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Foto Bär & Nordlicht: manu-keggenhoff.com
ALASKA YUKON Willkommen
16 53 8 Liebe Leserinnen, liebe Leser
Inhalt Allgemeines 6 8 16 25 53 54 79
Der Wolf – ein Symbol der Wildnis Im Land der Bären, Wölfe, Elche und Karibus Reisen, jobben und Erfahrungen sammeln Kanadische Kaffee-Kultur Aurora Borealis – das mystische Nordlicht Lockruf des Goldes Alaska und Yukon im Vergleich
Unterwegs 22 Whitehorse 29 Kluane – Gletscherwelt hautnah 30 Dawson City 44 Gemeinden des Yukons 49 Abenteuer Dempster Highway 51 Atlin 57 Juneau 58 Haines 59 Skagway 60 Chicken 66 Gemeinden in Alaska 69 Der Bergriese Denali 70 Fairbanks 73 Angelparadies Kenai-Halbinsel 74 Anchorage
Unbegrenzte Weiten – unbegrenzte Möglichkeiten: der Yukon, auch als das „Land der Mitternachtssonne“ bekannt, hat seinen Werbespruch von Canada’s True North („Kanadas echter Norden“) vor einigen Jahren treffend in Larger than Life („Überlebensgroß“) umbenannt. Alaska, flächenmäßig noch dreieinhalb Mal größer als der Yukon, trägt den Beinamen „Die letzte Grenze“ (The Last Frontier), das Motto des Bundesstaats lautet „Nordwärts in die Zukunft“ (North to the Future) und wirbt mit dem Slogan Beyond Your Dreams, Within Your Reach, was sinngemäß mit „Die kühnsten Träume übertreffend, greifbar nah“ übersetzt werden kann. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Absolut nicht: all diese tollen Superlative sind hier keine Übertreibungen, sondern werden den Tatsachen gerecht! Unbegrenzte Weiten – unbegrenzte Möglichkeiten: ein Aufenthalt bei uns im Yukon oder in Alaska wird Ihre kühnsten Erwartungen übertreffen. Garantiert! Endlose, unberührte Waldgebiete, glasklare Seen, majestätische Bergketten und riesige Gletscherwelten werden Sie ebenso entzücken wie nach Lachsen angelnde Bären und hoch auf Baumwipfeln thronende Weißkopfseeadler: in Alaska und im Yukon ist die Natur stets in greifbarer Nähe. Ob mit dem Wohnmobil auf einem der nördlichen Highways oder mit dem Kanu auf einem der Wildnis-Flüsse unterwegs, auf einem Gletscherrundflug oder zu Fuß auf den Spuren der Goldsucher im Klondike, auf Walbeobachtungstour in Südost-Alaska oder durch einen der vielen an die Goldrauschvergangenheit erinnernden Orte schlendernd – überall werden Ihre wildesten Vorstellungen von der Realität weit übertroffen. Garantiert! Einen unvergesslichen Urlaub wünscht Ihnen Christine Mader, Redakteurin 14. Auflage - Ausgabe 2012 Herausgeber: Greg & Krystal Karais Produktionsleiter: Douma Alwarid Redaktion: Christine Mader Art Direktorin: Manu Keggenhoff Anzeigenverkäufe: Wayne Crowe Titel: iStock Gedruckt in Kanada
Harper Street Publishing Inc. P.O. Box 141 Carcross, Yukon Kanada Y0B 1B0 Telefon: 1.867.821.3296 www.northofordinary.ca hspdeutsch@gmail.com
Abenteuer AlaskaYukon ©HSP Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Zustimmung des Verlegers vervielfältigt oder elektronisch oder anderweitig gespeichert werden.
Abenteuer Alaska Yukon 2012 5
Der
Wolf
— ein Symbol der Wildnis
Sieben Monate im Jahr klirrende Kälte, meterhoher Schnee und als Beutetiere nichts als Elche und Karibus — unter solch harschen Bedingungen lässt sich nur mit biologischer Anpassung überleben. Da sich nur die Stärksten behaupten können, entwickelte sich der Yukon-Wolf zum größten Vertreter der Art Canis lupus. Der Yukoner Wolfbiologe Bob Hayes hat diese faszinierenden Tiere über Jahre erforscht und seine Erfahrungen in einem spannenden, nun auch auf Deutsch erhältlichen Buch festgehalten. Text: Christine Mader & Jessica Simon 6 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Foto: Tanja Askani
ALASKA YUKON Tiere
Buchautor Bob Hayes mit weißen Wölfen im Wildpark Lüneburger Heide.
20
Jahre lang hat Bob Hayes als Wolfsbiologe für die Forschungsarbeit des Kanadiers, machte „Wotsch“, wie er von Territorialregierung des Yukons gearbeitet und Bob Hayes genannt wird, selber ein Dutzend Reisen in den Yukon, in dieser Zeit Hunderte von Yukon-Wölfen mit wo er seinen Berufskollegen zu verschiedenen Jahreszeiten bei Halsbandsendern ausgerüstet und damit die Grundlage zum Forschungseinsätzen vor Ort begleitete. Im April war der Yukoner Autor zusammen mit Ulrich WotschiEinblick in 150 Wolfsrudel geschaffen. Und ihre Beziehungen zu Elchen, Karibus, Dall-Schafen, Bären und sogar Kolkraben in allen kowsky als Dolmetscher in Deutschland unterwegs, um Wölfe Regionen des Yukons erforscht, um zu verstehen, wie wichtig das im Yukon in Lesungen vorzustellen – unter anderem auch natürliche Gleichgewicht zwischen freilebenden Wölfen und ihren „Bei uns in Deutschland haben wir den Wolf ausgerottet bevor wir Beutetieren in der kanadischen ihn verstehen konnten. Wölfe sind eine Metapher für Wildnis.“ Wildnis ist. Für alle, die mehr über Wölfe wissen wollen als gemeinhin bekannt ist, hat Bob Hayes seine in der Themenwelt Yukon Bay des Erlebnis-Zoos Hannover. reichen Erfahrungen, Erlebnisse und Forschungserkenntnisse Die Buchvorstellung stieß überall auf reges Interesse. „Wolf in einem Buch festgehalten: Wolves of the Yukon, nun auch in und Yukon sind nicht zu überbieten: es ist die letzte große deutscher Übersetzung (Wölfe im Yukon) erhältlich, beschreibt verbliebene Wildnis der nördlichen Halbkugel, aber dank Bob die Entwicklung der Wölfe, der Landschaft und der Tierwelt Hayes bestens erforscht“, windet der deutsche Wissenschaftler des Yukons seit der letzten Eiszeit, geht auf das Verhältnis der seinem kanadischen Berufskollegen ein Kränzchen. „Bei uns Ureinwohner zu den Wölfen ein sowie auf die Erzählungen von in Deutschland haben wir den Wolf ausgerottet bevor wir ihn Jack London, welche unsere Vorstellung vom Wolf als Symbol für verstehen konnten. Wölfe sind eine Metapher für Wildnis. Aber Wildnis wesentlich geprägt haben. Der Autor beschreibt zudem wo sie nun ihre verlorenen Lebensräume zurückerobern, ist nichts die Entwicklung des Wolfsmanagements in den letzten 100 mehr wild wie einstmals“, betont Ulrich Wotschikowsky. Jahren und präsentiert seine eigenen Beobachtungen und Ideen Wölfe im Yukon, in Whitehorse in der Buchhandlung Mac’s zum Umgang mit Wölfen im Yukon und in anderen Wolfgebieten. Fireweed erhältlich oder über die Webseite www.woelfeimyukon. Übersetzt wurde das im Eigenverlag herausgegebene Buch de zu bestellen, ist ein ebenso kompetentes wie spannend Wölfe im Yukon vom bekannten deutschen Wildbiologen Ulrich und dennoch leicht verständlich geschriebenes Buch – eine Wotschikowsky, der Bob Hayes 1991 an einer Tierartenschutz- herausragende Referenz für alle, die Wölfe und ihre Umwelt Tagung in Ungarn kennengelernt hat. Fasziniert von der verstehen wollen. Abenteuer Alaska Yukon 2012 7
Unsere nordische Wildnis ist voller Leben: über 60 Arten von Säugetieren und über 200 Vogelarten können im Yukon gesichtet werden, in Alaska steigen die Zahlen inklusive der Meeressäuger auf über 110 und auf über 480 im Federkleid. In den abgelegenen, menschenleeren Wildnisgebieten haben alle Tiere reichlich Bewegungsraum. Begegnungen sind also schöne Zufälle. anz einfach macht’s die Fauna den menschlichen BesuText: Christine Mader chern aber nicht – oft braucht es schon ein gutes Quentchen Glück oder viel Geduld, um in den riesigen Waldgebieten, entlang von Flüssen und an Seeufern, auf Hügel- und Bergzügen oder in der Tundra einen Blick auf Tiere in freier Wildbahn zu erhaschen. Einzig die lästigen Moskitos sind in der wärmeren Jahreszeit überall in Hülle und Fülle vorhanden! Wer auf Nummer sicher gehen will, kann im Yukon Wildlife Preserve außerhalb von Whitehorse oder im Alaska Wildlife Conservation Center am Seward Highway in der Wildnis oft nur mit viel Glück zu erspähende Tierarten aus der Nähe beobachten.
G
Intelligent, neugierig und schnell
In den Sommermonaten, wenn die Vegetation dank der langen Sonnentage frisch und üppig ist, können mitunter vom Auto aus Bären gesichtet werden, die sich in Straßengräben entlang der Highways an Löwenzahn gütlich tun oder ohne Hast die Fahrbahn überqueren. So verlockend das Fotomotiv auch sein mag, bitte nicht aussteigen und versuchen, mit der Kamera auf Tuchfühlung zu gehen. Vor allem Bärinnen mit ihren Jungen reagieren sehr schnell mit Unmut, wenn sie Bedrohung wittern. Bären sind intelligente und neugierige Tiere. Während ihr Sehvermögen mit dem des Menschen vergleichbar ist, hören sie besser und verfügen über einen ausgeprägten Geruchsinn. Sie können sich viel schneller bewegen als Menschen und sind ausgezeichnete Langstreckenschwimmer. 8 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Fotos: iStock
Land
Im der Bären, Wölfe, Elche und Karibus
Foto: manu-keggenhoff.com
ALASKA YUKON Tiere
Schwarzbär
Der Schwarzbär ist die in Nordamerika am weitesten verbreitete Bärenart. Trotz seines Namens kommt Meister Petz in Farbtönen von Tiefschwarz über alle Braunschattierungen bis zu Blond vor. Schwarzbären sind in bewaldeten Lebensräumen heimisch und deshalb ausgezeichnete Kletterer. Sie haben keinen Buckel und kürzere Krallen an den Vordertatzen als die Grizzlybären und fressen im Gegensatz zu diesen selten Wurzeln, obwohl ihre Nahrung bis zu 90% aus Pflanzen bestehen kann. Beeren sind überlebenswichtig und wenn diese auf dem Speiseplan fehlen, suchen Schwarzbären überall nach Fressbarem – und machen dabei auch vor von Menschen geschaffenen Futterquellen nicht halt.
Grizzlybär
Über 70% der Grizzly-Population lebt in Alaska und im Yukon. Der auch Braunbär oder Kodiakbär genannte Grizzly unterscheidet sich durch seinen prominenten Buckel vom etwas kleineren Schwarzbär. Die Krallen an den Vordertatzen sind lang und zum Graben ausgebildet. Das Fell kann von Blond über Rot bis Dunkelbraun oder sogar Schwarz variieren und oft haben die Haare silberne Spitzen. Grizzlybären, die sich im offenen Gelände ohne schützende Vegetation entwickelt haben, neigen eher zur Verteidigung, wenn sie sich bedroht fühlen. Heute leben sie sowohl in bewaldeten als auch offenen alpinen Regionen. In einigen Gegenden, wie im Kluane Nationalpark, sind sie häufiger als Schwarzbären.
Wolf
Die Wölfe im südlicheren Teil des Yukons und im Südosten Alaskas haben ein dunkleres, kürzeres und rauheres Fell als jene weiter im Norden. Der arktische Wolf ist größer und besitzt ein dickeres, wärmeres Fell, das farblich von Weiß bis Hellgrau reicht. Obwohl Rudeltiere, sieht man Wölfe auch vereinzelt oder paarweise, da sie bei der Nahrungssuche ausschwärmen. In erster Linie machen sie Jagd auf große Tiere wie Rotwild, Elche und Bergziegen, ernähren sich aber auch von kleineren Säugetieren sowie von Vögeln und Fischen. Die Wolfpopulation steigt und fällt mit dem Vorhandensein von Nahrung. Die Wölfe der nördlichen Arktis folgen den jährlichen Wanderzügen der Karibus, welche sie dann jagen. In anderen Teilen des Yukons und Alaskas bleiben sie in einem bis zu 1600 Quadratkilometer großen Revier.
Elch
Der Elch ist das größte Mitglied der Wildfamilie. Ein ausgewachsener Bulle kann eine Schulterhöhe von über 2 Metern erreichen, bis 800 Kilo wiegen und ein mächtiges Schaufelgeweih mit einer Spannweite von bis zu 180 Zentimetern haben. Elche können sich trotz ihrer Größe sehr schnell bewegen und sind starke Schwimmer. Tagesanbruch und Abenddämmerung sind die bevorzugten „Essenszeiten“ der Elche, die ihren mit frischem Grün gedeckten Tisch in flachen sumpfigen Gebieten und auf Weiden in Flussnähe finden. Die Population im Yukon ist mit 70000 gut doppelt so groß wie die Einwohnerzahl. Alaska hat rund 175000 Elche. Laut Schätzungen alaskanischer Wildtierbiologen überlebt bloß rund ein Viertel der neugeborenen Elchkälbchen das erste Jahr: die meisten fallen in den ersten sechs Lebenswochen Bären und Wölfen zum Opfer. Jährlich gibt es rund 500 Kollisionen mit Elchen auf den diversen Highways in Alaska – also acht geben beim Fahren! Sogar innerorts können sie unter Umständen einem dieser riesigen Tiere begegnen: Im Winter, wenn natürliche Futterquellen rar sind, versuchen sich in Anchorage bis zu 1000 Elche an Haushaltsabfällen gütlich zu tun.
Karibu
Karibus waren schon vor 1,6 Millionen Jahren im Yukon heimisch, wie in Fort Selkirk gefundene Fossile belegen. Während Tausenden von Jahren war die Urbevölkerung des hohen Nordens in Bezug auf Nahrung, Kleidung, Unterkunft und kulturelle Zeremonien auf das in der Arktis am häufigsten vorkommende Säugetier angewiesen. Das Karibu gehört zu den Wandertierarten, die fast immer in Bewegung sind und auf ihren jahreszeitlich bedingten Wanderungen riesige Strecken zurücklegen. So liegt das Überwinterungsgebiet der PorcupineKaribuherde einige hundert Kilometer vom Gebiet der arktischer Küstenebene Alaskas entfernt, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen. Die Wanderzüge der Karibus haben auch die Landschaft geformt: aus der Höhe lassen sich in der Tundra Dutzende von Pfaden ausmachen. Im Laufe eines Jahres formieren sich Karibus in Gruppen verschiedener Größenordnungen, die von unter 100 bis über 100000 Tiere rangieren. Als einzige Wildtierart tragen beim Karibu – in Europa und Asien Rentier genannt – beide Geschlechter Geweihe. Abenteuer Alaska Yukon 2012 9
Bergziege
Von den rund 1700 schneeweißen Bergziegen im Yukon leben mehr als die Hälfte im Kluane Nationalpark. In Alaska sind sie bis zu den Bergzügen der Kenai-Halbinsel verbreitet. Die Böcke können bis 85 kg schwer werden, die Weibchen gegen 60 kg. Mühelos klettern sie steile Felshänge hoch, haben ihre Hufe doch eine harte Außenseite und einen weichen, sozusagen rutschfesten Innenteil.
Bison
Die im borealen Wald beheimateten Bisons sind sowohl in Alaska wie im Yukon anzutreffen. Mitte des 20. Jahrhunderts in Kanada fast ausgerottet, wurden einige Tiere eingefangen und vermehrten sich. Zwischen 1986 und 1992 wurden bei Carmacks im Yukon 142 Tiere ausgesetzt – und heute beträgt die Population gut 1100. In der Gegend von Big Delta, Alaska, wurden anno 1928 Bisons aus Montana angesiedelt. Deren Nachfahren sind heute oft südlich von Delta Junction am Richardson Highway zu sehen. Im Frühling und im Herbst nehmen Bisons oft Staubbäder: zum Schutz vor Insekten und um das Fell „wasserdicht“ zu machen.
Dall-Schaf
Dall-Schafe gehören wie auch die weniger verbreiteten Stoneund Fannin-Schafe zu den Dünnhornschafen. Das Verhältnis der Hörner zur Körpergröße ist beim ausgewachsenen männlichen
10 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Dall-Schaf am allergrößten. Im Gegensatz zu Geweihen, die alljährlich abgeworfen werden und wieder nachwachsen, sind die Hörner der Bergschafe permanent und wachsen jedes Jahr, wobei das Alter eines Tieres an der Anzahl der Ringe zu erkennen ist.
