DIE ÖSTERREICHISCHEN BISCHÖFE
I 29
12.3. Begleitung Die Begleitung ist Teil der Trauungspastoral. Sie unterstützt den Prozess, den das Paar in der Vorbereitungszeit zum Ehesakrament durchläuft. Für diese Begleitung wird den Brautleuten eine Begleitperson bzw. ein Begleitehepaar angeboten. Durch die Begleitpersonen zeigt sich, wie Leben und Glaube miteinander verwoben sind.13
12.3.1. Die Rolle der Begleitung Begleitpersonen sind im Auftrag der Kirche da für das Paar, für dessen Fragen und Anliegen. Sie sind Auskunftspersonen für die kirchliche Ehevorbereitung. Sie zeigen Interesse an der Lebenssituation des Paares und nehmen Anteil an den diversen Hochzeitsvorbereitungen. Sie gehen ein Stück des Weges mit und bauen Beziehung auf, wobei das Brautpaar über deren Intensität entscheidet. Durch eine Haltung der Aufmerksamkeit und Gesprächsbereitschaft – auch zu religiösen Fragen – vermitteln sie ein Zeugnis des Glaubens. Solche Themen sollen sie aufmerksam beachten und auf sie eingehen, wobei nichts aufgedrängt werden soll. Es braucht für Begleitpersonen ein gutes Maß an Selbstreflexion, um die eigene Rolle vor Missverständnissen zu bewahren und ein falsches Rollenverständnis zu vermeiden. Diese Begleitung während einer Ehevorbereitung ist keine geistliche Begleitung. Man ist auch kein Therapeut, keine persönliche Vertrauensperson, kein Alleswisser, keine Autoritätsperson, kein Weddingplaner, sondern Mitarbeiter Gottes an der Freude der Menschen. Dies ist ein missionarischer Dienst.
13 Die Begleitpersonen sind etwas Neues in diesem Konzept – und es wird sicher Zeit brauchen, bis man solche Personen findet und schult. Aber das Thema „Begleiter“ bzw. „Glaubensbegleiter“ ist pastoral sehr wichtig. Denn es geht darum, dass der Glaube auch durch eine Person, durch Lebenszeugnis und Kommunikation begegnet – und dies als gut und hilfreich erfahren wird.