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SPECIAL KULTUR
MAY MONSTER METHODE Von Städtebauer Ernst May über musikalische Monster bis hin zu ungewöhnlichen Hörmethoden – im Frühjahr können sich die Frankfurter auf vielseitige Kultur freuen. Text: Petra Knobel
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MAY MONSTER METHODE Von Städtebauer Ernst May über musikalische Monster bis hin zu ungewöhnlichen Hörmethoden – im Frühjahr können sich die Frankfurter auf vielseitige Kultur freuen. Text: Petra Knobel
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SPECIAL
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KULTUR
Frühe Idee einer Einbauküche: die Frankfurter Küche im Ernst-May-Haus
Auch unser Kultur-Special kommt an dem von Walter Gropius im thüringischen Weimar gegründeten Bauhaus mit seinem Gestaltungsansatz „Form folgt Funktion“ nicht vorbei, gilt es doch als wichtigste Kunstschule des 20. Jahrhunderts. Was durchaus bemerkenswert ist in Anbetracht der Tatsache, dass die Hochschule mit ihren rund 1250 Schülern nur 14 Jahre existierte und aufgrund der politischen Verhältnisse 1933 geschlossen werden musste. Doch das Bauhaus wirkt auf vielfältige Weise nach: Vom etwas sorglosen Gebrauch des Wortes „Bauhausstil“ zur Beschreibung schlüsselfertiger Häuser, über die inzwischen legendäre „Wagenfeld-Lampe“, die in manch einer Zeitschrift als Abo-Prämie angeboten wird, bis hin zu Ausstellungen, die Einblicke in die Architektur, Kunst und das Design des Bauhaus geben. Und das Bauhaus, obschon in Weimar gegründet und von dort nach Dessau umgezogen, hat auch
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in Frankfurt – vor allem Dank Städtebauer Ernst May – seine unübersehbaren Spuren hinterlassen. Im Gallusviertel findet man diese Spuren des „Neuen Frankfurt“ ebenso wie in Bornheim rund um den Ernst-May-Platz oder in der Römerstadt mit ihrem weitgehend originalgetreu eingerichteten ErnstMay-Haus samt „Frankfurter Küche“. Im Gegensatz zum Bauhaus jedoch ist das Neue Frankfurt lange Zeit in Vergessenheit geraten – sehr zu Unrecht, wie Dorothea Deschermeier, Kuratorin im Deutschen Architektur Museum (DAM), sagt: „Man muss differenzieren zwischen dem Bauhaus und dem, was in Frankfurt passierte. Das Bauhaus verblieb zu großen Teilen in der Theorie, das Neue Frankfurt aber setzte Ideen in die Realität um. Es verdient eine größere Aufmerksamkeit.“
Der richtige Ort für Bauhaus-Kenner ebenso wie für Bauhaus-Einsteiger ist ohne Zweifel das ERNST-MAYHAUS in der Römerstadt. Das Musterhaus vermittelt einen authentischen Eindruck davon, wie das Wohnen im Stil der Neuen Sachlichkeit aussah. Das EinfamilienReihenhaus wurde denkmalgerecht wiederhergestellt und bietet als Highlight eine vollständig erhaltene Frankfurter Küche. Das Ernst-MayHaus kann ohne Anmeldung besichtigt werden. An den Wochenenden werden regelmäßig Themenführungen angeboten, etwa zur Farbgestaltung im Haus oder eben zur Frankfurter Küche.
MODERNE AM MAIN Sehr passend also, dass im Jubiläumsjahr nicht nur Ausstellungen und Veranstaltungen an den zentralen Bauhaus-Orten Weimar, Dessau und Berlin stattfinden, sondern dass sich auch mehrere Schauen in Frankfurt und Rhein-Main mit den verschiedenen Aspekten des Bauhaus beschäftigen. In Frankfurt haben sich dazu mit dem Museum Angewandte Kunst, dem Deutschen Architektur Museum und dem Historischen Museum gleich drei Ausstellungshäuser zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem erst im vergangenen Jahr gegründeten „Forum Neues Frankfurt“ den Blick vor allem auf den Bauhaus-Aspekt „Neues Frankfurt“ zu richten.
Den Auftakt zum Jubiläum machte bereits am 19. Januar das Museum Angewandte Kunst mit der Ausstellung „Moderne am Main 1919–1933“, die über das Wohnbauprogramm von Ernst May hinaus blickt und sich mit dem Design in den Bereichen Mode, Interieur sowie Industrie-, Produkt und Kommunikationsdesign beschäftigt. Noch bis zum 14. April wird in der Schau sichtbar, dass das „Neue Frankfurt“ weit über den reinen Städtebau hinausging und auch in den angewandten Künsten neue Formen entwickelt wurden, die in alle Bereiche des menschlichen Lebens vordrangen und Frankfurt so zum Urtyp
Foto: Reinhard Wegmann
Bekanntlich soll man die Feste ja feiern, wie sie fallen – und was ist schöner und lädt mehr zum Feiern ein, als ein 100. Geburtstag? Vor allem, wenn es um diesen 100. Geburtstag geht: Denn wer einmal selbst vor Ort in Dessau das weltberühmte Bauhaus-Gebäude und die sogenannten Meisterhäuser besucht hat, wird wohl fortan fasziniert bleiben von den klaren Strukturen, Linien und der Funktionalität des Bauhaus mit seiner Philosophie, Kunst und Handwerk zusammenzuführen und den Alltag mitzugestalten.
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der modernen Großstadt machten – unter anderem spielten dabei auch die Etablierung neuer Medien wie etwa Film und Ton eine Rolle. Die Dinge sollten einen erkennbaren Charakter der sozialen Funktion haben und nicht bloß mit Bedeutung aufgeladen sein. Städtische Institutionen wie auch private Unternehmen trugen zu dieser Entwicklung bei. Auf einer Fläche von rund 1200 Quadratmetern zeigt das Museum diese Entwicklung anhand von mehr als 500 Objekten von über 40 Leihgebern: Darunter findet sich neben Möbeln, Leuchten und dem Frankfurter Telefon auch die Reproduktion einer der von Ferdinand Kramer entworfenen Parkbänke, die heute im Frankfurter Stadtbild nicht mehr zu fi nden sind. Die Schau ist unterteilt in acht thematische Kapitel, in denen bekannte und auch weniger bekannte Namen der Moderne am Main vorgestellt werden. Dabei werden neben den Verbindungen zum Bauhaus auch Unterschiede aufgezeigt, denn, so heißt es zur Ausstellung: „Wenn das Bauhaus die Akademie der Moderne war, so war das Neue Frankfurt ihre Werkstatt – hier wurde den neuen Ideen ein stadtgesellschaftlicher Diskursraum eröffnet
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und ein praktisches Experimentierfeld geboten.“ Auf die städtebaulichen Visionen des einstigen Frankfurter Oberbürgermeisters Ludwig Landmann und seines bereits erwähnten Stadtbaurats Ernst May konzentriert sich ab dem 23. März das Deutsche Architektur Museum (DAM).
Auch in der Schau „Neuer Mensch, neue Wohnung. Die Architektur des Neuen Frankfurt 1925-1933“ wird gezeigt, wie in Frankfurt die Theorie der Moderne
in die Praxis umgesetzt wurde. Ab Mitte der 1920er Jahre wurden in Frankfurt Experimente zur Wirklichkeit: Um nichts weniger als die Umgestaltung der Stadt zu einer Metropole der Moderne ging es Landmann und May – die Ergebnisse davon sind auch heute noch in vielen Stadtteilen zu sehen. Dorothea Deschermeier, Kuratorin der Ausstellung, erklärt: „Ernst May hatte eine große Befugnis bekommen, verschiedene Dezernate wurden gebündelt. Denn May sollte das
So fühlt sich das Neue Frankfurt an: Donnersberg Siedlung
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Foto: Moritz Bernoully
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SPECIAL
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KULTUR
hr2-kultur
Praunheim um 1930
Bauhaus und Neues Frankfurt zum Hören Anlässlich von 100 Jahre Bauhaus nimmt hr2-kultur im April eine ganze Themenwoche ins Programm. Vom 7. bis 12. April bringt die Kulturwelle des Hessischen Rundfunks den Hörern das Bauhaus und das Neue Frankfurt näher, gibt Geheimtipps und führt Gespräche mit Experten und Bauhaus-Kennern. Zum Programm gehört unter anderem ein „1×1 des Bauhaus“, in dem der Stil und die Charakteristika der Kunst-, Design- und Architekturrichtung von Grund auf erklärt werden. Die hr2-kultur-Kritikerin Stefanie Blumenbecker widmet dem Jubiläum spezielle Sendungen in ihrer Reihe „Geheimtipp Kunst!“ und führt die Hörer an nicht ganz so offensichtliche Stätten des Bauhaus in ganz Hessen.
