Magazine Zürcher Bahnhofstrasse 2/15

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ZÜRCHER BAHNHOFSTRASSE

Meisterwerke

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Inhalt

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Editorial

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Essay

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Max Küng über kleine Teile und das grosse Ganze

Fotografische Meisterwerke

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Mirjam Klukas und Stephan Schachers Bilder fesseln das Auge wie Symphonien das Ohr

Elger Esser

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Landschaften meisterlich in Szene gesetzt

Interior Design

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Iria Degen auf der Suche nach Harmonie

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Stimmenzauber

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Imany – vom Topmodel zur Sängerin

Die göttliche Marchesa

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Luisa Casati – ein lebendes Kunstwerk

The Total Look

88

Von Supermarkt bis Windkanal

Kunst

105

Zürcher Galerien und Museen

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Impressum HER AUSGEBER Frank Joss Communications, Albisstrasse 3, 6003 Zug, T +41 44 253 91 91, F + 41 44 253 91 93, E-Mail: contact@frankjoss.ch CHEFREDAKTORIN Anka Refghi – KONZEPT & ARTWORK Frank Joss – ARTWORK Lionel Buettner – INSER ATE Frank Joss Communications – DRUCK werk zwei, Print + Medien Konstanz GmbH – PATRONAT Vereinigung Zürcher Bahnhofsstrasse – COVERFOTO © Mirjam Kluka

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Editorial

B

«Liebe zur Schönheit ist Geschmack. Das Schaffen von Schönheit ist Kunst» schrieb einst der US-amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson (1803–1882). Mag die Betrachtung und die Beurteilung eines Meisterwerks durch die eigene Brille des Lebens gefärbt sein, so ist doch allen Meisterwerken eines gemein: die Leidenschaft, mit der sie erschaffen wurden. In diesem Sinne haben wir die vorliegende Ausgabe den Meisterwerken des Lebens gewidmet und sind ihnen in jeglicher Couleur begegnet. So zum Beispiel in den Projekten der Zürcher Interior Designerin Iria Degen, die Verleger Frank Joss ebenso zum Gespräch getroffen hat wie den bekannten Fotografen Elger Esser, der Landschaften meisterlich in Szene setzt. Begeistert haben uns auch die Gesamtkunstwerke der Fashionshows grosser Couture-Häuser, die den linearen Laufsteg verlassen haben und mit komplexen räumlichen Konstrukten ganze Welten entstehen lassen, in denen Mode erlebt statt nur gesehen werden kann. Schon längst ist auch unsere Bildstrecke zur liebgewonnenen Tradition geworden. Mit ihren fotografischen Meisterwerken verführen diesmal der Ausnahmefotograf Stephan Schacher, der in New York und Zürich lebt, und die erfolgreiche Zürcher Fotografin Mirjam Kluka, die mit ihrem kunstvollen Origami-Projekt unsere Herzen im Sturm erobert hat. Und manchmal ist es der Mensch selbst, der zum Meisterwerk wird. So wie die göttliche Marchesa Luisa Casati, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihrer bizarren Erscheinung und ihrem skandalösen Lebensstil zum lebendigen Kunstwerk und zur Muse von über hundert Künstlern wurde. Oder Imany, die franco-komorische Sängerin, die als Topmodel in New York arbeitete, bevor sie ihren Traum vom Singen wahrmachte und seitdem die Menschen mit ihrer unbeschreiblichen Stimme und Schönheit verzaubert. Und am Ende bleibt festzuhalten, dass, ob man ein Meisterwerk erschafft oder sein Leben als Meisterwerk lebt, es immer darum geht, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht die Kopie eines anderen zu sein.

Anka Refghi Chefredaktorin 5

Frank Joss Herausgeber



Text: Max Küng Illustrationen: Lionel Buettner

Kleine Teile, das grosse Ganze

Die Uhr schläft in der Nachttischschublade. Manchmal

haben sie sogar selber gekauft, vom eigenen Geld eventuell

nehme ich die Uhr hervor und betrachte sie. Sie liegt gut in

sogar, die wenigsten aber können behaupten, sie hätten die

der Hand, hat ein schönes Gewicht. Eine spezifische Schwere,

Uhr selbst gebaut.

die sagt: Ich bin etwas wert. In der Regel trage ich keine Uhr, denn ich vergesse gerne die Zeit und versuche, ihrem

Und so sass ich dann in der Werkstätte an einem seltsamen

Diktat zu entkommen. Deshalb liegt die Uhr zurzeit auch in

grünen Tisch. Ein Tisch mit ledernen Armauflagen, er war

der Nachttischschublade. Ich sehe sie mir aber immer gerne

ungewöhnlich hoch, die Arbeitsfläche lag direkt unter meiner

an, betrachte sie aus verschiedenen Winkeln, denn es ist nicht

Nase. Und da war eine Lupe, die ich vor mein rechtes Auge

einfach bloss eine Uhr. Sie ist mehr als bloss ein Zeitanzeige-

klemmen konnte, um die Dinge besser zu sehen, denn es

system; und sie ist kein Statussymbol, sie hat einen anderen

ging um kleine Dinge, sehr, sehr kleine Dinge. Meine

Wert. Sie erinnert mich daran, dass Dinge möglich sind, dass

Werkzeuge waren zwei Schraubenzieher, eine Pinzette,

man Dinge tun kann, wenn man will, denn: Ich hatte sie

ein Holzstift und eine Art Käseglocke aus Kunststoff, die

zusammengebaut. Die Uhr ist schön von vorne, aber sie ist

selbstverständlich keine Käseglocke war, sondern der

auch schön von hinten. Dank eines Glasbodens kann man in

Ort, wo man die Dinge verstauen konnte, ohne dass sie

ihr filigranes Innenleben blicken. Und blicke ich dort hinein,

verschwanden, was kleine Dinge doch gerne tun, dann und

dann staune ich immer wieder, dass meine ungeschickten

wann. Und man weiss ja: Immer sind die allerkleinsten

zwei Hände mit den zehn klumpigen Fingern vornedran

Dinge eines grossen Ganzen die wichtigsten Dinge, ohne

imstande gewesen waren, diese Uhr zu bauen. Dass ich fähig

die nichts funktioniert. Nichts.

gewesen war, etwas zu tun, von dem ich zuvor keinerlei Ahnung gehabt hatte. Und dann finde ich jeweils: Wenn

Um Dinge zu schaffen, von denen man keinen Schimmer

man eine Uhr bauen kann, mit eigenen Händen, dann kann

hat, dafür braucht es einen Lehrmeister. Mein Lehrmeister

man vielleicht nicht alles erreichen, aber doch ziemlich viel.

damals war streng, denn Disziplin ist selbstverständlich unabdingbar beim Erlernen des Unbekannten. «Niemals

Die Uhr hatte ich an einem Samstagnachmittag zusammen-

etwas mit den Fingern anfassen! Niemals! Und Arme immer

gebaut in der Werkstätte eines renommierten Zürcher

auf dem Tisch aufstützen – nicht wie daheim beim Essen.»

Uhrenladens, der solche Kurse anbietet. Ich hatte gedacht:

Und so war meine Nase fast auf der Tischplatte, die Lupe

Viele Menschen tragen schöne Uhren, manche von ihnen

am Auge, und ich kam gut voran mit der Arbeit mit Pinzette

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«Flow kann als Zustand beschrieben werden, in dem Aufmerksamkeit, Motivation und die Umgebung in einer Art produktiven Harmonie zusammentreffen. … Flow ist eine Form von Glück, auf die man Einfluss hat.» DAS PERFEKTE GLÜCK ALSO.

und Schraubenziehern – bis ich ein bisschen zu viel oder zu

feine Sache. Das erfuhr ich spätestens, als ich die Zeiger

wenig Druck auf die Pinzette gab, als ich damit eine Mini-

zu montieren versuchte. Fingerspitzengefühl ist ein Wort,

schraube heben wollte, schon spickte die Schraube davon. Sie

das man gerne für dies und jenes verwendet, aber hier

spickte an meine Brille, von da an die Arbeitslampe, an die

erfuhr man, was es wirklich heisst. Und war der Zeiger, dünn

Decke, nochmals an den Lampenschirm, um schliesslich –

wie Haar, endlich an seinem für ihn bestimmten Ort, galt

als wäre sie dressiert wie ein Zirkusfloh – in die Schale

es, ihn zu fixieren. Und eben dort brauchte es dann wieder

zurückzufallen. Ich wusste: Beim nächsten Mal würde ich

Kraft, aber nicht zu viel, sonst wäre der Zeiger krumm – und

nicht so viel Glück haben, die Schraube würde auf Nimmer-

was krumm ist, das ist kaputt. (Die ersten vermurksten drei

wiedersehen in der Tiefe des Raumes verschwinden. Also

Zeiger übergab mir am Ende der strenge Lehrmeister nicht

konzentrierte ich mich.

ohne Lächeln als zusätzliches Andenken.)

Ich lernte Wörter wie «Zifferblattschellen» und «Stunden-

Stück für Stück entstand die Uhr. Bald fehlte nur noch die

rohr» kennen, sah, wie ein Zifferblatt von hinten aussieht,

Aufzugswelle, an deren äusserem Ende die Krone fixiert

und lernte, dass die Wahl des richtigen Werkzeugs ent-

werden musste, mit der man die Uhr richten und stellen

scheidend sein kann. Ein Schraubenzieher etwa darf nicht

kann. Es dauerte wohl drei Stunden, bis die Uhr fertig war.

zu gross sein und nicht zu klein. Ist er zu gross, besteht die

Drei Stunden konzentrierte Arbeit. Es gibt in der Psychologie

Gefahr, sich mit unschönen Kratzern auf dem Werk zu

einen Begriff namens «Flow». Er bezeichnet das Gefühl der

verewigen. (Das ist der Nachteil des Vorteils des Glasbodens

völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit. Ein

einer Uhr: Man sieht jede Schlampigkeit.) Ist er zu klein,

Psychologe mit einem Namen, der kompliziert ist wie ein Uhr-

ruiniert man die zu schraubende Schraube. Und nur mit

werk, nämlich Mihály Csikszentmihályi, schrieb: «Flow kann

Gefühl geht es, der Einsatz von Kraft ist hier eine heikle,

als Zustand beschrieben werden, in dem Aufmerksamkeit,

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Motivation und die Umgebung in einer Art produktiven Harmonie zusammentreffen.» Und: «Flow ist eine Form von Glück, auf die man Einfluss hat.» Das perfekte Glück also. Und diesen glückseligen Zustand hatte ich erreicht nach eben diesen drei Stunden, als die Uhr am Ort ihrer Bestimmung angekommen war: meinem Handgelenk. Sie war eben noch frisch geölt worden, ich hatte sie gerichtet und auf ihre Wasserdichte geprüft sowie auf ihre Ganggenauigkeit in allen Lagen. Am Handgelenk wurde sie nun durch die Bewegung meines Armes zum Leben erweckt, sie lief und sie tickte, tickte so leise, dass die groben Ohren von uns Menschen sie nicht hören konnten. Ausser man hielt sich die eben geborene Uhr dicht ans Ohr und lauschte dem metallischen Trippeln, dem Zusammenspiel all dieser kleinen Teile in dem Gehäuse, mit denen ich nun per Du war. Daran denke ich, wenn ich die Uhr aus der Nachttischschublade hole und sie betrachte. Ich habe in das Innere gesehen, und mehr noch: Ich habe es erfahren. Ich weiss, was dort drinnen vor sich geht: ein Spektakel, Sekunde für Sekunde, den ganzen Tag und die ganze Nacht. Immer und ewig. Und ich denke, wenn man eine Uhr zusammenbauen kann, eine Uhr, die funktioniert, die läuft, die robust ist und einen überleben wird, die man seinen Kindern vererben kann, dann ist man zu vielem fähig. Zu vielen kleinen Dingen, die das Leben zu dem machen, was es ist: ein Meisterwerk, einem Uhrwerk nicht ganz unähnlich, das läuft und läuft und läuft und läuft.

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Mirjam Kluka lebt und arbeitet in Zürich, Prag und Hamburg

Einen Moment einfangen und festhalten zu können – das faszinierte Mirjam Kluka bereits als Kind. Aus diesem Grund fing sie vor 16 Jahren an zu fotografieren. Heute arbeitet die Schweizerin mit tschechischen Wurzeln vor allem in Zürich, Prag und Hamburg als Porträt-, Mode- und Reportagefotografin. Ihre Bilder sind reduziert, subtil und klar. Sie sollen ihre Sicht auf die Welt wiedergeben und die Schönheit der Dinge aufzeigen. Dabei verliebt sie sich nicht selten in diese Schönheit. Ihren Beruf empfindet sie deshalb als emotionales Handwerk.

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Berauschend sinnlich und mitreissend ehrlich offenbart die Fotografie die Magie des Moments. A n k a

R e f g h i





Geboren 1965 in Washington D.C., verbrachte Stephan Schacher seine Jugend in der Heimat seiner Eltern, in der Schweiz. Nach dem Abschluss der Schulzeit zog es ihn 1985 wieder in die USA, wo er sich ab 1987 am renommierten Art Center College of Design in Pasadena zum Fotografen ausbilden liess. Heute gehört Stephan Schacher – seines Zeichens Jet-Set-Zigeuner – zu den weltweit gefragtesten Fotografen, dessen Linse bereits Grössen wie Charlotte Rampling, Hugh Jackman oder Ewan McGregor vertrauten. Als Werbefotograf für weltweite Kampagnen renommierter Kunden und für die Realisierung seiner erfolgreichen Fotobücher bereiste er schon sechs Kontinente und die Hälfte aller Länder der Welt. Stephan Schacher ist immer auf der Suche nach dem Moment der Wahrheit, der Sinnlichkeit – die blosse Oberfläche, das interessiert ihn nicht. Fashion, Landschaft und Kunst vereinen sich in seinen Bildern zu einer verführerischen Dichte, die immer wieder neue Perspektiven offenbart und das Auge zu überraschen vermag.

Stephan Schacher lebt und arbeitet in New York und Zürich

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In Schwarz und Weiss, in Farbe, mal laut, mal leise fesseln Fotografien das Auge wie Symphonien das Ohr. A

n k a R e f

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Elger Essers Bilder atmen die Schönheit der Natur Text: Frank Joss Fotos: Elger Esser / KATZ CONTEMPORARY

Umschmeichelt sein von einer wunderbaren Verlorenheit


Giverny X, Frankreich, 2010 Direktprint, Kupferplatte, versilbert 60 x 75 cm

Eigentlich wissen wir es: In Wirklichkeit ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, von Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten. Nun, die Bilder von Elger Esser holen uns immer wieder ein, kurz bevor wir glauben, der eigenen Erdenschwere so schnell mal entfliehen zu können. Aber hier ist er wieder, dieser Spiegel der Selbsterkenntnis. In Wirklichkeit ist jeder Betrachter beim Anschauen eines Bildes ein Betrachter seiner selbst. Das Werk des Künstlers wird dabei zu einem optischen Instrument, das der Maler dem Betrachtenden reicht, damit er darin erkennen kann, was er in sich selbst wohl nicht hätte entdecken können. Esser erinnert uns an Vergangenes, lässt uns teilhaben an Augenblicken, die für immer mit anderen Eindrücken überlagert schienen. Bei Esser glaubt jeder, diese Motive schon einmal gesehen zu haben: ein verlassenes Haus auf einer winzigen Insel irgendwo vor der französischen Atlantikküste; hereinbrechende Wellen an einer zerklüfteten Küste. Er hinterlässt Erinnerungsfindlinge. Wir lesen diese genüsslich auf, folgen den Spuren früherer Zeiten, rütteln an Erfahrungen, die wir nicht überwunden haben, weil wir sie mit anderen Erfahrungen zugedeckt haben, auch jene, die nicht angenehm und fugenlos in den Selbsterfüllungsapparat passten.


Elger Esser ist einer der bedeutendsten Fotografen Deutschlands. Er wird von Galerien mit imposanten Namen vertreten. Seine Aufnahmen sind in berühmten Museen in New York, Paris oder Amsterdam zuhause. Seine Bildsprache ist eine ganz andere als die seiner Kollegen aus der «Düsseldorfer Schule» von Bernd und Hilla Becher. Während Andreas Gursky,

In ihr steckt mitunter auch eine gewisse Geistesver-

Candida Höfer oder Thomas Struth sich der Moderne

wandtschaft mit Marcel Proust. Es ist das Entdecken und

unterordnen, mit Fokus auf Menschenmassen, Stadtland-

Aufgreifen von einfachen Dingen im Leben, die Sehnsucht

schaften oder andere Erscheinungsformen des Lebens, findet

nach dem Urvertrauen in die Natur, die Elger Esser in

man bei Elger Esser Landschaften früherer Epochen. Wir

Südfrankreich, vorwiegend in der Haute Provence, und an

stehen vor ihnen und spüren, wie wir nach und nach um-

der französischen Atlantikküste zu stillen scheint. In seiner

schmeichelt werden von einer wunderbaren Verlorenheit;

Arbeit ist er unterwegs nach einfachen Fragen an unser

wir hören die Bilder Geschichte atmen. Seine Bilder haben

Dasein: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wo

diesen einzigartigen Zauber des Unzeitgemässen. Folgt

stehen wir im Kontinuum von Raum und Zeit? Er tut es

man dem Weg, den er bereits als Schüler von Bernd Becher

lustvoll und rastlos gleichermassen. Die Bilder vieler zeit-

eingeschlagen hat, stösst man auf Landstriche, endlos weite

genössischer Fotografen werden heute immer häufiger

Wasserlandschaften und auf Orte, die der Zeit entrückt

mit einem «Waschzettel», also einer Bedienungsanleitung

sind – auf Sehnsuchtsorte. Es sind Eindrücke wie aus einem

ergänzt, worin nachzulesen ist, von welchen Stadien des

Tagtraum. Er braucht sie nicht, diese orientierungslos dahin-

Fühlens und Leidens der Künstler im Entstehungsprozess

gleitenden Figuren und Alltagsgesetzmässigkeiten, wie wir

des Bildes umgeben war. Als Käufer hat man das Recht, zu

ihnen in lähmenden Situationen einer Vorstadttristesse

wissen, wie viele Wege ins Herz der Finsternis führen und

begegnen. Seine Fotografie wirkt aus sich heraus lebendig.

wie sich der Künstler seine Abgründe von Seele und Leber geschrieben hat. Essers Bilder brauchen keine Packungsbeilage, die es zu lesen gilt, um sie zu verstehen. «Meine Bilder sollen in Würde altern können.» Elger Essers Kindheit und Adoleszenz war von vielen unterschiedlichen Kulturen und Lebensmodellen geprägt worden. Als Sohn eines deutschen Schriftstellers und einer französischen Pressefotografin ist er in Rom aufgewachsen. «Ich bin mit deutschem Geistesgut gross geworden, aber doch mit einer gewissen italienischen und französischen Seele.» So kommentiert er sein Wesen, das sich auch in einem langen Gespräch nicht einfach dingfest machen lässt, schon gar nicht auf die Schnelle. Seine Bilder erzählen davon. Fastfoodbeziehungen interessieren ihn nicht. Es ist eine entschleunigte Erzählweise. Man kommt nicht umhin, sich hinzusetzen und gut zuzuhören. In seinen Aufnahmen findet man unzählige verborgene Akkorde, die einen nicht so schnell wieder loslassen.


