iran history-German

Page 1

Irán

Deutsch

Ein geschichtsträchtiges Land


ww w .IranMarcoPolo.com/en

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen haben wir eine bewährte Rolle beim Anbieten von Angeboten im inländischen und Incoming-Tourismus im Iran eingenommen. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, unseren Kunden für das uns entgegengebrachtes Vertrauen unvergessliche aber auch authentische Erfahrungen zu bieten. Sowohl Reiseagenturen als auch Privat- und Gruppenreisende können einfach auf unsere Angebotspalette zurückgreifen. Diese umfassen Freizeit- und Urlaubsreisen, den Besuch der zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten und Ausflüge in die herrliche Natur. Wir offerieren aber auch die Organisation und Durchführung von Geschäftsreisen sowie Hotelbuchungen und das Mieten von Autos. Treten Sie mit uns noch heute in Kontakt und lassen Sie uns gemeinsam voranschreiten, indem wir nur das Beste im Blick haben. Herzlichen Dank, wir freuen uns auf eine fruchtbare und lange Zusammenarbeit mit Ihnen. Unsere Vision

Als größter, bekanntester und meistvertrautester Reiseveranstalter Irans haben wir nichts Geringeres im Blick, als das Bieten Originalität und Abwechslungsreichtum durch viele Möglichkeiten sowie das Erschließen von Tourismusmärkten weltweit. Unsere Mission

Da wir uns dem verantwortungsvollen Tourismus verschrieben haben, möchten wir einerseits eine wirkungsvolle Rolle beim Bewerben des Reiselandes Iran spielen und andererseits zum nationalen wirtschaftlichen Wachstum beitragen. Dies kann gelingen, wenn wir die Vielfalt und die Reichtümer iranischer Kultur und Natur inländischen Amir Hossein Jafari und ausländischen Reisenden Director general jafari@IranMarcoPolo.com nahe bringen können.

Warum Marcopolo?  Ein überraschendes Reiseerlebnis, Iran ist das Land der Wunder! Wir haben Pläne, Ihr Erlebnis noch überraschender zu machen! Ihnen eine besondere Reise anzubieten und einzigartiger Momente zu organisieren ist unsere Leidenschaft. - Eine überraschend gute Reiseerfahrung Iran ist das Land der Wunder! Und wir wissen, wie wir Ihr Reiseerlebnis noch einzigartiger machen können: Wir stellen Ihnen besondere Reisevorschläge zur Auswahl und schaffen die angenehmsten Momente für Sie und Ihre Lieben.  - Zuverlässige Reiseexperten Unsere Teammitglieder alle sind passionierte Reisende und professionelle Ratgeber in puncto iranweite Ausflüge! Anfragen werden von uns selbstredend schnell, effizient und freundlich bearbeitet. Unsere Reiseexperten unterstützen Sie bei dem Schritt Ihres Iranaufenthalts!  - Wettbewerbsfähige Preise Jahre der intensiven Zusammenarbeit mit den wichtigsten regionalen Reisedienstleistern und ein profundes Wissen der Tourismusindustrie versetzen uns in die Position, Ihnen die konkurrenzfähigsten Preise für Ihre Anfrage zu bieten.

Die Geschichte Irans auf einem Blick

Frühe Kulturen im Iran 1 Elam (2500-644 v. Chr.) 1 Arische Stämme im Iran (3000 bis 1000 v. Chr.) 1 Medisches Königreich (728-550 v. Chr.) 2 Achämenidenreich (550 – 330 v.Chr.) 2 Hellenistische Zeit (323 – 141 v.Chr.) 3 Das Partherreich (247 v.Chr. – 224 n.Chr.) 3 Sassanidische Epoche (224 – 651 n.Chr.) 4 Die frühen iranisch-islamischen Dynastien (636 – ca. 1100 n.Chr.) 5 Ghaznawid-Dynastie (962 – 1186) 6 Iran unter seldschukischer Herrschaft (1037 – 1200) 6 Mongolische Herrscher Irans (1219-1353) 7 Timuriden und turkmenische Herrscher (1389-1508) 8 Safawidendynastie (1501-1736) 8 Afschariden- und Zand-Dynastien (1736-1779) 1 Kadschar-Dynastie (1794-1925) 12 Pahlavi-Dynastie und die Islamische Republik (1925-1979) 13

Unser Angebot Als führender nationaler Reiseanbieter im und in den Iran zeichnen wir uns durch ein breites Angebot und das professionelle Zusammenstellen, Planen, die Koordination sowie das Durchführen von Pauschal- und Individualreisen aus, die Sie zu den Hauptattraktionen und weniger berührten Naturwunder Irans führen. Wir bieten außerdem die Möglichkeit, Hotels online zu reservieren. So können unsere Kunden aus mehr als 500 Hotels unterschiedlicher Klasse und Qualität im gesamten Iran zu den günstigsten Preisen wählen. Zusätzlich bieten wir Komplettlösungen für Geschäftsund weitere MICE-Reisen an und konzentrieren uns dabei auf Geschäftstreffen und internationale Messen und Ausstellungen im Iran. Autovermietung, Transfer und die Visumbeschaffung zählen zu den weiteren Diensten, die wir unseren .iranischen und ausländischen Kunden anbieten

Mitgliedschaft

www.IranMarcoPolo.com/en


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

incoming@IranMarcoPolo.com 8000-7500 v. Chr. – Prä-keramisches Neolithikum 8000 v. Chr. – Erste Besiedlung des iranische Plateaus; Beginn der Domestizierung von Schafen und Ziegen 7500-5000 v. Chr. – Ke-ramisches Neolithikum 6300 v. Chr. – Erste Beweisung von Kupfer-schmelzen 5000 v. Chr. – Ein Wein-glas aus Hajji Firuz Tepe ist der älteste Beweis der Weinherstellung 4000 v. Chr. – Tappe Sialk beherbergt einige der ältesten Überbleibsel von Siedlungen auf dem iranischen Plateau 3400-3100 v. Chr. – Keramiken und Skulp-turen in Chuzestan sind äußerlich denen aus Südmesopotamien 2700-1500 v. Chr. – Alt-elamische Periode 1500-1000 v. Chr. – Mittelelamische Periode 1450-1250 v. Chr. – Eisenzeit I 1340-1300 v. Chr. – eine neue Hauptstadt und religiöser Komplex, ein-schließlich Zikkurat, wurde von König Untasch-Napirischa in Tschogha-Zanbil, Chuzestan erbaut 1250-800 v. Chr. – Eisenzeit II 1119-1098 v. Chr. – Herrschaft von Nebukad-nezar I von Babylonien 1100 v. Chr. – Nebukad-nezar I von Babylonien fällt in Elam ein, plündert und zerstört die Hauptstadt Susa Die Eisenzeit beginnt in Europa, 400 Jahre nach dem Nahen Osten 1000-539 v. Chr. – Neu-elamische Periode

Gegen Ende des 4. Jahrtausends v.Chr. erzielten Handwerker große Fortschritte in der Töpferei und stellten die lebhaftesten und lebendigsten gestalteten Keramiken her, die in der Tappe Sialk und Susa gefunden wurde.

800-550 v. Chr. – Eisenzeit III 825 v. Chr. – Aufstieg der Meder 776 v. Chr. – Die ersten Olympischen Spiele finden statt 728 v. Chr. – Deiokes gründet das medische Reich 675-653 v. Chr. – Herrschaft von

Diese elamische Bronzetafel das einzige dreidimensionale Bespiel von Gottesanbetung im Altertum.

3

Frühe Kulturen im Iran

Reiches und Sitz des Königs. Um diese Zeit Die Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen trat Elam als fortgeschrittene Kultur auf der Iran während der Altsteinzeit und Mittelsteinzeit Weltbühne in Erscheinung – Jahrhunderte Zeit sind noch nicht grundlegend untersucht. vor denen auf Kreta, in Mykene (2000 v. Das Leben im Neolithikum ist hingegen besser Chr.), in Anatolien (1800 v. Chr.), in China erforscht. Bemerkenswerte geologische und (1500 v. Chr.), der Phönizier Diese beiden (1300 v. Chr.) und den natürliche Beweisstücke beweisen, dass eine goldenen und der ersten großen Kulturen der Menschheit silbernen Figuren Hebräern (1200 v. Chr.). auf Kupferbrocken Die Mittel-Elamische im Iran angesiedelt war; noch weit vor derer sind fast identische Periode begann 1500 v. in Ägypten, Mesopotamien und Indien. Die Darstellungen iranischen Siedlungen des Neolithikums eines Chr. mit dem Erstarken elamischen der Igehalkiden-Dynastie, (8000 bis 7000 v. Chr.) sind durch Königs. deutliche Veränderungen im Werkzeugbau, von denen König UntashSiedlungsstrukturen und Ernährungsmethoden Napirischa der berühmteste war. Er ließ einschließlich der Haltung von Nutztieren und die Stadt Dur Untasch (Tschoga-Zanbil) dem Anbau von Nutzpflanzen charakterisiert. erbauen, eines der antiken architektonischen Die Iraner waren vermutlich die ersten, Wunder, das bis jetzt überdauerte. die Datteln und Weizen anbauten sowie Während der Herrschaft von SchutrukKamele und Schafen zähmten. Die Existenz Nahhunte wurde Elam eine bedeutende von ergiebigen Erzminen kann ein Indiz Militärmacht im Mittleren Osten. Schutrukdafür sein, dass Metalle seit dieser Epoche Nahhunte eroberte Babylon. Die berühmte abgebaut und verarbeitet wurden. Eine der Gesetzesstele des Hammurapi I. (mit aktuellen Ausgrabungsstätten – Arisman dem Kodex Hammurapis) wanderte (südöstliche von Teheran) – konnte als eines der in die Stelensammlung des Königs weltweit ersten Zentren für metallverarbeitende in der Hauptstadt Susa, wo sie Industrie identifiziert werden. über drei Jahrtausende später von Ungefähr um 6000 v. Chr. war die französischen Archäologen wieder dörfliche Landwirtschaft auf der freigelegt wurde. Das Original befindet iranischen Ebene und im Tiefland von sich im Louvre, eine Kopie kann Chuzestan weit verbreitet. Neben anderen aber auch im Nationalmuseum in wurden bei Sialk (südlich von Kaschan), Teheran bestaunt werden. am Rande der zentralen Salzwüste, Die Tage des elamitischen Beweise für das relativ komplexe Militärreiches waren jedoch landwirtschaftliche Leben zu dieser gezählt. In einer Serie von Zeit nachgewiesen. In der Altsteinzeit Angriffen zwischen 692 und 639 begonnen, mündete das kräftige v. Chr. zerstörten die Armeen des Wachstum Irans um das 3. Jahrtausend assyrischen Königs Assurbanipal Ein besonderes Stück elamischer die Stadt Susa und schlugen das v. Chr. in die Elam-Hochkultur. Skulpturen ist Bronzestatur aus dem 14. Jahrhundert v.Chr. von der König elamitische Königreich nieder. Napir-Asu aus Susa (nun im Louvre). Andere wichtige Volksgruppen, Elam (2500-644 v. Chr.) die neben den Elamer auf der Iranische Ebene In dem späten vierten und frühen dritten Jahrtausend v. lebten, waren die Urartäer und die Mannäer. Chr. entstand auf dem Gebiet Irans eine hochentwickelte Das urartäische Königreich, welches seine antike Kultur namens Elam („Das Land der Götter“). Blütezeit um 900 v. Chr. hatte, hatte sein Zentrum Der Ursprung der Elamer ist unklar. Die ersten Könige im Nordwesten Irans und breitete sich bis in regierten um 2700 v. Chr. Die frühen Herrscher wurden die heutige Türkei und nach Armenien aus. durch die Awan-Dynastie abgelöst, Das mannäische Königreich war im welchen wiederum die SimaschkiSüdwesten der Urartäer und wurde von Dynastie nachfolgte. In der Mitte ihnen um 800 v. Chr. eingenommen. des 19. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Macht Arische Stämme im Iran (3000 an eine neue Dynastie, bis 3000 v. Chr.) die Igehalkiden, übertragen. Der Beginn der Eisenzeit ist geprägt Um 2500 v. Chr. gründeten von grundlegenden Veränderungen die Elamer die Stadt Susa in kulturellen und historischen (Schusch), die Hauptstadt ihres Mustern, die durch die Ankunft der Arier hervorgerufen wurden. Höchstwahrscheinlich kamen die Arier

Mit all ihrer Vielfalt, die sogenannten LorestanBronzeobjektezeigen zumeist landwirtschaftliche Geräte der Nomaden, die von sesshaften Handwerkern in ihren Städten und Dörfern im Westen Irans für durchreisende Nomaden produziert worden sein könnten. Ihr Name stammt von der Lorestan-Region im Iran, in der sie in alten Gräbern gefunden wurden.

