Wir sind nicht zu klein - Movi featuring kumquat 2017

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Dezember/2017

Die Zeitschrift der Jungen Kirche

Wir sind nicht zu klein featuring


Wir sind nicht zu klein EDITORIAL Lobby? Was ist denn das? Wie Jungschar Lobby für Kinder sein kann Die Kinder aus Krawudlpudl Eine Gruppenstunde zum Thema Kinderrechte für 8- bis 15-Jährige

Kinderrecht-FAQ Was du immer schon über Kinderrechte wissen wolltest.

Dem lieben Gott ist nichts zu klein ... Gedanken zu Weihnachten. Wie ist das Reich Gottes? Ein Gottesdienst dazu, was alles aus Kleinem wachsen kann. Nicht zu klein für die Jungschar! Zur Arbeit mit Gruppen von 6- bis 8-Jährigen

Klein, aber oho! Eine Seite voller Ideen und Tipps für Gruppen mit weniger als 7 Kindern Darf's ein bisschen mehr sein? Eine Idee für alle, die selbst kein Sommerlager stemmen können oder mal etwas Größeres probieren wollen! Lerneinsatz Auf den Spuren des Lebens in Brasilien Impressum Die Texte sind unter der Creative-Commons-Lizenz "Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen" linzensiert. Weitere Infos unter http://creativecommons.org Medieninhaberin: Katholische Jungschar Erzdiözese Wien (ein Fachbereich der Jungen Kirche) - Herausgeberin: Diözesanleitung der Katholischen Jungschar Wien; Adresse: 1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18, Tel. 01 51 552-3396, Fax: 01 51 552-2397, E-Mail: dlwien@jungschar.at, http://wien.jungschar.at Chefredaktion: Veronika Schippani Endredaktion: Nani Gottschamel

Schauen wir, was Lärm macht! Eine Gruppenstunde zum Thema Lärm für 6bis 8-Jährige

Miteinander füreinander Soziales Engagement mit der Kindergruppe Kiriku, ein Held bist du! Eine Gruppenstunde zu einem kleinen afrikanischen Märchenhelden für 8- bis 11-Jährige

weitere Mitarbeiter/innen dieser Ausgabe: Katharina Bereis, Daniela Capano, Lisi David, Dominik Farthofer, Gerald Faschingeder, Sandra Fiedler, Martin Lacroix, Gudrun Simmer, Christoph Watz, Lisi Weihs Fotos: Barbara Maly (S.19), DKA/KJSÖ (S. 18), Jack Haijes (S.19), Paul Feuersänger (S. 24), Pfarre St. Gertrud (S. 16), Pfarre Pottendorf (S. 12), Sonja Macher (S. 22); alle anderen: Archiv Jungschar Wien oder public domain. Layout und Bildbearbeitung: Christina Schneider Druck: Netinsert GmbH


Liebe Gruppenleiterinnen, lieber Gruppenleiter! Kennt ihr das auch, dass ihr euch manchmal zu klein fühlt? Ich kenne dieses Gefühl ganz genau, und immer wieder muss ich mir selbst vom Gegenteil überzeugen. Andere wollen einem oft einreden, dass man klein und schwach ist, aber in jedem/r von uns steckt ganz viel Kraft und Größe, um für das was uns wichtig ist, einzustehen! Immer wieder fühle ich mich auch zu klein, wenn ich mir die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage ansehe. Verändern meine Stimme, meine bewusste Kaufentscheidung, meine konkreten Handlungen wirklich etwas? Schließlich bin ich nur eine von Milliarden Menschen! Was hat es da schon für eine Auswirkung wo und was ich konsumiere, welche Wahl ich treffe? Ich kann ja doch nichts ändern… Und ja, wenn man es von diesem Standpunkt her betrachtet, macht es kaum einen Unterschied. Aber dieses Gefühl kennst du genauso wie ich, und die Person neben dir wahrscheinlich genauso, und da wir ganz viele sind, die dieses Gefühl kennen, sind wir eben nicht zu klein. Zusammen machen wir einen großen Unterschied. Denn gemeinsam können unsere Handlungen und Entscheidungen Großes bewirken. Deshalb brauchen wir uns eben nicht zu klein fühlen, denn wir sind viele und wir sind laut und zeigen mit unseren Worten und Taten was uns wichtig ist, und aus diesem Grund kommt es auf jede/n Einzelne an! Wenn ich also so über dieses Gefühl nachdenke, dann werde ich wieder zuversichtlicher, und es gibt mir die Kraft Herausforderungen anzugehen für die ich mich zuerst vielleicht zu klein fühle. Wie muss es da erst Kindern gehen, denen noch ganz oft gesagt wird, dass sie für so viele Dinge zu klein sind. Gerade da sind wir als Gruppenleiter/innen gefragt, ihnen zu zeigen, dass sie wichtig sind, dass wir sie ernst nehmen und ihre Meinungen und Rechte nicht als klein und unbedeutend sehen. In diesem Heft findet ihr Tipps wie ihr Kinder dabei unterstützen könnt, damit ihnen bewusst ist, dass sie nicht zu klein sind. Wir wünschen euch viel Freude beim Schmökern. Und außerdem hoffen wir, euch das Gefühl nehmen zu können, dass man sich für vieles zu klein oder zu schwach fühlt. Denn wir sind alle stark und groß! Und das kann uns niemand nehmen!

Gefördert aus Mitteln der


Lobby? Was ist denn das? Wie Jungschar Lobby für Kinder sein kann Lobby bedeutet, dass man sich für etwas einsetzt. Wenn wir als Jungschar sagen, wir wollen Lobby im Interesse der Kinder sein, betrifft das viele verschiedene Bereiche und auch die Art und Weise, wie wir uns als Gruppenleiter/innen einsetzen, kann sehr unterschiedlich sein.

Lobby ist… >> eine bestimmte Grundhaltung gegenüber Kindern im Jung­ schar-Alltag >> Politik mit Kindern (z.B. Kindern zu helfen, ihre Anliegen vertreten) und >> Politik für Kinder (z.B. sich als Vertreter/in für Anliegen der Kinder einzusetzen)

Grundhaltung gegenüber Kindern im JungscharAlltag Das klingt jetzt vielleicht kompliziert oder abstrakt – aber wahrscheinlich machst du in der Jungschar oder auch in deiner Pfarre schon sehr viel Lobbying für Kinder. Hier einige Ideen, wie Lobby-Sein im Jungscharalltag als Grundhaltung verwirklicht werden kann: >> Höre deinen Kindern gut zu, wenn sie dir etwas erzählen. Sie haben viele Anliegen und Ideen, die sie einfach so mal kundtun. Versuche, Ideen der Kinder aufzugreifen und die Kinder zur weiteren Auseinandersetzung anzuregen. >> Lass die Kinder spüren, dass du sie und ihre Meinungen ernst nimmst! Bestärke und unterstütze sie darin, eine eigene Meinung zu vertreten – auch wenn das für dich als Gruppenleiter/in manchmal eine Herausforderung sein kann. >> Es ist wichtig, dass die Kinder wirklich mitreden und mitgestalten dürfen, d.h., dass es Entscheidungen in der Jungschar gibt, die von den Kindern (mit-)getroffen werden. Indem du nicht immer für die Kinder Entscheidungen triffst, sondern sie mitbestimmen lässt, werden sie auch in ihrer Meinung gestärkt und erfahren auf diese Art und Weise, dass sie dir wichtig sind und dass es dir nicht egal ist, was sie unternehmen wollen.

Politik mit Kindern Dort, wo deine Kinder etwas ärgert, wo sie etwas stört, wo sie Unmut kundtun, dort besteht Möglichkeit, sich für Kinder einzusetzen und mit ihnen ihre Anliegen zu vertreten. Gemeinsam überlegen, wie die Situation verbessert werden könnte, wie man selbst aktiv werden kann, bringt einen dem Ziel oft näher und zeigt auf jeden Fall, dass du die Kinder mit ihren Wünschen erst nimmst. Eine Möglichkeit, mit den Kindern gemeinsam zu schauen, wie kinderfreundlich eure Umgebung ist, ist ein Kindertauglichkeits­ test. Ihr sucht euch ein Testobjekt aus, z.B. euer Pfarrgebiet als Ganzes, ein Schwimmbad, einen Park, einen Supermarkt, eure Pfarrkirche usw., die ihr daraufhin untersucht, ob sie kinderfreundlich sind. D.h. ihr erstellt Kriterien, die z.B. ein Park erfüllen soll, um kinderfreundlich zu sein (viele verschiedene Spielgeräte, ein Ballspielfeld, einen Wassertrinkbrunnen, viel Schatten, ein Zuckerlgeschäft in der Nähe, saubere WCs, ein Hundeverbot o.a.), macht euch mit eurer Liste auf in den Park, benotet (z.B. in Kleingruppen) die verschiedenen Kategorien und zurück im Gruppenraum könnt ihr alles auswerten.


Lobby bedeutet, dass du das Megaphon für die Anliegen deiner Gruppenkinder bist. Bei manchen Anliegen wird es notwendig sein, eure Ergebnisse an eine zuständige Person zu übermitteln, sich an den Pfarrer, den/die Filialleiter/in im Supermarkt, Bezirks- oder Gemeinderäte zu wenden bzw. etwa im Pfarrschaukasten eure Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren. Du kannst gemeinsam mit den Kindern einen Brief formulieren oder einen Bericht an Medien schicken, die Kinderseiten haben oder in denen Leserbriefe von Kindern abgedruckt werden. Wir glauben, dass es ganz wichtig ist, an Themen dran zu bleiben. Politik für Kinder Lobby im Interesse der Kinder kann auch heißen, dass wir als Gruppenleiter/innen für Kinder Anliegen vertreten und uns in verschiedenen Bereichen bzw. gegenüber verschiedenen Personen „auf die Seite der Kinder stellen“. Lobby im Alltag sein In der Jungschar/Pfarre oder sonst irgendwo kommen wir immer wieder in Situationen, in denen Kindern unrecht getan wird. Egal, ob das in der Straßenbahn ist, wo geschimpft wird, dass die Kinder so laut sind, sich jemand darüber aufregt, dass Kinder am Kirchenplatz Fußball spielen oder, oder, oder… Wenn du meinst, dass die Kinder im Recht sind, kannst du dich „auf die Seite der Kinder stellen“ und diese gegenüber den Erwachsenen „verteidigen“ bzw. „erklären“, warum du das so siehst.

Dich für Kinderanliegen in der Pfarre einsetzen! z.B. im Pfarrgemeinderat, Liturgiearbeitskreis… Es ist wichtig, dass eine Jungscharperson im PGR sitzt und dort die Anliegen der Kinder vertritt. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, um den Anliegen der Kinder Platz zu verschaffen. (Wenn es keine gewählte Person dafür gibt, kann man auch abseits der PGR-Wahl „bestellt“ werden.)

