STAD T ALTE NS TE IG S TÄD T EBAU L I C H- F R EI R AU MP LA N ER I S CHE R A HM ENP L A NU NG U NT ER E S TA DT Tex t l ic h e E rl ä u t eru n g e n
30. April 2016 ARGE GrüneWelle / LIMA*
Inhalt Vorwort: Ziele der Rahmenplanung Teil A - Konzeption 1 Identitäten 2 Freiräumliche Potenziale 3 Freiräumliches Gerüst 4 Freiraumtypologien 5 Städtebauliche Aspekte 5.1 Nutzungsschwerpunkte 5.2 Hochbau 6 Verkehrsorganisation 6.1 Motorisierter Verkehr 6.2 Ruhender Verkehr und ÖPNV 6.3 Qualifizierung der Fuß- und Radwege 6.4 Querschnitte Poststraße 6.5 Querschnitte Rosenstraße 7 Beleuchtungskonzept 8 Erlebbarkeit der Nagold 9 Nagoldtreppen 9.1 Variante 1: Fluttore 9.2 Variante 2: Dammbalken Teil B - Detailausschnitte 1 Postplatz und Stadteingang Ost 2 Marktplatz 3 Sternenplatz und Stadteingang Nord-West 4 Kaufhausplatz 5 Saumarkt 6 Schwanenplatz 7 Stadtgarten
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Teil C - Gestaltungskatalog Ziele des Gestaltungskatalogs 1 Belagsoberflächen 2 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum 3 Baumstellungen 4 Gehölze 4.1 Großbäume / Solitäre 4.2 Gehölze mit Bezug zum Wasser 4.3 Straßenbäume 5 Baumscheiben 6 Pflanzungen 6.1 Pflanzgefäße 6.2 Stauden 7 Wasserelemente 8 Beleuchtung 8.1 Beleuchtungssysteme 8.2 Atmosphärisches Licht 9 Sitzgelegenheiten - Möblierungssystem 10 Innenstadt-Spielgeräte 11 Stahlbauteile Handläufe und Geländer 12 Absperrsysteme 13 Fahrradanlehnbügel und Mülleimer 14 Bushäuschen und Sonnenschirme
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Vorwort: Ziele der Rahmenplanung Sinn und Zweck Die städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplanung stellt eine Leitlinie dar, für eine zielgerichtete, koherente und langfristige Entwicklung des öffentlichen Raums in der Unteren Stadt. Bei dieser Planung geht es nicht um örtliche Details, sondern um den Blick für das Ganze und um die Herstellung von Zusammenhängen, Beziehungen und Kontinuität. Formuliert werden übergeordnete stadträumliche Zielsetzungen, freiräumliche Entwicklungsstrategien und gestalterische Leitgedanken, um nach dem Vorbild der Altstadt auch die Unteren Stadt als einen Stadtteil mit starker Identität, großem Wiedererkennungswert und einzigartigen Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum zu entwickeln.
5 Hinweise zur Anwendung und Implementierung Das vorliegende Dokument soll kein starren Vorgaben machen, sondern Sorge tragen, dass zukünftige Entwicklungen in der Unteren Stadt mit Weitsicht, Zielbewusstsein und Kontinuität erfolgen. Eine Weiterentwicklung bzw. Fortschreibung der Rahmenplanung stellt sicher, dass erforderliche Reaktionen auf zeitgenössische Anforderungen nicht zu Konzeptlosigkeit führen. Die Handreichung im Format A4 soll ermöglichen, die enthaltenen Leitgedanken im Alltag der Stadtverwaltung schnell und praktisch in die Entscheidungsfindungsprozesse zu integrieren.
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TE IL A KO NZ EP T I O N
1 Identitäten Die Altstadt und die Unterer Stadt haben eine jeweils einzigartige Identität. Die unterschiedlichen stadträumlichen Potenziale sollen herausgearbeitet und gestärkt werden:
Die denkmalgeschützte ALTSTADT ist das historische Zentrum, das würdevoll über dem Nagoldtal trohnt. Heute bildet sie das Wiedererkennungsmerkmal Altensteigs und die kulturelle Krone der Stadt. • historische Altstadt • kulturelles, identitätsstiftendes Herz • Spornlage, Weite, Sichtbeziehungen • Steigen und Stiegen • Ruhe, Langsamkeit, Kontinuität • Buntsandstein
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Die UNTERE STADT ist das moderne, wirtschaftliche Zentrum Altensteigs. Der Talraum ist geprägt durch die Nagold, mäandrierende Straßenräume und den Fluss von Fußgängern, Verkehr und Waren. Nutzungsdichte, Frequenz und Vielfalt machen die Untere Stadt zum urbanen, dynamischen Stadtkern. • modernes Zentrum • öffentliches Leben, wirtschaftliches Treiben • Dichte, Tallage, Flussraum Nagold • Wechsel von Straßenzügen und Plätzen • Dynamik, Betriebsamkeit, Veränderung • Schwarzwald-Granit
Rahmenplanung Untere Stadt
1 Identitäten Die historische und trohnende Altstadt
Teil A - Konzeption
Die urbane und dynamische Untere Stadt
Historischer Erhalt Das historische, weithin sichtbare Ensemble hat eine herausragende identitätsstiftende und kulturelle Bedeutung für die Stadt. Die Herausforderung liegt in zeitgemäßen Nutzungen der historischen Substanz.
Moderne Impulse In der dynamischen, sich schnell wandelnden Unteren Stadt ist Raum für moderne Impulse im Stadtbild und zeitgemäße Anpassungen.
Ruhender Bergsporn Die extreme Topografie der Altstadt steht für ihre Einzigartigkeit. Mit Steigen und Stiegen, Aussichts- und Rastpunkten wird sie verknüpft mit der Unteren Stadt.
Dynamisch-urbane Talaue Nicht nur die Nagold, auch Poststraße und Rosenstraße mäandrieren durch den urbanen, ökonomisch lebhaften Talraum. Die Rhythmik von engen Straßenund weiten Platzräumen bildet ein starkes stadträumliches Gerüst.
Buntsandstein Die durchgängige Gestaltung mit Buntsandstein in der Altstadt steht mit ihrer Eigenständigkeit Pate für die Zielsetzung einer gestalterisch koherenten, unverwechselbaren Identität in der Unteren Stadt.
Schwarzwald-Granit Die Gestaltung der öffentlichen Freiräume in der Unteren Stadt mit rötlichem Schwarzwald- bzw. Vogesen-Granit ist dem Geröll im Flussbett der Nagold entlehnt.
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2 Freiräumliche Potenziale Geöffnete Erdgeschosszonen mit öffentlichen Nutzungen Vielfältige öffentliche Nutzungen in der Stadt, wie Läden, Geschäfte, Dienstleister, Gastronomie und öffentliche Einrichtungen, sind die Voraussetzung für einen lebendigen, frequentierten öffentlichen Raum, die den Besuch in der Innenstadt attraktiv machen. Durch die hohe Dichte in der Unteren Stadt herrschen gute Voraussetzungen für urbanes Leben. Belebte, bewirtete Platzräume Während Nutzungs- und bauliche Dichte für Besucherfrequenz sorgen, sind attraktive Freiräume entscheidend für das Verweilen der Besucher. Platzsituationen mit Cafés, Eisdielen und gastronomischer Außenbewirtung geben Anlass und Gelegenheit zu verweilen und das urbane Leben der Innenstadt zu genießen.
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Erlebbarkeit Flussraum Nagold Der Flussraum der Nagold birgt ein großes, nicht ausgeschöpftes Freiraumpotenzial für die Untere Stadt. Bislang ist das Gewässer im Stadtraum kaum zugänglich und erfahrbar. Um das enorme Erlebnis- und Aufenthaltspotenzial der Nagold zu aktivieren, kann der Stadtraum bewusst vielfältige, neugestaltete und inszenierte Beziehungen mit dem Wasser eingehen. Öffentliche Grünflächen Bei der hohen baulichen Dichte der Unteren Stadt sind Grünflächen wichtige Bausteine für Stadtklima und Aufenthalt. Es existieren mehrere kleinräumige Grünflächen in Nähe zum Wasser, welche bislang jedoch nicht hinreichend zugänglich gemacht, in den Stadtraum vernetzt und gestalterisch aufgewertet sind.
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Rahmenplanung Untere Stadt
2 Freiräumliche Potenziale Blickbeziehungen zur Altstadt Die einzigartige Kulisse der Altstadt ist identitätsprägend für Altensteig. Die Wahrnehmbarkeit und Inszenierung dieser Stadtansicht ist wichtig für die öffentliche Wahrnehmung, den Wiedererkennungswert und die Verortung der Stadt.
Verknüpfungen zur Altstadt Die starke Topografie und der Zweiklang von Altstadt und Unterer Stadt charakterisieren die unverwechselbare Stadtstruktur Altensteigs. Die Stiegen und Steigen sind die Bindeglieder. Sie sind als eigentümliche, reizvolle Freiraumelemente zu lesen, die mit Aussichts- und Rastpunkten in ihrer Erlebnisqualität aufgewertet werden können. Moderne, baukulturelle Impulse Während die Altstadt mit ihrem historischen Bestand punktet, steht die Untere Stadt für das moderne, zeitgenössische Altensteig. Hier liegen die Chancen für eine zeitgemäße städtebauliche Weiterentwicklung, für bauliche Erneuerung und qualitätvolle Architektur, die frischen Wind in den Stadtraum bringen. Bequeme, qualitätsvolle Verbindungen zu Fuß Die hohe Dichte der Unteren Stadt sorgt für kurze Wege. Die Freiraumstruktur ist gekennzeichnet durch eine lebhaften Wechsel zwischen weiten Platzräumen und schmalen Straßenräumen. Eine engmaschige Verknüpfung zwischen den Plätzen mit Brücken über die Nagold können für ein abwechslungsreiches, spannendes und gleichzeitig bequemes Fußwegenetz sorgen.
