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SPECIAL KULTUR LTUR
Mitmachen,
Mitreden, Miterleben Nicht nur Erwachsene, auch Kinder kรถnnen in und um Frankfurt kulturell richtig viel erleben. Text: Petra Knobel
Im Museum Judengasse darf gestaunt und mit viel Spaร viel gelernt werden
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Mitmachen,
Mitreden, Miterleben Nicht nur Erwachsene, auch Kinder kรถnnen in und um Frankfurt kulturell richtig viel erleben. Text: Petra Knobel
Im Museum Judengasse darf gestaunt und mit viel Spaร viel gelernt werden
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Fotos: Norbert Miguletz/Jüdisches Museum (links), Römerkastell Saalburg/Foto Rothenbereger (rechts oben), Freilichtmuseum Hessenpark
An einem durchschnittlichen Freitag können Ausgehwillige Frankfurter, das zeigt ein Blick in den Journal Frankfurt-Terminkalender, aus über 1000 Veranstaltungen wählen. Von Führungen im Museum über Vorträge im Haus am Dom bis hin zu Kino, Theater, Kabarett, Club oder Stadtführungen reicht das Angebot, das für wirklich jeden etwas bereithält. Natürlich auch: für Kinder. In den Museen gehören regelmäßige Führungen und Workshops für Kids ebenso dazu wie Theatervorstellungen für Kinder auf fast allen Frankfurter Bühnen. Dazu kommen Kinderkonzerte, Kinderlesungen oder Mitmachangebote in den unterschiedlichsten Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Dazu gehört zum Beispiel das Freilichtmuseum Hessenpark, in dem Kinder in Kursen, Führungen und Workshops in das Leben und die Alltagswelt früherer Zeiten eintauchen können. Am 24. und 31. März etwa können die jungen Besucher in zweistündigen Kursen mit Kommunikationstechnik experimentieren und entdecken, dass Plattenspieler, Kassettenrekorder und Tonbandgeräte dem MP3-Player den Weg bereitet haben. Auch Morsegerät und Fernschreiber können kennengelernt werden. In der ersten Osterferienwoche geht es neben vielen Mitmachangeboten auch um Handwerksvorführungen, traditionelle Ostereiermalerei und Kostproben aus Uromas Küche.
Im Freilichtmuseum Hessenpark geht‘s manchmal auch tierisch zu
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IN
DIE GRÖSSTE ILLUSIONSSHOW DER WELT 14.03.18 Alte Oper Frankfurt
Im Römerkastell Saalburg geht die ganze Famile auf den Spuren der Legionäre
Kultur und Geschichte zum Anfassen erwartet Kinder und Familien auch im Römerkastell Saalburg in Bad Homburg, in dem zahlreiche archäologische Fundstücke aus allen Lebensbereichen der römischen Soldaten in der Limeszeit erzählen. Die Saalburg kann auf eigene Faust oder im Rahmen von Führungen erkundet werden. An vielen Wochenenden gibt es zudem spezielle Themen- und Familientage, bei denen ein besonderes Programm angeboten wird, das es sonst nicht in dieser Form zu erleben gibt. Die Themen reichen dann vom Brotbacken über antike Spiele bis hin zu Kleidung oder Schmuck in der Antike – ins „Soldatenlager“ geht es zum Beispiel am letzten April-Wochenende. Am
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SPECIAL
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Junges Museum Frankfurt: Auf der Kinderspur gibt‘s immer was zu entdecken
Spielen, tanzen und singen mit Stagecoach Für Kids, die Theater nicht nur als Zuschauer erleben wollen, bietet Stagecoach Performing Arts Frankfurt-Nord genau das Richtige: Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren können hier selbst Bühnenluft schnuppern und sich in den Bereichen Schauspiel, Tanz und Gesang ausprobieren. Schon die ganz Kleinen (4 bis 6 Jahre) können die „Early Stages“ besuchen und in jeweils 30-minütigen Einheiten mit viel Spaß ihre ersten Schritte im Schauspielern, Tanzen und Singen wagen. Die älteren Teilnehmer werden bei den „Main Stages“ in einem über zwölf Wochen angelegten Unterricht mit den unterschiedlichen Gesangs- und Tanzstilen vertraut gemacht und können sich im Bereich Schauspiel von Theaterspielen über Improvisationen bis hin zu Aufführungen vor Eltern, Freunden und Verwandten frei entfalten. www.stagecoach.de/frankfurtnord
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Pfingstsonntag und -montag dreht sich alles um „Antike Esskultur“ mit aktiven Feuerstellen und rauchenden Backöfen. Mitmachaktionen sind grundsätzlich Teil der Programme, denn die Saalburg ist ein Museum zum Anfassen und Erleben. Zum regelmäßigen Angebot gehört übrigens die Kinderführung mit der Puppe Claudius, die den Kleinsten über das Leben auf der Saalburg erzählt. Regelmäßige Kinder- und Familienführungen bietet auch das Senckenberg Naturmuseum an, in dem Kinder ab 3 Jahren in einer Schnupperstunde ersten Kontakt mit dem Museum aufnehmen können. Den Ausstellungsobjekten nähern sich die kleinen Teilnehmer dabei ganz spielerisch und können in spannend erzählten Geschichten mehr dazu erfahren – und Mama und Papa sind als sicherer Rückzugsort immer mit dabei. Ältere Naturforscher von 4 bis 6 Jahren können sich im Rahmen des monatlichen Angebots „Abenteuer Museum“ schon freier und ganze ohne Eltern bewegen und zu unterschiedlichen Themen spielen, malen oder basteln. Und in der „Expedition Museum“ sind die Sieben- bis Zehnjährigen interaktiv und kreativ im Museum unterwegs, lernen bei einer Tour Tiere, Pflanzen und Steine kennen und machen so durch Kennenlernen, Verstehen und Anfassen erste Schritte in die Wissenschaft. Erste Schritte in die Welt der Museen können die Kleinsten auch im Museum Judengasse unternehmen, in dem es seit der Neueröffnung im April 2016 spezielle Kinderangebote gibt. Aber auch davor legten die Museumsmacher bereits gro-
ßen Wert auf Angebote für Kinder und Jugendliche. „Das offene Kinderprogramm des Museums besteht seit 2010, außerdem gibt es auch konkrete Angebote für Schulklassen“, sagen Kathrin Schön, seit 1. Januar Leiterin der Bildung und Vermittlung, und Yael Ungar, Co-Koordinatorin für das Kinderprogramm. Mit dem offenen Programm angesprochen werden bislang Kinder ab sechs Jahren, die ältesten Teilnehmer sind in der Regel zwölf Jahre alt. Schön erklärt: „Für das neue Jüdische Museum sind zukünftig auch Angebote für Jugendliche geplant, die nicht mit ihren Schulklassen, sondern mit ihren Vereinen, Freunden oder ihrer Familien das Museum besuchen möchten.“ Für das Museum Judengasse soll zudem noch in diesem Jahr ein Angebot für Kindergartenkinder konzipiert werden: „Viele Eltern fragen uns, ob auch ihre jüngeren Kinder an den Workshops teilnehmen können. Wir merken, dass der Bedarf für Angebote für jüngere Kinder da ist.“ Auch eine erste Idee gebe es bereits: Um die Arche Noah soll es gehen. Mehr werde aber noch nicht verraten.