Kinder mitbedenken... …d.h. bei Wahlen im Bezirk, bei Umfragen, u. a. immer wieder die Sicht der Kinder einbringen bzw. bei eigenen Entscheidungen mitberücksichtigen. Wenn man sich für die Anliegen von Kindern einsetzt, braucht man nicht immer eine aufwändige Kampagne starten. Es bedarf nicht sofort einer Unterschriftenaktion oder Demonstration, um auf die Anliegen aufmerksam zu machen. Lobby im Interesse der Kinder kann und soll unserer Meinung nach auch im Kleinen anfangen. In den „kleinen Aufmerksamkeiten“, die ich Kindern schenke, indem ich ihnen zuhöre, sie ernst nehme, sie nach ihrer Meinung befrage, darin liegt der Beginn des LobbySeins für Kinder!

nach Artikeln von Julia Klaban, Ena Vichytil, Bernhard Binder Sandra Fiedler


Die Kinder aus Krawudlpudl Eine Gruppenstunde zum Thema Kinderrechte für 8- bis 15-Jährige Ziel Die Kinder sollen auf spielerische Weise viele verschiedene Informationen zum Thema Kinderrechte und zum Recht auf freie Meinungsäußerung bekommen. Durch verschiedene Aufgaben, Spiele und Aktionen innerhalb des Spiels können sie langsam und intensiv mit der Thematik vertraut werden. Mit diesem Spiel können die Kinder gut auf eine Pfarraktion vorbereitet werden.

Material >> Plakate >> eine Wäscheleine und Kluppen >> Filzstifte, Plakatstifte, ev. Buntstifte oder Fingerfarben >> zerschnittene Texte vom Puzzle >> das Spielbrett und Aufgabenkärtchen - dieses Material findest du zum Ausdrucken auf unserer Website: wien.jungschar.at/kumquat >> Spielfiguren >> ein Würfel >> Uhr >> Urkunde

Vorbereitung Bevor die Kinder ankommen, kannst du die Wäscheleine schon durch den Raum spannen und die Kluppen raufzwicken. Schneide einige Plakate in ca. 30 cm breite Streifen, auf die dann verschiedene Statements draufgeschrieben werden können. Die Aktionskärtchen sollen schon fertig ausgeschnitten sein. Klebe einen Papierstreifen mit der Aufschrift "Meckerecke" in eine Ecke des Raumes bzw. wenn die Wäscheleine lang genug ist auf eine Seite der Wäscheleine.

Der Einstieg zum Spiel "Die Kinder aus Krawudlpudl" Am Anfang der Stunde erklärst du den Kindern, dass du ihnen eine Geschichte, die sie mit den Kindern von Krawudlpudl bekannt machen wird, erzählen willst.

Es war einmal vor langer, langer Zeit eine Stadt, die hieß Krawudlpudl, und sie war keine gewöhnliche Stadt. Nein, Krawudlpudl war eine Kinderstadt. Deshalb war Krawudlpudl die fröhlichste und bunteste Stadt, die es je gegeben hatte. Alle Kinder lebten dort sehr glücklich und zufrieden. Es gab viele verschiedene Tiere in Krawudlpudl und auch viele Spielsachen. Es gab keine Autos, nur Radwege, keine Abgase und keinen Lärm, nur Kindergeschrei und Lachen. Natürlich gab es oft auch Streitereien, aber danach versöhnten sich die Kinder wieder. Sehr stolz waren alle Kinder in Krawudlpudl auf ihre eigenen Gesetze und Rechte. Das Gesetzesbuch hieß KRK, oder ausgesprochen Kinderrechtskiste. Wisst ihr, was da drinnen gestanden hat?? Das Recht Nummer 23 hieß "Behinderte Kinder sollen keine Außenseiter sein". Und so war es auch in Krawudlpudl. Alle Kinder, ob behindert oder nicht behindert, schwarz oder weiß oder gelb, lebten miteinander und keines war Außenseiter/in, alle waren gleichwertig, wie es auch im Recht Nummer 2 steht. "Kinder dürfen spielen", das war eines ihrer Lieblingsrechte, genauso wie "Kinder sind neugierig". Das heißt, jedes Kind darf alles erforschen, was es möchte, nur nicht die Tagebücher und Geheimsachen der anderen Kinder. So steht es auch im Recht Nummer 16 "Kinder haben das Recht auf Privatleben." Außerdem darf niemand einem Kind hinterrücks irgendwelche Schlechtigkeiten nachsagen. Ganz wichtige Rechte waren Nummer 12 und 13. Nämlich "alle Kinder haben das Recht, ihre eigene Meinung zu sagen" und "allen Kindern muss dabei auch zugehört werden". Mit all den klugen Rechten der Kinderrechtskiste funktionierte das Zusammenleben der Kinder in Krawudlpudl ausgezeichnet. Eines Tages aber kamen einige Erwachsene auf Besuch nach Krawudlpudl und sie waren ganz entzückt von der Kinderstadt, weil alles so bunt und fröhlich war. So sagten die Erwachsenen: "Hier bleiben wir, weil hier ist es viel bunter und lustiger als in unseren Städten." Als die Kinder bemerkten, dass die Erwachsenen tatsächlich hier bleiben wollten, waren sie ganz verdutzt und riefen sofort alle Kinder zu einer Versammlung zusammen. Karli und Marie, die Stadtsprecher, sagten, dass es gemein wäre, die Erwachsenen wieder zu verjagen. Zum Schluss einigten sich die Kinder, dass die Erwachsenen bleiben könnten, aber nur, wenn sie sich an ihre Gesetze und Rechte hielten. Dies erzählten Karli und Marie den Erwachsenen, die auch bezeugten, dass sie sich an die Gesetze halten würden. Aber es dauerte nicht lange, da fingen die Erwachsenen an, eine Straße für ihre Autos zu bauen. Und als die Kinder aus Krawudlpudl lautstark protestierten, hörten die Erwachsenen


einfach nicht zu und machten weiter. Später fingen die Erwachsenen an, den Kindern zu sagen, was sie tun dürfen und was nicht, dass sie nicht soviel spielen sollten und mehr lernen, dass sie nicht so neugierig sein und nicht so viele Fragen stellen sollen. Mit der Zeit wurde die fröhliche, glückliche Stimmung in Krawudlpudl sehr getrübt, weil die Kinder nicht mehr so wie früher leben konnten. Deshalb wurde von Karli und Marie wieder eine Versammlung einberufen. "Wir verjagen sie wieder", rief Fritzi ganz empört. "Ja, raus mit ihnen, sie machen alles kaputt", beklagte sich Lisa. "Es muss doch einen Weg geben, gemeinsam glücklich und zufrieden zu leben. Ich habe den Eindruck, ihre Ohren sind verstopft, weil sie uns nicht zuhören wollen.", meinte Marie. "Ich habe eine Idee", rief Karli und blinzelte ganz geheimnisvoll. "Wir rufen alle zu einer Stadtversammlung, Kinder und Erwachsene. Dann machen wir ihnen klar, dass sie uns gefälligst einmal anhören sollen. Und damit niemand eine faule Ausrede hat, bekommt jeder und jede von ihnen ein Wattestäbchen zum Ohrenausputzen. Wir erklären ihnen dann noch mal unsere Gesetze." "Und wer sich nicht daran hält, fliegt raus aus Krawudlpudl.", lachte Philipp begeistert. "Genau richtig. Allerdings müssen wir auf der Versammlung auch einige neue Gesetze machen, weil sich durch die Erwachsenen hier viel geändert hat.", sagte Marie abschließend. Und so wurde es gemacht. Es ist aber sehr viel Arbeit alles vorzubereiten. Deshalb brauchen die Kinder von Krawudlpudl auch eure Hilfe. Mit diesem Spiel könnt ihr den Kindern helfen, ihr glückliches Leben zurückzubekommen. Ziel ist es, gemeinsam viele Wattestäbchen zu sammeln. Denn je mehr Wattestäbchen ihr habt, desto besser können die Erwachsenen den Kindern von Krawudlpudl zuhören.

Das Spiel Ziel des Spieles ist es, innerhalb der Spielzeit von 45 Minuten gemeinsam möglichst viele Wattestäbchen zu sammeln, um den Kindern von Krawudlpudl zu helfen, genug Wattestäbchen für die Erwachsenen zu ergattern, damit diese sich die Ohren ausputzen und von jetzt an besser auf die Kinder hören können.

Die Kinder gehen in Kleingruppen zusammen. Es sollten nicht mehr als 5 Kleingruppen sein. Jede Gruppe hat einen Spielkegel und setzt diesen auf ein beliebiges Spielfeld. Eine Gruppe beginnt zu würfeln und rückt gemäß der Augenzahl Felder vor. >> Kommt der Kegel auf einem Feld mit Sprechblase zu stehen, dann darf die Gruppe sich ein Aktionskärtchen nehmen. Ist die Aufgabe erfüllt, so bekommt ihr die angezeigte Anzahl Wattestäbchen. >> Kommt der Kegel auf einem Ohr zu stehen, so bedeutet dies, dass die Erwachsenen gut zuhören. Ihr bekommt ein Wattestäbchen. >> Das Feld mit den Kopfhörer bedeutet, dass die Erwachsenen anscheinend nichts von den Worten der Kinder aus Krawudlpudl mitbekommen. Gebt ein Wattestäbchen wieder ab. Sobald ihr fertig gespielt habt, liest du den Kindern den Schluss der Geschichte vor und überreichst ihnen feierlich die Kinderrechtsurkunde.

Der Schluss der Rahmengeschichte Ihr habt es tatsächlich geschafft. Die Erwachsenen haben den Kindern in der Versammlung zugehört und den Sinn der Rechte eingesehen. Sie nannten die Rechte für sich "die Kinderrechtskonvention" - also auch KRK. Vor allem aber nahmen sie sich vor, dass sie den Kindern zuhören, wenn diese etwas sagen wollen, und sie auch in ihren Ansichten ernst nehmen. Die Kinder wiederum nahmen sich vor, die Erwachsenen in Zukunft immer wieder an die Abmachungen zu erinnern und zum zuhören aufzufordern. Das ist ein Riesenerfolg. Die Kinder von Krawudlpudl danken euch ganz herzlich für eure große, tatkräftige Unterstützung. Sie haben noch ein kleines Geschenk zur Erinnerung für euch: Nämlich eine Urkunde. Das ist die original Krawudlpudler Kinderrechtsurkunde, die nur für ganz besondere Verdienste vergeben wird. Gratuliere!! Übrigens: Alle diese Kinderrechte, die es in Krawudlpudl gibt, sind auch eure Rechte. Jede/r einzelne von euch hat ein Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht zu spielen, das Recht gesund aufwachsen zu können, das Recht auf Privatsphäre und alle die anderen auch.