Reisen und Lesen Neben der Bauhaus-Woche hat hr2-kultur aber natürlich noch zahlreiche andere Highlights im Programm der kommenden Wochen und Monate. Wie immer gibt es etwa am Pfingstwochenende (8.–10. Juni) ein ganz besonderes Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto „Wenn einer eine Reise tut“ steht. Gespräche und Hörspiele zum Thema sind ebenso dabei wie der beliebte Kulturlunch, der am Pfingstsonntag gesendet wird und bei dem es um „Lust und Frust des Reisens“ geht. Das Hába Quartett spielt unter anderem Werke von Tschaikowsky und Mozart, während zu den literarischen Leckerbissen Ausschnitte von Umberto Eco und Ephraim Kishon gehören. Und übrigens: das neue Kulturlunch-Programm für den Herbst wird Ende April vorgestellt – wie immer sollte mit dem Ticketkauf für die beliebte Reihe nicht zu lange gewartet werden. Im Rahmen des Lesefests „Frankfurt liest ein Buch“ (6.–19. Mai), das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, präsentiert das Kulturradio in der Zentralbibliothek eine Hör-Ausstellung, bei der die Besucher in Lesungen der vergangenen Jahre hineinhören können. Und am 26. Mai sollten Literatur-Fans den ganzen Tag einschalten, dann nämlich heißt es „Tag für die Literatur“. Unter dem Titel „Stadt, Land, Fluss“ ist hr2-kultur in ganz Hessen unterwegs und gestaltet Lesungen, Lesungskonzerte und vieles mehr rund um die Literatur.
Im diesjährigen „Frankfurt liest ein Buch“-Roman geht es um Frankfurt und seine Bürger in den Aufbaujahren der Bundesrepublik
Wohnungsproblem lösen.“ Dies habe ihm auch die Chance geboten, etwas Neues zu entwickeln und den Lebensstandard der Menschen zu heben: „Es wurden etwa elektrische Herdplatten und Boiler in die Küchen eingebaut, das war ganz neu.“ Auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern können die Besucher der Schau sich selbst ein Bild machen von den im Rahmen des „Neuen Frankfurt“ entstandenen Siedlungen und Gebäuden. Dabei wird auch ein Blick geworfen auf die Entstehung von Dingen, die für uns heute selbstverständlich sind – etwa die erste Standardküche oder die industrielle Vorfertigung des Rohbaus, uns heute geläufig unter dem Begriff ‚Fertighausbau‘. Daraus könne angesichts der aktuellen Wohnungsnot auch heute noch etwas gelernt werden, sagt Deschermeier: „Durch den Fertigbau lassen sich neben der Arbeit auf der Baustelle auch Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen. Heute wäre es wichtig, den Fertigbau wieder aufzuwerten und zu überlegen, wie man ihn individueller und nicht zu monoton gestalten kann.“
ÜBER DAS WOHNEN Und apropos heute: mit der Schau „Wohnen für alle – Das Neue Frankfurt 2018“ holt das DAM das Thema „Wohnen“ ab dem 13. April auch ganz praktisch in die Gegenwart und beschäftigt sich vor allem mit dem Aspekt des bezahlbaren Wohnraums. Gezeigt werden über 130 realisierte Projekte des aktuellen Wohnungsbaus, die von Architekten aus dem In- und Ausland im Rahmen des Architekturpreises „Wohnen für alle“ eingereicht wurden. Mitten hinein in das Neue Wohnen begibt sich schließlich auch das Historische Museum mit seiner Ausstellung „Wie wohnen die Leute? Mit dem Stadtlabor unterwegs in den Ernst-May-Siedlungen“. Unter anderem geht es dabei ab dem 15. Mai um die Frage, ob die damaligen Wohnvorstellungen auch heute noch
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Fotos: Rowohlt; ISG
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Foto Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
ihre Gültigkeit haben. Was ist geblieben und vor allem: wie sieht das Leben in den einst zweckmäßig gestalteten Wohnungen heute aus? Wie wurden Wohnungen und Häuser umgestaltet, wie werden gemeinschaftliche Dachterrassen genutzt? Zur Beantwortung dieser Fragen kommen neben Künstlern und Planern auch die heutigen Bewohner zu Wort, die als Alltagsexperten und mit ganz subjektiven Einblicken von ihrem Leben in den Ernst-May-Siedlungen berichten. Abgerundet wird das Angebot durch Aktionen direkt vor Ort, bei denen die Nachbarschaft miteinbezogen wird. Ein besonderes Highlight ist dabei der „Workshop Stadtlabor Digital“, bei dem die Teilnehmer am 16. Juni am Bornheimer Hang das Leben in der Ernst-May-Siedlung fotografisch erkunden – gemeinsam mit möglichst vielen Bewohnern. Weil die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung unbedingt erforderlich. Weg vom Neuen Frankfurt begibt sich das Hessische Landesmuseum in Darmstadt, wenn die Grafische Sammlung des Ausstellungshauses ab dem 11. April zu einer Schau mit rund 60 Exponaten einlädt. Im Mittelpunkt der Ausstellung „bauhausPositionen“ steht mit der „Meistermappe des Staatlichen Bauhauses 1923“ eine wahre Rarität, die Arbeiten von so wichtigen Vertretern wie Wassily Kandinsky, Paul Klee oder Oskar Schlemmer enthält und in einer geringen Auflage von nur 100 Exemplaren erschien. Mit weiteren Exponaten stellt die Schau zudem die Positionen des Bauhaus Arbeiten aus der Zeit vor 1919 gegenüber und
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Kunst des Bauhaus-Lehrers László MoholyNagy
zeigt mit nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Werken außerdem, wie das Bauhaus auch nach seiner Auflösung weiterwirkte.
BAUHAUS-NOTIZ: Noch bis zum 16. März zeigt die Galerie Netuschil in Darmstadt Werke des BauhausKünstlers Leo Grewenig (1898-1991), der am Bauhaus in Weimar unter Wassily Kandinsky und Paul Klee studierte. Die Schau konzentriert sich auf Werke aus den 1960er Jahren.
FEIERN UND ERINNERN Nicht nur das Bauhaus hat in diesem Jahr ein Jubiläum zu feiern. Zwar sind es noch keine 100 Jahre, doch immerhin schon ihr 20-jähriges Bestehen kann die Art Collection Deutsche Börse feiern. Die Art Collection der Deutschen Börse Photography Foundation , die mit ihren über 1800 Werken als eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Fotografie gilt, feiert ihren Geburtstag unter dem Motto „From another perspective“. Am Unternehmenssitz der Deutschen Börse in Eschborn finden >>
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KULTUR
Tizian im Städel Im Frankfurter Städel Museum läuft seit dem 13. Februar die hochkarätige Schau „Tizian und die Renaissance in Venedig“. Der Sammlungsleiter für italienische, französische und spanische Malerei vor 1800, Dr. Bastian Eclercy, macht Lust auf die Ausstellung, die nur bis zum 26. Mai zu sehen ist.
es drei Gründe: Zunächst hat es in Deutschland tatsächlich – seltsamerweise – noch nie eine umfassende Ausstellung zu diesem Klassikerthema der Kunstgeschichte gegeben. Außerdem verfügt das Städel Museum selbst über einen kleinen, aber hochkarätigen Bestand an venezianischen Gemälden und Zeichnungen, den wir nun erstmals in einen größeren Zusammenhang stellen können. Schließlich spielte auch eine Rolle, dass die italienische Renaissance seit vielen Jahren mein eigenes Spezialgebiet ist. Diese Faszination möchte ich gerne weitergeben. Für alle, die mit der venezianischen Malerei der Renaissance bisher nicht in Berührung gekommen sind: Warum sollten sie die Ausstellung auf keinen Fall verpassen?
Mehr Tizian war noch nie in Deutschland an einem Ort zu sehen, über 20 Die „Dame in Blau“ ist das Lieblingsbild von Städel-Experte Dr. Bastian Eclercy
Werke von seiner Hand. Hinzu kommen etwa 80 Arbeiten von herausragenden Zeitgenossen wie Paolo Veronese, Lorenzo Lotto oder Jacopo Bassano. Farbgewaltige Meisterwerke aus den großen Museen der Welt sind hier auf Zeit in Frankfurt versammelt. Künstler wie Sammler haben sich übrigens in erstaunlicher Kontinuität über die Jahrhunderte hinweg bis heute für diese Bilder begeistert. Da muss wohl etwas dran sein… überzeugen Sie sich selbst. Welches Werk oder welche Werke in der Ausstellung veranschaulichen diese Spielart der Renaissance für Einsteiger besonders gut?
