«ICH BIN ZUHAUSE, ABER WILL NACH HAUSE»
Erwin Olaf
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N E U E S W O H N B E W U S S T S E I N
CLINIC BELLERIVE
Surgery Laser Cosmetics
Bellerivestrasse 10, CH-8008 Zürich T. +41 44 211 01 10, clinic-bellerive.ch
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Inhaltsverzeichnis
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Editorial
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Max Küng - Der Zwiegespaltene
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Erwin Olaf - Der Weltanschauungskünstler
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Andrin Schweizer - Der Prunkvolle
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Hans Binder - Der Japankenner
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Loa Haagen Pictet - Die Kunstverbundene
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Atelier Zürich - Die Frohsinnliche
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Bucherer - Blue Fantasy
64
Hotel Märthof - Die Inspirierte
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AXOR - Die Haptischen
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Property One - Der Klardenker
76
Sygnard - Der Wiederentdecker
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The Circle - Die Vollendeten
80
MACH Architekten - Die Dynamischen
86
Progetti Gargiulo - Der Dimensionär
90
Roomdresser - Die Variationskünstler
96
Studioforma - Die Lichtartisten
100
Offconsult - Die Wegweisenden
106
Go Interiors - Die Wohlbefinder
110
Fischbach & Aberegg - Die Wegbereiter
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Bel Intérieur - Die Handwerkspioniere
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Galerie Alexander E. Räber - Der Schöpferische
130
Robert Hunger-Bühler - Der Frauenversteher
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Susan Butti-Stamm - Die Wortjongleurin
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Zwei Wealth - Der Hoffnungsvolle
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Zürcher Galerien und Museen
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Impressum
HERAUSGEBER: Frank Joss Communications, Hauptseestrasse 117, 6315 Morgarten, joss@frankjoss.ch CHEFREDAKTORIN: Larissa Groff, T +41 79 571 15 86, groff@frankjoss.ch KONZEPT & ARTWORK: Frank Joss ARTWORK: Lionel Buettner / KLAR INSERATE: Frank Joss Communications DRUCK: Ast & Fischer AG, 3084 Wabern PATRONAT: Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse COVERFOTO: Irene. Porträt von Erwin Olaf 3
A little more lightness of being
Table BRIDGE Design Jehs + Laub
studiobymobimex.com
Editorial
EDITOR’S Word
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EDITORIAL
ine junge Frau, fast Mädchen noch, im adretten Kleid hält ihren Kopf auf die Hand gestützt. Ihr Blick liegt traurig auf dem noch unberührten Essgeschirr vor ihr. Der zweite Platz am Tisch ist leer. Dann die Frau in Gelb, aufreizend schön an die Wand eines schäbigen Hotels gelehnt, adressiert ihre verführerische Pose an einen Mann, kaum drei Schritte entfernt. Doch er steht erstarrt, unberührt von ihrer Schönheit, schon im Mantel, ohne Blickkontakt. Will er gehen? Oder überlegt er, doch zu bleiben? Und sein erkaltetes Sein mit ihrem warmes Leben zu teilen - für ein paar Stunden? Oder der amerikanische Traum schlechthin: Pool, Palmen, ein Drink in der Hand. Doch wird der gestylte Endvierziger am Beckenrand ihn hinüberreichen dem jugendlich-schmucken Gegenüber im Wasser, wenn ihre Blicke doch so vollkommen aneinander vorbei gehen? Ein Sog ist’s, der die Betrachter hineinzieht in diese Szenerien. Und sie selbst verstummen, erstarren lässt im Angesicht dieser unheimlich schön zelebrierten Einsamkeiten eines Erwin Olaf, die kürzlich in Münchens Kunsthalle zu besichtigen waren. Von «heimlich angeschlichener Einsamkeit» spricht auch David Marquardt, der Gründer von MACH Architekten angesichts der Vereinzelung im Homeoffice unter Corona-PandemieBedingungen und der Entfremdung vom Andern in den omnipräsenten Videokonferenzen. Ja Corona hat alle Chancen, zum Unwort des Jahres 2021 zu werden. Denn mit der Pandemie ist uns der Atem genommen worden. Zuhause. Bei der Arbeit. Auf der Strasse. Unter Freunden. Im Theater. Auf Reisen. Beim Nichtstun. Einfach überall. Wir sind fest im Würgegriff gefangen. Ohne Fluchtwege. Oder gibt es die doch? An allen Ecken entstehen Modelle für eine moralischere, ethischere, demütigere Gesellschaft. Der Wille ist gross, etwas Positives aus dieser lähmenden Bedrückung mitzunehmen. Und so haben wir gefragt und nachgehakt bei jenen, die tatsächlich ein Vehikel in der Hand haben, mit ihren Ideen die Welt wieder wirtlicher, kommunikativer, heimeliger werden zu lassen. Wir kamen mit Designern und Innenarchitekten, Kulturschaffenden und Wohnexperten ins Gespräch über die Fragen nach einem Morgen post-Corona. Wir wollten von ihnen Ideenskizzen, Entwürfe, Visionen. Nun - das Skizzenbuch ist prall gefüllt mit interessanten Erscheinungsformen, entworfen für eine Zukunft, die uns hoffentlich wieder mehr Zeit lässt für die schönen Dinge im Leben. Schauen Sie selbst.
Frank Joss, Herausgeber und Larissa Groff, Chefredaktorin
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Max Küng
Der Zwiegespaltene
Home, Sweet Home Max Küng
Man hört und liest ja immer wieder, dass die Corona-Krise auch eine Chance sei, dass «wir Menschen» durch diese elende Plage lernten, was Solidarität bedeute, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe; und dass wir diese nun wiederentdeckten Tugenden auch nach der Krise weiterleben würden, sie fortbestünden. Ich habe da allerdings so meine Zweifel. Meine Zweifel an einer grossen gesellschaftlichen Veränderung fussen vor allem auf bestimmten Erfahrungen. Ich kenne zwar nicht die Menschheit als Gesamtes, einen von ihr aber ziemlich genau: mich selbst. Vor Jahren praktizierte ich jeweils zur Frühlingszeit eine Form der Selbstkasteiung namens Fasten; genauer gesagt, war es eine Minikaloriendiät namens Sambu Hollundersaftkur von Dr. Dünner. Nach diesen Kuren und zehn Tagen Food Distancing war man nicht nur so, wie der Kur-Doktor heisst, sondern auch ein bisschen heiliger, also bewusster, sagen wir: etwa achtmal achtsamer als man zuvor gewesen war. Man sagte dann, ein mildes Lächeln im Gesicht, während man eine erste Bouillon ohne Salz löffelte: «Nie mehr Zucker! Nie mehr Alkohol! Nie mehr Doppelcheeseburger mit Extraspeck und -käse!» Denn: Man war ein neuer, ein besserer Mensch geworden. Aber wie lange dauerte es jeweils, bis man wieder in einen Hamburger biss und der Fettsaft einem auf das T-Shirt troff, man sich das Weinglas vollgoss, bis man das schöne physikalische Phänomen der Oberflächenspannung beobachten durfte? Ein paar Tage - dann war man wieder der, der man zuvor gewesen war. Und zwar in jeglicher Hinsicht, inklusive bezüglich der Fakten im Zwiegespräch mit der Digitalwaage im Badezimmer. Ich würde gerne glauben, dass wir verwandelt aus dieser Krise kommen, so wie ein Auto strahlend und glänzend nach einer Saharastaub-Woche aus einer Waschstrasse. Der Mensch hat eine Sehnsucht nach Veränderung, aber hat er auch den Willen dazu, die Kraft? Oder ist diese Sehnsucht nichts weiter als eine Verblendung, eine romantische Vorstellung, eine Kitschroman-Veredelung seiner selbst? Denn ist der Mensch nicht vor allem eines: Ein Gewohnheitstier, welches sich selbst nicht entrinnen kann?
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Max Küng
Der Zwiegespaltene
Obendrein stelle ich eine Abflachung der Erotik der Krise fest: Anfangs zogen wir wie eine mit Heugabeln und Teppichklopfern bewehrte Laienarmee in den unsichtbaren Kampf gegen dieses Virus und seine gesellschaftlichen Folgen. Nun aber diagnostiziere ich eine gewisse Erschöpfung. Wir sind versehrt von HomeSchooling und HomeOffice, von überhaupt allem, was mit Home zu tun hat. Wir sehnen uns nicht nach einem Leben als bessere Menschen - die alte Version von uns selbst genügte uns mehr als genug. Hoffentlich werde ich enttäuscht! Aber ich befürchte, es wird gerade in diesem Fall nicht der Fall sein. Leider. Und wie gesagt: Home ist out. Und zwar totally. Wenigstens bei mir. Auch ich habe in der Krise meine Wohnung umgestellt und ein paar neue Möbel angeschafft. Das Esszimmer ist nun dort, wo zuvor das Studierzimmer war, welches nun dort zu finden ist, wo früher das Schlafzimmer war. Ich bin des Einrichtens und Umstellens müde, möchte mein Zuhause nicht nochmals neu dekorieren und noch wohnlicher machen. Im Gegenteil. Ich möchte die Wohnungstüre öffnen und aus dem Haus gehen und alles hinter mir lassen und in den Zug steigen und nach Milano fahren, beispielsweise, wieder ein bisschen den Duft der weiten Welt einatmen, und zwar maskenlos, die Grösse der Welt spüren oder wenigstens jene Europas, vor dem Ristorante Latteria an der Via San Marco gerne vierzig Minuten auf einen Tisch warten und dann die ganze Menükarte bestellen, danach im Parco Sempione unter einer Atlas-Zeder auf einer Parkbank dösen. Okay, wenn ich in Milano dann per Zufall in den Showroom des Möbelherstellers Cassina an der Via Durini trample, dann könnte es schon sein - eventuell, vielleicht, möglicherweise -, dass ich mir dort einen Soriana-Sessel von Afra und Tobia Scarpa bestelle für zu Hause, denn irgendwann muss ich da ja wieder hin, zudem - so denke ich, leider - wird alles früher oder später wieder von vorne losgehen. Und diese Zeit stelle ich mir in einem Soriana-Sessel nicht einfacher vor, bequemer aber schon.
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Keyhole 8, 2012
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Erwin Olaf
Der Weltanschauungskunstler
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Text: Frank Joss
Unheimlich schön. Oder Einsamkeit anfassbar gemacht. Wenn Corona ein Bild wäre, dann eines aus der Serie «Grief» des niederländischen Fotografen Erwin Olaf. Wir hingen dem Gedanken nach, ob es manchmal einfacher ist, einem Lebensweg zu folgen, für den man seine eigene Realität konstruiert. Genau das haben wir gemacht und wollten von Erwin Olaf wissen, wie unsere Welt post Corona aussehen wird. Wir haben ihn zu einem Gespräch getroffen und dabei eine wahrhaftige Trouvaille gemacht: gefunden in den vielschichtigen Gesichtern seiner Fotografie, die uns beim Betrachten immer wieder die Bodenhaftung verlieren lassen.
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Erwin Olaf
Der Weltanschauungskunstler
Corona hat viele unserer Wohn- und Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand gestellt. «Wir werden uns», so die Trendforscherin Li Edelkoort, «in Zukunft nicht nur stärker auf jene Menschen konzentrieren, zu welchen wir eine wirklich starke Verbindung haben, sondern auch die Dinge in unserem direkten Umfeld mehr schätzen, mehr respektieren.» Es geht wahrlich um grundsätzliche Fragen wie: wer ich bin, wie fühle ich, wohin gehe ich, wie werde ich wahrgenommen. Von diesem philosophischen Ansatz ist Erwin Olaf angetrieben, wenn er auf der Suche ist, die Weltordnung für sich ein wenig neu zu definieren. Es ist wohltuend, zuzusehen, mit wie viel Lust und Zuversicht Erwin Olaf daran ist, aus den verschlungenen Lebenswegen auszuwandern. Die glattgeputzte Oberfläche der Wirklichkeit interessiert ihn kaum. Er ist ein über den kleinen Normen des Durchschnittslebens erhabener Suchender. Und das ist gut so. Frank Joss: Ich war Ende August in München in der Kunsthalle, um mir Ihre Arbeiten anzuschauen. Was ich sah, waren viele Besucher, die richtiggehend ergriffen, mitunter fast erstarrt, vor den Bildern standen. So habe ich das zum letzten Mal in der Tate Modern in London angetroffen, bei der Installation «Rising Sun» von Olafur Eliasson. Es war kein Laut zu hören. Absolute Stille. Wie erklären Sie sich das, wenn Menschen vor Ihren Bilder verstummen? Ist es die unverhoffte Berührung des eigenen Seelenhaushalts? Erwin Olaf: Oh, dafür habe ich nicht wirklich eine Antwort. Es berührt mich gleichermassen wie die Besucher der Ausstellung. Was ich mit meinen Bildern immer einzufangen versuche, ist das Bild und die unsichtbare Geschichte dahinter zu erzählen. Meine beruflichen Gehversuche konzentrierten sich ja ursprünglich auf den Journalismus, nicht auf die Fotografie, die ich später entdeckte. Da ich ja anfänglich meine eigenen Bilder, also fern von einem Auftrag, realisiert habe, war ich mir bewusst: Ich muss total ehrlich sein mit meinen eigenen Emotionen, um sie dann glaubhaft in Bildern ansiedeln zu können. Das war immer meine Grundhaltung, mit meinen Bildern auch ein wenig Seelenstriptease zu machen. Der Betrachter soll verstehen, was in mir vorgegangen ist just im Moment, als die Fotografie entstand. Es soll zeigen, wo ich bin, was ich denke, fühle und wo ich mich in meinem Leben gerade befinde. Das hat sich in den vierzig Jahren, in denen ich fotografiere, nicht verändert. Es ist gewissermassen das Glaubensbekenntnis für meine Arbeit. Dieses Reflektieren auf sich selbst haben wohl viele Menschen und es erreicht uns unabhängig des Kontinuums von Raum und Zeit. Mit meinen Bildern löse ich vielleicht beim Betrachter ein Gefühl aus, welches irgendwo schlummert und nun, durch den Inhalt des Bildes wachgerüttelt, ihn an eigene Geschichten erinnert.
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Shanghai, Huai Hai 116, The Seated Lady, 2017
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Erwin Olaf
Der Weltanschauungskunstler
Vor Ihren Bildern stehend, umschlich mich das gute Gefühl, noch nicht an der Endstation Sehnsucht angekommen zu sein. Ich verspürte den Wunsch, mit meinen Sehnsüchten zu reden, sie anzufassen. Es ist wohl die Wiederentdeckung, meinen Emotionen mehr Platz zum Entfalten einzuräumen. Hier und jetzt. Es ist nicht allein Sehnsucht. Vielleicht hat es mit «Ankommen» zu tun. Ich erinnere mich an eine Situation mit meiner Mutter. Sie sass bei uns zuhause auf dem Sofa, genau diesem Gedanken nachhängend: ‹Ich bin zuhause, aber will nach Hause.› Alle meine Arbeiten sind seither begleitet von diesem Gedanken. In ihm steckt wohl der Keim aller unserer Ambivalenzen, die uns im Leben umfliessen. Ich habe keine endgültige Erklärung für diesen, prima vista, scheinbar einfachen Gedanken. Ich ahne, sie wollte damit sagen, ein Leben lang unterwegs zu sein, mit dem Prinzip der Hoffnung lebend, einmal wirklich anzukommen. Das ist wohl der uns alle umfassende Wunsch, einen Ort zu haben, der uns in die Arme nimmt ohne zu hinterfragen, wer du bist, was du tust, wohin du gehst. Meine Mutter hat mit diesem Gedanken mein Fühlen, Denken und Handeln geprägt. Eine Prägung, die sich wie ein Stempel in allen meinen Bildern eingegraben hat. Das baut ja eine wunderbare Brücke zu meiner nächsten Frage. Es ist die Verlorenheit, wie wir sie in den Bildern von Edward Hopper erkennen. Hat er Ihre Arbeit inspiriert? Als Maler von Kleinstädten und scheinbar banalen Szenen bevorzugt Hopper ruhige, vertraute, oft auch öde Orte. Seine sonderbar stillen Gemälde besitzen einen undefinierbaren mysteriösen Charakter. Sie wirken oft leer und verlassen oder werden von regungslosen, melancholischen Figuren belebt, die in Erwartung ihres Schicksals erstarrt scheinen. Die eisige Präzision sei-
ner Malerei, der sehr konstruiert wirkende Bildaufbau und die starken Lichtkontraste kreieren eine eigentümliche Fremdartigkeit. Sehe ich darin wohl eine Verwandtschaft mit der Art, wie Ihre Bilder unsere Seelen umklammern? Halt. Da muss ich etwas zwingend erklären. Zu Beginn meiner künstlerischen Laufbahn wollte ich eigentlich allen beweisen, wie bedeutend meine Bilder sind. ‹Schaut her! Grossartig, nicht?› Wie das so üblich ist bei Männern: Wir wollen immer gleich die Welt erobern, den Olymp besteigen, auf dem höchsten Gipfel stehen … tä, tä, tä da täm … die Siegesfanfare für uns einspielen lassen. ‹Ich bin super! Ich bin unique! Ich bin zwar so schwul wie möglich, aber auch ein Supermacho!› In dieser Zeit entstanden meine Serien wie Chessmen oder Royl Blood, verbunden mit einer selbstverherrlichten Aggressivität. Und dann kam ein Moment, so um die Vierzig, wo ich müde war von meiner enthemmten Idee, Brutales, Verletzendes schonungslos zu plakatieren. Das war im Jahr 2001. Nine Eleven hatte gerade die ganze Welt traumatisiert. In Amsterdam sind darob viele Stimmen wach geworden, die meinten, es komme nicht von ungefähr, wenn Amerika büssen müsste für viele staatsrechtliche Verfehlungen, für seine Politik der Vergeltung. Dabei wurde vergessen, welch grossen Anteil die Amerikaner daran hatten, dass wir in Europa immer noch als freie Menschen herumlaufen. In meiner Wut gegen diese banale, eindimensionale Darstellung des machtgierigen Amerikaners wuchs in mir die Lust, einen Bildband zu machen als Hommage an jene guten Seiten Amerikas, die uns davor bewahrten, politische und menschliche Gefangene des Dritten Reichs, des nationalsozialistischen Deutschlands zu werden. Orientiert habe ich mich dann an der Arbeit von Norman Rockwell.
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Hope, The Hallway, 2005
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Das ist wohl der uns alle umfassende Wunsch, einen Ort zu haben, der uns in die Arme nimmt ohne zu hinterfragen, wer du bist, was du tust, wohin du gehst.
Grief, Troy, 2007
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Erwin Olaf
Der Weltanschauungskunstler
Er war ein US-amerikanischer Maler und Illustrator der frühen 30er-Jahre. In mehr als 40 Jahren schuf er über 300 Titelbilder der Saturday Evening Post, was ihm eine hohe Popularität verschaffte. Neben alltäglichen, realistisch gemalten Szenen eines häufig idealisierten amerikanischen Lebensstils finden sich jedoch auch sozialkritisch anmutende Bilder Rockwells wie beispielsweise «The Problem we all live with.» Ein Gemälde aus dem Jahr 1963. Es wird als ikonographisches Werk der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten angesehen. Es zeigt Ruby Bridges, ein sechsjähriges afro-amerikanisches Mädchen, am 14. November 1960, auf ihrem Weg zur William Frantz Elementary School, einer rein-weissen öffentlichen Schule. Wegen Bedrohungen und Gewalt ihr gegenüber wird sie von vier Deputy U.S. Marshals begeleitet. Das Bild ist so geschnitten, dass die Köpfe der Marschälle an den Schultern beschnitten sind. An der Wand hinter ihr stehen die rassistische Herabwürdigung „«Nigger» und die Buchstaben «„KKK». Eine an die Wand geworfene und dort zerplatzte Tomate ist als Fleck ebenfalls erkennbar. Die weissen Protestler sind nicht sichtbar, da der Betrachter deren Blickwinkel einnimmt. Um Ihre Frage final zu beantworten: Norman Rockwell war es, der meine Fotografie anfänglich beeinflusste, nicht jedoch Edward Hopper. Hoppers Bilder, wenn auch kaum merkbar und doch ausweglos, verkünden ein Gefühl von etwas, das war. Meine Bilder tun, so hoffe ich, das Gegenteil: Sie verkünden das, was noch kommen wird; erzählen eigentlich mehr über den Möglichkeitsraum, der im ganzen Bild steckt. Nun von der Absicht beseelt, Amerika meinen Dank für die Freiheit auszudrücken, entstand meine Fotoserie «Rain». Wohlwissend, wie unfrei für Schwarze und Menschen aus nichtamerikanischen Kulturen der amerikanische Alltag war. Alsbald aber änderte ich mein Vorhaben, es war ein innerer Ruf, ein Weckruf zu zeigen, wie verloren, wie einsam Menschen in verschiedenen Lebenssituationen sein können. Ich zitiere aus meinem Buch «Unheimlich schön»: «Die Menschen meiner ‹Rain›-Serie muten in sich gekehrt und unfähig zur Kommunikation an. Ihre Einsamkeit wird durch die ausbleibende Interaktion mit anderen Personen im Bild jeweils verstärkt.»
Die Bilder lösen ja auch eine Form von Beklemmung aus. Kommt dieses Beklommenheit von der Gewissheit einer fiktiven Gegenwart, die sich im Warten ausdehnt und sich doch nie ereignen wird? Leere pur! Ihre Bilder reden aber auch von eindringlicher Intimität. Was denken Sie, macht den Betrachter so verwundert, wenn er vor einem Ihrer Bilder aus der «Rain»-Serie steht. Ist es die Inszenierung der Ohnmacht oder die schonungslose Unmittelbarkeit der Bilder und damit ein gewisses Offenlegen Ihrer Intimität? Oder sind Sie ganz einfach nur ein raffinierter Verführer … der Augenlust? Nun, ich fühle mich oft wie ein unbedeutender Statist in einem Horrorfilm mit ungewissem Ausgang. Es ist, als habe das Flugzeug, in dem wir alle sitzen, gerade seinen Motor verloren, doch die vermeintlich angenehme Stille ist nur Vorbote dessen, was noch kommen wird: nämlich das Zusammenbrechen einer Illusion. Gut möglich, die unsägliche Corona-Pandemie auch vor diesem Hintergrund zu verstehen: als unsere Unfähigkeit, dem Unabänderlichen aus dem Weg zu gehen. Einsamkeit ist nicht nur ein Privatproblem, sondern auch die Folge prekärer Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Werden wir mehr und mehr zu einer Art Sackgassenmensch? Die Ausweglosigkeit einfach akzeptierend? Das Alleinsein kann durchaus gewollt sein und so gesehen eine geeignete Lebensform darstellen. Das Gefühl der Einsamkeit ist hingegen immer ungewollt. Es markiert Verluste von sozialen Beziehungen, die zumeist aus eigenem Antrieb nicht wieder wettzumachen sind. Das Drama der Einsamkeit nährt sich auch aus der Empfindung, dass dieser Zustand unabänderlich sei. Erwin Olaf ist ja immer unterwegs, eine andere Realität als die der Gegenwart darzustellen. Ist das vielleicht eine kluge therapeutische Form, damit Sie sich im Alltag selber besser fühlen? Oder anders gefragt: Was ist Ihre Realität? Ich zitiere aus meinem Buch «Unheimliche schön»: «Bei der Art von Projekten, wie ich sie mache, gibt man immer ein Stück seiner Seele preis; also ein Stück davon, was wir gemeinhin als Realität verstehen. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, mache ich mich durch jedes persönliche Projekt ein kleines bisschen verletzbarer. Das geschieht natürlich nur in ganz kleinen Schritten … aber ich komme bei meinen Projekten immer mehr in der Realität an. Es gibt keine Verkleidungen mehr, keine Zeitreisen. Ich fange an, die Realität, so wie sie gerade ist, anzunehmen.»
