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SPECIAL KULTUR
#ENDLICHWIEDERSPIELEN Einen Kulturschock ganz anderer Art gab es in den vergangenen Monaten zu verdauen. Der Corona-Lockdown hatte die Branche komplett zum Erliegen gebracht. Nun endlich dürfen Theater, Hallen und Festivals wieder ihre Türen öffnen.
Foto: Magali Bazi
Text: Stephanie Kreuzer, Andrea Möller
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SPECIAL KULTUR
#ENDLICHWIEDERSPIELEN Einen Kulturschock ganz anderer Art gab es in den vergangenen Monaten zu verdauen. Der Corona-Lockdown hatte die Branche komplett zum Erliegen gebracht. Nun endlich dürfen Theater, Hallen und Festivals wieder ihre Türen öffnen.
Foto: Magali Bazi
Text: Stephanie Kreuzer, Andrea Möller
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Foto: Benjamin Ealovega
Der Hashtag #endlichwiederspielen drückt die Hoffnung einer Branche aus, die unter der Corona-Pandemie wie kaum eine zweite zu leiden hat. Drastische finanzielle Einbußen haben alle Kunstschaffenden bisher hinnehmen müssen, und nur wenige sehen Licht am Horizont. „Die Kultur stirbt, wenn nicht sofort Maßnahmen eingeleitet werden“ – Thomas Bäppler-Wolf, der als Schauspieler, Entertainer („Bäppi“) und SPD-Stadtverordneter weiß, wovon er redet: „Ich habe alle Theateraufführungen inzwischen in den Oktober 2021 verschoben, weil unter anderem die Hygieneauflagen für einen kleinen ‚One Man‘-Betrieb nicht machbar sind.“ Seine Kollegen, die feste Bühnen betreiben, sehen sich mit hohen Kosten für Miete, Mitarbeiter, Verträge und Gema-Gebühren konfrontiert. „Macht endlich die Theater auf “, so sein Appell, „sonst habt Ihr bald kein Theater mehr, denn Netflix kann die Kultur nicht ersetzen.“ Bei Frankfurt Ticket hat man auf das Ausbleiben der Kulturveranstaltungen reagiert und das Geschäftsmodell angepasst. Seit einigen Monaten werden Besucherslots für den Frankfurter Zoo, einige Frei- und Hallenbäder und sonstige Einrichtungen verkauft, die vor völlig neue Herausforderungen gestellt wurden und Unterstützung benötigen. Der Verkauf erfolgt online und über die Hotline kontaktlos, Schlangenbildung am Einlass wird vermieden, und der Besuch lässt sich mit größtmöglicher hygienischer Sicherheit genießen. Die Tickets werden personalisiert für den Fall, dass eine Rückverfolgung erforderlich wäre. Für Veranstalter, wie zum Beispiel die Alte Oper, werden in den nächsten Wochen Saalpläne angepasst, damit es weitergehen kann.
Internationale Gäste und hochkarätige Konzerte werden auch bei Pro Ar te Frankfurt in der Alten Oper Frankfurt wieder zu erwarten sein, denn gemäß neuem Hygienekonzept und in ständiger Absprache mit dem Gesundheitsamt sind Veranstaltungen im Großen Saal derzeit bis zu 600 Personen zugelassen. So wird am 15. Oktober der ursprünglich für Juni vorgesehene Klavierabend von Rudolf Buchbinder stattfinden. Er wird sein Beethoven-Sonaten-Programm an diesem Abend sogar zweimal nacheinander spielen, damit möglichst viele Musikliebhaber in diesen Genuss kommen. Ende Oktober startet dann die Pro Arte Saison 2020/21 fulminant, wenn mit dem London Philharmonic Orchestra einer der weltbesten Klangkörper mit prestigeträchtiger Historie das „Orchestra in Residence“ ist. Als einer der bedeutendsten Klangkörper Großbritanniens blickt das London Philharmonic Orchestra auf eine lange, traditions- und prestigeträchtige Geschichte. Gemeinsam mit renommierten Dirigenten und hochkarätigen Solisten – darunter der Geiger Ray Chen und der Dirigent Christoph Eschenbach – wird das Orchester in drei Konzerten seine musikalische Bandbreite präsentieren. In der neuen Saison hat das äußere Erscheinungsbild der Pro Arte Frankfurter Konzertdirektion einen bunten Anstrich bekommen und die vier Abonnements wurden inhaltlich noch stärker in ihrem Profil geschärft. Neben den vier Abo-Zyklen „Internationale Orchesterkonzerte“, „Große Interpreten“, „Meisterkonzerte“ und dem neu ausgerichteten Abonnement „Off Classic“ (bisher „Sonntags um fünf “) werden auch zwei Sonderkonzerte veranstaltet.
www.frankfurtticket.de
www.proarte-frankfurt.de
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Pro Arte Frankfurt, Konzerte in der Alten Oper ZYKLUS „GROSSE INTERPRETEN“ Sonntag, 1. November 2020, 18:00 Uhr und 20:30 Uhr Hélène Grimaud, Klavier und Leitung Camerata Salzburg Werke von L. v. Beethoven und W. A. Mozart
SONDERKONZERT Donnerstag, 5. November 2020, 18 Uhr und 20.30 Uhr Klaus Maria Brandauer, Rezitation Sebastian Knauer, Klavier „Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“
ZYKLUS „MEISTERKONZERTE“ Sonntag, 15. November 2020, 18 Uhr und 20.30 Uhr Orchestre des Champs-Elysées Philippe Herreweghe, Leitung L. v. Beethoven: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 5
ZYKLUS „INTERNATIONALE ORCHESTERKONZERTE“ Dienstag, 24. November 2020, 18 Uhr und 20.30 Uhr Gewandhausorchester Leipzig Anne-Sophie Mutter, Violine Andris Nelsons, Gewandhauskapellmeister Werke von L. v. Beethoven
WWW. TANZFESTIVAL RHEINMAIN. DE
Bild: Yoann Bourgeois | Hourvari © Géraldine Aresteanu CCN2 – Centre chorégraphique national de Grenoble
DARMSTADT FRANKFURT WIESBADEN
30.10. — 15.11. 2020
Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].
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Kompakter Hörgenuss In der neuen Saison hält das hr-Sinfonieorchester viele Highlights bereit. Mit Klaus Mäkelä beispielsweise ist ein finnischer Ausnahmedirigent zu Gast. Außerdem gibt Michael Traub, hr-Musikchef und Orchestermanager, einen Vorgeschmack auf das nächste Jahr.
dirigenten Andrés Orozco-Estrada haben wir einen Künstler, der sich mit Freude den Werken der Wiener Klassik widmet und zu Beethoven, Haydn und Mozart einen individuellen und inspirierenden Zugang für uns und unser Publikum öffnet. Das hat er bereits mit den Zyklen aller Beethoven-Sinfonien und den „Pariser Sinfonien“ von Haydn unter Beweis gestellt. In seiner letzten Spielzeit widmet er sich nun den späten Sinfonien Mozarts, die nicht nur „Ohrwürmer“, sondern auch kompositorisch und von der Struktur her aufregend sind und einen Bogen weit über ihre Entstehungszeit hinaus spannen. Inwiefern war es nötig, die Konzerte zu verändern, um sie in Corona-Zeiten überhaupt aufführen zu können?