Gudrun Simmer


Kinderrechte-FAQ Was du immer schon über Kinderrechte wissen wolltest. Was ist am 20. November?

Was passiert, wenn ein Kinderrecht übertreten wird?

Tag der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen.

Viel zu wenig. Genau hier liegt die Crux an den Kinderrechten in ihrer momentanen Umsetzung – sie sind nicht bindend und nicht einklagbar. Ein Beispiel dafür: In Artikel 31 ist das Recht des Kindes auf Freizeit und Spiel festgeschrieben, ebenso das Recht auf „geeignete Möglichkeiten“ zur Freizeitgestaltung. Leider werden auch in Österreich immer noch Wohnanlagen ohne ausreichende Spielmöglichkeiten für Kinder gebaut und es gibt keine Möglichkeit, außer dem guten Willen des/der Erbauers/ Erbauerin, dies zu ändern.

Was ist eine „Kinderrechtskonvention“? Genau genommen heißt es UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Damit gemeint ist eine Sammlung verschiedenster Rechte, die jedes Kind hat oder haben sollte.

Wer hat die Kinderrechtskonvention beschlossen? Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN oder auch UNO). Die Generalversammlung der UN tritt einmal jährlich zusammen, eingeladen sind Vertreter/innen aller 192 Mitgliedsstaaten. Einige wenige Länder sind nicht Mitglieder der UN, darunter die Republik Kosovo, Taiwan oder auch der Vatikan.

Wie viele Kinderrechte gibt es? Die Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel, einige davon behandeln jedoch juristische und organisatorische Belange, zum Beispiel Art. 48 der festlegt, dass das Übereinkommen allen Staaten zum Beitritt offen steht. Diese abgezogen kann man von 41 echten Kinderrechten sprechen. Im Anschluss an die Kinderrechtskonvention wurden zwei Zusatzprotokolle beschlossen die bestehenden Kinderrechte präzisieren.

Wo gelten die Kinderrechte überall? Von den 192 Mitgliedsstaaten der UN haben 190 die Kinderrechtskonvention ratifiziert, das heißt sie haben bestätigt, dass sie diese Rechte in ihre Landesgesetze übernehmen wollen. Die USA und Somalia haben das nicht getan. Die Ratifizierung der Kinderrechte hat nur leider keinen rechtsverbindlichen Charakter, das heißt die konkrete Umsetzung der Kinderrechte ist den jeweiligen Staaten überlassen.

Dominik Mach (verh. Farthofer)

Wer beschäftigt sich mit Kinderrechten? In Österreich wurde ein Nationaler Aktionsplan erstellt, der die Anstrengungen im Bereich der Kinderrechte koordinieren soll. Zusätzlich arbeiten diverse NGOs im Bereich Kinderrechte, zum Beispiel die National Coalition. Dies ist die österreichweite Dachorganisation, die sich für Kinderrechte einsetzt. Mitglieder sind unter anderem die Jungschar, die Kinder- und Jugendanwaltschaft, die Pfadfinder/innen, die Kinderfreunde…

Ich würde gern mehr erfahren und meine Kinder informieren… >> Auf der Homepage der National Coalition (www.kinderhabenrechte.at) findest du viel Wissenswertes über die Kinderrechte. >> Die Homepage des zuständigen Ministeriums für Familie und Jugend informiert über aktuelle Projekte etc.: http:// www.kinderrechte.gv.at >> In diesem Heft und in unserer Datenbank findest du einige Gruppenstunden zum Thema Kinderrechte (z.B. „Das Recht auf einen Purzelbaum“ oder „Der Kinderrechtekönig“) >> Im Jungscharbüro kannst du dir gratis Plakate und Freecards abholen, außerdem noch den Kinderrechte-Folder für deine Kinder. Dort werden die Kinderrechte einfach und spielerisch erklärt.


Dem lieben Gott ist nichts zu klein … Gedanken zu Weihnachten. Da überlegt sich einer, er will was verändern. Was Großes - was Riesengroßes - die Welt. Wie er das wohl angeht? Vielleicht mit Politiker/innen? Mit viel Geld? Am einfachsten wär es wohl, eine/n König/in einzusetzen, der kann entscheiden und dann ist das erledigt.

So klein, dass manch einer sagen mag, das wird nichts. Und doch - der Winzling hat Spuren hinterlassen. So tiefe und bedeutende Spuren, dass selbst 2000 Jahre später noch viele Millionen Kerzen brennen, und tausende Kinder von Haus zu Haus gehen, um genau diese Botschaft zu verbreiten. Schon ziemlich faszinierend.

Aber nichts da - groß beginnt in dieser Welt gar nichts! Ein Elefant besteht am Anfang auch nur aus zwei Zellen, eine Lawine beginnt mit einem kleinen Steinchen, ein Baum ist zuerst ein Samen. Und die große Frohbotschaft? Die ist zuerst ein winzig kleines Baby. So winzig, wie Menschenbabies eben sind, und alleine gar nicht überlebensfähig: kann sich nicht festhalten, kann sich nicht ernähren, kann nicht mal den eigenen Kopf halten - so winzig und scheinbar unbedeutend, wie es überhaupt geht!

Und was heißt das für uns? Vielleicht kann uns Weihnachten so dran erinnern, unseren "Möglichkeitsblick" auszupacken. Vielleicht spüren wir da wieder mal Vertrauen in Kleines, Unauffälliges, dem wir sonst so gar nichts zutrauen würden. So könnten wir uns vom Lieben Gott inspirieren lassen, und uns auf das Kleine einlassen, das unseren Blick weitet, weil es eine ganz andere Perspektive hat. Dort, wo wir dem scheinbar Kleinen Platz geben, kann es groß sein - große Wirkung zeigen und große Kreise ziehen.

In einem Stall in Betlehem liegt ein Kind in der Krippe Mit diesem Kind stellt Gott die Welt auf den Kopf die Welt der Großen und Mächtigen die Welt der Starken und Gescheiten die Welt der Reichen und Besitzenden und stellt sich auf die Seite der Kinder, der Kleinen und Bescheidenen

Nani Gottschamel


Wie ist das Reich Gottes? Ein Gottesdienst dazu, was alles aus Kleinem wachsen kann. Hintergrund

Hintergrund Evangelium:

Im Evangelium von der selbst wachsenden Saat zeigt Jesus, dass schon im kleinen Samenkorn das Große steckt, das später an der Pflanze zu sehen ist. So wird ein Wesenszug des Reichs Gottes dargestellt. Dass das Reich Gottes im Kleinen schon bei uns da sein kann, ist der Hauptgedanke dieses Gottesdienstes. Aufbau

Zwei Gleichnisse Das heutige Evangelium umfasst zwei Gleichnisse welches jedes für sich einen für die Gottesherrschaft charakteristischen Zug verdeutlicht. Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat ist marianisches Sondergut, weder bei Matthäus noch bei Lukas finden wir Parallelstellen. Bei diesen beiden Evangelisten ist dafür das Gleichnis vom Senfkorn eng verbunden mit dem Gleichnis vom Sauerteig, das Markus nicht festgehalten hat, offenbar deswegen, weil die anderen zwei Gleichnisse sowie das ihnen vorangestellte alle mit der Saat zu tun haben, und das Sauerteiggleichnis aus einem anderen Zusammenhang stammt. In beiden Gleichnissen handelt es sich um unscheinbare Dinge, die sich zu Größen entwickeln und so einen unwahrscheinlichen Kontrast zu ihren Anfängen bilden. Man bezeichnet sie daher auch als Kontrastgleichnisse.

Falls nur eine Lesung genommen wird, empfehlen wir wegen des Zusammenhanges jene aus dem Alten Testament.

Die dazu gestalteten Elemente sind: >> Suchspiel und Gespräch nach der Begrüßung >> Kyrie >> Verkündigung >> Präfation

Bibelstellen 1. Lesung: Ez 17,22-24 2. Lesung: 2 Kor 5,6-10 Evangelium: Mk 4,26-34

Kleines Senfkorn Ein Senfkorn ist etwa so groß wie ein Stecknadelkopf. Markus malt seine Kleinheit aus: Es ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Aber nicht das Kleinsein an sich ist der springende Punkt, sondern die in dem kleinen Anfang schon verborgen enthaltene große Endgestalt. Großer Baum Die ausgewachsene Senfstaude erreicht am See Genezareth eine Höhe von zweieinhalb bis drei Metern. In diesem Bild wird wieder deutlich, dass Markus uns ein Kontrastgleichnis vorstellt. Jesus will den gewaltigen Gegensatz zwischen kümmerlichen Anfängen des Evangeliums und der Größe des Himmelreiches darstellen. Markus malt dieses noch besonders aus, wenn er sagt, dass im Schatten der ausgewachsenen Staude die Vögel des Himmels wohnen können. Dieses Wohnen im Baum symbolisiert die Aufnahme vieler Völker in das Reich Gottes, das ihnen Heimat werden kann.


Elemente für einen Gottesdienst mit Kindern Suchspiel und Gespräch In der Kirche sind kleine Säckchen versteckt, in denen jeweils ein paar Samenkörner einer Pflanze, die die Kinder kennen, sind. Nach der Begrüßung sagt der Priester, dass in der Kirche kleine Säckchen versteckt sind und bittet die Kinder, diese zu suchen. Sind alle Säckchen gefunden, nimmt der Priester vorbereitete Kärtchen zur Hand, auf denen die Namen der betreffenden Pflanzen stehen, und stellt diese auf einen Tisch. Die Kinder versuchen nun, die Samenkörner den richtigen Pflanzen zuzuordnen. Es wäre schön, wenn es auch die passenden Bilder dazu gäbe. Wenn alle Säckchen den entsprechenden Kärtchen zugeordnet sind, fragt der Priester die Kinder, wieso wir wissen können, aus welchem Samenkorn welche Pflanze wird. Falls die Antwort nicht von den Kindern kommt, kann er noch darauf hinweisen, dass eben schon in jedem kleinen Korn das drinsteckt, was es zur schönen Pflanze heranwachsen lässt. Die Samensäckchen bleiben auf dem Tisch liegen, und der Priester leitet zum Kyrie über. Kyrie Sich zu den Samenkörnern wendend, spricht der Priester: Jesus, du zeigst uns, wie viel Wunderbares in Kleinem steckt. Herr, erbarme dich unser. Alle: Herr, erbarme dich unser. Jesus, du warnst uns davor, Gutes schon im Keim zu ersticken und es am Wachsen zu hindern. Christus erbarme dich unser.