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Keyhole 6, 2012
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Palm Springs, American Dream, Self-Portrait with Alex I, 2018
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Der Weltanschauungskunstler
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Andrin Schweizer
Der Prunkvolle
Text: Manuela Schreiber
en Wie viel Raum braucht der Mensch oder Von der Relativität des Raumes Als Albert Einstein zwischen 1905 und 1916 seine beiden Relativitätstheorien der Welt vorstellte, wurde von den meisten nur so viel verstanden, dass sich diese mit der Struktur von Raum und Zeit sowie den Phänomenen der Gravitation beschäftigen. Für die Wissenschaft kamen sie allerdings einer Revolution gleich. Mehr als einhundert Jahre später sind Einsteins Lehren für die Mehrzahl unter uns immer noch reinste Theorie. Und dennoch hat sich in unserem Denken etwas verändert. Uns ist mittlerweile weit mehr bewusst, dass Zeit - zumindest individuell gefühlt - schneller oder langsamer vergehen kann. Dieses Gefühl wird in unseren Körpern erzeugt. Und sind auch Gefühle nicht anfassbar, der Körper, der sie trägt, erzeugt, durchlebt, ist es sehr wohl schon.
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Doch was ist eigentlich mit dem Raum, in dem unsere Körper sich samt ihrer Gefühle bewegen? Er fand bisher sehr viel weniger Beachtung als die Zeit, mit der wir uns in ihm positionieren. Das Bewusstsein für den Raum hinkt dem für die Zeit in gewisser Weise hinterher. Das allerdings bricht langsam auf. Die Sicht auf den Raum und seine individuelle und damit eben auch relative Wahrnehmung und Bedeutung verändern sich aktuell. Wir fragen nicht länger nur, was wir mit der Zeit beginnen, die wir zu unserer Verfügung haben, sondern auch, wie der Raum sein soll, in dem wir diese Zeit verbringen, verlieben, vertrödeln, verträumen, verarbeiten, verleben. Und bei dieser Überlegung tritt plötzlich klar zutage, dass nicht nur die Zeit relativ ist in der Wahrnehmung verschiedener Menschen in einer Situation oder eines Menschen in verschiedenen Situationen. Auch der Raum, dessen Anordnung und Grösse beinhaltet bei eine Art von Relativitätskomponente. Was für den einen sehr gross ist, für den anderen gross genug und ausreichend, kann für den nächsten schon viel zu beengt und begrenzt sein. Unser Gefühl für den Raum und unsere Bedürfnisse, die wir an einen Raum stellen, sind so individuell wie der Mensch selbst. Und eben relativ, gemessen an der Sicht und dem Gefühl eines anderen, der sich im gleichen Raum befindet.
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So kann das winzige, perfekt strukturierte und einem Kristall ähnelnde Tiny-House des japanischen Architekten Yasuhiro Yamashita ebensolche Behaglichkeit auslösen und die Bedürfnisse nach Schönheit der uns umgebenden Hülle befriedigen wie das für die meisten wohl überdimensioniert erscheinende, sich am umgebenden Himmel und der darunter liegenden Stadt orientierende, ja gleichsam mit ihr verschmelzen wollende Penthouse, das der Schweizer Architekt und Designer Andrin Schweizer in New York realisierte. Worauf es letztlich nur ankommt, ist unser Gefühl, das wir dem entsprechenden Raum entgegenbringen und unsere innere Raumuhr, die uns unfehlbar sagt, wo wir uns für die relative Zeit, die wir haben, am wohlsten fühlen und wo - relativ gesehen wir am meisten wir selbst sind. Wir müssen nur genau hinhorchen.
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Andrin Schweizer
Der Prunkvolle
Schon kurze Zeit nach dem Abschluss seines Architekturstudium 1996 an der ETH Zürich gründete Andrin Schweizer, der in St. Gallen und Kreuzlingen aufwuchs, sein eigenes Architekturbüro. Mit seinem Team hat er seitdem viele atmosphärische Projekte umgesetzt, u.a. für die künstlerische Leiterin der Expo02 Pipilotti Rist. Mit den Pavillons «Manna» und «Swiss Love» wurde er einem grösseren Publikum bekannt, ebenso wie durch sein Arbeit für die Schweizer Fernsehsendungen «Happy Day» und «Tapetenwechsel». Die Gestaltung des grosszügigen Penthouses an der 5th Avenue, das auf rund 350 Quadratmeter den einzigartigen New-York-Spirit zelebriert, ist Andrin Schweizers erstes Projekt in den USA. Zuvor war er - neben seiner Arbeit in der Schweiz - schon in Tansania und UK tätig. Derzeit steht er auf der Longlist zum «Interior Designer of the Year» beim internationalen Dezeen Award. www.andrinschweizer.ch 29
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Der Japankenner
structure frame model Tiny House Tokyo
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Hans Binder
Der Japankenner
Qualitat vor Grosse ein kleines Haus in Tokio Hans Binder gründete vor 34 Jahren sein eigenes Architekturatelier in Dättlikon bei Winterthur und ist seit 30 Jahren Professor für Theorie und Entwurf an der Berner Fachhochschule. Nach einer Forschungszusammenarbeit mit der Chiba und Tokyo University zu nachhaltigem Management von städtebaulichen Erneuerungsprojekten führte er vor zehn Jahren eine erste Bildungsreise Architektur und Kultur in Japan durch, die seitdem jährlich mehrmals stattfindet. Die nächste Reise ist im April 2022 geplant. Weitere Informationen und Kontaktdaten auf www.binder-architekt.ch Atelier Tekuto, B1F 4-1-20 Jingumae, Shibuyaku, Tokyo 150-0001, +81-(3)6439-5540
Text: Hans Binder
Japans Kultur hat sich nach jahrhundertelanger Isolation vom Rest der Welt extrem eigenständig entwickelt. Japans Handwerk ist bekannt für stetes Streben nach Perfektion. Und Japans Architekten sind berühmt für atmosphärische Räume und visionäre Gestaltung. Aber Japan hat auch eine starke Tradition gesellschaftlicher Werte wie Einfachheit, Bescheidenheit und Rücksichtnahme, was das friedfertige Zusammenleben bei hoher Bevölkerungsdichte erst ermöglicht. Die Metropolitanregion Tokio ist mit 38 Millionen Einwohnern die grösste zusammenhängende Stadt der Welt. Fast jeder dritte Japaner lebt in der Hauptstadt, die zudem nahe am Schnittpunkt dreier tektonischer Platten liegt und darum täglich von Erdbeben heimgesucht wird. Darum bauten die Japaner über Jahrhunderte nur zweigeschossige Holzhäuser, die in den grossen Städten nach dem Grossen Beben und dem verheerenden Brand von 1923 sukzessive durch Betonbauten ersetzt wurden. An Bahnknotenpunkten konzentrieren sich ab dem Zweiten Weltkrieg erdbebensichere Hochhäuser, wobei das Hochhaus erst seit wenigen Jahren auch zu Wohnzwecken genutzt wird. Zu tief ist der Japaner in der Tradition verhaftet. Die meisten wohnen noch immer im urbanen, kleinen Einfamilienhaus in den dichten Quartieren zwischen den metropolitanen Hochhauszentren. Das Architekturbüro Atelier Tekuto baut seit Jahren brilliant durchdachte kleine Einfamilienhäuser auf engstem Raum und hat sich damit internationale Beachtung und Bewunderung erworben. Das vom Architekten «Reflections of Mineral» getaufte Haus steht auf einem nur 44qm kleinen Eckgrundstück in einem innerstädtischen Quartier Tokios. Die Bauherrschaft verlangte zwingend nach einem Parkplatz, sodass daneben nur noch ein kleiner Eingang Platz fand. Der Keller wird als Schlafraum genutzt, das erste Obergeschoss als Wohn-Essküche mit einer flexibel nutzbaren Galerie und angrenzendem Bad. Die Japaner baden rituell jeden Abend, so dass diesem obersten Raum eine wichtige Bedeutung zukommt. Aussen strebte die Bauherrschaft einen modernen Kubus an, welcher aber aufgrund der Bauvorschriften im dritten Geschoss zur Strasse schräg beschnitten werden musste. Das Volumen wirkt nun wie ein Mineral oder wie ein Bergkristall, der aus den Ritzen des ihn umgebenden Felsens strahlt. Auch die traditionellen Häuser lassen keine Einblicke in die privaten Räume von der Strasse zu. Alle Öffnungen sind geschickt so platziert, dass man im Innern nicht beobachtet werden kann. Im Innenraum setzte der Architekt Yasuhiro Yamashita transparente, transluzente und opake Materialien ein, aber auch verspiegeltes Chromstahlblech. Die Lichtreflektionen, die Spiegelungen und die schrägen Wände täuschen unsere Wahrnehmung, so dass die Innenräume wesentlich geräumiger wirken als sie tatsächlich sind. Was das Haus an Grösse nicht bieten kann, wird mit räumlicher Qualität kompensiert, mit atmosphärischen Lichtstimmungen und Sichtbezügen in verschiedene Richtungen. Doch es gibt keine normalen Fenster, keine gerahmten Löcher in der Wand, sondern abgeschnittene verglaste Ecken dieses wie ein Monolith behauenen Körpers. Auch das verleiht dem Innenraum Weite und Transparenz. Küche und Treppe, Wanne und alle Möbel sind wie Objekte im Raum platziert, beengen diesen aber nie. Das Haus fasziniert nicht nur aussen, sondern auch innen. Es ist ein Kristall von bescheidener Grösse, aber grossartiger Strahlkraft. Somit ist das Werk des Ateliers Tekuto wegweisend für eine neue Interpretation des Wohnens, wo Qualität wichtiger ist als Grösse, Atmosphäre mehr zählt als Prunk. Und vielleicht regt es uns an, unser eigenes Wohnverhalten und die Qualität unseres Wohnens zu überdenken gerade in diesen Zeiten, wo wir nicht mehr nur zuhause übernachten, sondern auch zuhause arbeiten und essen müssen, wo wir wieder zuhause leben! Das Haus «Reflections of Mineral» beweist: Weniger kann sehr wohl mehr sein!
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The Circle – das neue Quartier im Flughafen Zürich Stores, Restaurants, medizinische Dienstleistungen, ein Hotel mit Convention Center, Co-Working Spaces und vieles mehr erwarten Sie im Circle.
flughafen-zuerich.ch /circle 35
Hans Binder
Der Japankenner
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Der Japankenner
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Loa Haagen Pictet
Die Kunstverbundene
Banque Pictet & Cie SA Bahnhofstrasse 32, 8001 Zürich 058 323 77 77 www.group.pictet
Loa Haagen Pictet
Der Leuenhof an der Zürcher Bahnhofstrasse. Oder ein eindrückliches Bild von einer neuen, edlen Einfachheit. Text: Frank Joss, Photographed by Patrizio Di Renzo
Loa Haagen Pictet hat mit grossem Flair und einem feinen Gespür für das Zusammenwirken von Kunst und Architektur die neuen Räume der Bank Pictet im frisch renovierten Leuenhof an der Zürcher Bahnhofstrasse eingerichtet. Sie ist für die Kunstsammlung der Bank verantwortlich. Der kunstaffine Besucher freut sich über das Wechselspiel ganz unterschiedlicher Kunstobjekte. Wuchtige Skulpturen vereinen sich mit hyperfiligranen Lichtobjekten. Eindringliche grossformatige Bilder nehmen sich in der Gegenüberstellung von lebendigen, kleinformatigen Bildserien vornehm zurück. Bei einzelnen Objekten wird ihr Dialog mit der Architektur regelrecht greifbar. Es ist wie eine mit viel Liebe gemachte Verschnaufpause vom Austauschbaren, von simpler Oberflächenästhetik. Wir haben Loa Haagen Pictet im Leuenhof zu einem Gespräch getroffen. Frank Joss: Eine Adresse in einem Gebäude an der Bahnhofstrasse in Zürich zu haben, bedeutet wahrscheinlich auch, dass Pictet damit eine starke Affinität zu ihrem eigenen Image akzentuieren will. Wie hat sich zwischenzeitlich der Umzug von Pictet auf die Wahrnehmung der Kunden und Stakeholders ausgewirkt? Der Leuenhof, in den Pictet vor kurzem eingezogen ist, besticht ja nicht nur als historische Stätte, sondern auch als ein veritables architektonisches Bijou und als Galerie bedeutender zeitgenössischer Kunst. Loa Haagen Pictet: Es ist noch zu früh, darauf eine schlüssige Antwort zu geben. Wir stellen aber mit grosser Genugtuung fest, wie wohlwollend die wiedergewonnene Ästhetik des Hauses bei der Klientel ankommt. Es ist kein oberflächlich hingeworfenes Feedback. Es zeigt die starke Verbundenheit, welche die Menschen hier zu den grossen architektonischen Vermächtnissen ihrer Stadt haben. Der Zeitpunkt war gut gewählt, unsere Bank ins Zentrum der Stadt zu rücken. Physisch wie immateriell gemeint. Und dies in einer Entourage, die in der Öffentlichkeit einen extrem hohen Grad an Beachtung findet. Es war auch ein kluger Entscheid, ein strategisch wichtiger Schritt, Pictet nachhaltig da zu platzieren, wo tagtäglich auch das internationale Bankengeschäft stattfindet. 40
Die rundliche Fassade mit der historischen Decke dient als Übergang zwischen der Kunden- und Mitarbeiterzone. Daneben bringt ein Gemälde von Albrecht Schnyder eine intensive Ausstrahlung auf den Flur.
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Loa Haagen Pictet
Die Kunstverbundene
Der Umbau des Leuenhofs soll ein Gesamtkunstwerk sein ohne Effekthascherei
Hinter der imposanten Atlasfigur zeigt sich die von Carla Löwenberg und Sevil Peach entworfene spiegelnde Empfangstheke mit den Fenstern von Ugo Rondinone und den Landschaftsgemälden von Jean-Frédéric Schnyder.
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Loa Haagen Pictet
Die Kunstverbundene
Elegante Farb-, Metall- und Holzkombinationen in den Salons: Möbel mit Metallfüssen bringen Modernität und Leichtigkeit in die vertäfelten Salons (wie hier im Präsidentensalon), jeweils abgestimmt auf das Farbkonzept des Raumes.
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Wir haben uns gefragt, was die neuen Raumlichkeiten konnen mussen, um das gute Gefuhl zu verbreiten, angekommen zu sein
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Loa Haagen Pictet
Die Kunstverbundene
Aber lassen Sie mich nochmals kurz auf die Architektur zurückkommen. Sie korrespondiert ja auch mit unserem Werdegang: zeitlich und kulturell. Die Gründung von Pictet geht auf das Jahr 1805 zurück. Rund hundert Jahre später, zwischen 1913 und 1916 wurde der Leuenhof erbaut. Das im historistischen Stil mit Elementen aus dem Neugotischen und der hanseatischen Renaissance errichtete Gebäude besticht durch seinen Treppengiebel und seine imposante Fassade. Pictet und der Leuenhof gehen also auf eine Zeit zurück, wo es gang und gäbe war, sich mit viel Würde in der Öffentlichkeit zu präsentieren: kulturell und gesellschaftlich. Kommt natürlich auch noch der Löwe hinzu als Symbol unserer Gruppe als Symbol für Kraft und Ausdauer, verbunden mit dem Bewusstsein, die Kultur einer ethisch-moralischen Erhabenheit mitzuprägen. Den Löwen im Logo zu haben, bringt natürlich auch eine gewisse Duplizität der Dinge. Werden Sie diese Gegebenheit, also wenn die Zeit dafür reif ist, auch in Ihre Kommunikationsstrategie einfliessen lassen? Aber eigentlich geht ja der Umzug in die Bahnhofstrasse weit über den Horizont der Kommunikation hinaus. So ist es. Renaud de Planta, der Senior-Teilhaber von Pictet und damit Chef der Gruppe, sieht unser Unternehmen immer wieder als 214 Jahre altes Start-up. Dies im Sinne, noch kein bisschen müde zu sein, sich permanent neu zu erfinden. So sieht er es auch mit dem neuen Habitus in Zürich: als klares Zeichen dafür, im Dialog mit künftigen Aufgaben im Finanzwesen zu sein. In einer Ihrer Broschüren habe ich eine Headline gefunden, die ich gerne von Ihnen präzisiert haben möchte: «Von der Absicht, in einem historischen Gebäude eine Vision zu haben». Die Vision ist, mit dem Leuenhof einen stilvollen Rahmen zu haben für alle Geschäftsformen, die unsere Bank anbietet. Darüber hinaus ist es eine schöne Absichtserklärung, uns verstärkt in Zürich und in der Deutschschweiz zu engagieren; sichtbar gemacht in den neuen Räumlichkeiten an der Bahnhofstrasse, spürbar gemacht in der Art, wie wir unseren Auftritt verstanden haben wollen: als Sympathieträger in einer Zeit, die es den hier lebenden Menschen durch die omnipräsente Corona-Pandemie nicht so einfach macht. Es geht darum, einen wertvollen Kontakt zu haben, Vermögenswerte bei Pictet vertrauensvoll anzulegen und verwaltet zu wissen. Weltweit sind wir mit rund 30 Geschäftsstellen vertreten, mit dem Hauptsitz in Genf. In Zürich haben wir nun so etwas wie ein zweites Headquarter etabliert. Loa Haagen Pictet, Sie sind bei Pictet vorwiegend für Kunst, also im engsten Sinn auch für einen wichtigen Teil der Unternehmenskultur zuständig. Und ohne falsche Schmeicheleien, man sieht, mit welch sicherem Kunstverständnis die Räumlichkeiten an der Bahnhofstrasse definiert worden sind. Mehr noch: In Zusammenarbeit mit der renommierten Zürcher Architektin Tilla Theus ist es Ihnen wirklich gelungen, lebendige Räume zu gestalten. Räume, die sich in vornehmer Zurückhaltung dem Besucher mitteilen, ohne auf dem Marktplatz der Eitelkeit mitzuspielen. Was war das Rezept, in höchster Eleganz Edles so zu arrangieren, dass die gesamte Raumgestaltung nie zur selbstgefälligen Inszenierung verkommt? Ja, es war eine schöne Fügung, in Zusammenarbeit mit Tilla Theus allen Räumen ein individuelles Gesicht zu geben und dabei aber nie den Blick für das Gesamtbild zu verlieren. Sie und ihr Team sind auf die Projektierung und Ausführung von Neubauten in städtebaulich anspruchsvollem Kontext, auf Umbauten und Sanierungen von denkmalgeschützten Objekten sowie auf Innenarchitektur und Raumdesign spezialisiert. Das hat viel zur erfolgreichen Zusammenarbeit beigetragen. Sie ist eine charismatische Persönlichkeit. Sie baut neu. Sie baut um. Sie verändert. Ihre Architektur ist eine prägende. Dabei begibt sie sich stets auf die Suche nach der Seele eines Gebäudes, nach dem in der Architektur als «Genius Loci» bekannten Terminus. Diesen stellt sie vor Inangriffnahme erster Entwicklungsschritte ins Zentrum ihrer Überlegungen. Wenn es also darum geht, in einem sehr anspruchsvollen Kontext zu bauen, wie
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eben hier im Leuenhof, steht sie zuoberst auf der Liste möglicher Architekten. So hat sie beispielsweise das FIFA-Gebäude realisiert oder dem Hotel Widder neuen Glanz verliehen. Hier war sie herausgefordert, in ein kleinzelliges, denkmalpflegerisch hochsensibles Altstadtquartier die Organisation eines Luxushotels städtebaulich und architektonisch harmonisch und betriebsökonomisch sinnstiftend zu integrieren. In unserem Projekt oblag es ihr, den prägenden Stil zu erkennen. Et voilà: Es ist ihr gelungen. Meisterhaft gelungen. Unsere Räume erzählen davon. Wo begegnet man der Arbeit von Tilla Theus? Überall. Es gibt nicht ein Detail, das nicht ihre Handschrift, ihren feinmechanischen Sinn für die Gestaltung historischer Räume widerspiegelt. Besonders erwähnenswert sind die Korridore, die alle anders daherkommen und dennoch eines gemein haben: die Vitalität, die von ihnen ausgeht. Eine, die sich auf den Besucher überträgt, als Einladung, herzlich willkommen zu sein. In Zusammenarbeit mit ihr war der Dialog von prägender Bedeutung. Gemeinsam haben wir uns gefragt, was die Räume können müssen, um jenes Gefühl zu verbreiten, das wir mit ‹ankommen› meinen. Eine eindrückliche und überzeugende Lösung hat die Architektin für die notwendig gewordene Erdbebenertüchtigung des Hauses gefunden. Weil alle traditionellen Methoden die bedeutende Schalterhalle in irgendeiner Form beeinträchtigt hätten, hat sie im Hof eine Art Stahlskulptur bauen lassen, mit der die Kräfte so gebündelt werden, dass sie direkt auf die massive Wand des Tresorraums unter der Schalterhalle abgeleitet werden. Wer über den Zweck der Stahlkonstruktion nicht aufgeklärt wird, könnte sie für ausgefallene Kunst am Bau halten. Wer war neben Tilla Theus am Dialog zur Raumgestaltung sonst noch beteiligt? Um den Dialog vielschichtig zu gestalten, waren auch die britische Designerin Sevil Peach und Carla Löwensperg als Art-Direktorin an Bord. Das Team entschied, wie die Räume sein sollen, in denen bis zu 300 Menschen arbeiten werden. Die ersten Rückmeldungen zum psychophysischen Empfinden unserer Mitarbeitenden stimmen uns sehr positiv, eine Ambiance geschaffen zu haben, die ein ansteckend gutes Gefühl von Sich-Wohlfühlen verbreitet. In der ganzheitlichen Kreation der Innenräume stellte sich dann auch die Frage nach der Kunst, die hier vertreten sein soll. Schliesslich sollte es ein Gesamtkunstwerk sein, das nicht nach optischen Effekten heischt, sondern stellvertretend steht für unsere Unternehmensphilosophie, aus dem Respekt für historisch gewachsene Werte. Was stand im Briefing über die Botschaft, die vom Umbau ausgehen soll? Wir erzählen unsere Geschichte im Umfeld einer historisch gewachsenen Architekturschönheit, begleitet von einer gehörigen Portion Respekt für die Historie der Räume. Wir wollten aber auch kontemporäre Formen des Designs miteinbeziehen. In diesem Credo sollte auch eine frische Designform Platz haben: als Ausdruck zeitgenössischer Lebensformen, als Ausdruck von Lebensqualität. Ich glaube, das ist uns recht gut gelungen. Haben Sie schon Feedbacks bekommen? Ja. Ein ganz schönes, das zeigt, dass man die Absicht, die wir bei der Raumentwicklung verfolgt haben, spürt. Ein Kunde meinte: ‹Was ganz eindrücklich ist, man weiss nicht, auf welchen Zeitpunkt das Design reflektiert, es kann ein Gestern, ein Heute oder ein Morgen beinhalten.› Das bringt es auf den Punkt. Wenn die Räume im Leuenhof Musik wären … welche oder von welchem Interpreten? Prokofiev. Romeo und Julia. Die Kraft der Liebe lässt in William Shakespeares berühmter Tragödie «Romeo und Julia» zwei Menschen über sich hinauswachsen und alle Hindernisse überwinden. Durch Prokofievs Musik entsteht eine Unmittelbarkeit der Gefühle, der man sich nicht entziehen kann.
INNOVATIVE. DARING. EXCEPTIONAL.