Gibt den Takt an: Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada
Auch für das hr-Sinfonieorchester gelten die üblichen Hygieneregeln, also Maske bis zum Platz zu tragen und Abstand zu halten. Das wirkt sich selbstverständlich auf die Orchestergröße aus. Da es weder Catering und Pause geben darf, planen wir kompakte Programme, die
etwa eine Stunde dauern. Dafür spielen wir zweimal am Abend und können damit zeitlich flexiblere Angebote für unsere Zuschauer machen. Durch die geänderte Länge und Gestalt erreichen wir vielleicht auch Menschen, die bisher noch nicht den Weg zu uns gefunden haben – ohne unsere treuen Besucher zu vernachlässigen. Wie konnten Sie solche Stücke gemeinsam erarbeiten, wenn Gemeinsamkeit in den vergangenen Monaten nur eingeschränkt möglich war?
Wir hatten das Glück, dass wir auch im Lockdown aus unserem hr-Sendesaal heraus Konzerte streamen konnten. Orchesterspiel auf diesem Niveau ist wie Leistungssport. Auch da ist es wichtig, immer „am Ball zu bleiben“ und regelmäßig miteinander zu spielen. Das gemeinsame Spiel mit den Abstandsregeln zu perfektionieren, ist allerdings nicht ganz einfach. Auf welche der kommenden Veranstaltungen freuen Sie persönlich sich am meisten?
In normalen Zeiten darf ich sehr, sehr viele Konzerte hören, bestimmt zweibis dreimal pro Woche. Mir persönlich fehlt diese Inspirationsquelle, dieses musikalische und emotionale Miterleben sehr. So freue ich mich zunächst auf alle Konzerte gleichermaßen. Besonders aber vielleicht auf den wunderbaren jungen Dirigenten Klaus Mäkelä mit Schostakowitschs 14. Sinfonie im Gepäck. Er ist ein echtes Phänomen, 24 Jahre alt und bereits Chef zweier bedeutender europäischer Orchester in Oslo und in Paris und dann bereits zum dritten Mal bei uns. Stets war es unglaublich gut. Welche musikalischen Highlights erwarten die Hörer?
Ich glaube, wir haben für fast jeden etwas im Angebot, und freuen uns,
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dass viele wunderbare Künstler wieder bei uns sein können. Besonders spannend ist für mich neben den Konzerten mit Klaus Mäkelä die Zusammenarbeit mit Isabell Faust und Antoine Tamestit Anfang November. Sie spielen unter der Leitung von Andrew Manze beispielsweise Mozarts Sinfonia Concertante. Das kommende Jahr wird ebenfalls spannend – auch wegen Alain Altinoglu. Wie haben Sie es geschafft, ihn als künftigen Chefdirigenten zu gewinnen?
Alain Altinoglu hatten wir schon länger beobachtet, es kam aber erst kürzlich zur ersten Zusammenarbeit. Wir wollten einen Chefdirigenten finden, der an die tolle Arbeit von Paavo Järvi und Andrés Orozco-Estrada anknüpfen kann, der künstlerisch bereits soweit ist, aber auch noch Ziele hat, noch weiter möchte und uns auf die Reise mitnehmen kann. Darüber hinaus ist es wunderbar, dass er uns neue Repertoire-Schwerpunkte bieten kann – ohne unsere Wurzeln, etwa die Sinfonien Gustav Mahlers, zu vernachlässigen. Ich glaube, das kann sehr spannend werden. Er ist ein guter Kommunikator im Orchester, seine Ruhe und Erfahrung geben Kraft. Seine musikalischen Ideen weiß er mit viel Energie und Inspiration umzusetzen. Er hat sich als Chef an der Oper in Brüssel neben bedeutenden Gastdirigaten bei den Wiener und Berliner Philharmonikern oder auch bei den großen Orchestern in den USA bisher mehr der Opernliteratur gewidmet und unser Plan war es, ihn nun für ein sinfonisches Orchester zu begeistern. Der Plan ging auf und von der ersten Minute an loderte das Feuer zwischen ihm und dem Orchester.
www.hr-sinfonieorchester.de
Fotos: Benjamin Knabe
JOURNAL FRANKFURT: Herr Traub, Mitte September konnten Sie endlich die neue Saison eröffnen. Warum haben Sie sich für die letzten drei Mozart-Sinfonien entschieden? MICHAEL TRAUB: In unserem Chef-
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KULTUR
THEATER ZWISCHEN RAUM UND ZEIT
„Monologe“ - Eine Brücke zwischen Musik und Literatur, u. a. mit Schauspieler Ulrich Matthes
Vor einem Monat ist die Alte Oper mit einem umfangreichen Programm in die neue Saison gestartet. Zuvor galt es allerdings, die von langer Hand geplanten Veranstaltungen an die aktuellen CoronaAuflagen anzupassen. Damit hat sich Dr. Markus Fein, der neue Intendant und Geschäftsführer, schon vor Amtsantritt am 1. September beschäftigt. In Kooperation mit dem Team der Alten Oper stellte er ein Programm-Update auf die Beine, das alle derzeit geltenden Einschränkungen berücksichtigt. „Wir haben rund 70 Veranstaltungen im September und Oktober für unser Publikum im Programm, darunter große Orchesterkonzerte und gänzlich neue Formate“, sagt Fein. So konnten viele der schon verpflichteten und angekündigten Künstlerinnen und Künstler, Ensembles und Orchester tatsächlich der Einladung in die Alte Oper folgen. Erwartet werden beispielsweise die international gefeierten Pianisten Maurizio Pollini (5.10.) und Alexandre Tharaud (26.10.). Zu den neuen Formaten zählen die von Fein entwickelten „Monologe“ (4.10.). Dabei handelt es sich um drei Veranstaltungen, die eine Brücke zwischen Musik und Literatur schlagen. Geiger Christian Tetzlaff konnte dafür genauso gewonnen werden wie Cellist Daniel Müller-Schott und Schauspieler Ulrich Matthes. In Werken von Bach, Bartók, Schiller, Shakespeare, Süskind und anderen präsentieren sie große Kunst im Alleingang. Als „gesunde Herausforderung“ beschreibt Tetzlaff den Reiz, den er nach wie vor bei Soloabenden empfindet. Nichts bleibe ungesehen, nichts ungehört, und die Messlatte liege umso höher, wenn Gipfelwerke der Musikliteratur wie Bachs Solopartiten auf dem Programm stünden. Für sämtliche Veranstaltungen sind übrigens neue Tickets nötig. Die bereits erworbenen Karten behalten nicht ihre Gültigkeit und können an den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. www.alteoper.de/update
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Speziell etwas für die Corona-Zeit entwickelt, hat auch das Künstlerhaus Mousonturm . Nach der Schließung und der wieder möglichen Wiedereröffnung des Hauses stellte sich die Schwierigkeit, das Vertrauen des Publikums ins Theater zurückzugewinnen. Nicht nur das Vertrauen in einen gesundheitlich unbedenklichen Ort, sondern auch in ein Theater, das im besten Sinne des Wortes ansteckt und viral gehen kann. So wurde der Saal radikal transformiert in einen außergewöhnlichen, mehrstöckigen, leicht amorphen und „atmenden“ Theaterrundbau aus Holz und Lehm. Dieser wird in den kommenden sechs Monaten Spielstätte und Begegnungsort für Künstlerinnen und Künstler sowie das Publikum sein. Unter Einhaltung der notwendigen Regeln soll dieser der aktuellen Situation, in der physische Distanz und „cleane“ Oberflächen vorherrschen, Intimität und materielle Wärme entgegensetzen. Zuschauerinnen und Zuschauer sind eingeladen, in 19 Logen für je zwei Personen Platz zu nehmen, von denen aus sie an den von den Kunstschaffenden für diesen Raum entwickelten oder adaptierten Performances teilnehmen können. Mit dieser Architektur möchte der Mousonturm nicht nur eine besondere Theatererfahrung in außergewöhnlichen Zeiten schaffen, sondern dazu anregen, über die Konventionen von Theaterräumen und vermeintlich neutrale Raumdispositive wie die Blackbox nachzudenken. Im Oktober wird hier die Performance „All the Sex I’ve Ever Had“ des kanadi-
