IM BESTEN FALL ANWENDBAR – EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG
SEMINAR AN DER HFG KARLSRUHE – WS 2013 / 2014 – IVAN WEISS / MICHAEL KRYENBÜHL
IM BESTEN FALL ANWENDBAR – EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG
SEMINAR AN DER HFG KARLSRUHE – WS 2013 / 2014 – IVAN WEISS / MICHAEL KRYENBÜHL
Diese Publikation fasst den Prozess und die Ergebnisse des Seminars «Im besten Fall anwendbar – Experimente mit generativer Schriftgestaltung» an der HfG Karlsruhe im Wintersemester 2013/2014 zusammen. Der erste Teil dokumentiert die Ausgangslage (ab Seite 3), der zweite Teil den Prozess (ab Seite 43). Der dritte Teil stellt die resultierenden Projekte der Studierenden vor (ab Seite 89).
TEIL 1:
AUSGANGSLAGE
S.
3
TEIL 2:
SKIZZEN / PROZESS
S. 43
TEIL 3:
ERGEBNIS
S. 89
MATTHIAS GIESELMANN VICTORIA LANGMANN THOMAS MAIER MICHELLE MANTEL LUKAS MARSTALLER FELIX PLACHTZIK KATJA SAAR MARCEL STRAUSS CHRISTINA VINKE JULIAN WALLIS ROMAN ZIMMERMANNS
S. 89 S. 97 S. 105 S. 113 S. 121 S. 129 S. 137 S. 145 S. 153 S. 161 S. 169
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TEIL 1: AUSGANGSLAGE
SCHRIFTKLASSIKER + THEATERSTÜCK + FONTWRANGLER
Ausgangsmaterial für unser Seminar waren Klassiker aus der Schriftgeschichte. Jeder Studentin und jedem Studenten wurde eine Schrift zugelost, welche als Formenschatz, Inspiration oder Vorbild dienen konnte. Des weiteren erhielten alle Studierenden den Text eines Theaterstücks, der als inhaltlicher Anhaltspunkt diente. Als dritter Fixpunkt wurde die python-Scriptsammlung «Fontwrangler» gesetzt, mit der es möglich ist, .ufo-Schriftdateien zu generieren. Dieses Kapitel stellt exemplarisch 13 wichtige Schriften aus der Schriftgeschichte kurz vor und umreisst die Entwicklung der Druckschriften vom 15. Jahrhundert bis heute. Texte und Bilder stammen aus diversen Quellen im Internet.
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Die Schrift von Nicolas Jenson wird als venezianische Renaissance-Antiqua bezeichnet. Der Begriff «Antiqua» grenzt die Schriftklasse sachlich, «venezianisch» räumlich und «Renaissance» zeitlich ein. Die Bezeichnung Antiqua charakterisiert allgemein eine Schrift mit «alten», auf römischen Mustern basierenden, runden Buchstabenformen. Die Formgebung der Lettern ergibt sich aus dem Schriftbild der Breitfeder, die beim Schreiben schräg angesetzt wird und damit ein charakteristisches Strichbild liefert. Zu den Breitfeder-Schriftmerkmalen zählen die Schrägstellung des e-Strichs, schräg angesetzte obere Serifen und abgerundete Serifenenden. Die Grossbuchstaben orientieren sich stark an der römischen Capitalis, die Kleinbuchstaben gehen in direkter Abstammung auf die humanistische Minuskelschrift zurück – angeblich waren die venezianischen Schriftmeister der fälschlichen Ansicht, es handle sich bei der Karolingerschrift um ein antikes Schriftmuster. Merkmale: – kräftig ausgeprägte Serifen – schräg ansetztende obere Serifen – nach links geneigte Schattenachse – (oft) abgerundete Serifenenden – (zumeist) schräg liegender Querstrich des e – (zumeist) geringe Strichstärkenunterschiede – (relativ) geringe Kleinbuchstabenhöhen – (relativ) grosse Ober- und Unterlängen (Oberlängen oft über Versalienhöhe)
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Nicolas Jenson 1420–1480
Jenson Antiqua 1470
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Ab dem Jahr 1495 arbeitete Francesco Griff o für Aldus Manutius, für den er zunächst griechische Lettern herstellte, die mit ihren verschlungenen Linien die Handschrift griechischer Gelehrter nachahmten. Diese Schriften – obwohl sehr beliebt beim gelehrten Publikum – waren nicht sehr lesefreundlich und erschwerten den Setzern die Arbeit. 1495 erschien eine fünfbändige Aristoteles-Ausgabe bei Aldus Manutius in einer von Griff o geschnittenen griechischen Kursiven. Im Februar 1496 entwickelte Griff o zunächst für den Aufsatz «De Aetna» des italienischen Gelehrten Pietro Bembo eine Schrift, die unter dem Namen Bembo bald sehr populär wurde. Nach diesen Vorlagen wurde die heute verwendete Bembo 1929 vom Schriftkünstler Stanley Morison (nach anderen Quellen von Alfred Fairbank) für die Firma Monotype neu gezeichnet und dabei nach Bembo benannt. Während Monotypes ursprüngliche Buchdruck-Versionen wie das Original die ausgeprägten Oberlängen bei den Buchstaben b, d, f, k und l aufwiesen, sind diese bei den meisten der heute für den Computer verfügbaren Varianten auf Versalhöhe gekürzt worden. So verfügt sie über die klassentypisch geringen Kontraste in den Strichstärken, die zeittypisch geringe x-Höhe, ausgeprägte Oberlängen der Kleinbuchstaben, die typisch-kurzen, aber kräftigen Serifen mit ausgeprägter Kehlung sowie die schrägen Anstriche der Kleinbuchstaben. Merkmale Bembo: – kleines e mit Überstrich – r mit Fahne
Monotype Corporation, Stanley Morison, 1929
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Francesco Griffo 1450–1518
Bembo 1496
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Originalsatz der Bembo mit langen Oberlängen aus «De Aetna», ge druckt bei Aldus Manutius.
Aeord
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Garamond ist eine Gruppe von Schriftarten, die seit dem 16. Jahrhundert verwendet werden und von Claude Garamond geschaffen wurden oder auf diesen aufbauen. Wenn heutzutage von Garamond die Rede ist, ist damit nicht eine einzelne Schrift gemeint, sondern vielmehr eine Gruppe von Schriften – den Schriften vom Garamond-Typus. Garamond prägte das Schriftbild der Antiqua und Kursiv-Schriften so nachhaltig, dass bis weit ins 17. Jahrhundert hinein immer wieder neue Alphabete gleichen Charakters erschienen. E s fällt heute daher schwer, die Nachbildungen vom Original zu unterscheiden. Bekanntestes Beispiel einer solchen Verwechslung sind die anlässlich der 1900 in Paris stattfi ndenden Weltausstellung gezeigten vermeintlichen Originalmatrizen Garamonds aus dem Bestand der Imprimerie Royale, die sich später als Material des Sedaner Schriftgiessers Jean Jannon herausstellten und die als Vorbilder für einen Teil der heute noch erhältlichen Garamonds genutzt wurden Manche der als Garamond angebotenen Schriften haben allerdings mit dem Vorbild kaum mehr als den Namen gemein (z. B. Monotype Garamond, basiert eher auf den Arbeiten von Jean Jannon, ebenso ITC Garamond, entworfen von Tony Stan).
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Claude Garamond 1499–1561
Garamond 1531
Aae Aae Aae Aae
«Die Pariser Grand-Rue Saint-Jacques war der Tummelplatz für aufgeschlossene Drucker und Verleger. Einer von ihnen war Antoine Augereau, der die Meinung vertrat: Neue Stempel Garamond Ansichten brauchen neue Schriften. » Merkmale: Französische Renaissance-Antiqua – e nun gerade – Tropfen beim r – Auge beim e
Garamond Premier Pro
Opensource-Garamond: www.georgduff ner.at/ebgaramond/
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ITC Garamond
Adobe Garamond
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Die Schriftart Caslon wurde 1722 entworfen und ist als Barock-Antiqua einzuordnen. Sie wird oft als die erste Schriftfamilie mit englischem Ursprung bezeichnet. Bevor die Schrift entstanden ist, mussten englische Setzer Schriften aus anderen Ländern, meist den Niederlanden, kaufen. Die Caslon steht stilistisch am Beginn der Übergangs-Antiqua und orientiert sich sowohl an niederländischen Meistern, z.B. an den Schriften Christoff el van Dijcks (1607–1669) als auch an der «Romain du Roi», der Schrift des französischen Sonnenkönigs Louis XIV, die von französischen Gelehrten entwickelt wurde. Die Caslon wurde für den Erstdruck der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der amerikanischen Verfassung verwendet. Bei der Barock-Antiqua ist der Kontrast zwischen Grund- und Haarstrichen stärker betont als bei der Renaissance-Antiqua. Die Haarstriche verfeinern sich und die Grundstriche verstärken sich. Die Serifen werden verfeinert, die Rundungen beim Übergang des kräftigen Grundstrichs zur abschliessenden Serife kleiner gehalten. Gleichzeitig stehen die horizontalen Schwingungen der Serifen fl acher, nahezu eben. Die Achse der Rundungen ist bei einzelnen Schnitten bereits senkrecht. Die Versalien, die bisher verkürzt waren, erhalten die gleiche Höhe wie die Oberlängen der Gemeinen. Wegen der Strichstärkenkontraste, der Schattenachse, die in den meisten Fällen beinahe senkrecht verläuft, der Form der Serifen, die nicht abgerundet sind, und der Tropfenendungen des g oder des a ist es schwierig, diese Schrift mit einer Feder zu realisieren.