Exclusively available at Bucherer Visit our store in Zurich or bucherer.com
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Atelier Zürich
Die Frohsinnliche
Ein Cocktail an Sinnlichkeit
Der Concept Store FROHSINN weckt beim Besucher die Entdeckerlust: Zwischen VintageTrouvaillen stöbern und dabei auf Modernes stossen. Unter bekannten Designer-Stücken vergessene Schätze finden. Sich von aussergewöhnlichen Einzelstücken inspirieren lassen und diese mit dezenten Details ergänzen. Die Inhaberin Claudia Silberschmidt steht dabei beratend zur Seite. Schliesslich ist sie es, die die Trouvaillen gefunden, die Produkte entworfen und die verschiedenen Einzelstücke liebevoll ausgesucht hat. Im FROHSINN hat jedes Objekt eine Geschichte zu erzählen - und Claudia Silberschmidt kennt sie alle. Denn die Innenarchitektin verfügt nicht nur über ein feines Gespür für Ästhetik, sondern auch ein gutes Gehör für Töne, die nicht klingen … FROHSINN, Concept Store by Atelier Zürich, Mainaustrasse 42, 8008 Zürich, 044 205 93 95, www.frohsinn.ch
Ich habe zwei Herzen: Eins schlagt fur die Innenarchitektur, das andere furs Design Interview: Frank Joss & Larissa Groff / Text: Larissa Groff Fotos: Martin Guggisberg
Claudia Silberschimdt empfängt uns in einem farbenfrohen Kleid, das etwas an ihren eigens entworfenen Sessel erinnert. Von indianischen Mustern lässt sich die Innenarchitektin und Geschäftsinhaberin besonders gerne inspirieren. So auch bei der Navajo-Kollektion, die sie kürzlich entworfen hat. Im Gespräch berichtet sie uns von schicksalhaften Funden, EntdeckungsTouren im Lieferwägeli und unsichtbaren Gedichten. Dabei steht ihr der «Frohsinn» ins Gesicht geschrieben. Woher stammt der Name ihres Concept Stores FROHSINN? Claudia Silberschmidt: Der Name FROHSINN setzt sich aus ‹fröhlich› und ‹sinnlich› zusammen. Ich bin eine unbeschwerte, offene und fröhliche Person. Das manifestiert sich bei den Projekten, dem Laden sowie meinen Produkten - und unser Atelier befindet sich an der Fröhlichstrasse. Eigentlich ist Frohsinn ja der Name einer Schweizer Beiz, aber mir gefällts. Und wieso macht der FROHSINN fröhlich? Meine Reisen beeinflussen das Design. Und ich verinnerliche mir immer irgendwas von diesen Orten - vor allem natürlich die schönen Momente. Und das manifestiert sich dann in den Produkten.
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Atelier Zürich
Die Frohsinnliche
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Fur mich ist das Zuhause total immateriell. Zuhause ist da, wo ich mich wohlfuhle, wo mein Herz ist, wo ich Schutz finde Was wollen Sie mit dem FROHSINN in Zukunft noch erreichen? Ich will noch mehr eigene Produkte für in unsere Kollektion entwerfen. Momentan habe ich drei Standbeine: Unsere eigenen Kollektionen, Produkte internationaler Brands und die Vintage-Trouvaillen. Um die zu finde, fahren wir jeweils mit unserem Lieferwägeli durch Europa, das ist immer ein Riesenspass. Wohin gehen Sie am liebsten auf Touren? Paris. Das kenne ich am besten und die Vielfalt ist am grössten. Was war die speziellste Trouvaille, die Sie je gefunden haben? Das F für den FROHSINN. Ich fand den Buchstaben von der ehemaligen Beschriftung des Hotels Concorde La Fayette im Marché Clignancourt. Da hatte ich eine Riesenfreude! Ganze 35 Glühbirnen hatte dieses F. Es hing lange in meinem Laden, dem FROHSINN. Sie sind ja derzeit daran, ein neues Muster für eure Produkte zu entwickeln. Was hat es damit auf sich? Es baut auf unserem Logo auf. Darin spielen zwei Sachen eine wichtige Rolle: Einerseits das vierblättrige Kleeblatt. Ich finde lustigerweise sehr viele davon. Und andererseits die zwei Herzen, die ineinandergreifen. Und dann spielt noch eine gute Portion von meiner Heimat, dem Appenzellerland, mit rein. Das Muster folgt eindeutig der Ordnung der Geometrie. Das ist sehr persönlich. Manchmal kann ich zwar aus dieser Norm ausbrechen, aber grundsätzlich lasse ich mich vor allem von afrikanischen und indianischen geometrischen Formen inspirieren.
Wie entstehen diese neuen Kollektionen? Die entstehen meistens während der Konzeption der verschiedenen Interior-Projekte. Was steht denn zurzeit in der Produktentwicklung an? Momentan liegt der Fokus auf Echt-Lederprodukten für den Badbereich. Wir haben gerade neue Prototypen für das Hotel Beau-Site Zermatt entwickelt. Ähnliche sind jetzt in Produktion. Solche werden auch im FROHSINN erhältlich sein. Welche Kundschaft zieht der FROHSINN an? Unsere Kundschaft ist sehr international. Und es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendjemand etwas Positives über den Laden sagt. Wenn’s mir also mal nicht so gut geht, dann geh ich einfach für ein paar Stunden im Laden arbeiten, dann fühl ich mich gleich wieder besser. Wie oft arbeiten Sie denn da? Leider nicht so oft. Ich kann mich nicht klonen. Ich habe zwei Herzen: Eins schlägt für die Innenarchitektur, das andere fürs Design - also meine selbst entworfenen Kollektionen. Vielleicht steht ja mein Logo mit den beiden Herzen auch dafür… Und was liegt Ihnen an Ihrem Zuhause besonders am Herzen? Etwas, das Sie überall mit hinnehmen würden? Ein Gegenstand, ein Bild, ein Möbel … Eigentlich kann ich von allem loslassen. Ich bin kein materieller Mensch. Wahrscheinlich würde ich am ehesten ein Kunstwerk mitnehmen. Von welchem Künstler? Mir gefallen zum Beispiel humorvolle Illustrationen wahnsinnig gut, wie die von Christoph Niemann. Von dem bin ich totaler Fan!
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Ihr Beruf verlangt viel Feingefühl für das Gegenüber, um seine Gedanken und Wünsche ins Materielle zu übersetzen. Gelingt Ihnen das immer oder haben sie auch schon mal daneben gegriffen? Daneben gegriffen habe ich nie, aber vielleicht zu wenig hinterfragt. Kürzlich hat mir eine Kundin gesagt, es hätte eigentlich etwas bunter sein dürfen. Da war ich doch sehr erstaunt. Die Schwierigkeit war hierbei, dass ihr Mann es etwas dezenter bevorzugte, während sie sich nach Farben sehnte. Da muss man einen guten Kompromiss finden. Aus schwarz und weiss grau zu machen, ist keine gute Lösung. Man muss aus beiden Ansätzen ein Gesamtes entwickeln. Diese Anekdote zeigt: Wir müssen den Wunsch wirklich kennen - denn Antworten gibt es in der Gestaltung viele.
Einen Tag lang sind Sie Herrscherin über die Welt. Was würden Sie uns befehlen? Die Leute hier in Zürich sollen mehr lachen. Dieser Lätsch auf der Strasse geht mir so auf den Keks. Das Unbeschwerte fehlt. Die meisten Probleme, die wir haben, könnten wir lösen, indem wir ganz einfach ehrlich miteinander sind und positiv aufeinander zugehen.
Wo - es kann auch ausserhalb der Schweiz sein wohnt es sich am schönsten? Für mich gibt es keinen Lieblingsort oder einen Stil, auf den ich mich festlegen will. Ich könnte in einem opulenten Apartment in Paris oder in einem ganz reduzierten Haus am Meer wohnen. Wenn ich irgendwann später ein Traumhaus mit meinem Mann bauen würde, dann wäre es ein Tiny House. Reduced to the max. Aber das geht jetzt noch nicht, unsere Tochter wohnt ja noch bei uns.
Macht schöner wohnen glücklich? Ich glaube schon. Man muss Plätze schaffen, wo man sich wohlfühlt. Dabei kann die Ästhetik auch ganz reduziert sein. Manchmal reicht eine Kerze auf dem Tisch.
Für welche Persönlichkeit würden Sie gerne ein Haus einrichten? Die ist auf dem Schwarz-Weiss-Foto vor meinem Büro zu sehen: Paul Newman. Sein schelmisches Lächeln ähnelt dem meines Mannes. Wenn Sie ein Möbel wären, dann wären Sie … Ein Serviertrolley. Vielleicht hat das mit der Dienstleistung zu tun, die ich erbringe. Und ich mag Trolleys wirklich gerne, ich sammle sie auch.
Das Zuhause besteht für viele nicht nur aus vier Wänden. Was ist für Sie Zuhause? Für mich ist das Zuhause total immateriell. Zuhause ist da, wo ich mich wohlfühle, wo mein Herz ist, wo ich Schutz finde. Das kann drinnen oder draussen in der Natur sein.
Li Edelkoort, die wohl berühmteste Trendforscherin der Gegenwart, sagt voraus, dass 2022 eine Sehnsucht nach Stille und Klarheit, nach Authentizität und Sinn sein wird. Ein Jahr, das rationales Design und verantwortungsvolle Produkte hervorbringt. Einverstanden? Ich bin ein grosser Fan von Li Edelkoort und stimme da ganz klar mit ihr überein. Ich finde es spannend, was nun passiert in der Produktentwicklung. Es gibt da ja zwei Schienen: Die einen gehen in die digitale Welt - mit dem 3D-Print beispielsweise - und dann gibt es diejenigen, die das Handgemachte bevorzugen. Ich gehöre zu den Letzteren. Bei mir darf alles etwas unterschiedlich und künstlerisch sein. Diese leichten Unterschiede zeugen von einer grossen Qualität, denn so entsteht Einzigartigkeit.
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Atelier Zürich
Die Frohsinnliche
atelier zürich gmbh Fröhlichstrasse 54, 8008 zürich 044 205 93 93 www.atelierzuerich.ch 56
Nach Li Edelkoort werden wir wieder Lust darauf haben, unserem Zuhause ein neues Gesicht zu geben. Die Art und Weise, wie wir unsere Häuser und Wohnungen formen, dekorieren und einrichten, ist plötzlich wichtiger denn je. Teilen Sie diese Prophezeihung? Ja, das haben wir auch gespürt in dieser Zeit: Der Zuwachs an privaten Projekten war enorm gross. Bei uns zu Hause war das auch so. Wir wollten schon lange ein neues Sofa - und haben uns diesen Wunsch nun erfüllt. So ist eine kleine Oase im Wohnzimmer entstanden. Ist denn unser kleines Glück hausgemacht? Unser Sofa ist so richtig cool geworden. Es ist jetzt ein anderes Nachhausekommen. Drum: Ja, das kleine Glück ist hausgemacht.
John Cage hat ein Stück geschrieben: 4’33’’. Es wurde in der Barbican Hall aufgeführt. Das Publikum horcht. Der Dirigent stellt sich hin. Der Flügel steht bereit. Cage kommt rein, klappt den Deckel auf, sitzt still - und spielt keinen Ton. Er wolle, dass wir wieder mal die Zwischentöne hören. Können Sie diese Zwischentöne hören? Ja, ich will sie hören, ich muss sie sogar hören. Sonst würde ich meine Kunden viel zu wenig spüren. Vielleicht können wir passend dazu bei Ihrem Artikel nur den Titel setzen und den Rest in Blindtext belassen. Dann müssen die Leser auch wieder mal zwischen den Zeichen lesen … (Lacht) Da kommt mir das Gedicht von Tanja Kummer in den Sinn, das sie für uns geschrieben hat und das wir am Bellevue in Blindenschrift verewigt haben. Das war ein Geschenk von uns an die Bauherrschaft: Ein Gedicht, das nur dem Ort gehört.
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Von blauen Ikonen und kreativer Symbiose Der Koffer, die Uhren und die wechselnden Kunstinstallationen im BLUE Space bei Bucherer an der Bahnhofstrasse haben alle eins gemeinsam: Sie sind «innovative, daring and exceptional». Und der Name ist Programm, denn jede Kollaboration der Bucherer BLUE Collection verfügt über exklusive, raffinierte blaue Details. Dabei denkt Bucherer weit über die Uhrenindustrie hinaus und verknüpft Zeitmessung mit Mobilität und anderen Lifestyle-Themen: Über die Harley Davidson bis hin zum Lamborghini und stylischen Cabin-Trolley, die Farbe Blau ist allgegenwärtig. Mit ihrem innovativen Konzept denkt Bucherer neu - und anders. So entstehen Unikate und einzigartige Modelle, die aus dem immer gleichen Trott der Konventionen ausbrechen.
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Text: Larissa Groff
Schmuck mit Personality Bucherer BLUE X richtet sich an alle, die nach dem Kreativen und Besonderen streben. Eine charakteristische achteckige Form und das Unendlichkeitszeichen als zentrale Designelemente setzen nicht nur ein unverkennbares Statement, sie sind auch eine Hommage an das Bucherer Gründungsjahr 1888. Farbige Edelsteine wie Lapislazuli und Malachit, Perlmutt oder Diamanten gehen eine moderne Symbiose mit Armbändern und Halsketten aus rezykliertem Gold oder farbiger Seide ein. Symbol, Glückszahl, Farbe und Material der Ketten und Armbänder sind dabei individuell wähl- und kombinierbar.
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Bucherer
Blue fantasy
Eine Geschichte,
die nie endet Eine Uhr ist nicht nur einfach eine Uhr. Sie ist ein Accessoire. Ein Statement. Eine stetige Begleiterin des Trägers - sei es bei wichtigen Anlässen, Familienfeiern oder im alltäglichen Leben. Oft wird sie über Generationen weitergegeben, ein Vermächtnis mit Tradition. Und wenn man ganz still ist und gut aufpasst, dann glaubt man mehr als das stumme Ticken ihrer Zeiger zu hören: Sie erzählt Geschichten ihrer Träger, deren Erlebnisse, Abenteuer und Reisen… Eine Weggefährtin, die Generationen überlebt. Und so werden Erinnerungen gesammelt, aus denen eine fortwährende Geschichte geschrieben wird. Sehnsucht nach Kontinuität Gerade in der heutigen Zeit des endlosen Konsums, des immer Grösseren, des immer Schnelleren, da wünscht man sich, dass die Welt mal etwas innehalten mag. Und tatsächlich, sie ist unserem Ruf gefolgt: Seit bald zwei Jahren dreht die Welt ein bisschen langsamer. Immerhin etwas Positives hat das mit sich gebracht: Zeit zum Nachdenken. Und mit ihr kam bei vielen von uns ein inniger Wunsch nach Stetigkeit, Nachhaltigkeit und beständiger Qualität auf. Nicht nur der Umwelt, sondern auch uns zuliebe. Traditionsreiche Innovation Genau diesen Werten verschreibt sich Bucherer mit seiner Certified Pre-Owned Collection. Das Schweizer Familienunternehmen steht seit über 130 Jahren für Zuverlässigkeit, Tradition und Kompetenz. Bisher vor allem als der weltweit grösste Händler von neuen Uhren bekannt, bietet Bucherer seit einigen Jahren auch Uhren aus Vorbesitz an. Dabei ist Bucherer nicht die Plattform, die Verkäufer und Interessenten zusammenbringt, sondern die Uhren werden gleich von Bucherer selbst verkauft - nachdem sie von durch die Marken zertifizierten Spezialisten auf ihre Echtheit überprüft und revidiert wurden. So kann sich der Kunde auf die Qualität der Luxusuhren verlassen und bekommt von Bucherer eine zweijährige Garantie auf jede dieser Certified Pre-Owned Uhren. Nicht nur für Sammler auf der Suche nach Raritäten ist dieses Konzept interessant, sondern auch für diejenigen, die in die Welt der mechanischen Uhren einsteigen möchten und sich so ihre erste Luxusuhr leisten. Im Online-Shop oder in der Bucherer Gallery an der Bahnhofstrasse kann man durch die Welt der Zeitmesser aus Vorbesitz flanieren - und vielleicht bald schon selbst die Geschichte einer Uhr weiterschreiben.
Bucherer Bahnhofstrasse 50, 8001 Zürich 044 221 18 88 www.bucherer.com
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unverkrampft und authentisch
Impressionen des Hotels «Märthof» Iria Degen Interiors AG Ackersteinstrasse 119, 8049 Zürich 043 311 30 11 www.iriadegen.com 64
Hotel Märthof
Die Inspirierte
Text: Frank Joss, Photographed by Patrizio Di Renzo
Von der vornehmen Ergründung des Bewusstseins für ein Raumerlebnis. Oder von der Art, wie Iria Degen als Designerin mit dem Kontinuum von Raum und Zeit umgeht: Hochsensibel. Es geht um die Ergründung des unbewussten Anteils, den unser eigenes Ich an jeder Wahrnehmung hat. Das ist ein notwendiges Bemühen, ein Streben, die Essenz der Dinge überhaupt erst zu entdecken. Ihre Räume, so scheint es beim ersten Coup d'Oeil, sind einfach lesbar: unaufgeregte geometrische Formen, klares Farbkonzept, sensibler Umgang mit dem Licht. In einer zweiten Annäherung fühlt man vieles, was gar nicht sichtaber sehr wohl spürbar wird. Es ist die Wahl und die Beschaffenheit der verwendeten Materialien und die damit verbundene Sensibilität für gutes Handwerk. Bei der Neugestaltung des Basler Hotels «Märthof» tragen die Räume diese klare Handschrift des Teams von Iria Degen. Das Gebäude ist von vielen Stilepochen geprägt. Aber erst in den 80er Jahren wurden die fünf unabhängigen Bauten zu einem ganzen Habitus zusammengefügt. Mehr noch: Die verschiedenen Bereiche im Erdgeschoss, angefangen beim Empfangsbereich, der Bar und aufgehört beim Restaurant, folgen einer offenen, transparenten Raumabsicht. Es entstand dabei sozusagen eine freie Sicht auf Gemütlichkeit. Steigt man Etage um Etage höher, wird eines unmissverständlich klar: Da gleicht kein Zimmer dem anderen. Weder Grundriss, noch Volumen oder Fensterhöhe ergeben eine repetitive Einheit. Diese Gegebenheit hat Iria Degen zu ihrem Konzept erhoben und der Gast entdeckt es in der charmanten Vielfalt, die eine ansteckend wohltuende Raumatmosphäre verbreitet. Das total individuelle Mobiliar ist immer in drei Farben gehalten und die Objekte sind frei zueinander arrangiert. Das gleiche gilt beim Licht. In jedem der 68 Zimmer erstrahlen die unterschiedlichsten Lichtobjekte. Viele der Objekte wie das Badmöbel, das Bett, die Spiegel, die Garderoben und teils die Tische und TV-Situationen sind den Entwürfen ihres Teams entsprungen. Im Dachgeschoss finden sich die Seminarräume und der Wellnessbereich ist im Untergeschoss angesiedelt. Also: fürs Nachdenken steigt man aufs Dach, für die Erholung jedoch in die Urtiefen des Hotels. Wo immer man sich gerade im «Märthof» aufhält, spürt man die Feinmechanik des Designs und es bleibt viel Raum, viel Atem für das Beachten der Details. Da ist alles ein kleines, aber feines Stück über den Normen des Durchschnittlebens angeordnet.
Fotos: Rainer Schär
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AXOR
Die Haptischen
AXOR MyEdition:
Haptische Sinnlichkeit und perfekte Ästhetik AXOR Places ist eine Marken-Kampagne, die die Sehnsuchtsorte berühmter AXOR Designpartner wie Jean-Marie Massaud, Phoenix Design oder Barber & Osgerby erkundet. «Wir haben die sehr persönlichen ‹Places of Memory› mit den Individualisierungsmöglichkeiten der AXOR MyEdition Armatur verknüpft: maximale Freiheit bei der Materialauswahl der Trägerplatte», so Anke Sohn, Head of AXOR Brand Marketing. Und weiter: «Inspiriert durch die Erinnerung an eine bestimmte Begegnung, an eine Stimmung, an ein Erlebnis, an einen Sehnsuchtsort, holen wir ein bestimmtes Material, das an den Ort erinnert, ins Hier und Jetzt. So materialisiert sich ein Stück Welt im Erscheinungsbild der individuellen Armatur.» Nicht nur die Herkunft der Materialien, auch deren Verarbeitung wird betrachtet. «Durch Portraits von Handwerksspezialisten stellen wir nicht nur unsere Designpartner mehr in den Mittelpunkt unserer Kommunikation, sondern auch die Handwerkskunst, die Materialität und die Herkunft unserer Produkte», so Sohn weiter. Feinste Materialien geben der AXOR MyEdition ein exklusives Erscheinungsbild: Marmor, Holz, Leder. Hochspezialisierte Betriebe bearbeiten diese in unmittelbarer Nähe des Schwarzwälder Firmensitzes. In den Werkstätten herrscht noch der Geist einer Manufaktur: Leidenschaftliche Meister ihres Handwerks bearbeiten diese Rohmaterialien bis zur Perfektion. Nicht nur AXOR schätzt diese Könner, auch bei der Ausstattung hochwertiger Yachten oder Privatjets sind ihre Fertigkeiten gefragt. In Summe eine ideale Verbindung von Material und Handwerkskunst mit nachhaltig kurzen Wegen und regionalen Stärken.
«Leder ist ein Naturprodukt, das spürt man, wenn man es in der Hand hält, es hat eine gewisse Wärme», erklärt Sebastian Rampf, Sattlermeister. Die Lederhäute stammen von Rindern aus Süddeutschland oder Österreich. Jede einzelne Haut wird von Hand geprüft und die Oberfläche auf Narben kontrolliert, damit diese nicht in den Zuschnitt mit einfliessen. Die Haut wird auf eine Dicke von einem Millimeter herunter gespalten, um filigrane Objekte wie die AXOR MyEdition Platte bespannen zu können. Ein Grossteil der Verarbeitung erfolgt nach wie vor in präziser Handarbeit, wie zum Beispiel das Nähen der Platte oder das Aufbringen des AXOR Logos mit einem Heissprägestempel. Rindnappaleder wird beim Innenausbau von Yachten verwendet, d.h. auch im Nassbereich ist es gut einsetzbar. Langlebigkeit verbindet sich mit spürbarem Design - perfekt, luxuriös und sinnlich.
