SCHWITZ
KÄSTEN Ausweglosigkeiten und andere Zwangslagen
Ausstellung FR. 28.8. - SO. 4.10.15 20 UHR
Künstlerhaus Dortmund SUNDERWEG 1 44137 Dortmund
www.kh-do.de
INHALTSÜBERSICHT
Inhaltsübersicht
1. Konzeption
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2. Übersicht der Arbeiten
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3. Die einzelnen Positionen
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4. Aufteilung auf die Räumlichkeiten
5. Technische Anforderungen
6. Kostenschätzung
7. Zeitplanung
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KONZEPTION
Konzeption SCHWITZKÄSTEN – Drin ist man schnell, heraus kommt man nicht mehr so leicht Ausweglosigkeiten und andere Zwangslagen Ausstellung vom 28. August – 4. Oktober 2015
Der Schwitzkasten ist physikalisch betrachtet ein rechteckiger Holzkasten mit Kopföffnung zum Ausspülen von Giftstoffen aus dem Körper. In dieser Ausstellung sind jedoch keine rechteckigen Holzkästen zu sehen, vielmehr stehen sie als Synonym für ausweglose Situationen, aus denen es sich zu befreien gilt. Anregungen hierfür liefern die Arbeiten der ausgestellten Künstler.
Beteiligte Künstler:
Kate Hers RHEE (Berlin, Detroit, Seoul), „AND THEN THERE WERE NONE“, Performance/Video Christian Loenhoff (Ratingen), Work in Progress, Skulptur Funda Özgünaydin (Berlin), Work in Progress Frank Klötgen (München), „GUANTANAMO“, Installation / Book Architecture Karin Kerkmann (Bochum, Berlin), t.b.c. Kurt Fleckenstein (Mannheim), „NO EXIT“, Performance Hildegard Skowasch (Berlin), Work in Progress, Wand- / Raum-Objekte Margund Smolka (Berlin), Work in Progress Dominique Ghesquiere (Paris), „BOIS DORMANT“, Installation Ilona Ottenbreit (Berlin), t.b.a., Malerei
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RAHMENKONZEPTION
Übersicht der Arbeiten Die Positionen
1. AND THEN THERE WERE NONE / Performance / Video Kate Hers RHEE, Seoul, Detroit, Berlin 2. WORK IN PROGRESS / Skulptur Christian Loenhoff, Ratingen 3. WORK IN PROGRESS Funda Özgünaydin, Berlin 4. GUANTANAMO / Installation Frank Klötgen, München 5. WORK IN PROGRESS Karin Kerkmann, Bochum/Berlin (t.b.c.) 6. NO EXIT / Performance Kurt Fleckenstein, Mannheim 7. WORK IN PROGRESS / Objekt Hildegard Skowasch, Berlin 8. WORK IN PROGRESS Margund Smolka, Berlin 9. IVY TENDRILLS / Installation Dominique Ghesquiere, Paris 10. WORK IN PROGRESS / Malerei Ilona Ottenbreit, Berlin
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POSITIONEN
Kate Hers RHEE. AND THEN THERE WERE NONE Performance / Video.