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William Caslon 1692 – 1766
Caslon 1722
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Die Baskerville ist eine Schriftart, die als Übergangs-Antiqua des Barock 1754 entstand. Der Begriff der Übergangs-Antiqua beschreibt die Stellung der BarockSchriften als Übergang zwischen den Renaissance-Antiquen und den klassizistischen Schriftschnitten. Die von John Baskerville (1706–1775) entwickelte Schrift galt als technischer Meilenstein und als wichtige Referenz für die späteren Klassizisten. Trotzdem zog man damals aus ästhetischen Gründen oftmals die Caslon vor, die auch als die englische Antiqua par excellence gilt. Schon zu Bleisatzzeiten gab es zahlreiche Versionen der Baskerville. Baskerville nutzte eigene, besonders glatte und weiche Papiere und mischte seine eigenen Druckfarben an, insbesondere eine tiefschwarze Tinte. Beides liess die neuen Merkmale seiner Schrift besonders deutlich und scharf hervortreten. In seiner Schriftgestaltung wird Baskerville von den in England vorherrschenden Schriften William Caslons inspiriert. Den althergebrachten Caslonschen Duktus verändert er an entscheidenden Stellen: Er vergrössert den Kontrast zwischen den Haar- und den Grundstrichen, verleiht seiner Schrift ausgeprägtere Serifen und verschiebt die Schattenachsen der runden Kleinbuchstaben in Richtung der Senkrechten. Dadurch entsteht eine «Antiqua des Übergangs» mit generösem Raumanspruch, ausladenden Grossbuchstaben und einem Gesamteindruck, der stilvolle Würde und die gereifte Tradition eines Meisters in Stille und Schlichtheit vermittelt. Ihr Schriftbild ist ruhig und regelmässig und besitzt dennoch jene dynamische Offenheit, die den statischen CaslonSchriften so fehlt. Ein in Baskerville gesetzter Text wird von der Mehrzahl der Leser als wahrhaftiger und glaubwürdiger eingeschätzt als der gleiche Text in anderer Schriftart. Dies ergibt ein von New York Times-Blogger Morris im August 2012 durchgeführtes Experiment, an dem über 45.000 Personen teilnahmen. Opensource-Baskerville: klepas.org/openbaskerville/
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John Baskerville 1706–1775
Baskerville 1754
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Die Didot ist eine typische klassizistische Antiqua-Schriftart. Die ersten Entwürfe stammen von François Didot (1689–1757), die Enkel Firmin Didot und sein Bruder Pierre Didot entwickeln die Schrift weiter. 1788 wurde die Didot-Antiqua erstmals gegossen. Die Didot weist die für den Klassizismus typischen Strichstärkenunterschiede auf. Die angesetzt wirkenden Serifen sind im Vergleich zur klassischen Bodoni und der 1800 veröffentlichten Walbaum feiner gehalten. Keine andere Schrift versinnbildlicht das Zeitalter der Auf klärung einprägsamer als die Didot. So besinnt man sich nach dem Barock nun wieder auf die Antike mit ihren klaren Formen Mit ihrem x-symmetrischen Aufbau, ihrem harmonischen Schriftbild und ihrem «fast monumental anmutenden Auf bau» (Wolfgang Beinert) beeinfl ussen die Didone-Schriften die Schriftentwicklung des ganzen folgenden Jahrhunderts. In unseren Tagen verhilft der schweizerische Schriftenschöpfer Adrian Frutiger der Didot zu neuem Glanz. Im Jahr 1991 zeichnet er sie für Linotype auf der Grundlage der von Firmin Didot in den Jahren 1799 und 1811 entwickelten Schriften für den computergestützten DTP-Satz neu. Klassizistische Antiquas: – Bodoni – Walbaum Merkmale: – hohen Strichstärkenunterschiede – senkrechte Schattenachse – vertikale Orientierung der Zeichenform
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François Didot 1689–1757
Didot 1788
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Die Entwicklung der Groteskschriften steht in engem Zusammenhang mit den industriellen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, wie jede Schrift ihre Wurzeln in den Entwicklungen der Zeit hat. Die erste Groteskschrift, die Versalschrift von William Calson IV (1781–1869) aus dem Jahre 1916, hatte, wie auch der Industriebau ihren Ursprung in Grossbritannien zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bereits 1832 schnitt William Thorowgood die ersten serifenlosen Kleinbuchstaben. William Caslon IV. hat 1816 erstmalig eine serifenlose Schrift entworfen und diese im Musterkatalog seiner Druckerei veröffentlicht. Anscheinend war er vom Erfolg dieser Schrift nicht besonders überzeugt, weil diese nur in Versalien und in der Grösse von 28 Punkt existierte. Genannt wurde sie «English Egyptian» wohl im Zusammenhang mit den damals in Ägypten stattfi ndenden altägyptischen Entdeckungen und dem Feldzug Napoleons in Ägypten. Die Serifenlose wurde vor allem als Anzeigen- und Reklameschrift (Akzidenzen), aber auch in den Überschriften bzw. Titelblättern verwendet. Am Beginn des 19. Jahrhunderts verwendeten sie zahlreiche Architekten, Kartographen und Schildermacher (Hausnummern). Wegen der Einfachheit der Konstruktion wurde die Schrift auch für das Gravieren von Schildern und das Einfräsen bzw. Giessen von Typenbezeichnungen an Maschinen bevorzugt verwendet. In diesem Zusammenhang «verdient» die Serifenlose den Namen «Industrie-Schrift». Einige Jahre später – 1832 – entwarf Vincent Figgins eine serifenlose Majuskelschrift mit drei Schriftgraden, die unter dem Namen «Two-line Great Primer Sans-serif» bekannt wurde. Erstmals wird der Serifenlosen das Prädikat «Sans-Serif» (fr. «ohne Serif») verliehen. Unter dieser Bezeichnung werden die Schriften im englischsprachigen Raum bis heute geführt.
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William Caslon IV 1692–1766
(Two Lines) English Egyptian 1816
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Die Egyptienne, auch Serifenbetonte Linear-Antiqua, ist eine aus der Antiqua abgeleitete Schriftart, bei der die Strichstärke der Buchstaben (nahezu) gleichmässig ist und die Serifen deutlich verstärkt sind. Im englischen Sprachraum ist die Bezeichnung «Slab Serif» oder «Square Serif» geläufi g. Die Egyptienne-Schriften tauchten erstmals im England des 19. Jahrhundert auf und sind damit eine noch relativ junge Gattung in der typografi schen Geschichte. Sie entstanden im Zuge der industriellen Revolution aus dem gestiegenen Bedarf nach auff älligen Werbeschriften für die nun immer häufi geren Handzettel und Plakatwerbungen. Zunächst wurden diese mit klassischen Buchschriften wie Baskerville oder Caslon gesetzt. Als eine der ersten Egyptienne-Schriften wird ein Versalalphabet namens «Antique» von Vincent Figgins (1766–1844) erachtet, das bereits 1817 in einem Schriftmuster erschien. Die ersten Egyptienne-Schriften sind allerdings zunächt eher stark verfettete Antiqua-Schriften mit deutlich betonten Serifen und ausschliesslich für den Titelsatz bestimmt. Die neuen Formen stossen zunächst freilich nicht nur auf positives Echo. Im Journal für Buchdruckerkunst werden die Egyptienne-Schrifen beispielsweise als Monstrosität abgestempelt. Im Einsatz in der Werbung können sie die Antiqua aber rasch verdrängen. Merkmale – Ausgeprägte und betonte Serifen – kaum Kontraste in den Strichstärken (oft Grundstrichstärke = Haarstrichstärke = Serifenstärke) – senkrechte Schattenachsen – waagerecht verlaufende Anstriche – Oberlängen der Minuskeln und Versalienhöhe gleich – e-Strich waagerecht
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Vincent Figgins / Frank Hinman Pierpont 1766 –1844 / 1860 –1937
Egyptienne 1817 Rockwell 1934
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Egyptian
Memphis
Clarendon
Caecilia
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Die Akzidenz Grotesk gilt als die Überarbeitung und Zusammenfassung früherer Groteskschriften des 19. Jahrhunderts. Viele der neuen Groteskschriften oder serifenlosen Linear-Antiquaschriften basieren nun wiederum auf der Akzidenz Grotesk. Sie wurde nicht nach formalen Kriterien entwickelt, sondern typografi sche Erfahrungswerte führten zu der schmucklosen, der industriellen Technik entsprechenden Groteskschrift. Erst ab 1950 setzte sie sich durch und wurde die meist gebrauchte Schrift dieser Zeit und löste die Futura ab. Die Akzidenz Grotesk wurde auch zur Schrift der Schweizer Typografi e. Für die Geburt der Akzidenz Grotesk gibt es kein Datum. Tatsächlich können sich einige als Vater der «AG» bezeichnen. Bereits um 1880 entwarf der deutsche Typograf und Hieroglyphen-Experte Ferdinand Theinhardt (1820–1906) für die Publikationen der Königlich-Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vier Schnitte einer Serifenlosen, die er «Royal Grotesk» nannte. 1908 übernimmt Hermann Berthold die Theinhardtsche Schriftgiesserei und integriert die inzwischen sehr beliebte «Royal» in seine AkzidenzGrotesk-Schriftfamilie unter der Bezeichnung «AG Mager». Der spätere Ziehvater der Akzidenz Grotesk, Günter Gerhard Lange, verweist auf Quellen, nach der ihr Normalschnitt 1899 bei Bauer & Co. in Stuttgart zur Welt kam, kurze Zeit später ebenfalls ein Übernahmekandidat der H. Berthold AG. Diese stellte selbst kurze Zeit vorher eine Accidenz-Grotesk in einer Anzeige vor. Merkmale: – optisch gleiche Stärken der vertikalen und horizontalen Striche – offene und klare Innenräume – betont sachliche Formen – radial geschnittene Endungen einiger Klein- und Grossbuchstaben Das lebendige und fast schon unruhige Satzbild ist ein Kennzeichen der Akzidenz Grotesk. Es begründet sich vor allem durch funtkionale Kriterien, denn diese Unregelmässigkeiten erleichtern durch die Kontraste zwischen den einzelnen Buchstaben das Lesen und erzeugen ein spannungsvolles Bild.
