ROCKSTAR 2011 beta

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The fabulous issue #73 / October 2010

T H E S TA R S A N D H Y P E S M AG A Z I N E

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ROCKSTAR AM HOT EATING CONTEST

MY CHEMICAL ROMANCE GROSSES ALBUM, GROSSES INTIE!

Grösste Zeitschrift für Musik und Popkultur in der Schweiz 7. Jahrgang CHF 5.00 EUR 3.50

CARL BARÂT KINGS OF LEON GANG OF FOUR VOLBEAT MAXIMUM BALLOON THE THERMALS

OKTOBER 2010

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FEUER UNTERM ARSCH

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Boys and girls, start your engines!

GARAGE ROCK ENDLICH WIEDER AUF DER ÜBERHOLSPUR

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WIR EAT WIE

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INHALT

INSIDE THIS MONTH OKTOBER 2010

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„Das klingt nach etwas, man Dorftrotteldisco hört.“

„NEIN, DIE KINGS OF LEON KEHREN NICHT NACH HAUSE ZURÜCK“

UND WAS FÜR MUSIKALBEN UNS SONST NOCH SO UNTERGEKOMMEN SIND.

UND WAS UNS ZUM NEUEN ALBUM SONST NOCH SO EINFÄLLT.

18 „Wir haben uns nie als

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34 „Eine Platte, die weiss, dass nichts mehr „Der böse Köter Punk an der Türe und die Hippies ihr langes Haar durchs Katzentor.“

ERFAHREN SIE, WIE DAS ALLES ZUM GENRE GARAGE ROCK FÜHRTE.

so werden kann wie früher.“

Plus: 8

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GANG OF FOUR 24-25 38-49

STYLE 42

ANTON BORBIJN 54

DANKO JONES DIGEST 56

HEAVY METAL 50-59

CD-REVIEWS

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WIR WAREN AM NATIONAL HOT EATING CONTEST UND VERRATEN, WIE SICH DIESE AM SCHLUGEN.

UND WAS UNS MY CHEMICAL ROMANCE ZUM NEUEN ALBUM SO ERZÄHLT HAT.

WIR VERRATEN, WER DIESE PLATTE AUFGENOMMEN HAT.

SCHÄTZCHEN DES MONATS

„Das Duell unter Kerlen hat die Inquisition und die Industrialisierung überlebt.“

Emo-Band betrachtet, warum wir überlebten.“

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MOVIES & DVDS 62

„Der hohe Bubikragen schützt vor kalten Temperaturen genauso gut wie die Länge des Mantels und die StickApplikationen in Schulterhöhe. UND WAS JOHN LENNON DIESEN HERBST SONST NOCH SO ALLES VERÖFFENTLICHT.

„Kindheit in Holland muss super sein. Pfannkuchen mit Schokostreusel, auf jedem Essen.“ UND WAS DER GROSSE ANTON CORBIJN SO ZUSTANDE GEBRACHT HAT, ERZÄHLT ER UNS BEIM SPAGHETTI-PLAUSCH.

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GAMES 66

KONZERTE & CLUBS 72

PROGRAMME 76

AUTOS 78

TOOLS 82

IMPRESSUM

ROCKSTAR JEDEN MONAT IM BRIEFKASTEN?

Werden Sie RockStar-Member und profitieren Sie von den diversen Membervorteilen.

www.rockstar.ch

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STARS & HYPES

PROJEKT BABYFACE Beat! Beat! Beat!

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Aus: San Francisco Bay Area, Kalifornien, USA Seit: Frühling 2007

Limou-sines treffend und adeln sie gleichzeitig, wenn auch beim Durchhören von „Get Sharp“ klar wird, dass da wohl kein zweites „Time To Pretend“ oder „Kids“ auf seine Entdeckung wartet. Dafür überzeugen die beiden aber auf ganzer Debüt-Album-länge, wo es Wahrscheinlich sehen sich The Limousines als richtige dem Brooklyner Zweier damals etwas an Schnauf fehlte. Die erste grös-sere Single von The Limousines, Band. Wahrschein-lich wissen The Limousines aber, „Very Busy People“, wurde in den USA übrigens über dass in einer richtigen Band eigentlich das Major-Label Universal veröfrichtige Instrumente gespielt werden fentlicht. Daraufhin hätten Eric und Gio müssten. Wahrschein-lich fahren The den gängigen Major-Weg einschlagen Limousines darum ganz auf der und flugs ein Album produzieren Sarkasmus-Schiene, wenn sie und ihre sollen, wofür sie aber noch ein Musik in einem Gespräch zum Thema knappes, jedoch entscheiden-des werden. Trotzdem: Was die Füsse Jährchen musikalisch reifen mussten dermassen zum Wippen bringt, kann und darum richtigerweise die nicht falsch sein. In der zweiten Single Notbremse zogen. Jetzt ist „Get Sharp“ „Internet Killed The Video Star“ des über ein Indie-Label erschienen und ganz frischen Debüt-Albums „Get The Limousines electropoppen über Sharp“ singt Frontwackler und die Sinn-losigkeit der Liebe, ein Songwriter Eric Victorino deshalb Übermass an Süssigkeiten im Bauch auch: „The kids are disco dancing / und das Ejakulieren in Socken – und Gossip überholen They're tired of rock'n'roll / Don't zwar auf ihre Weise mit viel Whams „Last Christbother telling them that drum machine Augenzwinkern und noch mehr mas“: seit Juni 2009 ain't got no soul” Dazu zaubert Wortwitz zwischen den Textzeilen. Zum wird der Song „Heavy Giovanni Giusti aus ebendiesem Glück haben sie diese Abzweigung Cross“ ständig im Radio seelenlosen Drumcomputer und dem genommen. gespielt und hat nun Synthesizer Melodien, die kaum auf mehr Zähler als der die Überholspur wechseln, dafür mit ultimative Weihnachtsihrem absoluten Pop-Appeal innert Schlecht frisiert und kaum hit. kürzester Zeit in Ohr und Bein organisiert. Wir könnten Wham hält mit „Last einfahren. stolzer nicht sein. Christmas“ immerhin noch den inoffiziellen US-Blogs haben das kalifornische Duo ► www.myspace.com/beatbeatbeatband Rekord für den höchsten bereits mit MGMT verglichen. Damit EP „Stars“ (Richard Mohlman Records/Universal) jetzt Haarsprayverbrauch in beschreiben sie die Musik von The erhältlich, live am 23.10. im Kiff (Aarau). einem Musikvideo.

hr Bandname klingt nach rockabilligen Schmalzlocken. Im Gegensatz zu denen machen The Limousines aus sunny California aber Musik, die nicht von gestern ist. (shy)

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LOVE IS IN THE WASCHBAIR

Lost with the Racoon Aus: Neuchâtel, NE Seit: Winter 2009

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a, ähm, da fehlt ein „c“ in „Racoons“. Ist aber völlig egal, ob das Duo aus Laura Stalder und Tijany Bacci (of Chic & The Tramp fame) diesen Fehler korrigieren, Hauptsache sie electrofolken/ folkpoppen so hübsch weiter wie sie es in den Songs „The Monster“ oder „Point Of Fall“ tun. Für einen Moment dachten wir sogar, Lunik seien plötzlich cool geworden. (rec)

Schlecht frisiert und kaum organisiert. Wir könnten stolzer nicht sein.

www.myspace.com/lostwiththeracoons

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ESTHER MEYER

PROUDLY PRESENTS:

THE QUEST FOR CHEST

Name der Trägerin: Heidi Montag Alter: 24 Woher kommen die Brüste: Crested Butte (hihi), Colorado Konsistenz: F für falsch! Supporting facts: Heidi aus MTVs „The Hills“ plastifiziert sich gerne. Ungefähr einmal pro Monat. Am liebsten hätte sie Körbchengrösse „H“, wie Heidi. Das lassen wir mal so stehen.

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Gerüchten zufolge hat GrooveArmada-Mitglied Tom Findley dem Drummer von den Kings Of Leon, Nathan Followill, eine verpasst als diese beim V Festival aneinander gerieten. Als Sohn eines Priesters hielt Nathan hoffentlich auch noch die andere Wange hin.

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Curtis Jackson aka 50 Cent ist Hollywood und die Hip-Hop-Szene nicht mehr genug nachdem er sich für eine Filmrolle abgemagert hat, bekommt er nun eine Rolle in der Soap „EastEnders“. Von „In Da Club“ zu „In Da Lindenstrasse“.

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Für die neue Single von The Dead Weather „Blue Blood Blues“ hat Jack White die „Triple Deck Record“ erfunden, eine speziell gepresste Vinylplatte, die White gleich selbst in einem Internetvideo erklärt. Immerhin müssen wir jetzt bei „Triple Deck“ nicht mehr immer zuerst an überstapelte Würgburger denken.

Vielleicht nimmt Lady Gaga ihren Künstlernamen langsam zu ernst. Angeblich soll sie fest davon überzeugt sein, dass Andy Warhol jede Nacht in ihrem Schlaf zu ihr spricht. Ihrem MTV-VideoMusic-Award-Outfit nach ist es wohl einfach der Geist eines toten Metzgers.

STARS & HYPES Es sind bei der Arbeit

Der Sommer nimmt sein Ende doch zu jedem Ende folgt was Neues: Die Foo Fighters sind nämlich zurück im Studio, um ihr siebtes Album aufzunehmen. 15 Songs sind schon geschrieben und Fotos zur Arbeit gibt's auf ihrer Twitter-Page. Das Berliner Trio Atari Teenage Riot mischt neue Revoluzzer-Botschaften mit ihrem Punk-Techno. Wir hoffen, dass die Windstille vor dem Sturm bald vorbei ist und ein furioses Comeback ansteht.

SCHÄTZCHEN DES MONATS Kenny Powers

Es sind ein Jahr älter

Die taffe Ehefrau des Godfather of Metal, Sharon Osbourne, wird nach ihrem Sieg gegen den Krebs am 9. Oktober tatsächlich 57 Jahre alt. Und zwar am selben Tag wie John Lennon, der siebzig geworden wäre: Das wird natürlich trotz körperlicher Abwesenheit von Yoko Ono zelebriert und zwar mit einer Performance der Yoko Ono Plastic Ono Band. Na bravo. Ein Schlag-zeuger der Mötley Crüe hat es auch in die Midlife-Crisis geschafft: Tommy Lee wird am 3. Oktober nämlich stolze 47 Jahre alt.

Es sind im Grab

King Coleman starb am 11. September an einem Herzversagen im Alter von 78 Jahren. Seine „Mashed Potatoes“ gehen jedoch nicht vergessen und wir twisten weiter. Der amerikanische Wrestler Mike Shaw (besser be-kannt als Bastion Booger) machte es Coleman am selben Tag mit selber Ursache nach. 53 wurde Shaw. Glückwunsch an die Erben. „Bonanza“-Star David Dortort ritt derweil am 5. September nach 94 erfüllten Jahren in den Sonnenuntergang.

Christina Hendricks' Emmy winning Dekolleté in „Mad Men“ ist nicht das einzige, was uns momentan an US-Fernseh-Highlights vorenthalten wird. Ladies und Gentlemen: Kenny fucking Powers, Alpha und Omega des Serienhits „Eastbound & Down“. (rec)

Die fucking Story

Die Story des heruntergekommenen Baseballstars Kenny Powers, der in seiner alten Heimatstadt als Aushilfssportlehrer anheuert, mit alten Kumpels Ecstasy schmeisst und bei seiner alten Flamme wieder landen will, ist nach unab-hängigen Schätzungen so ziemlich das witzigste, was in den letzten dreihundert Jahren Fernsehgeschichte produziert wurde. Nein, wir übertreiben nicht.

Die fucking Produzenten

Produziert wird die TV-Sensation von Will Ferrell (in der Serie auch als Nebendarsteller zu sehen) und Adam McKay. Die zwei sorgen bereits mit der Website www.funnyordie.com für hysterisch durchkicherte Kaffeepausen. Ihre Produktionsfirma Gary Sanchez Productions ist übrigens nach dem Mitarbeiter einer Autowaschanlage benannt, die Ferrell regelmässig besucht.

Das fucking Vorbild

Die Figur des saufenden, koksenden, fluchenden, in der Sonne verbräunenden, mit dem Kleidergeschmack eines Ed-HardyHandlungsreisenden ausgestatteten Kenny Powers ist übrigens an den tatsächlichen Ex-Baseballstar John Rocker angelehnt. Dessen Karriere war geraucht, als er in einem Interview die „mit Juden, Schwarzen und AIDS-Kranken vollgestopften“ New Yorker U-Bahnen beklagte.

Die fucking DVD

Wer also die x-te Wiederholung von „Two And A Half Men“ satt hat und wissen will, wie echte High-End-Comedy im Jahr 2010 auszusehen hat, bestellt sich die vor wenigen Wochen erschiene Season 1 von „Eastbound & Down“ auf DVD (zum Glück nur auf Englisch). Ausserdem küssen wir den Himmel: Seit Oktober läuft auf dem US-Bezahlsender HBO die zweite Staffel. #

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LIVE

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ROCK AM SEE 28. August, Bodenseestadion (Konstanz) Alt-Punks galore: Neben den Toten Hosen und Wizo blieben die internationalen Gäste (Skunk Anansie, Kooks) nur Schmückwerk.

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Ex-Bodyguard von Britney Spears, Fernando Flores, klagt Britney Spears wegen sexuellen Belästigungen an. Von Selbstbefriedigung in seiner Gegenwart zu Geschlechtsverkehr und Entgegenstrecken ihrer Geschlechtsteile gehen die Vorwürfe. Ist sich Flores sicher, dass er nicht einfach nur das Musikvideo zu „I'm A Slave 4 U“ gesehen hat?

SERJ TANKIAN U2 11. September, Letzigrund (Zürich)

Das Monster ist gelandet und alle, die sich sonst nicht für Musik interessieren, schunkeln mit.

KATE NASH 24. September, Kaufleuten (Zürich)

Auch wenn wir uns mit diesem plötzlich so roisinmurphyesken Look schwer tun: grosse Stimme, grosse Songs, grosse Show!

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31. August, Volkshaus (Zürich) Alles schön und gut, doch wer dachte dabei nicht heimlich „Alles schön und gut, aber wann holt er endlich wieder System Of A Down aus dem Schrank?“

THE WHIP 4. September, X-Tra (Zürich) Während im Hauptsaal beim EBM- und Gothgathering Bergwerk@Zürich neue Rekorde in Sachen Darkness aufgestellt wurden, schlugen The Whip im Nebenraum an der Bright.Lights mit einem DJ-Set ein und schlugen sich später im Hotel mit nackten Russen rum.

Liam Gallagher gibt für seinen Einsatz in seiner Band Beady Eye alles: Er hat nicht nur das Rauchen für seine Stimme aufgegeben, er trainiert auch täglich und will körperlich fit und gesund sein. Der Rückkampf gegen Bruder Noel steht schliesslich auch noch an.

Model und, ähem, Schauspielerin Kim Kardashian darf man bald hautnah erleben. In Kürze kann man sie nämlich als aufblasbare Sexpuppe bei sich zu Hause haben. Wir haben da so unsere Bedenken. Aus der ist doch eh bald die Luft raus.

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LIEBE AUF DEN ERSTEN DRUMKICK

The Thermals

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s ist schwierig abzuschätzen, wie viele Teenagerleben The Thermals bereits gerettet haben. Leider wohl aber nicht so viele, wie „Twilight“ verblödet hat. Das Trio aus Ohio schlägt seine Schlacht aber auch nicht mit Glitzervampiren und Waschbrettwerwölfen, sondern mit dem catchiest Pop-Punk, den es zur Zeit für Geld zu kaufen gibt (oder wie Sie auch immer an Ihre Musik kommen, Sie zwielichtige – Twilight?! – Gestalt). Seit vier Alben und sieben Jahren beschrammeln Hutch, Kathy und Westin kurz und knackig die ganz grossen und ganz heissen Eisen des menschlichen Gefühls- und Daseinsspektrums: Religion, Politik, Tod, alles bereits abgehakt und durchgetanzt. Und so richtet sich das Scheinwerferlicht im Kellerclub jetzt auf die schon so oft besungene und trotzdem unvermeidliche Liebe. Und natürlich singen, schreien und quäken uns The Thermals erneut aus dem Herz, wenn sie der Liebe hässlichen Fratzen und süssen Kussmünder anprangern und anhimmeln. Doch am Ende bleibt nur eine Wahrheit: Nach dem „One, two, three“ heisst es „Go!“. Und das beherrschen The Thermals wie sonst kaum wer. (rec)

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RockStar

BUCH-CLUB MY WAY INTO ROCK'N'ROLL von Manuel Schreiner & Mirjam Kolb

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Verlag: Edel Nummerndings: 978-3-941376-20-5 Preis: CHF 28.90 bei www.books.ch

ller Anfang ist Blockflöte. Und wie es danach weitergeht in Richtung Rockolymp ist so unberechenbar wie ein Porsche auf Vollgas, an dessen Steuer ein betrunkenes Wiesel sitzt. Die beiden Autoren des relativ amüsanten „Indie Travel Guides“ haben 34 Musiker (u.a. Bloc Party, Tocotronic, Phoenix, Travis) die grosse „Wie hat alles angefangen?“-Frage gestellt und haben 34 amüsante, erstaunliche, fesselnde, vor allem aber: unterschiedliche Antworten gekriegt. Die Plattensammlung der Eltern, ein Musikvideo von Kriss Kross: Der erste Funke ist meist nicht so cool, wie man glaubt. (rec)

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Ex-Bodyguard von Britney Spears, Fernando Flores, klagt Britney Spears wegen sexuellen Belästigungen an. Von Selbstbefriedigung in seiner Gegenwart zu Geschlechtsverkehr und Entgegenstrecken ihrer Geschlechtsteile gehen die Vorwürfe. Ist sich Flores sicher, dass er nicht einfach nur das Musikvideo zu „I'm A Slave 4 U“ gesehen hat?

Liam Gallagher gibt für seinen Einsatz in seiner Band Beady Eye alles: Er hat nicht nur das Rauchen für seine Stimme aufgegeben, er trainiert auch täglich und will körperlich fit und gesund sein. Der Rückkampf gegen Bruder Noel steht schliesslich auch noch an.

Model und, ähem, Schauspielerin Kim Kardashian darf man bald hautnah erleben. In Kürze kann man sie nämlich als aufblasbare Sexpuppe bei sich zu Hause haben. Wir haben da so unsere Bedenken. Aus der ist doch eh bald die Luft raus.

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724 GRÜNDE, WARUM

NEIL DIAMOND DER GRÖSSTE KÜNSTLER ALLER ZEITEN IST. (Gründe 521-530) 521. Neulich machten Guns N' Roses Station in Zürich. Wir waren natürlich völlig aus dem Häuschen, schliesslich spielt seit dem Streit zwischen diesem aufgedunsenen Rastazopf und Slash kein geringerer als DJ Ashba bei den Roses Gitarre. Wir trafen DJ, persönlicher Freund und Produzent von Neil Diamond, zum Gespräch. Als wir ihn auf The Neil ansprachen, kam er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und wir verliessen den Raum mit Tränen in den Augen. „Neil ist unglaublich. Ich durfte ein paar seiner Songs auf dem letzten Weihnachtsalbum schreiben, mitproduzieren und auch darauf spielen. Er ist ein toller Freund und war sogar die erste Person, die mich anrief und mir zu meinem Job bei Guns N' Roses gratulierte (522.). Er hatte mich auch dazu ermutigt, es zu versuchen (523.). Er ist eine Art Papa für mich, gibt mir unglaublich viele Ratschläge und mein Respekt ihm gegenüber ist unermesslich (524.). Er ist der beste Freund, den man haben kann, ein unglaublicher Songwriter, brillanter Musiker, alles in allem ein unfassbar netter Mensch (525.). Ich hatte das Privileg, den Nationalfeiertag am 4. Juli mit ihm und seiner Familie zu verbringen. Ein echter Familienmensch (526.). Er würde dir sein letztes Hemd überlassen. Er besorgt mir jedes Jahr ein Geburtstagsgeschenk und packt es auch persönlich ein, um es mir dann zu überreichen (527.). Als ich bei Guns N' Roses eingestiegen bin, hat er mir eine unterschriebene Ukulele geschenkt (528.). Neil ist „a one of a kind“. Wenn du eine echte Legende in zwei Worten definieren müsstest, suche nicht weiter als NEIL DIAMOND, Mann (529).“ 530. Wir haben da noch eine Theorie, dass „Sweet Child O' Mine“ auf der von The Neil unterschriebenen Ukulele viel, viel besser klingen würde als auf so einer elektronischen Klampfe. Aber diese Theorie ist noch nicht ganz druckreif.

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ORDENTLICH POP IM TANK The Limousines

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Für satte 100'000£ (umgerechnet CHF 155'980) wurde die allerletzte Notiz mit John Lennons Handschrift versteigert. Dabei handelt es sich um ein kurzes Dankeschön für einen Freund, von dem er sich eine Gitarrensaite borgte: „For Karl, who strung me along, thanks, John Lennon“. Und irgendwo auf diesem Planeten sucht Karl gerade nach dieser verdammten Gitarrensaite, die er nie zurückbekommen hat.

US-Blogs haben das kalifornische Duo bereits mit MGMT verglichen. Damit beschreiben sie die Musik von The Limousines treffend und adeln sie gleichzeitig, wenn auch beim Durchhören von „Get Sharp“ klar wird, dass da wohl kein zweites „Time To Pretend“ oder „Kids“ auf seine Entdeckung wartet. Dafür Wahrscheinlich sehen sich The MGMT geteilt überzeugen die beiden aber auf Limousines als richtige Band. durch Passion ganzer Debüt-Album-länge, wo Wahrschein-lich wissen The Pit gleich The es dem Brooklyner Zweier Limousines aber, dass in einer Limousines. damals etwas an Schnauf fehlte. richtigen Band eigentlich Die erste grös-sere Single von richtige Instrumente gespielt werden müssten. Wahrschein- www.thelimousines.com The Limousines, „Very Busy People“, wurde in den USA lich fahren The Limousines LP „Get Sharp“ erhältlich übrigens über das Major-Label darum ganz auf der SarkasmusUniversal veröf-fentlicht. Schiene, wenn sie und ihre Shop mit Musik und Mode Daraufhin hätten Eric und Gio Musik in einem Gespräch zum unter den gängigen Major-Weg Thema werden. Trotzdem: Was www.thelimousines.bigcartel. einschlagen und flugs ein Album die Füsse dermassen zum com produzieren sollen, wofür sie Wippen bringt, kann nicht falsch aber noch ein knappes, jedoch sein. In der zweiten Single entscheiden-des Jährchen musikalisch „Internet Killed The Video Star“ des ganz reifen mussten und darum richtigerweise frischen Debüt-Albums „Get Sharp“ singt Frontwackler und Songwriter Eric Victorino die Notbremse zogen. Jetzt ist „Get Sharp“ deshalb auch: „The kids are disco dancing / über ein Indie-Label erschienen und The Limousines electropoppen über die SinnThey're tired of rock'n'roll / Don't bother losigkeit der Liebe, ein Übermass an telling them that drum machine ain't got no soul” Dazu zaubert Giovanni Giusti aus Süssigkeiten im Bauch und das Ejakulieren in Socken – und zwar auf ihre Weise mit ebendiesem seelenlosen Drumcomputer viel Augenzwinkern und noch mehr und dem Synthesizer Melodien, die kaum Wortwitz zwischen den Textzeilen. Zum auf die Überholspur wechseln, dafür mit Glück haben sie diese Abzweigung ihrem absoluten Pop-Appeal innert genommen. kürzester Zeit in Ohr und Bein einfahren.

LAFERN STATT LIEFERN

The Cheek

Aus: Woodbridge, Suffolk, England Seit: Frühling 2007

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he Cheek kümmern sich sowohl um ihre Frisuren wie auch um ihre Karriere nur sporadisch – das Debüt-Album „Lovers Quarrel“, an dem Roxy Musics Andy Mackay mitschraubt, sollte bereits Anfang 2010 erscheinen. Bald sei es aber soweit, geloben die fünf Indie-Lads. Bis dahin können Sie Studio-Sessions und TourTagebüchlein in ihrem entwaffnend sympathischen MySpace-Blog miterleben. (shy)

Schlecht frisiert und kaum organisiert. Wir könnten stolzer nicht sein. www.myspace.com/wearethecheek / LP „Lovers Quarrel“ hoffentlich bald erhältlich

Aus: San Francisco Bay Area, Kalifornien, USA Seit: Frühling 2007

hr Bandname klingt nach rockabilligen Schmalzlocken. Im Gegensatz zu denen machen The Limousines aus sunny California aber Musik, die nicht von gestern ist. (shy)

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TIMO WAGNER IS

Im November beginnen in England die Dreharbeiten zur neuen Wrestling-Sitcom „Walk Like A Panther“, wo sich Kasabian um den Soundtrack kümmern. Ohne eine Coverversion von Hulk Hogans unsterblicher Hymne „Real American“ geben wir der Sache keine Chance

LOST IN TRANSLATION Unsere Koryphäe für japanische Unterhaltungskultur stellt vor:

KIT KAT

„Bei uns sind die Kit Kats sowas wie die Missionarsstellung der Schokoriegel. In Japan dagegen geniessen sie längst den Ruf einer Interracial-Animal-Scat-Orgie zwischen Kleinwüchsigen in PVC. Geschmacksrichtungen wie Kartoffel, Grüntee, Mango und – speziell zu Halloween ein Verkaufsschlager – Kürbis gehören zur Tagesordnung im Verkaufsregal. Dementsprechend eingefärbt sind die Schokoriegel auch und wer würde nicht einen herzhaften Bissen von einem Kit Kat nehmen, das wie Shreks Schwengel ausschaut.“

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PARTYS

ROCKSTAR @ REVIER Like Wow! Come Around Sundown“ den Wunsch zurück in eine einfachere Zeit anzuhören. Zwar rollt zu Beginn der seit zwei Alben feinpolierte Stadionexpress mit Echo und Getöse aus dem Werk, doch führt sein Weg schon ziemlich bald zurück in den Süden. Dorthin, wo mit dem unbeschwer-ten Debüt „Youth And Young Manhood“ alles begann und sich Kritiker über ein Creedence-Clearwater-Revival-Revival freuten. Ist das auf „Pony Up“ tatsächlich die Cowbell, die seit Songs wie „Red Morning Light“ irgendwo in einer Schublade verstaubte? Und gehört ein Song wie „Mary“ nicht eher unter das Discolicht eines SüdstaatenHigh-School-Proms, wenn Caleb wie der heiserste Roy Orbison der Welt schmalzt?

