KaffeeZeit Magazin Winter 2015/2016

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Winter 2015/16 | 6. Jahrgang | Ausgabe 23

ZEIT in Rostock

Im Interview HEINZ RUDOLF KUNZE Kulinarisches WINTERLICHE GENÜSSE Zeitzeugen: GERHARD MARTENS VERANSTALTUNGEN Preisrätsel

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L

inhalt

iebe Leserinnen & liebe Leser,

INHALT ....................................

vom Jahr 2015 bleiben nur wenige Tage und 2016 klopft erwartungsvoll an die Türe. Für viele Menschen ist der Jahresausklang eine ruhige Zeit. Rückschau und Wünsche, Vorhaben für das neue Jahr stehen im Blickpunkt. Der Winter ist meist die Zeit, da wir uns ins Private zurück ziehen, die eigenen vier Wände zu genießen. Eine gute Zeit, um herzhafte Speisen zu genießen und Wintergenüsse selbst auf den Tisch zu bringen. Anregungen dazu finden Sie in unserem Magazin. Von Menschen, die sich nicht nur auf ihr Privatleben konzentrieren, profitiert unsere Gesellschaft. Wir stellen eine Frau und einen Mann vor, die sich im Ehrenamt engagieren und erklären, warum sie das tun, was sie antreibt, wo allerdings auch Grenzen ihres Einsatzes liegen. Gute Tipps finden Großeltern, die mit ihren Enkelkindern auch im Winter unterwegs sein wollen. Noch bis zum Jahresende lädt der Schweriner Weihnachtsmarkt junge Besucher besonders zum Bummel über die Märchenmeile ein. Aber auch das Bernsteinmuseum oder die Eiszeit in Karls Erlebnis-Dorf sind im Winter vergnügliche Ziele. Auf die Leserinnen warten Tipps für die Auswahl moderner Dessous sowie neue Anregungen, sich über den kleinen Hauch unter der großen Kleidung neue Gedanken zu machen. Rede und Antwort stand uns der Musiker und Autor Heinz Rudolf Kunze. Er schildert seinen typischen Arbeitstag, spricht über die Belästigung durch musikalische Sünden und stellt uns seinen schärfsten Kritiker vor. Seine Geburt 1956 in einem Flüchtlingsheim lässt ihn Heimat als einen Sehnsuchtsort vermissen, schärft aber seinen Blick auf die Flüchtlingssituation. Wir wünschen Ihnen zum Jahreswechsel einen guten Start ins Schaltjahr. Gewinnen Sie dem Winter die besten Seiten ab und genießen sie möglichst viele helle Tage.

kulinarisches: winterküche

4-5

rezepte von tillmann hahn

6-7

großeltern & enkel unterwegs 8 - 9 dessous

10 - 11

ehrenamtliche personen

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im gespräch mit heinz rudolf kunze

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veranstaltungen

16 - 20

zeitzeuge: gerhard martens

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preisrätsel

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IMPRESSUM .................................... Die „KaffeeZeit” erscheint viermal im Jahr Herausgeber: KWITT Medien & PR, Katrin Witt, PF 10 20 42, 18003 Rostock, Tel. +49 (0) 3 81 | 2 90 61 45, info@kwitt-medien.de, www.kaffeezeit-magazin.de; Redaktion: Katrin Witt (V.i.s.d.P.), Ricky Laatz, Hildegard Selle; Satz, Gestaltung, Layout: KWITT Medien & PR; Fotos: „KaffeeZeit“, Holger Martens, Daniela Kr@zel, Fotolia.com; Titelbild: natashamam35; Druck: Druckerei Weidner GmbH; Auflage: 20.000 Exemplare;

Herzlichst Ihre Katrin Witt und das Team der KaffeeZEIT

Copyright: Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung und/oder Verwertung ohne Einwilligung des Verlags sind nicht zulässig. Redaktion: Alle Informationen sind sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Für die Richtigkeit der Angaben kann keine Gewähr übernommen werden. Der Verlag behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitung aller Beiträge vor. -3-


Spezialitäten der Saison: Steckrüben und Hier eine feine Form von

Rotkohlsalat

Für vier Personen: 400 g fein gehobelter und gesalzener Kohl 2 EL Balsamessig 6 EL Olivenöl und frisch gemahlener Pfeffer zu einer Vinaigrette verrühren und den Rotkohl mindestens eine halbe Stunde darin ziehen lassen. Das Rotkraut wird auf dem Teller angerichtet und mit gehackten Walnüssen, einem Esslöffel Crème fraiche sowie frisch gehobeltem Parmesan garniert. Je nach Geschmack bekommt der Salat mit gezupften Thymianblättern eine weitere Wendung, die Blätter können auch als Verzierung aufgestreut werden. Übrigens machen sich Wirsing, Weißkohl und Co auch sehr gut im

Wok-Gemuse

. Porree und Möhren dazu, natürlich dürfen Sprossen und Zwiebeln nicht fehlen. Reis oder Mienudeln als Beilage kochen und das Winter-Wok-Gemüse kommt herzhaft auf den Tisch. Vegetarisch große Klasse, aber wer mag, gibt gerne eine Fleischbeilage seiner Wahl dazu.

Den Speiseplan nach den Spezialitäten der Saison auszurichten, ist schon seit einiger Zeit ein guter Trend. Im Winter müssen es keine Erdbeeren zum Nachtisch sein und wer noch den Geschmack sommerlicher Tomaten auf der Zunge hat, sollte das aktuelle Angebot links liegen lassen. Der Winter tischt andere Köstlichkeiten auf, als wir sie im Sommer genießen konnten. Wer auf Salat nicht verzichten möchte, orientiert sich an Weißkohl-, Rotkohl- oder Sauerkrautsalat. Letzter lässt sich gut mit Ananasstücken verfeinern. Weiter ist der Feldsalat eine Variante, die mit frischen Walnüssen und/oder warmen Ziegenkäse zum winterlichen Vorspeisen-Genuss wird.

Steckruben-Zeit

Winterzeit ist . Der Wruckeneintopf ist ein mecklenburgischer Klassiker und eine Bereicherung mit vielen Varianten. Hier hat wohl jede Familie ihr eigenes Rezept. Eine Steckrübe ist kugelrund und wiegt etwa 1,5 Kilo. Nach dem Schälen

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kulinarisches

weitere Kohlgenüsse taucht das sahnig-gelbe Fruchtfleisch auf. Wurmstichige Stellen oder holzige Stücke müssen entfernt werden. Schön mild wird der Geschmack der Steckrüben, wenn dem Kochwasser ein Schuss Zitronensaft zugefügt wird. Übrigens ist die Steckrübe nicht mit der Zuckerrübe oder der Roten Beete verwandt, sondern gehört zur großen Kohl-Familie. Wie viele Kohlsorten ist sie ein äußerst gesundes Gemüse: reich an Kalzium, Kalium und Magnesium, enthält es zudem die Vitamine B und C sowie einen wichtigen Anteil an Folsäure. Kalorienarm ist die Steckrübe obendrein. In 100 Gramm sind lediglich 35 Kalorien enthalten. Also auch das passende Gemüse, um nach den Schlemmereien der Festtage im neuen Jahr etwas kalorienbewusster zu starten.

Als Alternative zum köstlichen Eintopf könnten

Steckrubenpuffer mit Quark-Curry-Dip

serviert werden. Dazu werden die gleiche Menge Kartoffeln und Steckrüben (für vier Personen je 500 Gramm) geschält und auf der Haushaltsreibe gerieben. Die Masse kurz abtropfen lassen, zwei Eier, etwas Mehl dazu, salzen und pfeffern. Je nach Geschmack können fein gewürfelte Zwiebeln oder fein gehackte Pilzstücke unter den Pufferteig gegeben werden. Die Puffer werden in Öl ausgebacken und können im Backofen warm gehalten werden. Für den Dip eine Zwiebel fein schneiden, mit etwas Öl und reichlich Curry unter ein halbes Pfund Magerquark rühren. Wer es fruchtig mag, gibt klein geriebene Apfelstücke zum Dip oder es ist eine Verfeinerung mit Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch oder auch Dill möglich. Wer als Vorspeise den oben beschriebenen Rotkohlsalat serviert, und einen duftenden Bratapfel zum Nachtisch aus dem Backofen zaubert, hat ein wundervolles winterliches Menü kreiert.