die das Leben miteinander schön machen? Auf den Plätzen der Kinder liegen aus Papier ausgeschnittene Samenkörner und Bleistifte. Jedes Kind, dem etwas einfällt, schreibt das auf ein Samenkorn. Dieses wird in die Wurzeln eines Baumes geklebt, der auf einem großen Packpapierplakat aufgezeichnet ist. Mögliche Antwort: ein liebes Wort, lächeln, Geschenke, streicheln, jemandem bei der Aufgabe helfen, gemeinsam etwas essen .Die Kinder sollen erzählen können, wenn sie Situationen erlebt haben, in denen aus diesen Kleinigkeiten große Freude entstanden ist. An diesen vielen kleinen Samenkörnern können wir erkennen, dass wir auch schon einiges dazu beitragen, dass das Reich Gottes wachsen kann. Es ist also gar nicht immer nur schwer, so zu sein, wie Gott das will. Wir könnten in Zukunft versuchen, diese Kleinigkeiten ein bisschen absichtlicher zu tun. Dann kann das Leben für uns und für andere noch ein wenig schöner werden. Präfation Lieber Gott, du säst so viel Gutes und Schönes in unserer Welt. Jetzt wollen wir dir dafür danken. Ich lade nun alle ein, zu sagen, wofür sie Gott danken wollen. Immer, wenn drei von uns etwas gesagt haben, sagen wir gemeinsam: „Gott, wir danken dir dafür.“

Alle: Christus, erbarme dich unser. Jesus, durch viele Bilder zeigst du uns, wie das Reich Gottes in vielen kleinen Dingen zu wachsen beginnt. Herr, erbarme dich unser. Alle: Herr, erbarme dich unser. Wir wissen, dass wir manchmal Gutes im Keim ersticken. Oft passiert uns das unabsichtlich. Wir wollen uns bemühen, immer genauer darauf zu achten, dass aus kleinen Samenkörnern das wachsen kann, was gut ist. Bitte, hilf uns dabei. Das bitten wir dich, Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Verkündigung Wenn wir an unser Gespräch zu Beginn des Gottesdienstes denken, dann fällt es uns sicher leichter, zu verstehen, was Jesus uns mit diesen schönen Bildern sagen will. Erinnert ihr euch noch? Wir haben davon gesprochen, wie aus diese kleinen Samenkörner schöne, große Pflanzen wachsen können. Und das Tolle dabei ist, dass in dem kleinen Samenkorn schon alles drinsteckt, damit es zu einer großen Pflanze wachsen kann. Jesus sagt, dass es mit dem Reich Gottes ähnlich ist. Das, was es dazu braucht, damit es wie ein Baum sein kann, indem viele Vögel nisten können, damit sich alle Menschen darin wohlfühlen können, das steckt in uns schon drinnen. Wir müssen es halt wachsen lassen, aber Gott hat den Samen schon gesät. Was glaubt ihr, was steckt schon in uns drinnen, was gibt es denn für Kleinigkeiten,

Publikation: Effata


Nicht zu klein für die Jungschar! Zur Arbeit mit Gruppen von 6- bis 8-Jährigen In den meisten Pfarren beginnt Jungschar erst nach der Erstkommunion, es gibt aber auch einige Pfarren, in denen Gruppen für 6- bis 8-Jährige viel Anklang finden. In vielen Punkten gestaltet sich die Jungschararbeit mit dieser Altersgruppe natürlich nicht wesentlich anders als mit Älteren, ein paar Aspekte gilt es aber sicher zu überlegen, damit sich alle Beteiligten wohl fühlen - die Kinder, die Gruppenleiter/innen und auch die Eltern.

Gruppenbildung Wenn die Kommunionvorbereitung quasi als „JungscharSprungbrett“ fehlt, stellt sich die Frage, wie man Kontakt zu der Zielgruppe herstellen kann – wo und wie man am besten Kinder einladen kann. Geschwisterkinder aus der Pfarre erreicht man relativ einfach über die schon bestehenden Kontakte, „neue“ Kinder erreicht man hingegen gut über eine Zusammenarbeit mit umliegenden Volksschulen, mit dem Hort oder dem Pfarrkindergarten, bei deren Elternabenden man sich zum Beispiel vorstellen kann, oder wo man Infofolder in den entsprechenden Klassen und Gruppen austeilen kann.

Elternarbeit Für jüngere Kinder ist es oft noch nicht so einfach, sich von ihren Eltern für eine Zeit lang zu trennen und alleine in einer Gruppe zu bleiben, bzw. auch umgekehrt – für die Eltern ist es manchmal nicht leicht, ihre Kinder in „fremder Umgebung“ zu lassen. Bei einer ersten Gruppenstunde ist zu überlegen, ob die Eltern die ganze Zeit dabei bleiben dürfen bzw. sollen. Hier ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse vor allem der Kinder zu berücksichtigen. In den weiteren Stunden ist es für den bevorstehenden „Gruppenalltag“ sicher leichter, wenn Eltern nach z.B. Vorstellung der Gruppenleiter/innen und einer kurzen Besichtigung der Räumlichkeiten erst wieder zum Abholen kommen. Der Elternarbeit kommt sicher eine stärkere Rolle zu, denn auch für Eltern muss Jungschar noch nicht unbedingt ein Begriff sein. Ein guter Kontakt zu den Eltern ist also besonders am Anfang wichtig - über Gespräche beim Hinbringen und Abholen, sowie genügend Information (Elternabende, Infozettel etc) - vorrangig ist aber sicher der Draht zu den Kindern und deren Erwartungen und Bedürfnisse!

Spezielle Bedürfnisse? Kinder in dem Alter bringen meist viel Neugier und eine große Begeisterungsfähigkeit mit, haben aber eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne und umso größeren Bewegungsdrang. Für die Gruppenstunde bedeutet das also – noch mehr als für ältere Kinder - Jungschar im wahrsten Sinn des Wortes spielerisch erfahrbar und begreifbar zu machen und das am besten auf eine nicht „schulische“ Weise. Das bedeutet auch eine relativ genaue

und intensive Vorbereitung der Gruppenstunden, anders als für ältere Kinder sind „Leerlaufphasen“ oder „selbstständiges Beschäftigen“ langweilig und können unangenehme Unruhe und sogar Unsicherheit bewirken.

Spielen Gemeinsames Spielen ist daher von großer Bedeutung und sollte Teil jeder Gruppenstunde sein. Besonders wichtig ist dabei, den Spaß absolut in den Vordergrund zu stellen und absehbare unangenehme Situationen zu vermeiden, sprich, z.B. unter keinen Umständen Spiele im Dunkeln zu spielen, die sehr schnell Angstsituationen erzeugen. Auch von Konkurrenzspielen bzw. Spielen mit Ausscheiden ist auf jeden Fall abzuraten! Viel besser eignen sich Spiele, bei denen sich alle Kinder möglichst viel bewegen und möglichst viel am Spielgeschehen teilhaben können, z.B. Laufspiele, Kreisspiele, Tanzspiele, Schwungtuchspiele etc. Spielen ist aber nicht nur zum Austoben sinnvoll, sondern auch als Methode gut einsetzbar. Denn Lesen und Schreiben können in dieser Altersgruppe nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, somit sind sämtliche Plakatmethoden nur sehr beschränkt einsetzbar, dafür aber alle Methoden, die mit Bildmaterial arbeiten. Bei Spielgeschichten, Mitmachgeschichten, Spielen mit Handpuppen und Rollenspielen hingegen können sich Kinder gut


einbringen, je mehr Material, desto mehr Neugierde und Begeisterung wird geweckt - Materialanimation funktioniert bei dieser Altersgruppe sicherlich am besten.

Rituale Wichtig für den Gruppenalltag ist, ein gesundes Maß an Neuem, Spannendem, Regelmäßigem und Gewohntem zu finden. Ein gemeinsames Gruppenstundenanfangs- bzw. –endritual strukturiert die Gruppenstunde und dient den Kindern als Einstiegsund Ausstiegsphase – sei es ein Lied, ein Tanz, eine Geschichte, das Auftreten eines Gruppenmaskottchens, etc. Das Wiederholen von Spielen, bzw. Einbauen von gleichen Spielen in unterschiedlichen Spielgeschichten wird in diesem Alter keinesfalls als langweilig empfunden – zu viel Neues kann mitunter sogar einfach zu viel sein. Neue Spiele zu erklären, funktioniert auf jeden Fall besser, wenn die Gruppenleiter/innen Kinder nicht „überschreien“ müssen, sondern sich z.B. alle kurz dafür hinsetzen, auch die Gruppenleiter/innen – so ist auch einfach geklärt, wann das Spiel anfängt, nämlich erst wenn alle aufgestanden sind.

Unterforderung? Überforderung? 6- bis 8-Jährige sind meist noch sehr unterschiedlich hinsichtlich ihrer motorischen Entwicklung. Es ist gut, sich das bewusst zu machen und darauf zu schauen, dass Kinder sich möglichst wenig über- oder unterfordert fühlen. Prinzipiell gilt hier auf jeden Fall, Konkurrenzsituationen zu vermeiden und den Spaß an der Sache, nicht die Perfektion als Ziel zu haben. Das gilt z.B. beim Basteln - nicht alle Kinder basteln gerne bzw.

können eben unterschiedliche Sachen besser oder schlechter. Es empfiehlt sich also, Dinge zu basteln, die individuell gestaltet werden können und nicht als „einheitlicher“ Prototyp enden sollen, bzw. Dinge zu basteln, die danach auch spielerisch einsetzbar sind, wie Musikinstrumente, Verkleidungen und Spielgeräte – so kann unterschiedliche Bastellust und auch „Bastelfähigkeit“ gut überbrückt werden.

Gruppenleiter/innenrolle? Kinder in diesem Alter werden gewisse Dinge mehr einfordern und brauchen als ältere Kinder - ein besonderes Bedürfnis nach Nähe zum Beispiel, das sich vielleicht dadurch bemerkbar macht, dass Kinder am Schoß sitzen wollen, getröstet werden wollen oder im wahrsten Sinn des Wortes „an einem hängen“. Wichtig ist dabei, sich an den Bedürfnissen der Kinder zu orientieren, aber auch die eigenen Grenzen wahrzunehmen. Das subjektive Empfinden, wie „süß“ ein Kind ist, sollte - wie auch bei älteren Kindern - dabei keine Rolle spielen, auch nicht bei gruppenalltäglichen Situationen, wenn Kleingruppen eingeteilt oder Aufgaben verteilt werden, Gruppenleiter/innen sich helfen lassen oder Konsequenzen setzen! Als Gruppenleiter/in einer Gruppe dieses Alters muss man auch mit nicht ganz alltäglichen Situationen rechnen. Es kann schon vorkommen, dass ein Kind in die Hose macht, unbedingt nach Hause will, beim Spielen stolpert oder einen Weinkrampf bekommt, weil ein Patschen verloren gegangen ist – ein liebevoller Umgang und Ernstnehmen der Probleme ist dabei auf jeden Fall angesagt. Oft hilft es in solchen Situationen, schnell die Neugierde für etwas anderes zu wecken und das Spannende und den Spaß, nicht das „Leid“ in den Vordergrund zu stellen. Vielleicht öfters als bei älteren Gruppen wird man sich auch mit Schließen und Auflösen von „Freundschaften“ konfrontiert sehen, wobei der Ausdruck „Spielgemeinschaft“ wohl besser passt und kaum damit zu vergleichen ist, was man als Gruppenleiter/ in selbst zu Gleichaltrigen pflegt. Gruppen für 6- bis 8-Jährige stellen sicher eine besondere Art der Beziehungsarbeit dar. „Besonders“, weil vielleicht die Gestaltung dieser Beziehung sehr intensiv ist und viel Vorbereitung braucht, „besonders“ aber auch, weil es sehr bereichernd ist. Denn in keinem Alter zeigen die Kinder offener ihre Begeisterung und es ist einfach sehr schön, als Gruppenleiter/in schon so früh zu den Kindern eine Beziehung aufbauen zu können und sie heranwachsen zu sehen.

