AMTSC3 BLATT DER
LANDESHAUPTSTADT
Nummer 12
I N N S B R U C K
35. Jahrgang
Dezember 1972
Jungbürgerfeier für den Geburtsjahrgang 1952 Die 1731 Innsbrucker Jungbürger, die dem Geburtsjahrgang 1952 angehören, waren am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, wieder zur nun schon traditionell gewordenen Jungbürgerfeier in den Innsbrucker Stadtsaal eingeladen worden. Nachdem am Vorabend in der evangelischen Christuskirche dieser Anlaß gewürdigt und am Nationalfeiertag selbst in der Hofkirche ein katholischer Gottesdienst für die Jungbürger gefeiert worden war, versammelten sie sich in so großer Zahl im Stadtsaal, daß des-
Mehr
als
600
Jungbürgerinnen
und
sen Parkett bis zum letzten Platz besetzt war. In seinen Begrüßungsworten wies Vizebürgermeister Regierungsrat Obenfeldner darauf hin, daß die Stadtgemeinde die Jungbürger mit dieser Feier zu einer Besinnungsstunde einladen, sie aber weder faszinieren noch fanatisieren oder politisch ausrichten wolle. „Wir führen die Jungbürgerfeier", so sagte der Vizebürgermeister, „nun schon einige Jahre durch. Wie wir glauben mit Erfolg, weil wir von anderen Städten und Gemeinden
Jungbürger
versammelten
sich
am
Nationalfeiertag
hören, daß die dort geübte Praxis weniger oder überhaupt nicht ankommt. Trotzdem empfinden auch wir immer ein wenig Unbehagen, weil wir wissen, daß nur ungefähr die Hälfte der Eingeladenen kommt. Wir diskutieren deshalb im Gemeinderat darüber und machen es uns nicht leicht. Wir sind nach wie vor der Meinung, daß die Feierstunde in der bisherigen Form dem Zweck der Jungbürgerfeier am ehesten Rechnung trägt. Es soll Ihnen in objektiver und einfacher, der Wichtigkeit des Ereignisses
im
Innsbrucker
Stadtsaal
zur
Jungbürgerfeier. (Foto: Murauer)
aber entsprechender Form die Erreichung der politischen Mündigkeit bewußt gemacht werden. Das soll geschehen ohne Belehrung und Aufforderung, in irgendeiner Richtung zu wirken. Mit nüchternen, aber klaren Worten, ohne die Überheblichkeit, mit der ältere Menschen oft zu jungen Leuten sprechen. Es soll an diesem Tag das in den Vordergrund gestellt werden, zu dem wir uns ohne Unterschied der Weltanschauung in unserer Heimat bekennen. Die unter Mühen und Opfern gefundene gemeinsame Basis, gebaut auf den Willen, für Frieden, Freiheit und Demokratie zu arbeiten, soll Ihnen nahegebracht werden. Sie sollen erkennen, daß Sie nun die Verantwortung für die Verwirklichung bzw. Erhaltung dieser Ideale mitübernehmen und mitbestimmen, ob diese Worte Phrasen bleiben oder ob sie weiter bestimmend für unsere Gesellschaftsordnung sein werden." In der Festansprache wies Bürgermeister Dr. Lugger darauf hin, daß sich mit den Jungbürgern auch die Mitglieder des Innsbrucker Gemeinderates versammelt haben, um gemeinsam mit den Jungbürgern die Tatsache zu würdigen, daß sie in ihrem Leben jenen Schritt getan haben, der sie zur politischen Mitverantwortung als Bürger unseres Staates führt. „Wenn heute Ihr besonderes Interesse", so sagte der Bürgermeister, „auf das öffentliche Leben unserer Gemeinde, unseres Heimatlandes Tirol, unserer Republik Österreich gerichtet ist, so werden sich vielleicht manche unter Ihnen fragen, ob dieses öffentliche Leben Ihres Einsatzes würdig ist, ob sich in ihm nicht einfach ein sehr offenkundiges Interesse der politischen Parteien breitmache, Stimmen, Parteigänger, Mitarbeiter zu werben? Ich habe volles Verständnis für solche Fragen, ich weiß, wie leicht sie sich uns heute aufdrängen können. Trotzdem muß ich, wenn ich hier als Bürgermeister zu Ihnen sprechen darf, zunächst eine Feststellung treffen. Ich darf diese Feststellung für meine Person, aber auch für alle Stadt- und Gemeinderäte aussprechen: Wir schätzen Ihre staatsbürgerliche Volljährigkeit, die Sie zur Mitverantwortung und Mitgestaltung des öffentlichen Lebens ermächtigt, zu hoch ein, um sie zum Vorwand für parteipolitischen Stimmenfang zu nehmen."
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Es gehe in dieser Stunde nicht um den Versuch einer Beeinflussung, wie, das heißt, zugunsten welcher politischen Partei die Jungbürger ihre staatsbürgerlichen Rechte wahrnehmen sollten, sondern um die Würdigung der Tatsache, daß die Jungbürger nun berechtigt sind, diese Rechte auszuüben. Nach einem Hinweis, daß es nicht selbstverständlich sei, sondern als kostbares Geschenk betrachtet werden müsse, wenn man in einem freien, demokratischen Staat leben könne, führte der Bürgermeister die Jungbürger in ihre Rechte, Pflichten und Möglichkeiten ein, die ihnen mit der Erreichung ihrer politischen Volljährigkeit nun offenstehen und sie in einen neuen, größeren Raum mitmenschlicher Beziehungen führen. Keiner könne für sich allein leben. Dies gelte für die Familie, dies gelte aber auch für jede Gemeinde, jedes Bundesland, jeden Staat. Ob die Jungbürger es wollten oder nicht, ob sie aktiv würden oder passiv blieben, auf jeden Fall würde durch ihr Verhalten von nun an das öffentliche Leben Österreichs mitbestimmt. Es sei das Vorrecht der Gemeinde, die schon mit dem bisherigen Lebensweg der Jungbürger besonders eng verbunden war, die Jungbürgerinnen und Jungbürger zur Erreichung der politischen Mündigkeit zu beglückwünschen und es zähle zu den schönsten Aufgaben des Bürgermeisters, ihnen aus diesem Anlaß auch einige Gedanken zur Mitsorge am öffentlichen Leben vorzulegen. Der Bürgermeister zählte dann die Möglichkeiten auf, in denen die wahlberechtigten Bürger durch ihren Stimmzettel das öffentliche Leben mit beeinflussen. Diese demokratische Mitbestimmung sei so weittragend, daß sie den Jungbürgern eine umfassende Auseinandersetzung mit dem gesamten öffentlichen Leben abverlange. Es gelte deshalb sich ausreichend zu informieren, ein eigenes Urteil zu bilden, in freimütiger Diskussion die eigene Überzeugung zu überprüfen und schließlich, wo Überzeugung gegen Überzeugung stehe, auch die Meinung des anderen zu respektieren, ohne die eigene preiszugeben. In diesem Bemühen sei die Mitgestaltung des öffentlichen Lebens dann nicht nur eine Angelegenheit der Stimmabgabe bei den Wahlen, sondern eine Aufgabe, die sich täglich stelle und die zur Übernahme von Verant-
wortung für den Nächsten dränge, eine Verantwortung, die einerseits nach politischen Gruppierungen verlange, andererseits aber durchaus nicht nur im Rahmen der politischen Parteien wahrgenommen werden könne. Wenn die Jungbürger all das Große würdigen, so schloß der Bürgermeister, das von Österreichern geleistet wurde, wenn Sie der Schönheiten und Schätze unseres Landes gewahr geworden sind, dann werden Sie sich auch für die Aufgaben bereithalten, die im öffentlichen Bereich auf Sie zukommen. Dann werde es Ihre eigene Überzeugung sein, daß diese Stadt, diese Heimat, dieses Vaterland Ihres Einsatzes, Ihrer Mitsorge und Mitverantwortung wert ist. Anschließend an die Ansprache des Bürgermeisters legten Fräulein Katharina Wilflingseder und Frank Höpfel die symbolische Angelobung ab. Die beiden Vertreter der Jungbürger richteten dann auch einige Worte an den Bürgermeister und den Gemeinderat. Die Jungbürger seien sich bewußt, so sagte Fräulein Wilflingseder, daß sie mit dem heutigen Tag nicht nur Rechte erwerben, sondern auch ernste Pflichten übernehmen. In bezug auf ein Zitat Ralph Emersons, der sagte, Gott biete jedem die Wahl zwischen Wahrheit und Schlaf, beides könne er nicht haben, bezeichnete es die Sprecherin der Jungbürger als die entscheidende Frage, die sich die Jungbürger immer stellen müßten: Schreiten wir voran oder geben wir uns mit dem Erreichten zufrieden. Gerade in einer so spannungsgeladenen Zeit wie der heutigen, könnten sie es sich aber einfach nicht leisten, zu schlafen. Nach einem Hinweis auf den Pluralismus, die Vielfalt der Gesinnungen, die auch von der Jugend Besitz ergriffen habe und mitunter ein Unbehagen auslöse, stellte Frank Höpfel fest, es könnte vielleicht der gemeinsame Nenner
AMTSBLATT DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Die Stadtgemeinde Innsbruck — Für Verlag und Inhalt verantwortlich: Chefredakteur Paul Gruber, Innsbruck, Rathaus, Telefon 26 7 71. - Das Amtsblatt erscheint monatlich und ist ab 5. jeden Monats beim Rathausportier an der Maria-Theresien-Straße erhältlich. Einzelpreis S 6.—, Jahresabonnement S 60.—. (Bestellungen für das Abonnement werden im Rathaus-Pressereferat entgegengenommen.) Nachdruck nur mit Genehmigung. Herstellung Buchdruckerei Frohnweiler, Innsbruck.
aller hier Anwesenden das Bestreben sein, unabhängig von Couleur oder Ideologie, die Ausübung der nun auf die Jungbürger übergehenden Rechte und Pflichten auf dem Hintergrund einer humanitären Gesinnung wahrzunehmen. Die Jungbürger werden in der Erfüllung ihrer Aufgaben daher von jener Menschlichkeit bestimmt werden müssen, die wir, wie etwa Max
Frisch sagt, nicht verändern, sondern nur verlieren können. Die Jungbürgerfeier wurde musikalisch umrahmt vom Innsbrucker Symphonieorchester unter Leitung von Musikdirektor Edgar Seipenbusch. Für den Abend waren die Jungbürger zu einer Aufführung der Operette „Die gold'ne Meisterin" ins Tiroler Landestheater eingeladen.