Teil A - Konzeption
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3 Freiräumliches Gerüst Die Untere Stadt ist charakterisiert durch einen lebhaften Wechsel zwischen Enge und Weite, zwischen Straßenzügen und Platzsituationen. Die rhythmische Abfolge gestalteter, öffentlichen Freiräume, verknüpft durch Brücken und Fußwege über die Nagold, können für ein engmaschisches, attraktives Netz der fußläufigen Erschließung sorgen. In der hoch verdichteten, urbanisierten Talsohle der Unteren Stadt gilt es, die freiräumlichen Potenziale der Nagold zu aktivieren und vorhandene Grünräume in Wert zu setzen, um Aufenthaltsqualtiäten zu verbessern und die Attraktivität als Einkaufsort zu stärken. Die Verknüpfung mit der identitätstiftenden Altstadt gilt es durch eine Vermehrung und Aufwertung der Verbindungen zu verbessern. Aussichtspunkte und Ruhebänke können die anstrengenden Wege in ihrer Erlebnisqualität verbessern. Eine Inszenierung der Steigen und Stiegen an den Anknüpfungspunkten macht die Stadtstruktur ablesbar.
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Rahmenplanung Untere Stadt
4 Freiraumtypologien Die verschiedenen Freiräume der Unteren Stadt haben unterschiedliche Qualitäten, Funktionen und Nutzungsansprüche. Dem gemäß müssen die einzelnen Freiräume entsprechend ihrer Bedeutung für den Gesamtkontext der Stadt gestaltet werden. Der Marktplatz mit Rathausplatz stellt das Herzstück des öffentlichen Lebens in der Unteren Stadt dar und soll dementsprechend als repräsentativer Raum gestaltet und ablesbar sein. Mit Außenbewirtung, hoher Besucherfrequenz, öffentlichen Gebäuden und Veranstaltungen sind hier Räume für Begegnung und soziale Interaktion. Die Schwanenbrücke und der Schwanenplatz bilden die zentrale Verbindungsachse zur Altstadt, zum Schloss und zur Stadtkirche. Einen besonders günstig gelegenen Aufenthaltsraum mit hoher stadtbildprägenden Wirkung stellt der Saumarkt dar, mit dem neuen Zugang zur Nagold und der Öffnung des Polizeigartens. Auch die Stadteingänge haben diese Funktion und besitzen mit ihren Grünflächen an der Nagold eine besondere Aufenthaltsqualität.
Repräsentative Räume Aufenthaltsräume Durchgangsräume Grünräume Straßenräume Stadteingänge
Teil A - Konzeption
Die übrigen Platzräume haben als Durchgangsräume eine tendenziell dienende und funktionalere Zweckbestimmung, auch wenn der Postplatz beispielsweise den Auftakt nach Altensteig bildet. Die Gestaltung dieser Räume soll etwas zurücktreten und Parkierungsmöglichkeiten können ausgeschöpft werden. Die schmalen Straßenräume werden mit neuen Querprofilen, abgesenkten Bordsteinkanten und einheitlicher Farbgebung als durchgängige Einheiten gestaltet und für Fußgänger aufgewertet.
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5.1 Städtebauliche Aspekte - Nutzungsschwerpunkte Altstadt
Rosenstraße
Altstadt - Wohnen und Kultur Die Altstadt Wohnen bietet priviligierte Erholung Wohnlagen und ein breites Bildung kulturelles Angebot.
Wohnen Erholung
Bildung
Gastronomie
Kultur
Schloss Dienstleistung
Gewerbe Einzelhandel
Altstadt
Kultur
Gastronomie
Fachwerkhäuser, Schloss, Stadtkirche, Museen, Kunst, Dienstleistung Gewerbe Amphitheater, Galerien, Einzelhandel Kunsthandwerk ...
Rosenstraße Altstadt
Bild
Kultur
Dienstleis
Poststraße
Rosenstraße Rosenstraße - Gastronomie und Dienstleistungen
Neubau Bildung
Wohnen
Wohnen Erholung
Bildung
Wohnen
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Gastronomie
Kultur
Dienstleistung
Gewerbe
Rathaus
Erholung
Bildung
Wohnen
Gewerbe
Gastronomie
Kultur
Gewerbe Einzelhandel
Gastronomie
Dienstleistung
Gewerbe
Dienstleistung Einzelhandel Einzelhandel
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Erholung
Gastronomie
Kultur
Rosenstraße
Einzelhandel
und Gewerbe
Wohnen
Gewerbe
Bildung
Wohnen
Erholung Erholung
Bildung
Kultur
Gastronomie
Kultur
Gastronomie
Dienstleistung Dienstleistung
Gewerbe Einzelhandel Einzelhandel
Poststraße
Gewerbe
Bild
Gastronomie Gastronomie
Poststraße
Erholung
Bildung
Kultur Kultur
Restaurant, Café, Bäckerei, Dienstleistung Gewerbe Bar, Frisör, Ärztehaus, Bank, Dienstleistung Gewerbe Reisebüro ... Einzelhandel
Gewerbe Einzelhandel
Rosenstraße Poststraße - Einzelhandel
Wohnen
Wohnen
Dienstleistung
Dienstleistung
Rosenstraße Altstadt
Kultur
Gastronomie Gastronomie
Einzelhandel
Altstadt
Bildung
Kultur Kultur
Dienstleistung
Einzelhandel
Erholung Erholung
Bildung
Die Rosenstraße hat mehr Wohnen Wohnen Muße Bildung als die Poststraße. Sie Erholung Erholung Bildung soll einladen zu Besorgungen zu Fuß und zum Genuss.
Poststraße
Die Poststraße ist geprägt durch eine hohe Frequenz, Wohnen schnelle Erreichbarkeit Erholung und Bildung gutes Parkplatzangebot. Kultur
Gastronomie
Fachgeschäfte, Apotheke, Modegeschäfte, Schreibwaren, Dienstleistung Gewerbe ... Lebensmittel, Eisdiele, Kiosk Einzelhandel
Rahmenplanung Untere Stadt
Kultur
Dienstleis
5.2 Städtebauliche Aspekte - Hochbau Erdgeschosszonen als Teil des öffentlichen Raums Erst durch frequenzbringende, öffentliche Nutzungen wird dem Stadtraum Leben eingehaucht. Insbesondere Platzräume werden durch belebte und dem öffentlichem Raum zugehörige Erdgeschosszonen zu attraktivem urbanen Raum, ansonsten würden sie als tote Restflächen wahrgenommen. Das Potenzial für Einzelhandel, Gewerbe, Gastronomie und Dienstleister und attraktiver Freiraumgestaltung gehen dabei Hand in Hand. Bei städtebaulichen Entwicklungs- und Sanierungsmaßnahmen muss für eine Aktivierung der Erdgeschosszonen gesorgt werden. Gestalterische Einheit der Gebäudefassaden Bunt durchmischte Vordächer, Anbauten, Renovierungsarbeiten, Balkone, Loggien und Fassadenelemente aus unterschiedlichen Zeitschichten an ein und demselben Gebäude führen zu einem konfusen, unstimmigen Stadtbild. Bei der Förderung im Sanierungsgebiet Untere Stadt ist Wert zu legen auf eine gestalterische Einheit und Qualität der Gebäudefassaden.
Rückbau der Vordächer Der ohnehin enge Straßenraumquerschnitt der Poststraße wird zusätzlich eingeengt durch eine Vielzahl an Vordächern. Ein sukzessiver Rückbau der Vordächer im Zuge des Sanierungsprogramms sorgt für einen helleren, offeneren und freundlicheren Straßenraum.
Teil A - Konzeption
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5.2 Städtebauliche Aspekte - Hochbau Rückversetzung Baulinie Poststraße, Querschnitt mind. 14 m Bei Neubauten entlang der Poststraße ist im Zuge der baurechtlichen Genehmigung dafür Sorge zu tragen, dass der enge Straßenraum im ohnehin engen, dunklen Nagoldtal aufgeweitet wird. Mit einem Straßenraumquerschnitt von mindestens 14 m wird ausreichend Raum geschaffen für eine sichere Straßenbreite, für komfortable Gehwege und ausreichend Parkierungsangebote entlang der Straße.
Rückversetzung Baulinie entlang der Ufermauer Nagold Die Nagold ist auf ihrem gesamten Verlauf durch die Untere Stadt eingeschnürt, im engen Korsett enger Ufermauern. Dies hat aus Gründen des Hochwasserschutzes auch seine Berechtigung. Durch eine Rückversetzung der Baulinie entlang der Ufermauer mit mindesten 2 m Abstand für Hochbauten eröffnen sich jedoch ganz neue Möglichkeiten für die Integration der Nagold in die Wahrnehmung und Nutzung des Flussraumes im öffentlichen und privaten Raum entlang des Gewässers.
