ISTAF 2010

Page 1


© camera4

inhaLtSverZeichniS Seite 03

edItorIal gerhard JanetzKy, MartIn seeBer

Seite 05

grusswort BundesKanzlerIn angela MerKel

Seite 07

grusswort des regIerenden Klaus wowereIt

Seite 09

grusswort Iaaf-präsIdent laMIne dIacK

Seite 12

haMMerwurf der frauen MIt Betty heIdler

Samstag, 16.30 Uhr Startzeit

Seite 14

speerwurf MIt lInda stahl

Sonntag, 12.55 Uhr Startzeit

Seite 18

Kugelstossen MIt ralf Bartels

13.05 Uhr Startzeit

Seite 20

dIe hochsprung-raKete arIane frIedrIch

14.35 Uhr Startzeit

Seite 22

der frauenschwarM und hoch-staBler

14.45 Uhr Startzeit

Seite 25

volles rohr Malte Mohr – staBhochsprung

Seite 26

chrIstIan reIf, eIn sensat(z)Ioneller typ

14.50 Uhr Startzeit

Seite 28

wer gewInnt BeIM hürdensprInt?

15.05 Uhr Startzeit

Seite 30

dIsKuswurf MIt roBert hartIng

15.10 Uhr Startzeit

Seite 33

400 Meter MIt deM europaMeIster

15.15 Uhr Startzeit

Seite 34

weltMeIsterIn caster seMenya Kehrt zurücK

15.25 Uhr Startzeit

Seite 36

davId rudIsha und dIe schnellen 800 Meter

15.35 Uhr Startzeit

Seite 39

400 Meter der frauen

15.45 Uhr Startzeit

Seite 40

wer gewInnt BeI „wetten, watt...?“

Seite 42

100 Meter MIt europaMeIsterIn verena saIler

15.55 Uhr Startzeit

Seite 44

100 Meter MIt superstar asafa powell

16.05 Uhr Startzeit

Seite 47

schafft hochwürden alle hürden?

16.20 Uhr Startzeit

Seite 48

fällt der Istaf-reKord üBer 3000 Meter?

16.35 Uhr Startzeit

Seite 50

BerlIns 1500-Meter-held carsten schlangen

16.50 Uhr Startzeit

Seite 52

dIe ewIge reKordlIste des Istaf

Seite 54

als das Istaf laufen lernte

Seite 60

danKsagung an unsere sponsoren

Seite 64

dIe paralyMpIsche dIszIplIn: 400 Meter

Seite 76

das Istaf-teaM 2010

Seite 78

IMpressuM

13.50 Uhr Startzeit


© camera4

editoriaL

liebe zuschauer, liebe leichtathletik-freunde, in vielen Disziplinen unseres schönen Sports ist Rückenwind unzulässig, weil er die Leistungen verfälscht. Wir aber profitieren beim 69. Internationalen Stadionfest von einem Rückenwind, gegen den kein Kampfrichter protestieren wird: dem der begeisternden Leichtathletik-WM vor einem Jahr. Herausragende Leistungen aller Athleten, allen voran die Fabel-Weltrekorde von Usain Bolt und Hunderttausende jubelnde Zuschauer im schönsten Leichtathletik-Stadion der Welt. Und dann, vor drei Wochen, das erfolgreiche Abschneiden der deutschen Athleten bei den Europameisterschaften in Barcelona. All das ist Ihnen und uns in Erinnerung geblieben. Und darum erwartet Sie heute wieder ein begeisterndes Sportspektakel, zu dem wir Sie hiermit herzlich begrüßen. Wir freuen uns, zusammen mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF, ein Meeting der World Challenge in Berlin durchführen zu können. 220 Weltklasse-

Sportler treten in 17 Disziplinen gegeneinander an und kämpfen um die Siegprämien. Weltweit werden Millionen Menschen die schönen Bilder aus der Sportmetropole Berlin im TV verfolgen, wie 2009, als es 62 Millionen Zuschauer waren. Ein neuer starker Partner unterstützt das ISTAF: die Vattenfall Europe AG. Stellvertretend für alle Sponsoren möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Vattenfall bedanken. Ein weiterer Dank geht an das Land Berlin und den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Auch vom Land erfahren wir die größtmögliche Unterstützung dabei, Berlin nachhaltig zum wichtigsten Standort der Leichtathletik in Deutschland zu machen. Lassen Sie sich heute begeistern, feuern Sie die Athleten auf der und neben der blauen Bahn an! Auch das ist Rückenwind der erlaubten Art.

MartIn seeBer

gerhard JanetzKy

Geschäftsführer

Meeting Direktor ISTAF Berlin

s3


gruSSworte KLauS wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin

das InternatIonale stadIonfest Istaf versprIcht auch BeI seIner 69. auflage hIghlIghts aM laufenden Band. Mit dabei sind mit Linda Stahl, Verena Sailer, Christian Reif und Betty Heidler die frischgebackenen deutschen Europameister. Hinzu kommen Berlins Lokalmatador, Diskus-Weltmeister und Vize-Europameister Robert Harting, EM Medaillengewinner wie Carsten Schlangen oder Carolin Nytra sowie eine große Zahl internationaler Weltklasse-Athleten wie die Weltmeisterinnen Anita Wlodarczyk und Caster Semenya. Packende Wettkämpfe in einem gut gefüllten Olympiastadion sind also garantiert. Das Olympiastadion ist dank ISTAF und natürlich auch wegen der glanzvollen Leichtathletik-WM im vergangenen Jahr zu einem internationalen bedeutenden Austragungsort für

Großveranstaltungen der Leichtathletik geworden. Unvergessen ist die Gänsehaut-Atmosphäre bei der WM im vergangenen Jahr. Und auch beim 69. ISTAF werden sich die Athletinnen und Athleten durch das begeisterungsfähige Berliner Publikum zu Höchstleistungen anspornen lassen. Freuen wir uns auf mitreißende und saubere Wettbewerbe in der unvergleichlichen Atmosphäre des Olympiastadions. Alle Athletinnen und Athleten heiße ich herzlich in Berlin willkommen. Mein Dank gilt den Veranstaltern und den vielen Freiwilligen. Ich wünsche dem Publikum und allen Beteiligten auch bei der 69. Auflage ein rundum gelungenes Internationales Stadionfest.

Kalus wowereIt Regierender Bürgermeister von Berlin


gruSSworte angeLa merKeL Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

grusswort zuM 69. InternatIonalen stadIonfest BerlIn Nach der erfolgreichen und mitreißenden Leichtathletik-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr, bei der die deutschen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler überragende Leistungen gezeigt haben, freue ich mich, dass mit dem 69. Internationalen Stadionfest die internationale Leichtathletik wieder zu Gast im Berliner Olympiastadion ist. Mit dem Gewinn von neun Medaillen – davon zweimal Gold und dreimal Silber – haben unsere Athletinnen und Athleten eindrucksvoll gezeigt, dass sie zu den Weltbesten gehören und eine feste Größe im internationalen Spitzensport sind.

Ich bin sicher, dass alle Freunde der Leichtathletik wie bereits in den Jahren zuvor auch zum 69. Internationalen Stadionfest eine außergewöhnliche Stimmung, begeisterte Zuschauer und zu Höchstleistungen auflaufende Athleten erwarten dürfen. Sehr gerne habe ich daher die Schirmherrschaft über diese Traditionsveranstaltung übernommen und freue mich auf einen spannenden Wettkampftag im Rahmen der IAAF World Challenge. Ich wünsche allen Sportlerinnen und Sportlern, ihren Trainern und Betreuern viel Erfolg, den Zuschauerinnen und Zuschauern spannende und unterhaltsame Wettkämpfe. Ganz besonders danken möchte ich den vielen Helfern, ohne die eine solch bedeutende und hochkarätige Veranstaltung nicht durchführbar wäre.

dr. angela MerKel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

s5



gruSSworte Lamine diacK IAAF-President

I aM delIghted to wrIte thIs Message for the prograMMe of the 2010 edItIon of gerMany’s greatest annual athletIcs MeetIng, Istaf BerlIn, whIch taKes place thIs year on sunday 22 august. ISTAF Berlin is annually held in the 1936 Olympic stadium, and is now part of the IAAF World Challenge series of 13 meetings and the IAAF World Hammer Challenge (competition takes place on 21 Aug) which comprises 11 fixtures. Created in 1937, with a number of breaks over the years, 2010 marks the 69th edition of the world famous ISTAF Berlin which as per usual has attracted many of the best athletes in the world. They will perform in front of the annually huge, passionate and knowledgeable audience which creates an electrically charged atmosphere for both athletes and spectators alike. Among these elite entrants will be Polish World Hammer Throw record holder Anita Wlodarczyk, Berlin Dis-

cus Throw giant Robert Harting, and South African 800m runner Caster Semenya, each of whom were crowned World champions in this stadium in August 2009. It seems incredible that it is already a year ago since were privileged to attend the 12th IAAF World Championships in Athletics in this arena, an historic sporting stage which, as well last summer’s memories especially of Usain Bolt’s brilliance, still echoes to the sprinting and long jumping feats of the legendary Jesse Owens in the 1936 games. With a new sponsor Vattenfall and organized by the BLV (Federation of Berlin Athletics) ISTAF Berlin’s future looks bright, and I offer my very best wishes to the athletes, officials, media and spectators in 2010 for what I’m certain will be another wonderful afternoon of world class athletics in the German capital.

laMIne dIacK IAAF President

s7


SonnaBend 21. auguSt | 16.30 uhr Auf dem Hueppeplatz im Olympiapark Berlin, Eingang über Hockeystadion/Olympischer Platz

hammerwurf | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Campbell, Amber Dahlgren, Jennifer Falzon, Stéphanie Heidler, Betty Klaas, Kathrin Lysenko, Tatjana Pchelnik, Darya Perie, Bianca Wlodarczyk, Anita

USA ARG FRA GER GER RUS BLR ROM POL

71,94 73,74 73,40 77,12 74,53 77,80 76,33 73,52 78,30

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

miSSerfoLg? ham`m Betty heidLer hammerwurf | frauen

s8

„das ganze Ist der haMMer“, hat Betty heIdler gesagt, als sIe vor eIneM Jahr vor 60 000 zuschauern In BerlIn wM-sIlBer holte. und vor dreI wochen noch eInMal. da gelang Ihr eIn goldwurf BeI der eM In Barcelona. woMIt? MIt deM haMMer.

Betty Heidler kommt als Europameisterin nach Berlin. Mit einer Weite von 76,38 Metern hielt sie in Barcelona sowohl die Russin Tatjana Lysenko als auch die Polin Anita Wlodarczyk in Schach. Mit beiden hatte sie schon im August 2009 bei der WM im Berliner Olympiastadion im Ring gestanden und dort ihren nach eigener Aussage


Betty heidLer iSt die frau für die goLdenen momente

© chai von der Laage

mer nicht! bisher schönsten Wettkampf bestritten. Der deutsche Rekord von 77,12 Metern reichte damals zwar „nur“ zu Silber, weil Anita Wlodarczyk mit 77,96 Metern Weltrekord warf. „Aber alle Zuschauer waren in den beiden letzten Durchgängen nur auf uns fokussiert, diesen emotionalen Wettkampf werde ich nie vergessen“. Diesmal

werden Betty Heidler und ihre Mitstreiterinnen die Bühne für sich allein haben, denn der Hammerwurf findet diesmal bereits am 21. August 2010, einen Tag vor dem ISTAF, als Highlight des großen Aktionstages „Sport im Olympiapark Berlin“ statt. Um 16.30 Uhr trifft Betty Heidler wieder auf die Weltspitze ihrer Disziplin: Weltmeis-

naMe: Betty heIdler alter: 26 Jahre land: deutschland BestleIstung: 77,12 Meter erfolge: weltMeIsterIn 2007 | europaMeIsterIn 2010 | vIzeweltMeIsterIn 2009

terin Anita Wlodarczyk und Tatjana Lysenko werden ebenso dabei sein, wie die WM-Vierte Kathrin Klaas.

s9


Linda StahL, europaS BeSte Speerwerferin

12:55 Speerwurf | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Eisenlauer Esther Molitor Katharina Obergföll Christina Palameika Madara Patterson Kara Rebryk Vira Stahl Linda Viljoen Sunette Yurkovich Rachel

GER GER GER LAT USA UKR GER RSA USA

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB = Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

61,04 64,53 70,20 64,51 66,67 63,36 66,81 66,38 60,11


Die Frau mit dem goldenen Arm Linda Stahl Speerwurf | Frauen

In Barcelona überraschte sie nicht nur die Konkurrenz, sondern auch sich selbst, als sie den Speer plötzlich auf die persönliche Bestweite von 66,81 Meter fliegen lieSS. Jetzt ist die angehende Medizinerin Linda Stahl Europameisterin. Vielleicht sollte sie öfter mal auf ihren Trainer hören...