Aus einem 2000 v.Chr. datierenden Grab der elamischen Stadt Susa, stammt dieser lebensgroße Kopf aus Lehm, der neben einem Totenschädel lag und könnte ein Portait des nun im Louvre befindlichen Toten Mannes sein.

Phraortes, dem medischen König 633-584 v. Chr. – Herrschaft von Kyaxares 584-550 v. Chr. – Herrschaft von Astyages

Elam


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

4

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Nach iranischen Sagen führte König Dschamschid sein Volk von Iran-Vidsch (einem mystischen Ort, vermutlich die letzte gemeinsame Heimat Indo-Iraner) nach Iran. Ihm wird nachgesagt, sein Schwert drei Mal in die Erde gerammt zu haben und so das Land in drei Zeitaltern drei Mal größer gemacht zu haben. Die Sage, die Gelehrte dazu veranlasste, dass die arische Migration in drei großen Wellen stattfinden würde.

550 v. Chr. – Astyages wird von

Kyros’ Mausoleum in Pasargadae ist ein frühes Beispiel hämenidischer Monumentalkunst.

über das Kaspische Meer und den Kaukasus nach Iran. Die Migration begann um 3000 v. Chr. bis um 1000 v. Chr. das Iranische Plateau sukzessiv in drei Zügen abgeschlossen wurde. Kälte, Bevölkerungsdruck, Überweidung und feindliche Nachbarstämme waren vermutlich die Gründe der Migration. Die Ureinwohner des Iranischen Plateaus begrüßten die Neuankömmlinge mit offenen Armen, da sie neue Technologien mit sich brachten. Unter den Arischen Stämmen im Iran können drei Hauptstämme ausgemacht werden: Die Skythen, die Meder und die Perser. Die Skythen ließen sich in den nördlichen Zagrosbergen nieder und verfolgten eine halbnomadisches Leben, dem Plündern die Lebensgrundlage war. Die Meder besiedelten ein großes Gebiet vom heutigen Täbris im Norden bis nach Isfahan. Die Perser bevölkerten drei Gebiete: südlich vom Urmia-See, an der nördlichen Grenze des Elamitischen Königreiches und im Gebiet des heutigen Schiras, wo sie ihre Hauptsiedlungen errichteten. Denen gaben Sie den Namen Parsa (oder Persia auf Griechisch). Allmählich reorganisierten sich die iranischen Stämme in Königreiche, da sie sich permanent Angriffen der Assyrer ausgesetzt sahen. Das erste bekannte iranische Königreich war das der Meder. Medische Königreich (728-550 v. Chr.)

Ein medisches goldenes Trinkhorn ist eines der seltensten Artefakte der medischen Zeit (heute im Reza Abbasi Museum in Teheran).

Medien

Das medische Königreich begann mit der Herrschaft von Deiokes. Er teilte sein Reich in mehrere Provinzen und baute eine starke Armee zum Aufhalten der Assyrer auf. Das militärische Fingerspitzengefühl seines Sohnes und Nachfolger Phraortes half dem Meder, die

Dieser goldene Kelch aus Hasanlu war so wertvoll, dass mindestens drei Menschen entweder beim Bewachen oder beim Stehlen starben. Die Gravierung zeigt einen Sturmgott, einen Stier zum Wasserspucken auf Erde anstachelnd, und einen Boxer, ein Monster bekämpfend.

Teile der Säule von Persepolis, einem von Darius dem Großen und seinen Nachfolgern erbautes Areal von Palästen, zeigt fast exklusiv die persischen NeujahrsZeremonien (heute im tionalmuseum in Teheran).

Assyrer zu besiegen. Nach Phraortes gab es eine kurze Epoche skythischer Herrschaft über Meder bis diese durch Kyaxares gestürzt wurden, der die skythischen Könige dazu bringen konnte, so viel betrunken zu werden, dass sie leicht umgebracht werden konnten. Kyaxares, der bedeutendste König der Meder, strukturierte die Armee um und konnte dadurch die Assyrer endgültig niederringen. Beim Tod von Kyaxares kontrollierten die Meder ein gigantisches Territorium, das von Anatolien bis Teheran und in den Südwesten des Iran reichte. Der letze König der Meder, Astyages, war vielleicht der erste unrechtmäßige Herrscher des Landes. Des Weiteren wurde das einfache Leben der Arier, das den Medes die glorreichen Eroberungen ermöglicht hatte, durch ein extravagantes mesopotamisches Hofleben abgelöst. Das medische Königreich begann zu zerfallen. Einhergehend begann die persische AchämidenDynastie zu erstarken.

Dieses silberne Trinkhorn unterstreicht den vielseitigen Geschmack der Achämeniden. Der Adlerkopf und -flügel, die Ziegenhörner, die Stierohren und die Löwenbeine der phantastischen Bestie sind alle vergoldet. (Metropolitan Museum of Arts, New York) seinem Enkel-sohn besiegt, dem späteren Achämedien-könig Kyros II 550 v.Chr. – Das persische Reich, die erste Wichtige Achämenidenkönige: Kyros II., der Große - 559-530 v.Chr. Kambyses II. - 530-522 v.Chr. Dareios I., der Große - 522-486 v.Chr. Xerxes I. - 486-465 v.Chr. Artaxerxes I. – 465-425 v.Chr. Dareios III. – 336-330 v.Chr.

Achämenidenreich (550-330 v.Chr.)

Kyros der Große was der erste wichtige achämenidische Herrscher. Zu der Zeit, als er König wurde, hatte Persien Das außerordentlich hergestellte goldene Trinkhorn, bereits eine große Ausdehnung einem universellen persischen Trinkhorns, zeigt die Herrlichkeit erreicht. Kyros wollte jedoch des höfischen Lebens in Persien nicht weniger als die Herrschaft während der Achämenidenzeit. über die ganze bekannte Welt. Über zwei Jahre hinweg eroberte er Elam, Medien, Lydien und einige griechische Städte an der Ionischen Küste. Seine Macht festigend nahm er ebenfalls Babylon ein und befreite die dort eingesperrten Juden, was den Persern ein positives Bild in der Bibel verschaffte. Im Osten reichte sein Reich bis in den Hindukusch, im heutigen Afghanistan. Kyros war ein Eroberer, der seines gleichen suchte. Nicht nur Perser sogar auch Griechen zeigten

Achämenidenreich

Sitzend auf einem königlichen Thron in Persepolis, die von ihm ausgebaute Prachtstadt, hält Xerxes I. das königliche Zepter in seiner Rechten. In seiner Linken befindet sich eine Lotusblüte, das Symbol des Königtums. indo-europäische Macht, wird gegründet 549 v.Chr. – Armenien wird nach 63 Jahren unter den Königen von Media persische Provinz 546 v.Chr. – Kyros besiegt Krösus, den König Lydiens 539 v.Chr. – Kyros erobert Babylon und Syrien 537 v.Chr. – Kyros zieht westlich des Indus-Flusses in den Krieg

Achämenidische Skulpturen offenbaren die beeindruckende Handwerkskunst ihrer Schöpfer.


incoming@IranMarcoPolo.com

Diese Darstellung einer persischen Dame ist in den Chalcedon eingraviert. Obwohl solche Darstellungen selten in Achämenidenpalästen und in der Öffentlichkeit zu finden waren, können Frauen in kleineren Kunstwerken gesehen werden.

529 v.Chr. – Kyros stirbt, das größte bis dato bekannte Imperium hinterlassend; er wird von seinem Sohn Kambyses II. beerbt 525 v.Chr. – Kambyses erobert Ägypten, kommt aber auf dem Heimweg um 521 v.Chr. – Gaumata wird im Kampf von Dareios I. getötet, der neuer achämenidischer König wird 518 v.Chr. – Der Bau Persopolis‘ beginnt 490-479 v.Chr. – Persisch griechische Kriege 490 v.Chr. – Schlacht von Marathon, gewonnen von den Griechen 479 v.Chr. – Eine gemeinsame griechische Armee stoppt die Perser

Alexander bekämpft die Truppen Dareios’ III.; wiedergegeben in einem Mosaik in Pompeij, Italien. in der Schlacht von Plataiai 355-323 v.Chr. – Das Leben von Alexander dem Großen 336 v.Chr. – Alexander übernimmt den Thron in Makedonien und ganz Grie-chenlands und beginnt seinen Asienfeldzug 333 v.Chr. – Alexander gewinnt die Schlacht von Issos gegen die Perser 331 v.Chr. – Die Schlacht von Gaugamela im Norden Mesopotamiens läutet Alexanders Sieg über Dareios III. ein 330 v.Chr. – Dareios III. wird von seinem Gouverneur Bessos ermordet; Alexander wird Herrscher über das persische Reich

Unter der wichtigsten Überbleibsel der Parther ist diese Bronzestatur eines Prinzen, der nun im Nationalmuseum in Teheran steht.

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

Der sogenannte OxusSchatz enthält ca. 170 Objekt, die meist vom 5. und 4. Jahrhundert v.Chr. datiert sind. Die goldene Haarspange mit den beiden Greifen ist eines dessen spektakulärsten Stücke. Haarspangen wurden am persischen Hof als prestigeträchtiges Geschenk gesehen. In dem mit Wasserfarben gezeichneten Gemälde des französischen Architekten und Archäologen Maurice Pillet führt Darius I. einen Festumzug in seinen Palast in Susa. Susa war immer der Stolz der Elamiter und später der Perser. Eine Stadt, die 5000 Jahre bis zur totalen Zerstörung durch die Mongolen bestand hatte.