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Attraktive Fassadengestaltung entlang der Nagold Für eine positive Erlebbarkeit der Nagold und reizvolle Blickbeziehungen im Flussraum der Unteren Stadt muss die Bebauung entlang der Nagold ihren Hinterhofcharakter verlieren. Auch für die Wohnqualität und Aufenthaltsqualität der beengten Privatgrundstücke selbst liegen hier große Potenziale, die den Eigentümern im Zuge des Sanierungsprogramms aufzuzeigen sind.
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Rahmenplanung Untere Stadt
6.1 Verkehrsorganisation - Motorisierter Verkehr
Die beiden Kreisverkehre organisieren den Stadteingang in verkehrstechnischer Hinsicht. Die Kreisel bewirken ein Abbremsen des Durchgangsverkehrs, funktionieren als Verteiler in den Stadtraum und markieren den Beginn der innerstädtischen Verkehrsberuhigung. Der Verkehrsfluss wird gesteigert und allseitige Zebrastreifen sorgen für bequeme und gesicherte Querungsstellen. Die Rosenstraße, in der zweiter Reihe der Unteren Stadt, weist lediglich Ziel- und Quellverkehr auf. Mit dem Schwerpunkt von Dienstleistungen und Gastronomie hat sie einen ruhigen, gemütlicheren Charakter und wird konsequenter Weise als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 vorgeschlagen. Dies ermöglicht eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer im Sinne eines Shared Space, begünstigt Außengastronomie und fördert die Frequentierung zu Fuß bzw. Rad.
Kreisverkehr / Stadteingang
Die Poststraße soll mit Tempo 30 verkehrsberuhigt werden. Einerseits soll so der Durchgangsverkehr im beklemmend engen Straßenraum reduziert werden, andererseits soll die Reduzierung der Emissions- und Lärmbelastung zu einer Aufwertung der Einkaufsstraße beitragen.
Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich / Shared Space 20 km/h 30 km/h 50 km/h
Teil A - Konzeption
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6.2 Verkehrsorganisation - Ruhender Verkehr und ÖPNV
Die beiden zentral gelegenen Parkhäuser am Stadteingang Ost und hinter dem Rathaus können das Groß an Langzeitparkern aufnehmen und reduzieren den Suchverkehr. Entlang der Post- und Rosenstraße ermöglichen Längsparkplätze Kurzzeitparken in komfortabler Nähe zu Einzelhandel und Dienstleistern. An Platzsituationen finden sich je nach Möglichkeiten eine größere Anzahl Senkrechtparkplätze, so zum Beispiel am Postplatz, Saumarkt oder Kaufhausplatz. Der zentrale Markplatz bleibt frei von Parkierung und ist dem öffentlichen Nahverkehr vorbehalten.
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T A X I
Die Bushaltestellen finden sich an zentraler Stelle am Marktplatz und integrieren sich in die Platzgestaltung. Die Wendemöglichkeit für Busse findet sich entweder am nordwestlichen Kreisverkehr oder im Bereich des Stadions. Auch die Taxistände sind in direkter Nähe zum Rathaus angeordnet.
öffentliche Parkplätze Parkhäuser Bushaltestellen Taxistand
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6.3 Verkehrsorganisation - Qualifizierung der Fuß- und Radwege
Brückenverbindungen Stiegen und Steigen zwischen Unterer Stadt und Altstadt Fußwege mit Nagoldbezug Ausgeschilderter Nagoldtal-Radwanderweg Gesicherte Querungstellen Galerieweg entlang der Stadtmauer
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6.3 Verkehrsorganisation - Qualifizierung der Fuß- und Radwege Die Brücken über die Nagold sind zentrale Elemente einer attraktiven Erschließung der Unteren Stadt. Sie ermöglichen komfortable Wegebeziehungen, die gerne angenommen werden und befördern so das öffentliche Leben in der Stadt. Die Brücken machen den Flussraum der Nagold erfahrbar und können diesen gezielt inszenieren. Zwei neue Brückenverbindungen werden vorgeschlagen.
Die charakteristischen und namensgebenden Stiegen und Steigen Altensteigs sind die Verknüpfungen zwischen Unterer Stadt und Altstadt, die den Stadtraum zusammen binden sollen. Die topografische Hürde soll durch Aussichts- und Rastpunkte mit besonderen Erlebnisqualitäten aufgewertet werden. Neue Wegeverbindungen werden vorgeschlagen.
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Gesicherte Querungsstellen sind ein elementarer Baustein eines barrierefreien öffentlichen Raums, der von ganz Jung bis ganz Alt gleichermaßen und sicher genutzt werden kann. Die Querungen sind so verortet, dass sinnfällige Anknüpfungspunkte und direkte Wegebeziehungen entstehen. Je nach Situation kann es sich dabei um signalisierte Querungen, Fußgängerfurten oder Zebrastreifen handeln.
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6.3 Verkehrsorganisation - Qualifizierung der Fuß- und Radwege An der Hangseite der historischen Stadtmauer der Altstadt kann ein Galerieweg entstehen, der einen Panoramablick auf die Untere Stadt freigibt. Er verbindet und ergänzt Fußwegebeziehungen und Aussichtsplattformen. Aufgrund der Eigentumsverhältnisse ist eine stegartige Konstruktion aus Stahl oder Holz entlang der Stadtmauer realistisch. So kann der Eingriff in die Privatgrundstücke minimiert werden.
Die Fußwege mit Nagoldbezug sind mit besonderer Sorgfalt zu behandeln. Sie haben eine besondere sinnliche Qualität und sind ein zentrales Motiv zur Qualifizierung und Aufwertung der Fußwegebeziehungen. Die Wahrnehmung der Nagold und das Erlebnis des Fussraums erfolgt hier ganz selbstverständlich. Durch die Schaffung neuer Wegebeziehungen und eine aufwertende Gestaltung wird die Wegestrecke in der Unteren Stadt zur sinnlichen Erfahrung.
Der Nagoldtal-Radwanderweg soll so weit wie möglich am Fluss entlang und durch den Stadtpark geführt werden. Auf dem zentralen Abschnitt führt er über die Rosenstraße ins Herz Altensteigs. Eine gesonderte Markierung des Radwegs ist dank der Verkehrsberuhigung nicht notwendig, eine gute Beschilderung hingegen ist essenziell.
Teil A - Konzeption
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Schematische Straßenquerschnitte Schematische Straßenquerschnitte Querschnitt Poststraße Querschnitt Poststraße
Querschnitt im Bereich Marktplatz Querschnitt Poststraße im Poststraße Bereich Marktplatz
6.4 Verkehrsorganisation - Querschnitte Poststraße
min. 2,001.50
2,00
min. 11,00
min. 11,00
6,50
6,50
Querschnitt in Straßenräumen Die Poststraße wird verkehrsberuhigt und erhält eine Fahrbahnbreite von 6,50 m. Der asymmetrische Querschnitt weist einseitig eine lichte Baumreihe sowie Längsparkplätze auf. Die Lichtmasten stehen auf der anderen Seite und bilden einen Schutz der Fußgängerbereiche. Die Gehwege haben eine Regelbreite von 2,25 m und unterschreiten die Mindestbreite von 1,50 m nicht.
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Marktplatz
Fahrbahn
Fahrbahn
Gehweg
Gehweg
Asphaltbelag eingefärbt Betonwerksteinbelag Asphaltbelag eingefärbt Betonwerksteinbelag mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz
Mastleuchte Entwässerungsrinne
min. 1.50
Marktplatz
Entwässerungsrinne
Entwässerungsrinne min. 1.50
min. 1.50
Entwässerungsrinne
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Gehweg
Mastleuchte
Betonwerksteinbelag Betonwerksteinbelag Betonwerksteinbelag Asphaltbelag Betonwerksteinbelag mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz alt. Naturstein (Granit) alt. Naturstein (Granit)
Asphaltbelag
Mastleuchte
Fahrbahn Gehweg
Betonwerksteinbelag Betonwerksteinbelag mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz
Mastleuchte
Gehweg und Parkierung Fahrbahn Gehweg und Parkierung
6,50
6,50
min. 2,25
min. 2,25
Querschnitt in Platzräumen Auch im Bereich von Marktplatz und Postplatz hat die Fahrbahn eine Breite von 6,50 m, hier soll der Fahrbahnbelag jedoch farblich angeglichen werden an den Farbton des Pflasters, so dass die Platzflächen optisch nicht durchschnitten werden. Die Bordsteine sind mit 3cm barrierefrei ausgeführt.
Rahmenplanung Untere Stadt
Schematische Straßenquerschnitte Querschnitt Rosenstraße Querschnitt Rosenstraße
Querschnitt Rosentstraße imSchwanenplatz Bereich Schwanenplatz Querschnitt Rosentstraße im Bereich
6.5 Verkehrsorganisation - Querschnitte Rosenstraße
Gehweg und Parkierung Gehweg und Parkierung Betonwerksteinbelag Betonwerksteinbelag mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz
FahrbahnFahrbahn Gehweg Gehweg Betonwerksteinbelag shared spaceBetonwerksteinbelag shared space
mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz
FahrbahnFahrbahn
Gehweg Gehweg
Betonwerksteinbelag shared space Betonwerksteinbelag Betonwerksteinbelag shared space Betonwerksteinbelag mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz Betonwerksteinbelagmit Natursteinvorsatz Betonwerksteinbelag alt. Naturstein (Granit) alt. Naturstein (Granit) mit Natursteinvorsatz mit Natursteinvorsatz
Mastleuchte
Mastleuchte
Asphaltbelag Asphaltbelag
Schwanenplatz Schwanenplatz
min. 1.50
min. 1.502,30
2,30
5,50
5,50
min. 1.50
min. 1.50
Querschnitt in Straßenräumen Die Verkehrsberuhigung auf 20 km/h ermöglicht eine Lesart der Rosenstraße als Shared Space. Die asphaltierte Fahrbahnbreite beträgt 4,50 m, mit mittiger Pflassterrinne. Pkw-Begegnungsverkehr funktioniert ohne Ausweichmanöver. Eine lichte Fahrbahnbreite von 6,00m ermöglicht auch ohne weiteres den Lkw-Begegnungsfall.
