Küste gegen Plastik Ideenpapier

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Das Problem Plastikmüll fällt uns hier an der Küste buchstäblich vor die Füße. Kein Tag, an dem man am Sommerdeich und im Spülsaum nicht über Plastikmüll stolpert. In den Medien lesen wir aus sehr ernstzunehmenden Quellen Horrormeldungen über Plastik im Blut oder winzige Plastikpartikel, die in gängigen Kosmetikprodukten enthalten sind. Einmal ausgewaschen vergiften sie Mensch, Tier und Umwelt. Auf den Halligen und Inseln finden wir im Spülsaum neben großen Mengen Plastikverpackungen und Plastikabfällen aus der Fischerei auch immer wieder verendete Tiere, die deutlich sichtbar an den Folgen der Plastikverschmutzung gestorben sind. Dass der Plastikmüll ein beängstigendes und sehr dringendes Problem ist, das ist uns bereits sehr bewusst. Es ist hier an der Küste allgegenwärtig und unübersehbar. Und trotzdem ist es oft schwer, von dieser Wahrnehmung des Missstandes zu konkreten Handlungen zu kommen. Mit dem Einsammeln von Müll ist es nicht getan, das ist klar. Wir müssen aufhören, ihn zu verursachen. Aber wie kann das im Alltag gehen? Persönlich erleben wir es immer wieder als ausgesprochen frustrierend, über die Probleme, die der Plastikmüll verursacht, gut informiert zu sein und dennoch oft nicht entsprechend handeln zu können. Wir kommen immer wieder mit viel zu vielen Plastikverpackungen aus dem Supermarkt, weil in vielen Bereichen zu wenige oder gar keine plastikfreien Alternativen zu bekommen sind. In der Regel fehlt die Zeit, in viele unterschiedliche Läden zu gehen – deshalb kaufen wir immer noch zu häufig Plastikverpackungen und nehmen schließlich all die Informationen über die verheerenden Auswirkungen unseres Konsums mit einer Mischung aus Ohnmachtsgefühl und schlechtem Gewissen wahr. Das Internet ist voll mit traurigen Videos über die Folgen von Plastikverschmutzung – gleichzeitig sind die Supermarktregale erschreckend leer, wenn man sich alle Produkte mit Plastikverpackung mal für einen Augenblick wegdenkt. Diese Frustration war der Ausgangspunkt für die Gründung von Küste gegen Plastik. Hier an der Küste haben wir eine besondere Verantwortung, diesem Thema handelnd zu begegnen. Wir möchten den Druck, der uns im Magen liegt, weitergeben. An diejenigen, die fast alle Produkte, die wir zum Leben brauchen, in Plastik verpacken, und die uns kaum noch eine Wahl lassen. Wir möchten gemeinsam Wege finden, die es vielen Leuten ermöglichen, im Alltag wahrnehmbar zu widersprechen - auch wenn sie wenig Zeit haben, kein besonders dickes Fell für ständige Auseinandersetzungen oder keine überragende Eloquenz. Das Eröffnen von Handlungsmöglichkeiten soll im Zentrum der Arbeit dieser Gruppe stehen. Wir möchten sowohl Einheimische als auch Gäste unserer Region ansprechen. Alle, die die Plastikproblematik an Stränden und Küsten beobachten und handeln wollen. Die Küstenregion kann in der Plastikfrage eine einzigartige Rolle spielen. Das Meer bedeutet vielen Menschen etwas. Es schafft Identifikation und Motivation. Es wäre gut und wichtig, wenn von hier aus ein kräftiger Impuls in das Binnenland geht.

Zum Gründungstreffen waren 8 Personen von Eiderstedt, Büsum, Husum und den Halligen Oland und Hooge in der KunstBude Reimersbude. Via Skype war anfangs noch eine Teilnehmerin aus Wien zugeschaltet. Leider mussten wir die Skype-Schalte wegen technischer Schwierigkeiten abbrechen. Wir haben ca. drei Stunden lang gemeinsam überlegt und Ideen gesammelt. Unsere Ideen findet ihr in der Mindmap:



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