Ambulanter Hauspflegedienst Im Interesse der betagten und hilfsbedürftig gewordenen Mitbürger hat die Stadtgemeinde im Rahmen ihres Sozialdienstes Einrichtungen geschaffen, die diesem Personenkreis jene für ihre Lebenshaltung unerläßlichen Dienste anbieten, die ihnen das Verbleiben in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit ermöglichen. Die Aktion „Essen auf Rädern" versorgt heute 188 Personen im Stadtgebiet täglich mit einer warmen Mahlzeit. Seit Beginn der Aktion im Juli 1971 ist der Kreis der im Rahmen dieser Aktion betreuten Mitbürger um das Dreifache angewachsen. Bis Ende Oktober 1972 wurden insgesamt 44.054 Mahlzeiten verabreicht und in drei VWBussen zu diesem Zweck 30.400 Kilometer zurückgelegt. Sieben städtische Bedienstete und Mitglieder der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck sowie freiwillige Helfer teilen sich in diesem Dienst am Nächsten. Dem Umstand Rechnung tragend, daß viele unserer alleinstehenden Mitbürger nicht nur auf die Versorgung mit warmem Essen angewiesen sind, sondern auch pflegerischer Betreuung bedürfen, hat nun der Stadtsenat in seiner Sitzung vom 25. Oktober 1972 die Einrichtung eines ambulanten Hauspflegedienstes in Innsbruck beschlossen. Der Beschluß hat folgenden Wortlaut: I. Die Stadtgemeinde Innsbruck richtet mit Wirkung vom 1. 11. 1972 einen ambulanten Hauspflegedienst ein. II. Der Kreis der betreuten Personen wird nach 4 Kategorien gegliedert: a) Rekonvaleszente, das sind frühzeitig aus stationärer Pflege des Krankenhauses Entlassene; b) Kranke auf Zeit,
das sind Personen, die vorübergehend bettlägerig geworden sind und sich in diesem Zustande selbst mangels geeigneter Nachbarschaftshilfe nicht mehr ordnungsgemäß versorgen können; c) dauernd pflegebedürftige Personen, das sind Personen, welche durch ein schweres körperliches Gebrechen dauernd einer Pflege bedürfen und mangels geeigneter Hilfe von dritter Seite Anwärter für ein Pflegeheim wären, d) bresthaft Betagte bzw. solche Personen, die wegen ihres hohen Alters sich nicht mehr selbst ordnungsgemäß versorgen können (Anwärter für Alters- bzw. Pflegeheime). III. Die Kosten des Sozialdienstes der ambulanten Hauspflege werden pro Pflegestunde derzeit mit S40.— festgesetzt. Für Einsätze im Rahmen des Notdienstes an Samstagen, Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen (vormittags) wird ein Zuschlag von S 10.— pro Stunde
Bürgermeister Dr. Lugger mit Krankenschwestern.
vier im
berechnet. Die betreuten Personen haben für die Pflegestunde 8 Promille ihres Nettoeinkommens (Miete wird in Abzug gebracht) höchstens bis zur Höhe des festgesetzten Pflegestundensatzes als Kostenbeitrag zu entrichten. Der Pflegestundensatz sowie der Notdienst-Zuschlag unterliegen der Wertsicherung und werden jeweils in dem prozentuellen Ausmaße angehoben, als es das Gehalt eines städtischen Beamten der Dienstklasse V, Entl.-Stufe 2, jeweils erfährt. IV. Betreuten Personen, die auf Grund besonderer berücksichtigungswürdiger Umstände nicht in der Lage sind, das auf sie entfallende Entgelt zu bezahlen, kann auf Ansuchen Ermäßigung oder Befreiung vom vorzuschreibenden Kostenbeitrag gewährt werden. Die Ergänzung der Aktion Essen auf Rädern durch den ambulanten Hauspflegedienst ermöglicht es, den sozialen Erfordernissen der betagten und alleinstehenden Bürger unserer Stadt noch besser und wirksamer Rechnung zu tragen und in der Form der Betreuung beweglich zu bleiben. Die Einführung des ambulanten Hauspflegedienstes ist nicht zuletzt aber auch dem Umstand zu danken, daß sich trotz des bestehenden Schwestern mangels fünf in ihrem Beruf bewährte Krankenschwestern bereitgefunden haben, diesen Sozialdienst im Bereich der Stadt Innsbruck zu versehen.
Rahmen des
ambulanten Hauspflegedienstes tätigen (Foto: Murauer)
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Wohnheim mit Werkstätten für die Lebenshilfe Das von der Stadtgemeinde Innsbruck am Domanigweg errichtete Heim wurde am 21. Oktober im Rahmen einer allen Teilnehmern zu Herzen gehenden Feier dem Verein Lebenshilfe für das entwicklungsbehinderte Kind übergeben. Ein Platzkonzert der Musikkapelle Amras begrüßte die Festgäste vor dem Wohnheim, das Innsbrucker Streichquartett besorgte die musikalische Umrahmung der Feier im Festsaal, wo der Obmann der Lebenshilfe Tirol die Vertreter des öffentlichen, kulturellen, kirchlichen und sozialen Lebens begrüßte. Vor der Schlüsselübergabe an Bürgermeister Dr. Lugger wies Vizebürgermeister Regierungsrat Obenfeldner in seiner Eigenschaft als Baureferent auf die Entwicklung dieses Baues hin, der ursprünglich anderen Zwecken hätte dienen sollen. Neben einem Kindergarten konnten zunächst im Untergeschoß Räume für die Lebenshilfe zur Verfügung gestellt werden, bis schließlich ein Stadtsenatsbeschluß im Juni 1970 den Ausbau der bis dahin in Rohbau stehenden Trakte mit einer Gesamtnutzfläche von 2133 m für den Verein „Lebenshilfe" brachte. Damit stehen dem Verein Lebenshilfe insgesamt 2355 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung, die für rund 60 Kinder in 20 Dreibettzimmern Unterkünfte sowie für mehr als 100 Kinder Beschäftigungs- und Therapieräume bzw. geschützte Werkstätten bieten. Für den Bau des Heimes hat die Stadt 11,8 Millionen Schilling aufgewendet.
ster erinnerte zunächst an die Initiativen, die schließlich zu diesem Werk geführt und ihren Anfang in der 1963 gegründeten Vereinigung der Eltern und Freunde entwicklungsbehinderter Kinder, der „Tiroler Lebenshilfe" genommen haben. Aus der Sorge um die entwicklungsbehinderten Kinder habe sich Schritt für Schritt der weiteren Entwicklung und der immer zwingender werdenden Suche nach neuen Wegen sozialer Bewährung ergeben. Mit dem neuen Heim habe die Stadtgemeinde wesentlich
dazu beigetragen, die Weichen zugunsten einer zeitgemäßen Bewältigung der Probleme der entwicklungsbehinderten Kinder zu stellen. Dr. Lugger würdigte auch den Beitrag des Landes Tirol, das 2 Mill. Schilling für die Einrichtung der Werkstätten, und der „Lebenshilfe", die selbst nicht weniger als 1,5 Millionen Schilling aufgebracht habe. Er dankte allen, die sich um das Zustandekommen des Heimes verdient gemacht haben und würdigte besonders die Leistungen des Obmannes der Lebenshilfe, Direktor Schaber, mit seinen Mitarbeitern. Mit der Übergabe des Schlüssels an Direktor Schaber wurde der
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Bürgermeister Dr. Lugger wies in seiner Ansprache darauf hin, daß für die Stadtgemeinde der Bau des Heimes der Lebenshilfe Herzensanliegen war wie kaum ein anderes Projekt im Baugeschehen der Stadt. Unser Teilhaben an der Wohlstandsgesellschaft dürfe uns nicht vergessen lassen, daß es junge Mitbürger gibt, die ein hartes Schicksal tragen und Eltern, die in der Sorge um ihre Kinder die Hilfe der Gemeinschaft brauchen. Mit der Zweckbestimmung und Erstellung dieses Baues habe die Stadtgemeinde das Fundament gelegt für eine zeitgemäße Hilfe zur Lösung dieses pädagogischen und sozialen Problems. Der Bürgermei4
Bronzemedaillengewinner Rudolf Dollinger mit Bürgermeister Dr. Lugger und Mitgliedern des gemeinderätlichen Sportausschusses. (Foto: Murauer)
Sportehrenzeichen für Rudolf Dollinger In Anwesenheit der Mitglieder des Stadtsenates und des gemeinderätlichen Sportausschusses sowie der leitenden Funktionäre der Hauptschützengesellschaft überreichte Bürgermeister Dr. Lugger am 31. Oktober im „Schützenheim" an Rudolf Dollinger, der bei den olympischen Spielen in München die Bronzemedaille im Bewerb „freie Pistole" errungen hat, das ihm mit Beschluß des Stadtsenates vom 20. September verliehene Sportehrenzeichen der Stadt Innsbruck. In einer kurzen Ansprache wies der Bürgermeister darauf hin, daß ein Olympiasieg, der in Konkurrenz mit der sportlichen Elite der ganzen Welt erreicht werden konnte, nicht ein Erfolg sei, der sich von selbst einstelle. Hartes Training, unermüdlicher Fleiß und stille Arbeit an sich selbst müßten einen solchen Erfolg Jahre hindurch
vorbereiten. So sei die Bronzemedaille für Rudolf Dollinger nicht nur ein Erfolg sportlichen Könnens, sondern auch sportlicher Tugenden. Innsbruck, die Stadt der olympischen Winterspiele, freue sich, in Rudolf Dollinger einen Olympiasieger der Sommerspiele 1972 ehren zu können. Der Bürgermeister würdigte dann die Laufbahn des Geehrten als aktiver Sportler, die 1965 im Rahmen der Innsbrucker Hauptschützengesellschaft begann und einen steilen Weg nach oben nahm. Das überragend gute Abschneiden in München sei nicht nur für Dollinger Höhepunkt seiner bisherigen sportlichen Laufbahn, es habe auch Österreich, dem Lande Tirol und der Landeshauptstadt Innsbruck Ehre eingebracht, was durch die Auszeichnung im Rahmen dieser festlichen Stunde unterstrichen werden soll.
Verein „Tiroler Lebenshilfe" Träger dieses Heimes. Mit seinem Dank für die Initiative der Stadtgemeinde, die als erste der Lebenshilfe einen Heimbau zur Verfügung stellte, verband Obmann Direktor Schaber eine Reihe von aktuellen Hinweisen auf die Erfordernisse, die sich aus der Situation der entwicklungsbehinderten Kinder ergeben. Propst Dr. Heinz Huber und Senior Wolfgang Liebenwein nahmen anschließend die Weihe des Heimes vor. Für das Land Tirol sprach Landeshauptmannstellvertreter Pro-
fessor Dr. Fritz Prior, der auf die Leistungen des Landes Tirol für die entwicklungsbehinderten Kinder hinwies. Der Präsident der österreichischen Lebenshilfe OSR. Dir. Karl Ryker brachte abschließend nach seiner Grußadresse ein Schreiben des Bundespräsidenten zur Verlesung, in dem dieser der Lebenshilfe und ihrem neuen Innsbrucker Heim die besten Wünsche aussprach. Zur Gestaltung der Eröffnungsfeier haben auch Schülergruppen der Volksschule Axams und der Sonderschule Innsbruck, Siegmairstraße, beigetragen.