Jeden Einsteiger würde ich zuerst zu meinem Lieblingsbild in der Ausstellung führen, der „Dame in Blau“ von Sebastiano del Piombo, einem Zeitgenossen des frühen Tizian. Es handelt sich um eine sogenannte Bella Donna, wie sie für die venezianische Renaissance ganz typisch ist: ein poetisches Idealbild weiblicher Schönheit. Sie zieht den Betrachter nicht nur mit dem intensiven Blau ihres Gewandes in den Bann, sondern auch
mit dem (gemalten) Duft des Parfümbrenners in ihrer Hand. Eine wunderbar verhaltene, subtile Verführung. Und auf welches Werk dürfen sich Kenner besonders freuen? Gibt es sozusagen ein „Highlight-Werk“?
Gar nicht so leicht, aus der Fülle eines herauszugreifen. Ein atemberaubendes Bild, das auch weitgereiste Venedig-Freunde wohl noch nicht im Original kennen werden, ist die großformatige „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Paolo Veronese. Es kommt aus dem Ringling Museum in Sarasota (Florida) nach Frankfurt und empfängt den Besucher gleich im Zentrum des ersten Raumes. Der Maler, der hier alle Register seiner Kunst zieht, bedient sich voller Fabulierlust auch anekdotischer, ja humorvoller Elemente. Die prächtige, unsere Augen fesselnde Wirkung des Bildes beruht auf seiner gewagten, leuchtenden Farbigkeit. Wird es neben Führungen besondere Angebote im Rahmen der Schau geben, die sich Besucher nicht entgehen lassen sollten?
Vorab lohnt in jedem Fall ein Blick in das Digitorial® zur Ausstellung auf unserer Homepage, das eine sehr gute Einführung in das Thema bietet und Lust darauf macht, sich die Bilder im Original anzusehen. Während des Besuchs kann man sich vom Audioguide an die Hand nehmen lassen, der diesmal von der Schauspielerin Julia Jäger (alias Paolo Brunetti in der Krimiserie „Donna Leon“) gesprochen wird. Und schließlich lege ich Ihnen den schönen, reich bebilderten Katalog ans Herz, in dem Sie sich in alle Werke, die Sie genauer interessieren, noch einmal vertiefen können. Alle weiteren Angebote, wie Vorträge oder die Party zur Ausstellung etc., gibt es stets aktuell unter www.staedelmuseum.de
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Fotos: Städel; Samuel H. Kress Collection
JOURNAL FRANKFURT: Tizian, die Renaissance und das Städel – wie ist die Idee zu dieser großangelegten Schau entstanden? DR. BASTIAN ECLERCY: Dafür gibt
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DAS KINDERPROGRAMM DES JÜDISCHEN MUSEUMS
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KULTUR
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Kunst von YU Jen-chih
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Mit der Galerie Red Zone Arts (RZA) hat im vergangenen Herbst in Frankfurt ein neuer Ausstellungsraum eröffnet, der aus Asien kommenden oder von Asien beeinf lussten Künstlern eine Bühne bietet. Im Grüneburgweg 94 konzentriert sich Geschäftsführer Cyrille Catherin auf zeitgenössische Beiträge, die einen Einblick in die Kreativität, Dynamik und Vielfalt asiatischer Kunst und Künstler bieten. RZA will dazu beitragen, stereotype Vorstellungen zu überwinden, kulturelle Brücken zu bauen und die Besucher dazu ermutigen, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Noch bis zum 30. März ist das in der bislang zweiten Ausstellung möglich: Zu Gast ist der 1977 in Taipeh geborene Künstler YU Jen-chih, der in seinen Werken mit verschiedenen Techniken wie Gravur, Malerei, Zeichnung oder Fotografie experimentiert und der in Taipeh bereits vor seinem 20. Geburtstag zwei erfolgreiche Solo-Ausstellungen bestritt. In seinen in der Frankfurter Galerie ausgestellten Arbeiten unter dem Titel „Keine Weisheiten ohne Wahnsinn“ kehrt der in Paris lebende Künstler und Autor immer wieder zum wunderbaren Augenblick des ersten Mals zurück. Die Besucher haben die Gelegenheit, in seine verschiedenen Techniken einzutauchen, hat YU Jenchih doch sowohl großformatige Holzschnitte als auch Ölmalerei mitgebracht, in denen vor allem Landschaften zu entdecken sind. Die stark von Japan beeinf lusste und sehr minimalistisch mit traditioneller Lacktechnik arbeitende Künstlerin Aliska Lahusen und der Künstler Yves Poyet, der in echter chinesischer Weise Bäume zeichnet und malt, stellen anschließend ab April bei RZA aus.
Foto: Red Zone Arts / YU Jen-chih
Siedlung Höhenblick um 1928, EMG, NL Rudloff, Inv. 07-10-01
Red Zone Arts (RZA)
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Foto: Art Collection Deutsche Börse
im Jubiläumsjahr Ausstellungen und Veranstaltungen statt, darunter auch die seit dem 31. Januar laufende Schau „We love photography!“. Die Ausstellung zeigt noch bis zum 24. Mai einen Querschnitt durch die Sammlung der Art Collection Deutsche Börse und präsentiert rund 140 Arbeiten von 58 Künstlern. Kuratiert wird die Schau vom britischen Künstler Martin Parr, seines Zeichens Mitglied der namhaften Fotoagentur Magnum. Ebenfalls in The Cube in Eschborn sind ab dem 14. Juni die Arbeiten der vier Finalisten des „Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2019“ zu sehen. Auf die Arbeiten ganz neuer Fototalente können sich die Besucher zudem ab dem 6. September freuen, wenn unter dem Titel „Foam Talents 2018“ 20 junge Fotografen ihr Können unter Beweis stellen. Jenseits von Geburtstagen und Jubiläen spielt das Erinnern in aktuellen oder demnächst kommenden Ausstellungen eine Rolle – etwa auch im Historischen Museum . Die Beschäftigung mit Geschichte ist ohne das Erinnern kaum denkbar, und so geht es in einem Historischen Museum natürlich zu großen Teilen um genau das: Erinnern.
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Aus dem Fundus der Art Collection Deutsche Börse
Warum aber klappt es mit dem Erinnern doch nicht immer so perfekt, oder warum wollen wir uns vielleicht sogar manchmal ganz bewusst nicht erinnern? Diesen und weiteren Fragen geht das Museum ab dem 7. März in seiner Sonderausstellung „Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern“ auf den Grund und denkt dabei auch über sich selbst
nach. Die Schau stellt fest, dass es ganz normal ist, hin und wieder Dinge zu vergessen. Doch warum vergessen wir und was vergessen wir? Und bis zu welchem Punkt ist Vergesslichkeit gesund und ab wann muss von einer Krankheit gesprochen werden? In mehreren Kapiteln wird unter anderem beleuchtet, wie sich der technische Fortschritt auf
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KULTUR unser Erinnerungsvermögen auswirkt – wer kennt in Zeiten des Smartphones noch Telefonnummern auswendig? – oder wie die Gesellschaft mit Menschen umgeht, die immer mehr vergessen. Auch das Nicht-vergessen-können, zum Beispiel nach traumatischen Erlebnissen, und das Verdrängen von Erinnerungen werden thematisiert. Hilfsmittel zum Erinnern wie Eselsbrücken oder Einkaufszettel werden ebenso vorgestellt wie wissenschaftliche Instrumente und Modelle aus dem 19. und 20. Jahrhundert, mit denen das Vergessen in der Psychologie und den Neurowissenschaften erforscht wurde. Im Schlusskapitel der Ausstellung stellt das Museum sozusagen Fragen an sich selbst: Was wollen wir mit Sammlungen bewahren? Und erinnern uns beispielsweise Denkmäler noch an das, wofür sie einst errichtet wurden? Eine zentrale Rolle spielen in der Schau übrigens auch zeitgenössische Kunstwerke, die die Dynamik von Vergessen und Erinnern erkunden. Also nicht vergessen: unbedingt ins Historische Museum gehen!
Zieht gekonnt die Fäden: Künstlerin Chiharu Shiota
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Nicht ganz so offensichtlich sticht das Thema des Erinnerns im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg ins Auge, in dem es ab dem 31. März aber in der Tat auch genau darum geht. Dann nämlich ist die in Japan geborene und in Berlin lebende Künstlerin Chiharu Shiota mit ihrer faszinierenden Arbeit zu Gast in dem Ausstellungshaus, das sich auf zeitgenössische Kunst spezialisiert hat, und in dessen Schauen meist das Thema „Natur, Kreatur und Schöpfung“ im Zentrum steht. Shiota erforscht unter dem Titel „Gedankenlinien“ bis zum 16. Juni Räume und Gegenstände nach Erinnerungen, die diese in sich tragen. Die Objekte umspinnt Shiota netzartig mit (oftmals roten) Fäden, wobei es fast so wirkt, als würden die Netze aus den Gegenständen heraus und in den Raum hinein wachsen. Dazu nutzt die Künstlerin, die ihre Werke auch 2015 bei der Biennale in Venedig präsentierte, Objekte des Alltags wie ein Klavier, von dem nur ein Metallrahmen zu sehen ist, ein Brautkleid, Stühle oder Schlüssel. Diese Alltagsgegenstände verkörpern für Shiota menschliches Handeln und rufen so Erinnerungen an Vergessenes wach: So kann sich der Betrachter zum Beispiel fragen, was mit dem Klavier geschehen ist, wie es früher einmal aussah, wie es geklungen hat und wer wohl darauf gespielt hat. Die oftmals raumgreifenden Skulpturen rauben dem Betrachter regelrecht den Atem, kann er doch unter den riesigen Fädennetzen hindurch laufen und sie so umfassend wahrnehmen und erleben. Aber auch kleinere Arbeiten sowie Videos, Zeichnungen und Fotos von den Performances Shiotas sind in Bad Homburg zu sehen. Die Künstlerin beschreibt ihre
Foto: Museum Sinclair-Haus
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Installationen so: „Netze zu benutzen erlaubt mir, Atem und Raum wie eine Linie in einem Gemälde zu erforschen. Der Faden verkörpert unterschiedliche Beziehungsstadien, indem er verknotet, verwickelt und gekappt wird.“ Neben der Schau selbst bietet das Museum wie gewohnt ein Begleitprogramm mit Führungen, Workshops, Literatur und Musik an.