Teil A - Konzeption
Pflasterrinne mittig 4,50
4,50
5,50
5,50
Mastleuchte
4,50
Mastleuchte
4,50
Pflasterrinne mittig
Pflasterrinne mittig
Pflasterrinne mittig
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min. 1.50m min. 1.50m
Querschnitt in Platzräumen Die Gehwege haben durch den gewählten Querschnitt eine bequeme Breite. Die Bordsteine sind belagsbündig eingebaut, bilden jedoch eine optische Führung. In Platzbereichen kann der Pflasterbelag über die Straße geführt werden. Unregelmäßig finden sich Solitärgehölze und in die Belagsgestaltung integrierte Längsparkplätze.
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7 Beleuchtungskonzept Ein durchgängiges Beleuchtungskonzept für die Untere Stadt trägt Sorge, dass die Stadtstruktur auch bei Nacht und in der dunklen Jahreszeit ablesbar bleibt. Die Beleuchtung des öffentlichen Raums überträgt die stadträumlichen und gestalterischen Absichten auf die Wirkung bei Nacht. Weithin sichtbar ist natürlich die historische Altstadt auf dem Sporn, als Orientierungspunkt und Blickfang. In der Unteren Stadt folgt das Licht der Rhythmik von schmalen Straßenräumen und weiten Platzräumen. Verwoben wird diese Struktur durch die Betonung der verknüpfenden Brücken und Wegebeziehungen zur Altstadt. Wichtige Stadtbausteine und historische Schmuckstücke werden hervorgehoben.
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Die Kombination von schlichten Mastleuchten mit Pollerleuchten, Bodenstrahlern, Wandflutern und Lichtbändern ermöglicht situativ eine effektvolle Lichtgestaltung und besondere Akzente. Individuelle Schaltgruppen erlauben eine angepasste und energiesparende Schaltung der funktionalen und gestalterischen Lichtelemente.
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Rahmenplanung Untere Stadt
8 Erlebbarkeit der Nagold Die Erlebbarkeit der Nagold ist ein zentrales Thema für die Erhöhung der Aufenthalts- und Freiraumqualität in Altensteig. Dabei geht es nicht nur um Aufenthalt am Wasser, sondern auch um visuelle und akustische Bezüge.
Freiräume am Wasser
Brücken
flache Ufer
Sitzstufen
25 Gebäuderückseiten
Teil A - Konzeption
Wege am Wasser
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8 Erlebbarkeit der Nagold Auf weiten Strecken steckt die Nagold im engen Korsett der Ufermauern. In den äußeren Abschnitten kann durch Renaturierung und Abflachung der Ufer der Naturraum des Fließgewässers wiederbelebt und stadtnahe Naturerfahrung ermöglicht werden. Im Stadtpark besteht die Möglichkeit am Gleitufer der Nagoldschleife einen Nagoldstrand zu gestalten, mit flachen, gut begehbaren Ufern. Am Sandstrand könnte hier das Spielen am Wasser gezielt gefördert werden.
Im Kernstadtbereich ist der Flussraum in weiten Teilen lediglich an den Querungen wahrnehmbar. Zur Förderung der Blickbeziehungen sollten die Brücken bewusst gestaltet und als schwebenden „Aussichtsbalkone“ über dem Fluss interpretiert werden.
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An den äußeren Flussabschnitten, den Stadteingängen und zwischen Saumarkt und Postplatz bestehen Gelegenheiten, kleinere Freiräume mit Nagoldbezug zu gestalten. Die Räume können einladen zum Flanieren, zum Verweilen, zum Spiel oder zur Bewirtung am Wasser. Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit und Vernetzung sowie eine attraktive Gestaltung mit entsprechenden Angeboten.
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Rahmenplanung Untere Stadt
8 Erlebbarkeit der Nagold
Am Saumarkt besteht die große Chance, die in der Unteren Stadt durchgängige Ufermauer einmalig zu unterbrechen und mit Treppenund Sitzstufen bis ans Wasser der Nagold heranzuführen. Der Hochwasserschutz ist zu berücksichtigen, bzw. durch mobile Hochwasserschutzwände zu gewährleisten.
Die Wege am Wasser, entlang der Nagold, sollen als wichtigste Fuß- und Radwegeverbindungen im Talraum ausgebaut, gestaltet und vernetzt werden. Der Flusslauf wird damit zur Hauptschlagader der Freizeit- und Naherholungsbewegungen im Tal. Eine gute Vernetzung, Wahrnehmung und Annahme der nagoldbezogenen Freiräume wird damit gewährleistet und die zurückgelegten Wege werden zum Ziel.
Die Untere Stadt kehrt in weiten Teilen dem Fluss den Rücken zu. Eine Aufwertung der Gebäudefassaden wirkt dem Hinterhofcharakter entgegen und steigert die Aufenthaltsund Wohnqualität auf den Privatgrundstücken und in den Privatgebäuden entlang der Nagold. Im Rahmen des Sanierungsprogramms sind den Privateigentümern die Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen.
Teil A - Konzeption
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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8 Erlebbarkeit der Nagold
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Visualisierung Sitzstufen am Saumarkt
ARGE GrĂźneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
9.1 Nagoldtreppen - Variante 1 - Fluttore
8,20
8,50
3,75 Schnitt BB'
2,75
Fluttore ca. 3 x 3 m
0,65 0,00
Schnittansicht BB‘, o.M.
29 - - Hochwasserschutz durch fest installlierte Fluttore bzw. Schiebetore - - Öffung der Ufermauer auf ca. 9 m Länge (ca. 3 x 3 m) - - eingeschränkte Offenheit und Blickbeziehung zur Nagold
Lageplan, o.M.
Teil A - Konzeption
Fluttore in Wörth am Main
ARGE GrüneWelle / LIMA*
9.2 Nagoldtreppen - Variante 2 - Dammbalken
6,00
3,75 Dammbalken 4,70 m
2,75
Schnitt CC'
0,00
0,65 Schnittansicht C-C‘, o.M.