Hansgrohe AG Industriestrasse 9 5432 Neuenhof 056 416 26 16 www.axor-design.ch
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A XOR MY ED ITION — A PERSONAL STATEMENT DESIGNED BY PHOENIX 67
Kevin Hinder
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Property One
Der Klardenker
Text: Larissa Groff Porträt: Denise Ackermann
Eine Quadrophonie mit Eins im Namen Von der ehemaligen Wäscherei ist an der Seestrasse nicht mehr viel zu spüren. Nur der rote Schornstein erinnert an den alten Industriebau, das Gebäudeinnere hingegen spricht von moderner Eleganz. Und wenn man das Büro von Property One in der «Wöschi» betritt, riecht es nicht etwa nach Seife, sondern nach Aufbruch, Innovation und Fortschritt. Property ONE will die Erste sein - und das gleich in vier verschiedenen Bereichen. Im Gespräch mit Co-Founder Kevin Hinder erfahren wir, wie ihm das gelingt - und wieso es dafür von Vorteil ist, über die Zukunft im Ungewissen zu bleiben. Herr Hinder, woher stammt der Name Property ONE? Mit den Partnern hatten wir damals ein Barbecue veranstaltet, mit dem Ziel, einen Namen zu finden. Erfolglos. Und dann wachte ich mitten in der Nacht auf und wusste: Property One, das ist es. Mit dem ‹One› setzen wir unseren Benchmark zwar sehr hoch, aber ich finde, so mutig dürfen wir sein. Sie wissen ja, was der Claim von AVIS war, als Stichelei gegenüber dem Marktleader Hertz: «We are number two, but we try harder.» Oder anders gefragt: Gibt es andere Branchen-Mitbewerber, die Ihnen auf den Fersen sind? Am Anfang, als wir unsere Firma neu gegründet hatten, dachten wohl viele: Ach, da kommt jetzt noch ein Makler mehr dazu. Aber wir sind eben nicht einfach nur Makler, wir sind anders. Wir hatten schon immer vier verschiedene Geschäftsbereiche: Die Beratung beim Verkaufen und Vermieten, das Family Office, das Investment Management und die Planung und Ausführung der Projekte. Es gibt zwar auch heute einige Firmen, die in diese Richtung gehen, aber wir hatten das schon von Anfang an in unserer DNA. Was macht Property One anders, wenn Sie Ihre Projekt- und Portfolio-Strategien entwickeln? Wir sind stark im Value-Add-Segment tätig und das seit Tag eins. Da geht’s auch um eine Neupositionierung: Entmieten, sanieren, optimieren. Das interessiert uns. Das Risiko ist bei diesen Objekten also etwas grösser, aber dafür ist die Rendite höher. Was ist die Real Estate Factory? Bei der Überlegung, was wir mit dem übrigen Platz unserer grosszügigen Büroflächen in der ‹Wöschi› machen sollten, war ich von meiner früheren Tätigkeit bei Vitra inspiriert: Dort konnten die Leute einfach ins Büro reinlaufen, sehen und miterleben,
was wir machten. Ich fand die Idee spannend, dass man kein Front- und Back-Office hat. Der Besucher sieht: Hier wird gezeichnet, da tüftelt der Bauleiter, dort wird investiert. Es ist sozusagen ein Erlebnisrundgang durch unsere Dienstleistungspalette. Im EG hatten wir noch Büroflächen übrig, um Präsentationen zu halten. Und so kamen wir also zum Namen Real Estate Factory. ‹Factory› im Sinne von ‹hier wird gearbeitet, es passiert nichts im Versteckten.› Und was mir an dieser Idee besonders gefällt: Der Austausch mit anderen Branchen, die hier ihre Präsentationen halten, um so von ihren Erfolgen und Misserfolgen zu lernen. Li Edelkoort, die weltweit wohl berühmteste Trendforscherin, sagt voraus, dass die Menschen in den kommenden Jahren wieder viel mehr die Nähe zueinander suchen. Nähe, die auch Nestwärme verbreitet. Was glauben Sie, wird unseren Alltag nach der grossen Pandemie bestimmen? Wir beobachten, dass in den letzten 18 Monaten der Pandemie die Kaufnachfrage extrem gestiegen ist. Ich weiss nicht, ob das mit Nestwärme zu tun hat, aber wir alle sehnen uns nach den eigenen vier Wänden. Wir sehen auch einen Trend, dass die Leute grosse Grundstücke auf dem Land suchen - weg von der Stadt. Die Leute wünschen sich mehr Zimmer, fürs Homeoffice, mehr Aussenraum und mehr Funktionalität. Aber ganz allgemein habe ich das Gefühl, dass wir nach der Pandemie wieder sehr schnell in alte Muster zurückfallen werden. Wird es, wie von Rem Koolhaas vorhergesagt, bald eine Stadtflucht geben? Das hängt sehr oft von der individuellen Lebensphase ab. Grundsätzlich wachsen die Städte immer noch und viele Grossstädte haben wir ja in der Schweiz nicht. Die Nachfrage auf die wenigen, die wir haben, ist also nach wie vor sehr gross.
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Property One
Der Klardenker
«Was mir persönlich besonders gefällt: Die Kombination von alt, der Vergangenheit, und von neu, der Gegenwart. Das hat einfach mehr Charakter»
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Am Rennweg Zürich baut Property One die Altstadtimmobilie zur exklusiven Wohn- und Retailimmobilie um.
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Property One
Der Klardenker
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DIE FINANZIERUNGSARCHITEKTEN Im Februar 2021 wurde von Property One der ONE Real Estate Debt Fund lanciert. Damit denkt das Unternehmen die Anlagemöglichkeiten im Immobilien-Bereich neu: Man investiert nicht in die eigentliche Immobilie, sondern in deren Finanzierung. So bringt Property One ein Erfolgskonzept in die Schweiz, das in Europa und im angelsächsischen Raum bereits langjährig verankert ist. Weitere Informationen zum Anlageprofil unter: finance.propertyone.ch.
Property One Partners AG Seestrasse 455, 8038 Zürich 044 487 20 40 www.propertyone.ch
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Property One
Der Klardenker
fünf Jahren dürfen wir die Finanzierung von Gebäuden begleiten und in den folgenden fünf Jahren planen wir, selbst in Immobilien zu investieren, denn bisher haben wir immer für Investoren gearbeitet. Und jetzt wollen wir gemeinsam mit unserem InvestorenNetzwerk verschmelzen. Kurz: Wenn ich wissen würde, was im Jahr 2031 ist, wär‘s mir komplett langweilig. Ich will dynamisch bleiben. Beim Projekt am Rennweg gab es laut Ihrem Buch viele Herausforderungen. Welche war die grösste und wie sind Sie ihr begegnet? Aus meiner Sicht gab es zwei Herausforderungen bei diesem Projekt: Die eine war der Rennweg selbst. Für diesen Standort hatte es so viele unterschiedliche Interessengruppen und Behörden. Die alle unter einen Hut zu bringen, war nicht ganz einfach. Ein Beispiel: Denkmalschutz versus Baurecht und Feuerschutz. Bei so einfachen Dingen wie beim Lift gibt es schon Interessenkonflikte. Besondere Hochachtung habe ich vor unserer Bauleitung: Sie mussten das gesamte Haus auf Stelzen stellen, um es dann unten komplett auszuhöhlen und anschliessend die Wände wieder aufzubauen. Weiter im Originaltext von Property ONE: «Unsere Planer und Gestalter erarbeiten mit viel Sensibilität und Sorgfalt ästhetische, praxistaugliche Lösungen kreativ und kosteneffizient». Arbeitet man im Team an einem ganzheitlichen Plan für die Gestaltung? Vieles fängt an bei der Projektentwicklung. Zuerst kommt die Frage: Was machen wir mit dieser Immobilie? Dabei geht es nicht nur um Investment oder Rendite, sondern ganz einfach darum, was nachhaltig marktfähig ist. Dann steht das Brainstorming mit externen Architekten und intern im Team an. Mit 40 Mitarbeitern und insgesamt 17 Berufsprofilen kommen da einige kreative Inputs zusammen. Im Vordergrund steht natürlich immer der Kunde, seine Wünsche und Vorstellungen. Wenn wir jedoch merken, dass es in die falsche Richtung geht, halten wir schon die Hand auf. Right to play ist eine globale Organisation, die Kinder durch spielbasierte Methoden schützt, bildet und fördert, damit sie die Folgen von Armut, Konflikten und Krankheiten überwinden können. Wie kam es zu diesem Sozial-Engagement? Nachdem die Start-up-Phase vorüber war und unsere Firma finanziell auf sicheren Beinen stand, wollten wir auch etwas zurückgeben, und zwar an die Kinder. Ich habe mittlerweile selber zwei und in der Firma haben wir viele Mitarbeiter, die inzwischen Nachwuchs bekommen haben. Gleichzeitig konnten wir aber auch unser Netzwerk erweitern und so als Multiplikator wirken: Right to play sucht oft Lokalitäten für ihre Präsentationen und Veranstaltungen und da haben wir uns schon oft zur Verfügung gestellt. Und was uns an dieser Organisation besonders gefällt: Von einem Franken, der in der Schweiz gespendet wird, kommen 89 Rappen beim Kind an. Wir schreiben das Jahr 2031. Sie waren erfolgreich, weil … ? Ich suggeriere noch nicht, dass der Erfolg in den nächsten zehn Jahren garantiert ist. Wenn man sich darauf verlässt, bleibt man stehen - und Stehenbleiben bedeutet Rückschritt. Aber ein Erfolgsgarant sind bestimmt die Dienstleistungen, die wir stetig ausbauen - und wir sind damit noch nicht fertig. Seit bereits
Das Gebäude verfügte auch über viele schiefe Wände und Böden, die beim Umbau berücksichtigt werden mussten. Was denken Sie, liegt die Schönheit in der Imperfektion? Schönheit ist für mich sehr subjektiv, so ein Altbau ist nicht jedermanns Sache. Was mir persönlich besonders gefällt: Die Kombination von alt, der Vergangenheit, und von neu, der Gegenwart. Das hat einfach mehr Charakter. Dazu gehören auch die Proportionen wie beispielsweise das Schräge. Teilweise mussten wir sogar die Möbel anpassen, weil es so schief war. Es wäre aber falsch gewesen, das Schräge zu korrigieren, denn das macht die Schönheit bei diesem Projekt aus. «Die Geschichte des Gebäudes war überall spürbar» - ein weiteres Zitat aus Ihrem Buch. Wie spürt man die Geschichte eines Raums? Das banalste Beispiel: Ursprünglich waren es zwei Häuser - ein schmales und ein sehr schmales. Und irgendwann früher waren die aber schon mal zusammengelegt worden. Das merkt man, wenn man sich durch die Räume bewegt - so würde man das heute nicht mehr planen. Aber auch an den Decken, die wieder zum Vorschein kamen oder an den Originalfarben, die wir wieder hervorkratzen mussten, da sie schon viermal übermalt worden waren. Unter dem Begriff «Values» ist bei Ihnen auf der Website «Begeisterung» aufgeführt. Was begeistert Sie an Ihrem Beruf? Viele zukünftigen Hausbesitzer stehen dem Bauen sehr negativ gegenüber, da sie schlechte Erfahrungen gemacht oder sich mit dem Architekten zerstritten haben. Schade. Wir versuchen, mit unserer Quadrophonie das zu vermeiden und umfassende Hilfe zu leisten, wo es nötig ist. Ich kann mit unseren Kunden direkt sprechen und dieser Austausch gefällt mir sehr. Es gibt Branchen, die viel weiter weg vom Kunden sind … Und ich habe immer gerne mit Themen und Produkten gearbeitet, die ich anfassen kann - und Immobilien gehören dazu. Meinem kleinen Sohn, der jetzt dreieinhalb Jahre alt ist, kann ich also ein Haus zeigen und ihm sagen: ‹Schau, dieses Haus, das haben wir gemacht.›
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Sygnard
der Wiederentdecker
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Die Schonheit zu erfahren, ist ein subjektives Erlebnis
SYGNARD - The Furnishing Statement Moderne Art Déco Möbelstücke, welche Räumen Schönheit und Kraft verleihen. SYGNARD pflegt eine ästhetische Sicht auf das Leben. Das elegante charakteristische Luxusmobiliar von SYGNARD schafft mit ausdruckstarkem Design Wohnbereiche voller Energie und Lebensfreude, ausgestattet mit subtilem Wohlstand, Genuss und Harmonie. Art Déco wurde ein Symbol von Luxus und Eleganz und ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Interior Designs. Béla Balázsi, Gründer von SYGNARD, hat sich an die spannende und noble Aufgabe gewagt, Art Déco weiterzudenken und diesem Interieur-Stil eine zeitgenössische Moderne einzuhauchen.
Founder of SYGNARD: Béla Balázsi Diese Geschichte schreibt Béla Balázsi und sein Team mit der Marke SYGNARD fort. Etwas Bleibendes zu schaffen. Möbel, die uns täglich erfreuen. Möbel, die Persönlichkeit und Individualität ausstrahlen. Ob für ein Zuhause, ein Büro, eine Beauty Clinic, eine üppige Bar oder eine Hotellounge. Eine bleibende Signatur, die Energie und komfortablen, hochwertigen Lifestyle-Luxus widerspiegelt.
Schönheit und Harmonie sind für ihn subjektive Erlebnisse. «Denn wir alle haben Bilder im Kopf, welche wir entlang unseres Lebens als schön empfinden. Wir denken nicht nur an die Schönheit, die wir auf visuelle Art und Weise erleben. Sondern es ist der Augenblick, wenn unsere Persönlichkeit und unsere Umgebung miteinander in Einklang sind und wir das echte Gefühl von Freude erfahren.» Die Schaffung dieser Harmonie ist es, was das gesamte SYGNARD Team antreibt. Mit dem Ziel, harmonische Designstücke zu kreieren, welche den Menschen Freude bereiten.
Mit der Neuinterpretation von hochwertigen, exklusiven Kultinterieurs findet SYGNARD Anklang: edle Materialien, Formen, Stil und ein Gefühl und der Touch von modernem, Art Déco inspiriertem Glamour in höchster Handwerkskunst. Exotische Hölzer, exklusive Armaturen und Hochglanzveredelung charakterisieren die einzigartigen Möbelstücke, ohne aufdringlich zu sein. Eine hölzerne Art Déco Uhr hat Béla dazu bewogen, die Marke SYGNARD The Furnishing Statement zu gründen. Nebst Porzellanskulpturen und Gemälden stand eine Art Déco Uhr in der Wohnung seiner Grossmutter, welche er liebte und bewunderte. Er wusste, dass seine Grossmutter diese Uhr sehr schätzte, auch wenn sie nicht mehr funktionierte und abgenutzt war. Denn es war das einzige Stück, das durch die Bombardierung des Hauses seiner Grossmutter während des Kriegs in Ungarn verschont blieb. «Ich habe die Uhr später von meiner Grossmutter geschenkt bekommen und sie sofort restaurieren lassen. Als ich ihr die restaurierte Uhr zeigte und ihre Reaktion sah, verstand ich, dass die Schönheit eines Objekts bereits seine ganze Geschichte enthält.»
Sygnard Showroom Seefeldstrasse 56, 8008 Zürich 044 253 1881 www.sygnard.com
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The Circle - eine urbane Oase im Flughafen Vor einigen Jahren war der Circle nichts weiter als eine Skizze auf der Serviette des namhaften Architekten Riken Yamamoto. Heute ist aus der zuvor grössten Hochbaustelle der Schweiz das neue Quartier im Flughafen Zürich entstanden. Zahlreiche Shops und Restaurants, zwei Hotels mit einem Kongresszentrum, Hauptsitze für internationale Firmen sowie medizinische Dienstleistungen lassen den Flughafen immer mehr zu einem städtischen Zentrum werden. Vielseitige Erlebniswelt Der Circle und der angrenzende Park sind direkt mit den Flughafen-Terminals verbunden und bieten gleichzeitig eine Aussenraum- und Adressqualität, die es so an Flughäfen weltweit kaum gibt. Der Circle ist ein Ort des Arbeitens, des Einkaufens und Verweilens, ein Ort für medizinische Dienstleistungen, Kongresse, Events und mit den zwei Hyatt Hotels ein Ort für die Menschen aus der Umgebung, für Touristen und Geschäftsreisende. Kreative Kooperation Der Gebäudekomplex zeichnet sich durch seine verdichtete Bauweise aus: Auf 30’000 Quadratmetern Bodenfläche sind 180’000 Quadratmeter Nutzfläche entstanden. Auf ihr befinden sich unter anderem ein Jelmoli Lifestyle und ein Sports House, eine immersive Boutique der Marke Omega sowie spannende Konzepte von Amag, Bruno Wickart, Anecdote, Läderach Chocolatier Suisse, Sapori d’Italia und DLUX Hair. Auch das Gastronomieangebot im Circle überzeugt: Vom kosmopolitischen Rooftop-Restaurant Sablier mit Aussicht auf den Park bis zu Leon’s Loft am Hauptplatz mit Feel-Good-Food. Den unterschiedlichen Mietern wird mit dem Circle eine flexible und lebendige Plattform geboten, die stets neue Trends und Ideen vorantreibt. Ein Ort, welcher die Schweiz mit der Welt verbindet - im direkten und im übertragenen Sinne.
The Circle 8058 Zürich-Flughafen 043 816 23 65 www.thecircle.ch
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The Circle
Die Vollendeten
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MACH Architekten
Die Dynamischen
David Marquardt, Tian Chiang, Monika Sandmayr, Stephanie Monney, Jan Fischer
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Gute Architektur ist ein Gesamtkunstwerk Text: Frank Joss, Porträt: Denise Ackermann
Alles begann mit einem Tisch, einem Computer und einem Auftrag für Bally. David Marquardt gründete MACH vor 20 Jahren und wurde bald darauf von Jan Fischer unterstützt. Seitdem hat sich viel verändert, aber die Werte des Architekturbüros sind die gleichen geblieben. So nachzulesen in der Biographie von MACH. Und weil das Papier enorm geduldig sein kann, wollten wir diesem Statement vor Ort in den heiligen Hallen von MACH auf den Zahn fühlen. Wir haben MACH zu einem Gespräch in ihren Räumlichkeiten getroffen und stellten bald fest: Da hat’s mehr als einen Computer und einen Tisch. Da hat’s einiges mehr. Vor allem einen Esprit, der viel Gutes erahnen lässt. Larissa Groff: Zoom, Skype und Teams - braucht es das klassische Büro überhaupt noch? David Marquardt: Und wie. Corona hat uns gelehrt, wie man mit heimlich angeschlichener Einsamkeit umgehen kann - schlecht. Sehr schlecht, sogar. Die Bürowelt wird künftig eine andere sein, eine, in welcher soziale Aspekte an Bedeutung gewinnen. Frank Joss: Sozialere Formen? Wir hören … David Marquardt: Damit ist der Austausch mit all jenen gemeint, die am Wirken von MACH Architektur beteiligt sind. Ein kontinuierlicher Dialog steht im Vordergrund. Es wird vermehrt interaktive Momente geben; wie Skizzen an die Wand kritzeln, sich gemeinsam über ein Modell bücken oder Gedanken hörbar machen. Kurz und gut: Der Arbeitsrhythmus wird ein anderer sein, Fastfood-Beziehungen werden keinen Platz haben. Frank Joss: Kann die Raumatmosphäre die Regie des vermehrten Miteinander-Austauschens übernehmen, um verborgene Akkorde zu finden? Monika Sandmayr: Genau das haben wir ja mit dem Mise-en-place unseres Büros versucht. Klar, den einzelnen Arbeitsplatz braucht es nach wie vor, aber über die Hälfte des Büros sind Möglichkeitsräume, in denen sich ein bewegtes Get together einnisten kann. Larissa Groff: Was muss das Büro in Zukunft denn alles können? Tian Chiang: Das Büro soll als wohltuender Aufenthaltsort funktionieren. Wir pendeln aktuell zwischen zwei unterschiedlichen Welten, zwischen derjenigen zu Hause und jener im Büro. Es muss aber gelingen, eine gute Atmosphäre mitreisen zu lassen; sie soll ein Gefühl von Geborgenheit auslösen, wo auch immer wir uns gerade befinden. Weil wir es verstanden haben, einen Arbeitsplatz zu haben, der weit über die Highend-Technik der Infrastruktur hinausgeht.
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«Das Wohnen der Zukunft wird von Vielfalt und ständigem Wandel geprägt sein» Tian Chiang
Villa am Genfersee
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MACH Architekten
Die Dynamischen
Larissa Groff: Welches Fazit ziehen sie aus den Erfahrungen mit all den Telekonferenzen des vergangenen Jahres? David Marquardt: Schwierig. Die ganze Körpersprache fällt weg, ausgenommen bei den Signalen, die von den Augen oder dem Mund ausgehen. Und damit verliert das Momentum des Nonverbalen deutlich an Wirkung. Aber die Konferenzen haben auch ihr Gutes, man spart unglaublich viel Zeit. Beispiel: Ich fliege für eine vierstündige Sitzung nach Rio de Janeiro, da brauche ich locker ein Zeitbudget von drei Tagen. In solchen Momenten lobe ich die Telekonferenzen. Stephanie Monney: Für das Gelingen einer Telekonferenz hängt natürlich auch viel davon ab, wie gut man das Gegenüber kennt. Aber selbst dann weiss man bei einer Präsentation nicht wirklich, wo man steht. Man hat keine freie Sicht auf die Gefühlsbewegungen der Teilnehmenden. Dieses unausgesprochene Feedback fehlt enorm.
Jan Fischer: Ich sehe aber doch noch einen stillen Vorteil: Das Spielen auf dem Marktplatz der Eitelkeiten findet weniger statt. Man sieht nicht, oder es fällt einem nicht auf, wenn jemand demonstrativ seinem Handy mehr Bedeutung schenkt als dem Referierenden. Larissa Groff: Viele Büros haben mittlerweile den Shared Office Table eingeführt, mit dem man keinen eigenen Arbeitsplatz mehr hat. Das ist gleichbedeutend mit dem allmählichen Verschwinden des Familienföttelis, des kleinen Kaktus’ und anderer Gimmicks auf dem Schreibtisch. Oder anders rum: Geht das individuell gestaltete Büro verloren? David Marquardt: Ja, dieser Trend hat im Büro tatsächlich tabula rasa gemacht. Das bedeutet, das Alte gnadenlos zu beseitigen und einen Neuanfang zu machen. Das Auflösen des eigenen Arbeitsplatzes hat aber auch eine wertvolle Seite, weil man so wechselnde Vis-à-vis hat, was wahrlich sehr inspirierend sein kann. Grundsätzlich bin ich dafür, das Platz-
angebot den Aufgaben der Mitarbeiter anzupassen. Einer aus dem Aussendienst braucht weniger Büro als ein entwerfender Architekt. Jan Fischer: Es ist auch eine Frage der Flexibilität. Vor einigen Jahren haben wir aufgrund des Wachstums von MACH die Sitzordnung komplett neu arrangiert. Wir wirbelten die Arbeitsplätze wild durcheinander. Als Gewohnheitsmensch stand ich dem Wechsel anfänglich sehr skeptisch gegenüber, bis ich merkte, welch erfrischende Dynamik damit geboren war. Eigentlich sollten wir ein Revival des Change Managementes machen. David Marquardt: Es ist ganz einfach. Alle, die an ein und demselben Projekt arbeiten, sollten keine rotierenden Büronomaden sein, mal hier, mal da sitzend, sondern eben zusammen am gleichen Arbeitsplatz. Larissa Groff: Szenenwechsel. Welcher Entwurf liegt noch bei Ihnen in der Schublade und wartet sehnsüchtig darauf, realisiert zu werden? David Marquardt: Gerade sind wir daran, ihn tatsächlich aus der Schublade zu holen …
MACH Architekten
Die Dynamischen Bankfiliale, Luzern
«Architektur muss Emotionen erzeugen» Stephanie Monney
Frank Joss: Und? Oder schweigt hier des Sängers Höflichkeit? Dann halt andersrum gefragt: Sie haben eine Carte Blanche, das heisst, Sie können frei nach Lust und Laune ein Projekt bestimmen, das Sie frei Schnauze entwerfen können. Bitteschön. David Marquardt: Das deckt sich voll mit unserer Vorwärtsstrategie - ein Hotelprojekt dürfte es liebend gern sein, und das an einem hochattraktiven Ort. Die Malediven wären nicht übel. Monika Sandmayr: Spannend wäre auch eine ganzheitliche Hotelgeschichte, bei der wir von den Accessoires, der Streichholzschachtel, bis zur Fassade alles gestalten - und das für eine Brand mit internationaler Ausrichtung. Gemeint ist eine Corporate Identity bis hin zur Sprache der Architektur. Tian Chiang: Es ist die Vorstellung, in einer ganz vielschichtigen Hotelwelt einen Rahmen zu schaffen, der das Prinzip ‹Lust-auf-mehr› fördert. Frank Joss: Gehen bei MACH Architekten viele Hotelprojekte über den Tisch? David Marquardt: Eben nicht! (Allgemeines Gelächter) Frank Joss: Schnitt. «Gute Architektur» so, lieber David Marquardt, Ihre Worte in meinem Ohr, «Gute Architektur ist auch immer ein Akt der Kunst.» Das verlangt nach einer Erklärung. David Marquardt: Nun, als Architekt ist die Metamorphose wahrscheinlich, vom Entwerfer zum Techniker zu mutieren. So wird man dann auch in eine gängige Schublade gesteckt. Wenn ich nun beim Entwerfen einer Architektur Gänsehaut bekomme, ist das eine Antwort darauf, doch noch eine Form von Kunst gefunden zu haben. Besonders, wenn es mir gelingt, einer gewissen Formvollendung begegnet zu sein. Frank Joss: Wie selbstkritisch ist man bei MACH? Jan Fischer: Im Sinne eines ‹Controllings› existiert die Selbstkritik bei uns nicht. Aber wir setzten uns immer wieder hin und stellen die Kardinalfrage, was man doch noch hätte besser machen können. Es ist ein Reflektieren, verbunden mit der Absicht, auf den gewonnenen Erkenntnissen aufzubauen, neue Wege zu suchen. Wir bewegen uns dann auf dem Boden einer ‹terra incognita›, ohne genau zu wissen, wo wir am Ende landen.