Lediglich 4 km von Warnemünde entfernt, liegt direkt an der Steilküste in Diedrichshagen das „Haus am Kliff“ mit einer atemberaubenden Aussicht auf Strand und Meer. Das perfekte Ausflugsziel im ganzen Jahr, um einfach die Seele baumeln zu lassen. Genießen Sie dabei gutbürgerliche Küche mit frischen Fischgerichten und mecklenburgischen Spezialitäten. Alle Wanderer und Strandspaziergänger können sich an unserem Imbiss mit selbstgemachten Eintöpfen und Glühwein aufwärmen. Dabei lädt die weitläufige Seeterrasse - direkt am Kliff gelegen - jeden ein, das rege Treiben auf der Ostsee zu beobachten oder um einfach die letzten warmen Sonnenstrahlen bei herrlicher Aussicht ausgiebig zu genießen. Schon lange kein Geheimtipp mehr & immer einen Ausflug wert!

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Rezeptideen von:

Tillmann

Jakobsmuscheln mit grünem Erbsenpüree,

weißem Speck undBalsamico

Zutaten (für 4 Personen): 4 - 12 Stk Jakobsmuscheln, je nach Größe und Appetit Traubenkernöl zum Braten 4 EL Balsamessig 1 Zehe Knoblauch, gequetscht Püree: 400 1 40 4 100

g St g cl ml

100

g

grüne Erbsen Schalotte fein gewürfelt Butter weißer Portwein Sahne Salz, Zucker gesalzener weißer Rückenspeck (Lardo di collonata) in hauchdünne Scheiben geschnitten

Zubereitung: • in einer Pfanne die Schalotten in Butter anschwitzen • die Erbsen zugeben und drei Minuten mitschwitzen • mit Portwein ablöschen • Sahne zugeben, Deckel drauf und weich dünsten, nicht länger als nötig, um die grüne Farbe zu erhalten • im Mixer pürieren und abschmecken • in der Pfanne das Traubenkernöl erhitzen • Knoblauch hinzugeben und die mit Salz und Pfeffer gewürzten Jakobsmuscheln von beiden Seiten für ca. 30 Sekunden sehr heiß darin anbraten • vom Herd nehmen und den Essig zugeben • das Püree in der Mitte der vorgewärmten Teller geben • jeweils mit einer hauchdünnen Scheibe Speck belegen • leicht pfeffern und dann die Jakobsmuscheln darauf anrichten • zuletzt im Pfannenfond den Essig kurz aufwallen lassen und als Sauce zu den Muscheln geben -6-


kulinarisches

Hahn Mecklenburger Gans

Eine Mecklenburger Weidegans sollte ca. 4 - 5 kg auf die Waage bringen, erst dann ist sie genug entwickelt, um den unverwechselbaren Geschmack und die knusprige Haut zu haben, die man braucht um zu verstehen, warum Gans gut ist. Die labbrigen Mastgänse aus Massenproduktion sind keine Alternative. Die Gans ruhig eine Woche vor Verwendung schon schlachten lassen, damit das Fleisch etwas reifen kann. Dies ist wichtig für die Zartheit und den vollen Geschmack des Fleisches. Wir würzen unsere Gänse immer schon am Vorabend des Zubereitungstages innen mit Salz und Pfeffer. Dadurch dringt das Salz etwas tiefer ins Fleisch ein, beginnt einen Pökelvorgang, der das Fleisch würziger schmecken lässt und auch die Saftigkeit positiv beeinflusst. Die traditionelle Mecklenburger Füllung besteht aus grob gewürfelten säuerlichen Äpfeln, vorzugsweise alte Sorten wie Boskop verwenden, sie sind saurer und würziger. Dazu kommen eingeweichte Backpflaumen, etwas brauner Zucker oder Rübensirup, Salz und nach Geschmack etwas Schwarzbrotbrösel. Ich lasse den Zucker und das Schwarzbrot weg und würze die Füllung mit Salz undf Pfeffer. Die Füllung in die Gans hineinstopfen und die Öffnung vernähen oder mit einem Spieß zustecken. Nun die Gans von außen gut mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Thymian in einen Bräter mit 3-4cm Wasser und Zwiebelscheiben legen. Die Brust nach unten ins Wasser. So wird die Gans für eine Stunde im Ofen bei 170°C geschoben. Nach der ersten Stunde die Brust nach oben drehen, Hitze reduzieren auf maximal 150°C und weitere 4-5 Stunden langsam schmurgeln lassen. Zwischendurch eventuell den Fond mit Wasser oder Wein ergänzen. Zum Ende der Garzeit, wenn die Haut nicht schon schön braun und kross ist, die Gans mehrmals mit einem in Salzwasser getauchten Pinsel bestreichen. Man nimmt die Gans dann aus dem Bräter auf ein Blech und stellt sie warm (z.B. im abgeschalteten Backofen) und widmet sich der Sauce für die man vom Fond einen Großteil des Fettes abschöpfen muss. Man gießt dazu den Fond in ein hohes Gefäß, wartet 5 Minuten, bis sich das Fett oben sammelt und trennt das Ganze halbwegs durch Abgießen oder Abschöpfen des Fettes. Das Fett oder Gänseschmalz unbedingt aufbewahren für Rotkohl oder andere Kohlgerichte, bzw. auch für Aufstriche oder Rilettes aus den Gänseresten.

Mit ein wenig Wasser die braunen Bratkrusten aus dem Bräter lösen und zu der Sauce geben. Den Fond pürieren, abschmecken und falls die zerschmorten Zwiebeln nicht genug Bindung brachten, leicht mit etwas Stärke für die Sämigkeit binden. Ich bevorzuge als Beilage Kartoffelklöße mit Grieß. Der Rotkohl sollte mit Preiselbeeren abgeschmeckt und mit Gänsefett verfeinert sein und die Füllung gibt’ s ebenfalls als Beilage dazu.

Einkaufsliste:

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5 2

kg kg

200

g

Gans Boskop-Äpfel (für die Füllung und den Rotkohl) Backpflaumen


Märchen-Meile

in Schwerin bestaunen. . .

. . . und kuschelige Vorlese-Nachmit age auf dem Sofa genießen Der Winter ist die Jahreszeit, die uns ins Innere zieht. Strandspaziergänge sind zwar immer eine schöne Option, aber gerade wer mit Enkelkindern unterwegs sein möchte, sucht gerne geschützte Räume auf. Da erscheint die Auswahl der Ausflugsziele im Vergleich zu anderen Jahreszeiten eher eingeschränkt. Dennoch bieten sich einige spannende Varianten an. Ein besonderes Winter-Vergnügen kann ein Kegelnachmittag sein. Das Angebot an Kegelbahnen ist groß und wer frühzeitig bucht, findet gerade nachmittags eine freie Anlage. Das Spiel „Alle Neune“ ist weithin bekannt: Alle neun Kegel sind aufgestellt, die Teilnehmer versuchen mit dem Wurf der Kugel möglichst viele umzuwerfen. Für jeden Kegel, der fällt, gibt es einen Punkt. In der Winterzeit kann das Spiel „Tannenbaum“ für Abwechslung sorgen. Dazu wird auf einem Blatt Papier oder auf einer Tafel, wie sie oft auf Kegelbahnen hängen, ein Tannenbaum aus Zahlen aufgestellt. Spielen zwei Gruppen gegeneinander, müssen zwei Bäume aufgezeichnet werden. Es kann aber auch ein Baum von allen Spielern gemeinsam „gefällt“ werden. So entsteht der Tannenbaum: Unten steht eine Neun, darüber werden zwei Achten platziert, dann folgen drei Siebenen, vier Sechsen und fünf Fünfen. Schließlich wird der Baum nach oben schmaler: Vier Vieren, drei Dreien, zwei Zweien sortieren sich übereinander und ganz oben steht eine Eins. Nun wird abwechselnd geworfen. Wer dabei vier Kegel umfallen lässt, darf am Baum eine vier abstreichen, so rücken die Spieler der Tanne Zahl für Zahl zu Leibe, bis alles ausgestrichen und damit der „Tannenbaum gefällt“ ist. An einem trockenen Tag lohnt sich bis zum 30. Dezember ein Ausflug zum Schweriner Weihnachtsmarkt. Hier gibt es besonders für die jüngeren Besucher einige schöne Anlaufstellen. „Der Stern im Norden“ so nennen die Schweriner ihren Markt. Von einem Riesenrad aus kann ein großer Teil überblickt werden. Der Budenzauber ist in vier Bereiche gegliedert. Alle vier sind verbunden und können beim Bummel gemütlich erkundet werden. Auf dem Altstädter Markt stehen weithin sichtbar die bunte hölzerne Weihnachtspyramide und die große Tanne. Hier hält der Weihnachtsmann für die jüngeren Gäste seine tägliche Sprechstunde, die viele Kinder lieben. Vom Altstädter Markt führt ein kleiner Weg zum Schlachtermarkt. In dem überdachten Durchgang werden jährlich wechselnd ausgefallene Krippen aufgebaut. Hinter Glas sind detailreiche Szenen der Biblischen Geschichte aus dem Stall von Bethlehem zu bewundern. Formen und Materialien sind so unterschiedlich, dass sich hier auch ein zweiter Blick lohnt. Der Schlachtermarkt selbst lädt im Kinderzelt zum Spielen, Basteln und Filme-Schauen ein. Während die Kinder unter Aufsicht beschäftigt sind, können die Großeltern eigene Entdeckungen machen oder (heimliche) Einkäufe erledigen. Leuchtende Augen blicken stets der Eisbärenband entgegen, die auf dem Schlachtermarkt eine eigene Bühne besetzt und musikalisch aufspielt. Auch ein Lagerfeuer findet bei großen und kleinen