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Poppelbaum Wien, Ferdinand Theinhardt, Günter Gerhard Lange
Akzidenz Grotesk 1898
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Sein ausserordentliches zeichnerisches Talent prädestinierte Morris Fuller Benton für ein MaschinenbauStudium, so dass er 1896 als Assistent seines Vaters in der New Yorker Zentrale der American Type Founders Company (ATF) einsteigen konnte. ATF entstand vier Jahre zuvor durch den Zusammenschluss von 23 amerikanischen Schriftgiessereien. Im Jahr 1900 wird Benton zum Chief Type Designer bei ATF ernannt. In den Folgejahren entwirft er eine Vielzahl von Schriften, darunter «Parisian», «Broadway», «Cheltenham», «Poster Bodoni», «Balloon Light», «News Gothic» und im Jahr 1903 die «Franklin Gothic». Letztere geniesst später in den USA einen ähnlichen Stellenwert wie in Europa die «Helvetica» oder die «Univers». Die «amerikanische Helvetica» ist, obwohl über 100 Jahre alt, in unserer Schriftwelt allgegenwärtig. Kennern gilt sie als das Schwergewicht unter den Grotesken und sie ziert Überschrift wie Textkörper in Werbung und Zeitschrift. Für das europäische Auge besitzt sie den auf undefi nierbare Weise «amerikanisch» wirkenden Charme, der sie aus der Masse der Serifenlosen heraushebt. Es existieren einige Sonderformen der Franklin, wie etwa die 1903 von Benton für ATF geschaffene «Alternate Gothic», eine besonders fette «Franklin», die in vier Laufweiten (von condensed bis extended) angeboten wird. 1907 legt Benton die «Monotone Gothic» vor, eine leichtere und weitläufi gere Variante der «Franklin», die jedoch niemals zu weiteren Schnitten entwickelt wird. Die heute als «Franklin Gothic Light Extended» angebotenen Schnitte entsprechen in Dickte und Laufweite etwa der ursprünglichen «Monotone Gothic». Die «Franklin» zeichnet sich durch ein traditionell gestaltetes kleines g und a aus, unverwechselbar ist der abwärts geschwungene Diagonalstrich des grossen Q, der den Buchstaben unten-mittig verlässt und zu den fetteren Schnitten hin immer weiter nach rechts auswandert. Details wie das Dünnerwerden der Striche dort, wo Rundungen in den Stamm einlaufen, verleihen dem Schriftbild ein Leben, durch das es sich von anderen serifenlosen Fettschriften abheb.
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Morris Fuller Benton
Franklin Gothic 1904
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absgftjd absgftjd
Franklin Gothic
Helvetica
gggaaa QQQ Franklin Gothic Regular / Medium / Bold
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Die Futura von Paul Renner steht im Zusammenhang mit dem Bauhaus und den künstlerischen Bestrebungen dieser Zeit. Paul Renner (1878–1956) war Grafi k Designer und Lehrer. Es gab zwischen ihm und dem Bauhaus zwar keine direkte Verbindung, doch die modernistischen Entwicklungen der 20er-Jahre hatten zur Folge, dass sowohl Renner als auch das Bauhaus getrennt voneinander eine Groteskschrift nach konstruktiven Prinzipien suchten. Die Idee, Schrift durch eine geometrische Konstruktion zu entwerfen, anstelle von der ursprünglich geschreibenen Form zu entwickeln, entstand vor allem durch das funktionalistische Denken. Zwar entsprachen die bereits vor der Jahrhundertwende entstandenen Groteskschriften den Forderungen nach Klarheit und Einfachheit, aber die Rückführung der Buchstaben auf die geometrischen Grundformen sollte dem Funktionalismus noch näher kommen. Die Besonderheit der Futura war der Kompromiss zwischen einer rein konstruierten Groteskschrift und einer ausgewogenen, traditionellen und gut lesbaren Schrift. Renners Erfahrung ermöglichte ihm eine Schrift zu entwerfen, die den visuellen Gesetzmässigkeiten entspricht aber dennoch wie konstruiert wirkt. Ur-Futura beinhaltete zunächst Sonderformen für die Buchstaben a, e, g, m, n und r. n und m bestanden nur aus rechten Winkeln und a und g waren in ihre geometrischen Teile zerlegt. Diese Buchstaben wurden dann durch üblichere Formen ersetzt. Die Futura zeigt auch Verbindungen zu alten Schriften. Die Grossbuchstaben, die kleiner sind als die Oberlängen der Kleinbuchstaben, hat die Futura beispielsweise gemeinsam mit den Renaissance-Antiquas. Eine weitere Besonderheit der Futura ist das asymetrische t.
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Paul Renner
Futura 1927
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In England wandten sich 1913 zwei Mitarbeiter der London Transport Board an die Schriftsachverständigen Edward Johnston und Eric Gill um die Möglichkeit der Schaff ung einer leicht leserlichen, optimal erfassbaren Schrift für die Untergrundbahn zu erörtern. Da Gill sich an dem Projekt nicht beteiligen konnte, begann Johnston 1915 allein die Arbeit an den Entwürfen. Während der Arbeit tauschten sie ihre Meinungen aus – die Beiden verband ein freundschaftliches Verhältnis. Nach Abschluss des Auftrags erhielt Gill sogar einen Honoraranteil von 10% für seine Beratertätigkeit. Die neu entstandene Schrift basierte auf den Proportionen der römischen Kapitalis der Trajanssäule und bestand aus Versalien und Gemeinen. Die «Johnston Grotesk» wurde in den 1980er-Jahren im Auftrag von London Transport von der Firma Banks & Miles als New Johnston neu aufgelegt und revidiert. Johnstons Alphabete von 1916 unterschieden sich erheblich von den aus der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrhunderts stammenden Serifenlosen, sie waren geradezu revolutionär und besassen eine völlig neue Qualität. Eric Gill sprach sogar von korrupten Formen der früheren Serifenlosen Seine zeitlosen Schriftentwürfe, die bis heute an Eleganz und Selbständigkeit nichts eingebüsst haben, wurden durch die Kenner enthusiastisch gefeiert. Aus seiner Hand stammen «Perpetua», «Gill Sans», «Monotype Solus», «Golden Cockerel Type», «Joanna», «Aries», «Bunyan» und «Jubilee». Die «Gill Sans» als einzige Groteskschrift unter den oben genannten zeigt, wie behutsam und umsichtig Gill bei den Entwürfen ans Werk ging. Zur Entwicklung dieser Schrift motivierte Gill auch Stanley Morrison, um den «in Mode gekommenen deutschen geometrisierten Schriften ein Konkurrenzprodukt der Monotype entgegenstellen zu können». Merkmale: Die Zeichnung ist allgemein kräftiger als bei den anderen gezeigten Schriften. Auch hier ein Antiqua g. Auff allend, wie die Rundungen der Kleinbuchstaben (b, d, p, q) in den Stamm übergehen und den senkrechten Strich aufnehmen. Speziell ist das Dreieck des Kopfes beim t.