Tipps: Spiele und Methoden für jüngere Kinder findest du z.B. in den Behelfen „Es denkt die Hand“ oder in der Spielemappe, erhältlich im JS-Büro.

Babsi Maly, Lisi StraSSmayr (verh. Weihs)


Schauen wir, was Lärm macht! Eine Gruppenstunde zum Thema Lärm für 6- bis 8-Jährige Hintergrund

Material

Fast fortwährend ist der Mensch von Geräuschen und Lärm umgeben. Das schränkt oft sein Wohlbefinden ein, macht ihn amnchmal sogar krank. Auf alle Fälle stellen Geräusche und Lärm einen wesentlichen Faktor in unserer Umwelt dar. Für Kinder bietet dieser Bereich nicht so sehr negative Aspekte wie für die Erwachsenen. Kinder sind vorerst fasziniert von der Tatsache, was alles überhaupt Lärm machen und wie verschieden das klingen kann.

>> pro Kind ein Packpapier-Ohr und eine Sicherheitsnadel >> kleine Kärtchen mit Bildern der unterschiedlichsten Dinge drauf, die Lärm machen können (zB Auto, Zug, Türe, WC, Kinder, ...) >> 2 Handys, um Tonaufnahmen zu machen (ev. bei einer großen Gruppe auch mehr) >> pro Gruppe ein Plakat mit horchendem Menschen und mit jemandem, der/die sich die Ohren zuhält

Aufbau In einem Einstiegsspiel verschaffen wir, die Lärmforscher, uns einen Überblick, was Lärm erzeugt und was nicht. Nachdem wir uns bestimmte Lärmqualitäten ausgesucht haben, schwärmen wir in zwei Gruppen aus, um sie aufzunehmen. Zurückgekehrt horchen wir uns die Ergebnisse an, erkennen die Lärmquellen und beurteilen, ob es sich da um „angenehmen“ oder sehr störenden Lärm handelt.


Die Lärmforscher Du verteilst die Ohren und Sicherheitsnadeln an die Kinder und erklärst: Die Ohren an unserer Brust zeigen, daß wir Lärmforscher sind. Immer mehr Leute beklagen sich, daß so viel Lärm in ihrer Umgebung ist. Wir Lärmforscher sollen nun dem Problem auf den Grund gehen. Wir sollen herausfinden, was alles Lärm macht ...

Alles, was lärmen kann... Du lädst die Kinder ein, im Kreis Platz zu nehmen. Die meisten werden das Spiel kennen („alles was Flügel hat, fliegt“). Bei uns heißt es „alles, was lärmen kann, lärmt“. Dabei werden die Hände bei lärmenden Dingen an die Ohren gehalten. Wenn ein Fehler gemacht wird, setzt immer der/die linke Nachbar/in mit der Aufzählung fort.

Lärm-Expedition Du legst die Kärtchen am Tisch auf. Nun überlegen wir gemeinsam, welche Lärmquellen es bei uns in der Nähe gibt und welche nicht. (z.B.: kein Zuglärm ohne Bahnstrecke, ... ). Wir sortieren die Kärtchen aus, die es bei uns nicht gibt. Nun gibt es auch die Möglichkeit, noch Lärm-Quellen, die den Kindern einfallen, auf weitere Kärtchen zu zeichnen. Nun werden Kleingruppen gebildet und jede Kleingruppe kann sich (je nach Zeit-Budget) einige Lärm-Quellen in den Pfarr-Räumlichkeiten oder in der Gegend

um die Pfarre aussuchen. Dann bekommt noch jede Gruppe ein Handy, um Aufnahmen zu machen und wir vereinbaren eine Zeit zur Rückkehr und schwärmen aus, um Lärm aufzunehmen. Dabei wird jede Gruppe von einem/r Gruppenleiter/in begleitet.

Lärm-Auswertung Zurückgekehrt, tauschen die Gruppen ihre Aufnahmen und Kärtchen aus. Die Gruppen ziehen sich nun mit einem Arbeitsplakat zurück. Sie legen die Kartchen auf, dann schalten sie den Recorder ein und horchen sich den ersten Lärm an. Sie versuchen ihn zu erkennen und überlegen, ob er erträglich ist oder einer, der die Menschen sehr stört. Das jeweilige Kärtchen kleben sie zur entsprechenden Person am Plakat.

Lärm-Bericht Schließlich zeigen die Gruppen ihre Plakate kurz vor und sagen, welchen Lärm sie als sehr störend herausgefunden haben. Zum Ausklang plaudern wir über unsere Erlebnisse beim Aufnehmen, betrachten die Plakate genauer und horchen uns unsere Aufnahmen noch einmal gemeinsam an. aus: Es denkt die Hand. Gruppenstunden für Kinder der ersten Schulstufe. ein Behelf der Katholischen Jungschar Österreichs.

aus dem Behelf Es denkt die Hand überarbeitet von Nani Gottschamel


Klein, aber oho! Eine Seite voller Ideen und Tipps für Gruppen mit weniger als 7 Kindern

Programms und Versuchen, mehr Kinder zu gewinnen, deine Gruppe klein bleibt, dann solltest du das nicht länger als Mangel, sondern als Chance sehen!

Die kleine Zahl als große Chance Eine kleine Gruppe bringt viele Vorteile mit sich, um die dich wohl viele Gruppenleiter/innen von großen Gruppen beneiden würden: Du kannst dich einzelnen Kindern viel intensiver widmen und, auch was die Wünsche der Kinder nach der Gestaltung des Programms betrifft, auf jede/n einzelne/n besser eingehen. Jedes einzelne Gruppenmitglied kann sich viel einfacher in die Gruppe einbringen und Mitbestimmung ist wesentlich einfacher zu realisieren. Durch den intensiveren Kontakt mit den einzelnen Kindern kann sich viel schneller und einfacher eine Vertrauens- und auch Gesprächsbasis mit den Kindern entwickeln. Außerdem ist vieles spontaner und wesentlich unaufwändiger umsetzbar, zum Beispiel Rausgehaktionen.

"Fehler", die leicht zu vermeiden sind... Fehler Nr. 1: Ganz wichtig ist, dass du auch für deine kleine Gruppe Programm vorbereitest und anbietest, auch wenn einmal nur ganz wenige da sind. Würdest du nach dem Motto "Für so wenige zahlt sich gar kein Aufwand aus!" das geplante Programm fallen lassen und einfach Zeit "totschlagen", so werden die Kinder sich irgendwann fragen, ob sie es vielleicht nicht wert sind, dass du etwas für sie vorbereitest. Auch werden die Gruppenstunden leicht langweilig, wenn es keine Abwechslung gibt und du immer wieder vorbereitetes Programm "abbläst", in der Hoffnung, in der nächsten Woche würden mehr Kinder kommen. Wenn du Gruppenstunden planst, und du weißt, dass es vorkommen kann, dass nur ganz wenige, vielleicht auch einmal überhaupt nur ein Kind kommt, so solltest du von vornherein so vorbereiten, dass das Programm trotzdem durchführbar ist, oder aber eine gleich attraktive Alternative parat haben. Auch für wenige lohnt sich der Aufwand, denn auch für wenige ist es wichtig, über das Programm Kontakte zu schließen oder zu intensivieren und Interessantes zu erfahren.

Wir sind "nur" eine ganz kleine Gruppe... Oft fragen sich Gruppenleiter/innen von kleinen Gruppen, was sie falsch gemacht haben. "Wir können gar kein richtiges Programm machen!", so hört man immer wieder klagen, viele fühlen sich benachteiligt im Vergleich mit jenen, die riesige Gruppen leiten. Auch die Frage, ob eine Handvoll Kinder überhaupt schon eine Gruppe ist, wird oft gestellt. Natürlich ist es nie falsch zu überlegen, was man tun könnte, um mehr Kinder zu gewinnen - aber wenn trotz spannenden und vielfältigen

Fehler Nr. 2: "Na geh´, heute sind wir schon wieder nur so wenig!". Vermeide es, vor den Kindern so oder ähnlich zu lamentieren, dass ihr nicht mehr Kinder in der Gruppe habt. Das Jammern kann sehr ansteckend sein und beeinflusst das Klima in der Gruppe negativ; es gibt den Gruppenmitgliedern auch das Gefühl, deinen Ansprüchen nicht zu genügen. Sie wünschen sich nämlich, von dir zu hören, dass du dich darüber freust, dass sie gekommen sind.


Klein, spontan und flexibel - vieles geht einfach leichter Mit deiner kleinen Gruppe kannst du viel eher ganz spontane Aktivitäten setzen, als das anderen möglich ist - machst du von dieser Möglichkeit auch Gebrauch? So könnt ihr zum Beispiel, wenn ein Kind es vorschlägt, ganz kurzfristig beschließen, auf die Baustelle zu gehen, die die Kinder am Weg in die Gruppenstunde gesehen haben, um zuzuschauen, wie gerade ein Haus eingerissen wird. Es hat gerade geschneit und ein Kind hat eine Rodel dabei? Ihr könnt ganz kurzfristig in den nahen Park Rodeln gehen! Kleine "Rausgehaktionen" sind viel einfacher und ganz spontan umzusetzen: Es sind auch viel weniger Kinder zu beaufsichtigen, wodurch z.B. das Herumkommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich einfacher ist. Vielleicht lädtst du die Kinder auch einmal zu dir nach Hause ein, um gemeinsam eine Pizza zu backen oder ihren Lieblingsfilm anzusehen? Mit einer kleinen Gruppe ist das ohne große Umstände realisierbar. Auch "einfach plaudern" ist mit einer kleinen Gruppe, besonders mit Älteren, die schon Lust am Diskutieren haben, sicher viel eher machbar als bei großen Gruppen. Viel einfacher ist es auch, Geburtstage von Gruppenmitgliedern entsprechend zu würdigen. Wenn ihr etwa nur 4 Kinder in der Gruppe habt, so kann man für jedes Kind eine eigene Geburtstagsstunde persönlich gestalten, ohne dass es mit der Zeit langweilig wird. Noch ein Tipp: Vieles geht mit wenigen Kindern natürlich auch schneller, d.h. plane entweder etwas mehr Programm für die Gruppenstunden ein, oder rechne damit, dass z.B. Gruppenstunden, die andere durchgeführt haben, oder Ideen aus dem kumquat kürzer als eine Stunde dauern werden & dann eben noch Zeit zum Plaudern bleibt oder dazu, noch etwas anderes zu spielen!