Besuchern viel Gefallen. Über die Mecklenburger Straße führt der Weg zum Pfaffenteich. Dort ist im Zelt die Eisbahn eingerichtet. Ein Schlittschuh-Verleih macht es möglich, dort mit Blick auf den Pfaffenteich vor Wind und Wetter geschützt seine Bahnen zu ziehen. Die Mecklenburger Straße selbst lädt zum Schlemmen und Flanieren ein. Hier stehen kleine Hütten mit kunsthandwerklichen Arbeiten, von denen einige auch Kinderherzen höher schlagen lassen. Sehr viel mehr Aufmerksamkeit dürfte allerdings die Meile der Märchenhäuschen finden, die sich vom Pfaffenteich über die Mecklenburger Straße erstreckt. Schweriner Künstler haben Szenen aus Märchen der Gebrüder Grimm oder von Hans Christian Andersen liebevoll dargestellt. In wunderschönen Kostümen erscheinen Dornröschen oder Rotkäppchen, die nicht nur Kindern Freude bereiten. Als nachträgliches Vergnügen bietet es sich an, zu Hause das Märchenbuch hervor zu holen, sich mit den Kindern auf‘s Sofa zu kuscheln und vorzulesen. Ein Vorlese-Nachmittag bedeutet ein winterliches Vergnügen, für dass es keinen Ausflug, sondern lediglich eine Tasse heißen Kakao, vielleicht Kekse und das passende Buch braucht. Wer mit Kindern und Jugendlichen zum Eislaufen nicht bis nach Schwerin fahren möchte, kann den gesamten Winter über die Eishalle in Rostock oder die Eisbahn im Zelt am Konzertgarten in Kühlungsborn-West nutzen. Auch hier steht jeweils ein Schlittschuh-Verleih bereit, um das eisige Erlebnis möglich zu machen. In Kühlungsborn kann dabei sogar der Blick über die kalte Ostsee streifen. Ab dem 19. Dezember öffnet in Karls Erlebnis-Dorf die neue Eiswelt. Sie lädt in diesem Jahr zu einer mystischen Reise mit dem Orient-Express ein. Die glitzernde, farbig beleuchtete Phantasiewelt wird Kinder zudem mit der riesigen Alpenrutsche begeistern. Eine rasante Rutschpartie vor frostiger Kulisse – das ist kein alltägliches Erlebnis. Im Anschluss geht es auf die Schlittschuhbahn. Wer hier seine Runden dreht, wird nach dem Frost der Eiswelt wieder warm oder die Besucher gönnen sich an der Eisbar ein heißes Getränk. Für einen winterlichen Museums-Besuch mit Kindern und Jugendlichen bietet sich das Bernsteinmuseum in Ribnitz-Dammgarten an. Erwachsene können unzählige Fakten rund um das Gold des Meeres erkunden und auf Kinder und Jugendliche wartet im Kinderbernsteinland ein kleines Paradies. Alles was die jungen Gäste über den glänzenden Bernstein, der gar kein Stein ist, wissen und erfahren möchten, können sie hier anschaulich begreifen. Begreifen darf dabei wörtlich genommen werden, denn der Einsatz der eigenen Hände kommt groß raus, sogar den Bernstein zu schleifen ist möglich. Bei der Museums-Rallye erfahren die jungen Gäste nicht nur eine ganze Menge Neuigkeiten, wenn sie die Fragen richtig beantworten, wartet als Belohnung auch noch ein echter Bernstein auf seine neuen Besitzer. -8-


Mit Oma Mit Oma und Opa... Opa...

...nach Rövershagen Karls 13. Eiszeit

familienzeit

„Vorsicht am Bahnsteig! Es fährt ein: Karls Orient-Express. Alles einsteigen und die Türen schließen! Die Reise kann beginnen.“

Schon von jeher hat der Orient-Express etwas Mystisches an sich, viele Geschichten werden erzählt und die spannende Reise fasziniert Weltenbummler und Abenteurer seit mehr als 100 Jahren. Ab dem Dort startet Karls zum ersten Mal mit einer Eiszeit zu dem passenden Thema 19. Dezember haben auch Sie die einmalige Chance, sich mit auf diese „1001 Nacht“. Denn wie jedes Kind weiß, spielen die Märchen von 1001 Nacht erlebnisreiche Fahrt zu begeben. Entdecken Sie die Stationen dieser Reise, im Orient. Sindbad und Ali Baba werden Sie begrüßen, wenn Sie aus Karls nachgestellt mit unglaublich detailverliebten Eiskulissen. Von Paris über Orient-Express in Elstal aussteigen. Die Dauer-Karte bietet also den doppelten München, Wien und Sofia, dem Schloss von Graf Dracula in Bukarest bis Spaß, und das so oft und so lange Sie wollen. Konstantinopel überraschen wir Sie mit Licht, Sound und 300 Tonnen Eis und Schnee. Mehr als 20 Eiskünstler aus 10 Ländern haben 3 Wochen Öffnungszeiten: lang im ewigen Eis für Sie gesägt, gehauen, gefeilt und modelliert, um täglich 9.00 bis 19.00 Uhr, letzter Einlass: 18.30 Uhr eine glitzernde Fantasiewelt zu erschaffen. Heller als die Eisskulpturen leuchten wahrscheinlich nur die Augen Ihrer Tickets unter www.eis-zeit.de und vor Ort! Kinder, wenn sie die riesige Alpenrutsche sehen, denn hier begeben sie sich mit viel Spaß für Groß und Klein auf eine rasante Rutschpartie in Karls Erlebnis-Dorf | Purkshof 2 | 18182 Rövershagen frostiger Kulisse. Karlchen begleitet Sie auf Ihrer Reise und versteckt www.karls.de sich in den Kulissen. Wer alle Bären findet, auf den wartet am Ausgang eine kleine Überraschung. Wer die Eiszeiten bereits aus vergangenen Jahren kennt, wird bei der neuen Eiszeit trotzdem seinen Augen kaum trauen, denn dieses Jahr wurde das Licht- und Sound-Konzept komplett überarbeitet, sodass die Skulpturen in völlig neuem und wunderschönem Ambiente ihren vollen Glanz ausstrahlen können. Das Schöne in Karls Orient-Express ist, dass Sie nicht nur die Stationen der spannenden Reise kennenlernen, sondern auch den Zug selber, denn Abteil für Abteil ändern sich der Ausblick und die Kulisse. Lernen Sie die Wagen der zweiten Klasse, die der ersten und Speise- und Gepäckwagen kennen und begeben Sie sich auf eine Zeitreise in den Orient.