aufgeführt von Abbéy Odunlami und Kate Hers RHEE In dieser aktuellen Arbeit, bislang nur einmal in New York gezeigt, macht Kate Hers RHEE Gebrauch von einem ihrer selbstgebauten Objekte, um die verstörende Performance “kissing” zwischen zwei Darstellern zu erschaffen. Der dünne, schwarze männliche Darsteller dominiert scheinbar die Szenerie und verlangt von der kleinen asiatischen, weiblichen Darstellerin, die eine S/M-Maske trägt, zehn Küsse, bevor er sie wieder befreit. Es entsteht ein starkes Bild von Gewalt, Dominanz und Unterdrückung, mit verwirrender und schikanierender Geschlechter- und Rassendynamik. Die Arbeit wird durch die Einbeziehung der weltbekannten deutschen Süßigkeit, bis in die 1980er Jahre bekannt als „Negerkuss“ oder „Mohrenkopf“, noch verstärkend abgerundet. Heutzutage bezeichnet man die Süßigkeit mit dem extrem verunglimpfenden Namen nur noch als Schokokuss oder Schaumkuss. Darüber hinaus kommen innerhalb dieser Performance zwei schon ältere Songs/Traditionals, geschrieben Mitte des 19. Jahrhunderts, aber immer noch gespielt, „Zehn kleine Indianer“ und „Zehn kleine Negerlein“, in denen alle zehn Indianer und Neger nach und nach sterben, zum Einsatz. Und auch das Kinderbuch mit dem Titel „Zehn kleine Negerlein“ aus dem Jahre 1980, ein immer noch als eines der weitest verbreiteten Kinderbücher in Deutschland geltenden Buches für Kinder, bleibt in dieser Arbeit von Kate Hers RHEE nicht unerwähnt. Als I-Tüpfelchen kann an dieser Stelle noch angemerkt werden, dass in dieser Arbeit auch ein subtiles Spiel der Machtverhältnisse zwischen Afroamerikanern und koreanischen Amerikanern stattfindet.
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POSITIONEN
Christian Loenhoff. WORK IN PROGRESS Skulptur.
Abbildung exemplarisch.
Der 1959 in Hagen geborene und in Herne aufgewachsene Künstler Christian Loenhoff zeigt im Rahmen dieser Ausstellung eine ökölogisch vs. ökonomische Sicht auf Schwitzkästen. Loenhoff studierte Kunst und Sport in Dortmund, sowie Kunstgeschichte in Bochum. Hier eine Auswahl seiner Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen: Tatorte Neanderland (2014), Kunstpavillon Herne (2014), Rathausfinnisage Ratingen (2013), Tatorte Kreis Mettmann (2012), VHS - Galerie Herne (2008), Kunstverein Hamm (2007), Flottmannhallen Herne (2005), EVK Unna (2004), Anna Hospital Herne (2004), Studienaufenthalt La Gomera, Spanien (2003), Ausstellung „Fusion“ im Kunstverein Schollbrockhaus (2001), Galerie Lygnas, Herne (1998), „Cita de Colores“, Unser Fritz II/III (1996), „Cairn - Über-Leben“ Hochbunker Röhlinghausen mit Michael Kade (1994), 2. Förderpreisträger der Stadt Herne, Bereich Graphik (1993), „Das kleine Format“ mit Michael Kade und Jupp Gesing, Herne (1992), Kunstpavillon Herne (1990) Darüber hinaus nahm Christian Loenhoff an diversen Aktionen, Performances und Installationen teil.
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POSITIONEN
Funda Özgünaydin. WORK IN PROGRESS Video.
Abbildung exemplarisch.
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LOREM MAGAZINE 2009 Zeitraumexit / Mannheim Guncel Sanat Kurye Special Biennial Screening / Istanbul IMC5533 Visual Container 2010 / Milano Special Screenings Saloon Su De CouCou / Berlin Groupshow VIII International Kansk Video Festival / Russia Videoholica International Video Art Festival, Bulgaria / Varna Stigma Stigmata, SO36, Berlin Festival for music, performance Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Istanbul Off Spaces – Group Exhibition Crosstalk Video Festival Budapest Kurye Video Festival Istanbul Aksanat + Santral-Istanbul Loop-Barcelona Videofestival, Barcelona VideoAkt International Videoart Biennal, 2009 Barcelona Souvenir, Kunstraum Bethanien, Berlin D21-Kunstraum Leipzig Experimental Film Festival 2008 VideoAkt International Videoart Biennal, 2008, Berlin CIRCA Video Screening Culture Night Ireland, Temple Bar Gallery, Dublin 2007 2B Gallery, Budapest “Metamorphoses" 2006 Arts Fest Cork City, CIT Bishopstown Exhibition Building, November 2006
POSITIONEN
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POSITIONEN
Frank Klötgen. GUANTANAMO Installation.
Der 1968 in Essen geborene, in München lebende Slam-Poet und Netzliterat Frank Klötgen ist permanent mit seinen Buch-Bauwerken unterwegs (Emirates Literature Festival, International Bookfair Abu Dhabi, diverse Museen und Ausstellungen im deutschsprachigen Raum).