schen Kollektivs Mammalian Diving Reflex gezeigt. Darin erinnern sich sechs Menschen ab 65 Jahren aus dem Frankfurter Raum auf der Bühne an ihre Erfahrungen mit der körperlichen Liebe und allem, was in einem ganzen Leben dazugehört. Außerdem wird das Projekt „Digitaler Mousonturm“ fortgesetzt: Noch bis zum 15. November führt das britische Theaterkollektiv Forced Entertainment die gesamten Shakespeare-Werke im Tischformat auf. www.mousonturm.de
Wichtiger denn je ist heutzutage die Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus. Deshalb hat das Schauspiel Frankfurt diese Themen in das Zentrum der aktuellen Spielzeit gestellt. Das Programm macht nicht nur auf die beiden Phänomene aufmerksam, sondern versteht sich auch als Plädoyer für ein gesellschaftliches Miteinander. „In einer Zeit, in der hasserfüllte Angriffe auf eine plurale Gesellschaft immer stärker werden, braucht es kraftvolle, solidarische Gegenpositionen“, sagt Anselm Weber, Intendant des Schauspiel Frankfurt. Um das alles auf die Beine stellen zu können, wurde ein Expertenbeirat gegründet, der bei der Artikulation, Auswahl und Strukturierung der Veranstaltungen mitgewirkt hat. Hierfür stand das Schauspiel Frankfurt in engem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern gleich mehrerer Institutionen: dem Jüdischen Museum, der Bildungsstätte Anne Frank, den Fritz Bauer Institut und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Eine Vielzahl der Neuinszenierungen wird sich in unterschiedlicher Weise mit Antisemitismus und Rassismus in Deutsch-
Der Lehmbau im Mousonturm
Fotos: privat, Christian Schuller
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Foto: Mischa Goldmann
land beschäftigen. Dazu gehören Produktionen von namhaften Regisseurinnen und Regisseuren, die zum ersten Mal am Schauspiel Frankfurt inszenieren. Claudia Bauer beispielsweise, Schöpferin der viel beachteten Inszenierung „89/90“, hat Klaus Manns „Mephisto“ für die Bühne bearbeitet. „Der lange Zeit verbotene Roman ist auch heute noch ein exemplarisches Werk antifaschistischer Agitationsliteratur und stellt die Frage nach der individuellen Verantwortung, Opportunismus und Widerstand und wie sich die Kunst zu Macht verhält“, so Dramaturgin Katja Herlemann. Vorträge und Diskussionen, die sich über die ganze Spielzeit verteilen, sollen verschiedene Aspekte des Themenschwerpunktes vertiefen. Die Veranstaltungen starten am 4. Oktober mit Robert Menasse: Der bekannte österreichische Autor spricht auf der Bühne des Schauspielhauses zur Frage „Wo beginnt die Angst?“. Zum Abschluss findet am 30. Mai die Konferenz „Was tun!“ mit der Frage nach konkreten Handlungsmöglichkeiten und anschließendem Konzert von Daniel Kahn und Band statt, der die Musik für die Produktion „Hiob“ komponiert hat. www.schauspielfrankfurt.de
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Glaube Liebe Hoffnung
Freies Schauspiel Ensemble im TITANIA ATMEN von Duncan Macmillan 1. 10., 2. 10., 3. 10., 23. 10., 24. 10., 25. 10., jeweils 20 Uhr
GLAUBE LIEBE HOFFNUNG nach Ödön von Horváth 16. 10., 17. 10., jeweils 20 Uhr
RITUALE nach dem gleichnamigen Roman von C. Nooteboom 30. 10., 31. 10., jeweils 20 Uhr
DRAUSSEN UND DRINNEN Auch für die Konzert-Location Speicher Bad Homburg, die direkt unter den Dächern des historischen Bahnhofsgebäudes in Bad Homburg v.d.Höhe liegt, gibt es ein mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Hygienekonzept. Die Gesundheit aller Beteiligten steht für die im Herbst geplanten Live-Konzerte an erster Stelle. Musikfans dürfen sich auf jeden Fall auf ein abwechslungsreiches Programm freuen: die Jazzband Masaa (2.10.), Pop Jazz mit Robin McKelle (21.10.), Las Migas mit ihrem Flamenco Pop (30.10.), Jazz mit Mario Rom’s Interzone (20.11.) oder Dark Folk mit Poems for Laila (21.11.). Grundsätzlich ist eine Verlegung der Konzerte in das größere Kurtheater möglich, sollten die Besucherzahl oder veränderte Abstandsregelungen dies erfordern. Der Speicher ist seit 2013 Anlaufstelle für Musikliebhaber, die Konzerte aus den Bereichen Jazz, Soul, Folk und Weltmusik hautnah erleben möchten. Zwischen Januar und Mai sowie September und Dezember treten hier freitags oder samstags bekannte Künstler auf, die die intime Clubatmosphäre lieben, und solche, die kurz vor ihrem Durchbruch in das große Musikgeschäft stehen.
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www.speicher-kultur.de
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Laith Al-Deen: „Kein Tag umsonst“
Der Konzertsommer im Amphitheater Hanau musste in dieser Saison leider eine Zwangspause einlegen. Die bereits gekauften Tickets behalten aber ihre Gültigkeit für nächstes Jahr. „Denn alle Künstlerinnen und Künstler, die 2020 aufgetreten wären, sind auch 2021 am Start“, verrät Alexander Manitz vom Veranstalter Shooter Promotions. Der Konzertsommer dauert vom 30. Juli bis 19. September und umfasst 20 Shows. Wie immer handelt es sich um ein bunt gemischtes Programm mit nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Zum Auftakt rocken The Gipsy Kings die Bühne (30.7.). Mit „Bamboleo“, „Volare“ und „Baila Me“ hat die Flamenco-Popband drei Welthits fabriziert. Zu den internationalen Showacts gehört auch Roger Hudson (14.9.). Als Mitbegründer der britischen Rocklegende Supertramp, schrieb, sang und arrangierte er die meisten der heute noch bekannten Hits. Mit Laith Al-Deen steht ein deutscher Singer-Songwriter auf dem Programm (31.7.). Zu seinen bisher bekanntesten Liedern zählt „Bilder von Dir“. Ein Höhepunkt sei auch immer die Show von Helge Schneider am 1.8., so Manitz. Dessen Live-Performance bringe einfach jeden zum Lachen. Außerdem freue er sich auf OMD am 1. August. Das sei die Musik seiner Kindheit, und die
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Kultur123 Stadt Rüsselsheim, Theater Rüsselsheim ENSEMBLE TURNALAR QUINTETT Konzert / Weltmusik im Rahmen der Interkulturellen Woche 1.10., 20 Uhr
FRANK FISCHER Kabarett / „Meschugge“ 2.10., 20 Uhr
DER SELTSAME FALL DES DR. JEKYLL UND MR. HYDE Multimediales Theater 21.10., 20 Uhr
WILD IST DER WESTEN Schauspiel / Eine szenische Lesung des „Verdammten Volkstheaters“ 22.10. und 24.10., jeweils 20 Uhr