STADTMAGISTRAT INNSBRUCK
VERLAUTBARUNG Während der kommenden Wintermonate führt das Stadtgartenamt wiederum Maßnahmen der Obstbaumpflege (Schnitt und Winterspritzung) in Innsbrucker Privatgärten gegen Verrechnung der Selbstkosten durch. Anmeldungen hiefür werden ab sofort bis längstens 15. Dezember 1972 bei der Mag.-Abt. IX, Innsbruck, Salurner Straße 11, 6. Stock (Tel. 24 7 61, Klappe 271), entgegengenommen. Für den Stadtmagistrat: Oberforstrat Dipl.-Ing. Götsch e. h.
Aus den Matrikeln des Standesamtes Eheschließungen Helmut Gössl, Hormayrstraße 15, und Gerlinde Theimer, Telfes im Stubai 55, Tirol Othmar Salchinger, Schneeburggasse 88 a, und Gertrud Grander, Schneeburggasse 88 a Reinhard Maier, Wolkensteingasse 8, und Gerda Gadner, Wolkensteingasse 8 Werner Porcham, Viktor-Dankl-Str. 8, und Gerda Gasser, Wiesengasse 3 Maximilian Moser, Höttinger Au 40 b, und Brigitta Steger, Rum, Austraße 23 Helmut Gürtler, Grenzstraße 12, und Brunhilde Ritzinger, Motz 85, Tirol Johann Haller, Amthorstraße 46, und Margarete Fink, Kornberg bei Riegersburg, Bergl 11, Steiermark Albert Plachel, Pradler Straße 29 a, und Monika Mauracher, Eichhof 17 Jürgen Löffler, Hugo-Wolf-Straße 1, und Marianne Ascher, Wörgl, Hennersberg 16 Dieter Dlouhy, Amraser Straße 120, und Elisabeth Walder, Solbad Hall i. T., Galgenfeldstraße 12 Johann Haas, Gaswerkstraße 4, und Gerlinde Lanthaler, Badhausgasse 20 Friedrich Wirth, Höttinger Au 24, und Marianne Fohrer, Inzing, Kohlstatt 25, Tirol Ernst Loner, Kranewitterstraße 10 a, und Christine Prantl, Kranewitterstraße 10 a Dr. jur. Joachim Fuss, Andechsstr. 51, und Edith Payr, Innstraße 109 Johann Auer, Marktgraben 14, und Maria Abenthung, Natters, Sonnalm 9, Tirol Winfried Schatz, Botanikerstraße 5 d , und Christine Winkler, Salurner Str. 12 Josef Oberrauch, Innrain 89, und Marianne Oberrauch, Innrain 89 Edwin Haider, Sennstraße 20, und Alberta Holzer, Sennstraße 1 Werner Forst, An-der-Lan-Str. 41, und Ingrid Pietzer, Leopoldstraße 31 a Robert Köstlinger, Radetzkystraße 10, und Maria Zaglacher, Rum, Hechenbergstraße 5 Alfred Schöpf, Mitterweg 120, und Hildegard Muigg, Mitterweg 120
Hugo Irrasch, Dr.-Stumpf-Straße 61, und Gisela Huber, Dr.-Stumpf-Str. 61 Harald Larcher, Innsbruck, Auffang 3, und Klara Nenning, Innsbruck, Auffang 3 Günter Tenzer, Innsbruck, Graßmayrstraße 4, und Gabriele Weichinger, Mieders, Sandbühelweg 7, Tirol Dr. med. Klaus Schwamberger, Kranewitterstraße 2 a, und Renate Kloss, Riesengasse 1 Ingo Reithmayer, Gemsengasse 9, und Angela Obermayr, Gemsengasse 9 Johann Koller, Pradler Straße 79, und Rosemarie Wurm, Pradler Straße 79 Otto Comploi, Pembaurstraße 33, und Isolde Goreis, Pembaurstraße 33 Wilfried Koller, Kramsach Nr. 415, Tirol, und Ingeborg Michlmayr, Innsbruck, Pradler Platz 6 Johann Pomaroli, Innstraße 16, und Friederike Wagner, Innstraße 16 Albert Coleselli, Anzengruberstr. 5, und Sylvia Exeli, Egger-Lienz-Straße 6 Georg Federspiel, Schneeburggasse 58, und Gerda Griesl, Gerhart-Hauptmann-Straße 45 Walter Spiegl, Schneeburggasse 157, und Eva Maria Ager, Pradler Straße 79 Mohammed Kiafar, Kaiserjägerstr. 17, und Aloisia Grünlinger, Kaiserjägerstraße 17 Walter Plörer, Franz-Fischer-Straße 9, und Brigitte Baumgartner, Rum, Föhrenweg 7, Tirol Heinrich Engl, Leopoldstraße 39, und Ingrid Achrainer, Hopfgarten im Brixental, Markt 275, Tirol Friedrich Bräuer, Amthorstraße 51, und Sieglinde Wenzel, Amthorstraße 51 Manfred Hochrainer, Seeberggasse 7, und Doris Pichler, Oswald-RedlichStraße 9 Gernot Knapitsch, Andreas-Hof erStraße 4, und Carole Nancy Hastings, Andreas-Hofer-Straße 4 Richard Melmer, St. Leonhard im Pitztal, Zaunhof-Egg 28, Tirol, und Margot Lenhart, Nordkettenstraße 5 Johannes Wagner, Freilassing, Beethovenstraße 34, BRD, und Anna Filipitsch, Weiherburggasse 3 Romed Felderer, Thaur, Madleinweg 1, Tirol, und Elisabeth Stern, Krippengasse 11
Johann Winkler, Vögelebichl 23, und Marie-Luise Kreidl, Pestalozzistr. 17 Wilhelm Holzner, Schießstandgasse 9 b, und Christine Falkner, Schießstandgasse 9 b Karl Heinz Stecher, Maderspergerstraße 4, und Silvia Grumser, Hofgasse 8 Siegfried Platter, Gutenbergstr. 16, und Elisabeth Thöni, Hunoldstraße 15 Otto Bischof, Nordkettenstraße 5, und Paula Wannenmacher, geb. Schmid, Nordkettenstraße 5 Bernhard Gruber, Dörrstraße 53, und Sieglinde Perkmann, Speckbacherstraße 51 Erich Faccinelli, Fürstenweg 85, und Helga Bogensberger, Ing.-ThommenStraße 14 Walter Walch, Dr.-Glatz-Straße 12, und Margarete Salzgeber, Dr.-Glatz-Str. 12 Albert Gstrein, Erzherzog-EugenStraße 9, und Pearl Christine Fritz, Erzherzog-Eugen-Straße 9 Herbert Stradtbauer, Karwendelstr. 8, und Helene Guttenberger, geb. Zahradnik, Dr.-Stumpf-Str. 67 Hansjörg Nussdorfer, Andechsstr. 61, und Elisabeth Monz, geb. Trenkwalder, Andechsstraße 61 Ignaz Streli, Lutterottistraße 8 b, und Margaretha Berloffa, geb. Buchegger, Lutterottistraße 8 b Dr. med. Heinrich Münzberger, EggerLienz-Straße 24, und Gabriele Hofer, Egger-Lienz-Straße 24 Johann Stadlmair, Sadrach 6, und Anneliese Sulzenbacher, Sadrach 6 Josef Egger, Siegmairstraße 12, und Anna Innerebner, Innrain 66 Richard Demanega, Flaurling 11, Tirol, und Barbara Schindl, Anichstraße 20 Anton Prediti, Innstraße 2, und Margot Samer, Innstraße 2 René Erhart, Col-di-Lana-Straße 33, und Waltraud Kinzner, Aldrans, Rinner Straße 4 Elmar Spiegl, Schneeburggasse 157, und Sieglinde Testor, Dr.-StumpfStraße 10 a Franz Oberlechner, Reichenauer Str. 96, und Edith Moll, Reichenauer Straße 1 Kurt Silberstein, Mariahilfpark 3, und Auguste Baumkirchner, Mariahilfpark 3 5
Geburten Vanessa-Maria Rachle (20.10.), Nikolausgasse 28 Alexandra Hohenegger (26.10.), Körnerstraße 1 Andreas Viktor Falschlunger (31.10.), Dr.-Glatz-Straße 6 a Brigitte Berta Springfeld (28.10.), Bienerstraße 16 Barbara Natalie Rabitsch (28.10.), Sad räch 23 Daniela Knoflach (25.10.), An-der-LanStraße 29 Thomas Ludwig Buchreiter (28.10.), Kranebitten Umgebung 9 n Nikolaus Lukas Christler (29.10.), Leopoldstraße 65 b Caroline Maier (27.10.), Dr.-StumpfStraße 136 Thomas Christian Karl Pfötscher (6.11.), Mariahilfstraße 20 Angela Ulrike Baumgartner (25.10.), Mitterweg 107 Ulrich Ritzer (4.11.), Hungerburg 34 a Doris Maria Bucher (7.11.), Schneeburggasse 23 Stefan Garbislander (21.10.), Mitterweg 95 Elisabeth Punz (19.10.), Südtiroler Platz 5 Karin Maria Bachmann (21.10.), Innstraße 63 Tamara Elisabeth Auer (18.10.), Purnh ofweg 53 Sabine Guschelbauer (21.10.), Mariahilfpark 3 Dunja Bebber (19.10.), Vögelebichl 5 Susanne Valenticz (26.10.), Nageletal 3 Ines Brigitte Bernard (6.10.), Kirschentalgasse 18 Christina Maria Elisabeth Lienhart (15.9.), Weingartnerstraße 66 Saskia Stefanie Gunther (5. 9.), Arzler Straße 154
Mario Gottfried Tremi (16. 9.), Leopoldstraße 42 b Michael Hans Knoflach (17.9.), Kranewitterstraße 12 Petranelly Górka (14. 8.), Reichenauer Straße 76 b Paul Thomas Treichl (9.9.), Neuhauserstraße 10 Sandra Michaela Schilcher (17.9.), Amraser Straße 90 b Hubert Christian Haberfellner (21.9.), Sad räch 37 Gabriela Christina Wagner (22.9.), Pembaurstraße 7 Jürgen Roland Hametner (12.9.), Völser Straße 61 c Norbert Peter Paul (23.9.), Reichenauer Straße 100 Marlies Elisabeth Riegler (21.9.), Hunoldstraße 11 Claudia Gertraud Laußegger (27.9.), Radetzkystraße 48 Martin Rofner (5.10.), Luigenstraße 22 Andreas Rossi (7.10.), Madersbergerstraße 1 Christian Trager (4.11.), Kranebitten Umgebung 11 b Andrea Baumgartner (26.10.), Dr.Glatz-Straße 21 Andreas Josef Christian Mösl (23.10.), Vili 33 Ernst Johann Jakschitz (29.10.), Lindenstraße 7 Christian Siegfried Mailänder (28.10.), Plonergasse 4 Ulrike Eva Mair (30.10.), Pradler Straße 78 Markus Agren (13.10.), Richardsweg 5 Angelika Anna Christine Floriani (29.10.), Mitterweg 63 Sabine Maria Sonja Berchtold (22.10.), Ing.-Thommen-Straße 8 Martin Peter Binder (5.11.), Col-diLana-Straße 20 Reinhard Herbert Einkemmer (4.11.), Schiernstraße 4
Michaela Elisabeth Niedrist (2.11.), Mariahilfstraße 16 Christoph Martin Worda (4.11.), Hutterweg 2 Jasmin Anita Sailer (29.10.), Fischerhäuslweg 14 Roland Oberlechner (26.10.), Dr.Stumpf-Straße 88 Veronika Maria Christine Bair (26.10.), Sadräch 34 Veith Johann Markus Thaler (23.10.), Fallmerayerstraße 3 Thomas Horst Oberhuber (24.10.), Dr.-Stumpf-Straße 3 a Julia Angelika Maria Rückl (21.10.), Höttinger Gasse 12 e Christian Martin Vonstadl (9.10.), Egger-Lienz-Straße 12
Sterbefälle Erich Gustav Mariacher, Fachinspektor (53), Dr.-Glatz-Straße 15 c Helene Elisabeth Sturm, geb. Pardeller, Hausfrau (47), Richardsweg 4 a Franz Leitgeb, Bundesbahnbeamter i. R. (89), Spingeser Straße 15 Willibald Idi, BB-Beamter i. R. (75), Purtschellerstraße 6 Anna Ruhsam, geb. Mülleder, Hausfrau (64), Schullernstraße 11 Elisabeth Maria Angela Gerosa, Landesbeamtin i. R. (75), Stiftgasse 1 Johann Emil Maria Steyskal, Rentner (50), Klosterangerstraße 10 Anna Miklautz, geb. Asam, Hausfrau (62), Mitterhoferstraße 3 Johann Josef Buratti, Kaufmann (72), Innstraße 40 Agnes Isser, Dipl.-Krankenschwester (81), Sennstraße 1 Edmund Michael Eberharter, Pensionist (65), Karl-Schönherr-Straße 1 Maria Magdalena Krenn, geb. Mentii, Hausfrau (69), Gutenbergstraße 8 Klara Maria Meindl, geb. Horvath, Hausfrau (84), Schillerstraße 21
Das Statistische A m t der Stadt Innsbruck gibt für Oktober folgende Bevölkerungsbewegung bekannt:
Standesfälle
davon ortsansässig
Oktober
Oktober
1972
1971
1970
1972
1971
1970
Lebendgeborene
224
254
229
85
106
114
davon Knaben
104
122
121
33
47
53
Mädchen
120
132
108
52
59
61
ehelich
173
206
193
64
86
91
51
48
36
21
20
23
9
6
4
3
3
2
143
143
123
84
89
82
84
68
65
48
36
41
59
75
58
36
53
41
M. 77
83
72
89
111
95
F.
87
73
unehelich Totgeborene Gestorbene davon männlich weiblich
Eheschließungen
6
Insgesamt
66
Karl Mach, BB-Beamter i. R. (96), Liebeneggstraße 14 Josef Eder, BB-Beamter i. R. (73), Weinhartstraße 2 Agnes Fink, geb. Unger, Hausfrau (76), Höttinger Au 56 Maria Recheis, geb. Plank, Hausfrau, (78), Conradstraße 2 Elisabeth Huber, geb. Hosp, Hausfrau (81), Leopoldstraße 58 Maria Tauber, geb. Tonko, Hausfrau (85), Innrain 53 Maximilian Wopfner, Pensionist (76), Gerhart-Hauptmann-Straße 32 Martin Engelbert Schandara, Hochschulassistent (27), Josef-Pöll-Str. 15 Maria Ploner, geb. Greier, Hausfrau (49), Klosterangerstraße 27 Elisabeth Innerhofer, geb. Schweiggl, Hausfrau (70), Ing.-Etzel-Straße 26 Olga Henn, geb. Eisendle, Hausfrau (78), Allerheiligenhöfe 28 Ernst Oberdorfer, Hilfsarbeiter (39), Kirschentalgasse 15 Maximilian Anton Federspiel, Kaufmann (86), Innrain 58 Dipl.-Ing. Augustin Wernsperger, Obervermessungsrat i. R. (65), Rennweg 1 Marie Josefina Mair, geb. Silier, Hausfrau (82), Roseggerstraße 3 Maria Stefania Schweigkofler, geb. Rabensteiner, Hausfrau (85), SebastianScheel-Straße 21 Anna Susanna Witzani, geb. Gutweniger, Hausfrau (85), Ing.-Etzel-Str. 59 Walfrieda Samel, geb. Steger, Hausfrau (49), Pradler Straße 30 a Ottilie Marie Wolkenberg, geb. Krois, Pensionistin (73), Conradstraße 8 Peter Paul Walch, Postbeamter (61), Langstraße 35 Mathilde Baier, geb. Ampferer, Hausfrau (85), Körnerstraße 9 Hedwig Rosa Imelda Saurwein, geb. Walser, Hausfrau (40), Schloßstraße 16 Aloisia Josefa Dier, geb. Huber, Hausfrau (74), Innrain 70 Alois Spandinger, Faßbindermeister (68), Südbahnstraße 14 Ludwig Lindebner, Pensionist (84), Mandelsbergerstraße 13 Carl Rovagnati, Pensionist (88), FranzHess-Straße 14 Philomena Josefine Weben, geb. Mayr, Hausfrau (61), Sonnenstraße 40 Herbert Arthur Wannack, Angestellter i. R. (72), Innstraße 83 Margarethe Clementine Frech, geb. Bier, Geschäftsfrau (78), Langstraße 17 Josef Buratti, Postbeamter i. R. (77), Eichhof 3 Antonia Tschandl, geb. Pahor, Hausfrau (75), Speckbacherstraße 57 Anna Schober, geb. Holzer, Hausfrau (83), Höttinger Au 70 a Josef Mangge, städt. Amtswart i. R. (94), Pembaurstraße 41 Margarethe Schreder, Gastgewerbeangestellte i. R. (87), Reichenau 39 Frieda Maria Hemetsberger, geb. Gütl, Hausfrau (61), Gumppstraße 48 Maria Mair, geb. Knapp, Hausfrau (78), Prinz-Eugen-Straße 65 Anton Stecher, Pensionist (53), Gramart 24 Olga Maria Tauschinsky, geb. Dvorak, Hausfrau (82), Anichstraße 9 Karl Josef Mair, BB-Beamter i. R. (64), Mandelsbergerstraße 20
Gustav Adolf Tschol, Pensionist (70), Kirschentalgasse 8 Johann Leitner, Rentner (70), Gumppstraße 34 Frieda Maria Lein, geb. Matt, Hausfrau (53), Kaufmannstraße 21 b Anton Andreas Maria Knauer, Schlossermeister (80), Kapuzinergasse 12 Emma Moser, geb. Würtenberger, Hausfrau (85), Kaiserjägerstraße 4 Josef Anton Preidl, Postamtsdirektor (51), Grillparzerstraße 2 Markus Gmeiner, Schüler (8), Philippine-Welser-Straße 1
Gabriele Kneringer, Rentnerin (72), Ing.-Etzel-Straße 59 Walter Oberdorfer, Stadtarbeiter (58), Andechsstraße 59 Johann Hetzmannseder, Landarbeiter i. R. (91), Ing.-Etzel-Straße 59 Jakob Hofer, BB-Oberrevident i. R. (95), Peter-Mayr-Str. 18 Josef Ainhirn, Versicherungs-Oberinspektor (71), Erzherzog-Eugen-Str. 26 Ludwig Wilhelm Maria Swoboda, B B Oberrevident i. R. (76), Reichenauer Straße 31
Ausgestellte Gewerbescheine und Konzessionsurkunden Heinrich Ferrari, Andreas-Hofer-Str. 7, Einzelhandel mit Herrenoberbekleidung, Herrenoberbekleidungsstoffen, Futterstoffen und Zubehör sowie Herrenhemden und Wäsche, Socken, Krawatten, Taschentücher und Schals Franz Eliskases, Gumppstraße 55, Fotografengewerbe, jedoch befristet bis 1. 7.1973 Dr. Hans Trenkwalder, Südtiroler Platz 6—8, Realitätenvermittlung Dr. Hans Trenkwalder, Südtiroler Platz 6—8, Gebäudeverwaltung Fa. „Franz M a i r O H G " , Leopoldstr. 27, Einzelhandel mit Nahrungs- und Genußmitteln Franz Gratzer, Steinbockweg 32, Gebäudeverwaltung Herbert Winkler (Solbad Hall i. T., Agramgasse 8), Leopoldstraße 26, Bäckergewerbe, Zweigniederlassung von Solbad Hall „NFS - Non Food Service Verwaltungsgesellschaft m.b.H. Warenvertriebs-KG" (Mödling, Grenzgasse 40), Templstr. 32, Großhandel mit Waren aller Art, hier eingeschränkt auf ein Auslieferungslager (Zweigniederlassung von Mödling) Ingeborg Steger, Fürstenweg 20, Gastund Schankgewerbe in der Betriebsform „Espresso" mit den Teilbefugnissen i. S. des § 16 Abs. 1 lit. b-f der Gew.O. Fa. Hanreich, Bauträger- und Organisations Gesellschaft m. b. H., Müllerstraße 3, Schaffung von Wohnungseigentum Olga Santeler, Salurner Straße 15 (BPTankstelle beim "Tourist-Center", Handel mit Treib- und Schmierstoffen sowie mit Autozubehör, insoweit hiefür nicht der große Befähigungsnachweis erforderlich ist Eleonore Grießer, geb. Crepaz, Bürgerstraße 13, Betrieb einer Heißmangel Franz Eliskases, Gumppstraße 55, Einzelhandel mit Fotoartikeln Hermann Peskoller, Pembaurstr. 30 (Mobil-Tankstelle), Kleinhandel mit Kraftfahrzeugzubehör, soweit dieses für die Erhaltung und Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit von Kraftfahrzeugen oder für deren Verkehrssicherheit notwendig ist, sowie mit Kraftfahrzeugpflegemitteln, alles jedoch unter Ausschluß jener Waren, deren Handel den großen Befähigungsnachweis erfordert Walter Lamplmayr, Andechsstraße 63, Großhandel mit Papierwaren
Walter Lamplmayr, Andechsstraße 63, Verlag von Ansichtskarten Karoline Romanelli, Brunecker Str. 6, Handelsagenturgewerbe Karoline Romanelli, geb. Kamerdiener, Brunecker Straße 6, Kommissionswarenhandel Christel Lackner, geb. Mattes, Andechsstraße 59, Handelsagenturgewerbe Paula Vonstadl, geb. Glatz, Pradler Straße 72, Einzelhandel mit Kinderbekleidung und Kinderwäsche sowie Kurz- und Galanteriewaren Robert Mayer, Peter-Mayr-Straße 5, Herstellung von Kunststoffplatten im Gießverfahren unter Ausschluß jeder an einen Befähigungsnachweis gebundenen Tätigkeit „Consulta-Creditvermittlung Gesellschaft m.b.H." (Wels, Schmidtgasse 1), Maria-Theresien-Straße 1, Kreditvermittlung unter Ausschluß von Hypothekardarlehen, Zweigniederlassung von Wels Oskar Hofer, Kärntner Straße 64, Fotografengewerbe „WE Treuhand und Verwaltung Gesellschaft m. b. H.", Südtiroler Platz 6 - 8 , Schaffung von Wohnungseigentum Artur Person, Amraser Straße 94, Verkauf von Betriebsstoffen an Kraftfahrer in Form einer Zapfstelle sowie von Ofenheizöl und von Kraftfahrzeugzubehör und -ersatzteilen, insoweit letztere für die Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen erforderlich sind und der Handel mit denselben nicht den großen Befähigungsnachweis erfordert Artur Person, Amraser Straße 94, Dienstleistungen an Kraftfahrzeugen unter Ausschluß jeder Tätigkeiten, die einem gebundenen, handwerksmäßigen oder konzessionierten Gewerbe vorbehalten sind „BOE-Wohnbau Gesellschaft m.b.H.", Rennweg 10 a, Schaffung von Wohnungseigentum E.A.S. Wohnbau Gesellschaft m.b.H., Maximilianstraße 9, Schaffung von Wohnungseigentum Aigner Monika, Salurner Straße 15 (Tourist-Center), Einzelhandel mit Strick- und Wirkwaren Fa. „Kreidewerk Scharnitz Gesellschaft m.b.H." (Scharnitz, Bahnhofplatz), Herzog-Friedrich-Straße 29, fabriksmäßiger Betrieb einer Kreidemahlanlage, beschränkt auf einen Betrieb eines Stadtbüros (Zweigniederlassung von Scharnitz)
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Dipl.-Ing. Eugen Sprenger, Wiesengasse 25, Gebäudeverwaltung Dipl.-Ing. Eugen Sprenger, Wiesengasse 25, Realitätenvermittlung Fa. Tiroler Autohaus Dr. C. Hugo Linser KG., Bachlechnerstraße., Bp. 1596, Kraftfahrzeugmechanikergewerbe
Gewerbelöschungen Helmut Rinnhofer, Erzherzog-EugenStraße 46, Zimmer- und Gebäudereinigergewerbe Anton Seidl, Gumppstraße 38, Handelsagentur Dr. Hans Trenkwalder, Fallmerayerstraße 3, Gebäudeverwaltung Dr. Hans Trenkwalder, Fallmerayerstraße 3, Realitätenvermittlung Friedrich Schatzlmair, Herrengasse 3 (Stöckl), Anbietung persönl. Dienste als Träger Margarethe Mair, Anichstraße 5, Handel gem. § 1 a Abs. 1 Abschn. b Pkt. 36 der Gew.O. Horst Fischer, Amraser Straße 73, Kleinhandel mit Nahrungs- und Genußmitteln usw. „Stabilo-Transportbehälter Gesellschaft m.b.H.", Hugo-Wolf-Straße 4, Verleih von Verpackungsmaterial „Asphaltunternehmung Anton Krenn" in Innsbruck, Archenweg 48, Gast- und Schankgewerbe in der Betriebsform „Kantine" „Asphaltunternehmung Anton Krenn" in Innsbruck, Falkstraße 18, Baumeistergewerbe „Asphaltunternehmung Anton Krenn" in Innsbruck, Falkstraße 18, mit einer weiteren Betriebsstäte in Ibk., Amras (Gp. 621, 628/3 und 628/4), Asphaltier- und Schwarzdeckergewerbe „Asphaltunternehmung Anton Krenn" in Innsbruck, Falkstraße 18, Pflasterergewerbe Paula Oberascher, Bürgerstraße 13, Betrieb einer Heißmangel Karl Paar, Bachlechnerstraße 23, Handel mit Farbwaren und Malerbedarfartikeln „Hanreich-Wohnungsbau-Ges.m.b.H.", Müllerstraße 3, Schaffung von Wohnungseigentum Eckhard Goltz, Salurner Straße 6, Masseurgewerbe Dieter Esterer, Holzgasse 2 a, Verlegen von losen und geklebten Kunststoffboden- und -wandbelägen usw. Dieter Esterer, Holzgasse 2 a, Herstellung des Zusatzmittels „Kristol" Walter Maiacher, Innrain 37, Agenturgewerbe Johann Krassnitzer, Hunoldstraße 16, Spenglergewerbe Rosa Maria Pfeifhofer, Arzler Straße (Kiosk an der Endstation der Obuslinie O), Einzelhandel mit Süßwaren Rosa Maria Pfeifhofer, Arzler Straße (Kiosk an der Endstation der Obus-
linie 0), Gast- und Schankgewerbe in der Betriebsform „Büffet" „Kirchner & Co Autohandelsges. m.b.H.", Goethestraße 13, Handel mit Kraftfahrzeugen aller Art usw. Walter Maiacher, Kiebachgasse 10, Handel mit Seifen, Wasch- und Putzmitteln usw. „Stihl Gesellschaft m.b.H.", Höttinger Au 3, Mechanikergewerbe, beschränkt auf die Reparatur und das Service von Motoren „Eibl & Wondrak" OHG, Wallpachgasse 10, Wagenschmiedergewerbe „Eibl & Wondrak" OHG, Wallpachgasse 10, Groß- und Einzelhandel mit landwirtschaftl. Maschinen Berta Roy, Steinbruchstraße 5, Aushubund Planierungsarbeiten Walter Maiacher, Innrain 37, Handel ohne Beschränkung „Agathe Mingier, Branntweinbrennerei, Likörfabrik, Most- und Essigerzeugung, Weinhandel" KG, Adamgasse 28, Handel ohne Beschränkung
Franz Traxl, Haller Straße 235 (ARALTankstelle), Verkaufen von Betriebsstoffen an Kraftfahrer Olga Walter, Mariahilf 24, Detailhandel mit Parfumerien usw. Johann Streiter, Defreggerstraße 27, Tapezierergewerbe Erwin Schennach, Hinterwaldnerstr. 5, Handelsagentur Karl Praseta, Wilhelm-Greil-Straße 3, Fleischergewerbe Karl Praseta, Wilhelm-Greil-Straße 3, Einzelhandel mit Nahrungs- und Genußmitteln „Solida-Bekleidungswerke Gesellschaft m.b.H.", Andreas-Hofer-Straße 16, fabriksm. Erzeugung weiblicher Berufsbekleidung und weiblicher Oberbekleidung Gerhard Walter, Haller Straße 190, Konditorgewerbe Gerhard Walter, Haller Straße 190, Gast- und Schankgewerbe in der Betriebsform „Cafe-Konditorei"
Erteilte Baugenehmigungen Umspannstelle Reichenauer Str. 111, Stadtwerke Innsbruck, Salurner Str. 11 Kleingarage Lönsstraße 19, Eva Maar Wohnheim und Einfriedung Archenweg 10, Ziv.-Ing. Robert Oberanzmeyer Umbau und Erweiterung Ing.-EtzelStraße 30, Magistratsabteilung IV Betriebsanlagen, gew. pol. Gen. Ferdinand-Weyrer,Str. 7, Julius Rist & Sohn Trafostation Bachlechnerstraße 46, Stadtwerke Innsbruck, Salurner Str. 11 Umbau - Aufzugseinbau Anichstr. 3, Litega AG Geschäftsumbau Wilhelm-Greil-Str. 9, Paul Fink, Dreiheiligenstraße 11 Einfamilienhaus Felseckstraße 31 (1 Wohnung), Dipl.-Ing. Emil Forkapitsch, Bürgerstraße 13 Anbau Allerheiligenhöfe 13 a (2 Wohnungen), Franz Mika Kleingarage, Kamineinbau Arzler Straße 64, Dr. Alfred Rohrmayer Anbau (Schwimmhalle) Schneeburggasse 101e, Erich Oberhauser Umbau, Werbeeinrichtung Viaduktbögen 23 und 24, Friedrich Lackner, Ing.-Etzel-Straße 19 An- und Ausbau Karwendelbogen Nr. 24, Kammer d. gew. Wirtschaft, Meinhardstraße 14 Trafostation Anton-Rauch-Straße 1 , 1 a , Stadtwerke Innsbruck, Salurner Str. 11 Betriebserweiterung Haller Str. 161 d, Adolf und Christian Bartenbach Restaurierung von Möbeln gewerbepolizeiliche Gen. Innstraße 43, Eduard Raggi, 6580 St. Anton/Arlberg Anbau Lohbachsiedlung 100 (1 Wohnung), Josefine Überbacher Kleingarage Höttinger Au 56-58, Stadt-
magistrat Innsbruck, Abteilung VI (Bauamt) Wohnhaus mit Garage Kranebitten-Umgebung 8 u (1 Wohnung) Fritz und Herta Unterweger Pkw-Ausstellungshalle Amraser Seestraße 56 a, DEZ-EINKAUFS-ZENTRUM, Rupertgasse 33, Salzburg Trafostation Jahnstraße 37, Stadtwerke Innsbruck, Salurner Straße 11 Umbau Grauer Stein 11, Dipl.-Vw. Helmut Putz Garconnierenhaus mit Tiefgarage, innerkoflerstraße 2 (27 Garconnieren), Eichberger Ges.m.b.H., Andreas-HoferStraße 4 Werkhalle - Einfriedung Archenweg 52, H. Katzenberger K G . Planänderung Framsweg 38, 40, 42, 44, Wohnbau Ges.m.b.H., Fassergasse 33, Hall Umbau Bachgasse 4, Ing. Peter Prior, Pontlatzerstraße 60 Wohnhaus mit Garage Löfflerweg 12 (4 Wohnungen), H. Aichinger z. Hd. Dipl.-Ing. Huter, Kaiser-Josef-Straße 15 Umbau d. Geschäftslokales Anzengruberstraße 6, Aloisia Stern Einbau eines Bades Gabelsbergerstraße 19, Irma Dornauer Kleingarage Egerdachstraße 25, Stadtmagistrat Innsbruck, Abteilung VI (Bauamt) Farbwarenlagerobjekt Langer Weg 20, Adam Aigner, Herbert und Helga Faccinelli Werkzeughütte Gp. 823, KG. Amras, Hans Linser, Frau-Hitt-Straße 15 Dachbodenausbau Hörtnagisiedlung 45 (1 Wohnung), Dipl.-Ing. Anton Waldhart
Kunst und Kultur in der Landeshauptstadt Premieren im Tiroler Landestheater Richard Strauß: Tanzszenen nach Couperin Heitor Villa-Lobos: Uirapurü — Giacomo Puccini: Gianni Schicchi (Großes Haus, 17. Oktober) - Entge-
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gen früheren Gepflogenheiten trat das Ballett diesmal schon zu Beginn der Saison zu einem eigenen Ballettabend (bis zur Pause) an. Die Tanzszenen nach Couperin boten nicht allzuviele choreographische Möglichkeiten, doch war auch das Wenige durch Unsicher-
heiten und Disharmonien in der tänzerischen Darstellung beeinträchtigt. Die tadellosen Leistungen des Solopaares (Puck Oosthoek und Matyas Jukovics) fielen demgegenüber angenehm auf. — Vom Sujet her klarer gezeichnet und in der Interpretation harmonischer war
Uirapurü, das zweite Ballett des Abends. Hier verschmolzen die Leistungen der Solisten (Puck Ooosthoek, Matyas Jurkovics, René Slezak und Lajos Palfi) mit jenen des Ensembles zu einer Einheit, in der die mitreißende Handlung bruchlos und ausdrucksstark zur Geltung kam. Im Ensemble wirkten bei den Balletten mit: Dorothea Hartlaub, Gerti Tramposch, Amalija Uzelac, Amanda A. Wilkinson, Ellen Winter, Josef Horvath, Gorde Marusevic und Nikola Uzelac, weitere Solis tanzten Lajos Palfi, Wanda Krystoph und Miranda Polzovic. Inszenierung und Choreographie besorgte Alexander Meissner, die musikalische Leitung hatte Walter Hindelang, Bühne und Kostüme gestaltete mit viel Geschmack Heinz Hauser. - Das Publikum, das im ersten Teil des Abends nicht ganz auf seine Rechnung kam, wurde nach der Pause mehr als versöhnt durch die großartig gebotene, in Inszenierung (Gotthardt Schubert), musikalischer Interpretation (Walter Hindelang) und sängerischer wie darstellerischer Leistung höchstes Niveau haltende Aufführung von Puccinis Kurzoper Gianni Schicchi. Den Löwenanteil daran darf man zweifellos Max Hechenleitner zuschreiben, der ein in jeder Hinsicht souveräner Gianni Schicchi war. Annelies Hückl bestach als Lauretta wieder durch eine makellose Leistung. Weiters wirkten mit: Patrick Calleo, Romana Wichmann, Hildegard Estermann, Ingeborg Schön, Helmut Holzapfel, Otto Lagler, Franz Nagl, Hermann Vogl, Gotthardt Schubert, Rudolf Senn, Helmut Fieber und Hermann Mair. Für Bühne und Kostüme zeichnete wieder Heinz Hauser. Vassiiis Zioghas: Werbung um Antigone (Kammerspiele, 31. Oktober). - Obwohl erst im Jahre 1958 geschrieben, vermag dieses Werk des griechischen Autors bei allem Verständnis für den Schwarzen Humor und das Absurde heute in nur sehr geringem Maße anzusprechen und macht es dem Publikum schwer, sich mit dem Vorschlag des Autors, zu glauben und zu genießen, anzufreunden. In der Inszenierung von Ernst Ernsthoff wirkten bei der Innsbrucker Erstaufführung mit: Emo Cingi, Otty Drescher, Hubert Chaudoir und Franz Kainrath. Das Bühnenbild stammte von Peter Mühler.
Ausstellungen
Stadtturmgalerie 3. bis 24. November: GERHARD WASSNIG, Graphik; LORENZ WENDLINGER, Plastik. Galerie Zentrum 107, Innstraße 9. bis 23. November: JULIANOS KATTINIS, Öl, Graphik. 8. bis 21. Dezember: WEIHNACHTSVERKAUFSAUSSTELLUNG (osteuropäische Flüchtlingsarbeiten). Stadtarchiv, Badgasse 2 ab Oktober: STADTTEIL HÖTTING. Erst ein Besuch der Ausstellung läßt die Fülle an historischen und kunsthistorischen Kleinodien erkennen, die dieser Stadtteil verborgen hält. Es fallen vor allem die zahlreichen Kapellen auf, die hier auf ausgezeichneten Fotografien und alten Abbildungen zu sehen sind wie z. B. die Kapellen beim Harter Hof, Berchtoldshof, Galgenbichl, beim Großen Gott, in der Schneeburggasse, das Maria Heimsuchungskirchlein in Kranebitten oder die Höttinger Bild-Kapelle, um nur einige zu nennen. Häuser, an denen man achtlos vorübergeht, die jedoch in der Geschichte Innsbrucks eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben, werden im Bild besonders hervorgehoben; so z. B. das Haus Daxgasse 12, das im 18. Jahrhundert die Amtsräume des Landgerichtes Sonnenburg beherbergte und im Mittelalter und noch um 1700 den Höttinger Spielthennen, oder das Haus Schulgasse 12, das seit 1454 die „obere Glocken- und Stückgießerei" der Familie Endorfer war. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang vor allem auch die Ansitze Weiherburg, Büchsenhausen und Lichtenthurn. Das wertvollste Ausstellungsstück ist ein Lageplan der Trinkwasserquellen am Höttinger Berg und Höttinger Graben mit der ältesten Darstellung von Hötting und Mariahilf, gezeichnet von Johann Martin Gumpp um 1693. In der Ausstellung ist auch die älteste, die Innsbrucker Trinkwasserversorgung betreffende Schrift, datiert mit 16. Mai 1485, zu sehen. Die Urkunde bezieht sich auf die damals durch die Stadtgemeinde Innsbruck vom „Kesselprunnen" in der Spreng in die Stadt herunter angelegte Rohrleitung. Umfangreiches Bildmaterial ist von den beiden Höttinger Kirchen zu sehen. Gesamtansichten und Pläne von Hötting aus verschiedenen Epochen vervollständigen die lehrreiche Ausstellung.
Galerie im Taxispalais
Galerie Forcher, Museumstraße 19
Ab 20. November: RICHARD KRISCHE, Installation. Kunst ist erstellen von Kunst. Die Ausstellung wurde vom Forum für aktuelle Kunst organisiert.
Ab 9. November: Die neu eröffnete Galerie zeigt zeitgenössische bildende Kunst, und zwar in erster Linie Arbeiten einheimischer Künstler wie z. B. SCHIESTL, PÖHACKER, SCHERER, STIMPFL usw.
Tiroler Kunstpavillon, Rennweg 8 a 10. bis 25. November: OSWALD KOLLREIDER, Malerei - Graphik.
Galerie am Dom November: GUNDA SZAL, Textilcolla-
gen. Franz DEMETZ - LA RIVES, Graphiken. Galerie Bloch, Sparkassendurchgang November: RENATE KRAUSS, ö l - und Pastellbilder. WEIHNACHTSVERKAUFSAUSSTELLUNG mit Werken von Nikodem, Wakker, Eduard Thöny, Weber-Tyrol, Drexel, Flora, Kirschl, Moldovan, Nagl, Tiefenthaler, Vallazza u. a. Kunsthistorisches Institut der Universität November: ERNST S C H R O F F E N E G GER, Stadtansichten und Landschaften. Tiroler Handelskammer 25. Oktober bis 5. November: BUCHAUSSTELLUNG anläßlich der 25. österreichischen Buchwoche. Automobilzentrum AUDI-NSU, Haller Straße Oktober bis November: PETER PRANDSTETTER, „alte und neue Aquarelle, hauptsächlich solche, die von Maschinen, von fliegenden, schwimmenden oder sonst beweglichen Dingen handeln." Raiffeisen-Bank, Adamgasse November: JOHANNES PFEIL, Zeichnungen und Bilder.
STADTMAGISTRAT INNSBRUCK
Stellenausschreibung Bei der Landeshauptstadt Innsbruck gelangt mit September 1973 die Stelle des Direktors des Innsbrucker Symphonieorchesters zur Neubesetzung. Dem Musikdirektor obliegt die künstlerische und organisatorische Leitung des Innsbrucker Symphonieorchesters sowie die musikalische Leitung des Tiroler Landestheaters. Außerdem erstreckt sich sein Aufgabengebiet auf die Planung und Veranstaltung der Konzerte der Stadt Innsbruck und der Meisterkonzerte. Die Bewerber sollen das 50. Lebensjahr nicht überschritten haben. Die Anstellung erfolgt mit Sondervertrag vorläufig für die Dauer von 3 Jahren. Die Bewerbungen sind unter Angabe der Gehaltsansprüche an den Stadtmagistrat Innsbruck, Magistratsdirektion, 6010 Innsbruck, Maria-TheresienStraße 18, zu richten und müssen bis spätestens 1. Februar 1973 eingelangt sein. Dem mit S 1 5 . - gestempelten Ansuchen sind alle Nachweise über Ausbildung und bisherige Tätigkeit, ferner ein kurz gefaßter Lebenslauf samt Lichtbild und ein amtsärztliches Zeugnis anzuschließen. Innsbruck, am 8. November 1972 Der Magistratsdirektor: Dr. Herbert, Obersenatsrat
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Neuerwerbungen der Stadtbücherei Philippe Jullian: Das Bildnis des Oscar Wilde. M. Fotos. Hoffmann & Campe 1972. Maurice Chevalier: Mein glückliches Leben. Erinnerungen. Detsch-Verl. 1972. Robert Cook: Südliches Griechenland. Studienreiseführer für die Antike und die späteren Kulturen. Günther-Verlag. 1970. Indra Devi: Yoga leicht gemacht. Ein Sechs-Wochen-Kurs für den Hausgebrauch. A. Müller. 1960. Max Eiersebner: Kefermarkt. Höhepunkt spätgotischer Schnitzkunst. Trauner-Verl. 1970. Johanna Felmayer: Die profanen Kunstdenkmäler der Stadt Innsbruck. 1. Teil. Schroll-Verlag. 1972.
ziehung bis zum 14. Lebensjahr. Ein Leitfaden für Eltern und Erzieher. Auer 66 Seiten. Donald Hebb: Einführung in die moderne Psychologie. A. d. Amerik. 6. Überarb. Aufl. Beltz, 422 Seiten. Roland Heger: Der österreichische Roman des 20. Jahrhunderts. 1. Teil. Braumüller, 256 Seiten (Untersuchungen zur österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts). Wilhelm Hehlmann: Wörterbuch der Pädagogik. 9. Auflage. Kröner, 621 Seiten. Günter Heintz: Peter Handke. Klett, 120 Seiten. Analyse und Interpretation von Persönlichkeit und Werk. Hans Helfritz: Äthiopien - Kunst im Verborgenen. Ein Reiseführer ins Land des Löwen von Juda. Mit Fotos und Zeichn. DuMont, 244 Seiten (DuMontDokumente).