Insgesamt kann Frank Klötgen auch bereits auf über 2.000 Bühnenauftritte als Slam-Poet und Musiker zurückblicken und hat an diversen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Unter anderem wurden seine Arbeiten bereits auf der Abu Dhabi International Book Fair (2013), im LWL Landesmuseum für Kunst und Kultur Münster (2013), im Künstlerhaus Hannover (2013) und beim Emirates Festival of Literature Dubai (2014) ausgestellt.
Des weiteren veröffentlichte er bereits diverse Romane und schrieb Kolumnen und Beiträge für viele verschiedene Magazine sowie für Anthologien und Zeitschriften.
Mit seiner Arbeit „GUANTANAMO“ prangert Klötgen, ähnlich wie sein Künstlerkollege Kurt Fleckenstein, der ebenfalls bei dieser Ausstellung vertreten ist, die Mißstände und unsäglichen Foltermethoden des amerikanischen Militärs im Militärgefängnis „GUANTANAMO“ auf Kuba an.
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POSITIONEN
Karin Kerkmann. WORK IN PROGRESS t.b.c.
Abbildung exemplarisch.
Abbildung exemplarisch.
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POSITIONEN
Kurt Fleckenstein. NO EXIT Performance.
Abbildung: Modell
Abbildung: Modell
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POSITIONEN
Die Aktion bzw. Performance „NO EXIT“ von Kurt Fleckenstein hat das Thema Folter zum Ausgangspunkt. Wir leben in Zeiten, in denen die Verfolgung und Erniedrigung von Menschen einmal mehr einen traurigen Höhepunkt erreicht. Als Stichwort seien nur die Religionskriege in den Arabischen Ländern und in Afrika genannt. Der IS ist dabei das herausragende Beispiel für unbeschreibliche Gräueltaten im 21. Jahrhundert. Folter ist aber auch in den westlichen Ländern nicht gänzlich tabuisiert, wie die USA in Guantanamo bewiesen haben. Kurt Fleckenstein ist der Ansicht, die Kunst ist verpflichtet, Verwirrungen und Schandtaten von Menschen anzugehen und zu kritisieren. Deshalb versucht er mit der künstlerischen Verarbeitung solcher Themen, eine große Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren. Mit der Aktion „ NO EXIT“ wird das Foltern von Menschen und die damit verbundene massive Erniedrigung bis hin zur qualvollen Tötung angeprangert und damit verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht. Eine Glasplatte in der Größe von ca. 180/210 cm wird mit 6 Stahlschrauben an einer Längswand eines Ausstellungsraumes angebracht. Hinter der Glasplatte soll ein nackter Mann (Opfer) so stehen, dass er in seiner Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt ist. Die Glasplatte als unsichtbare Wand verhindert dabei, dass die mit dem Rücken zur Wand stehende Person sich aus der erzwungenen Lage befreien kann. Das „Opfer“ wird in Abständen von je 90 Minuten personell durch ein anderes „Opfer“ ersetzt. Der Austauschvorgang wird von zwei schwarz gekleideten „Herren“ (Aufseher) durchgeführt. Das Opfer symbolisiert in Verbindung mit der die Bewegungsfreiheit einschränkenden Glaswand die Gewalt und die Schmach, die Menschen angetan werden kann, ohne brutale oder zu eindeutige Hilfsmittel der Folter zu verwenden. Zum einen soll die Performance von den Besuchern der Ausstellung museal besichtigt werden können, zum anderen darüber hinaus aber auch einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Um dies zu erreichen, wird die Aktion zu den Öffnungszeiten mittels einer vorab installierten Videokamera live aufgezeichnet und über das Internet mit der Homepage des Künstlerhauses verknüpft. Damit ist es möglich, das „Opfer“und den Austauschvorgang derselben vom Computer aus in Echtzeit zu beobachten. Eine noch grössere Aufmerksamkeit soll durch eine zusätzliche Live-Präsentation der Performance über eine LED-Leinwand im öffentlichen Raum erzielt werden, auf der die Aktion jeweils zu den Ausstellungszeiten zu sehen sein soll. Auf diese Weise wird die Arbeit zu einer „quasi-öffentlichen“ Anprangerung von Gewalt und Folter im Museum, im Internet und im öffentlichen Raum.