30 - - Hochwasserschutz durch mobile Dammbalken, z.B. Holzbohlen - - Öffnung der Ufermauer auf ca. 4,5 m Länge - - Führung in seitlichen Schienen - - ortsnahe Lagerung der Dammbalken nötig - - schmale Zugänglicheit - - lediglich seitliche freie Sichtbeziehung zum Flussraum
Lageplan, o.M.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Dammbalkenvorrichtung in Wachau
Rahmenplanung Untere Stadt
TE IL B D ETA I L AU S SC HNI T TE
1 Postplatz und Stadteingang Ost Postplatz und Stadteingang Ost stellen den ersten Bauabschnitt der Neugestaltung Poststraße dar. Der bereits erarbeitete Vorentwurf wird hier nachrichtlich dargestellt. Raumverständnis - Stadteingang Ost, Auftakt in die Stadt - Postplatz als Durchgangsraum - Uferpark als Rast- und Rückzugsraum am Wasser - Kreisverkehr als Verteiler in die Stadt Gestaltungsgrundsätze - Baumtor als Pforte - Blickbeziehung zur Altstadt - Herabbremsen des Verkehrs - Ufergarten als Anfang einer dem Fluss zugewandten, freiräumlichstädtebaulichen Entwicklung der Unteren Stadt - Platzcharakter über Straße hinweg - Bauminseln für Aufenthaltsqualität - Außenbewirtung auf Postplatz - Verknüpfung mit Saumarkt - Beginn der Baumreihe entlang der Poststraße - Parkierungsschwerpunkt in Egenhauser Straße
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Vorentwurf Postplatz mit Stadteingang Ost
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
en
au nk ub ba Ne olks V
2 Marktplatz und hn- us Wo ftsha hä esc
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Ma
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0 6,5
Raumverständnis - Herzstück des öffentlichen Freiraums ng zu m ut ntru N - ntRepräsentativer Raum l. sze fe eit öf dh , n au s-u Multifunktional nutzbare Platzfläche ub Ge Ne B. TG rt für Veranstaltungen, Märkte, etc. z. ah
EN N A W ATZ H L SC P
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Gestaltungsgrundsätze - große, offene Platzfläche - keine Übermöblierung - Betonung der aufschwingenden Raumkante - Aktivitäten-, Möblierungs- und Bespielungsband entlang Baumreihe - Außenbewirtung auf Platzfläche - Integration Poststraße auf Platzfläche durch Farbgestaltung der Fahrbahn - Erweiterung bestehender Platane zu Baumgruppe in Platzmitte - neue Brückenverbindung zum Saumarkt - Herausarbeiten der Mittelachse und Sichtbeziehung zu Schwanenplatz und Altstadt - Dreh- und Angelpunkt des ÖPNVs
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Teil B - Detailausschnitte
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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Raumverständnis - Stadteingang Nord-West - Durchgangsraum - Kreisverkehr als Verteiler in die Stadt
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Gestaltungsgrundsätze - Pforte durch Mastleuchten - Herabbremsen des Verkehrs - Freiräume an der Nagold gestalterisch aufwerten - Aufenthaltsqualität und Gastronomie an der Nagold stärken - Markierung der Nagoldquerung durch Baumpflanzungen - Anbindung an Altstadt markieren - Verlauf Nagoldradweg markieren - Karlstraße über Platzfläche führen - gepflasterter Auftakt in Rosenstraße - Anbindung Schlossberg - hochbauliche Entwicklung Poststraße
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
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Raumverständnis - Durchgangsraum - repräsentatives, historisches Gebäudeensemble
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Gestaltungsgrundsätze - Inszenierung des historischen Gebäudeensembles mit Freiräumen - durchgängige Platzfläche - Baumgruppen zur Akzentuierung, Proportionierung der großen Fläche - Parkierungsangebote ausschöpfen - Förderung frequenzbringender, öffentlicher Nutzungen in Erdgeschosszonen - Beginn des verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs in der Rosenstraße - Anbindung Alte Steige / Altstadt
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Teil B - Detailausschnitte
Kreisverkehr Postplatz d=20.0m überfahrbar
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Raumverständnis - repräsentativer Freiraum - Schmuckstück an der Nagold
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Gestaltungsgrundsätze - innerstädtischer Grünraum am Fluss - Öffnung der Ufermauer, Sitzstufen - Gewährleistung Hochwasserschutz durch mobile Elemente o.ä. - Aufwertung Gebäuderückseiten entlang der Nagold - öffentliche Nutzung Polizeigebäude - Öffnung und Aktivierung der Erdgeschosszonen - Öffnung der Grünfläche - ergänzende Baumpflanzungen - Parkierungsangebote erhalten - Brücke zum Marktplatz - Anbindung zum Postplatz - Anbindung zur Altstadt über Savoyerplatz
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ARGE GrüneWelle / LIMA*
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Rahmenplanung Untere Stadt
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Raumverständnis - Mittel- und Verbindungsachse zwischen Unterer Stadt und Altstadt - repräsentativer Raum Gestaltungsgrundsätze - Neubau als hochwertiger Sonderbaustein und Frequenzbringer - Verbreiterung der Platzfläche - Inszenierung „Vogelsloch“ - durchgängige Pflasterung, Naturstein - Stärkung der Achsialität und Blickbeziehung zwischen Marktplatz und Vogelsloch - verkehrsberuhigter Geschäftsbereich auf Rosenstraße - ergänzende Treppenanlagen mit Rastund Aussichtsplateaus zur Altstadt
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Teil B - Detailausschnitte
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ARGE GrüneWelle / LIMA*
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Raumverständnis - wichtigste öffentliche Parkanlage Altensteigs - Freiraum mit starkem Nagoldbezug
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Gestaltungsgrundsätze - große, nutzungsoffene Spiel- und Liegewiesen - Aufwertung der Aufenthalts- und Nutzungsangebote mit Wasserbezug - Gestaltung eines Nagoldstrandes mit flachen, gut zugänglichen Ufern - Verbesserung der Wegebeziehungen in den Stadtgarten und entlang des Flusslaufes - Anbindung des Nagoldradweges - Rampe für Fahrradweg im Nordwesten - neue Brückenverbindung im Nordwesten - Neuorganisation des Parkplatzes - Wahrnehmbarkeit des Stadtgartens von Poststraße aus stärken, Öffnung der Mauer - überflutungstolerante Freiraumgestaltung
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
TE IL C S TA D T G ESTA LT U NG S KATA LOG
Ziele des Gestaltungskatalogs Aufgrund der historisch bedingten Limitierung von Baumaterialien, Transportmöglichkeiten, Verfügbarkeit von Energie, Arbeitskraft und bautechnischem Wissen hat sich in der Altstadt eine ortspezifische Bautradition manifestiert. Die dadurch entstandene Einheitlichkeit, Stringenz und Stimmigkeit machen den heutigen Reiz, die Unverwechselbarkeit und starke Identität der Altstadt aus. Dem Vorbild der historischen Altstadt folgend, sollen auch in der Unteren Stadt langfristig Wiedererkennungswert, Zusammengehörigkeit und Stimmigkeit entstehen. Ein abgestimmtes Konzept der Freiraumgestaltung und Stadtmöblierung trägt dabei zu einer Stärkung der Identität und Wahrnehmung der Unteren Stadt als Einheit bei.
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Wegen der heutigen schier endlosen Möglichkeiten der Stadtgestaltung soll der Gestaltungskatalog Sorge tragen, dass ein gestalterisch koherenter Stadtraum entsteht. Eine gewisse Bandbreite aufeinander abgestimmter Ausstattungselemente und Gestaltungsprinzipien stellt sicher, dass keine monotone Vereinheitlichung angestrebt wird, sondern ortsspezifische Lösungen möglich sind.
Beispielbilder einer koherenten Stadtgestaltung in der Altstadt
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
1 Belagsoberflächen Materialien Die Beschaffenheit der Belagsoberflächen ist in gestalterischer, funktionaler und kostentechnischer Hinsicht entscheidend für die Neugestaltung von Freiräumen. Besonders zu beachten ist ihre Lebensdauer, ihr Pflegeaufwand und ihr Gehkomfort. Naturstein - Granit, Vogesen Naturstein besticht mit Zeitlosigkeit und goßer Lebensdauer. Die gestalterische und technische Hochwertigkeit schlägt sich entsprechend im Preis nieder. Das Material kann in hochwertigen Platzsituationen oder vor historischen Gebäuden verwendet werden. Granit hat preislich und funktional die beste Eigung. Der VogesenGranit entspricht dem Schwarzwälder-Granit am besten und passt mit seiner rötlichen Färbung gut zum Altensteiger Buntsandstein. Betonwerkstein - Natursteinvorsatz aus Granit Betonwerkstein erreicht nicht die Dauerhaftigeit, Zeitlosigkeit und Wertigkeit von Granit. Hinsichtlich der optischen, funktionalen und preislichen Ansprüche ist der Gestaltungsspielraum jedoch groß. Mit einem hochwertigen, geschliffenen Natrusteinvorsatz erzielt man eine maximale Wertigkeit und Langlebigkeit. Der Vorsatz kann optimal abgestimmt werden auf den Schwarzwälder bzw. Vogesen-Granit. Die Belagsoberfläche wird optimiert, hinsichtlich örtlicher Nutzungsansprüche, Pflegeaufwand und Rutschsicherheit.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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1 Belagsoberflächen Belagsbild - Platzflächen
Belagsbild - Gehwege
Verlegemuster
Belagsbild - Gehwege
Platzflächen - Pflasterplatten, wilder Verband Auf Platzflächen, die keine klare Grundform besitzen bzw. keine Ausrichtung z.B. auf ein Gebäude besitzen, empfiehlt sich auch in der Belagsgestaltung ein Muster ohne klare Ausrichtung. Im Unterschied zu den Gehwegen erhalten Platzfläche somit einen besonderen Verband.
Gehwege - Pflasterplatten, gemischter Reihenverband Straßenbegleitende Gehwege und Nebenflächen können mit den gleichen Steinformaten, jedoch im gemischten Reihenverband belegt werden. Gestalterisch verspricht dies ein lebhaftes Bild und in funktionaler Hinsicht gewährleistet der Verband einen gute Verzahnung.
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Parkplätze - Pflaster, Reihenverband Einerseits ist es wünschenswert Parkplätze belagsgleich in die Platzräume und Freiräume zu integrieren, sodass sie bei Nichtbelegung keine Barriere darstellen. Anderereits müssen müssen die Parkplätze im Belag kenntlich gemacht werden. Mit einer anderen Formatigkeit, Verlegeart und Farbnuance zeichnen sie sich im Belag ab ohne einen Bruch in der Fläche zu erzeugen.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
1 Belagsoberflächen Belagsbild - Großpflaster Reihenverband
Belagsbild - Wassergebundene Decke Historische Situationen Naturstein-Großpflaster, Reihenverband Im Kontext historischer Gebäude oder Platzsituationen, wie am Kaufhausplatz, Schwanenplatz oder Saumarkt, ist Natursteinpflaster die angemessene Belagsoberfläche, die zum Teil auch im Bestand bereits vorhanden ist. Während in der Altstadt Buntsandstein anzufinden ist, soll in der Unteren Stadt der pflegeleichte und robuste Schwarzwald- bzw. Vogesen-Granit zum Einsatz kommen. Zur Verbesserung des Gehkomforts können die Oberflächen gesägt ausgeführt werden. Das NatursteinGroßpflaster wird im Reihenverband auf das zu betondende historische Gebäude ausgerichtet oder senkrecht zur Laufrichtung verlegt.