Spielerisch und mit Spaß Mit den besonderen Angeboten für Kinder und Jugendliche will das Museum spielerisch Zugänge zu den vielfältigen Themen des Hauses schaffen und sowohl bei den Kindern als auch den Eltern Berührungsängste abbauen. „Wir glauben, dass ein besonderes Kinder- und Familienprogramm auf die speziellen Bedürfnisse seiner Teilnehmer eingehen und dafür sorgen kann, dass die ganze Familie Spaß am Museumsbesuch hat und etwas für sich mitnimmt. Wir hoffen allerdings auch, dass wir bei den Kindern und Jugendlichen so nicht nur den Grundstein für ein bleibendes Interesse an Museen legen, sondern in den Angeboten auch altersgerechte Impulse für die Auseinandersetzung mit spannenden und interessanten Themen geben“, sagen Schön und Ungar. Ihr Museum verstehen sie darüber hinaus als offenen, sozialen Ort, an dem Teilhabe, Mitmachen und auch Mitreden möglich ist, unabhängig von Alter oder Herkunft der Besucher. Ganz ähnlich sieht das Theater Skyline, das unter dem Motto „Mitmachen, Mitreden, Miterleben“ seit mehr als zehn Jahren Inszenierungen und Workshops für Kinder und Jugendliche anbietet, sein Angebot. Zu jeder Aufführung gehört hier nämlich auch ein anschließendes Publikumsgespräch, bei dem die jungen Zuschauer den Schauspielern Fragen stellen und über ihre eigene Sicht auf das jeweilige Stück diskutieren können. Für Theaterleiterin Susanne Fröhlich und ihren Co-Leiter und Regisseur Jan Schuba ist das Theatermachen für Kinder
Foto: Historisches Museum Frankfurt, Fotograf: Uwe Dettmar
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Foto: Theater Skyline
vor allem deshalb so spannend, weil das Publikum absolut ehrlich und unverstellt auf das Dargestellte reagiert. „Kinder kann man richtig begeistern. Sie sind aber auch kritischer, ehrlicher und unverblümter. Das ist, neben den Inhalten, ein enormer Unterschied zum Theater für Erwachsene“, sagt Fröhlich, die sich schon immer für die Arbeit im Kinder- und Jugendtheater interessiert, als Schauspielerin aber auch viel Erfahrung vor erwachsenem Publikum gesammelt hat. Vor jungen Zuschauern zu spielen sei für beide Seiten unglaublich lebhaft: „Kinder reagieren sofort. Wenn man auf der Bühne steht, kriegt man ihre Reaktionen direkt mit.“ Gleichzeitig gibt es aber auch Parallelen zum Erwachsenentheater. „Man darf ehrlich sein und den Kindern ebenso einen Spiegel vorhalten wie den Großen. Auch Kinder können die Figuren auf der Bühne greifen und verstehen“, sagt Jan Schuba. So sind es aktuelle Themen wie Mobbing oder der Umgang mit Alzheimer, die in den teils selbstgeschriebenen Stücken von Theater Skyline behandelt werden. Dazu holen sich die Macher auch immer wieder Kooperationspartner wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Pro Familia oder den Verein Sicheres Netz hilft e.V. mit ins Boot, deren
So ein Superheld ist echt super − zu sehen beim Theater Skyline
Vertreter mitunter auch bei den Publikumsgesprächen mit dabei sind. Susanne Fröhlich erklärt: „Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig. Wir möchten, dass unsere Stücke die Kinder und Jugendlichen auch nach der Aufführung noch beschäftigen.“ Ganz sicher gegeben ist das etwa bei dem Stück „Am Horizont“, das Kinder ab zehn Jahren an das schwierige Thema Alzheimer heranführt. Die Zuschauer können hier den Jungen Janek dabei beobachten, wie er die bei seinem Opa fortschreitende Krankheit
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miterleben muss. Die Thematik sei für Skyline schon länger interessiert gewesen, erzählt Fröhlich. „Es gab aber kein gesellschaftliches Interesse daran. Dann kam ‚Honig im Kopf ‘ ins Kino und plötzlich war das Interesse da.“ Neben diesem Stück finden sich im aktuellen Programm des freien Ensembles auch noch das selbstgeschriebene „Super, Held!“ zum Thema Mobbing (ab 8 Jahren) und „4YEO – 4YourEyesOnly“, in dem es um Cybermobbing geht (ab 14/15 Jahren).
LIVE IM CINÉMA 2018 THE ROYAL OPERA
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CINÉMA ARTHOUSE KINO FRANKFURT
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THE ROYAL OPERA
THE ROYAL BALLET
MACBETH
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MITTWOCH, 4. APRIL 20:15 UHR
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RESERVIERUNGS-TELEFON 069 21 99 78 55
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Kunst und Kultur hautnah zu erleben und zu entdecken, dazu laden in Frankfurt mehr als 80 Institutionen ein. Bühne frei für das neue Junge Museum heißt es beispielsweise seit dem 17. Februar dieses Jahres. Das ehemalige Kindermuseum ist nach knapp zehn Jahren an der Hauptwache wieder im Historischen Museum, seinem Ursprungsort, unter neuem Namen eingezogen. Mit „Wow!“ zeigt die erste Ausstellung nach der Neueröffnung das Beste aus 45 Jahren Kindermuseum. An den beliebtesten Mitmach-Stationen der letzten Jahre können die großen und kleinen Besucher bis 14. September 2018 auf einen Streifzug durch die Geschichte gehen. Die interaktive Ausstellung eignet sich für Familien mit Kindern ab sechs Jahren. Seit Anfang 2017 ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Jungen Museum und 15 weiteren städtischen Häu-
sern in Frankfurt frei. In den Museen nördlich und südlich des Mains gibt es spannende Ausstellungsstücke zu entdecken, beispielsweise einen Globus mit Seeungeheuern, einen Gartenstuhl, der wie ein Raumschiff aussieht, oder Häuser, Tempel und Paläste im Kleinformat. Darüber hinaus legen viele Frankfurter Museen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Vermittlung von Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche. Besondere Aktionen gibt es beim „Satourday“. Immer am letzten Samstag im Monat ist der Eintritt in viele Frankfurter Museen kostenfrei. An diesen Tagen, ausgenommen August und Dezember, bieten die Museen mehr als nur Ausstellungen. Kinder und Erwachsene können gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und kostenlos an Führungen und Workshops teilnehmen. Jedes Jahr bieten die Frankfurter
Mitreden bei der Kinderführung im Weltkulturen Museum
Museen mit „Fantasie verleiht Flügel“ zudem ein breitgefächertes Sommerferienprogramm für Kinder und Jugendliche. Spannend für ein junges Publikum ist auch das Bühnenprogramm in Frankfurt, das vom Puppenspiel über Freilicht- bis hin zum Mitmach-Theater reicht: Freie Schauspielgruppen und die städtischen Einrichtungen führen die Kleinsten schon früh an die Bühne heran. Und auch für Schulkinder und Teenager gibt es ein umfassendes Angebot und Theaterworkshops. Das internationale Kinder- und Jugendtheater Festival „Starke Stücke“ präsentiert vom 27. Februar bis 12. März 2018 herausragende Produktionen aus aller Welt. Theaterworkshops für Schüler, Pädagogen und Theatermacher begleiten das Festival. Die Broschüre Kinder Kultur Frankfurt sammelt alle wichtigen Informationen über die verschiedenen Institutionen und Programme für Kinder in Frankfurt. Der kompakte Guide wird vom Kulturamt Frankfurt herausgegeben und ist in allen darin genannten Einrichtungen, bei der Bürgerberatung (Zeil 3) sowie an der traffiQ Verkehrsinsel an der Hauptwache kostenlos erhältlich. Einzelexemplare und größere Mengen können versandkostenfrei formlos per Telefon und E-Mail bestellt werden unter 069/212-38502 oder info.amt41@ stadt-frankfurt.de. www.junges-museum-frankfurt.de www.freier-eintritt.museumsufer.de www.museumsufer-frankfurt.de www.starke-stuecke.net www.kultur-frankfurt.de
Foto: Stephanie Endter/Weltkulturenmuseum
Kultur für Kinder − vom Jungen Museum bis zu den Starken Stücken
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Foto: Moon Saris
Zum Anfassen und Mitmachen Vielfältig ist auch das Angebot im Museum Judengasse, in dessen Dauerausstellung es eine eigene Kinderspur mit Objekten zum Anfassen und einem spannenden Mitmachbuch für die kleinen Besucher gibt. Konkrete Kinderworkshops gibt es aber auch: Beispielsweise der Detektivworkshop „Blümchen und die Detektive“, bei dem die Kinder mit iPad auf Spurensuche durchs Museum gehen; oder der Kreativworkshop „Das Einhorn in der Judengasse“, bei dem es um die witzigen Hauszeichen in der Judengasse geht. „Wir bieten aber auch Workshops zu den jüdischen Feiertagen, Musikworkshops für die ganze Familie wie etwa „Ikh bin a guter Muzikant“ und Kindertheater wie „Die schlaue Esther“ an“, sagt Kathrin Schön. Im Rahmen des kostenfreien Satourday-Programms gibt es ebenfalls Angebote für den Nachwuchs. Bei Kindern wie auch Eltern komme das Programm sehr gut an, und so gebe es auch verschiedene Dauerbrenner, die immer wieder ausgebucht seien. Dazu zählen „Hebräisch in 10 Minuten“, das „Museumsquiz“ oder auch der Chanukka-Workshop mit Lego-Steinen. Aber auch die Workshops zu den jüdischen Feiertagen, besonders zu Pessach, seien sehr beliebt, erklären die Kinderprogramm-Experten: „Vielleicht weil wir bei dieser Gelegenheit immer etwas Leckeres kochen oder backen. Zum Beispiel Charosset, eine süße Speise aus Datteln, Äpfeln und Mandeln, oder selbstgemachte Mazzot.“