Agenturbüro, Zürich
«Die Bürowelten der Zukunft müssen hybride Arbeitsformen ermöglichen» Monika Sandmayr 84
«Präzise und kohärente Details sind für mich ein grundlegendes Gestaltungsprinzip» Jan Fischer Agenturbüro, Zürich
David Marquardt: Unsere Arbeit kritisch zu hinterfragen, ist für mich fundamental. Es ist wichtig zu erkennen, welche Vehikel die Sinfonie einer Gestaltung noch hätten eindringlicher erscheinen lassen. Frank Joss: Sie verfolgen beim Entstehen einer Architektur eine vierstufige Vorgehensweise: recherchieren, analysieren, entwerfen und ausführen. Tönt, prima vista, ein bisschen gar traditionell, nicht? Tian Chiang: Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Die Findungsphase, in der man gemeinsam mit dem Kunden die Seele des Ortes oder des Gebäudes sucht, den Genius Loci, ist eminent wichtig für alles, was danach folgt. Stephanie Monney: Es geht auch darum, die Dynamik des Prozesses zuzulassen, je besser dies gelingt, umso grösser ist die Chance, gemeinsam bedeutende Architektur zu schaffen. David Marquardt: Der Zufall darf auch mal Einzug halten. Wenn ohne intellektuellen Vorlauf plötzlich eine einzigartige Idee auf dem Tisch landet, dann finde ich es wichtig, ihr die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Bevor das berühmte Haar in der Suppe gefunden wird.
Architekturbüro, Zürich
Larissas Groff: Rutschbahnen, Regale voller Spielzeuge, Tische mit Lego - innovative Konzerne wie Google denken den Arbeitsplatz neu. Braucht es mehr Spielplatz im Büro? Jan Fischer: Spielraum, nicht Spielplatz, damit wäre ich einverstanden: einen spielerischen Umgang mit der Arbeit am Projekt zu pflegen. Den Spielplatz überlassen wir jenem Weltunternehmen, das sich ein Spiel daraus macht, alles zu suchen, alles zu finden. Und das spielend einfach. Monika Sandmayr: Wir haben ja unseren Spielplatz: Einen Stock
tiefer liegt unsere Werkstatt mit Maschinen, Materialien und Modellen zum Anfassen und daran werkeln. Das ist unsere KreativWerkstatt, fern des Bildschirms. Frank Joss: Welchen Kunden-Bereich möchten Sie noch in Ihrem Portfolio haben? Sie haben freie Fahrt und können alle nennen, die auf dem Wunschzettel stünden. Kann auch eine Utopie sein. David Marquardt: Einer aus der Medizin oder generell aus dem Gesundheitswesen. Da liegt noch so viel Potenzial für die Architektur brach. Frank Joss: Nett und gut. Aber wo bleibt da die Utopie? Monika Sandmayr: Ich würde gerne mal für Aesop arbeiten, weil ich weiss, dieses grosse Unternehmen lässt den Architekten viel Freiraum, um nicht Narrenfreiheit zu sagen. Frank Joss: In Ihrer Broschüre reden Sie davon, wie Ihre Art von Architektur oft mit Liebe auf den zweiten Blick assoziiert wird. Und wie ist’s mit dem ersten Blick? Jan Fischer: Was für eine fiese Frage (lacht). Nun, es ist die ganzheitliche Wahrnehmung des Raumgefüges. Die Absicht unserer Arbeit soll es unmissverständlich darlegen: Die Harmonie, die über dem Raum liegt. Frank Joss: Bleiben wir beim Begriff Harmonie … wenn MACH Musik wäre, welche? Stephanie Monney: Eine mit viel Rhythmus. Tian Chiang: Bachs Goldberg Variationen. David Marquardt: Eine des kanadischen Rappers und R&B Sängers Drake. Jan Fischer: Ich bin für was Orchestrales von Quincy Jones. Monika Sandmayr: Da muss ich noch lange darüber nachdenken …
MACH Architektur GmbH Hardturmstrasse 76, 8005 Zürich 044 248 36 50 www.macharch.ch 85
Progetti Gargiulo
Der Dimensionar
Dem Raum das Geheimnis entlocken
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Text: Larissa Groff, Porträt: Denise Ackermann
Giovanni Gargiulo sieht so aus, wie die Räume, die er einrichtet: Die Schuhe glänzen, das gebügelte Hemd ist feinsäuberlich in die Hose gesteckt - seine Erscheinung spricht von zeitloser Klassik. Elegant. Simpel. Harmonisch. Oder «schlicht und ergreifend», wie Gargiulo es ausdrückt, das sei sein Credo für seine Kreationen. Schönheit, die sich eben nicht aufdrängt, sondern die durch ihre Einfachheit besticht. Dabei sind die Details entscheidend: Die blauen Knöpfe beim eigens gestalteten Fauteuil - oder das Poschettli in seiner Sakkotasche. Die Italianità ist dabei allgegenwärtig: Der Innendekorateur mit italienischen Wurzeln spricht so leidenschaftlich von seinen Kreationen wie von seinen italienischen Helden: Dem Schauspieler Massimo Troisi und dem Musiker Pino Daniele. «Emotion pur», so seien die Italiener eben, sensibel und gefühlvoll. Genau diese Eigenschaft sei es, die ihn zum erfolgreichen Innenarchitekten mache: Eine tiefe Sensibilität für den Raum, die ihm ermögliche, dessen Geheimnis zu entlocken. Aber auch eine Feinfühligkeit für die Wünsche und Träume der Menschen, die den Raum bewohnen. «Vielleicht bin ich ein Menschenflüsterer.» Bis anhin habe er es jedenfalls immer geschafft, die Wünsche seiner Kunden wahr werden zu lassen. Daneben gegriffen habe er noch nie. Und worin liegt denn das Geheimnis eines Raums? In den Proportionen, ganz eindeutig. Wie bei einem Maserati sei das. Dort sind die Dimensionen so harmonisch: Ein Auto, das nicht dem einschneidenden Korsett der Trends Folge leistet, sondern durch seine unvergängliche Ästhetik überzeugt. Stimmen die Dimensionen nicht, sei leider nichts mehr zu machen: «Ich kann aus einem Esel kein Rennpferd zaubern.» Das klingt relativ simpel. Und das ist es auch. Gargiulo ist ein Verfechter vom Einfachen, Bodenständigen, Klassischen. Um sich davon auch ja nicht abbringen zu lassen, unterlässt er es hartnäckig, je einen Blick in die Wohnkataloge zu riskieren. Man dürfe sich davon nicht ablenken lassen, lieber bei den Klassikern bleiben. Er sei eben kein «Chlöpfer». Seine Konzepte würden einen auf den ersten Blick nicht in Staunen versetzen, fügt er erklärend hinzu, weil sie nachhaltig seien, zeitlos klassisch eben. Eine andere Form der Nachhaltigkeit, aber eine ebenso wichtige: Was gestern, heute und morgen noch gefällt, das muss nicht ständig erneuert werden. «Wissen Sie, ich bin kein Visionär. Im Herzen bin ich ein Handwerker: Bodenständig, mit Liebe zum Detail, einer, der Qualität schätzt.» Etwas ausbrechen muss man aber schon: «Hellbraun, dunkelbraun, beige-braun, grau-braun… Manchen fehlt der Mut zur Farbe, der Mut, sich etwas hinzugeben. Dazu braucht es aber Gefühl - und ich lebe von Gefühlen.» Die Affinität für Farben sei übrigens bestimmt auch seinen italienischen Wurzeln zu verdanken. Und wenn wir gleich beim Thema sind: Wenn er jeweils im Auto auf dem Weg Richtung Napoli sei und dabei «Se tu fossi qui» von Pino Daniele aus den Boxen tönt, da müsse er sich manchmal schon ein Tränchen verdrücken. «So sind wir Italiener eben», wiederholt er und man merkt, wie er innerlich bereits an den Stränden von Sorrento entlangspaziert.
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Progetti Gargiulo
Der Dimensionar
Im Herzen bin ich ein Handwerker: Bodenstandig, mit Liebe zum Detail, einer, der Qualitat schatzt.»
Grubenstrasse 11, 8045 Zürich, 079 406 37 71 giovanni@progetti-gargiulo.ch www.progetti-gargiulo.ch 89
Roomdresser
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Die Variationskunstler
Kathrin Stähli
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Doris Ambühl
«Hie und da
muss es ein
Detail geben, das einen zum Schmunzeln
bringt»
Wenn man mit dem Auto den Zürcher Zeltweg entlangfährt, passiert man unweigerlich den Roomdresser. Ein Möbelgeschäft könnte man meinen. Doch hinter den hohen Fensterfronten verbirgt sich mehr: Innovative Innenarchitekten, die sich auf die Suche nach bisher unentdecktem Design und exotischen Details begeben haben. Und so führt die Entdeckungsreise von den Tiroler Alpen über die Bündner Bergwelt hin zum Zürcher Avantgardismus… Und es entsteht eine bunte Mischung, die durch ihre Andersartigkeit überzeugt. Ein klein wenig Humor darf dabei nicht fehlen. Frank Joss: «Wir schaffen Wohnwelten mit dem gewissen Etwas», so Ihr Slogan. Was ist denn das gewisse Etwas? Doris Ambühl: Wir gehen sehr intensiv auf die Kunden ein und lassen diese verschiedenen Persönlichkeiten und Wünsche in ein massgeschneidertes Gesamtprojekt einfliessen. Und so entsteht das gewisse Etwas, das immer sehr individuell ist, sehr anders. Martin Piffer: Ja, weg vom Mainstream. Weg vom Design, das man schon tausendmal gesehen hat, weg vom Austauschbaren. Wir verwenden oftmals auch andere Materialien, neue Farben. Und wenn man die Kunden kennenlernt und dieser Begegnung eine gewisse Empathie entgegenbringt, ist das sehr inspirierend. Herr Piffer, Sie kommen aus Österreich. Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen der Schweizer und der österreichischen Architektur? Martin Piffer: Es gibt ganz wenige Unterschiede. Aber in den Grossstädten, wie Salzburg oder Wien, gibt es viel mehr Altbau. Der unterscheidet sich stark von einem Terrassenbau am See. Für uns Innenarchitekten ist das die Königsklasse, der Altbau. Es ist viel aufregender. Beim Neubau sieht man zwischen der Schweiz und Österreich aber fast keine Unterschiede, ausser, dass diese im Tirol noch eine Spur architektonischer, klarer und secer sind. Das ist aber nicht meine Welt. Aus welcher Region kommen Sie denn? Martin Piffer: Aus dem Tirol (lacht). Aber mittlerweile arbeite ich länger in der Schweiz als ich zuvor in Österreich tätig war.
Martin Piffer
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Text: Larissa Groff Porträt: Denise Ackermann Fotos: Véronique Hoegger
Frau Ambühl, Sie sind ja in einem Berghotel aufgewachsen. Wie hat das Ihr Schaffen geprägt? Doris Ambühl: Ja, das war am Heinzenberg, ein ziemliches Kaff … Aber diese Zeit hat mich schon geprägt: Heute liebe ich einfach alles, was alt ist. Aus dem Alten etwas rauszuholen und den heutigen Standards anzupassen, finde ich immer noch am faszinierendsten. Rem Koolhaas hat New York vergöttert, aber gleichzeitig hat er auch gesagt: Das Wahre ist die Countryside, das Leben auf dem Land. Der Geruch vom Stall, von den Kühen, vom Mist fehlt den Leuten, dieses Olfaktorische. Einverstanden? Martin Piffer: In der Schweiz ist dieser Vergleich nicht ganz so einfach. Da haben wir das Land auch in der Stadt grad vor der Haustüre. Generell kann ich das aber nachvollziehen, dass Menschen, die in der Grossstadt leben, sich das Land ersehen. Doris Ambühl: Es ist eine logische Folge des immer schneller werdenden Lebens in der Stadt. Man wünscht sich Ruhe.
Links: Offene Küche mit dekorativer Wandleuchte in aged Silver Rechts: Essbereich mit ovalem Massiv-Holztisch und Leuchte von Roll&Hill, New York
Dann gehen Sie wohl besonders oft nach Hause in die Bündner Berge … Doris Ambühl: Nein, aber jedesmal wenn ich wieder nach Hause gehe, merke ich, wie sehr ich es vermisst habe. Martin Piffer: Ich vermisse das Landleben auch. Ich entfliehe praktisch jedes Wochenende der Stadt. Einfach raus. Das ist ja das Schöne an Zürich, nach einer halben Stunde Autofahrt wird es schön - wenn man denn nicht im Stau feststeckt. Schaut man sich die Bilder Ihrer Kreationen an, stösst man oft auf den Vogel als EinrichtungsElement. Wie sind Sie zum Vogel gekommen? Martin Piffer: Die Schönheit der Natur, die Farben, das Federkleid … Doris Ambühl: … das Filigrane … Martin Piffer: … das Verrückte auch teilweise … Doris Ambühl: … wie die Augen von diesem LSDVogel.
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Martin Piffer: Ja, solche Dinge nehmen dem Einrichten eine gewisse Ernstheit. Hie und da muss es ein Detail geben, das einen zum Schmunzeln bringt. Doris Ambühl: Genau, sonst wird es trocken. Dann ist es einfach nur noch schön. Man spürt eine grosse Harmonie zwischen euch. Gibt es auch mal Phasen, in denen Sie sich nicht einig sind? Doris Ambühl: Bei uns ist das fast schon geschwisterlich. Ab und zu gibt es mal ein kurzes Gezank. Aber bei den Projekten sind wir uns immer einig. Martin Piffer: Ja, in 13 Jahren kam es nie zum Konflikt. Wir vertrauen uns, der andere wird nicht in Frage gestellt. Sie haben eine Carte Blanche: Wessen Haus würden Sie gerne mal einrichten? Doris Ambühl: Für mich wäre es das Haus eines Kunden, der sehr viel Mut zur Farbe und Form hat, der nicht nur ‹greige› will. Am liebsten ein Haus aus den 50ern, das sehr viel zulässt. Ich will seine Klarheit brechen, mit ganz viel Mut.
Wie hat sich die Innenarchitektur in den letzten zehn Jahr verändert? Martin Piffer: Mut zu mehr. Nicht mehr ganz so klar wie vor zehn Jahren. Mehr Teppiche und Tapeten. Doris Ambühl: Und gemütlicher. Die Leute erwarten wieder mehr Wohlfühlfaktor von ihrem Zuhause. Machen Sie auch ganz verrückte Sachen? Martin Piffer: Verrückte Sachen trifft man in einer cleanen Stadt wie Zürich sehr selten an. Leider. Kommt es auch vor, dass Ihnen der Kunde den Schlüssel in die Hand drückt und Sie einfach machen lässt? Martin Piffer: Ja, eine Kundin macht das. Aber dieses Vertrauen mussten wir uns lange erarbeiten.
Roomdresser
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Die Variationskunstler
Offenes Bad und Ankleidebereich mit Deckenleuchte Giogali von Angelo Mangiarotti
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Roomdresser
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Die Variationskunstler Machen Sie mit Ihrer Arbeit auch Statements? Doris Ambühl: Ja, zum Beispiel beim Eingangsbereich. Da muss es einen Wow-Effekt geben. Was will Ihre Innenarchitektur? Doris Ambühl: Lebensqualität. Manchmal kann man mit einem Möbel ganze Tagesabläufe verändern. Räume zu neuem Leben erwecken, die man vorher gar nicht gebraucht hat. Martin Piffer: Dass sich die Menschen behaglich fühlen. Teilweise merkt man gar nicht, wie man in einer gewissen Umgebung zappelig wird. Wir versuchen, Ruhe und Komfort reinzubringen. Santiago Calatrava hat mal bei einem Interview in unserem Magazin gesagt, dass die eigenen Schritte, die man hört, wenn man durch eine Kathedrale geht, wie Musik der Architektur seien. Können Sie Ihre Innenarchitektur auch hören? Martin Piffer: Wir verwenden so viele Textilien, da hört man gar nichts mehr. Ich hab das gar nicht gerne, dieses Widerhallen. Bei uns hört man nur das leise Rascheln der Daunenkissen. Doris Ambühl: Ja, bei uns hört man die Ruhe. Welche Persönlichkeit aus dem Designbereich, das kann auch eine verstorbene sein, würden Sie gerne treffen und welche Fragen würden Sie ihr gerne stellen? Doris Ambühl: Ich gehe weit zurück, in die Barockzeit, in der im Innenraum noch so viel mit Details gestaltet wurde. Ich weiss aber nicht, mit welcher Persönlichkeit ich sprechen würde… Vielleicht ein einfacher Schreiner. Ich würde gerne mal einen Tag in so einem wunderschönen barocken Haus in der damaligen Zeit verbringen. Haben die Leute die Schönheit ihrer Umgebung überhaupt wahrgenommen? Martin Piffer: Yves Saint Laurent. Ich würde ihn gerne zu seiner Faszination an allem Marokkanischen befragen. Wenn jetzt ein Kunde kommt und euch bittet, seine leeren Wände mit Kunst zu schmücken. Welchen Künstler würden Sie wählen? Martin Piffer: Roy Lichtenstein. Dieses Farbige, dieses Plakative gefällt mir. Doris Ambühl: Es ist so schwierig, für jemanden Kunst auszuwählen. Da würde ich lieber den Kunden in die Ausstellungen begleiten, um mit ihm gemeinsam etwas auszusuchen.
Home-Office mit in Szene gesetztem Sammlerstück
RoomDresser GmbH Zeltweg 4, 8032 Zürich 043 317 11 44 www.roomdresser.ch
Sicht auf Ruhezone mit freistehender Badewanne
Wenn die Art, in der Sie Design und Innenarchitektur verstehen, eine Musik wäre … ? Martin Piffer: Sanfte, luxuriöse Loungemusik. Entspannt wie ein Flüsschen. Aber mit Bass Bass ist ganz wichtig. Doris Ambühl: Das ist ganz verschieden. Manchmal ist es Jazz oder klassisch - zum Beispiel Mozart oder Bach. Und manchmal einfach ein geiler Elektro. Es ist die Vielfalt, die es spannend macht. Wenn der Roomdresser eine Möbelstück wäre? Martin Piffer: Ein Sonnenschirm, der alles überdacht. Doris Ambühl: Eine Tapete. Handgemacht, mit schönen Farben, von Celestine. Wie bei uns im Geschäft: Da haben wir auch gerade eine neue Tapete beim Eingang angebracht. Wenn man in unser Geschäft reinkommt, soll es sich anfühlen, als würde man den Garten Eden betreten. 95
Alex Leuzinger, Geschäftsführer Studioforma Design, mit neuer Design-Lampe Cassiopea 96
Studioforma
Die Lichtartisten
Virtuos komponiertes Amalgam aus alt und neu Text: Manuela Schreiber
Ist es möglich aus Altem etwas Neues zu machen? Oder geht es nur darum, einen neuen Blick auf das Alte zu werfen? Einen Blick, der ganz und gar imaginativ bleiben kann oder der sich genauso gut ausformen, materialisieren lässt in neuen, weil anderen Strukturen, Oberflächen, Materialien? Der das Alte neu beleuchtet durch das Aufbrechen tradierter Kompositionen von Licht und Schatten? Der ein stringentes Spiel von Farben durch die neu-alten Räume schickt, das zurückfällt auf die umgebende Materialität und sie gleichsam schmeichelnd umfasst? Und bleibt sich dann noch die Hülle gleich, der äussere Rahmen, wenn das Innere, das Bild im Rahmen sich ändert? Oder wirkt auch dort das Neue oszillierend durch das Alte hindurch bis ins Aussen und webt aus dem Amalgam von beidem eine neue Aura? Inmitten des Grüns am Zürichberg hat die grossartige VILLA TK4 aus den 60er Jahren eine solch faszinierende Metamorphose erfahren. Die Bauherrschaft wünschte eine zeitgemässe Transformation der räumlichen Aufteilung und der architektonischen Sprache. Das umgebaute Zuhause widerspiegelt nun den modernen und luxuriösen Lebensstil der Auftraggeber. Die Raffinesse der ausgewählten Oberflächen, wie gebeizter Nussbaum in Zusammenspiel mit diversen Natursteinen, zieht sich spektakulär durch alle Räume. Das brillante Lichtkonzept bringt die Schönheit jeden Raumes zur Geltung. Die Treppen wurden als monolithische Stahlelemente eingesetzt und durch leicht geneigte Stahlstäbe abgetrennt, die im Laufe des Tages kontinuierlich unterschiedliche Licht- und Schattenspiele erzeugen. Der Umbau strahlt eine reduzierte Materialsprache aus und reinterpretiert so fast magisch den Kontrast zwischen alt und neu.
Welche Gefühle sollen diese besondere Ausgestaltung der Räumlichkeiten in der VILLA TK4 auslösen?
«Für uns war wichtig, dass der Bezug zur ursprünglichen Struktur wiederzuerkennen ist. Die Geschichte des Original-Hauses soll somit fortgesetzt, jedoch an die heutigen Bedürfnisse der Bauherrschaft angepasst werden. Räumliche Querverbindungen wurden geschaffen, damit Licht ein zentrales Element des Projekts wird. Wir wollten ein Gefühl von Modernität, Leichtigkeit und Grosszügigkeit erwecken. Zudem sind die neuen Bewegungsabläufe weicher und verständlicher, lediglich feine Anspielungen erinnern an die ursprüngliche Aufteilung.»
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Villa TK4, Zürichberg
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Studioforma
Die Lichtartisten
Cassiopea Cassiopea ist das Ergebnis eines eleganten Spiels zwischen edlen Materialien und markanten Formen. Trotz ihrer gegensätzlichen Materialisierung harmonieren die schräg geschnittene Glaskuppel, die Basis aus Marmor und die fein bearbeiteten Details aus Messing. Jede Cassiopea Lampe erlangt ihre unverkennbare Persönlichkeit durch die Venen des jeweiligen Marmors, die mit Fingerabdrücken vergleichbar sind. Und gleich in welchem Ambiente es ist, wo Cassiopea platziert wird, es profitiert von der Individualität dieser Lampe, nicht zuletzt wegen der faszinierenden Reflektion des sie umgebenden Raumes. Das Lichtspiel auf der Glasoberfläche und auf der polierten Marmor-Basis bleibt sowohl am Tag als auch in der Nacht lebendig.
Tribù Mit seinen sanften Formen und seinem verspielten Erscheinungsbild verführt Tribù sein Gegenüber und lädt dazu ein, mehr zu erfahren. Alex Leuzinger rief das bezaubernde Tribù Sofa ins Leben, dank seiner persönlichen Kindheitserinnerungen. So dienten die Eindrücke aus den damaligen Reisen nach Afrika als Inspirationsquelle für die Designsprache. Tribù ist die moderne Vision von Zusammenkunft. Die Sitzinsel aus Nussbaum und Messing mit den verspielten, Afrika-inspirierten Stoffen wird als Ort des Zusammenseins zelebriert und widerspiegelt gleichzeitig die Einzigartigkeit jedes Individuums unserer heutigen Gesellschaft. Hier werden Tradition und Zukunftsaussicht mit grosszügiger Gestik vereint.
Studioforma Associated Architects GmbH Kernstrasse 37, 8004 Zürich 044 296 18 71 www.studioforma.ch
Welche Rolle spielt das Licht denn bei der Umsetzung Ihrer Projekte?