Next RockStar Event: Monkeys On Stage

mit Jesh, Jules & The Non-Neutrals, After-Party mit DJ Pat 16. Oktober Papiersaal (Zürich)

ROCKSTAR presents:

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mit Jesh, Jules & The Non-Neutrals, After-Party mit DJ Pat am 16. Oktober im Papiersaal (Zürich), danach jeden zweiten Monat.

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Backstage

Seit es ROCKSTAR gibt, existiert auch der Wunsch nach einem Redaktionshaustier. Wir wissen aber auch, dass so ein Vierbeinerleben zwischen vollen Aschenbechern, leeren Flaschen und spontanen Klappmesserkämpfen von nicht allzu langer Dauer wäre. Mit unserem batterie-betriebenen Chihuahua Lacey haben wir nun aber glaubs eine ziemlich gute Lösung gefunden.

Ja wo ist sie denn? DA IST SIE! Lacey hält Mittagsschlaf auf unserer Sitzungscouch. Sämtliche Ja wo ist sie denn? DA IST SIE! Lacey Ja wo ist sie denn? DA IST SIE! macht schlafischlaf an ihrem StammLacey chillt in der Tiki Bar unserer Meetings wurden für diesen platz: rechts neben der Praktikantin, Nachmittag deshalb abgesagt. L'emos. direkt in unserem Herzen.

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Ja wo ist sie denn? DA IST SIE! Lacey ist vom Herumtollen mit Ja wo ist sie denn? DA IST unserer ehemaligen Sonderredak- SIE! Lacey verschnauft nach tion für abscheuliche Scheissmusik ein paar intensiven Stunden (S.A.S.) ziemlich müde geworden. am elektrischen Schlagzeug.

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ROCKSTAR presents:

MONKEYS ONSTAGE

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ROCKSTAR erweitert im Oktober seine und Ihre Horizonte und wird Partner der Indie-Favourite-LiveParty Monkeys On Stage. Jeden zweiten Monat smashen drei lokale Bands am selben Abend einen Gig im Papiersaal. Eine leckere Gelegenheit für nationale Musiker mit dem Stempel „young&hip&talented“, sich einem grösseren Publikum zu präsentieren. Nach drei Live-Shows wird die Afterparty von DJ Pat (of Cheap Thrill fame) angeheizt, dem's wie üblich darum geht, dass die Leute am Ende auf nudelweichen Tanzbeinen aus dem Club kriechen. Noch ein Grund, sich bonkers zu freuen und Monkeys On Stage mit einer Leuchtfarbe Ihrer Wahl im Kalender zu umkringeln. (nao)

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RCKSTR MERCHANDISE

Folgende young handsome Rockers geben sich an der oktoberlichen Ausgabe das Mikro in die Hand:

THE NON-NEUTRALS

Nach der EP-Taufe ihres Erstlings „Homo Neutral“ tanzte die Crowd und sie wird es auch weiter tun, denn der Terminkalender der vier Youngins ist vollgepackt. Leadsinger Jonas verspricht mit seinen Vocals nicht-neutrale Botschaften und das Zusammenspiel der von Leo stammenden Gitarrenriffs, Florians Drums und die Klänge vom gleichnamigen Bassisten bringt dem Publikum finest Brit-Rock. In Ohnmacht schwindende Mädchen inklusive.

JESH

Nachdem Jesh wieder von ihrer Tour auf dem amerikanischen Kontinent ins Heimatländchen Schweiz zurück willkommen heissen durften und gleich darauf ihre schwarze EP erschien, lautet die dritte schöne Nachricht, dass wir sie zur Affen-Gelegenheit im Papiersaal eingeladen haben. Dumm rumgestanden wird auch bei diesem gitarrenlastigen RockJangle nicht, wenn Eye-Candy-Beau Tobey und seine Jungs einmal mehr ihr Allerbestes geben.

JOULES

Auch wenn die Broncos, deren Bandnamen übersetzt Juwelen heisst, eher zu einem düstereren Sound neigen, als die zwei anderen Bühnenteiler an diesem Abend, sind die Blitzscheine der Hoffnung und des Optimismus in ihren Kunstwerken nicht zu überhören. Das Quintett aus dem Kanton Zug feilt bereits einige Jahre an ihrer schubladen-untauglichen Musik. Die Performance der Jungs ist ausserdem äusserst dandy und auf jeden Fall sehenswert.

GASTPROMOGÖRL

SIEGERTIGER SAGT:

Diesen Monat

CARPARK NORTH

Während die dänischen Pomprocker von Carpark North nicht aufhören, in unserem Heft zu blättern, können wir unseren Blick nicht von Sänger Lau Højens „AIRBRUSH TIGER IM MONDSCHEIN“SHIRT!!! nehmen.

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„Beim Trinken nicht zu kotzen, ist wie beim Sex nicht abzuspritzen! Geniesse den Moment!“

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ALBUM DES MONATS

Maximum Balloon

Gossips

Fünf Dinge, die ich nächsten Monat unbedingt erledigen muss.

Katy Perry lässt Teenager-Herzchen aus der High School in Santa Barbara, CA, wo sie aufgewachsen ist, höher schlagen: Dort gibt sie nämlich ein GratisKonzert, an dem Schüler und Lehrkräfte tüchtig zu ihrer Nr.1-Hitsingle „California Girls“ mitkreischen dürfen. Ob Snoop Dogg dazu gleich noch einen Vortrag über die Gefahren von Drogen halten darf, ist nicht bekannt.

FREMDGEHEN MIT DEN 80'

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ank ihm wurden auch Ohren ober-halb des New Yorker Undergrounds auf TV On The Radio aufmerksam: Dave Sitek verpasst den Songs seiner Haus-band und sporadisch auch denen von Musikerkollegen den besonderen Feinschliff, der sie an-genehm zu hören macht, ihnen jedoch charakter-istische Ecken und Kanten lässt. Als Maxi-mum Balloon macht Sitek nun Electro-Pop acceptable in the 80s statt OstküstenIndie-Rock – das Experimentieren lässt er indes trotzdem nicht. Frauen ändern nach einem Partnerwechsel ihre Frisur, Dave Sitek nach einem Wohnortwechsel von New York nach Los Angeles das Genre: In seinem neuen Nebenprojekt Maximum Balloon ist der Sound der Hauptband TV On The Radio nur noch in Ansätzen erkennbar; denn Gitarren schrummen selten auf, dafür liegt dem gesamten, selbstbetitelten Debüt-Album ein funky, manchmal etwas schmutziger, fast pornöser 80s-Pop-Groove zugrunde. Weil Sitek eher der Typ für Keyboard, Klampfe und Knöpfchen am Mischpult ist, hat er sich für jeden der zehn Songs auf „Maximum Balloon“ eine andere, talentierte Stimme ans Mikrofon eingeladen: Mit dabei sind zum Beispiel die schwedischen Synth-Popper Little Dragon, die beim Song „If You Return“ eine Energie an den Tag legen, die man bei ihren Eigenkompositionen oft

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vermisst. Die absolute Credibility für sein Sound-Experiment holte sich Sitek dann mit David Byrne in den Maximum-Balloon-Korb, wenn der Talking Head in „Apartment Wrestling“ den Funk der 70s mit dem Synth der 80s verbindet – wie zu der Blütezeit seiner eigenen Band. Rundum gelungen und relativ abwechslungsreich sind auch die restlichen sieben Songs, aber das Album benötigt Zeit. Erstens, weil Dave Sitek doch der Typ von TV On The Radio ist und „Maximum Balloon“ nur selten nach denen klingt. Und zweitens, weil der Anspruch eben doch über dem des typischen 80s-Radiohits liegt (sorry, Wham!). Ist wohl wie mit der Eingewöhnung auf Los Angeles, nachdem man ewig in New York rumgelungert ist. Aber es lohnt sich. Also beim Album. Bei Los Angeles sind wir uns nicht ganz sicher. (shy)

KNOTEN INS TASCHENTUCH!

George Michael muss acht Wochen hinter Gittern verbringen. Er fuhr mit seinem Auto in einen Fotoladen, als er völlig benebelt von Marihuana hinter dem Steuer sass. Hoffentlich probt er mit den Mitgefangenen eine grosse Choreografie zu „Freedom“, für den Tag, an dem er wieder freikommt.

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Eltern sind ARSCHLÖCHER Sein Baby mit Puppen spielen lassen:

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► Wer das mag, mag auch: Miike Snow „Miike Snow“, !!! „Strange Weather Isn't It“, I Monster „A Dense Swarm Of Ancient Stars“

Nach der Perfomance von Guns N' Roses am Reading Festival wurde Axl Rose in einem Gay Club in London gesichtet. Welcome to the jungle, Hübscher.

Arschlochskala: 2 Mutter Teresa

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STARS & HYPES

WROOOM!

und AC/DC krallten sich Volbeat als Vorband. Doch kaum war dieser Ritterschlag erfolgt, wischte sich die Band das Schwert von der Schulter und zog bereits schon wieder ins Studio. „Beyond Hell/Above Heaven“ hetzt dort weiter, wo „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ den Fluchtwagen abgestellt hat. Und damit die Metalpuristenbullen auch abgehängt werden, wagen Volbeat einige überraschende Stilsprünge. Auf „7 Shots“ ie sind der Grund, warum wir bei den Festivals bereits (feat. Kreators Mille Petrozza) hechelt das Banjo, nur um dann schon Punkt zwölf Uhr nachmittags am Absperrgitter vor von einem haarspraysträubenden 80s-Gitarrensolo in die Ecke der Bühne kleben, damit wir bei ihrem Gig auch gekuscht zu werden. Grosses Grindhousekino! Apropos garantiert in der ersten Reihe durchdrehen: Volbeat aus Grind(core): Napalm-Death-Sänger Barney Greenway darf beim Dänemark, aber eigentlich aus Rocktown, USA. Seit vier Alben Song „Evelyn“ auch mal kurz ins Mikrofon bellen. Und jedes dampfhammert der Trupp um Frontmann Michael Schøn Mal, wenn dieser nach kurzer Poulsen ein Hochdruckgemisch aus Metal, Rockabilly und Eingewöhnungsphase doch recht eingängige Tobsuchtsanfall auf Stoner Rock. Spätestens seit ihrem letzten Album „Guitar vollster Lautstärke gespielt wird, explodieren irgendwo in einem Gangsters & Cadillac Blood“ im vorletzten Jahr wackelten auch verstaubten Lager einige „Best Of Aqua“-CDs. Soll heissen: ausserhalb der dänischen Heimat die Knackärsche in Dänemark mag nicht unbedingt zig Rockbands auf der Jeanshosen zu den ruppigen und eingängigen Riffgewittern. internationalen Bühne haben. Doch wer eine wie Volbeat hat, Das hörte man auch unlängst oben im Rockolymp: Metallica der braucht auch keine zweite. (rec)

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Volbeat

LAUT UND KLUG

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Marilyn Mansons Aussichten als Filmemacher sehen nicht gut aus. Der Trailer zu seinem FantasyHorror-Film „Phantasmagoria: The Visions Of Lewis Caroll“ soll derart provokativ sein, dass der Film gecancelled wird. Vielleicht hatte es den Produzenten auch einfach zu wenig Shia LaBeouf drin.

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Gossips

Wer das Grab vom King of Pop besuchen will, muss in die Tasche greifen - der Eintritt ins Mausoleum von Michael Jackson kostet nämlich ab sofort Eintritt für alle, die sich verabschieden wollen. Von einer Kinderermässigung wollen wir jetzt lieber nichts wissen.

Saalschutz

ür alle nochmals zum Mitschreiben: Kurz nach dem Millennium gründeten die selbsternannten TechnoPunker DJ Flumroc, MT Dancefloor und damals noch MC Strikk die Chaotencombo Saalschutz. Das interessiert zu Beginn niemanden allzu gross, bis die Herren damit beginnen, Vocals in ihre Tracks einzumischen. Der Sprechgesang, der bisweilen äusserst grenzwertig und mit einigen „WTF“Momenten daher kommt, wird zum Markenzeichen der Zürcher und die arty Botschaften dahinter zum Happy Meal für jeden Feuilleton-Journalisten. 2010 können Saalschutz, die mittlerweile zum Duo geschrumpft sind, auf zwei erfolgreiche Alben und eine dick gefüllte Tourhistory zurückblicken. Das dritte Album wird die Erfolgsgeschichte ausserdem fortsetzten, denn „Entweder Saalschutz“ besteht ausschliesslich aus Blut, Schweiss und Groove. Dazu kommt die übliche Portion Tanzflächen-Poesie wie „Übermorgen wird der Übermorgen“. Klar doch. Das alles passiert allerdings, und das ist der Kniff an der Geschichte, immer mit einem Augenzwinkern. Saalschutz haben keine Angst vor Pop und nehmen sich selber nur so weit ernst, wie unbedingt nötig. (rez)

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MY CHEMICAL ROMANCE Leben retten, Windeln wechseln Von aussen muten die Sunset Sound Studios wie alle Flachdach-Bungalows in Hollywood an – plastisch und wenig glamourös. In dem mit Lampions und indischen Kerzen dekorierten Studioraum, der die Atmosphäre eines gemütlichen Wohnzimmers hat, stehen rechts eine Gitarrenkabine und ein hinter Leinwänden aufgebautes Mikrofon. Musikgrössen wie The Doors, Led Zeppelin und Sheryl Crow feilten hier schon an ihren Alben. Diesmal ist es die 2001 in New Jersey gegründete Rockband My Chemical Romance um Sänger Gerard Way (32), die über ihrem von Pearl-Jam-Produzent Brendan O'Brien bearbeitetem vierten Werk brütet. Für ein Gespräch mit uns unterbrach der Frontmann die Arbeit. (kts) #

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als Emo-Band betrachtet. Und das ist der eigentliche Grund, wa-rum wir überlebt haben. Wir waren nie eine! Aber es gibt nun mal Leute, die meinen, dass bestimmte Attribute dieser Band anhängen – eben Selbstverletzung, depressiv zu sein oder ständig Schwarz zu tragen. Dabei verfehlt es doch total unsere Botschaft. Denn wenn du wie jeder schwarze Haare und Eyeliner trägst, kannst du doch gar nicht du selbst sein. Der Song sagt: „Du hast das mit dir selbst gemacht. Du bist stark für dich selbst. Wir können das nicht für dich tun. Wir sind nur eine Rockband. Du bist grossartiger als eine Rockband!“

„Rock'n'Roll, und ich meine das im bestmöglichen Sinne, ist doch eine Todesfantasie.“ –Gerard Way, My Chemical Romance

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inige der neuen Songs werfen Fragen auf: Ein Stück „Save Yourself“ zu nennen, ist doch ziemlich verwunderlich für eine Band, die stets behauptete, mit ihrer Musik Leben zu retten. Ja, absolut. Der vollständige Titel von dem Song ist „Save Yourself. I'll Hold Them Back“. Das verändert dann auch etwas die Aussage des Songs. Aber es bedeutet, was es heisst. Der Song handelt davon, kein Opfer zu sein. Und diese starke Aussage wollte ich unbedingt an den Anfang packen. Ausserdem wollte ich die Platte mit einem Schusswechsel beginnen und mit einem Sonnen-untergang aufhören lassen. „Save Yourself“ ist also die Schiesserei, und die Ballade „Light Behind Your Eyes“ ist für mich der Sonnenuntergang. So soll die Platte enden. Aber der Gedanke, kein Opfer mehr zu sein, ist schon eine neue Sichtweise für euch, oder? Ihr wurdet in der Presse doch gerne als die Emo-Band schlechthin bezeichnet. Ach, wir waren doch eigentlich nie Opfer! Aber da gab es wohl ästhetisches und textliches Potential bei My Chemical Romance, dass manche uns in diese Schublade packten. Da ist nun mal dieses ständige Missverständnis gegenüber der Band, dass sie ein Todeskult wäre. Oder wir eine Nation von Opfern heranerziehen würden. Genau das Gegenteil war unser Standpunkt. Ich habe ja selten das Bedürfnis, etwas bezüglich der Band klarstellen zu müssen. Aber nachdem wir und unsere Fans so oft als depressive Opfer hingestellt wurden, befand ich, wir alle hätten einen Song mit dem Titel verdient. Ohne sich dabei über irgendwas beklagen zu wollen. Es ist einfach ein sehr ermächtigender Song. „Rettet euch doch selber“, bedeutet in gewisser Weise auch, dass ihr die Verantwortung gegenüber euren Fans abgebt. So nach dem Motto: „Wir haben euch stark gemacht, jetzt müsst ihr alleine weitergehen.“ Ja. Aber das Lustige daran ist doch, dass sie sich selbst stark gemacht haben. Es ist ja immer sehr leicht, den Klischees zu folgen. Oder dem, was Emo ist. Wir haben uns ja nie

Was hat es mit den klassischen Einflüssen beim Track „Light Behind Your Eyes“ auf sich? Es ist quasi für dieses Album das, was „Cancer“ für „The Black Parade“ war. Das Stück hat zwar Streicher, aber Klassik hatte ich dabei gar nicht so sehr im Sinn. Ich wollte eher, dass das Ganze atmosphärisch klingt, ein bisschen nach Pink Floyd. Anders als „Cancer“ vom letzten Album ist dies ein kompletter, richtiger Song. „Cancer“ war ja eher eine Studie. Es beginnt mit dieser fiktiven Eröffnungszeile: „So long to all my friends, everyone of us with tragic ends.“ Das klingt dann aber doch recht depressiv, oder? Rock'n'Roll, und ich meine das im bestmöglichen Sinne, ist doch eine Todesfantasie. Das ist es wirklich irgendwie. Zumindest in all den Sachen, die ich mag. Hör dir Iron Maidens „Life After Death“ an. Es handelt von Unsterblichkeit. Da ist diese grosse Todesfantasie. Und so ist das auch mit unserem Song. Einige der Songs des neuen Albums flirten mit Todesfantasien. Aber das ist nun mal mein Trip im Rock'n'Roll. Aber der Trick ist, dass ich nicht sterben werde. Ich wollte nie mit 27 sterben wie andere Rock'n'Roller. Ich will die 60 erleben. Also fantasiere ich darüber, habe in dem Song einen Todeswunsch.

Garagenrockbands verglichen. Und wir wollten ein bisschen von dem Vibe auf der Platte haben. Deshalb gibt es jetzt auch solche Songs. Es ist ein Rocksong, der sehr britpoppig klingt und an Bands wie Blur, Elastica und Pulp erinnert. Es ist Partymusik. Wann kam euch die Idee, in diese Richtung zu gehen? Es hat nicht so angefangen. Wir waren an einem Punkt, an dem Bands gegen das rebellieren, was sie mal waren. Manchmal gibt es gute Gründe dafür. Und ich fand, dass wir sehr gute Gründe dafür hatten. So fing es an. Das führte dann dazu, dass wir wieder Spass beim Songwriting hatten. „Still Alive“ und „Death Before Disco“ entstanden in der Zeit. Aber irgendwann drückten wir die Stopptaste, denn wir hatten nur Krach aufgenommen. Gegen dich selbst zu rebellieren, ist cool, aber wenn du anfängst, das abzulegen, was dich besonders gemacht hat, wie starke Melodien usw., dann fehlt am Ende etwas. Deshalb dauerte es so lange, die Platte zu machen. Wann kam euch diese Einsicht? Nun, am Anfang klang alles eher nach Protopunk, sehr Detroit-mässig, wie The Stooges und MC5. Dann schrieben wir den Song „Trans Am“. Dadurch veränderte sich alles. Nach dem Stück sagten wir uns: „Jedes weitere Lied muss dieses übertreffen. Alles muss so gut sein wie das hier, von gleichem Kaliber sein, aber völlig anders klingen.“ Wir veränderten daraufhin alle Refrains, um wieder Melodien in die Songs zu kriegen. Wie kannst du dich überhaupt noch motivieren? Du bist mittlerweile ein erfolgreicher Comic-Autor, was du ursprünglich ja schon immer sein wolltest. Und du hast nun ein Familienleben. Es ist schon sehr fordernd, denn die Band braucht die meiste Aufmerksamkeit. Aber zur gleichen Zeit ist die Band der Grund, warum ich in der Lage bin, Dinge zu tun wie die Comicgeschichten. Zur Musik motivieren mich tolle Songs. Das hält mich immer an der Stange. Wir haben uns ständig gefragt: „Wie können wir es anstellen, dass wir die besten Songs schreiben?“ Das ist motivierend. Und

Das Leben jagt jedem mal einen Schreck ein.

„Still Alive“ ist genau das Gegenteil, geradezu euphorisch. Ich musste dabei an The Hives denken, wegen des ShantyGesangs und dem Garagenrockeinfluss. Wenn wir live spielen, wurde unser Sound immer schon mit

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letztendlich passiert Musik automatisch für mich. Comics sind indes viel harte Arbeit. Ich brauche eine Woche für ein Heft, während ich einen Song in 20 Minuten schreiben kann.

Wie ist denn so das Leben mit eurer halbjährigen Tochter Bandit? Grossartig. Sie ist fantastisch. Sie ist witzig. Jeden Tag lernt sie etwas Neues. Es ist wirklich verblüffend. Aber weder bei mir noch bei Green Day haben nach „American Idiot“ noch meiner Frau ist der Groschen schon gefallen. Da ein zweites Konzeptalbum rausgebracht. Hattet gibt's Momente, wo wir sie hochnehmen und ihr auch mal in die Richtung gedacht? Oder sagen: „Wow, wir haben ein Baby!“ sind Konzepte und Kunst jetzt etwas, dass du in deinen Comics auslebst und von der Band fern Und wie fühlst du, etwas kreiert zu haben, an halten wirst? dass du vor zehn Jahren wohl selbst noch nicht Auch wenn das hier kein Konzeptalbum ist, geglaubt hast? denke ich immer noch, dass solche Ansätze Ja, das habe ich wirklich nicht erwartet. Aber ich einen Platz bei uns haben. Aber Kunst und habe auch nicht erwartet, dass ich eines Tages Konzepte müssen nicht die Spitze von allem mal heirate. Lindsay zu treffen, war das Beste, sein. Ich kann sicher sagen, dass diese Platte was mir jemals passiert ist, weil es so eine Ästhetik und eine Visualität haben wird, unerwartet kam. Dann habe ich nicht erwartet, etwas Narratives, und sie wird cineastisch ein Dad zu werden. Das macht es doch am anmuten. Uns gibt es nicht in T-Shirts! Denn ein besten, wenn alles ungeplant geschieht. Es Anti-Image zu haben, wäre genauso schlimm, passiert einfach, du tust es einfach. Und nun als würden wir wieder unsere Marschziehen wir dieses kleine Mädchen gross. Das ist Uniformen anziehen. Das wäre so anbiedernd, fantastisch. so als würden wir sagen: „Guckt, wie cool wir sind, dass wir nun auch Jeans und T-Shirts Wechselst du selbst die Windeln? tragen können.“ Das wird nicht passieren. Aber Ja, klar. Wir machen es beide. wir werden diese Dinge auch nicht mehr als Krücke benutzen. Weder für die Idee hinter der Bist du talentiert darin? Platte, noch für die Erzählart. Die Aufgabe ist Ich bin sogar ziemlich gut darin. Windeln also: Wie macht man ein tolles, wechseln, Füttern, Bäuerchen machen lassen zusammenhängendes Album, ohne eine Story? sind meine Disziplinen. Ich musste sehr schnell Das ist um einiges härter. sehr gut werden. Vor einige Monaten habe ich einen Jungvater getroffen, der zu mir meinte: Setzt du deine Fantasie in Comics und in der „Ich komme mit Erbrochenem klar, aber nicht Musik auf gleiche Weise ein? mit Windeln.“ Ich konnte es mir gar nicht vorstellen, denn das muss man als Vater doch Nein, es ist letztendlich sehr anders. Alles, was machen. Du kannst doch nicht nur deine Frau ich in der Musik tue, muss ich auf gewisse die Kacke wegmachen lassen. Auch der Mann Weise ausleben. Wenn ich etwas so aufregend muss sich um die Kacke kümmern. finde, dass es mich dazu inspiriert, es in Form einer Story oder eines Kostüms auszuarbeiten, muss ich das ausleben. Bei den Comics muss ich ► My Chemical Romance „Danger Days: The True Lives Of The Fabulous Killjoys“ (Warner das nicht. Also ist in der Musik immer eine Music) erscheint voraussichtlich am 19. persönliche Lust entscheidend. Ich treibe mich November. selbst immer dazu an, live auf bestimmte Art rüberzukommen, eine Optik und Darbietung zu haben. Weil es sonst nämlich sehr langweilig für mich wäre, würde das nicht existieren.

Once more with feeling: Gerard Way und Band im Studio.

COMIC CATASTROPHES

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Für seine Comicreihe „The Umbrella Factory“ gewann Gerard Way 2008 einen Eisner-Award, was sowas wie der Oscar der Szene ist. Doch nicht immer wird es zur Triumphvorstellung, wenn Stars und Comics in die Kiste steigen. Kiss liessen für ihren Comic immerhin das eigene Blut der Druckfarbe beimischen. Doch für folgende Projekte gibt es nun wirklich keine Entschuldigung. (rec)

BILLY RAY CYRUS

Countrysänger und Mileyvater Billy Ray Cyrus wurde auf dem Höhepunkt seiner Vokuhilaherrschaft (1995) von Marvel mit einem Comic bedacht. Zunächst sucht er auf seinem treuen Pferd Geisterindianer, bevor er per Zeitreisenebel im Mittelalter landet und die Feinde des Königs mit einer Lasermaschine besiegt. Ohne Scheiss jetzt.

ULTIMATE WARRIOR

Ultimate Warrior zählte in den Achtzigern und frühen Neunzigern nebst Hulk Hogan zu den beliebtesten Wrestlern Amerikas. Als solcher gönnte sich der auch privat für seinen mittelschweren Dachschaden bekannte Warrior eine Comicbuchreihe, in deren Weihnachtsausgabe er Santa Claus ausknockte und nackig in den Keller sperrte. Ho, ho...ho.

NEW KIDS ON THE BLOCK

Guter Geschmack lässt sich mit Geld nicht kaufen. Und so stellte sich 1991 das reichste Kind der Comicwelt, Richie Rich, als glühender Fan der Spätachtziger Boygroup-schnuckel New Kids On The Block heraus. Ganze sechs Ausgaben balgten sich Richie und die Blockkinder durch drollige Abenteuer und versuchten die Brieftaschen kreischender Mädchen zu leeren.

