Materialien mit Schwerpunkt Österreich: Bildungswege

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A2 | Zusammenleben, Vielfalt, Werte

Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Lernziel: Ich lerne verschiedene Bildungswege in Österreich kennen. Ich kann von Berufswünschen erzählen.

1. Welche Berufe und welche Ausbildung(en) kennen Sie?

Schreiben Sie auf!

Welche Arbeit machen Sie jetzt in Österreich oder welche möchten Sie machen? Erzählen Sie.

Wählen Sie ein Berufsfeld aus, das Sie interessiert.

☐ Sozialarbeiter/in

☐ Polizist/in

☐ Lehrer/in

☐ Mechaniker/in

☐ Dolmetscher/in

☐ IT-Techniker/in

☐ Verkäufer/in

☐ Krankenpfleger/in

☐ Andere Welche?

Welche Ausbildung brauchen Sie für diesen Beruf? Was glauben Sie? Wie ist das in Ländern, die Sie kennen? Erzählen Sie.

Arbeitsblatt

A2 | Zusammenleben, Vielfalt, Werte

Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Lesen Sie die vier Texte und erfahren Sie, welche Ausbildungen man in Österreich für diese vier Berufe braucht.

der Lehrer/die Lehrerin

Wenn man kleine Kinder unterrichten möchte, muss man an einer Pädagogischen Hochschule studieren. Wenn man Kinder an einer höheren Schule (z.B. AHS, HAK etc.) unterrichten möchte, muss man an der Universität zwei verschiedene Fächer studieren. der Mechaniker/die Mechanikerin Für den Beruf als Mechaniker/ Mechanikerin muss man eine Lehre, also eine Ausbildung machen. Man kann diesen Beruf nach neun Schuljahren erlernen. Die Lehre dauert ca. zwei bis vier Jahre. Die Ausbildung macht man in der Berufsschule und in einem Betrieb.

Der Sozialarbeiter/Die Sozialarbeiterin berät und betreut Kinder, Jugendliche und Erwachsene in schwierigen Lebenslagen. Für diesen Beruf muss man ein Studium an einer Fachhochschule machen. Wichtig für diesen Beruf sind Kontaktfreude, Sprachfertigkeit und Stressresistenz. Als Sozialarbeiter/ Sozialarbeiterin muss man Strategien und Lösungen für Probleme finden. Für die Aufnahme an der Fachhochschule muss man einige Voraussetzungen erfüllen.

Der Polizist/Die Polizistin

muss diese Voraussetzungen für die Polizeiausbildung erfüllen:

1. Österreichische Staatsbürgerschaft

2. Volle Handlungsfähigkeit

3. Alter zwischen 18 und 30 Jahren bei Eintritt in den Polizeidienst

4. Mindestgröße von 163 cm für Bewerberinnen und 168 cm für Bewerber

5. Amtsärztlich festgestellte Eignung für den Polizeidienst

6. Keine Vorstrafen

7. Abgeleisteter Grundwehrdienst zum Dienstantritt (gilt nur für männliche Bewerber)

8. Führerschein der Gruppe/Klasse B

9. Bestandenes Auswahlverfahren:

a) Schriftliche Auswahlprüfung

b) Medizinischer­Bewegungs­KoordinationsTest (MBKT)

Die Ausbildung dauert zwei Jahre.

Wortschatz:

die Voraussetzung, -en = Fähigkeit(en), die man haben muss (z. B.: für einen Job). die Handlungsfähigkeit, -en = man kann sich an die Gesetze halten. Eine Person ist ab 18 Jahren in Österreich volljährig und damit voll „handlungsfähig”. die Eignung, -en = jemand passt gut für etwas (z. B.: für einen Job). die Vorstrafe, -n = Vermerk bei der Polizei, dass man schon einmal eine Straftat begangen hat. der Grundwehrdienst, -e = alle männlichen Staatsbürger in Österreich müssen einen „Wehrdienst” beim Militär machen. Dieser dauert 6 Monate. das Auswahlverfahren, – = man muss verschiedene Punkte erfüllen, dann wird man für z.B. einen Job ausgewählt.

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Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Beantworten Sie folgende Fragen:

1. Welche Ausbildung braucht man, um als Sozialarbeiter oder als Sozialarbeiterin zu arbeiten?

2. Wie lange dauert die Polizeiausbildung?

3. Wie viele Fächer muss man studieren, wenn man Lehrer/Lehrerin an einer höheren Schule werden will?

4. Wann kann man mit einer Ausbildung als Mechaniker/Mechanikerin beginnen?

2. Voraussetzungen für Berufe.

Lesen Sie die Aussagen und überlegen Sie: Ist das richtig oder falsch? Sprechen Sie dann im Kurs.

1. Eine Ausbildung kann man in jedem Alter anfangen.

☐ Richtig ☐ Falsch

2. Egal ob Mann oder Frau, jeder und jede kann den Beruf frei wählen und auch jede Ausbildung anfangen.

☐ Richtig ☐ Falsch

3. Für manche Ausbildungen braucht man die Matura.

☐ Richtig ☐ Falsch

4. Wenn ein Mann mit einem Mann in einer Partnerschaft lebt, darf er nicht Lehrer werden.

☐ Richtig

☐ Falsch

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Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Sie wollen Polizist oder Polizistin werden. Auf welche Voraussetzungen müssen Sie achten?