«Die neu geschaffenen Öffnungen und Bezüge gestatten dem Licht, durchzudringen und die Räume zu vereinen. Die einst kleinaufgeteilten Zimmer wurden erweitert und ermöglichen es, die komplette Grösse des Hauses zu spüren. Das neue Treppenhaus in Stahlbau projiziert während verschiedener Tageszeiten wiederholt neue Schattenmuster auf die Wände und den Boden. Es entsteht somit ein feines und elegantes Schattenspiel.»
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«Das Thema Flexibilität wird uns noch lange beschäftigen»
Reto Hafner
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Offconsult
Die Wegweisenden
Text: Larissa Groff, Porträt: Denise Ackermann
Reto Hafner ist der Bürowelt stets einen Schritt voraus. Mit LivingTown hat er im Baslerpark in Zürich Altstetten die Work-Life-Balance neu erfunden: Auf der 5. Etage wird gewohnt, vier Stockwerke tiefer befindet sich der Arbeitsplatz. Eine Symbiose von Wohnen und Arbeiten sozusagen. Doch der Geschäftsführer von Offconsult ruht sich nicht auf seinen Innovationen aus - er strebt danach, sich selbst zu übertreffen. Seine geheimen Zutaten? Unbändige Neugierde und die Lust, sich immer wieder neu zu erfinden. Sie haben einen Test entwickelt, um zu berechnen, wie viel Bürofläche ein Unternehmen benötigt. Erklären Sie uns, wie funktioniert so ein Test? Schon vor Corona wurden durchschnittlich lediglich 40 bis 60 Prozent der Bürofläche genutzt. Mit diesem Wissen haben wir einen Kalkulator entwickelt, mit dem man basierend auf Faktoren wie der Anzahl Mitarbeiter und dem prozentualen Anteil an Homeoffice-Tagen die benötigte Bürofläche berechnen kann. Der Trend wird wohl dahin gehen, dass man mehr Flexibilität im Portfolio haben will - und da kommt das Coworking ins Spiel. Worin besteht die Pionierarbeit beim Coworking? 2014 waren wir einer der ersten auf dem Markt, die Tests im Bereich Coworking durchführten. In der Schweiz sprach damals noch niemand davon, auch bei den Investoren war das noch kein Thema. Wir waren aber sehr schnell überzeugt von diesem Konzept. Flexibilität ist ja immer ein wichtiges Kriterium für Unternehmungen. Ein weiterer Vorteil ist das Netzwerk innerhalb der Community. Heute haben wir an 5 Standorten neben Arbeitsplätzen, Team Offices, Konferenz- und Meetingräumen auch einen hochprofessionellen Video- und Podcastraum im Angebot, der unseren Coworkern, aber auch externen Mietern zur Verfügung steht. 101
Offconsult
Die Wegweisenden
64 voll ausgestattete Serviced Business Lofts bieten höchste Wohnqualität.
Unter dem Begriff «Objektentwicklung» bieten Sie auch Machbarkeits- und Standortstudien an. Wo beginnen die Studien und wo hören sie auf? Diese Studien gehen relativ weit. Wir arbeiten diesbezüglich eng mit institutionellen Investoren, Asset Managern und Experten aus dem Immobilienbereich zusammen. Den Eigentümern ist es besonders wichtig, dass sie ihre Gebäude optimal auslasten können. Wir kommen also weg von reinen Büro-, Retailgebäuden oder Hotels. In Zukunft werden sich diese verschiedenen Nutzungen also viel mehr vermischen. «Experience Design»: Wie erklären Sie einem Unbedarften diese Dienstleistung von Offconsult? Das betrifft alle Projekte, bei denen ein direkter Kundenkontakt besteht, also B2C. Zum Beispiel die Geschäftsstelle der Raiffeisenbank in Zürich-Oerlikon: Die Herausforderung dort: die Transformation zur Be102
raterbank und der räumliche Auftritt gegenüber den Kunden. In Zusammenarbeit mit den Experten der Bank konnte ein Konzept entwickelt werden, das sich noch mehr auf die Beratung und das Netzwerk fokussiert. Die Räume sind viel atmosphärischer gestaltet, als man sich eine klassische Bankfilialen vorstellt und das Bedürfnis nach einer kompetenten und umfassenden Beratung wird ins Zentrum gestellt. Mit ihren Geschäftsstellen ist die Raiffeisenbank in der Bevölkerung ausserordentlich gut vernetzt. Die Nähe zum Kunden, kombiniert mit der Beratung in einer neuen, angenehmen Umgebung, war entsprechend das Ziel. Was war die grösste Herausforderung in diesen zehn Jahren? Das Team auf eine Reise mitzunehmen, sich kontinuierlich weiterzubilden und dabei zu beobachten, wohin der Markt sich entwickelt. Wir verkaufen kei-
ne Produkte und müssen entsprechend ganz nahe am Markt bleiben. Dazu beobachten wir auch, welche Trends sich international entwickeln und tauschen uns mit Experten aus anderen Ländern aus. Wir reisen auch ins Ausland, um dieses Netzwerk zu pflegen, uns zu informieren und um einen Blick über den Schweizer Horizont hinaus zu werfen. Was ist denn Ihr nächstes Projekt am Horizont? Das Thema Flexibilität wird uns noch lange beschäftigen. Es müssen auch Diskussionen geführt werden, wie mit dieser neuen Flexibilität umgegangen werden soll. Aber das Homeoffice wird, wenn auch nicht so ausgeprägt wie heute, weiterhin eine Rolle spielen. Zudem eröffnen sich grosse Chancen für Unternehmen, sich diese Flexibilität zu Nutze zu machen und neue Angebote wie Coworking zu testen.
Wir schreiben das Jahr 2030. Wieso ist Offconsult so erfolgreich? Weil wir die Bedürfnisse der Kunden sehr gut einschätzen können und dafür neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln können. Weil wir offen genug sind, Bestehendes zu hinterfragen und Anpassungen vorzunehmen, wo nötig. Last but not least: Wir haben die besten Leute im Team. Ich spüre da eine grosse Neugierde bei Ihnen … Das ist so. Wir haben in den letzten Jahren Office LAB entwickelt und uns damit als Betreiber von Coworking Spaces im Markt positioniert. Mit der Firma LivingTown, die wir dieses Jahr gegründet haben, versuchen wir, Flexibilität ins Wohnen zu bringen. 64 kleinformatige Appartements bauen wir derzeit im Baslerpark in Zürich-Altstetten. Im Januar 2022 sind 103
sie bezugsbereit. Die Möglichkeit, ein Netzwerk und eine Community zu bilden, ist nicht nur für Firmen, sondern auch für Arbeitnehmer sehr interessant. Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen: Ich wohnte und arbeitete fünf Jahre lang in New York und als ich da ankam, kannte ich niemanden. Ich lebte irgendwo mitten in der Stadt in einer kleinen Wohnung und hatte kein soziales Netzwerk. LivingTown bietet Personen in dieser Situation die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten Kontakte zu knüpfen. Ist man selbstkritisch bei Offconsult? Sehr. Wir sind nie ganz hundertprozentig zufrieden und wollen es beim nächsten Mal noch besser machen.
Heute spricht man immer mehr von der Clean-DeskPhilosophie, die Arbeitsplätze sind austauschbar und verlieren daher auch an Persönlichkeit. Ist das die Zukunft oder benötigen wir nicht alle unser kleines Reich im Büro? Nein, das braucht man tatsächlich immer weniger. Man hat sein kleines Reich zu Hause. Da habe ich Ruhe, um zu arbeiten. Im Büro suche ich die Interaktion, um Projekte voranzutreiben, aber auch den sozialen Austausch. Die klassischen Arbeitsplätze werden zwar nicht verschwinden, aber weniger Fläche einnehmen. Doch auch wenn man dadurch seinen eigenen Arbeitsplatz aufgibt - das Büro gewinnt. Man darf die Leute jedoch nicht überfordern mit der Fle-
Mit dem cleveren Raumkonzept und den verschiebbaren Elementwänden reduzieren sich die Lofts auf das Maximum und bieten Erlebnis statt Besitz.
Sie haben eine Carte Blanche: Für wen möchten Sie gerne ein Konzept verwirklichen? Was mir besonders gefällt, sind NGOs. Für WWF und Greenpeace haben wir schon Projekte verwirklicht. Da stand vor allem das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund - und wir wollen diese neu denken. Einerseits mit den Materialien, die wir verwenden, andererseits mit unseren Konzepten. Viele haben ja mittlerweile den Automaten mit den Pet-Flaschen durch einen Wasserspender ersetzt. Aber wir fragen: What’s next? Noch eine Carte Blanche: Sie können eine weltbekannte Persönlichkeit treffen; welche würden Sie gerne kennenlernen? Warren Buffet. Er hielt immer an seiner Strategie fest auch wenn es mal nicht so gut ging. Er hielt dem Druck stand und blieb bei seinen Entscheidungen. Das beeindruckt mich. Wenn Ihr Projekt von Greenpeace eine Musik wäre … ? Ein Didgeridoo. Und bei dem von Georg Fischer? Das wäre wohl eher ein Schweizer Handörgeli. Wir haben viele solche interessanten Projekte von Schweizer Unternehmen, die ihre Tradition und Innovation in die Welt hinaustragen. Sehr spannend.
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xibilität, gewisse Statik braucht es im Büro. Auch hier ist Change Management sehr wichtig: Die Mitarbeiter mit ihren Bedenken ernst zu nehmen und sie langsam an das Neue heranzuführen. Interessant ist bei den Befragungen, die wir einige Jahre nach Abschluss der Projekte durchgeführt haben: Die meisten Mitarbeiter, die zuvor kritisch gegenüber einem neuen Konzept waren, wollen nach einer Weile nicht mehr zurück zum alten. Herr Hafner, Sie kommen ursprünglich aus dem Bankenwesen. Über 12 Jahre lang haben Sie da gearbeitet. Wieso hat es Sie nun in die Innenarchitektur verschlagen? Ich hatte immer schon mit Immobilien zu tun, auch als ich bei der Bank arbeitete. Ich ging ja 2006 nach New York, ein Jahr vor dem Börsen Crash und machte da die ganze Banken- und Finanzkrise mit. Das ging an die Substanz und war gleichzeitig äusserst spannend und lehrreich und ich bin sehr dankbar, dass ich diese Zeit miterleben durfte. Ich wollte mich nach dieser Zeit noch mehr unternehmerisch weiterentwickeln. Und als ich New York verlassen habe, wusste ich, dass ich bei den Immobilien bleiben will - nun bin ich bereits seit 10 Jahren bei Offconsult. Und mir gefällt’s noch immer.
Offconsult
Die Wegweisenden Office LAB bietet Raum für flexibles Arbeiten.
Der Coworking Space bietet Arbeitsplätze, Team Offices, Konferenz- und Meetingräume, Community-Flächen sowie einen Podcast- und Video-Raum.
Offconsult Raumkonzepte Altstetten (Hauptsitz) Baslerstrasse 60, 8048 Zürich 044 455 50 10 www.offconsult.ch 105
Go Interiors
Die Wohlbefinder
Text: Larissa Groff
Der unhandliche Designerstuhl und die futuristischen Wohnaccessoires werden bei Nicole Gottschall aus dem Weg geräumt - um so Platz für den Menschen zu schaffen. Der Innenarchitektin und Head of Design bei Go Interiors geht es bei ihren Projekten nicht um Prestige oder Selbstverwirklichung. Ihr oberstes Ziel sei es, den Menschen mit ihren wohligwarmen Konzepten ein kleines Stückchen glücklicher zu machen - und das glaubt man ihr. Larissa Groff: Ihr Slogan lautet: «Im Fokus unseres Schaffens steht die Harmonie von Mensch und Raum.» Wann sind Mensch und Raum denn in Harmonie? Nicole Gottschall: Wenn der Raum das Wesen des Bewohners widerspiegelt und seine Persönlichkeit aufnimmt. Sie sprechen auch von ‹Empathie›, die Sie Ihren Kunden entgegenbringen. Wofür braucht es die? Wir müssen den Menschen spüren. Wie funktioniert er, wie seine Familie? Wie erlebt er den Alltag? Welche Wünsche und Träume hat er? Um all das herauszufinden, braucht es ganz viel Empathie. «Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.» Ein Zitat von Christian Morgenstern. Einverstanden? Sehr. Nicht nur eine Person, sondern auch ein Raum kann einen verstehen.
SCHoNE RaUME NaHREN DIE SEELE
Und wie versteht einen der Raum? Indem er das aufnimmt, was dem Bewohner wichtig ist. Beim Wohnen geht es ja darum, dass man einen Rückzugsort hat, in dem man unter anderem seine Batterien wieder aufladen kann. Die Energie eines Raumes ist enorm wichtig. So ergibt sich eine Wechselwirkung. Können Sie das genauer erklären? Beispiel Gefängniszelle: Die ist als Raum schon so konzipiert, dass sie psychischen Druck auf den Insassen ausübt: Kahle Wände, eckig, kalt, keine Rückzugsmöglichkeiten. Unser Zuhause hingegen ist ein Schutzraum, ein Rückzugsort, gleichzeitig aber auch Sinnbild für Zweisamkeit und Familie, für Gemeinschaftlichkeit. Und worin besteht nun die Wechselwirkung? In Amerika führten sie eine Studie durch, bei der sie die Gefängniszellen von sehr aggressiven Straftätern komplett rosarot färbten: Wände, Böden, Möbel - alles rosarot. Diese Farbe hat eine Herzqualität: Sie steht für Liebe und Geborgenheit. Die Insassen, die in den alten Zellen sehr gewaltbereit waren, wurden nach einer gewissen Zeit in ihren neuen rosaroten Räumen ruhiger und aggressionsbefreiter. Man kann also sehr viel mit Farbe bewirken, aber auch mit der Raumanordnung. Welche Rolle spielt denn die Raumanordnung? Es gibt dazu energetische Richtlinien. Wenn man zum Beispiel mit dem Rücken zur Tür arbeitet, kann man sich weniger gut konzentrieren. Das ist ganz urtümlich in unseren Genen verankert. Wir stammen ja von den Höhlenbewohnern ab und die hatten ihren Blick auch immer auf den Eingang gerichtet. So sahen sie, ob da ein Freund oder doch der Bär reinkommt. Ein Eingang im Rücken lässt den Menschen evolutionär also auch heute noch immer eine potenzielle Gefahr vermuten.
Nicole Gottschall ist Gründerin und geschäftsführende Inhaberin von Go Interiors GmbH in Zürich. Seit bald 30 Jahren setzt sie sich für schönes Wohnen ein. Go Interiors betreut Projekte im Privatbereich vom Entwurf bis zur Dekoration sowie Projekte im Bereich Hotellerie und Gastronomie. Ihr Ziel ist, Räume, in denen wir unsere Zeit verbringen, in einen positiven Flluss zu bringen, um gute Energie hervorzurufen und uns selbst besser zu fühlen.
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Hängt das auch mit Ihrem Konzept von Nourishing Spaces zusammen? Ja. Einerseits gibt es solche Grundsatzregeln, die für alle gelten. Andererseits gilt es auch, die individuellen Aspekte zu berücksichtigen: Wenn jemand ein sehr gemeinschaftlicher Mensch ist, dann müssen wir das Augenmerk auf die Zonen des Zusammenlebens ausrichten. Bei einem introvertierten Menschen legen wir mehr Fokus auf die Rückzugszonen. Wir sind das Orchester, der Kunde das Publikum. Die Instrumente werden von den verschiedenen Kontexten der Innenarchitektur dargestellt - und wir spielen diese und bringen sie miteinander in Einklang. Ein schönes Bild. Welches Stück passt den zu Ihrer Innenarchitektur? Nicht laut, nicht aggressiv - gleichzeitig entspannend und energetisierend. Sie sind nicht nur Innenarchitektin, Sie sind auch Geschäftsführerin. Was macht Sie zur guten Chefin? Nahbarkeit, Transparenz, Fairness. Und ganz viel Wissen und Erfahrung, die ich gerne mit meinen Mitarbeitern teile. Ich fördere und fordere meine Mitarbeiter, sodass sie sich weiter entwickeln können; nicht nur fachlich, sondern auch menschlich.
Oberer Zürichsee
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Apartment Valbella
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Go Interiors
Die Wohlbefinder
Was ist in diesem Zusammenhang Ihr Wunsch für die nächste Generation der Innenarchitekten? Die Ausbildungsstandards einiger Studiengänge sind viel zu weit weg vom eigentlichen Beruf. Das schockiert mich regelmässig. Woran liegt das? Zu wenig Praxiserfahrung. In der Schweiz machen ja viele die Lehre, sammeln also Arbeitserfahrung während der Ausbildung. In einem Studium fehlt so etwas komplett. Ich bin überzeugt vom schweizerischen dualen Bildungssystem. Der Praxisanteil sollte jedoch auch im Studium erhöht werden und obligatorisch sein. Wie zeigt sich diese fehlende Praxiserfahrung? Bei der Innenarchitektur funktioniert ‹in Schönheit gestorben› eben nicht. Irgendjemand muss mit unseren Kreationen leben, irgendjemand muss das bezahlen. Wir bauen für den Menschen. Wenn es nicht dem Menschen entspricht, dann hat die Innenarchitektur versagt. Das ist eben oftmals die Problematik: Man stülpt sein eigenes Mindset auf den Kunden über. Das funktioniert so aber nicht. Als Innenarchitektin muss ich dem Menschen zuhören, ihn verstehen und vor allem: ihn nicht verändern wollen. Wie ist der letzte Satz gemeint? Stellen Sie sich vor, Sie sind ein unordentlicher Mensch, der beim Nachhausekommen die Jacke auf den Boden wirft, seine Schuhe im Eingang stehen lässt und die Tasche irgendwo hinstellt. Dann muss ich ihm nicht einen Schrank einbauen, bei dem man umständlich die Türen öffnen muss, um fein säuberlich seinen Mantel an einem Kleiderbügel aufzuhängen - er wird sich nie daran gewöhnen und daher mit dieser Lösung kein bisschen glücklicher. Aber wir können ihm mit unserem Konzept helfen, dass es nicht so unordentlich aussieht. Mit Design Ordnung ins Chaos bringen. Dann muss man also den Kunden nicht zu seinem Glück zwingen? Nein, ich glaube nicht, dass man einen Menschen ändern sollte, sondern eher positiv anleiten - im Sinne eines Aha-Erlebnisses. Er trifft in der Aussenwelt schon genügend Situationen an, in denen er nicht sich selbst sein darf. Und das Zuhause sollte nicht dazugehören - das würde ihn unglücklich machen. Und Interior Design ist da, um den Menschen glücklich zu machen. Davon bin ich fest überzeugt. Wenn ich einen Raum betrete, den Sie eingerichtet haben, woran erkenne ich, dass Sie da am Werk waren? Am Wohlfühlfaktor. Ich habe viele ehemalige Kunden, die meine Handschrift in Hotels erkennen, ohne zu wissen, dass ich das eingerichtet habe. Es gibt zwar kein Nicole-Gottschall-Element, aber ich suche Sachen aus, die einem gut tun, die das Herz berühren. Schlussendlich geht es um das Gesamtbild, das Gefühl, wenn man einen Raum betritt. Das ist unsere Qualität: Wir kreieren ein Wohlfühlklima, bei dem der Mensch Energie auftanken kann. Übrigens: Es ist belegt, dass Kranke besser genesen, wenn sie sich in einem schönen Zimmer mit Blick ins Grüne befinden. Der Heilungsprozess verändert sich also mit Raum, Farben, Natur, Lichtführungen … Das steht im Widerspruch, zu den Betonwelten, die wir in Zürich bauen … Total. Auch gewisse Büros von Grossbanken sind riesige Kaninchenställe. Da sitzt man in seiner grauen Zelle, auf einem grauen Stuhl, der auf einem grauen Teppich steht. Wieso muss alles immer grau sein? Eine Grossbank versuchte mal, Grünpflanzen in ihre Büros zu stellen. Vor ein paar Jahren wurden die aber wieder alle liquidiert - ihren Unterhalt wollte man nicht bezahlen. Man hat also diesen grauen Todeszonen auch noch das einzig Lebendige genommen. Es gibt auch diese Clean-Desk-Philosophie: Keine privaten Sachen auf dem Tisch. Ein bisschen was Persönliches und vor allem Emotionales braucht es aber meiner Meinung nach im Büro. Ist das Ihr Wunsch an die Zukunft: Die Innenarchitektur muss menschlicher werden? Ja. Einerseits menschlicher, andererseits aber auch mehr auf die individuellen Ansprüche des Einzelnen ausgerichtet. Und ich wünsche mir auch, dass man vermehrt auf die geschichtlichen Hintergründe des Menschen - unsere Urinstinkte - Rücksicht nimmt. Man kann den Menschen nicht nach Trends ausrichten. Umgekehrt muss es sein. Zu guter Letzt eine Frage der etwas anderen Art: Frau Gottschall, wenn Sie ein Möbel wären, dann wären Sie… Ein super kuscheliges, bequemes, breites, voluminöses Sofa. Wohlfühlfaktor eben. Penthouse St. Moritz
Go Interiors GmbH, Seestrasse 344, 8038 Zürich, 044 463 83 83, www.go-interiors.ch 109
Tanja Fischbach & Christoph Aberegg
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Fischbach & Aberegg
Die Wegbereiter
Text: Larissa Groff Foto: Philipp Rohner
In jedem guten Innenarchitekten steckt auch ein Kunstler Tanja Fischbach und Christoph Aberegg bringen Flair aus Los Angeles in die Schweizer Innenarchitektur. In ihrem Studio auf dem Land träumen sie von der kalifornischen Grossstadt - und wollen das Land doch nicht verlassen. Gekonnt verbinden sie zeitgemässes Design mit traditionsreichem Schweizer Handwerk und avantgardistischen Einzelstücken von morgen. Ihre Entwürfe sprechen von Weltoffenheit und Vision. Doch trotz dem Weitblick über die Schweizer Grenzen hinaus, bleibt ihr Fokus auf dem Menschen: Das Gefühl, wie er sich in der Umgebung empfindet, führt sie zum Entwurf. Es entstehen charaktervolle Szenerien, die den Kunden von einer warmen Atmosphäre umhüllen und ihn Ort und Zeit vergessen lassen … Larissa Groff: Ihr Repertoire ist sehr breit: Sie richten Hotels, Restaurants und Geschäfte ein und arbeiten zudem für Private. Was ist Ihre Spezialität? Tanja Fischbach: Unsere Konzepte dürfen alles sein, jedoch niemals charakterlos. Dass wir ein breites Angebot abdecken, macht unsere Arbeit gerade spannend. Teilweise kommt es auch vor, dass verschiedene Ansprüche miteinander verschmelzen: Eine Retailkette wollte kürzlich ihre Geschäfte wie ein Boutiquehotel einrichten. Andere wünschten sich ein Büro, das einem Wohnzimmer gleicht. Unser Repertoire reicht vom schlichten bis zum üppigen Stil. Dabei folgen wir immer dem hohen Anspruch eines klaren Designs - der Weg dahin ist aber oft kompliziert. Das Leopardenmuster trifft man bei Ihren Einrichtungen sehr oft an. Ist das Ihre Signatur? Christoph Aberegg: Das könnte man wohl meinen. Ich habe in den 80er Jahren für Jean-Pierre Dovat gearbeitet und unter anderem haben wir das Haus von Günther Sachs eingerichtet. Das war voller Leopardenteppiche. Zu dieser Zeit war er mit Brigitte Bardot liiert. Es ist also ein zeitloser Print - schon die Ägypter trugen Leopard. Tanja Fischbach: Als Kind war ich in Frankreich in einem Schloss in den Ferien und dort gab es ein Leopardenzimmer. Überall war das Muster, am Boden und an den Wänden, als Stoffverspannung hochgezogen. Das Schloss war alt und die Stoffe teils zerrissen. Aber ich war fasziniert vom Gefühl in dieser Traumwelt! Der Leopard ist immer klassisch, edel und fancy zugleich. Er verleiht auch Nonchalance. Viele ähnliche Erinnerungen haben mich geprägt, tun es noch immer und beeinflussen mein Schaffen. Was auch auffällt: Die Hand ist bei Ihnen oft vertreten. Der Stuhl an Ihrem Sitzungstisch hat die Form einer Hand, der Handtuchhalter auch und ausserdem kommt die Form in Ihrem aktuellsten Projekt «New Churrasco» vor. Ist das ein Zufall? Tanja Fischbach: Dass der Handtuchhalter als Kunstobjekt auch Hände darstellt, ist Zufall. Der Handchair verkörpert aber gerade den Zeitgeist. Es geht darum, unsere Konzepte mit eklektischen Einzelstücken aufzumischen, sodass Spannung und charaktervolle Szenerien entstehen. Die Teile sind meist aus den USA, es gibt eine Art Auktionsplattform, auf der man mit den Antiquaren handeln kann. Das Angebot in L.A. ist einzigartig.