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POSDITIONEN
Hildegard Skowasch. WORK IN PROGRESS Objekte.
Abbildung exemplarisch.
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POSITIONEN
Margund Smolka. WORK IN PROGRESS Installation / Video.
Foto exemplarisch.
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POSITIONEN
Dominique Ghesquiere. BOIS DORMANT Installation.
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POSITIONEN
Ausbildung Ecole nationale supérieure des beaux-arts de Lyon, 1996-2001 Aufenthalte 2012 CIAP Ile de Vassivière 2012 3bisf, Aix en Provence 2011 Art Space Portsmouth, UK 2011 Les ateliers des Arques, commissariat Eva Gonzalez-Sancho 2010 Lindre-Basse, Centre d’art contemporain-La synagogue de Delme, 2010 Mülheim an der Ruhr, Transfer France-NRW, NRW KulturSekretariat, D 2007 Moly Sabata, Jalousie (1), Fondation Albert Gleize, 2002-2003 Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam, NL 2003 Prix Purchasing Committee, Rijksakademie Einzelausstellungen 2014 ’Grande tapisserie’, Galerie Chez Valentin, Paris 2013 ’Terre de profondeur’, CIAP Ile de Vassivière 2013 ’Oeuvres vives’, 3bisf, Aix en Provence 2012 ’Bois dormant’, Mülheim an der Rhur, D 2011 ’Invitation d’un soir’, La BF15, Lyon 2011 ’Entre chien et loup’, Aspex Gallery, Portsmouth, UK 2010 ’Sans doute’, galerie de l’Ecole Municipale d’Arts Plastiques, Cholet 2010 ’Pièce aveugle’, La Station, Nice 2009 ’Penser rêver’, galerie Chez Valentin, Paris 2009 ’Vague scélérate’, La BF15, Lyon 2006 Hôtel Bouchu d’Esterno, Frac Bourgogne, Dijon 2004 ’Hiver 3’, Miss China Beauty, Paris Gruppenausstellungen 2014 ’Une sédimentation d’images sans images’, Galerie des Grands Bains Douches de la Plaine, Marseille 2014 ’Rumeurs du météore’, Frac Lorraine, Metz 2014 ’All that falls’, Palais de Tokyo, Paris 2013 ’Géométrie Variable’, Les Crayères, Reims 2013 ’Found in translation’, Bruxelles, Belgique 2013 ’Reframing the ordinary’, Lothringer 13 Halle, Munich, D 2012 ’What We Want What We Believe’, galerie Chez Valentin, Paris 2012 ’Maison témoin’, galerie Mica, Rennes 2012 ’Terrain fragile’, galerie Marie Cini, Paris 2012 ’Septembre’, galerie Bertrand Baraudou, Paris 2012 ’Les détours de l’abstraction’, MUDAM, Luxembourg, L 2012 ’Défier l’éphémère’, Galerie expérimentale CCC Tours 2011 ’Franchement énervé !’, Musée des beaux-arts Eugène Leroy, Tourcoing 2011 ’Echos’, Musée Nissim de Camondo, Paris, commissariat Paris IV Sorbonne 2011 ’La promenade’, Les Ateliers des Arques, commissariat Eva Gonzalez-Sancho 2010 ’Passage’, Museum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund, D 2010 ’Am Anfang war ich am Ende’, Museum Abteiberg, Mönchengladbach, D 2010 ’Metamorphosen’, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, D 2010 Chic Art Fair, Cité de la Mode et du Design, Paris
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POSITIONEN