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Eric Gill 1882–1940
Gill Sans 1930
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Die Times New Roman, von Stanley Morrison für die Londoner «Times» entworfen, ist eine Schrift, die speziell für den Zeitungsdruck geschaffen wurde. Die Anforderung, auch auf einfachem Papier in kleinen Grössen gedruckt noch eine sehr gute Lesbarkeit zu besitzen, erfüllt die «Times» vor allem durch die kurzen und sehr kräftigen Serifen. Dem Geschäftsführer der Londoner Tageszeitung «The Times», William Lints-Smith, ist zu Ohren gekommen, dass sich der angesehene Typograf Stanley Morison abfällig über die Druckqualität seiner Zeitung geäussert habe. Am 1. August 1929 sitzen sich beide im Verlagsgebäude gegenüber, um über eine Umgestaltung des Blattes zu sprechen. Morison, seit 6 Jahren künstlerischer Berater des Satzgeräteherstellers Monotype, beeindruckt den Zeitungsmann mit guten Argumenten, worauf der ihm spontan einen Beraterjob anbietet. Mit dem Times-Grafi ker Victor Lardent entwickelt Morison die neue Schrift. Es entsteht schliesslich eine Schrift, die in ihren Umrissen der «Plantin» ähnelt, deren scharfe Serifen und stärker ausgeprägte Kontraste ihr jedoch ein Strahlen verleihen, das Monotypes «Plantin» niemals zu erreichen imstande war. Die neue Schrift erhält – ihre Vorgängerin trug bei der Times den Namen «Times Old Roman» – die Bezeichnung «Times New Roman», im US-amerikanischen Markt fällt das «New» weg, sodass die Schrift schliesslich schlicht «Times Roman» heisst. Die erste Ausgabe der Times in typografi sch neuen Kleidern erscheint am 3.10.1932. Im Computerzeitalter ist die «Times Roman» von Anfang an mit dabei: Sie wird von Adobe in den Anfangsbestand der Postscript-Schriften übernommen und ist damit vom Start weg auf allen postscript-fähigen Laserdruckern verfügbar. Als «Times Roman» fi ndet sie in die Schriftausstattung der Apple-Betriebssysteme ab System 7 Eingang. Microsoft lizenziert sie als «Times New Roman» direkt bei Monotype und stattet seine Betriebssysteme der Windows-Reihe seit Version 3.1 mit ihr aus.
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Stanley Morison 1889 –1967
Times 1931
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Regula tionsFG Times New Roman
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Times
Times New Roman
Times Europa (1972)
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Die «Univers» ist eine serifenlose Linear-Antiqua-Schrift, die in den Jahren 1950/1951 bis 1956 von Adrian Frutiger entworfen und 1957 von der Schriftgiesserei Deberny & Peignot veröffentlicht wurde. Sie ist für ihre sachliche und kühle Eleganz sowie ihre gute Lesbarkeit auch aus grösserer Entfernung bekannt. Sie erschien gleichzeitig für den Bleiund den Fotosatz. Otl Aicher verwendete die Schrift für die Olympischen Spiele 1972 in München. Sie ist der «Helvetica» auf den ersten Blick recht ähnlich, welche etwa zur gleichen Zeit von Max Miedinger entworfen wurde. Die «Helvetica» und die «Univers» zählen neben der «Akzidenz Grotesk» vermutlich zu den am häufi gsten verwendeten Schriftarten der sogenannten Schweizer Typografi e. Untersch iedliche Strichstä rken und Zeichenbreiten innerhalb der Schriftfamilie, die aus insgesamt 21 (später 27) Schriftschnitten besteht, werden durch ein Zahlensystem anstelle von Namen gekennzeichnet – ein System, das Frutiger später auch für andere Schriftarten verwendete: So steht z. B. «Univers 55» für den normalen Schriftschnitt mit normaler Strichstärke und Zeichenbreite («Roman» oder «Regular»), «Univers 67» für den fetten Schriftschnitt mit schmaler Zeichenbreite («Condensed Bold») usw. Zehnerstelle = Strichstärke Einerstelle = Buchstabenart (gerade, kursiv, schmal und breit) Die «Univers» genoss grosse Popularität in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts und ist bis heute eine der am meisten genutzten serifenlosen Schriftarten. Merkmale: – hohe Mittellängen – fast gleiche Dicken in Gross- und Kleinbuchstaben (ruhiges Schriftbild auch bei vielen Versalien) – wurde freihändig entworfen
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Adrian Frutiger 1928
Univers 1957
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Die ersten Schriftschnitte der «Helvetica» gestaltete ab 1956 der Grafi ker Max Miedinger in Zusammenarbeit mit Eduard Hoff mann, dem Geschäftsführer der Haas’schen Schriftgiesserei in Münchenstein bei Basel. Als Vorlage dienten ihnen die »Akzidenz Grotesk» von Berthold und die «Normal Grotesk» aus dem Hause Haas. 1957 wurde die halbfette Garnitur zur Messe «graphique 57» für den Handsatz veröff entlicht, zunächst unter dem Namen «Neue Haas-Grotesk». Die D. Stempel AG, seit 1954 mehrheitlich an der Haas’schen Schriftgiesserei beteiligt, brachte die Schrift ab 1960 auch – angepasst an die technischen Gegebenheiten – als Matrizen für Linotype-Setzmaschinen heraus. Im Zuge dessen schlug sie den Vertrieb unter dem Namen «Helvetia» vor, um auf dem internationalen Markt mehr Chancen zu haben. Dies gefi el der Haas’schen Schriftgiesserei jedoch nicht, da bereits eine Versicherung und eine Nähmaschinenfabrik diesen Namen trugen, und sie schlug stattdessen den Namen «Helvetica» – «die Schweizerische» oder «die Schweizerin» – vor, unter dem sie seit 1960 vertrieben wird. 1983 entwirft D. Stempel für den Satzmaschinenhersteller Linotype eine neue «Helvetica». Dabei werden die historisch gewachsenen und nicht immer zueinander passenden Schnitte harmonisiert. Nur zwei Jahre später übernimmt Linotype die Stempel AG und beschliesst deren Aufl ösung. In den darauf folgenden Jahren wächst die «Neue Helvetica» auf 51 Schnitte und setzt die Erfolgsgeschichte der Vorgängerin fort. Als Linotype gemeinsam mit Apple und Adobe im Jahre 1985 die technische Basis fürs Desktop Publishing (DTP) defi nieren, spielt die gute alte «Helvetica» wieder eine Hauptrolle. Vier Schnitte der Familie gehören zu den ersten 11 Einbauschriften im Apple-Laserdrucker und bilden die typografi sche Erstausstattung für das Gestalten am Computer. Bei aller Kritik sind sich die Schriftexperten einig: «Helvetica» verkörperte das Ideal der Sachlichkeit, das damals von der Schweizer Grafi k propagiert wurde. Diese Eigenschaft machte die Schrift ohne Eigenschaften zu einer Ikone des modernen Designs.
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Max Miedinger 1910
Helvetica 1957
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AUSGANGSLAGE: 13 WICHTIGE SCHRIFTEN
IVAN WEISS
/
MICHAEL KRYENBÜHL
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Univers / Helvetica
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AUSGANGSLAGE: 13 WICHTIGE SCHRIFTEN
IVAN WEISS
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MICHAEL KRYENBÜHL
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
Bereits die von Adrian Frutiger und André Gürtler entwickelte Schriftart «Concorde» (1959) wies alle Merkmale der «Frutiger» auf. Lediglich die Buchstaben M, Q und g hatten noch andere Formen. 1970 entwarf Adrian Frutiger aus der «Concorde» die Schriftart «Roissy» für die Beschilderung am Flughafen Paris-Charles de Gaulle. «Frutiger» ist die um zusätzliche Schnitte ausgebaute Druckversion von «Roissy». Die Schriftart «Frutiger» wurde, auf eine Idee von Adrian Frutiger hin, überarbeitet. Unter der Leitung des damaligen künstlerischen Leiters der Linotype Reinhard Haus schuf Erik Faulhaber die grundlegende Überarbeitung «Frutiger Next». Sie erschien 2001 bei Linotype und wurde in Faulhabers Buch «Frutiger. Die Wandlung eines Schriftklassikers.» ausführlich dokumentiert. Sechs Gewichte wurden neu gestaltet. Die Kursivschrift weist nun eigene Formen der Buchstaben a, e, f, g, q auf.