Kanadischer Luchs
Praktisch im ganzen Yukon und in vielen Regionen Alaskas verbreitet, schwankt die Zahl der Luchse mit zu- oder abnehmender Schneeschuhhasen-Population. Wenn jene rar sind, kommen die Luchse auf Beutejagd bis in besiedelte Gebiete. Auffallend sind die überaus großen, schneeschuhartigen Pfoten mit besonders dicken Haarpolstern an den Sohlen, die dreieckigen Ohren mit den schwärzlichen Pinseln an den Spitzen und der Backenbart ums Kinn herum.
Foto: iStock
ALASKA YUKON Tiere
Maultierhirsch
Die sich durch ihre übergroßen Lauscher auszeichnenden Maultierhirsche sind vor allem in den südlicheren Teilen des Yukons und Alaskas verbreitet – kommen aber auch in Mexiko vor, wo sie in der Sonora-Wüste bis 50 Grad Hitze ebenso gut aushalten wie minus 40 Grad im nordischen Winter. Im Gegensatz zum Weißwedelhirsch, dessen Spiegel vom braunen Schwanz weitgehend verdeckt wird, ist der helle Spiegel beim Maultierhirsch immer sichtbar.
Moschusochse
In der Wildnis nur im hohen Norden der arktischen Tundra vorkommend, leben die urtümlich anmutenden Moschusochsen in Herden und zeigen einen ausgeprägten sozialen Instinkt: Bei Bedrohung, zum Beispiel von Wölfen, formieren sich die ausgewachsenen Tiere schützend rund um die Jungtiere. Der Moschusochse muss auch bei den kältesten Winterstürmen keinen Schutz suchen, ist er doch des langen, zotteligen Fells wegen kälteunempfindlich. Die isolierende, feine Unterwolle – Qiviut genannt – gilt als beste, aber auch teuerste Strickwolle und ist achtmal wärmer als Schafwolle.
Polarfuchs
Im Vergleich zum Rotfuchs ist das im Sommer rotbraune und im Winter weiße Fell des Polarfuchses dicker und flauschiger, Schnauze und Schwanz sind kürzer, die Füße mit Fell bewachsen und die Ohren runder. Außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger, legt der Polarfuchs auf der Suche nach guten Nahrungsquellen Entfernungen von bis zu 1000 km zurück.
Rund ums Jahr eine Attraktion Der ganzjährig geöffnete Wildtierpark Yukon Wildlife Preserve, bloß 25 Fahrminuten vom Zentrum von Whitehorse, präsentiert zehn im Norden heimische Tiergattungen in ihren natürlichen Lebensräumen. Weit offene Flächen und an strategisch günstigen Orten errichtete Beobachtungsstationen erlauben Besuchern auf geführten Bustouren oder Rundgängen zu Fuß – 2,5 km und 5 km lange Wege führen an den verschiedenen großzügig dimensionierten Gehegen vorbei –, den Tieren nahe zu kommen und bieten tolle Fotografiermöglichkeiten. Auf dem ganzen Gelände verstreute hölzerne Picknick-Tische machen das Yukon Wildlife Preserve zum perfekten Ort, um einen idyllischen Sommertag in freier Natur zu verbringen. Im Winter sind Besucher auch mit Schneeschuhen oder Langlaufskis willkommen, die Tiere in der unberührten Stille der weißverkleideten Landschaft zu beobachten. Der Wildtierpark nimmt zudem verletzte oder kranke Tiere und Vögel aus dem ganzen Yukon zur Rehabilitation auf, hegt und pflegt sie gesund und lässt sie, wenn möglich, dann wieder frei.
Wapiti-Hirsch
Sowohl im Yukon wie in Alaska wurde die größte der Hirschgattungen erfolgreich wiederangesiedelt. Das alljährlich abgestossene Geweih wird mit zunehmender Lebensdauer größer. Kurz vor der Brunft im September kann der „Kopfschmuck“ eines ausgewachsenen Wapiti-Bullen bis 140 Zentimeter lang und circa 20 Kilo schwer sein. Mit „Röhren“ lockt er die Weibchen an. Der Kampf um Dominanz ist für den siegreichen Bullen lohnend, kann er doch ein „Harem“ von bis zu 20 Hirschkühen beglücken. Aber auch Biber, Bisamratte, Fischotter, Kojote, Rotfuchs, Marder, Nerz, Vielfraß, Wiesel, Baumstachler, Arktisches Erdhörnchen (Ziesel), Streifenhörnchen, Eisgraues Murmeltier, Schneeschuh- und Pfeifhase sind mit etwas Glück unterwegs anzutreffen.
Naturführer und Bären-Einmaleins In Yukons Besucherinformationszentren sind kostenlos interessante Broschüren auf Deutsch erhältlich. Die Wildnis des Yukon informiert über spurenloses Camping, Sicherheit in der Wildnis, über Angel- und Jagdbestimmungen usw. Das Einmaleins für Bärenbegegnungen zeigt eine neue Betrachtungsweise zum Verständnis der Bären und offeriert praktische Ratschläge zur Sicherheit im Bärengebiet. Der Yukon Naturführer – entlang der Highways beschreibt eingehend, wo genau welche Tierarten am besten zu beobachten sind. Abenteuer Alaska Yukon 2012 11 11
Alaskas Fauna ist so vielfältig wie das riesige Land selbst. Nirgendwo in den USA leben mehr Weißkopfseeadler als im nördlichsten Staat. Die zerklüftete Küste bietet zahlreichen Meeressäugetieren sowohl Lebensraum wie Schutz.
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Die besten Buckelwal-Beobachtungsplätze im alaskanischen Sommer sind die Inside Passage und der Prince William Sound: geräuschvoll und mit riesigen Fontänen kündigen sie sich an, wenn sie zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen, um sich dann, nach einigen akrobatisch anmutenden Sprüngen, mit ihrer riesigen Schwanzflosse „winkend“ wieder zu verabschieden. Diese sogenannten Fluken haben, ähnlich wie menschliche Fingerabdrücke, eine ganz individuelle Struktur. Ein besonderes Schauspiel ist auch die Fischfangmethode der Buckelwale: Im Kreis tauchen sie als Team rasch unter und gleich wieder hoch, Säulen aus unzähligen Luftblasen produzierend, welche kleinere Fische nach oben direkt in die aufgesperrten Schlunde der Meeressäuger schwemmen.
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Aus der Ferne leicht mit Delfinen zu verwechseln, sind Killerwale – auch Orca oder Großer Schwertwal genannt – an ihren schwarz-weißen Körpern und ihrer auffälligen, bei Bullen bis zu 1,8 Meter hohen dreieckigen Finne zu erkennen. Zur Echoortung und zur Kommunikation nutzen sie ein breites Repertoire an Lauten. Bei der Nahrungssuche sind die für koordinierte Gruppenangriffe auf ihre Beute bekannten Orcas relativ wahllos: alle kleineren Meeresbewohner und sogar andere Wale sind als Mahlzeit willkommen.
Seehund
Den größten Teil des Tages verbringt diese Robbenart im Wasser, auf Beutesuche auf eine Tiefe von bis zu 200 Meter tauchend. Nur zum Schlafen und Sonnen gehen Seehunde an Land oder auf Eisschollen, wo sie recht unbeholfen sind: im Gegensatz zu Walrossen und Seelöwen laufen sie nicht auf ihren Hinterflossen, sondern robben auf ihrem Rumpf vorwärts. Ihren Namen kriegten sie des heiseren Bellens wegen.
Steller Seelöwe
Die im ganzen Nordpazifikraum, aber hauptsächlich in Alaska weit verbreiteten Steller Seelöwen sind die größten Vertreter der Ohrenrobben. Im Sommer können sie oft, zu riesigen Herden gruppiert, beim Sonnenbaden auf Felsen beobachtet werden. Die Bullen verteidigen ihre Reviere mit drohenden Gebärden und bleiben während der Paarungszeit mit den
ALASKA YUKON Tiere
Weibchen an Land. Als ausgezeichnete Schwimmer und Taucher ernähren sich Seelöwen fast ausschließlich von Fischen.
Seeotter
Die Seeotter, ein Mitglied der Wieselfamilie, benutzen bei der Nahrungssuche „Werkzeuge“: So schaben sie Muscheln mit einem Stein vom felsigen Grund, schwimmen mit Stein und Beute an die Wasseroberfläche, wo sie auf dem Rücken liegend die Muscheln an dem auf ihren Bauch gelegten Stein zertrümmern. Da die Seeotter keine Speckschicht haben, ist das dichte, isolierende Fell der einzige Schutz vor der Kälte.
WeiSSkopfseeadler
Nordische Tierwelt in Norddeutschland Yukon Bay ist die neuste der sechs Themenwelten des Erlebnis-Zoos Hannover. Auf 22000 m2 werden über 100 Tiere präsentiert – in spektakulär inszenierten nordischen Landschaften, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der diversen Tierarten gerecht werden. Zoobesucher spazieren durch Minen, Schluchten, Höhlen und Wälder, vorbei an den Timberwölfen mit ihren bernsteinfarbenen Augen, zum „Yukon Bay“ genannten Hafenstädtchen, wo von einem Schiffswrack aus Robben, Seelöwen und Eisbären unter Wasser beobachtet werden können. Ein detailgetreuer Nachbau der Duchess-Lokomotive aus Carcross steht zwischen der Karibu- und der Bisonherde. Replikate der Yukon Saw Mill und des Palace Grand Theatre in Dawson City sind weitere Kulissen, die den Norden Kanadas nach Norddeutschland bringen. Seit ihrer Eröffnung im Frühling 2010 wird die Yukon Bay-Themenwelt täglich von bis zu 10 000 Menschen besucht.
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Nirgendwo auf der Welt ist das stolze Wappentier der USA so verbreitet wie in Alaska, was nicht zuletzt an den fast grenzenlosen Fischvorkommen liegt. Die Weißkopfseeadler halten sich bevorzugt in Küstenregionen auf, wo sie die Fische aus dem Wasser schnappen und dann am Ufer zerlegen und fressen können. Die majestätischen Raubvögel, deren Flügelspannweite über zwei Meter beträgt, sind auf den Wipfeln der Fichtenwälder mit ihren schneeweißen Köpfen leicht zu erspähen.
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Yukon Brewing & Yukon Spirits
Zuerst
S
Bier-, dann Schnapsidee
ie kommen vermutlich nicht des Bieres oder der Spirituosen wegen in den Yukon, doch Sie sollten auf keinen Fall einen Besuch bei Yukon Brewing & Yukon Spirits verpassen. Als Mitinhaber Bob Baxter 1980 von Windsor, Ontario, in den Yukon zog, dachte er an alles andere als Bier — oder zumindest nicht, es selber zu brauen. Sein Ingenieurbüro hielt ihn auf Trab. Doch 1985 erhielt er den Auftrag zu einer Studie, welche die Wirtschaftlichkeit einer Brauerei in Whitehorse untersuchen sollte. Das Projekt wurde zwar dann eingestellt und damit schien das Schicksal der Bieridee besiegelt zu sein. Aber über Jahre hinweg „fermentierte” der Traum in seinem Kopf weiter und wurde eines Abends, während einer Kanutour mit seinem Kumpel Alan Hansen, am Lagerfeuer zu Gesprächsstoff. Gemeinsam würden sie’s schaffen, dachten sie optimistisch und siehe da: 1997 öffnete Yukon Brewing seine Türen. Seither hat die Brauerei in Whitehorse mit ihrem vielseitigen, innovativen Angebot nicht nur die lokale Kundschaft im Sturm erobert, sondern auch zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. 2009 wurde das bernsteinfarbene Ale Yukon Red bei den Canadian Brewing Awards sogar zum „Kanadischen Bier des Jahres“ erkoren. Doch Baxter und Hansen ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren
aus: „Uns geht es nicht um Preise“, betont Bob. „Auszeichnungen sind zwar nett, haben aber keinen bleibenden Wert. Was uns motiviert ist, jeden Tag mit Freude an die Arbeit zu gehen und etwas zu tun, was Spaß macht, interessant ist und dem Ort, wo wir zuhause sind, etwas zurückgibt.“ Der Spaß erreichte im Herbst 2010 einen neuen Höhepunkt als die Brauerei ihre Schwesterfirma Yukon Spirits vorstellte. Die Schnapsbrennerei läuft auf Hochtouren und produziert einerseits pflanzlichen Vodka unter dem poetischen Namen Solstice (Sonnenwende), anderseits aber auch Malzwhisky. Geführte Touren beginnen den Sommer über täglich um 12, 14 und 16 Uhr und dauern rund 45 Minuten: Sie sehen die ganze Anlage, lernen wie Bier und Spirituosen hergestellt werden, erhalten Einblick in die Brauerei-Geschichte und können selbstverständlich die verschiedenen Produkte verkosten. YUKON BREWING & Yukon Spirits 102A Copper Road, Whitehorse Tel: (1-867) 668-4183 www.yukonbeer.com
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Alex Wilde mit seiner Lieblingshündin Lec.
Foto: Martin Zech
Reisen, jobben und Erfahrungen sammeln
Wie 3999 weitere junge Deutsche pro Jahr, hat sich der 19jährige Alex Wilde aus Hannover zu einem einjährigen Reise- und Arbeitsjahr in Kanada entschieden. Sein Working Holiday-Visum führte ihn auch in den Yukon, wo er im Winterhalbjahr buchstäblich auf den Hund kam: Bei Muktuk Kennels etwas außerhalb von Whitehorse fütterte und pflegte er 135 Huskies und leitete Schlittenhundetouren. Text: Christine Mader
A
lex Wilde hat 2011 Abitur gemacht und will in absehbarer Zukunft Tiermedizin studieren. Da Studienplätze nicht einfach zu bekommen sind, entschloss er sich, zuerst eine Lehre als Tierpfleger zu machen. Aber erst nach einem Überbrückungsjahr in Kanada: „Erfahrungen zu sammeln im Ausland und mit Tieren zu arbeiten, kann nur nützlich sein im Hinblick auf meine Berufswahl“, bestätigt der junge Hannoveraner, den Kanada allein schon von der Natur her interessierte. „Und um meine Englischkenntnisse zu verbessern!“ Bis er sein Working Holiday-Visum für Kanada in den Händen hielt, gab es etliche Hürden zu überwinden: „Man braucht ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis und einen gültigen Reisepass ehe man überhaupt eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen kann“, erzählt Alex, der dann innerhalb von wenigen Wochen das grüne Licht bekam. Nicht ganz zur Freude seiner Mutter, die ihren 19jährigen Sohn nur ungern für ein ganzes Jahr 16 Abenteuer Alaska Yukon 2012
auf einen anderen Kontinent ziehen ließ. „In der Zwischenzeit haben meine Eltern und meine 12jährige Schwester aber auch einen gewissen Stolz, dass ich mich allein in der Fremde behaupten kann“, grinst Alex, der mit seiner Familie und Freunden via E-Mail, Skype und Internet-Blog in regelmässiger Verbindung steht. Nach einigen Tagen in Vancouver verbrachte er die ersten drei Monate im Sommer 2011 auf einem Selbstversorger-Bauernhof in der Nähe von Burns Lake, Britisch Kolumbien, wo er als Entgelt für gut fünf Stunden Arbeit pro Tag ein Dach über dem Kopf und Mahlzeiten erhielt. Auf der WWOOFing-Webseite sah der in seiner Heimatstadt im Hundesportverein tätige Alex dann ein verlockendes Jobangebot im Yukon: Frank Turners Muktuk Kennels
„Erfahrungen zu sammeln im Ausland und mit Tieren zu arbeiten, kann nur nützlich sein im Hinblick auf meine Berufswahl.“ suchten von Oktober bis April freiwillige Helfer zur Betreuung ihrer Schlittenhunde. Doch schon nach wenigen Wochen wurde ihm eine bezahlte Position als Guide angeboten. „Meine Arbeit besteht einerseits aus Zwinger putzen, Hunde füttern und pflegen, anderseits auf Ausflügen Gäste und Hunde betreuen. Bei 135 Hunden gibt es viele Pfoten zu kontrollieren!“ Zwischen 80 und 90 Huskies, eingeteilt in verschiedene Teams, sind regelmäßig im Einsatz. „Wir stimmen die Hunde auf die Leute ab, damit alle eine tolle Schlittenhunde-Erfahrung haben“, erklärt Alex. „Im Gegensatz zu den beim Yukon Quest und Iditarod im Einsatz stehenden Teams laufen unsere Hunde nicht auf Geschwindigkeit, obwohl zahlreiche ehemalige Quest-Teilnehmer sind.“ Und eine Warnung an Übermütige: „Bitte mit einer Hand immer den Schlitten halten, denn sonst laufen die Hunde fröhlich weiter, wenn der Musher vom Schlitten fällt.“ Im Winter arbeiten bei Muktuk Kennels neben der Familie Turner fünf Freiwillige, drei Guides, eine Köchin und eine Büroangestellte. Die Angestellten wohnen in Blockhütten auf dem Gelände. „Momentan sind wir fünf Deutsche“, erzählt Alex, der seinen freien Tag am liebsten auf einem Hundeschlitten verbringt. Klar, dass er unter all den Huskies schon bald einen Favoriten hat: Hundedame Lec, die er am liebsten mit nach Hause nehmen würde, darf auch schon mal bei ihm im Cabin schlafen...