REINHOLD BECKMANN UND BAND Konzert / „Freispiel“ 25.10., 19 Uhr
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Zuschauerinnen und Zuschauer dazu bei, für die Zeit nach der Krise die Existenz der Kultur- und Eventbranche zu sichern und deren Erhalt zu schützen. www.kulturzentrummainz.de, www.frankfurter-hof-mainz.de
hätten damals seine Eltern gehört. Der Konzertsommer spricht vor allem Besucherinnen und Besucher ab 40 aufwärts an. Doch die Jüngeren kommen ebenfalls auf ihre Kosten, beispielsweise durch Pietro Lombardi (4.8.). Die Karriere des gut gelaunten und charismatischen Sunnyboys begann 2011 bei „Deutschland sucht den Superstar“. Bei sämtlichen Acts sitzt das Publikum unter einem seitlich geöffneten Kuppeldach. Somit können sie das Open-Air-Feeling selbst dann genießen, wenn sie von einem Regenschauer überrascht werden. „Zudem weht ihnen ständig ein frisches Lüftchen um die Nase, was in Corona-Zeiten ja sehr wichtig ist.“ Und dank des Catering-Bereichs mit vielen kulinarischen Angeboten, die sich an Stehtischen verspeisen lassen, hat das Ganze auch ein bisschen Festival-Charakter. www.hanau.de, www.shooter.de
Die Open-Air-Saison geht auch im Herbst und Winter weiter – zumindest auf der anderen Rheinseite, denn die im Mai ins Leben gerufenen „Mainzer KulturGärten“ im Schloss und im KUZ wurden bisher so gut angenommen, dass sie bis Ende des Jahres geöffnet bleiben. Die Spielstätten bieten ein breites Portfolio von Musik über Comedy und Theater. Der Eintritt ist zumeist kostenlos. Zu den Highlights im Programm, das von den Kultureinrichtungen Frankfurter Hof Mainz und KUZ gebucht wird, gehört unter anderem die Open Air Show mit dem Satiriker, Journalist und Politiker Martin Sonneborn, der am 29. September sein Programm „Krawall & Satire“ zum Besten geben wird. Außerdem werden Matze Knop und Reiner Calmund im Rahmen des Podcasts MESSI & RONALDO XXL – DIE FUSSBALLSHOW am 30. September den Schlossinnenhof zum Experten-Comedy-Stadion machen. Für diese zwei Highlights gibt es bereits Tickets im Vorverkauf zu erwerben. Je nach Wetterlage wird das Kulturgeschehen auch von draußen nach drinnen verlagert – natürlich unter Berücksichtigung aller aktuellen und noch kommenden Corona-Bestimmungen. So findet zum Beispiel eine Lesung mit dem ehemaligen Muff Potter Sänger Thorsten Nagelschmidt am 27. Oktober in kleinem Format in den heiligen Hallen des KUZ statt. Das Programm für die nächsten Monate wird noch stetig erweitert, und so lohnt sich ein Abstecher nach Mainz allemal. Außerdem kann jeder ein gutes Werk tun, denn mit einem Besuch in den „Mainzer KulturGärten“ tragen die
BÜHNE TRIFFT PUBLIKUM Gerade die Veranstaltungsbranche wurde vom Ausbruch des Coronavirus‘ hart getroffen. Das gilt erst recht für die Betreiber großer Event-Locations wie der Centralstation in Darmstadt. Doch anstatt die Hände in den Schoß zu legen, hat das Team nach Ende des Lockdowns viel Kreativität bewiesen, um die begrenzten Möglichkeiten auszuschöpfen. „Als im Mai bekannt wurde, dass Veranstaltungen für bis zu 100 Personen wieder gestattet sind, entwickelten wir in kurzer Zeit die Reihe ‚Von 0 auf 100‘ “, erzählt Meike Heinigk, Geschäftsführerin und Programmchefin der Centralstation. „Kulturhäusern und Initiativen, deren Räumlichkeiten unter Corona-Auflagen viel zu klein waren, schlugen wir vor, unser Haus zu nutzen.“ Aus dieser Kooperation sind von Juni bis August 42 Events entstanden. Seit September geht in der Centralstation auch wieder das eigene Programm über die Bühne. Wobei sich die meisten internationalen Veranstaltungen zurzeit noch nicht realisieren lassen. Dafür startet am 30. September das Festival „Performing Arts & Digitalität“ der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Es findet an verschiedenen Spielorten statt, darunter auch die Centralstation. Obendrein werden ab Oktober mehrere Lesungen präsentiert, und zwar im Rahmen des Literaturfestivals „Leseland Hessen“. Last but not least gibt es auch gute Nachrichten für Nachteulen. Neuerdings öffnet jeden Samstag zwischen 21 und 1 Uhr die Hallenbar ihre Pforten, und dort können bis zu 120 Personen einen entspannten Abend verbringen. Wechselnde DJs sorgen für den passenden Sound. „Wir sind in einer Phase, in der wir viel Neues ausprobieren“, sagt Heinigk. „Früher ist die Centralstation für solche Formate zu groß gewesen, doch wegen der Corona-Auflagen können wir diese Ideen nun umsetzen.“ www.centralstation-darmstadt.de
Hallenbar in der Centralstation
Fotos: Mediabühne Hamburg, earMUSIC/Chris Gonz, Kristof Lemp
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Stiftung Nantesbuch Kunst und Natur
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Bad Homburg v.d.H. museum-sinclair-haus.de
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Mi. 30. September MESSI & RONALDO XXL Open Air Die Fußball-Show mit Matze Knop und Reiner Calmund Mainzer KulturGarten im Schloss
Fr. 2. Oktober – So. 4. Oktober LATEINAMERIKANISCHES WOCHENENDE mit Folklore, Foodtrucks u.v.m. KUZ Mainz
Do. 8. Oktober LAZARUS Livehörspiel KUZ Mainz
Do. 15. Oktober VINCENT PEIRANI “Jokers“ – Jazz Frankfurter Hof
Fr. 23. Oktober MÄNNERABEND Comedy/Kabarett Frankfurter Hof
Sa. 24. Oktober DER POSTILLON – LIVE Comedy/Kabarett Jockel-Fuchs-Saal
Di. 27. Oktober THORSTEN NAGELSCHMIDT mit seinem Buch „Arbeit“ KUZ Mainz
Fr. 30. Oktober SWR2 INTERNATIONALE PIANISTEN – ERIC LE SAGE Frankfurter Hof
Sa. 31. Oktober FLORIAN SCHRÖDER „Neustart“ Frankfurter Hof
Do. 12. November RAINALD GREBE „Das Münchhausenkonzert“ Frankfurter Hof
KULTUR Knapp 200 Personen dürfen momentan die Veranstaltungen in der Stadthalle Langen besuchen. Unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregelungen wurden verschiedene Kabarett-, Comedy- und Theatervarianten erarbeitet.Auf dieser Basis sollen einzelne Events im Herbst umgesetzt werden. So erwartet beispielsweise Regina Heidecke in ihrer Reihe „Reginas Gäste“ am 4. Oktober Ines Geipel zu einer Lesung mit anschließendem Gespräch. Die Schriftstellerin und frühere DDR-Spitzenathletin sucht in ihrem Buch „Umkämpfte Zone“ Antworten auf das ‚Warum der Radikalisierung‘, erzählt von den Schweigegeboten nach dem Ende der NS-Zeit, der Geschichtsklitterung der DDR und den politischen Umschreibungen nach der deutschen Einheit. Um die größten Hits aus Musicals geht es am 13. Oktober bei der Gala „Broadway Musical Nights“. Medlz, die wohl beste weibliche A-Cappella-Popband Europas mit vier Stimmen, darunter Ex-No Angel Nadja Benaissa, gastiert am 1. November mit „Läuft bei uns“, und am 1. Dezember lädt Bestsellerautorin Nicole Staudinger zu ihrer Lese-Show „Männer sind auch nur Menschen“.