„Ich habe einfach meinen Arm oben gelassen, so wie es mir mein Trainer Helge Zöllkau schon so oft gesagt hat“, erklärte Linda Stahl ihr Erfolgsrezept. Christina Obergföll (Offenburg) mit 65,58 Metern und die tschechische Favoritin Barbora Spotakova mit 65,36 Metern landeten diesmal nur auf den Plätzen zwei und drei. Überraschend war die Weite deshalb, weil sie in dieser Saison bisher nur auf 62,65 Meter gekommen war. Doch Linda Stahl ist prädestiniert für Ausrutscher nach oben. So wie im August 2008 im heimischen Leverkusen, als sie den nur 600 Gramm leichten Speer auf 66,06 Meter fliegen ließ. Der Wurf kam wenige Tage zu spät, um sich noch für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. „Aber es machte mir Mut, denn ich hatte gerade mein Physikum hinter mir, zudem einen Bandscheibenvorfall gehabt, also keine optimale Mischung. Als der Kopf dann frei war, kam wie auf Knopfdruck auch die Leistung.“ Linda Stahl gelingt es mit Erfolg, Hochleistungssport und das lernintensive Medizinstudium unter einen

Name: Linda Stahl Alter: 24 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 66,81 meter Erfolge: Europameisterin 2010 | WM-Sechste 2009 | U23-Europameisterin 2007

Hut zu bringen. „Ich bin im achten Semester, will im nächsten Jahr das Staatsexamen schaffen, und zwar in der Regelstudienzeit. Täglich acht Stunden an der Uniklinik Köln und hinterher das Training in Leverkusen sind zwar ein hartes Programm, und mein Trainer sagt, ich sei verrückt. Aber ich ziehe das durch.“ Aufgewachsen in Blomberg in Nordrhein-Westfalen war Linda Stahl früh mit dem Sport in Berührung gekommen, anfangs beim Handball, landete sie später dank ihres schnellen Armzuges beim Speerwerfen. Als Helge Zöllkau in Leverkusen eine neue Trainingsgruppe um Steffi Nerius aufbaute, fragte er auch Linda Stahl und Katharina Molitor. Beide sagten zu und trainieren seit 2003 in Leverkusen. Lange standen sie im Schatten von Steffi Nerius, die 2006 Europameisterin und 2009 Weltmeisterin wurde. Nun steht sie oft im Schatten von Christina Obergföll. Linda Stahl: „Natürlich habe ich das Ziel, sie das eine oder andere Mal in dieser Saison zu schlagen.“ Dass es gerade bei der EM geschehen und im Goldrausch enden würde, hatte die WM-Sechste von Berlin dabei wohl weniger erwartet.

S 11


KugeL-König raLf BarteLS

13:05 KugeLStoSSen | männer

name

Land pB

Armstrong Dylan Bartels Ralf Christensen Kim Cory Martin Hoffa Reese Majewski Tomasz Nelson Adam Storl David Taylor Dan

CAN GER DEN USA USA POL USA GER USA

21,58 21,37 19,65 22,10 22,43 21,95 22,51 20,77 21,78

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

wer Startet mit?


Nicht verwandt mit Berlino. Aber ähnlich beliebt RAlf Bartels KugelstoSSen | Männer

Ralf Bartels ist das „Bärchen“ unter den Kolossen im KugelstoSSring. Bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr wurde ihm immer wieder eine gewisse Ähnlichkeit mit WM-Maskottchen „Berlino“ nachgesagt. Bartels hat Humor und lacht darüber.

Er ist meist gutmütig, aber im Wettkampf auch aggressiv. Vor allem dann, wenn es nicht so läuft. Denn mit einem Körpergewicht von 140 Kilogramm ist Bartels fähig, die 7,26 Kilo schwere Kugel auf Weiten um die 21 Meter zu wuchten. Der Neubrandenburger ist seit rund 20 Jahren im „Geschäft“. 1989 kam er in die Trainingsgruppe von Gerald Bergmann an der Kinder- und Jugendsportschule und seitdem gehen die beiden durch dick und dünn. Auch sein Trainer brauchte zuletzt ein dickes Nervenkostüm, denn oft knallte es erst im sechsten und letzten Versuch so richtig. „In Barcelona habe ich die drei ersten Versuche praktisch verschenkt, da macht man den Gegner stark. Aber ich bin froh, dass ich mit den 20,93 Metern wenigstens noch die Bronze-Medaille geholt habe.“ Nur acht Zentimeter fehlten ihm an der Verteidigung seines EMTitels von 2006. Nur der Weißrusse Andrej Michnewitsch und der Pole Tomasz Majewski stießen weiter.

Doch der 32-Jährige kann mehr. Bei der Hallen-WM in Doha zeigte er einen 21,44-Meter-Stoß, für den es ebenfalls Bronze gab. Und im Berliner Olympiastadion kam er 2009 bei der WM in ähnliche Regionen. Die 21,37 Meter bedeuteten damals wiederum Bronze, „in einem sensationellen Wettkampf“, wie er es beschrieb. Vielfältig ist sein Training. Nicht nur an der Hantel wird Kraft getankt, sondern auch bei Skiläufen in den bulgarischen Bergen oder bei 40-kmRadfahrten rund um den heimischen Tollensesee. Wohl fühlt er sich zuhause in Neubrandenburg. Bartels: „Meine Frau Maja ist dort der Ruhepol für mich.“ Beim ISTAF ist die Ruhe vorbei. Hier trifft er wieder auf Majewski, den Olympiasieger von 2008. Und bärig wie er ist, will Bartels ihn wegbrummen!

Name: Ralf Bartels Alter: 32 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 21,37 mETER Erfolge: Bronze EM 2010 | Bronze Hallen-WM 2010 | Bronze WM 2009 | Bronze Hallen-EM 2009 | Europameister 2006

S 13


14:35 hochSprung | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Beitia Ruth de Martino Antonietta Engel Annett Friedrich Ariane Gordeyeva Irina Iljustsenko Anna Lamera Raffaella Radzivil Svetlana Steryiou Adonia Styopina Vita

ESP ITA GER GER RUS EST ITA UBZ GRE UKR

2,02 2,03 1,93 2,06 2,02 1,95 1,95 1,93 1,97 2,02

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

hier Startet die ho ariane friedrich hochSprung | frauen 57 000 Menschen auf den rängen, aBer Man hätte eIne stecKnadel fallen hören...

Die Geste der Frankfurter Hochspringerin Ariane Friedrich ging im August 2009 um die Welt. Den Zeigefinger auf den Lippen bat sie das WM-Publikum im Berliner Olympiastadion um Ruhe. „Ich war so aufgeregt, wollte mich voll auf mich und meinen Körper konzentrieren“. 2,02 Meter hatte sie zuvor überwunden, nun sollten 2,06 Meter Gold bringen. Aber eine halbe Fußlänge entschied, um soviel hatte Friedrich den Anlauf zu nah an der Latte begonnen. Die Latte überlegte es sich lange, doch dann fiel sie. Das bis dahin mucks-

s 14

mäuschenstille Publikum stöhnte lautstark auf und spendete frenetischen Applaus. „Ich kann auf diese Bronzemedaille sehr, sehr stolz sein“, erklärte Ariane Friedrich später. Und stolz war sie auch nach der EM in Barcelona, wo 2,01 Meter wiederum zu Bronze reichten. „Ich freue mich, weil es eigentlich eine blöde Saison war. Im März habe ich nicht geglaubt, dass ich im Sommer überhaupt springen kann. Entzündungen des Ischiasnerves und der Patellasehne, ein aufgeschlagenes Knie, es war schwierig.“


vor einem Jahr KnacKte ariane friedrich Beim iStaf den deutSchen reKord

© camera4

ochSprung-raKete Außergewöhnliches Training, sportgerechte Lebensweise und vor allem mentale Stärke sind die Markenzeichen der im thüringischen Nordhausen geborenen Frankfurterin. Vertikalsprünge in Höhen über 2 Meter fordern dem Körper viel ab. Ariane Friedrich weiß das und lebt danach. Dabei bildet sie mit Trainer Günter Eisinger ein, wie sie sagt, „unschlagbares Team“. Manches ist bei ihnen anders als bei anderen. „Ich springe beispielsweise im Training nie über die Latte. Wir gestalten die Technikarbeit in einer völlig anderen Art, um Rücken und Po zu schonen.“ Der

Trainer fügt hinzu: „Hochsprung ist für mich in erster Linie richtiges Laufen und Abspringen, man braucht nicht die Belastung im eigentlichen Sprung.“

ter und höher springt. Aber für sie ist es nicht normal. „Diese Höhe zu springen, ist magisch, lässt mich jedes Mal spüren, dass es sich lohnt, das Beste aus mir herauszuholen“.

Das Spiel mit den Medien beherrscht sie, auch wenn sie manchmal den Ruf einer „Zicke“ hat. „Vielleicht mache ich in der einen oder anderen Situation einen überheblichen Eindruck, aber es ist mehr ein Selbstschutz, wenn ich mich abschotte.“ Da hat dann nur der Trainer Zugang zu ihr. Für die Zuschauer ist es fast schon normal, wenn Ariane Friedrich 2 Me-

Im Berliner Olympiastadion sprang sie 2008 erstmals die Höhe von 2,00 Metern, dort schaffte sie 2009 im Juni mit 2,06 Metern den deutschen Rekord und im August mit 2,02 Metern WM-Bronze.

naMe: arIane frIedrIch alter: 26 Jahre land: deutschland BestleIstung: 2,06 Meter erfolge: wM drItte 2009 | drItte eM 2010 | halleneuropaMeIsterIn 2009

s 15


14:45 StaBhochSprung | männer wer Startet mit? Land pB

Dossevi Damiel Gibilisco Giuseppe Holzdeppe Raphael Hooker Steve Lanaro Giovanni Lobinger Tim Michalski Lukasz Miles Derek Mohr Malte Schulze Fabian Scott Jeremy Walker Brad

FRA ITA GER AUS MEX GER POL USA GER GER USA USA

5,75 5,90 5,80 6,06 5,82 6,00 5,80 5,85 5,80 5,81 5,82 6,04

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

Steve hooKer, oLympiaSieger und weLtmeiSter

© chai von der Laage

name


Ein Frauenschwarm und Hoch-Stabler Steve Hooker Stabhochsprung | Männer

Lange wehende Haare, markantes Gesicht, überragender Athlet! An Steve Hooker kommt in der Leichtathletik niemand vorbei – als Sportler und als Typ. Der Australier, in Melbourne geboren, ist in seiner Heimat ein absoluter Star, und Berlin hat seinen Anteil daran.

Bei der WM 2009 lieferte der heute 28-Jährige einen sensationellen wie dramatischen StabhochsprungWettkampf ab. Von sechs Versuchen konnte er wegen Adduktorenbeschwerden nur zwei absolvieren. Doch die reichten zum zweiten großen Titel nach dem Olympiasieg 2008. Wer diesen Abend erlebte, wird ihn so schnell nicht vergessen. Überhaupt war die Zeit zwischen Peking und Berlin die erfolgreichste in seinem Leben, unabhängig von den beiden Titeln. Mit 6,06 Meter stellte der 1,87 Meter große Athlet in Boston seine persönliche Bestleistung auf, allerdings in der Halle. Im Freien musste er sich bislang mit sechs Metern begnügen. Doch sich allein auf Stab, Einstichkasten, Latte und Matte zu fokussieren, das ist ihm zu langweilig. So probierte er sich über 100 und 200 Meter, wo er bei den Frauen nicht nur wegen der langen Mähne vorn mitlaufen könnte. Im Sprint sind 10,82 Sekunden seine Bestzeit. Und wenn es auf der Erde mal wieder zu eng wird, geht Hooker einfach in die Luft: Fallschirmspringen ist eines seiner Hobbys.

Name: Steve Hooker Alter: 28 Jahre Land: Australien Bestleistung: 6,06 mETER Erfolge: Weltmeister 2009 | Olympiasieger 2008

Der Sport bestimmt also sein Leben, aber das war schon von Geburt an klar. Mutter Erica holte unter ihrem Mädchennamen Nixon 1972 in München Olympia-Silber im Weitsprung. Vater Bill schaffte es zwar nicht zu den Spielen, aber immerhin wurde der 800-Meter-Läufer viermal Australischer Meister. Seine Eltern hat Steve Hooker demnach schon übertrumpft. Und auch in Down Under selbst schrieb er Geschichte: als erster StabhochsprungOlympiasieger aus dem Land der Kängurus überhaupt und als erster australischer Leichtathlet mit Olympia-Gold seit 60 Jahren. Wer nun denkt, die Hooker-Family besteht nur aus Einzelkämpfern, der sieht sich getäuscht. Steve versuchte sich vor seiner Stab-Karriere als Mannschaftssportler. Australian Football, stark verwandt mit dem American Football, hatte es ihm angetan. Doch letztlich war seine Entscheidung richtig. Im Olympiastadion wäre er sonst heute nicht zu Gast.

S 17


Kevin hängte auch Bruder Jonathan aB

er iSt der SchneLLSte ZwiLLing europaS 15:15 400 m Sprint | männer wer Startet mit? name

Land pB

Borlée Kevin Brenes Nery Gaba Kamghe Gonzales Jermaine Hurtault-Dominica E. Quow Renny Rooney Martyn Schneider Thomas

BEL CRC GER JAM DOM TRI GBR GER

44,88 44,84 45,47 44,40 45,40 44,53 44,60 46,03

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

Kevin BorLÉe 400 meter Sprint | männer er verhInderte eInen BrItIschen doppelerfolg BeI der eM In Barcelona üBer 400 Meter: KevIn BorlÉe aus BelgIen. auf den letzten Metern schoB er sIch nach vorn, gewann In 45,08 seKunden vor den zeItgleIchen BrIten MIchael BInghaM und Martyn rooney (BeIde 45,23 seKunden ).

Nach dem Sieg jubelte Borlée: „Der Sieg ist fantastisch, mein Bruder und ich haben Geschichte geschrieben. Es tut mir leid, dass er nicht mit mir auf dem Podium steht.“ Allerdings holten sie das dann nach, als Bronzemedaillengewinner mit der belgischen Staffel. Schon vor den Titelkämpfen hatten sich die Zwillingsbrüder Borlée in den Vordergrund geschoben, wobei Jonathan der Schnellere war.

en Landesrekord auf, in Barcelona bestätigte er zunächst mit der schnellsten Halbfinal-Zeit von 44,71 Sekunden das innerfamiliäre Kräfteverhältnis. Im Finale fand er jedoch seinen Rhythmus nicht und wurde nur Siebter. Sein Bruder Kevin aber rettete die Familienehre. Kevin will beim ISTAF beweisen, dass der Erfolg von Barcelona kein Einzelfall war.

Bei den belgischen Meisterschaften stellte er zwei Wochen vor der EM mit 44,77 Sekunden einen neu-

naMe: KevIn BorlÉe alter: 22 Jahre land: BelgIen BestleIstung: 44,88 seKunden erfolge: europaMeIster 2010 | eM-Bronze 4x400 Meter | 2. hallen-wM 2010 4x400 Meter


Schwindelfrei und SpaSS dabei MALTE MOHR STABHOCHSPRUNG | MÄNNER

Malte Mohr gilt gegenwärtig als bester deutscher Stabhochspringer. Beim ISTAF will er das beweisen, zumal er aus Barcelona gerade mit einem Negativerlebnis zurückgekehrt ist. Ich wollte dort um eine EM-Medaille mitspringen, aber schon in der Qualifikation war bei 4,65 Meter Schluss. Zweimal wählte ich einen zu weichen Stab, einmal verwehte eine Windböe den Anlauf.“ Enttäuscht verließ der 1,93 Meter große und 82 Kilogramm schwere Athlet das Olympiastadion von 1992.

Aber zunächst will er hoch springen. „Ich bin sicher, dass ich mich bald noch steigern kann, 5,90 oder 5,95 Meter sind möglich.“ Seine Premiere beim ISTAF verspricht einiges.

© chai von der laage

Zu seinem Sport ist er nach einem Ausflug zum Schwimmen durch seinen Vater Wolfgang gekommen, der selbst mal Stabhochspringer war. „An meiner Disziplin gefällt mir, dass sie eine Tendenz zum Extremen hat.“

Zwar weiß er um die Gefährlichkeit, aber Angst vor Verletzungen hat er nicht. „Auch wenn ich mir kürzlich mal das Steißbein gebrochen habe.“ Lange Jahre trainierte er in Leverkusen, im Dezember zog er nach München, um neue Reize zu setzen. Dort wohnt er mit Freundin Romy direkt am Olympiastadion, hat mit Tim Lobinger und Fabian Schulze prominente Trainingspartner. Malte Mohr gehört der Sportfördergruppe der Bundeswehr in München-Neubiberg an, möchte später Politik oder Wirtschaft studieren.

Name: Malte Mohr Alter: 24 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 5,80 mETER Erfolge: Zweiter Hallen-WM 2010 | Deutscher Meister 2010 | Zweiter Team-EM 2009 | Deutscher Juniorenmeister 2008

S 19


weitSprung-europameiSter chriStian reif

14:50 weitSprung | männer

name

Land pB

Al-Sabee Hussein Taher Felipe Meliz Luis Jakubczyk Lucas Mokoena Godfrey Mykolaitis Povilas Noffke Chris Novotny Roman Reif Christian Sdiri Salim Shalin Pavel Smith Tyrone

KSA ESP GER RSA LIT AUS TCH GER FRA RUS BER

8,35 8,43 7,85 8,50 8,09 8,33 8,21 8,47 8,42 8,25 8,22

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

wer Startet mit?


SenSATZionell, der Mann Christian Reif weitsprung | Männer

Christian Reif war auf dem Papier schon Europas derzeit bester Weitspringer, als er nach Barcelona reiste. Als Europameister kehrte der 25-Jährige zurück – mit Weltjahresbestleistung!

Doch auf dem Weg zu seinem ersten internationalen Titel strapazierte Christian Reif vom ABC Ludwigshafen das Nervenkostüm seiner Fans und vor allem seines Trainers Ulrich Knapp. „In der Qualifikation habe ich vor dem dritten Sprung das Aus befürchtet und mir schon ausgemalt, was am nächsten Tag in der Presse stehen würde, wenn ich vorzeitig abreisen muss“, sagt Reif. Und so legte er alles in den letzten Versuch und sprang mit 8,27 Meter ins Finale. „Das gab mir Zuversicht für den Endkampf, denn schlimmer konnte es ja nicht werden.“ Zwar dauerte es auch im Endkampf bis zum dritten Durchgang, ehe er sich frei sprang, aber dann wurden es gleich 8,47 Meter – Weltjahresbestweite! Reif: „Ich wusste, dass ich was drauf habe. Ich hatte vorher sehr gut trainiert. Dreimal im Jahr bin ich schon über 8,20 Meter gesprungen. Da weiß man, was man kann.“ Früh begann Christian Reif, in BöhlIggelheim wohnend, mit der Leichtathletik. „Mit 13 wollte ich Fußballer werden. Doch mein Vater überzeugte mich, dass ich besser mit Sand als mit dem Ball am Fuß umgehen kann.“

Der Vater sollte recht behalten, denn es ging kontinuierlich aufwärts, nur unterbrochen durch Verletzungen. 2007 sprang er bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt 8,07 Meter, erstmalig also über die 8-MeterMarke und qualifizierte sich für die WM in Osaka. Da wurde er Neunter. Es folgten mit 2008 und 2009 zwei schwächere Jahre. Zunächst verpasste er die Olympischen Spiele in Peking. Danach wechselte er den Trainer, ging zu Ulrich Knapp, der auch DLV-Trainer ist. „Ich habe auch meinem alten Trainer Juri Tscherer viel zu verdanken, er brachte mich auf 8,17 Meter“, lobt Reif. Auch unter dem neuen Trainer kam der Erfolg nicht automatisch. Die Norm für die WM in Berlin 2009 schaffte er erst eine Woche zu spät. Doch in der letzten Zeit war Reif weniger verletzt. Den Grund sieht er in einem reduzierten, effektiveren Training. 2009 hatte es mit einem Start im Berliner Olympiastadion nicht geklappt. Nun holt er beim ISTAF die Sprünge im Olympiastadion nach. Und es soll weit gehen. Auf alle Fälle über 8 Meter hinaus.

Name: Christian Reif Alter: 25 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 8,47 mETER Erfolge: Europameister 2010 | Fünfter Hallen-WM 2010 | Deutscher Meister 2010 | Neunter WM 2007

S 21


15:05 100 m hürden | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Crawford Ginnie Ennis Delloreen Felicien Perdita Harrison Queen Hildebrand Nadine Jones Lolo Lopes-Schliep Priscilla Nytra Carolin

USA JAM CAN USA GER USA CAN GER

12,45 12,50 12,46 12,61 13,00 12,43 12,49 12,57

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

ganZ unverZagt au caroLin nytra 100 meter hürden | frauen sIe Ist eIne rIchtIge strahlefrau, dIe hürdensprInterIn carolIn nytra. aBer IM zIel nach deM eM-fInale von Barcelona üBer dIe 100 Meter hürden wusste sIe anfangs nIcht so recht, oB sIe lachen oder weInen sollte. „Ich war MIt eIner zeIt von 12,57 seKunden als europas Beste angereIst, da schIen auch gold MöglIch.“

s 22

Als sie dann völlig ausgepumpt auf dem Boden lag und aus dem „Tunnel“ erwachte, wusste sie anfangs nicht, wo sie gelandet war. Letztendlich langte es nach 12,68 Sekunden zu Bronze, die Türkin Nevin Yanit (12,63) und die Irin Dervil O`Rourke (12,65 ) lagen knapp vor ihr. Aber bald fand sie Freude an der Bronze-Medaille, lief mit großer Deutschlandfahne eine Ehrenrunde: „Schon da war ich wieder mit mir im Reinen, schließlich war das EM-Ziel eine Medaille, und die hatte ich nun.“

Mit 12 Jahren hatte die gebürtige Hamburgerin die erste Begegnung mit der Leichtathletik, als sie mit ihrem damaligen Trainer Marco Rohrer im Regen vier Kilometer durch den Wald lief. So lange brauchte sie fortan nicht mehr zu laufen, denn der „Hürdenwald“ wurde bald ihr Hauptbetätigungsfeld. Erfolge stellten sich ein, wobei sie einen großen Anteil daran ihrem Trainer Jens Ellrott zubilligt, der seit neun Jahren mit ihr arbeitet. „Wir sprechen eine Sprache, und ich kann immer recht schnell umsetzen, was er sagt.“


© chai von der Laage

mit BronZe Kommt caroLin nytra auS BarceLona ZurücK

uf hürdenJagd Manchmal ging es sogar schneller als geplant, so etwa mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 und für die Weltmeisterschaften 2009. Beide Male schied sie im Halbfinale aus. Eine Reaktion darauf war, dass sie fortan mit einem Psychologen zusammenarbeitete. „Wir wollten vor allem erreichen, dass ich nicht zumache, wenn Konkurrentinnen neben mir auftauchen.“

hochhalten, und auch die neunte und zehnte Hürde auffressen“. Dabei wird sie es vor allem mit US-Sprinterin Lolo Jones zu tun bekommen, die in der Jahresweltbestenliste mit 12,55 Sekunden noch ganz knapp vor ihr liegt. Und sie sieht Jennifer Oeser wieder, die WM-Silber und EM-Bronzegewinnerin im Siebenkampf. Sie wird beim ISTAF auch im Hürdensprint antreten.