Was ist alles (nicht) möglich? Themen Gruppenstunden, in denen es um Themen geht, sind mit wenigen Kindern meist genauso gut, wenn nicht sogar besser durchführbar, weil die Kinder sich persönlich mehr einbringen können und mehr zu Wort kommen können. Im kumquat sind viele Modelle ohne Änderungen auch für kleine Gruppen geeignet! Spielideen In der Spielemappe und online unter spiele.wien.jungschar.at findest du zahlreiche Spielideen auch für kleine Gruppen. Die meisten Spiele sind auch bei geringer Gruppengröße ohne Weiteres realisierbar, schwierig wird es nur bei den Fangspielen. Aus diesem Grund haben wir im Folgenden ein paar geeignete Fangspiele für dich zusammengestellt. Bei diesen Spielen ist es mit wenigen Kindern in der Regel besonders wichtig, ein kleines Spielfeld abzugrenzen.

Fangspiele ab 2 Kindern + 1 Gruppenleiter/in: >> Hund und Floh >> Farbenrufen Fangspiele ab 3 Kindern + 1 Gruppenleiter/in: >> Dreiecksfangerl >> Steinchenfänger/in Natürlich kann man auch andere Spiele für eine kleine Gruppe abwandeln oder selbst neue Fangspiele erfinden: >> A-Z-Fangen: In dieser Variante von Versteinern können sich die Mitspielnden vor dem Versteinert-Werden schützen, indem sie eine Hand ihn die Höhe strecken und ein bestimmtes Wort sagen: Dazu macht ihr euch zu Beginn des Spieles aus, was das "Thema" ist, z.B. Tiere, Namen, Orte, Früchte... Wenn ihr euch z.B. für Tiere entschieden habt, kann sich das erste Kind durch einen Tiernamen, der mit A beginnt, schützen, das zweite durch einen Namen mit B usw. Schwierige Buchstaben wie C, Y, Qu oder X, für die euch kein Name einfällt, könnt ihr weglassen. In einer weiteren Variante wird wiederum vom ersten Kind ein Tiername, der mit A beginnt, genannt, z.B. AFFE. Das nächste Kind wird durch einen Tiernamen geschützt, der mit dem Endbuchstaben des letzten, also in diesem Fall "E", beginnt. >> Autofangen: Der Raum ist durch Kreidestriche oder eine andere Markierung in 4 Teile geteilt, in jedem Teil bewegen sich die Mitspielenden (auch der/die Fänger/in), die allesamt Autos darstellen, anders: In einem Viertel muss man rückwärts fahren, im nächsten gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Schritttempo. Im nächsten Viertel liegen Dinge (Tücher) auf der Fahrbahn und man kann nur in Schlangenlinien fahren, im vierten Feld steht ein Stopp-Schild. Ein Kind ist Fänger/in und versucht, die anderen Autos zu erwischen. Dabei können alle Autos beliebig zwischen den 4 Teilen des Raumes herumfahren, sie müssen nur jeweils ihre Fahrweise anpassen. Wird ein/e Mitspieler/in erwischt, ist er/sie neue/r Fänger/in. >> Farben-Fangen: Alle Mitspielenden können den Namen einer Farbe wählen, diese ist von nun an ihre persönliche Farbe. Ein Kind ist Fängerin und versucht, die anderen zu erwischen. Jede/r Mitspielende kann jederzeit den Namen einer Farbe rufen, wodurch der/die, der/die diese Farbe gewählt hat, sofort neue/r Fänger/in ist. Erwischt der/die Fänger/in eine/n Mitspielende/n, so wird diese/r zum/zur neuen Fänger/in. Wenn ihr trotzdem einmal eine größere Aktion unternehmen wollt, tut euch doch für diese mit einer anderen Gruppe zusammen - etwa für ein Geländespiel oder ein Faschingsfest!

Martin Lacroix, Andrea Jakoubi überarbeitet von Nani Gottschamel


fen, die weitergeführt und gepflegt werden können... Und das bedeutet einen großen Aufwand und ist sowohl für dich als auch für deine Kinder eine Herausforderung.

Miteinander füreinander Soziales Engagement mit der Kindergruppe Sich füreinander einsetzen und sozial zu engagieren ist ein urchristlicher Ansatz und ein Bedürfnis, das alle Menschen haben. Oft wird übersehen, dass auch Kinder dieses Bedürfnis haben. Doch niemand ist zu klein für soziales Engagement. Und keine Aktion, keine Handlung ist zu klein, wenn sie ein Stück weit die Welt verbessert.

Sich sozial engagieren ... In unserem täglichen Leben begegnen uns immer wieder - persönlich oder durch die Medien - Menschen, denen es unter bestimmten Gesichtspunkten betrachtet weniger gut geht als uns. Die Obdachlose auf der Mariahilferstraße, der Flüchtling in der UBahn oder Menschen ein Stück weiter weg - beispielsweise Kleinbäuerinnen in Tansania, die von Landraub betroffen sind oder Kinder in Südamerika, die auf Plantagen arbeiten und um gerechte Löhne und würdevolle Arbeitsbedingungen kämpfen. Sich dafür einzusetzen, dass Leute in solchen schwierigen Situationen Unterstützung bekommen, kann man auch als „soziales Engagement“ bezeichnen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich für andere einzusetzen, z.B.: >> ehrenamtliche Mitarbeit bei Organisationen wie der Dreikönigsaktion, Amnesty International oder Asyl in Not >> Sammeln von Spenden bzw. selbst spenden >> Sammeln von Gegenständen, die von Organisationen benötigt werden (z.B. von der Caritas oder der Gruft - Um wirklich helfen zu können, sollte man vorher unbedingt anrufen und genau fragen, was gebraucht wird!)

Soziales Engagement mit Kindern Wenn dir soziales Engagement ein echtes Anliegen ist und du dies an deine JS-Kinder weitergeben möchtest, wäre das durchaus einen Versuch wert. Vielleicht kannst du die Kinder dafür begeistern und sie können ganz wertvolle Erfahrungen machen. Denn wer schon ab und zu bei einem sozialen Projekt mitgearbeitet hat, weiß, dass da meistens auch viel „zurückkommt“ und soziales Engagement kein „Opfer“ ist. Du sollst dich aber auch nicht zu sozialem Engagement genötigt fühlen! Man kann wunderbare Jungschar-Jahre gestalten ohne ein konkretes Projekt zu unterstützen und den Kindern auch so christliche Werte wie z.B. die Unterstützung der Schwächeren in der Gesellschaft mitgeben. Manche dieser Dinge kannst du auch mit deiner Kindergruppe machen. Generell ist es aber wichtig, gut zu überlegen, welches Engagement sinnvoll ist. Wann immer es um Kontakt mit „bedürftigen“ Menschen geht, ist ein Qualitätsmerkmal die Kontinuität und das „Wie“. Anders ausgedrückt: Es bringt nichts, mit den Kindern einmal ins Altersheim zu gehen und dort ein Lied zu singen oder einmal eine Gruppe von Kindern mit Behinderungen zu besuchen. Das hätte dann eher den Charakter von einem Museumsbesuch: „Das hätten wir also auch gesehen.“ Viel eher müsste es dabei darum gehen, gemeinsam etwas zu tun (zu spielen,…), Kontakte und Freundschaften zu knüpLisi Paulovics (verh. David) überarbeitet von Veronika Schippani

Es wäre schon eine tolle Sache, wenn du eine einmalige Aktion startest, die z.B. dem Sammeln von Spenden dient. In der Gruppe könntet ihr aus einer Liste von Organisationen und Projekten aussuchen, wen ihr gerne unterstützen möchtet. Dann überlegt ihr euch, wie: Ihr könntet z.B. ein kleines Theaterstück aufführen, bei dem die Spenden der Zuschauer/innen weitergeleitet werden. Oder ihr könnt bei Pfarrveranstaltungen ein Buffet betreuen, oder ihr stellt Basteleien für den Weihnachtsoder Ostermarkt her. Wichtig ist, dass die Kinder selbst mitentscheiden können, was sie machen wollen & ihnen das Spaß macht! Was bei einer solchen Geldsammelaktion nicht fehlen darf, ist, dass die Kinder darüber Bescheid wissen, wohin das Geld fließt. Denn wenn sie sehen, dass ihr Einsatz die Situation von anderen Menschen wirklich verbessern kann, bewegt das etwas in ihren Köpfen. Die Sternsingaktion der Katholischen Jungschar ist da sicherlich eine gute Möglichkeit: Es gibt vor jeder Aktion ein umfassendes Info- und Materialheft, in dem du auch Gruppenstunden und Bausteine findest, wie du dich mit deiner Gruppe mit den unterstützten Projekten auseinandersetzen kannst. Und es gibt die Garantie, dass mindestens 90% der Spenden direkt in die Projekte und in Bildungsarbeit fließen. Abseits von konkretem sozialem Engagement finde ich es essentiell, dass wir alle ein soziales Bewusstsein entwickeln. Dass wir die Ungerechtigkeiten der Welt eben nicht als gegeben und unveränderbar hinnehmen. Was sich darin äußern kann, dass in unseren Kindergruppen auch Platz ist für Kinder im Rollstuhl und auch darin, dass Kinder, deren Eltern finanzielle Schwierigkeiten haben, gratis auf Sommerlager mitfahren können. Und auch darin, dass wir Leuten widersprechen, die herausposaunen, dass jede/r seines/ihres Glückes Schmied sei und jede/r nur auf sich selbst schauen soll.


Darf's ein bisschen mehr sein? Eine Idee für alle, die selbst kein Sommerlager stemmen können oder mal etwas Größeres probieren wollen! Das Kaleidio, die Kindergroßveranstaltung der Katholischen Jungschar Österreichs, soll neue Wege beschreiten und Jungschar- und Mini-Gruppen ein besonderes Erlebnis bieten. Neben der bereits bestehenden Jungscharlagerkultur soll es in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit bieten, mit anderen Kindern aus ganz Österreich spielerisch in Kontakt zu kommen, gemeinsam zu feiern und eine tolle Zeit zu verbringen.