TICKETS & WEITERE INFOS: WWW.KULTURZENTRUMMAINZ.DE UND WWW.FRANKFURTER-HOF-MAINZ.DE
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Christine Prayon auf „Abschiedstour“
Mit einer „Abschiedstour“ steht Kabarettistin Christine Prayon am 3. Dezember auf der Bühne, und am 20. Dezember stimmt ein Zaubersalon auf Weihnachten ein. Eine Zauberin, ein Zauberer und Überraschungsgäste laden ein zum Abend der Wunder: Dinge erscheinen, verschwinden und verwandeln sich. Die Grenze zwischen Bühne und Publikum löst sich auf und alle im Saal erschaffen gemeinsam eine Atmosphäre, in der Unmögliches möglich wird. www.neue-stadthalle-langen.de
Partizipation und Teilhabe haben vor dem Hintergrund der CoronaPandemie generell an Relevanz gewonnen und stehen auch beim diesjährigen Tanzfestival Rhein-Main vom 30. Oktober bis 15. November im Mittelpunkt. Wie können wir anderen Körpern begegnen, wenn sie potenziell als ansteckend beziehungsweise als eine Bedrohung gelten? „Fragile Balancen – Fragile Balances“ ist deshalb das diesjährige Motto. Eine zentrale Rolle übernimmt in diesem Zusammenhang die Choreografin Doris Uhlich, die unter dem Titel „Spotlight“ im Fokus der kommenden Festivalausgabe steht und gleich mit drei Stücken vertreten ist. Wie in den vergangenen Jahren präsentiert das Tanzfestival RheinMain, das nun zum fünften Mal – aufgrund der Corona-Pandemie allerdings unter besonderen Bedingungen – stattfindet, in einem knapp zweiwöchigen Programm in Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden Uraufführungen und hochkarätige Gastspiele. So kann sich das Publikum auf Yoann Bourgeois, Ginevra Panzetti & Enrico Ticconi, Pinsker + Bernhardt, Tony Rizzi and the Bad Habits, La Veronal, Jeremy Wade und viele mehr freuen. Das Tanzfestival Rhein-Main zählt zu den zentralen Projekten der Tanzplattform
Foto: Elena Zaucke
Di. 29. September MARTIN SONNEBORN Open Air „Krawall & Satire“ Mainzer KulturGarten im Schloss
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KULTUR IN MAINZ BLEIBT ERLEBBAR
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Tanzfestival Rhein-Main 2020 VERSUCHTE ANNÄHERUNG AN EINEN SCHEITELPUNKT DER SCHWEBE Yoann Bourgeois Fr. 30. 10., 18 Uhr, 19.30 Uhr, 21.30 Uhr Sa. 31. 10., 20 Uhr, 21.30 Uhr So. 1. 11., 16 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr Staatstheater Darmstadt – Großes Haus
HABITAT (FRANKFURTER VERSION) Doris Uhlich Sa. 31. 10., 15 Uhr, 18 Uhr & 21 Uhr So. 1. 11., 14 Uhr, 17 Uhr & 20 Uhr Frankfurt LAB – Halle 1
HARLEKING Ginevra Panzetti & Enrico Ticconi Sa. 31. 10., 20 Uhr Staatstheater Darmstadt – Kammerspiele
BODY BOOM BOOM BRAIN Pinsker+Bernhardt So. 1. 11., 16 Uhr Mo. 2. 11. bis Do. 5. 11., 18 Uhr Künstlerhaus Mousonturm – Saal
CHOREOGRAFISCHE WERKSTATT So. 1. 11., 17 Uhr Staatstheater Darmstadt - Kammerspiele
TENDER FIGHTS Ana Dubljević, Kasia Kania, Marja Christians
Foto: Andrea Salzmann
Do. 5. 11., 20 Uhr Fr. 6. 11., 18 Uhr Frankfurt LAB – Halle 2
HORIZONTE Sharon Eyal/Alexander Whitley/ Hessisches Staatsballett Fr. 6. 11., So. 8. 11., Mi. 11. 11., Sa. 14. 11. jeweils 19 Uhr Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Großes Haus
WHY WAIT Tony Rizzi and the Bad Habits Fr. 6. 11., 19.30 Uhr Sa. 7. 11. & So. 8. 11., 17 & 20 Uhr Frankfurt LAB - Halle 1
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„more than enough“ (Mehr als genug) – Tanzplattform Rhein-Main mit Doris Uhlich
EVERY BODY ELECTRIC Doris Uhlich Sa. 7. 11., 21 Uhr So. 8. 11., 16 & 20 Uhr Staatstheater Darmstadt – Kammerspiele
SONOMA La Veronal Sa. 7. 11. & So. 8. 11., 19 Uhr Staatstheater Darmstadt – Kleines Haus
GLORY Jeremy Wade Mi. 11. 11. & Do. 12. 11., 19.30 Uhr Frankfurt LAB – Halle 1
01111000 Gry Tingskog Mi 11. 11., 18 Uhr Do 12. 11., 21 Uhr Fr 13. 11., 19 Uhr Frankfurt LAB – Halle 2
MEHR ALS GENUG Doris Uhlich Do. 12. 11., 21 Uhr Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Wartburg
FLY! Spiritual Boyfriends, Markéta Stránská/ Núria Guiu Sagarra 12. & 13. 11., 19 Uhr Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Kleines Haus
TOGETHER ALONE Lee Chen-Wei & Vakulya Zoltán So. 15. 11., 16 Uhr & 19.30 Uhr Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Kleines Haus
Rhein-Main, einem Kooperationsprojekt zwischen dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Hessischen Staatsballett, das wiederum zu den beiden Staatstheatern in Darmstadt und Wiesbaden gehört. Mit Start der Tanzplattform Rhein-Main 2016 wurde das Tanzfestival zum ersten Mal durchgeführt und hat sich nun zu einem Kulturereignis mit internationaler Strahlkraft entwickelt. www.tanzplattformrheinmain.de
Michelle Elie, Paris, 2015 © Foto Phil Oh
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Ein Museum der Stadt Frankfurt am Main
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SPECIAL
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KULTUR
Django Bates’ Belovèd zu Gast beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt
Trotz Corona-Pandemie kommen Musikfans auch 2020 in den Genuss des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt . Die beliebte Veranstaltungsreihe geht dieses Jahr in die 51. Runde und findet sowohl in der Alten Oper als auch beim Hessischen Rundfunk (hr) statt. Anstelle des bereits entwickelten fünftägigen Programms, das auf 2021 verschoben wird, stehen zwei Termine mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern zur Auswahl. Am Mittwoch, 28. Oktober, bieten die hr-Bigband und Django Bates’ Belovèd in der Alten Oper ein Klangerlebnis der Extraklasse. In zwei 60-minütigen Sets, das erste beginnt um 18, das zweite um 20.30 Uhr, bringen sie „Tenacity“ auf die Bühne. Dabei handelt es sich um das Album, das Bates und sein Trio dem Ausnahmemusiker Charlie Parker gewidmet haben – und zwar anlässlich seines 100. Geburtstags. Am Samstag, 31. Oktober, streamen SH4aikh 9 extended, Johanna Summer und KUU! ohne Publikumsbeteiligung aus dem Hörfunkstudio II des hr. Hinter dem kryptischen Namen SH4aikh 9 verbirgt sich das Nonett um den Frankfurter Saxofonisten, Flötisten und Klarinettisten Maximilian Shaikh-Yousef. Für das diesjährige Deutsche Jazzfestival hat der 28-Jährige seine Truppe um die Sängerin Veronika Morscher zu SH4aikh 9 extended erweitert. Gemeinsam präsentieren sie Kompositionen, die klangsinnlich orchestrierten Modern Jazz mit klassischer Singer-SongwriterStilistik verbinden. Johanna Summer wiederum gilt als eine der interessantesten neuen Pianistinnen des europäischen Jazz. Selten hat eine neue CD solch begeisterte Reaktionen hervorgerufen, wie die im Frühjahr erschienene Solo-Platte „Schumann Kaleidoskop“, die nun Teil des Konzerts im Hörfunkstudio ist. Als KUU! schließlich machen die Sängerin Jelena Kuljić, die Gitarristen Kalle Kalima und Frank Möbus sowie der Schlagzeuger Christian Lillinger von sich reden. Ihre Musik fasziniert, weil herausragende Instrumentalisten einen eigenständigen Gruppensound zwischen Jazz und Rock aushandeln. Wie gut, dass sich die insgesamt vierstündige Veranstaltung kostenlos streamen lässt.