Belagsbild - Wassergebundene Decke
43 Wassergebundene Decke Bei wassergebundenen Decken handelt es sich um korngestufte Kies-Splitt-Sand-Mischungen, die als wasserdurchlässige, extensive Flächenbefestigungen verwendet werden. Sie eignen sich für Wege und Aufenthaltsbereiche in Grünflächen und im Bereich von Baumpflanzungen. In Altensteig können passend zu den Pflaster- und Natursteinbelägen rötliche Granit-Körnungen von regionalen Schotterwerken zum Einsatz kommen, die eine gute Wasserdurchlässigkeit und reduzierte Staubentwicklung gewährleisten.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
2 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum Die DIN 18040-3 fordert die Barrierefreiheit baulicher Anlagen im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum. Dies betrifft alle Aspekte der Gestaltung des öffentlichen Raumes, insbesondere die bauliche Ausgestaltung von Höhensprüngen, Querungsstellen und die Zugänglickeit von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen. Taktiles und visuelle Leitsystem Sofern keine natürlichen Leitelemente wie Gebäudekanten vorhanden sind, muss ein taktiles und visuelles Leitsystem mit Bodenindikatoren für eine barrierefreie Gestaltung von wichtigen Wegeverbindungen sorgen. Bodenindikatoren mit Noppenund Rippenstrukturen bilden Auffindestreifen, Richtungs- und Sperrfelder und markieren Gefahrenbereiche. Sie folgen dem Zwei-Sinne-Prinzip, sind kontrastreich auszubilden sowie taktil oder akustisch erfassbar zu gestalten.
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Gesicherte Querungsstellen Gesicherte Querungsstellen müssen optimiert werden, sowohl für den Nutzerkreis mit eingeschränktem Seh- bzw. Hörvermögen, als auch für den Nutzerkreis mit motorischen Einschränkungen. Sie können mit zwei Bordhöhen ausgebildet werden: eine Nullabsenkung (bzw. 0-3 cm) für Rollstuhl und Rollatoren, sowie eine taktil erfassbare Bordsteinhöhe von ≥ 6 cm für den Taststock. Alternativ können sie als gemeinsame Querungsstelle mit einer Bordhöhe von 3 cm ausgebildet werden, versehen mit den entsprechenden Auffindestreifen und Richtungsfeldern. Die gemeinsame Variante lässt sich gestalterisch und baulich leichter ins Belagsbild und in die Bordsteinabwicklung integrieren.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
2 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum Treppen und Rampen Höhenunterschiede stellen für Menschen mit Einschränkungen besondere Hindernisse und Gefahrenstellen dar. Treppen und Stufen werden daher mit rutschhemmenden Oberflächen hergestellt, eine gute visuelle Erkennbarkeit mit entsprechenden Farbkontrasten der Auftritte wird gewährleistet, sowie entsprechende Handläufe und Ausleuchtung vorgesehen. Erforderliche Rampen sind mit maximal 6% Längsneigung und Zwischenpodesten bei ≥ 6 m Länge auszubilden. Handläufe und seitliche Begrenzung sind vorzusehen.
45 ÖPNV-Anlagen Der ÖPNV ist für jedermann barriereferei zugänglich und nutzbar zu machen. Dazu gehören ein Orientierungssystem, hindernisfreie Bewegungsflächen, Informationstafeln, Witterungsschutz und Sitzgelegenheiten. Die Verwendung von Combi- bzw. Busborden mit 18-23 cm Höhe erlaubt den niveaugleichen Einstieg in Fahrzeuge des ÖPNV. Sie sind eine gute Anfahrhilfe für Busse, die Oberseite des Profils ist rutschfest strukturiert, kann von Blinden und Sehbehinderten gut ertastet werden und hat einen hohen Kontrast für eine gute optische Erkennbarkeit.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
3 Baumstellungen Gehölze sind durch ihr Laub, ihren Schatten und ihr Volumen elementar in ihrer räumlichen, atmosphärischen und stadtklimatischen Wirkung:
Bäume in Einzelstellung, als Solitäre, können sich frei entfalten und entwickeln eine besondere Kraft. In Altensteig sind dies oft Linden. Mit Solitären können besondere Akzente gesetzt werden, an besonderen Gebäuden oder stadträumlichen Situationen.
In Platzsituationen kann durch Baumgruppen ein adäquates, zonierendes Volumen geschaffen werden, an dem sich Möblierung und Aufenthalt gruppieren.
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Baumreihen / Alleen sind ein probates und starkes Mittel eine Richtung aufzunehmen und räumlich spürbar zu machen. Abstände, Wuchshöhen und -formen sind situativ variabel. Eine zweireihige Baumreihe wird am Stadteingang Ost zum Tor in die Stadt. Größere, unversiegelte Flächen können als Baumhain Rückzugsorte im Stadtraum generieren. Die grünen Oasen sind willkommene Ruhezonen in der betriebsamen und hoch verdichteten Unteren Stadt.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
4.1 Gehölze - Großbäume / Solitäre Winter-Linde (Tilia cordata) In der Unteren Stadt finden sich viele solitäre Linden, gepflanzt an markanten Orten im Stadtraum. Sie eignet sich besonders als Stadtbaum, da sie Rückschnitte gut verträgt und somit einfach in Form gebracht werden kann. Außerdem ist sie weniger anfällig für den Befall von Blattläusen. Mit trockenem und versiegeltem Boden kommt sie gut zurecht. Als ausgezeichnete Bienenweide haben sie einen hohen Biotopwert in der Stadt. Höhe: 20-25 m, stattlicher Großbaum Wuchs: breit kegelförmige, dichte Krone, Jahreszuwachs ca. 30cm Standort: sonnig bis halbschattig, hitzetolerant, anpassungsfähig Blatt: herzförmig bis rundlich, dunkelgrün, Herbstfärbung gelb Blüten: gelb bis cremefarben, süßlich duftend, ab Anfang Juli Früchte: rund bis eiförmig, zunächst filzig, später kahl Ahornblättrige Platane (Platanus x hispanica) Ihren Namen erhielt die Ahornblättrige Platane aufgrund der handförmig gelappten Blattform, welche stark an Ahornblätter erinnert. Die Ahornblättrige Platane ist durch Kreuzung entstanden. Ihre Eltern sind die Amerikanische und die Morgenländische Platane. Wegen ihrer Schnellwüchsigkeit und der guten Salz- und Schnittverträglichkeit eignet sie sich hervorragend als Stadtbaum. Höhe: 20-30 m, Breite 15-25m Wuchs: rundkronig, schnellwüchsig, Jahreszuwachs 40 cm Standort: wärmeliebend, sehr anpassungsfähig, anspruchslos Blatt: groß und ledrig, mittelgrün Blüten: unscheinbar, gelbgrüne Köpfchen, Mai Früchte: kugelig, stachelig, braun, meist 2 zusammen
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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4.2 Gehölze mit Bezug zum Wasser Trauer-Weide (Salix alba ‘Tristis‘) Die Hänge-Weide ist ein malerisches und markantes Gehölz für Gruppen und Einzelstellung, typisch für gewässernahe Standorte. Durch ihren ausladenden Wuchs hat Sie einen gewissen Raumbedarf, um ihre atmosphärische Wirkung zu entfalten. Der kräftig gelbe Austrieb sorgt für einen besonderen Aspekt im Frühjahr. Im Alter ist die Trauer-Weide bruchgefährdet, was durch die gute Rückschnittverträglichkeit jedoch unproblematisch ist. Höhe: 15-20 m und genauso breit, Jahreszuwachs ca. 60 cm Wuchs: ausladend, mit bis zum Boden herabhängenden Zweigen Standort: sonnig, mäßig trocken bis feucht Blatt: lanzettlich, Austrieb und Herbstfärbung leuchtend gelbgrün Blüten: gelbe, schlanke Kätzchen, im April zusammen mit Blättern
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Säulen-Pappel (Populus nigra ‘Italica‘) Durch ihren mächtigen, zeichenhaften Wuchs und die Bevorzugung von feuchten Standorten ist die Säulen-Pappel ein großartiges Gehölz, um den Verlauf der Nagold zu markieren. Durch ihre schmale Wuchsform ist sie auch auf beengtem Raum pflanzbar. Säulen-Pappeln sind windresistent und werden erst im Alter brüchig (40 Jahre). Höhe: 25-30 m, 3-5 m breit Wuchs: schmale, säulenförmige Krone, Jahreszuwachs 70 cm Standort: sonnig; feuchte Böden, sonst krankheitsanfällig Blatt: hellgrün, glänzend, Herbstfärbung gelb Blüten: hängende Kätzchen, März/April Rinde: Triebe rotbraun, Zweige grau, Borke dunkelgrau längsrissig
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Rahmenplanung Untere Stadt
4.3 Gehölze - Straßenbäume Spitz-Ahorn (Acer platanoides) Der heimische Spitz-Ahorn und seine Kulturvarietäten sind als frostharte, hitzeverträgliche, außerordentlich trockenheitsresistete, sehr windfeste, gut schattenverträgliche, stadtklimafeste und äußerst vitale Bäume als Stadtbäume bestens geeignet. Eine große Auswahl unterschiedlicher Sorten macht den Spitz-Ahorn zu einer guten Wahl in verschiedene stadträumlichen Situationen. Die Honigtauabsonderung ist problematisch für Parkplätze. Höhe: 20-30 m, 15-22 m breit (Sorten kleiner) Wuchs: breit oval bis rund, kompakt Krone Standort: Sonne bis halbschattig, keine besonderen Ansprüche Blatt: Herbstfärbung intensiv goldgelb Blüten: auffällige gelbgrüne Rispen vor Blattentwicklung, im April Früchte: geflügelte Nussfrucht, Versamung Pyramiden-Hainbuche (Carpinus betulus ‘Fastigiata‘ / ‘Frans Fontaine‘) Die Hainbuche ist eine sehr robuste und regenerationsfähige Art, die sich bestens für extreme, städtische Standorte eignet. Die Pyramiden-Sorten sind klein und langsamwüchsig und eignen sich mit ihrem aufrechten Wuchs für schmale Straßenquerschnitte. Zudem hat sie eine hervorragende Schnittverträglichkeit. Höhe: 10-15 m / 5-8, Breite 4-5/3-4 m Wuchs: schmal-eiförmig, langsamwüchsige Säulenform, regelmäßig kegelförmige Krone, kompakter Wuchs Standort: Sonne bis Schatten, stadtklima- und hitzeverträglich Blatt: dunkelgrün, häufig in braunem Zustand bis Frühjahr haftend Blüten: unscheinbare Kätzchen während Laubaustriebs im Mai
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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5 Baumscheiben Baumscheiben Die Straßenbäume sollen möglichst schlicht und platzsparend in die Belagsflächen integriert werden, um möglichst wenig Bewegungsraum in den engen Straßen zu verlieren. Durch lastverteilende Unterflurbaumroste und Unterflurballenverankerungen ist es möglich, den Pflasterbelag bis auf 60x60 cm Aussparungen an den Stamm heran zu führen. Dabei ist im Wurzelbereich auf eine wasserdurchlässige Oberflächenbefestigung zu achten und entsprechend große Pflanzgruben, verfüllt mit verdichtbarem Baumsubstrat.