LADY DIANA

Es hätte der Gedenkteller kaufenden Trauergemeinde den Rest gegeben. 2003 plante der „X-Men“-Spinoff „X-Statix“ das Comeback der Königin der Herzen. Als zombifizierte Mutantensuper-heldin wäre Lady Di wieder für das Gute eingestanden. Nachdem der Plan publik wurde und die englische Öffentlichkeit briefschreiberisch Amok lief, wurde das Vorhaben kurz vor dem Release vom Verlag geknickt.

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GANG FOU Post-Post-Punk? Oft kopiert, kaum je erreicht: Gang Of Four sind zurück. Mit Musik, die bis aufs Blut geht. (zip)

Dass Gang Of Four eine stilbildende Truppe war, ist unbestritten. Ihre auf die Essenz reduzierte Variante von Punkrock, mit Elementen von Funk, Dub-Reggae und schrägen Discoanleihen war ihrer Zeit weit voraus. Auch textlich gibt sich die Vierergang anders. Politisch. Aber nicht, indem sie quadratmetergrosse Parolenfahnen hissen und ideologische Wegweiser aufstellen. Nein, sie beobachten und stellen das Gesehene zur Diskussion, mit Humor und Ironie. Das tut weh. Und geht tiefer als jedwede politische Phrase. Nach vier Alben verschwand die Band 1984 von der Szene. Und liess ein Konvolut an Stücken zurück, das Begehrlichkeiten von allen Seiten weckte. Zu denen, die begehren, gehörten bereits in den Achtzigern auch so bekannte Namen wie R.E.M., Red Hot Chili Peppers oder die zeitgenössische deutsche Band FSK.

kopiert, als die meisten das World Wide Web noch für das Produkt einer exotischen Spinnenart hielten. Gitarrist Andy Gill ist das natürlich auch nicht verborgen geblieben: „Red Hot Chili Peppers haben unsere Stücke praktisch als Blaupause benutzt. Nimm beispielsweise ‚Can't Stop', hör mal auf die Klangstruktur oder setz dich mal mit der Produktion auseinander und hör dann mal ein x-beliebiges Gang-Of-Four-Stück parallel.“ Das hat Michael Peter Balzary, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Flea und seines Zeichens Bassist, Trompeter und Sänger bei Red Hot Chili Peppers, wohl häufiger getan. Als sich Andy Gill und Flea kürzlich auf einer Party begegneten, sagte dieser: „Ich kann kaum glauben, dass ihr uns nie verklagt habt.“ Doch der Notenklau geht rege weiter. In den Neunzigern ebenso, wie in den folgenden Nullerjahren des neuen Jahrtausends. Namen gefällig? Die Liverpooler Band The Dead 60s Der Notenklau Was regt die Welt sich heutzutage über illegale gehört dazu. Und was ist mit Franz Ferdinand, Downloads auf? Wurden doch Klangfetzen, The Rapture oder Bloc Party? Da schiebt splitter und komplette Liedstrukturen von Sänger Jon King nur kurz und bündig die Gang of Four bereits schon damals vielfach Aufforderung nach: „Lauscher auf. Aber ich

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gestehe, ich mag es sogar, was all diese Musiker machen und wünsche ihnen ganz ehrlich viel Glück damit.“ Ansonsten tangiert das Gang Of Four auch nicht weiter. Sie denken weiter und vor. Und schieben eine neue Platte nach. Ideen nach vorn Musikalisch gewerkelt haben Andy Gill und Jon King seit dem damaligen Ende von Gang Of Four ja immer. Aber was im Januar 2005 im Pub The Montague Arms im Südlondoner Stadtteil New Cross passierte, grenzte an eine kleine Sensation. Gang Of Four standen erstmals seit 1981 in Originalbesetzung auf Bühnenbrettern: Andy Gill an der Gitarre, Jon King am Mikrofon, Hugo Burnham trommelte und Dave Allen bediente den Bass. Beängstigend langsam schichten sich die Trommelschläge über den Bass, der nach dem Start-Stop-Prinzip verfährt und damit ordentlich Raum schafft. Andy Gills Gitarre kreischt sich behände in diese Zwischenräume. Dazu schlägt Jon King mit einer Eisenstange wie ein Berserker auf eine Mikrowelle und

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„ALTER, DAS SIND MINDESTENS FÜNF GOFS!“ Stellt man sich die Zeitgeschichte als ein Gebiss vor, dann sind die 1980er Spinat, der zwischen zwei Vorderzähnen hängen geblieben ist: einfach nur furchtbar peinlich. Beweis gefällig? Ein Grossteil der ROCKSTAR-Redaktion wurde in diesem Jahrzehnt geboren. Da die Gang Of Four jedoch gleichzeitig derart cool klangen, haben wir die GOFS-Skala entwickelt. Damit wird die Peinlichkeit eines Undings aus den Achtzigern gemessen, anhand der Anzahl GOFS (Gang Of Four Songs), die dazu nötig sind, um es aufzuwiegen. Hier einige Beispiele. (rec)

1 Song von Spandau Ballet 3 GOFS

intoniert die ersten Zeilen von „Ether“: „White noise in a white room“. Wenn sich Bands reformieren, geschieht das häufig halbherzig und völlig uninspiriert. Einen Vorwurf, den man Gang Of Four nun wirklich nicht machen kann. Sie klingen auch heute noch schärfer geschliffen und intensiver als ihre Epigonen und eine Vielzahl blutjunger Bands. Eine Eintagsfliegen-Leistung? Beileibe nicht. Sie haben eine solche eindrucksvolle Show beim Berlin-Festival Anfang September wiederholt. Jetzt entschliessen sich Gang Of Four, mit „Content“ eine neue Platte vorzulegen. Wieder greifen sie ihr Prinzip auf, das ihre Stücke so einzigartig und gleichzeitig so durchdringend gemacht hat. Gang Of Four inszenieren jedes ihrer Stücke als grandioses Drama. Ganz grosses Theater mit minimalem instrumentalen Einsatz, aber umso famoserem Kraftausbruch. Kantig und bissig wie eh und je. Alte Männer wie Gang Of Four kennen noch das Wort Haptik und haben sich entschlossen, dies bei „Content“ zum Teil recht bizarr umzusetzen. So lässt die Band verlauten, dass die neue GangOf-Four-Scheibe nicht nur als CD, sondern auch

als Vinyl zu haben sein wird. Ebenso in einer ganzen Box, mit einem kleinen Buch drin, voller Zeichnungen und Fotos; ausserdem verströmen die Seiten des Booklets verschiedene Gerüche, die alle mit menschlichen Aktivitäten zusammenhängen. Da gibt es dann einen Duft für „Arbeit“, einen für „Sex“, einen für „Industrie“. Wem das noch nicht weit genug geht, für den gibt es eine Special-Edition von „Content“, der eine kleine Ampulle mit Blut der Bandmitglieder beiliegt. Da immer alles benannt sein will, steht die Frage im Raum, wie das denn nun heisst, was Gang Of Four heute machen? Immer noch Post-Punk oder schon Post-Post-Punk? Egal. Wichtig ist lediglich die Erkenntnis, dass Gang Of Four schon früher ihrer Zeit voraus waren. Und wer schon alles von Gang Of Four kopiert hat, der erhält hier neuen „Content.“

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ROCKSTARS DIE HEILIGEN DER KÖNIGE

Ein Mentor, ein Vorbild und ein Halbgott: drei uramerikanische Songwriter und ihr Verhältnis zu den Kings Of Leon.

Eddie Vedder

Als der Pearl-Jam-Sänger im letzten Jahr zwei Konzerte von U2 besuchte, interessierte er sich eigentlich nur für deren Vorband, die Kings Of Leon. Von da an enterte Vedder zu speziellen Gelegenheiten auch mal die Showbühne der Kings und unterstütze Co-Reib-eisenröhre Caleb mit Stimme und Tamburin.

KINGS OF LEON

GOING BACK TO THE COUNTRY Neues Album, alte Grösse: Die Könige reiten in den Sonnenuntergang und erinnern sich, wie alles angefangen hat. (rec)

Und plötzlich standen die drei Söhne eines Südstaatenpredigers gemeinsam mit ihrem Cousin in den grössten Stadien der Welt. Vor sich 20'000, 30'000, 65'000 mitsingende Fans. Hinter sich der geparkte SUV mit den getönten Scheiben, der sie nach dem Gig an die Partys in den Hollywood Hills brachte. Händeschütteln mit Renée Zellweger, „I really love your work, oh, is this Jack White over there?“. Die Karohemden mit den hochgekrempelten Ärmeln legten die Kings Of Leon dabei aber nie ab. Die vier Followills mögen nach ihrem letzten Album „Only By The Night“ endgültig zu den grössten Rockstars der Gegenwart geworden sein, doch erhielten sie sich dabei stets die Aura der hart arbeitenden Landeier. Und wenn ihnen die Albernheiten der Mainstreamisierung zu blöd wurden, scheuten sie sich nicht davor, der Marketingabteilung den Mittelfinger zu zeigen. So musste die US-MusicalHitcomedy „Glee“ ohne den KOL-Song „Use Somebody“ auskommen. Gottseidank.

den Wunsch zurück in eine einfachere Zeit anzuhören. Zwar rollt zu Beginn der seit zwei Alben feinpolierte Stadion-express mit Echo und Getöse aus dem Werk, doch führt sein Weg schon ziemlich bald zurück in den Süden. Dorthin, wo mit dem unbeschwer-ten Debüt „Youth And Young Manhood“ alles begann und sich Kritiker über ein Creedence-Clearwater-Revival-Revival freuten. Ist das auf „Pony Up“ tatsächlich die Cowbell, die seit Songs wie „Red Morning Light“ irgendwo in einer Schublade verstaubte? Und gehört ein Song wie „Mary“ nicht eher unter das Discolicht eines Südstaaten-High-School-Proms, wenn Caleb wie der heiserste Roy Orbison der Welt schmalzt?

In fünf Runden unbesiegt Nein, die Kings Of Leon kehren mit „Come Around Sundown“ nicht nach Hause zurück. Doch die Band erinnert sich an eine Zeit, als ihre Songs noch nicht von einem stadiongrossen Fanchor begleitet wurden, sondern vom Scheppern der Gläser in einer kleinen Bar in Down South Tennessee. Und auch wenn dem Album ein Die letzte Welttournee kaum beendet, zogen sich die Kings Rundumkracher wie „Sex On Fire“ fehlt, so bleibt die Of Leon im Februar 2010 bereits schon wieder in die New weisse Weste, die sie über dem Karohemd tragen, noch Yorker Avatar Studios zurück und veröffentlichen nun ihr unbefleckt. Unter ihren fünf Werken ist noch kein fünftes Album „Come Around Sundown“. Caleb Followill schlechtes, doch ist die Band nach eigenen Aussagen fest tat sich nach eigener Aussage noch nie so schwer damit, davon überzeugt, dass sie ihr Meisterwerk erst noch schaffen werden. Vielleicht gewinnen sie ja dann auch die neuen Songs zu mögen, wie auf dieser LP. Besonders endlich den „Best Newcomer“-Preis, für den sie in diesem dem Frontmann ist der relativ plötzliche Superstardom Jahr bei den Swiss Music Awards nominiert waren. Hüstel. seiner ehemals kleinen Garagen-Rock-Band nicht sonderlich geheuer. Was ihn nicht davon abhält, sich mit ► Kings Of Leon „Come Around Sundown“ (Sony Music) Klischees wie einem Unterwäschemodel als Freundin zu erscheint am 15. Oktober. schmücken. Doch scheint man „Come Around Sundown“

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Bruce Springsteen

Die wichtigste Lektion von wegen auf dem Boden bleiben und so lernten die Jungs aus Tennessee nach einem Gig von Springsteen, als der sie hinter der Bühne begrüsste: „Während diesen 2 1/2 Stunden im Stadion bin ich der Boss. Die restlichen 21 1/2 ist es meine Frau.“

Townes Van Zandt

Die Songs des Country- und Folksängers gehören zu den besten, die der amerikanische Kontinent je hervorgebracht hat. Der viel zu früh verstorbene Texaner ist das Mass aller Dinge für Frontmann Caleb und wer Meisterwerke wie „Pancho & Lefty“ noch nicht für sich entdeckt hat, sollte es d-r-i-n-g-e-n-d nachholen.

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ROCKSTARS

CARL BARÂT Time For Heroes

Seit es die Libertines nicht mehr gibt, hat Carl Barât ein Problem. Denn seit da ist er für viele nur „der Andere“ und seine erste Solo-Platte drohte zur „Chinese Democracy“ der New-Brit-Garage-Wave zu werden. Mit fast einem Jahr Verspätung erscheint sie jetzt doch noch. Und hat alles, um das HarryKlein-Syndrom zu besiegen. (rgg) Ein wenig scheint es, als sei der Pfuusbus von Pfarrer Sieber auf dem Hönggerberg vorgefahren: Juli 2007, Openair Zürich, aus einem Nightliner plumpst die Attraktion des Abends, übernächtigt, unrasiert, besoffen bis unter den fettigen Scheitel: Carl Barât, der sich von seiner neuen Band Dirty Pretty Things den Rettungsanker seiner Karriere als James Dean des Garagerock erhofft. Drei Jahre zuvor sinkt das britische Flaggschiff der Retro-Flotte, führungslos, zerrüttet, zugeknallt. The Libertines sind Geschichte, Kate Moss die Yoko Ono der The-Generation und zwei der grössten Songwriter des jungen Jahrtausends arbeitslos. Zwischenzeitlich. Pete Doherty schafft es mit den Babyshambles selten auf die Bühne, dafür regelmässig in Boulevardpresse und Untersuchungszellen. Carl Barât zieht mit den Dirty Pretty Things im Frühling 2006 nach. Aus dem Debüt „Waterloo To Anywhere“ spricht mehr Nostalgie als Aufbruch, die zweite Platte erscheint 2008 weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Kurz darauf gibt es die dreckigen Dinger nicht mehr. Crackjunkie Pete dagegen krallt sich im popkulturellen Gedächtnis fest, einerseits dank Songs, die – sind wir ehrlich – bis dahin diejenigen des Busenkumpels um Klassen übertreffen. Und natürlich auch, weil man irgendwie froh ist, dass einer den RockstarMythos ins 21. Jahrhundert rettet, Supermodels vögelt, seine Wände mit Blut beschmiert und dessen Talent weder Heroin noch Alkohol zu betäuben vermögen. Die grosse Freiheit Wie eine nimmersatte Ratte nagt der Frust am nicht mehr ganz so jungen wilden Carl Barât. Er packt den Rucksack, trampt die Vergangenheit in

Grund und Boden. Liegt im Juni 2008 im Krankenhaus, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung. Er schreibt ein Buch, „vorwiegend über mich selbst“, sagt er, spielt in einem Film mit, modelt an der Seite von Juliette Lewis. Und schreibt Lieder. „Von anderen abhängig sein, Kompromisse, Demokratie, das ging mir auf den Zeiger“, sagt der inzwischen 32-Jährige. Jetzt ist er der Chef, badet in der Freiheit, betrinkt sich heillos daran, und lallt ein euphorisches SoloDebüt auf Band. Das Album ist eine Überraschung. Nicht die Musik als solche, sondern die Tatsache, dass sie von Carl Barât kommt. An Stelle der Schnoddrigkeit ist sanfte Opulenz getreten, Carl der Große hantiert mit Orchester-Arrangements, Celli, Bläser, bedient sich bei Sinatra, Django Reinhardt. Der Britpop der 90er flimmert auf, die Theatralik der Divine Comedy. Auf dem Cover zeigt sich der Trunkenbold vom Hönggerberg geputzt und geschniegelt, im Hintergrund Freundin Edie mit Bauchansatz. Im Dezember erblickt Barât Junior das Scheinwerferlicht der Welt. Vor lauter Vernunft (alias Altersmilde?) versöhnt sich Barât mit dem Mann, von dem ihn – gemäss Legende – Jahre zuvor noch Bodyguards fernhalten mussten: Im August gaben The Libertines umjubelte Reunion-Shows. Für Carl Barât nur eine Randnotiz. Jetzt geht es um ihn. Sein Leben, seine Ideen, seine Platte. Eine Platte, die weiss, dass nichts mehr so werden kann wie früher. Eine Platte aber, zu der man gern genug trinkt, um so zu tun, als ob. ► Carl Barat „Carl Barat“ (PIAS/MV) erscheint am 2. Oktober, live am 9. November im Mascotte (Zürich).

ENDLICH SINGLE!

Ratten verlassen die sinkenden Schiffe. Immer mehr Frontmänner, welche The-IndieBoom um 2003 geprägt haben, koppeln sich von ihren Gruppen ab und machen einen auf Ego. Eine Übersicht. (rgg)

Paul Smith

Of: Maxïmo Park Output: „Margins“ (15. Oktober 2010) Urteil: Der minimierte MaxïmoPark gibt sich reduziert, fast schon balladesk – und dabei so stilsicher wie der eigene Coiffeur.

Brandon Flowers

Of: The Killers Output: „Flamingo“ (September 2010) Urteil: Durchaus auf Augenhöhe mit den jüngeren KillersVeröffentlichungen. Und das ist im Fall kein Kompliment.

Kele Okereke

Of: Bloc Party Output: „The Boxer“ (Juli 2010) Urteil: Ein Soundcomputer, ein Megaphon und eine Familienpackung Ritalin – fertig ist das nervöse Disco-Debüt des Party-Frontmanns, der mit „Tenderoni“ immerhin einen passablen Dancefloor-Kracher im Rohr hat.

Julian Casablancas

Of: The Strokes Output: „Phrases For The Young“ (Oktober 2009) Urteil: Kein Ersatz, aber definitiv ein würdiger Platzhalter für das nächste Strokes-Album, das vielleicht bald irgendwann erscheint.

Paul Banks

Of: Interpol Output: „Julian Plenti is… Skyscraper“ (August 2009) Urteil: Mit seiner Senkrechtstarter-Soloplatte ist der New Yorker Düster-Indie-Frontmann beinahe an den zuletzt kränkelnden Interpol vorbeigeschossen.

Pete Doherty

Of: The Libertines, Babyshambles Output: „Grace/Wasteland“ (März 2009) Urteil: Unser Kollege schwärmt, die Platte fühle sich an, „wie auf LSD durch einen Märchenwald zu spazieren“. Wir finden, das beschreibt die grandios verwirrenden Folksongs ganz treffend.

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Aus: San Diego, Kaliforn 10, Bella LP: „King Of The Beach“ (20 Union) s verUnter dem Pseudonym Wavve ächst zun s liam öffentlichte Nathan Wil tig rich So . ben i-Al zwei lärmige Lo-F hans lieben können die aber nur Nat nen eige Mutter und Leute, die ihrer en geh ven Ner Mutter damit auf die das slich lies sch n dan ust wollen. Im Aug g Of „Kin Auf rk: rwe iste Me ne erste klei en und fwellen die mühsamsten Eck The Beach“ haben poppige Sur e arm -Ch DYI me ei der ungestü Kanten abgefeilt, ohne dass dab und es Hay Billy rd: Boa an ei neu mit alter Songs verloren ging. Dab tard Rea Jay n ene torb vers dem Stephen Pope, die zuletzt mit . ten hat t piel ges

Drei Autopneus Drei Blumen

Drei Autopneus Zwei Blumen

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Aus: Austin, Texas Trade) LP: „Be Brave“ (2010, Rough einem mit lich näm an, gut fing r Das Jah Mut uns Bündel Wuschelfrisuren, das ve“ Bra „Be g Son zusprach. Mit dem ssell begann sich das Indie-Hit-Karu n eine , hen dre zu uar Jan im bereits ige am chn Monat später folgte das glei das en löst s Boy nge Album und die Stra chen ein: Garage-Rock auf spre Ver nen ebe geg e ingl in der Vorabs est geht bei einem Sound, ind zum den Punkt gebracht. So gut das Es würde er gerade ausnüchtern. der ständig etwas wankt, als r ihre ase Rele den Moss beschallte dauerte nicht lange und Kate neuen Modelinie damit.

Aus: Atlanta, Georgia (2009, LP: „200 Million Thousand“ s) ord Rec Vice k Lips ein Wäre die Geschichte der Blac einem mit nur fte dür Aufklappbuch, es t, Blu : den wer t ffne geö Regenparka e, Piss h: auc r Abe en! Trän ss, Schwei Und ! ber ssab Erbrochenes, Zungenkus der itel Kap das l das ist gerade ma Livekonzerte. Die spektakulär 3 jenen abgefuckte Combo brachte 200 The Strange Boys & Co. jetzt dem mit , Ball wieder aufs Spielfeld l sie unsere Eltern auslachen, wei ihre Tore schiessen. So wie wir sich den wer so en, hab nt pen nd ver damals The Velvet Undergrou tion era die Black Lips von ihrer Gen unsere Enkel fragen, warum rönt wurde. gek r nie zur tollsten Band eve Vier Autopneus Vier Blumen

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MÖNCHE, MUMIEN, DUM-DUMMÄDCHEN!

Der letzte Krieg war gewonnen, der nächste noch nicht verloren: In den 1950er konnte sich Uncle Sam endlich mal etwas Wohlstand anfressen und in die Vorstadt ziehen. Eltern hatten das Geld und die Garage, um ihre Kinder mit Instrumenten auszustatten und sie etwas lärmen zu lassen. Ein junger Elvis klaute gerade den Rock'n'Roll, doch es waren englische Combos wie The Rolling Stones, The Pretty Things oder The Animals, die den US-Teens

Wer hat's erfunden? Den Garage-Rock so einige. Wir versuchen seine – 1994 s 1988 Geschichte auf e i m m eine Seite zu The Mu quetschen. Wünschen Sie uns Glück. (rec)

KING KHAN

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Aus: Montreal, Quebec King Khan LP: „The Supreme Genius Of Records) And The Shrines“ (2008, Vice r „& The ode w“ Sho Ob mit „& the BBQ einer mit er (od n dra Shrines“ hinten rojekt enp Neb im n atio eleg ps-D Black-Li ge ürti geb Almighty Defenders), der n sorgt Kanadier mit indischen Wurzel für dio Stu im und auf der Bühne te James notorisches Spektakel. Als hät f l-Of Sou Brown die MC5 zu einem mour und Exotica in ein Genre, Gla n Kha g Kin ausgefordert, bringt rb n aussieht wie ein Wäscheko das optisch zugegebenermasse ines Shr en sein mit um Alb ite zwe kurz vor seiner Leerung. Das Beatigens unter dem Banner von veröffentlichte King Khan übr s. Mans Voodoo Rhythm Record Zwei Autopneus Vier Blumen

DUM DUMienGIRLS

Aus: Los Angeles, Kaliforn ) LP: „I Will Be“ (2010, Sub Pop zende plat auf eine Songs, die tönen wie e Dum isch forn kali r Vie : Kaugummiblase putziges ihr rz Mä en dies en legt s Dum Girl gt klin Das Debütalbum „I Will Be“ vor. nur s, ette eon Rav ziemlich doll nach The troElec che erli ohne deren neu de die Scheibe Fremdflirterei. Produziert wur Sechzigern den in von Richard Gottehrer, der nt Candy“ Wa „I ker zroc den ollen Pausenplat LP von en erst der bei h auc mitschrieb und . elte reg lter cha ults chp Mis die Blondie e, Nam er Beste Referenzen, niedlich hibbelige Ohrwürmchen: Mama, Papa, wir möchten euch gerne unsere neuen Freundinnen vorstellen. Drei Autopneus Eine Blume

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The White Stripes 1997 - ?

67 den The Monks, 1965 – 19 amerikanisc hen Blues erklärten. Als dann auch noch die Beatles mit ihren Zwei-Minuten-Beat-Nummern die Mädchen zum Kreischen brachten, wollten plötzlich alle die Mädchen zum Kreischen bringen. Irgendwann war jeder dritte High-SchoolSchüler in einer Garage-Rock-Band und für einige resultierte der wilde Mischmasch aus Beat, Blues und dem durch InstrumentalBands wie Dick Dale's Del-Tones frisch angespülten Surf in einem Radiohit. The Sonics, The Kingsmen oder die totally out there musizierenden 13th Floor Elevators gehörten zu den wichtigsten Speerspitzen der DYI-Revolution, die ungewöhnlichsten Krachmacher formierten sich aber aus einigen in Deutschland stationierten GIs: The Monks machten ihren Namen zum Programm, Tonsurfrisur und schwarze Kutten inklusive. Und plötzlich geht der Punk ab Ende der Sechziger war die Garagenparty auch schon wieder vorbei. Ausnahmekönner wie Jimi Hendrix und Eric Clapton übernahmen das Rockzepter. Nur in Detroit steigerte der GarageRock durch Bands wie Iggy & The Stooges und MC5 seine Aggressivität, bis man ihn nur noch „Punk“ nennen konnte. An der Ostküste hielten die New York Dolls und The Ramones Stellung. Für ein knappes Jahr, 1976, brannte die Punk-Fackel schliesslich auch in England lichterloh, bevor sie irgendwer austrat. Wir ziehen jetzt einfach mal einen Namen aus dem Hut und geben Phil Collins die Schuld. Es dauerte bis in die 1980er, als der rohe Detroit-Punk nach Hause zurückkehrte und mit Bands wie The Gories und The Mummies (dem Monk-Prinzip treu: Männer in Mullbinden) ein kleines Revival erlebte. Der grosse Neuknall erfolgte jedoch erst 2001. Eine Horde Male-Models-Schrägstrich-Rock-Musiker namens The Strokes veröffentlichten ihr Debüt „Is This It“ und beeinflussten Sound und Ästhetik der Indie-Musik nachhaltig. Unperfekte Minihymnen wie „Last Night“ erinnerten an den Garage-Spirit anno 1965, gleichzeitig beriefen sich Neuankömmlinge wie The White Stripes erneut auf den Detroit-Punk. Beide Bands füllen mittlerweile Stadien, ein Ort, an dem der ursprüngliche Garage-Rock nichts zu suchen hat. Und so liegt es nun an notorischen Tiefstaplern wie The Strange Boys und Dum Dum Girls, die Demokratisierung der Rockmusik voran zu treiben: Alle dürfen mitmachen und keiner darf still sitzen. ► Absoluter Pflichtkauf für alle Garage-Rock Fans: „Nuggets: Original Artyfacts from the First Psychedelic Era, 1965 – 1968“ (Rhino), eine 4-Disc-Compilation mit Bands wie The Kingsmen, The 13th Floor Elevators, The Amboy Dukes, The Monks uvm.