BEWEGTE BILDER Auch beim Hafen 2 in Offenbach gibt man sich beste Mühe, pandemiekonform Kultur zu bieten. So feiert der Verein Süßwasser am
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Foto: Nick White
www.hr2.de/jazzfestival
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DEUTSCHES FILMINSTITUT FILMMUSEUM
3. Oktober den Geburtstag des Hafenkinos – mit dem Film „Kiss me Kosher“. Traditionell gibt es am Geburtstagsabend nicht nur den Film, sondern auch das Filmquiz, bei dem Clips der schönsten Filme des zurückliegenden Jahres angespielt werden. Wer zuerst den richtigen Filmtitel ruft, gewinnt Freikarten. Nach der Filmvorführung gibt es eine Party – derzeit eben im Rahmen des Möglichen, und wie das genau aussieht, wird sich erst innerhalb der nächsten Wochen zeigen. Sollte es ein ausgesprochen schöner Herbstabend sein, könnte der Film auf der „Open Air“-Leinwand laufen, ansonsten in der Halle des Kulturzentrums. Im Oktober ist das Hafenkino jeweils freitags und samstags geplant – so lange wie nur irgend möglich in der „Open Air“-Version, denn an der frischen Luft ist es für das Publikum sicherer als in einer noch so gut belüfteten Räumlichkeit. Das Platzkontingent in der Halle ist allerdings beschränkt, daher gibt es Tickets nur im Vorverkauf via Facebook (Stichwort „Hafenkino Open Air Saison 2020“). Ansonsten liegt Corona-bedingt der Schwerpunkt auf den traditionellen Konzerten am Sonntagnachmittag, die – sofern es das Wetter zulässt – nach Möglichkeit auf der Bühne am Fluss stattfinden und derzeit vor maximal 250 Personen aufgeführt werden können. Höhepunkt dieser Reihe ist die Band „Erregung Öffentlicher Erregung“ am 25. Oktober. Das Café öffnet an Veranstaltungsabenden sowie samstags und sonntags ab 12 Uhr und bei gutem Wetter auch werktags. www.hafen2.net
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Alte Oper Frankfurt
London Philharmonic Orchestra Christoph Eschenbach Leitung
&
Foto: hafen 2
Violine
Open Air im Hafen 2
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Arte o r P t ar
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Fran
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Saiso
proarte-frankfurt.de
© Julian Hargreaves
RAY CHEN
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© d.wagner
ROBIN MCKELLE
MASAA
MI 21.10.20 | 20 UHR
FR 2.10.20 | 20 UHR
AL PRIDE
MI 4.11.20 | 20 UHR
CÉCILE VERNY QUARTET
LAS MIGAS
FR 13.11.20 | 20 UHR
FR 30.10.2020 | 20 UHR
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KULTUR Bei der B3 – Biennale des bewegten Bildes handelt es sich um ein crossmediales Festival, das dieses Jahr von 9. bis 18. Oktober stattfindet. Es ist weltweit bekannt und bestimmt schon lange „den genre- und länderübergreifenden Diskurs über Trends und Entwicklungen in den Themenfeldern Kunst, Film, Games und VR/XR“, sagt Professor Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach. Die renommierte Institution hat die B3 nicht nur gegründet, sondern veranstaltet sie auch. Als Träger fungiert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, strategische Partner sind die Frankfurter Buchmesse und das Kreativfestival THE ARTS+. Im Herbst 2019 konnte die erste B3/THE ARTS+ rund 147.000 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Dieses Jahr wird das Festival wegen des Coronavirus als hybrides Format an den Start gehen, und so wird das komplette Programm aus Filmscreenings, Ausstellungen, Konferenzen und Workshops auch ins Internet verlegt. Je nach epidemiologischer Lage werden ausgewählte Highlights offline präsentiert. Um die Online-Version verwirklichen zu können, verwendet die HfG eine hochwertige Plattform, mit der sich Streaming professionell anbieten lässt. Das A und O der B3 Biennale: bewegte Bilder
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CORONA SPEZIAL: DIE NEUE ALTSTADT NEU
www.b3biennale.de
Kleine Gruppen, viel Abstand & ganz individuell! Sie möchten gerne eine Stadtführung genießen, sind aber unsicher, ob ein ausreichender Sicherheitsabstand gewährleistet wird? Wir bieten Ihnen eine exklusive Tour mit maximal 10 Teilnehmern an. Freuen Sie sich auf einen intensiven Austausch. OKT 9., 23. | NOV 4., 13.
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Bereits seit Mai macht das Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt wieder Programm, allerdings nur mit eingeschränkter Platzzahl. Während des Lockdowns wurde online ein umfangreiches Filmkulturprogramm geschaffen, das weiter ausgebaut wird. Unter anderem entstanden ein Podcast, virtuelle Ausstellungsrundgänge, Blicke ins Archiv, ein Filmblog, Streamingtipps, und es gibt Familienangebote sowie Tipps für die Kinderbetreuung. Für Groß und Klein eignet sich auch die Sonderausstellung „The Sound of Disney. 1928-1967“, die noch bis zum 10. Januar 2021 zu sehen beziehungsweise zu hören ist, denn sie präsentiert die Klangwelt der klassischen Disney Animationsfilme aus den Jahren 1928 bis 1967.
Foto: B3 Biennale
| Verruchtes Bahnhofsviertel | Romantische Apfelweinkneipen | Literarisches Frankfurt | Die Goldenen Zwanziger | Kilometerlange U-Bahn-Schächte
Auch sonst spielt Corona bei der B3 eine große Rolle. So gibt es Panels zur Zukunft der Kultur unter pandemischen Einflüssen. Das Leitthema nennt sich jedoch „Truths“. Es zieht sich durch alle Formate, inhaltlich wie diskursiv. Und vor dem Hintergrund des aktuellen politischen und gesellschaftlichen Geschehens hat es eine extreme Relevanz: „Die Frage nach der Wahrheit ist eine sehr wichtige“, betont Kracke. „Im Grunde ist der Plural eine Provokation des Themas, weil wir uns damit auseinandersetzen, dass es je nach Blickwinkel unterschiedliche Wahrheiten gibt“. Offizielles Festival-Zentrum ist übrigens die Astor Film Lounge Frankfurt. Dort geht beispielsweise die Eröffnungsgala mit der Verleihung der B3 BEN Awards über die Bühne. „Dieses Jahr vergeben wir unseren Hauptpreis an Schauspieler Willem Dafoe. Und wir freuen uns sehr, dass er dazugeschaltet sein wird.“ Außerdem findet in der Astor Film Lounge das internationale Online-Event B3 „Hello Truths“ Extravaganza Virtuale statt.