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Anfahrschutz Ein Baumschutz ist lediglich im Bereich von intensivem Fahrverkehr nötig, wie zum Beispiel im Kontext von Baumpflanzungen im Wechsel mit Längsparkplätzen. Das Erscheinungsbild sollte dabei nicht Ablenken vom funktionalen Charakter, kann jedoch zusammen gedacht werden mit Fahrradanlehnbügeln. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
6.1 Pflanzungen - Pflanzgefäße Bepflanzung Brücken Mit Pflanzkästen können insbesondere die weniger schönen Brückenbauwerke in ihrer Gestaltungsqualität aufgewertet werden. Ziel ist es, die Brücken als wichtige Wegeverbindungen und identitätstiftende Elemente mit besonderer Erlebnisqualität zu stärken. Ein gewisser pflegerischer Mehraufwand ist hier gerechtfertigt, da sich auf den Brücken die Fußgwegebeziehungen in der Stadt bündeln und sich der Stadtraum der Nagold zuwenden möchte. Dabei ist zu bedenken, wie eine kontinuierliche Bewässerung sowohl personell als auch finanziell gewährleistet werden kann (z.B. durch Auswahl trockenheitsresistenter Pflanzenarten).
51 Pflanzgefäße Pflanzgefäße sind Ausdruck eines berechtigten Verlangens nach Grün und Vitalität in der Stadt. Mit gestalterischer Stringenz und lebhaften Pflanzungen, sind sie ein adequates Mittel dem stark versiegelten, engen Stadtraum Leben einzuhauchen. Wichtig ist, sie nicht als Allheilmittel für gestalterische Mängel einzusetzen und den Stadtraum durch eine Übermöbilierung zu verstellen. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
6.2 Pflanzungen - Stauden Staudenpflanzungen Langlebige, robuste Staudenpflanzungen sind kosten-, pflegeund materialintensiven Sommerflorpflanzungen stets vorzuziehen. Durch die Auswahl von standortangepassten Arten kann die Vitalität der Pflanzung gewährleistet werden. Selbstversamende Arten sorgen für einen Lückenschluss beim Ausfall einzelner Pflanzen und trockenheitsresistente, anspruchslose Prärieund Wildstauden erlauben eine starke Reduzierung des Pflegeaufwandes. Der Einsatz von mineralischem Mulch minimiert den Aufwuchs unerwünschter Beikräuter, sofern bis zum Lückenschluss der Neupflanzung eine sorgsame Pflege gewährleistet wird.
52 Farn- und Gräserpflanzungen Farn- und Gräserpflanzungen geben ein starkes, malerisches Vegetationsbild ab und funktionieren gut als robuste Monokulturen. Sie sind wuchskräftig und es genügt sie einmal jährlich vor dem Laubaustrieb zurückzuschneiden. Im Kontext des Schwarzwaldes erinnern sie an Kahlschlagfluren, Auen- oder Moorvegetation. Gräser geben auch in der kalten Jahreszeit ein malerisches Bild ab.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
7 Wasserelemente Wasserlauf Für den Marktplatz steht die Überlegung im Raum, einen flachen, künstlichen Wasserlauf anzulegen. Dies stellt im Sommer eine besondere Attraktion im Stadtraum dar und erlaubt eine Interaktion mit dem Element Wasser. Insbesondere für den Winter ist bei der Detaillierung zu beachten, dass keine Stolperfallen und Schmutzansammlungen entstehen. Zur Bewirtschaftung könnte Regenwasser von angrenzenden Dachflächen in einer Zisterne gesammelt und für das Wasserspiel aufbereitet werden. Die Verwendung von Nagoldwasser ist aus hygienischen Gründen zu prüfen. In jedem Fall ist mit einer aufwändigen Brunnentechnik und relativ hohen laufenden Betriebskosten zu rechnen.
53 Brunnen Brunnen sind klassische und oftmals historische Freiraumelemente, die vergleichsweise häufig im Stadtraum Altensteigs auftauchen. Historisch hatten sie eine große gesellschaftliche Bedeutung als Versorgungsinfrastruktur, heute markieren die Kleinode besondere Örtlichkeiten im Stadtraum. Dem Umfeld der Brunnen ist mit besonderer Sensibilität zu begegnen. Hier lassen sich ohne große Mühe kleine, unprätentiöse Schmuckstücke im Stadtraum gestalten. Eine bequeme Sitzgelegenheit, ein malerischer Baum oder ein schönens Natursteinpflaster genügen um einen besonderen Ort zu kreieren.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
8.1 Beleuchtung - Beleuchtungssystem Für die Beleuchtung der Unteren Stadt wird ein Leuchtensystem vorgeschlagen, das flexibel auf die unterschiedlichen lichttechnischen Anforderungen an Straßen, Plätzen und Fußwegen reagieren kann. Eine Durchgängigkeit ist sowohl aus gestalterischer Sicht zu begrüßen, als auch aus Sicht einer wirtschaftlichen Instandhaltung. Die Firma Hess ist ein international namenhafter Leuchtenhersteller aus Villingen-Schwenningen, der eine langfristige Verfügbarkeit und technische Weiterentwicklung seiner Produkte gewährleisten kann. Einige Leuchten in Altensteig wurden bereits von der Firma Hess bezogen.
54 Variante 1 - Systemleuchte „Novara“ Die Systemleuchte Novara ist verfügbar in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen, von der Pollerleuchte mit 90 cm Höhe bis hin zur Staßenleuchte mit 8 m Lichtpunkthöhe. Es gibt sie als Aufsatzleuchte und als Auslegerleuchte, mit einseitigem und zweiseitigem Lichtaustritt, sie ist schwenkbar und es besteht eine große Auswahl möglicher LED-Leuchtmittel.
ARGE GrüneWelle / LIMA*
Rahmenplanung Untere Stadt
8.1 Beleuchtung - Beleuchtungssystem PLatZ BEL EuChtung
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Variante 2 - Systemleuchte „City Elements“ City Elements ist ein modulares Leuchtensystem aus Säulenleuchten in Höhen von 50 bis 900 cm. Als Poller und Mastleuchten sind sie individuell bestückbar mit bis zu 5 Lichtelementen, die je nach Aufgabe unterschiedliche Lichttechnik für Straßen-, Wege-, Platz-, Fassaden- und Akzentbeleuchtung beherbergen können. Darüber hinaus können Sie als Smart-CityElemente mit Modulen für öffentliches W-Lan oder E-Mobilität aufgerüstet werden. Durch Variation von Anzahl und Ausrichtung der Aufsätze lässt sich die Ausleuchtung der öffentlichen Freiräume leicht optimieren. Durch ihre zurückhaltende Gestalt fügen sich die Säulenleuchten an allen Standorten gut in ihre Umgebung ein. Die schlankere Variante mit einem Durchmesser von 18 cm (bis zu 6 m Höhe) eignet sich beispielsweise für Nebenstraßen und Fußgängerbereiche, die stärkere Variante mit einem Durchmesser von 23 mc (bis zu 11 m Höhe) für Plätze und Fußgängerzonen.