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tenreiche Kunstproduktion in Frankfurt. Ganz bewusst wurde den jungen Kunstschaffenden kein thematischer Rahmen vorgegeben, sodass sie die Freiheit zur Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Ideen hatten – das Ergebnis ist ein spannender Überblick über Ideen, Interessen und Ansätze aktuellen künstlerischen Schaffens in der Mainmetropole. Für die teilnehmenden Künstler bedeutet die Schau den Startschuss für ihren weiteren Werdegang.
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NEU UND AKTUELL Mit der Schau „And This Is Us: Junge Kunst aus Frankfurt“ stellen sich ab dem 2. März acht junge Künstler aus dem Rhein-Main-Gebiet im auf zeitgenössische Kunst spezialisierten Frankfurter Kunstverein einer breiten Öffentlichkeit vor. Die Gruppenausstellung bietet den zwischen 1985 und 1996 geborenen Künstlern teils zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre Werke auf einer institutionellen Bühne zu präsentieren. Zu sehen sind Arbeiten von Viviana Abelson, Jonas Brinker, Bertrand Flanet, Max Geisler, Hanna-Maria Hammari, Christian Leicher, Wagehe Raufi und Catharina Szonn. In der vielfältigen Ausstellung sind Werke zu sehen, die von den aufstrebenden Künstlern, die an der Städelschule und an der Hochschule für Gestaltung Offenbach ausgebildet wurden, ganz spezifisch für die Räumlichkeiten des Kunstvereins entstanden sind. Bei Konzeption, Herstellung und finaler Präsentation wurden die Künstler begleitet und unterstützt. Die Besucher erhalten durch die verschiedenen Themen und Formate der Schau auch einen Einblick in die facet-
Ganz aktuell geht es auch im Museum für Kommunikation zu, in dem noch bis zum 1. September die Sonderausstellung „Like you! Freundschaft digital und analog“ zu sehen ist – definitiv ein aktuelles Thema, an dem fast niemand vorbei kommt. Denn wie genau schließen wir im Zeitalter von Internet, Smartphones und den sogenannten sozialen Netzwerken Freundschaften? Hat sich da im Vergleich zu früheren, analogen Zeiten etwas verändert und wenn ja, was? Und: bedeuten uns Freundschaften dadurch heutzutage etwas anderes? Diesen und ähnlichen Fragen geht die interdisziplinäre Schau auf den Grund und lädt zum großen Freundschaftstest ein. Die kleinen und großen Besucher können sich von der Zettelpost über den legendären Tamagotchi bis hin zu kulturhistorischen Objekten an allem ausprobieren, was die unterschiedlichen Spielarten der Freundschaft ausmacht. In drei Ausstellungsbereichen geht es um das Knüpfen und Pflegen von Freundschaften, um Belastungsproben und um das, was passiert, wenn der Mensch Freunde verliert. Ebenfalls brandaktuell und in aller Munde ist
das Thema einer weiteren Ausstellung, die am 20. März eröffnet wird: „elektro ± mobil – Geschichte und Gegenwart einer Zukunftstechnologie“ informiert über die Debatte um den Verkehrswandel, Elektromobilität und die Bedeutung, die dies für Umwelt und Gesellschaft hat. In der sogenannten Entwicklungsabteilung setzen sich die Besucher ans Steuer, fahren los und werden unterwegs auf großen Bildschirmen mit der Thematik vertraut gemacht. Die historische Elektro-Fahrzeugsammlung der Post im Depot in Heusenstamm gehört ebenfalls zur Ausstellung und kann im Rahmen von Sonderführungen erkundet werden.
Symbole der Freundschaft: Wir teilen uns ein Tattoo
Große Veränderungen hat das Frankfurter Filmmuseum hinter sich, das seit kurzem den neuen Namen DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum trägt. Das 1949 noch unter anderem Namen gegründete Deutsche Filminstitut und das Filmmuseum haben sich zu einer integrierten Organisation zusammengeschlossen und stellen natürlich nach wie vor das Thema „Film“ in den Mittelpunkt von Sonder-
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KULTUR erinnert wird. Die Workshops geben schon einen Vorgeschmack auf das große und bunte Angebot für Kinder (4–12 Jahre), das es nach der Wiedereröffnung im November auch im umgebauten und erweiterten Jüdischen Museum am neuen Bertha-Pappenheim-Platz geben wird: Eine Erlebnis- und Entdeckungsspur mit verschiedenen Stationen gehört ebenso dazu wie eine Bibliothek mit Fokus auf Kinder- und Jugendliteratur und Comics, Workshops, Vorträge für Groß und Klein oder Konzerte. Auch die Erwachsenen können sich aber natürlich auf die Eröffnung des Jüdischen Museums mit neuer Dauerausstellung, Bibliothek, Museumsshop und milchig-koscherem Museumscafé im Neubau sowie neuen Räumen für Wechselausstellungen freuen. In diesen neuen Räumen wird im Frühjahr 2020 die Wanderausstellung „Wir sind da! Juden in Europa 1945-50“ präsentiert, die derzeit in Kooperation mit dem POLIN Museum of the History of Polish Jews in Warschau, dem Jewish Cultural Quarter in Amsterdam und dem Leibnitz Institut für jüdische Geschichte Simon Dubnow in Leipzig entwickelt wird.
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ausstellungen und Veranstaltungen. „Alles ist Film“ ist denn auch folgerichtig das Motto, unter das die DFF-Experten all das stellen, was im DFF in Zukunft passiert. Dabei steht auch Neues auf dem Programm wie etwa am 20. Mai die Eröffnung des neuen Fassbinder Centers nahe der Goethe-Universität. In dem öffentlich zugänglichen Forschungszentrum bündelt das DFF künftig seine Sammlungen – eine ganz zentrale Rolle spielt dabei der 2018 übernommene Nachlass des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder mit mehr als 180 Archivboxen. Darin enthalten sind neben Exponaten, Fotos und Produktionsunterlagen auch der sogenannte Schriftgutnachlass mit Arbeitsdrehbüchern, Dreh- und Finanzierungsplänen, Verträgen – vieles davon handschriftlich verfasst. Doch nicht nur allein um das Werk Fassbinders, der in Frankfurt zwei seiner Filme drehte, geht es in der Forschungseinrichtung: Auch andere Regisseure des Neuen Deutschen Films finden Berücksichtigung. Am gleichen Tag steht zudem der Festakt zu den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag des Filmhauses auf dem Programm. Schon im März eröffnet für eine Dauer von sieben Wochen die Filminstallation „70 Jahre in 70 Minuten“, die den deutschen Film seit 1949 mit einer Montage von 70 Filmen von 70 Filmemachern vorstellt. Zuvor haben Filmliebhaber noch bis zum 10. März die Chance, sich in der Sonderausstellung „Hautnah“ mit den Filmkostümen von Barbara Baum vertraut zu machen.