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schaft Marshall McLuhan sagte bereits 1962 das „globale Dorf “ vorher. www.mfk-frankfurt.de
„The Sound of Disney“ im Deutschen Filmmuseum
Als interaktives Erlebnis macht sie die Bedeutung von Stimmen, Musik und Geräuschen in den Originalfilmen sowie in vielen Synchronfassungen erfahrbar. Der Betrachtungszeitraum reicht von kurzen Micky Maus Cartoons bis hin zu den abendfüllenden Meisterwerken, die zu Walt Disneys Lebzeiten (1901-1966) entstanden sind. Der wichtigste Trickfilmproduzent der Welt setzte nicht nur Standards der Filmgeschichte, sondern war einer der Ersten, der begriff, wie sehr der Sound als Motor und Seele des Animationsfilms fungiert. Disneys Name wurde zur Marke, sein Studio zum Weltkonzern – und seine wohl bekannteste Erfindung, die Micky Maus, ist weltberühmt. Eine großangelegte Soundinstallation, zahlreiche Filmausschnitte, Medienstationen und Exponate von hohem Schauwert zeigen einen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen des Studios.
Fotos: Uwe Dettmar, Tim Franco Kerry Properties
www.dff.film
MUSEEN MACHEN ONLINE MOBIL Um eine Bildreise zu den technischen Visionen der Zukunft von gestern, die sich kreative Vordenker ausdachten, geht es in der Ausstellung „Back to Future – Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“, die vom 18. November 2020 bis Ende August 2021 im Museum für Kommunikation Frankfurt zu sehen sein wird. In Illust-
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rationen und Romanen, auf Postkarten und in Filmen wurden Bilder entworfen, in denen sich die Hoffnungen, Sehnsüchte, Ängste und Einwände der jeweiligen Zeit ausdrücken: fliegende Autos, Städte im All, Lebenswelten unter Wasser, Bildtelefone in der Westentasche oder Zeitmaschinen. Teils phantastische, teils auch sehr konkrete Ideen – und manche Visionen sind bereits selbstverständlicher Alltag geworden, andere haben auf unterhaltsame Weise am Ziel vorbeigeschossen. Die Ausstellung präsentiert ebenso euphorische wie kritische Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität und erzählt, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden sie entstanden. Der Blick in diese historischen Zukünfte hilft dabei, besser zu verstehen, welche Ängste und Hoffnungen wir heute in unsere Zukunft projizieren. Denn die prägenden Zukunftstechnologien unserer Gegenwart – Roboter, künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos – entdecken wir zum Teil in visionären Entwürfen vergangener Tage. Zusätzlich hat das Museum digitale Angebote konzipiert, und in Kooperation mit dem Physikalischen Verein gibt es am 23. Oktober eine Online-Veranstaltung zum Thema „War die Mondlandung echt?“. Nicht zuletzt startet am 6. Oktober die Kunstausstellung „#Feedback 5: Global Warning – Marshall McLuhan & the Arts“, die sich einer Ikone der Popkultur widmet. Der kanadische Pionier der Medienwissen-
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Im Deutschen Architekturmuseum (DAM) befasst sich eine online noch bis Dezember stattfindende Vortragsreihe mit dem Thema „Internationale Landschaftsarchitektur – Klimawandel im Focus“ und gibt Einblicke in die Arbeit weltweit tätiger Landschaftsplaner, die gestalterische Antworten auf gesellschaftliche und klimatische Veränderungen geben. Am 6. Oktober startet die Ausstellung „Häuser des Jahres 2020“, die erneut die besten Einfamilienhäuser im deutschsprachigen Raum präsentiert. Und ab 31. Oktober zu sehen sind die Ergebnisse des Internationalen Hochhaus Preises 2020. „Einfach Grün“ zeigt ab 11. Dezember Vorteile urbanen Grüns und gelungene Grünbauten weltweit auf. Darüber hinaus wird die Reihe „Dialog im Museum“ digital fortgesetzt und widmet sich dem Thema Smart Home / Smart Technologies. Regelmäßig finden Webinare
Nominiert für den Internationalen Hochhaus Preis 2020: Golden Dream Bay (Qinhuangdao, China) von Safdie Architects (Somerville, MA, USA)
mit Vorträgen der Finalisten und ShortlistKandidaten des DAM Preis 2020 statt. Des Weiteren wurden während des Lockdowns Filmbeiträge produziert, die einen Zugang zu den Ausstellungsthemen ermöglichen. Diese sind auf Youtube unter dem Stichwort „Deutsches Architekturmuseum DAM“ zu finden. www.dam-online.de
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KULTUR
„Zum Zweifeln anregen“ Die Natur ist ein viel diskutiertes Thema und steht im Zentrum der aktuellen Ausstellung des Museums Sinclair-Haus. Kathrin Meyer, die neue Direktorin der Bad Homburger Institution, spricht über das Konzept und die Höhepunkte.
Künste ist seit über 30 Jahren das zentrale Thema des Museums Sinclair-Haus. Wir treten nun einen Schritt zurück und fragen: Was ist Natur? Oder vielmehr: Was stellen wir uns darunter vor? Der Begriff ist als Sehnsuchts- und Rückzugsort positiv besetzt, dem stehen jedoch ökologische Krisen wie der Klimawandel und das rasante Aussterben von Arten gegenüber. Ist Natur vielleicht der blinde Fleck unserer Abhängigkeit von anderen Lebewesen? Die Ausstellung beantwortet keine Fragen, stattdessen möchte sie zum Zweifeln anregen. Welches Konzept liegt der Ausstellung zugrunde?
Superflux: Mitigation of Shock, London 2050
Der Titel der Ausstellung ist eine Frage und damit eine Einladung an die Besuchenden, eigene Antworten zu finden oder auch weitere Fragen zu stellen. Die Ausstellung eröffnet ein Spektrum unterschiedlicher Sichtweisen auf die Verschränkungen von Menschen, Pflanzen, Technologie, Mikroben und Tieren. Sie ist interdisziplinär angelegt: Wir gehen der Frage also nicht nur mit Kunstwerken nach, sondern auch mit-
hilfe von Dokumenten aus Archiven und Objekten aus naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wie Fossilien und Herbarbelegen. Welche Kunstwerke erwarten die Besucher*innen beispielsweise?
Bertram Kobers eindrucksvolle Fotografien der Carrara-Steinbrüche zeigen in einem Bild mehr, als tausend Worte über die menschliche Prägung der Erde sagen könnten. In dem Video „My Name Means Future“ der US-amerikanischen Künstlerin Andrea Bowers spricht die 16-jährige Tokata Iron Eyes über Ihr Verständnis von Natur und ihr aktivistisches Engagement. Dieser Film stellt die Frage nach dem Wert von Natur – und er macht Mut, indem er von Respekt und Hoffnung erzählt, trotz allem. Eine Installation der Künstler- und Designergruppe Superflux nimmt uns mit ins London des Jahres 2050. Das Gedankenexperiment macht wissenschaftliche Prognosen zum Klimawandel greifbar – und ist zugleich ein Real-Experiment zum Anbau von Gemüse in den eigenen vier Wänden. Welche Arbeit beeindruckt Sie persönlich ganz besonders?
Mein persönliches Highlight ist ein Fundstück, auf das uns der Wissenschaftshistoriker Nils Güttler aufmerksam gemacht hat: Auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens wurde vor einigen Jahren ein Elsternest gefunden, das die Tiere sowohl aus Pflanzenteilen als auch aus Baumaterialien hergestellt haben. Ein eindrückliches Dokument der Gestaltung von Lebensräumen und der unlösbaren Verstrickungen menschlicher und nicht-menschlicher Wesen. Das Coronavirus ist ein winziges Stück Natur, das die ganze Welt in Atem hält.
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Welche Rolle spielt es in der Ausstellung?
