Andreas Thierstein "Menagerie"

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a yellow eel will come under salmons and he will rub on them his beak H. C. Artmann


Andreas Thierstein


MENAGERIE



Repeat after me: I am the most beautiful being. Therefore never one single godly sunbeam shall ever get lost on its way to me.

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Ja die Sonne ist an allem schuld. Man will seinen Eifer verscherbeln und Wolken melken. In die Luft schiesst ein Fisch und bleibt liegen auf dem Rasen.

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Fule steckt ins Ameisennest einen Frauenfurz, schaut in alle seine LÜcher und säuft so viel, bis er ein Brunnen ist. So macht man gelb.

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Fl端chtig aus dem Augenwinkel beim Passieren des Petersplatzes mit dem Velo folgte die Nacht einer grossen Katze im Schein einer Laterne. Beim Drehen des Kopfes flog sie auf und war eine Eule. Hier beginnt der Traum von der Fahrt in einem Boot entlang den Strassen einer grossen amerikanischen Landschaft.

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Dort dr端ben am Berg seufzt der Hirsch.

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Un hérisson fut écrasé et sécha dans l’air chaud. La peau devint de la farine en plein soleil. D’où ils viennent, les cure-dents.

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Von ihrem jeweiligen Schwanzende her verschlingen sich gegenseitig zwei Schlangen. Fortsetzung und Stillstand.

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Ein Teich, zwei Stockentenerpel. Sie glänzen schön im Frühling. Und Fische, wie soll man sagen, sie schwimmen. Einer kann nicht anders und stülpt sich von der Gurgel her auswärts. Leber, Milz und Nieren und das ganze Interieur mit zwei Stockentenerpeln glänzen schön. Der Frühling hockt bis zur Brust im Teich.

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Hägi Moeoery, Son Rudli, Fule Haberlehri, Lewens Holigofi. Hägi Moeoery spricht zu Son Rudli. Fule in seiner Blase: «I like nursery rhymes». Lewens allein unter der schneebeladenen Fichte, im Hintergrund die Langlaufloipe. Aus dem Radio: «Dini Khind, Heäbeät, Juhdett, Lislott une Geähatt und mini Khind Heäbeät, Juhdett, Lislott une Geähatt sott me all ine Grube stopfn un middi Bodenschtampfmaschin drübbä walzn.»

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Wenn wir einen sauberen Kaminfeger haben und einen ungebadeten Baron dazu, k端ssen wir lieber ersteren, schreibt uns der H. C. So. Wenn uns aber die Taube auf den Scheitel scheisst, und die Spatzen fressen Russ, f端r welches Schn辰blein machen wir das M端ndchen spitz?

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Hermes Phettberg quasi incognito im Kino, Pink Flamingos, weil er sich den Eintritt doch gar nicht… ja nun, da lacht er mit Gottseinesgleichen da Capo und al Coda vor allem und gibt zum Besten, man habe ihm bei einer öffentlichen Bekotung eines Boulevardblattes im letzten Moment ein News-Heft untergeschoben, dessen Inhalt die Verkündigung der fünfhundert wichtigsten seiner Landsmänner und -männinnen gewesen sei, und so habe er auf der Titelseite den allerwichtigsten, Arnold Schwarzenegger, ins Auge getroffen.

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Dass das Hermeskind seinesgleichen noch umständehalber bei den Schweinen verortete, und dass der junge Arnold von seinem Vater mit einem Gürtel geschlagen wurde, nachdem die Mutter den Hausarzt wegen des mit halbnackten Männern tapezierten Kinderzimmers um Rat gefragt und ihrem Mann gegenüber des Doktors Verdacht geäussert hatte, der Bub sei schwul, wird von beiden mit pixelgeschuldeter Verheimlichung der Mundwinkel quittiert.