YUKON Menschen
Working Holiday-Visum Junge deutsche Staatsbürger zwischen 18 und 35 können mit dem Working Holiday-Visum bis zu 12 Monate in Kanada reisen und irgendwo jobben. So lässt sich der Aufenthalt größtenteils direkt vor Ort finanzieren. Eine Alternative ist WWOOFing: Arbeit gegen Unterkunft und Mahlzeiten auf einem der rund 500 dem Verband von World Wide Opportunities on Organic Farms (WWOOF) angeschlossenen ökologischen Landwirtschaftsbetriebe in Kanada. Da die Anzahl der Working Holiday-Visa für Kanada stark limitiert ist, empfielt sich frühzeitige Anmeldung. Auskünfte sind unter der Rubrik International Experience Canada auf folgender Webseite der kanadischen Regierung sogar in deutscher Sprache zu finden: www.deutschland.gc.ca Weitere Möglichkeiten für einen befristeten Aufenthalt in Kanada gibt es mit den Kategorien • Young Professionals – eine an einen spezifischen Arbeitgeber gebundene Arbeitserlaubnis (steht auch jungen Österreichern und Schweizern offen) • International Co-op (Internship) – ein fachbezogenes Praktikum (auch Schweizer Bürgern zugänglich)
Abenteuer Alaska Yukon 2012 17
YUKON Region Whitehorse
Cathers Wilderness Adventures
“Wir besuchen die
Wildnis nicht nur – wir leben auch hier“
S
ind Sie je unter dem klaren Sternenhimmel gestanden, die am Firmament tanzenden Nordlichter bestaunend? Haben Sie je ein Gespann von Alaskanischen Huskies durch eine tiefverschneite Märchenlandschaft gelenkt? Oder im Sommer in Begleitung von Packhunden einen Hügel erklommen, um mit einem Panorama von wie Juwelen glitzernden Seen tief unten im dunkelgrünen Waldteppich belohnt zu werden? Haben Sie je, lautlos im Kanu auf dem Fluss gleitend, die Stille der Natur in der Wildnis gehört? Oder sich entspannt in einem Boot zurückgelehnt, das die gleiche Stecke befährt wie die verwegenen Glücksritter anno 1898 zur Zeit des Klondike-Goldrauschs? Cathers Wilderness Adventures ist ein Familienunternehmen, welches Ned, Mar und Jennine Cathers von ihrem Blockhaus aus führen. Seit 1983 haben sie ihr Zuhause in der Abgeschiedenheit auf der Ostseite des Lake Laberge; Touren machen sie aber schon seit 1975. In all diesen Jahren hat die Familie Cathers in der Wildnis des Yukons zu Fuß, mit Hundeschlitten, Kanus, Booten und Motorschlitten Abertausende von Kilometern zurückgelegt, Camps aufgestellt, Touren geführt, Rennen gefahren sowie Vorräte und Material zu ihrem Blockhaus geschleppt, an heißen Sommertagen ebenso wie bei Windstürmen und klirrender Kälte von -55 Grad Celsius. Stolz vermelden die Cathers 16
klondike rib & salmon bbq
Teilnahmen am legendären, 1600 km langen Yukon Quest-Hundeschlittenrennen. Hundeschlittenfahren ist das Hauptangebot im Winter: Besucher können lernen, selber ein Schlittenhundegespann zu lenken und die Huskies zu versorgen, um nachts entweder in den gemütlichen Gästeblockhütten auf dem Grundstück der Familie Cathers zu schlafen oder auf einem mehrtägigen Ausflug in einem Steilwandwelt, das von einem Holzofen mollig warm gehalten wird. Im Sommer gibt es ausgedehnte Boots- und Kanutouren auf dem Yukon River und Rucksackwanderungen mit Packhunden. Möglich ist auch einfach ein entspannender Aufenthalt in einer der Cabins am Seeufer, und die spektakuläre Gegend des Lake Laberge auf Tagestouren zu erkunden. Alle Ausflüge werden von einem Mitglied der Familie Cathers geführt. Cathers Wilderness Adventures hat sich auf kleine Gruppen und Einzelkunden spezialisiert und bietet auch maßgeschneiderte Touren an. Ein weiteres Plus: die Gastgeber sprechen sogar etwas Deutsch und sind jederzeit bereit, in Gesprächen mit ihren Besuchern diese Sprachkenntnisse zu vertiefen. „Wir haben das große Glück, an einem der schönsten Orte der Welt zu leben – aber es ist noch mehr als das: es ist ein Ort, an dem man tagelang unterwegs sein kann, ohne eine andere Menschenseele zu treffen; wo man den Wind raunen hört in den Baumwipfeln; wo die Luft würzig ist und das Wasser rein; und wo die nächsten Nachbarn meilenweit entfernt wohnen. Dies ist der Lebensstil, den wir von ganzem Herzen lieben – und wir sind sicher, dass er unseren Besuchern genau so gefallen wird“, sind sich Ned, Mar und Jennine Cathers einig.
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North end Gallery
Die
D
Inspiration des Nordens
onna Reimchen hat nur einen großen Wunsch: mehr Wandfläche! „Es gibt noch so viel mehr tolle Beispiele nordischen Kunstschaffens, die wir aber infolge Platzmangels gar nicht ausstellen können“, bedauert die Besitzerin der North End Gallery, auf die bis in den letzten Winkel ausgenützten Wände deutend. In den 13 Jahren ihres Bestehens an der First Avenue in Whitehorse, wenige Schritte von der Main Street entfernt, hat die auf Kunst aus dem Norden Kanadas spezialisierte Galerie ihre Ausstellungsfläche schon verdoppelt und, wie Donna Reimchen erklärt, das Sortiment beträchtlich vergrößert: „Wir führen von Originalen über Kunstdrucke, Poster und Karten bis zu Glaskunst, Töpferwaren, Holzarbeiten und Metallskulpturen so ziemlich alles. Wir haben etliche neue Künstler reingebracht, deren Werke zeitgenössische Visionen der so beliebten nordischen Landschaften repräsentieren. Außerdem bieten wir erstklassige handgearbeitete Geschenkartikel aus ganz Kanada an.“ Die North End Gallery führt eine einzigartige Auswahl an nordischem Kunsthandwerk – von Birkenrindenkörben, Arbeiten aus Elchhaar sowie Schmuckkreationen aus Gold-Nuggets, MammutElfenbein und alten Handelsperlen bis zu einer breiten Palette von Holz- und Geweihsschnitzereien verschiedener Ureinwohner. „Ein Schwerpunkt, den wir noch weiter ausbauen wollen, sind InuitSchnitzereien“, betont die Galeristin. Glasvitrinen beherbergen bis in kleinste
Details ausgearbeitete Kreationen aus Speckstein, welche in der Arktis beheimatete Tiere und Szenen aus dem traditionellen Eskimo-Alltag darstellen. „Oft werde ich gefragt, was denn typisch Yukon sei. Doch da gibt’s keine gültige Antwort; für jeden ist das was anderes“, lächelt Donna. „Unser Ziel ist es, dass jeder Besucher in unserer Galerie etwas findet, das für ihn den Yukon versinnbildlicht.“ Arbeiten von über 100 Künstlern, die meisten davon aus dem Yukon, sind in der North End Gallery zu sehen. Die Vielzahl von Stilrichtungen und Medien – zum Beispiel von Nathalie Parenteau, Emma Barr, Stephanie Ryan, Rosemary Piper, Jim Robb, Halin de Repentigny und von Künstlern indianischer Abstammung wie Mark Preston und Richard Shorty – reicht von Aquarellen, Acryl- und Ölgemälden über Radierungen bis zu Schnitzarbeiten. „Galeriebesucher sind immer wieder beeindruckt von der hohen Qualität unseres Angebots“, betont Donna Reimchen. Dieses wird, seit sie die North End Gallery 2011 übernommen hat, laufend weiter ausgebaut. Auf der neuen Webseite wird es zudem eine Kaufmöglichkeit via Internet geben – damit sich Kunstliebhaber aus aller Welt bequem auch von zu Hause aus ein Stück des Nordens aussuchen können. North End Gallery Ecke First Avenue & Steele Street Whitehorse, Yukon Tel: (1-867) 393-3590 info@northendgallery.ca www.northendgallery.ca
91374 Alaska Hwy, Y1A 6E4 Tel: 667-7445 • Fax: (867) 668-6342 1-877-458-3806 • www.hicountryrvyukon.com e-mail: hicountryrv@polarcom.com
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Die kleine große Stadt
S
Oase in der Wildnis
eit Jahren ist der Yukon besonders bei deutschsprachigen Europäern eine beliebte Urlaubsdestination – nicht zuletzt dank der guten Flugverbindungen von Frankfurt (mit Condor) direkt nach Whitehorse. Die von Bergen und Wildnis umgebene, für europäische Verhältnisse kleine Stadt am Ufer des berühmten Flusses, der dem Territorium seinen Namen gab, hat den manchmal nicht gleich auf Anhieb ersichtlichen besonderen Charme des hohen Nordens. Benannt ist Yukons Hauptstadt Whitehorse nach den heute nicht mehr sichtbaren Stromschnellen, welche anno 1898 die Horden von Goldsuchern auf dem Weg zu den Goldfeldern im Klondike an „wehende Mähnen von weißen Pferden“ erinnerten. Mit dem Bau des Staudammes 1958 verschwanden die gefährlichen White Horse Rapids im Schwatka Lake, heute Landeplatz für Wasserflugzeuge und Ausgangspunkt für Bootsund Floßfahrten durch den Miles Canyon. Obwohl nur fünf Fahrminuten von der Innenstadt entfernt, ist von hier kein Haus, kein Gebäude und keine Straße zu sehen. Überhaupt wundern sich Besucher, wo denn die knapp über 27200 Einwohner – 76% der Gesamtbevölkerung des Yukons – alle leben. Verwaltung auf Landes-, Territoriums- und Stadtebene, Tourismus und Bergbau sind die Eckpfeiler der lokalen Wirtschaft. Die Wohnviertel sind weit auseinander gezogen verstreut und von den Hauptverkehrsadern aus kaum sichtbar. Die flächenmäßige Größe von Whitehorse wird deutlich, wenn Sie vom Zentrum aus über 20 Kilometer fahren bis Sie zur Stadtgrenze gelangen!
22 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Der Stadtkern ist relativ klein und kann gut zu Fuß erkundet werden. Am besten lassen Sie Ihr Fahrzeug auf einem der größtenteils in Flussnähe zu findenden Langzeit-Parkplätze beim Rotary Peace Park oder Shipyards Park stehen. Beginnen Sie Ihren Main Street-Bummel beim historischen Bahnhof der White Pass & Yukon Route. Seit 1982 ist zwar der Zugsverkehr nach Whitehorse eingestellt (die WP&YR fährt nur noch von Skagway bis Carcross), die Schienen werden jedoch im Sommer immer noch benutzt: Der originelle Waterfront Trolley bringt Sie vom Rotary Peace Park (Haltestelle unweit des Schaufelraddampfers S.S.
Klondike) zu Besucherinformationszentrum und Hauptstraße, aber auch zu den Einkaufszentren am Nordende der Downtown. Nicht verpassen sollten Sie den donnerstäglichen Markt im Shipyards Park, wo von biologischem Gemüse aus Eigenanbau über frischen Ziegenkäse bis zu lokal angefertigtem Schmuck eine verblüffende Vielfalt angeboten wird.
Foto: www.archbould.com
Das Museumsschiff S.S. Klondike ist das Wahrzeichen von Whitehorse.
YUKON Whitehorse
Downtown Whitehorse
Miles Canyon
Waterfront Trolley
Das am Ufer des Yukons gelegene Whitehorse ist besonders für Europäer ein beliebtes Reiseziel – nicht zuletzt durch die guten Fluganbindungen nach Frankfurt. Die Main Street mit ihren an die Goldrauschzeit erinnernden Fassaden bietet so ziemlich alles, was Sie für Ihren Aufenthalt im Yukon benötigen: Landkarten und Bücher, Freizeitbekleidung, Sportartikel, Souvenirs, Restaurants und Cafés, eine Apotheke, Banken und Bankautomaten. Nehmen Sie doch an einem der geführten, kulturhistorischen Spaziergänge durch die Innenstadt teil. Diese Touren beginnen beim Donnenworth House am LePage Park. Ebenfalls leicht zu Fuß erreichbar
ist das Visitor Information Centre, wo Sie Informationsmaterial und Auskünfte auf Deutsch, Englisch und Französisch erhalten. Eine riesige Reliefkarte zeigt alle Flüsse, Straßen und Ortschaften des Yukons. Im Filmsaal läuft alle 30 Minuten der spektakuläre Kurzfilm „As the Crow Flies“ (Eintritt ist kostenlos). Downtown finden Sie auch das in einem Blockhaus mit Grasdach untergebrachte MacBride Museum sowie die im Blockhausstil erbaute Old Log Church. Am Alaska Highway, gleich
Ungeahnte kreative Fülle
D
as 35800 Einwohner aufweisende Yukon Territorium hat die höchste Pro-Kopf-Rate an kreativ tätigen Menschen von ganz Kanada. Kein Wunder, dass Whitehorse weitherum als Kulturmekka gilt und laufend neue Talente anlockt. Lokale Musiker, Filmschaffende, Schauspieler, Tänzer, Maler, Schriftsteller, Textilkünstler usw. haben alle ihre regelmäßigen Plattformen und sind in Vereinigungen zusammengeschlossen. Aber auch international bekannte Künstler treten im Theatersaal des Yukon Arts Centre auf, welches auch eine Kunstgalerie beherbergt. Immer mehr kulturelle und kunsthandwerkliche Aktivitäten finden in der Old Fire Hall an der First Avenue statt.
Einen Querschnitt durchs lokale Kulturschaffen bietet von 22. Mai bis 10. August unter der Woche Arts in the Park mit Mittags-Gratiskonzerten im LePage Park (Ecke Third Avenue & Wood Street). Gleichzeitig stellen da bildende Künstler wochenweise ihre bevorzugten Medien und Techniken vor. Arts Underground, im Untergeschoß des Hougen Centre an der Main Street, hat ebenfalls einen Raum, wo sich Maler, Töpfer oder Bildhauer über die Schulter gucken lassen. Die Künstler-Kooperative Yukon Artists @ Work an der Industrial Road und die Copper Moon Gallery an der Ecke Sixth Avenue / Alexander Street präsentieren beide nordisches Schaffen, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
neben dem Flughafen, liegen das der Verkehrsgeschichte des Yukons gewidmete Transportation Museum und das einen faszinierenden Blick in 40000 Jahre Vergangenheit bietende Yukon Beringia Interpretive Centre. Wer sich sportlich betätigen will, sollte unbedingt die Mehrzweck-Freizeitanlage Canada Games Centre am Hamilton Boulevard aufsuchen. Fitnessraum, Indoor-Laufstrecke und Hallenschwimmbad mit grandiosem Blick auf die Berge sind nur einige der Attraktionen, die von Einheimischen und Besuchern rege genutzt werden. Der fünf Kilometer lange Millenium Trail beginnt am Museumsschiff S.S. Klondike, überquert die Brücke und folgt dem Ufer des Yukons. Der Rundwanderweg ist gut ausgebaut und hat praktisch keine Steigungen. Er ist für Spaziergänger aller Altersstufen und auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Auf der neuen Fußbrücke Rotary Centennial Bridge überqueren Sie den Yukon und können von dort schöne Ausblicke genießen. Der Millenium Trail bringt Sie auch zur Fischtreppe und Fischaufzuchtanstalt beim Staudamm. Diese hölzerne Fischleiter, die weltweit längste Anlage ihrer Art, besteht aus einer Reihe von Stufen, die sich vom Fluss über 15 Meter hoch bis zum SchwatkaSee erstrecken. Auf halbem Weg kommen die Lachse Ende Juli und im August in eine Art Zwischentank, wo sie durch Schaufenster im Informationszentrum beobachtet werden können. Abenteuer Alaska Yukon 2012 23
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24 Abenteuer Alaska Yukon 2012
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Vanessa Marshak röstet bei den Midnight Sun Coffee Roasters in Whitehorse täglich frische Bohnen.