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Fischbach & Aberegg
Die Wegbereiter
Golfclub Rheinblick, Lottstetten-Nack (D)
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Osteria Borgo, Niederdorf Zürich New Churrasco, Altstadt Zürich
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Fischbach & Aberegg
Die Wegbereiter
Unter anderem entwerfen Sie auch Möbel und Objekte. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration dafür? Tanja Fischbach: Wenn wir klare Vorstellungen von einem Produkt haben und es in keinem Sortiment vorkommt, entwickeln wir es. Dabei kann uns vieles inspirieren, wir sehen überall Details: In Museen, Fashion- und Filmszenerien. Die Inspiration ist grenzenlos. Bei der Entwicklung gehen wir Kompromisse ein für die Funktionalität, die Ästhetik darf dabei aber nie aus den Augen verloren werden. Steht L.A. also noch auf der To-Do-Liste oder ist das eine Sehnsucht, die für immer unerfüllt bleiben wird? Christoph Aberegg: Was nicht ist, kann noch werden. Aber wir sind eben echte Perfektionisten - qualitätsbewusst bis ins kleinste Detail. Schon in der Schweiz müssen wir uns dafür einsetzen, dass genügend Wert darauf gelegt wird. Wir haben bereits in Italien Häuser gebaut und ich hatte eine Firma in London. Auch dort haben wir festgestellt, dass die Liebe zum Detail teilweise fehlt. Tanja Fischbach: Ein Freund aus LA, sagt uns immer: ‹You guys should open a store there … › Und ja, das Handwerk wird immer seltener - auch hier. Natürlich ist die Nachfrage auch kleiner geworden in der modernen Welt. Berufe wie Drechsler und andere, die das Kunsthandwerk beherrschen, sterben aus. Deshalb auch mein Wunsch an die Innenarchitektur der Zukunft: Das wertvolle Kunsthandwerk muss unbedingt erhalten bleiben. Christoph Aberegg: Es wird langsam alles austauschbar. Aber Projekte wie das neue ZSC Stadion und das neue Gebäude von Swiss Re lassen Hoffnung in mir aufkommen: Die Formelemente der Fassaden sind sehr spannend. Tanja Fischbach: Die Schweizer sind meist nicht so offen für Neues - wir denken mehr out of the box. Dabei mussten wir teilweise aufpassen, dass wir den Kunden nicht überfordern mit unserem Stil. Am Anfang waren wir oft zu früh mit dem Designanspruch, man konnte uns nicht nachvollziehen. Heute liegt unser Erfolg aber genau darin: In der Kombination, die die Spannung bringt und im Detail, das beim Betrachter die passende Emotion auslöst. Wer macht’s denn besser? Tanja Fischbach: Die Franzosen in Paris. Wieso gerade die Franzosen? Tanja Fischbach: Sie beherrschen das Kunsthandwerk und haben ein riesiges Repertoire an Techniken. Das kommt von ihrer Geschichte, die sich in der Architektur widerspiegelt - einfach grandios. Sie sind in dieser Hinsicht reich gesegnet und sehr affin im Detail. Christoph Aberegg: Wenn ich hier die neuen Häuser anschaue, merke ich, dass Architektur aus Profitdenken entsteht. Man pflastert einfach möglichst schnell da und dort die Hügel zu und es entstehen diese schrecklichen Chüngeli-Ställe. Die Wertschätzung fehlt auch hier. Und Sie sind Ihrer Überzeugung immer treu geblieben? Tanja Fischbach: Unsere Intuition und die Leidenschaft für unser Schaffen lässt uns daran festhalten, das ist unser wichtigstes Gut - und natürlich auch die Nachfrage. Gibt es Aufträge, die Ihr Herz höher schlagen lassen? Tanja Fischbach: Für all die Aufträge, bei denen wir uns entscheiden, sie anzunehmen. Das sind die Aufträge der Kunden, die Emotionen gegenüber uns und unseren Konzepten zeigen. Die Kunden, die offen denken und Wert auf Qualität und Stil legen. Wenn die Chemie stimmt, entsteht auch oft eine freundschaftliche Beziehung. Christoph Aberegg: Eine spannende Herausforderung war, das Borgo im Niederdorf zu renovieren, ein Haus aus dem 14. Jahrhundert. Der Kunde wollte beim Umbau nicht viel investieren - nur ein bisschen ‹Facelifting› meinte er. Als dann die alten und wertvollen Strukturen dieses alten Hauses zum Vorschein kamen, zeigte sich der Auftrag aufwändiger als zuerst gedacht. Gebälk und Bollensteinmauern wurden unter Denkmalschutz restauriert und das Gesamtkonzept angepasst. Der Kunde war begeistert und er stimmte zu - das Resultat war schlussendlich perfekt.
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Fischbach & Aberegg
Die Wegbereiter
Gibt es andersrum ein Projekt, das Ihnen momentan Sorgen bereitet? Christoph Aberegg: Mit dieser ganzen Corona-Geschichte und den verspäteten Lieferungen ist es schwierig, die Kontrolle zu behalten. Und wir sind ja totale Kontrollfreaks. Wie sind Sie zur Innenarchitektur gekommen? Berufung oder Zufall? Tanja Fischbach: Beides, es ist meine absolute Leidenschaft, in meinem Design-Vokabular aus dem Vollen zu schöpfen. Ein Glück, dass ich meinen Partner kennenlernte und ich durch ihn in der Innenarchitektur Fuss fassen konnte. Da Sie aus der Kunstszene kommen: Für welchen Künstler würden Sie gerne ein Haus einrichten? Tanja Fischbach: Für keinen. Die sind viel zu eigenwillig. In jedem Künstler steckt ein Innenarchitekt. Der richtet sein Zuhause so ein, wie er es will. Umgekehrt gilt aber das Gleiche: In jedem guten Innenarchitekten steckt auch ein Künstler.
New Churrasco, Altstadt Zürich
Und bei Ihnen, Herr Aberegg: Berufung oder Zufall? Christoph Aberegg: Durch die Ateliergründung mit Jean-Pierre Dovat im Alter von 22 habe ich in den schönsten Häusern von Persönlichkeiten wie beispielsweise Günther Sachs und David Bowie im In- und Ausland gearbeitet. Dadurch hat sich meine Leidenschaft entfacht. Tanja Fischbach und ich ergänzen uns perfekt auf allen Ebenen. Li Edelkoort meint, dass das 2022 eine Sehnsucht nach eher rationalem Design wecken wird. Was ist Ihre Vorhersage? Tanja Fischbach: Natürlich ist das die eine Seite und die hat absolut Berechtigung. Unser Gefühl und Erfahrung sagt auch, dass man sich vor allem wohl und geborgen fühlen will in warmen und üppigen, aufwändig eingerichteten Sphären. Das ist ein Urbedürfnis des Menschen. Deshalb sind unsere Entwürfe immer warm - nicht zuletzt dank dem Lichtkonzept. Zudem halten sich Gäste und Kunden länger auf und konsumieren mehr, wenn sie von einem lieblichen Raum umhüllt werden. Und da in der aktuellen Zeit der Verzicht dominiert, sehnt man sich umso mehr danach: Der Nachholbedarf an Genuss und Konsum ist gross.
Fischbach & Aberegg AG Zürich - Zufikon - Zug www.fischbach-aberegg.ch
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Bel Intérieur
Die Handwerkspioniere
Altes Handwerk, neues Leben
Daniel Feierabend 118
Anja Lentwyler, Innendekorateurin EFZ, seit 3 Jahren bei Bel Intérieur
Text: Larissa Groff, Fotos: Denise Ackermann
Jeder Hammer, jede Schraube, der Massstab sowie der Meter haben ihren angestammten Platz an der Wand und sind ordentlich beschriftet. Griffbereit für die vielen Arbeiten, die derzeit im Atelier von Bel Intérieur anstehen. Ein alter Sessel steht in der Mitte, der gerade mit neuem Stoff bezogen wird. Giulia Martini macht sich ans Werk. Das Stimmengewirr zwischen den fein säuberlich sortierten Werkzeugen schafft eine lockere Atmosphäre. «Seine Girls», wie der Inhaber Daniel Feierabend seine Mitarbeiterinnen liebevoll nennt, müssen unbedingt mit auf das Foto. Schliesslich würden sie den grössten Teil der Arbeit verrichten. Ein fast väterlicher Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Draussen vor der Werkstatt baumelt ein altes Schild mit dem etwas vergilbten Schriftzug «Bel Intérieur». Hie und da gibt es also noch Anzeichen für den traditionsreichen Familienbetrieb. Und dann beginnt Daniel Feierabend zu erzählen: von alten Herrensesseln und den Schlössern Versailles’. Die handgemachten, goldig-roten Stoffe aus der genuesischen Weberei dämpfen dabei den Klang seiner sorgfältig ausgewählten Worte.
Romy Ulrich, auszubildende Innendekorateurin im 4. Lehrjahr
Giulia Martini, Innendekorateurin EFZ, seit 6 Jahren bei Bel Intérieur 119
Bel Intérieur
Die Handwerkspioniere
Larissa Groff: «Wir gehören zu den Kleinen, doch was wir tun, tun wir aus Leidenschaft und mit Liebe, stets mit der Hoffnung verbunden, dass die Wachsamen unter uns im Kleinen das Grosse erkennen.» So lautet der Leitspruch auf Ihrer Website. Was ist denn das «Grosse», das es bei Ihnen zu erkennen gilt? Daniel Feierabend: Wir sind ein kleines, buntgemischtes Team aus Jung und Alt. Doch so unterschiedlich wir auch sind, bei einem neuen Projekt geben wir immer vollen Einsatz. Ich wundere mich manchmal selbst, was wir als kleines Team alles leisten, welche beinahe perfekten Produkte unser kleines Atelier verlassen … Das erfüllt mich mit grossem Stolz. Wir haben die Leiter nach oben stets in kleinen Schritten erklommen - ohne über die eigenen Füsse zu stolpern. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder gedacht, noch mehr geht nicht und doch haben wir uns immer wieder selbst übertroffen. Ihr Vater wagte vor rund 60 Jahren mit einem Startkapital von 4000 Franken den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete Bel Intérieur. Das verlangt Mut. Wo sind Sie heute mutig? Wir sind ein kleines Team mit grossen Projekten. Es braucht manchmal Mut, sich das alles zuzutrauen. Und so bestelle ich also 70 Lederhäute in unser kleines Nähatelier und hoffe, dass das dann mit dem Auftrag schon irgendwie klappt - und das tut’s.
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Schon Ihr Vater war also in der Inneneinrichtung tätig. Welches ist die wichtigste Lektion, die er Ihnen mit auf den Weg gegeben hat? Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit. Und er sagte immer: ‹Sei anders als die anderen.› Wir können das Rad nicht neu erfinden, aber beim Handwerk müssen wir uns von den anderen abheben - und das machen wir. Und woher nehmen Sie die Inspiration, anders als die anderen zu sein? Man muss die Augen offen halten. Wenn ich auf Reisen gehe und das Hotelzimmer beziehe, dann packe ich nicht etwa meinen Koffer aus. Nein, ich schaue mir zuerst einmal alle Möbel und Vorhänge an. Welche Materialien wurden verwendet? Wie sind sie verarbeitet? Wie wurde der Sessel gepolstert? Nennen Sie drei Dinge, die Bel Intérieur ausmachen. Das professionelle, künstlerisch angehauchte, traditionelle Handwerk. Zuverlässigkeit. Neugierde. Wir sind immer offen für Neues und wollen uns ständig weiterentwickeln. Ein Wunsch an die Innenarchitektur der Zukunft? Eine Zeit lang war es mir zu minimalistisch. Man hat aber langsam wieder begonnen, das Textile zu schätzen. Moderne Innenarchitektur mit Stahl und Glas braucht meiner Meinung nach einfach eine Verbindung zum Textilen. Dabei geht es nicht nur um Behaglichkeit, sondern auch um die Akustik.
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Bel Intérieur
Die Handwerkspioniere
Wie verändert denn das Textile den Raum? Nebst der Akustik geht es natürlich um Gemütlichkeit. Mit Textilien werden behagliche Rückzugsorte geschaffen. Und ein schöner Sessel kann den Raum auch mit seiner Geschichte vervollkommnen: Ein Möbelstück, auf dem schon der Grossvater, der Onkel und der Vater gesessen haben, bringt etwas Vertrautes, Persönliches ins Zuhause. Vielleicht stammt das Sitzmöbel aber auch aus einem alten Herrschaftshaus oder einem Schloss … und wir haben ihm wieder neues Leben eingehaucht. «Der Glaube an die Bedeutung der Architektur setzt nicht nur die Annahme voraus, dass wir - ob wir wollen oder nicht - an einem anderen Ort ein anderer Mensch sind, sondern auch die Überzeugung, dass es Aufgabe der Architektur ist, uns vor Augen zu halten, wer wir im Idealfall wären.» Ein Zitat aus «Glück und Architektur» von Alain de Botton, dem britisch-schweizerischen Schriftsteller. Ihre Gedanken dazu? Das kann ich nur unterschreiben. Wenn ich durch ein altes Schloss hindurchschreite, verhalte ich mich völlig anders als in einer durchgestylten Wohnung. Die Umgebung hat grossen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden. Was muss denn der ideale Raum können? Es muss einem einfach wohl darin sein. Nein, noch mehr: Ein Glücksgefühl muss er auslösen. Schöner wohnen macht also glücklich? Ja, definitiv. Das ist aber ganz unabhängig vom Stil. Für wen würden Sie gerne einen Raum entwerfen? Ich würde mich gerne zurückbeamen, nach Versailles ins Königsschloss, um dort mit dem Hofdekorateur einen Raum einzurichten. Nicht nur weil ich ein grosser Fan des damaligen Stils bin, sondern weil es mich fasziniert, mit welchen Werkzeugen sie das alles hergestellt haben. Die Vorhänge, die Sessel, die Kissen - alles von Hand gemacht, ohne maschinelle Hilfsmittel. Als Handwerker beeindruckt mich das natürlich sehr! Und was würden Sie denn mit dem Hofdekorateur entwerfen? Das Gesellschaftszimmer, wo sich der Adel trifft und die täglichen politischen Geschehnisse diskutiert werden.
Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz? Auf die Brasserie Schiller. Der Ablauf war wirklich generalstabsmässig durchgeplant und der Abgabetermin war an einem Freitag dem 13. Ich bin zwar nicht abergläubisch, dennoch kam tatsächlich etwas dazwischen: Corona. Aber wir haben das Projekt trotz allem erfolgreich beendet. Und das grosse Vertrauen, das die Leute mir und meinem kleinen Team entgegenbrachten … von solchen Momenten zehre ich noch heute. Welche Art von Objekten, die Sie gestalten und einrichten möchten, stehen zuoberst auf Ihrer Wunschliste? Am liebsten würde ich mal mein ganzes Atelier in eine Kiste packen und für einen verrückten Designer im Ausland etwas gestalten - in einer grossen deutschen Metropole zum Beispiel. München gefällt mir besonders gut. Die Stadt und die Leute entsprechen mir. In München ein Hotel zu gestalten, das wäre mein Traum. Was ist beim Gestalten eines Raumes ein absolutes No-Go? Vom Stil her ist heute alles möglich, aber schlampiges Handwerk ist eine Todsünde. Sie haben in Ihrem Palmarès einige klingende Namen wie das Clouds im Prime Tower, das Restaurant Atrio in Zürich oder das Portofino in Thalwil. Welches dieser Projekte hat Sie besonders geprägt? Das Atrio war das erste grosse Projekt, das ich mit meinem Vater realisiert habe. Mein Vater war mein guter Geist, der mir stets unterstützend zur Seite stand. Er war es auch, der mir den Mut gab, so einen grossen Auftrag überhaupt anzunehmen. Er hatte grosses Vertrauen in mich und mein Team - und er behielt recht. Nach diesem Auftrag kam dann ein Restaurant nach dem anderen auf uns zu. Und welches Projekt steht als nächstes an? Die Brasserie du Pont in Zürich. Was mich bei diesem Projekt besonders freut: Die schönen Lederbänke aus dem Restaurant Atrio, das es heute ja leider nicht mehr gibt, werden in der Brasserie du Pont wieder eingesetzt. Das hat auch viel mit Nachhaltigkeit zu tun: Man muss nicht immer alles neu machen, man kann qualitativ hochwertige Möbel über lange Zeit einsetzen, teilweise braucht es dazu nur wenige Anpassungen und Ergänzungen. Aus alt mach neu - und so erhalten meine aufwändig gestalteten Lederbänke ein zweites Leben.
Und wenn Sie selbst ein Möbelstück wären, dann wären Sie … ? Ein Herrensessel, der über Generationen weitergegeben wurde. In der Herstellung eines Sessels steckt ein jahrhundertealtes Handwerk. Unglaublich!
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Galerie Alexander E. Räber
Der Schopferische
Angelino Balistreri
Alexander E. Räber
Angelino Balistreri. Von einer wunderbaren Wiederentdeckung. Text: Frank Joss
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Ein unaufhörliches Staunen über das Leben zeichnet das gesamte malerische Werk Angelino Balistreris aus, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in das neue Jahrtausend hinein in Italien, Frankreich, Afrika und dem Mittleren Osten Gestalt annahm. Seine Entwicklung war geprägt von der Auseinandersetzung mit den bedeutendsten Künstlern von Picasso bis Chagall und den wichtigsten Avantgardebewegungen, wie dem figurativen und abstrakten Expressionismus und dem Surrealismus. Von Bedeutung sind aber auch die ältesten Kulturen des Mittelmeerraums, insbesondere die Sardiniens, wo der Maler geboren wurde. Mit einer Vielfalt an Stilen und einer unverwechselbaren Technik - vor allem dem Auftrag der Farbe mit dem Spachtel - gelang es Balistreri, dem modernen Primitivismus Ausdruck zu verleihen, den Baudelaire so verkündete: «Genie ist nichts anderes als die wiedergefundene Kindheit.» In der Galerie Alexander Räber kann man mit den Augen eines sechsjährigen Kindes viele seiner Werke bewundern.
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Galerie Alexander E. Räber
Der Schopferische
Galerie Alexander Räber Oberdorfstrasse 21/23, 8001 Zürich 044 262 06 00 info@galerie-raeber.ch www.galerie-raeber.ch 128
A story of success. Yours to be continued. Rolex Submariner Reference 1680 First bought in 1974
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Robert Hunger-Bühler, Porträt: Patrizio di Renzo
Robert Hunger-Bühler
Der Frauenversteher
Als "Anne-marie, die Schonheit" spielt sich Robert Hunger-Buhler die Abgrunde von Seele und Leber Das Theaterstück «Anne-Marie, die Schönheit» von Yasmina Reza wird nun auch in der Schweiz aufgeführt; wahrlich feinste Kost für den Theater-Gourmet als Liebhaber eines schonungslosen Seelenstriptease. Der Schweizer Schauspieler Robert Hunger-Bühler verkörpert die Rolle von Anne-Marie: glaubhaft und eindringlich. Yasmina Reza hat in ihren weltumspannenden Romanen und Bühnenstücken die ganze Bandbreite menschlicher Unfähigkeiten und Ängste, unerfüllter Träume und Verzweiflungen beschrieben. Eindrücklich nachzulesen in «Gott des Gemetzels» oder in «Babylon». Die Tragik des Menschseins durchdringt alles. Erbarmungslos. Ihr jüngstes Buch «Anne-Marie, die Schönheit» ist der achtzig Seiten lange Monolog einer alternden Schauspielerin, die in eine Welt voller Verbitterung abtaucht und einem Leben nachhängt, das nie richtig gelebt worden ist. «Anne-Marie, die Schönheit» feierte am 2. Oktober im Theater Freiburg i.B. eine vibrierende Première. Speziell ist, dass ihre Figur von einem Mann verkörpert wird: vom Schweizer Schauspieler Robert Hunger-Bühler. Er spielte u.a. in Peter Steins zwanzigstündiger Milleniumsinszenierung von Goethes «Faust» den Mephisto an der Seite von Bruno Ganz als Doktor Faustus. Das neue Stück von Yasmina Reza geht nun auf Tournee und kommt dabei auch in die Schweiz. Vorhang auf für ein grossartiges Theatererlebnis.
Die Tourneedaten 02.10, Premiere, Freiburg, Theater Freiburg, 20 Uhr 03.10, Freiburg, Theater Freiburg, 19 Uhr 05.10, Wolfsburg, Theater der Stadt, 20 Uhr 06.10, Güterlsoh, Theater der Stadt, 19.30 Uhr 07.10, Duisburg, Theater der Stadt, 19.30 Uhr 12.10, VS-Villingen, Theater am Ring, 20.00 Uhr 13.10, Schlanders, Kulturhaus Karl Schönherr, 20.00 Uhr 14.10, Brixen, Forum Brixen, 20.00 Uhr 01.11, Freiburg, Theater Freiburg, 19.00 Uhr 02.11, Schaffhausen, Stadttheater, 19.30 Uhr 04.11, Filderstadt, Filharmonie Filderstadt, 20.00 Uhr 22.11, Zürich, Theater Rigiblick, 20.00 Uhr 27.11, Freiburg, Theater Freiburg, 20.00 Uhr 28.11, Freiburg Theater Freiburg, 18.00 Uhr 25.01.22 + 26.01. Aarau, Alte Reithalle, jeweils 20.00 Uhr
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Das Neue
plötzlich ist es da
Liegt am Strand am Rand
drängt sich ins Leben
Spühlt aus Zeitlosem Überraschungen
Text: Manuela Schreiber, Porträt: Tom Bauer
SUSA
Susan Butti-Stamm
Susan Butti-Stamm 26. bis 29. Januar 2022 Lesung und Ausstellung Galerie Art & Business Trittligasse 4, 8001 Zürich 132
Das ist sie. Ein Farbwechsler. Ein Formenverwandler. Ein Wortverzauberer. Ein Buchstabenjongleur. Ein Chamäleon. Das alles im Leben in sich aufnimmt und dann wieder nach draussen abgibt. An das Gegenüber. An die ureigenste Welt in ihr. Und die ganz grosse drumherum. Die Freiheit in der Kindheit fand. Und Grenzen durch den Tod, der ihr, noch nicht erwachsen, den Vater nahm. Die Auslotung dieser Grenze wurde zur Lebensmaxime. Im künstlerischen Werden und Wachsen wie auch im persönlichen. Das Ausformen von Keramik war ihr erster künstlerischer Gehversuch. Dem folgte das Tanzen, Yoga, die Begleitung vierer Kinder ins Leben, das Eintauchen in den Zen-Buddhismus. Und immer dabei: das Wort, das von Anbeginn nach Ausdruck drängte. Gedachtes Wort. Geschriebenes Wort. Ausgeformtes, gemaltes Wort. Denn die Kalligraphie war es letztlich, bei der sie all jenes vereinen konnte: Das Fassbarmachen des Gedankens, der kommt. Sein Festhalten, das aber nur im Fliessenlassen funktioniert, weil ihm das Raum gibt und Begrenzung zugleich ist. Festhalten mit Tusche und Pinsel, doch ohne Denken, nur dem spontanen Sein folgend. Der Hand, die malt und zeichnet und formt. Ungedachte Worte, nun Zeichen auf dem Papier. Die später bei Nacht oder Tag manches Gedicht enthüllen beim Weiterfragen nach dem: Woher und wohin und wie weit das Leben wohl reicht. Es ist eine Reise mit unbekanntem Ziel, doch klarem Weg: Nie aufzuhören, an die seelisch-geistige Tür des Betrachters zu klopfen, anzurühren, zu berühren mit der eigenen ehrlichen und authentischen Kunst.