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Item kredenzt Hermes uns sein allbarmherziges Nähkästchen, soll der H. C., also selbstredend nicht unser H. C., sondern der andere grosse Volksheld h. c. sich wahnsinnig gern, also der habe es geliebt, Prostituierte zu bitten, auf eine Glasscheibe zu scheissen und darunter zu liegen, also nicht die eh‌ na, sondern er ist darunterglegn und hat zuegschaut, wie des scho langsam, vielleicht kommts oder vielleicht kommts ned, das is ja a bissl a Spannung, und dann, des woa quasi sein, ich glaub ned dass er sonst an Sport betrieben hat, ja schon, des hat der Conrads gmacht, der Heinzi.

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Vater als Bub w채re immer gern barfuss in den frischen Kuhmist gegangen, sagt er, und ging.

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«Wenn essen dann ich kuck in Film dazu», sagt Son Rudli. «Weiss nicht was esse, sagt Mama. Weiss aber auch nicht was kucke, aber besser als still essen. Allein traurig essen. Kucken zufrieden Hirn, essen zufrieden Bauch, so beide zusammen Glückes mehr.» So spricht Son Rudli. Oder Son Rudli hat auch ein Gedicht geschrieben über die Beschwörung Komm Wort das man nicht sagt, komm Unsagbares komm, wir verlangen deine Schönheit, deine Schönheit rührt uns. O wir verlangen dich, bin ich ein Mensch wie alle Menschen, und wir werden, was wir verlangen. Du Mond wirst noch selber leuchten. Wir wollen glühen und verglühn, glühen und verglühn und seiner Mama gewidmet.

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Da gibt es einen Hund an der Birs, der scheisst kleine Mahagoniplastiken, akkurate kleine tropenholzmรถbelbraune, Kugel-, Kegel- und Zylinderartige auf den tropfenweisen Rasen.

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Der Kanarienvogel sagt zu seinem Gespanen: «Der Mensch, der dich Kanari ruft, er bringt dir das Essen.» Er sagt es aus seinem kleinen Menschenkopf heraus, der auf dem gelben Kanarikörper sitzt. «So blöd bin ich nicht, dass ich meine langen blonden Haare schneiden lasse, die über meinen Rücken und meine Flügel fallen und meine helleren Brustfedern säumen. Ich sitze doch bei der Grossmutter oben im Käfig, und niemand braucht mich, und nachts wird es nicht einmal dunkel.» Aber da setzt der Gespane aus seinem gehörigen Schnabel zu pfeifen an, und die Triller verspinsten sich in den Büscheln der Geranien, die man im selben Raum auf Etageren hortet.

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Ein Falter brennt in Kerzenwachs, ein Docht. Sieht aus wie ein Pottwalembryo, der einer fl端gellosen Wespe die Zunge rausstreckt.

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Einer spuckt Späne, man legt ihm Schwimmflügeli um den Hals, und dann zappelt er so eine Stunde, bis er wieder ins Bett muss und träumen. Träumt aber nicht. Stattdessen sieht er fern. Er kommt auch im TV, aber nur im Traum. Er setzt sich auf den Ofen, es friert ihn am Arsch. Er trägt Socken von der Caritas, die grossen Zehen sind zu sehen. Sie spielen Mundharmonie, er und wer. Tiere hat er gern, Kühe und Enten, aber keine Bisamratten. Sein Herz ist aus Stroh. Er macht ein Feuer, das hat er im Nothelferkurs gelernt. Liebt einander, seid euch gut, sagt der Turnverein. Der freien Zeit verspricht er LSD. Der Hoffmann hat ihm ja noch persönlich die Kindheitserinnerungen aufgefrischt seinerzeit. Also, machs gut und für die Zukunft

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Am ersten Tag ist alles still. Am zweiten Tag ist alles still. Auch am dritten Tag ist alles still. Am vierten Tag ist alles still. Am f端nften und am sechsten Tag ist alles still. Am siebten Tag ist alles still.

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In der ersten Nacht räumt einer den Kopf wo seine Zähne aufhören und die des andern beginnen. In der zweiten Nacht klebt der andere die Zunge an den Gaumen. In der dritten Nacht sticht sich einer einen zweiten Nabel. In der vierten Nacht bindet einer den Vogel an den Schnabel. In der fünften Nacht verschreit das Quartett den längsten Tag. In der sechsten Nacht paust einer den blinden Fleck ans Lid. In der siebten Nacht frisst einer Fliegen aus der Hand. In der achten Nacht stopft einer gemähtes Gras in die Schuhe. In der neunten Nacht bohrt einer den Kopf ins Heu. In der zehnten Nacht salben sich vier, hocken da und glänzen.