2009 ’Sauvagerie domestique’, galerie Edouard Manet, Gennevilliers 2009 La boîte, Micro-onde, Vélizy-Villacoublay 2009 ’On the beaten path’, La Galerie, Talant 2008 ’Stock transit : des histoires en objets’, Le grand café, Saint-Nazaire 2007 ’La pensée sauvage’, galerie Chez Valentin, Paris 2007 ’Mimetic’, Château de Tanlay, Yonne 2007 ’Fragments d’un temps oublié’, Frac Bourgogne, Louhans 2006 ‘Pris de tremblayment’, CRAC, Château du Tremblay, Fontenoy 2005 ‘Forget-me-not’, Maison du Danemark, Paris 2005 ‘Le génie du lieu’, Frac Bourgogne et Musée beaux-arts de Dijon 2005 ‘Ascenseur pour Rio’, Frac Bourgogne, Dijon 2005 ‘Just what is it that makes today’s homes so different’,Les Subsistances, Lyon Collection du CNAP 2014 Collection du FRAC Lorraine 2014 Collection du FRAC Limousin 2013 Soutien de la Fondation Nationale des Arts Graphiques et Plastiques 2012 Aide individuelle à la création 2012 et 2007, Direction régionale des affaires culturelles d’Ile-de-France Collection du FRAC Bourgogne, 2009 et 2005 Bibliographie Catalogue d’exposition, ’Terre de profondeur’, CIAP Ile de Vassivière, 2013 Catalogue d’exposition, ’Bois dormant’, Bismarck Turm, Mülheim an der Ruhr, D, 2012 Catalogue monographique, Frac Bourgogne, diffuseur Les Presses du réel, F, 2011 ’En chantier’, Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam, NL, 2004 ’Semaine 44.07’ Jalousie Analogues 154, novembre 2007 Catalogue, ’Le génie du lieu’, Musée des Beaux-arts de Dijon, 2005 Catalogue, ’Les enfants du Sabbat 3’, Le creux de l’enfer, 2002
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POSITIONEN
Ilona Ottenbreit. WORK IN PROGRESS Malerei.
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Die 1972 geborene Ilona Ottenbreit studierte von 1998 bis 2002 an der UdK Berlin Malerei bei Professor Stelzmann. 2002 wechselte sie in die Bildhauerei zu Professor Jacob. 2006 macht sie dort ihren Meisterschülerabschluss. Seither lebt und arbeitet sie in Berlin. Für Ilona Ottenbreit offenbart sich ein Mensch am allermeisten durch seine körperliche Haltung und die Positionierung im Raum. Inspiriert von der Bühne – insbesondere von Tanz und Theater – beschäftigt sie sich seit Jahren mit dem Studieren von menschlicher Raumerfahrung und dem Erfassen von Bewegungsabläufen. Sie entwirft auf der Leinwand virtuelle dreidimensionale Räume mit Licht und Schatten, in denen sich ihre abstrahierten und in hell-dunkel schattiert gehaltenen Figuren platzieren. Wie auf der Suche nach Orientierung, entwickeln diese geisterhaften Wesen ein sonderbares Eigenleben. Es geht dabei um die Welt jenseits von Inhalt und Sprache. Es geht um etwas Transzendentes von Werdewelten und Negativräumen. Ausgehend von der Malerei entstehen ihre Skulpturen, die sie aus der Leinwand heraus in eine andere räumliche Realität projiziert. Hierbei entspricht die Materialität von Ästen, in ihrer Weise, bestimmten spezifischen körperlichen Begebenheiten wie z.B.: Knochengerüst, Rückgrat, Finger usw. Die umwickelte Leinwand stellt die Haut dar. Sie erinnert an etwas Bandagiertes und erzeugt das Gefühl von Verletzlichkeit. Inspiriert von diesen Materialien kam die reduzierte, skelettartig wirkende Bronzefigur in den dreidimensionalen Raum. In den Installationen ihrer Performances sind diese Figuren bühnenartig inszeniert. Durch die Reduktion auf den Ausdruck ihrer Körperhaltungen wirken sie durch ihr Licht- und Schattenspiel. Dabei enstehen Wandmalereien, die wiederum durch zeichnerische Elemente plastisch erscheinen. So kommt eine weitere Dimension hinzu, eine eigene Geschichte der Schatten an der Wand.
POSITIONEN
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