Susan Butti-Stamm
Die Wortjongleurin
Oben: Der Weg, 200 x 100 cm, Teil eines Triptychons, 2020 Unten: Ephides, 113 x 210 cm, 2020 133
Mit 70 fliege ich auf den Mond!
Heinrich Hugenschmidt ist promovierter Ökonom, war CEO einer Grossbankentochter, gehört zu den Pionieren des nachhaltigen Finanzgeschäfts und war im Steuerungsauschuss Finanzinstitute des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Er berät vermögende Privatanleger, Stiftungen und Family Offices. Kontakt: Heinrich.Hugenschmidt@insead.edu 134
Zwei Wealth
Der Hoffnungsvolle
Was macht mein Leben reich? Text von Heinrich Hugenschmidt, Porträt: Denise Ackermann
Was macht mein Leben reich? Was für eine mächtige Frage. Und eine, die einem Respekt einflössen kann. Ist doch mit «reich» eine Vielzahl von Konstrukten verbunden: finanzieller Reichtum, innerer Reichtum, sozialer Reichtum und nicht zuletzt Fragen zur Verteilung und Gerechtigkeit. Ganz zu schweigen von den individuell unterschiedlichen Präferenzen bezüglich der Ausprägungen von Reichtum. Oft geht es dabei um eine Ansammlung von Besonderheiten. Diese können greifbar (z.B. «eine reiche Ernte») oder immateriell (z.B. «ideenreich»), erstrebenswert oder abzulehnen («schreckensreich») sein.
Hoffnung macht uns bereits heute stark! Dem stelle ich eine dynamischere Betrachtung zur Seite. Reichtum nicht verstanden als eine Ansammlung von Bestehendem, sondern als Potential für die Zukunft. Eine wichtige Voraussetzung für diesen Reichtum ist die Akzeptanz von Hoffnung als zentralem Bestandteil eines reichen Lebens. Denn die Bedeutung der Hoffnung ist nicht zu unterschätzen. So hat die antike Mythengestalt, der Halbgott Prometheus, den Menschen nicht nur das Feuer geschenkt, also die Möglichkeit, die Natur mit Technik nach ihren Wünschen umzugestalten, sondern auch etwas anderes, das vielfach übersehen wird: Nämlich zuerst, noch vor dem Feuer, gab er den Menschen die Hoffnung, genauer: die «blinde Hoffnung». Prometheus: Dass ihren Tod die Sterblichen voraussahn, hob ich auf. Chorführerin: Indem du welches Mittel gegen diese Krankheit fandst? Prometheus: Ich siedelte in ihnen blinde Hoffnung an. Chorführerin: Damit beschertest du den Menschen grossen Nutzen.* Diese unbegründete Hoffnung auf eine bessere, reichhaltigere Zukunft macht uns zum Menschen. Eine Personifizierung dieser Haltung ist der reiche Unternehmer Richard Branson, der hoffnungsfroh immer wieder Unternehmen angeht, die von vielen als hoffnungslos angesehen werden. Zuletzt sein tollkühner Flug ins Weltall. Früher den mächtigsten und innovativsten Staaten vorbehalten, ist dieser seit Richard Branson für alle, die es sich leisten können, zugänglich. Das gibt auch mir Hoffnung, dass die Zukunft noch mehr birgt; mehr als ich mir realistischerweise vorstellen kann. Vor uns allen liegt ein reicher Schatz an Möglichkeiten. Vielleicht fliege ich also mit 70 zum Mond. Aus heutiger Sicht scheint das absurd zu sein. So vieles spricht dagegen: Kosten, Risiken, Gesundheit usw. Aber ich bin überzeugt, was gestern Milliardären und Spinnern vorbehalten war, wird in Zukunft fast zum Alltag gehören. Dabei will ich nicht sagen, dass die Hoffnung ein Ausweichen auf Träume und zukünftige Luftschlösser ist. Ganz im Gegenteil. Hoffnung wirkt sofort. Sie beschert uns bereits eine reichhaltigere Gegenwart. Die Hoffnung bereichert mein individuelles Hier und Jetzt. Die eigentliche Bedeutung der Hoffnung liegt ja nicht darin, dass sich das Erhoffte in der Zukunft ereignen wird, sondern darin, dass diese Hoffnung im Hier und Jetzt Auswirkungen hat. Sie erlaubt uns reichhaltigere Möglichkeiten zu sehen und unser heutiges Handeln auf diesen Reichtum auszurichten. Wir mögen uns im Alltag mit schwierigen Situationen konfrontiert sehen und deswegen die Augen vor dem Reichtum an Möglichkeiten verschliessen. Wenn wir die Hoffnung in unsere Wahrnehmung integrieren, kann sich alles ändern. Das Leben ist, wie es ist, aber die Hoffnung macht uns bereits heute stark. Sie hilft uns in neuen Möglichkeiten zu denken - und neue Möglichkeiten machen uns reich. * Zitiert aus der neuen Übersetzung von Kurt Steinmann: Aischylos, Der gefesselte Prometheus, Ditzingen 2020, S. 29
Der Beirat von ZWEI Wealth hat sich die allumfassende Frage «Was macht mein Leben reich?» gestellt - und befindet sich nun auf Spurensuche nach der Antwort. Dazu wurden ganz unterschiedliche Persönlichkeiten gebeten, sich in Form eines Gastbeitrags dieser Frage anzunehmen. Sie sind nachzulesen auf dem Blog www.zwei-wealth.ch/reich. Die ersten 24 Beiträge können Sie bei ZWEI Wealth als Sammelwerk bestellen.
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Über ZWEI Wealth ZWEI Wealth wurde 2014 von Prof. Dr. Klaus Wellershoff und Patrick Müller gegründet. Heute ist ZWEI Wealth das grösste von Banken und Vermögensverwaltern unab hängige Ecosystem in der Vermögensverwaltung.
Für unsere Kunden haben wir bereits mehr als 400 Banken und Vermögensverwalter überprüft und evaluiert. Die besten und passendsten Leistungen werden in dieser Studie vorgestellt. Gerne überreichen wir Ihnen die Studie. Bestellen Sie diese unter zwei-wealth.ch/heinrich
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KARMA INTERNATIONAL Zeitgenössische Kunst: Brzezanska, Ekblad, Hominal, Rosenkranz, Sauter, Tanaami, u.a. Weststrasse 75, 8003 Zürich, T 043 535 85 91 Mi-Fr 12-18, Sa 12-16 und n.V. info@karmainternational.org, www.karmainternational.org
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SALVADOR DALI «Peristence of Memory», Bronze, Height: 191 cm GALERIE ALEXANDER E. RÄBER
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ART SELECTION, HANS PETER & SUSANNE GILG Junge, vorwiegend abstrakte Kunst - Kunsthandel Aragó, Tinguely, van der Ster u.a. Weinbergstrasse 93, 8802 Kilchberg, M 079 356 93 30 Nur nach Vereinbarung artselection@bluewin.ch, www.artselection.ch
GALERIE CLAUDINE HOHL Zeitgenössische Schweizer Kunst, konkret, abstrakt, figurativ, etablierte KünstlerInnen und Neuentdeckungen Am Schanzengraben 15, 8002 Zürich, T 044 202 72 43 Mi und Fr 15-18, Sa 13-15 oder n.V. claudinehohl@hotmail.com, www.galerieclaudinehohl.ch
ART STATION ISABELLA LANZ Galerie für zeitgenössische Kunst Hochstrasse 28, 8044 Zürich, T 043 343 99 44 Mi-Fr 14-19, Sa 12-17 und n.V. info@artstation-zuerich.ch, www.artstation-zuerich.ch
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GALERIE SYLVA DENZLER Galerie für zeitgenössische Schweizer Kunst Gemeindestrasse 4, 8032 Zürich, T 043 268 43 83 Mi-Fr 14-18.30, Sa 14-16 und n.V. galerie@sylva-denzler.ch, www.galerie-sylva-denzler.ch DIERKING - GALERIE AM PARADEPLATZ Gegenständliche Kunst mit Schwerpunkt Schweiz Bleicherweg 3, 8001 Zürich, T 044 221 51 21 Di-Fr 12-18.00, Samstag und übrige Zeit n.V. office@dierking.ch, www.dierking.ch
GALERIE KORNFELD ZÜRICH Klassische Moderne Titlisstrasse 48, 8032 Zürich, T 044 251 03 60 Öffnungszeiten nach Vereinbarung galerie@kornfeld.ch, www.kornfeld.ch GALERIE LANGE + PULT Bourgeat, Da Mata, Dussoix, Feuz, Mercier, Rittener, Reist, Schramm, Stoffel, Ullrich u.a. Rämistrasse 27, 8001 Zürich, T 044 212 20 00 Di-Fr 11-18.30, Sa 11-17 info@langepult.com, www.langepult.com KUNSTWARENHAUS NEUMARKT Junge Nachwuchstalente der kulturellen Untergrundszenen Zürichs, Berlins und Londons Neumarkt 6, 8001 Zürich, T 044 501 88 18 Di-Fr 11-18.30, Sa 11-17 info@kunstwarenhaus.ch, www.kunstwarenhaus.ch LAZERTIS GALERIE Bonfanti, Castellani, Dorazio, De Clercq, D’Oora, Di Robilant u.a. Universitätsstrasse 9 + 21, 8006 Zürich, T 044 261 14 13 Di-Fr 12-18.30, Sa 12-16 und n.V. www.lazertisgalerie.ch MAI 36 GALERIE Internationale zeitgenössische Kunst: Ackermann, Baldessari, Balkenhol, Fries, Mapplethorpe, McBride, Mullican, Ruff, Weiner u.a. Rämistrasse 37, 8001 Zürich, T 044 261 68 80 Di-Fr 11-18.30, Sa 11-16 mail@mai36.com, www.mai36.com GALERIE MARK MÜLLER Zeitgenössische Kunst: Bandau, Baudevin, Baumann, Boller, Brandmeier, Frei, Gritsch, Grosse, Hafif, Hollingsworth, Lieber, Marioni, Millar, Morellet u.a. Hafnerstrasse 44, 8005 Zürich, T 044 211 81 55 Mi-Fr 12-18, Sa 11-16 mail@markmueller.ch, www.markmueller.ch GALERIE ORLANDO GMBH Klassische Moderne - Russische, osteuropäische, deutsche und schweizerische Avantgarde: Amiet, Barlach, Exter, Itten, Kirchner, von Jawlensky, Kljun, Larionow, Lissitzky, Macke, Malewitsch, Marc, Popowa, Puni, Rodtschenko, von Werefkin Dreikönigstrasse 12, 8002 Zürich, T 043 497 24 82 Mo-Fr 10-12.30 / 14.30-18.30, Sa 11-16 galerie@orlando-gmbh.ch, www.orlando-gmbh.ch GALERIE BOB VAN ORSOUW Zeitgenössische Kunst: Akakçe, Akkerman, Araki, Eloyan, Moriyama, Neto, Opie, Schnider u.a. Rainstrasse 36, 8038 Zürich, T 044 273 11 00 Only by appointment mail@bobvanorsouw.ch, www.bobvanorsouw.ch GALERIE FRANCESCA PIA Bayrle, Dafflon, Decrauzat, Godinat, Grigely, Guyton, Koether, Serralongue, Shrigley, Tatham u.a. Limmatstrasse 268, 8005 Zürich, T 044 271 24 44 Di-Fr 12-18, Sa 11-17 info@francescapia.com, www.francescapia.com GALERIE EVA PRESENHUBER Zeitgenössische Kunst: Aitken, Carron, Donnelly, Gordon, Handforth, Lord, Tim Rollins and K.O.S., Eva Rothschild, Shearer, Smith u.a. Zahnradstrasse 21, 8040 Zürich, T 043 444 70 50 Di-Fr 10-18, Sa 11-17 info@presenhuber.com, www.presenhuber.com
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Zurcher Galerien und Museen
GALERIE PROARTA AG Klassische Moderne & zeitgenössische abstrakte Kunst: Arp, Calder, Delaunay, Francis, Honegger, Jenkins, Lohse, Knoebel, Komarin, Miró, Poliakoff, Shin, Tress, Voss u.a. Bleicherweg 20, 8002 Zürich, T 044 202 02 02 Di-Fr 11-18, Sa 11-16 proarta@proarta.ch, www.proarta.ch
MUSEEN UND AUSSTELLUNGSRÄUME
GALERIE RÖMERAPOTHEKE Zeitgenössische Kunst: Cienski, Gähler, Gunstheimer, Kettner, Joly, Suerkemper, Villiger, Vanhöfen, Weihrauch u.a. Rämistrasse 18, 8001 Zürich, T 043 317 17 80 Mi-Fr 14-18.30, Sa 12-16 gallery@roemerapotheke.ch, www.roemerapotheke.ch
GRAPHISCHE SAMMLUNG DER ETH Die Sammlung umfasst Druckgraphik alter Meister: von Schongauer, Dürer, Rembrandt, Piranesi bis Goya, Schweizer Druckgraphik und Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts: von Bernhard Luginbühl, Dieter Roth, Franz Gertsch bis Andy Warhol Rämistrasse 101, 8092 Zürich, T 044 632 40 46 Mo-Fr 10-17, Mi 10-19 www.gs.ethz.ch
GALERIE ROSENBERG Dufourstrasse 169, 8008 Zürich, T 044 311 79 52 Do-Fr 14-18, Sa 12-16 und n.V. info@galerie-rosenberg.ch, www.galerie-rosenberg.ch SAM SCHERRER CONTEMPORARY Steinacher, Czerwinski, Salzmann, Muff Kleinstrasse 16, 8008 Zürich, T 044 260 44 33 Do-Fr 14-18, Sa 12-16 und n.V. art@samscherrer.ch, www.samscherrer.ch ALEX SCHLESINGER Anderes, Bittersohl, Fabrikant, Häsli, Hasse, Jaccard, Jenzer, Käser, Mars, Pocci, Tschudi, Weber, Winter u.a. Tödistrasse 48, 8002 Zürich, T 043 233 92 93 Do-Fr 13-18, Sa 12-16 und n.V. info@galas.ch, www.galas.ch SEMINA RERUM - IRÈNE PREISWERK Malerei, Fotografie, Installation, Video: Fuchs, Danuser, Evers, Fujii, Good, Jedlicka, Kappeler, Steffensen, Strba, Varady, Widauer u.a. Konkordiastrasse 13, 8032 Zürich, T 044 251 26 39 Nach Vereinbarung mail@seminarerum.ch, www.seminarerum.ch GALERIE NICOLA VON SENGER AG Zeitgenössische Kunst - Fotografie & neue Medien: Ballen, Berkhemer, Breuning, Gelitin, Motti, Parr, Rodgers, Sala, Sassolino u.a. Limmatstrasse 275, 8005 Zürich, T 044 201 88 10 Di-Fr 11-18, Sa 11-17 info@nicolavonsenger.com, www.nicolavonsenger.com GALERIE ERICH STORRER Zeitgenössische Kunst: Damisch, Egl, Horsky, Joy, MacKendree, Pils, Rotterdam, Wortelkamp Scheuchzerstrasse 25, 8006 Zürich, T 044 362 73 14 Offen nach Vereinbarung contact@galeriestorrer.com, www.galeriestorrer.com THE TRACE GALLERY Lowbrow, Pop Surrealism and Contemporary Art from outside the institutions Militärstrasse 76, 8004 Zürich, T 044 240 00 60 Mi-Fr 11-19, Sa 11-17 und n.V. info@thetrace.ch, www.thetrace.ch GALERIE ANDRES THALMANN Internationale zeitgenössische Kunst sowie etablierte Schweizer Künstler und Jungtalente Talstrasse 66, 8001 Zürich, T 044 210 20 01 Mo-Fr 11-18.30, Sa 11-16 und n.V. galerie@andresthalmann.com, www.andresthalmann.com ANNEMARIE VERNA GALERIE Zeitgenössische Kunst nach 1960: Calderara, Christen, Egan, Flavin, Francisco, LeWitt u.a. Neptunstrasse 42, 8032 Zürich, T 044 262 38 20 Mi-Fr 14-18.30, Sa 11-14 office@annemarie-verna.ch, www.annemarie-verna.ch GALERIE VON VERTES Klassische Moderne, Impressionismus, dt. Expressionismus, Ecole de Paris, Kunst nach 1945: Bonnard, Calder, Feininger, Giacometti, Hirst, Kandinsky u.a. Bahnhofstrasse 16, 8001 Zürich, T 044 211 12 13 Ausstellungen n.V. geöffnet, Bürozeiten 10-18 info@vonvertes.com, www.vonvertes.com
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MUSEUM BELLERIVE Seit 1968 Kunstgewerbesammlung des Museums für Gestaltung Zürich, angewandte Kunst im Schweizer Unikat- und Kleinserienbereich Höschgasse 3, 8008 Zürich, Di-So 10-17 www.museum-bellerive.ch
Frank Joss, Bretagne GALERIE ALEXANDER E. RÄBER
VILLA GRISEBACH AUKTIONEN AG Bahnhofstrasse 14, 8001 Zürich, T 044 212 88 88 FABIAN & CLAUDE WALTER GALERIE Neue Tendenzen der internationalen Gegenwartskunst: Braas, Burkhard, Denzler, Hebeisen, Helbling, Huelin, Iinuma, Oppenheim, Stepanek, Maslin, Strba, Suermondt, u.a. Rämistrasse 18, 8001 Zürich, T 044 440 40 18 Mi-Fr 14-18.30, Sa 12-16 galerie@fabian-claude-walter.com, www.fabian-claude-walter. com GALERIE BRIGITTE WEISS Zeitgenössische Kunst Müllerstrasse 67, 8004 Zürich, T/F 044 241 83 35 Di-Fr 11-18, Sa 11-17 brigitteweiss@bluewin.ch, www.likeyou.com/brigitteweiss WELTI MODERN ART Kunst des 20. Jahrhunderts - Schweizer Kunst, Klassische Moderne, Internationale Kunst: Arp, Beckmann, Beuys, Braques, Chagall, Chillida, Derain, Dix, Giacometti, Kirchner, Moore, Picasso, Polke, Schmidt-Rottluff, u.a. Mythenquai 20, 8002 Zürich, T 044 202 40 41 Offen nach Vereinbarung galerie@rwma.ch, www.rwma.ch GALERIE WIDMER AUKTIONEN AG Papierarbeiten des 19. und 20. Jh. und Schweizer Kunst: Delacroix, Cézanne, Amiet, Giacometti, Vallotton, u.a. Kirchgasse 33, 8001 Zürich, T 043 343 90 33 Mi-Fr 12-18 und n.V. mschoeb@galeriewidmer.com, www.galeriewidmer.com GALERIE & EDITION STEPHAN WITSCHI Gegenwartskunst aus der Schweiz, USA & Afrika: Camenisch, Güdemann, Honegger, Kröning, Lee, Marty, Ott, Radelfinger, Schreiber, Witschi, Wyss Zwinglistrasse 12 (Hof), 8004 Zürich, T 044 242 37 27 Mi-Fr 14-18, Sa 14-17 galerie@stephanwitschi.ch, www.stephanwitschi.ch ANTIQUARIAT & GALERIE GERHARD ZÄHRINGER Spezialgebiete: Kunstdokumentation, Oeuvre-Kataloge, Fotografie, Bibliophilie, illustrierte Bücher und Buchkunst des 20. Jahrhunderts, Handpressdrucke, Künstlergraphik, Mappenwerke, Zeichnungen, Bilder, japanische Farbholzschnitte Permanent: Beyerle, Godel, Holländer, Mamtani, Naegeli, Schwarz, Zylla, u.a. Froschaugasse 5, 8001 Zürich, T 044 252 36 66 Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 10-16 und n.V. zaehringer@sunrise.ch, www.zaehringer-zuerich.com GALERIE ZIEGLER SA Adler, Agam, Arp, Bill, Caro, Fedier, Gerber, Gugelmann, Held, Huot, Jensen, u.a. Rämistrasse 34, 8001 Zürich, T 044 251 23 22 Mi-Fr 13-18, Sa n.V. z1@galerieziegler.ch, www.galerieziegler.ch
HAUS KONSTRUKTIV Wechselausstellungen zu konstruktiver und konkreter Kunst Selnaustrasse 25, 8001 Zürich, T 044 217 70 80 Di und Do-So 11-17, Mi 11-20 info@hauskonstruktiv.ch, www.hauskonstruktiv.ch HELMHAUS Zeitgenössische Kunst, hauptsächlich von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern oder von Kunstschaffenden, die in der Schweiz leben Limmatquai 31, 8001 Zürich, T 044 251 61 77 Di-So 10-18, Do 10-20 www.helmhaus.org KUNSTHALLE ZÜRICH Wechselausstellungen internationaler Gegenwartskunst Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 272 15 15 Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa-So 11-17 www.kunsthallezurich.ch KUNSTHAUS ZÜRICH Bedeutendste Sammlung von Alberto Giacometti, mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder, niederl. und ital. Barock, Höhepunkte der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jh, berühmteste Werkgruppe von Johann Heinrich Füssli und Ferdinand Hodler, der Zürcher Konkrete Richard Paul Lohse, junge Schweizer Künstler Pipilotti Rist, Peter Fischli, David Weiss. Internat. Schwerpunkte: Munch, Picasso, Kokoschka, Beckmann, Corinth, Monet, Rothko, Merz, Twombly, Beuys, Bacon, Baselitz Heimplatz 1, 8001 Zürich, T 044 253 84 84 Di/Fr-So 10-18, Mi/Do 10-20, Montag geschlossen www.kunsthaus.ch KUNSTRAUM WALCHETURM Unabhängige Kunstplattform für nationale und internationale zeitgenössische KünstlerInnen Kanonengasse 20, 8004 Zürich, T 043 322 08 13 Ausstellungen: Mi-Fr 14-18, Sa 14-17 www.walcheturm.ch MIGROS MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 277 20 50 Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa und So 10-17 www.migrosmuseum.ch MUSEUM FÜR GESTALTUNG ZÜRICH Design, visuelle Kommunikation, Architektur, Fotografie, Kunst, Neue Medien Toni-Areal / Pfingstweidstr. 96, 8005 Zürich, T 043 446 67 67 Di-So 10-17, Mi 10-20 www.museum-gestaltung.ch MUSÉE VISIONNAIRE Museum für Art Brut und Outsider Art Predigerplatz 10, 8001 Zürich, T 044 251 66 57 Mo-Sa 14-18, jeden 18. im Monat von 18-22 www.museevisionnaire.ch MUSEUM RIETBERG ZÜRICH Kunst aus Asien, Afrika, Amerika & Ozeanien Gablerstrasse 15, 8002 Zürich, T 044 206 31 31 Di-So 10-17, Mi und Do 10-20 www.rietberg.ch SHEDHALLE ROTE FABRIK Wichtiger Referenzpunkt einer experimentellen, gesellschaftskritischen und zeitgenössischen Kunstpraxis Seestrasse 395, 8038 Zürich, T 044 481 59 50 Mi-Fr 13-18, Sa und So 12-18 www.shedhalle.ch
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