Im Museum Judengasse wird gebastelt, gespielt, gerätselt, ausprobiert und noch viel mehr – und das zu vielen verschiedenen Themen. Auf spielerische und vielfältige Art und Weise beantwortet das Kinderprogramm Fragen zum jüdischen Leben und jüdischer Kultur. Bald ist beispielsweise Purim – doch was ist das eigentlich? In einem Workshop (3.3.) wird die biblische Geschichte von Esther gelesen, bei der es um Könige und Königinnen, Helden und Bösewichte geht. In den Ausgrabungen der Judengasse werden dabei Schattenspielfiguren gestaltet und aufgeführt. „Tischlein deck dich!“ heißt es wiederum beim Kinderprogramm am 7.4., bei dem die Jungen und Mädchen mit dem Pessach-Fest vertraut gemacht werden. In dem Workshop erfahren die Kids ganz spielerisch, was Pessach eigentlich ist, wie man das Fest feiert und mit welchen besonderen Dingen, die auf einem Seder-Teller serviert werden, an den Auszug der Israeliten aus Ägypten
MORD, BLUT UND JAZZ Der Hessische Rundfunk ist mit seinen beiden Klangkörpern, dem hr-Sinfonieorchester und der hr-Bigband, aus der Musiklandschaft Frankfurts und weit darüber hinaus nicht mehr wegzudenken. Die Konzerte von Orchester wie Band versprechen auch in den nächsten Wochen wieder musikalische Erlebnisse vom Feinsten. Den Start macht das hr-Sinfonieorchester am 15.3. mit der konzertanten Oper „Elektra“ von Richard Strauss. Unter der Leitung von Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada wird in der Alten Oper die Geschichte einer jungen Frau und ihres Bruders erzählt, die den Zuhörern kaum Gelegenheit zum Durchatmen bietet. Ein wuchtiger, kraftvoller und energiegeladener Abend, zu dem Orozco-Estrada verspricht: „Eine ganz brutale Geschichte, Mord und Blut überall, aber auch ein super-spannendes
Die Judengasse im illuminierten Modell
Fotos: DFF; Jüdisches Museum Frankfurt
Auch Lola rennt durch die Schau „70 Jahre in 70 Minuten“
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KULTUR
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Mit Michael Quast und dem m Barock am Main Ensemble e
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Zu einem Blick hinter die Kulissen der hr-Bigband und des hr-Sinfonieorchesters lädt das Funkhaus am Dornbusch bei seinem Tag der offenen Tür am 5. Mai Familien und Musikinteressierte ein. Unter dem Motto BACKSTAGE FÜR ALLE! öffnen sich die Türen von Konzertsälen, Instrumentenkellern und Tonstudios und gewähren spannende Einblicke in die Arbeit der Musiker, die hautnah kennengelernt werden können. Dazu gibt es Live-Musik, Klangspiele, Führungen und die Möglichkeit, selbst Instrumente auszuprobieren. Los geht’s um 10 Uhr, der Eintritt ist frei!
Foto: John Abbott
Jon and Roy
musikalisches Erlebnis.“ Am 16./17.5. übernimmt dann die Finnin Susanna Mälkki den Taktstock und dirigiert unter anderem die 2. Sinfonie von Jean Sibelius, ebenfalls in der Alten Oper. Diese habe sie schon ihr Leben lang begleitet und sie könne, obwohl Sibelius oft eher düstere Klänge zugeschrieben werden, auch fröhlich und hoffnungsvoll klingen, sagt Mälkki. An beiden Abenden ist auch der international bekannte, amerikanisch-israelische Geiger Gil Shaham mit an Bord. Auch die hr-Bigband bekommt bei ihren nächsten Konzerten Unterstützung: „Petite Afrique – hr-Bigband meets Somi“ heißt es etwa am 3.5., wenn die Musiker in der Alten Oper auf die charismatische Jazzsängerin mit ostafrikanischen Wurzeln treffen. Auf ihrem Album „Petite Afrique“ verschmelzen Jazz, afrikanische Musik, Soul und Pop zusammen mit Somis poetischen Texten zu einer wunderbaren Einheit. Im hr-Sendesaal schließlich steht im Mai das Schlagzeug im Mittelpunkt des Geschehens, wenn Drummer Brian Blade mit seiner Fellowship Band zu Gast ist (16./17.5.). Dabei geht es aber keineswegs wild und laut zu, denn Blade, der unter anderem in den Bands von Chick Corea und Joni Mitchell spielte, ist ein Liebhaber der leisen und feinen Töne. So komponierte er über die Jahre für seine Band lyrischen, geschmackvollen, eleganten Jazz mit schönen Melodien, bei dem sein ganz eigenes Schlagzeugspiel stets erkennbar bleibt – überzeugen Sie sich selbst!
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Jazz, Jazz und noch mehr Jazz steht auch im und um den Speicher in Bad Homburg auf dem Programm. Im Frühjahr bleiben vor allem bei Jazz-Fans keine Wünsche offen und sie können sich auch gleich auf die im September bevorstehenden Jazztage in Bad Homburg unter dem Motto „JazzT.Bad Homburg“ einstimmen. Sowohl auf den Bühnen der Stadt als auch im öffentlichen Raum werden dann nämlich vom New Orleans-Jazz über den Swing bis hin zum Techno Jazz alle nur denkbaren Varianten der vielseitigen Musikrichtung in der Stadt zu hören sein. Vor allem der 21. September sollte schon jetzt rot im Kalender markiert werden: Den ganzen Tag über sind Plätze, Fußgängerzone und Geschäfte dann in der Hand des Jazz. Zuvor aber geht es schon im Frühjahr direkt im Speicher hoch her, unter anderem mit dem luxemburgischen Michel Meis 4tet und seinem aufregend modernen Jazz (22.3.), mit dem sich das Ensemble aktuell in der europäischen Jazz-Szene einen Namen macht. Auf dem Debütalbum „Lost in Translation“ ist neben Eigenkompositionen, bei denen Energie und Lebendigkeit auf lyrische Melodien und elektronische Soundeffekte treffen, auch eine Coverversion des Depeche Mode-Songs „Heaven“ zu hören. Mit einem zu engen Jazz-Begriff kann sich auch das Lisa Bassenge Trio, das im Speicher mit seinem Folk Jazz Station macht (10.5.), nicht unbedingt anfreunden. Poppiges liegt Lisa Bassenge ebenso wie Knef-Interpretationen, und so landete sie mit ihren deutschsprachigen Alben sogar in den Pop Charts. Im Rahmen des W-Festivals ist am 31. Mai außerdem noch Pianistin und Komponistin Younee mit ihrer ganz eigenen Stilart, bei der sie Klassik und Jazz gekonnt verbindet, zu Gast. Mit ihrem virtuosen Klavierspiel dürfte die Musikerin das Publikum komplett begeistern – vor allem auch dank ihres Talents, live auf der Bühne auf einem klassischen Fundament frei zu improvisieren.
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Foto: Stefanie Marcus
Mit dabei bei den Jazztagen Bad Homburg: Andreas Schaerer und Luciano Biondini
Unter dem Leitgedanken „Courage“ startet das Rheingau Musik Festival am 22. Juni in seine 32. Saison. Mit dabei sind der Pianist Daniil Trifonov als Artist in Residence mit sechs Konzerten und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen als Orchestra in Residence mit vier Konzerten. Auch Curtis Stigers steht als „Fokus Jazz“-Künstler mit vier Auftritten im Zentrum des Festivals, das an 37 Orten insgesamt 146 Konzerte im Programm hat – von denen einige sehr rasch ausverkauft sein dürften. Mit dem Ticket-Kauf sollten sich Musikliebhaber also nicht allzu viel Zeit lassen, ist das Programm doch gespickt mit einmaligen Höhepunkten ebenso wie beliebten Klassikern, die jedes Jahr wiederkehren und jedes Jahr aufs Neue schnell ausverkauft sind. Zu Letztgenannten zählen zweifellos die „Fahrenden Musiker in Weingütern“ und natürlich die Steinberger Tafelrunde. Eröffnet wird das Festival im Kloster Eberbach, wo das hr-Sinfonieorchester zusammen mit dem MDR Rundfunkchor Antonín Dvořáks Meisterwerk „Stabat mater“ zur Aufführung bringen wird (22./23.6.) – und wer
MUSEUM SINCLAIR-HAUS Eine Institution der Stiftung Nantesbuch gGmbH Bad Homburg v.d. Höhe | Löwengasse 15 www.museum-sinclair-haus.de Chiharu Shiota, Beyond Time, 2019 © VG Bild-Kunst, Bonn, 2019 und die Künstlerin
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KULTUR nicht vor Ort dabei sein kann, kann dem Konzert am 22. live im Radio in hr2-Kultur lauschen. Insgesamt ist die Mischung auch in diesem Jahr höchst abwechslungsreich: Von Klassik über Folk, Funk und Soul bis hin zu Jazz und Pop, dargeboten von großen Orchestern, kleinen Ensembles oder aufregenden Solo-Künstlern wie der aus Mali stammenden Sängerin Fatoumata Diawara oder der Sopranistin Christiane Karg, die in diesem Jahr als Fokus-Künstlerin acht Veranstaltungen mit Musik von Mozart bis Schubert bestreitet. Und nicht nur die herausragenden Künstler sind wieder ein Grund, bei dem Festival unbedingt dabei zu sein, auch die Locations – von der Basilika oder dem Kreuzgang im Kloster Eberbach über die verschiedenen Weingüter bis hin zur Abtei St. Hildegard in Eibingen – sind wie immer schon die Anreise wert.