große Achtung und Ehrfurcht und nicht ohne Grund wurde er von Xenophon als idealen Monarchen gepriesen. Kyros fiel im Kampf, als eine Revolte niedergeschlagen wurde und wurde im Pasargadai, der von ihm gegründeten Hauptstadt, begraben. Kyros‘ Sohn und Nachfolger, Kambyses II., war weniger erfolgreich. Trotzdem schaffte er es, in Ägypten einzumarschieren und begründete dort eine Dynastie persischer Könige. Er wurde ermordet (oder starb an einer selbstzugefügten Wunde) während einer Putsches des Priesters Gaumata, der den Thron anschließend bis zum Umsturz durch Mitglied der achämenidischen Familie, Dareios I., kam. Dareios I., erneut ein „Großer“ in der AchämenidenDynastie, beendete Kyros‘ ambitioniertes Werk mit der Eroberung Nord-Indiens, weiterer Teile Griechenlands und Südeuropas sowie ganz Zentralasiens. Des Weiteren nahm er Ägypten wieder ein, wo er das Graben eines Kanals zwischen Mittel- und Rotem Meer anordnete – einem Vorreiter des Suez-Kanals. Er stieß sogar in die Region nördlich des Schwarzen Meeres vor, wurde jedoch von den Skythen zurückgedrängt. Dareios griff auch das griechische Festland an, aber als Ergebnis der Niederlage bei der Schlacht von Marathon war er gezwungen, die Grenzen seines Reichen nach Zentralasien zurückzuziehen. Trotz dieser Niederlage war Dareios‘ Reich das größte, das die Welt je gesehen hatte und folglich war die Verwaltung eine Herausforderung. Dareios war wahrhaftig ein Mann außergewöhnlicher Weitsicht und großer Politiker. Eine seiner Errungenschaften war die Schaffung des ersten Schnellstraßen-Netzwerkes. Die gepflasterte Persische Königsstraße war 2703km lang und führte von der Winterresidenz in Susa bis Ephesos am Mittelmeer und hatte 111 Haltepunkte. Dareios kann auch die Schaffung des ersten Postsystems (barid) angerechnet werden. Er führte Münzen ein (darik), die staatliche Ehe, ernannte königliche Inspektoren, um über die Vorgänge im Reich Bescheid zu wissen. Weitere Leistungen Dareios’ Herrschaft sind die Kodierung von Daten, ein allgemeines Rechtssystem, auf dem viel später die iranische Rechtsordnung beruht, und schließlich der Bau einer neuen Hauptstadt in Persepolis. Handel wurde intensiviert und daher wurden die persischen Begriffe für typische Handelswaren im Mittleren Osten vorherrschend und unvermeidlich auch im Westen angenommen. Beispiele hierfür sind die Worte Basar, Schal, Orange, Limone, Spargel oder Spinat. Nach Dareios dem Großen und seinem Nachfolger Xerxes, schwand die Macht der Achämeniden. Der letze achämedinische König, Dareios III., wurde von Alexander dem Großen gestürzt. 330 v.Chr. setzte der -26jährige makedonische Eroberer Persepolis in Brand und brachte die achämenidische Herrschaft zu einem abrupten Ende.

5

Einen Trinkkelch in der Hand, die Keule bei den Füßen ruhend, liegt der lebensgroße Herkules faul auf einer Löwenhaut neben Bistun.

Hellenistische Zeit (323-141 v.Chr.)

In seinem Welteroberungs-Feldzug hoffte Alexander auf eine erfolgreiche Verständigung der Europäer mit den Völkern des Mittleren Osten. Um dieses Ziel zu erreichen, heiratete Alexander die Tochter, Roxane, des einflussreichsten baktrischer Herrschers und befahl 80 seiner besten Beamten und 000 10 seiner Soldaten, persische Frauen bei einer Massenheirat in Susa zu heiraten. Auf jeden Fall beendete sein Tod in Babylon seine Pläne der Vollendung der Vereinigung von Griechen und Persern. Unter seinen Generälen entflammten Streite über die Aufteilung seines gigantischen Reiches. Sie ermordeten Alexanders Witwe und seinen Sohn und alle außer einem trennten sich wieder von ihren Frauen. Dann teilten sie das Reich unter drei von ihnen auf. Iran ging an Seleukos, dem einzigen Offizier, der seine iranische Frau behielt und innig liebte. Er wurde bekannt als Seleukos Die ZeusStatur (heute im I Nikator oder als „der Eroberer“. Unter Nationalmuseum in Seleukos‘ Sohn, Antiochos III., dem 6. Teheran) [zeugt vom griechischen in der Linie der seleukidischen Könige, direktenEinfluss auf die persische Kultur]. konnte die ständige Bedrohung lokaler Herrscher eingedämmt werden, aber die aufflammende Revolution in den iranischen Provinzen konnte er nicht im Keim ersticken. Trotz der enormen Anstrengungen der Seleukiden, den Iranern die griechische Kultur nahe zu bringen, blieben die Griechen Fremde für das iranische Volk. Nach circa eineinhalb Jahrhunderten griechischer Herrschaft in Iran wurden die Seleukiden schließlich von den Parthern gestürzt. Das Partherreich (247 v.Chr. – 224 n.Chr.)

Im Achämenidenreich wurde eine Provinz südlich und östlich des Kaspischen Meeres namens Parthien zur Zeit Kyros des Großen annektiert. Die Parther Bronzestatur waren eine der ersten, die gegen DimethrasDie vervollständigt die Sammlung seleukidischer die Seleukiden aufbegehrten Objekte im Nationalmuseum und wurden von zwei Brüdern, von Teheran.

Seleukidenreich


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

6

Sassanidische Epoche Arsakes und Tiridates, angeführt. Arsakes wurde als (224-651 n.Chr.) erster König gekrönt und sein Titel wurde ehrenhalber an alle folgenden parthanischen Könige weitergegeben, Der letzte parthische König Artabanos V. verlor um die gemeinhin als Arsakiden bekannt waren. 224 n.Chr. den letzten Kamp gegen die Sassaniden. Mithridates I wird als Gründer des Partherreiches Der Legende nach soll Ardaschir Babakan, ein Vasall gehandelt. Er soll seine Hauptstadt in Nysa, von Artabanos V., das Gefecht provoziert haben, in der Nähe des heutigen Aschchabad, der nachdem er eine Stadt namens Gur oder „Herrlichkeit Hauptstadt Turkmenistans, angelegt haben. von Ardaschir“ in der Nähe von Firuzabad gründete. Die Herrschaft von Mithridates II. war die glorreichste Ardaschir verfolgte seine Vorfahren bis zu Sassan, im Kapitel parthischer Geschichte. Unter seiner Führung einem zoroastrischen Priester, der seinen Name für die erstreckte sich das Reich von Armenien bis nach Indien. letzte natürliche Dynastie in Persien vor der Eroberung Mithridates II. änderte die Hauptstadt von Aschchabad durch die Araber gab. Ein zentralisierte Regierung, nach Hekatompylos (dem heutigen Damghan im Iran), im dynastische Legitimität sowie eine Staatsreligion waren Zentrum von Parthien. Der Handel zwischen Fernost und charakteristisch für die Herrschaft der Sassaniden und West blühte auf und durch den Iran führte die einfachste diese war ziemlich gegensätzlich zu der Religionsfreiheit Route, die später als Seidenstraße bekannt werden sollte. und der Konföderation unter den Parthern. Das Die Parther waren ausgezeichnete Kämpfer und Sassanidenreich stieg zu den größten der Welt auf. exzellente Reiter. Ihr berühmtes Manöver, das legendäre Unter Ardaschirs Nachfolger, Schapur I., erreichte „Parthisches Manöver“ das Reich eine Ausdehnung von Indisch-Punjab bis zu Münzen aus der Partherzeit war das Antäuschen eines den östlichen Auf der Rückseite gaben Forschern viele Hinweise sassanidischer Münzen auf wichtige Ereignisse der Zeit Rückzuges im Galopp, dann Grenzen von waren oft Feuertempel vor allem über die königliche zu sehen, wie auf drehten sie sich aber im Sattel und Nachfolge. der von Bahram V. um und beschossen die Verfolger mit Pfeilen und was oftmals den Sieg brachte. Die Parther folgten keiner strengen Hierarchie oder zentralisierten Führung. Obwohl sie mehrheitlich Anhänger der Zoroastrismus waren, trugen sie Eine große Anzahl an Töperwaren und zu der Verbreitung des Buddhismus Glas hat die Partherzeit überstanden. Die Jagdszenen meisten belegen einen sehr hohen Grad an in China bei, wo ein parthischer sind die populärsten Handwerkskunst. Prinz das Wort Buddhas um die Mitte Motive der Sassaniden. des 2. Jahrhunderts n.Chr. verbreitete. Die Parther sprachen eine ähnliche Sprache Kappadokien in Anatolien. Wohlstand stieg wie die Achämeniden, nutzten die Pahlavimerklich, sodass Schapur I. sogar Krieg gegen Schrift und führten ein Verwaltungssystem, die Römer wagte und deren Eroberer Valerian das auf dem der Achämeniden beruhte, gefangen nahm. Im Gegensatz zu Ardaschir, ein. Talentierte Architekten erfanden den der den Titel „König der Könige Irans“ für sich eivan, ein Merkmal, das später für iranischbeanspruchte, nahm Schapur I. den Titel „König islamische Architektur charakteristisch war. der Könige Irans und Nicht-Irans“; ein Titel der von Obwohl das Reich relativ lange existierte, seinen Nachfolgern weitergeführt wurde. stürzte es nach Mithridates‘ Tod ins Chaos, Die Sassaniden wählten den Zoroastrismus welches nur kurz während der Herrschaft als Hauptmittel zur Vereinigung der von Orodes II. unterbrochen wurde. verschiedenen Völker zum Erweitern ihres Das Reich der Parther war im Westen ständiger Einflussbereiches. Schapur I. ließ jedoch Bedrohung durch das Römische Reich auch Manichäismus zu, eine Lehre, die ein ausgesetzt. Im Osten herrschten nomadische Mix von Christentum, Zoroastrismus und Horden, die ohne die Parther wahrscheinlich Buddhismus, darstellt. Seine Nachfolger den Nahen Osten und Teile Europas überrannt gestatteten andere Glaubensrichtungen hätten. Geschwächt durch interne Querelen und nicht und der höchste Priester, Kartir, die Feinde an den Grenzen des Reiches, hatten war der berüchtigtste Anhänger dieser die Parther der neu aufkommenden Macht, Der ersten Partherkönige bezeichneten sich selbst den Sassaniden, nicht entgegen zu setzen. als „Hellenophile” (Bewunderer griecher Kultur). Doch als die Zeit fortschritt wurde diese Bezeichnung eher in der Sie hatten es trotzdem geschafft, für Art wahr, dass die Parther anti-römisch eingestellt waren. fünf Jahrhunderte zu herrschen und Partherkunst war sehr von griechischen Motiven und Techniken beeinflusst, wie an der Statur Bacchus‘ erkennbar. es eine der faszinierendsten Kapitel in Der Bogen des Chosrau (Taq-e Kisra) ist das iranischer Geschichte zu belegen. einzige Überbleibsel der Stadt Ktesiphon im Irak.

Partherreich

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Stecknadelkopf mit typischen parthischer Frontalität (Nationalmuseum, Teheran).

220 v.Chr. – Die Chinesische Mauer wird unter Shih Huang Ti fertiggestellt 250 v.Chr. – Die Parther (Arsakiden) erobern Chorasan von den Seleukiden ~200 v.Chr. – Die Seidenstraße wird „eröffnet“ 184 v.Chr. – Die Maurya-Dynastie endet in Indien 133-27 v.Chr. – Zeit der Römischen Republik 129 v.Chr. – Phrates II. besiegt die Seleukiden endgültig 92 v.Chr. – Mithridates II. schmiedet eine Allianz mit Rom und marschiert in Mesopotamien ein; Mithridates II. schließt den ersten Friedensvertrag zwischen Parthien und Rom 53 v.Chr. – Die römischen Legionen Crassus‘ erleiden eine entscheidende Niederlage gegen die Parther bei Harran (dem

Töpferware und Glaswaren aus

der Sassanidenperiode weisen höchste Handwerkskunst auf.

alten Carrhae); dieser Sieg lässt die Parther zur Supermacht dieser Zeit aufsteigen 36 v.Chr. – Die Parther besiegen die Truppen Marcus Antonius‘ 1 n.Chr. – Geburt Jesu 193-211 – Die Herrschaft von Septimius Severus, dem römischen Kaiser (unter ihm erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung, mit fast fünfzig Provinzen) 216-276 – Das Leben von Mani, dem Gründer des Manichäismus 224 – Erfolgreicher Aufstand von Ardaschir gegen Artabanos V. 224-244 – Herrschaft Gordian III., römischer Kaiser 244-249 – Die Herrschaft Philips von Arabien, römischer Kaiser 243 – Schapur I. wird bei Resaina besiegt

Nicht überraschend zählen Kleidungsstücke zu den seltensten Artefakten aus der Vergangenheit. In einigen Fällen war die Zeit mit sassanidischen Textilien jedoch gnädig. Einige 100 Fragmente existieren heute, die den einst blühenden SassanidenIndustriezweig belegen.


incoming@IranMarcoPolo.com

Es wird angenommen, dass Sassanidenkönig Chosrau II. in diesem Relief in Taq-e Bostan nahe Kermanschah abgebildet ist. Er erlegt einen wilden Bären vom Boot aus und wird begleitet von einem großen Gefolge inklusive einem Schiff, dass mit Harfe spielenden Musikern gefüllt ist.