Kreuzen Sie an.

Überlegen Sie und sprechen Sie dann in der Gruppe.

☐ Geschlecht

☐ Alter

☐ Schulbildung

☐ Körpergröße

☐ Religion

☐ Staatsbürgerschaft

Wortschatz: die Unbescholtenheit = man hat keine Vorstrafen und ist nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.

Unbescholtenheit

Hautfarbe

Orientierung

☐ Berufserfahrung

☐ Sprachkenntnisse

3. Was kann man mit einer Ausbildung aus einem anderen Land machen?

Besuchen Sie die Website von www.berufsanerkennung.at und informieren Sie sich zu Ihrer Ausbildung.

Tipp:

Die Website ist auch auf Englisch, Bosnisch/ Kroatisch/Serbisch und Türkisch abrufbar.

Info:

Berufsanerkennung = Sie können in Österreich eine Ausbildung aus dem Ausland anrechnen/bestätigen lassen. Dann können Sie in Ihrem Beruf arbeiten. Informieren Sie sich online unter www.berufsanerkennung.at

Sie möchten in Ihrem Beruf arbeiten. Klicken Sie auf „Weiter” und informieren Sie sich zu Ihrer Ausbildung:

Geben Sie Ihren Beruf ein und versuchen Sie Informationen zu finden.

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Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Für welchen Beruf suchen Sie Informationen?

Gibt es diesen Beruf auf der Homepage?

Ja ☐ Nein

Welche Informationen finden Sie?

Tipp:

Sie können auch eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Unter http://www.berufsanerkennung.at/beratung/ finden Sie alle Adressen, wo Sie hingehen und sich informieren können.

4. Welche Ausbildungschancen haben meine Kinder?

Welche Berufe können Sie sich für Ihre Kinder vorstellen? Schreiben Sie Beispiele auf.

Mädchen

Buben

Warum haben Sie diese Berufe gewählt? Erzählen Sie.

Redemittel:

Mein Sohn interessiert sich für … Meine Tochter mag gern … Ich möchte, dass mein Sohn … Für meine Tochter kann ich mir vorstellen, dass …

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Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Fragen.

Allgemeines zur Chancengleichheit von Mädchen und Buben

Mädchen und Buben sollen in allen Bereichen die gleichen Chancen haben. Es sind bereits die Eltern, die ihren Kindern ein bestimmtes „Frauen­ oder Männerbild“ vorleben. Wenn diese bereits zu Hause in der Familie Gleichberechtigung und einen respektvollen partnerschaftlichen Umgang leben, ist dies ein wichtiger Faktor für das spätere Rollenbild von Mädchen und Buben.

Auch in der Berufswahl spielen Frauen­ und Männerbilder eine Rolle.

Viele Jugendliche orientieren sich an typischen Frauen­ und Männerberufen.

Im späteren Berufsleben sollten Frauen aber auch die Chance haben, Karriere in einem technischen Beruf machen zu können. Wenn Mädchen bereits in der Schule lernen, sich auch mit Technik oder Mathematik zu beschäftigen, dann wählen sie vielleicht auch eher einen technischen Beruf. Genauso sollten Männer die Möglichkeit haben, sich im Erziehungsund Pflegebereich zu engagieren.1

Wortschatz: die Chancengleichheit, -en = Buben und Mädchen haben die gleichen Möglichkeiten auf z. B. Bildung. vorleben = zeigen, wie etwas gemacht wird. das Rollenbild, -er = die Vorstellung, wie man sich als Frau oder Mann verhalten sollte. sich engagieren = etwas aktiv machen

1. Mädchen und Buben sollen die gleichen Chancen haben.

☐ Richtig ☐ Falsch

2. Kinder lernen schon zuhause, wie sie später als Frau oder als Mann handeln werden.

☐ Richtig ☐ Falsch

3. Viele junge Burschen wählen automatisch typische Frauenberufe.

☐ Richtig ☐ Falsch

4. Frauen sollen auch in einem technischen Beruf arbeiten können.

☐ Richtig ☐ Falsch

Was denken Sie über Rollenbilder von Mädchen und Buben? Gibt es ein bestimmtes Verhalten für Mädchen und ein bestimmtes Verhalten für Buben? Erzählen Sie.

Redemittel: Ich finde, dass… | Ich glaube, dass… Mädchen sollten… | Buben sollten…

Bildungswege: Gleiche Chancen für alle

Lösungsblatt

(1) 1. ein Studium an einer Fachhochschule

2. zwei Jahre

3. zwei Fächer

4. Nach neun Schuljahren kann man mit der Ausbildung beginnen.

(2) 1. F; 2. R; 3. R; 4. F;

Ankreuzen: Alter, Körpergröße, Staatsbürgerschaft, Unbescholtenheit

(4) 1. R; 2. R; 3. F; 4. R;

Quellen

1 Screenshot Berufsanerkennung. Online im Internet: URL: http://www.berufsanerkennung.at/de/ [2016-03-01]

2 Help: Chancengleichheit – Definition. Online im Internet: URL: https:// www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/182/Seite.1820100.html #Allgemeines [2016-02-23] (bearbeitet und gekürzt)

Fotos: Fotolia

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