Innsbruck informiert (Februar 2021)

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Lebensraum Innsbruck

In einer Sprache sprechen © SHUTTERSTOCK.COM

Als niederschwelliger Kooperationspartner des Amtes für Kinder und Jugendhilfe findet man beim Streetwork z6 immer den richtigen Zugang zu jungen Menschen.

Das Amt für Kinder und Jugendhilfe ist mit Sprengel-SozialarbeiterInnen und Abklärungsteams sowie mit Jugendsozialeinrichtungen wie dem z6 gut vernetzt. Können Sie ihre Rolle hier kurz beschreiben? Streetwork z6 ist eine anerkannte Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe Tirol und stellt ein Ergänzungs- bzw. Anschlussangebot an herkömmliche Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe dar. Streetwork z6 leistet aufsuchende niederschwellige Sozial-, Kultur und Freiraumarbeit für Jugendliche von zwölf bis 21 Jahren im Stadtgebiet von Innsbruck. 12

INNSBRUCK INFORMIERT

© C. FORC

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I

n der Dezember-Ausgabe 2020 von Innsbruck informiert wurde das breite Aufgaben-Portfolio des Amtes für Kinder- und Jugendhilfe vorgestellt. Aufgrund der Breite des Themas mussten Stimmen der PartnerInnen der Stadt Innsbruck in diesem Bereich ausgespart bleiben. Der Februarheft-Schwerpunkt „Perspektivenwechsel“ bietet die Möglichkeit, das nachzuholen. Silvia Schuhmann vom Verein z6 spricht im Interview über ihren Arbeitsalltag, Besonderheiten ihrer Arbeit und ihre Wünsche an junge Menschen.

„Die Arbeit des Amtes für Kinder und Jugend­ hilfe wird durch Jugendsozialeinrichtungen wie dem Streetwork z6 wesentlich unterstützt und ergänzt. Gemeinsam kommen wir damit dem Ziel, Jugendliche auch in der aktuell schwierigen Lage auf ihrem Weg zu bestärken, näher.“ Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

Wie sieht die Kooperation in diesem Bereich konkret aus? Die Unterstützungsangebote orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen Jugendlicher und Jugendgruppen. Die Inanspruchnahme ist freiwillig und kostenlos. Haben sich Ihre Aufgabenfelder in den vergangenen Jahren verändert? Normierungen und Erwartungshaltungen an Jugendliche haben sich in den vergangenen Jahren zugespitzt. Institutionalisiertes, durchstrukturiertes und zielgerichtetes Aufwachsen in kürzester Zeit wird ihnen abverlangt. Bereits im Jugendalter wird von Jugendlichen Vernunft, Einsicht und Anpassung gefordert. Es wird ihnen wenig Zeit zur individuellen Entwicklung und zum Sammeln von Erfahrungen zugestanden.

In Ihrer Arbeit docken Sie niederschwellig bei Jugendlichen in verschiedenen Problemlagen an. Welche Themen beschäftigen junge Menschen heute besonders? In der Konsequenz müssen sich Jugendliche früher mit „erwachsenen“ Themen u. a. Arbeit, Wohnen, Existenzsicherung beschäftigen. Freiräume werden weniger und sich auszuprobieren hat kaum noch Platz. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum als Treffpunkt mit Gleichaltrigen wird ihnen immer öfter verwehrt und sanktioniert. Covid-19 hält die Gesellschaft weiter in Schach und fordert viele Entbehrungen – vor allem unser Sozialleben wurde auf den Kopf gestellt. Wie schätzen Sie die Situation für junge Menschen ein? Jugendliche brauchen öffentliche


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