244 – Schapur rächt sich an den Römer mit der Schlacht von Massice (westlich von Bagdad) und zwingt Philippus Arabs einen unehrenhaften Frieden mit den Persern auf 253-260 – Herrschaft Valerians, römischer Kaiser 260 – Persische Streitkräfte besiegen die Römer bei Edessa (Griechenland) und Schapur I:nimmt Kaiser Valerian als Gefangenen 301 – Tiridates III., König von Armenien bestimmt das Christentum als Staatsreligion, was Armenien zu ersten christlichen Land weltweit macht 324-337 – Herrschaft Konstantin des Großen 337-361 – Persisch-römische Kriege 528 – Mazdak tritt für die Abschaffung von Privateigentum und der Verteilung von Wohlstand – die erste „kommunistisch-sozialistische“ Ideologie 539-622 – Persisch-byzantinische Kriege 570 – Geburt des Propheten Mohammad 622 – Der islamische Prophet zieht aus Mekka aus (Hegira) – Startdatum des islamischen Kalenders 632 – Tod des Propheten Mohammad; Abu Bakr wird erster islamischer Kalif 632-661 – Herrschaft der rechgeleiteten Kalifen

Frühes islamisches Glasgeschirr ist durch dieses Bernsteinglas repräsentiert, das heute im Keramikund Töpfermuseum in Teheran steht. Engel erscheinen zu der Propheten Geburt an der Kaaba.

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

Intoleranz. Kartir trug zweifelsohne zum Tod unzähliger Mani bei und löste die ersten religiösen Streitigkeiten der iranischen Geschichte aus. Christen wurden verfolgt, speziell nachdem das Römische Reich, der Erzfeind des Sassanidenreiches, christlich wurde. Schapur II., der nächste wichtige Herrscher nach Schapur I., war in der Geschichte Irans mit 70 Jahren am längsten an der Macht. Seine Herrschaft wurde nur durch einen langwierigen Konflikt mit Byzanz über das neuchristianisierte Armenien getrübt. Schapur hatte einige weniger erfolgreiche Nachfolger bis Yazdegerd I. eine relativ friedliche Ära einleitete. Yazdegerd überließ das Land seinem Sohn, Bahram V. Mit Vornamen Gor (Wildesel), wurde er der Liebling der persischen Volkstradition, die sein übermäßiges Können im Jagen und ihn als Frauenheld feierte. Bahrams Thronfolger war Kobad, der ein in der iranischen Geschichte ungewöhnlicher Herrscher. Ihm war die Meinung des einfachen Volkes wichtiger als die der höher gestellten Höflinge. Er distanzierte sich von einer offiziellen Religion und war der Lehre Mazdaks angetan. Sein Sohn Chosrau I., ein orthodoxer Zoroastrier, meuchelte wiederum die Mazdakiten in einem riesigen Massaker. Trotz dieser Tat wurde ihm der Titel „der Gerechte“ verliehen. Chosraus Enkelsohn, Chosrau II., hatte den Vornamen Parviz („der Siegreiche“). Auf Grund seiner Hingabe zu seiner Frau ist er in der persischen Literatur unsterblich verewigt. Sie war armenische Christin mit Namen Shirin, die ihren Mann ihr ganzes Leben bezauberte, was in der orientalischen Geschichte ein bemerkenswerter Umstand ist. Während Chosraus Herrschaft war das persische Reich durch ein erhebliches Maß an Kultur gekennzeichnet. Zu dieser Zeit wurde dem König eine Nachricht aus Medina überbracht, mit dem Angebot, Mohammad als Propheten Gottes anzuerkennen. Der König behandelte diese Botschaft mit Verachtung. Er dachte nicht im Geringsten daran, dass die Anhänger des Propheten die sassanidische Linie einige Jahre später auslöschen würden. Im Gegenteil: Er wies seinen Vertreter im Jemen, Basan, dazu an, den Propheten

gefangen zu nehmen und ihn vor den König zu stellen. Da Basan zum Islam konvertierte, wurde diese Mission nie ausgeführt. Nach Chosraus Tod folgten elf Nachfolger innerhalb von fünf Jahren aufeinander, unter ihnen zwei Königinnen. Es waren die ersten Frauen, die jemals das Zepter in Persien übernahmen. Nach den Kurzzeitregenten übernahm Sassanidenschild mit vier unterschiedlichen Chosraus Enkelsohn, Mustern, die das Schildin vier Bereiche aufteilt. Yazdegerd III., den Thorn. Seine Geschichte erinnert an die des Achämeniden Dareios III. Wie Dareios war Yazdegerd nicht dazu bestimmt, die Herrschaft zu übernehmen. Eine neue Macht erwachte in der Arabischen Wüste; eine Macht, die sowohl Staat als auch Religion grundlegend ändern sollte. Im Jahre 650 n.Chr., nur ein paar Jahre nach dem Tod des Propheten, griffen die muslimischen Streitkräfte unter Führung von Chalid ibn al-Walid die südlichen Provinzen des Sassanidenreiches an. Wenig später wurde Ktesiphon, die ruhmreiche Hauptstadt und größte Stadt der damaligen Welt, von den muslimischen Armeen besetzt, geplündert und gebrandschatzt. Bei der Schlacht von Nehawend wurden die Perser vernichtend geschlagen. Yazdegerd floh von einer Provinz in die andere bis er schließlich in der Nähe von Merw ermordet wurde. Arabische Eroberung und die frühen iranisch-islamischen Dynastien (636 – ca. 1100 n.Chr.)

Die muslimischen Araber, die die Sassaniden stürzten, wurden durch eine neue Religion inspiriert – den Islam. Obwohl der Koran die Menschen ungeachtet ihrer Rasse oder ihres sozialen Status als gleich ansieht, sahen die Eroberer, besonders die Umayyaden (die muslimischen Herrscher, die Schüssel

aus der frühen islamischen Periode ist heute im Keramik- und Töpfermuseum in Teheran ausgestellt.

Fragmente des Mosaikes, das die Tür und den Sockel des Palastes von Bischapur verzierte, sind heute im Nationalmuseum Teheran.

Sassanidenreich

Schapurs Sieg über Valerian wurde während der frühen Sassanidenherrschaft oft abgebildet. Das Flachrelief in Naqsch-e Rostam bei Persepolis zeigt die Siegesszene in außerordentlicher Größe.

dem Propheten nachfolgten), die Araber besser gestellt. Dennoch integrierten sich die Iraner schnell in die neue islamische Gesellschaft. Sie begannen, entscheidend in allen Bereichen der islamischen Bildung beizutragen und spielten eine wichtige Rolle im ökonomischen und auch politischen Leben des neuen muslimischen Reiches. Der neue Kalif kam durch die Hilfe des iranischen Heerführers Abu Muslim an die Macht, der die Armeen as-Saffahs gegen die letzte der Umayyad-Kalifen anführte. Saffah war der Urenkelsohn von Abbas, dem Onkel Mohammads, sodass seine Dynastie den Namen der Abbasiden trug. Diese war die berühmteste in der islamischen Welt. Die Abbasiden-Kalifen waren großzügige Mäzen der islamischen Kultur und Kunst. Trotz der außergewöhnlichen Fortschritte im Bereich der Kultur waren die Probleme im militärischen und administrativen Bereich weiterhin ungelöst. Außerdem

7


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

8

ertrugen die Iraner, die den Islam, da er sie vom exzessiv ritualisierten und tabuisierten Zoroastrismus befreite, freudig annahmen, keine Eindringlinge in ihrem Heimatland. Zahlreiche Rebellionen fanden als Bauernrevolte in Chorasan und Aserbaidschan statt. Schon bald bedrohten die ersten iranischen Dynastien mit dem Traum der Unabhängigkeit das Abbasidenreich. Reine iranische Staaten wurden im Zentrum ausgerufen: Tahir in Chorasan mit Nischapur als Hauptstadt, in Sistan von den Saffariden, Saman im wohlhabenden Transoxanien sowie in ost-chorasanischen Städten, Tabarestan die Ziyariden, sowie in Gorgan die Buyiden überall im Iran außer auf samanidischen Gebieten. Die Buyiden teilten sich zusammen mit den Samaniden den Ruhm, die iranische Wiedergeburt vollbracht zu haben. Da die Buyiden Schiiten waren, empfanden sie das Kalifat nicht als attraktiv, hielten es als Stabilisator der Muslime jedoch aufrecht. Bis zum Ende blieb das Kalifat unter iranischer Herrschaft. Innerhalb von zwei Jahrzehnten nach dem Erscheinen des Islam im Iran, war die iranische Kultur vollständig wiederbelegt und brachte wieder eigene Muster und Gedanken hervor. GhaznawidDynastie (962-1186)

Die Ghaznawid-Dynastie war türkischen Ursprungs. Sie wurde von Sebük Tigin begründet, einem ehemaligen türkischen Sklaven, der von den Samaniden als Statthalter von Ghazna (dem heutigen Ghazni in Afghanistan) eingesetzt wurde. Als die samanidische Dynastie Eine Miniatur des “Raschida”schwächelte, festigte Manuskripts von Schahname von Sebük Tigin seine Position Firdausi zeigt Zal und Rudabeh ihr Ehegelübde ablegend. und weitete seinen Einflussbereich bis an die indische Grenze aus. Sein Sohn Mahmud führte den Weg der Expansion fort und während seiner Regierungszeit erreichte die Macht der Ghaznawiden ihren Höhepunkt. Mahmud schaffte ein Reich, das bis Amudarja am Indischen Ozean reichte. Im Westen eroberte er von den Buyiden die iranischen Städte Rey, Isfahan und Hamadan. Mahmud unternahm große Anstrengungen den Islam in Indien zu etablieren. Obwohl die Ghaznawiden stolz auf ihre türkische Herkunft waren, regte Mahmud den Gebrauch der persischen Sprache an und das größte persische Epos Schahnameh wurde von an seinem Hof von Firdousi vollendet. Neben anderen großen Persern an Mahmuds Hof waren Biruni, ein hervorragender Schüler mit enzyklopädieähnlichem Wissen, und Abolfazl Beyhaqi, dem Verfasser der eindrucksvollen Geschichte der Ghaznawiden, dem

Die Miniatur von Maqamat von Hariri zeigt die Pilgerfahrt nach Mekka.