Das Coronavirus macht uns allen sehr deutlich, dass die Rede des Zusammenhangs von allem mit allem keine leere Phrase, sondern unsere Realität ist. In der Ausstellung kommen Viren nicht direkt vor, aber Mikroben. Der kanadische Künstler und Biologe FrançoisJoseph Lapointe hat vor einigen Jahren eine Performance gemacht, die aus heutiger Sicht undenkbar erscheint: Er hat 1000 Menschen die Hand geschüttelt und jeweils Abstriche des Mikrobioms in seiner Hand gemacht, das mit jedem Mal vielfältiger wurde. Dazu zeigen wir einen kleinen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte zu dem Mikroversum um uns herum, und zwar aus dem Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Die Ausstellung wird von einem interdisziplinären Programm begleitet. Um welche digitalen Angebote handelt es sich konkret?
Wie alle Museen und Ausstellungshäuser stehen auch wir vor der Frage, wie wir Menschen erreichen können, wenn die Besuche des Hauses und der Veranstaltungen nicht wie gewohnt möglich sind. Wir experimentieren mit neuen Formaten, um unsere Themen zu vermitteln. Es wird einen dreiteiligen Podcast zur Frage „Was ist Natur?“ geben, der sich anhand von ganz konkreten Beispielen mit den Gefügen beschäftigt, in denen wir existieren: etwa mit dem Frankfurter Flughafen als Lebensraum, mit Wildnis in der Stadt und Mikroben. Zudem wird eine Reihe von Kurzfilmen entstehen, die die Ausstellung, Literatur und Schauspiel verbindet. Und unser Begleitbuch stellen wir im Dezember ebenfalls digital mit Gästen vor. www.museumsinclairhaus.de
Fotos: Anja Jahn, Superflux 2020
JOURNAL FRANKFURT: Frau Meyer, warum dreht sich Ihre erste Ausstellung um das Thema Natur? KATHRIN MEYER: Natur im Spiegel der
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Tickets, Programm, Streamings:
Festivalzentrum
www.b3biennale.de Stream, interact, stay safe and enjoy the program.
Filme, TV, Web, Kunst, Games, XR, AI und Talks.
Online + Frankfurt am Main
9 ≥ 18 Oktober 2020
Förderer / Partner
Sylvia & Friedrich von Metzler
Träger
Medienpartner
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Veranstalter
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SPECIAL
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KULTUR
Installationsansicht der laufenden Austellung „Annette Lenz. à propos.“ im MAK
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rungsystem an; eigene Kopfhörer können mitgebracht werden. www.museumangewandtekunst.de
Am einzig wahren Grüne-Soße-Rezept scheiden sich die Geister. Ob mit Schmand, Joghurt, oder Mayonnaise – die Leibspeise vieler Frankfurterinnen und Frankfurter gibt es in unzähligen Varianten. Was in alle Rezepte gehört, sind natürlich die sieben Kräuter. Zudem müssen Schnittlauch, Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie und Kresse aus Frankfurt oder den angrenzenden Kommunen stammen und von Hand zu einem Gebinde verarbeitet werden. Das hat eine EU-Kommission 2016 beschlossen und der Spezialität das begehrte Siegel als „geschützte geografische Angabe“ verliehen. Welche am besten schmeckt, entscheidet sich auf dem Grüne-Soße-Festival , das alljährlich am Rossmarkt stattfindet. Mit seinen über 5000 Tickets war das Event schon Anfang 2020 ausverkauft. Doch dann kam Corona und brachte das Aus. Deshalb haben die Veranstalter Maja Wolff und Torsten Müller beschlossen, neue Wege zu gehen und die Grüne-SoßeGala auf die Beine zu stellen. Sie findet
Timo Becker, Hilde aus Bornheim und Anton Le Goff: die Protagonisten der Grüne Soße Gala
am 10. Oktober ab 20 Uhr im Frankfurter Frischezentrum statt. Durch das Event führen Wolff alias Anton Le Goff, Moderator Timo Becker und Komikerin Hilde aus Bornheim. Außerdem geben sich Festival-Größen wie Bodo Bach, Maddin Schneider und Woody Feldmann ein Stelldichein, während die Band „Andi und die Gartenzwerge“ für den nötigen musikalischen Schwung sorgt. Die Grüne-Soße-Gala wird per LiveStream in mehr als 40 Gaststätten und Locations in Frankfurt und Umgebung übertragen. In der Pause der fulminanten Show können die Zuschauerinnen und Zuschauer gemeinsam Grüne Soße verspeisen – ganz ohne Wettbewerb. Wie viele Personen sich in welchem Lokal treffen dürfen, teilen die jeweiligen Gastronomen vorab mit. Das Publikum kann sich über das Ticket-System in die einzelnen Veranstaltungsorte einbuchen. Wer von zu Hause aus dabei sein möchte, bestellt sich am besten eine Grüne-Soße-Box, die es in zwei Varianten gibt: Hobbyköche bereiten die Frankfurter Leibspeise selber zu, alle anderen erhalten das fertige Gericht direkt vom Erzeuger. www.gruene-sosse-festival.de
Fotos: Wolfgang Guenzel, Tim Wegner/Grüne Soße Festival
In der noch bis 3. Januar laufenden Ausstellung „Anette Lenz. à propos.“ zeigt das Museum Angewandte Kunst das Werk der in Paris lebenden deutschen Grafikdesignerin Anette Lenz, die zu den einflussreichsten Gestalterinnen der Gegenwart zählt und zur Vorreiterin einer neuen Generation von Grafikdesignerinnen wurde. Aus einem Misstrauen gegenüber kommerzieller Werbung heraus entwickelte sie neue Strategien für die visuelle Kommunikation im öffentlichen Raum. Ihr teilweise anarchisches, immer lustvolles und experimentelles Spiel mit Typografie, Farbe, Fotografie und Film brachte außergewöhnliche Plakatserien, Bücher, Ausstellungsdesigns und visuelle Identitäten mehrerer französischer Städte, Theater und Museen hervor. In dieser ersten Einzelausstellung in Deutschland kontextualisiert, ironisiert und kommentiert Anette Lenz ihr eigenes Lebensgefühl. Sie verwandelt die Museumsräume in begehbare grafische Welten, die visuelle Kommunikation als sinnlich-poetischen Denkanstoß erlebbar machen. Der Titel à propos – was so viel bedeutet wie „nebenbei bemerkt“ – steht dabei nicht nur für ein kommentierendes Hinzufügen von etwas Eigenem, sondern erhebt auch den Anspruch auf Relevanz: ein Kommentar, der genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Die Wirkung ihrer Arbeiten ermöglicht, am Ideenreichtum und der Ausdruckskraft von Grafikdesign teilzuhaben. Die Ausstellung wird über ihre Laufzeit nach und nach mit weiteren Inhalten erweitert. Dies betont umso mehr das stetig Prozesshafte in der gestalterischen Praxis von Anette Lenz. Termine zu öffentlichen Führungen finden sich auf der Website des Museums, eine vorherige Anmeldung ist erforderlich (create.angewandte-kunst@ stadt-frankfurt.de oder Tel. 212-38522). Um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten, bietet das Museum ein Funkfüh-
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© Anne de Wolff
DJANGO BATES & HR-BIGBAND
MAYBEBOP
51. Deutsches Jazzfestival Frankfurt 28.10.2020 Frankfurt, Alte Oper
30.11.2020 Frankfurt, Die KÄS
Weihnachtsprogramm - Für Euch 10.12.2020 Mainz, Rheingoldhalle
© Guido Werner
18.10.2021 Frankfurt, Batschkapp
© hr/Nick White
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