2 minute read

3 Verschuldung

3 Verschuldung

Auch im Bereich der Verschuldung zeigt sich eine differenzierte Entwicklung in den Städten. Während die Schulden absolut 2020 gegenüber 2019 in Summe um 13 Prozent anstiegen, kam es bei neun der 17 hier antwortenden Städte zu einem Abbau der Schulden. Von 2019 auf 2021 wird ein Anstieg der Verschuldung (absolut) um 19 Prozent erwartet. Davon zu unterscheiden ist die mittlere Entwicklung der Verschuldung (+2 Prozent 2019-2020, +11 Prozent 2019-2021), welche deutlich geringer ausfällt, wie weiter unten ausgeführt wird. Große Unterschiede zwischen absoluten und Pro-Kopf-Entwicklungen zeigen sich auch bei den Rücklagen. Diese reduzieren sich absolut von 2019 auf 2021 um 20 Prozent, während sie im Mittel um 4 Prozent ansteigen.

Tabelle 4: Entwicklung ausgewählter Kennzahlen zur Verschuldung 2019-2021 – 2. Abfrage April/Mai 2021

Kennzahl

RA 2019

Kennzahlen zur Verschuldung Gesamt exklusive Klagenfurt Entwicklung - Mittelwerte

RA 2020 VA 2021 Aktuelle Planung 2021 RA 2019 - RA 2020 RA 2020 - VA 2021 RA 2019 - VA 2021 RA 2020 - akt. Plan2021

in 1.000 Euro in Prozent

Nettofinanzierungssaldo 76.775 -339.633 -486.538 -376.337

Langfristige Finanzschulen (Stand 31.12.) * 2.590.022 2.917.253 3.109.219 3.079.280 2% 16% 17% 9% 11%

Rücklagen (Stand 31.12.) 483.766 547.951 309.009 388.640 62% -47% -21% -39% 4%

RA 2019 - akt. Plan2021

Anmerkungen: Aufgrund fehlender Einträge in einzelnen Feldern der Stadt Klagenfurt umfassen die Summenangaben insgesamt nur die 18 Städte mit vollständigen Angaben. *Bei den langfristigen Finanzschulden sind insgesamt nur 17 Städte enthalten, da auch in Salzburg einzelnen Angaben fehlen. Die Kennzahlen der Entwicklung entsprechen den Mittelwerten über die einzelnen Kenzahlen auf Städteebene. Somit sind in den Kennzahlen sämtliche verfügbaren Kennzahlen aller 19 teilnehmenden Städte enthalten; Da zur aktuellen Planung 2021 von den Städten Baden, Bruck an der Mur und Innsbruck keine Angaben vorlagen, wurde von denselben Werte wie im VA 2021 ausgegangen. Quelle: KDZ im Auftrag des ÖSTB: Befragung der Mitgliedsgemeinden der Finanzkommission, eigene Berechnungen 2021.

Nettofinanzierungsaldo (Saldo 1 + Saldo 2)

Der Nettofinanzierungssaldo ergibt sich aus dem Saldo der operativen und investiven Gebarung. Er zeigt an, ob die Gemeinde die Nettoinvestitionen mit eigenen Mitteln finanzieren kann (positiver Saldo 3) oder neue Finanzschulden aufnehmen (oder Rücklagen abbauen) muss. Während 2019 die Städte in Summe einen positiven Nettofinanzierungssaldo aufwiesen, ist dieser 2020 und 2021 deutlich negativ. 2020 hat die Hälfte der Städte, 2021 beinahe sämtliche Städte einen negativen Nettofinanzierungssaldo.

Entwicklung der Schulden

Entsprechend dem Anstieg der Finanzierungslücke ist die langfristige Verschuldung der 17 hier antwortenden Städte von 2019 auf 2020 im Mittel um 2 Prozent gestiegen, bis 2021 wird ein mittlerer Anstieg bezogen auf 2019 um rund 11 Prozent erwartet. In 10 der 17 Städte fand von 2019 auf 2020 eine Reduktion des Schuldenstandes statt. In fünf Städten kam es 2020 zu einem deutlichen Anstieg der Verschuldung. Der absolute Anstieg der

Schulden ist im Wesentlichen auf zwei Großstädte zurückzuführen. Von 2020 auf 2021 rechnen noch immer sieben Städte mit einem Abbau des Schuldenstandes.

Rücklagen

Die Städte versuchen, den negativen Saldo infolge der COVID-19 -Krise alternativ zur Neuverschuldung auch durch die Auflösung von Rücklagen auszugleichen. Dies traf 2020 auf zehn der hier antwortenden Städte zu.

Von 2019 auf 2021 wird absolut mit einem Rückgang der Rücklagen um 20 Prozent gerechnet. In fünf Städten wird mit einem Aufbau der Rücklagen gerechnet, wodurch sich durchschnittlich eine leicht positive Entwicklung des Rücklagenstandes ergibt.

This article is from: