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Neue Pflegekoordinationsstelle geplant

Gepflegt altern

Im Bereich Pflege steht die Stadt Innsbruck vor großen Herausforderungen . Mit gezielten Maßnahmen sollen diese gemeistert werden .

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Derzeit kümmern sich mehr als 550 Menschen als stationäre Pflegekräfte bei der ISD um das Wohlergehen der älteren MitbürgerInnen.

Die Pflege und Betreuung älterer Menschen hat in der Stadt Innsbruck einen hohen Stellenwert . In den kommenden Jahren gilt es, die offensichtlichen Probleme in diesem Bereich zu lösen . Den demografischen Wandel und der damit einhergehende steigende

Pflegebedarf sowie der Personalmangel sind dabei zwei der größten Faktoren, die dabei zu berücksichtigen sind . Zahlreiche

Maßnahmen wurden in Innsbruck bereits in Angriff genommen und umgesetzt . Damit die Pflegeversorgung in der Landeshauptstadt auch weiterhin gewährleistet ist, benötigt es aber eine neue strategische Vorgehensweise .

So ist die „Pflegestrategie 2033“ ein Teil der geplanten Handlungen gegen den aktuellen Pflegenotstand . Sie gilt als Leitlinie für die nächsten zehn Jahre, an der sich die Stadt im Pflegebereich orientieren will . Die „Pflegestrategie 2033“ nimmt sichnicht nur der allgemeinen Herausforderungen zum Thema Pflege an, sondern gibt auch Aufschluss über Fragen, wie hoch etwa die Bedarfe für die einzelnen Betreuungsangebote sind und welche Möglichkeiten es gibt, um die Effizienz in den Versorgungsstrukturen zu optimieren . Der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Ing . Mag . Johannes Anzengruber, BSc hält fest: „Das Thema Pflege in all seinen Facetten ist mir aufgrund meiner persönlichen Ausbildung und beruflichen Tätigkeit im Gesundheitsbereich ein besonderes Anliegen . Im Speziellen war die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren für alle Beteiligten extrem belastend . Dennoch konnten durch den geregelten Austausch essentielle Punkte aus den Bereichen stationäre und mobile Pflege mit den in Innsbruck tätigen Systempartnerinnen und -partnern konkretisiert und durchgeführt werden .“

Leistbare Dienstwohnungen

Die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD) mit ihren neun Wohn- und Pflegeheimen und unterschiedlichen Angeboten im mobilen Pflegesektor ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Innsbruck . Die Stadt hat dadurch viele Möglichkeiten der Lenkung in Belangen der Pflege . Als Westösterreichs größter Pflegedienstleister bietet die ISD zum Beispiel für ihr Pflegepersonal auch Dienstwohnungen an . „Es ist uns gelungen, bisher rund 80 leistbare Dienstwohnungen zur Verfügung zu stellen . Unser Ziel ist es, weitere Wohnungen für das Pflegepersonal der Innsbrucker Soziale Dienste zu schaffen“, erklärt Dr . Hubert Innerebner, Geschäftsführer der ISD .

Hilfe und Unterstützung

In Mühlau und Arzl finden seit April 2022 pflegende Angehörige zur Entlastung handfeste Unterstützung durch zwei Community Nurses (diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen) . Ziel des Projektes ist es, vor Ort niederschwellig kompetente Ansprechpartnerinnen zu haben, ausgebildete Pflegekräfte, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrung an pflegende Angehörige weitergeben . Mehr dazu unter ibkinfo .at/communitynurses . Kürzlich wurde mit dem Heim St . Vinzenz der Barmherzigen Schwestern zur Sicherung der stationären Versorgung bei Pflegebedürftigkeit ein Vertrag für den weiteren Ausbau von 50 Langzeitpflegeplätzen unterzeichnet . „Damit wird die Bettenkapa-

© C . FORCHER

„Um die Versorgung pflegebedürftiger

Menschen in Innsbruck weiterhin zu sichern, müssen wir laufend in allen Bereichen der Pflege investieren und durch systematische Schritte den Pflegeberuf attraktivieren.“

Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

zität für pflegebedürftige Personen erweitert und zugleich der Strukturplan Pflege des Landes Tirol erfüllt“, freut sich Vizebürgermeister Anzengruber . Details unter ibkinfo .at/langzeitpflege-st-vinzenz .

Strukturplan Pflege

Der Strukturplan Pflege des Landes Tirol sieht vor, dass in Innsbruck insgesamt 1 .488 Langzeit- und 50 Kurzzeitpflegebetten geschaffen werden . Diese Vorgaben sind mit der Vertragsunterzeichnung mit dem Heim St . Vinzenz für Innsbruck erfüllt . Der Sozialpakt regelt die Kostentragung zwischen dem Land Tirol und den Gemeinden für die Bereiche Mindestsicherung, Grundversorgung, Rehabilitation und Pflege im Verhältnis 65 zu 35 Prozent .

Neue Pflegekoordinationsstelle

Eine weitere Maßnahme ist die Schaffung einer Pflegekoordinationsstelle . Aufgrund von Personalmangel fällt es Pflegeeinrichtungen, Krankenanstalten und anderen SystempartnerInnen immer schwerer, qualifiziertes Personal zu akquirieren . Neben bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung im Pflegebereich ist eine qualitätsvolle Personalorganisation und die damit verbundene Kooperation mit Pflegeausbildungsstätten eine notwendige Initiative, um die Versorgung in der Langzeitpflege sicherzustellen . Dafür soll – geplant ab dem Frühjahr 2023 –die neu eingerichtete Pflegekoordinationsstelle den öffentlichen Heimträgern sowie den mobilen Pflegeeinrichtungen bzw . jenen Einrichtungen, die eine Vereinbarung im Rahmen des Strukturplans Pflege des Landes Tirol in der Stadt Innsbruck haben, zur Seite stehen . Diese hilft bei der Vernetzung und Kooperation mit Ausbildungsstätten sowie der Besetzung von Pflegekräften .

MF

tiroler.at/karriere

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