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Adrian Frutiger 1928
Frutiger 1975
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AUSGANGSLAGE: 13 WICHTIGE SCHRIFTEN
IVAN WEISS
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MICHAEL KRYENBÜHL
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
Die «Thesis» ist eine Schriftsippe, die im Wesentlichen aus vier Schriftfamilien besteht: «TheSans», «TheSerif», «TheMix» und der später hinzugefügten «TheAntiqua». Die ursprünglichen Schriftsätze wurden 1994 von dem Niederländer Lucas de Groot entwickelt. Seitdem hat er sie in regelmässigen Abständen um zahlreiche Schriftvariationen bereichert. Heute ist die Thesis-Kollektion mit über 500 verschiedenen Schnitten die wohl umfangreichste Schriftfamilie. Die meisten Schriftschnitte dieser Familie mit Ausnahme der Kapitälchen-Varianten setzen Mediävalziffern bei normaler Tastaturbelegung ein, es stehen aber auch Standardziffern zur Verfügung. Von 1982 bis 1987 studiert de Groot an der Den Haager Schriftschmiede Royal Academy of Fine Arts bei Gerrit Noordzij. Seine Schwerpunkte: Schriftgestaltung, Fotografi e und Illustration. Für die Abschlussarbeit setzt er ausschliesslich selbst gestaltete Schriften ein, darunter eine Vorversion seiner späteren Erfolgsschrift «Thesis», die damals noch «Paranthesis» hiess.
The Sans
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Lucas de Groot 1963
Thesis 1994
ABCDEFGHIJKLMNOP QRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopq rstuvwxyz 1234567890 +”*ç%&/()=?
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AUSGANGSLAGE: 13 WICHTIGE SCHRIFTEN
IVAN WEISS
/
MICHAEL KRYENBÜHL
The Mix
ABCDEFGHIJKLMNOP QRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopq rstuvwxyz 1234567890 +”*ç%&/()=?
The Serif
ABCDEFGHIJKLMNOP QRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopq rstuvwxyz 1234567890 +”*ç%&/()=?
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
«Verdana» ist eine serifenlose Linear-Antiqua-Schrift, die von dem Schriftdesigner Matthew Carter für Microsoft geschaff en und 1996 veröffentlicht wurde. Seit 1996 wurde die «Verdana» mit den nachfolgenden Versionen von Microsoft Windows, Microsoft Off ice und dem Internet Explorer für Windows und Mac OS ausgeliefert, seit mindestens MacOS 10.4 auch dort als Teil des Systems. Die Schrift ist als Teil der «Core fonts for the Web» auch kostenlos für andere Systeme verfügbar. Im Schnitt vergleichbar mit anderen serifenlosen Schriften wie der «Frutiger», ist die «Verdana» vor allem im Hinblick auf optimale Bildschirmdarstellung auch bei kleinen Schriftgrössen entwickelt worden. E ine grosse x-Höhe, weite Proportionen, grosszügige Buchstabenabstände und ausgeprägte Unterschiede zwischen ähnlich geformten Buchstaben tragen zu einer guten Lesbarkeit bei. Wegen dieser Eigenschaften wird sie von Webdesignern häufi g bevorzugt für Fliesstext auf Internetseiten verwendet. Während die meisten Systemfonts nur Adaptionen von Schriftarten für den Druck sind, wurden die «Georgia» und die «Verdana» direkt für den Bildschirm entwickelt. Man ging dabei einen ungewöhnlichen Weg: Üblicherweise wird die Outline der Buchstaben in kleinen Schriftgrössen durch geschicktes Hinting nachgebildet und im Zuge besserer Lesbarkeit pixelgenau modifi ziert. Bei der «Georgia» und der «Verdana» ging man allerdings von der Pixeldarstellung am Bildschirm selbst aus und entwarf die Outline der Schrift um diese Darstellung herum. Eine Besonderheit der «Verdana» ist ihre grosszügige Zurichtung. Man erkannte bei der «Verdana», dass eine sorgfältige Gestaltung der Buchstabenzwischenräume ebenso wichtig für die Leserlichkeit ist, wie die Form der Buchstaben selbst. Die «Verdana» läuft auf Grund der grossen Buchstabenabstände relativ breit, behält aber auch in sehr kleinen Schriftgrösse eine hervorragende Lesbarkeit.
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Matthew Carter 1937
Verdana 1996
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AUSGANGSLAGE: 13 WICHTIGE SCHRIFTEN
IVAN WEISS
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MICHAEL KRYENBÜHL
ABCDEFGHIJKLMNOP QRSTUVWXYZ abcdefghijklmnopq rstuvwxyz 1234567890 +”*ç%&/()=?
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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TEIL 2: SKIZZEN / PROZESS
ENTWÜRFE
Matthias Gieselmann
Victoria Langmann
Thomas Maier
Michelle Mantel
Lukas Marstaller
Felix Plachtzik
Katja Saar
Marcel Strauss
Christina Vinke
Julian Wallis
Roman Zimmermanns
In verschiedenen analogen und digitalen Übungen erarbeiteten die Studierenden ausgehend von der ihnen zugelosten Schrift eigene Entwürfe und Ideen, welche sie nach und nach präzisierten und in einer programmierten, parametrisierten Form mittels «Fontwrangler» umsetzten. Die Rohentwürfe wurden fortlaufend auf Inhalte aus den Theaterstücken angewendet, um den Charakter der Fonts zu überprüfen und die weitere Stossrichtung festzulegen.
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
MATTHIAS
GIESELMANN
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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SKIZZEN / PROZESS
VICTORIA
LANGMANN
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
50
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SKIZZEN / PROZESS
VICTORIA
LANGMANN
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
VICTORIA
LANGMANN
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
THOMAS
MAIER
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Heinlich von Kleist
Der zerbrochene Krug Schauspiel
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SKIZZEN / PROZESS
THOMAS
MAIER
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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SKIZZEN / PROZESS
MICHELLE
MANTEL
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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SKIZZEN / PROZESS
MICHELLE
MANTEL
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SKIZZEN / PROZESS
FELIX
PLACHTZIK
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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SKIZZEN / PROZESS
FELIX
PLACHTZIK
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SKIZZEN / PROZESS
KATJA
SAAR
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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SKIZZEN / PROZESS
KATJA
SAAR
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SKIZZEN / PROZESS
MARCEL
STRAUSS
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
MARCEL
STRAUSS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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SKIZZEN / PROZESS
ROMAN
ZIMMERMANNS
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ROMAN
ZIMMERMANNS
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EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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TEIL 3: ERGEBNIS
PROJEKTE MATTHIAS GIESELMANN VICTORIA LANGMANN THOMAS MAIER MICHELLE MANTEL LUKAS MARSTALLER FELIX PLACHTZIK KATJA SAAR MARCEL STRAUSS CHRISTINA VINKE JULIAN WALLIS ROMAN ZIMMERMANNS
S. 89 S. 97 S. 105 S. 113 S. 121 S. 129 S. 137 S. 145 S. 153 S. 161 S. 169
In der Realisierung des eigenen Projektes waren die Studierenden dazu angehalten, das ihnen zugeteilte Theaterstück zeitgemäss zu remixen und ihre Schrift-Rohentwürfe zu einer generierten Schriftfamilie auszubauen, welche den Inhalt des Stücks und dazugehörige exemplarische Anwendungen unterstützt. Ausgehend von der abschliessenden Präsentation im Plenum präsentieren die Studierenden auf jeweils acht Seiten ihre Projekte.
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KIMIM TYPE
MaTThIas
GIEsElMann
Kimim type: emotionale typografie
Ki m i m ka n n l ä che l n d , Ki m i m ka n n e r nst h a f t .
Computer haben unseren alltag revolutioniert, aber das Schreiben von texten unterscheidet sich nur unwesentlich vom Schreiben an einer Schreibmaschine. Die Semantik der texte liegt allein in der Sprache. Was wäre, wenn die typografie die emotionen des Verfasser widerspiegeln könnte? Kimim kann das. auf einem Spektrum zwischen ernst und sehr fröhlich interpretiert das programm die mimik des autors und setzt sie typografisch um. Die richtige Schrift dazu: Kimim type.
hfgK
im BEStEn fall anWEnDBar
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ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
Ki m i m t yp e s e r i o u s
s m o ot h
a a a a a a a a a a
i st es w i r k l i ch co m p u
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KIMIM TYPE
t ra n s i t i o n
MaTThIas
GIEsElMann
Ki m i m t yp e s m i l i n g
a a a a a a a a a a
u te rl i e b e d i e d i ch h at
hfgK
im BEStEn fall anWEnDBar
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
Ki m i m t yp e s e r i o u s
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b c d i j k l q r s x y z .
e m t , !