KATZ CONTEMPORARY Talstrasse 83, 8001 Z端rich, Telefon: 044 212 22 00 www.katzcontemporary.com

Combray (Harmas V), Frankreich, 2014 S/W Print, Barytpapier, AluDibond 125 x 155 x 6 cm


Wer sich schon mal ernsthaft an Marcel Proust herangemacht hat, kann von einer Erfahrung erzählen, die wohl viele Proustianer anfänglich gemacht haben: die des Irritiertseins. Im Roman «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» verirrt er sich in einem Labyrinth eigener und fremder Gefühle und Gedanken. Seine Sätze wollen und wollen nicht enden. Dabei sehnen wir uns als Leser doch nur nach Überschaubarkeit. Proust lässt uns in vielen Passagen des Romans entrüstet, genervt und gelangweilt zurück; man möchte das Buch am liebsten in eine Ecke schmeissen. So verpassen wir in der Ablehnung seiner Gedanken einen Weg, auch wenn dieser bisweilen sehr unvernünftig scheint, einen Teil von sich zu gewinnen – oder zurückzugewinnen. Wer will das in einer Zeit, die von uns ein ganz anderes Tempo fordert? In diesem Ansinnen von Marcel Proust liegt vielleicht die Ausdruckskraft der Bilder von Elger Esser. Mit dem Unter34

Giverny IX, Frankreich, 2010 Direktprint, Kupferplatte, versilbert 60 x 75 cm


Nymphéas I & II (Detail), Frankreich, 2010 Direktprint, Kupferplatten, versilbert 40 x 50 cm

schied, dass uns seine Bilder nicht hoffnungslos irritiert zurücklassen. Nein, mit ihnen entsteht, gerade über die einfache und doch so tiefe Darstellungsform, ein Dialog, der uns hoffnungsvoll macht, die Welt mit anderen Augen zu sehen und zu verstehen, dass sie auch ganz anders sein kann. Darauf angesprochen, wie viel von Marcel Prousts «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» in seinen Werken zu finden ist, folgt eine klare Aussage: «Ja, Prousts Gedanken sind für mich Quelle der Inspiration, vor allem die Auseinandersetzung mit der verlorenen Zeit, die fälschlicherweise von vielen Menschen mit der vergangenen Zeit verwechselt wird. Während die verlorene Zeit sich wieder finden oder zumindest neu betrachten lässt, ist die vergangene Zeit unwiederbringlich vorüber. Und damit sind wir bei einem bedeutenden Thema der Kunst und der Frage nach ihrer Vergänglichkeit angelangt. Ich möchte, dass meine Bilder


Tonnay II, Frankreich, 1997 C-Print, DiaSec Face 124,5 x 162 x 5 cm


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schaft, Besessenheit, mit Lust und Liebe gefüllt ist. In seiner Adoleszenz verbrachte er viele Sommer in Soulac im Haus seiner Urgrossmutter. «Die alten Bäume im Garten haben mir jenen Halt gegeben, der in meiner Familie bei zerrütteten Verhältnissen nicht zu finden war.» Wen wundert’s, wenn er sich nun in einer seiner jüngsten Arbeiten mit Insektenforscher Jean-Henri Fabre und dessen Garten in Orange Elger Esser

auseinandersetzt. Die Bilder aus dem Garten lassen uns die Zeit vergessen. Die Bilder atmen das Leben. Allmählich

in Würde altern können. Man kann dies als Maxime meiner

verstehen wir: Eine Stunde ist nicht nur eine Stunde. Sie

Arbeit verstehen. Ihnen kann man nicht ansehen, ob sie

ist eine mit Düften, mit Tönen, mit Wahrnehmungen

heute oder vor 20 Jahren entstanden sind. Auch wenn Jahre

angefülltes Gefäss. Und es wird klar: Was wir die Wirk-

zwischen zwei Bildern mit ein und demselben Motiv liegen,

lichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung und Erinne-

haben sie eines gemeinsam: den Augenblick, in dem ich sie

rung auf der Suche nach Erklärungen für so vieles im Leben.

festhalte, in dem ich bereit war, ihre Geschichte anzuhören,

Eine finden wir in einer Sentenz von Jean-Henri Fabre: «Ich

zu verstehen und weiterzuerzählen. Selbst wenn das foto-

glaube nicht an Gott, ich sehe ihn.» Dies versicherte er im

grafierte Bild immer ein Kind des Augenblicks sein wird,

hohen Alter und seinem nie endenden Staunen vor den

ist der Augenblick gleichzeitig auch Teil eines viel grösseren

Wundern der Natur und ihrer Schönheit.

Zusammenhangs, Teil des Universums. Ein Universum, in dem das Nichterklärbare, das Metaphysische die alles

So geht es uns mit Elger Essers Bildern. Wir betrachten

entscheidende Antriebsfeder dafür bleibt, um genau für

sie und merken: Die Welt kann warten. Die Werke, die in

diesen Augenblick stetig wach zu bleiben, selbst wenn er uns

grosser Anmutung von Frédérique Hutter und ihrem Team

als banal erscheinen mag.» Alles findet, so scheint es einem

in der Galerie Katz Contemporary zu einer Symphonie

bei Elger Esser, in einer Eigenzeit statt, die nur er als solche

phantastique arrangiert worden sind, lassen uns mit einem

empfindet und andere ganz anders spüren mögen.

guten Gefühl zurück; sie verbreiten ansteckend gute Laune. Die Ausstellung ist noch bis 31. Juli in der Galerie Katz

Sein Staunen vor den Wundern der Natur

Contemporary zu sehen.

und ihrer Schönheit Ein längeres Verweilen vor den Bildern von Elger Esser vermittelt uns den Eindruck, einem auf der Spur zu sein, der versucht, der Welt eine eigene Sichtweise zu geben. Er macht es spielerisch, Formen und Muster des Lebens zu erkunden. Er spielt und spricht mit dem, was er sieht, mit dem, was vorhanden ist; nicht mit dem, was vorhanden sein könnte und zu sehen wäre. Man versteht, wenn er sagt: «Wenn ich etwas fotografieren möchte, muss ich mir den passenden Weg suchen. Ich betrachte es nicht als Selbstverständlichkeit, wenn ich als Fotograf die Kamera zur Hand nehme.» Um wie Elger Esser in der Reduktion, in der Einfachheit die unendliche Vielfalt eines Bildes, eines Zustandes zu zeigen, braucht es vielleicht ein biografisches Paket, das mit Frédérique Hutter

Verwunderung, Zäsur, Zerwürfnis, Scheitern, mit Leiden38


Manche Meisterwerke erstrecken sich 端ber sechs Etagen. / Seit 1833 schafft Jelmoli f端r seine Kunden ein einzigartiges Einkaufserlebnis.


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Die INSPIRATION umgibt etwas Magisches. Sie ist lebendig und doch nicht fassbar, nur ein Hauch, eine Eingebung, die Musse und Raum bedarf. Sie ist es, die Grosses schafft, Gedanken befruchtet, Ideen formt und Meisterwerke entstehen lässt. Und sie ist es auch, die seit 1888 in dem Schweizer Traditionsunternehmen Bucherer am Anfang einer jeden SchÜpfung steht.


Text: Anka Refghi Fotos: Bucherer

Bucherer – Die Kunst der Inspiration Ob von der unendlichen Schönheit der Natur, einem Lebensgefühl oder dem Funkeln der kostbaren Edelsteine selbst inspiriert, erschaffen die Schmuckdesigner im Auftrag der Schönheit Preziosen, denen etwas Magisches innewohnt und die ein Leben lang Freude bereiten. Schmuckträume, die zu Beginn auf Papier visualisiert, später von Goldschmieden, Fassern und Polisseuren in dem hauseigenen Atelier in Luzern durch höchste Handwerkskunst zum Leben erweckt werden. Von Kirschblüten und Schwänen Für das frühlingshaft verspielte Collier und den dazugehörenden Ohrschmuck «La Cerise» liess sich Bucherer von der Anmut der Kirschblüten inspirieren. Als Vorbote des Frühlings und als Symbol der wiedererwachenden Natur verzaubert die Kirschblüte den Betrachter mit ihrem zarten Blütenspiel, das in den Preziosen von «La Cerise» auf bezaubernde Weise eingefangen wurde. Aus rosa und weissem Quarz gefertigt, mit Diamanten und naturfarbenen, unbehandelten Saphiren im Innern der Kelche besetzt, entfachen diese kunstvollen Kreationen der Haute Joaillerie wahrlich einen Frühlingszauber, dessen Blütenpracht die Trägerin kaum sinnlicher schmücken

KOLLEKTION «LA CERISE»: COLLIER mit rosafarbenen Saphiren im Rundschliff (total ca. 15.13 ct), Rosaquarzen, Bergkristallen und Brillanten (total ca. 24.79 ct). OHRSCHMUCK mit rosafarbenen Saphiren im Rundschliff (total ca. 2.35 ct), Bergkristallen und Brillanten (total ca. 3.85 ct)


SET «REINE BLANCHE»: COLLIER mit Paraiba-Turmalinen im Marquise- und im Tropfenschliff (total ca. 5.6 ct), Mandaringranat im Fantasieschliff (ca. 1.34 ct) und Brillanten (total ca. 44.97 ct). RING mit Paraiba Turmalin im Oval-Schliff, (ca. total 9.88 ct) und Brillanten (total ca. 2.25 ct). OHRSCHMUCK mit Paraiba-Turmalinen im Marquiseund im Tropfenschliff (ca. 7.11 ct) und Brillanten (ca. 15.81 ct).


könnte. Dem majestätischen Schwan zollt Bucherer in den so prachtvollen wie aufwendig verarbeiteten Geschmeiden des Schmucksets «Reine Blanche» Tribut. Durch den Standort des Luzerner Stammhauses am Schwanenplatz inspiriert, wurden die glanzvollen Unikate mit grösster Liebe und Sorgfalt gefertigt. In seiner Verwandlung vom unscheinbaren Jungtier zum König der Gewässer steht der Schwan für Erhabenheit und Reinheit, die sich in dem funkelnden Collier mit unvergleichlicher Eleganz widerspiegeln. So erinnert die geschwungene Form an die graziöse Biegung des Schwanenhalses, während die Brillanten das reine Weiss des Schwanengefieders und die raren Paraiba-Turmaline im Marquise- und Tropfenschliff das tiefe Blau der Seen symbolisieren. Mit dem an Schwanenflügel erinnernden Ohrschmuck sind die Kreationen von «Reine Blanche» wahrliche Meisterstücke, mit denen der Dame von Welt ein glanzvoller Auftritt auf dem grossem Parkett sicher ist.

Eine sinnliche Ära Für die atemberaubenden Platinringe mit je einem Diamanten im Ovalschliff von über 5 Karat und reichem Brillantbesatz stand den Kreateuren von Bucherer gleich eine ganze Dekade zur Inspiration Pate. Als Hommage an die überschäumende Lebensfreude und die Sinnlichkeit der «Roaring Twenties» entstanden im hauseigenen Atelier in Luzern die schönen Solitärringe, in denen Platin und Diamanten auf nahezu leidenschaftliche Weise miteinander verschmelzen. Mit einer zeitgemässen Neuinterpretation des damaligen Lebensgefühls und des durch seine Eleganz geprägten Art-déco-Stils ist es den Designern gelungen, Schmuckstücke zu kreieren, die auf magische Weise die Energie einer ganzen Epoche in sich tragen. Weiche und fliessende Formen, filigranste Handwerkskunst und funkelnde Diamanten im Pavé-Stil charakterisieren die Diamantringe, deren zentrales Designelement die kunstvoll stilisierte Zahl 8 ist und von dem Gründungsjahr 1888 des Unternehmens abgeleitet wurde. Als strahlender Akzent an schöner Frauenhand getragen, könnten die Wirkung der Diamanten und ihr Spiel mit dem Licht kaum hinreissender sein.

KOLLEKTION «VIVE ELLE»: RING in Platin mit einem Diamanten im Ovalschliff (ca. 5.12 ct) und Brillanten (total ca. 1.11 ct). RING in Platin mit einem Diamanten im Ovalschliff (ca. 5.36 ct) und Brillanten (total ca. 1.92 ct).


Märchenhafte Edelsteine Smaragde, Rubine, Saphire – kaum ein Schatz, eine Legende oder ein Märchen kommt ohne sie aus. Funkelnd und von betörender Schönheit sind sie der Inbegriff von Kostbarkeit und faszinieren seit Menschengedenken. Dank jahrelang gepflegten und auf grossem Vertrauen basierenden Handelsbeziehungen gelingt es den Gemmologen von Bucherer immer wieder, die rarsten und wertvollsten von ihnen für das Traditionshaus zu erwerben. Ihre Farbintensität, Grösse und Seltenheit gereichen den Schmuckdesignern als Inspiration, die atemberaubenden Einzelstücke zu erschaffen, deren Exklusivität einem schon einmal den Atem rauben kann. So auch der Smaragdring in Platin und Brillantbesatz mit seinem komplett naturbelassenen Smaragd von 8.888 Karat aus der Mine Chivor in Kolumbien, aus der weltweit die schönsten Smaragde entstammen, oder die glutrote Schönheit des Rubins aus der Mine Mogok in Myanmar mit einer Schwere von 5.34 Karat. Faszinierend durch seine perfekte Farbe, die er ohne das Zutun von Menschenhand und einzig von der Natur erhielt – ein wahres Prunkstück, das ebenso mit dem Platinum-Award ausgezeichnet wurde wie der Ring von 6.46 Karat in Platin mit Brillanten und kornblumenblauen Saphiren aus Kaschmir in Indien, die als schönste Saphire der Welt gelten.

SMARAGDRING in Platin mit Brillanten: Smaragd (ca. 8.888 ct). RUBINRING in Platin mit Brillanten: Rubin (ca. 5.34 ct). SAPHIRRING in Platin mit Brillanten: Saphir (ca. 6.46 ct)



Julian Opie geht mit PK Z ZUM FLANIEREN auf der Zürcher Bahnhofstrasse Interview: Frank Joss, Fotos: PKZ

Julian Opie reduziert seine Arbeiten auf das absolut Wesentliche. Nichts zu viel. Nichts zu wenig. Seine Porträts widerspiegeln diese Behauptung. Er spielt nicht mit dem Unfassbaren, der Metaphysis in unserem Leben. Er widmet sich dem, was zu sehen ist, was uns die eigene Wahrnehmung an Bildern liefert. Darin sucht er in einer fast kindlich-spielerischen Form nach wiederkehrenden Mustern unseres Sehverhaltens, verfremdet sie und transferiert sie in eine neue Bildsprache. Alle Arbeiten realisiert er zuerst mit Fotografie oder Video, schlussendlich jedoch mit dem Computer. Oft sind es Videoinstallationen in einer Abfolge von linearen und figurativen Bildmotiven, wie dies beispielsweise in seinem Werk «Galloping Horse» zu finden ist, das im Yorkshire Sculpture Park in Wakefield / GB zu sehen ist. Es kommt nicht von ungefähr, dass Julian Opie an der Zürcher Bahnhofstrasse als Openair-Art zu sehen ist: am Glasgebäude von PKZ Women. Wir haben Olivier Burger zu einem Gespräch getroffen, um zu erfahren, woher die Affinität zur Architektur und Kunst kommt, die sein Unternehmen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts prägt. 48


Was verbindet PKZ mit Kunst und Architektur? Woher kommt der Kunstappeal, dem man fast überall begegnen kann, wo das PKZ-Label in plastischer Form erscheint? Das geht zurück auf meinen Grossvater. Für das Bewerben der Mode gab es zu seiner Zeit, also an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, eigentlich nur zwei Medien, in denen man Produkte bewerben konnte: in Tageszeitungen und auf Plakaten, die meistens auf sogenannten Litfasssäulen tapeziert waren. Er lancierte viele Wettbewerbe mit Plakatkünstlern. Unter ihnen waren imposante Namen zu finden wie Ludwig Hohlwein, ein international bedeutender Grafiker, Architekt und Maler. Später begegnete man im Repertoire von PKZ auch Namen wie Herbert Leupin oder Alois Carigiet. Mit den herausragenden Plakaten wurde die Marke geprägt, eigentlich schon fast zementiert. Das war Branding «haute de gamme». Seit einem Jahr lässt ja auch der bekannte Londoner Künstler Julian Opie seine Strichfiguren auf der Bahnhofstrasse flanieren – für PKZ. Wie kam es dazu? Nun, mit unserem Engagement in der Plakatkunst haben wir ja früh schon das Fundament gelegt für eine Form der Kommunikation, die weit über die Oberflächenwirkung der

Werbesprache hinausgeht. Wir wollten damit schon immer darstellen, dass Mode ähnliche Parameter hat wie Kunst und Architektur. Es sind «allfaktorische» Einflüsse, das heisst, wie in den genannten Disziplinen werden alle unsere Sinne umschmeichelt. Damit sind auch Sinneswahrnehmungen angesprochen, die fast immer in Abhängigkeit stehen zu der Zeit, in der wir uns bewegen. Wir leben heute, ob wir das wollen oder nicht, in einer «mcdonaldisierten» Welt. Alles ist «fast»: das Essen, die Beziehungen, die Mobilität und, und, und. Was ich damit sagen will: Mit unserer Mode und der Art, wie wir sie präsentieren, geben wir unseren Standpunkt ab, unsere Art zu denken, zu handeln, zu fühlen. Wir folgen, neusprachlich ausgedrückt, einer wohldefinierten Corporate Culture. Sie sprechen die Beziehung zu Julian Opie an. Nun, die erste Begegnung mit seinen Arbeiten hatte ich in Miami. In einer gigantischen Shoppingmall sah ich Models über die Bühne gehen, und sie waren virtuell und nur silhouettiert dargestellt, also rein linear. Trotz dieser abstrahierten Form haben die Figuren wie magisch auf mich gewirkt. Sie waren lebendig, nahbar und irgendwie beseelt. Von da an waren sie und ihr Autor, Julian Opie, bei mir als Wunsch eingebrannt: «So was möchte ich auch mal realisieren.» Auch hat mich eine Aussage, die er in einem Interview machte, in meiner Wunschvorstellung bestärkt: «Stillstand ist Tod. Ich glaube, ich versuche immer realistisch zu sein. Etwas


in Bewegung zu setzen scheint oft viel näher an der Realität zu sein als ein Standbild. Ein blinkendes Porträt fällt stärker ins Auge als ein nicht blinkendes, eine Landschaft mit fliegenden Vögeln und plätscherndem Wasser ist realistischer als ein starres Landschaftsbild.» Mir gefiel diese Hingabe an die Bewegung. Und wie wurde der Wunsch zur schönen Wirklichkeit? Aus vielen Gesprächen, die wir beide schon geführt haben, wissen Sie, wie wichtig es für mich und unser Unternehmen ist, dass auch die Häuser, in welchen unsere Mode ausgelegt oder präsentiert wird, nach ästhetischen Prinzipien ausgewählt oder gebaut werden. Mit dem Umbau unseres Flagshipstores an der Bahnhofstrasse, ich meine diesen markanten Glaskubus, der einen eindrücklichen Gegenpol bildet zu den umliegenden historischen Gebäuden, wollten wir ein Zeichen harmonischer Ko-Existenz von Alt und Neu aussenden. Das ist dem Zürcher Architekten Theo Hotz in hochsensibler Manier gelungen. Was mir aber noch fehlte, war ein künstlerisches Magnet, das die an der Bahnhofstrasse Flanierenden anziehen sollte. Und die Moral der Geschichte? Ich reiste nach London zu Julian Opie, bepackt mit dem Prinzip Hoffnung, aber auch mit einigen Collagen, wie ich mir die Fassadengestaltung vorstellte, in der seine Figuren die Hauptrolle spielten.