Kanadische Kaffee-Kultur
B
ei vielen Europäern ist der nordamerikanische Kaffee noch immer als „Bodensee-Wasser“ verschrien. Zu Unrecht, denn auch hierzulande gibt es inzwischen guten frischgebrauten, starken Kaffee. Im Yukon, wo eh alles ungezwungen ist, machen die Einheimischen jederzeit gerne Kaffeepause. Praktisch jeder von uns besitzt einen Thermobecher. Zu einem Durchschnittspreis von rund 10 Dollar erhältlich, ist es für Besucher aus Übersee eine gute Idee, gleich zu Beginn des Urlaubs einen solchen travel mug zu erwerben. Neben billigeren Modellen aus Plastik und teureren aus Edelstahl gibt es auch jene aus Keramik, die den Eigengeschmack des Kaffees bewahren. Die meisten Coffee Shops und Tankstellen bieten eine preisliche Ermäßigung, mitunter sogar einen Gratisausschank, fürs Mitbringen des eigenen Thermobechers. Die Yukoner haben die Wahl zwischen zwei lokalen Kaffeeröstereien mit Verkaufsstellen in diversen Geschäften in mehreren Gemeinden: Midnight Sun Coffee Roasters teilt sich an der Industrial Road in Whitehorse die Ladenfläche mit dem Fahrradfachgeschäft Icycle Sports, während Bean North Coffee Roasting Co. in idyllischer Ruhe an der Takhini Hot Springs Road zu finden ist. Ein beliebter Coffee Shop an der Main Street ist das Baked mit seiner Auswahl an Lattes und Mochas. Hier gibt es, wie im Chocolate Claim an der Strickland Street, leckere Backwaren und monatlich
wechselnde Ausstellungen lokaler Künstler. Weitere Kaffeekenner-Treffpunkte in der Innenstadt von Whitehorse sind The Java Connection (3. Avenue) und die für ihre organischen Produkte bekannte Alpine Bakery (Alexander Street). Je zwei Lokalitäten bieten Starbucks (Main Street und Chilkoot Mall) und Tim Hortons (2. Avenue gleich bei der Main Street und gegenüber vom Shipyards Park). Umbellula on the River in der Spook Creek Station an der Quartz Road lockt mit einem den Yukon überblickenden Patio. Um die wachsende Anzahl Allergiker nicht zu benachteiligen, haben die meisten Coffee Shops als Alternative Soja-, Reisoder sogar Mandelmilch im Sortiment. Und natürlich auch einige glutenfreie Gebäcke. Kaffee nicht aus Bohnen, sondern aus dem Reishi-Pilz (Ganoderma lucidum) und total organisch, bietet das Reishi Cafe im oft fotografierten Log Skyscraper an der Lambert Street an.
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26 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Besuchen Sie das Yukon Verkehrsmuseum, um die Besonderheit des Yukons richtig zu erfassen—ein bewegendes Erlebnis! Kommen und bestaunen Sie große, beindruckende Transportmittel, die dramatische, authentische und persönliche Geschichten vom Erfindungsreichtum und der Selbstversorgung des Yukons erzählen.
YUKON Region Whitehorse
Takhini Hot Springs
G
enießen Sie nach langer Fahrt durch Yukons märchenhafte Landschaft ein erholsames Bad in unseren heißen Quellen, rund 25 Minuten nordwestlich von Whitehorse am Ende der Takhini Hot Springs Road gelegen. Mit einem atemberaubenden Ausblick bei bis zu 45 Grad Celsius Wassertemperatur und mit natürlichen geruchlosen Bestandteilen wie Kalzium, Magnesium und Eisen, verwöhnen Sie Körper, Geist und Seele. Schon die Ureinwohner Kanadas wussten um die wohltuende heilende Wirkung der heißen Quellen bei Arthrose und Muskelbeschwerden. Wer nach dem entspannenden Bad Hunger verspürt, kann sich im angeschlossenen Restaurant stärken oder auf einem unserer Picknickplätze ein Steak am offenen Feuer zubereiten. Gerne heißt unser deutsch-, französisch- und englischsprachiges Team Sie auch auf unserem Campingplatz willkommen. Ob Zelt oder Camper, wir haben den richtigen Platz für Sie. Für Wohnmobile gibt es Stromanschlüsse mit 15, 30 oder 50 Ampère, so dass niemand auf Klimaanlage oder Morgenkaffee verzichten muss. Gleich hinter den das ganze Jahr über geöffneten heißen Quellen befindet sich das Retreat Center, welches über einen großen Veranstaltungsraum sowie 10 kleine Cabins mit je zwei Betten und zwei weitere Hütten mit je zwei Doppelstockbetten
Entspannung pur — umgeben von Natur verfügt. Alle Cabins haben Strom, sind beheizbar und verfügen über Telefon- und Internetanschluss. Im Übernachtungspreis inbegriffen ist eine 20prozentige Ermäßigung auf den Eintritt in die Takhini Hot Springs. In der Sommersaison erwarten Sie und Ihre Familie einige abenteuerliche Extras, wie zum Beispiel die Equinox Rox Kletterturm und Zipline (Seilrutschbahn) über den See. Einheimische Tiere gibt es im rund 1 km entfernten Wildlife Preserve zu bestaunen – entweder auf geführter Bustour oder zu Fuß. Transport und Ausflugspakete für Whitehorse und Umgebung bietet Tom‘s Touring Service günstig an. Bei einem wohltuenden Bad in den Abendstunden, unter dem Sternen- und Nordlichthimmel lassen Sie dann Ihre einzigartigen Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren.
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Abenteuer Alaska Yukon 2012 27
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Moose Creek Lodge
Originelle
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Gastfreundschaft
ie historische Moose Creek Lodge ist eines der größten „Goldstücke“ im Klondike. Bei Kilometer 561,8 am North Klondike Highway zwischen Whitehorse und Dawson City gelegen, gilt sie bei vielen Reisenden im Yukon als Favorit unter den Rasthäusern. Das Gebäude wurde 1960 erbaut und 2003 im alten Stil renoviert. Im gemütlichen Restaurant gibt es köstliche Speisen und hausgemachte Backwaren. Im angegliederten Souvenirladen bieten viele Künstler aus der Umgebung ihre Kunsthandwerksprodukte an. Neben der Lodge stehen drei Blockhütten, die als Frühstückspension (Bed & Breakfast) betrieben werden. Gäste, die hier übernachten, können sich auf ein herzhaftes Frühstück freuen. Die bequemen Betten, elektrisches Licht, Wasserkocher und Propan-Heizung verleihen den rustikalen Cabins einen Hauch von Luxus, obwohl sie kein eigenes Badezimmer haben. Doch Toiletten und Duschen befinden sich ganz in der Nähe. Das sieben Hektar große Grundstück ist mit gut unterhaltenen Wanderwegen erschlossen. In der Lodge und auf den Außenanlagen findet man viele Antiquitäten und Kuriositäten,
manche davon aus der Goldrauschzeit. Bemerkenswert ist der City Queen-Küchenherd aus dem Jahre 1906, das alte Räucherhaus, einige handgeschnitzte Figuren wie zum Beispiel der Elch Murray the Moose und die Stechmücke Max the Mosquito und ein altes Telefon – aus unerklärlichen Gründen vier Meter hoch in einem Baum angebracht! Wer an der Moose Creek Lodge anhält, egal ob bloß für eine kurze Kaffeepause oder um die Nacht zu verbringen, sollte sich unbedingt die 80 Jahre alte Fallenstellerhütte ansehen. Diese kleine, mit einem Grassodendach gedeckte Blockhütte birgt sämtliche Fallenarten und Werkzeuge der alten Fallensteller und ist wohl das kleinste Museum im Yukon! Kein Wunder, dass die Lodge zu den meistfotografierten Gebäuden im Klondike zählt. Maja Nafzger und ihr nettes Moose Creek lodge Personal heißen alle Besucher herzlich willkommen, ob km 561,8 North Klondike Highway Tel: (1-867) 996-2550 Einzelreisende, Gruppen oder lodging@moosecreek-lodge.com Busgesellschaften. www.moosecreek-lodge.com
DAWSON CITY
Wilde Geschichten Wilde Gegend Wilde Tiere Wilde Typen 28 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Foto: Greg Karais
Besitzerin Maja mit frischen Backwaren
YUKON Unterwegs
Distanzen-Tabelle Von Whitehorse nach ... Anchorage, AK
Foto: www.archbould.com
Kluane H
öher als im Kluane Nationalpark kann man in Kanada nicht kommen: Mount Logan ist mit 5959 Metern der höchste Gipfel des Landes, umgeben von zahlreichen Gletschern und dem größten Eisfeld der Welt außerhalb der Polarregionen. Die zusammenhängenden Regionen des Kluane National Park and Reserve im Yukon, der Wrangell-St. Elias und Glacier Bay National Parks in Alaska und des Tatshenshini-Alsek Parks in Britisch Kolumbien bilden das größte Schutzgebiet der Welt. Diese Parks wurden von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt und unter Schutz gestellt. Von den Eisfeldern fließen riesige Gletscher in die Täler: Der Hubbard Glacier ist 112 km, der Lowell Glacier 72 km lang. Ihr Eis kann bis zu 1,6 km mächtig sein. Die insgesamt über 2000 Gletscher beeinflussen das Mikroklima der Region, tragen täglich riesige Mengen von Gestein ab, stauen Flüsse auf und schaffen neue, manchmal nur kurzlebige Seen. Der sich über ein 21980 km² großes Gebiet erstreckende Kluane Nationalpark ist eine einzigartige Wildnislandschaft mit über
182 km
Beaver Creek, YT
456 km
Burwash Landing, YT
284 km
Carcross, YT
74 km
Carmacks, YT
175 km
Dawson City, YT
535 km
Dawson Creek, BC
1399 km
Destruction Bay, YT
265 km
Edmonton, AB
1982 km
Fairbanks, AK
980 km
Faro, YT
355 km
Fort Nelson, BC
946 km
Fort St. John, BC
1326 km
Haines, AK
399 km
Haines Junction, YT
158 km
Inuvik, NWT
Gletscherwelt hautnah 200 Arten alpiner Pflanzen sowie Grizzlyund Schwarzbären, Dall-Schafen, Bergziegen, Elchen, Karibus, kleineren Säugetieren und über 150 Vogelarten. Auskünfte über die sowohl im Sommer wie im Winter fast unbegrenzten Möglichkeiten von Outdoor-Aktivitäten gibt es in den BesucherInformationszentren in Haines Junction und beim Sheep Mountain (Tachal Dhal). Die Länge eines Aufenthaltes im Nationalpark hängt vom individuellen Aktivitätsgrad ab: Ein halber Tag kann leicht auf einem der Lehrpfade verbracht werden, während ausgedehntere Wanderungen oder Flugtouren eher einen vollen Tag beanspruchen. Wer eine ganze Woche im Park verbringen kann, dem empfehlen sich Wanderungen durchs Hinterland oder eine mehrtägige Floßfahrt.
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1165 km
Atlin, BC
1220 km
Mayo, YT
407 km
Pelly Crossing, YT
282 km
Ross River
407 km
Skagway, AK
180 km
Teslin, YT
176 km
Tok, AK
639 km
Vancouver, BC Watson Lake, YT
2630 km 436 km
AB = Alberta AK = Alaska BC = British Columbia NWT = Northwest Territories YT = Yukon Territory
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northofordinary.ca Abenteuer Alaska Yukon 2012 29
YUKON Unterwegs
Dawson City D
awson City, die legendäre Kleinstadt mit dem überlebensgroßen Charme, liegt rund 240 km südlich des Polarkreises am Zusammenfluss vom Klondike River und dem Yukon. Auf dem Gebiet der Tr’ondëk Hwëch’in-Ureinwohner entstand knapp zwei Jahre nach der Entdeckung der ersten Goldklumpen am berühmten Bonanza Creek praktisch aus dem Nichts eine Metropole: 1898, auf dem Höhepunkt des Klondike-Goldrauschs, hatte Dawson City über 30 000 Einwohner und war damit die größte Stadt westlich von Winnipeg und nördlich von Seattle. Doch nur vier Jahre später war das „Paris des Nordens“ auf 5000 verwegene Seelen geschrumpft, blieb aber bis 1953 Hauptstadt des Yukon Territoriums. Überrannt von den goldhungrigen Neuankömmlingen, verließen die Tr’ondëk Hwëch’in 1897 ihren angestammten Platz und siedelten sich einige Kilometer weiter nördlich am Yukon an. Heute ist das Dörfchen Moosehide vorwiegend im Sommer bewohnt, und alle zwei Jahre findet dort ein großes Treffen statt. Ureinwohner verschiedenster Stämme im Yukon kommen vom 2. bis 5. August 2012 zum Moosehide Gathering, um ihre Traditionen in Gesang und Tanz, Geschichtenerzählen, Handwerk, Kunst und gutem Essen zu feiern. Alle Besucher werden willkommen geheißen, egal welcher Hautfarbe und Nationalität. Dawson City hat eine lebendige, nach wie vor deutlich spürbare Geschichte, geprägt vom Goldfieber und dem harschen nordischen Klima. In den langen Wintern mit nur wenigen Stunden Tageslicht sind Temperaturen um minus 40 Grad keine Seltenheit. Entschädigung dafür bietet im kurzen arktischen Sommer die Mitternachtssonne. Der Hitzerekord liegt bei plus 35 Grad, während als kälteste Temperatur in Dawson City minus 58,3 Grad Celsius gemessen wurden. Auf Dauerfrostboden gebaut, gibt es hier mit Ausnahme der Front Street keine geteerten Straßen. Die hölzernen Gehsteige – vor allem bei Tauwetter oder Sommerregen für Fußgänger ein Segen – und die bunt bemalten Holzfassaden vieler Häuser vermitteln eine originelle Wildwest-Romantik. In Kanadas ältester Spielhalle Diamond Tooth Gerties können Besucher ihr Glück 30 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Die Stadt mit dem goldenen Herzen
an den diversen Spieltischen oder -automaten versuchen und sich von der singenden Hausherrin Gertie und ihren CancanTänzerinnen in die glorreiche Goldrauschzeit zurückversetzen lassen. Die relativ isolierte Lage von Dawson City scheint Kreativität und Originalität zu fördern: Wo sonst gibt es schon ein alljährliches Rennen, bei dem zur Belustigung der Zuschauer phantasievoll dekorierte Plumpsklos auf Rädern durch die Straßen gestossen werden? Die pulsierende Gemeinde voller Originale und Künstler hat heute knapp 2000 Einwohner. Eine Zahl, die in den Sommermonaten erheblich höher ist, braucht es neben den Einheimischen doch zahlreiche saisonale Angestellte, um die vielen touristisch ausgerichteten Sommerbetriebe in Schwung zu halten. Noch immer ein Zentrum des Goldbergbaus, ist Tourismus inzwischen das zweite Standbein der Wirtschaft. Und an Sehenswürdigkeiten fehlt es wahrlich nicht: Ganz Dawson City ist seit den frühen 60er Jahren eine kulturhistorische Stätte von nationaler Bedeutung. Zahlreiche Gebäude stehen unter Kulturgüterschutz und werden von Parks Canada unterhalten Anschaulich präsentiert das Dawson City Museum den geologischen und sozialen Wandel der Klondike-Region von der letzten großen Eiszeit mit Relikten von Mammuts über die Geschichte der hiesigen Ureinwohner bis zur GoldrauschÄra. Anhand von archäologischen Funden, nachgebildeten Werkzeugen und audiovisuellen Programmen wird im Dänojà Zho Cultural Centre, zwischen Front Street und Flussufer, das Kulturerbe der Tr’ondëk Hwëch’in präsentiert. Der Ausblick vom Hausberg Midnight Dome bietet bei klarem Wetter eine faszinierende Panoramasicht auf die umgegrabenen Goldfelder, den Zusammenfluss von Klondike und Yukon River sowie auf die schachbrettartig angelegte Stadt. 18 km außerhalb von Dawson, an der Schotterstraße Bonanza Creek Road, können Besucher am Claim No. 6 von Mitte Mai bis Mitte September kostenlos ihr Glück beim Goldwaschen versuchen. Die Goldwaschpfanne muss allerdings selbst mitgebracht werden.