Angeschlossen an die Eiszeit und im Eintrittspreis enthalten ist auch in dieser Saison wieder die von allen so geliebte Schlittschuhbahn. Drehen Sie mit Ihren Kindern Runden auf dem Eis und lassen Sie das frostige Erlebnis stilvoll mit einer Pirouette ausklingen. Die Reise beginnt in Rövershagen und geht in Elstal weiter. Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr die

Doppel-Dauer-Kart -Dauer-Karte

:

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Sie berechtigt sowohl zum Besuch der Eiszeit in Rövershagen als auch zum Eintritt in die neue Eisfiguren-Ausstellung in Elstal bei Berlin.


Selten sichtbar,

aber mit ausstrahlender

Sie sind nicht sichtbar, aber die Wirkung trägt die Frau auf der Haut, fühlt sie und strahlt ihr Wohlbefinden nach außen:

Hier geht es um feine Dessous.

Zarte, verspielte Kleinigkeiten, die den großen Auftritt täglich ein bisschen besser machen. Auch bei den Dessous gibt es Trends und Modeneuheiten. Knallige Farben, Pastelltöne, dezente Muster stehen zum Ausklang von 2015 ganz vorne auf der Aktuell-Liste. Wem knallige Bonbonfarben zu hart sind, weicht auf romantische Pastelltöne aus – zartes Mint, Rosa, freundliches Gelb oder auch feines Blau stehen zur Auswahl. Slip und BH sollten passend aufeinander abgestimmt sein, um die Wirkung zu unterstreichen. Besonders edel werden Dessous in Pastelltönen, wenn sie mit Spitze kombiniert auftreten. Derzeit sehr aktuell: hautfarbene Dessous. Lange als altbacken verschrien, kommen sie nun mit Spitze und dezenten Mustern groß raus. Das sieht schick aus und ist extrem praktisch.

„Die richtigen Dessous holen aus üblicher Unterwäsche das gewisse Etwas hervor. Und das Wichtigste: Wir tragen sie für uns und nicht nur für unsere Liebsten!“ Hannelore Brüsch ist Expertin. Als Inhaberin von Dessous & Lingerie führt sie – gemeinsam mit ihrer Tochter Antje Schmedemann - das Stammhaus in der Langen Straße sowie die Filiale im Ostseepark. Sie liebt diese Momente, Frauen zu beraten, zu begleiten und jeweils die besten Dessous für sie auszuwählen. In vertrauensvoller Atmosphäre findet sie die passgenauen BHs und Höschen für die jeweilige Dame.

Auch in starken Größen kennt sie sich bestens aus und weiß gute Tipps, aus der Stärke Vorteile zu ziehen: „Generell gilt für Plus-Size-Ladies: Spart nicht am Stoff.“ Sehr schöne Dessous bietet sie in Übergrößen an und hat mit Prima Donna und Ulla gute Marken im Angebot. Shapewear ist in allen Größen ein Thema. Höschen, die den Bauch oder die Hüfte kaschieren, sind nicht nur unter trendigen Leggings eine gute Variante. Stützende Wäsche von Spanx aus Amerika oder Apparel können bei Hannelore Brüsch anprobiert werden. Sie – und auch ihre Tochter – kennen ihren Bestand im Laden ganz genau und zaubern Dessous hervor, die Frau sich selbst vielleicht nicht ausgewählt hätte. Um so schöner, Neues und Unerwartetes zu versuchen. Bei der Anprobe kommt häufig der Wow-Moment: Das oder die Teile fühle sich am Körper einfach richtig an und sind richtig schön anzusehen. „Ich genieße es, wenn Frauen sich gut beraten fühlen“, bekennt Hannelore Brüsch ihre Leidenschaft für diese Arbeit. Wie gut ihr - 10 -


mode & beauty

Wirkung:

Feine Dessous Nachtwäsche. Wer sich einfach umsehen möchte, ist eingeladen: „Besuchen Sie uns, Sie erhalten Beratung ohne Kaufzwang“, erklärt Hannelore Brüsch. Sie weiß mit beidem zu überzeugen, mit ihrer Beratung und ihrem sorgfältig zusammengestellten Sortiment.

das gelingt zeigt der Umstand, dass sie 2017 ihr 25-jähriges Bestehen feiern kann. Mit zum Erfolg gehört natürlich der gut ausgebildete Stamm an freundlichen Mitarbeiterinnen. Der erstklassige Service und die exzellente Markenauswahl fanden bundesweite Anerkennung: Das Fachmagazin SOUS nominierte Dessous & Lingerie Brüsch beim Award Sterne 2013 – der Oscar-Verleihung innerhalb der Branche - unter die zehn Besten. „Damit dürfen wir uns zu den herausragendsten Dessous-Fachgeschäften Deutschlands zählen“, freut sich die Inhaberin. Neben feinen, sportlichen oder sexy Dessous, beispielsweise von Marie Jo oder Lise Charmel®, gehört zum Sortiment bezaubernde feminine Tag- und

Auch für Männer lohnt ein Besuch bei Dessous & Lingerie. Herrenwäsche, etwa von Mey oder Novila aus der Schweiz, steht zur Auswahl. Gleichzeitig könnten die Herren einen Blick riskieren, um zu sehen, was sie sich für ihre Frau oder Freundin wünschen. Kleine Geschenke erhöhen den Zusammenhalt. Und wer die Auswahl nicht allein treffen möchte, verschenkt einen Gutschein und kommt mit der Frau des Herzens gemeinsam zur Anprobe.

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“Ich bekomme sehr viel zurück“

WARUM SICH EHRENAMT

Mit der aktuellen Flüchtlingsherausforderung ist es stark in den Blick gerückt: das Ehrenamt. Während sich in der Flüchtlingshilfe viele Menschen neu engagieren, gibt es zahlreiche Mitbürger, die seit Jahren oder Jahrzehnten in Vereinen und Verbänden aktiv sind. Was treibt sie an, ihre Freizeit für eine gemeinsame Sache einzusetzen? Was ziehen sie aus ihrem gemeinnützigen Einsatz und was kommt eventuell in anderen Bereichen wie Familie oder Freundschaft zu kurz? Zwei ausgesprochen aktive Ehrenamtler geben in der KaffeeZeit Antworten auf diese Fragen.

gen, bei Kongressen oder am Beratungsstand der Ostseemesse aktiv. „Es kommen noch jede Menge Termine zusammen“, mag sie den Einsatz nicht missen.

„Ich bekomme sehr viel zurück“, beantwortet Hannelore Horstmann die Frage nach dem, was sie antreibt. Nach jeder Beratung erlebe sie große Dankbarkeit der erkrankten Frauen.

„Sie geben mir so viel Hoffnung, den Satz höre ich oft. Viele Frauen sind nach dem Gespräch gegangen, als könnten sie fliegen“,

Hannelore Horstmann

gründet 1991 den Landesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs. „Wir in MV waren der erste Verband in den neuen Ländern“, blickt sie auf die Anfänge zurück. Mit drei Mitstreiterinnen startet sie mit fünf Gruppen von betrofArscholl Foto: Ove fenen Frauen. Heute treffen sich in MV 26 Gruppen regelmäßig. Zu Beginn ihres Engagements ist sie stellvertretende Landesvorsitzende. Als die Landesvorsitzende stirbt, ist für alle Frauen klar, dass Hannelore Horstmann die Nachfolge antreten soll.

beschreibt sie die Wirkung von guten Beratungen. Nach dem Tod ihres Mannes im April erfährt sie die große Unterstützung von den Frauen der Selbsthilfegruppe.