Wie war diese erste Begegnung mit Julian Opie? Um ehrlich zu sein, es war die zweite. Ein paar Jahre davor habe ich ein Bild von ihm gekauft. Ob ich mich dabei schon an die Zukunft erinnert habe? Gut möglich. Nun, er fing Feuer. Wie lange dauerte der Prozess vom Rendezvous mit Opie bis zur Vernissage der Installation in Zürich? Und welche Hürden galt es zu überwinden? Knapp ein Jahr. Fast unglaublich, aber wahr. Die zuständigen Amtsstellen haben positiv auf das Projekt reagiert, allerdings fehlte uns die tatsächliche Baubewilligung bis drei Tage vor der Vernissage. Man stelle sich vor: Die künstlerische Arbeit war längstens gemacht, der Transfer ins Virtuelle auch, die Baugerüste standen, der Transport der Installation war schon in trockenen Tüchern … allein dieses matchentscheidende Papier fehlte. Geklappt hat’s doch. Und heute noch, ein gutes Jahr später, bleiben die Passanten stehen, schauen sich Opies 50 Quadratmeter grosse Installation an und gehen mit einem «big smile» im Gesicht wieder weiter. Für mich bedeutet das: Es lohnt sich, ab und zu aus den Ruinen der Gleichmacherei hinauszutreten in eine Terra incognita. Es tut auch gut, die eigene Erdenschwere hinter sich zu lassen … Wie war das da mit der «unerträglichen Leichtigkeit des Seins»?

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Interview: Frank Joss Fotos: Peter Hebeisen

Iria Degens Umgang mit dem Kontinuum von Raum und Zeit kann man als «HARMONIE DER STILLE» umschreiben. Wohlgemerkt, die beiden Begrifflichkeiten ergeben in der Endsumme nicht gleich «Langeweile». Im Gegenteil. Sie kann sich gezielt auf Dissonanzen und laute Gestaltungen einlassen. Aber ein Sich-Zurücknehmen entspricht eher ihrem Wesen, jedem Raum seine eigene Identität zu geben. Die formale und farbliche Gestaltung Ihrer Räume verströmt etwas von «edler, wohltuender Zurückhaltung». Bewusst eingesetzte Gestaltungsstrategie? Das ist schön formuliert und entspricht meiner ganz persönlichen Haltung. Freunde würden sagen, meinem Wesen. Wenn meine Räume das widerspiegeln, bin ich mir treu geblieben. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich mich bei Kunden so authentisch einbringen darf. Ich setze diese Zurückhaltung keineswegs ein, um das nicht vorhandene Begehrliche in Erinnerung zu rufen. Nein, viel eher, um Erholung zu bieten und um den wirklichen «Highlights» wie den Kunstobjekten nicht die Kraft zu nehmen. «Ein Wal, der in der Badewanne aufgewachsen ist, muss denken, das Meer habe Wände», so die Musikerin und Performerin Laurie Anderson. Sind wir nicht alle ein bisschen in der Badewanne aufgewachsen? Wie gestalten Sie Räume, aus denen man auch ausbrechen kann aus dem Gefühl des Eingegrenzt-Seins? Dieser bildliche Vergleich lässt mich schmunzeln! Ich habe mich in meinem Beruf nach 15 Jahren Selbständigkeit oft als «Fisch im Wasser» bezeichnet. Denn ich fühle mich sehr wohl an meinem Platz in dem gewählten Umfeld. Und da sind wir

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schon beim Punkt: Es geht um das «Sichwohlfühlen», das man von innen heraus empfindet. Ein inneres Gefühl, das man nach aussen projiziert und lebt. Meine Räume sind nicht laut, sie sind nicht überladen, sie sind nicht spektakulär oder trendy. Das Reduzierte erlaubt dem Nutzer, die Grenzen dort zu definieren, wo er sie sieht oder spürt. In Räumen, die von Ihnen gestaltet sind, bedeutet das Haltmachen auch eine entschleunigte Hingabe ans Sein. Ist Entschleunigung mitunter auch Antriebsfeder für Ihr Design? Diese Wahrnehmung freut mich. Der Alltag im Büro und meine familiäre Situation mit 15 Angestellten und zwei kleinen Kindern lassen noch Wünsche offen. Gestalterische Prozesse sind oft auch pragmatisch und spontan gleichermassen. Da es während des Gestaltungsprozesses keine mathematischen Richtigkeiten gibt, könnte man endlos konzipieren oder Varianten ausarbeiten. Für den Kunden bedeutet Zeit aber auch Geld. Dynamische Prozesse, wo man entscheidungsfreudig nach dem persönlichen Empfinden vorgeht, dies aber natürlich mit den nötigen sachlichen Argumenten belegt, bereiten grosse Freude für alle Beteiligten. Mir fällt dies umso einfacher, da ich mich ganz auf mich selber verlassen kann. Mein Team steht voll hinter mir und unterstützt diese Arbeitsweise.


Zirkus Wohnwagen



Was macht Ihnen mehr zu schaffen, die rasend schnellen Veränderungen unserer «mcdonaldisierten» Welt oder der Stillstand? Stillstand wäre ganz bestimmt das Schlimmere für mich. Ich brauche das Gefühl, mich zu entwickeln und weiterzukommen. Täglich zu lernen und im Austausch zu sein mit Mensch und Umwelt. Die rasend schnellen Veränderungen sind sicher das andere Extrem und auch kritisch zu beurteilen. Aber ich sehe dort vor allem auch die damit verbundenen Chancen und endlosen Optionen. Die schnellen Veränderungen können einem zwischenzeitlich auch Angst machen. Es ist ja wirklich eine verrückte Welt, in der wir leben. Aber ich kann problemlos genügend dafür tun, um aus dem aktuellen Angebot und den Möglichkeiten nur das Positive herauszufiltern. Das fällt mir leicht und belastet mich nicht. Claude Monet, überdrüssig dessen, immer wieder gefragt zu werden, an welchen Künstlern er sich orientiere, gab folgende Antwort: «Wenn Sie denn partout und um der Sache willen Vorbilder für mich finden möchten, dann vergleichen Sie mich mit den alten Japanern. Ihr aussergewöhnlicher Kunstsinn hat mir immer schon Freude gemacht. Ich schätze ihre Anregung zur Ästhetik, zum Licht, zur Reduktion.» Haben Sie Vorbilder, und wie werden Sie von ihnen beeinflusst oder inspiriert? Natürlich habe ich Vorbilder, in Innenarchitektur und Design wie im Privatleben. Ich habe auch immer wieder neue Vorbilder. Menschen, die ich bewundere, weil sie etwas herausragend machen oder wegen ihrer vorbildlichen Haltung. Ich bin der Ansicht, dass das Leben eine Prüfung ist. Es gibt viele Hürden zu nehmen und ich werde selber immer wieder auf die Probe gestellt. Beruflich war mir sicher meine Mentorin, Andrée Putman, eine grosse Wegweisende. Leider ist sie vor zwei Jahren im hohen Alter verstorben. Sie hatte eine anfassbare Aura und einen faszinierenden Umgang mit Menschen. Ihre Konsequenz, ihre Offenheit, ihre unermüdliche Energie haben mich inspiriert. Der Designer Antonio Citterio hat mich immer wieder von neuem überrascht. Seine Linie ist unverkennbar und liegt mir sehr nahe. Ich kenne ihn aber leider nicht persönlich. Zum Leben als Designerin gehört mehr, als Räume und Objekte zu entwerfen. Man bricht auf zu neuen Ufern, um den Horizont zu erweitern. Designer sind heute Künstler, Unternehmer, Mediatoren, Vermittler und, und, und. Als was, ausser Interior Designerin, fühlen Sie sich am ehesten noch? Als Mutter, ganz realitätsverankert. Da habe ich auch die allergrösste Verantwortung meines Lebens übernommen und muss Vorbild sein. Neben meinen Projekten sind meine Kinder die schönste Freude und Herausforderung in meinem Leben. Sie erweitern meinen Horizont im wahrsten Sinne. Die Welt aus der Kinderperspektive zu sehen, ist grossartig und erdet einen immer wieder. Ich bin keine Träumerin. Ich versuche einfach professionell und einfühlsam unseren Kunden zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden in ihrem Umfeld zu verhelfen. Ist das Multiple ein Attribut zum Erfolg oder ganz einfach nur ein Trend, eine Zeiterscheinung? Beides! Das Multiple, Interdisziplinäre, Polyvalente, flexibel Anpassbare waren immer schon Attribute zum besten Resultat: Survival of the fittest. Aber es sind auch Eigenschaften, die Spiegel unserer sich schnell verändernden Welt sind. Ich liebe das Multiple. Es legt die Möglichkeiten dar, schafft Optionen. «Diversity within unity» ist ein Credo von mir, das ich auch lebe. Es fällt auf, wie viele bedeutende Möbelproduzenten auf bewährte Entwürfe verstorbener Designer zurückgreifen. Warum ist das Geschäft mit Klassikern ein so gewinnbringendes? Es handelt sich um die echten Werte, die man erkennt und wieder aufgreift. Um die eigentliche Essenz. Sie ist kraftvoll, zeitlos beständig und steht über allen kurzweiligen Trendströmungen. Mit solchen raren Perlen ist einem Möbelproduzenten der Gewinn auf lange Dauer garantiert. Anders gefragt: haben kontemporäre Möbelstücke überhaupt noch eine Chance, zu Klassikern zu werden? Sicher. Es gibt auch in unserer Zeit immer wieder Klassikerverdächtige Möbelentwürfe mit diesem Wertepotenzial. Ich behaupte, Antonio Citterio hat einige Anwärter dieser Art. Aber alleine die Zeit wird weisen, wie beständig diese Stücke sind.

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Skylounge Uptown, Zug


Novartis Pharma Campus, Basel

Wie stark prägen Klassiker Ihren eigenen Wohnalltag? Wie viel Charles Eames braucht eine Iria Degen?

Muss man als Architekt oder Designerin auch politisch denken, um besser zu verstehen, wie sich die Welt dreht, für welche man Städte, Häuser, Räume und Objekte baut?

Ich habe einige wenige namhafte Klassiker. Eine Bank von Eero Saarinen, eine Leuchte von Arne Jacobsen. Dann besitze ich einen kleinen Tisch von Marcel Breuer, den habe ich kürzlich von meiner Mutter übernommen. Voilà, c’est tout. Ich schätze Ray und Charles Eames, ich bewundere ihr Schaffen, ihre Vision. Wir setzen Klassiker auch in unseren Projekten auf spezifischen Kundenwunsch ein. Aber ich persönlich brauche Charles Eames nicht. Ein Kleidungsstück muss für mich auch nicht von einem bekannten Label sein, wenn es passt und ich mich damit identifizieren kann. Vielleicht ist diese Parallele einfacher zu verstehen.

Ein sozialpolitisches Verständnis ist in jedem Fall gut. Das hilft einem, ganzheitlich zu denken, den richtigen Kontext und Massstab anzuwenden. In meinen diversen Funktionen in Berufsverbänden, national wie international, wird man konfrontiert mit der Positionierung auf politisch-gesellschaftlicher Ebene. Vor allem auch, wenn es um Kultur und ihre «soften» Faktoren geht. Aber ein Hardcore-Politdenken ist nicht wirklich von Vorteil. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es einen von dem sehr wichtigen Bauchgefühl abbringt. Wenn Iria Degens Art zu denken, fühlen, handeln und gestalten eine Musik wäre … welche dann?

«Echtzeit» ist wohl das grösste (Un-)Wort der Stunde, vor allem in der Kommunikation. Hat dieses RealTime-Denken auch schon das Interior Design erreicht?

Ich mag Stimmungen wie in der Musik von Sade. Extrem berührend finde ich auch die Filmmusik von «In the Mood for Love».

Ich sehe einen Interior Designer nicht als Künstler, sondern als Dienstleister. Man gestaltet für jemanden, es geht um die anderen, nicht um einen selber. Man muss gute Lösungen und Resultate liefern in angemessener Frist. Das ist eine Realität. Ich persönlich kann sehr gut unter Zeitdruck produktiv und kreativ werden. Es hilft mir sogar.

«Der Klang der Liebe», so der deutsche Titel des Films. Eine Liebe zum Leben, die man auch bei Iria Degen spürt, in allem, was sie sagt und tut.

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Papier- und Schreibkultur oder auf der Suche nach Poesie Text: Frank Joss, Fotos: Hieronymus

Die westliche Gesellschaft lebt im Wechselspiel vieler Gegensätze. Während wir uns einerseits mit der steten Weiterentwicklung von Technologien und Trends auseinandersetzen, suchen wir gleichzeitig nach Möglichkeiten der Entschleunigung und Bedachtheit – Ambivalenz ist in allen Lebensbereichen, in allen Lebensmodellen zu finden. Hieronymus präsentiert dabei eine wohltuende Welt, die Raum für den persönlichen Moment schafft. Tradition und Fortschritt gehen hier Hand in Hand.


Papier: Zeichen der Zeit Das Ausleben von Gegensätzen bringt nicht nur die Gewinnung neuer Impulse, sie fördert auch die Besinnung auf Traditionen und Werte. Wie zum Beispiel das Schreiben von Hand, das Verfassen von persönlichen Briefen und Botschaften und die Lust darauf, Gedanken in einem handwerklich gefertigten, feinstofflichen Buch niederzuschreiben, umso mehr, wenn bereits das Papier selbst auf sinnliche Weise Wertigkeit und Substanz vermittelt. Hieronymus hat die Zeichen der Zeit wohl richtig gedeutet und ist seit letztem November da zu finden, wo der Konsum von schönen und luxuriösen Gütern eine internationale Klangfarbe hat: unmittelbar an der Tangente der Zürcher Bahnhofstrasse, in der Bärengasse, schräg gegenüber der kultigen Brasserie «Bärengasse» von Dieter Meier. Das Sortiment umfasst dabei alles für die persönliche Korrespondenz, vom handgebundenen Merkbuch über erstklassige Schreibgeräte bis zu hochwertigen Lederwaren. Für Thorsten Traber, Creative Director bei Hieronymus, liegt in einem sorgfältig von Hand verfassten Schreiben viel Persönliches: «Es weist seinen Autor als bewussten Menschen aus, der sich Zeit nimmt und seinen Mitmenschen reflektiert und stilvoll begegnet. Dabei stellt Hieronymus die Persönlichkeit des Besitzers in den Mittelpunkt und auch ihr Streben nach Schönheit, Würde und Wahrheit. Alles, was wir tun, dient dazu, einen angemessenen Rahmen für dieses Streben zu schaffen und individueller Schreibkultur eine sinnliche, inspirierende Bühne zu bereiten. Puristische, klassische und eklektische Elemente verbinden sich dabei stilvoll zu einem Gesamtkonzept, das ausgewogene Ruhe ausstrahlt. Wir verzichten auf alles, was halb, aufgesetzt oder nicht echt ist, die absolute Konsequenz in Materialehrlichkeit, Verarbeitungstechnik und Durchdachtheit sind genauso das Ziel wie der konsequente Mut zur eigenen Ästhetik.» Dabei wird keine Nostalgie oder die Rückkehr zu Handgeschriebenem propagiert. Das Virtuelle ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, auch wenn es für viele immer schneller und unüberschaubarer wird. «Wir orientieren uns nicht rückwärtsgerichtet, sondern weisen auf die Kraft hin, die in der Handschrift zu finden ist.» So können Technik und Handwerk problemlos nebeneinander existieren. Das eine kann das andere beeinflussen und den Menschen zu neuen kreativen Umsetzungen anregen. In über drei Jahren kreierte und entwickelte das Team von Hieronymus ein Refugium, in dem sich der Geist einer stilvollen, zeitgenössischen Papier- und Schreibkultur niedergelassen hat. Treibende Kraft hinter den Kulissen ist Fabian Hotz. Seit einigen Jahren zieht er die unternehmerischen Fäden der Schweizer Gestalter- und Druckerfamilie Hotz, die seit Jahrzehnten mit der Papier- und Schreibkultur verbunden ist. Beide, Thorsten Traber und Fabian Hotz, sehen Hieronymus als eine «affaire d’amour».