Fotos Dredge & Robert Service Cabin: M. Prochazka
Zeitreise Beim Besuch der von Parks Canada unterhaltenen historischen Stätten in Dawson City gibt es viel Wissenswertes und Interessantes zu sehen, zu hören und zu erleben. So kann der 1899 vom Glücksritter Arizona Charlie Meadows gebaute, den Luxus eines europäischen Opernhauses mit einer Wildwest-Tanzhalle kombinierende Prunkbau Palace Grand Theatre ebenso auf geführten Touren besichtigt werden wie die Dredge Nr. 4 im Bonanza Creek, etwas außerhalb der Goldrauschmetropole. Die achtstöckige Riesenmaschine gilt als größter hölzerner Kettenbagger mit Schaufelkette in Nordamerika. Im Inneren des Ungetüms kann man sich den ohrenbetäubenden Lärm vorstellen, den die Metallschaufeln einst verursachten, als sie tonnenweise Schotter in den „Bauch“ der Dredge transportierten, wo das Gold ausgewaschen wurde. Nicht weit vom Standort des Goldschwimmbaggers entfernt ist bei Kilometer 15 an der Bonanza Creek Road die historische Stätte Discovery Claim: Hier fanden der weiße Siedler George Washington Carmack und seine indianischen Verwandten Skookum Jim Mason und Tagish (Dawson) Charlie am 17. August 1896 die ersten Goldklumpen, die in den darauffolgenden Jahren den größten Goldrausch der kanadischen Geschichte auslösten. Heute können Besucher das Discovery Claim auf eigene Faust erforschen. Schautafeln und interaktive Bergbau-Exponate geben Einblick in die harte Arbeit der ersten Goldschürfer in der Klondike-Region. Gold war der Lebenssaft von Dawson City. Eintauchen in die goldene Vergangenheit kann man entweder mit den
Kostüme aus der Goldrauschzeit tragenden Führern von Parks Canada oder alleine, mit einem MP3-Player ausgestattet (Erläuterungen sind auch auf Deutsch erhältlich), Überall in der Stadt dokumentieren zudem Schautafeln die Geschichte von Dawson City. Neugierig auf das Leben wohlhabender Bürger? Die sorgfältig renovierte und in ihren Originalzustand zurückversetzte Commissioner’s Residence und deren Gartenanlagen bieten Einblick. Ein Beispiel von einfacheren Unterkünften während der Goldrauschzeit ist die Robert Service Cabin. Eingebettet zwischen Bäumen, dient diese bescheidene Hütte als Kulisse für regelmäßige Lesungen aus den Arbeiten des bekannten Dichters Robert Service, welcher den Goldrausch in Gedichtsform unvergänglich gemacht hat. Ein weiteres Wahrzeichen von Dawson ist der Schaufelraddampfer S.S. Keno – ein Zeitzeuge aus der Ära der FlussSchifffahrt. 1922 gebaut, um Silbererz aus den Minen von Mayo und Keno zu befördern, kam die Keno 1960 an ihrem heutigen Standort am Ufer des Yukons auf Trockendock. Heute kann sie sowohl von außen wie von innen besichtigt werden. PARKS CANADA Klondike National Historic Sites of Canada Dawson City Tel: (1-867) 993-7200 www.pc.gc.ca/klondike
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YUKON Dawson City
Fortymile Gold Workshop & Studio
Foto: Stephanie Proctor
„Grünes“ Gold
H
aben Sie je Abbildungen von Goldschmuck aus der Antike bestaunt? Schmuck wie jener von den alten Ägyptern oder den Azteken hat einen üppigen und exotischen Charakter, mit kräftig-gelber Farbe und kühnem Design. Ich bin Leslie Chapman, Schmuck-Designerin, Goldschmiedin und Inhaberin des Fortymile Gold Workshop. Ich verarbeite Rohgold aus unsere Familien-Mine am Fortymile River im Yukon zu Schmuckstücken. Unser Gold ist in Farbe und Glanz dem Goldschmuck der Antike sehr ähnlich. Ich schmelze den Goldstaub hinein, ohne etwas beizufügen: Der natürliche Feingehalt von 84 Prozent Gold und 16 Prozent Silber ergibt 20karätiges Gold – perfekt für qualitativ hochstehenden Schmuck. Jedes meiner Schmuckstücke ist eine einzigartige Individualanfertigung. Weitgehend bestimmt die natürliche Schmiedbarkeit des hochkarätigen Goldes das Design meiner Arbeiten. Ich verwende viele althergebrachte Methoden, was meinem Schmuck einen organischen, handgefertigten Charakter verleiht. Zusätzlich zu 20karätigem Gold und purem 24-Karat-Feingold brauche ich auch andere natürliche Materialien für meine Kreationen, darunter eine große Auswahl an Gold-Nuggets und MammutElfenbein aus unserer Gegend. Gerne arbeite ich mit meinen Kunden zusammen und kreiere ihnen Schmuckstücke, welche für sie eine besondere Bedeutung haben. Wenn Sie zum Beispiel einmalige NuggetOhrringe möchten, helfe ich Ihnen gerne bei der Wahl der Goldklumpen aus meiner Kollektion. Normalerweise habe ich Auftragsarbeiten bis zu Ihrem Abreisetag aus Dawson City fertig zur Mitnahme. Selber beim Abbau des für meine Kreationen verwendeten Goldes mitzumachen, gibt mir als Goldschmiedin eine
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ganz besondere Perspektive. Ich bin stolz darauf, dass das von mir zum Verkauf angebotene Gold „grünes“ Gold ist, das heißt es wird umweltschonend abgebaut. Wir sind darauf bedacht, die Schönheit der Fortymile-Wildnis, in der wir leben, zu schützen. Ich lade Sie ein, mein Studio im historischen Kern von Dawson City zu besuchen. Da finden Sie mich an der Arbeit, Rohgold schmelzend, Schmuckstücke kreierend, und immer bereit, über den Goldbergbau Auskunft zu geben. Mein Studio ist gleichzeitig eine Galerie, in der neben meinen eigenen Arbeiten auch anderer originaler Schmuck, Gemälde und weitere Werke von den besten Künstlern des Yukons ausgestellt sind. Kommen Sie ruhig rein und schauen sich in aller Ruhe um! Hochachtungsvoll Leslie Chapman
FortyMile Gold Workshop 3rd Ave. und York Street, Dawson City Tel. (1-867) 993-5690 E-Mail: mine@fortymilegold.ca www.fortymilegold.com
Aurora Inn
S
eit der Goldrauschzeit hat Dawson City Menschen unterschiedlichster Herkunft angelockt. Das Aurora Inn und dessen Restaurant La Table on 5th sind der beste Beweis dafür und tragen heute zum Reiz der Klondike-Metropole bei. Nach mehreren Urlaubsreisen in den Yukon und nach Alaska beschlossen Paul Wettstein, seine Frau Priska und ihr 13jähriger Sohn Nicolas, von der Schweiz in den Yukon auszuwandern und Dawson City zur neuen Heimat zu machen. Ihr Entschluss, sich am Aurora Inn zu beteiligen, basierte einerseits auf der Tatsache, dass dies der beste Hotelaufenthalt ihrer ganzen Ferien gewesen war. Ein weiterer Grund ist der spezielle Charme der geschichtsträchtigen, in eine atemberaubende Landschaft eingebetteten Gemeinde Dawson. Die Wettsteins sehen das Aurora Inn als „inn-between“, das heißt eine Mischung aus Frühstückspension und Hotel: mit 16 Zimmern und zwei Jacuzzi-Suiten groß genug, um als Refugium mit privater Atmosphäre zu dienen, gleichzeitig aber persönlich genug, um mit den Gastgebern Kontakt zu haben und andere Reisende zu treffen. Paul und Priska, die Deutsch, Schweizerdeutsch und Französisch sprechen, verleihen dem Aurora Inn ein internationales Flair. Die Eintragungen im
Perle mit internationalem Flair Gästebuch loben das Augenmerk auf Detail, die Sauberkeit und die Qualität der individuellen Betreuung. Was macht einen guten Aufenthalt noch besser? Ein ausgezeichnetes Restaurant. La Table on 5th, geführt von Carolyn Wong, ist für hervorragende internationale Küche und freundlichen Service bekannt. Das aufmerksame, umfassend geschulte Küchenpersonal zaubert sowohl traditionelle Gerichte als auch Gourmetkost auf die Tische. Mit seiner abwechslungsreichen, einmalige Gaumenfreuden bietenden Speisekarte erweckt La Table on 5th Dawson Citys früheren Ruf als „Paris des Nordens“ zu neuem Leben. Das Aurora Inn ist ganzjährig geöffnet, das Restaurant dagegen wird als Sommerbetrieb geführt (Reservierung empfohlen). Aurora Inn 5th Avenue & Harper Street Tel: (1-867) 993-6860 Fax: (1-867) 993-5689 aurorainn@aurorainn.ca www.aurorainn.ca
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YUKON Dawson City
Seit 108 Jahren ein Schmuckstück
Klondike Nugget & Ivory Shop
E
ine der schönen, geschichtsträchtigen Fassaden in den Straßen von Dawson City gehört zum Klondike Nugget & Ivory Shop. Dieses Geschäft besteht seit der GoldrauschÄra und hat seit 1904 viermal den Besitzer gewechselt, jedoch die Lokalität an der Front Street beibehalten. Uta Reilly, die derzeitige Inhaberin, verkauft ausschließlich Gold aus den Goldfeldern des Klondike sowie in Dawson hergestellten Gold- und Elfenbeinschmuck. Uta zog 1978 nach Dawson City. Sie hatte einen Betriebswirtschaftsabschluss in der Hand und hielt nach der idealen Geschäftsmöglichkeit Ausschau. Zur Überbrückung arbeitete sie als Verkäuferin im Klondike Nugget & Ivory Shop, wo sie mehr über den hiesigen Goldbergbau und das Juweliergeschäft lernte. Wenig später folgte eine Ausbildung zur Goldschmiedin und schon bald schuf Uta ihre eigenen Schmuckkreationen. Die nächsten Jahre verbrachte sie an der Werkbank, bis sich 1988 die Möglichkeit auftat, das Geschäft zu übernehmen. Heute ist Uta auch vermehrt damit beschäftigt, anderen ihr Kunsthandwerk beizubringen und neue Designs zu entwerfen. Das Aufleben der Diamantenindustrie in Kanadas Northwest Territories verleiht ihrem Geschäft eine neue Facette. Viele der neuen Kreationen sind Kombinationen aus Rohgold, Elfenbein und Diamanten. Die große Auswahl in den verschiedensten
Preislagen reicht von Ohrringen über Nuggets zu Mammut- und Mastodon-Elfenbein. Jedes Stück ist einzigartig. Vor über 10000 Jahren, während der letzten Eiszeit, lebten hier viele Mammuts und Mastodonten. In den letzen hundert Jahren haben Goldsucher Tausende von Stoßzähnen, die im Dauerfrostboden in Bruchstücken oder komplett erhalten geblieben sind, ans Tageslicht befördert. Im Laden ist ein Stoßzahn ausgestellt, der viele Touristen zu Fragen anregt. Meistens geht es dabei um die Legalität des Handels mit Elfenbein. Da die gigantischen Tiere, von denen die Stoßzähne stammen, ausgestorben sind, kann diese Art von Elfenbein ohne Beschränkungen gehandelt werden. Im Klondike gibt es viele Elfenbeinschnitzer, die das kostbare Material zu Schmuck verarbeiten. Von kleinen Anhängern zu Mini-Mastodonten – die Bandbreite der Motive ist unbegrenzt. KLONDIKE NUGGET & IVORY SHOP Front & Queen Streets, Dawson City Gebührenfrei: 1-866-260-9333 Ganzjährig geöffnet klondikenugget@northwestel.net
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YUKON – Ein Abenteuer ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack Die beliebtesten Routen DEMPSTER HIGHWAY Whitehorse – Dempster Corner nahe Dawson City – Eagle Plains – Polarkreis – Inuvik/NWT Empfohlene Reisedauer (hin und zurück): mindestens 8 Tage
ALASKA HIGHWAY Dawson Creek/B.C. – Watson Lake – Whitehorse – Haines Junction – Fairbanks/Alaska Empfohlene Reisedauer: mindestens 6 Tage
KLONDIKE KLUANE LOOP Whitehorse – Dawson City – Top of the World – Beaver Creek – Haines Junction – Whitehorse Empfohlene Reisedauer: mindestens 5 Tage
GOLDEN CIRCLE ROUTE Whitehorse – Carcross – Skagway – Haines – Haines Junction – Whitehorse Empfohlene Reisedauer: 4 Tage
CAMPELL HIGHWAY/CANOL ROAD Watson Lake – Ross River – Faro – Carmacks Empfohlene Reisedauer: 3 Tage
SOUTHERN LAKES CIRCUIT
SILVER TRAIL Stewart Crossing – Mayo – Keno City Empfohlene Reisedauer (hin und zurück): 2 Tage Ausführliche Routenbeschreibung und Infos zu den Aktivitäten vor Ort unter www.travelyukon.de 36 Abenteuer Alaska Yukon 2012 www.travelyukon.de
Alle Fotos: Yukon Government
Whitehorse – Carcross – Tagish – Jake’s Corner – Whitehorse Empfohlene Reisedauer: 1 Tag
Traumstrassen Die endlosen Traumstraßen des Yukons warten darauf, von Ihnen befahren und entdeckt zu werden. Egal, ob im Wohnmobil, dem Geländewagen, einem Motoroder auf einem Fahrrad. Sie führen durch gigantische Landschaften, durch historische Orte und durch eine Fauna und Flora, die weltweit ihresgleichen sucht. Hier wachsen Berge in den Himmel und die Mitternachtssonne strahlt im Sommer bis spät in die Nacht. Verwunschene Wälder erinnern an Kindheitsträume und die abenteuerlichen Geschichten von Jack London erwachen hier zu neuem Leben. Entdecken Sie
die größten nicht-polaren Gletscherfelder der Welt im UNESCO Naturerbe Kluane National Park und fliegen Sie um den Mount Logan, Kanadas höchster Berg. Genießen Sie auf Ihrem Weg in den Norden ein ausgiebiges Picknick am Polarkreis und bestaunen Sie Schwarzbären, Grizzlybären, Elche, Wölfe, Karibus und Bergziegen entlang der Highways und Schotterpisten. Erobern Sie ein Land voller Abenteuer und Leidenschaft – es wird ein Urlaub, den Sie nie vergessen werden!
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SOMMER ABENTEUER YUKON – Traumziel für Outdoor-Fans, Nostalgiker und Romantiker
Vor allem im Sommer, wenn die Sonne fast rund um die Uhr vom Himmel strahlt, ist der einzigartige Zauber des Yukons perfekt zu spüren. Überbordende Farben und eine schier explodierende Natur lässt die grandiose Landschaft und die ursprüngliche Wildnis mit allen Sinnen erleben und erfüllt die Besucher mit einer unbändigen Lust auf Outdoor-Action, wie sie hier in ihrer reinsten Form erlebbar ist. Ob zu Fuß, mit einem Gefährt oder auf dem Wasser – aktive Naturliebhaber finden im Yukon ihre Erfüllung. Wer sich außerdem für echte Wild-Westwww.travelyukon.de 38 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Geschichte interessiert, wird feststellen, dass nirgends anders Jack Londons „Ruf der Wildnis“ deutlicher zu erleben ist als hier. Und wer sich auf seine Spuren begibt, kann noch immer die spannenden Schauplätze des größten Goldrauschs aller Zeiten erleben. Goldgräbernostalgie gibt es übrigens allerorts zu erleben, genau wie die reichhaltige Kultur und Tradition der Ureinwohner, die vor sehr langer Zeit als Erste Nordamerika besiedelten. Ihre lange und spannende Vorgeschichte teilen sie gerne mit Besuchern aus aller Welt.
Die beliebtesten Aktivitäten
WANDERN
Alpine Landschaften durchwandern, die höchsten Gipfel des Tombstone Mountain Parks erklimmen, oder auf den Spuren der Goldgräber dem Chilkoot Pass folgen: Die Wandertouren des Yukons zählen zu den schönsten der Welt. Wer es üppiger mag, bucht vor Ort eine Heli-HikingTour.
FISCHEN
Hier kommen selbst ausgewachsene Petri-Jünger ins Schwärmen. Seen, Flüsse und Bäche voller Forellen, Hechte, Lachse, Äschen und Saiblinge warten nur darauf, besucht zu werden. Besonders empfehlenswert sind hierfür ausgewiesene Fisch-Camps und -Lodges, die nur mit dem Wasserflugzeug zu erreichen sind. Anbieter vor Ort helfen gerne bei der Auswahl.
TAGESTOUREN
Im Yukon ist alles möglich! Von geführten Stadttouren und Besuchen des Wildtierparks bei Whitehorse über Ausflüge mit dem Hubschrauber oder Wasserflugzeug bis hin zu Wildwasserfahrten, Angeltrips und Picknicks – zahlreiche lokale Anbieter stehen für Ihre Wünsche zur Verfügung.
AUF DEM WASSER
Egal ob mit dem Kanu, Kajak oder Floß, eine Fahrt auf einem der eindrucksvollen Flüsse des Yukons ist ein unvergleichliches Abenteuer. Klingende Namen wie Snake River, Pelly River, Tatshenshini River und natürlich der legendäre Yukon River versprechen Jung wie Alt unvergessliche Momente und besondere Erlebnisse. Für die richtige Tour und entsprechende Ausstattung sorgen ortsansässige Veranstalter und Tourguides.