Kommt mit ihrer Methode in die Alte Oper: Marina Abramović
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Zu einem ganz besonderen Projekt mit dem Titel „Anders Hören“ lädt die Alte Oper vom 20. bis 24. März ein. An drei Terminen, die nur gemeinsam buchbar sind, stellt die Performance-Künstlerin Marina Abramović ihre Abramović-Methode für Musik vor. An zwei Tagen erlernen die Teilnehmer in verschiedenen Übungen wie etwa dem Zählen von Reiskörnern oder dem Gehen in Zeitlupe, die Sinne zu schärfen, sich in einen ganz besonderen Zustand der Konzentration zu begeben und damit die Musik mit größerer Achtsamkeit wahrzunehmen. Dies ermöglicht beim Abschlusskonzert das Erleben eines Konzertabends, bei dem die Musik in einem Zustand von Einkehr und Konzentration ganz fokussiert wahrgenommen wird und die Regeln des klassischen Konzertbetriebs außer Kraft gesetzt werden. So ist das Konzert auf fünf Stunden angelegt, die sonst übliche Einteilung in zwei Teile mit einer Pause fällt weg und Publikum wie Musiker können sich frei im Saal bewegen und ihre Positionen verändern. Den Schlüssel zu ihrer Methode nennt die Künstlerin ‚Präsent sein‘. Sie selbst hat darin jahrelang im Rahmen von teils aufsehenerregenden Performances Erfahrungen gesammelt: So verharrte sie in ihrer wohl berühmtesten Performance „The Artist is Present“ über 700 Stunden auf einem Stuhl und sah dabei ihrem Gegenüber in die Augen – unter anderem daraus entwickelte sie ihre Methode. Gefördert wird das spannende Projekt, das bei Redaktionsschluss bereits ausverkauft war, durch den Gemeinnützigen Kulturfonds Frankfurt RheinMain .
Fotos: Paola Murray/NewYork
ANDERS HÖREN
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Erst beim ESC, jetzt in der Batschkapp: Salvador Sobral
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MONSTER, MÄUSE, MARIO Ebenfalls im Vorverkauf sind Tickets für umwerfende Konzert-Abende, die auch das Konzertbüro Schoneberg im Frühjahr wieder möglich macht. Fans des wohl spannendsten DeutschPop, den das Land zu bieten hat, dürfen am 11. Mai frohlocken: Dann nämlich sind Element of Crime in der Jahrhunderthalle zu Gast und bringen ihr tierisch gutes Album „Schafe, Monster und Mäuse“ mit. Die Band rund um Sänger und Texter Sven Regener bleibt sich seit nunmehr 33 Jahren treu, wiederholt sich aber dennoch nie. Die wunderbar geschliffenen und oftmals absurden Texte erscheinen auf jedem Album vertraut und dennoch neu.
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dresdenfrankfurtdancecompany.de
© n. duncan
Egal, ob noch weniger bekannte oder schon richtig bekannte Namen, das concert team nrw holt sie alle auf die Bühne. Besonders freuen dürften sich am 24. April Fans des Eurovision Song Contests, kurz ESC: In der Batschkapp ist dann nämlich mit Salvador Sobral der Gewinner des Jahres 2017 zu Gast. Zusammen mit seinem Jazz-Trio verspricht der Musiker aus Portugal vor allem ganz viele Emotionen, denn, so sagte er nach seinem ESC-Sieg: „Wir leben in einer Welt völlig austauschbarer Musik – Fast-Food-Musik ohne jeden Inhalt. Musik ist kein Feuerwerk. Musik ist Gefühl.“ Mit austauschbarer Musik hat auch der deutsche Rapper B-Tight, der schon am 17. März im Nachtleben auftritt, wenig am Hut. Im Gepäck hat er sein neues Album „Aggro Swing“, bei dem etwas Neues her musste. Entsprechend ließ er sich inspirieren von den Goldenen 1920er Jahren in Berlin und verlieh seinem Album – das immer noch ein Rap- und kein Swing-Album ist – einen völlig anderen Sound. Bei seinen von ihm selbst produzierten und eingespielten Beats treffen HipHop-Drums auf Trompeten und Posaunen. Heraus kommt eine Scheibe, die sich wohltuend von der oftmals austauschbaren Masse anderer Rap-Alben abhebt. Übrigens: Silbermond kommen wieder auf Tour. Es ist zwar noch ein Weilchen hin, aber unbedingt schon jetzt vormerken sollten sich die Fans der deutschen Band den 3. Februar 2020. Im Rahmen ihrer „Arena Tour 2020“ macht das Quartett dann auch in der Frankfurter Festhalle Station. Tickets sind schon jetzt im Vorverkauf.
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Element of Crime haben Schafe und anderes Getier dabei
Und auch die Musik selbst, die sich nach wie vor so recht in keine Schublade stecken lassen will und sich von Pop über Chanson bis zu Rock und Folk bewegt, sorgt in der Jahrhunderthalle garantiert für begeisterte Stimmung. Im Gepäck hat die Band aber natürlich nicht nur ihre neuesten Songs, sondern auch wunderbare Perlen aus ihren vorangegangenen Alben wie „Immer da wo du bist bin ich nie“ oder „Lieblingsfarben und Tiere“. Ins Frankfurter Zoom kommt kurz vor Erscheinen ihres neuen Albums mit dem mysteriösen Titel „A!“ die Songwriterin Alexa Feser (28.4.). Feser verspricht ein Album, das poppiger und leich-
Foto: Charlotte Goltermann
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7. März —— 14. Juli 2019 © Courtesy of Ilya & Emilia Kabakov, Bukhtoyarov Family Collection
Warum wir nicht alles erinnern
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Von Hai bis Holly: Filmklassiker im Cinestar Metropolis „Wir werden ein größeres Boot brauchen!“ – hätten Sie’s gewusst, dass dies ein Zitat aus dem Filmklassiker „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg ist? Ob ja oder nein, die neue Filmreihe im Cinestar Metropolis unter dem Motto „Filmklassiker“ verspricht ausgemachten Filmfans ebenso gelungene Kinoabende wie Zuschauern, die ganz neu mit diesen besonderen Filmen in Berührung kommen. Immer sonntags präsentieren die Metropolis-Programmmacher für nur 5 Euro pro Ticket neben Spielbergs Kultfilm (17.3.) etwa auch die Verfilmung von Michael Endes Fantasy-Abenteuer „Die unendliche Geschichte“ (21.4.), die in diesem Jahr ihr 35. Jubiläum feiert. Auch der Zeichentrick-Klassiker „In einem Land vor unserer Zeit“ (16.6.) steht auf dem Spielplan und entführt in einer Nachmittagsvorstellung Kinder wie Eltern in die aufregende Welt von Dinosauriern und Vulkanen. Und natürlich darf auch ein Evergreen mit der unvergessenen Audrey Hepburn in der Reihe nicht fehlen: Gemeinsam mit George Peppard verzaubert Hepburn als Holly Golightly in „Frühstück bei Tiffany“ auch noch fast 60 Jahre nach der Erstausstrahlung der Komödie von Blake Edwards das Publikum.
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ter ist als der Vorgänger. Ganz bewusst stellt die in Wiesbaden geborene Musikerin ihr viertes Studioalbum, aus dem sie bislang die drei Singles „Gold reden“, „Mut“ und „Atari T-Shirt“ ausgekoppelt hat, vor dem Erscheinungsdatum mit voller Bandbesetzung in kleinen Clubs vor. Denn dort ist sie dem Publikum besonders nah, was die Show garantiert richtig emotional werden lässt.
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ALISKA LAHUSEN und YVES POYET „AUF DEM WEG NACH TOKAIDO” Ausstellung 4. April – 4. Juli 2019
Foto: Universal Pictures Int. Gemany GmbH
Ziemlich lustig wird es im Frühjahr in Frankfurt mit Mario Barth und Star-Koch Alexander Herrmann, die beide von S-Promotion Event präsentiert werden. Schon am 8. März bringt Comedian Mario Barth die Fraport Arena zum Brodeln – und das ganz ohne Kochshow. Barth tut in seinem Programm „Männer sind faul, sagen die Frauen“ lieber genau das, was er am Besten kann: Über die Unterschiede der Geschlechter philosophieren, und das mit viel Augenzwinkern und perfekt gesetzten Pointen. Der Berliner sinniert über Alltägliches, Erstaunliches und Absurdes aus dem Beziehungsleben von Mann und Frau und beweist, dass zu dem Thema noch längst nicht alles gesagt ist. Und weil ihm diesmal nicht nur seine Freundin, sondern auch seine Mutter Rätsel aufgibt, sollten Barth-Fans und alle, die es noch werden wollen, sich diesen Abend auf keinen Fall entgehen lassen. In der Jahrhunderthalle zaubert Star-Koch Herrmann am 7. April in seiner Kochshow „Schnell mal was Gutes“ und führt die Zuschauer mit einem gehörigen Schuss Humor in die Leichtigkeit des Kochens ein. Dabei verrät der charmante Franke den einen oder anderen Trick aus der Sterneküche und kocht natürlich live, was das Zeug hält. Auf der Speisekarte unter anderem: das perfekte, garantiert gelingende Steak, die beste Ente aus dem Ofen und das allerbeste Fleischpflanzerl – das
Auch die bereits etablierten Ballett- und Klassik-Reihen hat das Metropolis am Eschenheimer Turm natürlich weiter im Programm. Bei den Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen aus der Metropolitan Opera und dem Moskauer Bolshoi-Theater ist ein hochkarätiger Abend garantiert, in den kommenden Wochen unter anderem mit Richard Wagners Meisterwerk „Die Walküre“ (30.3.) live aus New York oder einer 140-minütigen Doppel-Live-Übertragung der Ballette „Carmen“ und „Petrushka“ (19.5.), die die Ballett-Saison gebührend abschließt.
