnet. Auffälligerweise gelang es den jungen Menschen am wenigsten, das hohe Pathos Schillers richtig zu beseelen. Zu den öffentlichen Veranstaltungen kamen noch die internen Arbeitstagungen. Dabei stand an erster Stelle eine Aussprache zwischen den Juroren und den jungen Kulturschaffenden. Ein Vormittag gehörte allein der Lyrik. Es wurden sprachliche Fahrlässigkeiten der jungen Antoren aufgezeigt und erläutert. Die Vertreter der Prosa lehnten jeden anspruchsvolle Titel für ihre Arbeiten ab und bezeichneten sie schlicht als „Reportagen". Sehr eingehend wurde über das Hörspiel diskutiert. Prof. Schönwiese (Wien) verwies darnnf, daß diefe Kunstgattung ihre eigene», vorwiegend akustischen Gesetze habe und den Dichter ebenso verlange wie den kundigen Milrophonspre-
cher. A n den weiteren Diskussionen beteiligte sich dankenswerterweise
das
Radio
Tirol
in
hervorragen-
dem M a ß e . B e i einem Besuch im S t n d i o T i r o l wurde das für de» ^ u n ! c i n ^ r i c h t e l e Rarrensviel ..^>i>>^ von der Rosen" zu Gehör gebracht. Es wurde schließlich sogar vorgeschlagen, das nächste Treffen
noch enger
mit der A u s a r d c i ü m g n m t g ^ i g u e t e r Stücke zu befassen.
Nummer 6
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
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Verzeichnis über die im Monat M a i l!Uil beim Stadtniagistrat Innsbruck ausgestellten Gewerbescheine bzw. Wwe. Theresc Karncr, Heiliggristslraße Nr. ft, >^ueiguicderlassung mm Eisenerz, ^iadiorcParatnrgeU'erbe. No« beri Weber, Hrrzog-SiegmnndUfer 1 3. Handel mil M a schinen, Kompressoren und ^apfsänlen, jedoch »nter Aus»chiusa von Vand-, Büro- und Nahmaschinen. Maria Vordcrwiutlcr, Sillgasse N r . 9, Maschinstickergewerbe. Johann Topf, "v>sl!>e>straßc 23, Handclöagenlnrgewerbe. Gertraud Braudstätter, Anton-Nanch-Straße 30, Tamcnlleidermachergeluerbe. Ethard Plattucr, Pradler Straße Nr. 35, Handel mi! Krastfahv^rngen und (indehör. Tiegfricd Solist, Dreiheiligenstraße I I, Verlege» von Boden und Wanddelägen ans Plastik. Anton Flick nnd Mitbesitzer (Karl Holzmann, Frieda Schöuherr und Emma Tchö'nhcrr). Mariahilf l! (Gasthaus „Mundschein"), radiziertes Gast- nnd Schantgcwcrde. Hermine Kuhlros; geb. Herndl, ErzhcrzogEngcn-Straßc 19, Einzelhandel mit Nahrnngö- nnd Gennßnlittclu. — Hubert KraSnik, Spcckbachcrstrahc 18, Bannreislergclverbc. — Gustav Tciwald, Dalasse 11, OcmischtU'arenhandcl. — Josef Drescher, Würndlestraßc 22, Pflastererqewerbc. - ^ Franz Vcrchtolo, Niedliasse 24, Platten- und ^liescnlca,cra,cwcrbe. ^ Josef facchini, (iichhof 14, Verlegen von (^ttnniu- nnd ^Umstswfflwdenlxläqcu. ' - Johann Pajek,
Bahnhof ^'lbsahrlvhalle, TrlailHandel ini! Xteiieandenlen usw, l^ranz Ttcrn, '.'Ir;I 270, Verleqnnq non Plaslifuodclldelaqen. I r e n e Henninncr geb. ^eyercr, Miillerstraße ü, ^risenrqrwcrlie. Johann Ttolz, ''lr^I 25, Cr^enqnng von ^anerlranl nnd Xon^'lviernnss von Obst nnd (Gemüse. Gnftav Lautschncr, ^'Idols Pichlrr-PIatz 1«, Hcrstcllnn^ von znr ösfenüichen i'Inssiihrnnq bcstinimteu f i l m e n (^anfbildern). (3mma Pöllinsscr, Höhenstraße 35, WäschcN'arenerzenssnnss. Maria Jäger, Ncichenaner Straße 7^><^, Herslellnna, von ^!ieiseandelllen. Erwin V i l tcl, ^r.-2lnniPf-Slraße 12I^>, Handelsagenlnrqewerbe. — Heinrich Diousch, ^ioscqqcrstraßc ?, Handelsasscntnrgewerbe. „AsplialtuntcrnclMnng slnton >trenn in Innsbruck" (KG), Fallstraßc 18, Banineistcrgewerbc. - Franz Lackner, Andreas-Hofer-Strcche 5>, Erzengnng von Frnchtsästen, Vernwnth nnd Süßweinen, Handel mit Wein nnd Branntwein sowie Vrzenssnng von Trinkbranntwein nnd Essig. — J o hann Aljancic, Eichhof 10, Erzengnng von Buchstaben ans iinnststoff oder ans dünnem Zinkblech. — „Vereinigte Kellereien Marsoncr 6 Rainer" (OH<8), Andreas-Hofcr-Straße Nr. 43, Erzcnqnnss von Wcrmnt nnd Süßlvein. Vinzenz Lind. Hcrzog-^ricdrich-Ttraße 20, Handelsagentur.