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„Innenbiest“ bei den Starken Stücken − starkes Tanztheater ab sechs Jahren
2018
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SPECIAL GUEST
18.4. FESTHALLE FRANKFURT
Kinderprogramm im Museum Judengasse: „Guck mal, was ist das denn?“
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Jedes Jahr werden aber natürlich auch neue Programmpunkte entwickelt – die Ideen dazu kommen den Verantwortlichen „im Alltag in den unterschiedlichsten, banalsten Situationen.“ Gemeinsam werde überlegt, ob und wie sich die Themen mit Kreativideen kombinieren lassen. Auch externe Pädagogen, Künstler oder Musiker werden manchmal eingeladen, um das Kinderprogramm umzusetzen. Und die Umsetzung des vielfältigen Angebots wäre, da sind sich Schön und Ungar einig, gerade auch ohne die Unterstützung freier Mitarbeiter gar nicht möglich. Über ein breites und abwechslungsreiches Theaterangebot für junge Menschen freuen sich ganz generell auch die Theater Skyline-Macher. Es sei wunderbar, dass in Frankfurt vom Puppen- über das Märchentheater bis hin zu Angeboten im Schauspiel Frankfurt eine spannende Mischung geboten werde, sagen Susanne Fröhlich und Jan Schuba. Das biete auch dem jungen Publikum die Möglichkeit, aus einer großen Palette auszuwählen. „Wir hoffen, dass die Stadt Frankfurt es auch noch in fünf Jahren, wenn wir das geplante neue städtische Kinder- und Jugendtheater bekommen, schafft, diese Vielfältigkeit zu erhalten. Auch kleine Gruppen müssen
Foto: Norbert Miguletz/Jüdisches Museum
TICKETS € 45,– BIS € 55,– + GEB. AUSSCHLIESSLICH ONLINE ERHÄLTLICH UNTER TICKETS.DE UND EVENTIM.DE
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Mayer\Reed; ZGF Architects: Max Orange Line, Stadtbahn von Portland nach Milwaukie, 2015 © Photo: C. Bruce Forster
dann unbedingt weiter die Möglichkeit haben, ihre Stücke anzubieten“, betont Fröhlich, die mit ihrem Ensemble keinen eigenen Spielort hat und seit dem Jahr 2015 regelmäßig im Frankfurter Kellertheater gastiert. Es sei viel Idealismus nötig, um als freies Ensemble auch nach zehn Jahren noch mit dabei zu sein, sagt Jan Schuba. Trotz oft beschränkter finanzieller Möglichkeiten kommt die künstlerische Seite bei seinen Inszenierungen nicht zu kurz: Elemente aus dem Bewegungstheater finden sich ebenso wie ein ausgefeiltes Licht- und Musikdesign. Und auch Socken können zur Darstellung mobbender Kinder als Handpuppen durchaus ihren großen Auftritt haben. „Es macht einfach Spaß, als Regisseur auch die Kinderperspektive einzunehmen. Und wenn die Kinder dann hinterher raus gehen und über das Stück reden, dann wissen wir, dass wir am Puls der Zeit sind. Das ist einfach schön.“ Außerdem, ergänzt Fröhlich, sei es toll, wenn die jungen Zuschauer Lust auf mehr bekommen: mehr Theater und mehr Wissen über das jeweilige Thema, das auf der Bühne behandelt wurde. Und sie betont: „Kinder dürfen bei uns kritisch sein. Sie sind denkende Menschen. Wir möchten sie verzaubern, verblüffen und berühren, aber sie sollen auch nachfragen und mitdiskutieren.“
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Fahr Rad! DIE RÜCKEROBERUNG DER STADT
21. Apr 2 — 2. Sept 2018
DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM „Die Geschichte eines langen Tages“ bei den Starken Stücken
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main www.dam-online.de
DIE NACHT ALLES AUSSER SCHLAF
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#NachtAusstellung
Foto: Gilles Destexhe
23 Mär – 26 Aug 18
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Pianistinnen unserer Zeit. Aufregend wird es schließlich auch für Musical-Fans am 16. Mai: Das in London aufgenommene und auf der Filmversion mit Gene Kelly basierende Rekord-Musical „An American in Paris“ ist dann endlich auch auf der Kinoleinwand zu sehen. Das mit dem Tony Award ausgezeichnete Broadway-Musical eroberte das Londoner Westend im vergangenen Jahr im Sturm und wird ganz sicher auch im Kinosaal für Begeisterung sorgen.
Große Oper im Kinosaal Von den Kleinen zu den Großen, denn auch die können in den kommenden Wochen richtig viel erleben. Zum Beispiel im Kino – aber mal anders. Denn dass es für einen aufregenden Musikabend nicht immer der riesigen Konzerthalle oder des klassischen Opernhauses bedarf, stellen die Frankfurter Cinema & Harmonie Arthouse Kinos mit ihren regelmäßigen Live-Übertragungen aus dem Royal Opera House in London unter Beweis. Opern-Liebhaber nehmen hier im bequemen Sessel im Cinema Platz und können sich in den kommenden Wochen und Monaten auf so hochkarätige Inszenierungen wie etwa „Macbeth“ von Giuseppe Verdi freuen (4.4.). Für einen erschwinglichen Ticketpreis von 28 Euro tauchen die Zuschauer und –hörer vor der Kinoleinwand genussvoll in die Welt der Oper ein – zu Preisen, bei denen auch Opern-Neulinge durchaus einmal ein Ohr riskieren können. Neben dem oben bereits erwähnten Titel steht direkt Anfang März auch Georges Bizets berühmteste Oper „Carmen“ auf dem Programm (6.3.). Bei den Kritikern fiel das Werk bei seiner Uraufführung im Jahr 1875 durch, doch nach Bizets Tod feierte die leidenschaftlich-sinnliche Oper spektakuläre Erfolge. Den Kinobesuchern wird eine Inszenierung des gefragten australischen Regisseurs Barrie Kosky präsentiert, die ursprünglich für die Oper Frankfurt geschaffen wurde. Ballett-Fans kommen übrigens auch auf ihre Kosten: Auf sie wartet beispielsweise am 27.3. die „Bernstein Celebration“ des Royal Opera Ballets, in der die dynamische Breite und Tanzbarkeit von Bernsteins Musik gefeiert wird. Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen hochkarätiger Opern-, Ballett- oder Theaterproduktionen gehören schon seit Jahren auch im Cinestar Metropolis zum festen
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Bestandteil des Programms. Direkt Anfang März wird das Bolshoi Ballett mit „The Flames of Paris“ live aus Moskau gezeigt (4.3.). Im Mittelpunkt des Balletts, das 1933 uraufgeführt und zu einem der Lieblings-Balletts Stalins wurde, steht die Französische Revolution mit einem neuen Heldentypus, der in revolutionärer Gesinnung zur Tat schreitet. Zur Tat schreiten bekanntermaßen auch „Macbeth“ und seine Lady in der bekannten Tragödie von William Shakespeare. Cinestar-Besucher können am 10. Mai dem aus den letzten James Bond-Filmen bekannten Rory Kinnear bei der Live-Übertragung aus dem National Theatre London dabei zusehen, wie er als Macbeth mit seiner Frau ohne Rücksicht auf Verluste ums Überleben kämpft und im Verlauf des Stücks zunächst aufsteigt und dann wieder zu Fall kommt. Schon am 13. April erklingen im Metropolis Werke von Paul Dukas, Sergej Prokofjew und Franz Schmidt, wenn ein Konzert der Berliner Philharmoniker live ins Kino übertragen wird. Der designierte Chefdirigent Kirill Petrenko hält den Taktstock in der Hand, am Klavier brilliert mit Yuja Wang eine der aufregendsten jungen
In den „Abgrund der Melodie“ entführen Ulrich Tukur und seine Band
Foto: Katharina John (unten),Damir Yusupov (oben)
Großes Ballett im Cinestar Metropolis: „The Flames of Paris“
Sie verfügt über drei Säle und hat für jeden Musikgeschmack das Richtige im Angebot: Die Alte Oper im Herzen der Frankfurter Innenstadt lockt Klassik- ebenso wie Musical-Fans und hat in den kommenden Wochen und Monaten so einiges auf dem Programmzettel stehen. Da wäre zum Beispiel schon am 12.3. Schauspieler und Musiker Ulrich Tukur, der mit seinen Rhythmus Boys dem Großen Saal richtig einheizen wird. Die Musiker versprechen einen Ausflug unter anderem in den „Abgrund der Melodie, den Tiefsinn der Harmonie“ – wer herausfinden möchte, was genau das zu bedeuten hat, sollte sich dieses Konzertereignis auf keinen Fall entgehen lassen. Ebenfalls nicht entgehen lassen sollte man sich die einzigartige Show der Blue Man Group, die vom 3. bis 8. und noch einmal vom 16. bis 21. April in Frankfurt Station macht. Die weltweit erfolgreichen ‚Blaumänner‘ präsentieren Klassiker ebenso wie neues Material und garantieren einen knallbunten Abend. Auch das W-Festival ist zu Gast in der Alten Oper, in der am 10.5. etwa Pop-Ikone Lisa Stansfield mit Songs aus ihrem neuen Album „Deeper“ und natürlich zahlreichen Hits auf der Bühne stehen wird. Und nun noch zu etwas ganz anderem: Der britische Komiker und Monty Python-Mitglied John Cleese gibt sich am 11.6. die Ehre, und schon der Titel seines Programm deutet darauf hin, dass man die Chance, ihn live on stage zu sehen, unbedingt nutzen sollte. „Last time to see me before I die“ ist der Abend überschrieben, an dem kein Auge trocken bleiben dürfte.
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Die internationale Triennale RAY 2018 präsentiert Ausstellungen, Artist Talks und Workshops zur zeitgenössischen Fotografie in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. Festival 24.— 27. Mai 2018, MMK 3 www.ray2018.de
RAY 2018 EXTREME Ausstellungen: Darmstädter Tage der Fotografie mit dem Kunstforum der TU Darmstadt; Deutsche Börse Photography Foundation in The Cube, Eschborn; Fotografie Forum Frankfurt; Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main; MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main; RAY 2018 PARTNERPROJEKTE: DZ BANK Kunstsammlung — ART FOYER; Frankfurter Kunstverein; Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim; Marta Hoepffner-Gesellschaft e.V. im Stadtmuseum Hofheim; Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
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2001.deutsches-filmmuseum.de
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KULTUR
Kleine Bühne, große Wirkung
KUBRICKS
Mit seinem abwechslungsreichen Live-Programm zieht der Speicher in Bad Homburg Musikfans aus dem gesamten Rhein-MainGebiet an. Vor allem Freunde der kleineren Bühne und intimen Clubatmosphäre kommen hier auf ihre Kosten und können Newcomer ebenso erleben wie bereits bekannte Künstler. Im Frühjahr ist beispielsweise das Konzert von Jean Faure ein Muss für alle Liebhaber des französischen Chansons (16.3.). Begleitet von seinem fünfköpfigen „Orchester“ spielt er bekannte ebenso wie weniger bekannte Chansons, beginnend mit Stücken aus den 1940er Jahren. Am 14. April holt der Speicher dann die deutsche Sängerin Andrea Schroeder, die aktuell mit ihrem dritten Album „Void“ auf Tour ist, nach Bad Homburg. Die Sängerin und Songschreiberin aus Berlin ist bekannt für
50 Jahre A SPACE ODYSSEY 21. MÄRZ — 23. SEPTEMBER 2018 AUSSTELLUNG EXHIBITION
Gefördert von
Medienpartner
Mobilitätspartner
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit: Christiane Kubrick, Jan Harlan, dem Stanley Kubrick Archiv in der University of the Arts London und Warner Bros. Entertainment Inc.
Battonnstraße 47 60311 Frankfurt am Main www.museumjudengasse.de facebook.com/juedischesmuseumfrankfurt
ihren ‚Pop Noir‘ und erinnert mit ihrer dunklen Stimme, so schreibt die Kritik, an die Musik der 1970er Jahre. Wer also Lust auf etwas anderen Pop hat – unbedingt vormerken. Das gilt zweifellos auch für den Speicher-Beitrag zum diesjährigen W-Festival, in dessen Rahmen Kinga Glyk am 11.5. live zu erleben ist. Gestartet als Internet-Phänomen, ist die Jazzmusikerin aus Polen inzwischen sowohl in Clubs als auch auf Festivals zu Gast. Die junge Bassistin und Jazzband-Frontfrau hat bereits drei Alben veröffentlicht und präsentiert im Speicher Eigenkompositionen mit modernen Elementen und Funk-Einflüssen. Nicht nur Musik steht beim Konzertbüro Schoneberg im Fokus, auch jenseits von Konzerten holt Schoneberg hochkarätige Namen auf die Bühnen. Darunter auch die Allrounderin Katrin Bauerfeind, die am 13.3. im Saalbau Bornheim mit ihrem aktuellen Programm Station macht. Die Journalistin und Moderatorin beschäftigt sich an diesem Abend mit dem wichtigsten Thema überhaupt: der Liebe. Bauerfeind beleuchtet die Liebe in all ihren Facetten, von der Eigen- bis zur Tierliebe, der Liebe zur Heimat bis zur Hassliebe. Wo kommt
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Fotos: Tobias Lang (links), Olaf Heine (rechts)
DAS KINDERPROGRAMM DES JÜDISCHEN MUSEUMS
Betörend: Andrea Schroeder kommt in den Speicher
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die Lieber her, wo geht sie hin? Wer sich das auch schon immer gefragt hat, ist bei Katrin Bauerfeind goldrichtig. In der Batschkapp sind schon am 9.3. all jene genau richtig, die Rap-Urgestein Afrob mit Live-Band erleben wollen. In den Tribes of Jizu hat Afrob laut eigener Aussage die perfekte Band gefunden, mit der er innerhalb von fünf Tagen im Studio ein etwas anderes Best-of-Album aufgenommen hat. Mit der Band und weiteren namhaften Gästen spielte er sich durch sein Schaffen der letzten zwei Jahrzehnte und bearbeitete nicht nur Hits sondern vor allem Songs, die sich mit den Tribes besonders gut aufbereiten ließen. Das Ergebnis können seine Fans jetzt live erleben. Große Namen des Musikgeschäfts sorgen auch Dank der Konzertmacher von Live Nation in Frankfurt für ein begeistertes Publikum. In den kommenden Monaten holt Live Nation unter anderem Pop-Soulstimme Anastacia und den „Irishman in Berlin“ Rea Garvey an den Main. Zunächst aber ist im Offenbacher Capitol DJ-Superstar Felix Jaehn zu sehen und hören (6.4.). Der gebürtige Hamburger spielt in der ersten Liga der internationalen Dance Music mit und dürfte den Saal mit seiner Live-Show zum Kochen bringen. Im Gepäck
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hat er dann auch sein 25 Tracks umfassendes Debütalbum „I“. Einen Monat später steht Anastacia im Rahmen ihrer „Evolution“-Tour in der Alten Oper auf der Bühne (4.5.). Die zierliche Powerfrau mit der gigantischen Stimme kehrt mit ihrer neuen CD zu ihren Ursprüngen zurück und präsentiert eine Mischung aus Rock, Pop und bewegenden Balladen. Ganz sicher aber wird sie auch ihre ganz großen Hits wie „I’m Outta Love“ oder „Paid My Dues“ auf dem Zettel haben. Noch etwas länger gedulden müssen sich schließlich die Fans des Iren Rea Garvey, der am 25.9. der Festhalle mit seinem vierten Studioalbum „Neon“ einheizen wird. Auf dem Album, das Mitte März erscheint, erfindet Garvey sich laut eigener Aussage ein stückweit neu, arbeitet mit Beats und Sounds und schafft so eine Atmosphäre, die in seiner Musik bislang nicht im Fokus stand. Bei alldem kommen aber auch seine früheren Alben und Hits nicht zu kurz – so oder so ein Fest für seine Fans.
Bringt was Neues mit: Rea Garvey
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Und direkt weiter mit den großen Namen geht es bei den von Shooter Promotions veranstalteten Konzerten – und dazu kracht es auch noch richtig. Den Anfang machen die mehrfach mit Platin ausgezeichneten Rocker von Nickelback, die ihren Fans am
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KULTUR
FENSTER ZUM GARTEN Bringt Rock, Soul und Funk mit: Lenny Kravitz
PROGRAMM IM SCHLOSSPARK BAD HOMBURG Goethes’ Ruh „unplugged“ Sonntags jeweils 11.30 Uhr: 4. März, 8. April, 6. Mai, 3. Juni, 1. Juli, 5. August, 2. September Eintritt frei Der Gartenpavillon in „Goethes’ Ruh“ wird zur Natur-Bühne: kurze literarische, tänzerische und musikalische Auftritte, improvisiert und ungezwungen – eben unplugged. Frankfurt liest ein Buch Anna Seghers: Das siebte Kreuz Mittwoch, den 25. April, 19 Uhr im Schlosspark, Orangerie Teilnahme: 9 € Eine szenische Lesung mit Schauspielstudierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Künste
9. Juni in der Festhalle ordentlich einheizen. Im Rahmen ihrer „Feed the Machine“-Tour spielt die Band um Frontmann Chad Kroeger Songs aus ihrem aktuellen gleichnamigen Album und verspricht „eine unglaubliche Party“. Ebenfalls Partystimmung ist nur wenige Tage später ebenfalls in der Festhalle zu erwarten, wenn Rocklegende Lenny Kravitz in Frankfurt mit seiner Mischung aus Rock, Soul, Funk und 60er/70er-Sound Station macht (12.6.). Nostalgie bestehend aus Klassikern wie „Fly Away“ oder „American Woman“ trifft in der energiegeladenen Bühnenshow der „Raise Vibration Tour“ auf neue Stücke aus Lennys im Frühjahr erscheinendem Album. Etwas ruhiger, aber ebenso aufregend geht es überdies schon am 12. April in der Alten Oper zu: Singer und Songwriter Albert Hammond ist dann zu Gast und bringt Hits aus 50 Jahren mit. Bekannte Songs wie „One Moment in Time“ werden bei seiner „Songbook“-Tour ebenso vertreten sein wie B-Seiten. Für rockige Unterhaltung sorgt am 12. April auch Veranstalter Manfred Hertlein in der Jahrhunderthalle, wenn „Rock meets Classic“ in die nächste Runde geht.
Die Rock-Show mit internationalen Top-Künstlern verbindet weltbekannte Rocksongs mit symphonischen Elementen und geht in diesem Jahr unter anderem mit Status-Quo Gründungsmitglied und Sänger Francis Rossi samt einem Best of-Quo-Set und den Supertramp-Mitgliedern John Helliwell und Jesse Siebenberg an den Start. Auch Sänger und Multi-Instrumentalist Michael Sadler von SAGA ist mit diversen Hits dabei, ebenso wie das RMC Symphonie Orchestra, das für den klassischen Sound von „Rock meets Classic“ zuständig ist. Nur wenige Tage später heißt es in der Alten Oper „Schön ist die Welt“ (17.4.). Mit seiner faszinierenden Mischung aus Klassik und Unterhaltung schaut Tenor Jay Alexander in Frankfurt vorbei und bringt Stücke aus seinem vierten Solo-Album, nach dem auch seine Tournee benannt ist, mit. Im Mittelpunkt stehen Melodien aus Operetten und Filmen der 1930er bis 50er Jahre, die den Sänger schon als Kind begeisterten – eine Begeisterung, die bis heute anhält und die er sein Publikum mit jedem Ton spüren lässt. Und noch einmal zurück zum Rock, genauer gesagt: zum Latin Rock. Carlos Santana, der Latin Rocker schlechthin, gibt sich mit seiner Band am 24. Juni in Mainz die Ehre. Der Frankfurter Hof holt den US-Amerikaner im Rahmen seiner von Live Nation präsentierten „Divination Tour“ in den Volkspark. Bei hoffentlich bestem Sommerwetter dürfte echtes Urlaubsfeeling aufkommen, wenn die ultimativen Hits – darunter „Black Magic Woman“ und „Supernatural“ – aus seiner vierzigjährigen Karriere im unverwechselbaren Santana- Sound erklingen. Ebenfalls vom Frankfurter Hof veranstaltet, aber nicht dortselbst sondern in der Zitadelle stellt die schottische Erfolgsband Simple Minds am 27.7. ihr aktuelles Album „Walk Between Worlds“ vor. Mit den acht Songs feiern die Musiker um Sänger Jim Kerr die längst vergessenen Zeiten und erinnern sich – neben orchestralen Arrangements – an die prägende Postpunk-Ära. Das Konzept ihrer Tournee klingt zweifellos spannend: Zunächst wird das neue Album komplett aufgeführt, dann folgen die großen Hits in neuem musikalischen Gewand. Auf den Mainzer Konzertsommer einstimmen können sich Musikfans schon am 15. März, an dem die bayerische Liedermacherin Claudia Koreck mit ihrem Album „Holodeck“ an den Rhein kommt. Eroberte sie vor zehn Jahren noch mit bairisch gesungenem Liedermacherpop die Charts, so ist sie jetzt zweisprachig und mit internationalem Sound unterwegs – hinter ihr liegen immerhin sechs Studioalben und eine Support-Tournee mit den legendären Eagles.
Fotos: Mathieu Bitton (links), Thoas Langdon (rechts)
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Spannendes Schauspiel Bühnenwechsel, von der Musik zum Schauspiel. Mit „Emilia Galotti“ feiert am 13. April einer der ganz großen deutschen Theaterklassiker Premiere am Schauspiel Frankfurt. Das Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing wird von David Bösch inszeniert und erscheint mit seinen Überlegungen zu Macht, Gesetz und Politik aktueller denn je. Es geht um Willkür ebenso wie um die Gegensätze zwischen Adel und Bürgertum und darum, dass derjenige, der die Macht besitzt, sich nehmen kann, was er begehrt. Auf Böschs Inszenierung dürfen die Frankfurter besonders gespannt sein, arbeitet er doch nicht nur regelmäßig für das Burgtheater Wien und das Residenztheater München, sondern auch an internationalen Opernhäusern. Unter der Regie von Schauspiel-Intendant Anselm Weber kommt ab 5. Mai „Stimmen der Stadt“ in die Kammerspiele, Teil einer monodramatischen Serie über Frankfurt. Die Idee: Autoren wie Wilhelm Genazino treffen auf Frankfurter und übertragen deren Biographien in einen poetischen Text, das Monodrama. Damit werde jeweils „ein Leben aus unserer Alltagswelt zum Solo“ gekürt, schreibt das Schauspiel, das bei diesem spannenden Projekt mit dem Literaturhaus Frankfurt kooperiert. Und noch ein ganz besonderes Highlight steht beim Schauspiel Frankfurt auf dem Plan, oder besser: beim Schauspiel Frankfurt zusammen mit dem Künstlerhaus Mousonturm. Die beiden Häuser nämlich starten mit der Produktion „Out of Order“ von Tim Etchells & Forced Entertainment, die im Bockenheimer Depot uraufgeführt wird (Premiere: 27.4., weitere Aufführungen: 28.4./2.-5.5., 15.-18.5.), eine gemein-
sam initiierte Kooperationsreihe an der für Frankfurt zentralen Schnittstelle zwischen den Disziplinen und Sparten. Im neuen Stück des legendären britischen Theaterkollektivs geht es um nichts weniger als den Fehler, der im System liegt; um die Ausfälle, Zusammenbrüche und Katastrophen, die daraus erwachsen. Damit erfüllt das Kollektiv seinen spannenden Selbstauftrag, der da lautet: „Das Theater muss neu erfunden werden, um über den zweifelhaften Zustand unserer Gegenwart zu erzählen“. Und das geschieht, indem das Bockenheimer Depot todernst und sterbenskomisch zugleich in “kollabierende Ausnahmezustände“ versetzt wird. In exzessiven Improvisationen und akribischen Montagen aus Bildern, Texten, Szenen und Handlungen kämpfen dabei sämtliche Figuren bis zuletzt um ihre Erzählung und nehmen ihr Publikum mit auf eine fesselnd dramatische Reise. Wer eben noch Forced Entertainment im Mousonturm mit seinem kompletten Shakespeare in neun Tagen im Tischformat samt Essigflaschen, Salzstreuer und Pillendöschen gesehen und genossen hat, darf sich auch „Out of Order“ auf keinen Fall entgehen lassen. Und wer den Shakespeare-Ritt verpasst hat, sollte jetzt unbedingt die Gelegenheit nutzen und sich das 2016 mit dem Ibsen-Award, einem der weltweit bedeutendsten Theaterpreise, ausgezeichnete Ensemble ansehen. Auch die Gelegenheit, sich die Erfolgsshow „Afrika! Afrika“ nach einer Idee von André Heller noch einmal oder auch zum ersten Mal anzusehen, sollte vom 17. bis 20.5. genutzt werden. Die Neuinszenierung ist auch etwas für all jene, die die Show bereits gesehen haben, denn bekannte Highlights wurden neu gestaltet und neue Highlights
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sind hinzugekommen. Semmel Concerts holt „Afrika! Afrika“ mit seinen rund 70 Künstlern in die Jahrhunderthalle, in der dann auch ein von mehreren Artisten bewegter, lebensgroßer Elefant namens „Dumbo“ mit dabei sein wird. Ein ebenfalls neuer Programmpunkt sind die spektakulären „Ikarischen Spiele“, bei denen ein Artist von einem Kollegen an den Füßen durch die Luft geschleudert wird. Abgerundet wird der farbenfrohe Abend durch afrikanische Tänze vom Senegal bis nach Ägypten sowie von mitreißender Live-Musik. Unter Bandleader Francky Moulet untermalt ein Ensemble von Weltklasse-Musikern die Bühnenshow. Dabei sind afrikanische Klänge ebenso zu hören wie afrikanisch-inspirierte Stile von Jazz über Reggae bis zu Rock und Pop.
Mit dabei bei den „Stimmen der Stadt“: Die Wiener Autorin Teresa Präauer
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Neue Kreationen Der Besuch eines Ballettabends der in Dresden und Frankfurt residierenden Dresden Frankfurt Dance Company verspricht immer, ein ganz besonderes Erlebnis zu werden. Jacopo Godani, künstlerischer Leiter des Ensembles und Choreograf, prägt das Repertoire maßgeblich und beschreitet immer wieder neue Wege. Das Ziel, eine neue choreografische Sprache zu entwickeln, erreicht er mit einem Ensemble, das sich aus Tänzerinnen und Tänzern aus aller Welt zusammensetzt. Sie müssen so manche physische Herausforderung meistern und sowohl traditionelles Erbe als auch zeitgenössisches Denken miteinander verbinden. Die neueste Produktion der Company, der zweiteilige Ballettabend mit dem Titel „New Creations“, Kabarett gefällig? Wie wär es mit Mathias Tretter?
ist ab dem 17. März im Bockenheimer Depot zu sehen. Wie der Titel schon andeutet, können sich die Zuschauer auf zwei neue Werke von Godani mit neuen Ideen, neuen Choreografien, einem neuen Bühnenbild, neuen Kostümen und neuen Musikkompositionen freuen. Wer nicht nur zusehen sondern mehr zu „New Creations“ erfahren möchte, dem bietet sich dazu die Möglichkeit bei einem Einführungsgespräch im Foyer des Depots vor der Vorstellung am 23. März. Die ganz großen Namen des Kabarett geben sich im Neuen Theater Höchst quasi die Klinke in die Hand, und so lohnt die regelmäßige Anreise in den scheinbar etwas abgelegenen Stadtteil im Westen Frankfurts. So etwa am 10. April, an dem „Mitternachtsspitzen“-Moderator Jürgen Becker mit seinem Programm „Volksbegehren“ im Neuen Theater vorbeischaut und den Zuschauern einen Einblick in die Kulturgeschichte der Fortpflanzung verspricht. Schon zwei Tage später macht sich Mathias Tretter in seinem Programm „Pop“ Gedanken über das Zeitalter des Amateurs, in dem Blogger die neuen Journalisten und Sänger Literatur-Nobelpreisträger sind. Und gleich zweimal gibt sich am 8./9. Mai Gerd Dudenhöfer mit Highlights aus 30 Bühnenjahren die Ehre.
Dazwischen gibt es im Höchster Kabarett-Theater auch mal Musikalisches und beim Varieté Frühling wieder jede Menge Akrobatisches und Magisches: Vom 7. März bis 1. April gastieren Kleinkünstler aus sechs Nationen im Neuen Theater und laden die Zuschauer mit ihren Zauber-, Jonglage oder Akrobatiktricks zum Staunen ein. Moderiert wird der Abend vom Deutschen Meister der Zauberkunst Alexander Merk. Mit einem Veranstaltungsprogramm für Kleine und Große, für Musik-, Theater- und Kabarett-Fans, aber auch für all jene, die gerne mal Party machen, hat sich die Neue Stadthalle Langen längst im RheinMain-Gebiet etabliert. Ein ganz besonderes Ensemble haben die Programmmacher am 23. März in die Stadthalle eingeladen, für das sich zweifellos auch eine Anreise aus Frankfurt lohnt: Anlässlich des 40. Geburtstags der Jazz-Initiative Langen holt diese Star-Trompeter Till Brönner gemeinsam mit Giovanni Weiss und Django Deluxe auf die Bühne. Jazz-Fans können sich auch an diesem Abend auf den unverkennbaren coolen Brönner-Sound des vielfach ausgezeichneten Multitalents freuen. Das Projekt, mit dem er nach Langen kommt, hat Brönner gemeinsam mit Echo-Preisträger Weiss ent-
Festival-Fieber − musikalisch und spannend
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Soul, Jazz, Rhythm & Blues und Gospel, von allem findet sich in seiner Musik etwas wieder, ohne dass diese dabei beliebig wird. Und bei einem der letzten Konzerte des Festivals stellt am 31.8. Pianist Jan Lisiecki wie schon im letzten Jahr Beethoven in den Mittelpunkt und wird dabei vom Orchester der Mailänder Scala unterstützt. Im Kurhaus Wiesbaden wird Lisiecki das majestätische fünfte Klavierkonzert in seiner gewohnten Klarheit zelebrieren. Insgesamt umfasst das Festival-Programm übrigens 149 Konzerte, für die 123.500 Tickets zur Verfügung stehen. Schon im März geht es beim spartenübergreifenden Festival Wiesbadener KrimiMärz weniger musikalisch, dafür aber umso spannender zu (1.- 25.3.). Das Literaturhaus Villa Clementine lädt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen FernsehKrimi-Festival und anderen Partnern Fans der spannenden Unterhaltung in Film, Fernsehen und Literatur zu vielen Highlights ein. Im Zentrum des Festivals stehen unter dem Motto „Rückblende“ zeithistorische Krimis – das Schwerpunktthema wird durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert. Schon der Eröffnungsabend in der Caligari Filmbühne hat viel zu bieten: Der
diesjährige Wiesbadener Krimistipendiat Volker Kutscher ist unter dem Titel „Das Universum Gereon Rath“ zu einer Lesung und einem Gespräch zusammen mit der Zeichnerin Kat Menschik zu Gast. Im Anschluss wird der Fritz Lang-Filmklassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ gezeigt. Auch den Termin im Museum Wiesbaden am 9.3. sollten Krimi-Freunde nicht verpassen. Dann nämlich unterhält sich Regisseur Tom Tykwer mit Volker Kutscher unter dem Titel „Vom Buch zur Serie“ über Tykwers Serienadaption „Babylon Berlin“. Weitere interessante Festival-Gäste sind der polnische Newcomer Szczepan Twardoch mit seinem kontrovers diskutierten Thriller „Der Boxer“ (11.3.) und die gefeierte Thriller-Autorin Melanie Raabe (21.3.) – beide jeweils zu erleben im Literaturhaus Villa Clementine. www.rheingau-musik-festival.de www.wiesbaden.de/krimimaerz
Nicht entgehen lassen: Regisseur Tom Tykwer
Fotos: Joachim Gern (unten). Stefan Stark (oben)
Der Sommer ist die Zeit der Musikfestivals, egal ob Rock, Pop oder Klassik – und was wäre ein Sommer ohne das Rheingau Musik Festival? Vom 23. Juni bis 1. September stehen wieder zahlreiche Konzerte in den unterschiedlichsten Locations von der Kirche bis zum Weinberg auf dem Programm. Dabei stehen in zwei Komponisten-Schwerpunkten Leonard Bernstein und Claude Debussy in einem besonderen Fokus. Überzeugen können sich Musik- und Filmliebhaber davon etwa am 18.8., wenn im Wiesbadener RheinMain CongressCenter die mit zehn Oscars ausgezeichnete „West Side Story“ gezeigt und die Projektion musikalisch vom Sinfonieorchester Basel begleitet wird. Den Film gibt es in der Originalversion zu sehen – mit orchestraler Livemusik zweifellos ein Muss für jeden Bernstein-Fan. Schon am 12.7. ist die erstklassige Sächsische Staatskapelle Dresden mit Werken von Brahms und Rachmaninow zu Gast im Kurhaus Wiesbaden. Mit dabei ist Violinistin Janine Jansen, die seit mittlerweile zehn Jahren regelmäßig mit den Dresdnern zusammenarbeitet. Der stilistisch kaum einzusortierende Gregory Porter steht wiederum am 3.8. im Kurpark Wiesbaden mit seiner wunderbar zeitlosen Musik auf der Bühne.
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8. Februar – 21. Mai 2018
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So, 04.03.2018, 16 Uhr
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Foto: Lutz Edelhoff
Theater Alte Mühle März 2018
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KULTUR wickelt und verspricht einen genussvollen Jazz-Abend. Neben diesem Musik-Highlight stehen in den nächsten Wochen aber auch große Namen aus Kabarett und Comedy auf dem Programm. Zunächst macht am 20. April Sissi Perlinger in Langen Station und lässt die Zuschauer unter dem Titel „Ich bleib dann mal jung“ an ihrer schamanischen One-Woman-Show teilhaben. Am 26. Mai folgt Powerfrau Lisa Fitz mit ihrem neuen Programm „Flüsterwitz“. Mit bayerischer Direktheit und schwarzem Humor sagt sie, was sie denkt – der Gegenentwurf zum Flüsterwitz, der nur hinter vorgehaltener Hand erzählt wird. Mittendrin kommen dann am 13. Mai auch noch Irlandund Tanzfans beim Besuch des Ensembles Danceperados of Ireland auf ihre Kosten. Die Tanzwütigen nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch illegale Pubs, in denen ebenso wild getrunken wie musiziert und getanzt wurde.