Walter Gerlach und Martha List: Johannes Kepler (1571-1630). Dokumente zu Lebenszeit und Lebenswerk. Mit Fotos und Abb. Bildbiographie. EhrenwirthVerl. 241 Seiten.
Hans von Hentig: Terror. Zur Psychologie der Machtergreifung. Robespierre. Saint-Just. Fouché. Propyläen-Verlag. 207 Seiten.
Haim G . Ginott: Gruppenpsychotherapie mit Kindern. Theorie und Praxis der Spieltherapie. A. d. Amerik. 4. Auflage. Beltz, 192 Seiten.
Fritz von Herzmanovsky-0riandò: Gesammelte Werke. Hersg. und bearb. von Friedrich Torberg. 2 Bände. 349, 399 Seiten. Langen/Müller.
Monika Groll: Das große Buch der Party- und Gesellschaftsspiele. Mit III. Moderne Verlagsgesellschaft, 511 S.
Otto Hiltbrunner: Kleines Lexikon der Antike. Von den Anfängen der griechisch-römischen Welt bis zum Beginn des Mittelalters. Francke, 578 Seiten.
Franz Hackl: Körperliche Grundschule für Gymnastik, Turnen, Spiel und Sport. Mit Zeichn. österr. Bundesverl. 179 S. Charlotte Haidane: Die ungekrönte Königin von Frankreich. Madame de Maintenon. Biographie. A. d. Engl. (16351719). Diana-Verl. 251 Seiten. Lotte Hampl: Das rechte Wort zur rechten Zeit. Mit Abb. Geschlechtliche Er-
Willy Hochkeppel: Denken als Spiel. Hundertundelf Intelligenz-Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene. Eine gelungene Sammlung von Denksportaufgaben. Langewiesche-Brandt, 222 S. Gerhard Hoffmann: Amerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts. Fischer Taschenbuch, 310 Seiten.
Peter R. Hofstätter: Gruppendynamik. Kritik der Massenpsychologie. Rowohlt, 214 Seiten, (rowohlt deutsche enzyklopädie). Peter R. Hofstätter: Sozialpsychologie. Mit Abb. 3. Auflage. 191 Seiten. Georg Holmsten: Friedrich II. in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Mit zahlreichen Abb. 190 Seiten, (rowohlts monographien). Robert Holtzmann: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit (900-1024). Mit Abb., Stammtaf. und Ktn. Callwey, 575 Seiten. Johan Huizinga: Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. A. d. Niederländ. Rowohlts TaschenbuchVerlag, 220 Seiten. Bernhard J . Hutton: Ostagenten am Werk. Das Ohr am Eisernen Vorhang. Dokumentarbericht. Ehrenwirth. 236 S. Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung. Himmel und Hölle. A. d. Engl. 3. Aufl. Piper, 120 Seiten. Johannes Itten: Kunst der Farbe. Subjektives Erleben und objektives Erkennen als Wege zur Kunst. Mit zahlreichen Abb. O. Maier, 94 Seiten. Peter Jaeckel: Die Münzprägungen des Hauses Habsburg 1780-1918 und der Republik Österreich seit 1918. Mit Abb. Münzen und Medaillen A. G., 191 S. Frederic Raphael Jevons: Biochemie des Lebens. A. d. Engl. Mit Abb. und Tab. (Moleküle. Proteine. Enzyme. Vitamine. Medikamente. Gene). Goldmann, 265 Seiten. STADTBÜCHEREI, Burggraben 3/1 Ausleihzeiten (täglich außer Samstag): 9 bis 11 Uhr 17 bis 19 Uhr Mittwoch: zusätzlich 11 bis 13 Uhr Jugendbücherei (täglich außer Samstag): 15 bis 18 Uhr
Notizen aus dem Stadtgeschehen 19. Oktober: Der Stadtsenat unter Vorsitz von Bürgermeister Dr. Lugger billigt eine geänderte Variante für die Verlegung einer neuen TIWAG-Leitung im Bereich der Autobahn-West, die den von der Stadtgemeinde geltendgemachten Einwänden gegen die ursprünglich geplante Trassierung Rechnung trägt. Dadurch kann die Schlägerung von Hochwald vermieden werden. 25. Oktober: Aus Anlaß der Bestrebungen um eine Erneuerung der Brennerbahn treffen der Bürgermeister von Verona, Veggio, der Bürgermeister von Trient, Benedetti, der Bürgermeister von Bozen, Bolognini, Assessor Adami von Bozen und der Präsident der Handelskammer von Verona, Rusca, zu einer Aussprache mit Bürgermeister Dr. Lugger in Innsbruck zusammen. Die Gespräche gelten der gegenseitigen Abstimmung in den Erfordernissen einer Erneuerung der Brennerbahn und der Vorbesprechung eines für Jänner in Verona in Aussicht genommenen Kongresses, der sich mit diesem
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Anliegen befassen und auf breitester Basis alle zuständigen und interessierten Stellen vereinigen soll. 25. Oktober: Der Fremdenverkehrsverband Innsbruck-Igls und Umgebung hält seine jährliche Vollversammlung ab, an der Bürgermeister Dr. Lugger und Stadtrat Hackl im Namen der Stadtgemeinde teilnehmen. Der Vorsitzende, Kommerzialrat Dr. Fred Beck, weist in seinem Geschäftsbericht auf das abgelaufene Fremdenverkehrsjahr hin und stellt fest, daß dieses mit fast IV2 Millionen Nächtigungen das bisher beste Jahr gewesen sei. Davon entfällt die Hälfte der Nächtigungen auf Gäste aus den USA und ein Drittel der Nächtigungen auf den Winterfremdenverkehr. Für die Zukunft steht unter anderem der weitere Ausbau der Wintersaison unter besonderer Berücksichtigung der Neuanlage von Schiwanderwegen und der Ausbau des Golfplatzes Rinn am Programm. 26. Oktober: Der österreichische Nationalfeiertag, der in Innsbruck vor allem
im Zeichen der Jungbürgerfeier steht, wird durch eine Reihe von Veranstaltungen des Österreich-Komitees in seiner Bedeutung unterstrichen. Der Österreich-Marsch der Tiroler Jugend, die auch an der Enthüllung des zum Gedenken an die Opfer des Gestapolagers Reichenau von der Stadtgemeinde errichteten Mahnmales teilnimmt, endet am Landhausplatz, wo die feierliche Flaggeneinholung stattfindet. Ein Schülerquiz spricht die Schuljugend besonders an, um sie auf den Nationalfeiertag aufmerksam zu machen. 30. Oktober: Bürgermeister Dr. Lugger lädt Vertreter der Wirtschaft, der Polizei, des Fremdenverkehrs, der Kammern, des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, des Denkmalamtes und der Automobilverbände zu einer Enquete ein, die bereits bei der Einführung der Fußgängerzone im Mai zur Erörterung und Abstimmung der in den ersten sechs Monaten gewonnenen Erfahrungen angekündigtworden war. DerBürger-
meister stellt die Einsetzung eines Arbeitskreises in Aussicht, dem Vertreter aller beteiligten Stellen angehören sollen und der die mit der Fußgängerzone und der Altstadt zusammenhängenden Probleme zu beraten hat. 2. November: Im Rahmen der „Aktionswoche der Wirtschaft" stattet eine Wirtschaftsdelegation, die sich aus den Repräsentanten der Kaufmannschaft, des Gewerbes, der Gastronomie und der Jungunternehmer zusammensetzt, unter Führung von Kammerrat Hermann Weiskopf, Bürgermeister Dr. Lugger einen Besuch ab. Mit der Überreichung einer Rose sowohl an den Bürgermeister als auch an die Bevölkerung wird neben einer Reihe von weiteren Aktionen um Wirtschaftsverständnis und Wirtschaftsbewußtsein geworben. 3. November: Im Rahmen eines Pressegespräches stellt Bürgermeister Dr. Lugger Kongreßhausdirektor Otto Zwicker vor, der in der Nachfolge von Direktor Gersbacher die Vorbereitungen für die Eröffnung des Hauses am Rennweg, das die Bezeichnung „Kongreßhaus Innsbruck - Tiroler Veranstaltungszentrum" tragen wird, weiterführt. Die Eröffnung wird am 21. Oktober 1973 erfolgen. Wie Direktor Zwicker ausführt, sollen im Rahmen einer Eröffnungswoche alle Möglichkeiten demonstriert werden, die dieser technisch vollkommenste Bau aller österreichischen Kongreßzentren bieten wird. 6. November: Wie in Innsbruck bekanntgegeben wird, hat der Bundespräsident mit Entschließung vom 3. Oktober der am Konservatorium der Stadt Innsbruck tätigen Gesangspädagogin Gertrude Sperlich-Ptaczek den Berufstitel „Professor" verliehen. 7. November: 15 Innsbrucker Kinder, die vom städtischen Wohlfahrtsamt vorgeschlagen wurden, folgen einer von Direktor Puffinger ausgesprochenen Einladung in das in Innsbruck neu eröffnete Kaufhaus Forum, wo sie großzügig und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse für den bevorstehenden Winter eingekleidet werden und mit ihren Eltern oder Betreuern auch Gäste bei einer vom Kaufhaus gegebenen Jause sind. 10. November: Am neuen Bau „Kongreßhaus Innsbruck - Tiroler Veranstaltungszentrum" wird mit der Arbeiterschaft, den leitenden Ingenieuren der am Bau beschäftigten Firmen und in Anwesenheit von namhaften Vertretern des Landes und der Stadt Innsbruck die Firstfeier begangen. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kongreßhausbaugesellschaft dankt Bürgermeister Dr. Lugger für die Zusammenarbeit am gemeinsamen Werk und gibt einen Oberblick zur Entwicklung dieses Projektes, das lange in Diskussion stand. Er würdigte die Zusammenarbeit von Bund, Land, Handelskammer und Stadt Innsbruck in der Finanzierung
des mit 126 Millionen Schilling veranschlagten Baues und den termingerechten Ablauf des Zeitplanes, weist auf die durch eine Reihe von Verbesserungen und die Erhöhung der Baukosten bedingte Kostensteigerung hin und gibt bekannt, daß namhafte Künstler wie Professor Fritz Wotruba, Markus Prachensky, Gerhard Moswitzer und Rudi Wach für die künstlerische Ausstattung des Innsbrucker Kongreßhauses verpflichtet wurden. Für das Land Tirol spricht Landesrat Rupert Zechtl, für die Handelskammer Präsident Kommerzialrat Menardi. 11. November: Auf Einladung des ÖAMTC unternehmen 160 betagte Mitbürger aus dem Altersheim Saggen und dem Innsbrucker Wohnheim eine Ausfahrt ins Wipptal. Während der Kaffeejause im AGIP-Restaurant an der Brennerautobahn, bei der die kleine Besetzung der Militärkapelle Innsbruck erfolgreich für Stimmung sorgt, dankt amtsf. Gemeinderat Dr. Kummer Oberstleutnant Schleicher vom ATT für diese
Aktion, die den alten Menschen eine willkommene Abwechslung bringt. Mit dem Obmann des gemeinderätlichen Wohlfahrtsausschusses, Gemeinderat Meisinger, dem Leiter des Wohlfahrtsamtes, Senatsrat Dr. Lagger und seinem Mitarbeiter Oberamtsrat Pröller, nehmen an dem Ausflug auch die Direktoren der Altenwohnheime teil. 19. November: Aus der Hand von Frau Ingrid Klein, der ersten Vorsitzenden der katholischen Jungschar, und von Karl Schinko, dem Vorsitzenden des Bundesjugendringes, übernimmt Vizebürgermeister Dir. Arthur Haidl im Haus der Begegnung das Ehrenzeichen des Katholischen Jugendwerkes Österreich entgegen. Die Auszeichnung wurde dem Vizebürgermeister auf Grund seiner stetigen Bemühungen um die Jugend und im besonderen in Anerkennung seiner Verdienste um die Großveranstaltung „Palette", für deren Zustandekommen in Innsbruck sich Direktor Haidl besonders eingesetzt hat, verliehen. Th.