Nachweisung über die im Monat M a i 1961 beim Stadtmagistrat Innsbruck durchgeführten Gewerbelöschungen Elisabeth Ferschl gcb, Frenz!, Meinhardstraßc 16, Frisenrczcwcrbe und Handel nut Parfümericwaren. — Heinrich Steiner, Licbeneggstraßc 23, Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen und Kraftfahrzeugen sowie Einzelhandel mit Fahrrädern nsw. — „Arbeitsgemeinschaft der Fünfzigjährigen (H.KQL 5l»)", Herzog-Siegmnnd-Ufer (Parkplatz), Audietnng Persönlicher Dienste an öffentlichen Orten in der Forin der Haltung und Bewachung eines KraftfahrzeugParkplatzes. — Fr'ick Karl's Erben,'Mariahilf li (Gasthaus „Mondschein"), rad. Gast- nnd Schankgewcrbe. — Hermine Kohlrotz, Erzhcrzog-Engen-Straße N», Einzelhandel mit Obst, Gemüse, Südfrüchten nsw. — Giuseppe Pipino, Höttinger Au IW, Erzeugung von ^icrdccken im Knüpfvcrfahren aus Seide. Franz Josef Kaltschmied, Erlcrstraßc 3, Bnchhandlung. Franz Laubal, Lönsstraße 6, Handelsagentur (Waren der Vederbranchc). — Wilhelm Eeiwald. Targasse 11, Gemischtwarenhandcl. — „Robot Olbrcnucr u. Apparatebau, Otto Niencck K G " , weitere Betricbsstätte Annas 7, Plaunng und Aufstellung von Zentralhciznngs-, WarnNvasserbereitungs- und Lüftungsanlagen. - Doktor
Friedrich Vogel, Ncchcngasse 1, Einzelhandel mit Lebensnnd Gcnnßnuttclll sowie Wasch- nnd Pntznütteln. — J o hann Nenhauser, Fnrftenweg 15 a, Pfcrdefrächtergewerbe. — Valentin Mosna, Spcckbacherstraßc 17, Handel mit Schnhe». — Barbara Froiol, Sebastian-Scheel-Straße, 11. Schreibbüro. -— Alfred Wendling, Herzog-Siegmund-Ufer N r . 1—3, Handelsagentln'. — Alfred Wendling. NndolfGreinz-Straße Nr. 3, Kommissionswarcnhandel. — Alfons Scheiring, Gnmppstraßc N r . 32, Zunmermcistergewerbe. — Mobil-Oil-Anstria AG., Amraser Straße 24, Handel mit Erdölen, Erdöldcrivatcn nsw. (Tanklager). — M o b i l - O i l Austria AG., Südtiroler Platz, Leopoldstraße 45i, Hüttinger An (Gp. 1591, K G . Hötting), I n n r a i n 3l! k, Gp. 115, K G . Mühlan, Sterzinger Straße 8, Haller Straße (Gp. 1130, KG. Arzl), Benzintankstellc. — Joses Echwabl, Universitätsstraße 29, Terrazzomachcrgewerbe. — M a r i a Frauscher, S i l l gasse 13, Repassieren von Strümpfen. — Fa. „Qsterr. Nüsit GesmbH.", Erzhcrzog-Eilgen-Straßc 22, Isolierergelverbe (Zweigniederlassung von Hall). — Vera Parmesan, Ämraser Straße 17, Bodenwachserzengnng.
Baugenehmigungen Hlieogassc 3!l a, M . Tnllnig. Kleingarage. Hnngcrburg-Hötting -ii», Eduard Seuu, Einfriedung. Maa<s<ras,c l, D r . K. Gattinger, Doppelgaragc. Erlcrslrastc l i . Josef Falluer, Nuiba» im Keller, Aluras 82 a, Fritz Kostucr, Eiusrieduug. Fürstenweg w , <^e>neinn. Hanptgen. d. ^iedlerbnndcs, E i n friedung. Mitterweg l7 b, O. n. E. Aloerl. Wohnlians nnd Klein garage, 2 Wohnungen. Böaelebichl >, Albert Heis, Kleingarage. 8, Karoline Aslner, Anban, 1 Wohnung.