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Der Mann: «Tritt zur Seite Frau, ich will meine Hoden waschen.» Die Frau: «Warum willst du deine Hoden waschen Mann?» Der Mann: «Ich bin stark, mein Geschlecht brüllt wie ein Stier.» Die Frau tritt zur Seite, damit der Mann seine Hoden wasche.

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Allwo ich gezeügt ward: nämlich im gaden; stund anbey ein uralt Truhen=orgel. Und fand sich dieß stück noch in auffgeräumtem: zum Hl. Zweck spielbaren zustande. Allein darüber, wer von unseren die kunst also beherrschete, dero tonis und semitonis in erquicklicher Melodei und acompagnement anzuschlagen, vermag ich kein zeügnuß geben. Jedenfalls habe wenig später; meint sehr früh an jahren, was etwa mein abtrünnig gedenken expliciret etc., das instrument recht tractirt, solang es die Luft durch seine bälg hat mögen geben. Und konnte man auff beider seiten die knöpf ziehen, als sey ein recht organum. Müsst ich mich darob bös trumpiren, vermeinete aber, dero register wären describirt gwest, was hinwiederum magnifiquen affecte auf den alten casus machte. Wie aber war der gaden zu dem werten meuble kommen? So fühle mich gemüßiget an zu fügen: allso die Jumpfer zu dem kinde.

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Mit Vattern übete ich schweigen, biß das lumpenthier kam; und schriee also laut und forchterregend, als wär der Teuffel gar selbsten in ihns gfahren. Aber meinete nur trockends: es hab Gott im bauche sitzen!

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In einer Spalte tief in der Erde unter der Stadt hockt eine Kröte. Hockt und schluckt, was bis zu ihr durchsickert und dräut lange Zeit. All tausend Jahr hat sie das Glucksen. Da tut sich die Erde auf und die Spalte füllt sich mit Schutt und Asche und Toten und Lebenden. Dann ist die Kröte ganz platt und still. Ruhe kehrt ein über und unter der Erde, hier beginnt das grosse Wachsen und dort regt die Kröte sich von Neuem und schnuppert.

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Dieß Rätsel=wort auff meinen Ranzen bemerket: so demon= striret ich als ein erst und best exempel, dass ein letzt Ei eines huens nicht mit demselbigen zugleich verspeiset werden solle; wolle man fürderhin sein allzuvoll fass nicht vomirend zum Über lauff bringen: zu was convictio mich sämtlich digestifen organae mit aller gattung getön und geräusche; stampffen und zwicken; und solch feuers mehr balde forcirten, wollte ich denen trommeley, Bauken und Geißeln geschweiggen: zu was magen, leber, dero gallen und aller arten Eingeweyden in mir darinnen anhuben gleich einem cultus in der Höllen. Und zollte dergestalten schmier und ablass dem Himmelgug, gleichsam denen blatt=läus in sträüch und rasen.

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Ginge es zu Hl. Sonntag an Himmelgug, sich an denen blatt= läüs gütlich zu thun; schicketen sich aber gewöhnlichen wercktags deren hundertschafft Ameisen an, selbigen grüen ohngeziehfers zu melken: undzwar biß aufs bluett und mark. Achtet ich es gar nit rar, wie die klein gifftig bestia mit dero hurtigen mundts=zängelein die Läüs scharff schnitten und ohn maaß aus saugeten; wasfolgs letztere aber schrumpfeten und dero lebens saffte und muets gäntzlich auströcknet und verkümmert; hingegen die Ameis angesichtig dem Schlaraffen=landt commandiret sich selbsten zur mast und völlerey, und schwellete darob dero hinter Leib zu einer veritabel blasen oder so genamst: ballon. War gegen die Sonn oder ander liechts auch ganz durchsichten und als ein köstlich gülden trank zu schauen. Ich aber wartet trefflich, ob selbige nit gar auff platzen mochten; saugete doch das insect in einer gier fort wahrlich nit ohngleich einem üblen säüffer in der pinten. Verlauffs der nacht und folgend tags verdorreten die leich aber zu winzig schwarzen krumen; und allda gab eines nebstzu dem nächsten folgend einer heimlich ortnung: ein gar klein und pittoresque Friedhoof und fehleten auch dergleichen graabstätt nit und war auch sonsten ein begräbnuß rechter weis; alß ein andächtig Kreütz=spinnen nach guter weill an ort und stell sich darniederließe und zur anständigen Grebt speis die armen leich bis zum letzten brosam höchst selbsten verzehrete.

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Ich habe lange gelesen auf dem Bauch liegend, die schwarzen Punkte lösten sich in- und auseinanderquellend auf wie ein Sechzigerjahremuster, ein Schwarzweiss-Kaleidoskop, dessen Inneres sich zu schnell dreht. Ich musste jeden Satz zusammenklauben, bevor ich ihn dem Ohr überlassen konnte, und jedes Echo war von mir vorausgedacht, zumindest die drei, vier möglichen Fügungen. Als ob ich meine Stimme durch ein Passiertuch drückte.

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Der Fluss ein Wurm, der Wurm ein Gott, der Gott eine Gรถttin. Sie tanzt auf seiner Brust und streckt ihm die Zunge raus. Die Zunge ein Falter.

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Ein Mensch geht durch den Wald. Wer ist da, fragt der Wald. Lewens, sagt der Mensch. Vor ihm öffnet sich ein Feld und streckt seine gelben Finger. Kurz vor dem Platzen der Frucht Rühr-mich-nicht-An springt das Herz der Welt. Ein Glühwürmchen fliegt an Lewens vorbei und flüstert ihm «figg mi» ins Ohr.

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Aus dem Dschungel springt der Tiger!

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Servus Hermes mit dem Wasserkopf, mit Schnurrhaaren und Krallen. Gr체ss dich Affe der Nacht. Am Tag h채ng dich an eine Fledermaus und flieg auf bei einem Blick.

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Jetzt einmal Herz und Ohr und 's Zungenspitzl an rechten Ort, entrez, Mesdames, Messieurs, entrez dans cet Etablissement de curiosité. Platée, das Froschweib, singt aus dem Sumpf heraus und meint, jedermann verliebe sich auf der Stelle in sie. Einer nimmt ein Ohr voll und macht uns zwölf Variationen auf den goldenen Sporn. Aber soll man es nicht übertreiben mit dem Takt. Adieu Persönchen, feiern wir Abschied.

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Fule ist ein Hund. Hägi ist ein Esel. Lewens ist ein Hahn. Son ist eine Katze. Der Hund ist ein Satz. Fule sagt «Sitz!» Er platzt. Der Esel ist ein Schrei. Hägi streichelt Son auf seinem Schoss. Eine Katze und ein Hahn teilen sich den Schlafplatz auf der Pritsche.

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A horse is a horse, of course, of course. Aber damals war ich also einmal noch Kind, und meine Grossmutter hatte im Rossstall zu tun. Ich hatte nicht viel zu tun. Grossmutter stand hinter der M채hre und packte ihren Schweif. Die Rosshaare liess sie wie eine Per체cke 체ber ihren Kopf fallen und sagte, eine solche Frisur h채tte sie immer gerne gehabt. So eine wie Fanny.

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Ein langer glatter Fels fliesst mit dem Bach ins Tal. Schöner war kaum ein Tag. Ich ziehe mich aus. Ich mittendrin bin der Landeplatz für Käfer aus aller Luft. Das Wolkenspruchband macht Werbung für Glück und Begehren.

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Ich bin gross. Ich wachse stündlich. Am Morgen fängt es schon an. Ich springe aus dem Bett und fange sofort an zu wachsen. Um 10 Uhr bin ich so gross, dass ich ein Kalb fressen könnte. So gross bin ich, dass ich mich gar nicht sehe. Ich liege fast. Ich schnaufe Puffer. Mein Lachen in Lachen. Ich packe mich in Farbe ein. Ich moduliere meine Grösse. Vor meinen Augen schlüpfen Länder in dunkle Löcher. Steine auch. Viel Gemüse. Grosse unanständige Wörter. Ich kann kaum sitzen. Ich habe so viele Zirkusse in mir drin.

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Ein Block aus Strohballen so gross wie eine kleine Scheune. Eine Leiter steht an der Seite. Das Gras ist gr체n. Das Stroh ist gelb. Der Himmel ist blau. Die Leiter kippt. Es wird Nacht. Da schl채gt ein Herz.

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Eines Morgens stutzte der Senn auf der Alp Selun, denn die Kühe gaben nicht einen Tropfen Milch. Das wiederholte sich Tag für Tag, und so beschloss er, eine Nacht im Stall zu wachen. Weit nach Mitternacht sah er aus seinem Versteck heraus, wie die Tür einen Spalt weit aufging und etwas hineinschlich. Es war so dunkel, dass er nicht ausmachen konnte, ob sich da ein Mensch oder ein Tier an die Euter machte und zu saugen begann. Bald floh das Wesen aus dem Stall und den Berg hinauf, wo es der Senn, der ihm gefolgt war, in ein Felsloch verschwinden sah. Am Morgen erzählte er dem Zusenn das Vorgefallene und in der folgenden Nacht duckten beide sich in den Verschlag und warteten. Als sie die Tür knarren gehört hatten und das Schmatzen immer lauter wurde, sprangen sie auf und drückten die winselnde Gestalt zu Boden.

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Als der Seluner 1898 im Armenhaus starb, wusste man nicht genau, wie alt er war. Man hatte ihn 54 Jahre zuvor aufgenommen und zu erziehen versucht, er hatte aber nie sprechen, geschweige denn lesen und schreiben gelernt. Zu Beginn soll er die Tage auf einem grossen Stein am Bach verbracht und den Fischen zugeschaut haben. Sein bevorzugtes Nachtlager sei jenes im Heu gewesen, und bei besonderer Zufriedenheit habe er ein leises Schnurren vernehmen lassen.

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Am Morgen tupft man den Augenwinkel und leckt die Fingerbeere. Man spürt den Rand der Augenhöhle und durch das Lid den Augenball. Man steckt den Finger hinein. Da ist die andere Seite des Mondes. Es heisst, sie belichte den Traum, und das Auge spule den Film zurück. Träumen sei Bebildern der Ahnung. Der nasse Blick, fast milchig, und salzig zu schmecken.

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So viele Menschen als erforderlich weinen gleichzeitig mittels einer Vorrichtung von RÜhrchen in ein kleines, leeres Gefäss innerhalb der Frist, die es einem dann da hinein gelegten Fisch gerade noch erlaubt zu ßberleben.

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Ein Park mitten im Wald, frisierte Natur. Dazu ein Beispiel: Ich gehe in den Wald. Ich stolpere 端ber seine F端sse. Dabei kenne ich sie doch wie meine eigenen.

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Ich ging durch ein Dorf. Neben jedem Haus lag ein Stein, so gross wie das Haus selber. Neben jedem Mensch stand ein Busch in dessen Grรถsse. Und neben jedem Tier sass ein gleichgrosses Tier. Es war Mittag, und die Sonne hatte sich auf den Tag gesetzt. Ich ging weiter. Ich war schon auf dem Feld, da bemerkte ich, dass mir ein Busch auf den Fersen folgte.

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Großbarmherz‘ge Mutter Fluss! Müsste ich ganz allein sein auf der Welt. Ich, einer nackt auf einem grossen Fels und ab und zu die Zehen ins Wasser.

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Die sonne war ein grünes ei, schreibt uns der H. C. aus Wien. Schreiben wir ihm was Schönes zurück.

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Š 2014 Andreas Thierstein, Basel Fotos, Gestaltung: Andreas Thierstein




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