„Wir sind wie eine Familie. Ich habe das Gefühl, nicht allein sein zu müssen.“

„Natürlich habe ich manches nicht machen können“, sagt sie ohne Bedauern. „Viele gingen in die VHS, lernten Sprachen oder eine neue Sportart. Ich war so viel unterwegs, wöchentliche Termine gingen nicht. Aber zur Wassergymnastik bin ich gegangen, wann immer ich konnte“, lächelt sie. Ja, Freundschaften, die nichts mit Krebs zu tun hatten, seien ins Hintertreffen geraten, bekennt sie, aber hier knüpfe sie langsam wieder an. Im Amt der Landesvorsitzenden „war es zum Schluss ein Fulltime-Job. Oft kam mein Mann gegen halb 12.00 Uhr und meinte, okay dann schäle ich schon mal die Kartoffeln“. Auch das erzählt sie in entspannter Heiterkeit und hier wird deutlich, dass diese Frau mit ihrer Lebensgeschichte und ihrer Einsatzkraft tatsächlich Mut machen kann. Im kommenden Jahr feiert die hiesige Frauenselbsthilfe nach Krebs ihr 25-jähriges Bestehen, dann wird Nachfolgerin Doris Penz sicherlich ihre Vorgängerin herzlich begrü-

„Ich bin dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind“,

lächelt sie. Drei Krebserkrankungen hat sie da schon hinter sich, eine vierte Erkrankung erlitt sie vor fünf Jahren. „Ich habe immer sofort guten Kontakt zu den Frauen gefunden“, erzählt sie. Neben dem Landesverband führt sie seit Beginn eine der Selbsthilfegruppen in Rostock, in der sie noch heute aktiv ist. Die 73-Jährige gibt 2010 den Vorsitz im Landesverband ab, um ihren kranken Mann intensiv pflegen zu können. Anfang 2015 legt sie auch die Leitung der Rostocker Gruppe in jüngere Hände: „Doris Penz ist meine Nachfolgerin und damit bin ich glücklich.“ Regelmäßig ist sie weiterhin bei den Gruppensitzun- 12 -


helfende hände

MENSCHEN IM ENGAGIEREN 20 bis 25 Stunden die Woche setzt er für sein Ehrenamt ein.

ßen. Mit dem Rostocker Ehrenamtspreis wurde Hannelore Horstmann 2014 zu ihrem Abschied aus der Gruppenleitung ausgezeichnet.

„Von Anfang an war klar: wenn, dann will ich das vernünftig machen, damit der Fußball mehr Stellenwert erhält und die Kinder- und Jugendarbeit voran geht.“ Er sucht Sponsoren, verkauft Bier, schmiert und verkauft Brötchen, kümmert sich um die Platzverhältnisse und ist bei einer Vielzahl von Turnieren aktiv. Zudem hält er den Kontakt zu Politik und Verwaltung. „Es ist der Ehrgeiz, selbst etwas auf den Weg zu bringen, Ideen weiter zu verfolgen und vernünftig fortzusetzen. Und klar, wenn etwas klappt, gibt es dafür auch Anerkennung oder derzeit die Freude am sportlichen Erfolg. Da ist schon Glück dabei“, erklärt er seine Beweggründe und das, was zurückfließt. Zu Saisonbeginn stieg die erste Männermannschaft in die Landesklasse auf und spielt dort im oberen Tabellenviertel mit. Ein Erfolg, der Andreas Jahncke beflügelt und Kraft gibt, das nächste Projekt, einen neuen Kunstrasenplatz für Bad Doberan, in Arbeit zu nehmen. Gleichzeitig kennt er die Schattenseite, die Zweifelmomente. Etwa, wenn er zu viel Selbstständigkeit von seiner Mitstreitern erwartet, die allerdings eher auf klare Ansagen von ihm warten. „Zeitweise frage ich mich, was tue ich mir an?“ Was treibt ihn nach dunklen Momenten weiter? „Die Gemeinschaft der Fußballer, die an einem Strang zieht“ und ein Vorstand, der seit langen Jahren in personeller Kontinuität freundschaftlich zusammenarbeitet.

hts) Andreas Jahncke (rec

Ganz anders, aber nicht weniger intensiv, ist der ehrenamtliche Einsatz von Andreas Jahncke. Er ist Vorsitzender des Doberaner Fußballclubs (DFC), der neben mehreren Senioren- und Oldie-Mannschaften rund 200 Kinder und Jugendliche in zehn Mannschaften betreut. Wie

„Meine beiden Kinder spielten Fußball, ich war Sponsor und wurde von den Trainern gefragt, ob ich nicht den Vorsitzenden machen könne. Dafür würde ich eine Stunde die Woche an Zeit brauchen. Ich wurde komplett überrumpelt“, blickt er auf die Anfänge zurück. Im er zu diesem Amt kam?

Was kommt zu kurz? „Freundschaften, hoffe ich, nicht. Aber hätte ich kleine Kinder, ginge das nicht. Das Familienleben leidet in gewissem Maße. Den Mittelweg zu finden, ist nicht so einfach.“ Was fehlt ihm selbst bei soviel zeitlichem und inhaltlichem Engagement? „Ab und zu Ruhe. Und manchmal hätte ich gerne einfach Langeweile, so wie als Schüler in den langen Sommerferien, dann würde ich zuhause rumbasteln, lesen oder mal nichts tun.“

Januar 2003 wird er Abteilungsleiter Fußball im Doberaner Sportverein. 2011 machen sich die Fußballer im eigenen Club (DFC) selbstständig und Jahncke übernimmt den Vorsitz.

Hildegard Selle

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Eine Gegend, zu der man gehört

und wo die Sehnsucht einen immer wieder hinzieht, das ist mir nicht vergönnt“. . .

Sie h a b e n in einem Interview gesagt: „Ich könnte ohne Probleme alle vier Monate ein Album herausbringen, aber das will und kann man den armen Menschen draußen ja nicht zumuten.“ Ist dieser positive Rausch selbstverschuldet (strukturierte Arbeit) oder fremdverschuldet (göttliche Geschenke, die man mit seiner Antenne empfängt)? Beides. Es gehört sicherlich auch Arbeit dazu, die Inspiration, die von irgendwo kommt, auszuformulieren und auszukomponieren. Aber die Einfälle sind ein Geschenk. Woher sie genau stammen, das weiß ich auch nicht. Das ist ein kontinuierlicher Fluss, der das ganze Jahr über passiert. Insofern gibt es einen unberechenbaren Faktor, und dann muss man sich noch hinsetzen und das ausarbeiten. Wenn man ganz großes Glück hat, läuft es wie von selbst und man protokolliert eigentlich nur diesen von irgendwoher kommenden Einfall.

Im Interview mit dem Musiker & Autor

Heinz Rudolf Kunze

Wird ein letzter Rest Rätselhaftigkeit immer dazugehören? Für mich ist das unverzichtbar und ich denke, das wird den anderen Kollegen auch so gehen. Nach vollendeter Arbeit kann man dem hinterher spüren und fragen, aus welcher Ecke kam das, was kann der Anstoß gewesen sein. Dann fallen einem manchmal Dinge ein, die man gehört, gelesen, gesehen hat und die als eine Art Auslöser funktionieren. Aber warum nun gerade das sich im Kopf festgesetzt hat und zu einem Lied oder zu einem Text werden wollte und etwas anderes nicht, liegt nicht in der eigenen Hand. Welche spannenden negativen Rauscherlebnisse haben Sie sich schon erlaubt? Mit dem Rauchen wandle ich zum Beispiel auf den Spuren Helmut Schmidts, das ist so. Ich bezeichne Rauchen nicht unbedingt als Stärke, aber durch das viele Warten in Garderoben und Studios, das mit meinem Beruf verbunden ist, hat es sich so ergeben, das man irgendwas zu tun haben möchte. - 14 -


im interview Und dann hat sich eben dieser Habitus des Zigarillo in der Hand Haltens entwickelt. Das gönne ich mir nach wie vor. Mal sehen wie lange noch, vielleicht komme ich irgendwann davon los. Aber es ist einfach sehr angenehm, beim Nachdenken und Schreiben so einen Glimmstängel in der Hand zu haben. Ich glaube wie alle Menschen, die so etwas tun, nicht wirklich, dass ich davon abhängig bin. Ich kann auch nicht rauchen, weiß aber nicht so genau, wozu. Wenn Sie auf andere Rauscherlebnisse hinauswollen: Ich trinke gerne Whisky, Cognac, Wodka und Wein, aber auch nicht im Übermaß. Und andere sogenannte härtere Drogen kenne ich nicht, habe ich nie genommen.

nicht von der Pflicht entbindet, es immer wieder zu versuchen. Natürlich gibt es auch so etwas wie Fortschritt, dass wir heute länger und gesünder leben als unsere Vorfahren im Mittelalter ist sicherlich ein Vorteil. Auf der anderen Ebene hat man das Gefühl, bestimmte Grundkonflikte der Menschheit wandeln nur ihre Masken und bleiben im Kern erhalten. Der ewige Frieden und das Paradies auf Erden: das haben viele versucht, ist bisher aber leider nicht eingetreten. Ich bin sehr skeptisch, ob das erreichbar sein wird. Aber der Mensch ist zum Handeln verpflichtet. Sie selbst wurden 1956 in einem Flüchtlingslager geboren, nachdem Ihr Vater aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft heimkehren konnte. Wie hat sich das in Ihr Leben eingeschrieben? Das hat sich tief in mein Leben eingeprägt, weil es zur Konsequenz hatte, dass ich keine wirkliche Heimat habe. Dann sind wir auch noch sehr oft umgezogen. Ich stamme aus dem Osten, bin aber im Westen aufgewachsen. Ich kann eigentlich nur ganz Deutschland oder den deutschen Sprachraum als eine Art von Herkunft bezeichnen. Eine Gegend, zu der man gehört und wo die Sehnsucht einen immer wieder hinzieht, das ist mir nicht vergönnt. Darum beneide ich manchmal andere.