Alle Fotos: Yukon Government
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Winter ABENTEUER So schön und vielfältig kann die kälteste Zeit des Jahres sein
www.travelyukon.de 40 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Winterurlaub zu wissen glaubten – im Yukon wird Ihr kühnster Traum wahr: Erleben Sie eine atemberaubende Natur, die schöner nicht sein könnte. Unendliche weiße Weiten, dick verschneite Wälder und dazu ein strahlend blauer Himmel – im Yukon werden echte Winterträume wahr. Und das Beste daran: Gedränge ist ein absolutes Fremdwort in Kanadas nordwestlichstem Territorium. Egal, ob bei einer schweißtreibenden Schneeschuhtour, beim sportlichen Langlauf oder einem entspannten Ausflug zum Eisfischen – Zeit und Raum zum Durchatmen und der pure Genuss von
ungeteiltem Erleben ist Ihnen sicher. Und wer hin und wieder die fröhliche Gemeinschaft Gleichgesinnter erleben will, fiebert mit bei einem der härtesten Hundeschlittenrennen der Welt, dem Yukon Quest, oder amüsiert sich bei einem der zahlreichen Events wie dem Sourdough Rendezvous, einem Winter-Spaßturnier, bei dem vom längsten Bart bis zum schnellsten Partner-Hindernisparcours vielerlei Gewinner prämiert werden. Musikfans hingegen genießen das Frostbite Music Festival mit namhaften lokalen und nationalen Künstlern.
Die beliebtesten Aktivitäten HUNDESCHLITTEN
Sie suchen das Außergewöhnliche? Dann ist eine ein- oder mehrtägige Tour mit dem Hundeschlitten genau das Richtige. Ihre Unterkunft wählen Sie ganz nach Geschmack – vom Jurtenzelt bis zum Komforthotel ist alles möglich. Selbst die entsprechende Kleidung kann vor Ort geliehen oder gekauft werden.
NORDLICHTER
Alle Fotos: Yukon Government
Wenn die Nordlichter am Himmel tanzen, spielen die Ahnen im Himmel Fußball – das jedenfalls glauben die Inuit, die nördlichsten Ureinwohner Kanadas. Und wer jemals das mystische Naturschauspiel gesehen hat, wird es nie wieder vergessen. Im Yukon ist dieses Erlebnis sogar buchbar, und zwar von September bis April.
MOTORSCHLITTEN
Wer das Tempo für eine Ausfahrt in die unglaubliche Natur des Yukons lieber selbst bestimmt, bucht eine Motorschlittentour. Die über 1000 Kilometer präparierten Trails sorgen für den entsprechenden Spaß – und verbinden gekonnt die wilde Landschaft mit kleinen, ursprünglichen Gemeinden. Geführte Touren und erfahrene Guides können fast überall gebucht werden.
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YUKON – Näher als Sie denken
FLUGZEUG Vom 27. Mai bis 30. September fliegt CONDOR sonntags nonstop in 8,5 Stunden von Frankfurt nach Whitehorse, www.condor.com. Zubringerflüge mit der Lufthansa gibt es von allen großen Flughäfen in Deutschland und die Deutsche Bahn bietet Rail&Fly-Tickets an. Air Canada bedient täglich die gleiche Strecke mit Umsteigen in Vancouver, Calgary oder Toronto, www.aircanada.com. Yukons Fluggesellschaft Air North verbindet Whitehorse mit Vancouver, Calgary und Edmonton, www.flyairnorth. com. Neu fliegt diesen Sommer auch WestJet von Vancouver nach Whitehorse, www.westjet.com.
Die Anreise ist schlichtweg simpel
AUTO Viele Wege führen in den Yukon. Egal ob von Edmonton, Calgary oder Vancouver: In einigen Tagen entspannter Fahrt durch spektakuläre Natur erreichen Sie Yukons Hauptstadt, Whitehorse. Wer Zeit hat, nimmt sich für die Strecke ein Wohnmobil, beispielsweise von Fraserway RV, www.fraserway.com, und macht den Weg zum Ziel. Eilige mieten sich ein Auto, einfach und günstig gebucht über www.billiger-mietwagen.de, und erleben ihr großes Abenteuer lieber vor Ort im Yukon. Umfangreiche Informationen, Adressen, Tourvorschläge und Tipps gibt es auf der Internetseite www.travelyukon.de.
YUKON – Auf einen Blick Gesamtgröße: Hauptstadt: Einwohner: Offizielle Blume:
Offizieller Vogel: Offizieller Edelstein: Offizieller Baum: Elch-Population: Karibu-Population: Vogel-Population: Wildblumen: Höchster Berg:
Alle Fotos: Yukon Government
Längster Fluss: Nationalparks:
www.travelyukon.de 42 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Territorialparks: Historische Stätten:
483 450 Quadratkilometer Whitehorse 35 800 Fireweed, in Deutschland bekannt als Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium). Es gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) Rabe Lapislazuli Alpine Fichte über 65 800 165 000 über 227 Arten über 200 Arten Mount Logan mit 5959 Metern (auch höchster Berg Kanadas) Yukon River mit 3185 km Kluane National Park, Ivvavik National Park, Vuntut National Park Tombstone Territorial Park, Herschel Island Territorial Park, Coal River Springs Territorial Park Dawson City, Raddampfer S.S. Klondike
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Foto: manu-keggenhoff.com
Emerald Lake in der Nähe von Carcross
Ein Streifzug durch die
Burwash Landing
Beaver Creek Beaver Creek gilt als „das Tor zu Alaska“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts unterhielten Ingenieure im Zuge der Vermessung der internationalen Grenze hier zuerst ein Lager, dann wurde der wenige Kilometer entfernte Grenzposten errichtet. Mit dem Bau des Alaska Highway 1942 wuchs der Ort weitere Bedeutung, führten doch die Arbeitertrupps hier die beiden aufeinander zulaufenden Streckenabschnitte zusammen. Heute leben 115 Leute in der westlichsten Gemeinde Kanadas.
Burwash Landing Die 1903 als Handelsposten entstandene, heute knapp über 100 Einwohner zählende Gemeinde am Südufer des Kluane Lake, wo sich ursprünglich ein Sommerlager der 44 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Foto: Christine Mader
Foto: manu-keggenhoff.com
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Gemeinden des Yukons
Carcross Desert
Carmacks
Southern Tutchone-Ureinwohner befand, ist der Standort der größten Goldpfanne der Welt. Das 8 Meter Durchmesser aufweisende Wahrzeichen steht gleich neben dem Kluane Museum of Natural History, welches sowohl Informationen über indianische Traditionen als auch Wildtierexponate und Beispiele der im Kluane Nationalpark vorkommenden Flora bietet.
für den Transport auf Schiene, Straße und Wasser. Heute ist die auf 432 Einwohner angewachsene Gemeinde ein beliebtes Tagesausflugsziel für Kreuzfahrtpassagiere, die entweder per Autobus oder per Bahn nach Carcross kommen und da unter anderem die Ende des 19. Jahrhunderts gebaute kleine schwarze Dampflokomotive Duchess (Herzogin) mit ihren Kameras im Bild festhalten. 2,5 Kilometer nördlich gibt es die kleinste Wüste der Welt zu bestaunen: Die Carcross Desert besteht hauptsächlich aus Sanddünen, weist aber auch einige Pflanzenarten auf.
Carcross Die Siedlung, deren Name eine Kurzform für Caribou Crossing ist, liegt an der schmalsten Stelle zwischen Bennett Lake und Nares Lake, wo auch die Karibus während ihrer alljährlichen Migration die Seen überqueren. 1898 gegründet, wurde Carcross um die Jahrhundertwende mit der Fertigstellung der Eisenbahn White Pass Yukon Route ein wichtiger Knotenpunkt
Carmacks Die 520-Seelen-Gemeinde ist nach George Carmack benannt – einem der ersten Männer, die in der Klondike-Region Gold gefunden und damit den Goldrausch ins
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YUKON Unterwegs
Destruction Bay
Faro
Rollen gebracht haben. Das historische Dorf ist ein belieber Stopp für Reisende auf der Straße und auf dem Yukon River. Ein Lehrpfad am Ufer des Flusses entlang führt auch zum 1880 erbauten Carmacks Road House. Im Tage Cho Hudän Interpretive Centre, das die Kultur der hiesigen Northern Tutchone-Ureinwohner veranschaulicht, sind unter anderem auch Exponate von urzeitlichen Tieren dieser Gegend sowie eine Mammutfalle zu sehen. Wenige Kilometer nördlich von Carmacks liegen die berühmten Five Finger RapidsStromschnellen, zu denen vom Rastplatz am North Klondike Highway aus über eine lange Holztreppe ein Pfad zum Flussufer führt.
an Wanderwegen auf. Das Tintina TrenchTal ist für viele Vogelarten eine bevorzugte „Reiseroute“ und am Mount Mye können im Frühling und Herbst Fannin-Schafe beobachtet werden. Begeisterte Fliegenfischer kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Golfspieler – der 9-Loch-Golfplatz verläuft mitten durchs Dorf.
Destruction Bay Im März 1943 als Militärlager am Alaska Highway errichtet, wurde der Ort später zu einem Straßenbaucamp, in welchem sich Straßenarbeiter mit ihren Familien permanent ansiedelten. Der Name, der mit „Bucht der Zerstörung“ übersetzt werden kann, entstand nachdem das ursprüngliche Lager durch einen heftigen Sturm zerstört wurde. Mit gegenwärtig 49 Einwohnern ist Destruction Bay die kleinste Gemeinde entlang des Kluane Lake. Eine Bootsrampe bietet einfachen Zugang zum tiefblauen See, der für seine reichlichen Forellenbestände bekannt ist.
Faro Im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Yukon ist Faro relativ jung: Der Ort entstand 1968 für Minenarbeiter, die in einem rund 25 Quadratkilometer umfassenden Gebiet im Tagebau reichhaltige Blei- und Zinkvorkommen abbauten. 1982 lebten 2100 Menschen in Faro, doch diese Zahl sank nach der Stillegung der Minen 1998 drastisch. Inzwischen nennen rund 400 Ruhe suchende Naturliebhaber Faro ihr Zuhause. Die Gegend weist ein großes Netz
Haines Junction Die etwas über 830 Einwohner von Haines Junction sind zurecht stolz auf ihre Gemeinde: Die dramatische Bergkulisse der St. Elias-Bergkette macht dieses Dorf am Rande des Kluane Nationalparks zu einem besonderen Kleinod. In der Sprache der Southern Tutchone-Ureinwohner, die diese Gegend im Shakwak Valley seit über 5000 Jahren bevölkerten und hier saisonale Fisch- und Jagd-Camps hatten, hieß dieser Ort ursprünglich Dakwakada, was in etwa mit „hoher Vorratsspeicher“ übersetzt werden kann. Während des Baus des Alaska Highway anno 1942 als Straßenbaulager und Versorgungszentrum der US-Armee gegründet, ist Haines Junction heute ein multikulturelles Dorf, dessen Einwohnerschaft rund zur Hälfte aus Angehörigen der Champagne and Aishihik First Nation besteht, aber auch zahlreiche Einwanderer aus dem deutschsprachigen Europa angelockt hat. Das St. Elias Convention Centre beherbergt eine Ausstellung über lokale Geschichte und im Besucherinformationszentrum wird Auskunft erteilt über die Vielzahl an Aktivitäten im Kluane- und Tatshenshini-AlsekParkgebiet: Wandern, Wildwasser-Rafting, Reit- und Radtouren, aber auch Rundflüge zu den imposanten Gletschern und zum Mount Logan, dem höchsten Berg Kanadas. Beide Kirchen im Dorf haben eine besondere Architektur: die St. Christopher’s Anglican Church ist ein achteckiger Blockhausbau, während die katholische Our Lady of the Way aus Teilen einer halbrunden Wellblech-Armeehütte gebaut wurde.
Haines Junction
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Abenteuer Alaska Yukon 2012 45
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Old Crow
Keno City
Kluane Museum
— am Ufer des Kluane Lake —
Eindrucksvolle Exponate über:
Tierwelt des Yukons Indianer-Kunsthandwerk die größte Goldpfanne der Welt Artefakte und perlenbestickte Festkleidung der Kluane-Ureinwohner Geologie der Umgebung 18 000 Jahre alter Mammutzahn
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Bis zum kürzlichen Wiederaufblühen des Bergbaus wohnten bloß 25 Menschen das ganze Jahr über in diesem kleinen Ort am Ende vom Silver Trail, in dem künstlerisches Flair und Ideenreichtum überdurchschnittlich vertreten sind. Ein gutes Beispiel ist das ganz aus Bierflaschen gebaute Haus – eine originelle Art, Leergut zu verwerten! Das Keno City Museum, eine restaurierte Tanzhalle aus dem frühen 20. Jahrhundert, veranschaulicht mit vielen Fotografien und Gebrauchsgegenständen das Leben in der Ära des Silber- und Blei-Erz-Bergbaus. Naturliebhaber finden nebenan im Alpine Interpretive Centre Informationen über die ungeahnte Artenvielfalt der einheimischen Flora und Fauna – von arktischen Schmetterlingen bis zu Murmeltieren. Eine 360-Grad-Panoramarundsicht bietet sich vom Gipfel des 1949 Meter hohen Keno Hill mit seinem oft fotografierten „Schilderbaum“.
Marsh Lake Eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden im Yukon ist Marsh Lake, eine gute halbe Stunde südlich von Whitehorse am Alaska Highway gelegen – und von diesem aus kaum sichtbar: Die knapp 500 Einwohner leben in verschiedenen Vierteln, sogenannten subdivisions, auf bewaldeten Grundstücken oder in Häusern am Seeufer. Eine große Attraktion ist die Vogelbeobachtungsstation Swan Haven in
Pelly Crossing
der M‘Clintock Bay, von deren mit Fernrohren ausgestatteter Plattform im April die auf dem noch gefrorenen Marsh Lake zu Tausenden Zwischenstation machenden Trompeterschwäne und eine Vielzahl weiterer Zugvögel beobachtet werden können.
Mayo Einst ein Handelsposten der Pelzhändler, ist der Ort am Stewart River seit 1902 permanent besiedelt und wurde zur Boom-Zeit der Bergbauaktivitäten zum Anlegehafen der Flussdampfer. Heute hat Mayo knapp 460 Einwohner und ist ein Servicezentrum für die Mineralienexploration in der Umgebung und ein beliebter Ausgangspunkt für Kanufahrten sowie Abstecher auf dem 112 Kilometer langen Silver Trail über das in Privatbesitz stehende Bergbau-Camp Elsa zum landschaftlich reizvoll gelegenen Keno City. Das restaurierte historische Gebäude Binet House beherbergt eine interessante Sammlung alter Fotografien, geologischer Exponate und indianischer Handwerkskunst.
Old Crow Old Crow ist nicht nur die nördlichste Gemeinde im Yukon, sondern auch die einzige, die über keinen Straßenzugang verfügt. Verbindung zur Außenwelt ist für die 248 Einwohner die lokale Fluggesellschaft Air North, die auch alle Gebrauchs-
Foto: www.archbould.com
Foto: nicolasdory.com
Foto: manu-keggenhoff.com
YUKON Unterwegs
Ross River
Teslin
Tagish
güter einfliegt. Archäologische Funde datieren die ersten menschlichen Spuren in dieser Gegend auf 15000 Jahre zurück. Bis in die 1950er Jahre, als in Old Crow eine Schule und ein Laden gebaut wurden, war dieser Ort am Ufer des Porcupine River keine ganzjährige Siedlung, sondern Treffpunkt der damals einen nomadischen Lebensstil pflegenden Vuntut Gwitchin First Nation für Jagd und Tauschhandel am Fluss entlang. Auch heute noch leben die Menschen in dieser isolierten Gemeinde weitgehend traditionell und gehen auf Karibujagd.
Pelly Crossing Seit dem Bau des Klondike Highway 1950 ist der ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Whitehorse und Dawson City liegende 328-Seelen-Ort zum Zuhause der meisten Selkirk-Ureinwohner geworden. Im Kulturzentrum Big Jonathan House werden Geschichte und Tradition dieses Indianerstammes dokumentiert. Mit der Fertigstellung der Brücke über den Pelly River und der Strasse nach
Dawson City nahm der Raddampferverkehr auf dem Yukon ein Ende und Fort Selkirk, am Zusammenfluss von Pelly und Yukon River gelegen, verwaiste praktisch. Heute ist das liebevoll restaurierte Fort Selkirk ein beliebter Zwischenhalt für Fluss-Reisende.
Ross River Mit 381 Einwohnern nur wenig kleiner als Faro mit 392, liegt die Heimat der KaskaUreinwohner ebenfalls im ökologisch vielfältigen Tintina Trench-Tal und an der Kreuzung von Campbell Highway und Canol Road. Die im Zweiten Weltkrieg erbaute Fußgängerbrücke ist nicht nur die längste Hängebrücke im Yukon und ein beliebter Platz für Angler, sondern auch die einzige Verbindung über den Pelly-Fluss außerhalb der Fährdienstzeiten. Der Wildnis-Wanderweg Dena Cho, eine traditionelle Route der Kaska, führt dem Nordufer des Flusses entlang von Ross River nach Faro. Wanderer brauchen für diese 67,7 km lange Strecke im Durchschnitt drei bis vier Tage.