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Hieronymus und der Aspekt der persönlichen Wertschätzung Gerade in einer Zeit stetig komplexer werdender Beziehungsnetze würdigt Handschriftliches auf wertigem Papier den Aspekt persönlicher Wertschätzung, kommuniziert Sorgfalt und Seriosität und generiert positive Rückmeldungen auf die kulturelle Haltung einer Person oder auch eines Unternehmens. «Schreibkultur ist immer auch Spiegelbild der Unternehmenskultur. Ob man Kunden, Mitarbeitende, Geschäftspartner oder Freunde anschreibt: Entscheidend ist, wie man es tut, um die Beziehung stilvoll zu pflegen», meint Thorsten Traber. Ein Grossteil des Sortiments lässt sich darum auch individualisieren und ist für Business- wie auch Privatkunden gedacht. Es reicht vom persönlichen Briefpapier über Namens- oder Monogrammprägungen auf einer Vielfalt von Produkten bis hin zu individuell gestalteten Lösungen im Bereich der Anlasskorrespondenz, mit der Einladungs-, Hochzeits- oder Trauerkarten gemeint sind. Sämtliche Produkte werden im eigenen Atelier entworfen und in der eigenen Manufaktur oder in Zusammenarbeit mit Meistern ihres Fachs gefertigt. Entstanden sind Erzeugnisse von kompromissloser Qualität in Material, Beschaffenheit und handwerklicher Verarbeitung, die durch ihre kontemporäre Ästhetik zu persönlichen Lebensbegleitern von Menschen der heutigen Zeit werden.

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Paris mit seinem unnachahmlichen Chic, seinen verrückten Einfällen, seinem Wagemut und Freiheitsdrang … Aus der turbulenten Lebenslust dieser Stadt schöpfte Cartier die Inspirationen für seine Schmuckkollektion: PARIS NOUVELLE VAGUE.

ARMREIF Rotgold, Diamanten

RING Rotgold, Diamanten

Foto: Karen Collins © Cartier


RING Rotgold, Diamanten

V o n P a r i s I N S P I R I E R T Text: Cartier, Foto: Getty Images © Cartier

Markante, sehr individuelle Schmuckstücke, die vom kreativen Geist der Stadt Paris geprägt wurden, von ihrem Tempo, ihren Festen, ihren aufregend knisternden Nächten, ihren edlen Köstlichkeiten, von der barocken Schönheit ihrer durchbrochenen Metallkuppeln ebenso wie der ihrer Vorstädte. Ein Paris, in dem man Gold in allen Spielarten wagt: gehämmert, durchbrochen oder gedreht, in Netz- und Godronoptik. Ein Paris, das Farbsteine, Schmucksteine und Edelsteine gekonnt mixt und sämtliche raffinierte Techniken, wie das Verleihen von Volumen und Beweglichkeit oder das Lackieren brillant beherrscht. Bei diesen auffälligen und ein klein bisschen schrägen Schmuckstücken gibt der Look den Ton an – eine Kollektion für Kenner des Pariser Pflasters, seiner rauschenden Nächte, seiner süssen Sünden und seines ungezwungenen Flanierens …


CLÉ DE CARTIER 40 mm automatisches Manufaktur-Uhrwerk 1847 MC 18 Kt. Weissgold

CLÉ DE CARTIER

Cartier, der Uhrmacher für formspezifische Uhren, präsentiert die Clé de Cartier. Der Name dieser Uhr mit den straffen Rundungen, nüchternen Linien und dem geschweiften Profil verweist auf ihre Aufzugskrone, die mit ihrem blauen Saphir und formal einem Schlüssel nachempfunden ist. Mit einem in die Krone eingearbeiteten exquisiten Saphir ist diese ansonsten minimalistische Herrenuhr auf dem Wege, ein Klassiker zu werden. Hier stehen alle Zeichen auf Präzision, Ausgewogenheit und Proportionen. Die Gestaltung der fliessenden Linien und des harmonischen Ganzen erforderte höchstes handwerkliches Geschick. Die Clé de Cartier ist mit dem Kaliber 1847 MC ausgestattet, dem neuen Manufaktur-Uhrwerk aus dem Maison Cartier. Die Zahl steht für das Gründungsjahr des Maison Cartier. Das Automatikwerk wurde angepasst an das Gehäuse konzipiert und zeichnet sich durch Robustheit und Genauigkeit aus. Es kann bidirektional aufgezogen werden, ist mit der «Vagues de Genève» dekoriert und verfügt über eine Gangreserve von 42 Stunden.

Fotos: Eric Maillet © Cartier

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IMANY Mit ihrer sanften und tiefen Stimme verzaubert sie ihr Publikum, mit ihrer Seele berührt sie die Herzen. Ihre Stimme? Eine Offenbarung. Den Entschluss, ihren Traum vom Singen wahr zu machen, traf die 1979 in Paris geborene Sängerin mit komorischen Wurzeln während ihrer Zeit als Topmodel in New York. Das war 2008. Schon bald sang sie in legendären Clubs wie «Joe’s Pub» oder «Bitter End», in denen auch einst die Karrieren von Bruce Springsteen und Elvis Costello begonnen hatten. Heute lebt und arbeitet Nadia Mladjao, wie die schöne Franco-Komorin mit bürgerlichem Namen heisst, wieder in ihrer Heimatstadt Paris.

Interview: Anka Refghi, Fotos: Justin Hession, Imany



Du schreibst neben deinen eigenen Songtexten auch Kurzgeschichten … Ja, das ist richtig, aber die Kurzgeschichten kamen später. Eigentlich erst in dem Moment, in dem ich die Bedeutung des Schreibens für mich entdeckt hatte. Es gab eine Zeit, in der ich

Imany, kannst du dich noch an dein erstes Konzert erinnern?

mir die Songtexte von Bob Dylan, Tracy Chapman und vielen

Oh ja, sehr genau. Das war in New York an einem dieser so-

anderen Musikern, die ich verehre, anhörte und realisierte,

genannten «open mic»-Anlässe. Ich hatte wirklich Angst davor,

dass sie über Dinge in einer sehr «einfachen Weise» singen. Auf

weil es mein erster Auftritt war und ich nicht wusste, wie es

einmal begriff ich, dass ich keine überintellektuelle Person sein

auf der Bühne sein würde. Als ich dann auf der Bühne stand,

musste, um Songs zu schreiben, sondern dass es nur darum ging,

packte mich das Lampenfieber so sehr, dass ich meinen Körper

dass die Worte aus meinem Herzen kamen und so, wie ich sie

kaum mehr kontrollieren konnte. Ich zitterte und war so pa-

fühlte. So gesehen waren diese Musiker meine Meister, die mich

ralysiert, dass ich an meinen eigentlichen Auftritt kaum mehr

das Songwriting lehrten.

Erinnerungen habe.

Hat die Musik dich näher zu dir selbst gebracht?

Du hast sieben Jahre lang als erfolgreiches Model in New York gearbeitet und während dieser Zeit deinen Traum vom

Ich denke, dass es einen immer näher zu sich selber bringt und

Singen wahr gemacht. Wie begann deine Karriere damals?

zu dem, wer man ist, wenn man seiner Passion folgt. Sich selbst näherzukommen ist ein Teil der Reise des Lebens. Für mich

Das kam schrittweise. Ich arbeitete damals noch als Model,

ist es die Musik, aber vielleicht wird es in zehn oder zwanzig

aber während der Jahre nach dem 11. September 2001 gab es

Jahren etwas ganz anderes sein. Die Suche ist nie abgeschlossen,

für Models nicht mehr so viele Aufträge wie vorher. Weil das

sie ist ein lebenslanger Prozess.

Leben in New York sehr teuer war, musste ich, wie alle Models damals, kleinere Nebenjobs annehmen, um zu überleben.

Deine Bühnenauftritte haben etwas sehr Ehrliches, Tiefes

Während dieser Zeit lernte ich dann andere Künstler kennen.

und Authentisches, so wie deine Musik auch, die charakte-

Schauspieler, Sänger, Regisseure oder Autoren, denen ich von

ristisch «Imany» ist und sich auf eine faszinierende Weise

meinem Traum erzählte. Und das ist wirklich das Fantastische

nicht einordnen lässt.

an den Menschen in New York – du erzählst ihnen, dass du singen möchtest, und sie sagen dir: «Warum tust du es nicht

Ich freue mich, dass du das erkannt hast, vielen Dank. Die

einfach?» Alles scheint möglich. Also startete ich «step by step»,

meisten Menschen versuchen, mich in eine Schublade zu

denn zu Beginn wusste ich nicht einmal, wie man einen Song

stecken. Aber meine Musik, das bin einfach ich – mit allen

überhaupt schreibt. Aber da ich niemanden kannte, der mir

Facetten meiner Persönlichkeit. Ich stamme aus keiner Musiker-

dabei helfen konnte, brachte ich es mir selber bei. Später

familie und musste meinen musikalischen Weg auf meine ganz

dann traf ich einen Gitarristen, mit dem ich ein Demo-Band

eigene, persönliche Weise gehen – mit dem, was ich hatte und

produzierte, bevor ich wieder zurück nach Paris ging, um mich

mit meinen eigenen Regeln. Auf der Bühne bin ich sehr ehrlich,

ganz meiner Musik zu widmen.

denn ich könnte niemals vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin – auch wenn das manchmal bedeutet, dass ich nicht weiss, was ich zum Publikum sagen soll. Aber das, was ich auf der Bühne gebe – das bin ich.

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Was würdest du mit einer Extraportion Mut machen? Mit einer Extraportion Mut würde ich ein Theaterstück schreiben. Ich hoffe, dass ich eines Tages die Zeit dazu finde,

Im letzten Jahr hast du für die Regisseurin Audrey Dana die

aber auch, dass ich über das Talent verfüge.

Musik für ihren Film «Sous les jupes des filles» geschrieben. Eine ganz neue Erfahrung … ?

Ein Tag ohne Termine …

Das war es. Vor allem war es auch das erste Mal, dass ich nicht

Meine freien Tage sind sehr einfach. Ich liebe es, zu lesen.

für mich selbst, sondern für jemand anderen Musik geschrieben

Eigentlich bin ich eine langweilige Person. Ich kann nicht

habe. Es war für mich sehr interessant, einen Schritt von meiner

erzählen, dass ich clubben gehe oder besonders viel reise. Als

eigenen Musik zurückzutreten und die Musik aus einer neuen

Model war ich ständig mit dem Flugzeug unterwegs, sodass

Perspektive zu erleben. Für einmal ging es nicht um meine

das heute für mich nichts Exotisches mehr ist. Aber ich liebe

Erlebnisse oder mein Leben. Die Arbeit an dem Album für den

es, durch die Strassen der Städte zu laufen, in denen ich mich

Film hat mir definitiv auch sehr viel Selbstbewusstsein gegeben.

gerade befinde, oder auch in Paris, wo ich lebe. Ich liebe es, mich dort zu verlieren. Es kann vorkommen, dass ich spontan

Slow Down ist einer deiner wunderschönen Titel. Was war

in ein Kino gehe, um mir einen Film anzuschauen, von dem ich

der Hintergrund zu diesem Song?

noch nie etwas gehört habe, mir aber der Titel oder das Plakat

Ich schrieb diesen Song, als ich in Senegal war und gerade den

gefällt. Wenn der Film dann wirklich gut war, freue ich mich

Vertrag bei meinem Label unterzeichnet hatte, das mich noch

darüber, dass mich mein Instinkt nicht getäuscht hat und ich

heute betreut. Es waren aufregende Zeiten und ich hatte kaum

nicht eineinhalb Stunden meines Lebens verschwendet habe.

die Gelegenheit, das alles überhaupt zu realisieren. Damals

Und natürlich liebe ich es auch, mit meiner Familie zusammen

wollte ich alles auf einmal – unterzeichnen, Musik machen, dies

zu sein, denn sie sind meine besten Freunde. Wenn du eine grosse

und das. Aber dann wurde mir klar, dass man vieles verpasst,

Familie hast, dann ist das ein Freundeskreis auf Lebzeiten.

wenn man sich keine Zeit nimmt. Und so schrieb ich den Song eigentlich als Zwiegespräch mit mir selbst: «OK! Slow down,

Was würdest du dir wünschen, eines Tages rückblickend

take your time … » Es ist wirklich alles in diesem Text, weil es

über dein Leben sagen zu können?

darum geht, geduldig zu sein, aber auch darum, zu schätzen,

Ich wünsche mir sagen zu können, dass ich ehrlich und erfüllt

was man hat. Die Inspiration zu Slow Down war also ich selbst.

gelebt habe, dass ich den Mut hatte, für das zu kämpfen, was richtig ist, und dass die Menschen meine wahre Seele erkannt

Welches war dein grösstes Abenteuer?

haben.

Definitiv als ich mit 18 oder 19 von zuhause auszog und alleine nach New York ging. Ich komme aus einer grossen Familie und wir waren immer sehr eng zusammen. In New York war ich das erste Mal ganz alleine auf mich gestellt. Ich wusste nicht, wie man alleine wohnt, seine eigene Miete bezahlt oder Geld verdient. Das war definitiv ein grosses Abenteuer. Ich hatte sehr viel Spass, aber manchmal war das Leben in New York auch sehr hart.

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Augustus Edwin John, 1919


D I G Ö T L I C H M A CHES

E T E R A

MARCHESA CASATI REPRESENTING “ LIGHT ” Luisa Casati wearing the “Queen of the Night” costume, designed by Léon Bakst in 1922. A costume made of a net of diamonds, glittering silver fringe, a gold feather sun against a diamond tiara and embroidered diamond stars


Text: Anka Refghi Fotos: Getty Images

MARCHESA LUISA CASATI war ohne Zweifel die skandalöseste Erscheinung ihrer Epoche. Muse und Mäzenin zugleich, verfolgte sie ihr Ziel, ein lebendes Kunstwerk zu sein, mit einer Exzentrik, die ihresgleichen suchen muss. Luisa Amman wurde am 23. Januar 1881 als jüngste Tochter

Die Meisterin der Selbstinszenierung

des erfolgreichen Textilunternehmers Alberto von Amman

Luisa Casati gehörte schon bald zum festen Bestandteil der

und seiner Frau Lucia Bressi in Mailand geboren. Sie

europäischen High Society und lebte ein ausschweifendes

verlebte eine Kindheit, die von Reichtum ebenso geprägt

Leben zwischen London, Paris, Capri und Rom. Die

war wie von grosser Einsamkeit. Durch den frühen Tod der

Marchesa war keine Schönheit, aber sie besass eine mystische

Eltern – die Mutter starb, als sie 13 Jahre alt war, ihr Vater

Aura, die die Menschen unweigerlich in ihren Bann zog.

zwei Jahre später – wurden ihre Schwester Francesca und

Sie war gross, schlank und trug ihr Haar mal schwarz, mal

sie zu den reichsten Erbinnen ganz Italiens. Als Luisa

feuerrot, aber stets in wilder Manier. Um ihren grossen und

1900 den Adligen Camillo Casati Stampa di Soncino, den

stets mit schwarzer Kohle umrandeten Augen noch mehr

«Marchese di Roma», heiratete, war sie noch nicht einmal

Ausdruck zu verleihen, scheute sie nicht davor zurück, sich

zwanzig Jahre alt. Doch schon bald wurden ihr das Eheleben

den Saft Schwarzer Tollkirsche in die Augen zu tröpfeln, um

und die von der Aristokratie auferlegten Zwänge seiner

ihre Pupillen künstlich zu weiten. Als sie 1910 den «Palazzo

Familie zu einem unliebsamen Gefängnis. Trotz der noch

Venier dei Leoni» am Canale Grande in Venedig kaufte, in

jungen Tochter Cristina, die beim Vater aufwachsen

dem sich heute die Peggy Guggenheim Collection befin-

sollte, brach Luisa aus ihrem Leben aus und wandelte

det, sollte er die perfekte Bühne für ihren dekadenten

schon bald auf für die damalige Gesellschaft skanda-

Lebensstil und exzentrische Inszenierungen werden.

lösen Wegen. 1903 liess sie sich mit dem exzentrischen

Hier scharte sie ihre Bewunderer um sich und hielt mit

Mussolini-Mentor und Schriftsteller-Dandy Gabriele

ihrer Entourage Hof. Im Park des Palazzos lebten

D’Annunzio ein, mit dem sie eine zehn Jahre

Tiger, schwarze Panter und Pfauen ebenso wie schwarze

andauernde Affäre hatte und ein Leben lang

Papageien oder Albino-Amseln, die sie aber, ganz nach

verbunden blieb. Gabriele D’Annunzio war um-

ihrem Gusto, blau anmalen liess. Ihre Gorillas und

stritten – eine Leitfigur des italienischen Faschis-

Geparden hielt sie in weissen Marmorkäfigen und be-

mus, dessen Windhunde smaragdene Halsbänder

schäftigte einen ganzen Stab von Tiertrainern.

trugen und in Seidenwäsche schliefen. Und so war er es auch, der Casatis Narzissmus und Exzentrik

Ihre grösste Furcht galt der Lange-

zum Erblühen brachte und sie geistig in ihrem

weile. Sie gab verschwenderische

Ziel unterstützte, ein lebendes Kunstwerk zu sein.

Summen für ihr opulentes und wahnwitziges Leben aus. Ihre


Luisa Casati in a fountain costume by Paul Poiret, circa 1920

Maskenbälle, zu denen sie mal als Harlequin, als Königin der Nacht, als Cesare Borgia oder auch als Count of Cagliostro erschien, waren legendär. Zu ihren Gästen gehörte Pablo Picasso ebenso wie die US-amerikanische Choreografin Isadora Duncan und der Balletttänzer Vaslav Nijinsky, die während einer der Ballnächte einen improvisierten Pas de deux aufs Parkett gelegt haben sollen. Mit ihrem Verhalten und Auftreten gelang es zuweilen, selbst die «hartgesottenste» Avantgarde ihrer Zeit zu schockieren. Sie rauchte Opium, trug Perücken aus ausgestopften Schlangen und lebendige Exemplare – wahlweise eine Boa Constrictor oder eine Python – als Schmuck ebenso um den Hals wie die Bissspuren ihres Geliebten. An Empfängen tauchte sie mit Seidenäffchen auf oder flanierte mit einem jungen Krokodil an der Leine durch Venedig. Ihre bizarren Kostüme und Roben im Stile eines weiblichen Dandys liess sich Casati ausschliesslich von den besten Couturiers ihrer Zeit schneidern. Darunter grosse Namen wie Paul Poiret, Mariano Fortuny und Erté sowie Léon Bakst, der auch die Kostüme für das russische Ballett entwarf. Ihr Selbstdarstellungszwang kannte keine Grenzen. So kam es vor, dass sie nackt und nur mit einem Mantel bekleidet über die nächtliche Piazza San Marco schritt, während sie ihre beiden Geparden an diamantbesetzten Leinen führte

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Man Ray, 1922


und ein schwarzer Diener einen Kandelaber trug, damit sie auch jeder sehen konnte. Doch gerade weil sie ihr Leben so exaltiert lebte, brachte ihr das, insbesondere von starken Frauenpersönlichkeiten wie beispielsweise Colette oder auch Coco Chanel, grösste Bewunderung ein. Mäzenin und Muse Luisas Leben war eine einzige Performance, ein spielerischer Prozess, in dem sie sich stetig neu erfand und einen künstlerischen Anspruch verfolgte. Sie war eine vielschichtige Frau,

Reihe von Künstlern befanden sich Giovanni Boldini,

über die Gabriele D’Annunzio einmal schrieb: «(…) Aber

Augustus John, der Fauvist Kees van Dongen ebenso wie

ihr Zauber war viel komplexer und erzeugte viele andere

Romaine Brookes, Man Ray, Cecil Beaton, Baron Adolphe

Wunder. Durch welches Feuer transformierte sie ihre

de Meyer oder Giacomo Balla, um nur ein paar wenige zu

Lebensenergie in solch eine Schönheit von bewegender Kraft?

nennen. Aber sie war nicht nur Muse, sondern auch Mäzenin,

Sie zeigte, wie wahr es ist, dass aller Zauber eine durch Kunst

die massgeblich junge Talente wie Fortunato Depero,

angeregte Verrücktheit ist. Aber was war die wirkliche

Umberto Boccioni oder den Futuristen Filippo Tommaso

Essenz dieses Wesens? War sie sich ihrem ständigen Drang

Marinetti förderte. Die Zusammenarbeit mit den Künst-

zu Veränderung bewusst oder war sie für sich selbst undurch-

lerinnen und Künstlern war stets intensiv – in jedem Sinne.

dringbar, ausgeschlossen von ihrem eigenen Geheimnis?»