Innsbruck vor hundert Jahren 2. Dezember: Zur Ausbildung und Ausstattung bedürftiger Innsbrucker Bürgerstöchter wurden für den bei den Ursulinen bestehenden Jahreskurs drei Stiftplätze geschaffen. Aufgenommen werden bedürftige Mädchen im Alter von 12 bis 20 Jahren, diese werden durch den Unterricht in Schulgegenständen und weiblichen Handarbeiten auf die „Gründung glücklicher Bürgersfamilien" vorbereitet und diejenige, welche durch Fortgang, Fleiß und Sitten am würdigsten erscheint, erhält einen Ausstattungspreis von 262 Gulden ö. W. 7. Dezember: In der gestrigen Bürgerausschußsitzung wurde einstimmig folgende Resolution gegen den Landtag beschlossen: „Die Gemeindevertretung von Innsbruck muß es tief beklagen, daß ihre Interessen durch die wiederholte Verschleppung des seit dem Jahre 1868 der Erledigung harrenden Gemeindestatuts von Seite des Landtages geschädigt worden sind." — Der seit fast fünf Jahren gehegte Änderungswunsch bezieht sich auf das aus dem Jahre 1850 stammende Innsbrucker Gemeindestatut, das bereits bei seiner Entstehung „ein provisorisches Gesetz" genannt wurde. 7. Dezember: Für Biertrinker scheinen schlechte Zeiten angebrochen zu sein. Denn durch den ungewöhnlich warmen Witterungsverlauf dieses Herbstes sind die Eisvorräte in den Bierbrauereien schon fast zur Gänze aufgebraucht, während einige Betriebe dieser Branche bereits aus akutem Eismangel schließen mußten. 10. Dezember: „Bei einem Kellerbau
in einem Hause in Pradl wurde dieser Tage aus dem Boden eine Granate gegraben, die wohl aus dem Jahre 1809 herrühren dürfte." 11. Dezember: Für die zu errichtende städtische Leihanstalt wurden eine Verwalterstelle mit 1000 fl., eine Kontrollorstelle mit 800 fl. und eine Amtsdienerstelle mit 400 fl. Gehalt nebst Holz- und Quartierfreiheit systemisiert. Für die Schätzmeister werden Remunerationen in Aussicht gestellt. 16. Dezember: Der heutige ThomasMarkt war sehr lebhaft. Die günstige Witterung und die derzeitige Möglichkeit der Zufuhr mit Schlitten bewirkten, daß sehr viele Schweine und viel Milchviel und Flachs auf den Markt gebracht wurden. 19. Dezember: Herr Sebastian Steiner hat am Innrain eine Holzschnitzschule ins Leben gerufen, für deren Errichtung und Weiterführung eine staatliche Subvention bewilligt wurde. Nun zeigt sie bereits beste Resultate. Die erzeugten Gegenstände sind in einem Laden des Herrn Steiner ausgestellt; sie eignen sich besonders gut als passende, hübsche Weihnachtsgeschenke. 27. Dezember: Dieses Weihnachten hat aufs Neue einen Dezember-Frühling gebracht. Der Südwind hat die ganze Landschaft bis ins Mittelgebirge ausgeapert. Auf Wiesen und Feldern finden sich schon eine Menge blühender Frühlingspflanzen. Als Trost für alle Eissportmänner wird eine alte Bauernregel in Erinnerung gerufen: „Ist die Witterung um Weihnachten gelind, sich noch viel Schnee einfindt." W.
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Rupert Höller—Innsbrucks erster Buchdruckei Stadtkundlicher Beitrag von Manfred Woditschka Als vor wenigen Wochen unter Jubel und Trubel in A n wesenheit höchster Spitzen des Staates und der Stadt vor dem Goldenen Dachl neue Jünger Gutenbergs getauft wurden, schien es, als wären Jahrhunderte zurückgeschraubt. Spielend konnte man sich angesichts dieser historischen Szenerie in das 16. Jahrhundert zurückversetzt fühlen, dem Jahrhundert, in dessen Fünfzigerjahren die Schwarze Kunst in Innsbruck Einzug hielt. Aus der Frühzeit des Buchdrucks, der Inkunabelzeit, die von Gutenbergs Erfindung um 1440 bis 1500 gerechnet wird, ist nur ein in Nordtirol entstandenes Werk bekannt. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum bewahrt in seiner Bibliothek diesen kostbaren Schatz, eine Chronik von St. Georgenberg, die ein Wanderdrucker im Jahre 1480 dort verfertigte. Die erste ständige Druckerei war von Jörg und Hans Stöckl um 1521 in Schwaz eingerichtet worden. Nach einigen Jahren rühriger Tätigkeit — auch die landesfürstliche Regierung beschäftigte des öfteren durch Druckaufträge diesen Betrieb — verstummte aber die Druckerpresse wieder, und es scheint bis zur Errichtung einer solchen in Innsbruck in ganz Tirol für die Typographie keine Heimstätte mehr bestanden zu haben.
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Titelblatt der Tiroler Landesordnung aus dem Jahre 1568. Universitätsbibliothek Innsbruck. (Foto: Woditschka)
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Die ersten bescheidenen Anfänge des Buchdrucks in unserer Stadt weisen in das Jahr 1549. Leonhard Roßnagl, der vorher in Basel tätig war, richtete, tatkräftig unterstützt vom Regierungssekretär Georg Rösch, die erste Druckerei in einem Zimmer im Neuhof ein, scheint aber noch im gleichen Jahr Innsbruck wieder verlassen und irgendwo eine lohnendere Beschäftigung gefunden zu haben. Sein Nachfolger wurde Rupert Höller aus Rottenburg am Neckar. Ihm war bei der Arbeit der Kanzleidiener Georg Doti behilflich. Dieser muß ein gelehriger Schüler gewesen sein, denn wie die Regierung merkte, daß er einfache Druckwerke herzustellen imstande war, entließ sie einfach Höller. Kurze Zeit später, es war Herbst 1551, kam für einen längeren Aufenthalt Kaiser Karl V. mit seinem Hofstaat nach Innsbruck, wofür alle Räumlichkeiten der Hofgebäude benötigt wurden. Aus diesem Grunde zerlegte man die Presse und verräumte sie mit den restlichen Utensilien. Erst im Herbst 1553 plante man wieder eine Neuerrichtung der Druckerei. Die Räte der Regierung verhandelten mit Höller, der bei etwaiger Neueinstellung 52 fl. Jahressold nebst Quartier- und Holzgeld forderte. Dies wurde auch bewilligt, und mit Erlaß vom 15. Juni 1554 bekam Rupert Höller eine Anstellung als Hofbuchdrucker. Im Bestallungsbrief lesen wir unter anderem: „Wir Ferdinand u.s.w. bekhenen, das wir unseren getreuen puechtruckher Ruprecht Höller zu unsern puechtruckher bis auf unsern wolgefallen und widerrufen aufgenommen und bestelt haben. Thuen dis auch hiemit wisentlich in krafft dis brifs, also das er unsern truck zu Insprugg, wie Im der nach einem Inventari überantwortet und von unser Camer täglich gebessert wirdet, ordentlich sauber und in gueter Wirde h a l t e n . . . " Höller arbeitete nun an der Wiederinstandsetzung der Druckerei, fuhr sogar nach Augsburg zu Philipp Ulhard, neue Typen zu besorgen und beschaffte sich auch ein Faß mit schwarzer Farbe: Das Drucken konnte beginnen. Von seinen rund 20 erhaltenen Werken ist das älteste bekannte von 1557 ein gut ausgeführtes Gebetbuch, 1558 druckte er den Tiroler Landreim, der vom schon genannten Georg Rösch verfaßt worden war. In über tausend Versen werden darin die Vorzüge der Grafschaft Tirol gepriesen. Der Lobpreis von Innsbruck beginnt mit den Zeilen: „Ynsprugg, gleichwol ain klaine Stat, Aber ain grossen Namen h a t . . . " 1568 und 1570 entstanden Neuauflagen der Tiroler Landesordnung von 1532 (siehe Abb.). Außer einer Klageepistel über die lutherische Lehre mit dem ersten Tiroler Notendruck und mehreren Kalendern und Laßbriefen (so wurden im 15. u. 16. J h . die Almanache und Kalenderblätter genannt, die nebst astronomischer Berechnungen meist Anweisungen für den Aderlaß enthalten) hat er auch etliche Tagebücher gedruckt. Nach einem Leben voller Schwierigkeiten starb er im Jahre 1580. Doch die von ihm in Gang gebrachte Druckerpresse ist seither nicht mehr zum Stillstand gekommen. Im vergangenen Jahr wurde die Bibliothek des Ferdinandeums durch einen bemerkenswerten Ankauf „gebessert": Ein bisweilen unbekannt gebliebenes Werk des Rupert Höller mit dem Titel „Ein schön Christlich Betbüchlein/ genandt ein Beklagung zu Gott dem Vater" konnte erworben werden.