Gibt es eigentlich musikalische Sünden oder ist dieser Begriff grundfalsch? Ich finde, dass vieles, was in den letzten Jahrzehnten veröffentlicht wurde, musikalische Sünde darstellt. Das belästigt mich, wenn ich es irgendwo höre. In meiner sehr sehr großen Musiksammlung findet sich sicherlich relativ wenig, was irgendwann mal in den Charts ganz oben war. Ich sammele sehr ausgiebig Musik, primär im Rockbereich, sekundär im Jazz. Auch in der Klassik, im Country, beim Blues und Folk. Es sind wirklich alle Sparten daheim vertreten. Gott sei Dank gibt es viel großartige Musik, die leider meistens wenig Zuspruch hat. Ganz selten kommt es vor, dass Platten wirklich groß sind und auch noch Erfolg haben, was ein echtes Geschenk für den jeweiligen Künstler ist.

Ihr aktuelles Doppelalbum mit der Band Räuberzivil heißt „Tiefenschärfe“. Musikalisch gibt es darauf Country, Blues, Klavierballaden, Tango, Funk, Jazz. Woher weiß man, ob ein Text die bestmöglich passende Musikform gefunden hat und umgekehrt? Tja, das weiß man nie, das hofft man nur. (Lacht) Der Text ist bei mir grundsätzlich zuerst da. Dann versuche ich, ihn abzuhorchen: was er haben will, was er braucht, wie er am besten klingt. Ob der Text mir hinterher böse ist, das weiß ich nicht, da müssten Sie ihn fragen.

Für alle, die noch nicht mit Ihnen im Arbeitszimmer saßen oder auf Tour waren: Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Heinz Rudolf Kunze aus? Der Touralltag besteht natürlich erst einmal aus Reisen von A nach B. Dann ankommen, Soundcheck, ins Hotel gehen, sich hinlegen und mit halbgeschlossenen Augen vor sich hindämmern, Fernsehen vorüberflimmern lassen, vielleicht auch schreiben. Das kann auch im Hotelzimmer oder im Auto passieren. Ansonsten einfach daliegen und die Kräfte für den Abend bündeln, damit man auf der Bühne mit Volldampf bei der Sache ist. Zuhause bin ich im Gegensatz dazu ein strikter Tagesarbeiter. Meine Einfälle arbeite ich so zwischen zehn und achtzehn Uhr ab. Danach höre ich auf, gucke Fernsehen oder empfange Freunde. Wenn es um das Ausdenken von Sachen geht, bin ich ziemlich tageslichtabhängig. Nachtmensch bin ich nur beim Konzert.

Mit „Einstimmig – Heinz Rudolf Kunze solo“ waren Sie kürzlich in Linstow zu Gast. Gibt es bei solchen Gelegenheiten Zeit, kurz mal an die Ostsee zu fahren? Die gibt es kaum. Wir kommen mittags an, dann ist Probe und danach ziehe ich mich auf mein Zimmer zurück. Ich bin auch nicht so ein ausgeprägter Spaziergänger. Dazu kommt noch etwas, das ich manchmal als Vampirleben beschreibe. Also eher zugezogene Vorhänge nach einem kurzen Blick aufs Meer und ausruhen, damit ich abends voll da bin.

Wenn Sie am einsamen Schreibtisch an längeren Texten sitzen, z.B. Musicalübersetzungen, fühlen Sie sich dann von der Welt und Ihren Freunden ausgesperrt? Oder sind das kostbare, meditative Momente? Wenn ich für mich selbst schreibe, überlasse ich mich einfach den Einfällen, wie sie kommen. Das ist ja nur bedingt steuerbar. Geht es aber um einen Auftrag, steht der Abgabetermin und dann muss ich pro Tag ein bestimmtes Pensum schaffen. Das ist als Gegengewicht eigentlich auch ganz angenehm. Ansonsten ist mein Beruf wohl ziemlich schwammig, ziemlich ungreifbar. Wenn man nur sich selbst und den eigenen Einfällen verantwortlich sein muss, ist das ohne feste Grenzen. Weiß man aber, da wartet eine Produktionsfirma darauf, dass man abgibt, zieht das dem Tag auch mal ein Gerüst ein.

Gehört Ihre Zuneigung eher dem Meer oder erdigen, bergigen Landschaften? Eher dem Meer. Es gibt eine Bucht auf Menorca, es gibt eine Bucht in Irland, und einen Strand in Portugal, die mir sehr gut gefallen haben. Auch die Nordsee mag ich sehr gerne. Die Ostsee ist mir, ehrlich gesagt, ein bisschen zu ruhig. Ich bevorzuge die schäumenden Wellen, die etwas mehr Dampf machen. Die „Zeit“ hat Sie den „untypischsten Rockmusiker der Republik genannt“. Ist es immer noch richtig, dass es für den Künstlerberuf kein richtiges Rezept gibt? Erstmal klingt das ja ganz schmeichelhaft. Zweitens frage ich mich, was ist ein typischer Rockmusiker? Was soll denn das sein, wer wäre mein Gegenbild? (Lacht)

„Aller Herren Länder“ stammt von 1999. Ereignisse, die dieser Song beschreibt, scheinen sich aktuell extrem verdichtet und überschlagen zu haben. Sah man das nicht kommen oder wollte man das nicht wissen? Man wollte das nicht kommen sehen, aber man konnte es kommen sehen. Ich habe das ja auch wahrgenommen. Ich habe diese Beobachtungen nicht erfunden, das war damals keine Negativutopie. Man sah damals einfach schon im Fernsehen die ersten Bilder von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer. Solange begleitet uns dieses Problem schon, was den europäischen Regierungen entgangen zu sein scheint. Jetzt merken sie es.

Lemmy Kilmister von Motörhead vielleicht? Wenn es jemanden wie Lemmy deutschsprachig gäbe, würde ich ihn sehr bewundern und mich sehr bemühen, sein Freund zu sein. Aber Grundvertrauen braucht man glaube ich schon, so ein irrwitziges Gefühl, das wird schon werden. Es kann dann immer noch schiefgehen und sein, dass die Öffentlichkeit gar nicht darauf reagiert und ich keine Hörerschaft gefunden hätte. Das ist Gott sei Dank so nicht passiert. Dazu kommt allerdings, dass ich regelmäßig von Selbstzweifeln gebeutelt werde und ein scharfer Kritiker meiner selbst bin.