So verführte sie die amerikanische Malerin Romaine Brooks zu einer lesbischen Affäre, während Casati ihr Modell sass,

So sehr die Gesellschaft sie der frivolen Dekadenz beschul-

sie verärgerte Aleister Crowly, erschreckte Artur Rubinstein

digte, Luisa war in ihrem Bestreben auf einem weit seriöseren

und bedrohte T. E. Lawrence.

Weg. Nicht nur, dass sie ein lebendes Kunstwerk sein wollte, auch die Erreichung ihrer eigenen Unsterblichkeit war ein

Doch ihr Leben sollte nicht für immer ein Höhenflug

erklärtes Ziel, das sie nahezu besessen verfolgte und durch

bleiben. Ihr verschwenderischer Lebensstil, die Folgen des

die Verewigung in der Kunst erreichte. Als Muse inspirierte

Ersten Weltkrieges und die beginnende Weltwirtschafts-

sie über einhundert Künstlerinnen und Künstler, die sie

krise Ende der 1920er Jahre bereiteten der Ära der ausser-

porträtierten, fotografierten, Skulpturen erschufen oder

gewöhnlichen Gräfin ein jähes Ende. 1930 blickte sie auf

ihr literarisch ein Denkmal setzten und sie damit – neben

einen Schuldenberg von 25 Millionen US-Dollar, worauf

der Jungfrau Maria und Kleopatra – zur meistporträtierten

ihr Besitz versteigert wurde und die Kunstwerke, die sie

Frau der Kunstgeschichte avancieren liessen. In der illustren

zum Thema hatten, in private Sammlungen übergingen. Marchesa Luisa Casati Stampa di Soncino floh nach London, wo sie bei Freunden unterkam und 1957 völlig verarmt starb.

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LEIDENSCHAFT, KÖNNEN und ein einzigartiges Gespür für Mode zeichnen Trudie Götz, die wohl bekannteste Grösse der Schweizer Luxus-Modewelt, aus. Mit ihren BEIDEN NEUEN GESCHÄFTEN an der Zürcher Bahnhofstrasse – von ihr als «kleine Folie» bezeichnet, die sie sich aber gerne leistet – beweist die AUSNAHMEUNTERNEHMERIN einmal mehr, dass sie genau am Puls der Zeit ist.


Text: Anka Refghi, Fotos: Denise Ackerman

Tr o i s P o m m e s – V o n Z e i t g e i s t U N D WA H R E R PA S SION

Meisterwerk erlesensten Geschmacks auf 750 Quadratmetern und drei Etagen. Der Eingangsbereich in grünem Marmor, einem Verde Ming aus China und jeder Stein von Trudie Götz höchstpersönlich in Verona ausgewählt, führt in das lichtdurchflutete Geschäft. Gesäumt von Glasvitrinen, in denen sich die für Trois Pommes so charakteristischen hellgrünen Äpfel mit Schmuckstücken – unter anderem von Shamballa, Lydia Courteille oder Harumi, die keine Geringere als die Tochter des berühmten Malers Balthus ist – zu einem verführerischen Stillleben vereinen. Blendend sieht sie aus, elegant und chic wie immer. Voller Energie und

Kunstvolle Eyecatcher in Form von faszinierenden

Esprit wirbelt sie durch ihren neuen Store, telefoniert, delegiert und

Lichtinstallationen des berühmten Künstlers Ivan

auch nicht das noch so kleinste Detail entgeht ihrem Auge. Trudie

Navarro finden sich ebenso in beiden Geschäften

Götz ist in ihrem Element. Nach der Neueröffnung des Trois Pommes

und runden das Gesamtbild in Perfektion ab.

Store Men an der Bahnhofstrasse 12 im vergangenen Jahr ist der Trois Pommes Store Women an der Bahnhofstrasse 18 nun ihr jüngster Coup. Und dass sie sich einmal mehr auf dem richtigen Weg in die Zukunft befindet, zeigte kürzlich ein Instagram-Post einer Künstlerin aus Manhattan: «I have just found the most beautiful shop ever. Trois Pommes. Zurich», schrieb diese und hat Recht. Schon beim Eintreten raubt einem das Interieur den Atem. Mode, Kunst, Architektur – die Gesamtkomposition ist ein beeindruckendes 81


Die neuen Multilabel-Stores sind Trudie Götz’ grosse Leidenschaft – und auch ihr persönlicher Befreiungsschlag. «Hier», so sagt sie, «kann ich mich nun genauso zeigen, wie ich es möchte.» In den vergangenen Jahrzehnten gab es kaum einen grossen Modeschöpfer, den sie nicht als Monolabel-Store in Zürich, Basel, St. Moritz oder Gstaad vertreten hätte. Neben ihren exklusiven Trois-Pommes-Geschäften, versteht sich. Doch zu wenig individueller Spielraum, ein immer strengeres Diktat beim Einkauf und eine wachsende Anonymität haben Trudie Götz zum Nachdenken gebracht. Von einigen hat sie sich mittlerweile getrennt, so wie von Prada im letzten Jahr, und auch den Vertrag mit Dolce & Gabbana wird sie nicht mehr verlängern. Die Zeit war reif für einen Wechsel, sagt die attraktive Unternehmerin, und ihre neuen Multibrand-Konzepte eine logische und zeitgemässe Antwort auf den Wandel in der Modewelt. Der Kunde wünscht sich eine grössere Auswahl, denn der «Total Look» von einem einzigen Designer ist nicht mehr zeitgemäss. Die Verjüngungskur ihrer Strategie, die neue Freiheit und der Einkauf gänzlich nach ihrem Gusto haben ihr ein grosses Stück Passion und Faszination zurückgegeben. Neben renommierten Designern, wie Saint Laurent, Marc Jacobs, The Row oder Givenchy, finden sich auffallend viele junge Labels in ihrem handverlesenen Sortiment. Darunter Namen, wie Rodarte, R13, Peter Pilotto, Altuzarra, Stella Jean, Thakoon oder die Japaner Visvim und Sacai. Nicht jeder gibt Newcomern eine Plattform, auf der sie sich verwirklichen und an die grossen Namen anlehnen können. Trudie Götz tut es. Dafür reist sie auch nach L.A. oder New York, um die Kollektionen der jungen Talente in Augenschein zu nehmen und die Kollektionsteile persönlich 82


auszuwählen. «Die Kollektion eines Designers», so Götz, «muss Charisma haben und eigenwillig sein. Ich möchte die Seele spüren. Am Anfang muss man sich immer in die Designer hineinspüren, um ihre Sprache verstehen zu lernen, aber genau das ist es, was mich so sehr begeistert.» Ob grosse Namen oder junge Designer – in beiden Stores ergänzen sich die Kreationen gegenseitig und erzeugen Spannung und Individualität. Trois Pommes ist wahrlich ein Eldorado für Fashionliebhaber und Trudie Götz glücklich, heute ihren Kunden etwas anbieten zu können, was früher in dieser Form nicht möglich war.

Die Geschicke ihrer insgesamt 20 Geschäfte mit 100 Mitarbeitern lenkt Trudie Götz mit einer bewundernswerten Frische und Energie. Neben ihrer Leidenschaft für die Mode und die Kunst schlägt ihr Herz ganz besonders auch für Tiere. Sie hat eine Stiftung für notleidende Tiere gegründet und ein Tierheim, 90 Kilometer von ihrem geliebten Basel entfernt, in Frankreich gekauft und neu gestaltet. Ihre Canima Ranch, eine Kooperation mit SOS sans Frontières, ist ein Paradies für geschundene Tierseelen und der Ausgangspunkt in ein neues und besseres Leben. Und wenn Trudie Götz voller Liebe und Begeisterung Bilder von ihrer eigenen Hündin Bonita, einem Dogo Argentino, oder von ihren geretteten Ziegen, Schafen und Hunden zeigt, dann geht einem wahrlich das Herz auf.


KOLLEKTION PALME VERTE Schmuckstücke aus 18 Karat «fairmined»-Gelbgold


M I T

G L A M O U R und Ethik Text: Anka Refghi Fotos: Chopard

Wenn das Blitzlichtgewitter den Himmel über Cannes erhellt, die Energie vibriert und eine glamouröse Aura die kleine südfranzösische Stadt umhüllt, dann ist es wieder so weit. Am internationalen Filmfestival von Cannes trifft sich das «Who is Who» der Filmszene zum Schaulaufen der Superlative. Und inmitten des Glamours der grosse Name eines Schweizer Juweliers: Chopard. Seit 1998 offizieller Partner und unzertrennbar mit dem Filmfestival verbunden, raubt Chopard mit seinen Haute-JoaillerieKreationen auf dem roten Teppich regelmässig der Welt den Atem und verleiht dem Festival seinen unvergleichlichen Glanz.

Traditionsgemäss entwirft Caroline Scheufele, Co-Präsidentin

und Art Director des Hauses Chopard, jedes Jahr eine dem Filmfestival gewidmete Kollektion. Als Hommage an die legendäre Trophäe der Goldenen Palme und deren 60. Geburtstag in diesem Jahr lancierte Chopard die Kollektion «Palme Verte». Nach der Haute-JoaillerieKollektion Green Carpet ist Palme Verte die erste Schmuckkollektion aus nachhaltig gefördertem 18 Karat «fairmined»-Gold – und damit eine konsequente Weiterführung des nachhaltigen Luxus, eine Herzensangelegenheit Scheufeles. So stammt das Gold ausschliesslich aus Minen, die das «fairmined»-Zertifikat der Alliance for Responsible Mining, kurz ARM, führen, die sich gänzlich der Ethik und Umweltverträglichkeit verschrieben hat.

Die so stylischen wie raffinierten Preziosen der Kollektion umfassen

Ohrringe, einen Anhänger, einen Ring und ein Armspange. In Anlehnung an das Design der Goldenen Palme, die Caroline Scheufele 1998 neu gestaltete und die seit 2014 ebenfalls aus «fairmined»-Gold in den Genfer Werkstätten von Chopard gefertigt wird, sind wunderschöne Schmuckstücke entstanden, die sich hervorragend für den Alltag eignen und durch ihre schlichte Schönheit begeistern. Von der Pflanzenwelt inspiriert mit ihren geschmeidigen Rundungen und den fein ziselierten Palmblättern, werden die Kostbarkeiten von Palme Verte schnell zu Lieblingsstücken, die man am liebsten gar nie mehr ablegen möchte.

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Eine Hommage an den Rennsport Mille Miglia klingt für Liebhaber des legendären Strassenrennens wie Musik in den Ohren. Als eines der wohl elegantesten Rennen führt es klassische Automobile während vier Tagen über eine Strecke von 1000 Meilen durch die schönsten Landschaften Italiens zwischen Brescia und Rom. Ben-

Als präzises Navigationsinstrument fürs Handgelenk konzi-

zingeschwängerte Luft, röhrende Motoren, Abenteuer und

piert, begeistert die Mille Miglia 2015 Race Edition durch

echter Rennfahrerspirit – auch 2015 begeisterten die 438

ihre vom klassischen Rennsport entlehnten Details. So ist das

Protagonisten auf vier Rädern die Zuschauer und liessen den

lackierte Zifferblatt von der Rennsportfarbe Rot beherrscht,

Glanz vergangener Renntage wieder auferstehen. Chopard,

einer Racing Color, mit der die Rennwagen von Anfang des

seit mehr als 25 Jahren Partner und offizieller Zeitnehmer,

20. Jahrhunderts bis zum Ende der 1960er-Jahre lackiert

zollt auch in diesem Jahr der «corsa più bella del mondo» mit

wurden. Die Gangreserve-Anzeige ist im Stil der Tankan-

einem neuen Uhrenmodell Tribut. Die «Mille Miglia 2015

zeigen der 1950er-Jahre gestaltet und das rote Datumsfen-

Race Edition» ist maskulin und in Anlehnung an das De-

ster präsentiert sich in der Form des so charakteristischen wie

sign der klassischen Boliden, die zwischen 1940 und 1957

weltweit bekannten Mille-Miglia-Pfeils.

starteten, lässt dieser Zeitmesser die Herzen wahrlich höher schlagen. Limitiert auf 1000 Stück in Edelstahlausführung und 100 Stück in Roségoldausführung, verfügt die Uhr auch erstmals über ein COSC-zertifiziertes Uhrwerk aus dem Hause Chopard.

18 Karat Roségold oder Edelstahl, 43 mm, Mechanikwerk mit Automatikaufzug Chopard 01.08-C, 60 Stunden Gangreserve, Armband aus schwarzem Barenia-Leder, Faltschliesse aus Roségold oder Edelstahl


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Schon längst haben sich Fashionshows zu einem Spektakel der Superlative entwickelt. Zu Gesamtkunstwerken, in denen Design, Models und Kulisse zu einer faszinierenden Einheit verschmelzen und das Publikum in fantastische Welten entführen. Text: Anka Refghi, Fotos: Imaxtree

Barocke Opulenz, berauschende Farbspiele, bizarre Insze­ nierungen und märchenhafte Welten – wenn die Designer der Luxusmarken ihre neuesten Kollektionen in den Mode­ metropolen präsentieren, dann ist das ganz grosse Spektakel garantiert. Das simplifizierte Vorzeigen neuer Kollektionsstücke war gestern, denn wer das verwöhnte Schauenpublikum für sich gewinnen will, der muss es verzaubern. Schon längst hat sich der Laufsteg von einer linearen und

Grosses Modetheater zeigte auch Marc Jacobs für Louis

puristischen Strecke zu einem komplexen räumlichen

Vuitton, als er im Frühling 2012 in einem Zelt auf dem

Konstrukt entwickelt, in dem Kollektionen, Models, Musik

Cour Carrée des Louvre ein verspieltes Jahrmarkt-Karussell

und Szenerie zu einem Gesamtkunstwerk der Superlative

mit Spiegeln, Lichtern und weissen Pferdchen platzierte, auf

verschmelzen. Erschaffen von begnadeten Choreografen,

denen die Models zur fulminanten Ouvertüre sassen. Eine

Licht- und Bühnendesignern, Künstlern oder Architekten,

Show, für die ihm – trotz einer Rekordkürze von elf Minuten

die die Theaterbühnen des Modekults erschaffen, auf denen

– tosender Applaus und Jubelrufe sicher waren. «Auffallen

die Visionen der Designers ein Gesicht erhalten und Mode

um jeden Preis» heisst die Devise, denn angesichts hunderter

erlebt statt nur konsumiert werden kann.

von Schauen während der Modewochen sind aufsehenerregende Inszenierungen ein Muss. Dabei ist auch die

Von Supermarkt bis Windkanal

Provokation ein beliebtes Stilmittel, dessen sich der im

Schon längst hat sich auch Modezar Karl Lagerfeld vom

Jahre 2010 verstorbene britische Designer Alexander

klassischen Laufsteg verabschiedet und verwandelt regelmässig

McQueen, das Enfant terrible der Modeszene schlechthin,

das Pariser Grand Palais zu phänomenalen Kulissen für seine

gerne bediente. So bespritzte er einst seine Models mit Kunst­

Schauen. So inszenierte er im letzten Jahr einen gigantischen

blut und liess sie mit angeleinten Wölfen über den Laufsteg

Chanel-Supermarkt, in dem seine Schönen in Jogginghosen,

schreiten, womit er das Publikum, trotz Anwesenheit von

buntem Tweed und Sneakers mit dem Chanel-Logo etiket­

Sicherheitspersonal, in Angst und Schrecken versetzte. Ein

tierte Lebensmittel einkauften. Eine Kollektion später bildete

anderes Mal schickte er seine Grazien durch einen Wind-

er ganze Strassenzüge nach, auf denen er eine Garde von

kanal, der ihnen das Laufen zwar schier unmöglich machte,

Supermodels lauthals und mit beschrifteten Plakaten für

die unendlich langen und wehenden Capes aber atem-

die Rechte der Frauen demonstrieren und das Publikum

beraubend in Szene setzte. Ein bizarrer Anblick bot sich

die «Strasse» säumen liess. Die Herbst-/Winter-Kollektion

hingegen im letzten Jahr den Gästen der Haute-Couture-

2015/16 inszenierte Lagerfeld dann in einer bis ins kleinste

Designerin Iris van Herpen. Eingeschweisst in Plastikfolien,

Detail genauen Nachbildung einer klassischen Pariser

die an überdimensionale Gefrierbeutel erinnerten, liess van

Brasserie im Grand Palais, wobei die im Halbkreis formierten

Herpen drei ihrer Models einvakuumieren und als Installation

Front-Row-Gäste auf Holzstühlen oder roten ledernen

über den Laufsteg hängen, während die anderen Models

Bänken hinter mit weissen Tüchern bedeckten Tischen

an ihnen vorbeischritten und die Kollektion namens

sassen und so zu einem Teil der Inszenierung wurden.

«Biopiracy» – biologische Piraterie – präsentierten. Eine so radikale wie poetische Szenerie, die dem Ansatz nachging, wem unser Körper eigentlich in Zeiten, in denen die Pharmakonzerne Patente auf einen Grossteil des mensch­ lichen Genoms besitzen, gehört.