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RED ZONE ARTS GmbH Galerie für zeitgenössische Kunst Grüneburgweg 94 60 323 Frankfurt-WESTEND Tel: +49 176 628 123 69 cyrille.catherin@gmail.com www.facebook.com/redzoneWestend
Mi bis Fr 14.30 – 18.30 Uhr (Do bis 20 Uhr), Sa 10 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
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KULTUR
Tänzerisches Ultimatum Neue Choreografie von Jacopo Godani
Freundschaft digital & analog 25. Okt 18 – 1. Sep 19 Sende ein Foto von Deinem persönlichen Zeichen der Freundschaft mit kurzem Text ein und erhalte für Dich und eine/n Freund/in freien Eintritt! Zeichen der Freundschaft an: freundschaft@mspt.de
-> So., 07.07./19 Uhr/Zitadelle mainzplus CITYMARKETING
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Summer in the City -> Sa., 25.05./19 Uhr/Zitadelle
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-> Sa., 01.06./20 h/Kurf. Schloss
DULCE PONTES -> So., 02.06./19 Uhr/Zitadelle
-> Do., 04.07./19 Uhr/Volkspark
-> Sa., 06.07./19 Uhr/Zitadelle
-> Di., 09.07./19 Uhr/Zitadelle
-> Sa., 13.07./19 Uhr/Zitadelle
-> Sa., 13.07./19 Uhr/Volkspark
B E I RU T -> So., 14.07./19 Uhr/Zitadelle
TEARS FOR FEARS
Kraftvoll und spannend: „Ultimatum“ von Jacopo Godan
-> Do., 18.07./19:30 Uhr/Zitadelle
-> Sa., 20.07./19 Uhr/Zitadelle
DREAM THEATER
Tickets & Infos: www.frankfurter-hof-mainz.de oder an allen bekannten VVK-Stellen
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Die Dresden Frankfurt Dance Company ist eine zeitgenössische Ballettkompanie, die zu gleichen Teilen in Dresden und Frankfurt am Main residiert. Das Repertoire der Dresden Frankfurt Dance Company wird maßgeblich von den Werken Jacopo Godanis geprägt. Sein Ziel ist es, eine neue choreografische Sprache zu entwickeln, die Virtuosität und physische Herausforderung verlangt und mit einbezieht. Auf dieser Reise vermischen sich traditionelles Erbe und zeitgenössisches Denken und ein in seiner Identität einzigartiges Ensemble wird zum Leben erweckt.
Foto: Dominik Mentzos
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Die Dresden Frankfurt Dance Company kommt wieder an den Main und präsentiert vom 7. bis 10. und 13. bis 17. März im Bockenheimer Depot in Frankfurt die Uraufführung von „Ultimatum“, eine weitere kraftvolle, spannende und raffinierte Choreografie von Jacopo Godani. Seine Arbeit ist differenziert und bleibt dabei sehr körperlich und rau, ein Organismus, den er in überaus strukturierter Weise nutzt. Godani, seines Zeichens künstlerischer Direktor der Dresden Frankfurt Dance Company und international renommierter Choreograf, zeichnet erneut verantwortlich für Kostüme, Licht und Bühne. Die Musik stammt von 48nord (Ulrich Müller und Siegfried Rössert) und Johann Sebastian Bach.
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Foto: Dirk Zengel / Pics4news.de
Comedy-Genuss mit Alexander Herrmann
gleichzeitig auch noch das Lieblingsgericht des Kochs ist. Damit das Publikum keinen seiner Handgriffe verpasst, wird die Show auf Großbildleinwand übertragen. Zur Seite steht Herrmann übrigens Vegetarier und Gesprächspartner Marco Laufenberg, der dem Mann am Herd so manche lustige Anekdote entlockt. Wer Lust auf ein vielfältiges kulturelles Angebot für Erwachsene wie auch für Kinder hat, ist in der Neuen Stadthalle Langen genau richtig. Nur wenige Kilo-
meter von Frankfurt entfernt ist die Stadthalle über die Autobahn schnell erreicht. Die Anfahrt lohnt sich auf jeden Fall, denn wenn sich nicht gerade bekannte Kabarettisten die Klinke in die Hand geben, finden sich im Veranstaltungskalender der Location Theaterabende, Konzerte und Partys. Kabarett-Fans können sich in den kommenden Wochen auf so wohlklingende Namen wie Vince Ebert (23.3.), Christoph Sieber (28.3.), Andreas Rebers (6.4.) und Hagen Rether (11.5.) freuen. Liebhaber klassischer Musik kommen
am 17.3. mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, die Werke von Mendelssohn-Bartholdy, Elgar und Beethoven im Gepäck hat, voll auf ihre Kosten. Auch Theater-Feeling kommt in Langen auf: so etwa am 20.3 mit der Komödie „Trennung frei Haus“ mit Ingo Naujoks, in der Agenturgründer Eric seinen Kunden dabei behilflich ist, sich von ihren inzwischen ungeliebten Partnern zu trennen. Oder am 5.4. mit „Auerhaus“, einem Schauspiel nach dem Romanbestseller von Bov Bjerg. Ungewöhnliches ist in der Neuen Stadthalle aber auch zu erleben: Das beweist am 12. April die „Queen of Sand“ Irina Titova, die die Zuschauer auf eine sandige Reise rund um die Welt mitnimmt, auf der die Protagonisten aus Sand viele Abenteuer erleben. Dazu benötigt Titova nur eine von unten angestrahlte Glasplatte, eine große Leinwand – und Sand.
STARKES BAROCK Auch wenn der Bolongaropalast in diesem Jahr wegen Renovierungsarbeiten nicht als Spielstätte zur Verfügung steht, müssen Theater-Fans doch nicht auf das
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Im Schauspiel Frankfurt warten spannende Premieren auf die Zuschauer
Schauspiel Frankfurt
© Dario Acosta für DG
Rheingau Musik Festival
Das 32. Rheingau Musik Festival steht ganz im Zeichen des Leitgedankens Courage. Als Artist in Residence stehen der Pianist Daniil Trifonov, als Fokus-Künstlerin die Sopranistin Christiane Karg, als Fokus JazzKünstler Curtis Stigers sowie als Orchestra in Residence Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Zentrum des Festivalprogramms.
22. Juni bis 31. August 2019 www.rheingau-musik-festival.de
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Um Kontrollverlust, das Theater und das Publikum geht es ab dem 11. April im Bockenheimer Depot. In Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm präsentiert das Schauspiel die Rimini Protokoll-Produktion „Chinchilla Arschloch, waswas. Nachrichten aus dem Zwischenhirn“, in der mit dem Tourette-Syndrom Theater gemacht wird. Auf der Bühne steht dabei unter anderem zum ersten Mal Christian Hempel, der mit seinem Tourette-Syndrom die Öffentlichkeit sucht, zunächst aber warnt: „Keine Absicht – nur Tourette“. An Hempels Seite treten zudem der Musiker und Altenpf leger Benjamin Jürgens und der Politiker Bijan Kaffenberger auf – auch sie haben Tourette. Gemeinsam stellen sie das Theater auf die Probe und werfen die Frage auf: Geht das überhaupt, Tourette im Theater und damit an einem Ort, an dem es doch eigentlich um Präzision, Wiederholbarkeit und Kontrolle geht? Die Zuschauer können gespannt sein auf einen Theaterabend von Helgard Haug voller Risiko und Überraschungen.
Foto: Birgit Hupfeld
mfk-frankfurt.de
24 Premieren standen, beziehungsweise stehen in der laufenden Spielzeit am Schauspiel Frankfurt auf dem Spielplan – zwei davon in den nächsten Wochen. Da wäre zunächst unter der Regie von David Bösch die deutschsprachige Erstaufführung von „The Nation“, einem wahren Theaterereignis in sechs Teilen. Alle Teile werden an zwei Tagen im Schauspiel zu sehen sein, zunächst am 29. und 30. März. Das Drama, das ganz im Stile der aktuell so beliebten Mini-Serien der verschiedenen Streaming-Dienste funktioniert, nimmt seinen Anfang mit dem Verschwinden eines elfjährigen Jungen. Während der Grundstein für das neue und moderne Stadtviertel „Safe City“ mit Rund-um-die-Uhr-Sicherheitsüberwachung und energieeffizienten Häusern gelegt werden soll, verschwindet im ärmsten Viertel der Stadt der kleine Ismaël. In der Folge entwickelt sich ein spannender Polit-Thriller, in dem alle Beteiligten von den Immobilieninvestoren bis zur Polizei mehr zu wissen scheinen, als sie zugeben – und schon brechen Proteste auf den Straßen und Shitstorms im Internet los. Der niederländische Autor Eric de Vroedt holt die Konflikte der Gegenwart in einem spannungsgeladenen Format auf die Bühne – zwei Theaterabende der besonderen Art.