Gibt es Grundkonflikte und menschliche Antriebskräfte, die man niemals wird versöhnen können? Ich fürchte ja. Was uns allerdings

Interview: Ricky Laatz Fotos: (Credit) Martin Huch

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V ERANSTALTUNGEN Stadthalle Rostock 16.12., 20.00 Uhr 19.12., 20.00 Uhr 30.12., 20.00 Uhr 31.12., 18.00 Uhr 05.01., 20.00 Uhr 12.01., 19.30 Uhr 15.01., 20.00 Uhr 24.01., 18.00 Uhr 25.01., 19.00 Uhr 27.01., 20.00 Uhr 28.01., 20.00 Uhr 30.01., 16.00 Uhr 03.02., 20.00 Uhr 04.02., 20.00 Uhr 05.02., 20.00 Uhr 06.02., 20.00 Uhr 14.02., 19.00 Uhr 16.02., 20.00 Uhr 18.02., 20.00 Uhr 20.02., 16.00 Uhr 21.02., 18.00 Uhr 02.03., 20.00 Uhr

GROSSER SAAL 11.12.|19.12.|30.01., jeweils 19 30 Uhr 25.12.,18.00 Uhr Schwarz || Weiß || Schwan Tanztheater - Uraufführung nach der Originalmusik von Peter Tschaikowsky

Hans Klok - The New Houdini Das Russische Nationalballett Nussknacker Ostseewelle-Kultparty Roland Kaiser The 12 Tenors - Musik Ohne (Alters-)Grenzen Gaelforce Dance The Voice of Germany - Live in Concert Best of Musical Starnights Max Raabe & Palast Orchester - Eine Nacht in Berlin Feuerwerk der Turnkunst - Imagine Tour Dr. med. Eckart von Hirschhausen - Wunderheiler Staatliches Russisches Ballett Moskau - Schwanensee Musikparade - Das Marchingband-Festival 2016 André Rieu und das Orchester Die große Giuseppe Verdi Nacht Die schönsten Verdi - Highlights! Night of the Dance - Irish Dance reloaded Elvis - Das Musical Happy Birthday Frank Sinatra The Original Las Vegas Tribute-Show Santiano - Von Liebe, Tod und Freiheit Willkommen bei Carmen Nebel Chinesischer Nationalcircus Phantom der Oper - mit Weltstar Deborah Sasson all you need is love! - Das Beatles-Musical

GROSSER SAAL 12.12.|20.12.|22.12.|26.12.|02.01.|16.01., jeweils 19.30 Uhr 10.01., 15.00 Uhr Die Entführung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 13.12.|15.12., jeweils 15.00 Uhr Besinnliche Melodien zur Weihnachtszeit Weihnachtskonzert mit Diana König GROSSER SAAL 13.12., 18.00 Uhr, 14.12.|15.12., jeweils 19.30 Uhr 4. Philharmonisches Konzert Jean Sibelius, Edward Grieg KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 16.12.|28.01., jeweils 19.30 Uhr Speak low if you speak Love Jazz und Layrik KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 17.12., 18.00 Uhr 23.12.|30.12.|23.01.|29.01., jeweils 19.30 Uhr Die Sternstunde des Josef Bieder KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 18.12.|19.12.|08.01.|15.01.|21.01., jeweils 19.30 Uhr Tante und ich Schwarze Komödie von Morris Panych

Volkstheater Rostock

GROSSER SAAL 18.12., 19.30 Uhr Ein Maskenball Oper von Giuseppe Verdi Libretto von Antonio Somma

10.12., 19.30 Uhr 11.12.|12.12.|14.12.|15.12.|18.12. 19.12.|20.12.|22.12., jeweils 19.00 Uhr 13.12., 17.30 Uhr Die Sturmwache

BAROCKSAAL 19.12., 16.00 Uhr und 19.00 Uhr Barocksaalklassik im Advent Johann Baptist Georg Neruda, Joseph Haydn, Johann Sebastian Bach

KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 11. und 12.12., jeweils 19.30 Uhr Elvis, der King und ich Ein öffentlich-musikalisches Selbstcasting - 16 -


was ist los in rostock und umgebung

BUG 19.12., 25.12., jeweils 20.00 Uhr Glückskind Schauspiel nach dem Roman von Steven Uhly KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 22.12.|25.12.|22.01., jeweils 19.30 Uhr 31.12., 18.00 Uhr, 31.12., 21.00 Uhr, 17.01., 16.00 Uhr Alter Strom Ein Heimatabend der etwas anderen Art von Frank Schlößer - Uraufführung KLEINE KOMÖDIE WARNEMÜNDE 26.12., 19.30 Uhr Matrosen, Mädchen, Ringelnatz Ein musikalisches Heringsleuchten GROSSER SAAL 27.12., 15.00 Uhr|01.01., 18.00 Uhr|22.01., 19.30 Uhr Im weißen Rössl Singspiel von Ralph Benatzky, Hans Müller, Robert Gilbert, Erik Charell u. a. GROSSER SAAL 29.12.|30.12., jeweils 19.30 Uhr 31.12., 18.00 Uhr Silvesterkonzert Symphonie Nr. 9 D-Moll OP. 125 Ludwig van Beethoven GROSSER SAAL 03.01., 16.00 Uhr Migrantion ist eine Chance GROSSER SAAL 04.01., 19.30 Uhr Das Pasternk-Quintett spielt für das Jugendschiff „Likedeler“ Benefizveranstaltung der Kulturstiftung Rostock e.V. GROSSER SAAL 06.01., 19.30 Uhr 1. Solistenkonzert HECK 07.01./ 21.01., jeweils 18.00 Uhr 12.01., 10.00 Uhr|16.01., 20.00 Uhr Norway.Today Igor Bauersima - 17 -


V ERANSTALTUNGEN Preis: 25 Euro/Person, 10 Euro/Kind (4 -12 Jahre) zzgl. Zoo-Eintritt. Bitte reservieren Sie bis 5 Tage vor Termin. Buchungen unter:  03 81.81 72 70 88 oder www.lepomm.de

KUNSTHALLE ROSTOCK 10.01., 16.00 Uhr 2. Kammerkonzert Familientreffen mit den Rossini-Strings GROSSER SAAL 17.01., 11.00 Uhr

Tatort: Schlachtfeld mit Charly Hübner Lesung und Gespräch zum Ersten Weltkrieg

LÖWEN-HAUS 09.01., 9.00 Uhr

GROSSER SAAL 17.01. 18.00 Uhr, 18.01.|19.01., jeweils 19.30 Uhr 5. Philharmonisches Konzert Leonard Bernstein, Arturo Márquez, Efrain Oscher, Edward Elgar

Meditation mit Ron Beier Eine in ganz Deutschland einmalige Erfahrung: Meditieren mit den Tieren! Diesen Monat: In besonderer Atmosphäre im Löwen-Haus Preis: 8 Euro zzgl. Eintritt Treff: Eingang Trotzenburg

ALTWELTAFFEN-HAUS 13.02., 9.00 Uhr Meditation mit Ron Beier Eine in ganz Deutschland einmalige Erfahrung: Meditieren mit den Tieren! Diesen Monat: In besonderer Atmosphäre im Altweltaffen-Haus. Preis: 8 Euro zzgl. Eintritt. Eintritt über Eingang Barnstorfer Ring.

AUSSTELLUNG VOM 22. - 28.01. (Foyer) Hoffnungsträger oder Staatsfeind? DDR-Jugend und Stasi an der Ostsee 22.1., 19.00 Uhr und 21.00 Uhr Deutschland. Ein Wintermärchen Schauspiel nach Heinrich Heine

Nikolaikirche Rostock

GROSSER SAAL 21.02. 18.00 Uhr, 22.02.|23.02., jeweils 19.30 Uhr 6. Philharmonisches Konzert Max Reger, Wolfgang Amadeus Mozart, Giorgio Battistelli, Richard Strauss

12.12., 16.00 Uhr Adventskonzert Poznaner Knabenchor 17.12., 20.00 Uhr Rostocker Stummfilmnacht 19.12. Christmas-Gospel-Konzert Jugendkirche Rostock 20.12., 16.00 Uhr Zauberhafte Weihnacht 21.12., 18.00 Uhr Frank Schöbel & Gäste 24.12., 17.00 Uhr Christvesper mit Krippenspiel 18.30 Uhr Christvesper mit Chor

27.02., 19.30 Uhr Romeo und Julia Koproduktion mit der hmt Rostock

Zoo Rostock

Kunsthalle Rostock

DARWINEUM-Restaurant 25.|26.12., 12.00 - 18.00 Uhr Festtagsessen Ohne Stress und Hektik geniessen Sie Ihren Festtagsbraten mit Vorsuppe, Gänsebraten oder Fisch und einem leckeren Backapfeldessert. Zum Essen gibt es ein Glas Rotwein oder Bier.

13.12.2015 - 13.03.2016 Rankin Fotografie - 18 -


was ist los in rostock undhistorisches umgebung

Steigenberger Hotel Sonne WEINWIRTSCHAFT 09.01., 19.00 Uhr Winzerabend Thema: Torres 14.01., 19.30 Uhr Dinnerkrimi „Mord au Chocolat“

Park-Hotel Hübner WEINKINO immer donnerstags 20.00 Uhr im Weinkeller 17.12.

Pappa ante Portas

07.01.

Leoparden küsst man nicht

14.01.

Der Schakal

21.01.