Eine junge Geschichte Zwischen dem heutigen Gigantismus und den Anfängen der Modepräsentationen liegen gerade ein­ mal 160 Jahre. Als Begründer der Haute Couture gilt der Brite Charles Frederick Worth (1825 – 1895). Worth entwarf Mode für die Dame, suchte die Stoffe selbst aus und kennzeichnete die Kreationen mit seinem Namen – ein Novum und ein Schritt, mit dem er das traditionelle Schneiderhandwerk zur Kunst erhob. Auch war er es, der Mitte des 19. Jahrhunderts Mode erstmals von lebenden Modellen vorführen liess, anstatt sie seiner Kundschaft, wie damals üblich, zweidimensional oder an Holzpuppen schmackhaft zu machen. Bis in die 1950er-Jahre war es üblich, einem erlauchten Publikum die neuesten Kreationen in den Salons der Couturiers selbst vorzuführen, wobei den Models allerdings noch eine sehr passive Rolle zukam. Später dann begannen Designer, eigene Charakteristiken für ihre Schauen zu entwickeln. So beispielsweise verfolgte Christian Dior eine Dramaturgie für die Präsentation seiner Kleidungsstücke und verlangte von seinen Models einen prahlerischen Laufstil, während Coco Chanel einen kühlen Gang kreierte, bei dem der Oberkörper zurück und die Hüfte nach vorne geschoben wurde, während die eine Hand in der Hosentasche und die andere frei beweglich blieb. Zwar begann man in den Sechzigerjahren, die Kollektionen an externen und prestigeträchtigen Orten vorzustellen, doch der eigentliche Startschuss für die heutigen Spektakel fiel erst in den Achtzigerjahren. Populär wurde damals der sogenannte «Total Look», der auf der Idee basierte, dass Kleider und Setting als Gesamteinheit wahrgenommen werden sollten. Ein Schachzug, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhöhen. Doch ob damals oder heute, «Modenschauen» faszinieren die Menschen seit jeher. So schrieb Literat und Kunstkritiker Léon Roger-Milès bereits vor hundert Jahren in dem Vorwort seines Buches «Les Créateurs de la Mode – Dessins et Documents de Jungbluth»: «[…] Wenn im Februar die Sommermode und im August die Wintermode präsentiert wird, werden die Salons der grossen Couturiers von einer Menschenmenge gestürmt … Und es ist ein herrliches Schauspiel, selbst für die blasiertesten Blicke, die Kollektionen über den Laufsteg defilieren zu sehen … Diese Moden­ schauen haben etwas Beglückendes und Traumhaftes … Und damit meine ich nicht die technische Ausstattung der Kleider – ich meine alleine diesen Anblick und den kaleidoskopischen Eindruck, den er auf der Netzhaut hinterlässt.»

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M a l e r i s c h e B L Ü T E N - T R Ä U M E Text: Anka Refghi, Fotos: Schlossberg

Die edle Bettwäsche der Traditionsmarke Schlossberg ist weltberühmt. Denn neben der unvergleichlichen Qualität der Stoffe wird in der Manufaktur im Zürcher Oberland auch jedes einzelne Motiv noch von Hand gezeichnet – und das begeistert nicht nur Tina Turner oder Bill Clinton, sondern trifft auch einen Zeitgeist, der den Luxus neu definiert.


Während sich die Welt in den letzten Jahren immer schneller zu drehen scheint, hat sich in unseren Breitengraden für viele Menschen das Verständnis von Luxus verändert. Weitab von zur Schau getragenem Protz wird nach dem Guten statt nach Gütern gestrebt, nach dem Echten, weg von der Masse, hin zu Produkten, deren Geschichte man kennt und spürt. Luxus heisst aber auch, sich Zeit zu nehmen. Die Manufaktur Schlossberg im schönen Tösstal trifft diesen Zeitgeist wie kaum eine andere. Und das nicht erst seit gestern. Denn seit 1833 befindet sich das Unternehmen an seinem ursprünglichen Standort in Turbenthal, wo auch heute noch die in der Schweiz und Italien hergestellten Stoffe genäht werden. Eine Auslagerung nach Asien? Undenkbar, sagt CEO Thomas Boller, der auf eine über 180-jährige Geschichte des Unternehmens zurückblickt, in der über Ge-

Wahre Kunstwerke

nerationen Wissen und Traditionen weitergegeben wurden.

Ob puristisches Unigewebe, schlichte Musterungen, zeitlose Jacquardmuster oder Wäsche mit zarten Spitzenbändern – Schlossberg wartet mit beeindruckenden Kollektionen für jeden Geschmack und jede Stilrichtung auf. Von echtem Manufakturcharakter zeugt auch der wunderbar persönliche und flexible Service. So kann man nicht nur die einzelnen Teile der Kollektionen individuell miteinander kombinieren, sondern sich seine Bettwäsche auch ganz nach Wunsch auf Mass schneidern lassen. Von der Recherche über die Designs und Testdrucke bis hin zum fertigen Produkt dauert die Entstehung einer Kollektion ein Jahr. Aber diese Zeit nimmt man sich gerne bei Schlossberg, um die Textilien mit grösster Liebe und Sorgfalt herzustellen. So wird auch jedes einzelne Motiv von Textildesignern in Turbenthal mit Leidenschaft und Können von Hand gezeichnet. Charakteristisch sind dabei die von der unendlichen Schönheit der Natur inspirierten floralen Motive, die mit je 12 bis 14 Schablonen im Siebdruckverfahren aufwendig und in Handarbeit gedruckt werden. Mit ihren zahlreichen Farbnuancen und filigransten Details faszinieren und bezaubern sie zugleich. Es sind wahrlich Kunstwerke. Sinnlich wie ein duftender Sommergarten, sanft wie ein zarter Lufthauch, strahlend und warm wie die Sonne, die ihr wunderbares Spiel mit dem Schatten spielt. Schlossberg-Bettwäsche ist ein wenig wie «die Seele baumeln lassen» oder «die Welt Welt sein lassen». Sie gibt Geborgenheit, und wer einmal darin geschlafen hat, wird sie nicht mehr hergeben wollen.

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S H A M B A L L A J E W E L S Schmuckstücke mit Spirit Text: Anka Refghi, Fotos: Shamballa Jewels

Karl Lagerfeld trägt sie ebenso wie Giorgio Armani, Kronprinzessin Mary von Dänemark, Michael Jordan oder Diane von Fürstenberg – die Armbänder von Shamballa Jewels sind zu spirituellen SCHMUCK-IKONEN geworden, die die Herzen der Menschen im Sturm erobern.

Als der Däne Mads Kornerup 2001 für den weltbekannten Rapper Jay Z ein Armband designte, konnte er noch nicht erahnen, welchen Siegeszug seine Armbänder schon bald um die Welt antreten sollten. Von den Gebetsketten buddhistischer Mönche und alten spirituellen Symbolen inspiriert, schuf Mads Kornerup mit Shamballa Jewels Schmuckstücke, in denen Spiritualität und edelste Materialien miteinander verschmelzen. Alten Schriften zufolge ist Shamballa ein mythisches und verborgenes Königreich in einem Tal des Himalaya – ein Königreich, von erleuchteten und mitfühlenden Menschen bewohnt und ein Ort der Ruhe und des Friedens. Der Überlieferung nach tragen die Kugeln der Gebetsketten den Geist des Shamballa in sich und fördern die Suche nach seinem eigenen inneren Shamballa. Und es ist dieser besondere Spirit, den auch die Armbänder, Halsketten, Ringe oder der Ohrschmuck von Shamballa Jewels in sich tragen und mit denen die Brüder Mads und Mikkel Kornerup die Welt begeistern.


Der Stern von Shamballa Jedes Armband ist anders und kann nach individuellen Wünschen zusammengestellt werden. Ob aus 18 Karat Gold, mit Perlen oder mit sämtlichen anderen kostbaren Edel­ steinen – die Variationsmöglichkeiten sind unbegrenzt und jedes Einzelne ein Unikat, das in Dänemark mit viel Liebe und Sorgfalt von Hand hergestellt wird. So verschieden die einzigartigen Schmuckstücke sind, eines ist ihnen allen gemein: der eingravierte Stern von Shamballa, eine visuelle Neuinterpretation Kornerups eines wichtigen Symbols des tantrischen Buddhismus. Ein Stern, der auch dafür steht, dass Menschen und Sterne aus der gleichen Materie geschaffen sind und der den Menschen immer daran erinnern soll, einem Stern gleich zu strahlen. Ob als Glücksbringer, als Kraftspender oder als wunderschöner Eyecatcher zaubern die Kreationen ein Lächeln aufs Gesicht.

Luxwerk.ch

Auch für 2015 warten die Brüder nun mit neuen Schönheiten

Shamballa Jewels in Zürich

auf. Darunter die Armreifen Nyima, die in vier verschie­

Seit vergangenem Herbst befindet sich an der Bahnhof-

denen Goldvarianten und mit weissen oder schwarzen

strasse 25 / Bärengasse in Zürich nun die schweizweit einzige

Diamanten erhältlich sind. Das Design charakterisiert den

Shamballa-Boutique. Ein kleines und feines Geschäft, in

meditativen Raum, an dessen Ende die funkelnde, diamant­

dem man das Universum und die Philosophie der Marke

besetzte Kugel aus 18 Karat Gold die Sonne symbolisiert.

erleben kann. Entstanden ist die Boutique durch eine

Oder auch die SOS-Alliance-Armreife, die für Harmonie

wunder­bare Kooperation mit La Serlas Unique Jewellery –

und Einheit stehen und gleichermassen Individualität

einem der besten Juweliere der Schweiz, mit dem Shamballa

zelebrieren.

Jewels eine langjährige Geschichte verbindet, war es doch La Serlas, der die besonderen Schmuckstücke einst als Erster in Europa präsentierte.

MADS und MIKKEL KORNERUP


Exklusive Privilegien an der stilvollsten Designmesse der Schweiz Text: Sarah Fehr, Bilder: Design Miami/ Basel

Seit einer Dekade bietet die Design Miami/ Basel stilaffinen Personen ein exklusives Parallelprogramm zur Art Basel. Jedes Jahr kommen während knapp einer Woche die bedeutendsten Designer, Sammler, Galeristen, Kritiker und Kuratoren zusammen, um stilbildende Designklassiker, visionäre Arbeiten und zukünftige Trends zu diskutieren. Als die diesjährige Design Miami/ Basel am 21. Juni 2015 endete, war es den Veranstaltern einmal mehr gelungen, die Besucher mit überwältigenden Meisterwerken aus den Bereichen Einrichtung, Leuchten und Kunst zu begeistern. Die Design Miami/ Basel vereinte im Jubiläumsjahr 45 der weltweit führenden Designgalerien, davon 12 der Gründungsmitglieder sowie eine grosse Anzahl aufstrebender neuer Galerien. Zu den Highlights der Design Miami/ Basel 2015 gehörten unter anderem auch die erste zeitgenössische Adaption eines Jean-Prouvé-Hauses sowie zahlreiche Debüts neuer Designtalente. Die mondäne Atmosphäre und das kulturell hochstehende Rahmen­programm, wie beispielsweise die Lesungen von grossen Persönlichkeiten aus der Welt des Designs, der Architektur, der Mode und der Kunst, fanden ebenso grossen Zuspruch wie die Möglichkeit, viele bedeutende Bekanntschaften zu knüpfen, zu vertiefen und zu pflegen. 100


Bereits zum dritten Mal Partner der Design Miami/ Basel,

können. An den Designtalks werden interessante Trends

lud American Express seine «Centurion»-Mitglieder

diskutiert – wir sammeln jeweils neue Ideen und lassen den

ein, den stilvollen Event im Rahmen eines wunderbaren

Abend in der Collectors Lounge bei einem Glas Champagner

VIP-Programms zu geniessen. So zum Beispiel kamen die

mit weiteren Designinteressierten ausklingen. Es waren

«Centurion»-Mitglieder dank der exklusiven und nicht

unvergessliche Tage, und eines dürfte bereits jetzt feststehen:

käuflichen Collectors Card in den Genuss, die Preview-

die Vorfreude auf das nächste Jahr.»

Veranstaltung der Design Miami/ Basel im kleinen und persönlichen Rahmen zu entdecken oder die Art Basel vor der offiziellen Vernissage zu besichtigen. Während der gesamten Ausstellungsdauer waren die Mitglieder zudem in die Collectors Lounges, zu den zahlreichen VIPVeranstaltungen der Messe und zu inspirierenden Designtalks eingeladen. Die «Centurion»-Mitglieder sind begeistert vom umfassenden Programm. So auch der 52-jährige Zürcher Privatier, der der Einladung seit dem Launch der Collectors Card vor drei Jahren nachkommt: «Wir treffen jedes Jahr alte Bekannte, interessante Gesprächspartner und motivierte Designer. Die Preview-Veranstaltung ist für uns zur Tradition geworden – wir geniessen es, die Ausstellung im kleinen Rahmen mit einer guten Führung zu erleben und uns mit den Designern und Künstlern austauschen zu 53

Über «Centurion» American Express unterstützt Veranstaltungen in den Bereichen Design, Fashion und Luxus, um den «Centurion»-Mitgliedern exklusive Vorteile bieten zu können – wie beispielsweise an der Design Miami/ Basel. «Centurion» von American Express ist die prestigeträchtigste und exklusivste Kreditkarte der Welt. Anspruchsvollen Menschen bietet sie personalisierte und professionelle Dienstleistungen, kombiniert mit einem Paket exklusiver Privilegien. Die «Centurion»-Karte wird nur auf Einladung ausgestellt, selber beantragen kann man sie nicht. Eine Einladung erhalten ausgesuchte, wenige Personen, die aufgrund ihrer Lebensweise auf höchste Flexibilität und Luxus angewiesen sind. Die Karte selbst ist aus Titanium hergestellt; sie wird in der Schweiz vom führenden Kreditkartenspezialisten Swisscard herausgegeben.


Schon längst ist die Brille weit mehr als nur Sehhilfe oder Schutz vor der Sonne. Sie ist Accessoire und Statement zugleich. Wer hier alles richtig machen will, der ist bei Götte Optik in den besten Händen. Bereits seit 1922 befindet sich das von der sympathischen Inhaberfamilie Halder geführte Traditionsunternehmen an Zürichs Bahnhofstrasse 100. Ein Gespräch mit Sohn Daniel Halder über den Umbau, die Korrelation von Erfolg und Brille, heilige Wasserbüffel und die exklusivste Sonnenbrille der Welt. 102


Götte Optik – ein Paradies für Brillenliebhaber Interview: Anka Refghi, Fotos: Justin Hession

Herr Halder, Sie haben letztes Jahr die obere Etage nach

Brille statt. Eine Brille kann einen Menschen in seiner Aussage

demselben Gestaltungskonzept wie das Erdgeschoss um-

komplett verändern. Und ich würde darüber hinaus mit einem

gebaut. Gibt es auch konzeptionelle Neuerungen?

Augenzwinkern behaupten, dass auch der Erfolg eine Funktion

Ja, die gibt es. Neu haben die Herren ihre eigene Etage im ersten Stock. Die Damen beraten wir im Parterre oder in unserem Garten. Auch erlaubt uns die neue Ladengestaltung

der Brille ist. Sie führen exklusive Edelmetallbrillen. Für erfolgreiche

eine noch grössere Auslage unserer über 3000 Brillen. Daneben

Menschen?

wurden aber auch neue Elemente eingebaut, wie beispielsweise

Auf jeden Fall. Wir haben viele Kunden, die einen gewissen

die hinterleuchteten Wände mit Japanpapier und das

Status erreicht haben und sich dann etwas Besonderes leisten

dynamische Lichtspiel der Künstlerin Daniela Schönbächler.

möchten. Die Brillen aus Platin, Weiss- oder Gelbgold und Palladium werden in einem Goldschmiedeatelier für uns

Würden Sie sagen, dass die Brille ein persönliches State-

gefertigt. Durch die Legierung besitzen sie den unverkennbaren

ment ist?

Glanz, der den Trägern eine ganz spezielle Aura verleiht. Die

Für mich ist die Brille sogar das stärkste Statement. Ob die Ausstrahlung oder der erste Eindruck – das findet alles mit der

Formen sind zeitlos, sodass die Edelmetallbrillen sehr lange getragen werden können.