Kaleidio für Pfarren ohne Kindergruppe - Die Chance auf einen Start Um in einer Pfarre eine Kindergruppe zu starten, braucht es einiges: den Willen der Gemeinde, ein Budget, Räumlichkeiten und natürlich auch eine Menge Motivation. Es braucht Begeisterung jener, die die Kindergruppe leiten, aber natürlich auch der Kinder. Für beides kann eine Großveranstaltung viel bringen. Gruppenleiter/innen haben die Chance, nicht sofort ins kalte Wasser springen zu müssen, sondern viele gute Inputs für die Arbeit mit Kindern selbst erleben und ausprobieren zu können, ohne gleich das Rad komplett neu erfinden zu müssen. Sie lernen Menschen kennen, die in verschiedensten Pfarren auf ihre Art und Weise Jungschar leben und können sich so das Beste daraus mitnehmen. Dabei treffen sie auf ganz viele motivierte Leiter/innen - so etwas strahlt ab. Für die Kindergruppe ist ein gemeinsames Abenteuer, wie das Kaleidio, natürlich eine Erfahrung, die zusammenschweißt. Gerade am Jungscharlager wird aus einem zusammengewürfelten Haufen eine echte Gruppe, die Miteinander lebt und Freuden sowie schwere Zeiten teilt. Sie treffen auf andere Kinder, die

vielleicht schon länger ministrieren oder bei der Jungschar sind, und lernen Kinder aus anderen Bundesländern auf Augenhöhe kennen. Wer einmal die Motivation, die ein Kinderlager auslöst, kennen gelernt hat, weiß, dass sich das bis weit über den Sommer hält. Es gibt gemeinsame Geschichten, auf die zurückgegriffen werden kann, begeistert nachhaltig und wird die Kinder dazu bewegen, ein Teil eurer Gruppe sein zu wollen.

Kaleidio für Pfarren mit eigenem Lager - Das Olympia der Jungschar Jede Pfarre, die ein eigenes Kinderlager hat, ist stolz darauf, ganz ohne Frage. Es gibt Besonderheiten, Traditionen, klare Abläufe, jeder und jede kennt sicht aus. Für uns ist klar, dass wir das so nicht ersetzen können, aber wir können dafür etwas anderes bieten. Sicher läuft das Kaleidio anders ab und auch die Rolle der Gruppenleiter/innen ändert sich, aber es ist ein Blick über den Tellerrand, der sich auf jeden Fall lohnt. Das Gefühl, mit über 1000 Kindern zusammen zu kommen, gemeinsam zu feiern, sich auszutauschen und sich kennen zu lernen, ist ein großartiges. Zu spüren, wie groß die Jungschar eigentlich ist, und zu erleben, wie verschieden und auch gleich Gruppen aus ganz Österreich sind, ist ein Erlebnis, das viele Gruppen, die einmal bei so einem Großereignis dabei waren, nicht missen wollen. Das Kaleidio ist einfach unser Olympia und fühlt sich vor Ort auch so an, wie man sich sportliche Großveranstaltungen vorstellt: ein Miteinander, das mitreißt, bewegt und motiviert!


Kiriku, ein Held bist du! Eine Gruppenstunde zu einem kleinen afrikanischen Märchenhelden für 8- bis 11-Jährige Hintergrund Der Film Kiriku zeigt ein afrikanisches Märchen: Der kleine Kiriku gebärt sich selbst und vollbringt bald große Heldentaten. Die böse Zauberin Karaba hat die Quelle des Dorfes zum Versiegen gebracht und alle Männer weggezaubert. Kiriku kann die Quelle wieder beleben und heilt schließlich die Zauberin von ihrem Leid, das sie so böse macht. Am Ende kommen auch alle Männer wieder ins Dorf zurück. Dieses Märchen zeigt freilich ebensowenig den Alltag von Afrikaner/innen, wie Märchen aus unseren Breitengraden unseren Alltag wiedergeben. Dennoch erzählen Märchen etwas von Grundfragen: von Ängsten und Hoffnungen der Menschen. Beim Märchen „Kiriku“ geht es darum, was ein kleiner Mensch tun darf und was ihm zugetraut wird. Diese Frage ist österreichischen Kindern ebenso vertraut, wie eine Reihe anderer Fragen, die mit den hier vorgeschlagenen Methoden berührt werden.

Material >> der Film Kiriku und die Zauberin (im Jungscharbüro auszuborgen) >> leere Kärtchen >> Stifte >> Schnur >> Menschenbilder aus Illustrierten >> halb leeres (halb volles?) Glas Wasser

Aufbau Nach einer Begrüßung und einleitenden Überlegungen dazu, wie „wahr“ Märchen sind, schaut ihr euch als Gruppe den Film an. Anschließend, oder, falls die Zeit knapp ist, eventuell in der darauf folgenden Gruppenstunde, greift ihr einige der Dialoge aus dem Film auf und macht euch Gedanken über Fragen des Lebens. Zu jedem Baustein wird erst das Zitat vorgelesen und überlegt, an welcher Stelle im Film es vorgekommen ist, dann gibt es eine Aktivität.

Begrüßung Du begrüßt die Kinder und erklärst: Vielleicht waren einige der Kinder im Jänner als Sternsinger/innen unterwegs. Dabei wurde Geld gesammelt, mit dem wir Menschen helfen, z.B. Menschen in Afrika, die sich für Frieden einsetzen. Passend dazu schaut ihr euch heute einen Märchenfilm an, denn Afrika ist ja berühmt für viele Märchen und Erzählungen! Damit den Kindern aber bewusst wird, dass es sich bei dem Film um ein Märchen und nicht um die Wirklichkeit handelt, überlegt ihr, welche Märchen ihr sonst so kennt (egal aus welchem Erdteil). Du kannst deiner Gruppe den Hinweis geben, an Märchen zu denken, wo kleine Leute große Rollen spielen (Hänsel & Gretel, der gestiefelte Kater, Sieben-Meilen Stiefel,...). In welchen Märchen/Geschichten kommen Zauberer und Zauberinnen vor (Dornröschen, Schlümpfe,...)? So, aber jetzt schauen wir uns ein afrikanisches Märchen an!

Der Film Kiriku Der Film dauert etwa 70 Minuten. Normalerweise wird also alleine das Anschauen des Films die Gruppenstunde füllen. Falls diese aber normalerweise nur 60 Minuten hat, musst du den Film entweder in zwei Teile teilen - dies hätte den Vorteil, beim zweiten Mal gleich mit dem weiteren Programm anschließen zu können. Oder aber du vereinbarst mit der Gruppe eine Woche vorher, ausnahmsweise einmal eine längere Gruppenstunde zu machen.

Echt? oder Märchen? Du legst eine Schnur durch den Raum. An das eine Ende legst du einen Zettel „echt“, ans andere Ende „Märchen“. Nun sammelt ihr Dinge, Szenen, Situationen, etc., die im Film vorgekommen sind. Du schreibst sie auf Kärtchen und ihr überlegt gemeinsam, ob diese Dinge eher echt sind, also auch in Afrika so vorkommen können, oder aus dem Reich der Märchen stammen, also auch in Afrika kaum oder sicher nicht so passieren. Echt wäre zum Beispiel, dass die Leute gerne tanzen und singen, aus dem Märchen kommt, dass die Zauberin Männer verwandeln kann. Manches wird aber dazwischen liegen, weil es für manche Menschen stimmt, für andere aber nicht. Das ist zum Beispiel mit den Lehmhütten so: Nur wenige Menschen in Afrika leben in solchen Hütten mit Strohdach, die meisten leben in Häusern aus Ziegeln oder Beton mit einem Dach aus Wellblech. Bei einigen Dingen wird es wahrscheinlich auch für dich schwierig sein zu wissen, wo sie hingehören. Dann sag das einfach den Kindern, schließlich kann ja niemand alles wissen. Vielleicht kannst du diesen Fragen bis zur folgenden Woche dem nachgehen und den Kindern dann mehr Informationen mitbringen.


Du bist noch zu klein! „Kiriku: Weißt du, warum Karaba so böse ist? Alter Mann: Aber sicher, ich weiß doch alles! - Hmm, weil sie eine Zauberin ist! Aber du bist zu klein, um so etwas zu verstehen.“ „Du bist zu klein!“ - Das sagen Erwachsene manchmal, wenn sie genervt sind und nicht mehr reden wollen. Wie kann ich als Kind darauf reagieren? Ihr überlegt in Kleingruppen Situationen, wo dieser Satz zu Kindern gesagt wird. Anschließend wird die Situation den anderen vorgespielt, bis zu dem Moment, wo dieser Satz „Du bist zu klein dafür!“ gesagt wird. Nun steigen andere Kinder in die Szene ein und spielen sie weiter: Wie kann ich als Kind darauf reagieren? Dabei sollen mehrere Lösungsversuche ausprobiert werden. Wichtig ist es, dass allen klar wird, dass dieser Satz nicht immer berechtigt ist. Manchmal wird er ja ausgesprochen, wenn Erwachsene draufkommen, dass sie nicht mehr weiterwissen und sie nicht akzeptieren können, wenn andere (auch Kinder) mehr wissen. Oft liegt es auch daran, dass Kinder einfach auch Dinge hinterfragen wollen und die Welt nicht so akzeptieren wollen, wie sie ist. Deshalb ist es auch gut, in der Jungschargruppe zu überlegen, wie man reagieren kann.