THEATER URKNALL Foto: Ben Kriemann
»Der Froschkönig ...«
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Mi, 14.03.2018, 20 Uhr
ARNULF RATING »Tornado« Foto: Abrossimov
unterhaltsam, abwechslungsreich und erfrischend
in den Osterferien
Sa, 24.03.2018, 20 Uhr
ABSINTO ORKESTRA »Gadjo Swing« Foto: Stefan Stark
Mittwoch, 28.3. 10 – 17 Uhr
Mi, 11.04.2018, 20 Uhr
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Karten unter Tel: 06101 - 55 94 55 Nähere Infos: www.kultur-bad-vilbel.de Theater Alte Mühle, Lohstr. 13, Bad Vilbel
Rheingau Musik Festival © Klaus Weddig
Nennt die Dinge beim Namen: Lisa Fitz
Der Leitgedanke für die Saison 2018 lautet Freundschaft. Themenschwerpunkte bilden der 100. Todestag von Claude Debussy und der 100. Geburtstag von Leonard Bernstein. Annette Dasch, Albrecht Mayer und Brett Dean versprechen als Festival-Fokus-Künstler einzigartige Konzertmomente. 23. Juni bis 1. Sept. 2018 www.rheingau-musik-festival.de
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Museumsreife Bühne Vom Theater ins Museum – wobei zumindest im Deutschen Architektur Museum die Grenzen ab dem 24. März ein bisschen verschwimmen. Das Ausstellungshaus nimmt sozusagen die Diskussionen um den möglichen Abriss, Neubau oder die Sanierung der Städtischen Bühnen am Willy-Brandt-Platz zum Anlass für die Schau „Große Oper – Viel Theater?“, bei der es um Bühnenbauten im europäischen Vergleich geht. Inspiriert von den Gegebenheiten in Frankfurt beleuchtet die Ausstellung vergleichbare Projekte in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren. Sanierungen historischer Anlagen sind ebenso zu sehen wie spektakuläre Neubauten. Wer sich weniger für die Bühne interessiert, kommt im Architektur Museum aber ebenfalls nicht zu kurz: In den kommenden Monaten stehen auch Schauen rund ums Fahrrad sowie zur Modelleisenbahn auf dem Programm. Die erstgenannte Ausstellung mit dem Titel „Fahr Rad! – Die Rückeroberung der Stadt“ beschäftigt sich ab dem 21.4. mit der Frage, wie noch mehr Menschen durch eine gelungene Fahrradinfrastruktur auf den Drahtesel gelockt werden können. An der
Fotos: Dominic Reichenbach (links), Sascha Reker (rechts)
»Pop« Böse wie nie ...
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-> So., 24.06./19 Uhr/
Volkspark
LA BRASS BANDA -> So., 08.07./19 Uhr/
Volkspark
Kultur mit dem Hessischen Rundfunk Um Kultur zu erleben, müssen sich die Frankfurter nicht unbedingt vor die Konzertbühne stellen oder ins Museum gehen. Hörer von hr2-kultur können bequem daheim oder im Auto dem Programm lauschen, das in den kommenden Wochen im Rahmen von „Frankfurt liest ein Buch“ den Schauspieler Martin Wuttke an Bord hat. In der hr2-Lesezeit liest er den diesjährigen Roman „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers (16.4.–11.5., 9.30 Uhr) und spricht im hr2-Doppelkopf etwa darüber, wie er seine Stilmittel beim Lesen einzusetzen weiß (16.4., 12.05 Uhr). Auch in zahlreichen weiteren Sendungen geht es um den Seghers-Roman: In einem zweiten Doppelkopf-Gespräch am 24.4. ist der Sohn der Autorin, Pierre Radvánhyi, zu Gast; am 29.4. dreht sich in hr2-Kulturszene Hessen alles um die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Romans. Jenseits von „Frankfurt liest ein Buch“ sind wieder verschiedene Termine für den hr2-Kulturlunch dabei, bei dem es sich empfiehlt, rasch Tickets zu sichern. Um „Irland – Musik und Literatur von der grünen Insel“ geht es am 8.4. im Sendesaal (Sendetermin: 1.5.). Und mit dem hr2-RadioLiveTheater heißt es am 20.5. „Und grausig gutzt der Golz“. Neu im Programm sind zwei Reihen: Jede Woche montags beleuchtet „Kunst mit Küchle“ Exponate hessischer Museen mit einem persönlichen Blick; die Reihe „Atelierbesuch mit Stefanie Blumenbecker“ schaut hessischen Künstlern aus unserer Nachbarschaft über die Schulter. Klassik- und Jazzfans wissen aber natürlich, dass der hr nicht nur im Radio für ein hochklassiges Kulturprogramm steht. Seine beiden Orchester haben sich weit über die Grenzen Frankfurts hinaus einen Namen gemacht. Umso schöner, dass beide Klangkörper regelmäßig in Frankfurter Konzerthäusern zu erleben sind – das hr-Sinfonieorchester beispielsweise am 26. und 27. April in der Alten Oper. Ein alter Bekannter wird dann den Taktstock in der Hand halten: Der ehemalige Chefdirigent Paavo Järvi trifft zum ersten Mal in seiner Laufbahn auf den großartigen Cellisten Mischa Maisky. Unter dem Titel „Jävi trifft Maisky“ sind Werke von Sibelius, Tschaikowsky und Bruch zu hören. Im hr-Sendesaal steht am 9. Mai ein Konzert aus der Reihe „Musik und Film“ auf dem Programm. Zu dem spanisch-französischen Fantasy-Stummfilm „Blancanieves“ aus dem Jahr 2012 spielt das Sinfonieorchester live die Filmmusik ein. Ebenfalls im Sendesaal in der Bertramstraße treffen sich am 22./23. März der Kameruner Jazz-Star Richard Bona und die hr-Bigband zu einem Abend voller afrikanischer Grooves und virtuoser Basslinien. Seine meisterhafte Beherrschung des E-Basses ebnete Bona den Weg in Bands von Fusion-Größen wie Pat Metheny, inzwischen ist er mit seiner eigenen Musik unterwegs. Und während Bonas groovender E-Bass in die Füße geht, trifft sein federleichter Gesang mitten ins Herz. Eine Hommage an die legendäre „First Lady of Song“ Ella Fitzgerald steht am 17. Mai in der Alten Oper auf dem Programm. „The Ella Fitzgerald Songbook“ ist der Abend überschrieben, an dem Jazz- und R’n’B-Sängerin Patti Austin und die hr-Musiker die Jahrhundertsängerin feiern. www.hr2-kultur.de www.hr-sinfonieorchester.de www.hr-bigband.de
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-> So., 22.07./19 Uhr/ Zitadelle
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Im Deutschen Architektur Museum darf geradelt werden
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Einen Blick zurück in die 1960er und gleichzeitig nach vorn in die für uns bereits schon wieder vergangene Zukunft wagt das Deutsche Filmmuseum, denn kaum zu glauben, aber wahr: 50 Jahre ist es schon her, seit Stanley Kubricks Meilenstein der Filmgeschichte „2001 – A Space Odyssey“ entstand. Seither wurde der Film immer wieder auf großen Leinwänden gezeigt und von Filmhistorikern wie Filmstudenten genauestens unter die Lupe genommen. Dem Filmmuseum bietet der runde Geburtstag die willkommene Gelegenheit, der bildgewaltigen Zukunftsvision eine eigene Ausstellung mit dem Titel „Kubricks 2001. 50 Jahre A Space Odyssey“ zu widmen – gleichzeitig ist dies die erste Ausstellung unter der neuen Museumsdirektorin Ellen M. Harrington. Ab dem 21. März können Museumsbesucher alles über den Science-Fiction-Kultfilm erfahren und sich auf originale Ausstellungsstücke internationaler Sammlungen aus den Bereichen Design, Modelle, Kostüme und Requisiten freuen. Ebenfalls zur Schau gehören Drehpläne, Produktionsunterlagen und Fotos aus Kubricks Archiv. Doch die Schau konzentriert sich nicht nur auf den Film
Fotos: Johannes Kassenberg (oben). Warner Bros Entertaiment Inc. (unten), Landungsbrücken
Schau „Märklin-Moderne – Vom Bau zum Bausatz und zurück“ (ab 19.5.) dürften nicht nur Modellbahn-Fans ihre helle Freude haben. Besucher können erleben, dass es in deutschen Hobbykellern keineswegs spießig zuging und auf der Modellanlage schon in den 1950ern und 60ern das Hoch- neben dem Fachwerkhaus ganz selbstverständlich zum Stadtbild gehörte.
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Kultur kurz notiert FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE Nicht auf Bewährtes zurückgreifen, die gesellschaftliche Wirklichkeit infrage stellen – das sind nur zwei der Punkte, auf die das Freie Schauspiel Ensemble im Titania in seiner Arbeit großen Wert legt. Aktuell davon überzeugen können sich die Zuschauer bei der Inszenierung von Tennessee Williams‘ „Die Glasmenagerie“, die am 10. März Premiere feiert – ein Sozialdrama, das in der heutigen Zeit eine ganz neue aktuelle Dimension gewinnt. GALLI THEATER FRANKFURT Im Galli Theater in Bockenheim kommen große und kleine Zuschauer gleichermaßen auf ihre Kosten. Für Kinder und Jugendliche gibt es neben Märchen- und Mitspieltheater auch Workshops und Ferienkurse. Erwachsene können sich im März etwa auf die faltenfreie Komödie „SOS – Seele oder Silikon“ und auf Johannes Gallis Erfolgskomödie „Männerschlussverkauf“ freuen. GIBSON Mitten im Herzen Frankfurts kocht auf der Zeil die Stimmung: Mit Live-Musik und international gefeierten DJs geht im Gibson die Post ab. Weltstars stehen hier ebenso auf der Bühne wie Nachwuchskünstler. Zu den kommenden Highlights zählen das Konzert der R’n’B-Divas von En Vogue (13.4.) oder der Auftritt der Pop-Crossover-Könige Awolnation (7.4.), die mit ihrem Album „Passion“ in Frankfurt Station machen. Regelmäßig auf dem Club-Programm: Gibson Loves Saturdays und Gibson Live.