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THEMA

SCHARF GESCH… ROCKSTAR WAGT SICH AN DEN 3RD NATIONAL HOT EATING CONTEST IN FRAUENFELD.

Wo liegt die Grenze zwischen Genuss und Masochismus, wo zwischen Masochismus und Suizidgefahr? Wir wagten uns in Teufels Küche, wo die 26 Gänge für den National Hot Eating Contest gebraut werden. Einige davon haben wir mitgekostet. Aber mit „Essen“ hat das spätestens nach dem 12. Gang nicht mehr viel zu tun. (rgg) Golden leuchtet sie in der Abendsonne, die Zielgerade ins Fegefeuer, und der Drehorgelmann spielt das Lied vom Tod. Ein Fläschchen Wasser, eine Serviette und ein Kotzkübel aus Plastik werden unsere einzigen Verbündeten im Kampf gegen den Pharmakologen Wilbur L. Scoville. Scoville, ein kluger Mann, hat 1912 die nach ihm benannte Masseinheit eingeführt, die aussagt, wie viel Tropfen Wasser nötig sind, um eine Essenz zu neutralisieren. Tabasco steht etwa bei 2500. Wir gehen heute bis acht Millionen, wenn es denn sein muss. Eine Zwanzigernote und etwas Überwindung kostet das Ticket ins Verderben, abzuholen bei Paco Fischer, Veranstalter des dritten National Hot Eating Contest. Paco zeigt gern Zunge. Eine Zunge, vor der Chuck Norris den Schwanz einziehen würde, von einem Piercing durchlöchert und per du mit den schärfsten Habañero-Schoten des Planeten. Ihr Besitzer, Geschäftsführer des Tres Amigos Frauenfeld, gibt einen guten Gastgeber, spendabel und besorgt. Drei Krankenschwestern messen den 70 Gladiatoren Puls und Blutdruck. Zu hoher Blutdruck und Chili, das ist wie eine brennende Zigarette an der Tankstelle. Doch wir haben uns schliesslich akribisch vorbereitet. Um vor den Tex-Mex-Monalisas nicht als Rahmsaucen-Gigolo dazustehen, haben wir uns im Asia-Shop mit Hot Sauce und Chili-Powder eingedeckt, dass die dort beinahe die AntiTerror-Einheit benachrichtigt hätten.

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Gestatten: Vicious Viper, 250'000 Scoville. Nicht ganz so viele schreiben wir dem patrouillierenden Thurgauer Spice Girl in Beate-UhsePolizeiuniform zu, das die toxische Schlange auf Crackern anbietet. Für die meisten ein satanischer Einheizer, für Hansi Lindner nur ein Witz im Einmachglas. Hardcore-Hansi – Chemielaborant von Beruf, Scharfmampfer aus Leidenschaft, Favorit und Titelverteidiger – hat 2009 bis zum 20. Gang keinen Schweisstropfen vergossen. Ganz im Gegensatz zu Roger, der kurz nach dem Ausscheiden seine Freundin knutschte. Sie musste sich umgehend übergeben. Diesmal will Roger sitzen bleiben, bis zum bitterscharfen Ende. Eat or defeat Ja, das Duell unter Kerlen. Es hat die Inquisition überlebt, die Industrialisierung, den Game Boy. Inzwischen ist ihm allerdings die evolutionäre Notwenigkeit abhanden gekommen, so dass immerhin zehn weibliche Teilnehmerinnen mit in der „Round Zero“ sitzen (ach, es ist der 11. September, natürlich). Rundherum drängt die Masse. Ed-Hardy-Shirts, Silberketteli, Stacheldraht-Tattoos, abgöttisch stinkende Zigarillos. Gong zur ersten Runde, Pacos diabolische Assistentinnen servieren den ersten Gang, der etwa da anfängt, wo die reguläre Speisekarte aufhört. Bereits rümpft Jorge sein portugiesisches Näschen: Chili-Glibber-Pudding. Nachbarin Sandra verzieht keine Mine, in ihren Adern fliesst Thai-Blut. Grossmutter in Bangkok stampft Currypaste im eigenen Mörser. Zum Frühstück. „Hot & Horny“, „Ass Reaper“, „Nitro Chorizo“. Das Menü liest sich wie die Setlist von Nashville Pussy. Schon Nummer drei kitzelt den Gaumen. Und das ist immerhin ein Gaumen, der Jungle-Kurry auf Ko Chang verkraftet hat, 1-Dollar-Burritos am Grenzübergang zu Tijuana, Tandoori-Masala in

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der Markthalle Mumbais. Rundherum fliessen Schweisstropfen, Stirnen glänzen wie die Weihnachtsauslage bei Swarowski. Einer wischt mit dem Finger Tränen weg, keine gute Idee. Nach vier Häppchen räumt die erste Dame das Feld, zu „Sympathy For The Devil“ balanciert Paco ein Tablett feuerroter Shots. Sandra schiebt Jorge ihre volle Wasserration rüber, eiskalt: „Ich trinke nie zum Essen.“ Beim sechsten Gang geht es um die Wurst, Chorizo und der ProdigyKlassiker „Firestarter“ sorgen für Stimmung, der Fanclub der „scharfen Susi“ hisst ein Transparent. Schon haben wir einen Löffel Schokomusse mit glasierten Peppers in den Fingern, gefolgt von frittiertem Fisch. Sieht aus wie Luzifers Fingernagel, schmeckt auch so. Ob es weh tut? Nur beim Lächeln. Der Ananas-Chili-Salat öffnet die Drüsen wie Garagentore. „Schmerz ist geil“, poltert Roger, legt den Pullover ab. Hansi in hell Schuld an der Euphorie: Capsaicin, der Chili-Wirkstoff stimuliert die Endorphin-Ausschüttung. Um die Glückshormonbomben zu verpacken, legt die Küche eine Kreativität an den Tag, die man sich vom Musikredaktor bei DRS3 sehnlich wünschen würde. „Schluck, du Sau!“, brüllt Roger, verschlingt sein Zucchini-Schiffchen mit roter Paste. Von den Lippen schwillt der Brandherd an bis unter die Nase. Ein Mann mit Kressesalat-Frisur ergreift die Flucht, geschmolzenes Haargel im Nacken. Die Gesichter der Zuschauer verschwimmen zu bizarren Fratzen, der Asphaltboden wird zu dickflüssiger Suppe, das Zelt zum gigantischen Schaukelpferd. Endorphin Overdose – willkommen zum Chili-High, das Happy-Flash direkt aus der Hölle! Die Grenze des Genusses ist längst überschritten, Schmerzrezeptoren stehen in Flammen, die Mundhöhle brennt wie Stalingrad im Winter

1942. Aber einer geht noch: der Maisauflauf, das Waterloo fürs Fussvolk. Lokalmatador Silä im Basketball-Shirt „spürt sein Gesicht nicht mehr“. Portugal-Jorge deponiert die bereits vertilgten Happen wenig diskret in der Kapuze des Vordermannes. Immerhin schafft er es ohne stützende Samariter zur Toilette. Das können nicht alle behaupten. Sechs Fuss unter dem Boden offenbart sich erst das Ausmass: Von der Fotowand über dem Pissoir grinst Murat Yakin die Gestalten an, die das Lavabo mit Mageninhalt füllen. Im Foyer ein Erste-Hilfe-Buffet mit Zuckerwasser, Milch, Sauerrahm. Gartenhandschuhe zum Pinkeln gehören nicht zum Angebot, verdammt. An der frischen Luft über dem Lazarett geht am Tisch von Hardcore-Hansi die Welle um. Der Favorit raucht Kette, zieht den Qualm tief durch die malträtierten Eingeweide. Komischerweise, ohne dass eine Stichflamme aus seinem Rachen züngelt. Roger hat bei Halbzeit kapituliert, ein anderer flucht, „400 Kilometer gefahren für nichts!“. Nach der 18. Runde verlässt die scharfe Susi den satanischen Habañero-Steigerungslauf. Da waren es nur noch sechs, Glatzen-Franco humpelt gebückt an den Finaltisch. Zu „Sunshine Reggae“ sprengen sie die Schallgrenze, mit Gasmaske und Plastikhandschuhen präsentiert Paco „Preacher Man's Death“, eine Million Scoville. Sitzen bleiben nur Hardcore-Hansi und die Thailänderin Areerat, ein Showdown, gegen den jeder Sergio Leone wie die Gutenachtgeschichte rüberkommt. Bis zum „Mad Dog Revival“. Ein kurzes Würgen, für Areerat ist der Triumph im Eimerchen. Wörtlich. Rund um Hardcore-Hansi bricht Jubel aus. Und in ihm drin, da brodelt eine Art biologisches Tschernobyl. War es das wirklich wert? Was für eine Frage. Bis zum nächsten Jahr, Hardcore-Hansi!

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THEMA LUZIFERS VORSPEISEN – FÜRS FUSSVOLK:

LUZIFERS DESSERT – FÜR HIRNRISSIGE:

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19. Viper Bite (Schweinefleischstreifen in HabañeroMarinade an Habañero-Sauce) 20. Preacher Man's Death (Marinierte und gegrillte Fleischbällchen) 21. Jersey Shrimps (Shrimps an tödlicher Chilisauce)

J-Shot (Jelly-Shot mit Jalapeño und Chili-Powder) Ce Chip (Chili-Powder auf Tortilla-Chip) WAAASSSUUUPP? (Toast unter Wasabi-GuajilloTerrine) 4. Chickin' Lickin' (Pouletbrust im Teig mit so rotem Zeugs mariniert) 5. Hot & Horny (José Cuervo Especial Bianco, Tabasco & Habañero) 6. Firestarter (Chorizo des Hauses, Jalapeño) 7. Holy Shit (Schokomousse, kandierte Chili) 8. Pescado Wernli (Fisch à la Küchenchef) 9. Sweet Asia (Ananas-Chili-Salat) 10. Italian Job (Zuchinimousse an XXX-Sauce) 11. My Private Diarrhoea (Maisauflauf mit Chili – oder umgekehrt)

LUZIFERS HAUPTGÄNGE – FÜR HÖLLENHUNDE:

LUZIFERS LETZTE WARNUNG – FÜR LEBENSMÜDE: 22. Nitro Chorizo (Chorizo mit mehr Habañero als Fleisch an Sauce, 3 Mio Scoville) 23. Mad Dogs Revival (Rindsfiletstreifen mit Dressing, 5 Mio Scoville) 24. The Holy Ghost (Überraschung der Küche – zu der es leider nicht kam) 25. Hot Ride (Mit Chili gefüllte Habañero) 26. Last Warning (Mit noch mehr Chili gefüllte Habañero, 8.1 Mio Scoville)

12. Hot Mexicana (Tostado de Chile Chipotle an scharfem Fleischsaft) 13. Acapulco Heat („Real Mexican“-Salat an Habañero) 14. Ass Reaper (Rindsvoressen à la Cayenne) 15. The Cheech (Habañero – gefüllt mit Habañero und eingedickt in Habañero) 16. Kill It & Grill It (Spare-Ribs an Teufelsmarinade) 17. Ron Jeremy Masterpiece (Habañero-Chorizo in Habañero-Marinade) 18. Sudden Death Chicken (Pouletbrust vom Grill aus ls_Ins_210x146_4c:Layout 1 15.9.2010 15:34 Uhr Seite 1 Teufels Küche)

Es ist angerichtet.

DIE

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Veranstaltungs- und Medientechnik 16.–18. Oktober 2010 Messe Luzern Professionelle Audio-, Studio-, AV- und Bühnentechnik, Broadcast, Festinstallationen, DJ Equipment, Home Recording und Musikinstrumente

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THEMA Fotos: Danilo Neve

DIE CHRONOLOGIE

..

...folgt es Bächli.

Shit! Das muss ja alles wieder raus.

NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN

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DVD & BluRay Release 11.11..2010

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DVD & BluRay Bereits erhältlich

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DES VERDERBENS IN SECHS SCHRITTEN:

© 2 0 1 0 A S C O T E L I T E E N T E R TA I N M E N T G R O U P A G . Z U R I C H

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Da hat wohl jemand so seine Erfahrungen gemacht.

Da kommt der Satansbraten.

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BLUTSGESCHWISTER:

WÄRMESPENDER Dieser Winter muss bunt werden. Und die Modeindustrie hilft uns galant dabei, die grauen Monate zu überbrücken. Zum Beispiel mit Mänteln wie aus dem Hause Blutsge-schwister. Grasgrün, Bordeaux-rot oder Himmelblau kommen sie daher und sind so weich und kuschlig, dass man nur schon beim Hinsehen ganz sanftmütig wird. Der hohe Bubikragen schützt vor kalten Tempera-turen genauso gut wie die Länge des Mantels und die Stick-Applikationen in Schulterhöhe geben Väterchen Frost noch den Rest. (kätt) ► Pompom Parka CHF 185.—, erhältlich unter www.blutsgeschwister.de

KUSCHELPOP Der Herbst wird bunt. Versprochen. Nicht nur wegen dem Laubteppich. Denn beinahe alle Labels warten mit poppig-farbigen Kuscheljacken auf, welche die kalte Jahreszeit um einiges erträglicher machen. Dem grauen Wetter sagt unter anderem auch das Modelabel G-Star Raw den Kampf an. Gelb, Grün oder Blau, die Wahl fällt schwer, wenn man sich einmal zwischen etwas anderem als dem ewig gleichen Herbst-Duo Braun und Schwarz entscheiden kann. Und G-Star setzt noch einen Drauf in Punkto „schwere Entscheidung“: Klassischer A-Schnitt? Oder doch lieber Parka? Kurzjacke oder langer Mantel? Ja was denn nun? Doch eins sei gewiss: Solange man diesen Winter auf triste Farben verzichtet und lieber den neuen Kuschelpop wählt, ist man auf der sicheren Seite. Gut, dass das amerikanische Label auch gleich noch die perfekten Schuhe und Kleider zum Pop-Look mitliefert und alles in einem Shop erhältlich ist. Ist ja kalt draussen. Man will ja nicht so weit laufen. (kätt) ► www.g-star.com

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FASHIONSLAVE: Frisch aus der

VOGUE HOMME

Endlich da: Der heiss ersehnte Laden für alle Freunde der schönen Kleider. Und wir sagen bewusst nur Freunde und lassen das politisch korrekte „und Freundinnen“ weg, schliesslich ist dieser Laden nur was für Jungs. Fashionslave heisst er und befindet sich im neu eröffneten Viadukt, das zahlreiche Modeshops beherbergt. Doch Fashionslave ist eine Klasse für sich. Immerhin findet man dort angesagte Menswear frisch vom Laufsteg und vielfach besprochen und abgebildet in der Vogue Homme. So zum Beispiel die klassischen Wintermäntel von Raf Simons, oder die schwer angesagten „Woah, ist der Typ geil!“-mässigen Ripped-Shirts von Butterfly Soulfire. Auch vertreten ist der Brand Juliaandben, deren schlichte Cardigans der absolute Hammer für den Fashion-Herbst sind. Für die Jungs heisst das: Hingehen, anprobieren und mindestens ein neues Lieblingsteil mit nach Hause nehmen. Mehr zu kaufen würde angesichts der geschmalzenen Preise wohl ohnehin das Kreditlimit eines durchschnittlichen ROCKSTAR-Lesers auf immer und ewig sprengen. Es sei denn, Sie würden endlich damit anfangen, am Morgen früh als Zweitjob Zeitungen auszutragen. (kätt)

Designer wie keiner Kopf 8:

YVES SAINT LAURENT

► Fashionslave Menswear & Style Gallery, Viaduktstrasse 29, Zürich

CONVERSE:

JIMMI SHOE STATT JIMMY CHOO

Er war ein Sexsymbol! Ein Gitarrengott! Ein Musikgenie! Eben ein Grund für ganz viele Ausrufezeichen. Vor allem ist Jimi Hendrix aber viel zu früh von uns gegangen. Trotzdem lebt er in den Herzen der Fans weiter. Und neu auch an den Füssen: Der 1970 verstorbene Musiker kriegt jetzt nämlich eine eigene Sonderedition von Converse gewidmet. Zwei der legendären Chuck-Taylor-AllStar-Modelle stehen ganz im Zeichen von Hendrix. Entweder im Military-Jacket-Look – Jimi Hendrix' Markenzeichen – oder mit dem Konterfei des Musikers. Bleibt nur noch die Frage: „Are you Experienced?“ (kätt) ► Converse Chuck Jimi Hendrix Edition erhältlich für ca. CHF 119.—

Er ist der Grossmeister des Designs und hat wie kein anderer seinen Namen zu einer solch charmanten Marke gemacht: Yves Saint Laurent. Den grössten Einfluss hinterliess der französische Modeschöpfer mit der Kreation eines Hosenanzugs für Frauen, der nicht nur elegant und schnörkellos die Figur der Frau betonte, sondern auch zur Emanzipation beitrug und den Damen der Welt endlich offiziell erlaubte, auch einmal die Hosen anzuhaben. Der in Algerien aufgewachsene Yves war schon früh von der Mode angetan. Bereits mit 17 absolvierte er eine Ausbildung zum Mode- und Bühnenzeichner in Paris und gewann zahlreiche Preise. Seine Zeichnungen wurden auch in der Vogue veröffentlicht, durch deren Beziehungen er dann sogleich bei Dior unter Vertrag genommen wurde. Als Christian Dior 1957 starb, wurde Yves Saint Laurent flugs zum Art Director befördert, um das Haus vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. In dieser Zeit lernte der junge Designer auch seinen späteren Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé kennen. Diese Beziehung wurde nun verfilmt und wird dieses Jahr unter dem Titel „Yves Saint Laurent – L'Amour Fou“ zum ersten Mal am Zurich Film Festival gezeigt. (kätt)

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Übrigens:

Das Tequila Rezept to end all TequilaRezepte finden Sie auf Seite 71.

INSPECTING GADGETS

YEAH YEAH YEAH !

FÜHR UNS INS LICHT!

Wir sind uns ziemlich sicher, dass sich mit dem Uhrenmodell „Newton“ von Nixon auch die Schalt-flächen intergalaktischer Sternenkreuzer steuern lassen. Abseits solcher zeigt sie aber primär mit roten Lichtbommeln die Zeit an. Ziemlich fäncy und für CHF 199.— in fünf verschiedenen Farben bei www.nixon-uhren.ch er-hältlich. Wir haben uns für die Combo Schwarz/Orange entschieden. Sie erinnert uns an romantische Sonnenuntergänge über einem Kohlebergwerk. Hach. (rec)

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MAIL NEWSLETTER

JEDE WOCHE NEUE NEWS UND SACHEN ZU GEWINNEN! ANMELDEN: NEWS@ROCKSTAR.CH

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Hä? Eine Lego-Mouse. Wo? www.perpetualkid.com Für? Umgerechnet CHF 30.— Es gab einmal eine Zeit, da spielten Kinder mit selbstbemalten Bauklötzen. Heute werden Augen, Hirn und Daumen vor allem noch vom Bildschirm angezogen und Hintern auf die Couch gepflanzt. Damit die Illusion der Bauklotzidylle trotzdem noch bestehen bleibt, dafür sorgt diese fesche Computermaus im Lego-Design. Auch geeignet für Erwachsene mit Peter-Pan-Syndrom. (nao)

GESCHÜTTELT, NICHT GEWORFEN

Hä? Ein Cocktailshaker in Footballform. Wo? www.enjoymedia.ch Für? CHF 29.90 Verstecken Sie Ihr gepflegtes Alkoholproblem hinter einer Fassade westlicher Sportlichkeit und mixen Sie Ihre Drinks mit diesem Cocktailshaker, der sich in einem American Football verbirgt. Erzählen Sie Ihren Gästen von damals, als Sie vier Touchdowns in einem Spiel geschafft haben und wenn keiner hinsieht, stürzen Sie den Daiquiri in einem Zug runter. (rec)

PLASTIK FANTASTIK

Hä? Eine Lucha-Libre-Vinyl-Toy-Figur. Wo? www.muttpop.com Für? CHF 75.— Vinyl-Toys sind für uns, was Edelnutten für Silvio Berlusconi sind. Beim ersten Anblick sind wir hin und weg und stammeln nur noch Stuss, bis wir sie endlich in den Händen halten. Besonders wenn sie (die Vinyl Toys, nicht die Edelnutten) so aussehen wie dieses 21 Zentimeter starke Stück: Rudo Luchador „Tequila“ kommt mit abnehmbarem Poncho und blutverspritzer Faust daher! (rec)

WAUWAU-RAZZI

Hä? Eine Haustierhalsbandkamera. Wo? www.crazystuff.ch Für? CHF 62.— Lassen Sie sich vom himmeltraurigen Modelwauzblick nicht täuschen: Er liebt seine neue Halsbandkamera! Die Pet's Eye View Camera knipst alle 1,5 oder 15 Minuten ein Foto und lässt Sie somit wissen, wo sich Schnuffi und Bubu den ganzen Tag so rumgetrieben haben. Vielleicht ja gar im Versteck von Osama Bin Laden oder am Set eines zünftigen Inzestpornos. (rec)

SIEGERTIGER SAGT:

„Beim Trinken nicht zu kotzen, ist wie beim Sex nicht abzuspritzen! Geniesse den Moment!“

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ART

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auf Höhe

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icht der pornöse Anton aus Tirol. Auch nicht der scheinfronsösische Antoine, der als Kind in einen Geltopf plumpste und aufgrund Folgeschäden DJ wurde. Sondern Anton Corbijn, der Kameraflüsterer, verdient unsere Liebe. Der Anton, an dessen Fotofronten kein Rockstar vorbeikommt. Und der, welcher mit seinem neuen Film die geAvatarten und geSaltenen Kinosäle mit frischem Popcornwind beflügelt. Guggsch du! (eli)

Nach seinem phänomenalen Spielfilm-Regiedebüt „Control“, 2007, über die Urväter der Post-PunkSzene Joy Division, sass Herr Corbijn 2010 erneut auf dem Regiestuhl und rief mit putzigem Holländerakzent „Aaaand Action!“. "Twilight"Bambis müssen jetzt auf die Zähne beissen und die

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Plätze in den samtigen Kinositzen räumen. Denn seit dem 16. September schimmert das neuste Werk des Master-of-sä-Kämera über die Leinwand: „The American“. Dazu holte Anton sich George Clooney, der sich vorher vor allem noch durch Nespresso-Werbungen soff, (what else?), an Bord und liess ihn den bösen Buben spielen. Kurz: George spielt den wortkargen Auftragskiller Jack, der für seinen letzten Auftrag in ein italienisches Dörfchen reist. Dort freundet er sich mit nem Dorfpfarrer an (hui) und beginnt ne feurige Affäre mit der Prostituierten Clara (huihui). Das Übliche eben für Clooney. Corbijn liess sich von Coppolas „Der Dialog" sowie von „Zwölf Uhr mittags" inspirieren: „Ich mag das Tempo und die Machart dieser Filme, vor allem aus den 70er Jahren“. Die Musik zum Film liefert kein anderer als der Mann mit der Stimme eines malträtierten Eisbären, Herbert Grönemeyer. „Viel

lieber hätte ich Herbert ja in der Rolle der Prostituierten besetzt, die sich in George Clooney verliebt“, schäkert Corbijn. Wir auch! Hörbört goes wild in Strapsen, arrrr! Jedenfalls, mit „The American“ zeigt das Wunderkind, dass „Control“ nicht nur Zufall war und er sich auch jenseits von musikbezogenen Gebieten behaupten mag. Guggsch du weiter! From zero to hero Kindheit in Holland muss super sein. Pfannkuchen mit Schokostreusel, auf jedem Essen ne MiniaturMount-Everest-Portion Mayo und in die Ferien mit neuen Zoggelis und dem schnuckligen Wohnwagen. Nicht so für klein Anton. Am 20. Mai 1955 wird er als „son of a preacher man“ geboren und wächst im holländischen Hinterpfupfigen aka Strijen auf. „Es war alles so klein in Strijen. Und es passierte nichts." 1966 pilgert Familie Corbijn in die

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Stadt, erst nach Hoogland, dann Groningen. Mittlerweile pubertiert, wird Anton angezogen von den urbanen Lockrufen der Konzerthallen. Doch während seine Altersgenossen in quietschengen Rüeblihosen den Takt zu „Hey Jude“ mittöckeln, schleicht Anton bloss scheu von Club-Ecke zu ClubEcke und knipst. „Ich hatte die Kamera nur dabei, um mich nicht so alleine zu fühlen.“ 1979. London. Durch einen ersten Foto-Job für Joy Division erhält Anton das goldene Ticket in die Musikszene und erklimmt den Stairway to RockHeaven. Er knüpft Kontakte zu jungen Bands wie Depeche Mode und U2 – mit denen er heute nosch rischdisch digge is. Wim Wenders schreibt im Vorwort von „U2&I“ über ihn: „Anton Corbijn ist das fünfte Bandmitglied, das ein unhörbares Instrument spielt.“ Anton hat sie alle. Wie die Kids fleissig Paniniblidli sammeln, kommen

immer mehr Rockstars und andere Grössen in seine Fotokollektion. Unter anderem The Rolling Stones, Bon Jovi, Frank Sinatra, Pavarotti sowie Clint Eastwood, Stephen Hawking, Robert DeNiro u.v.v.v.m. Seine Fotos brechen eine neue Ära an: Spröde, nahe und sehr persönlich. Sie zeigen die Superstars oft im Grenzbereich zwischen ihrem glamourösen Image und ihrem eigentlichen, wahren Wesen. So porträtiert er z.B. David Bowie in Windeln. Was das mit dessen wahren Wesen zu tun hat, wissen wir noch nicht so genau (Erklärung folgt – ähem…vielleicht). 1983 dreht Anton sein erstes Musikvideo, über 70 folgen. Zu seinen Meisterwerken gehören „Heartshaped Box“ von Nirvana, „Personal Jesus“ von Depeche Mode sowie „Mensch“ von Grönemeyer. Daneben hat sich der Copperfield der Kameras auch zum Art Director gemausert, fabrizierte bereits zig Plattencover und begleitet

einige Bands als künstlerisches Mädchen-für-alles. Zurzeit fötelet der 55-jährige grad für die niederländische Modemarke G-Star und peppt deren Kampagnen zünftig auf. Für die neuste Strecke hat er seine alte Freundin und Ex-Elbin Liv Taylor abgelichtet. Das Ergebnis: Zauberhaft, natürlisch. Nun werden wir däumchendrehend und gespannt im Halbkreis vor unserm eigenheimischen AntonCorbijn-Altar sitzen und abwarten, was er uns als nächstes vorzaubern wird. Vielleicht doch noch die von uns erhoffte Hanky-Panky-Szene zwischen Grönemeyer und Clooney, dörrrrrti auf der Nespresso-Maschine?! Aaaand Action, Anton! ► „The American“ (Ascot Elite) jetzt im Kino.