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A B C D E F G H I J K L M N H e r i s a n a m e r i ca n s c i e n ce f i ct i o n ro m a nt i c co m e d y- d ra m a f i l m wr it te n , d i re ct e d , a n d p ro d u c e d b y s p i ke j o n ze . t h e f i l m c e n t e r s o n a m a n w h o d e ve l o ps a re l at i o ns h i p wit h a n i nte l l i g e nt co m p ute r o p e rat i n g syste m wit h a f e m a l e v o i c e a n d p e r s o n a l i t y. t h e o d o r e t wo m b l y i s a l o n e l y, i n t r o ve r t e d m a n w h o w r i t e s p e r s o n a l l o ve l e t t e r s f o r p e o p l e w i t h d i f f i c u l t i e s ex p r e s s i n g t he i r fee l i ngs. u n h a p py beca u se of h i s i m pe n d i n g d i vo rce f ro m c h i l d h o o d s we et h e a r t c a t h e r i n e , t h e o d o r e p u rc h a s e s a t a l ki n g o p e rat i n g syste m wit h a rt if i ci a l i nte l l i g e n ce, d es i g n ed to a d a pt a n d evo l ve . H e d e c i d e s h e wa nt s t h e os
H e r i s a n a m e r i c a n s c i e n c e f i ct i o n ro m a n t i c co m e d y- d r a m a f i l m w r i tt e n , d i r e ct e d , a n d p r o d u c e d b y s p i k e j o n ze . t h e f i l m ce nt e rs o n a m a n w h o d e ve l o p s a r e l a t i o n s h i p w i t h a n i n t e l l i g e n t co m p u t e r o p e r a t i n g s yst e m w i t h a f e m a l e v o i c e a n d p e r s o n a l i t y. t h e o d o r e t w o m b l y i s a l o n e l y, i n t r o ve r t e d m a n w h o w r i t e s p e r s o n a l l o ve l et te rs fo r peo p l e w it h d if f i cu lt i es ex p r e s s i n g t h e i r f e e l i n g s . u n h a p py b eca u s e of h i s i m p e n d i n g d i vo rce f ro m ch i l d h o o d s w eet h ea r t cat h e r i n e, t h eod o re p u rch a ses a t a l k i n g o p e r a t i n g s ys t e m w i t h a r t i f i ci a l i nt e l l i g e n ce , d es i g n ed t o a d a pt a n d e vo l ve. H e d eci d es h e wa nt s
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KIMIM TYPE
MaTThIas
GIEsElMann
Ki m i m t yp e s m i l i n g
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im BEStEn fall anWEnDBar
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
a c ht M o d u l e
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MaTThIas
GIEsElMann
va r i a nte n u n d ex p e r i m e nte
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im BeSten fall anWenDBar
eXperimente mit generatiVer SCHriftgeStaltUng – WS 2013/2014
Ki m i m ü b e rs et z t d i e M i m i k t yp o g raf i s c h
s c h a d e , d a s s d u k ra n k b i s t , Fra n k l i n
we n n d u w i e d e r a u f d e n b e i n e n b i st
m a ch i ch d i r waf fel n !
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Frankenstein
Victoria
Langmann
Frankenstein: Bold - MediuM - thin kursiv - kursivseriF Generative schriftgestaltung - was ist das überhaupt? Mit dieser einstellung bin ich voller neugier an das seminar herangegangen und habe in diesem semester - was das Programmieren von schriften angeht - quasi laufen gelernt. als ausgangsschrift habe ich mir die didot ausgesucht, zusammen mit dem theaterstück “die Macht der Gewohnheit“ von thomas Bernhard. in einem ersten schritt versuchte ich die schirft in ihre markantesten einzelteile zu zerlegen um so eine möglichst variantenreiche Grundgeometrie für meine neue schrift entwickeln zu können. die erkenntnis, wo die Möglichkeiten und wo die Grenzen von parameterbasierten generierten schriften liegen ist vielleicht die wertvollste erfahrung, die ich dieses semester machen konnte. Bei meinem Projekt kommen die Parameter hauptsächlich in einer passiven, dienenden Funktion vor. die unterschiedlichen varianten einer Font entstehen in meinem Fall über in den Programmiercode eingebaute if-else Funktionen, welche schaltern gleichen, die ich an und ausschalten kann. das Bruchstückhafte, aus dem der Charakter meiner schrift entsteht, hat mich im weiteren verlauf an “Frankenstein“ erinnert - einerseits, wegen der zukunftsweisenden art der herstellung einer schrift, zum anderen aus Gründen der starrheit, die meine schrift auf Grund der if-else Funktionen hat. es ging mir darum, kontraste, welche in der didot schon vorhanden sind, auszureizen und diese antiqua möglichst eigenwillig m ithilfe eines Generators zu modernisieren. außerdem sollte jeder Buchstabe so einzigartig und individuell wie möglich sein.
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im BEStEn fall anWEnDBar
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
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Victoria
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ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
A BCD EFG H JIK LMNO PQ RST U VW XYZ
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Frankenstein
abc def jkl mno pq rs tuvw xyz
Victoria
Langmann
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im BEStEn fall anWEnDBar
medium
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
medium craqué
medium serif
medium kursiv
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medium
medium craquĂŠ
Victoria
medium kursiv
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Herr Ca ribald i
CA RIBA LD I
Da unterdem Ka s ten m uss es sein
JO N GL E U R bueckt sich und scha ut auch unterden Kas ten Ma n erwa rtet m ich in Bord eaux ein Fuenf j a hres v ertra g Herr Ca ribald i Meine Tellernum mer is t uebrigens eine a usges prochen fra nzoes is che N um mer Sechs a uf der linken acht a uf der rechten nach und nach in Mus ik ges etzt muessen Sie wis sen U nd Bekleid ungsz uschuss extra Ich habe einen neuen Anzug a n Herr Ca ribald i Paris er Sa m t Pa ris er Seid e vo n Alexa ndre muessen Sie wis sen eine elega nte Fuetterung Aber sehen Sie da is t das Kolophonium
CA RIBA LD I Da is t es
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B RO KEN
THOMAS
MAIER
TYPEFACE: ZERBROCKEN / B RO KEN Broken, Zerbrochen, Brocken, Zerbrocken. Die Schrift transportiert einen zerfallenden, auseinanderbrechenden Charakter, der sich die generativen Methoden dieser Technik der Schriftgestaltung mit der Programmiersprache Python und dem Schriftgestaltungsprogramm RoboFont zunutze macht. Dabei wurde besonders auf die MÜglichkeiten der generierten Zufälligkeit wert gelegt, um bei jedem Export der Schrift ein etwas anderes Schriftbild zu erzeugen.
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
A L PH A BE T I N V E RSA L I E N UND MINUSKELN
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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B RO KEN
FINALES PLAKAT
Heinrich
von
Kleist
Der zerbrochene Krieg Schau– spiel 2 0 14 E RSTER PLAKATENTWURF Heinrich von Kleist
Der zerbrochene Krieg Schauspiel 2013
THOMAS
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Ausgangpunkt für die Gestaltung der Schrift war die Zerlegung der bekannten Bertholder Akzidenz Grotesk in ihre Bestandteile und ein Schauspiel von Heinrich von Kleist mit dem Titel “Der zerbrochne Krug“. Das daraus entstandene Plakat (unten in klein) war dann Anfangspunkt für die Überlegung zu einer Schrift, die einen eigenwilligen Charakter aufweist. Mit der fertiggestellten Schrift wurde daraufhin das Plakat noch einmal gesetzt (oben in groß).
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Bei jeder Generierung der Schrift SCHNITTE verhält sich die Schrift etwas anders. Dies basiert auf der Zufälligkeit der Strichstärke und des Spacings. Es gibt wie üblich drei Schnitte: Regular, Light und Bold. Innerhalb dieser Schnitte kann sich aber die Strichstärke mit einer gewissen Varianz zufällig verändern(1), zum Teil sogar innerhalb eines einzelnen Buchstabens (2). Auch das Spacing setzt sich aus einem sehr engen Grund-Spacing und einem zufälligen zusätzlichen Spacing zusammen. Dieser Space wird zu jedem Buchstaben dazu-adiert und kann abgestuft werden. So kann es sein dass der selbe Buchstabe in zwei verschiedenen Schnitten zwei völlig unterschiedliche Spacings haben kann (3).
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B RO KEN
BUCHSTABEN
2
BUCHSTABENABSTAND
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
AUSSCHNITT AUS “DE R ZE RBROCHNE KRUG“ VON HE INRICH VON KLE IST. DIALOG ZWISCHEN FRAU BRIGITTE, LICHT, ADAM UND RUPRECHT.
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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Frau Brigitte Bei meiner Treu! Erst am Spalier, da, wo der Sprung geschehen, Seht, einen weiten, schneezerwühlten Kreis, Als ob sich eine Sau darin gewälzt; Und Menschenfuß und Pferdefuß von hier, Und Menschenfuß und Pferdefuß, und Menschenfuß und Pferdefuß, Quer durch den Garten, bis in alle Welt. Adam Verflucht!—Hat sich der Schelm vielleicht erlaubt,Verkappt des Teufels Art—? Ruprecht Was! Ich! Licht Schweigt!