Beim ISTAF will die für den Bremer LT startende Carolin Nytra „hinten heraus die Frequenz und den Speed

naMe: carolIn nytra alter: 25 Jahre land: deutschland BestleIstung: 12,57 seKunden erfolge: drItte eM 2010 | deutsche MeIsterIn 2010 | halBfInalIstIn wM 2009 | deutsche MeIsterIn, 2009, 2008, 2007

s 23


der weLtmeiSter. modeLLathLet mit BerLiner SchnauZe

15:10 diSKuSwurf | männer wer Startet mit? name

Land pB

Alekna Virgilius Harradine Benn Harting Robert Israel Märt Kovago Zoltan Mayer Gerhard Münch Markus Pishcalnikov Bodgdan Wierig Martin

LTU AUS GER EST HUN AUT GER RUS GER

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© camera4

73,88 66,37 69,43 66,56 69,95 65,24 65,37 67,23 64,52


WER IST HART UND TRÄGT `NEN BART? ROBERT HARTING DISKUSWURF | Männer

© camera4

Das ist er wieder, DER TYP MIT DEM COOLEN BART UND DEN MARKANTEN SPRÜCHEN! Diskusweltmeister Robert Harting kommt zurück in sein „Wohnzimmer“. 2009 hatte er im Berliner Olympiastadion seinen bisher grössten Triumph gefeiert, WM-Gold im Diskusring geschürft.

Danach wollte er 2010 eigentlich ruhiger angehen lassen. „Die letzten drei Jahre habe ich so geknüppelt, dass ich jetzt etwas runterkommen will. Ich will mich körperlich ausruhen und trotzdem gut sein. Also nicht alles über Quantität und Belastung, sondern mehr über Qualität machen.“ Aber, Harting wäre nicht „der HARTING“, wenn er dabei seinen Ehrgeiz verlöre. Vor der EM in Barcelona stapelte er noch tief, „eine Medaille reicht mir.“ Vielleicht hatte er da auch im Hinterkopf, dass bei ihm in diesem Jahr nicht der Sport im Mittelpunkt gestanden hatte. „Ich habe ein Teilzeitstudium an der Berliner Akademie der Künste im Fach Gesellschafts-und Wirtschaftskommunikation aufgenommen, das mir viel Spaß macht.“ Früher wollte er mal Innenarchitektur studieren, „aber das ist nicht als Teilzeitstudium möglich, und zudem ist da der Markt übersättigt“, erklärt er seinen Sinneswandel. Das Künstlerische beschäftig ihn weiter, „Ich habe gerade mit Acrylfarben eine Serie von 10 abstrakten Bildern gemalt.“ Nebenher sanierte er noch ein Haus in Berlin-Weißensee, seine

Kraft musste er also gut einteilen. Trotz allem sollte es EM-Gold werden, aber 40 Zentimeter fehlten dazu. „Jetzt bin ich der getöte Stier“, rief er hinterher nach der „Schlacht“, die er selbst ausgerufen hatte. Vor allem den Erzrivalen aus Polen, Piotr Malachowski, wollte er schlagen. Doch dem gelang ein guter Wurf von 68,87 Meter. Und der reichte zum Sieg. Robert Harting wurde mit 68,47 Metern Zweiter: „Ich habe keinen Wurf richtig erwischt, das regt mich so auf. Keiner ist ruhig geflogen, dabei war die Serie wirklich gut, die 70 Meter waren möglich“, analysierte er. Dieses Ziel hat der 2,01-Meter-Riese noch nicht ganz aus den Augen verloren. Ob es beim ISTAF im Olympiastadion klappt, ist eine andere Frage. Nicht immer sind die äußeren Bedingungen so, dass die 2-KiloDiskusscheibe weit segeln kann. Zudem fehlt diesmal „Lieblingsgegner“ und Europameister Malachowski. Der wollte kommen, um Revanche für die WM-Niederlage an gleicher Stelle zu nehmen, sagte aber aus familiären Gründen ab. So wird sich Robert Harting vor allem mit Altmeister Virgiljius Alekna auseinandersetzen. Auch ein klasse Gegner.

Name: Robert Harting Alter: 25 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 69,43 METER Erfolge: Vizeeuropameister 2010 | Weltmeister 2009 | Olympiavierter 2008 | Vizeweltmeister 2007

S 25


caSter Semenya iSt ZurücK auf der internationaLen Bühne

15:25 800 meter | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Beckwith Molly Chebet Winny Cusma Elisa Koech Cherono Kohlmann Fabienne Masna Lenka Semenya Caster Simpson Jemma Sum Eunice Tverdostup Tamara Wurth-Thomas Christin

USA KEN ITA KEN GER TCH RSA GBR KEN UKR USA

2:00,88 1:58,63 2:01,67

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

1:59,71 1:55,45 1:58,74 2:00,28 2:00,74 1:59,35


Sie ist eine frau. Eine starke. und schnelle Caster Semenya 800 meter | Frauen

Caster Semenya ist zurück auf der groSSen Bühne. Sie beweist groSSen Mut damit, dass sie wieder im Berliner Olympiastadion an den Start geht. Die 800-Meter-Läuferin aus Südafrika hatte hier im August 2009 bei der 12. IAAF-Leichtathletik-WM ihre sportliche Sternstunde erlebt. Sie lief ihre Konkurrentinnen in Grund und Boden und gewann nach 1:55,45 Minuten die Goldmedaille.

Doch die zuvor recht unbekannte Läuferin erregte wegen ihrer Dominanz und ihrer harten Gesichtszüge Aufsehen und nährte Zweifel, ob sie wirklich eine Frau ist. „Niemand hat mir je erklärt, dass ich kein Mädchen sei“, erklärte sie. „Ich bin kein Junge.“ Und fügte verzweifelt hinzu: „Warum hat man mich überhaupt hierher gebracht. Sie hätten mich in meinem Dorf lassen sollen.“ Viel wurde danach geschrieben und erzählt, oft für die Öffentlichkeit nicht nachprüfbar und für die junge Südafrikanerin eine schwere Belastung. Der Weltverband der Leichtathletik (IAAF) ordnete einen Geschlechtstest an, worauf der südafrikanische Sportminister wütend von Rassismus sprach und mit einer Drohung einen weiteren Skandal auslöste: „Wenn das Gold aberkannt und sie gesperrt wird, wäre das der 3. Weltkrieg.“ Das war die wohl abwegigste Äußerung, zeigte aber die Dimension des Falles. Die Untersuchungen der Medizinischen Kommission der IAAF zogen sich elf Monate hin. Erst am 6. Juli 2010 kam die Nachricht: „Caster Semenya darf wieder starten – als

Name: Caster Semenya Alter: 19 Jahre Land: Südafrika Bestleistung: 1:55,45 Minuten Erfolge: Weltmeisterin 2009

Frau.“ Die medizinischen Details seien vertraulich und würden nicht weiter kommentiert. Wenigstens hier wurde Caster Semenyas Intimsphäre geschützt. Eine schwere Zeit liegt hinter der 19-Jährigen. „Aber ich freue mich riesig, endlich wieder laufen zu können und das alles hinter mir zu lassen.“ Allerdings wird sie es nach solch einer langen Pause schwer haben, wieder Anschluss zu finden. „Es ist beinahe so wie ein Neubeginn“, sagt ihr Trainer Michael Seme. Bei zwei Meetings in Finnland gewann sie zwar ihre Rennen, doch von ihrer Zeit von Berlin 2009 war sie noch weit entfernt. Caster Semenya: „Mit meinen Zeiten kann ich noch nicht zufrieden sein. Trotzdem freue ich mich nach elf wirklich harten Monaten, in denen ich sehr viel durchgemacht habe, wieder auf der Laufbahn zu stehen. Ich muss jetzt sehen, dass ich gute Rennen bestreite, um an meine früheren Leistungen anknüpfen zu können. Vielleicht schon beim ISTAF. Ich freue mich auf das wunderschöne Stadion und das Berliner Publikum.“

S 27


auS papaS Schatten Zum StoLZ von afriKa david rudiSha 800 meter | männer

so schnell Kann es ManchMal gehen Bzw. laufen. BeI der wM vor zwölf Monaten IM BerlIner olyMpIastadIon schIed davId leKuta rudIsha IM halBfInale üBer 800 Meter aus. nun Ist er plötzlIch der zweItschnellste Mann aller zeIten üBer dIe zweI stadIonrunden hInter seIneM landsMann wIlson KIpKeter, der Jedoch für däneMarK startete.

Mit den 1:41,51 Minuten von Heusden-Zolder (Belgien) am 10. Juli brach Rudisha in die Phalanx der TopMittelstreckler ein und setzte sich in der ewigen Weltbestenliste vor die Legenden Sebastian Coe (Großbritannien, Olympiasieger 1980 und 1984 über 1500 Meter) und Joaquim Cruz (Brasilien, Olympiasieger 1984 über 800 Meter). Diese Vier, Kipketer, Rudisha, Coe und Cruz, sind die einzigen Athleten, die die 800 Meter unter 1:42 Minuten gelaufen sind. Und Rudisha ist der einzige, der noch aktiv ist. Sein Erfolg heute ist daher nur Formsache. Dass der 21-jährige Afrikaner vor einer großen Karriere steht, kommt nicht von ungefähr. Sein Vater Daniel holte 1968 in Mexiko Silber mit der kenianischen 4x400-mStaffel. Mittlerweile nennt man den Sohnemann schon „Pride of Africa“, den Stolz Afrikas. Das ist ebenfalls das Motto der kenianischen Fluggesellschaft Kenya Airways. Verpasst bekam Rudisha den Spitznamen bei der Junioren-WM 2006 wegen seines anmutigen, flüssigen Laufstils, kombiniert mit langen Schritten.

naMe: davId rudIsha alter: 21 Jahre land: KenIa BestleIstung: 1:41,51 MInuten

s 28

Schon in jungen Jahren spornte ihn der Vater an, indem er dem Sohnemann seine Olympia-Medaille zeigte. Rudisha junior: „Er packte mich über die Moral und ich dachte mir, wenn er schnell laufen konnte, vielleicht kann ich das auch mal.“ 2004 begann er ernsthaft zu trainieren, nun ist David der Beste der Welt. Klar, dass das den Vater mit unbändigem Stolz erfüllt: „Ich wusste, er kann es schaffen“, sagte er unter Tränen, als sein Sprössling mit der Goldmedaille von der Junioren-WM heimkehrte. In den kommenden Jahren wird es sicher in Kenia noch viele Siege von David zu feiern geben. Die nächsten großen Ziele sind neben dem Weltrekord die WM 2011 in Daegu (Südkorea) und natürlich London 2012. Die Partys danach werden rauschende Feste. Rudisha ist das zweitjüngste von sieben Kindern.


david rudiSha peiLt weLtreKord üBer 800 meter an

15:35 800 meter | männer

name

Land pB

Ali Bilal Mansoor Kiplagat Abraham Kiplagat Richard Kivuna Jackson Kszczot Adam Lalang Boaz Ludolph Sören Mutua David Rudisha David Symmonds Nick Tangui Sammy Yego Alfred Kirwa

BRN KEN KEN KEN POL KEN GER KEN KEN USA KEN KEN

1:44,02 1:43,77 1:44,77 1:43,72 1:45,72 1:44,68 1:46,69 1:46,41 1:41,51 1:43,83 1:49,39 1:42,67

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

wer Startet mit?


Endspurt für die Watt-Wette

Auf dem Watt-Zähler: Die persönliche Energie-Bestleistung von Robert Harting

Beim ISTAF 2010 geben Athleten und Zuschauer ihre Energie für Berlin, um die Vattenfall Watt-Wette zu gewinnen. Seit Jahren engagiert sich Vattenfall für den Berliner Profi- und Breitensport – und wettet nun, dass Berlin die sportliche Energie der Leichtathletik WM 2009 in diesem Jahr mit den Veranstaltungen des Berliner Sportsommers 2010 übertrifft. Gelingt dies, stiftet der Energiedienstleister Berliner Sportvereinen Gutscheine für Sportausrüstung in einem Gesamtwert von 10.000 Euro. Für die Berechnung des WettErgebnisses wurde im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem sportmedizinischen Service SMS-Sportmedizin Berlin der Vattenfall Watt-Zähler entwickelt. Dieser rechnet den Kalorienverbrauch der Sportler sowie den Jubel der Zuschauer in Kilowattstunden (kWh) um. Auf diese Weise ergab sich bei der WM ein GesamtenergieWert von 133.440,5 kWh – genug Energie, um etwa 30 Vier-Personen-

S 30

Haushalte ein Jahr lang zu versorgen! Diesen Wert gilt es zu schlagen! 17 Disziplinen stehen heute noch aus und der Countdown für die letzten 9419,5 kWh läuft! Folgende 17 Disziplinen fließen beim ISTAF 2010 noch in die Bewertung ein: Männer: 100 m, 400 m, 800 m, 1500 m, 3000 m, 110 m Hürden, Diskuswurf, Kugelstoßen, Stabhochsprung, Weitsprung Frauen: 100 m, 400 m, 800 m, 100 m Hürden, Hochsprung, Speerwurf, Hammerwurf Ein Weitspringer steuert beispielsweise 4,7 kWh bei, ein 400 m Läufer 41, ein 3000 m Läufer sogar 217 und ein jubelnder Zuschauer pro Minute immerhin 1,13 kWh.

Verpassen Sie also nicht den entscheidenden Sprung oder den finalen Spurt, mit dem es vielleicht am Ende heißt: Berlin hat die Wette gewonnen! Alle Informationen zur Watt-Wette und zum Vattenfall Watt-Zähler finden Sie unter www.vattenfall.de/ ISTAF 2010 oder besuchen Sie den Wattzähler vor dem Olympiastadion.


BLaue tartanBahn Brachte ihr den wm-titeL üBer 4x400 meter

SchneLLer run für deBBie dunn deBBie dunn 400 meter Sprint | frauen

„Es war ein riesiges Erlebnis, vor 60 000 Zuschauern zu laufen, Gold zu holen und die Hymne bei der Siegerehrung zu hören“, schwärmt Debbie Dunn. Weiter auf Goldkurs blieb sie auch in der Hallensaison 2010, als sie in Doha (Qatar) mit einer aggressiven

15:45 400 m Sprint | frauen wer Startet mit? name

Land pB

Dunn Debbie Grenot Libania Hargrove Monica Lindenberg Janin Richards Jil Williams Shericka Williams-Mills N.

USA ITA USA GER GER JAM JAM

49,64 50,30 50,39 52,23 53,29 49,32 49,53

Taktik den Weltmeistertitel holte. Damit unterbrach sie eine siebenjährige Siegesserie der Russinnen. Aber der Übergang zur Freiluftsaison gelang der 32-jährigen Sprinterin, die in Jamaika geboren und 2004 in die USA eingebürgert wurde, nicht reibungslos. Nur schwer kam sie bei den ersten Meetings ins Laufen. „Aber ich wurde nicht unruhig, wusste, dass meine Form noch kommen würde.“ Und sie schaffte es, in Des Moines (Iowa) erstmals US-Meisterin in persönlicher Bestzeit und Weltjahresbestzeit von 49,64 Sekunden zu werden. „All das ist motivierend, gibt Kraft für die Weltmeisterschaften in Südkorea 2011 und die Olympischen Spiele in London 2012“, schaut sie voraus und betont: „Ich werde noch härter trainieren, mich mental auf diese Ziele fokussieren. Ich bin eine Kämpferin.“ © chai von der Laage

dIe 400-Meter-sprInterIn deBBIe dunn verBIndet MIt deM BerlIner olyMpIastadIon gute erInnerungen. als startläuferIn der 4x400-M-staffel der usa holte sIe BeI der wM IM vorIgen Jahr MIt Ihren KollegInnen allyson felIx, lashInda deMus und sanya rIchards dIe goldMedaIlle.

Das will die 1,69 Meter große und 58 Kilogramm schwere Sprinterin auch beim ISTAF zeigen. „Zu gewinnen und unter 50 Sekunden zu bleiben, wäre ein weiterer Höhepunkt für diese Saison.“

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

naMe: deBBIe dunn alter:32 Jahre land: usa BestleIstung: 49,64 seKunden erfolge: hallenweltMeIsterIn 2010 | staffelhallenweltMeIsterIn 2010 | us-MeIsterIn 2010 | staffelweltMeIsterIn 2009

s 31


Mit dem EM-Titel hat Verena Sailer alle überrascht. Auch sich selbst VERENA SAILER 100 METER Sprint | FRAUEN

Es klingt eigentlich logisch: Wer schon im Kindergarten allen anderen einfach davonläuft, ist irgendwann Europas schnellste Frau. SO IST ES VERENA SAILER ERGANGEN, DER BLONDEN 24-JÄHRIGEN AUS MANNHEIM

Die Sprinterin kommt als frisch gekürte Europameisterin nach Berlin zurück, wo sie vor einem Jahr mit der 4x100-Meter-Staffel zu WM-Bronze rannte. Diesmal reist sie schon mit Medaille an. In persönlicher Bestzeit von 11,10 Sekunden gewann sie das 100-Meter-Finale von Barcelona und war überwältigt: „Ich hatte immer das Bild vor Augen, zu gewinnen und auf eine Ehrenrunde zu laufen. Gleichzeitig hatte ich aber auch Angst, mir etwas einzureden und dann enttäuscht zu sein. Deshalb habe ich öffentlich immer nur gesagt, dass ich ins Finale will. In Wirklichkeit wollte ich gewinnen.“ Verena Sailer ist eine zierliche Frau. Sie glänzt nicht durch aufreizende Posen, provoziert nicht durch Sprüche. Sie ist bescheiden, zurückhaltend und unglaublich nett. Vor dem Start schottet sie sich ab. Hört Musik. Erlebt die Minuten wie in einem Tunnel. „Aber den Schuss höre ich dann schon“, sagt sie mit einem Lächeln. Auch in Barcelona, wo sie wieder einmal allen davonrannte. Auch der großen Christine Arron aus Frankreich, die direkt neben ihr lief. „Ich bin die erste deutsche Europameisterin seit 20 Jahren“, jubelt sie. Zuletzt

war Katrin Krabbe 1990 in Split über 100 Meter erfolgreich. Schnell ist sie schon immer. Verena Sailer: „Ich bin schon im Kindergarten allen davon gelaufen. Ein wenig Talent braucht man eben im Sprint.“ Mit 11 wird sie Leichtathletin, der Kurzsprint ihre Lieblingsdisziplin. „Alles, was länger ist, ist nicht mein Ding. Schon die 200 Meter sind mir zu lang“, sagt sie. Seit vielen Jahren arbeitet sie mit Trainer Valerij Bauer zusammen. Erst in Kempten, dann in Fürth, jetzt in Mannheim. „Ohne meinen Trainer gehe ich zu keinem anderen Verein“, sagt sie. Und betont, wie wichtig Physiotherapeutin Ella Bauer ist: „Sie war Tag und Nacht bereit, mich zu behandeln.“ Ein Muskelfaserriss im Rücken hatte sie außer Gefecht gesetzt. „Vielleicht war das sogar ein Vorteil für mich, so konnte sich mein Körper ausruhen“, sagt sie. Nach den Läufen über 100 Meter in Barcelona hätte sie sicher auch zwei Staffelläufe als Schlussläuferin ohne Probleme verkraften können. Doch im Vorlauf ging der Wechsel mit Anne Möllinger daneben. So wurde es nichts mit einer weiteren EM-Medaille - dieses Mal liefen ihr die anderen davon.

Name: Verena Sailer Alter: 24 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 11,10 Sekunden Erfolge: Europameisterin 2010 | WM-Bronze 2009 mit der 4x100-Meter-Staffel | Bronze Hallen-EM 2009

S 32


daS goLdigSte LächeLn von BarceLona

15:55 100 m Sprint | frauen

name

Land pB

Arron Christine Baptiste Kelly Ann Calvert Schillonie Ferguson Debbie Madison Tianna Maduaka Joice Okagbare Blessing Sailer Verena Simpson Sherone

FRA TRI JAM BAH USA GBR NIG GER JAM

10,73 10,93 11,19 10,91 11,05 11,23 11,03 11,10 10,82

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

wer Startet mit?


aSafa poweLL, einSt SchneLLSter mann der weLt. dann Kam BoLt. 16:05 100 m Sprint | männer

name

Land pB

Bailey Daniel Edwards Monzavous Forsythe Mario Frater Michael Kosenkow Alexander Obikwelu Francis Powell Asafa Thompson Richard

ANT 9,91 USA 10,00 JAM 10,09 JAM 9,97 GER 10,14 POR 9,86 JAM 9,72 TRI 9,89

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

wer Startet mit?


Die Bibel ist sein wichtigster Begleiter Asafa Powell 100 METER Sprint | Männer

Wer von der Königsdisziplin der Leichtathletik spricht, kommt An ihm nicht vorbei, trotz Usain Bolt, trotz Tyson Gay: Asafa Powell, Der 100-Meter-Sprint mit dem 27-jährigen Jamaikaner verspricht heute im Olympiastadion der Höhepunkt des ISTAF zu werden.

n seine h ll hat c e l t w f i o P hr i AF sc 08.), Asafa T S I 16. beim Star t tigt (Stand che ä er Wo ng t n i e bes r o u aber v en Ver letz g sagte e für r w e ss don a n d o , L n n e i ir hoff sund ist ab. W e g e t heu

Bis vor einer Woche war er zusammen mit Bolt der Weltjahres Schnellste, lief in Rom am 10. Juni 9,82 Sekunden über 100 Meter. Vor zwei Wochen bei der Diamond League in Stockholm, sollte es zum Kräftemessen mit Bolt und Gay kommen, aber kurzfristig sagte Powell wegen Rücken- und Oberschenkelbeschwerden ab. „Ich war am Boden zerstört. Ich war heiß auf dieses Rennen. Aber ich hätte durch die Schmerzen nicht mal das Ziel erreicht“, sagt Powell. Inzwischen hat Bolt die Saison wegen Rückenproblemen beendet und Gay lief am vergangenen Wochenende 9,78 Sekunden – neue Weltjahresbestzeit! Powell, der nach zehn Tagen Pause wieder ins Training eingestiegen ist, kann auf der blauen Weltrekord-Bahn im Olympiastadion auch diese Zeit unterbieten. Vor einem, Jahr bei der WM holte Powell hinter den beiden Stars der Szene Bronze – in 9,84 Sekunden. Schnell kann also auch er hier laufen. Mit der Sprint-Staffel gab es dann natürlich Gold. Kein Wunder, wenn Powell und Bolt in einem Quartett vereint sind. In der Szene wird der Mann aus der Karibik, der 2008 in Peking eben-

falls mit der Staffel Olympia-Gold gewann, ein bisschen bemitleidet. Einzel-Titel bei WM oder Olympischen Spielen gab es keine, seine Weltrekorde wurden von einem schier Außerirdischen pulverisiert. Doch das alles ist nichts im Vergleich zu den Schicksalsschlägen, die Powell in seinem privaten Umfeld zu verdauen hatte. Im Juni 2002 wurde sein zweitältester Bruder Michael, ein Taxifahrer, in New York von einem Fahrgast erschossen. Fast auf den Tag genau ein Jahr später starb mit Vaun ein weiterer Bruder, als er beim Football spielen einen Herzinfarkt erlitt. „Wir sind sechs Brüder gewesen, ich bin der jüngste. In dieser schweren Zeit hat mir vor allem der Glaube Kraft gegeben. Die Bibel war damals und ist bis heute mein wichtigster Begleiter“, sagt Powell, dessen Eltern Pastoren sind. Und gerade weil er so viel durchmachte, weiß er, dass Sport die schönste Nebensache der Welt ist. Und in seinem Fall auch die schnellste. Seine persönliche Bestzeit steht bei 9,72 Sekunden – gelaufen 2008 in Lausanne.