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Karte der Ausbreitung des Islam – Islamisches Herrschaftsgebiet während der Herrschaft des Propheten Mohammed – Islamisches Herrschaftsgebiet unter den „Rechtgeleiteten Kalifen – Islamisches Herrschaftsgebiet während der Umayyaden

ersten wegweisenden Prosawerk in Neupersisch. Mahmuds Sohn, Masud I., konnte das Imperium nicht zusammenhalten. Von Seldschuken herausgefordert, verlor er den Großteil des Territoriums, hielt aber Gebiete im östlichen Afghanistan und im nördlichen Indien. Iran unter seldschukischer Herrschaft (1037-1200)

Die Seldschuken waren ein Klan von Oghusen, die ihre Vorfahren bis zu einem Stammesfürsten namens Seldschuk zurückverfolgen. Beide Enkelsöhne Seldschuks, Chagri Beg und Tughrul Beg, nahmen persische Unterstützung in Anspruch, um Gebiete von den Buyiden und Ghaznawiden zu erobern. Nach „Anfragen“ beim abbasidischen Kalifen war es Tughrul Beg auch gestattet, Bagdad einzunehmen. Bei seinem Tod 1063 führte Tughrul Beg ein Imperium, das Iran und Mesopotamien umfasste, und trug den Titel „König des Ostens“. 1071 besiegte eine seldschukische Armee, angeführt von Alp Arslan, die Byzantiner. Damit war der Weg für die Turkstammesführer frei, sich in Zentralasien nieder zulassen. Unter Alp Arslan und seinem Nachfolger Malik Schah gehörten der ganze Iran, Mesopotamien, Tonwaren aus der Ghazawiden- und frühen Seldschukenzeit zeigt die zahlreiche Nutzung von kufischen Buchstaben, wie auf der glasierten Kanne zu sehen ist, die heute im Keramik- und Töpfermuseum in Teheran zu finden ist.

Eine Vase aus Gorgan ist ein wunderbares Stück von den in der Glaskunst hochentwickelten Seldschuken.

Ghaznawidenreich

Dschalali-Kalender

(Iranischer Kalender) Der Dschalalikalender wurde am Hofe von Schah Seldschuk 1079 vorgestellt. Sein Entwickler, der berühmte Mathematiker und Poet Omar Chayyam, berechnete die Länge eines Jahres auf 365,24219858156 Tage. Seine Berechnungen kommen denen des gregorianischen Kalenders aus dem 16. Jahrhundert sehr nahe. Die Länge des modernen Jahres nimmt während eines Lebens in der sechsten Dezimalstelle und beträgt 365,242190 Tage.

Ein Astrolabium war eines der Instrumente, die Omar Chayyam bei seinen Berechnungen half. 633 – Arabische Streitkräfte unter Chalid ibn Walid greifen Persien an 634 – Der erste Kalif wird von Omar abgelöst 636 – Die Araber besiegen die Sassaniden bei al-Qadisya 637 – Die Araber nehmen Ktesiphon ein 642 – Die Araber besiegen die Sassaniden bei Nehawend 644 – Kalif Omar wird von Abu Lolo ermordet und folgt diesem nach 651 – Yazdegerd III., der letzte sassanidische König, wird ermordet 656 – Kalif Osman wird in Medina ermordet und wird von Mohammads Neffen und Schwiegersohn Ali beerbt 661 – Imam Ali wird in Kufa ermordet 661-750 – Zeit des Umayyad-Kalifats, von Damaskus aus herrschend 680 – Imam Hossein, Imam Alis Sohn, wird in Kerbela getötet 696 – Arabisch wird offizielle

Bruchstück eines Bujidenkleidungsstückes ist ein bemerkenswertes Beispiel frühislamischer Textitlen.


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

incoming@IranMarcoPolo.com

Der Grabturm von Gunbad („Roter Turm”) in Maragha im Nordwesten Irans ist ein typisches Beispiel seldschukischer Architektur, die durch ihr unverwechselbares Mauerwerk charakterisiert ist. Sprache in der Islamischen Welt 744-749 – Schiitische Aufstände, angeführt von Abu Muslim, resultieren im Abbasiden-Kalifat 750-1258 – Abbasiden-Kalifat, mit Hauptstadt in Bagdad 777-780 – Die Befreiungsbewegung von al-Muqanna 786-809 – Das Kalifat von Harun al-Raschid 816-838 – Die Befreiung-

Erste Einflüsse der fernöstlichen Kunst zeigt sich in seldschukischen Keramiken. sbewegung Babak Khorramdin 817 – Der 8. schiitische Imam, Reza, stirbt an vermutlicher Vergiftung und wird in Maschhad begraben 820-873 – Herrschaft der Taheri-Dynastie in Chorasan 859-940 – Das Leben Rudakis, dem ersten wichtigen Dichters der modernen persischen Sprache 867-903 – Herrschaft der Sarrariden-Dynastie in Chorasan 875-999 – Herrschaft der Samaniden-Dynastie in Chorasan 928-1077 – Herrschaft der Ziyariden-Dynastie in Chorasan 945-1055 – Herrschaft der Buyiden 950-1020(?) – Das Leben Firdousis, dem Autor des Epos‘ Schahnameh 1037 – Die Seldschuken unter Tughrul Beg marschieren in Persien ein 1055 – Tughrul Beg beendet die buyidische Herrschaft und macht sich zum zeitweisen Kalifen 1048-1123 – Leben von Omar Chayyam, großer Mathematiker, Dichter und Astronom 1058-1111 – Leben von Abu Hamed

Dschingis Khan

9

Syrien und Palästina zum Imperium. Die Seldschuken waren große Förderer der Architektur und zusätzlich zu der Errichtung von zahlreichen Moscheen, madresehs, Waisenheimen, Karawansereien und Brücken waren sie speziell für ihre Grabtürme bekannt. Diese waren berühmt wegen ihres dekorativen Mauerwerks, kunstvollen Portale und den Gebrauch kufischer Schriftzeichen als architektonisch-dekoratives Gestaltungsmittel. Die Seldschuken erreichten auch in den Metallverarbeitung, Holzschnitzerei und Töpferei einen hohen Standard. Weil die türkischen Seldschuken keine islamische Tradition oder eigenes literarisches Erbe hatten, übernahmen sie die Kultursprache persischen Islamlehrmeister. Persisch als Schriftsprache wurde im Iran wieder gebräuchlicher und Arabisch wurde Das Öldscheitü-Mausoleum nahe Das Wasserfarbengemälde nunmehr als Sprache der Religionslehre genutzt. Zandschan ist eine der bekanntesten im indo-persischen Stil stellt das Hinterlassenschaften von Öldscheitü, Treffen zwischen Dschingis Khan Unter Malik Schah genoss der Iran, auch dem Ilchane-Herrscher, der dort und dem Usbeken Unak dar. dank des brillanten Wesirs Nizam al-Mulk, eine angeblich gebraben wurde. kulturelle und wissenschaftliche Renaissance. Das Seldschukenreich war allerdings ernsthaft von zurückgezogen hatte, tot war. Der Iran wurde zwischen Ismailiten bedroht, die schließlich Nizam al-Mulk und mongolischen Stellvertretern und lokalen Abenteurern Malik Schah ermordeten. Der Staat wurde auch durch aufgeteilt, die beide vom Chaos profitierten. die Praxis geschwächt, die Provinzen unter den Söhnen Eine zweite Mongoleninvasion begann, als des abgetretenen Herrschers aufzuteilen. So Dschingis Khans Enkelsohn Hülegü die wurden viele unabhängige und auch instabile ismailitische Festung in Alamut zerstörte. Fürstentümer geschaffen. Er belagerte Bagdad, wo er auch die Ein Krieg, der 1230 von Exekution des letzten Abbasiden-Kalifs Sultan Kai Kobad I. von anordnete. Hülegü hoffte, die Macht der Choresm-Schah-Dynastie Mongolen in Westasien festigen und angezettelt wurde, führte das Mongolenreich bis zum Mittelmeer zur Beendigung der erweitern zu können. Er machte Iran zu seiner Macht der Seldschuken. Basis, allerdings verhinderten die Mamluken Der letzte Seldschuken(1517-1250), dass er und seine Nachfolger König Irans wurde 1194 sein imperialistisches Ziel erreichten. auf dem Schlachtfeld getötet Es wurde hingegen eine Mongolendynastie, und um 1200 n.Chr. war die die Il-Chane, im Iran begründet, um Macht der Seldschuken überall das Land nach den erlittenen Schäden außer in Anatolien gebrochen. der ersten Invasion wieder aufzubauen. Die Choresm-Schahs gründeten ein Sie machten Aserbaidschan zu ihrem der despotischen Züge imposantes, aber fragiles Reich, das später Trotz der Mongolenherrscher, blühte Zentrum und wählten Maragha als erste die Wissenschaft an deren Hof Opfer der mongolischen Invasion wurde. auf und viele damit verbundene Hauptstadt bis Soltaniye im frühen Objekte, wie dieser Kupferglobus 14. Jahrhundert errichtet wurde. von Badr ibn Abdullah Muli, Mongolische Herrscher Ein späterer Mongolenherrscher, verblieben aus dieser Zeit. Mahmud Ghazan I., und sein berühmter Die Kupferkanne mit Irans (1219-1353) Silberarbeiten datiert aus dem 12. iranischer Wesir jüdischer Abstammung, oder 13. Jahrhundert (heute im Raschid ad-Din, sorgte für eine teilweise Die mongolische Okkupation war für Britischen Musueum in London). den Iran zerstörerisch. Zahlreiche Städte territoriale Wiedervereinigung Irans. Ghazan wurden dem Erdboden gleich gemacht und war der erste Mongolenfürst, der zum eine Vielzahl von Menschen, besonders Islam konvertierte. Sein Thronnachfolger Männer, wurden umgebracht. Die Choresm-Schahs was Öldscheitü. Öldscheitü änderte seine konnten die von Dschingis Khan angeführten Religionszugehörigkeit mehrere Male. Als mongolischen Horden nicht aufhalten. Der Enkelsohn Hülegüs war Öldscheitü als letzte Prinz der Choresm-Schahs, Dschalal Christ getauft und wurde von seiner Mutter ad-Din, versuchte, das persische Reich Nikolas genannt. Als Jugendlicher hang er wiederherzustellen, scheiterte aber, die iranischen dem Schamanismus an, konvertierte aber Regionen zu vereinen, obwohl Dschingis Khan, später, wohl unter Einflussnahme einer seiner der sich zur dieser Zeit schon in die Mongolei Frauen, zum sunnitischen Islam und nannte sich

Ilchanat

Timuridenreich


10

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

Heutzutage ist der timuridische Gebetssaal mit Kristallkronleuchtern

und modernen Teppiche verunstaltet und wurde seiner ursprünglichen Authentizität, wie auf dem ca. 20 Jahre altem Foto zu sehen, beraubt.