Schweigt!
Frau Brigitte Wer einen Dachs sucht und die Fährt entdeckt, Der Weidmann, triumphiert nicht so, als ich. Herr Schreiber Licht, sag ich, denn eben seh ich, Von Euch geschickt, den Würd‘gen zu mir treten, Herr Schreiber Licht, spart Eure Session, Den Krugzertrümmrer judiziert Ihr nicht, Der sitzt nicht schlechter Euch, als in der Hölle: Hier ist die Spur, die er gegangen ist.
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ÄQUATO
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MICHELLE
MANTEL
ÄQUATO Inspiriert durch Johann Wolfgang von Goethes Tragödie Faust I ensteht eine nach oben und unten verzogene Schrift. So wie Faust zwischen Himmel und Hölle schwankt, so schwankt auch ÄQUATO zwischen Seitenbeginn und Seitenende.
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Au to R i c h a rd Koh l e M e mo ry H a a re Ope r
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Ă„QUATO
MICHELLE
O ta e r e m h a r u m fu g i te c o n n i s s u n t i b e r fe r n a m e a rc h i t t o r i o n e r fe r fe rc h i l i te m e o s a me t i p s u m q u i v e l i a c u p ta t i s t e m p o r b u s q u e c u m h i ta s i n i s a u d a e o ffi c t e s a d i t a m q u i s i t a b o re q u e l a e x p e r e s t i s ma g n a m q u a t q ua m et et ut ea tem su m i d is ea ditis exe r ro vi d eria tum d olorpore r u m e l i a m e s eve n i m vent es uta delit as a b i ma i o c o n s e q u a m re p e d mo s e t e s c i ta e s e n d i t a turi dolutat ure
AA
A A A AA
MANTEL
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Ki no fa n c y Ronaldo M emory gepo l tert Opel
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
Va mp i r k a u fe n D ra ku l a Me mo r y Ka k tu s Oper
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Ă„QUATO
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MICHELLE
Va m p i r Drakula Memory A b fa l l Kaktus Papier
Pa pa Audi Ha n d Ki nder Mi k a d o P i ra t
MANTEL
HFGK
IM BESTEN FALL ANWENDBAR
EXPERIMENTE MIT GENERATIVER SCHRIFTGESTALTUNG – WS 2013/2014
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T.R.E.A.M.
LukAs
MARsTALLER
T.R.E.A.M.: TYPE RULES EVERYTHING AROUND ME
TI E
I
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im BEStEn fall anWEnDBar
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
I
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T.R.E.A.M.
LukAs
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MARsTALLER
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im BEStEn fall anWEnDBar
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ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
2 11
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5
1
4 6 01=strichvertikal 02=strichhorizontal
03=mittelarm 04=serifen-slant
05=serifenspitze 06=serifenstamm
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T.R.E.A.M.
LukAs
MARsTALLER
E
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8
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0 7=serifenmittelarm 08=serifenmittelarm -bezierx
09=serifen-beziery 11=serifenhoehe 10=serife-innen 12=serifenzwischenhoehe
hfgK
im BEStEn fall anWEnDBar
ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014
I LL I I LL I I IL L I LL
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LukAs
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MARsTALLER
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VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 s=2,5,3 s VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p= 130 hfgK im BEStEn fall anWEnDBar ExpErimEntE mit gEnErativEr SchriftgEStaltung – WS 2013/2014 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p=9,6 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p=9,6,4 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: VERSCHIEDENE VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 s=2,5,3 s=9,6,4 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 s=2,5,3 p=9,6,4 s=9,6,4 sl=1,4,3 sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0,1,0 s VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: sl=1,4,3 s=1,4,1 sl=2,5,1 p=2,5,3 v=6,5,0 p=9,6,4 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: sl=1,4,3 s=1,4,1 sl=2,5,1 p=2,5,3 v=6,5,0 p=9,6,4 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 sl=1,4,3s=1,4,1 sl=2,5,1s=2,5,3 v=6,5,0 s=9,6,4 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1 VERSCHIEDENE s=1,0,0 s=1,1,1SERIFENFORMEN: s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p=9,6,4 ERSCHIEDENE sl=1,4,3 SERIFENFORMEN: sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0,1,0 sl=1,-5,1 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p=9,6,4 sl=1,4,3 sl=1,4,3 sl=2,5,1 sl=2,5,1 v=6,5,0 sl=6,5,0 v=0,5,1 sl=0,5,1 v=0,1,0 sl=0,1,0 v=1,-5,1 sl=1,-5,1 =1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p=9,6,4 sl=1,4,3 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1 sl=1,4,3 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1 sl=1,4,3 sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0,1,0 sl=1,-5,1 sl=1,4,3 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1
sl=1,4,3 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1 =1,4,3 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v=1,-5,1 VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 s=2, VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 PARAMETER: p=strichvertikal / v=strichhorizontal VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 PARAMETER: p=strichvertikal / v=strichhorizontal p=5 p=10 p=20 p=30 s=1,0,0p=40 s=1,1,1 p=50 s=1,3,2 s=1,4,1 p=2,5,3 p / v=strichhorizontal p=5PARAMETER: p=10 p=strichvertikal p=20 p=30 p=40 p=50 PARAMETER: / v=strichhorizontal p=5 p=10 p=strichvertikal p=20 p=30 p=40 p=50 PARAMETER: p=strichvertikal / v=strichhorizontal sl=1,4,3 sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0 p=strichvertikal / v=strichhorizontal p=5PARAMETER: p=10 p=20 p=30 p=40 sl=1,4,3 sl=2,5,1 p=50 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 p=5 p=10 p=20 p=30 p=40 p=50 / sl=2,5,1 v=strichhorizontal v=0,1,0 p=5PARAMETER: p=10 p=strichvertikal p=20sl=1,4,3 p=30 p=40v=6,5,0 p=50v=0,5,1 v=5 v=10 PARAMETER: v=20 v=40 v=100 sl=1,4,3v=80 sl=2,5,1 v=6,5,0 v=0,5,1 v=0,1,0 v / v=strichhorizontal p=5 p=10 p=strichvertikal p=20 p=30 p=40 p=50 v=5 v=10 v=20 v=40 v=80 v=100 p=5 p=10 p=20 p=30 p=40 p=50 v=5 v=10 v=20 v=40 v=80 v=100 v=5 v=5 v=5
v=10 v=10 v=10
v=20 v=40 v=80 v=100 v=20 v=40 v=80 v=100 v=20 v=40 v=80 v=100
VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: v=5 v=10 v=20 v=40 v=80 v=100 hvertikal / v=strichhorizontal VERSCHIEDENE SERIFENFORMEN: v=5 v=10 s=1,1,1 v=20 s=1,3,2 v=40 s=1,4,1 v=80 s=2,5,3 v=100 s=9,6,4 richvertikal / v=strichhorizontal =20 p=30 p=40 s=1,0,0 p=50 s=1,0,0 s=1,1,1 s=1,3,2 s=1,4,1 s=2,5,3 s=9,6,4 =strichvertikal / v=strichhorizontal p=20 p=30 p=40 p=50 : p=strichvertikal / v=strichhorizontal p=20 p=30 p=40 p=50
0
=20 v=20
p=20 v=40 v=40
p=30
p=40
p=50
v=80 sl=1,4,3 v=100 sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0,1,0 sl=1,-5,1 sl=1,4,3 sl=2,5,1 sl=6,5,0 sl=0,5,1 sl=0,1,0 sl=1,-5,1 v=80 v=100
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BONDAGE
FELIX
PLACHTZIK
BONDAGE: Die Schriftfamilie Bondage entstand während der Auseinandersetzung mit dem Theaterstück 'Der Reigen‘ von Arthur Schnitzler. Eine Komödie in 10 Dialogen; die Macht, Lust, Zwang & Ohnmacht im zwischenmenschlichen Aufeinandertreffen karikiert.
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BE SKILLED AT EVE
UNDERTAKE RISK I
HOWEVER BASIC
KEEP THIS IN
YOU DO YOU
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BONDAGE
FELIX
ERY BONDAGE YOU
IS UNAVOIDABLE,
C THE BONDAGE.
N MIND WHEN
UR SCENES.
PLACHTZIK
HFGK
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NEVER USE CHAIN ROPE:
THE FRONT OF A SUBMISSIVE ROAT AND AVOID THIS AREA AVOID PLACING PRESSURE ON AREA DURING PLAY
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BONDAGE
A OR
ES TH A AND N THIS
SCREW THE ROSES, SEND ME THE THORNS.