Name: Asafa Powell Alter: 27 Jahre Land: Jamaika Bestleistung: 9,72 Sekunden Erfolge: Olympiasieger 2008 4x100 | Weltmeister 4x100 2009 | WM-Silber 2007 | WM-Bronze 2007, 2009

S 35


Spiel ohne Risiko Spielen ist Leidenschaft und liegt in der Natur des Menschen. Damit jedoch aus dem normalen Spieltrieb keine Sucht wird, übernimmt die SPIELBANK BERLIN Verantwortung. Wer beim Pokern, Roulette, an Automaten oder beim Black Jack sein Glück sucht, sollte sich stets ein Einsatz-Limit setzen und wissen, dass Spielen niemals dem Lebensunterhalt dient.

Die SPIELBANK BERLIN betreibt seit 2001 aktiven Spielerschutz und geht offen mit dem Thema um. Sie informiert Gäste über die Risiken und hat eines der fortschrittlichsten Präventions- und Hilfesysteme entwickelt. Bereits seit zehn Jahren arbeitet das Haus mit Suchtexperten aus der Berliner Charité zusammen und heute mit dem aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangenen Kompetenzzentrum Verhaltenssucht der Universität Mainz. In allen Spielstätten liegt die Broschüre „Spielen mit Verantwortung“ aus und das Unternehmen beschäftigt zwei speziell

S 36

ausgebildete Mitarbeiter, die sich ausschließlich um den Bereich Spielerschutz und Sozialkonzept kümmern. Aus den Kontakten zu zahlreichen Kooperationspartnern ist ein regionales Suchthilfesystem entstanden, das Spielern und Angehörigen professionelle Unterstützung bietet. Daneben sorgt die SPIELBANK BERLIN mit ihren Kampagnen, in denen sie von Robert Harting unterstützt wird, für gezielte Präventionsarbeit und bekämpft auch das illegale Glücksspiel. Mehr Infos auf www.spielerschutz-berlin.de.


wer Startet mit? name

Land pB

Akins Ty Brown Joel Bühler Matthias John Alexander Quinonez Jackson Sharman William Thomas Dwight Turner Andy Wilson Ryan

USA USA GER GER ESP GBR JAM GBR USA

13,25 13,22 13,36 13,35 13,33 13,30 13,16 13,27 13,02

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

europaS BeSter hürden-turner andy turner 110 meter hürden | männer andy turner hat dIe vorherrschaft der BrItIschen hürdenKurzsprInter In europa wIederhergestellt. BeI den europaMeIsterschaften In Barcelona sIcherte er sIch In eIneM spannenden KaMpf In 13,28 seKunden den sIeg.

naMe: andy turner alter: 25 Jahre land: grossBrItannIen BestleIstung: 13,27 seKunden erfolge: europaMeIster 2010

In den Jahren davor hatte vor allem Landsmann Colin Jackson die Szene dominiert, als er von 1990 bis 2002 viermal in Folge EM-Gold holte, zudem zweimal Weltmeister wurde. Der 29-Jährige Turner war nicht unbedingt als Favorit nach Barcelona gekommen. Vor allem sein im Halbfinale wegen Fehlstarts disqualifizierter Landsmann William Sharman war stärker eingeschätzt. Andy Turner: „Ich kam nach Spanien, um Gold zu holen. Nun ist dieser Traum wahr geworden. Als ich auf der Tribüne meine Eltern jubeln sah, und meine dreijährige Tochter Carmen mir per

Handy sagte, dass sie stolz auf mich sei, kamen mir die Tränen.“ Auf dem Weg zu diesem Gold war Turner nicht gerade auf Rosen gebettet. Während der Schulzeit spielte er in seiner Heimatstadt Nottingham zwei Jahre Fußball, ehe er zur Leichtathletik wechselte. Nun also der Gold-Triumpf in Barcelona und ein großes Ziel vor Augen: „Ich glaube fest daran, dass ich auch bei den Olympischen Spiele in London eine Medaillenchance habe.“

s 37

© chai von der Laage

16:20 110 m hürden | männer


Bernard Lagat wiLL iStaf-reKord üBer 3000 meter KnacKen 16:35 3000 meter | männer wer Startet mit? name

Land pB

Bekele Tariku Bett David Biwott Yusuf Chepkok Vincent Gabius Arne Ghirmai Filmon Kisorio Mathew Lagat Bernard Longosiwa T. Ndiwa R. Limo Pflieger Philipp Rotich Lucas Edwin Cheruiyot Uliczka Steffen

ETH KEN KEN KEN GER GER KEN USA KEN KEN GER KEN KEN GER

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

7:29,11 7:40,70 7:31,68 7:31,68 7:46,05 7:53,65 7:34,29 7:32,49 7:30,09 7:35,34 7:55,99 7:37,33 7:31,48 7:55,41


Der „Schwabe“ mit US-Pass spart nicht mit Siegen Bernard Lagat 3000 METER | männer

Das ISTAF als internationale Grossveranstaltung, keiner kann es besser repräsentieren als Bernard Lagat. In Kenia geboren, wurde er 2003 Amerikaner. 1997 zog er mit seiner kanadischen Frau Gladys Tom nach Tübingen (Baden-Württemberg) und hat mit James Li einen chinesischen Trainer.

Über den Kontakt zu einem Kinderarzt kam Lagat nach Süddeutschland und kaufte ein Haus. „Ich bin Schwabe und wir sind Freunde“, sagt der Mittelstreckler, der an Berlin jedoch nicht all zu gute Erinnerungen hat. Im vergangenen Jahr bei der WM trat er als Titelverteidiger über 1500 und 5000 Meter im Olympiastadion an, doch letztlich wurden es „nur“ die Plätze zwei und drei. Für einen wie ihn, der das Siegen gewohnt ist, nur schwer zu verdauen, obwohl mit der Zeit sicher die Freude über zwei weitere Medaillen immer größer wurde. Inzwischen ist Lagat 35 Jahre alt. Seinen größten Traum, den vom Olympiasieg, will er sich in zwei Jahren in London erfüllen. Ob das was wird, ist aufgrund des Alters fraglich. Dann ist der amerikanische Kenianer aus Deutschland 37 Jahre alt. Bislang stehen in seiner Olympia-Bilanz Silber 2004 in Athen und Bronze 2000 in Sydney, jeweils über 1500 Meter.

Wie so viele afrikanische Läufer begann auch Legat auf dem Weg zur Schule mit dem Sport. In seinem Heimatort Kapsabet in Kenia rannte der kleine Bernard jeden Tag eineinhalb Meilen zur Schule, obwohl er sie auch gemütlich hätte laufen können. Die Ruhe findet Legat daheim, wo er bei den Kindern Miika Kimutai (4) und Gianna (21 Monate) Kraft tankt. Nach Berlin kommt Lagat heute als frisch gebackener USA-Meister über 5000 Meter. Beim Diamond-LeagueMeeting in Oslo lief er in 12:54,12 Minuten sogar amerikanischen Rekord. Die Form stimmt also. Und angesichts der relativen Nähe seines Wohnortes Tübingen zu Berlin dürfte es auch an familiärer Unterstützung nicht fehlen. Zumindest ist Schwaben näher, als Kenia oder die USA es wären.

Name: Bernard Lagat Alter: 35 Jahre Land: USA Bestleistung: 7:32,49 Minuten Erfolge: Weltmeister 2007 / 1500 und 5000 Meter | Hallen-Weltmeister 2004 und 2010 Silber und Bronze bei Olympischen Spielen

S 39


viZe-europameiSter SchLangen verrät daS geheimniS SeineS endSpurtS

16:50 1500 meter | männer wer Startet mit? name

Land pB

Casado Alda Arturo Cheboi Collins Fernandez Alvaro Gebremedhin M. Kamel Yusuf Saad Kemboi Nicholas Kiplagat Silas Kombich Ismael Kowal Yohann Lancashire Tom Lomong Lopez Manzano Leonel Moustaoui Mohamed Polonet Vickson Rono Geoffrey Schlangen Carsten Simotwo Suleimann v.d. Westhuizen Peter Waldmann Moritz

ESP KEN ESP ETH BHR KEN KEN KEN FRA GBR USA USA MAR KEN KEN GER KEN RSA GER

3:33,35 3:31.56 3:31,52 3;34,28 3:33,31 3;35,14 3:34,29 3:32,20 3:33,33 3:32,06 3;36,45 3:32,55 3:34,60 3:31,67 3;35,33 3:36,97

Änderungen vorbehalten | Stand 16.08.2010 PB: Persönliche Bestleistung

© chai von der Laage

3:33,14 3;34,17


Ein Berg im Park macht Carsten stark Carsten Schlangen 1500 METER | männer

Diesen Spurt auf der Zielgeraden wird Carsten Schlangen so schnell nicht vergessen. Im EMFinale von Barcelona holte er sich eine völlig überraschende Silbermedaille über 1500 Meter nach 3:43,52 Minuten. So verhinderte er einen Dreifacherfolg der gastgebenden Spanier.

„Wenn man die Chance auf eine Medaille hat, ist man bereit, auch das Letzte zu geben. Das hat mich auf den letzten Metern vorangebracht.“ Die Spurtschnelligkeit hatte er sich zuvor vor allem im Volkspark Friedrichshain in Berlin geholt. „Ich bin dort viele schnelle Sprints und Steigerungen auf Rasen gelaufen.“ Im gleichen Park hatte er in den Wintermonaten auf Skiern trainiert. „Es gibt dort zwei kleine Erhebungen, Trümmer- und Schuttberge, und da bin ich viele Male im klassischen und Skatingstil hochgerast.“

Seine Trainingsgruppe bei der LG Nord Berlin schien sich aufzulösen, sein Ausrüster hatte zudem den Vertrag gekündigt. Aber so wollte der 1,90-Meter-Schlaks nicht aufhören und deshalb kam er mit seinem langjährigen Trainer Prof. Roland Wolff überein, weiter zu machen.

Überraschend war der Erfolg auch deswegen, weil für den Architekturstudenten im vorigen Jahr sogar der Abschied von der Leichtathletik im Gespräch war. Bei der Heim-WM im Olympiastadion war er im Halbfinale ausgeschieden, eine Knochenhautentzündung hatte ihn behindert. Hinterher stellte es sich sogar heraus, dass er mit einem gebrochenen Schienbein gelaufen war. Danach trat er kürzer.