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GROPING AT THE GARAGE!

A JAWDROPPING TALE OF ROARING MOTORS AND SPONGE WIELDING WOMEN. IN MULTICOLOUR! Fotograf: Anthony Mangham Models: Maja, Vesna, Andy Location: Chevyheaven, Niedergösgen Styling: Anker Coiffeur, Zürich Kleider: Lip Service by Black Griffin Shop, Lucky Lola, Vintage

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Die Bullen mÜgen Cannonball Candy und Feliciti Firestarter auf dem Highway abgehängt haben. Doch noch bevor sie die Strandparty erreichten, begann der Motor zu husten wie der MarlboroCowboy nach einem Triathlon.

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„Hier scheint das Problem, Mister Autoreparaturmann!“, doch Schmierfink Randy kann seine garstigen Glubschaugen nicht von Cannonball Candys Heck nehmen. Kein Wunder, nennt ihn die ganze Stadt Randy The Rapist. Doch diese Mädchen sind bereit, zurückzuschlagen.

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Schon mal einen Schwamm gefrühstückt, Mistkerl? Wenn Randys ölige Grabschgriffel nicht gleich wie Salzstangen geknickt werden sollen, macht er sich besser schnell an die Arbeit und drückt beim Preis beide Augen zu. Denn diese zwei Asphaltamazonen reissen Ärsche auf wie Kinder ihre Weihnachtspakete.

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REVIEWS OKTOBER

ALBEN, DIE SIE HABEN MÜSSEN - ODER AUCH NICHT.

CARPARK NORTH

UNDERWORLD

(Sony Music)

(Cooking Vinyl/Universal)

Lost

Jetzt aber! Laut Sänger Lau Højen geht es Carpark North darum, etwas Magisches zu erschaffen und sich selbst in der Musik zu verlieren und beinahe zu vergessen, dass man am Leben ist. Da müssen wir erst kurz unter die Dusche, bei soviel poetischer Übertreibung. Dennoch, die drei Dänen verfolgen ihr hochgestecktes Ziel auf „Lost“ mit grosser Hingabe. Die grundlegende Melancholie trifft auf starke Gitarrenriffs und aussergewöhnliche Hooklines sowie mitreissende Melodien und Harmonien. Im Vorprogramm von 30 Seconds To Mars konnten die „Danish Dynamites“ auch schon ihre Live-Präsenz unter Beweis stellen. Mit „Just Human“ hat man schon vorab eine wahrlich große Single am Start und nach zahlreichen Awards und ausverkauften Touren in ihrem Heimatland soll

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nun auch der Rest der Welt im Sturm erobert werden. Einem äusserst sanften Sturm. Dazu hat man auf „Lost“ die besten Songs ihrer bisherigen Alben „Grateful“ und „All Things To All People“ versammelt. Ein bisschen faul ist das schon, aber bei einem solch hübschen Resultat wollen wir da mal nicht allzu fest rummaulen. (saw) ► Wer das mag, mag auch: Muse „The Resistance“, Radiohead “OK Computer“, 30 Seconds To Mars „This Is War“

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Die Vorabsingle „Always Loved A Film“ hat uns in der letzten Ausgabe ja schon mal auf das schlimmste vorbereitet. Das klingt nach etwas, dass Dorfdiscotrottel in ihrem gelben Seat Ibiza ganz laut auf dem Weg zur Dorftrotteldisco hören. Das Electronica-Duo Underworld hauchte in den Neunzigern mit Tracks wie „Dirty Epic“ und „Mmm Skyscraper...I Love You“ dem doch sonst eher unterkühlten Genre auf fantastische Weise Emotion und Wärme ein. Doch bei „Always Loved A Film“ haben Karl Hyde und Rick Smith die Emotion und Wärme von besoffenem Teenagersex auf einer Clubtoilette in Playa Del Inglés erreicht. Das ist super, um auf RTL2 die Vorschau aufs Herbstprogramm musikalisch zu untermalen. Doch das sind nicht jene Underworld, die vor 15 Jahren die Clubszene mitdefinierten. Die frühere Komplexität und Experimentier-freude sind auf den kleinsten Chartsnenner herabgeschraubt. Übrig bleibt Electro, der so Neunziger ist wie Marushas grüne Augenbrauen. Die Goldenen Zeiten unter der

Discokugel blitzen nur noch beim Opener „Bird 1“ und „Grace“ auf, doch ist es nur ein schwaches Flackern in einem Stromausfall der Kreativität. Damit kann man als Vorband der Pet Shop Boys die Leute beschallen, die gerade an der Garderobe ihre Mäntel abgeben. Und man kann damit dem eigenen Denkmal einen Schnuller reindrücken, denn diese „Underworld for Dummies“ scheinen sich mit einer Babyrassel zu begnügen, selbst wenn sie alle Synthesizer der Welt beherrschen. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Chemical Brothers „Come With Us“, Pet Shop Boys „Yes“, Bob Sinclar „Western Dream“

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LOVE AMONGST RUIN

OMD History Of The Modern

(Rough Trade/MV)

Süss, wie England in den Eighties klang. Hätten wir uns hier bis vor etwa zwei Jahren gedacht. Und jetzt? Der kalte Kaffee von gestern ist die heisse Scheisse von heute. Inzwischen klingt jedes Kaufhaus wie England in den Eighties. Sogar in England. Logische Folge: OMD sind wieder da. Die Orchestral Manoeuvres In The Dark unter Dirigentschaft von Andy McCluskey – 1998 aufgelöst und 2006 wiederbelebt – legt das erste Studioalbum seit 14 Jahren nach. Und wie klingt England aus den Eighties im Jahr 2010? Nun ja, wie Joy Division ohne Suizidgedanken. (rgg) ► Wer das mag, mag auch: Soft Cell „Say Hello To…“, New Order „Get Ready“, Crowded House „Woodface”

(EMI)

Ob Steve Hewitt seinen Kopf auch so hängen liess wie die Blümchen auf dem Cover, als Placebo ihn durch das schätzungsweise 12jährige Blondbubi Steven Forrest ersetzte? Der ehemalige Drummer des Erfolgstrios klingt auf seinem neuen Projekt zumindest ordentlich zornig. Fans seiner alten Band dürfte das meiste davon zu sperrig klingen. Zudem ist die Entscheidung von Hewitt, seine Drumsticks gegen das Mikro zu tauschen, nicht so der musikalische Geistesblitz 2010. Besser, als in der Ecke zu schmollen, sind Hewitts Bemühungen mit Love Amongst Ruin aber allemal. (pat) ► Wer das mag, mag auch: Linkin Park „Meteora“, A Perfect Circle „Mer De Noms“, Nine Inch Nails „The Downward Spiral“

Was gibt's, wenn man ein Pandababy mit nem Marshmallow kreuzt? (Wir wissen's auch noch nicht genau, wir tüfteln noch im hauseigenen ROCKSTAR-Labor). Jedenfalls gibt's was ganz, ganz Tolles. Und so toll ist auch das frischgeschlüpfte Juwel „The Rip“ des brisbane'schen Trios. Die gutproportionierte Mixtur aus Matthew Somers' kratzigen Brunftrufen und Susie Pattens Honigstimme, die durch abwechslungsreichen Indiepoprockpunk und zappelbeinige Drumbeats schweben, beweist, dass Australien nicht nur aus Kängurus und Crocodile Dundees rechtem Oberarm besteht, mhm! (eli) ► Wer das mag, mag auch: Eight Legs „Searching For The Simple Life“, Sleater Kinney „The Woods“, The Duke Spirit „Neptune

(Domino /Musikvertrieb)

Ganz schön, haha, CHEFMÄSSIGES Debüt der bärtigen Westküstler, angeführt vom Bruder-paar Evan und Danny Koga. Nicht ganz so kirchenchorhaft wie die Fleet Foxes, sind Chief doch immer noch so harmonieverliebt und naturburschig, um zumindest als die Christliche Pfadfinder-schaft of Indie-Folk-Rock durchzugehen. Irgendwo da draussen sind Crosby, Stills, Nash & Young gerade sehr stolz auf solchen Nachwuchs. Und jetzt, wo im Herbst die Blätter langsam bunt und schwer werden, ist's gleich doppelt so schön, sich in diese sehnsüchtigen Wanderlieder einzukuscheln. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Blitzen Trapper „Furr“, Fleet Foxes „Fleet Foxes“, Mumford & Sons „Sigh No More“

LOVE AMONGST RUIN (UK) feat. steve hewitt (ex-placebo). tür: 19h

MO. 11.10. - live at abart:

MYSTERY JETS (UK)

& groombridge (ch). only swiss show! tür: 20h

mi. 13.10. - live at abart:

YOU ME AT SIX (UK)

& kids in glass houses (uk) & guests. tür: 19h30

sa. 16.10. - live at club zukunft:

MAGIC KIDS (USA)

& special guests. only swiss show! tür: 20h

do. 21.10. - live at dynamo (grosser saal):

do. 21.10. - live at kaufleuten:

BLUMENTOPF (D) & special guests. tür: 18h30

do. 21.10. - live at hive:

MIDNIGHT JUGGERNAUTS (AUS) & special guests. tür: 21h

so. 24.10. - live at abart:

THE PARLOTONES (RSA)

& fiction plane (uk). only swiss show! tür: 19h

mi. 27.10. - live at abart:

MAROON (D)

& after the burial (usa) & guests. tür: 19h

sa. 30.10. - live at abart:

TRAIN (USA)

& special guests. tür: 19h

Demnächst live The Circle Brothers

Chief

Mardi Gras.BB

30. Oktober Mahogany Hall (Bern)

Serpentine

so. 10.10. - live at abart:

& the swellers (usa) & guests. tür: 18h30

Modern Rituals

(Valve/Cargo)

manessestr. 170, zürich fr. & sa. 22h - open end tickets: www.abart.ch

ANTI-FLAG (USA)

CHIEF

I HEART HIROSHIMA The Rip

Love Amongst Ruin

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10. Oktober Exil (Zürich) 13. Oktober Fnac (Lausanne)

12. November Abart (Zürich)

Carl Barât

9. Oktober Hubertus (Zürich) 20. November Kiff (Aarau)

9. November Mascotte (Zürich)

Nina Kinert

8. November Eishalle (Winterthur)

Stone Sour

Volbeat

30. November Papiersaal (Zürich)

11. November Volkshaus (Zürich)

so. 31.10. - live at x-tra:

RODRIGO Y GABRIELA (MEX) & special guests. tür: 18h

mo. 01.11. - live at abart:

THE CHARLATANS (UK)

& special guests. only swiss show! tür: 20h

di. 02.11. - live at abart:

THE CORAL (UK)

& special guests. only swiss show! tür: 20h

CARL BARÂT

MARDI GRAS.BB Von Humboldt Picnic

(Hazelwood Music)

Seit bald zwanzig Jahren feilt die zwölf-köpfige Blechblaskapelle aus Mannheim an ihrem Sound. Zeit, ihn end-gültig auf die grosse Reise zu schicken. Bevor „Von Humboldt Picnic“ in den Regalen landen konnte, ging die Scheibe around the world und sog alles auf, was es da so im Orient, in Indien und Vintage-Frankreich zu holen gab. Es klingt, als wäre ein fran-zösischer Gentleman mit der Transsibirischen Eisen-bahn durch den Osten gereist, hätte sich dabei unsterblich in eine persische Prinzessin verliebt und musste am Ende doch mit gebrochenem Herzen nach Paris zurück fahren. Große Emotionen! Grosse Abenteuer! Grosses Album! (gsh) ► Wer das mag, mag auch: Firewater „The Golden Hour“, Dead Brothers „Wunder-kammer“, Gogol Bordello „Super Taranta“

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Carl Barât

(PIAS/Musikvertrieb)

Für den unaufmerksamen Indie-Fan war Carl Barât bei The Libertines stets nur der andere Typ neben Doherty und seine Nach-folgeband Dirty Pretty Things eben nur diese andere Band nach The Libertines. Doch Barât ist mehr als nur der andere Typ aus der ande-ren Band, sein Name kann also gar nicht genug oft auf seinem Solodebüt stehen. Ex-perimentierfreudig und neugierig auf musi-kalische Einflüsse aller Art gibt sich Barât in Songs wie „The Magus“, ohne dass dabei die typische Britness trocken im Pub zurück-bleiben würde. Huzzah, Eigenständigkeit! (rec) ► Wer das mag, mag auch: Lightspeed Champion „Life Is Sweet! Nice To Meet You“, The Wombats „A Guide To Love, Loss & Desperation“, Todd Rundgren „Something/Anything“

vorschau: 05.11. AMY MACDONALD (UK) at hallenstadion 07.11. WE ARE SCIENTISTS (USA) at abart 09.11. THE BLOOD ARM (USA) at hafenkneipe 09.11. CARIBOU (CAN/UK) at abart 10.11. THE GASLIGHT ANTHEM (USA) at dynamo 12.11. ANGUS & JULIA STONE (AUS) at abart 15.11. FRIGHTENED RABBIT (UK) at abart 16.11. BEACH HOUSE (USA) at kaufleuten 17.11. PARKWAY DRIVE (AUS) at z7 pratteln 17.11. TRICKY (UK) at club q 17.11. BLITZEN TRAPPER (USA) at abart 19.11. THE DRUMS (USA) at abart 21.11. XAVIER RUDD (AUS) at theater spirgarten 21.11. HOCICO (MEX) at abart 24.11. SPORTFREUNDE STILLER (D) at kaufleuten 24.11. PLAN B (UK) at kaufleuten ´ ROCOCO ´ (MEX) at abart 24.11. PANTEON 25. & 26.11. NEW MODEL ARMY (UK) at abart 26.11. JULI (D) at kaufleuten 26.11. ISOBEL CAMPBELL & MARK LANEGAN (UK/USA) at kaufleuten 29.11. BLOOD RED SHOES (UK) at abart 30.11. HELMET (USA) at abart 04.12. SKA-P (E) at eulachhalle winterthur 06.12. CHRISTINA STÜRMER (A) at kaufleuten weitere konzerte siehe abart.ch 15.10.2010 00:29:52


KONZERTE

PATRICE

BELLE & SEBASTIAN

DE

DI 19. OKT

& THE SUPOWERS

MORCHEEBA

UK

DI 26. OKT

Write About Love (Rough Trade)

WITH SKYE

RODRIGO Y GABRIELA

MEX

SO 31. OKT

PUBLIC ENEMY

USA

DI 2. NOV

BIG BOI / OUTKAST USA

SO 7. NOV

PROJECT PITCHFORK

DE

MI 10. NOV

ELUVEITIE

CH

MI 17. NOV

ADAM LAMBERT

USA

DI 23. NOV

BULLET FOR MY VALENTINE

DE

MI 24. NOV

DIETER THOMAS KUHN

DE

FR 26. NOV

GOSSIP

USA

DO 2. DEZ – SOLD OUT!

KE$HA

USA

SO 5. DEZ

MELANIE FIONA

CAN

SA 11. DEZ

auch deutlich über das Ziel hinaus geschnitten. „Little Lou, Ugly Jack, Prophet John“ feat. Norah Jones hätte beispielsweise wesentlich weniger Norah-Jones-Featuring vertragen. Schliesslich hat man mit Sarah Martin eine weibliche Stimme mit an Bord, die Belle & Sebastian Ur-Fee Isobel Campbell zwar nicht das Wasser reichen kann, sich aber auf „Write About Love“ so schön wie noch nie an Gesangspartner Murdoch Nach vierjährigem Durchschnaufen schmiegt. Wir stellen beruhigt fest: und dem nicht unbedingt sooo Das verliebte Bauchflattern für umwerfenden Musicalprojekt God Belle & Sebastian ist auch weiterhin Help The Girl von Frontmann Stuart hoch intakt. (rec) Murdoch, pflücken Belle & Sebastian endlich wieder Watte aus ► Wer das mag, mag auch: dem Himmel und legen uns damit Phoenix „Wolfgang Amadeus Phoenix“, Isobel Campbell ein Kuschelbettchen aus. Zuletzt „Amorino“, Feist „The Reminder“ zeigte der Band gewordene Massenauflauf aus Schottland ja fast schon sowas wie Krallen mit dem stellenweise glamrockigen Album „The Life Pursuit“. Die scheinen auf dem mittlerweile achten offiziellen Longplayer aber bereits wieder gestutzt. Und manchmal haben Murdoch & Co.

BUSHIDO

DE

DI 14. DEZ

THE BOSS HOSS

DE

DO 16. DEZ

LOW VOLTAGE

HOCUS POCUS / BEAT TORRENT SA 18. DEZ FR

FR

PARTYS

BRIGHT.LIGHTS

SA 16. OKT 22H, DER ZOO (LU), ZPYZ (LIVE IN CONCERT! / DE) TIGR TIGR TIGR (LU) 2 DJS + 6 ANIMALS = RRRAAAWW RAVE!

1000 ROBOTA UFO

(Buback/Indigo)

Hätten Tocotronic zu ihren Trainingsjacken-zeiten weniger Pavement und mehr Joy Division gehört, möglicherweise hätte man sie nur durch die Scheitelrichtung von 1000 Robota unterscheiden können. Diese drei sehr, sehr jungen Hamburger legen mit „UFO“ ihr zweites Album vor. Weniger ungestüm als das Debüt, doch weiterhin mit etwa 1000 T-Shirttauglichen Slogans. Wer es mit knapp 20 schon dermassen versteht, mit der deutschen Sprache und den Mitteln des PostPunks umzugehen, der ist mit 40 entweder die wichtigste Band der Republik oder tot. Wir hoffen ersteres. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Tocotronic „Schall & Wahn“, Blumfeld „L'Etat et moi“, Joy Division „Unknown Pleasures“

BRISA ROCHÉ All Right Now

ROLLERDISCO

FR 29.10. 22H, DJS THOMAS H. & FRIENDS GRÖSSTER ROLLERDISCO-FLOOR DER STADT! GRATIS-ROLLSCHUHVERLEIH IM X-TRA!

RATTLE’N’ROLL SA 30. OKT 21H, LIVE:GUANA BATZ (UK) & VINCE RAY AND THE BONESHAKERS (UK), BURLESQUE SHOW BY ROXY DIAMOND, COSTUME CONTEST + MORE!

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(Discograph/Disques Office)

Wenn Amerikanerinnen nach Paris durchbren-nen, kann das nur schlimm enden. Zum Beispiel in einem zweiten „Sex & The City“-Film. Brisa Roché hat mit ihrem französischen Exil auch ihre Jazzexperimente hinter sich gelassen und muckt jetzt zurück im heimischen Kalifor-nien ziemlich angenehmen GarageDisco-Rock. Im Kuhstall, pardon, Künstleratelier ihrer Mutter komponiert und eingeübt, fehlt es den einzelnen Songs weder an Eingängig-keit noch Abwechslung, dem ganzen Album dafür vielleicht an der ganz grossen Nummer. Der Geheimtipp-Status bleibt also intakt. (rec) ► Wer das mag, mag auch: PJ Harvey „Stories From The City, Stories From The Sea“, Blondie „Parallel Lines“, Yeah Yeah Yeahs „Show Your Bones“

EP's &

Singles

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THE TING TINGS Hands (Sony Music)

Calvin Harris hat ja scheinbar disco created und jetzt geht er damit von Tür zu Tür wie ein „Wachturm“Ver-treter. Nach Kylie Minogue und Dizzee Rascal klopft der schottische Produzent nun bei den Ting Tings an und drückt ihnen mit „Hands“ einen ziemlich cheesy Dancefloormitsinger als Single auf. Naja. (rec)

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THE COUNT & SINDEN FEAT. MYSTERY JETS After Dark (Domino Records (Musikvertrieb)

Die Londoner Clubschatzis The Count & Sinden housen und kuhglöckeln mit den Indie-Überfliegern Mystery Jets auf dieser Singleauskopplung aus TC&S' Debütalbum „Mega Mega Mega“ ganz ordentlich. Aber nach dem zweiten Gin Tonic und einer Toilettenvisite ist das ganze auch schon wieder schnell vergessen. (rec)

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CHOO CHOO It's A Good Thing (Chop Records)

Anfangs fanden wir diese Retro-Orgel auf dem Debüt der Berner Choo Choo schampar läss, doch wie bei einem grossen Teller Spaghetti Bolognese mit Gummibärchen obendrauf gab's davon irgendwann mal Bauchweh. Aufatmen: viel weniger Retro-Orgel auf der Vorabsingle zum neuen Album, dafür viel indierockende Ohrwurmigkeit. (rec)

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JIMMY EAT WORLD

ALEX MAX BAND We've All Been There

(EMI)

Neulich sind wir aufgewacht und haben uns gefragt: „Was macht eigentlich der Sänger dieser ehemaligen Poprocksensation The Calling?“ Und dann haben wir uns die Zähne mit Stacheldraht geputzt und sind auf den Händen zur Arbeit gehüpft, weil wir uns ganz offensichtlich in Bizarro-Welt befanden. Nein, The Calling vermisst nun wirklich keiner, der nicht zu „Wherever You Will Go“ seine erste Diddl-Maus geschenkt bekam. Und diesen noch viel ärgeren Aufguss an pseudohymnischem Radiorotz erst recht nicht. Gute Güte. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Goo Goo Dolls „Dizzy Up The Girl“, Bon Jovi „Lost Highway“, Tobias Regner „Straight“

KINGS OF LEON Come Around Sundown

(Sony Music)

„If you give me New York, I give you Tennessee, the only place to be“, krächzt Caleb Followill im Song „The Faces“. Auch wenn die Kings Of Leon mittlerweile die grössten Stadien in den grössten Städten füllen, in ihren Adern schwimmt noch immer billiger Südstaaten-Whiskey und der Staub der Landstrasse. Zwar schnauft „Come Around Sundown“ auch weiterhin den Rockbombast von „Only By The Night“, doch schleichen sich in Songs wie „Mi Amigo“ vermehrt auch wieder kurze Atemzüge von Countryluft ein. Das Beste aus beiden Kings-Of-Leon Welten also. Nur ne Hitsingle, die ging dabei wohl irgendwie vergessen. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Arcade Fire „The Suburbs“, Robert Francis „Before Nightfall“, Bruce Springsteen „Working On A Dream“

PROFESSOR GREEN Alive Till I'm Dead

(Virgin Records/EMI)

Was der Londoner Sprechsänger Professor Green auf seinem Debütalbum an Sound zusammenbastelt, klingt ein wenig so, als würde uns ein Kumpel von letzter Nacht erzählen, als wir sturzbe-trunken durch die Strassen wankten: Das kommt uns alles irgendwie sehr bekannt vor (INXS-Sample?! Echt jetzt?!) und mal von ein paar ziemlich würdelosen Parts abgesehen, scheint es auch ziemlich Spass gemacht zu haben. Ein zweiter Mike Skinner ist uns da nicht vom Himmel gefallen, aber eine ganz passable Pub-Version von Eminem allemal. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Streets „The Hardest Way To Make An Easy Living“, Lily Allen „It's Not Me, It's You“, Plan B „The Defamation Of Strickland Banks“

Invented

(Universal)

Da trifft einen dann doch erstmal ziemlich der Balladenhammer. „Heart Is Hard To Find“, seufzen Jimmy Eat World gleich zu Beginn weg, Streicher im Mondschein inklusive. Auch im weiteren Verlauf kriegt das siebte Album der vier Jungs aus Arizona nicht so wirklich den Arsch von der Couch, zumal die echten Rocker nur ein mässiger Aufguss bereits bekannter Songs sind. Nichtsdestotrotz: In ihren ruhigen Momen-ten ist die Band durchaus auch weiterhin zu grossem Kino fähig. Und ruhige Momente, die gibt es hier irgendwie fast mehr, als uns lieb ist. (rec) ►Wer das mag, mag auch: Death Cab For Cutie „Plans“, Fall Out Boy „Infinity On High“, Foo Fighters „Echoes, Silence, Patience & Grace“

BLUSH

Traces In The Snow (Muve Recordings)

Rhythmusfraktion neu besetzt. Beides hinterlässt im Sound von Blush Spuren, die mit grossen Schritten vom Debüt „Cracking Codes“ wegführen. Das gute Gespür für grossen Pop mit melancholischer Schlagseite hat die Band jedoch nicht über Bord geworfen. So könnten die Songs auch aus der ewigen Winterzone of Pop, also Norwegen stammen. Deren Bands wie Madrugada oder Midnight Choir haben uns ja schon durch so Ziehen Sie die Vorhänge zu und legen manchen Herzschmerz begleitet und Sie sich zurück ins Bett. Wir haben nicht selten auch dort den Sonntagmorgen für die Ohren zurückgelassen. So lassen Blush entdeckt, eine wohlig warme durch die dicken Tränenwolken auch Daunendecke für die Seele. Blush das Licht vom Leben nach dem garnieren Melodien, die so süss in Seufzer durchleuchten. Und das soll der Luft hängen wie der Duft von ja bekanntlich das Beste sein. (gsh) gebrannten Mandeln. Die Basler Indie-Pop-Band hat nichts anbrennen ► Wer das mag, mag auch: Carolina lassen und als Produ-zenten Thomas Liar „Coming To Terms“, Saybia Rechberger von den Lovebugs „These Are The Days“, Eskobar „Til verpflichtet. Ausserdem haben Blush We're Dead“

LORDI Babez For Breakfast

(Sony Music)

Ach, was haben wir gelacht, als Lordi 2006 mit „Hard Rock Halle-lujah“ den Eurovision Song Contest gewannen. Vier Jahre ist das also her, eine verdammte lange Zeit, um eine Pointe zu melken. Zumal sich am Sound der finnischen Monsterrocker nicht viel verändert hat und der Gummi-maskentrupp ziemlich uninspiriert den selben Friedhofboden flachstampft, auf dem Alice Cooper schon vor Ewigkeiten getanzt hat. Und zwar: viel besser. Damit schlagen Lordi das neue EurovisionSchatzi Lena gewiss nicht, sondern eröffnen höchstens noch ein Pubfestival in Kuusankoski. (pat) ► Wer das mag, mag auch: 69 Eyes „Devil“, Steel Panther „Feel The Steel“, Nightwish „Dark Passion Play“

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&

REVIEWS

15.10.2010 00:29:55


REVIEWS

DANKO JONES' DIGEST

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5...