Teslin Tlingit Heritage Centre Hà Khustîyi Dàkhkakhwân Hít
• Kulturelle Programme • Souvenirladen • Eintrittsgebühr • Parkmöglichkeit für Wohnmobile
Hà Kus Teyea Celebration zum Land und zum Wasser gehörend
Tagish Früher eine Siedlung der Tagish-Indianer, die in der Gegend von Carcross jagten, und während des Klondike-Goldrauschs ein Polizeiposten, ist die 244-Seelen-Gemeinde heute ein Ausgangspunkt zur Erforschung der Southern Lakes-Wasserwege. Diese Verkettung von Seen – vom Marsh Lake über den sich in den Taku Arm und Windy Arm verzweigenden Tagish Lake bis zum Nares Lake und Bennett Lake – gilt als Angelparadies. Weltweite Beachtung erhielt der Tagish Lake im Januar 2000 als ein über 4,5 Milliarden Jahre alter Meteorit im Taku Arm einschlug: Auf der vereisten Seeoberfläche wurden zahlreiche Fragmente geborgen und inzwischen wissenschaftlich analysiert.
Teslin Schon bevor hier 1903 ein Handelsposten eingerichtet wurde, war die heute 467 Einwohner zählende Gemeinde Teslin ein Sommertreffpunkt der Inland-Tlingit-Ureinwohner. Die reiche kulturelle Geschichte
Erleben Sie spannende Traditionen im Teslin Tlingit Heritage Centre TägliCH geöffNeT JuNi – SepTember
WiNTerSaiSoN: Nach Vereinbarung
26. – 28. Juli, 2013
Traditionelle Vorführungen:
Gesang, Tanz, Trommeln, Künstlermarkt, kulturelle Darbietungen & Paddelveranstaltungen
Postfach 133, Teslin, Yukon, Y0A 1B0, Kanada
Tel: (1-867) 390-2532, Nebenanschluss 336 www.teslintlingitheritage.com/celebration Bildquellen Credits: Yukon Government, Tip Evans & Lisa Dewhurst
Abenteuer Alaska Yukon 2012 47
Ein Streifzug durch die
Gemeinden des Yukons dieses Indianerstammes wird sowohl im zentral gelegenen George Johnston Museum als auch im Teslin Tlingit Heritage Centre etwas außerhalb des Dorfkerns veranschaulicht. Teslin heißt „langes schmales Wasser“ in der Tlingit-Sprache – absolut treffend, ist der See doch gut 125 Kilometer lang. Die eiserne Nisutlin Bay Bridge mit ihren sieben Bögen ist die längste Brücke auf dem Alaska Highway.
Watson Lake Foto: www.archbould.com
Watson Lake liegt, unweit vom Liard River, an der Einmündung des Robert Campbell Highway in den Alaska Highway. Berühmt ist die mit 1510 Einwohnern drittgrößte Gemeinde des Yukons vor allem durch den oft fotografierten Schilder-
wald, der 2009 sogar auf einer kanadischen Briefmarke zu Ehren kam. Dieser wurde 1942 von einem heimwehkranken amerikanischen Soldaten, der am Bau des Alaska Highway mitwirkte, angefangen: Er stellte die Tafel Danville, Illinois, 2835 miles auf – seine Heimatstadt. Jedermann ist willkommen, dem heute schon über 76000 Ortstafeln, Autonummern und andere Schilder aufweisenden Sign Post Forest ein weiteres Exemplar beizufügen. Gleich gegenüber, ebenfalls direkt am Alaska Highway, liegt das Northern Lights Space and Science Centre – ein der Aurora Borealis gewidmetes Planetarium.Zur Erholung bieten sich der Wye Lake Park mit Wanderwegen und der Lucky Lake mit seiner nicht nur bei Kindern beliebten Wasserrutsche an.
Watson Lake
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YUKON Unterwegs
Dempster Highway Fotos: Elfie Lenzin
Auf Schotterpiste über den Polarkreis
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er Dempster Highway ist eine 736 Kilometer lange Schotterpiste, die über den Polarkreis nach Inuvik in den Northwest Territories führt. Die Landschaft ist groß dimensioniert und dennoch von filigraner Schönheit. Ein unvergessliches Erlebnis und ein Traum für jeden Hobbyfotografen: Die spektakulären schroffen Felswände des Tombstone Mountain in der Ogilvie-Bergkette wechseln ab mit den unbewohnten Weiten der Tundra, die sich insbesondere im Spätsommer und Frühherbst überaus farbintensiv präsentiert. Am Polarkreis bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf die Richardson Mountains. Kurz darauf fällt der Dempster Highway zum fast 900 Höhenmeter tiefer gelegenen Peel River ab, von wo eine kostenlose Fähre Autos und Passagiere ans andere Ufer bringt. Eine zweite Fähre führt bei der Mündung des Arctic Red River über den mächtigen Mackenzie River. Von da sind es dann nur noch rund 125 relativ flache Kilometer bis Inuvik, wo die Sonne am 24. Mai auf- und für die nächsten zwei Monate nicht mehr untergeht. Mitte der 50er Jahre als Versorgungszentrum für die Anlagen der Ölindustrie im Mackenzie-Delta erbaut, ist Inuvik bekannt für seine bemerkenswerte Inuit-Kunsthandwerk- und Künstlerszene. Die Dene- und Inuvialuit-Ureinwohner machen einen Großteil der rund 3400 Einwohner aus. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört unter anderem die originelle Iglu-Kirche. Von Inuvik aus ist es – zumindest per Flugzeug – nur noch ein „Katzensprung“ ans Eismeer: Wer möchte sich nicht rühmen können, in Tuktoyaktut zumindest die Zehen in den arktischen Ozean eingetaucht zu haben? Nicht jedes Auto eignet sich für die bei trockenem Wetter sehr staubige, bei Regen dagegen oft „seifige“ und aufgeweichte
Schotterpiste. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen muss mit einem Hagel von Steinen gerechnet werden. Bitte Geschwindigkeit anpassen! Man tut auch gut daran, mindestens zwei Ersatzreifen und einen Reservekanister Benzin mitzuführen. Ab Dempster Corner, der Abzweigung vom North Klondike Highway knapp 40 km vor Dawson City, sind es satte 370 km bis zur nächsten Tankstelle in Eagle Plains! Wer nicht den ganzen Dempster Highway befahren will, hat auch auf den ersten 71 km bis zum Tombstone Territorial Park Campground gute Chancen zur Beobachtung von Karibus, Elchen, Bären, Dall-Schafen, Murmeltieren und einer Vielzahl von Vogelarten. Im 2009 neu gebauten Interpretationszentrum sind Fossilien und Tierpräparate ausgestellt und das Personal weiß bestens Bescheid über die Schwierigkeitsgrade der zahlreichen Wanderwege im 2200 Quadratkilometer großen TombstoneParkgebiet.
Abenteuer Alaska Yukon 2012 49
50 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Britisch Kolumbien
Ein Zuhause für Künstler, Buschpiloten und Goldsucher
Foto: manu-keggenhoff.com
Atlin
Unterwegs
Das historische Gerichtsgebäude von 1901 beherbergt heute die Atlin Courthouse Gallery und die Bücherei.
Fotos: manu-keggenhoff.com
Am zweiten Wochenende im Juli findet das Atlin Arts & Music Festival statt — ein Highlight, welches jedes Jahr mehrere tausend Besucher anlockt.
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ie einzige Straße nach Atlin, der nördlichsten Gemeinde der Provinz Britisch Kolumbien, zweigt bei Jake’s Corner vom Alaska Highway ab: über die Hälfte dieser 98 km langen “Lebensader” für die knapp 500 Einwohner, deren Zahl sich im Sommer glatt verdoppelt, ist ungeteert und kann bei Regen oder Schneefall dem Fahrer einiges abverlangen. Doch die einmalige, abwechslungsreiche Landschaft entschädigt mehr als genug für kleine Unannehmlichkeiten. Schon zu Beginn der Atlin Road öffnet sich der erste Ausblick auf den kleinen Atlin-See, der sich auf halbem Weg mit dem gut 135 km langen, malerisch von Bergen und Gletschern eingerahmten, größeren Atlin-See verbindet. Der Tlingit-Name  Tlèn bedeutet „großer See“ und geht auf eine Zeit vor 10000 Jahren zurück, als die heutige 3-Seen-Region von Atlin Lake, Little Atlin Lake und Tagish Lake eine einzige Wasserfläche war. Die Taku River Tlingit-Ureinwohner lebten schon lange in dieser Gegend, als 1898 am Pine Creek Gold entdeckt wurde. Innerhalb kurzer Zeit schwoll Atlin zu einer Stadt von 10000 Goldgräbern an, welche die harschen nordischen Winter in Steilwandzelten und einfach gezimmerten Holzhütten ausharrten. Auch heute noch wird rund um Atlin Gold geschürft. Tourismus begann schon in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts: Jagd und Sportfischerei, vor allem aber der Ruf als „exotisches Ziel“ lockten sogar aus Europa Urlauber in den hohen Norden. Sehr beliebt waren Schifffahrten zu den riesigen Eisfeldern des Llewellyn-Gletschers mit der MV Tarahne, die heute in Atlin am Ufer auf Trockendock liegt und von der Atlin Historical Society
nach und nach wieder zu altem Glanz restauriert wird. Bereits renoviert ist das 1917 als Lichtspielhaus erbaute Globe Theatre, in welchem heute neben Filmen auch Theaterstücke und Konzerte zu genießen sind. Die im historischen Gerichtsgebäude beherbergte Atlin Courthouse Gallery bietet Kunstliebhabern eine variantenreiche Auswahl an Werken der zahlreichen einheimischen Kunstschaffenden – die idyllische Schönheit dieser Gegend ist eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Überhaupt hat Atlin eine Menge zu bieten: Gebäude aus der Goldrauschzeit im Ortskern, viele kleinere Seen mit reichen Fischbeständen, warme Quellen am Ende der Warm Bay Road. Zahlreiche Wildblumen finden sich entlang des Wanderwegs auf den für sein Aussichtspanorama bekannten Monarch Mountain. Urlauber können die Umgebung und den Atlin-See mit seinen vielen Buchten und Inseln zu Fuß, mit Kanu, Kajak oder Hubschrauber erforschen. Im Winter ist Atlin ein beliebter Ort für Heliskiing, aber auch Motorschlittenfahren und Schneeschuhlaufen. Atlin ist unincorporated, also eine gemeindefreie Ortschaft ohne Lokalbehörden, Bürgermeister usw. Die kunterbunte Einwohnerschaft – Künstler, Buschpiloten, Fallensteller, Goldschürfer, Gewerbetreibende und immer mehr auch Pensionierte – organisiert sich in zahlreichen Vereinigungen. Freiwilligenarbeit wird hier groß geschrieben. So auch um das vom 6. bis 8. Juli im Tarahne Park stattfindende Atlin Arts & Music Festival auf die Beine zu stellen. Ausstellungen und Auftritte von von international bekannten Künstlern und lokalen Favoriten sowie diverse Workshops locken tausende von Besuchern aus Nah und Fern an.
M.V. Tarahne und die Lichter des Atlin Village Abenteuer Alaska Yukon 2012 51
52 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Alaska YUKON Naturphänomen
Das mystische Aurora Borealis
Nordlicht Unsere frühesten Vorfahren erklärten das Phänomen des Nordlichts durch eine Vielzahl von Mythen, Legenden und Aberglauben. Seitdem haben wissenschaftliche Studien die exakten Umstände des Auftretens der Aurora dokumentiert.
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Fotos: manu-keggenhoff.com
as Polarlicht tritt nur entlang zweier kleiner, ovaler Bänder, die um den nördlichen und südlichen magnetischen Pol angeordnet sind, auf. Bei Stürmen auf der Sonnenoberfläche werden stromgeladene Partikel in Form eines Sonnenwindes mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 1000 Kilometer pro Sekunde weggeschleudert. Wenn dieser geladene Sonnenwind auf die obere Atmosphäre der Erde trifft und anschließend dem Magnetfeld der Erde folgt, ist das Polarlicht zu sehen. Stärke und Größenordnung dieses Windes bestimmen Leuchtkraft und Dauer der daraus entstehenden Aurora. Die Windgeschwindigkeit diktiert, in welche Schichten der Erdatmosphäre die geladenen Partikel vordringen. Eine gewöhnliche Aurora ist etwa einen Kilometer dick und tritt zwischen 100 und 1000 km über der Erde auf. Am häufigsten erscheint das Polarlicht grün, was geschieht, wenn die geladenen Sonnenwinde mit steigenden Sauerstoffwerten in etwa 400 km Höhe reagieren. Rot steht an zweiter Stelle der auftretenden Farben und wird entweder erzeugt, wenn schwach geladene Elektronen aus dem Sonnenwind mit Sauerstoff reagieren oder wenn stark geladene Partikel von der Sonne in 90 km Höhe mit Stickstoff reagieren. Am seltensten sind blaue und violette Auroras, die entstehen, wenn die Sonnenwinde auf die in etwa 1000 km Höhe von der ultravioletten Strahlung der Sonne ionisierten Stickstoffteilchen treffen. Trotz tiefschürfenden wissenschaftlichen Erklärungen bleibt reichlich Spielraum für unsere Vorstellungskraft. Die Schönheit dieses Naturschauspiels hat die Phantasie unserer Vorfahren
schon seit Jahrtausenden beflügelt. Die Chinesen glaubten einst daran, dass die Aurora großartige Ereignisse vorhersagte. So sah die schwangere Huan-Yuan Fu Poa im Jahr 2600 v. Chr. einen großen Drachen (die Aurora) im Himmel. Als ihr Kind später Kaiser des chinesischen Reichs war, wurde der Drache zum Reichswappen. Auch andere Kulturen brachten das Nordlicht mit Drachen in Verbindung. Die frühen Wikinger glaubten, dass die Nordlichter von den Schilden der Walküren reflektierten, wenn diese geehrte Krieger zur Walhalla, dem Himmel der Nordmänner, trugen. Eine rote Aurora stammte von Vulkans Schmiede oder von Blut, das von Thors Schwert tropfte. Für die Ureinwohner Kanadas, Alaskas und Grönlands hat das Nordlicht eine tiefe spirituelle Bedeutung. Diese spiegelt die Sensibilität für Detail und die nach innen gewandte Natur der arktischen Völker wider. Ein Volksstamm glaubte, dass man durch Pfeifen die Aurora dazu bewegen könne, nach unten zu schwenken und eine Person von der Erde aufzunehmen. Durch Händeklatschen wurde das Nordlicht angeblich gezwungen, seinen Griff zu lockern und sich zurückzuziehen. Andere sind der Ansicht, dass man die Aurora nicht nur sehen, sondern auch hören kann.