Schenken „Kiriku: Danke! Mmmh. Das schmeckt! Danke! Danke! Ah. Eine Spinne! Danke. Oh, so eine schöne Blume! Danke!“ In afrikanischen Märchen ist die Spinne oft ein sehr weises und geschätztes Tier, ganz im Gegensatz dazu, wie wir oft Spinnen begegnen. Aber es gibt auch bei uns ein Märchen, wo eine Spinne einen Burschen rettet, der verfolgt wird, indem sie ein Netz über den Höhleneingang spinnt. Seine Verfolger laufen weiter, weil sie annehmen, dass schon lange niemand mehr die Höhle betreten hat. Kiriku bekommt im Film eine Spinne geschenkt. Er staunt über die Schönheit der Geschenke, die eigentlich nicht teuer sind. Welche Geschenke nehmen wir gerne an? Was schenken wir gerne? Dazu hast du eine Reihe von Bildern von verschiedenen Menschen mitgebracht. Solche Bilder nimmst du am besten aus Illustrierten. Dazu könnten z.B. ein Foto-Modell, ein alter Mann, eine junge Frau, Kinder, Sportler/innen etc. gehören. Es sollten aber eher unbekannte Leute sein. Zu jedem Bild legst du eine Geschenkpackerl (auf Papier gezeichnet) und nun überlegt ihr, was man diesen Leuten schenken könnte, worüber die sich freuen würden. Anschließend überlegt sich jedes Kind, ob darunter auch Geschenke für es

selbst dabei wären. Und worüber habt ihr euch gefreut? Du hast dazu ein verpacktes Geschenkpaket mitgebracht und beginnst von einem Geschenk zu erzählen, über das du dich gefreut hast. Das muss nicht das non-plus-ultra-Geschenk gewesen sein, sondern eines, das Freude gemacht hat. Du reichst dann das Paket einem Kind weiter, das nun von einem Geschenk erzählt. Wenn alle etwas erzählt haben, dann macht ihr das Geschenk auf - du könntest nämlich vorher ein Geschenk deinerseits an die Gruppe hineingetan haben, z.B. eine Schokolade.

klein sein hat Vor- und Nachteile/ „Kiriku: Großvater! Ich bin klein und ich wär so gern groß! Alter weiser Mann: Und wenn du groß bist, wärst du gern wieder klein! Jetzt bist du klein, du kannst eindringen, wo sonst niemand eindringen kann! Freue dich darüber. Und wenn du groß bist, vergiss nicht dich darüber zu freuen, dass du groß bist.“ Du stellst ein halb leeres (oder halbvolles?) Wasserglas hin und fragst die Kinder, ob dieses Glas nun halbvoll oder halbleer ist. Nach einigem Philosophieren wird sich wahrscheinlich herausstellen, dass viele Dinge zwei Seiten haben, je nach Betrachtungsweise. So ist es auch mit dem Kleinsein - was aber nicht bedeutet, dass man immer die Vorteile so gut wie die Nachteile gleichermaßen oft erleben kann. Oft ist es mühsam (noch) klein zu sein, aber es hat auch Vorteile. Die Kinder überlegen nun für sich Situationen, wo es praktisch und wo es mühsam ist, klein zu sein. Alleine oder zu zweit stellen sie das pantomimisch dar. Die anderen versuchen es zu erraten.

Gerald Faschingeder und Christoph Watz Überarbeitet von Nani Gottschamel


Lerneinsatz Na trilha a favor da vida, auf den Spuren des Lebens – unser Motto beim Lerneinsatz 2017 in Brasilien So starteten wir nun am 28. Juli – vollgepackt mit kleinen und großen Erwartungen in unseren Lerneinsatz nach Brasilien. Wie würde es sein in dem Land, von dem ich, bis auf Karnevalsbilder und Sambaklänge, vor den Vorbereitungsseminaren der DKA nicht viel wusste? Wir, das waren Doris, Peter, Sandra, Sonja, Wenzel und ich, begleitet von Olivia, unserer aus Brasilien stammenden und in Österreich lebenden „Kulturübersetzerin“ J. In diesen vier Wochen lernten wir Land und Leute kennen, kamen bei unterschiedlichen Gastfamilien unter, besuchten Organisationen und Bewegungen, trafen uns mit Jugendlichen und Erwachsenen vor Ort und aßen, lachten, sangen und tanzten (nach unseren Möglichkeiten) sehr viel.

Schönes Land – schöne Menschen Beeindruckt hat mich in diesen Wochen viel. Brasilien ist ein schönes Land mit unterschiedlichen Facetten – mal warm und trocken, mal etwas, nennen wir es, frischer (ein Pulli reichte meistens aus) und regnerisch (so hat uns Rio de Janeiro empfangen), mal staubig und karg, mal grün und üppig. Noch schöner sind die Menschen, die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Offenherzig und fröhlich, immer bereit zu erzählen, zu lachen, zu tanzen und zu singen.

Großes Land – große Unterschiede Brasilien ist aber auch ein großes Land – mit 8.516.000 km² (zum Vergleich, Österreich hat 83.879 km², würde also über 100mal in die Fläche Brasiliens hineinpassen). Und dementsprechend groß sind die Unterschiede. Nicht nur in Landschaft und Gepflogenheiten, sondern auch in sozialer Hinsicht. Noch nirgends wurde ich mir so bewusst, was es heißt,

ganz arm und ganz reich zu sein. Denn beides existiert in Brasilien in unmittelbarer Nähe.

Zu Gast bei „Landlosen“ Alle Projekte, die wir besuchten, haben bei mir Spuren hinterlassen und wurden unserem Hauptreisethema „Solidarische Ökonomie“ mehr als gerecht. Es war beeindruckend, was Menschen erreichen können, wenn sie sich zusammentun und zusammenarbeiten. Und wie auch kleine Projekte zu großen Verbesserungen (für Umwelt und Menschen) führen können. Es hat sich für mich aber auch herausgestellt, dass es immer auch am großen Engagement der Menschen und der Solidarität untereinander liegt. Einen besonderen Stellenwert werden für mich immer die Menschen im Acampamento São Domingos einnehmen. Wir durften uns in der zweiten Woche unseres Aufenthaltes ein sogenanntes Camp einer Gruppe von Menschen ansehen, welche mit Unterstützung der CDP, der Commisão Pastoral da Terra, versucht, Zugang zu Land zu bekommen. In Brasilien gehören 50 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen nur 1 % der Bäuerinnen und Bauern. Es gibt somit fast nur Großgrundbesitzer/innen. Oftmals wird dieses Land nur teilweise genutzt. Der Rest des Landes liegt brach und könnte durch eine Umverteilung Kleinbäuerinnen und -bauern unterstützen. Dies wird schon seit den 1950er Jahren von der brasilianischen Regierung durch die Reforma agraria versucht, die eine Umverteilung des Landes durch Änderung gesetzlicher Regelungen erreichen möchte. Doch bisher sind alle Versuche, dies tatsächlich zu ändern gescheitert, denn die Großgrundbesitzer/innen wollen sich nicht so einfach enteignen lassen. Die CPD versucht mit Verhandlungen solches Land auf legalem Weg zu erlangen, um Menschen Zugang zu Grundstücken zu ermöglichen. Dies gelingt meist durch friedliche Landbesetzungen in Camps, die je nach rechtlichem Status als Acampamento (Landbesetzung ohne rechtliche Anerkennung) oder Asentamento (schon teilweise rechtlich legitimiert) bezeichnet werden. Im Bundesstaat Goias (ca. viermal so groß wie Österreich) haben die Landbesetzer/ innen auf diese Weise bereits für 26 Camps einen legalen Status durchsetzen können. 43 besetzte Ländereien werden von der Regierung weiterhin als illegal betrachtet.


Im Acampamento São Domingos warten derzeit 46 Familien darauf, dass sie ihre Landparzellen beziehen können. Ihr 140.000 ha großes Landstück wurde schon teilweise rechtlich anerkannt (gepachtet), vermessen und aufgeteilt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches warteten die Bewohner/innen auf die Auslosung ihrer Parzellen um endlich zum Asentamento zu werden und mit dem Hausbau beginnen zu können. Wir wurden von den Bewohner/innen sehr herzlich willkommen geheißen und durch ihr Camp geführt. Sie zeigten uns ihre einfache aber effektive Lebensweise. Die Familien lebten in selbst gebauten, ganz einfachen Hütten aus Bambusstäben und Plastikplanen. In den Häusern gab es kein fließendes Wasser. Das Badezimmer war eine kleine Mulde im Boden, daneben ein Kübel mit Wasser. Die Küche bestand aus einer gasbetriebenen Herdplatte. Zu Recht stolz waren sie auf ihre schön gestalteten Gemüsegärten, mit denen sie sich selbst und die Gemeinschaft versorgten. Im Camp wird gemeinsam gekocht, gegessen, sich beratschlagt und unterstützt – diese Gemeinschaft und ihr Zusammenhalt haben mich sehr berührt und ich war sehr stolz als ich die Nacht im Camp bei Thayane in ihrem selbst gebauten Zuhause verbringen durfte. Thayane und ich wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Wir mochten dieselben Bücher, schauten dieselben Filme, und doch konnten unsere Lebensumstände nicht unterschiedlicher sein. Ich bin sehr froh sie und die Camp-Bewohner/innen kennengelernt zu haben und dank WhatsApp sind wir immer noch in Kontakt. Es war ein großartiger Monat! Ich danke allen für die tollen Erfahrungen, die ich machen durfte, ganz besonders meinen Mitreisenden und Cajueiro Centro de Formação, Assessoria e Pesquisa em Juventude und der DKA für die beste Betreuung, die es gibt.

LernEinsatz 2018 LernEinsatz heißt, dass du in einer Kleingruppe für ungefähr einen Monat zu Projektpartner/innen der Dreikönigsaktion fährst, um von deren Erfahrungen zu lernen. Dabei reist du ganz nah am Alltag der Menschen und lernst so Land und Leute aus vielfältigsten Blickwinkeln kennen. Im Zentrum stehen Begegnung, Austausch und eine intensive Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Kultur und Geschichte des Gastlandes. Natürlich darf aber auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit nicht fehlen. Begleitet wird die Reise von einer kontinuierlichen Reflexion der gemachten Erfahrungen und dem intensiven Zusammenleben und –reisen in der Gruppe. 2018 gibt es wieder zwei LernEinsätze und zwar nach: >> Ghana: 8. Juli - 5. August 2018 >> Philippinen: 4. August - 1. September 2018 Bist du 20 Jahre oder älter und interessiert, an einem der LernEinsätze teilzunehmen? Dann melde dich auf http://lerneinsatz.at für eines der Orientierungs­seminare an: >> 2.-3. Februar 2018 (Wien) oder >> 2.-3. März 2018 (Salzburg)

Neugierig geworden? Weitere Projekte und wunderschöne Fotos unseres Lernein­ satzes stellt Sonja in ihrem Blog Brasil - Missao apprender/Lerneinsatz vor http:// brasilmissaoaprender.blog­ spot.co.at/2017/08/

Daniela Capano


"... überall möchten wir die Kunde bringen, und von der Erlösung durch Jesus singen!"

In den Tagen zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner sind tausende Kinder in der Erzdiözese unterwegs. Sie bringen Segen für das neue Jahr und sammeln Spenden für Projekte der Dreikönigsaktion. Am 28. Dezember wollen wir in einer großen Segens- und Sendungsfeier gemeinsam losstarten und erleben, wie viele Menschen hinter der unglaublichen Summe, die jährlich ersungen wird, stecken. Komm mit deiner Sternsingergruppe vorbei, erfahre mehr über das diesjährige Beispielprojekt und feiert mit uns Gottesdienst!

Wann: Do, 28. Dezember 2017, 15:00-18:00 Uhr Wo: Donaucity-Kirche; Donau-City-Straße 2, 1220 Wien Anmeldeschluss: Mittwoch, 20. Dezember 2017 Anmeldung unter wien.jungschar.at/angebote


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