Harry und Sally

28.01.

Lohn der Angst

04.02.

Grüne Tomaten

11.02.

Valentinstag

18.02.

Tootsie

25.02.

In den Schuhen meiner Schwester Informationen zum aktuell laufenden Film erhalten Sie an der Rezeption sowie unter  03 81.5434 0 - 19 -


V ERANSTALTUNGEN Hotel Hübner

06.02., 20.00 Uhr 13.02., 20.00 Uhr 14.02., 20.00 Uhr 18.02., 19.00 Uhr 20.02., 20.00 Uhr

„Lass uns Freunde bleiben…“ von Rena Schwarz Whiskyverkostung Ringelnatz-Rock - Land Über Ringelnatz kocht - Schokoladenmenü „Frank und Frey-Stand up Comedy aus dem gemeinen Leben“ 27.02., 20.00 Uhr Ringelnatz-Rock mit Kabarap - Milchreis & Chaos

IM KAMINZIMMER bis 20.03.2016, immer samstags und sonntags zwischen 15.00 Uhr und 18.00 Uhr Teezeit

Kurhaus Warnemünde

Hotel Neptun 19.12., 20.00 Uhr Lyrik, Beat & Prosa 10.01.|14.02., 10.45 Uhr bis 12.30 Uhr Großes Hafenkonzert Jeweils am 2. Sonntag im Monat findet das beliebte Hafenkonzert mit maritimer Unterhaltung, Shantychor und interessanten Talkgästen statt. 30.01., 20.00 Uhr Sun Record Boys Anknüpfend an die beliebte Rock-Tribute-ShowReihe dreht sich in diesem Jahr um den klassischen Rock‘n‘Roll.

15.01., 20.00 Uhr Sei lieb zu meiner Frau ein Schwank von Rene Heinersdorff Regie: Hartmut Ostrowsky

Villa Papendorf 12.12., 19.30 Uhr „Außer der Reihe“ Werke von Beethoven, Vitali und Piazzolla Chiharu Taki (Violine), Shota Nakano (Klavier) 29.12., 19.00 Uhr Dinner for One Theaterabend mit festlichem Menü mit Cathrin Bürger und Manfred Gorr

Ringelnatz Warnemünde 11.12., 20.00 Uhr 17.12., 20.00 Uhr 02.01., 20.00 Uhr 09.01., 20.00 Uhr 10.01., 10.00 Uhr 16.01., 20.00 Uhr 21.01., 19.00 Uhr 23.01., 20.00 Uhr 29.01., 20.00 Uhr 05.02., 20.00 Uhr

Van der Valk Resort Linstow

Duo „Mallet“ Swingle Bells mit Duo L.A. Neujahrsblues mit Hübner & Beeg Annette Kruhl - Kabarett Musikalischer Frühschoppen Club der toten Sänger Ringelnatz kocht - „Rund um den Grünkohl“ Gerald Wolf - Satirischer Jahresrückblick „Die alten Filme“ von Michael Terpitz The Piano Man

29.01.

Dance Masters! Best of Irish Dance

20.02., ab 18.00 Uhr Oldie Night - 20 -


vergangenes

Historische

ZEITZEUGEN Gerhard Martens, geb.

Auch an dem Wrack auf See wurden Zappen gejagt. Das erwies sich als sehr gefährlich, da hier das Eis unterschiedlich dick war. Trotzdem wurden am Wrack manchmal 50 Zappen täglich aus dem Wasser geholt. Von den Behörden wurde diese Art des Fanges wegen der vielen verletzten Tiere verboten, aber wer scherte sich damals an Verbote. Der Hunger war größer als das Risiko, erwischt zu werden. So standen im strengen Winter 1946/47 vielfach nicht nur sonntags Entenbraten auf dem Mittagstisch, sondern auch wochentags.

Den Zappen wurde ihr Federbalg über den Kopf gezogen! Eine ungewöhnliche Art des Angelns hatten sich Warnemünder Angler im Extremwinter 1946/47 ausgedacht. Angesichts der total zugefrorenen Ostsee und der Warnow mit Eisdicken von teilweise 80 cm, gab es kaum noch Stellen, wo geangelt werden konnte. Eislöcher froren gleich wieder zu. Irgendwie musste aber der Hunger gestillt werden. Auf der Kleinen Laak, einem 200 m langen und etwa 50 m breiten Teich an der Richard Wagner Straße, froren die Schwäne ein. Aus übermächtigem Hunger schlachteten einige Warnemünder die Vögel, und den starken Trangeschmack ignorierend wanderten sie in die Kochtöpfe. Am Neuen Strom, wo die Stromfähre die Verbindung mit der Hohe Düne aufrecht erhielt, und einen Schiffswrack nordöstlich der Ostmole, gab es die einzigen eisfreien Gewässer. Hier hatten sich Tausende Blesshühner, sogenannte Zappen, und viele Wildenten gesammelt. Dass die Enten gut schmeckten, war bekannt, aber den schwarzen Zappen standen die Warnemünder skeptisch gegenüber. Fischer von der pommerschen Halbinsel Hela wussten allerdings, dass man den Zappen einfach nur den Balg über den Kopf ziehen musste, und schon schmeckten sie wie Enten. Einige Jugendliche versuchten vergeblich Enten und Zappen mit einem Kescher zu fangen, oder mit einem Katapult zu schießen. Da kam jemand auf die Idee, die Zappen mit der Heringsspinnangel zu reißen. Eine perfekte Methode! Die Zappen wurden nun manchmal sogar im Trio aus dem Wasser gezogen. Dem Zappenfang wollten einige Fischer nicht nachstehen. Sie spannten im Neuen Strom nachts Stellnetze, in den sich die hungrigen Vögel, wenn sie tauchten, verhedderten. Sie erstickten zwar meist im Wasser, gegessen wurden sie aber trotzdem. Da die gesamte Ostsee zugefroren war, fanden immer neue Vögel die offenen Wasserstellen von Warnemünde, wo sie sich von Muscheln ernähren konnten. - 21 -

Fotos: Gerhard Martens

Der Warnemünder Gerhard Martens war jahrelang für unser “KaffeeZeit” Magazin ein wunderbarer Redakteur, der viele Leser mit seinen Geschichten zum Schmunzeln brachte. Zwei Jahre nach seinem Tod haben wir uns entschieden, erneut eine Anekdote aus seinem Archiv zu veröffentlichen, das ihn sicherlich sehr freuen würde. Sie hat sich in Warnemünde kurz nach dem 2. Weltkrieg im harten Winter 1946/47 abgespielt.

1931 gest. 2013


P REISRÄTSEL Unter allen Einsendungen verlosen wir

Dessous & Lingerie 1 Gutschein im Wert von 50 Euro sowie das Buch „Die Rache ist mein“ von Viola Möbius

Ein beeindruckend realistischer Krimi, der nichts für sanfte Gemüter ist, weil er in die tiefsten Abgründe des Menschen eintaucht ... Das Buch ist im Handel nicht mehr erhältlich, nur bei uns gibt es noch ein handsigniertes Exemplar zu gewinnen! Vorschau für die Frühlingsausgabe 2016: Interview mit Viola Möbius und mehr zu ihrem neuen Buch „Die Kreuzfahrt Schnüfflerin“ Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück!

Schicken Sie das richtige Lösungswort bis zum 28.02.2016 per Post an: KWITT Medien & PR, PF 10 20 42 , 18003 Rostock oder per Email an: info@kaffeezeit-magazin.de

Das Lösungswort der 22. Ausgabe (Herbstausgabe 2015) lautete „Oktoberfest“. Unter allen richtigen Einsendungen wurden folgende Gewinner gezogen: 2 x 2 Karten für die Veranstaltungen „Cool Britannia“ in der Villa Papendorf haben gewonnen: Ines H. aus 18057 Rostock und Margitta B. aus 18190 Sanitz

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden aus allen Einsendungen gezogen und schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung möglich.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

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B+L 2013

Weidner druckt D E L U X E www.druckerei-weidner.de

Carl-Hopp-Str. 15 | 18069 Rostock info@druckerei-weidner.de www.druckerei-weidner.de

fon 0381.4610740 fax 0381.4610743 Satz/Druckvorstufe Offsetdruck | Digitaldruck Verarbeitung/Veredelung | Logistik



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