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Die

1. The Emeralds „All My Love For You“

sest wie auf Tote ganz man gleic ProS herb ►W Gros Crac

2. The Limousines „Dancing At Her Funeral“

Lov

SONGS zu denen sich die

ROCKSTAR-Redaktion momentan kirre hört

LO

3. Cee Lo Green „Fuck You“ 4. Casiokids „Finn bikkjen“ 5. Neil Diamond „Play Me“

Danko Jones gräbt für ROCKSTAR in der Plattenkiste vergessener 90s-Rockhelden. Diesen Monat:

P.W. LONG

We Didn't See You On Sunday

Last month I brought up Girls Against Boys and how I used their album, „Venus Luxure No. 1 Baby“, as a sex stimulant, so this month I thought it fitting to focus on a „lost“ record that I used to get over heartbreak. When the sex stimulants are long past their due date, the flowers have wilted and the box of chocolates are moldy, cue P.W. Long's Reelfoot and his debut solo album, „We Didn't See You On Sunday“ to clean up the mess. I've covered Mule in a past issue of ROCKSTAR Magazine, but when the Michigan trio broke up, little did we know that singer, P.W. Long, was only getting started. He released „We Didn't See You On Sunday“ on Quarter Stick records and it couldn't have arrived at a better time in my life. Between Bob Dylan's „Freewheelin“ and „Blood On The Tracks“, Smog's „The Doctor Came At Dawn“ and P.W.'s album, I was an emotional mess. „Rock 'n' Roll All Night“ and „Too Fast For Love“ just weren't helping to cheer me up. Music is there to excite and incite but it's also there to still and comfort the heart. Sometimes, no matter how hard you try, you just can't be the life of the party. Sometimes you can't help but feel more like a goth at a Grateful Dead show. Long's quivering voice quietly assured me that there was probably someone out there more messed up.

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Where Dylan's „Blood On The Tracks“ was filled with contempt on cuts like „Idiot Wind“ and Smog's Bill Calahan was suffocating from childish self pity found on „Your New Friend“ and „You Moved In“, Long's dejection was one of acceptance and composure, which was where I yearned to be since I was still (unnecessarily and excessively) brooding over „what's her name“.

Opening cut, „My Name“, stands up defiantly brimming with backward confidence, almost welcoming an adrenalin shot of misery just to test thresholds. Meanwhile, tracks like „You Would've Never Walked Alone“ sound adequately mournful but still seethe with scorn upon closer listens. It's this mix of stale dejection and reluctant emancipation that carries any wistful listener forward. As much as I initially bonded with this album for it's permeating sadness, I hear it differently now. Maybe it was my state of mind that altered its meaning for me. Today its another cool relaxed record I play when I want to chill out my environment and sits on the shelf alongside similar records like Neil Young's „Zuma“ and „After The Gold Rush“, Wilco's „A Ghost Is Born“ and „XO“ by Elliot Smith.

LIEBLINGSever ALBEN SKIN

von (Skunk Anansie) 1. Rage Against The Machine „Rage Against The Machine“

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Cit

2. Stevie Wonder „Songs In The Key Of Life“ 3. Nick Drake „Pink Moon“ 4. Band Of Skulls „Baby Darling Doll Face Honey“ 5. Muse „The Resistance“

MA

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SONGS

von den Pixies, die auf jeden iPod müssen: 1. „Where Is My Mind“ 2. „Bone Machine“ 3. „Cactus“ 4. „U-Mass“ 5. „Here Comes Your Man“

bei ihre Mas „Jou ziem Scha auch

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ROCKSTAR MAGAZINE # 73

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des zum dürf die das Geis schm Amo ►W Perf Dow

15.10.2010 00:29:56


.

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n“

(Universal Music)

Wenn das unsere Jugend sein soll, wen können wir dann bitte wegen Kinds-missbrauch anzeigen? Deutscher Synthie-Punk mit, ähem, „frecher“, „rotziger“ Frauenstim-me ist ja nun auch nicht mehr die heisseste Muschikatz auf dem Blechdach, kann aber nach wie vor sowohl amüsieren als auch Schweissteppiche auf die Tanzfläche zaudern (we're looking at you, The Toten Crackhuren im Kofferraum). Doch wenn das ganze mit tumben Rap-Parts und knapp am Ballermann vorbeirauschenden Beats verdeppert wird, gleicht das viel mehr dem Soundtrack für die nächste ProSieben-Model-WG, statt dem offensichtlich herbeigehofften „Wasted German Youth“-Chic. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Mia. „Stille Post“, Grossstadtgeflüster „Muss laut sein“, The Toten Crackhuren im Kofferraum „Jung, Talentlos & Gecastet“

LOVE AMONGST RUIN Love Amongst Ruin

(EMI)

Ob Steve Hewitt seinen Kopf auch so hängen liess wie die Blümchen auf dem Cover, als Placebo ihn durch das schätzungsweise 12jährige Blondbubi Steven Forrest ersetzte? Der ehemalige Drummer des Erfolgstrios klingt auf seinem neuen Projekt zumindest ordentlich zornig. Fans seiner alten Band dürfte das meiste davon zu sperrig klingen. Zudem ist die Entscheidung von Hewitt, seine Drumsticks gegen das Mikro zu tauschen, nicht so der musikalische Geistesblitz 2010. Besser, als in der Ecke zu schmollen, sind Hewitts Bemühungen mit Love Amongst Ruin aber allemal. (pat) ► Wer das mag, mag auch: Linkin Park „Meteora“, A Perfect Circle „Mer De Noms“, Nine Inch Nails „The Downward Spiral“

Hurley

(Epitaph/Phonag)

Was würden Sie tun, wenn Sie aufwachen und merken: Sie haben Ihr Jahrzehnt versehentlich überlebt? Rivers Cuomo macht einfach weiter. Weezer waren Nirvana für Kids, die zwar Flanellhemd trugen, zum Lunch aber doch lieber zu Burger King gingen. Jetzt fahren die Kids einen Audi, gehen mit dem Kinderwagen im Park spazieren und hören Phil Collins. Für Letztere haben Weezer ihr siebtes Album aufgenommen. Simpel gestrickter Wohlfühl-Rock und Reime, die so auch in „Friends“ auftauchen könnten. Und genau wenn man denkt, die könnten gar nichts anderes, knallen einem Weezer ein aberwitziges Coldplay-Cover vor den Latz. (rgg) ► Wer das mag, mag auch: Green Day „Warning“, The Like Young „Art Contest“, Urge Overkill „Saturation“

THE CIRCLE BROTHERS

Love & Disorder

(Non Stop Music/King Motor Rec.)

Wenn wir an Rupperswil denken, kriegen wir Zahnweh. Immerhin steht dort jene Zucker-mühle, die unseren Kaffee schon seit Jahrzehnten süss macht. Die drei Brüder Ringli kommen auch aus Rup-perswil, süss ist an ihnen aber gar nichts. Zumindest, wenn sie als The Circle Brothers derart furiosen Gothic-Country-Rock spielen, dass im Stall die Pferde unruhig werden, weil sie zu diesen Songs im Fieber-wahn durch die Nacht hetzen wollen. Auf „Love & Disorder“ herrscht eine Atmos-phäre, als hätte der Barkeeper gerade zu Mark Lanegan gesagt, er habe das letzte Glas Whiskey ausgetrunken. Schlecht für den Barkeeper. Gut für uns. (rec) ► Wer das mag, mag auch: The Gutter Twins „Saturnalia“, Nick Cave & The Bad Seeds „Henry's Dream“, 16 Horsepower „Low Estate“

SERPENTINE City Soul Traveller

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WEEZER

DEINE JUGEND

Wir sind deine Jugend

(Irascible/Trust Your Ears)

Jan Zimmerli, der Mann hinter Serpentine, war einmal ein Aargauer. Das ist eine Weile her. Inzwischen ist der Singer/Songwriter zum globetrottenden Weltbürger geworden, mit der Gitarre auf der Schulter und dem Moleskine im Seesack. Auf seinem dritten Album führt er durch die Etagen eines urbanen Low-Budget-Hotels, macht uns mit Gauklertruppen und Koksschnüfflern bekannt. Dazu benutzt er manchmal etwas absehbare Reime, dafür ist der Sound mit seinen wirren Arrangements variantenreicher geworden – und die Perspektive angenehm selbstironisch. (rgg) ► Wer das mag, mag auch: Eels „Shootenanny“, Hansonis „Drink & Drive With Dylan Thomas“, Damien Rice „9 Crimes“

MANIC STREET PREACHERS Postcards From A Young Man (Sony Music)

Wenigstens sind sie ehrlich. Das neue Album, so Frontmann Nicky Wire, soll am Radio gespielt werden. Rauf und runter. Wer in letzter Zeit mal die üblichen Hitstationen aufgedreht hat, dürfte bei diesem Statement zu Recht leer schlucken. Nach ihrem letzten, aus Notizen ihres verschollenen Masterminds Richey Edwards produzierten Album „Journal For Plague Lovers“ ist das nämlich ein ziemlicher Schritt zurück. Immerhin hält sich der Schaden in Grenzen: biederer Ohrwurmrock, bei dem auch Gary Barlow mitschunkelt. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Stereophonics „Pull The Pin“, James Blunt „All The Lost Souls“, Plain White T's „Every Second Counts“

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SYD MATTERS Brotherocean

(Because Music/Disques Office)

Das neuste Zauberstück der Pariser Kuschel-garçons tönt in etwa so, als hätte Alice ausm Wunderland zusammen mit Pinocchio Musik kreiert: Zum Träumen einladend und wie aus dem Bauch eines Wales. Mit „Brotherocean“ reitet das Quin-tett nach Jahren wieder auf der perfekten Folkwelle. Mit eindringlichen Vocals, leichtfüssigen Flöten- und Cello-Melodien, experimentellen Elektroeinlagen, garniert mit Unterwasserechos, ziehen uns die Charmeure in die Fantasielandschaft ihrer Unterwasserwelt, in der Delfine Regen-bogen rülpsen und Meerjungfrauen Limbo tanzen. (eli) ► Wer das mag, mag auch: Rufus Wainwright „Want One“, Jeff Buckley „Grace“, Devendra Banhart „Smokey Rolls Down Thunder Canyon”

15.10.2010 00:29:57


REVIEWS

HEAVY HEAVY DARK METAL SCHEIBEN DES MONATS

DIMMU BORGIR Der Winter kommt

FSK ab

18 HORROR

THE CRAZIES

Mit ihrem neuen Album „Abrahadabra“ donnern Dimmu Borgir den perfekten Soundtrack für die kalte Jahreszeit, die jegliche Freude und Herzensgüte unter sich begräbt. Yarharhar! Auch als Untermalung für eine Alternativ-Version von „Herr der Ringe“ würde sich die neue LP der Norweger eignen, vorausgesetzt, am Ende der Geschichte schmückt der üble Sauron seinen Hals mit einer Kette abgehackter Hobbitköpfe. Drei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen und dem Beschluss der Band, fortan nicht mehr länger auf Tour neue Songs zu schreiben. Diese Verschnaufpause

hat den Songs gut getan. „Abrahadabra“ wirkt durchs Band bis ins letzte Detail fein säuberlich durchdacht und arrangiert. Dabei die Übersicht zu behalten, muss nicht immer einfach gewesen sein, schliesslich wirkten mit dem norwegischen RadioOrchester und einem Chor alles in allem an die 100 Leute am Album mit. Auch wenn sich Dimmu Borgir auf ihrem neuen Werk etwas kommerzieller geben, so bleibt ihre Musik weiterhin nur deftige Kost für eingefleischte Fans. Zwar hat sich eine Fanschar in den letzten Jahren offensichtlich auch jenseits des Black-Metal-Tempels gebildet. So bediente

MANIC STREET PREACHERS Postcards From A Young Man (Sony Music)

Wenigstens sind sie ehrlich. Das neue Album, so Frontmann Nicky Wire, soll am Radio gespielt werden. Rauf und runter. Wer in letzter Zeit mal die üblichen Hitstationen aufgedreht hat, dürfte bei diesem Statement zu Recht leer schlucken. Nach ihrem letzten, aus Notizen ihres verschollenen Masterminds Richey Edwards produzierten Album „Journal For Plague Lovers“ ist das nämlich ein ziemlicher Schritt zurück. Immerhin hält sich der Schaden in Grenzen: biederer Ohrwurmrock, bei dem auch Gary Barlow mitschunkelt. (rec) ► Wer das mag, mag auch: Stereophonics „Pull The Pin“, James Blunt „All The Lost Souls“, Plain White T's „Every Second Counts“

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sich Bushido zuletzt an den Melodien von Dimmu Borgir und verbastelte sie in seine Tracks. Schlechte Idee. Denn wer sich mit dem Teufel anlegt, kann nur verlieren. Ausser man heisst Tenacious D. (pat) ► Dimmu Borgir „Abrahadabra“ (Nuclear Blast/Warner Music) jetzt erhältlich.

Hollywoods Zombiezüchter Nummer 1, George A. Romero, wusste es schon 1973, als er „The Crazies“ drehte: Nicht Plan 9 aus dem Weltraum oder das Ding aus dem Sumpf haben wir zu fürchten, sondern unseren Nächsten (wie uns selbst). Auch im Remake drehen die Bewohner einer beschaulichen Kleinstadt plötzlich durch. Nicht in die Suppe, aber ins Trink-wasser wurde ihnen gespuckt. Innert weniger Stunden ver-wandelt sich die Idylle in ein Blut-bad und Flammenmeer. Der Überlebens-kampf vom Sheriff und seinen Vertrauten bleibt auch in der Neu-fassung heftig, grimmig, spannend, gut. (rec)

GHOULISH GADGET:

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Bang, bang, you're dead...again!

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Das Töten von Untoten ist der Königsweg des Stressabbaus, das wird Ihnen jeder Therapeut bestätigen können. Nur sind echte Zombies sehr selten anzutreffen, von einigen Exemplaren in den Vorgärten haitianischer Voodoopriester abgesehen. Mit der Zombie Shooting Ranch von www.thinkgeek.com (für CHF 40.— in Ihrem virtuellen Einkaufswagen) können Sie jetzt aber per Lasergun auf die müffelnde Meute ballern und dem persönlichen Highscore nachjagen. Und die Gefahr, dabei gebissen zu werden? Praktisch null! (rec)

ROCKSTAR MAGAZINE # 73

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DAUGHTRY

MO. 11. OKTOBER 2010 Volkshaus Zürich

TURBOSTAAT

DO. 14. OKTOBER 2010 Dynamo Werk 21 Zürich

APOCALYPTICA

MO. 18. OKTOBER 2010 Schützenhaus Albisgüetli Zürich

CATARACT

FR. 22. OKTOBER 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

TAROT

SO. 31. OKTOBER 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

+ SPECIAL GUEST

APOCALYPTICA Hallo? Cello?

Europa haben Apocalyptica mit ihrem innovativen Sound aus klassischen Cellos und schwerem Metal längst eingenommen. Mit ihrem siebten Album „7th Symphony“ wollen die vier Finnen jetzt auch Amerika erobern. Ein klein wenig berechnend daher auch die Auswahl der Gastsänger: Brent Smith von Shinedown, Lacey Mosley von Flyleaf oder wie in der ersten Single „End Of Me“ Gavin Rossdale von Bush; alles Namen für einen prompten Einstieg in die amerikanischen Hitparaden. Dementsprechend radiolastig sind die Songs auch ausgefallen. Elf (bei iTunes dreizehn) sehr solide Kompositionen sind es geworden, doch merkt man schnell, dass hier nichts dem Zufall überlassen werden soll. Zweifellos

werden Apocalyptica mit „7th Symphony“ eine bequeme Brücke zum Mainstream schlagen und viele neue Fans werden sich die Haare wachsen lassen, damit sie damit zur Scheibe mitmoshen können. Mit der Grundidee von 1996, als die vier Jungs scheinbar die Hölle aus ihren Cellos fiedelten, hat das alles aber nichts mehr zu tun. Bei einigen Songs muss man das Instrument geradezu herbeihören. Die Gefahr, das Einzigartige der Band dem Massenerfolg unterzuordnen, ist allgegenwärtig. Hoffen wir, dass Apocalyptica zumindest live mit ihrer immensen Power auch weiterhin die Mundwinkel nach hinten und hoch pusten. Amerika ist schliesslich auch nicht die Welt. (pat)

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+ SPECIAL GUEST

+ LIVINGSTON

Einziges CH-Konzert!

+ THE MAN EATING TREE Einziges CH-Konzert!

DEMON HUNTER

MO. 01. NOVEMBER 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

JERRY LEE LEWIS

Volkshaus Zürich

+ SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

+ THE MEMPHIS BEATS, LINDA GAIL LEWIS & SOME LIKE IT HOT, THE FIRES

NEU: MI. 03. NOVEMBER 2010

AS I LAY DYING HEAVEN SHALL BURN

DO. 04. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

VOLBEAT

MO. 08. NOVEMBER 2010 Eishalle Deutweg Winterthur

CARL BARAT

DI. 09. NOVEMBER 2010 Mascotte Zürich

STONE SOUR

DO. 11. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB

SO. 14. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

W.A.S.P.

MO. 15. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

+ SUICIDE SILENCE, ROOTS OF DEATH

+ ENTOMBED & THE KANDIDATE

+ SPECIAL GUEST

Einziges CH-Konzert!

+ HELLYEAH, & OPENING ACT Einziges CH-Konzert!

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g

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CD RELEASE PARTY + VALE TUDO, ROOTS OF DEATH Einziges CH-Konzert!

+ SPECIAL GUEST

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Einziges CH-Konzert!

Einziges CH-Konzert!

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SUM 41

+ THE BLACK PACIFIC, RIVERBOAT GAMBLERS, VEARA

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TARJA

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uch pe,

DI. 16. NOVEMBER 2010 Schützenhaus Albisgüetli Zürich

ALICE COOPER

MI. 17. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

THE SWORD

SO. 21. NOVEMBER 2010 Dynamo Werk 21 Zürich

ADAM LAMBERT

DI. 23. NOVEMBER 2010 X-Tra Zürich

AIRBOURNE

DI. 23. NOVEMBER 2010 St. Jakobshalle Basel

ALTER BRIDGE

MI. 24. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

BULLET FOR MY

MI. 24. NOVEMBER 2010 X-Tra Zürich

+ SPECIAL GUEST

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Einziges CH-Konzert!

DI. 16. NOVEMBER 2010 Volkshaus Zürich

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t.

+ ESCAPE THE FATE, FUNERAL FOR A FRIEND

DEVIL DRIVER FISTS, BREED 77 Einziges CH-Konzert!

SYD MATTERS Brotherocean

(Because Music/Disques Office)

Das neuste Zauberstück der Pariser Kuschel-garçons tönt in etwa so, als hätte Alice ausm Wunderland zusammen mit Pinocchio Musik kreiert: Zum Träumen einladend und wie aus dem Bauch eines Wales. Mit „Brotherocean“ reitet das Quin-tett nach Jahren wieder auf der perfekten Folkwelle. Mit eindringlichen Vocals, leichtfüssigen Flöten- und Cello-Melodien, experimentellen Elektroeinlagen, garniert mit Unterwasserechos, ziehen uns die Charmeure in die Fantasielandschaft ihrer Unterwasserwelt, in der Delfine Regen-bogen rülpsen und Meerjungfrauen Limbo tanzen. (eli) ► Wer das mag, mag auch: Rufus Wainwright „Want One“, Jeff Buckley „Grace“, Devendra Banhart „Smokey Rolls Down Thunder Canyon”

SYD MATTERS Brotherocean

(Because Music/Disques Office)

Das neuste Zauberstück der Pariser Kuschel-garçons tönt in etwa so, als hätte Alice ausm Wunderland zusammen mit Pinocchio Musik kreiert: Zum Träumen einladend und wie aus dem Bauch eines Wales. Mit „Brotherocean“ reitet das Quin-tett nach Jahren wieder auf der perfekten Folkwelle. Mit eindringlichen Vocals, leichtfüssigen Flöten- und Cello-Melodien, experimentellen Elektroeinlagen, garniert mit Unterwasserechos, ziehen uns die Charmeure in die Fantasielandschaft ihrer Unterwasserwelt, in der Delfine Regen-bogen rülpsen und Meerjungfrauen Limbo tanzen. (eli) ► Wer das mag, mag auch: Rufus Wainwright „Want One“, Jeff Buckley „Grace“, Devendra Banhart „Smokey Rolls Down Thunder Canyon”

+ 36 CRAZY

FR. 26. NOVEMBER 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

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FR. 10. DEZEMBER 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

MOTÖRHEAD

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FETTES BROT

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BEATSTEAKS

MO. 07. MÄRZ 2011 Eishalle Deutweg Winterthur

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WITHIN TEMPTATION

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REVIEWS

JOHN LENNON Tod eines Träumers

Im Oktober wäre John Lennon 70 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wurden seine Solowerke klanglich entstaubt und erscheinen nun in einer neuen Qualität – und zeigen, dass Lennons Musik auch dreissig Jahre nach seinem Tod nichts von ihrer Grösse eingebüsst hat. (dave)

Er war einer der grössten Musiker aller Zeiten und bildete mit Paul McCartney das genialste Song-writer-Duo der Rockgeschichte: John Lennon. Als Solokünstler untermauerte er seinen Stellen-wert zusätzlich. Als die Beatles in der zweiten Hälfte der 60er innere Kleinkriege zu führen und langsam auseinanderzubrechen begannen, wurde Lennon immer mehr zum Einzelkämpfer, dem schon bald seine Ehefrau Yoko Ono zur Seite stand – nicht nur musikalisch. Er äusserte sich immer stärker zu politischen Themen und wurde zu einem Prediger des Friedens – etwas, dass bis zuletzt auch in seine Musik einfliessen sollte, mal stärker, mal schwächer. Die Heirat mit Yoko Ono im Jahr 1969 nutzten die beiden, um Werbung für Frieden zu machen. Als Protest gegen den Vietnamkrieg ver-brachten sie ihre Flitterwochen mit zwei jeweils einwöchigen Bed-Ins in Hotels in Amsterdam und Montreal. Während letzterem entstand auch der Song „Give Peace A Chance“. Und „Imagine“ wurde zwei Jahre später zu seiner Hymne, in der er seinen Idealismus und schier endlosen Optimismus, was die Zukunft betraf, auf den Punkt

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gebracht hatte. „How Do You Sleep“ hingegen wurde als Angriff auf Paul McCartney verstanden, der auf seinem kürzlich veröffent-lichten Album „Ram“ mit den Texten in Richtung Lennon gezielt hatte. Lennon jedoch sagte in einem Interview, der Song beziehe sich auf ihn selbst.

Als im Oktober 1975 sein zweiter Sohn Sean geboren wurde (sein 1963 geborener Sprössling Julian, zu dem er während dessen Kindheit so gut wie keinen Kontakt hatte, stammt aus der ersten Ehe mit Cynthia), zog sich Lennon für rund fünf Jahre aus der Öffentlich-keit zurück und widmete sich voll-umfänglich seiner Familie. Erst im November 1980 veröffentlichte er mit Yoko Ono „Double Fantasy“. Nur drei Wochen später war er tot. Am Abend des 8. Dezember 1980 wurde John Lennon vor seinem Haus in New York mit vier Schüssen niedergestreckt. Er blieb bei Bewusstsein, erlag jedoch wenige Minuten später im Spital seinen Verletzungen. Der Täter Mark David Chapman, ein geistig verwirrter Verehrer der Beatles, der Lennon die Schuld an seinem Dachschaden gab, hatte ihm bereits am Nachmittag aufgelauert und die neue Platte signieren lassen. Später gab er an, in J.D. Salingers „Fänger im Roggen“ die Aufforderung zum Mord gefunden zu haben und er habe gehofft, durch die Tat John Lennons Ruhm zu erlangen. Chapman wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, sitzt aber immer noch, da – auch durch Interventionen von Yoko Ono – sämtliche Entlassungsprüfungen abgewiesen wurden, zuletzt im September.

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REVIEWS

Die Lennon-Diskografie

Nach drei experimentellen Platten mit Yoko Ono Ende der 60er („Unfinished Music No.1“ und „Unfinished Music No.2“ sowie „Wedding Album“) veröffentlichte John Lennon in der Folge acht Soloplatten. Diese erscheinen nun neu gemastered. John Lennon/Plastic Ono Band (1970) Das Debüt, parallel veröffentlicht wie Yoko Onos Erstling „Yoko Ono/Plastic Ono Band“ und mit den gleichen Musikern eingespielt, setzte gleich einen Meilenstein. Die Experimente der ersten drei Platten mit Yoko Ono drücken gelegentlich noch durch und geben den Songs die Würze, die aus ihnen ein unvergessliches und süchtig machendes Gericht macht. Imagine (1971) Lennons bekanntestes Werk begegnet dem Debüt auf Augenhöhe. Vom ersten bis zum letzten Ton grossartig. Mehr muss man dazu gar nicht sagen. Some Time In New York City (1972) Eine weitere Platte, die Lennon mit Yoko Ono aufgenommen hatte. Nach seinem Umzug nach New York versuchte das Paar, die neue Umgebung und deren soziale Ungerechtigkeiten auf der Platte zu thematisieren. Das Ergebnis fiel musikalisch wenig überzeugend aus. Das Paar kling irgendwie...verloren. Mind Games (1973) Als Lennon mit der Arbeit an „Mind Games“ begann, ging seine Beziehung zu Yoko Ono in die Brüche. Es folgte sein 18monatiges „Lost Weekend“, während dem May Pang, die Assistentin der beiden, mit Onos Segen deren Platz an der Seite des Ex-Beatle einnahm. Musikalisch war „Mind Games“ die Wiedererlangung alter Stärke, textlich wendet es sich immer wieder an Yoko. Walls And Bridges (1974) Die zweite Platte während Lennons „Lost Weekend“. Einige Tracks sind wieder an Yoko Ono gerichtet. Lennon experimentiert mit verschiedenen Stilen, schafft aber ein stimmiges und gutes Album. Auf dem letzen Song „Ya Ya“ ist der elfjährige Julian Lennon zu hören. Rock 'n' Roll (1975) Die Arbeit an „Rock 'n' Roll“ begann noch vor derjenigen an „Walls And Bridges“ in Los Angeles, wo Lennon eine Zeitlang mit Pang lebte. Doch Produzent Phil Spector, der bereits bei den ersten drei Platten an den Reglern sass (während diejenigen in seinem Gehirn langsam aussetzten), tauchte mit den Bändern unter. Erst ein Jahr später konnte Lennon die Aufnahmen beenden. Musikalisch ist „Rock 'n' Roll“ ein feines Werk, auf dem sich Lennon Songs aus den 50ern und 60ern vornimmt. Kurz bevor das Album erschien, kehrte er zu Yoko Ono zurück, machte ihr ein Kind und zog sich ins Familienleben zurück. Double Fantasy (1980) Nach fünf Jahren Musikabstinenz markierte „Double Fantasy“ Lennons und Onos Rückkehr ins Rampenlicht – wenn auch nur kurz. Sein siebtes Solowerk zählt zu seinen besten. Dem Re-Release der Originalausgabe liess Yoko Ono eine „Stripped Down“-Version der Platte beifügen, auf der die Songs instrumentalisch entschlackt wurden, um Lennons Gesang stärker zu betonen. Milk And Honey (1984) Vier Jahre nach Lennons Tod erschienen die letzten Aufnahmen, die er und Ono vor seinem Tod eingespielt hatten. „Milk And Honey“ wurde von ihr fertiggestellt und enthält zwar einige grosse Songs, ist insgesamt aber etwas zu inkohärent. ► Die Neuausgaben der John-Lennon-Platten sind am 1. Oktober erschienen. Die „Signature Box“ (EMI) enthält alle acht Alben sowie zwei CDs mit rarem und bisher unveröffentlichtem Material. Ausserdem erschienen: „Power To The People – The Hits“ und „Gimme Some Truth“, 72 Aufnahmen thematisch geordnet auf vier CDs.