Mohammad Chodabande. Im Winter 1308/1307 brach eine Religionsstreitigkeit zwischen den Anhängern der Hanafiten und der Schafiiten des sunnitischen Islam aus. Daraufhin konvertierte Öldscheitü zurück zum Schamanismus, was politischem Selbstmord gleichkam. Beeinflusst von dem schiitischen Theologen Dschamal ad-Din al-Hilli nahm er schließlich den schiitischen Islam an. Bei seiner Rückkehr vom Grabe des Imam Ali im Irak rief er den schiitischen Islam als Staatsreligion aus. Öldscheitüs Konvertierung sorgte für große Aufregung und Bürgerkrieg schien nach seinem Tod im Jahr 1316 unausweichlich. Sein Sohn und Nachfolger, Abu Said, konvertierte hingegen zum sunnitischen Islam und konnte so einen Krieg abwenden. Während seiner Herrschaft traten aber interne Streitigkeiten zu Tage. Die Linie Il-Chane wurde durch den Tod Abu Saids unterbrochen. Er starb, ohne einen Erben benannt zu haben und der Iran wurde wieder von kleinen Dynastien, den Dschalairiden, Injuiden, und Muzaffariden geführt. Timuriden und turkmenische Herrscher (1389-1508)

Tamerlan (Timur), der für sich beanspruchte, der Familie Dschingis Khans zu entstammen, war der nächste Herrscher, der den Status eines Eroberers erreichte. Er hatte allerdings nicht die Heerscharen früherer Mongolenherrscher, so dass seine Eroberungen langsamer als die von Dschingis Khan oder Hülegü waren. Ironischer Weise war der schonungslose Krieger und schreckliche Mörder ein großer Kunstliebhaber und initiierte eine wahre Hochkultur mit dem Zentrum in Samarkand. Timur war berühmt für sein Interesse in unorthodoxen

Der Ali-Qapu-Palast der Safawidenperiode, wie in einem

alten europäischen Reisebericht beschrieben.

religiösen Gedanken, z.B. über den Sufismus, der sich besonders während seiner Zeit entwickelte. Unter Timurs Sohn Schah Ruch und dem Enkel Ulugh Beg blühte die iranische Kultur auf. Die Hauptstadt, Herat, wurde zum Zentrum außerordentlicher Kultur, dem Atelier großartiger Miniaturzeichner und dem Ort der Wiederbelebung der persischen Wissenschaften und Künste. Das Timuridenreich zerfiel jedoch schnell nach Ulugh Begs Tod. Nach den Timuriden-Prinzen wurde der Iran, vor allem im nördlichen Teil, von den Qara-Qoyunlu, dem Turkstamm „[jener] mit schwarzen Hammeln“, beherrscht. Bei Schah Ruchs Tod weitete deren Anführer Dschahan Schah seine Macht bis tief in den Iran aus. Ihr Counterpart war der Stamm der Aq-Qoyunlu, „[jener] mit weißen Hammeln“, die um Diyarbakir in der Türkei angesiedelt waren. Die Aq-Qoyunhu, angeführt von Uzun Hasan, schlugen Dschahan Schahs Truppen gegen Ende 1467. Uzun Hasan schaffte ein kurzweiliges Reich, sah sich aber von einer neuen Macht in Zentralasien gegenüber – den Osmanen. Kleinere Mongolenstämme, Usbeken und turkmenisch Clans herrschten bis zum Aufstieg der Safawiden-Dynastie im Iran. Safawidendynastie (1501-1736)

Glänzende Kacheln erreichten entsprach hohem handwerklichem Talent während der Mongolen- und Timuridenzeit. Dieses Exemplar dekorierte den Sockel der Ali ibn Dschafar Schreins in Ghom.

Während die Turkmenen in Aserbaidschan herrschten, führte Scheich Haidar eine Bewegung an, die im späten 13. Jahrhundert als Sufi-Orden unter seinem Vorfahren, Scheich Safi ad-Din Ardabili, begann. Dieser beanspruchte für sich, ein Nachkomme des siebten schiitischen Imams, Musa al-Kazim, zu sein. Am Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte sich der Sufi-Orden zu einer militanten Gruppierung mit zahlreichen Anhängern, meist Stammesmitglieder der Turkmenen aus Anatolien. Sie wurden wegen ihrer roten Kopfbedeckung, die

Die berühmte Kuppel mit

Allah-Allah-Mostiv krönt das Grabheiligtum des Safi adDin, dem großenVorfahren der Safawidendynastie in Ardabil.

Safawidenreich

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Ghazali, persischer Philosoph und Mystiker 1090-1257 – Die ismailitische Bewegung im Iran 1092 – Nizam al-Mulk und Malik Schah Seldschuk werden von Ismailiten ermordet 1095-1270 – Kreuzzüge 1130 – Der weltweit erste Reiseführer wird geschrieben – über den Jakobsweg in Spanien 1140-1209 – Leben von Nezami, berühmter persischer Dichter 1157-1221 – Die Choresm-Schahs-Dynastie 1184-1291 – Leben von Saadi, großer persischer Poet 1189-1199 – Herrschaft von Richard Löwenherz 1191 – Der Zen-Buddismus wird in Japan eingeführt 1201-1274 – Leben von ad-Din Tusi, großer persischer Astronom und Philosoph 1206 – Dschingis Khan beginnt seinen Versuch zum Erlange der Weltherrschaft 1207-1273 – Leben von Jalal al-Din Mohammad Rumi, Dichter und Gründer des Mevlevi Ordens der „Drehenden Derwische“ 1218-1227 – Dschingis Khan greift Persien an 1256-1265 – Hülegü besiegt die Ismailiten, beendet das Abbasidenkalifat und führt die Il-Chaneen-Dynastie ein 1265 – Das Englische Parlament tritt zum ersten Mal zusammen 1281-1324 – Die Herrschaft Osman I., Gründer des Osmanischen Reiches (das traditionelle Gründungsdatum ist 1290) 1293 – Marco Polo reist durch Persien auf seinem Weg nach China (1298 wird Der Milione veröffentlicht) ~1300-1700 – Die Renaissance in Europa 1320-1389 – Das Leben Hafez‘, dem größten persischen Lyriker und Dichter 1325-1355 – Die Reisen von Ibn Batutta, Das farbenfrohe Manuskript des Korans, kopiert von Ahmad Neirizi (im Golestan Palast in Teheran) enthält die Sure al-Fatiha, die Eröffnungssure des Koran, die von den Muslimen bei ihrem täglichen Gebet gesprochen wird.


incoming@IranMarcoPolo.com

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

11

Die Teppichindustrie wuchs unter den Safawiden kräftig und viele wunderschöne Stücke haben aus dieser Zeit überlebt. Unter ihnen ist der Sungoscho-Teppich, heute im Teppichmuseum in Teheran. Esfahan rug from the

early 17th century

dem maurischen Reisenden und Gelehrten 1336-1405 – Die Herrschaft Timur (Timur der Lahme, wegen seines Beines), tatarischer Eroberer 1337-1453 – Hundertjähriger Krieg zwischen Frankreich und England 1340-1393 – Muzaffariden-Dynastie im Süden Irans 1360-1411 – Dschalairidenherrschaft im Nordwesten Irans 1380-1393 – Tamerlan erobert Iran 1405 – Tamerlans Tod; Amtsantritt seines Sohnes Schah Ruch 1406-1469 – Die Herrschaft der Qoyunlu-Dynastie 1411-1492 – Das Leben von Jami, dem letzten wichtigen klassischen persischen Dichter 1429 – Johanna von Orléans wird zur französischen Heldin 1439-1467 – Die Herrschaft Dschahan Schahs, dem prominentesten Qara-Qoyunlu Herrscher 1447-1452 – Die Herrschaft Ulugh Begs, Timurs Enkel, der eher als Wissenschaftler bekannt ist 1452-1519 – Das Leben Leonardo da Vincis 1467-1508 – Die Herrschaft der Aq-Qoyunlu-Dynastie 1467-1490 – Die Herrschaft Uzun Hasan Aq-Qoyunlus 1478-1506 – Die Herrschafft Husseins Bayqaras 1500 – Die Timuriden werden von 15-jährigen Safawiden-Führer Ismael gestürzt 1512 – Der schiitische Islam wird als Staatsreligion im Iran ausgerufen 1514-1555 – Safawidenkrieg mit den Osmanen 1514 – Schah Ismael wird bei Tschaldiran besiegt 1515 – Der portugiesische Stratege Alfonso de Albuquerque nimmt die Insel Hormus im Persischen Golf ein Schah Abbas und

sein Gefolge, 1672.

Gewebt in Täbris ist dieser Teppich, im Medaillon-Stil aus dem 17. Jahrhundert mit Gold- und Silberfäden, eines der wichtigsten Ausstellungsstücke des Teppichmuseums Teheran.

die Beziehung zu den Safawiden demonstrierte, als Kizilbasch („Rotköpfe“) bezeichnet. Mit ihrer Hilfe konnten die Safawiden mehrere erfolgreiche Feldzüge, besonders im Kaukasus, durchführen. Auf Grund PiBildliche Teppiche, wie dieser, der die Krönung von Nader Schah zeigt (im ihrer Abstammung von der Familie des Propheten Teppichmuseum in Teheran), sind seit dem 18. Jahrhundert sehr beliebt geworden. Mohammad, hatte die Safawidenbewegung einen teilweise heiligen Status und den religiösen Charakter der neuen Anwärter des Thrones fanden die Perser attraktiv. bei Büchern, ist reich und beeindruckend. Während Als Scheich Haidar während eines seiner Kämpfe seiner Herrschaft war Qazvin, da weniger verwundbar im Kaukasus getötet wurde, übte sein Sohn als Täbris, die erste Hauptstadt der Safawiden. Ismael Rache, indem er Aserbaidschan und Das Jahrzehnt nach Tahmasp I. Tod (er den gesamten Iran eroberte. 1501 wurde wurde von einer seiner Frauen vergiftet) Ismael als Schah Irans gekrönt. Er war von politischen Turbulenzen geprägt. wurde Gründer einer der berühmtesten Nach endlosen Verschwörungen Herrscherdynastien der iranischen und Morden bestieg sein vierter Geschichte – den Safawiden. Sohn als Ismael II. den Thron. Die Safawiden riefen den schiitischen Ismael wurde von seinem Vater für Islam als Staatsreligion aus und 25 Jahre im Gefängnis eingesperrt. missionierten die Mehrheit der Muslime Verrückt geworden durch die Haft im Iran oder zwangen der Mehrheit von und drogensüchtig begann er seine ihnen die schiitische Auslegung auf. Herrschaft mit dem Beiseiteschaffen Die Hauptfeinde dieser Zeit waren seiner Mitstreiter. Er ordnete an, dass die Usbeken und die Osmanen. sein Bruder, der blinde und harmlose Die Usbeken waren ein unsicheres Mohammad Chodabande, sowie dessen Element entlang der nordöstlichen Sohn Abbas ermordet würden. Bevor der Grenze Irans, Chorasan überfallend Befehl jedoch ausgeführt werden konnte, Fliesenarbeit von herausragender und den safawidischen Vorstoß nach erstarb Ismael plötzlich; vielleicht an Qualität wurde im schönsten Safawidengebäude, der ScheichTransoxanien aufhaltend. Die sunnitischen Lotfollah-Moschee in Isfahan, realisiert. Trunkenheit oder einer Überdosis Opium. Osmanen waren Rivalen um die Einige Quellen sprechen hingegen Gefolgschaft der Muslime in Ostanatolien davon, dass er einer Verschwörung und im Irak und machten Besitzansprüche in von Feudalherren zum Opfer fiel. beiden Gebieten sowie im Kaukasus geltend. Sein Nachfolger, der schwächliche Mohammad Eine Serie von Kämpfen zwischen Iran und Chodabande, herrschte nur auf dem Papier. Zwei dem Osmanischen Reich zieht sich durch die Jahre versuchte seine Frau, die Kontrolle über der gesamte Herrschaftszeit der Safawiden. Königs Vasallen zu erlangen. Als sie zu einflussreich Tahmasp I., der älteste Sohn und Nachfolger von wurde, brachten diese sie jedoch um und für Schah Ismael, hatte weder seines Vaters acht Jahre wurde der Iran von bitteren Ausstrahlung noch seinen Mut. Für lange Familienfehden beherrscht. Zeit nach der Thronbesteigung war er eine Der Safawidenstaat wurde von Marionette mächtiger Stammesführer. Er Mohammads Sohn, Abbas I., ist für seine lange Herrschaftsdauer von wiederhergestellt, der in der 52 Jahren, der Gefangennahme und iranischen Geschichte besser als Verkauf seines Gastes Bayazid, Sohn Abbas der Große bekannt ist. Er des osmanischen Sultans Süleyman begann seine Regentschaft mit I., an dessen Vater für 400.000 dem Unterzeichnen eines recht Goldstücke und für die Erwähnung in unvorteilhaften Abkommens mit den John Miltons „Das verlorene Paradies“. Osmanen, das ihm aber erlaubte, Die politische Geschichte seiner Herrschaft Der Grund dieses Tellers aus dem 16. Jahrhundert in zwei Tönen von schwarzem Kobalt ist geprägt von kleineren Intrigen. Seine bemalt und zeigt die Sternzeichen (heute im Museum für islamische Kunst in Berlin). Wirkung in der Kunst hingegen, besonders


12

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Der safawidische Flachteller ist mit

dem Sternzeichen Fisch bemalt und hat persische Verse unter hellgrüner Glasur aufzuweisen (heute im Victoria und Albert Museum in London).