Maria-Theresien-Ttraste 5, Hörtnagl ^ Eo., Daä,gesl1,oßa»s' bau. Vögclrbichl :l?, Hans Schmidt, Kleingaragc. Lr.-T<nmpf-3<rafte 7«, Nndols Lindner, Gcschäftöanban. Haller Tlrasze l<!<», A. n. H. Pranlner, Wohnhaus mil Pen sion, l Wohnnng. Fonnenburgsiratzc l l , I . Geier, Garage. GP. :ll2/2, K G . Miihlan, D r . W. Herbert, Klcingarage. Kaspar-Wclircr-Tlraslc <!, Apostolische Administratnr, Wohn» Hans, 3 Wohnungen.
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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
i?ppol;crs<ras;c l l , Wohuungseiqenlumsgem., Wohnhaus und l^arage, 9 Wohnungen. Dorfgassc 2!», Josef Spielmann, Anban und Garage. Brildcr-Willram-Strastc >, A. n. (5. Hick, Einfriedung. Ganser Tiraste l2, F. u. P. Arnold, Klcingarage. Ing.-Etzcl-Etraße '24, Elin-Uniun, Spritzlackiercrei nnd Sandstrahlanlagc. Lolibachsiedlnng Nl4, Dipl.-Ing. G. Sftötl, Kleingarage. Dorfgasse 5,4 a, Maria Eller, Zweifamilicnwohnhans.
Nummer l»
Lohbachsiedlung 24 l?, Adolf Plaüuev, Kleiugarage. Arzl !l:l«, Ttf'm. S. ^ileifsnev und Pros. Dr. N. Schichl, Doppelgarage. wp. 12«!», >tl^. Pradl, '"slevr. ^urn und 3por! Union, Einfriedung, Hormayrstraße 4, H. n. A. ^nnen!0>ev, Wohnhaus' und Garagen, ^ Wohnungen. Op. A42/2, KV. Mühlau, StadtN'erte ^uuvlnuck, Umspannstelle.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei Innsbruck Albert Anton: Das war Abbe Stock. Ein Leben zwischen den Fronten. M i t einen» Geleitwort von Lorenz Jaeger nnd <> Bildtafeln. Oftferlcben eines deutschen Priesters, der in den Jahren 1941 —1944 in Frankreich als Gefängnisseelsorger wirkte. Freibnrg: Herder I960. 181 Seiten. Abraham Karl: Der Betrieb als Erziehungsfaktor. Die funktionale Erziehung durch den modernen wirtschaftlichen Betrieb. 2., verbesserte Auflage. Freiburg i.Br.: LambertusVerlag 195,7. 182 Seiten. (Wirtschaftsftä'dagogische Schriften, BandX) Adamsun Joy: Frei geboren. Eine Löwin ill zwei Welten, Ein Bericht von — mit Briefen von George Adamson. Aus dem Englischen. 2. Auflage. M i t Fotos. Ein jnngcs EhePaar erzählt von der Anfzncht einer Löwin. Hamburg: Hoffmann nnd Eampe I9<,<>. 2W Seiten.
Abendroth Walter: Kleine Geschichte der Musik. M i t 15 Abbildungen ans Tafeln. Znr ersten Orientierung oder znr Auffrischung verschütteter Kenntnisse gut geeignet. Frankfurt a, M . : Schefflcr 195,9. 174 Seiten. ' Anrich Fred nnd Paysan Klans: Die Welt der großen Stadt. M i t Fotos. Ein bnntcö Kaleidoskop dev gvMlädüschen Lebens nnd Arbeitcns in Wort und Bild. Thicnemannö-Pcrlag 195,9. 408 Seiten. Bamm Peter: Welten des Maubens. Ans den Frü des Christentums. 365, Abbildungen, l8 Farblafelu. Ter Weg des Ehristcntnms bis ins frühe Mittelalter in Wort und Bild. München/Zürich: Nroemcr 195,9. W8 Seiten. Bovini Giuseppe: Assisi, die Stadt der .Heiligen. M i t l>4 Schwarzwciß-Abbildungeu »ud 8 Farbtafeln, Zürich: Frei) und Wasmuth l95,8. :u; Seiten, 48 Bildseiten.
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Verleger,Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsurncl. Bcranlw. Schriftlcitri: Tr. Karl Innsbruck, Rathaus, Zimmer Nr. lW. Druck: Felizian Ranch, I