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REVIEWS

Hottest

KINO

MOVIES

3 ROUNDS IN HOLLY-WOOD 3D-Piranhas vs. 3D-Na'vis Sie können die Menschen nicht ausstehen und kommen aus dem Bildschirm right in your face. Doch vor wem müssen wir uns mehr in Acht nehmen?

Wer nagt am zäheren Gegner?

Piranha 3D

OM NOM NOM NOM!

Fische, die bellen, beissen nicht. Weil es wahrscheinlich Rottweiler in einem unsinnigen Kostüm sind. Diese 3D-Piranhas dagegen, die kennen keine Gnade. Selbst wenn die Opfer noch so knackig sind. (rec) Der schlimmste Horror kommt aus dem Wasser: Ölteppiche, Atom-U-Boote, wirklich dicke Menschen in Bikinis. Und Piranhas. Ganz besonders Piranhas. Obwohl die Schlagzeile „Südamerika-Urlauber von Piranhaschwarm zerfetzt!“ erst noch geschrieben werden muss, hält die Menschheit seit Jahrzehnten den Atem an, sobald die kleinen Fischifischi mit den grossen Beissibeissi aus dem trüben Wasser auftauchen. Mitschuld an diesem Mythos trägt unter anderem auch der ehemalige US-Präsident Teddy Roosevelt. Der Weltenbummler und männlichste Mannskerl seit Conan dem Barbaren beschrieb in seinen Reiseberichten die erste Begegnung mit der Spezies derart blutrünstig, das sich selbst „Saw“Produzenten den Schweiss von der Stirn tupfen würden. In „Piranha 3D“ knuspern die freischwimmenden Zähnefletscher jedoch nicht irgendwo im brasilianischen Dschungel, sondern mitten in einer Springbreak-Party in Arizona. Und natürlich sind

Besser als:

Regie: Alexandre Aja Cast: Jerry O'Connell, Christopher Lloyd, Bikinis! Verleiher: Ascot Elit Filmstart: 14. Oktober 2010

PIRANHA 2, THE SPAWNING

die kleinen Bastarde auch noch urzeitmutiert, wie der obligate Wissenschaftler (Christopher Lloyd! HE'S BACK, BABY!) panisch feststellen muss. Es dauert nicht lange und die alkoholisierte Teeniearschwacklerei inklusive Pornodreh eines schmierigen Internetproduzenten (Jerry O'Connell! HE'S STILL HERE, BABY!) wird zum Planschmassaker. Im Gegensatz zur letztjährigen ersten 3DTestrakete im Horrorgenre („My Bloody Valentine 3D“...meh) überzeugt „Piranha 3D“ auf ganzer Linie/Blutspur. Nicht nur hält er sein simples Versprechen „Busen, Blut und Blubberbläschen“, er garniert es mit einem unwiderstehlich trashigen Charme und einer Cast, die mit zahlreichen Überraschungen aufwartet (allen voran: Richard Dreyfuss, der sich bereits mit dem original Weissen Hai rumschlagen musste). Leckerschmecker Monsterhorror, der bis auf die Knochen geht – wer da noch ängstlich am Beckenrand stehen bleibt, soll sich doch das „Duell der Magier“ antun.

Schlechter als: JAWS

Stating the obvious. Stephen Spielbergs weisser Hai Bevor James Cameron mit schlechten Seefahrern und stellte Hollywood auf den Kopf. Oder biss ihn vielmehr blauen Pferdegesichtern Fantastilliarden verdiente, gleich ab. Doch statt Blut spritzten Dollarscheine aus drehte er als junger Regisseur einen Film über Pirander Kinokasse: Bis zum Start von „Star Wars“ 1977 war has. Piranhas, die fliegen können. Fliegende Piranhas, der zwei Jahre zuvor erschienene „Jaws“ der erfolgdie Jagd auf die Gäste eines karibischen Ferienresorts reichste Film aller Zeiten und löste weltweit eine Antimachen. Klingt fantastisch schlecht, ist in der badehysterie aus. Und jetzt tun Sie nicht so, als würUmsetzung aber leider über weite Strecken nur noch schlecht. James Cameron spricht auch nicht allzu gerne darüber. Nur den Sie bei der Titelmelodie nicht paranoid über die Schulter gucken. Da kommt was...da...DA KOMMT WAS DIREKT AUF SIE ZU! (rec) für den Fall, dass Sie mal an einer Bar neben ihm stehen. (rec)

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3D-Piranhas: Springbreakende Bikinibabes und Jerry O'Connell auf Koks? Klingt wie ein Partyflyerversprechen und nicht nach einer Kriegserklärung. 3D-Na'vis: High-TechSoldaten und ein Typ im Rollstuhl, hier wehrt sich die Menschheit mit allem, was sie hat. Punkt für: 3D-Na'vis, oder wie sie die US-Army nennt: Vietcong Blue.

Wer rockt das schärfere Equipment?

3D-Piranhas: Diese Beisserchen schneiden sich selbst durch Dinosaurierfleisch. 3D-Na'vis: Bunte Flugdrachen, wie sie Elton John bei einem Herbstausflug steigen lassen würde. Punkt für: 3D-Piranhas kauen diese Runde locker durch.

Wer ist näher, als wir denken?

3D-Piranhas: Der Film mag in Arizona spielen, doch wo immer Teenager nackt baden, schwimmt 50 Meter tiefer ein angepisstes Rudel Piranhas. 3D-Na'vis: Hocken tief in den Wäldern von Pandora, wo Goa nie aus der Mode gekommen ist. Punkt für: 3D-Piranhas, soon in a Schwimmbadi near you!

Sieger:

Piranhas! Und darauf gehen sie jetzt erstmal einen Happen essen.

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REVIEWS

Iron Man 2 HEISSES EISEN

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(Concorder) der Arzt bzw. Schweisser kommt. Tony Stark (Downey Jr.) sonnt sich weiterhin als Held der Nation wunderbar im Arschloch-Modus und zu AC/DC schwangerem Soundtrack. Meanwhile in Sovjet Russia baut sich der verbitterte Ivan Vanko (Rourke) eine Budgetversion des Iron-Man-Anzuges und macht fortan als Whiplash dem Eisernen das Leben schwer. Gleichzeitig verdichten sich in „Iron Man 2“ die Hinweise auf ein Zusammenschluss der Avengers, ein All-StarSuperheldengespann, das 2012 auf

Das eigentliche Spektakel an „Iron Man 2“ ist ja alleine schon die Tatsache, dass mit Robert Downey Jr. und Mickey Rourke zwei von Hollywoods grössten ExSorgenkinder einen Blockbuster auf ihren geschundenen Schultern tragen. Vor einigen Jahren hätte man eher damit gerechnet, dass die zwei sich beim Wettsaufen gegenseitig unter den Tisch und ins Grab bechern. Stattdessen zanken sie sich im zweiten Teil der Comicverfilmung mit ganz viel Ballerkrach und Effekterauschen, bis

die Kinoleinwand kommen soll. Der Comic-Geek in uns muss aus Vorfreude bereits stündlich die Hosen wechseln. (rec)

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MUSIC-DVD

CRAZY HEART

(2th Century Fox) „...And the Oscar goes to, ENDLICH MAL, Jeff Bridges!“ Das der an Preisverleihungen notorisch übersehene Hauptdarsteller von „Crazy Heart“ im letzten Jahr endlich diesen goldenen Nackten abräumte, liess uns doch erlöst aufatmen. Im Country-Drama um einen abgehalfterten Singer/Songwriter/Trinker, den, was sonst, die Liebe zu einer jungen Frau erlöst, bringt Bridges den Dude-Bart zurück und man muss schon aus Kautabak und Kies sein, wenn man nicht spätestens beim Titeltrack „The Weary Kind

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ROCK & ROLL CINEMA (Praesens Film) Sid & Nancy, Almost Famous, I'm Not There u.a.

Die von MTV und Visions gepamperte „Rock & Roll Cinema“Edition mit den famosesten Musikfilmen aller Zeiten wird um sechs weitere Meisterwerke aufgestockt. Neu im Pappschuber sind „Almost Famous“ (Teenie goes Rockjournalist), „Cadillac Records“ (Adrien Brody erfindet Black Music), „La Bamba“ (The Rise and Fall of Ritchie Valens), „Still Crazy“ (Altrocker wollen's nochmals wissen), „I'm Not There“ (Bob Dylan Biopic...irgendwie) und „Sid & Nancy“ (Die Geschichte von, naja, Sid und Nancy). Allesamt tiptop und jede Minute auf dem flachgesessenen Arsch wert. (rec)

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THE 30TH ANNIVERSARY CONCERT LIVE IN TOKIO

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THE ULTIMATE MUSIC QUIZ GESPRÄCHSTHEMEN EINER DURCHSCHNITTLICHEN ROCKSTAR-KAFFEPAUSE

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Endlich erfahren Sie, wie in der ROCKSTARRedaktion monatlich die Themen verteilt werden: Statt Notizblock und Bleistift holen unsere Schreiberlinge WirelessBuzzer und die neuste Ausgabe der PlayStation-Quizshow „Buzz!“ hervor – wer gewinnt, darf Ke$ha interviewen. Hätten Sie das Zeug, bei ROCKSTAR mitzumischen? Finden Sie's raus! (shy) Auch wenn dazwischen fast sämtliche anderen Wissensbereiche mit einem eigenen „Buzz!“ abgedeckt wurden, ist „Buzz! The Ultimate Music Quiz!“ sozusagen der direkte Nachfolger des allerersten Teils „Buzz! The Music Quiz“. Als von Grund auf kritisches Blatt würden den Zusatz ‚Ultimate' sofort zur uninspirierten PR-Floskel degradieren, aber statt heisser Luft verbergen sich viele kleine tolle Dinge hinter ‚Ultimate', die zusammen eben doch eine ziemlich ultimative PS3-Quizzerei ergeben. Quizmaster Buzz (ein Glück, haben ihn seine Eltern nicht Familien-Im-Brennpunkt oder

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Alarm-Für-Cobra-11 getauft) hat ein Facelifting bekommen und nähert sich nun den Testen Sie Ihren „Buzz!“-Level schon vor dem Kauf, um abzuProportionen normaler schätzen, nach wie vielen Stunden üben mit „Buzz! The Ultimate Menschen an, besteht also nicht Music Quiz“ Sie mit dem Hauch einer Chance gegen die mehr nur ausschliesslich aus ROCKSTAR-Redaktion antreten können. Kopf. Seiner deutschen Stimme täte eine Generalüberholung Welcher Jonas-Brother singt am Schluss von Disneys „Camp Rock“ mit Mitchie Torres? jedoch nach wie vor gut. Mit dem PlayStation Eye können Sie ausserdem Ihr Konterfei auf die Wissen wir auch nicht, da wir ständig damit beschäftigt waren, das Alter von Mitchie Spielfiguren pappen und mit bzw. Darstellerin Demi Lovato herauszufinden und hofften, dass wir da nicht eine dem neuen Play-Station-MoveSchutzaltrige angeifern. Entwarnung: Bei der deutschsprachigen Premiere war Lovato Controller einige Spielmodi per sogar schon 18 Jahre alt. Wenn Sie das wussten, heissen wir Sie herzlich willkommen in den ROCKSTAR-Towers. Bewegungssteuerung durchraten – beides „Features“, die aufgrund Wenn Ihre Antwort „Joe Jonas“ ist, üben Sie noch weitere 30 Stunden mit „Buzz!“. mangelndem prak-tischem Nutzen wohl nur eingebaut Wie viele Wasserflaschen muss man bei einer Guns-N'wurden, damit Sonys ZusatzRoses-Show auf die Bühne werfen, bevor Axl Rose Hardware etwas mehr endlich verschwindet? Daseinsberechtigung erfährt. Das Wichtigste ist jedoch die Wenn Sie jetzt 17 Plastikflaschen antworten, haben Sie damit zwar Recht, müssen Riesenmenge neuer aber trotzdem noch 20 Stunden mehr üben mit „Buzz!“, bevor sie uns herausfordern Musikfragen, die sich zwar nie können. Sind Sie jedoch der Meinung, dass Axl durch Beschuss mit halb so vielen wahnsinnig weit vom Pop Bierflaschen mindestens doppelt so schnell vertrieben werden könne, sagen wir: entfernen, dafür aber „High Zweierstrasse 129 in 8003 Zürich, schauen Sie vorbei! Fidelity“-mässige Übernerds wie auch „Popcorn“-Leserinnen sehr Warum hat sich blink-182-Drummer Travis Barker fast gut unterhalten und die Fragen – seine gesamte Haut mit Tattoos vollstechen lassen? nicht zuletzt dank bald folgenden Updates via PlayStation Network Die weitläufige Meinung dazu ist, dass Tattoos vor allem in der alternativen – wunderbar aktuell sind.

MUSIK-PADAWAN ODER SOUND-MEISTER?

Rockmusik ein Status-Symbol darstellen und zu mehr Sex und verkauften Platten verhelfen. Bestimmt nicht falsch, trotzdem müssen Sie mindestens noch zehn ► „Buzz! The Ultimate Music Stunden mit „Buzz!“ üben, bis Sie unser würdig sind. Kenner hingegen wissen, dass Quiz!“ mit und ohne Wirelessder Schmerz des Tättowiertwerdens gespeichert und in Form von Schlagzeugstärke Buzzer ab 20. Oktober erhältlich. wieder aus dem Körper geschafft wird. Travis Barker ist auch ein Kenner und hat sich darum komplett zunadeln lassen. Gratuliere, Sie sind unser nächster „Buzz!“-Gegner.

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VALKYRIE CHRONICLES II

für PSP Die Meldung, dass der Nachfolger zu Segas 2008er Geheimtipp „Valkyrie Profile“ nicht mehr auf der stationären Konsole erscheinen würde, sorgte für ein Raunen im Lager der Taktik-RPG-Fans: Der epische Plot und das hübsche Charakterdesign verlangen nach einem grossen Bild und das passt nun mal nicht die Hosentasche. Trotz Kleinformat gibt's jetzt Entwarnung: „Valkyrie Chronicles II“ fittet die PSP genauso gut wie den heimischen Fernseher, etwas weniger wuchtig zwar, dafür genauso packend. Storymässig geht's gleich von Beginn weg rund im Love is a altbekannten Örtchen Gallia, das mit ein paar NaziBattlefield. Lookalikes zu kämpfen hat. Abzüge gibt's für die musikalische Untermalung. Wer zum F braucht eine Tuba auf dem Schlachtfeld? Urgh. (rez)

F1 2010

für PS3, Xbox 360 & PC Während der Saison knallen Formel-1-Qualifyings und -Rennen das Fernsehprogramm an beiden verdammten Wochenend-Nachmittagen in die Tonne. Aber beim Königs-Motorsport ist das wie bei Pornos: Selber machen bereitet mehr Spass. Entwickler Codemasters liefert mit „F1 2010“ nämlich das bis dato wohl vollkommenste Formel-1-Spiel ab inkl. wundertoller Optik und der aus der „DiRT“-Serie Wow, bekannten Rückspulfunktion, falls mal wieder mehr Formel 1 Spoiler an der Leitplanke klebt als an Ihrem Boliden. macht ja Solche Unrealistischkeiten lassen sich jedoch nach Spass! Belieben ab- und Dinge wie Reifenverbrauch und Benzingewicht zuschalten, damit aus dem Arcade- auch zackig ein Simulations-Renner wird. Dafür fehlt es dem Schadensmodell an Glaubwürdigkeit und wo der Splitscreen-MultiplayerMode ist, wissen wir auch nicht. Vielleicht bei Niki Laudas Ohren. (shy)

UFC 2010: UNDISPUTED für PSP THQ portiert seine neuste Ausgabe der Käfig-schlacht für die PSP und das ziemlich sauber. Zumindest auf den ersten Blick. Die Fighter und Spielmodi wurden 1:1 übernommen und machen auch auf dem portablen Gerät eine gute Figur. Im Detail betrachtet fehlt's allerdings doch am letzten Bisschen Politur, das die Stiernacken shiny macht. Auch die Bedienung, die bereits auf der PS3 ziemlich unkomfortabel war, muss auf der PSP noch mehr Haare, respektive Buttons lassen und die unschönen Clipping-Fehler zerren an der Atmosphäre. Schliesslich wollen wir sehen, wie der KNOCK- Kiefer bricht und nicht, wie die Faust darin verschwindet. „UFC 2010“ geht zwar nicht gleich auf OUT! die, haha, Bretter, aber kommt mit den ganzen Mängeln doch zu unfertig daher, um langfristig zu überzeugen. Schade drum. (rez)

KINGDOM HEARTS: BIRTH BY SLEEP für PSP Die „Kingdom Hearts“-Serie verbindet die wichtig-sten beiden Zutaten unseres Heranwachsens mit-einander: Disney-Cartoons und Square(soft)-Rollen-spiele. Der allererste „Kingdom Hearts“-Teil für die PS2 war toll, danach schwächelte die Serie wie Schneewittchen nach dem Apfelbiss. „Birth By Sleep“ für die PSP fängt das Crossover-Franchise wieder auf und erzählt die Vorgeschichte zum ersten Spiel – in drei Kampagnen, welche die drei Kulleraugen-Hauptcharaktere jeweils an ziemlich dieselben Disney-Schau-plätze führt. Das erzeugt manchmal unnötige Monotonie, dafür machen die mit Epilepsie Effekten vollgepumpten Action-Adventure-Kämpfe Spass in und der Schwierigkeitsgrad ist trotz der überniedlichen Disneyland Nebenfiguren (Mickey! Dagobert! Hades! Und fast alle mit Original-Stimmen!) oft happiger als damals der Tod von Bambis Mutter. …Oh, die Bilder kommen wieder hoch. B-Bitte entschuldigen Sie uns. (shy)

MONTAG 1. NOVEMBER 2010, 20.00 HALLENSTADION ZÜRICH WWW.LINKINPARK.COM AKTUELLES ALBUM «A THOUSAND SUNS» IM HANDEL ERHAELTLICH. Vorverkauf bei Ticketcorner unter der Nummer 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif), übers Internet: www.ticketcorner.ch oder bei Die Schweizerische Post, Manor, SBB und Coop City sowie bei allen anderen Ticketcorner Verkaufsstellen. Info: www.goodnews.ch

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REVIEWS

DEAD2 RISING Beat 'em up before they eat you up

GUCKSTU, ZOMBIE! Auch im Jahr 2010 geben Zombies immer noch genug Futter für einen gemütlichen DVD-Abend mit der Freundin und der Schwiegermutter her. Coming soon to your Wohnzimmer:

L.A. Zombie

Wir haben Zombies getötet. Viele Zombies. Mit Schrotflinten, Pistolen, Besen, Baseballschläger, Akkubohrern, Eimern voll mit Akkubohrern, Gitarren, Rollstühlen, Propellerhüten, Kettensägen und etwa 12'000 weiterem Krimskrams. Schön war's. (rez) Mit der Zombie-Apokalypse-Simulation „Dead Rising“ hatte Capcom vor vier Jahren viele Menschen sehr glücklich gemacht. Primär waren das George-A.-Romero-Fans und die Hersteller von Gamepads, denn das fehlende Finetuning und das frustige Speichersystem haben wohl mehr in die Ecke geschmissene Controller auf dem Gewissen als Beth Ditto ChickenWings. Die Kritik haben sich die Entwickler zu Herzen genommen und den Nachfolger um einige Unbequemlichkeiten entschlackt. „Dead Rising 2“ steckt den Spieler in die Lederjacke von Chuck Greene. Ein Ex-Motocrossfahrer, der, äh, ach. Ist doch egal. Zombiespiele haben noch nie mit raffinierten Charakteren um sich gebolzt und auch „Dead Rising 2“ macht da keinen Unterschied. Auch die Story selbst bietet Horror-Trash as usual: Nach dem Outbreak im ersten Teil haben die Zombies weite Teile der USA übernommen. Chucks Tochter ist ebenfalls infiziert, mit dem Medikament „Zombex“ (erhältlich in allen guten Apotheken) lässt sich die Zombiefizierung allerdings aufhalten. Das Medi

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kostet aber Geld und um das zu verdienen, nimmt Chuck an der TV-Show „Terror Is Reality“ teil, wo die Untoten zum Spass gejagt werden. Natürlich läuft was schief, das Gesocks torkelt wenig später durch die Strassen von Fortune City und alle rennen um ihr Leben. Kernpunkt des Spiels ist, nun ja, das Niederstrecken der Zombies. Wie schon im Vorgänger kann nahezu jeder Gegenstand als Waffe zweckentfremdet werden. Klingt lustig? Scheisse ja, ist es auch. „Dead Rising 2“ ist ein Schlachtfest und es drängt sich der Verdacht auf, dass die Missionen rund um Fortune City (Überlebende eskortieren, irre Überlebende exekutieren, Zombex auftreiben) nur beigefügt wurden, um dem Gemetzel eine Kulisse zu bieten. Wem das nicht passt, darf gerne zu „Tetris“ und Kamillentee greifen. ► für PS3, Xbox 360 und PC

Sie haben gedacht „The Human Centipede“ ist die höchste Schaffens-kunst an visuellem Hirnmüll, der je gedreht wurde? Nun, wie wär's damit: Schwuler Zombie wankt durch L.A., wo er dreitagebärtige Beaus tötet, um diese dann anschlies-send ins Leben zurückzuvögeln. Zombie-Gay-Porn. Epic WTF.

Survival Of The Dead

He's back! Regieveteran George A. Romero macht die Untoten-Hatz zum postapokalyptischen Western. Die Zombies sind hier allerdings nicht mehr die Feinde, sondern gehören zur Familie. Zumindest irgendwie. Hunger haben sie noch immer, womit auch des Horrorfans Blutdurst gestillt wird.

The Walking Dead

Die TV-Adaption von Robert Kirkmans ComicSerie wird als heisser Anwärter für den nächsten TV-Strassenfeger gehandelt. Laut Kirkman sind die Zombies mehr Statisten und die Geschichte soll das Zusammen spiel von Menschen in Extremsituationen zeigen.

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30.10. X-TRA (Zürich)

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Unabhängige Studien der Universität Transsilvanien haben ergeben, dass die Chance auf rauschenden Gruppensex bei einer Kostümparty dreimal so hoch ist wie bei einer gewöhnlichen Feier. Das wissen aber eh schon längst alle, die „Eyes Wide Shut“ gesehen haben und bis zum Ende wach geblieben sind. Maskiert feiert es sich auf alle Fälle wesentlich enthemmter, auch ein Grund, warum Halloween in den letzten Jahren auf der ganzen Welt so sehr an Popularität gewonnen hat. Ausserdem beugen Halloween-Partys dem Risiko vor, dass man zu Hause ständig von irgendwelchen Bälgern an die Türe geklingelt wird und Süssigkeiten in Plastiksäcke schaufeln muss wie ein Zoowärter die Elefantenscheisse. Dass die Rattle'n'Roll dieses Jahr die beste Halloween-Party des Landes wird, darauf geben wir Ihnen unseren in dick geronnenem Blut getauchten „GARANTIERT“-Stempel. So legen sich die Gäste nicht nur jedes Jahr für den Kostümwettbewerb zünftig ins Zeug (Vorjahressieger Edward Scissorhands raubt uns noch heute den Schlaf), es krawallen auch musikalische Spukmeister wie die Guana Batz und Vince Ray And The Boneshakers angst- und freudenschweisstreibenden Psychobilly von der Hauptbühne des X-TRA. Küsschen Küsschen (schön blutig) gibt es dann schliesslich bei der Burlesque-Performance von Miss Roxy Diamond (Foti) und geshoppt werden darf am 50s flavoured Market Place. Und-, wie jetzt, Sie wagen sich wirklich dorthin? Na, auf alle Fälle viel Spass. War nett, Sie gekannt zu haben. Ho. Ho. Ho. Hooooo. (rec)

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Demnächst live Mardi Gras.BB

30. Oktober Mahogany Hall (Bern)

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10. Oktober Exil (Zürich) 13. Oktober Fnac (Lausanne)

Chief

12. November Abart (Zürich)

Carl Barât

9. November Mascotte (Zürich)

Volbeat

8. November Eishalle (Winterthur)

The Circle Brothers 9. Oktober Hubertus (Zürich) 20. November Kiff (Aarau)

Nina Kinert

30. November Papiersaal (Zürich)

Molto böse!

MOVIE STAR JUNKIES: 28.10. Café Kairo (Bern) Es ist ja nicht so, dass unsere südlichen Nachbarn nur in der Italodisco mit den Fingern schnippen. Beim Ver-

lassen jener werden sie manchmal auch von einer johlenden Meute auf ratternden Mofas umkreist: Die verwegene Gang der Movie Star Junkies aus Turin rasselt Garage-Punk und Psychobilly und pustete damit auch schon im Vorprogramm der Jon Spencer Blues Explosion die Zuschauer um. Unter Vertrag sind sie bei Voodoo Rhythm, weshalb Sie eigentlich schon jetzt in der Warteschlange vor dem Café Kairo stehen sollten. (rec)

Stone Sour

11. November Volkshaus (Zürich)

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Die Drei von der Tanzstelle

MIDNIGHT JUGGERNAUTS

Beam me up, Scots!