FELIX
PLACHTZIK
HFGK
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A NTIC ROPES, ETC., SHOULD MOSTLY BE SNUG NOT TIGHT. MAKE SURE YOU CAN EASILY SLIP A FINGER UNDER THE ROPES, CHAINS OR SCARVES YOU ARE USING. IF YOUR BON DAGE IS TOO EASILY ESCAPABLE CHANGE OR ALTER YOUR TECHNIQUE RATHER THAN MAKING IT TIGHTER. MOST TIMES A FEW EXTRA TWISTS CAN RESOLVE ANY WEAK NESS WITHOUT MAKING THINGS UNCOMFOR TABLE OR RISKY.
OB HAZ
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BONDAGE
FELIX
CIPATE BVIOUS ZARDS
PLACHTZIK
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IM BESTEN FALL ANWENDBAR
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NSA M
K XD LOL ROFL W HDGDL
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Generativer font / BackBone
katja
saar
Generative schrift / BackBone in dem seminar: experimente mit generativer schriftgestaltung habe ich eine schrift generiert, die anfänglich in ihrer schriftgeometrie und strichstärke die rockwell und die futura zum vorbild nahm. Die Glyphen der Backbone sind aus verschiedenen Modulen aufgebaut. Die form der Module werden durch vektoren und Punkte innerhalb eines koordinatensystems beschrieben. abstände und Proportionen der eckpunkte, scheitelpunkte, Wechselpunkte und anker zueinander, wurden von mir parametrisiert und so durch variablen bestimmbar gemacht. es war mir wichtig, dass der konstruiert gezirkelte charakter der viertel-kreisbögen, der rauten und rechtecke bei großen veränderungen der Parameterwerte erhalten bleibt.
iM Besten fall anWenDBar
exPeriMente Mit Generativer schriftGestaltunG – Ws 2013/2014
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Backbone / light
hfGk
Generativer font / BackBone
katja
saar
Backbone / wildwest
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hfGk
iM Besten fall anWenDBar
exPeriMente Mit Generativer schriftGestaltunG – Ws 2013/2014
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teufel rattengift konrad liddy tobies
abcde fghijkl mnopq rstu vwxyz
abcde fghijkl mnopq rstu vw xyz
a bc de fghijkl m nopq rstu vwxyz
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Generativer font / BackBone
katja
teufel rattengift konrad liddy tobies
abcde fghij kl mnopq rstu vwxyz
teufel rattengift konrad liddy tobies
abcde fghijkl mnopq rstu vwxyz
saar
hfGk
iM Besten fall anWenDBar
exPeriMente Mit Generativer schriftGestaltunG – Ws 2013/2014
christian dietrich grabbe
scherz satire ironie ein lustspiel in drei aufzĂźgen
personen baron von haldungen liddy seine nichte herr von wernthal mit ihr verlobt freiherr von mordax herr mollfels rattengift ein dichter der schulmeister des dorfes tobies ein bauer gottliebchen sein sohn gretchen dienstmagd der gerichtshalterin konrad ein schmied vier naturhistoriker der teufel seine grossmutter kaiser nero ihr bediente grabbe der verfasser des lustspiels dreizehn schneidergesellen und andere nebenpersonen
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Generativer font / BackBone
katja
saar
tobies sehen sie unser gottliebchen hat die w端rmer und deshalb meint seine mutter dass aus ihm noch einmal ein gelehrter w端rde gottliebchen ja ich habe die w端rmer
abcdefghijklmnopqrstuvwxyz abcdefghijklmnopqrstuvwxyz
r e g u l a r / m e d iu m
schulmeister herr gevatter sein sie 端berzeugt dass ich die vielversprechenden anlagen ihres hoffnungsvollen sohnes zu schatzen weiss
hfGk
iM Besten fall anWenDBar
exPeriMente Mit Generativer schriftGestaltunG – Ws 2013/2014
backbone backbone backbone backbone backbone
medium
regular
wildwest
light
thin
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nachdem alle Module parametrisiert und alle Glyphen zusammen gesetzt sind, beginnt der spaß des Generierens durch das Programm. Dabei griff auch der Zufall ein und schuf im charakter ganz unterschiedliche schriften, die doch im kern eine struktur zusammen hält. um das große Potential an Möglichkeiten meines zugrundeliegenden Programmcodes zu zeigen, habe ich mich für fünf im charakter sehr unterschiedliche Wertereihen entschieden und anschließend den code der einzelnen schriftschnitte optimiert.
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FONT BURLESKE
MARCEL
STRAUSS
FONT BURLESKE REGULAR, BOLD, FETT ... Ausgehend von einem Bogen der Jenson-Antiqua entwickelten sich zwei Hauptmodule und mehrere Sonderformen, die man über Paramater in ihrer Erscheinungsform verändern kann. Die Mutationen lassen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zu, um charakterstarke Schriften zu erzeugen. Trotzdem sollten die gemäßigten Schnitte noch als Fließtextschrift funktionieren. Die Form der einzelnen Buchstaben balanciert zwischen Rundungen und Kanten, was an den Ursprungscharakter der analog ausgeschnittenen Parts erinnert. Begleitet wurde der Entstehungsprozess von dem Drama 'Biedermann und die Brandstifter‘ vom Schweizer Autor Max Frisch. Es sollte möglich sein unterschiedliche Szenerien des Stücks typografisch zu illustrieren um deren Dramatik zu unterstreichen. Bisher besteht das Alphabet aus Gemeinen und einigen wenigen Sonderzeichen.
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FONT BURLESKE
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STRAUSS
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FONT BURLESKE
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FONT BURLESKE
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WILHELMINA TELLS FRIEDRICH SCHILLERND
VINKE
WILHELMINA TELLS FRIEDRICH SCHILLERND: DESTRUCT
D
Aus der Verdana ist die Schriftfamilie destruct entstanden. Thematisch wurde der Schriftentwurf durch seine Verwendung in einer Online -Werbung fuer die moderne OnelineInszenierung - Wilhelmina TELLS Friedrich Schillernd - unterst端tzt. Da der Name des St端ckes an Wilhelm Tell erinnert, werden in die Werbung Zitate aus diesem Klassiker integriert.
E S T R U
CHRISTINA
C
T
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WILHELMINA TELLS FRIEDRICH SCHILLERND
CHRISTINA
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LUNE
M O O O O O N
JULIAN
WALLIS
LUNE: DER BESUCH DER ALTEN DAME Die Font LUNE ist von Friedrich Dürrenmatts “Der Besuch der alten Dame“ inspiriert. Im Verlauf des Stücks wechselt das Kräfteverhältnis zwischen Clarie Zachanassian und Ill, visuell dargestellt durch den Strichstärkenwechsel von Links nach Rechts. Da die Seiten der Buchstaben unabhängig von einander gesteuert werden können, entsteht auch eine Vielfalt an, vom Theaterstück gelösten, neuen Schriften.
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oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
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LUNE
JULIAN
WALLIS
M O LOT OW
VIVA
AQ U A
EIS E N BA H N
KO L I B R I
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millionair carbonara surround bollywood rough alio e olio champion
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TH E BIG FAT KID CAN NOT JUMP.
LUNE
JULIAN
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SO L A RIU M A DIL E TTE N F LIES S E NTISC H J O G GIN G H OS E G O L D K E TTE NORMA S PIE L AU TO M AT N AIL A RTIST BA L L E R M A N N VO KU HIL A PO R N O M ES S E
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LUNE
JULIAN
YE
AH CYBER HYPER
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TH E ROM A N TY PE H EAV Y ON T H E L E FT
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NATHAN
ROMAN
ZIMMERMANNS
NATHAN »Nathan der Weise« Das Drama von Gotthold Ephraim Lessing diente als Ausgangspunkt für diese Schrift. Es zeigt deutlich den Konflikt der drei großen Weltreligionen, der bis zur heutigen Zeit noch anzutreffen ist. Lessing macht jedoch durch die Figur Nathans bewusst, dass man Toleranz entwickeln und zeigen kann. Ich habe nun diese humanistische Toleranz sowie deren Gegensätze auf die heutige Zeit - bzw. auf die Medienberichterstattung in Fernsehen/Internet- übertragen und auf Pixelschriften heruntergebrochen. Mit möglichst wenig zusätzlichen Modulen ist sie umformbar auf eckige und runde, serifen- und serifenlose Schriften. Um den Ursprung dieser so generierten Schriften, sowie das Konflikpotential, das in den humanistischen Aussagen Nathans steckt, nicht zu vergessen, werden einzelne Elemente in den Schriften abgeändert beibehalten und prägen so das Schriftbild. Eine parameterisierte Pixelschrift bildet dabei stets die Basis, durch an- und abschalten der Parame ter ergeben sich die gewünschten Formen. Auf Großbuchstaben, wie auch auf Satzzeichen habe ich bis jetzt gößtenteils bewusst verzichtet um eine verstärkte Gleichwertigkeit zu erzeugen. Entstanden sind bis jetzt folgende Schnitte: - Nathan.px und Nathan.px2 - Nathan regular - Nathan bold - Nathan rounded
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ROUNDED
ROMAN
ZIMMERMANNS
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der
ROMAN
humanist
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