Daneben ist Horn bei Ihnen aber auch ein grosses Thema … Das ist richtig. Wir haben mit 300 Fassungen die grösste Hornkollektion der Schweiz. Das Schöne an diesem Naturprodukt ist, dass die Oberfläche immer anders aussieht und somit ein Unikat ist. Das Horn wird übrigens von indischen Wasserbüffeln gewonnen, und zwar erst nach ihrem natürlichen Ableben, denn sie gelten ja als heilige Tiere. Eines der wohl bekanntesten Brillen-Labels Zürichs, «Zuerihorn», stammt aus Ihrem eigenen Haus … Die Idee einer eigenen Kollektion für Götte stammte damals von meiner Schwester Nathalie Huber und Jonas Herde. Mittlerweile ist das Label zwar selbstständig, aber noch immer sehr eng mit uns verbunden. Das Spezielle an den Fassungen ist, dass sie in Handarbeit aus sieben Schichten Horn gefertigt werden. Und mit der von der Künstlerin Christine Streuli integrierten Seide ergibt das einen wunderschönen Effekt. Im Erdgeschoss sind Brillen in Vitrinen ausgeleuchtet. Was hat es damit auf sich? Darin befinden sich unsere exklusiven Schmuckbrillen, die mit Brillanten besetzt sind. Zu den schönsten Stücken gehören die von uns kreierte Damenbrille mit dem Edelstein Onyx, dem auch eine positive Wirkung auf Körper und Geist zugesprochen wird, oder die exklusivste Sonnenbrille der Welt, die «Monarch» von Maybach mit 225 Brillanten. Wie stellt Götte sein Sortiment zusammen? Wir erhalten pro Woche zwischen 50 und 100 neue Brillen. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass sich in unserem Sortiment ausschliesslich die neuesten Modelle befinden. Den Einkauf macht meine Schwester Nathalie Huber, und jede einzelne Brille, die Sie hier sehen, wurde von ihr handverlesen. Sie hat ein unglaubliches Gespür für Trends und auch dafür, was unsere Kunden wünschen. Wohin geht der Trend? Nach wie vor sind relativ massive Hornbrillen und eher rechteckige Formen topaktuell, aber es zeichnet sich ganz langsam ein Trend in Richtung feinere Brillen und rundere Formen ab. Aber man muss dazu sagen, dass sich die Mode von Brillen nur in relativ grossen Zeiträumen von fünf bis zehn Jahren verändert. 104


Zürcher Galerien und Museen ABBT PROJECTS Strika, Gohl, Pirovino, Keiser, Deutsch, Giezendanner, Barron, Kanemura, Schifferle, Yasumura, Danwen Motorenstrasse 14, 8005 Zürich, T 043 244 97 22 Di-Fr 11-18, Sa 11-16 info@abbtprojects.com, www.abbtprojects.com

CHRISTINGER DE MAYO Junge zeitgenössische Kunst: Bennett, Hofer, Krieg, Mujica, Netzhammer, Werner, u.a. Ankerstrasse 24, 8004 Zürich, T 044 252 08 08 Mi-Fr 12-18, Sa 11-17 und n.V. contact@christingerdemayo.com, www.christingerdemayo.com

THOMAS AMMANN FINE ART AG Zeitgenössische Kunst: de Kooning, Marden, Ryman, Taaffe, Twombly, u.a. Restelbergstrasse 97, 8044 Zürich, T 044 360 51 60 Mo-Fr 10-17 da@ammannfineart.com, www. ammannfineart.com

GALERIE SYLVA DENZLER Galerie für zeitgenössische Schweizer Kunst Gemeindestrasse 4, 8032 Zürich, T 043 268 43 83 Mi-Fr 14-18.30, Sa 14-16 und n.V. galerie@sylva-denzler.ch, www.galerie-sylva-denzler.ch

ANNAMARIE M. ANDERSEN GALERIE Galerie für Moderne Kunst aus Europa, USA und China: Arcangelo, Gregoriou, Hollan, Litsios, Marini, Reum, Sole, Qi Yang, Zentilli, u.a. Bodmerstrasse 8, 8002 Zürich, T 044 281 18 81 Mi-Fr 13-18 und n.V. gallery@andersenfineart.com, www.andersenfineart.com

HAUSER & WIRTH ZÜRICH Bourgeois, Claerbout, Graham, Heilmann, The Estate of Eva Hesse, Jackson, Khedoori, Kuitca, Lassnig, McCarthy, Rist, Sala, Sasnal, Schlingensief, Signer, Smit, Thater, Thomkins u.a. Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 446 80 50 Di-Fr 11-18, Sa 11-17 zurich@hauserwirth.com, www.hauserwirth.com

ARTEF FINE ART PHOTOGR APHY GALLERY Abbott, Baumgartner, Crewdson, Cunningham, Fontana, Halsman, Salas, u.a. Splügenstrasse 11, 8002 Zürich, T 043 817 66 40 Di-Fr n.V., Sa 12-17 info@artef.com, www.artef.com

HÄUSLER CONTEMPOR ARY Internationale zeitgenössische Kunst: Fulton, de Ganay, Heilmann, Kiecol, Kowanz, Ledgerwood, Morris, Partenheimer, Reidl, Schuler, Signer, Sonnier, Turrell, u.a. Stampfenbachstrasse 59, 8006 Zürich, T 043 810 04 26 Di-Fr 12-18, Sa 11-16 und n.V. galerie@haeusler-contemporary.com, www.haeusler-contemporary.com

ART FORUM UTE BARTH Galerie für Moderne & Zeitgenössische Kunst: Abben, Eitle-Vozar, Keller, Maier, Niederer, Plimpton, Trepp, von Kaenel, Wechsler Kartausstrasse 8, 8008 Zürich, T 044 380 27 11 Di-Fr 11-18, Sa 11-15 und n.V. info@utebarth.com, www.utebarth.com

GALERIE CLAUDINE HOHL Zeitgenössische Schweizer Kunst, konkret, abstrakt, figurativ, etablierte KünstlerInnen und Neuentdeckungen Am Schanzengraben 15, 8002 Zürich, T 044 202 72 43 Mi und Fr 15-18, Sa 13-15 oder n.V. claudinehohl@hotmail.com, www.galerieclaudinehohl.ch

ART SELECTION, HANS PETER & SUSANNE GILG Junge, vorwiegend abstrakte Kunst – Kunsthandel Aragó, Tinguely, van der Ster u.a. Weinbergstrasse 93, 8802 Kilchberg, M 079 356 93 30 Nur nach Vereinbarung artselection@bluewin.ch, www.artselection.ch

BARBARIAN ART GALLERY Russische und internationale Gegenwartskunst: Belyi, Brunner, Kawarga, Maiofis, Pervov, Ponomarev, Repetto, Tishkov, u.a. Promenadengasse 19, 8001 Zürich, T 044 280 45 45 Mo-Fr 12-18, Sa 12-17 info@barbarian-art.com, www.barbarian-art.com GALERIE HUBERT BÄCHLER Direkte Vermittlung und Kunstplatzierung Büro: Ausstellungsstrasse 112, 8005 Zürich, T 078 664 87 47 info@galerie-hubert-baechler.ch, www.galerie-hubert-baechler.ch GALERIE / MUSEUM BAVIER A Moderne Kunst Zwinglistrasse 10, 8004 Zürich, T 044 241 29 96 Mi-Fr 13-18, Sa 13-16 s.baviera@bluewin.ch, www.galeriemuseumbaviera.blogspot.ch BOLTELANG Gegenwartskunst Limmatstrasse 214, 8005 Zürich, T 044 273 00 10 Mi-Fr 12-18, Sa 12-17 info@boltelang.com, www.boltelang.com NADJA BRYKINA GALLERY Russische Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jh. bis heute, Nonkonformisten wie Spindler, Vulokh, Andreenkov, Kamensky u.a. Sihlstrasse 91, 8001 Zürich, T 044 222 05 05 Di-Fr 13-18 www.brykina.ch

GALERIE BOB GYSIN Gegenwartskunst von Schweizer Künstlern: Aerni, Bosshart, Chen, Hänsli, Ray Hegelbach, Lämmli, Nager, Perrin, Rüegg, Schreiber, Wolfensberger, u.a. Ausstellungsstrasse 24, 8005 Zürich, T 044 278 40 60 Di-Fr 13-18, Sa 12-16 info@gbg-galerie.ch, www.gbg-galerie.ch GALERIE HA AS AG Alcaraz, Amiet, Bianchet, Bohnhoff, Braque, Derain, Fautrier, Gartner, Hodler, Ikemura, Kirchner, Klein, Kuehn, Mannel, u.a. Talstrasse 62a, 8001 Zürich, T 043 497 20 26 Mo-Fr 10-12.30, 14-18 und n.V. contact@galeriehaasag.ch, www.galeriehaasag.ch

ARTSEEFELD Seefeldstrasse 301a, 8008 Zürich, T 044 388 65 00 Mo-Fr 14-18 info@artseefeld.com, www.artseefeld.com

ART STATION ISABELLA LANZ Galerie für zeitgenössische Kunst Hochstrasse 28, 8044 Zürich, T 043 343 99 44 Mi-Fr 14-19, Sa 12-17 und n.V. info@artstation-zuerich.ch, www.artstation-zuerich.ch

GALERIE PATRIK FRÖHLICH Afrikanische und ozeanische Kunst Obere Zäune 24, 8001 Zürich, T 044 242 89 00 Di-Fr 10-12, 14-18.30, Sa 11-16 patrikfroehlich@swissonline.ch, www.tribalart.ch

ANDY JLLIEN FINE ART Bruskin, Guthrie, Hare, Meier, Roth, Ruscha, Spoerri, Vassiliev, Wesselmann Rämistrasse 18, 8001 Zürich, T 044 252 95 00 nach Vereinbarung ajart@hispeed.ch, www.ajfineart.ch

Klaus Born, 2014 Aquarell auf Papier 104 x 74 cm GALERIE SYLVA DENZLER ELTEN & ELTEN Zeitgenössische Kunst: Csuka, Gaul, Kober, Koshlyakov, Kowski, Lehmann, Raab, Riediger, Schröter, Sigg, Wilken, Wunderly, u.a. Wilfriedstrasse 19, 8032 Zürich, T 044 260 53 30 Nach Vereinbarung mve@mve.ch, www.mve.ch FOXX GALERIE Pop Art, 3-D Art, Comix Art, Animation Art: Berges, Döring, Götze, Kühn, Ramos, Rizzi, u.a. Rindermarkt 13, 8001 Zürich, T 044 261 88 61 Di-Fr 10.30-13.30 / 14.30-18.30, Sa 10-16 popart@foxxgalerie.com, www.foxxgalerie.com GALERIE GMURZYNSK A Klassische Moderne, osteuropäische Avantgarde der 1910er bis 1930er Jahre: Calder, Degas, Fontana, Kounellis, Malevich, Miró, Nevelson, Picasso, Rodchenko, Schwitters, Wesselmann, u.a. Paradeplatz 2, 8001 Zürich, T 044 226 70 70 Mo-Fr 10-18, Sa 10-16 galerie@gmurzynska.com, www.gmurzynska.com GALERIE ALEX ANDER E. R ÄBER Arroyo, Berrocal, Gigliotti, Perl, Schmid, u.a. Oberdorfstrasse 21/23, 8001 Zürich, T 044 262 06 00 Mo 13.30-19, Di-Fr 11-19, Sa 10-17 und n.V. info@galerie-raeber.ch, www.galerie-raeber.ch MARLENE FREI GALERIE & EDITION Boeschenstein, Bruhin, Cage, Filliou, Kapielski, Meyer, Noël, Roesch, Roth, Rothacher, Schmit, u.a. Zwinglistrasse 36 (Hof ), 8004 Zürich, T 044 291 20 43 Di-Fr 12-18.30, Sa 12-16 marlenefrei@bluewin.ch, www.marlenefrei.com

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J & P FINE ART Meister der klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts: Amiet, Chagall, Giacometti, Kandinsky, Matisse, Rodin, u.a. Talstrasse 66, 8001 Zürich, T 043 344 89 70 Mo-Fr 9.30-12, 14-17.30 und n.V. info@j-pfineart.com, www.j-pfineart.com GALERIE BERNARD JORDAN ZÜRICH Contemporary Art Zwinglistrasse 33, 8004 Zürich, T 079 855 18 94 Mo-Fr 14-18, Sa 11-16 galerie.bernardjordan@bluewin.ch, www.galeriebernardjordan.com K ARMA INTERNATIONAL Zeitgenössische Kunst: Brzezanska, Ekblad, Hominal, Rosenkranz, Sauter, Tanaami, u.a. Hönggerstrasse 40, 8037 Zürich, T 043 535 85 91 Mi-Fr 12-18, Sa 12-16 und n.V. info@karmainternational.org, www.karmainternational.org


Patrick Graf «Irgendeine Szene in der Welt b», 2015 Oil on cardboard, 72,5 x 100,5 cm (28 1/2 x 39 5/8") KATZ CONTEMPOR ARY

ROTWAND Zeitgenössische, internationale Kunst: Erb, Gerhard, Goodwin, Hunt, Luser, Lutz, Mattenberger, Phelps, Schürmann, Shiota Lutherstrasse 34, 8004 Zürich, T/F 044 240 30 55/56 Mi-Fr 14-18, Sa 11-16 und n.V. info@rotwandgallery.com, www.rotwandgallery.com

K ATZ CONTEMPOR ARY Baumann, Bezzola, Lenk, Llach, Ochoa, von Meyenburg, Zaech, u.a. Haus zur Katz, Talstrasse 83, 8001 Zürich, T 044 212 22 00 Di-Fr 11-18, Sa 12-16 und n.V. info@katzcontemporary.com, www.katzcontemporary.com

SAM SCHERRER CONTEMPOR ARY Steinacher, Czerwinski, Salzmann, Muff Kleinstrasse 16, 8008 Zürich, T 044 260 44 33 Do-Fr 14-18, Sa 12-16 und n.V. art@samscherrer.ch, www.samscherrer.ch

SCHAU ORT. CHRISTIANE BÜNTGEN Zeitgenössische, konzeptionelle und international ausgerichtete Kunst: Carl, Ceulers, Cytter, Dahn, Di Bianco, Stalder, Weingartner, Wieser, u.a. Müllerstrasse 57, 8004 Zürich, T 043 322 01 15/16 Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 und n.V. info@schauort.com, www.schauort.com GALERIE PETER KILCHMANN Zeitgenössische Kunst: Alÿs, Bajevic, Bauer, Doherty, Jakob, Leutenegger, Macchi, Margolles, Marti, u.a. Zahnradstrasse 21, 8005 Zürich, T 044 278 10 10 Di-Fr 10-18, Sa 11-17 info@peterkilchmann.com, www.peterkilchmann.com KOLLER AUKTIONEN ZÜRICH Alte und moderne Kunst, Antiquitäten, Asiatica, Schmuck Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, T 044 445 63 63 Mo-Fr 9-12 / 13.30-18 office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch GALERIE KORNFELD ZÜRICH Klassische Moderne Titlisstrasse 48, 8032 Zürich, T 044 251 03 60 Öffnungszeiten nach Vereinbarung galerie@kornfeld.ch, www.kornfeld.ch SUSANNA KULLI Zeitgenössische Kunst: Armleder, Crotti, Herzog, Hirschhorn, Khatami, Manz, Merrick, Mosset, Nannucci, Rockenschaub, u.a. Dienerstrasse 21, 8004 Zürich, T 043 243 33 34 Di-Fr 13-18, Sa 11-16 info@susannakulli.ch, www.susannakulli.ch GALERIE LANGE + PULT Bourgeat, Da Mata, Dussoix, Feuz, Mercier, Rittener, Reist, Schramm, Stoffel, Ullrich u.a. Limmatstrasse 291, 8005 Zürich, T 044 212 20 00 Di-Fr 12-18, Sa 11-17 info@langepult.com, www.langepult.com KUNSTWARENHAUS NEUMARKT Junge Nachwuchstalente der kulturellen Untergrundszenen Zürichs, Berlins und Londons Neumarkt 6, 8001 Zürich, T 044 501 88 18 Di-Fr 11-18.30, Sa 11-17 info@kunstwarenhaus.ch, www.kunstwarenhaus.ch LAZERTIS GALERIE Bonfanti, Castellani, Dorazio, De Clercq, D’Oora, Di Robilant u.a. Universitätsstrasse 9 + 21, 8006 Zürich, T 044 261 14 13 Di-Fr 12-18.30, Sa 12-16 und n.V. www.lazertisgalerie.ch MAI 36 GALERIE Internationale zeitgenössische Kunst: Ackermann, Baldessari, Balkenhol, Fries, Mapplethorpe, McBride, Mullican, Ruff, Weiner u.a. Rämistrasse 37, 8001 Zürich, T 044 261 68 80 Di-Fr 11-18.30, Sa 11-16 mail@mai36.com, www.mai36.com MAURER Zeitgenössische Kunst, Schweizer Kunst, Fotografie: Bill, Engelbert Knecht, Kuhn, Moser, Roth, Tinguely, Schwarz, Sticker u.a. Münstergasse 14 & 18, 8001 Zürich, T 044 261 85 00 Öffnungszeiten nach Vereinbarung galeriemaurer@sunrise.ch, www.galeriemaurer.ch

GALERIE ORLANDO GMBH Klassische Moderne – Russische, osteuropäische, deutsche und schweizerische Avantgarde: Amiet, Barlach, Exter, Itten, Kirchner, von Jawlensky, Kljun, Larionow, Lissitzky, Macke, Malewitsch, Marc, Popowa, Puni, Rodtschenko, von Werefkin Dreikönigstrasse 12, 8002 Zürich, T 043 497 24 82 Mo-Fr 10-12.30 / 14.30-18.30, Sa 11-16 galerie@orlando-gmbh.ch, www.orlando-gmbh.ch GALERIE BOB VAN ORSOUW Zeitgenössische Kunst: Akakçe, Akkerman, Araki, Eloyan, Henning, Hubbard/Birchler, Moriyama, Neto, Opie, Schnider, Shahbazi u.a. Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 273 11 00 Di-Fr 12-18, Sa 11-17 und n.V. mail@bobvanorsouw.ch, www.bobvanorsouw.ch GALERIE AM PAR ADEPLATZ Gegenständliche Kunst mit Schwerpunkt Schweiz Bleicherweg 3, 8001 Zürich, T 044 221 07 31 Di-Fr 13-18.00, Sa 12-16 galerie.paradeplatz@bluewin.ch, www.galerie-paradeplatz.ch GALERIE FR ANCESCA PIA Bayrle, Dafflon, Decrauzat, Godinat, Grigely, Guyton, Koether, Serralongue, Shrigley, Tatham u.a. Limmatstrasse 268, 8005 Zürich, T 044 271 24 44 Di-Fr 12-18, Sa 11-17 info@francescapia.com, www.francescapia.com GALERIE EVA PRESENHUBER Zeitgenössische Kunst: Aitken, Carron, Donnelly, Gordon, Handforth, Lord, Tim Rollins and K.O.S., Eva Rothschild, Shearer, Smith u.a. Zahnradstrasse 21, 8040 Zürich, T 043 444 70 50 Di-Fr 10-18, Sa 11-17 info@presenhuber.com, www.presenhuber.com GALERIE PROARTA AG Klassische Moderne & zeitgenössische abstrakte Kunst: Arp, Calder, Delaunay, Francis, Honegger, Jenkins, Lohse, Knoebel, Komarin, Miró, Poliakoff, Shin, Tress, Voss u.a. Bleicherweg 20, 8002 Zürich, T 044 202 02 02 Di-Fr 11-18, Sa 11-16 proarta@proarta.ch, www.proarta.ch GALERIE RÖMER APOTHEKE Zeitgenössische Kunst: Cienski, Gähler, Gunstheimer, Kettner, Joly, Suerkemper, Villiger, Vanhöfen, Weihrauch u.a. Rämistrasse 18, 8001 Zürich, T 043 317 17 80 Mi-Fr 14-18.30, Sa 12-16 gallery@roemerapotheke.ch, www.roemerapotheke.ch GALERIE ROSENBERG Staffelstrasse 12, 8045 Zürich, T 044 311 79 52 Mi-Fr 13-18.30, Sa 11-16 und n.V. info@galerie-rosenberg.ch, www.galerie-rosenberg.ch

GALERIE MARK MÜLLER Zeitgenössische Kunst: Bandau, Baudevin, Baumann, Boller, Brandmeier, Frei, Gritsch, Grosse, Hafif, Hollingsworth, Lieber, Marioni, Millar, Morellet u.a. Hafnerstrasse 44, 8005 Zürich, T 044 211 81 55 Di-Fr 12-18, Sa 11-16 mail@markmueller.ch, www.markmueller.ch MITTERR AND+SANZ / CONTEMPOR ARY ART Zeitgenössische Kunst: Bassanini, Carpenter, Les Frères Chapuisat, Closky, Davis, Flumet, Freeman, Hila, Kogler, Lefcourt, Morillo, Peinado, Phelan, Ramishvili, Rendon, Slife, Wilson Limmatstrasse 265, 8005 Zürich, T 043 817 68 70 Di-Fr 12-18, Sa 11-17 contact@mitterrand-sanz.com, www.mitterrand-sanz.com