Carsten Schlangen sieht optimistisch nach vorn. „Es kann sein, dass das mein größter Erfolg bleiben wird. Aber ich werde versuchen, 2012 in London ins olympische Finale zu kommen.“

Name: Carsten Schlangen Alter: 29 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 3:34,60 minuten Erfolge: EM-Zweiter 2010 | Deutscher Meister 2010, 2009, 2007, 2006

Mit der Silbermedaille beendete er eine lange Durststrecke der deutschen Läufer. Die letzte Medaille über 1500 Meter hatte der Neuruppiner Jens-Peter Herold vor 20 Jahren geholt, als er in Split Gold errang.

An das ISTAF hat er gute Erinnerungen. Mit 3:34,99 Minuten lief er 2008 in den Bereich seiner Bestzeit. Wie schnell wird es diesmal?

S 41


iStaf - reKorde frauen diSZipLin

name

Land

ergeBniS

Jahr

100 m 200 m 400 m 800 m 1.500 m 3.000 m

MarIon Jones KatrIn KraBBe t. wIllIaMs-darlIng paMela JeMIlo süreyya ayhan natalya artyoMova (edIth MasaI) olga yegorova yordanKa danKova deon heMMIngs Brown wIllIaMs grIffIth Marshall arIane frIedrIch elena IsInBaeva heIKe drechsler J. Joyner-Kersee tatyana leBedeva helena fIBIngeovÁ MargItta pufe perta felKe trIne solBerg-hattestadt

usa ger Bah Ken tur urs Ken rus Bul JaM

10,78 seK. 21,96 seK. 49,07 seK. 1:54,99 MIn. 3:58,43 MIn. 8:46,66 MIn. 8:44,49 MIn. 14:29,32 MIn. 12,37 seK. 53,26 seK.

2000 1991 2004 2008 2002 1989 2001* 2001 1986 1997

usa ger rus ger usa rus tch gdr gdr nor

41,55 seK. 2,06 Meter 4,83 Meter w+ 7,10 Meter 7,08 Meter 14,89 Meter 20,98 Meter 68,64 Meter 74,56 Meter 68,32 Meter

1987 2009 2009 1992 1993 2003 1984 1979 1985 2000

5.000 m 100 m hürden 400 m hürden 4 x 100 m

hochsprung staBhochsprung weItsprung dreIsprung Kugel dIsKus speerwurf (alt) speerwurf (neu)

* zwIschenzeIt üBer 5000 Meter w = rücKenwInd uBer 2,0 M/seK + = eInwandfreI 7,08 Meter (1991)

s 42


iStaf - reKorde m채nner diSZipLin

name

Land

ergeBniS

Jahr

100 m

MaurIce greene asafa powell franK frederIcKs MIchael Johnson JoaQuIM cruz saId aouIta hIchaM el guerrouJ alI saIdI-sIef MasaI Moses ndIeMa arturo BarrIos hIchaM el guerrouJ roger KIngdoM colIn JacKson edMIn Moses alI ezzIne JavIer sotoMayor sergeJ BuBKa MIKe powell Jonathan edwards ralf reIchenBach lars rIedel heInz weIs BoB roggy Jan zelezny

usa JaM naM usa Bra Mar Mar alg Ken Mex Mar usa gBr usa Mar cuB zKr usa gBr ger ger ger usa cze

9,86 seK. 9,86 seK. 19,97 seK. 43,94 seK. 1:42,98 MIn. 3:29,46 MIn. 4:44,79 MIn. 7:30,76 MIn. 12:50,55 MIn. 27:08,23 MIn. 3:45,64 MIn. 13,02 seK. 13,02 seK. 47,17 seK. 8:06,70 seK. 2,36 Meter 6,05 Meter 8,57 Meter 17,69 Meter 21,51 Meter 70,60 Meter 82,84 Meter 93,52 Meter 91,30 Meter

2000 2006 1996 1993 1985 1985 1999 2000 2008 1989 1997 1989 1994 1980 1999 1994 1994 1992 1996 1980 1996 1989 1982 1995

200 m 400 m 800 m 1.500 m 2:000 m 3.000 m 5.000 m 10.000 m MeIle 110 M h체rden 400 m h체rden 3.000 m hIndernIs hochsprung staBhochsprung weItsprung dreIsprung Kugel dIsKus haMMerwurf speerwurf (alt) speerwurf (neu)

s 43


Als das ISTAF laufen lernte Seit 1921 | ab 1937 im Olympiastadion Berlin

Bedenkt man die Folgen, so kann man die kurze Meldung, die am 22. Juni 1937 im Fachblatt „Der Leichtathlet“ erschien, nur als dürftig bezeichnen. „Acht Tage nach den Deutschen Meisterschaften trifft sich alles im Stadion wieder“, hieß es. Und weiter: „Die drei Berliner Clubs BSC, SCC und DSC (später OSC) rufen zu ihrem Internationalen Stadion-Fest auf, das unter dem Namen ISTAF bekannt werden soll.“

begann. Nach seinem 800 m Rekordlauf bei den Deutschen Meisterschaften (1:50,9 min) erreichte er eine Woche danach beim ISTAF über 400 m mit 47,6 s seinen zweiten deutschen Rekord, dem 1939 auf beiden Strecken Weltrekorde folgen sollten.

Während man die Deutschen groß feierte, waren dem Berichterstatter des „Leichtathleten“ die von zwei Ausländerinnen aufgestellten Weltrekorde Welche Wettbewerbe beim ISTAF der nicht mehr als einen Nebensatz wert: Schlager sein würden, wusste allerdings der Autor auch nicht zu sagen. Vielleicht das 3.000 m Mannschaftslaufen der Nationen? Fünf Wochen danach war das ISTAF, dessen Premiere am 1. August 1937 im Berliner Olympiastadion stattfand (exakt ein Jahr nach der Eröffnung der Olympischen Vom Zuschauerboom zum NachSpiele), ein Begriff. Es waren vor al- kriegs-Neuanfang lem zwei Athleten, die dafür gesorgt Und es gab noch einen anderen Rehatten. Der eine war der Leipziger kord. Noch niemals wurden bei eiWeitspringer Luz Long, der seit sei- nem Leichtathletikmeeting außerhalb nem Olympia-Duell mit dem farbigen Olympischer Spiele 85.000 Zuschauer Amerikaner Jesse Owens ein Publi- gezählt. Viele waren jedoch auch ein kumsliebling war. Mit 7,90 m erzielte wenig enttäuscht, denn neben den er einen Europarekord, der erst 1956 leistungsstarken Finnen fehlten vor durch den Niederländer Henk Visser allem die US-Athleten, die 1936 die gebrochen wurde und der sich 39 Jah- meisten Goldmedaillen gewonnen re (!) in der ISTAF Rekordliste behaup- hatten, deren Verband aber diesmal tete. Der andere war der Dresdner wegen der nazistischen RassendisRudolf Harbig, der 1936 noch im 800 kriminierung keine Sportler nach m Vorlauf ausgeschieden war und des- Deutschland entsendete. sen große Karriere ein Jahr nach dieser Ein Blick in die Chronologie zeigt, dass Enttäuschung in der gleichen Arena die ISTAF-Gründungsväter anfangs an

S 44

eine zweimalige Austragung pro Jahr dachten. 1938 gab es das Sportfest im März in der Deutschlandhalle und im Juli im Mommsen-Stadion. Geradezu verschwenderisch ging man mit dem Titel im folgenden Jahr um, als man noch ein weiteres Hallenmeeting Mitte Dezember ins Programm rückte, das nach Kriegsausbruch die Bezeichnung „international“ kaum noch verdiente. Das erste Kapitel der ISTAF-Geschichte endete im zweiten Weltkrieg 1943. Der Wiederbeginn war mühevoll. Das in vier Sektoren geteilte Berlin, das vor dem Krieg 4,5 Millionen Einwohner hatte und in dem nun nur 2,5 Millionen vegetierten, war eine sterbende Stadt. Viele der besten Athleten – unter ihnen auch Long und Harbig – und erfahrene Organisatoren waren gefallen, in Gefangenschaft oder weggezogen. Insofern grenzte es an ein Wunder, dass am 26. Mai 1949 das 10. ISTAF stattfinden konnte. Schauplatz war das Mommsenstadion, da das Olympiastadion von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und teilweise noch zerstört war. Das Teilnehmerfeld, in dem einige schwedische Athleten für das internationale Flair sorgten, war ebenso klein wie die Schar der 4.000 Zuschauer. Mit der Wiederherstellung der Aschenbahn konnte die Leichtathletik 1951 ins Olympiastadion zurückkehren, so dass die drei Träger


Said Aouita (Marokko) lief 1985 im Berliner Olympiastadion einen Weltrekord über 1500 m in 3:29,46 min. Foto: Kluge/Archiv

vereine das nächste ISTAF für das folgende Jahr anberaumten. Es stand unter einem guten Stern, da im Sommer 1952 die Olympischen Spiele in Helsinki stattfanden, an denen erstmals wieder Deutsche – wenn auch nur aus der Bundesrepublik – an den Start gehen durften. Es war ein Glücksfall, dass einige der besten US-Amerikaner, unter ihnen die Olympiasieger Andrew Stanfield (200 m), Melvin Whitfield (800 m), Bob Mathias (Zehnkampf), Walter Davis (Hochsprung) und Parry O’Brien (Kugelstoß), auf ihrem Heimweg in die Staaten fünf Tage nach dem Ende der Spiele in West-Berlin eine Zwischenstation einlegten, was nicht weniger als 40 000 Zuschauer ins Olympiastadion lockte. Und weil es so schön war, folgte ISTAF Nummer 12 gleich fünfeinhalb Wochen später, wohl um die zuvor gestrichenen Frauen-Wettbewerbe nachzuholen. Weltrang mit Höhen und Tiefen Nachdem das ISTAF auch 1953 zweimal und 1954 als Klubvergleich der veranstaltenden Vereine mit Dinamo Zagreb ausgetragen worden war, ist erst ab 1955 eine Systematik zu erkennen. Von nun an gehörten Sportfest und Olympiastadion endgültig zusammen, von einem dreijährigen Intermezzo im Jahnsportpark einmal abgesehen, das von 2001 bis 2003 durch die Rekonstruktion unausweichlich war. Es entwickelte sich zu einem Traditionsmeeting von Weltrang, wozu in erster Linie die bundesdeutschen Athleten beitrugen – allen voran Armin Hary, der von 1958 bis 1960 den 100-m-Lauf gewann, zuletzt mit dem

ISTAF-Rekord von 10,2 s, die ihm kurz zuvor in Rom auch den Olympiasieg eingebracht hatten. Sein weibliches Pendant war die US-Amerikanerin Wilma Rudolph, die mit drei olympischen Goldmedaillen nach Berlin kam und dort trotz Gegenwind mit 11,5 s den ISTAF-Rekord der DDR-Läuferin Gisela Köhler (Birkemeyer) aus dem Jahre 1956 einstellte. Der Mauerbau von 1961, der das Wegbleiben der Zuschauer aus der DDR zur Folge hatte, minderte die Attraktivität des West-Berliner Sports, was nur teilweise durch eine verstärkte Förderung durch den Bund ausgeglichen werden konnte. Das ISTAF erlebte schwere Zeiten wie 1968, als der ehemalige Mittelstreckenläufer Rudi Thiel die Organisationsleitung übernahm und das Sportfest wegen des späten Termins der Olympischen Spiele in Mexiko-Stadt erst im November in der Deutschlandhalle ausgetragen werden konnte, was nicht mehr als 5.000 Besucher als sehenswert betrachteten. Doch es sollte noch schlimmer kommen: Mit dem olympischen Rückenwind von 1972 hatte Thiel Großes vor, und auch der Vorverkauf stimmte optimistisch. Doch mitten in die Vorbereitungen fiel in München der Terroranschlag auf die israelische Mannschaft, worauf – nach einer Unterbrechung von 24 Stunden – die Spiele um einen Tag bis Montag verlängert wurden. Da das ISTAF schon für den Dienstag anberaumt war, bekam der Vorstand nun kalte Füße. Er sagte die Veranstaltung ab, was zur Folge hatte, dass sie auch