Eine wichtige Neuerung in safawidischen Gebäuden war der Gebrauch von

„Ein junger Mann trägt seine Stiefel“, eine Miniatur im Isfahan-Stil

die Usbeken anzugreifen und zu besiegen. Mit dem Rat Robert Shirleys, einem englischen Abenteurer, der mit der Kunst der Artellerie vertraut war, baute Abbas seine Armee nach europäischen Standards um. Er focht mehrere erfolgreiche Kämpfe gegen die Osmanen, die iranische Vorherrschaft im Irak, Georgien und weiteren Teilen des Kaukasus wiederherstellend. Er festigte auch den Beamtenapparat und führte die Zentralisierung der Verwaltung weiter. Abbas verlegte die Hauptstadt von Qazvin nach Isfahan, da diese zentraler gelegen ist und er so sein großes Reich erfolgreicher leiten konnte. Der Monarch, ein Zeitgenosse des englischen Königs James I. und des Franzosen Henry IV., war nicht nur ein großer Krieger und Verwalter sondern unterstützte auch eine Renaissance der Künste. Die Dauer seiner Herrschaft läutete die Glanzzeit Isfahans ein und die Stadt wurde eine der schönsten Städte weltweit, den Beinamen „Hälfte der Welt“ tragend. Unter Abbas wurde das Teppichknüpfen ein Hauptindustriezweig und feine persische Teppiche fanden ihre Wege in die Domizile wohlhabender Europäer. Ein weiteres profitables Exportprodukt waren Textilien, inklusive Brokat und Damast. Die Produktion und der Verkauf von Seide wurden unter königliches Monopol gestellt. In der Verzierung von Manuskripten, dem Buchbinden und Keramiken waren die Arbeiten dieser Epoche einzigartig. In der Malerei war sie eine der bemerkenswertesten in persischer Geschichte. Abbas war aber auch Patron von Wissenschaft und wissenschaftlichen Errungenschaften. Einige der größten iranischen Philosophen, unter ihnen Mulla Sadra, Mir Damad und Muqaddas Ardabili, lebten unter seiner Herrschaft. Abbas‘ Begeisterung für Gebäude war nicht auf Isfahan beschränkt. Die Erweiterung und Restauration des berühmten Schreines von Imam Reza in Maschhad sowie die Errichtung des bekannten Damms entlang des sumpfigen Ufers des Kaspischen Meeres sind nur zwei Beispiele seines weiteren Schaffens. Es gibt kaum eine Stadt im Iran, in der man kein Beispiel safawidischen Einflusses sieht. Die Dynastie gab für die Errichtung einer guten Infrastruktur (Brücken, Straßen, Karawansereien) viel Geld aus, um den Handel zu fördern. Um das Vorhaben zu erleichtern und einen Weg zu der südlichen Küste zu finden, vertrieb Abbas die Portugiesen, die vorher Bahrain und die Insel Hormus erobert hatten und so versuchten, den Handel auf dem Indischen Ozean und im Persischen Golf zu kontrollieren.

Er befreite und baut den Hafen, der als Bandar Abbas bekannt ist, aus und bis heute genutzt wird. Nach Abbas I. schwand die zentralisierte Herrschaft. Es ist nicht überraschend, dass Jean Chardin (französischer Forschungsreisender) Abbas‘ Regierungszeit als goldenes Zeitalter Irans bezeichnete. „Als dieser große Prinz zu leben aufhörte, hörte Persien auf zu florieren.“, schrieb er. Der Safawidenstaat erreichte tatsächlich nicht mehr denselben Grad innenund außenpolitischer, ökonomischer, kultureller und militärischen Stärke wie unter Abbas I. Von seinen Nachfolgern unterbrach nur Abbas II., der Ur-Enkelsohn Abba I., den stetigen Niedergang der Dynastie. Er wurde in sehr jungen Jahren gekrönt und entkam daher Abgeschiedenheit des Harem, was sicher dafür verantwortlich ist, dass er sich vorbildlicher als andere Nachfolger entwickelte. Obwohl er dazu neigte, unter Alkoholeinfluss und Drogen die Kontrolle zu verlieren, war er begabter als andere Nachfolger Abbas des Großen und die Geschichtsschreibung beschreibt ihn als gerechten Herrscher und intelligenten Patronen der Künste. Abbas II. starb 1667 im Alter von 33 Jahren. Abbas‘ -18jähriger Sohn bestiegt den Thron als Safi I. Doch kurze Zeit später wurde er krank. Die Ärzte führen seine Krankheit auf die Fehlstellung der Sterne während der Krönung zurück. Deshalb wurde an einem Tag, der von Astrologogen als

mehrfarbigen Fliesen, wie sie in der Königsmoschee in Isfahan zu sehen sind.

von Reza Abbasi (heute im Reza Abbasi Museum in Teheran).

1520-1566 – Die Herrschaft Süleyman I. in der Türkei 1534 – Die Osmanen bedrohen Täbriz; Shah Tahmasp I., nun 20 Jahre, ergreift die Macht 1542-1605 – Die Herrschaft Akbars in Indien 1555 – Die Safawidenhauptstadt wird nach Qazvin verlegt 1558-1643 – Die Herrschaft Queen Elizabeths in England 1564-1615 – Das Leben William Shakespears 1582 – Ein neuer Gregorianischer Kalender wird von Papst Gregor eingeführt 1587-1628 – Die Herrschaft Shah Abbas‘ des Großen 1598-1610 – Die Herrschaft Henry IV. des Großen in Frankreich 1598 – Shah Abbas wählt Isfahan als Hauptstadt 1602 – Die Niederländische Ostindien-Kompanie schickt ihre ersten Schiffe nach Asien 1603-1625 – Die Herrschaft James I., dem ersten König des Vereinigten Königreiches 1616 – Englands East India Company beginnt den Handel mit Persien 1622 – Die Perser nehmen Kandahar vom Mogulreich ein und vertreiben die Portugiesen von Hormus 1623 – Abbas I. erobert Mesopotamien von den Osmanen 1628 – Abbas I. stirbt im Alter von 72 Jahren nach 42-jähriger Regentschaft 1630 – Der Osmane Murad IV. besiegt die iranische Armee 1636 – Safi I. unterzeichnet einen Vertrag mit Konstantinopel, der die westlichen Grenzen für mehr als 200 Jahre festlegt 1643-1715 – Die Herrschaft Ludwig XIV., des Sonnenkönigs 1649-1660 – Das Commonwealth wird in England begründet 1667 – Abbas I.I. stirbt im Alter

Medrese-ye Chahar Baq, ein außergewöhnliches Safawidenbauwerk in Isfahan


incoming@IranMarcoPolo.com

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

Unglückstag beschrieben wurde, von einem Zoroastrier eine nachgeahmte Krönung vorgenommen. Der nächste Tag, angeblich ein Glückstag, wurde einem Abbild des Zoroastriers der Kopf abgeschlagen und Safi I. wurde als Süleiman Schah wiedergekrönt.

13

Rosenwassersprenger,

Schiras, 18. Jahrhundert (Glas- und Keramikmuseum, Teheran).

Gemälde von Nadir Schah von

Bahram Naqqeschbaschi, 1743

von 33 Jahren nach 25-jähriger Herrschaft 1628-1725 – Die Herrschaft Peter des Großen in Russland 1707 – Das Königreich Großbritanniens wird gegründet 1722 – Mahmud Afghan greift Persien an und erobert Isfahan, somit die Safawidenherrschaft beendend 1729-1747 – Die Herrschaft von Nadir Schah

Der berühmte pinke Darya-ye Noor („Ozean des Lichts“)-Diamant war unter den Schätzen, die Nader in den Iran brachte (heute im Juwelenmuseum in Teheran). 1732-1799 – Das Leben George Washingtons, dem ersten US-Präsidenten 1738 – Nadir Schah nimmt Kandahar und Delhi ein 1750-1779 – Die Herrschaft Karim Khan Zands 1757 – Karim Khan besetzt den Thron mit Kleinkind Shah Ismael III. 1762-1796 – Die Herrschaft Katharina der Großen 1776 – Amerikanische Unabhängigkeitserklärung 1779-1794 – Bürgerkrieg im Iran 1789 – Die Bastille fällt, die FranPortrait eines zandischen

Adligen vom Maler Mirza Baba (Museum der schönen Künste, Saadabad-Palastanlage, Teheran).

Soleimans Haremerziehung sorgte dafür, dass er unter der Fuchtel der Eunuchen aufwuchs. Wie die meisten Safawidenherrscher war mehr an Frauen und Wein interessiert als an dem Schicksal seines Landes. Chardin berichtete, dass er jeden Deutschen unter den Tisch zu trinken vermochte. Die Herrschaft Süleimans war in weiten Teilen friedfertig, obwohl gesagt sein muss, dass es eher ein Verdienst glücklicher Umstände war. Der letzte Safawidenkönig war Sultan Hosein. Er war fromm, schwach und menschlich. Seine Frömmigkeit brachte ihm die Spitznamen „Yachschidir“ (türkisch für „Sehr gut“) ein. Dieser rührte daher, dass er auf Fragen des Klerus die immer gleiche Zustimmung gab. Seine Schwäche beschleunigte den Niedergang des Landes. Einmal mehr wurden die östlichen Grenzen aufgebrochen und eine kleine Gesellschaft von afghanischen Stammesführern, angeführt von Mahmud, einem ehemaligen Safawidenvasall in Afghanistan, errangen einige leichte Siege, bevor sie die Hauptstadt einnahmen. Obwohl die Safawidendynastie für die folgenden Jahre noch die Herrschaft beanspruchten, konnten glänzende aber leere Namen wie Tahmasp II. oder Abbas III. die einstige Pracht der Safawiden nicht wiederherstellen.

Die Zitadelle des Karim Khan in Schiras war des Namensgebers Residenz und Hauptquartier.

in den Augen einiger Nachbarstaaten, schien Nadir Schah eine Bedrohung für deren imperialistische Pläne darzustellen. Vielleicht als Opfer ihrer Verschwörung starb Nadir durch die Hände seiner eigenen Gefolgsleute, unterstützt von einigen Kadscharen-Fürsten. Fast direkt nach Naders Ermordung rutschte das Land in die Anarchie. Afscharidische, kadscharische, afghanische und zandische Fürsten kämpften um die Vorherrschaft bis Karim Khan Zand seine Rosenwassersprenger, 18. Jahrhundert Widersacher besiegte und das Land – bis auf Chorasan – unter loser zentralisierter Verwaltung wiedervereinte. Karim Khans Genialität und Das Porträt Karim Khan Zands ist im Inneren Afshariden- und ZandVerstand eröffnete des Pars-Museums in Schiras zu sehen. eine Ära des Dynastien (1736-1779) Friedens und der Zufriedenheit. Nach einer desaströsen aber kurzen afghanischen Er wies den Titel „Schah“ zurück Okkupation vereinte der Stammesführer des und herrschte als Wakil ar Ra‘aya  Flasche, bestückt mit 18. Jahrhundert Afschariden-Stammes, Tahmasp Kuli, das Land wieder. („Statthalter“). Unter seiner Herrschaft Juwelen, (Juwelenmuseum, Teheran) Er vertrieb die Afghanen im Namen der verbliebenen wurde Shiras zur Hauptstadt. Safawiden, entmachtete diese kurze Zeit später und krönte sich selbst als Nadir Schah. Er wählte Maschhad als Hauptstadt. Nadirs höchstes Ziel war die Wiederherstellung von altem Glanz und Prestige seines Landes durch die Wiedererlangung des ehemaligen Wohlstandes und Gebiete. Er vertrieb die Osmanen aus Georgien sowie Armenien und die Russen vom iranischen Teil des kaspischen Meeres und erlangte wieder die Souveränität über Afghanistan. Er führte die Armee in einige Kämpfe gegen Indien und kehrte mit märchenhaften Schätzen zurück. Unter ihnen waren die beiden größten Diamanten der Welt: Der Berg des Lichts (im britischen Kronjuwelen-Museum) und der Ozean des Lichts (im Teheraner Juwelenmuseum). Seine Indienexpedition löste das Problem, sein Reich finanziell überlebensfähig zu machen. Zu mächtig und ambitioniert Afscharidenreich