Rolf Winnewisser TIME WITHOUT END Öl auf Leinwand, 24 x 30 cm GALERIE ROSENBERG 106

ALEX SCHLESINGER Anderes, Bittersohl, Fabrikant, Häsli, Hasse, Jaccard, Jenzer, Käser, Mars, Pocci, Tschudi, Weber, Winter u.a. Tödistrasse 48, 8002 Zürich, T 043 233 92 93 Do-Fr 13-18, Sa 12-16 und n.V. info@galas.ch, www.galas.ch SEMINA RERUM - IRÈNE PREISWERK Malerei, Fotografie, Installation, Video: Fuchs, Danuser, Evers, Fujii, Good, Jedlicka, Kappeler, Steffensen, Strba, Varady, Widauer u.a. Cäcilienstrasse 3, 8032 Zürich, T 044 251 26 39 Do-Fr 14-18, Sa 13-16 ipreiswerk@bluewin.ch, www.seminarerum.ch GALERIE NICOLA VON SENGER AG Zeitgenössische Kunst – Fotografie & neue Medien: Ballen, Berkhemer, Breuning, Gelitin, Motti, Parr, Rodgers, Sala, Sassolino u.a. Limmatstrasse 275, 8005 Zürich, T 044 201 88 10 Di-Fr 11-18, Sa 11-17 info@nicolavonsenger.com, www.nicolavonsenger.com SOON ART Gegenwartskunst – Street-Art, Urban-Art & digitale Kunst info@soon-art.ch, www.soon-art.ch GALERIE ERICH STORRER Zeitgenössische Kunst: Damisch, Egl, Horsky, Joy, MacKendree, Pils, Rotterdam, Wortelkamp Scheuchzerstrasse 25, 8006 Zürich, T 044 362 73 14 Offen nach Vereinbarung contact@galeriestorrer.com, www.galeriestorrer.com THE TR ACE GALLERY Lowbrow, Pop Surrealism and Contemporary Art from outside the institutions Militärstrasse 76, 8004 Zürich, T 044 240 00 60 Mi-Fr 14-18 und n.V. info@thetrace.ch, www.thetrace.ch GALERIE ANDRES THALMANN Internationale zeitgenössische Kunst sowie etablierte Schweizer Künstler und Jungtalente Talstrasse 66, 8001 Zürich, T 044 210 20 01 Mo-Fr 11-18.30, Sa 11-16 und n.V. galerie@andresthalmann.com, www.andresthalmann.com ANNEMARIE VERNA GALERIE Zeitgenössische Kunst nach 1960: Calderara, Christen, Egan, Flavin, Francisco, LeWitt u.a. Neptunstrasse 42, 8032 Zürich, T 044 262 38 20 Mi-Fr 14-18.30, Sa 11-14 office@annemarie-verna.ch, www.annemarie-verna.ch


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GALERIE VON VERTES Klassische Moderne, Impressionismus, dt. Expressionismus, Ecole de Paris, Kunst nach 1945: Bonnard, Calder, Feininger, Giacometti, Hirst, Kandinsky u.a. Bahnhofstrasse 3, 8001 Zürich, T 044 211 12 13 Di-Fr 10.30-18, Sa 10.30-16 info@vonvertes.com, www.vonvertes.com

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FABIAN & CLAUDE WALTER GALERIE Neue Tendenzen der internationalen Gegenwartskunst: Braas, Burkhard, Denzler, Hebeisen, Helbling, Huelin, Iinuma, Oppenheim, Stepanek, Maslin, Strba, Suermondt, u.a. Rämistrasse 18, 8001 Zürich, T 044 440 40 18 Mi-Fr 14-18.30, Sa 12-16 galerie@fabian-claude-walter.com, www.fabian-claude-walter.com GALERIE WALU AG Afrikanische Kunst Mühlebachstrasse 14, 8008 Zürich, T 044 280 20 00 Offen nach Vereinbarung info@walu.ch, www.walu.ch GALERIE BRIGITTE WEISS Zeitgenössische Kunst Müllerstrasse 67, 8004 Zürich, T/F 044 241 83 35 Di-Fr 11-18, Sa 11-17 brigitteweiss@bluewin.ch, www.likeyou.com/brigitteweiss WELTI MODERN ART Kunst des 20. Jahrhunderts – Schweizer Kunst, Klassische Moderne, Internationale Kunst: Arp, Beckmann, Beuys, Braques, Chagall, Chillida, Derain, Dix, Giacometti, Kirchner, Moore, Picasso, Polke, Schmidt-Rottluff, u.a. Mythenquai 20, 8002 Zürich, T 044 202 40 41 Offen nach Vereinbarung galerie@rwma.ch, www.rwma.ch GALERIE WIDMER AUKTIONEN AG Papierarbeiten des 19. und 20. Jh. und Schweizer Kunst: Delacroix, Cézanne, Amiet, Giacometti, Vallotton, u.a. Kirchgasse 33, 8001 Zürich, T 043 343 90 33 Mi-Fr 12-18 und n.V. mschoeb@galeriewidmer.com, www.galeriewidmer.com GALERIE & EDITION STEPHAN WITSCHI Gegenwartskunst aus der Schweiz, USA & Afrika: Camenisch, Güdemann, Honegger, Kröning, Lee, Marty, Ott, Radelfinger, Schreiber, Witschi, Wyss Zwinglistrasse 12 (Hof ), 8004 Zürich, T 044 242 37 27 Mi-Fr 14-18, Sa 14-17 galerie@stephanwitschi.ch, www.stephanwitschi.ch ANTIQUARIAT & GALERIE GERHARD ZÄHRINGER Spezialgebiete: Kunstdokumentation, Œuvre-Kataloge, Fotografie, Bibliophilie, illustrierte Bücher und Buchkunst des 20. Jahrhunderts, Handpressdrucke, Künstlergraphik, Mappenwerke, Zeichnungen, Bilder, japanische Farbholzschnitte Permanent: Beyerle, Godel, Holländer, Mamtani, Naegeli, Schwarz, Zylla, u.a. Froschaugasse 5, 8001 Zürich, T 044 252 36 66 Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 10-16 und n.V. zaehringer@sunrise.ch, www.zaehringer-zuerich.com GALERIE ZIEGLER SA Adler, Agam, Arp, Bill, Caro, Fedier, Gerber, Gugelmann, Held, Huot, Jensen, u.a. Rämistrasse 34, 8001 Zürich, T 044 251 23 22 Mi-Fr 13-18, Sa n.V. z1@galerieziegler.ch, www.galerieziegler.ch

Georg Baselitz, *1938 Deutschbaselitz Blauer Baum – P.M. 2009, Tusche und Aquarell auf Papier 67 × 50,1 cm Signiert und datiert unten links GALERIE VON VERTES

MUSEEN UND AUSSTELLUNGSRÄUME MUSEUM BELLERIVE Seit 1968 Kunstgewerbesammlung des Museums für Gestaltung Zürich, angewandte Kunst im Schweizer Unikat- und Kleinserienbereich Höschgasse 3, 8008 Zürich, Di-So 10-17 www.museum-bellerive.ch DAROS COLLECTION Wechselnde Ausstellungen zu moderner und zeitgenössischer Kunst aus Europa, Nord- und Lateinamerika Löwenstrasse 25, 8001 Zürich, T 044 447 70 70 www.daros.ch GR APHISCHE SAMMLUNG DER ETH Die Sammlung umfasst Druckgraphik alter Meister: von Schongauer, Dürer, Rembrandt, Piranesi bis Goya, Schweizer Druckgraphik und Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts: von Bernhard Luginbühl, Dieter Roth, Franz Gertsch bis Andy Warhol Rämistrasse 101, 8092 Zürich, T 044 632 40 46 Mo-Fr 10-17, Mi 10-19 www.gs.ethz.ch HAUS KONSTRUKTIV Wechselausstellungen zu konstruktiver und konkreter Kunst Selnaustrasse 25, 8001 Zürich, T 044 217 70 80 Di und Do-So 11-17, Mi 11-20 info@hauskonstruktiv.ch, www.hauskonstruktiv.ch HELMHAUS Zeitgenössische Kunst, hauptsächlich von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern oder von Kunstschaffenden, die in der Schweiz leben Limmatquai 31, 8001 Zürich, T 044 251 61 77 Di-So 10-18, Do 10-20 www.helmhaus.org KUNSTHALLE ZÜRICH Wechselausstellungen internationaler Gegenwartskunst Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 272 15 15 Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa-So 11-17 www.kunsthallezurich.ch KUNSTHAUS ZÜRICH Bedeutendste Sammlung von Alberto Giacometti, mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder, niederl. und ital. Barock, Höhepunkte der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jh, berühmteste Werkgruppe von Johann Heinrich Füssli und Ferdinand Hodler, der Zürcher Konkrete Richard Paul Lohse, junge Schweizer Künstler Pipilotti Rist, Peter Fischli, David Weiss. Internat. Schwerpunkte: Munch, Picasso, Kokoschka, Beckmann, Corinth, Monet, Rothko, Merz, Twombly, Beuys, Bacon, Baselitz Heimplatz 1, 8001 Zürich, T 044 253 84 84 Di/Fr-So 10-18, Mi/Do 10-20, Montag geschlossen www.kunsthaus.ch KUNSTR AUM WALCHETURM Unabhängige Kunstplattform für nationale und internationale zeitgenössische KünstlerInnen Kanonengasse 20, 8004 Zürich, T 043 322 08 13 Ausstellungen: Mi-Fr 14-18, Sa 14-17 www.walcheturm.ch

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MIGROS MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST Limmatstrasse 270, 8005 Zürich, T 044 277 20 50 Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa und So 10-17 www.migrosmuseum.ch GASTHAUS ZUM BÄREN / MUSEUM BÄRENGASSE Interdisziplinäre Plattform für Fragen der Gegenwart und Zukunft mit Akteuren der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kunst Bärengasse 22, 8001 Zürich, T 043 446 64 22 Di/Mi/Fr 12-18, Do 12-20, Sa/So 11-17 www.gasthauszumbaeren.ch MUSEUM FÜR GESTALTUNG ZÜRICH Design, visuelle Kommunikation, Architektur, Fotografie, Kunst, Neue Medien Toni-Areal / Pfingstweidstr. 96, 8005 Zürich, T 043 446 67 67 Di-So 10-17, Mi 10-20 www.museum-gestaltung.ch MUSÉE VISIONNAIRE Museum für Art Brut und Outsider Art Predigerplatz 10, 8001 Zürich, T 044 251 66 57 Mo-Sa 14-18, jeden 18. im Monat von 18-22 www.museevisionnaire.ch MUSEUM RIETBERG ZÜRICH Kunst aus Asien, Afrika, Amerika & Ozeanien Gablerstrasse 15, 8002 Zürich, T 044 206 31 31 Di-So 10-17, Mi und Do 10-20 www.rietberg.ch SHEDHALLE ROTE FABRIK Wichtiger Referenzpunkt einer experimentellen, gesellschaftskritischen und zeitgenössischen Kunstpraxis Seestrasse 395, 8038 Zürich, T 044 481 59 50 Mi-Fr 13-18, Sa und So 12-18 www.shedhalle.ch


Wie war das da mit dem Bonmot von Eleanor Roosevelt, der ehemaligen First Lady der USA: «Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben»? Träume, die wohl auch alle haben, die Teil der Zürcher Bahnhofstrasse sind. DIE VEREINIGUNG ZÜRCHER BAHNHOFSTRASSE gibt es SEIT 60 JAHREN. Wir haben Markus Hünig, Geschäftsführer der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, und Franco Savastano, CEO Jelmoli und Präsident der Vereinigung, zu einem Gespräch getroffen, um zu erfahren, welche GESCHICHTEN die Bahnhofstrasse heute schreibt. Interview: Frank Joss, Fotos: Denise Ackerman, Karin Müller

Welche Kampagnen liegen auf dem Tisch von Kommunika-

Einkaufens erreichen, ihn mit gezielten Massnahmen zum

tionsstrategen, um die Zürcher Bahnhofstrasse kontinuierlich

Hinschauen, zum Handeln verführen.

in der Begehrlichkeit der Konsumenten zu halten? Oder

Savastano: Ja, das Papier ist geduldig. Über «Echtzeit-Mass-

anders: Was haben Sie für die Vermarktung zuoberst auf der Wunschliste?

nahmen» zu debattieren ist nicht ganz so schwierig, wie den Weg dahin zu finden, das Hier und Jetzt mit den Konsumenten

Savastano: Ein Fest der Sinne sollte es sein, das die Stadt Zürich

teilen zu können. Shopping darf nicht isoliert betrachtet

in Atem hält. Allein, uns fehlt das Geld dazu, die Bahnhofstrasse

werden. Zu ihm gehören das ganze kulturelle Angebot, also

in all ihren Facetten in ein faszinierendes Licht zu rücken.

der Reiz der Stadt mit ihren historischen und zeitgenössischen Etablissements der Kunst und Kultur. Es fehlt ganz einfach

Immer wieder wird der Angebotsmix der Bahnhofstrasse

an Erlebnissen, die wir für die Besucher kultivieren können.

diskutiert und zuweilen auch kritisiert. Wo hat die Strasse

Kommt hinzu, dass Zürich als Transit- und nicht als Sehnsuchts-

der schönen und edlen Dinge noch einen gewissen

ort gesehen wird. In Paris, London oder Mailand verweilt man

Nachholbedarf?

als Besucher oft mehrere Tage. Aber vielleicht gelingt es uns ja

Hünig: Ja, da gibt es schon Stimmen, die rufen nach interessanter Vielfalt, nach weniger Uhren, Schmuck und Mode. Aber mit

mithilfe von Zürich Tourismus, eine Kampagne zu starten, die ein Wechselspiel von Kultur und Shopping sein wird.

einem Blick in die nähere Entourage wird schnell mal klar,

Hünig: In Zürich basiert vieles noch auf individuellen Anstreng-

welche Angebotsvielfalt zu finden ist, kaum einen Steinwurf von

ungen, unsere Stadt über das Austauschbare hinaus begehrens-

unserer weltberühmten Strasse entfernt. Was mich besonders

werter zu machen. Das «Baur au Lac» beispielsweise pflegt

freut, ist, wie viele erstrangige Restaurants sich in jüngster

einen regen Interessenaustausch mit dem Opernhaus, was

Vergangenheit in den Gassen und Gässchen angesiedelt haben.

letztlich auch den Hotelgästen zugutekommt.

Savastano: Die Zeiten haben sich natürlich schon geändert. Wir müssen uns immer mehr den Gesetzmässigkeiten des Marktes anpassen. Luxuriöse Accessoires gehören nun mal zum inneren Vorstellungsbild, das der Konsument von der Bahnhofstrasse hat.

Mit den szenischen Geschichten wie den Löwen, den Kühen und Bänken hat die Bahnhofstrasse auch das Interesse einer internationalen Klientel gefördert. Wo sind diese

Dem müssen wir Rechnung tragen, ohne dabei den Anspruch

Stimmungsmacher geblieben?

auf schöne Vielfalt zu verlieren.

Hünig: Nur die Aktion mit den Löwen kam aus der Küche unserer Vereinigung. Die anderen standen im Zeichen der

Das omnipräsente Schlagwort im Repertoire der Marketing-

City Vereinigung. Seit Mitte Juni läuft ja nun die Aktion

fachleute ist wohl «Echtzeit-Kommunikation». Das meint,

«Aufsehen». Die auf der Bahnhofstrasse Flanierenden werden

man will den Konsumenten unmittelbar beim Akt des

aufgefordert, ihren Blick unter die Dächer der Gebäude zu 108


Quo vadis? – Die Bahnhofstrasse im WANDEL DER ZEIT? ng Z u g i n i e r e V e r 60 Jah

ürcher


werfen, um Interessantes zu entdecken. Unsere Vereinigung hat Fahnen mit Porträts von Originalen der Bahnhofstrasse gehisst. Unter ihnen Persönlichkeiten wie Richard Sprüngli, Alfred Escher oder Arnold Bürkli. Mit Leporellos informieren wir über den Hintergrund der Idee, imposante Zürcher ins Rampenlicht zu bringen. Die Aktion findet, soweit man das jetzt schon beurteilen kann, hohe Beachtung. Kann man internationale Department-Stores wie das Berliner KaDeWe, die Pariser Galeries Lafayette oder das Mailänder «L’aria tutto intorno la gente» zu Verbündeten machen, indem man gemeinsame Kampagnen lanciert? Savastano: Da müssten alle gewaltig über den eigenen Schatten springen. Alle die genannten Institutionen sind, wie wir, ausgesprochene Department-Stores, also Warenhäuser, die ein breitgefächertes Angebot auf sehr hohem Niveau unterhalten. Was aber eine Zusammenarbeit wirklich schwierig macht: Wir sind unmittelbare Konkurrenten. Die Galeries Lafayette machen 80 Prozent, das KaDeWe 40 Prozent und die Mailänder Mall 50 Prozent des Umsatzes mit Touristen. Ein Spagat wird zu einer unmachbaren Übung. Wie könnte Zürich Tourismus der Wechselwirkung von Shopping und Kultur unter die Arme greifen? Hünig: Ein kontinuierlicher Austausch der Interessen könnte sicher einiges bewirken. Ich werde im Juli die Weltausstel-

Als Hypothese: Wir schreiben das Jahr 2030. Wo steht die

lung in Mailand besuchen. Genau dann, wenn die Destination

Zürcher Bahnhofstrasse im Ranking der Begehrlichkeit von

«Zürich» dem internationalen Publikum präsentiert wird. Bin

Konsumierenden?

gespannt, was mich da erwartet. Auf alle Fälle habe ich das Prinzip

Savastano: Ungeachtet dessen, was dann die aktuelle Wirt-

«Hoffnung» mit im Gepäck.

schaftslage widerspiegelt oder wie weit unser Dialog mit der EU noch immer auf bilateralen Abkommen funktioniert, würde ich sagen, unsere Bahnhofstrasse kann nach wie vor ein klares Statement der Exklusivität abgeben. Wir müssen aber heute schon Mittel und Wege finden, wie wir von diesem «Zu-teuer-Image» in wohldosierten Mengen ein bisschen abrücken können. Es sind die Zeichen der Zeit, die das von allen verlangen, die ein vitales Interesse haben, den Nimbus unserer Bahnhofstrasse zu erhalten, von allen, die das Feuer und nicht die Asche weitertragen wollen. Hünig: Die Zeit ist immer reif! Fragt sich nur wofür!

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