BIFFY CLYRO

21.10. Hive (Zürich), 22.10. Dachstock (Bern)

30.10. Grabenhalle (St. Gallen), 31.10. Kaserne (Basel)

Ach, Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Ihnen das kommende Album von Beyoncé-Schwester Solange Knowles irgendwie noch ganz gut gefällt. Die reiste nämlich extra nach Australien, um mit dem ElectropopTrio Midnight Juggernauts am neuen Werk zu basteln. Trotzdem sind die Juggers, wie wir den Trupp jetzt mal ganz salopp nennen, noch immer am besten, wenn sie nicht die Hofband für R'n'B-Prinzesschen machen, sondern mit ihren sphärischen Tanzhymnen an die besten Momente von MGMT oder den Klaxons erinnern. (rec)

Mittlerweile sollten die Schotten ihren depperten Bandnamen ein wenig bereuen (die noch viel deppertere Geschichte dahinter googeln Sie besser selbst), denn spätestens seit ihrem letzten Album „Only Revolutions“ spielen Biffy Clyro in der ersten Liga of Prog-Rock. Live erst recht, wenn die Herren mit blanker Brust und verschwitztem Bart derart bombastisch losrasseln, dass zum schottischen Siegeszug eigentlich nur noch Mel Gibsons blanker Arsch fehlt. Freeeeeeeeeeeeeeiheit! (rec)

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NACHTLEBEN

DER&ZOO DAS FESTIVAL Clubber füttern verboten! Rex The Dog, gezeichnet vom Nachtleben.

AUS TIMO WAGNERS HAUSBAR:

Double Dip The Chip

-José Cuervo Tequila Blanco -Guacamole-Gewürzmix -Sprite „Ich werde häufig auf meine übermässig vielen unehelichen Kinder in Mexiko angesprochen. Tatsächlich entstanden die meisten davon an nur einem Wochenende. Jenem, an dem ich den Double Dip The Chip entwickelte: Ordentlich Guacamole-Gewürzmischung (im Supermarkt gleich neben den Tacoschalen erhältlich) mit zwei Schlücken Tequila gurgeln. Pussy Gatos spülen danach mit etwas Sprite nach, echte Männer zwirbeln sich dagegen den Schnurbart und machen dem Starlett der örtlichen Eselshow ein Baby.“ ICH-KANN-GAR-NICHT-GLAUBEN-DASS-DA-ALKOHOL-DRINIST-ABER-NACH-DEM-DRITTEN-GLAS-ZIEHE-ICH-ALLEMEINE-KLEIDER-AUS-RATING:

Vor gut einem halben Jahr hat eine kleine Gruppe von Partyveranstalter und -gänger einen gewaltigen Rave aus dem Dancefloor-Boden gestampft. Dank kreativer Promo (in your face DJ Antoine!) und einem tollen Booking (Fukkk Offf, The Sexinvaders…) zog Der Zoo & Die Party bereits in seiner ersten Ausführung über 1'000 Feierwillige aufs Kasernenareal. In November kommt der Zoo wieder in die Stadt. Mit einigen neuen Attraktionen. (rez/nao)

immer vergessen sollte, dass im November der Electroevent des Jahres steigt, wird pünktlich zum Wochenende von im Club tanzenden Löwen daran erinnert. Es müsste allerdings schon verdammt viel Alkohol fliessen, damit man Turntable–Maniacs wie Danger, Fukkk Offf oder Rex The Dog vergisst. Ersterer bewegt sich stilsicher zwischen 80'sActionfilm-Soundtrack und Tanzboden. Er teilt sich an diesem Abend die Decks mit Rave Rabauke Bastian aka Fukkk Offf. Wer am 5. März dabei war, weiss wozu der Hamburger fähig ist. Allen anderen sei empfohlen ein Shirt zum wechseln mitzunehmen. Der Samstag Die tierische Sause war beim Debüt so steht dann im Zeichen der deutsch–englischen erfolgreich, dass sie verdoppelt in die nächste Freundschaft. Berlins hippest, The Sexinvaders, Runde geht. Gleich zwei electroschwangere bezirzen zusammen mit UK–Lad Rex The Dog Nächte sollen am 5. und 6. November die Kaserne durchrütteln. Pläne für Sonntag sollten alle, die es nach der Freitag Nacht nochmals aus dem Bett geschafft haben. also tunlichst gestrichen werden, sofern sie nicht Vorhaben wie „mehrere Alka-Seltzer Der Zoo & Festival am 5. und 6. November schlucken“ oder „erschöpft herumliegen“ im Zeughaus 5 (Zürich). beinhalten. Wer das letzte halbe Jahr nicht unter einem Stein verbracht hat, weiss, dass Der Zoo seine Partys mit ziemlich flauschiger Unterstützung anteast. Will heissen: Wer auch

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Pixelfrischer Atem:

NINTENDO CONTROLLER MINTS

Dank dem NES-Controller lernte Klempner Mario auf unseren Fern-sehgeräten das Laufen. Vier Knöpfe, ein Steuerkreuz und ein kleines bisschen Rot für farbliche Akzente: ein Designklassiker, der uns Zeiten nachseufzen lässt, als Nintendos Gamepads noch nicht ausschauten wie Troll'sche Kriegshelme (Xbox) oder ein Schwangerschaftstest (Wii). In seiner unaufgeregten Schlichtheit wäre der NES-Controller ideal für Rentner zum Aufbewahren ihrer Herzmedikamente. Stattdessen gibt es ihn jetzt aber als Mintbox. Und zwar für CHF 4.90 in den LolipopStores. Auch okay. (rec)

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NACHTLEBEN

Iss was mit:

JOSHUA RADIN IM RESTAURANT DES ZÜRCHER HOTELS AMBASSADOR

Am 6. Oktober hätte Schmusefolker Joshua Radin, Zach „JD“ Braffs Busenfreund, im Zürcher Abart spielen sollen. Weil sein drittes Album „The Rock And The Tide“ dann jedoch in Grossbritannien released wird und er da Promo machen muss, musste er sein Schweizer Konzert auf den Frühling verschieben. Aktuell ist der Amerikaner trotzdem, denn der Vorgänger zum neuen Album, „Simple Times“, ist bei uns erst, räusper, vor einem guten Monat erschienen. Das und seine Liebe zu New York City hat uns Joshua Radin beim Spaghettiplausch erklärt. (shy)

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osh, wie geht's? Ich hab nen ziemlichen Kater, weil wir nach dem Showcase gestern (bei Radio Zürisee, Anm. d. Red.) noch weiterzogen und ich ganz schön viel Wein erwischt hab. Ich brauch was zu essen, um in die Gänge zu kommen.

Wie sieht's da bei euch aus? Nun, wenn wir an die Import-Ware rankommen, ist sie auch gut. Also zum Beispiel eure Schokolade. Die meisten Speisen und Produkte, die ihr hier so gut hinbekommt, sind auch in New York City erhältlich, weil viele Schweizer da leben. Bei uns gibt es für fast alles gibt ein spezielles Geschäft. Wenn du weisst, wo du etwas in NYC suchen musst, dann findest du so ziemlich alles. Einige berühmte Köche aus Italien, Frankreich oder auch Japan leben da und bringen die Spezialitäten ihrer Länder zu uns. New York ist ein kultureller Schmelztiegel, sozusagen das London der USA. Wie gesagt: Darum liebe ich New York.

Was hilft dir am besten gegen den Kater? Pizza Margherita, mein Lieblingsessen. Aber jetzt grad hab ich Lust auf Spaghetti Napoli. Pasta ist nie verkehrt. (Spricht's und bestellt's.) Du kommst aus Cleveland. Ist der Staat berühmt für seine Küche? Nein, nein, in Cleveland isst du den typisch amerikanischen Food. Ich glaube, in ganz Amerika gibt es nichts Spezielles zu Essen, es ist alles ausgeliehen von anderen Ländern. Ich lebe in New York City, da gibt's das Beste aus allen Ländern, kulinarisch gesehen. Du gehst die Strasse runter und findest das beste Sushi, das beste chinesische Essen, den besten Thai-Food, die beste italienische Küche, französische Bistros – es ist fantastisch. --------------------------------------

Hast du uns ein paar Adressen in New York, wo wir gut essen könnten? Ich mag die Cheeseburgers in Great John's Diner. Und ich liebe das Steak Au Poivre bei Raoul's, einem französischen Bistro in Soho. Das war übrigens das erste französische Bistro in Soho. Wenn du Pizza willst, empfehle ich Lombardi. Lombardi's Pizza ist definitiv die beste in ganz New York. Und ich mag den Maiskolben im Café Habana. Wie kommt man denn am schnellsten in diese Restaurants? Zu Fuss. Und das innerhalb weniger Minuten. Ich hab nicht mal ein Auto, dafür aber ein Fahrrad; das ist mehr die europäische Art und Weise, denke ich. Parkieren ist eh viel zu teuer in New York City, als ob du eine Wohnung mieten würdest für deine Karre. Dafür ist mein Fahrrad ziemlich cool, weil es sehr alt ist. Aber lass in New York City niemals dein Fahrrad über Nacht draussen. Die fahren da mit ganzen Trucks herum, kappen jedes Veloschloss, laden die Räder ein und verkaufen sie dann. Wahrscheinlich in New Jersey. Als Schweizer sind wir ja verwöhnt in Sachen Schokolade.

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Restaurant / Hotel Ambassador Falkenstrasse 6 8008 Zürich -------------------------------------

Joshua Radin „Simple Times“ (Warner Music) jetzt erhältlich.

Auf Tour bist du wahrscheinlich in den seltensten Fällen an Orten, wo eine Essens-Vielfalt wie in New York City vor der Tourbus-Tür wartet. Was machst du dann? Ich benutze die iPhone-App „Yelp“. Ich wähle zum Beispiel „mexikanisches Essen“ und „in der Umgebung“ aus und schon hab ich eine Liste mit passenden Restaurants inklusive Reviews. Leider funktioniert das nicht in Europa. Aber wenn ich in Amerika mit „Yelp“ den besten Mexikaner im Umkreis gefunden hab, hol ich einfach mein Fahrrad aus dem Tourbus und fahre dorthin.

„Wenn du weisst, wo du suchen musst, dann findest du in New York City so ziemlich alles.“ –Joshua Radint Wenn du so leidenschaftlich gerne und scheinbar oft isst, hat du sicher auch eine unschöne Food-Story zu erzählen, nicht? Oh ja. Das Schlimmste Erlebnis hatte ich mal am Sundance Film Festival, wo ich mir mit Enten-Salat den Magen verdorben hab. In diesem Restaurant wird ich nie wieder essen. Zu schlechten Erfahrungen mit Essen und Trinken fällt mir nur ein, dass ich nach 17 Uhr keinen Kaffee mehr trinken sollte, da ich sonst die ganze Nacht nicht schlafen kann. Kiffen könnte ich dafür den ganzen Tag lang.

DR

JAC Whi Lyn

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RENAULT DEZIR Projekt der Begierde

Liberté, égalité, électricité. Renaults DesignChef Laurens van den Acker dirigiert die Marke mit dem Rhombus mit dieser Weltpremiere in eine völlig neue Richtung. Die Fahrgastzelle des elektrobetriebenen DeZir erinnert an das Cockpit eines Jagd-fliegers. Heckscheibe? Pfff. Braucht der Franzose nicht. Zwei Kameras verschaffen dem Fahrer – trotz Baguette-Ladung – freie Rundumsicht nach hinten. Und wie summt der Elektrobolide? Renault hat eine „akustische Signatur“ entwickelt. Die Geräusch-kulisse warnt andere Verkehrsteilnehmer und gibt dem Fahrer die Möglichkeit, jederzeit seine eigene Klangwelt zu programmieren. Wie wär's mit Motörhead? Motor: 24 kWh Elektromotor Leistung: 150 PS Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h 0-100 km/h: 5,0 s Gewicht: 830 kg Preis: k.A.

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Range Rover, das standesgemässe Gefährt für Landärzte, Gutsbesitzer und Züriberg-Tussis? Irgendwie schon, aber mit dem Evoque soll alles anders werden. Der leichteste, sparsamste und kleinste Rangie aller Zeiten sieht ausserordentlich putzig aus. Hauptmerkmal ist wohl die deutlich nach hinten abfallende Dachlinie. Die Briten haben es dabei nicht ganz so weit getrieben wie BMW beim X6. Ex-Posh-Spice Victoria Beckham stand übrigens für den Evoque Pate und legte hier und da sogar Hand an. Woran? Gottlob nur an die Innenraumgestaltung und Material-auswahl.

Aus dem Land der unbegrenzten Öl-Lecks kommt dieser Rocco Siffredi unter den Cadillacs. Das stärkste Serientriebwerk in der Geschichte der EdelMarke katapultiert den Fahrer ins Land der Glücklichen und zu ungeahntem Spritverbrauch. Mit sagenhaften 747 Newtonmetern wütet das gepimpte Aggregat der Corvette ZR-1 nun im Caddy mit einem solch bestialischen Sound, der eine „akustische Signatur“, wie beim obigen Renault, extrem überflüssig macht. Die Karre besorgt's Ihnen, andernfalls können Sie immer noch auf Herrn Siffredi zurückgreifen.

Motor: R4 2,0 Liter Leistung: 240 PS Höchstgeschwindigkeit: k.A. 0-100 km/h: 7,1 s Gewicht: k.A. Preis: Ab ca. Fr. 60'000.–

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LIGHT & SOUND Es werde Licht! (und Ton)

Früher, als wir noch unsere verschwitzten Hände auf die Hüften und Schultern verpickelter Tanzpartner legten und Roxette „Spending My Time“ aus der Stereoanlage plärrte, reichte es völlig, wenn im Jugendrüümli eine Discokugel von der Decke baumelte und aus der Ecke ab und zu ein rot-grün-gelb-blaues Licht gefunkelt wurde. Mit den trockenen Händen kamen auch die gestiegenen Ansprüche und so sind eine ordentliche Licht- und Tonanlage mittlerweile essentiell für das Konzert- und Clubbingerlebnis. Alles rund um die grosse Kunst des Hell und Dunkels sowie dem Laut und Leise gibt es an der Light & Sound. Die Schweizer Fachmesse für Veranstaltungs- und Medientechnik informiert über alle Bereiche der Audio-, Studio-, AV- und Bühnentechnik. Ebenso präsentiert werden die neusten Entwicklungen beim DJ Equipment, Home Recording oder Lichtdesign. Workshops und jede Menge digitale Musikinstrumente zum Ausprobieren warten ebenfalls auf die Besucher. Absoluter Pflichtbesuch für alle, die ihren Gästen Augen und Ohren machen wollen, ganz egal ob im Fussballstadion oder dem Partykeller. (rec) ► Light & Sound vom 16. – 18. Oktober in der Messe Luzern, weitere Infos unter www.lightandsound.ch. Und für ROCKSTAR-Leser gibt's noch ein besonderes Zückerchen: Wenn Sie den Ticketvorverkauf von www.lightandsound.ch benutzen und dabei den Promotion Code M8PZv7V verwenden, gibt's den Eintritt für CHF 8.— statt 16.—. Der Code ist nicht an der Tageskasse gültig und gilt solange Vorrat.

NEUMANN TLM 102: Scream baby, scream!

Wenn es um den Mikrofonbau geht, ist die Firma Neumann aus Berlin eine der legendärsten Adressen. Seit 1928 hat Neumann die Mikrofontechnik immer wieder mit revolutionären Modellen geprägt und steht heute für High-End-Produkte, die in keinem Studio fehlen dürfen. Egal ob die Beatles, Rolling Stones oder Oasis, alle haben mit Neumann Mikrofonen gearbeitet und der Sound wurde dadurch massgeblich beeinflusst. Doch wie so oft im Leben ist Gutes eben auch richtig teuer. Also was tun, wenn Prostitution kein Ausweg ist? Ganz einfach: das neue TLM 102 kaufen und losrocken! Endlich kann auch ein Normalsterblicher ohne Gold-küsten-Daddy in den Genuss des crispy Neumann Sounds kommen. Das TLM 102 ist zwar klein und schnuckelig, dafür ganz gross im Sound. Obwohl es hauptsächlich für Gesangsaufnahmen entwickelt wurde, kann es auch mithalten, wenn es mal richtig laut wird, wie zum Beispiel bei Gitarren oder Drums. (lev) ► Ladenpreis CHF 770.—, Infos unter: www.neumann.com.

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KORG SOUND ON SOUND: Loop till you drop! Jeder weiss, dass wirklich gute Musik nur in stickigen, verrauchten und zugemüllten Studios entsteht und nicht während der Fahrt zur Arbeit. Das hält die tapferen Japaner von Korg nicht davon ab, uns vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Diesmal könnten sie sogar Erfolg haben, denn das Sound on Sound ist das Schweizer Armeemesser der portablen Recorder. Das Teil kann über den eingebauten Gitarren-, Mic- oder Lineeingang als Looper missbraucht werden und ermöglicht unendlich viele Loops übereinander zu spielen. Der Hammer dabei ist, dass man die Loops einzeln per USB auf den Computer beamen und dort nach Lust und Laune weiter bearbeiten kann. Wobei das schicke Teil auch ohne Computer vor inneren Werten nur so strotzt: 100 eingebaute Effekte und Dynamics, Timestretch, Metronom, Tuner, eingebautes Mikro und Lautsprecher, Kopfhörer-Ausgang, Touchscreen und SD-CardSlot. Bleibt nur noch die Frage: Wo bleibt Ihre Mucke? (lev) ► Erhältlich für CHF 389.— bei www.houseofsound.ch.

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PROPELLERHEAD REBIRTH FÜR IPAD/IPHONE: Back to Rebirth

Nachdem der Software Hersteller Propellerhead Ende der Neunziger die Roland Synthesizer und Drummachines für den Computer neugeboren hatte, liegt nun die Version fürs iPad und iPhone vor. Und genauso wie die PC-Version macht die AppVariante richtig Laune. Zwei virtuelle TB 303 Synthesizer und je eine TR 808/TR 909 Drummachine plus Effekte und Mixer bringen das iPad oder iPhone zum Rocken. Zusätzliche Modifikationen erweitern dabei das Klanspektrum erheblich. Egal ob minimalistischer Electro oder nervtötende Acid Sounds, dieses App ist eine Offenbarung, auch wenn die Bedienung ein bisschen fummelig ist und die Lautsprecher kurz vor dem Infarkt stehen. Trotzdem lässt sich ganz simpel und intuitiv ein Track erstellen. Für knapp 16 Dollar ein Muss für alle, die Musik als Droge verstehen. ► Erhältlich für CHF 15.50 unter wwwrebirthapp.com.

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BROWNSVILLE RECORDS: We built this city on Rock and Roll!

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seiner Lieblingsbands direkt mitfinanziert, ist nicht neu, hat aber im Ausland bereits lecker musikalische FrĂźchte getragen. Patrick Wolfs letztes Album „The Bachelor“ wurde Ăźber die Statt Ihr sauer verdientes Geld in einen goldenen KĂźnstleraktie Bandstocks mitgetragen, die Futtertrog fĂźr die Lieblingskuh bei „FarmVille“ zu deutschen Indiedarlings Angelika Express verballern, investieren Sie es doch besser in ein begrĂźndeten mit ihrem letzten Album „Goldener anderes Städtchen, das gerade im Begriff ist, im Trash“ den, nun ja, Investmentrock. Und wer Internet zu gedeihen. Brownsville Records ist das regelmässig Ăźber die neusten Arbeiten der jĂźngste Plattenlabel der Schweiz und wie das so EinstĂźrzenden Neubauten informiert werden ist mit Neugeborenen, stellen sie alles gehĂśrig auf den Kopf. Das Unternehmen finanziert sich Ăźber BĂźrger- (jährlich CHF 50.—) und EhrenbĂźrgerbeiträge (jährlich CHF 250.—). Wer sich fĂźr diesen Betrag in Brownsville einbĂźrgert, hat Anrecht auf diverse VergĂźnstigungen und Leckerlis Ă la Meet & Greets und frĂźhere Releasetermine auf die Alben der BrownsvilleBands. Zusätzlich kann man mit einem Ambassadorbeitrag von CHF 500.— gezielt in Projekte einzelner Bands investieren und staubt dabei zusätzliche Vorteile wie gratis Konzerttickets ab. Ein Plattenlabel? Auch. Daneben ist Brownsville Records vor allem aber auch eins: die mĂśgliche Zukunft der Musikindustrie. (rec)

will, muss zwar ein paar Scheinchen in die Bandkasse abdrßcken, wird dafßr aber regelmässig mit Online-Events und Goodies versorgt. Big City Beats? Während die grossen Musikkonzerne weiter nach LÜsungen (also eigentlich: Geld) suchen, damit aufgrund schwindender Umsätze das Mahagonipult in der Chefetage nicht durch einen IKEA-Klapptisch ersetzt werden muss, basteln innovative Bands und Kleinstlabel wie Brownsville Records also fleissig an MÜglichkeiten, dass auch Bands jenseits des Stadionformats ihre Alben finanzieren kÜnnen. Brownsville agiert dabei gleichzeitig auch als Produktionsstätte, Community-Plattform und Event-Agentur. Alles unter nicht einem, sondern vielen Dächern einer virtuellen Stadt, die mÜglicherweise schon bald zur zukunftsweisenden Metropole anwachsen kÜnnte.

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â–ş www.brownsvillerecords.com, erster Release „IV“ von Pure Inc. (Brownsville/Irascible) erscheint am 29.10.

Blue Chip Bands Dass der Fan zum Investor wird und die Alben

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Musik liegt in der Luft Der Musikstreamdienst Simfy Ăśffnet seine Schleusen jetzt auch in der Schweiz. Und das mit Millionen von Songs, legal und gratis. We like. (nao) CDs haben das Vinyl gelyncht, MP3s haben die CDs gemeuchelt und mit dem Aufkommen der Musikstreams im Internet dĂźrfte die Totenmesse der MP3s auch schon bald eingeläutet sein. Eine Revolution, der sich dank Simfy jetzt auch der Schweizer Musikkonsument anschliessen darf. GegrĂźndet wurde das Unternehmen Ende 2007 in Berlin von zwei Jungs, deren Alter zusammen genommen weniger beträgt als das von Aerosmiths Steven Tyler. Ihr Ziel: „Musik soll kĂźnftig per Stream immer und Ăźberall verfĂźgbar sein und soll nicht mĂźhsam heruntergeladen, gespeichert oder kopiert werden“. Platten, Kassetten oder CDs brauchen zu viel Platz in der Wohnung und billig sind sie auch nicht. Auch MP3s mĂźllen die Festplatte zu und strapazieren unsere Geduld mit Downloadzeiten. Nicht so mit dem Musikstream von Simfy. Wer sich einen kostenlosen Account auf www.simfy.ch zu legt, kann sich durch 6,2 Millionen Songs durchstĂśbern, diese zu persĂśnlichen Playlists

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zusammen stellen, immer wieder anhĂśren und per Facebook oder Twitter mit seinen Freunden teilen. Wer seine Playlists auf ein Smartphone Ăźbertragen will, damit er auch jenseits des Computerbildschirms in den Genuss seiner Lieblingssongs kommt, braucht jedoch einen Premium-Account fĂźr monatlich CHF 14.50. In der Schweiz sind alle grossen Musiklabels (Universal, Warner, Sony, EMI) sowie die wichtigsten Independents und Schweizer KĂźnstler mit an Bord. Die Auswahl der KĂźnstler auf dem Musikportal ist fĂźr einen Durchschnitts-Musik-Fan also befriedigend gross. Bei unserem spontanen Test konnten beispielsweise Two Door Cinema Club, The Thermals und Neil fucking Diamond gefunden werden. Rollen Sie also Ihre MP3-Sammlung in einen Teppich und schmeissen Sie diesen in tiefster Nacht in einen abgelegenen Fluss. Denn dieser Stream ist nicht mehr aufzuhalten.

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HĂśren was wir hĂśren?

Folgen Sie uns auf: www.twitter.com/ROCKSTARmag und www.facebook.com/ROCKSTARmag, wo wir regelmässig unsere Simfy-Playlists shären und weiteren Schabernack treiben.

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IMPRESSUM ROCKSTAR MAGAZINE Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz. Chefredaktor: Michael Rechsteiner (rec)

Herausgeberin: All 4 Music & Lifestyle GmbH

Redaktionspraktikantin: Naomi Bowler (nao)

Geschäftsführer: Joel Meier

Redaktion: Elena Cali (eli) Katinka Oppeck (kätt) Louise de Marais (lou) David Gadze (dave) Marco Rüegg (rgg) Rainer Etzweiler (rez) Schimun Krausz (shy)

Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum

Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Christian Wyss (wyc) Cyril Schicker (cys) Danko Jones David Branca (drum) Guesha Adilji (gsh) Franz X.A. Zipperer (zip) Kaspar Isler (kis) Katja Schwemmers (kts) Levent Demirel (lev) Lukas Rühli (lru) Mario Corpataux (mac) Margg Zanella (maz) Patrik Wydler (pat) Sascha Wydler (saw) Timo Wagner (hiv) Konzertfotos: Melanie Wydler Ian Keates Cover: Models: Vesna, Andy, Maja Foto: Anthony Mangham Grafik & Layout: Joel Meier Korrektorat: Schimun Krausz André Reithebuch Propaganda & Events: Chantal Thalmann Stefanie Camenisch

Vetrieb: All 4 Music & Lifestyle GmbH Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG,Muttenz Jahresabo: CHF 99.- (Ausland Euro 69.-) abo@rockstar.ch Auflage: 50'000 Ex. Leser: 106 000 (MACH 2010-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Zweierstrasse 129 CH-8003 Zürich Telefon: +41 43 333 09 04 Telefax: +41 43 333 09 06 E-Mail: redaktion@rockstar.ch Anzeigen: All 4 Music & Lifestyle GmbH Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz Telefon:+41 41 799 59 50 Telefax:+41 41 799 59 51 E-Mail: rockstar@all4music.ch Web: www.all4music.ch Anzeigenleitung: Joel Meier Tel. +41 (0)43 333 09 04 Fax. +41 (0)41 799 59 51 rockstar@rockstar.ch

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Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RockStar Magazine, Wettbewerb «Betreff», Zweierstrasse 129, 8003 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. RockStar Magazine behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. SMS-Newsletter abbestellen per SMS mit dem Text «Stop Pass» an die Zielnummer 543. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, Druckfehler und irrtümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RockStar Magazine ist eine eingetragene Marke der All 4 Music & Lifestyle GmbH (c) 2009

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