14

IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

ww w .IranMarcoPolo.com/en

Kadscharenreich Der Wahrsager von Bagdad, eines

der berühmtesten Gemälde von Kamal-ol-Molk aus der KadscharenzeitKadscharenkönige. Er

Kadschar-Dynastie (1794-1925)

Nach Karim Kahns Tod stellte Aga Mohammed Khan, der am Hofe der Zand aufwuchs, eine Streitmacht seiner Kadschar-Stammesfürsten zusammen und begann mit einem Eroberungsfeldzug. Er besiegte den letzten Zandherrscher und nahm im selben Jahr Maschhad ein, das zu dieser Zeit die Residenz des letzten Afscharidenkönigs war. Dadurch stieg er zum Herrscher auf und begründete die Kadschar-Dynastie. Unter seinen Nachfolgern (Fath Ali Schah, Mohammed Schah und Naser ad-Din Schah) kehrte das Land wieder zu einer gewissen Stabilität und Ordnung zurück. Ab dem frühen 19. Jahrhundert sahen sich die Kadscharen jedoch mit zwei Großmächten, den Russen und den Briten, konfrontiert. Die Interessen der Briten im Iran bestanden im Sichern der Handelsrouten nach Indien, während Russland Land erobern wollte. In zwei verheerenden Kriegen mit Russland, die mit dem Friede von Gulistan und dem Frieden von Turkmantschai endeten, verlor Iran alle Gebiete im Kaukasus, nördlich des Aras Flusses. Dann, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zwang Russland Iran alle Besitzansprüche in Zentralasien aufzugeben. Währenddessen landeten zwei Mal britische Truppen im Iran um zu verhindern, dass Herat, dass seit dem Fall der Safawiden verloren war, wieder iranisch wird. Im Vertrag von Paris trat Iran jegliche Besitzansprüche im heutigen Afghanistan an Großbritannien ab. Die beiden Großmächte kontrollierten auch Irans Handel und die Innenpolitik. Naser ad-Din Schah war der fähigste der

Das Gemälde von Kamal al-Molk zeigt die Spiegelsaal des

Golestanpalasts, der Hauptresidenz der Kadscharenkönige in Teheran.

herrschte für lange Zeit, die durch Frieden, Fortschritt und Wohlstand charakterisiert war. Viele seiner Reformen gehen auf die Initiative seines Premierministers Amir Kabir zurück. Naser alDin Shah wurde 1896 von einem religiösen Fanatiker ermordet. Sein Sohn, Mozaffar ad-Din Schah, liebenswürdig aber von schlechter Gesundheit, ist berühmt für das Einführen der ersten Verfassung im Mittleren Osten. Nach Mozaffar ad-Dins Tod bestieg sein Sohn, Mohammed Ali Schah, den persischen Thron. Unzufrieden mit Eine Wollrobe, die mit Gold und der Einschränkung seiner Perlen vesehen ist, könnte vielleicht im Besitz von Amir Kabir gewesen Macht durch das Madschles sein. Heute ist sie Bestandteil des (das Parlament), schaffte Juwelenmuseums in Teheran. er es einfach ab. Als Ergebnis verweigerte die Handelsstadt Täbris die Loyalität zum Schah und rief unter Sattar Khan zu einer Konstitutionellen Revolution auf. Das Parlament wurde wiedereinberufen und Mohammad Ali entthront. 1909 wurde sein Sohn Ahmad im Alter von 11 Jahren gekrönt. Währenddessen initiierte Reza Khan einen Staatsstreich und übernahm die Kontrolle Der Pfauenthron wurde während Fath Ali Schahs Herrschaft gebaut über die Streitkräfte. und ist der Höhepunkt der Sammlung Nach der Entmachtung im Teheraner Juwelenmuseum. Naser ad-Din Schah, Aquarell von Sani-ol-Molk (Louvre, Paris)

 Muster feiner Nastaliq-Kalligraphie von Mirza Gholamreza Isfahani, 1871

Der Krieg zwischen Iran und Russland dargestellt in großem Maßstab auf Fliesen eines Hauses in Täbris, früher 20. Jahrhundert zösische Revolution beginnt 1794 – Aga Mohammed Khan Kadschar wählt Teheran als Hauptstadt 1796 – Aga Mohammed Khan Kadschar wird offiziell gekrönt 1803-1815 – Die Napoleonischen Kriege 1813 – Friede von Gulistan 1819-1901 – Die Herrschaft Königin Viktorias von Britannien 1828 – Der Friede von Turkmantschai

Diese Türkis-Federkrone aus Naser ad-Din Schahs Herrschaft ist versehen mit seiner Büste, die feingliedrig eingearbeitet in den Strahlen (heute im Juwelenmuseum in Teheran).

1844-1850 – Das Predigen von Baha‘ullah, dem Begründer des Bahaitum 1861-1865 – Der amerikanische Bürgerkrieg 1905 – Konstitutionelle Revolution im Iran; erste Revolution in Russland 1906 – Die erste iranische Verfassung 1914-1918 – Erster Weltkrieg 1917 – Februar- und Oktober-

Lackarbeiten war wahrscheinlich die eindrucksvollste Kadscharenkunstform, von denen der Lackeinband eines Koranmanuskripts heute im Golestan-Palastmuseum in Teheran ausgestellt ist.


IRAN: Ein geschichtsträchtiges Land

incoming@IranMarcoPolo.com

Szene von der Islamischen Revolution 1979

revolution in Russland 1921 – Staatsstreich von Reza Khan 1925 – Die Krönung Reza Khans als ersten Pahlavi-König 1934 – Hitler wird Führer und Reichskanzler 1935 – Westliche Staaten sind angehalten Iran nicht Persien zu nennen 1939-1945 – Zweiter Weltkrieg 1941 – Großbritannien und die UdSSR marschieren im Iran ein und schicken Reza Schah ins Exil 1943 – Konferenz von Teheran mit Roosevelt, Churchill und Stalin 1944 – Reza Shah stirbt im Exil 1951 – Dr. Mohammad Mossadegh wird Premierminister; Verstaatlichung der Ölförderung von den Briten 1953 – Der britische Geheimdienst und die CIA unterstützen einen Staatsstreich, um Mossadeghs Regierung zu stürzen 1962-1963 – Beginn des Reformprogramms, der sogenannten „Weißen Revolution“ 1971 – Der Schah hält in Persepolis eine extravagante 2500-Jahresfeier zur persischen Monarchie ab 1976 – Der Schah führt den „kaiserlichen“ Kalender ein, der im Jahr 558 v.Chr. beginnt (im Folgejahr wird dieser jedoch wieder abgeschafft) 1979 – Aufstände auf Grund von Unzufriedenheit 16. Jan. 1979 – Der Schah verlässt Iran 1. Feb. 1979 – Ajatollah Chomeini kehrt nach Iran zurück 1. Apr. 1979 – Ein Referendum führt zur Schaffung der Islamischen Republik 3. Nov. 1979 – Der erste Premierminister, Mahdi Basargan, tritt zurück 25. Jan. 1980 – Abolhassan Banisadr wird als Präsident gewählt 1980-1988 – Iran-Irak-Krieg 24. Jul. 1981 – Mohammad Ali Radschai wird als Präsident gewählt 30. Aug. 1981 – Radschai kommt bei einem Anschlag um 1981 – Mohammad Reza Schah stirbt in Ägypten Mohammad Mossadegh,

Mitbegründer der Nationalen Front zur Verstaatlichung der Ölindustrie

12. Okt. 1981 – Sejjed Ali Chamenei wird Präsident 3. Jun. 1989 – Ajatollah Chomeini stirbt 28. Jul. 1989 – Ajatollah Chamenei wird Oberster Geistlicher Führer; Akbar Haschemi Rafsandschani wird Präsident 23. Mai 1997 –Mohammad Chatami wird Präsident 24. Jun. 2005 – Mahmud Ahmadinedschad wird Präsident

Politisches System Irans

des letzten Kadscharenkönigs übernahm Reza Khan selbst als Reza Schah Pahlavi den Thron und begründete die letzte königliche Dynastie Irans. Pahlavi-Dynastie und die Islamische Republik (1925-1979)

Während der Herrschaft Reza Schahs wurde mit zahlreichen Reformen die Basis eines modernen Staates gelegt. Reza Schah genoss anfangs breite Zustimmung, aber einige seiner Entscheidungen, wie z.B. die Entmachtung des Parlaments oder das Verpassen eines Maulkorbes für die Presse sowie das Töten oder Verbannen ehemaliger Weggefährten sowie einflussreichen Geistlichen, führten schnell zu einer

Die Krone von Mohammed Reza

Pahlavi, dem letzen iranischen König (heute im Teheraner Juwelenmuseum zu sehen).

15

großen Unzufriedenheit im Land. Seine Unterstützung Hitlers im 2. Weltkrieg resultierte in einer anglosowjetischen Invasion. Reza Schah wurde gezwungen zu Gunsten seines Sohnes Mohammad Reza abzutreten und wurde auf eine Insel vor Afrika verbannt. Mohammad Reza Schah Pahlavi nahm die Herausforderung der Machtausübung über das große Land an. Während seiner Herrschaft führte er eine Landreform durch und bekämpfte den Analphabetismus. Die Machtstruktur wurde auch radikal durch die sogenannte „Weiße Revolution“ geändert. Kurz nach dem Krieg erließ das Madschles durch Premierminister Mohammad Mossadegh ein Gesetzt zur Verstaatlichung der Ölförderung und die Briten mussten abziehen. Mossadeghs Regierung wurde jedoch auf britisch-amerikanische Initiative hin in einem Staatsstreich gestürzt. Oftmals widersetzten sich einflussreiche Geistliche Mohammad Reza Schahs Politik. Die Gefangennahme Ajatollah Chomeinis führte zu einem Aufstand. Dieser wurde mit Gewalt niedergeschlagen und Chomeini ins Exil geschickt; erst in die Türkei, dann in den Irak und nach Frankreich. Von dort koordinierte er ein Aufbegehren der Opposition, das Abdanken des Schahs fordernd. 15 Tage vor der Rückkehr Chomeinis floh der Schah aus Iran. Der Oberste Militärrat, der das politische Geschäft während der

Der Azaditurm (Freiheitsturm), ein

Vermächtnis der Pahlavi-Dynastie ist das Symbol des modernen Teheran.


http://www.IranMarcoPolo.com/de + 98 21 88170899 incoming@IranMarcoPolo.com

Home

ÜBER

REISEN

HOTEL

WAGEN

MICE

GALERIE

BLOG

KONTAKT

Pauschalreisen

Kulturreisen

hilfreiche Links Reisen Hotel Galerie Über uns FAQs Sitemap

Naturreisen

Kontakt

Tagesausflüge

Kontakt

+ 98 21 88170899 incoming@IranMarcoPolo.com Motahari Haupt-Starße, Mir Emad Str. Nr. 1 App 1. Teheran

Planen Sie meine Reise

Newsletter Email Adresse Zu der Broschüre brauche ich den Zusammenhang

Abonnieren


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.