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Damit sich der Kreis am Ende dieses Specials auch angemessen schließt, kommt das stärkste Jubiläum zum Schluss. Denn dass es für erste Berührungen mit dem Theater niemals zu früh sein kann, stellt auch in diesem Jahr wieder das Starke Stücke Festival unter Beweis. Das internationale Festival für junges Publikum feiert 2019 seinen 25. Geburtstag und hat dazu 21 starke Theaterstücke in den Spielplan aufgenommen. Vom 19. März bis zum 1. April finden 100 Vorstellungen an unterschiedlichen Spielstätten in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet von Aschaffenburg bis Schwalbach statt. Gespielt wird in Frankfurt beispielsweise im Künstlerhaus Mousonturm, im Gallus Theater, aber auch auf Schulhöfen oder öffentlichen Plätzen – und erstmals auch im Zoogesellschaftshaus. Dort gibt es vom 20. bis 23. März jeweils mehrmals am Tag das Stück „Artefact“ (ab 14 Jahren) zu sehen, das komplett ohne Menschen und dafür mit Robotik und 3D-Technologie auskommt. Im Jubiläumsjahr sind Produktionen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Norwegen, Island und Israel eingeladen, die von Tanz über Musik bis hin zu skurrilen Objekten und Figuren alles bieten, was das Theaterherz begehrt. So können die Jüngsten ab 2 Jahren erleben, wie in „Não, Não“ die Schauspieler live die Welt des kleinen Não aus einer Tonplatte kneten und dabei Figurenspiel, Rhythmus und Gesang einsetzen. Zuschauer ab 7 Jahren können in „Hocus Pocus“ beobachten, wie zwei nur von Leuchtstoffröhren umge-
Echt stark: Hocus Pocus auf der Bühne
Anders hören
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© Dusan Reljin, 2018
seit Jahren beliebte Festival Barock am Main verzichten. Die Fliegende Volksbühne gastiert 2019 einfach in, beziehungsweise an der Höchster Porzellan-Manufaktur und wird zweifellos auch dort ihr Publikum bestens und vor allem geistreich in hessischer Mundart unterhalten. In einer Neuinszenierung von „Der Tartüff oder De Deibel in Gestalt“ nach Molière in einer Bearbeitung von Wolfgang Deichsel steht ab dem 10. Juli. Michael Quast mit dem Barock am Main-Ensemble auf der Bühne. Unter der Regie von Sarah Groß feiert die Fliegende Volksbühne damit den 80. Geburtstag des Autors, Theatermachers und Festival-Mitbegründers Deichsel, der 2011 verstarb. Wie in der Vorlage geht es auch in Deichsels hessischer Version turbulent zu, wenn der reiche Orgon vom scheinbar tugendhaften Tartuffe an der Nase herumgeführt und fast um sein gesamtes Hab und Gut gebracht wird. Selbst seine Tochter bietet der gutgläubige Orgon dem Betrüger an – und das, obwohl diese bereits mit einem anderen verlobt ist. Ob Orgons Frau Elmire ihrem verblendeten Gatten noch rechtzeitig die Augen öffnen und das Schlimmste verhindern kann…? Die ausgelassene Antwort auf diese Frage gibt es in 23 Vorstellungen in Frankfurt-Höchst.
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Foto: Philippe Pache
Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain KºWIJWY ƚ&SIJWX MºWJS )NJ &GWFRT[NË Methode für Musik” in der Alten Oper Frankfurt.
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Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem -THMYFZSZXPWJNX ZSI IJR 2FNS 9FZSZX 0WJNX )FWRXYFIY <NJXGFIJS -FSFZ 'FI ;NQGJQ 4KKJSGFHM FR 2FNS ZSI 4JXYWNHM <NSPJQ <JNYJWJ MJWFZXWFLJSIJ 0ZSXY ZSI 0ZQYZWUWTOJPYJ ƻSIJS 8NJ ZSYJW www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter
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SPECIAL
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KULTUR
Kultur in Kürze der nächsten Zeit hautnah überzeugen, wenn etwa am 26. März die Michael Jackson-Show „Beat it!“ oder am 19. April das Tina Turner-Musical „Simply the Best“ in der Jahrhunderthalle Station machen. Ebenfalls in der Jahrhunderthalle können Rock-Fans am 21. Juni legendäre Songs mit dem Alan Parsons Live Project erleben. Ordentlich schräg wird es dann noch am 27. August im Amphitheater Hanau mit Helge Schneider und seinem Programm „Pflaumenmus – die Tournee zum Mus!“.
Zwei Sonderausstellungen locken aktuell in die Schirn Kunsthalle . Noch bis zum 12. Mai präsentiert das Ausstellungshaus gigantische Objekte aus dem Spätwerk des österreichischen Bildhauers Bruno Gironcoli. Erstmals in Deutschland zu sehen ist zudem eine Schau zum Werk des Video- und Soundkünstlerpaars Nathalie Djurberg und Hans Berg, bei dem Skulpturen, suggestive Bildwelten und Musik den Betrachter verführen (bis 26. Mai.).
Unterwegs mit dem Rimini Protokoll
Das Künstlerhaus Mousonturm gilt international als eines der wichtigsten freien Produktionshäuser und bietet ein breites Spektrum von Tanz über Theater bis zu Konzerten. Zu den kommenden Highlights zählt das Gastspiel von Rimini Protokoll (13.–30. März), bei dem das Publikum in einem umgebauten Lkw mit Ausblick auf die Stadt Platz nimmt. Vom 5. bis 7. April lädt Tänzer und Choreograf Tony Rizzi zu
einer „Performance by nobody, going nowhere, for no one in particular“ ein, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt. Und schon am 16. März wird ordentlich gefeiert: Dann nämlich zelebriert der Mousonturm seinen 30. Geburtstag mit Live-Acts und DJs, die den Gästen mächtig einheizen. Auch der Konzert- und Eventveranstalter Live Nation bietet Verlockendes: Während die wunderbare Loreena McKennitt am 18. März in der Alten Oper mit ihrer keltischen Musik gastiert, rocken The BossHoss nur drei Tage später im Rahmen ihrer „Black is Beautiful“-Tour die Festhalle. In die Alte Oper wiederum lockt die Blue Man Group vom 16. bis 21. April mit ihrer einzigartigen Show. Dorthin kehrt nach 15 Jahren auch Dido mit ihren zeitlos schönen Songs am 13. Mai zurück. Im English Theatre Frankfurt geht es ab dem 22. März um das größte Schlachtfeld überhaupt: die Familie. Autorin Alexi Kaye Campbell lässt in ihrem Stück „Apologia“ eine Mutter und ihre Söhne samt deren Partnerinnen zum Dinner zusammenkommen – und schon wenig später kocht die Familiengeschichte herrlich desaströs hoch. Gleichzeitig wirft Campbell auch einen kritischen Blick auf die 68er-Bewegung. Konzerte und Shows sind das Spezialgebiet von Shooter Promotions. Davon können sich Zuschauer und Zuhörer in
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Große Namen des Kabaretts und der Kleinkunst sind in den kommenden Wochen wieder im Neuen Theater Höchst zu Gast. Zu den Highlights zählen der legendäre Gerd Dudenhöfer (8./9. April), Chansonnier Tim Fischer mit „Die alten schönen Lieder“ (28. April) sowie Rolf Miller (3./4. Mai), Django Asül (16. Mai) und Florian Schroeder, bei dem am 17. und 18. Mai der „Ausnahmezustand“ herrscht.
Ist wieder da: Dido
Am 11. Mai ist es wieder soweit: Ab 19 Uhr bis tief in die Nacht öffnen wieder rund 50 Museen in Frankfurt und Offenbach ihre Türen zur Nacht der Museen . Wie in jedem Jahr haben die teilnehmenden Häuser auch 2019 wieder ein abwechslungsreiches Sonderprogramm vorbereitet, von besonderen Führungen über Live-Musik bis hin zu Workshops und Kulinarischem. Pendelbusse bringen die Besucher von Ort zu Ort, sodass möglichst viele Programmpunkte wahrgenommen werden können.
Fotos: Schirn Kunsthalle Frankfurt; Mousonturm ©André Wunstorf; CAA
Tierisch gut: Nathalie Djurberg und Hans Berg verführen die Schirn-Besucher
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