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LANDUNGSBRÜCKEN Dass die Landungsbrücken Frankfurt Theater machen, das wahlweise mitten ins Herz oder die Magengrube trifft, zeigt unter anderem der Erfolg, den die Inszenierung „Hass“ bei den Hessischen Theatertagen 2017 hatte. Demnächst: „Die Verwandlung“ nach Franz Kafka (Foto), bei der die Zuschauer im dunklen Raum liegen, während um sie herum die Schauspieler agieren (6./8.4.).
THEATER ALTE MÜHLE Das Theater Alte Mühle in Bad Vilbel ist unter anderem Heimat für Kabarett, Kindertheater und Musik. In gemütlicher Atmosphäre können die Gäste regelmäßig den Sunday Morning Jazz genießen – oder sich am 24. März beim „Gadjo Swing“ vom Absinto Orkestra mitreißen lassen. Die fünf Musiker lassen es auf der Bühne mit ihrem rasanten Mix aus Balkan-Folklore, Klezmer, Flamenco, Tango und Blues ordentlich krachen. Ü-TICKET Kultur mit dem gewissen Überraschungseffekt bietet das ü-ticket allen, die bereit für Neues sind. ü-ticket-Nutzer können zwar auswählen, welche kulturellen Bereiche für sie interessant sind – doch innerhalb dieser Bereiche ist dann alles möglich. Das Angebot reicht von Vortrag und Führung über Musical und Kabarett bis hin zu Film und Konzert. Doppelte Überraschungen sind auch möglich: Mit dem ü-aktiv-Abo weiß das Mitglied vorher nicht nur nicht, wohin es geht, auch die Begleitung ist eine Überraschung.
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1. – 25. März 2018 Literaturhaus Villa Clementine und andere Orte www.wiesbaden.de/krimimaerz Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert das Festival „Wiesbadener Krimimärz“. Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main und Oestrich-Winkel. <JNYJWJ MJWFZXWFLJSIJ 0ZSXY ZSI 0ZQYZWUWTOJPYJ ƻSIJS 8NJ ZSYJW www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter
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KULTUR
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selbst sondern betrachtet auch die Zeit, in der er entstand sowie von Kubricks Meisterwerk inspirierte Kunst, Filme, Musikvideos und sogar Poesie. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass dieses große Werk der Filmgeschichte ein ebenfalls großes Museumspublikum verdient. Also keine Angst, Dave, und unbedingt vormerken! Um die vielen Facetten der „anderen Hälfte des Tages“ geht es ab 23. März im Museum für Kommunikation. In der neuen Wechselausstellung „Die Nacht. Alles außer Schlaf “ können die Besucher eintauchen in die Welt von Mondlicht, Neonröhren und Nachtarbeit. Wie unser Verhalten und unsere Kommunikation in der Nacht aussehen, nimmt die interdisziplinäre Schau anhand von 350 Objekten aus Mythologie, Astronomie, Kunst, Popkultur und Technikgeschichte unter die Lupe – eine Kinderstrecke mit neun interaktiven Taschenlampen-Stationen beGEISTert dabei auch die Kleinsten. Die großen Besucher durchlaufen die Nacht mithilfe von vier Stationen, an denen sie eine Nacht durcharbeiten oder Flirtkarten austauschen. Mythen und Sternbilder spielen ebenso eine Rolle wie Lichterbräuche, Gemälde der Romantik, Energydrinks zum Wachhalten in der Nacht oder Ballhäuser um 1900. In einer weiteren Ausstellung geht es ab 12. April zudem um die Schülerproteste, die sich 1968 parallel zur studentischen 68er-Revolte entwickelten. Die Schau zum Mitmachen, die gemeinsam mit Schülern aus Nürnberg und Frankfurt erarbeitet wurde, gibt mit einem Lernlabor und Zeitzeugeninterviews Einblicke in die Schülerbewegung der 68er.
Fotografie extrem
„Das Urteil des Paris“ von Peter Paul Rubens
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Mit herausragenden Positionen der zeitgenössischen Fotografie und verwandter Medien beschäftigt sich vom 24. Mai bis zum 9. September die internationale Triennale RAY Fotografieprojekte Frankfurt/
Fotografie der Extraklasse bei RAY
RheinMain. Zum dritten Mal können die Besucher an über zehn Standorten in Frankfurt und Umgebung Beiträge von Künstlern unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada sehen. Unter dem Triennale Thema „Extreme“ und in Kooperation mit über 15 Partnerinstitutionen und Sammlungen reflektieren die Künstler über gesellschaftliche Transformationen, Identitätskonzepte und ästhetische Tendenzen im 21. Jahrhundert. Der RAY-Auftakt findet an vier Festivaltagen mit zahlreichen Programmpunkten statt: In Gesprächen, Vorträgen und Workshops beschäftigen sich die eingeladenen Künstler, Wissenschaftler und Fachleute mit dem Thema „Extreme“. Im Rahmen des Festival-Starts sind zudem Vermittlungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geplant, mit denen spielerisch an das Medium Fotografie herangeführt werden soll. An der Entwicklung des inhaltlichen Konzepts von RAY beteiligt sind Kuratoren der Deutschen Börse Photography Foundation, des Museums für Moderne Kunst, der Darmstädter Tage der Fotografie, des Fotografie Forums Frankfurt und des Museums für Angewandte Kunst. Nachdem erst kürzlich mehr als 200 000 Besucher die Schau „Matisse – Bonnard“
zu einer der erfolgreichsten Ausstellungen der vergangenen Jahre im Städel Museum machten, ist aktuell fraglos eines der Ausstellungshighlights dieses Jahres im Frankfurter Städel zu sehen: „Rubens. Kraft der Verwandlung“ dürfte erneut für einen Besucheransturm sorgen. Noch bis zum 21. Mai sind rund einhundert Arbeiten zu sehen, darunter 31 Gemälde und 23 Zeichnungen von Peter Paul Rubens selbst, dem Maler, der die europäische Barockmalerei geprägt hat wie kaum ein anderer Künstler. Ebenfalls zur Schau gehören Gemälde und Zeichnungen von Rubens-Vorläufern und Zeitgenossen wie Tizian und Jacopo Tintroretto sowie Skulpturen von der Antike bis zur Renaissance, die Rubens‘ Schaffen beeinflussten. Somit dreht sich die Sonderausstallung nicht nur um die Malerei sondern vereint diese mit Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Werken der angewandten Kunst. Damit ermögliche sie, so versprechen die Ausstellungsmacher, einen Blick auf Rubens‘ kreativen Umgang mit seinen Vorlagen, und seine Arbeitsweise werde für die Besucher nachvollziehbar. Mit dem umfangreichen Begleitprogramm, zu dem wissenschaftliche Vorträge, Kuratorenführungen, Atelierkurse und Workshops gehören, können Rubens-Liebhaber noch tiefer in die Welt des Malers eintauchen und sogar seine innovativen Techniken selbst ausprobieren. Voraussichtlich bis kommenden Dezember hat im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg nicht die Kunst, sondern das Handwerk das Sagen. Wegen Sanierungsarbeiten bleibt das Ausstellungshaus vorübergehend geschlossen, doch in Kooperation mit dem Schlosspark Bad Homburg finden ebendort Veranstaltungen und Kurse des Museums bis zu dessen Wiedereröffnung statt. So wird etwa der Gartenpavillon in „Goethes‘ Ruh“ von März bis September jeweils an einem Sonntag im Monat zur Natur-Bühne, auf der unter dem Motto „unplugged“ kurze Auftritte aus den Bereichen Literatur, Musik und Tanz auf dem Programm stehen. In der Orangerie findet am 25. April im Rahmen von „Frankfurt liest ein Buch“ eine szenische Lesung zum diesjährigen Buch „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers statt. „Ist das Kunst oder kann das weg?“ lautet am 17. Juni die Frage, wenn Schauspieler Helge Heynold die Besucher auf einen unterhaltsamen Streifzug durch die Welt der Modernen Kunst mitnimmt. In den Oster- und Sommerferien werden zudem Kurse für Kinder angeboten, in denen die Kids sich auf künstlerischexperimentelle Erkundungstouren durch Schlosspark und Wald begeben. Wenn dann im Dezember das Museum seine Türen wieder öffnet, geht es in der ersten Ausstellung unter anderem mit zeitgenössischen Filmen, Installationen und Gemälden um „Das Fenster in der Kunst“.
Fotos: Alberto Ortero Herranz/Museo National del Prado/Städel Museum (unten). Pradip Malde (oben)
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