City ELEMEntS 230 City ELEMEntS 230
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C i t y E L E M E Cn ittSy 1E8L0E M E n t S 2 3C0i t y E L E M E n t S 1 8 0
Platzbeleuchtung
Straßenbeleuchtung mit zwei Bodenpoller reflektoren und Kameraelement
Straßenbeleuchtung und Straßenbeleuchtung und Lichtpoller für Wegbeleuchtung fassadenanstrahlung fassadenanstrahlung 8 . 9
Straßenbeleuchtung und Projektionselement
City ELEMEntS 180
City ELEMEntS 180
Straßenbeleuchtung und fassadenanstrahlung
Lichtpoller für Wegbeleuchtung
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8 . 9
Teil C - Gestaltungskatalog
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8.2 Beleuchtung - Atmosphärisches Licht Über die funktionale Ausleuchtung der öffentlichen Freiräume bzw. Gewährleistung der Verkehrssicherheit hinausgehend, gelingt es durch atmosphärische Lichtgestaltung, gestalterische Qualität auch bei Dunkelheit zu gewährleisten. Eine gezielte Lichtgestaltung bietet sich zur Akzentuierung von Platzräumen, historischen Gebäuden, Aufenthaltsbereichen oder Wegebeziehungen an. Ein Gestaltungsprinzip hierbei ist diffuses, indirektes Licht, das die Blendwirkung vermeidet. Nicht die Lichtquelle, sondern die angestrahlten Objekte beleuchten den Raum. Bodenstrahler Bodenstrahler eignen sich für die Unterleuchtung von Bäumen und Baumgruppen, an denen Aufenthaltsbereiche angeordnet sind. Als raumbildende Elemente erzeugen sie so auch bei Dunkelheit plastische Freiräume.
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Wandfluter Wandfluter werden genutzt, um attraktive Gebäudefassaden oder raumprägende Mauern zu illuminieren. Dadurch entsteht Orientierung im Raum und eine Präsenz der stadtbildprägenden Architketur. LED-Bänder Mit LED-Lichtbändern besteht die Möglichkeit Raumkanten, Höhensprünge und wichtige lineare Elemente hervorzuheben. Damit können Fußwegebeziehungen, Brücken oder Treppenstufen markiert und betont werden.
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Rahmenplanung Untere Stadt
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Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrĂźneWelle / LIMA*
9 Sitzgelegenheiten - Möblierungssystem „Altensteiger Bank“ Die „Altensteiger Bank“ wurde eigens für die Stadt entworfen und wird von lokalen Handwerkern hergestellt. Sie ist das StandardModell für die Untere Stadt und soll in Variationen für die örtlichen Nutzungs- und Raumanforderung variiert werden als Hockerbank, lange Bank, Sessel, Liege oder Hocker. Die verwendeten Stahl-Profile, Konstruktionswinkel und Eichendielen sind stets die gleichen. Dem Gerbsäureaustritt der Hölzer ist durch entsprechende Holzlagerung oder Montagedetails zu begegnen.
Variante Hockerbank Die Variante Hockerbank bietet ohne Rückenlehne etwas weniger Sitzkomfort, ist jedoch beidseitig nutzbar. Sie eignet sich für Orte an denen eher ein kurzes Verweilen zu erwarten ist. Die Armlehnen dienen als Hilfestellung für ältere Menschen.
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Variante lange Bank Mit der Variation als lange Bank kann ein starker linearer Akzent gesetzt werden. Sinn macht eine solche Setzung an stark frequentierten Orten. Sie sollte eine Raumkante im Rücken haben (Mauer, Gebäude, Geländeanstieg o.Ä.) und bewirkt eine klare räumliche Ausrichtung.
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Rahmenplanung Untere Stadt
9 Sitzgelegenheiten - Möblierungssystem
Variante Sessel Die Variation Sessel hat durch ihre Sitzwinkel eine gewisse Gemütlichkeit und ist daher in Grünflächen, Parkanlagen oder in Aufenthaltsbereichen an der Nagold denkbar. Durch Stellung in Gruppierungen oder als bewegliche Möblierung (Sicherung durch Kette), können kommunikative Situationen im öffentlichen Raum gefördert werden.
Variante Hocker Die Hocker-Variante kann ähnlich der Sessel-Variante in Gruppierungen angeordnet werden und kommunikative Orte sowie Begegnungsräume bespielen. In dieser Variation sind die Möbel vorstellbar für den urbanen Kontext, etwa auf Platzsituationen, unter einer Baumgruppe. Als bewegliche Möblierung (Sicherung durch Kette) haben sie einen besonderen Reiz.
Variante Liege Als Liege dient das Möbel dem Müßiggang und der Entspannung. Dementsprechend sind sie richtig verortet in Parkanlagen und Orten für Rast und Ruhe.
Teil C - Gestaltungskatalog
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9 Sitzgelegenheiten - Möblierungssystem Variante Sitzkanten Basierend auf dem Konstruktionsprinzip der „Altensteiger Bank“ können an Geländesprüngen und Stützmauern Sitzauflagen in gleicher Optik installiert werden. Der Gerbsäureaustritt der Eichenholzdielen ist auch hier durch eine entsprechende Wasserführung zu berückischtigen.
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Variante Holzdeck In Parkanlagen oder Grünflächen sind Holzdecks denkbar, die sich am Möblierungssystem für die untere Stadt orientieren, jedoch als individuelle Möbel entworfen werden. Sie sollen einladen zum gemütlichen Liegen, Sitzen oder Hocken, beispielsweise im Uferpark am Stadteingang Ost.
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Rahmenplanung Untere Stadt
10 Innenstadt-Spielgeräte Spielen Gezielte Freiraumangebote für Kinder und Familien sind ein selbstverständlicher Teil einer familienfreundlichen Kommune und auf dem Rathausplatz bereits an prominenter Stelle vorhanden. Es müssen nicht immer vollwertig Spielplätze sein, mit all den damit einhergehenden Sicherheitsvorkehrungen. Innenstadtspielgeräte benötigen keinen expliziten Fallschutz und lassen sich in die Belagsfläche integrieren. Wasserspiele mit ihrer magischen Anziehungskraft für alle Altersklassen sind oft die beliebtesten, jedoch auch kostenspieligsten Anlagen.
Mehrgenerationenanlagen Zu einer zukunftsfähigen und altersgerechten Stadt gehören auch gesundheitsfördernde Angebote für Senioren. Es gibt eine Vielzahl spezifischer Trainings- und Fitnessgeräte für die Aufrechterhaltung und Verbesserung von Gleichgewichtssinn, motorischen Fähigkeiten und Gedächtnisleistung. In Kombination mit Spielgeräten für Kinder und Jugendliche lassen sich Mehrgenerationenanlagen anbieten, die auch den sozialen Austausch fördern und ein Ort der Begegnung darstellen.
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11 Stahlbauteile |Handläufe und Geländer Stahlbauteile Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell. Dabei werden für Fahrradanlehnbügel, Geländer, Handläufe, die Variationen der Altensteiger Bank etc. stets Flachstahlprofile verwendet.
62 Handläufe und Geländer Im Gegensatz zu den schmiedeeisernen Handläufen der Altstadt sind die Handläufe und Geländer der Unteren Stadt aus Flachstahl. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
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Rahmenplanung Untere Stadt
12 Absperrsysteme Absperrpoller Durch eine geschickte Platzierung von Lichtmasten, Stadtmobiliar oder Bäumen kann der exzessive Einsatz von Absperrpollern vermieden werden. Vereinzelt sind klassische Poller sinnvoll, die optional entnehmbar ausgeführt werden können oder als Kunsttoffpoller, die beim Anfahren nicht beschädigt werden. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
63 Alternative Absperrsysteme Insbesondere der Marktplatz soll in Zukunft frei von unerwünschtem Pkw-Verkehr bleiben. Sofern möglich und sinnvoll, sollte die Sperrung durch eine ungezwungene Platzierung von Lichtmasten, Stadtmobiliar und Pflanzungen anstelle von Absperrsystemen erreicht werden. Neben den klassischen Absperrpollern gibt es auch eine Reihe weiterer Absperrsysteme, die in ihrer optischen Erscheinung weniger störend sind.
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13 Fahrradanlehnbügel | Mülleimer Fahrradanlehnbügel Die Fahrradanlehnbügel für die Untere Stadt sind aus den gleichen Flachstahlprofilen gefertigt, wie auch die Altensteiger Bank. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
64 Mülleimer Mülleimer sollen im Stadtgebiet nur gezielt aufgestellt werden. Verwendet werden sollen einfache runde Mülleimer, wie sie beispielsweie bereits am neuen Rathaus aufgestellt wurden. Sie sind erhältlich mit oder ohne Ascher, z.B. von der Firma Beck. Die Metalloberflächen von Ausstattungselementen und Stadtmobiliar in der Unteren Stadt sind stets lackiert bzw. beschichtet im Eisenglimmerfarbton DB701 - silbergrau hell.
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Rahmenplanung Untere Stadt
14 Bushäuschen | Sonnenschirme Bushäuschen Wartehäuschen an Bushaltestellen können aus gestalterischer Sicht leicht als störende Elemente wahrgenommen werden. Daher ist insbesondere in Platzbereichen auf eine zurückhaltende Gestalt zu achten. Leichte und transparente Bauten integrieren sich gut in den Raum und zerschneiden ihn nicht unnötig.
65 Sonnenschirme Da Sonnenschirme im Sommer eine starke Raumwirkung auf den attraktiven Platzflächen entfalten, ist eine einheitliche bzw. ruhige Gestaltung wünschenswert, die auf Werbeaufdrucke und Corporate Identity-Farben von Getränke- und Eiscreme-Herstellern verzichtet.
Teil C - Gestaltungskatalog
ARGE GrüneWelle / LIMA*
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GrüneWelle
lebendige Landschaftsarchitektur
ARGE GrüneWelle / LIMA* Kontakt: Freier Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. (FH) Johannes Jörg Harzstraße 20 D-70469 Stuttgart T +49 (0)711 88 78 19 81 F +49 (0)711 88 78 19 80 info@gruene-welle.net