S 45


Zu den Höhepunkten der 31. Auflage am 27. August 1977 gehörte der Weltrekord im Hochsprung der Cottbuserin Rosemarie Ackermann. Als erste Frau der Welt sprang sie 2,00 Meter

1973 ausfiel, weil der Senat nicht bereit war, erneut eine Ausfallbürgschaft zu leisten. Dass das ISTAF damals nicht unterging, hing wohl auch mit der Fußball-WM von 1974 zusammen – und natürlich mit der Präsenz, die mit der Einbeziehung West-Berlins beabsichtigt war. Das Eröffnungsspiel (sowie zwei weitere Vorrundenbegegnungen) fand im Olympiastadion statt, das dafür erstmals seit Kriegsende aufwändig saniert wurde, u. a. mit einer Teilüberdachung für 25.000 Plätze, einer längst überfälligen elektronischen Anzeigetafel und einer mit 1.850 Lux farbfernsehtauglichen Flutlichtanlage. Nicht mehr in der ersten Liga Jahre später standen die „Golden Sprints“ auf dem ISTAF-Programm. Mit der Einführung des so genannten Athletenfonds, den der IAAF-Kongress 1982 in Athen beschlossen hatte, begann das Zeitalter einer zügellosen Kommerzialisierung, von der vorerst allein die Sonnenseiten wahrgenommen wurden. Cheforganisator Rudi Thiel setzte im nächsten Jahr auf das richtige Pferd, als er das 42. Stadion-

S 46

fest nur drei Tage nach dem Ende der ersten WM in Helsinki ansetzte, was ihm zwölf frischgebackene Titelträger mit dem dreifachen Champion Carl Lewis an der Spitze und 56.000 Zuschauer bescherte.

vielen ehrenamtlichen Helfern 64 Jahre das Stadionfest am Leben erhalten hatte, einen Schuldenberg von 1,7 Millionen Schweizer Franken hinterließ, so dass eine Insolvenz unausweichlich war.

Während in der Folgezeit anderen Veranstaltern das Publikum weglief und traditionsreiche Meetings eingingen, konnte sich das ISTAF behaupten. Es stieg 1993 mit Oslo, Zürich und Brüssel sogar in die Premium-Klasse namens „Golden Four“ auf, deren Marketing die Ufa übernommen hatte.

Ein neues Jahr, ein neues Spiel, in dem das ISTAF nicht mehr zur ersten Liga zählt, die nun als Diamond League bezeichnet wird – trotz 70.253 Zuschauern bei der 66. Auflage im Jahre 2007, trotz einer hervorragenden WM von 2009, die im eigenen Land ohne Nachhaltigkeit blieb, vor allem bei den Sponsoren. In der World Challenge, der zweithöchsten Meeting-Kategorie, heißt es nun für 2010, kleinere Brötchen zu backen. Der Wiederaufstieg könnte umso eher gelingen, je mehr Weltklasse-Athleten der DLV hervorbringt, mit denen sich der Fan identifizieren kann.

Auch als IAAF-Präsident Primo Nebiolo Ende 1997 quasi im Alleingang mit der Einführung der „Golden League“ eine weitere Runde eröffnete, um noch mehr Geld aus einer ansonsten vom Niedergang bedrohten Sportart herauszupressen, konnte sich Berlin behaupten. Das ISTAF bildete am 2. September 1998 den Abschluss und Höhepunkt der nunmehr von der schweizerischen Agentur ISL vermarkteten Serie, deren Konkurs schließlich eine Milliardenpleite verursachte und bei der ISTAF-Gemeinschaft, die mit


Dieser Sprinter sieht (so gut wie) nichts! Matthias Schröder 400 Meter T12 Unglaublich, aber wahr. Wenn die Berliner Matthias Schröder und Thomas Ulbricht um 13.50 Uhr an der 400-Meter-Startlinie stehen, rennen sie fast in absoluter Dunkelheit. Sie starten in der paralympischen Disziplin 400 Meter der Sehbehinderten, Startklasse T12.

Organisator Dr. Ralf Otto, zuständig für alle paralympischen Sportarten in Berlin, hat ein Weltklassefeld an den Start beim ISTAF gebracht: Gegner sind der Weltjahresbeste Luis Goncalves (Portugal) und Abderrahim Zhiou (Tunesien). Schröder gewann auf dieser Strecke bei den Paralympischen Spielen 2008 in Peking Gold, Ulbricht wurde an selber Stelle zweiter im Mehrkampf. Der Weltrekord über 400 Meter in der Startklasse T12 steht seit 2002 bei 48,62 Sekunden, gehalten vom Portugiesen Gabriel Potra. Die persönlichen Bestzeiten von Matthias Schröder von 49,45 Sekunden, von Luís Goncalves mit 49,81 Sekunden und von Abderrahim Zhiou von 50,54 Sekunden lassen einen neuen Weltrekord möglich werden. Gelaufen wird aufgrund der starken Sehbehinderung (maximal 3 % Sehrest) immer auf 2 Bahnen, wahlweise mit Begleitläufer (Guide) oder alleine. Garantiert auch ein

Wer gewinnt den Supersprint? Für die Kleinen ist es das Größte! Sie dürfen vor vollen Rängen im Olympiastadion das Finale von „Deutschland sucht den Supersprinter“ laufen. Zum 7. Mal sucht der Verein „Deutsche Talentförderung e.V.“ das schnellste Kind in vier Altersklassen (11 bis 13 Jahre) über die 50-MeterDistanz. Nur die besten dürfen nach Berlin und das heißt, eine Zeit um die

Die Siegerehrung der Supersprinter findet wieder vor großer Kulisse statt

S 47

7 Sekunden zu laufen! Mit Spannung erwartet wird das Duell der SuperTalente Georgia Reinhold (LAC Berlin) und Jennifer Kunze (ASV Sangerhausen) in der Altersklasse 12w. Beide gelten als Super-Talente, wir werden sicherlich noch von den beiden hören. Egal, wer heute die Nase vorn hat.

Georgia Reinhold (LAC Berlin) | Jennifer Kunze (ASV Sangerhausen)


Vielen Dank für die Unterstützung

asd

Das Internationale Stadionfest ISTAF bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren und Partnern für ihre großzügige Unterstützung, ohne die eines der erfolgreichsten internationalen Leichtathletik-Meetings der Welt nicht möglich wäre.

ISTAF

Stand: 09.05.2009


istaf-team 2010 Gerhard Janetzky

Martin Seeber

rolf maier

Meeting Director: Gerhard Janetzky Managing Director: Martin Seeber Head of Organization: Rolf Maier Athletes Liaison Officer: Thomas Kremer Head of Communications: Claus Frömming Head of Services: Antje Jüntgen Competition Manager: Dr. Winfried Heinicke IAAF-Technischer Delegierter: Pär Holm IAAF-Anti-Doping Delegierter: Stéphane Bermon DLV-Anti-Dopingkontrolle: Hildebrand Geis Heike Klaue DLV-Verbandsaufsicht: Frank O. Hamm Schiedsgericht: Dr. Klaus Henk Frank O. Hamm Otakar Stastny Technical Competition Manager: Marc Klages Competition Management: Frank Neuer Kai-Thomas Arndt Steffi Haerendt Andreas Diehl Maximilian Marenbach Kai-Uwe Meier Moderationskoordination: Olaf Schuster Moderation: Bert Hörhold Robert Fekl Karsten Holland Videoregie: Peter Betten Materialservice, Logistik & Akkreditierung: Andreas Diehl Maximilian Marenbach Materialservice Stadion: Rainer Falkenberg Assistant Competition Manager: Anne Heinicke Leiter des BLV-Kampfgerichts: Thomas Müller Schiedsrichter Weitsprung: Edelgard Müller Schiedsrichter Hochsprung: Tobias Alwast Schiedsrichter Start: Gerd Winter Schiedsrichter Lauf: Katrin Eckert Klaus Rüppel Schiedsrichter Stabhochsprung: Wolfgang Haack Schiedsrichter Diskuswurf/ Speerwurf/Hammerwurf: Wolfgang Schier Schiedsrichter Kugelstoß: Klaus-Dieter Ombeck

Claus Frömming

Antje Jüntgen

Dr. Winfried Heinicke

Starter: Andree Steiring Simon Fischer Marc Klages Siegerehrung: Nadine Schulze Weitenmessung: Trimble Zeitmessung + Daten-Service: ST Sportservice GmbH Ordnungsdienst & Helfer: Cindy Schwarz Patrick Schwarz Wettkampfbüro: Jeanette Kottonau Callroom: Jens Schwarzenberger Schülerstaffel: Dr. Thomas Poller Bernd Kunze Läuferdienst: Bernhard Eckstein Ticketing: Jana Krahn Ina Callenius Assistant Athletes Liaison Officer: Vera Michallek Check-In Hotel: Max Szelies Shuttle-Service: Steffen Schumacher Athletenlounge: Rotraud Zylka Meeting-Ärzte: Dr. Lars Brechtel Dr. Matthias Krüll Physiotherapie: Raimond Igel Ute Schwering Stefanie Famula Bernhard Hodneland Director of Media Services und Leitung Ergebnisdienst: Kevin Lindemann Ergebnisdienst: Gudrun Hadrian Press Accreditation Services: Maria Genz Director of Press Stand Services: Jutta Rottmann Press Photo Chief: Christian Lietzmann Pressekonferenz Moderation: Thomas Schöneich Flash-Interviews: Anja Ulrike Philipp Michael Wiener Graphic Design: Gundi Secker Tino Deus Assistants to Head of Communications: Julia Kynast Joyce Moewius Anna Schwedler

S 49


wir freuen unS auf ein wiederSehen Beim 70. internationaLen StadionfeSt am 11. SeptemBer 2011 IMpressuM Istaf prograMMheft herausgeBer top sportMarKetIng BerlIn gMBh/Istaf BerlIn hanns-Braun-strasse / frIesenhaus I 14053 BerlIn telefon: +49 (30) 30 111 86-16 telefax: +49 (30) 30 111 86-20 e-MaIl: press@Istaf.de verantwortlIch: claus fröMMIng texte: peter grau, carMen Kayser, volKer Kluge, MarIa genz fotos: caMera4, gladys chaI von der laage, peter lIndörfer, top sportMarKetIng BerlIn gMBh anzeIgen, aKQuIsItIon und dIsposItIon: sIMon schulte layout/satz: gundI secKer, tIno deus lIthographIe & drucK vIerc prInt+MedIafaBrIK gMBh&co Kg gustav-holzMann-strasse 2 10317 BerlIn nachdrucK, auch auszugsweIse, nur MIt ausdrücKlIcher genehMIgung. alle rechte vorBehalten. copyrIght 2010 By top sportMarKetIng BerlIn gMBh

Spitzensportmarketing Breitensportmarketing Events & Hospitality Research & Consulting

Nutzen Sie unsere Potentiale: Mit mehr als 550.000 Aktiven in den Vereinen, mit über 700 Bundeskaderathleten und mit hochkarätigen, nachhaltig wirksamen Sport-Events.

ds

• • • •

an

br

rlin

be

Spitzen-Events erfordern TOP-Teamleistungen von Anfang an. TOP Sportmarketing steht für Konzeption, Realisation und Erfolgskontrolle von regionalen, nationalen und internationalen Marketingmaßnahmen im Sport.

TOP Sportmarketing: Die Agentur der Sportmetropole.

Für Unternehmen, Verbände, und Athleten. Für Berlin, Deutschlands Sportmetropole.

Offizielle Marktetingagentur von

Offizielle Kampagnenagentur von

TOP Sportmarketing Berlin GmbH www.topsportberlin.de info@topsportberlin.de Tel: (030) 30 111 86 - 0 fax: (030) 30 111 86 - 20


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.