Aurora-Sommerpause Je weiter nördlich desto besser ist die Chance, das faszinierende Naturschauspiel der Aurora zu sehen. Außer zwischen Mitte Mai und Anfang August, wenn die langen Tageslichtzeiten und die Mitternachtssonne zu einer „Nordlicht-Sommerpause“ führen. Eine akkurate Vorhersage liefert das Geophysikalische Institut der Universität von Alaska in Fairbanks auf folgender Webseite: www.gi.alaska.edu/AuroraForecast Abenteuer 53 AbenteuerAlaska AlaskaYukon Yukon2011 2012 53
Alaska / YUKON Geschichte
Lockruf des Goldes Der Klondike Goldrausch ist weltberühmt: rund 100 000 wagemutige Träumer und Glücksritter machten sich 1898 auf den beschwerlichen Weg durch endlose Wildnis zu den abgelegenen Goldfeldern bei Dawson City, welches sich innert kürzester Zeit von einem Zeltlager zur größten Ansiedlung westlich von Winnipeg und nördlich von San Franzisko mauserte. Doch auch in Alaska lockten reiche Goldfunde zwischen Juneau, Fairbanks und Nome Tausende von Abenteuerlustigen an, die wesentlich zur Besiedlung des nördlichsten Bundesstaats der USA beitrugen. Text: Christine Mader
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bwohl schon 1848 erste Goldfunde auf der Kenai-Halbinsel vermeldet worden waren, brach das Goldfieber in Alaska erst in den 1870er Jahren mit lukrativen Funden südöstlich von Juneau aus. Von da an überschlugen sich die Nachrichten von neuen Entdeckungen zwischen Sitka über Willow Creek bei Anchorage bis zum Fortymile River an der AlaskaYukon-Grenze. Der größte Ansturm erfolgte aber erst nachdem die Kunde vom sagenhaften Goldreichtum im kanadischen Norden, wo der weiße Siedler George Washington Carmack und seine indianischen Verwandten Skookum Jim Mason und Tagish (Dawson) Charlie am Bonanza Creek unweit von Dawson City im August 1896 unverhofft Goldklumpen gefunden hatten, die Außenwelt erreichte. Ein fast endloser Strom von über 100 000 goldfiebrigen Hoffnungsvollen machte sich im Sommer 1897 auf den langen, beschwerlichen Weg in den Yukon: der Klondike-Goldrausch – der größte der kanadischen Geschichte – hatte begonnen. Der lange Weg zum Reichtum Der Weg zum vermeintlichen Reichtum war lang und beschwerlich: Per Raddampfer von Seattle nach Alaska zur Mündung des Yukon River und von da flussaufwärts nach Dawson City oder auf der See/Landroute durch die Inland-Passage nach Skagway oder Dyea und von da entweder zu Fuß über den Chilkoot Pass oder zu Pferd über den White Pass bis zum Lake Bennett, von wo es dann mit Booten oder Flößen zu den Goldfeldern im Klondike weiterging. 54 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Rund 40 000 Wagemutige erreichten nach einer gut zehnmonatigen Reise schließlich ihr Ziel – um feststellen zu müssen, dass die besten Schürfgebiete schon längst vergeben waren. Die Nachricht von reichen Goldfunden an den Stränden im alaskanischen Nome bewog manche der enttäuschten Abenteurer, weiterzuziehen und ihr Glück dort an der Beringsee zu versuchen. 1902 wurde in der Umgebung von Fairbanks Gold entdeckt, gefolgt von Funden in der Region zwischen Talkeetna und Wasilla sowie am Cook Inlet auf der Kenai-Halbinsel. Kein Zuckerschlecken Das harsche Klima mit den langen, strengen Wintern und den erbarmungslosen Minustemperaturen machte den frühen Goldsuchern die Arbeit in den meisten Regionen Alaskas und im Yukon
nicht einfach: Mühselig musste der Dauerfrostboden (permafrost) mit Holzfeuern aufgetaut werden, ehe das Erdreich abgetragen werden konnte. Im tiefsten Winter wurden Schächte in den pickelhart gefrorenen Boden geschmolzen, damit im nächsten Frühsommer, sobald das Wasser wieder floß, mit Goldwaschen begonnen werden konnte. Im Laufe der Zeit ersetzten Bagger, Planierraupe und Waschrinne (sluice box) die ursprünglich gebräuchliche Goldwaschpfanne, Schaufel und Spitzhacke der Goldgräber, denn mit diesen Methoden können auch geringste Mengen an Gold herausgewaschen werden. In den Großunternehmen, ob Bergwerk oder Tagebau, wird heutzutage ebenfalls mit modernsten Hilfsmitteln gearbeitet. Obwohl die meisten der auf Hochbetrieb produzierenden Minen in Alaska und im Yukon Besuchern nicht zugänglich sind, gibt es viele Möglichkeiten, dem Lockruf des Goldes zu folgen, ein stillgelegtes Bergwerk zu besichtigen oder sich sogar selber mal als Goldschürfer zu versuchen.
Goldfieber Eine echte Goldmine besuchen oder sich einfach mal selber als Goldwäscher oder –schürfer versuchen, das können Besucher unter anderem an den folgenden Orten:
Alaska • Alaska Gastineau Mill & Gold Mine, 8 km südlich von Juneau • El Dorado Gold Mine, 16 km nördlich von Fairbanks • Gold Dredge #8, am Old Steese Highway in Fox • Independence Gold Mine, Hatcher Pass, am George Parks Highway • Ester Gold Camp, am George Parks Highway bei Ester • Ganes Creek Gold, bei Talkeetna • Crow Creek Mine, 5 km vom Ferienort Girdwood entfernt • Chicken Gold Camp & Outpost, Chicken • Liarsville Goldpanning, Skagway
Chilkoot Trail
Yukon
(alle in Dawson City)
• Claim #6, Bonanza Creek Road • GoldBottom Mine • Claim #33 • Guggieville
Auf den Spuren der Goldsucher
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Foto: Manuela Künzi
Der nur zu Fuß begehbare 53 Kilometer lange Chilkoot Trail führt von Dyea (Alaska) durch das Küstengebirge nach Bennett (Britisch Kolumbien) und überquert auf der Passhöhe die internationale Grenze zwischen den USA und Kanada (Reisepass nicht vergessen!). Die einzigartige historische Stätte wird gemeinsam von den Nationalparkverwaltungen beider Länder unterhalten. Die herausfordernde mehrtägige Wanderung belohnt mit spektakulären Ausblicken auf eine geschichtsträchtige Landschaft, führt zurück in die Zeit des Goldrauschs, vorbei an alten Relikten und Schautafeln. Der Weg führt über felsiges, steiles und stellenweise schneebedecktes Terrain. Der Aufstieg zum Pass ist der schwierigste Abschnitt und kann bis zu zwölf Stunden beanspruchen. Unabhängig von der Jahreszeit sollten Wanderer auf Nässe, Kälte, Wind und Schneestürme vorbereitet sein und ihre Etappen sorgfältig planen. Von Anfang Juni bis Anfang September wird der Trail von Parkaufsehern patrouilliert. Während der Hochsaison empfiehlt sich Vorbuchung, ist doch die Zahl der Wanderer auf maximal 50 pro Tag begrenzt.
Abenteuer Alaska Yukon 2012 55
Tipps für Wohnmobilurlaub • Wohnmobile, Campervans, Truckcampers und andere langsamere Fahrzeuge haben in Alaska folgendes Gesetz zu beachten: Wer unter der Richtgeschwindigkeit fährt und mehr als fünf nachfolgende Autos aufhält, muss bei der ersten sicheren Gelegenheit an den Straßenrand fahren und die schnelleren Vehikel vorbeifahren lassen. Die zahlreichen Ausweichplätze (vehicle turnouts) entlang der Highways in Alaska wurden zu diesem Zweck gebaut. • Manche Campingplätze sind schnell ausgebucht, vor allem jene in der Nähe von beliebten Angelplätzen. Es empfiehlt sich, vorgängig zu reservieren – was allerdings nur für Campgrounds in Privatbesitz möglich ist. Eine umfassende Liste findet sich auf www.alaskacampgrounds.net/campgrounds.htm Folgender Link bietet spezifische Informationen über Campingmöglichkeiten in den Alaska State Parks, wo das Motto first come first served (wer zuerst kommt, hat den besten Platz) gilt: www.dnr.alaska.gov/parks/aspunits/index.htm
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Fotos: manu-keggenhoff.com
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Fotos: Christine Mader
ALASKA
Juneau W
ie in der Schweiz ist auch in Alaska nicht der einwohnermäßig größte Ort die Hauptstadt: Juneau rangiert mit einer Bevölkerung von knapp 32 290 nach Anchorage und Fairbanks mit ihren riesigen Einzugsgebieten an dritter Stelle. Eine weitere Besonderheit dieser im südöstlichen Landzipfel von Alaska gelegenen Stadt: sie hat keine Straßenanbindung und ist nur mit Flugzeug oder Schiff erreichbar. Eingerahmt von hohen Bergen und riesigen Gletschern, liegt Juneau im TongassRegenwald am Gastineau-Kanal im Alexander-Archipel der bekannten Inside Passage. Der Ausläufer des MendenhallGletschers, nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, ist eines der am meisten fotografierten Motive in Südost-Alaska. Ausflüge per Boot zum Tracy Arm Fjord oder per Flugzeug zum nahen Glacier Bay-Nationalpark belohnen mit reicher Fauna zu Wasser und zu Land sowie spektakulärer Landschaft.
Unterwegs
Nur über Luft und Wasser erreichbar
Juneaus Geschichte verbindet das Traditionelle mit dem Modernen. Die angestammte Heimat der Tlingit- und Haida-Ureinwohner war außerdem Schauplatz von Alaskas erstem großen Goldfund anno 1880. Heute basiert die Wirtschaft in erster Linie auf Verwaltung und Tourismus, ist Juneau doch einer der häufig frequentierten Anlegehäfen zahlreicher Alaska-Kreuzfahrtenanbieter. Juneau bietet viel Sehenswertes, vom Alaska State Museum und dem State Capitol bis zum bequem mit Gondelbahn oder im Schweiße des Angesichts zu Fuß zu erreichenden Hausberg Mount Roberts, der an sonnigen Tagen einen tollen Ausblick auf den Gastineau-Kanal und die durch eine Brücke mit der Stadt verbundene Douglas Island bietet. Sowohl die Waterfront als auch die engen, sich windenden Straßen und zum Teil recht steilen Treppen der am Hang liegenden Innenstadt locken mit zahlreichen Boutiquen, Kunstgalerien, Souvenirläden und Restaurants. Es gibt unendlich viele Aktivitäten für jeden Geschmack, zu Land, zu Wasser oder in der Luft: Wanderungen, Gletscherrundflüge, Lachs- und HeilbuttAngeltouren, Kajakfahrten, Radtouren, Ausflüge zum Braunbären-Schutzgebiet auf Admiralty Island oder zur Beobachtung von Buckel- und Killerwalen, die in den Gewässern um Juneau reichlich Krill und kleine Köderfische als Nahrung finden.
Einen Abstecher wert Juneau ist einen Abstecher wert – allein schon wegen der wunderschönen Überfahrt. Der Fjord Express bietet von 19. Mai bis 8. September Tagesausflüge von Skagway und Haines. Die Besatzung an Bord des modernen Katamarans macht die Passagiere während der Fahrt durch den über 160 Kilometer langen Lynn Canal auf Sehenswürdigkeiten zu Land und zu Wasser aufmerksam: Hängegletscher, Adlerhorste, Robben, Seelöwen, Buckel- und Killerwale. In Juneau steht nach einer geführten Stadtrundfahrt ausreichend freie Zeit zur Verfügung, ehe der Ausflug mit einem Abstecher per Bus zum MendenhallGletscher einen abschließenden Höhepunkt findet. Wer mehrere Tage in Juneau verbringen möchte, kann die eine Strecke per Schiff machen und dann mit einem Kleinflugzeug nach Haines oder Skagway zurückfliegen: die Sicht auf Berge, Gletscher und Meer ist bei schönem Wetter spektakulär!
Abenteuer Alaska Yukon 2012 57
Haines
Weißkopfseeadler und Totempfähle
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it seiner Lage am Nordende der Inside Passage, auf der gleichen nördlichen Breite wie Oslo, ist Haines ein ideales Sprungbrett für Reisen in den Yukon und nach Zentralalaska. Der indianische Name Dei-Shu bedeutet „das Ende des Pfades“. Unweit von Haines befindet sich das Dorf Klukwan, der „Mutterort“ der Tlingit-Ureinwohner, die noch heute in dieser von Bergen umrahmten Küstenlandschaft des Chilkat-Tals heimisch sind. 1892 öffnete der Pionier und Unternehmer Jack Dalton eine primitive Mautstraße, die den Handelsrouten der Tlingit über das Küstengebirge ins Landesinnere folgte und auf welcher wenige Jahre später Horden von Goldsuchern nach Norden zogen. Der Haines Highway folgt heute Teilstücken des alten Dalton Trails von Alaska ins Yukon Territorium.
58 AbenteuerAlaska Alaska Yukon Yukon2012 2012 58 Abenteuer
Der erste permanente US-Militärposten in Alaska wurde 1904 in Haines gegründet. Fort Seward stellt heute einen Teil des Ortskerns dar und ist nach William H. Seward, der 1867 den Kauf Alaskas von Russland in die Wege leitete, benannt. 1947 wurde das Fort außer Dienst gestellt. In den ehemaligen Armeegebäuden befinden sich heute Hotels, Restaurants, Kunstgalerien und Freizeiteinrichtungen. In Alaska Indian Arts, im einstigen Krankenhaus des Forts untergebracht, können Holzschnitzer bei der Arbeit beobachtet werden. Zehn mächtige, prächtig bemalte Totempfähle in Haines und Umgebung sind eindrückliche Zeugen dieser indianischen Tradition. Neben guten Einkaufsmöglichkeiten, Fahrradverleih und Autovermietung gibt es sogar ein originelles Hammer-Museum. Das Chilkat-Tal ist ganzjährige Heimat von mehreren hundert Weißkopfseeadlern. Ein ganz besonderes Naturschauspiel bietet sich zwischen Oktober und Februar, wenn sich 3000 bis 4000 dieser majestätischen Raubvögel im Chilkat Bald Eagle Preserve etwas nördlich des Ortes versammeln. Haines ist ein wahres Paradies für Outdoor-Enthusiasten: Wandern, Angeln, Klettern, Boot- und Kajakfahren, Skilaufen und Skidooing (Schneemobilfahren) sind nur einige der vielen Aktivitäten, die sich in der einmaligen Landschaft rund um die kleine Küstenstadt am Lynn-Kanal und die Naherholungsgebiete Chilkat State Park und Chilkoot State Park anbieten. Schneebedeckte Berge ragen
in allen Himmelsrichtungen auf und viele Wildtiere zeigen sich in ihrer natürlichen Umgebung. Über den landschaftlich spektakulären Haines Highway können Besucher via Haines Junction im Yukon per Wohnmobil hierher gelangen und dann mit einer Fähre des Alaska Marine Highway nach Skagway und Juneau weiterreisen. Von Mitte Mai bis Mitte September pendelt zudem eine Schnellfähre für Personenverkehr mehrmals täglich zwischen Haines und Skagway.
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Skagway Foto: Christine Mader
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Züge, die Ausflügler auf die Passhöhe, zum kanadischen Grenzposten Fraser, nach Bennett am Ende des Chilkoot Trails oder nach Carcross bringen, sind heute eine der beliebtesten Attraktionen. Außerhalb der Touristensaison leben hier bloß 968 Menschen, doch im Sommer schwillt die Zahl auf fast 3000 an, um in Restaurants, Hotels, Kunstgalerien, Souvenir- und Schmuckläden usw. täglich Tausende von Besuchern zufrieden zu stellen. Skagway ist ein beliebtes Alaska-Ziel von etlichen Kreuzfahrtlinien: über 700 000 Passagiere werden in der Saison 2012 an Land gehen. Doch immer mehr kommen auch individuell Reisende mit Fähre oder Bus, Mietauto oder Wohnmobil hierher, um die berauschende GoldrauschAtmosphäre zu erleben. Auf den hölzernen Gehsteigen läßt es sich bequem den mit historischen Fassaden verkleideten Häusern entlang schlendern, um das reichhaltige Angebot an alaskanischer Kunst und Kitsch in den Ausagen der unzähligen Shops zu begutachten.
Eierwurfrekord Der amerikanische Unabhängigkeitstag wird in Skagway groß gefeiert. Dieses Jahr beginnen die Festivitäten am Abend des 3. Juli mit einem Feuerwerk, und am 4. Juli ist Spiel und Spaß für die ganze Familie angesagt — zum Beispiel mit so langsam wie möglich Fahrrad fahren, Hufeisenwerfen und Tortenwettessen sowie dem beliebten Eierwerfen, welches Skagway 2008 mit 1162 teilnehmenden Personen ins Guinness-Buch der Rekorde gebracht hat. Nicht nur für Shopper ist die kleine Hafenstadt am Ende des Lynn-Kanals ein Paradies, auch Wanderer kommen hier auf ihre Kosten: ob eine ganztägige Tour zum Denver- oder Laughton-Gletscher, eine vierstündige Rundwanderung zu Sturgill’s Landing oder ein knapp zweistündiger Ausflug zur Smuggler’s Cove — die Gegend um Skagway bietet für alle etwas.
Foto: manu-keggenhoff.com
as kleine Städtchen Skagway hat einen ganz besonderen Charme. Der historische Ortskern ist sehr kompakt und kann gut zu Fuß erkundet werden. Kaum zu glauben, dass sich hier vor 114 Jahren mal 20000 dem Lockruf des Goldes verfallene Abenteurer Platz und Proviant streitig machten! Die Legende des gesetzlosen Soapy Smith, der Neuankömmlinge nach Strich und Faden ausnahm, wird heute im VariétéTheater lebendig erhalten. Und auf dem Goldrausch-Friedhof kann seine Grabinschrift betrachtet werden. Das 1897 gegründete Skagway und die 16 Kilometer entfernte, heutige Geisterstadt Dyea waren dazumal der schnellste Zugang zu den Klondike-Goldfeldern: über den Chilkoot Pass oder den White Pass. Letzterer wurde nach Inbetriebnahme der von der White Pass & Yukon Railroad Company gebauten Schmalspur-Eisenbahnstrecke nach Carcross, Yukon, ab 1900 die bevorzugte Route. Die restaurierten
Lebendige Goldrausch-Atmosphäre
SKAGWAY CONVENTION & VISITORS BUREAU Tel. (1-907) 983-2854 skagwayinfo@gmail.com www.skagway.com
Abenteuer Alaska Yukon 2012 59
Foto: Christine Mader
ALASKA Unterwegs
Hühnersuppe
für die
Seele der Reisenden
Downtown Chicken
W
Foto: Christine Mader
ährend die eine Legende besagt, dass Chicken eigentlich Ptarmigan (Alpenschneehuhn) heißen sollte, gibt es eine weitere Version, die den Namen auf die Form der Sandbänke im Fluss zurückführt, die – aus der Höhe gesehen – Hühnerfüßen ähnlich sehen. Wie auch immer, der Name blieb erhalten und seither haben Tausende von Reisenden nach der Fahrt von Dawson City über den Top of the Word Highway oder aus Richtung Tok auf dem Taylor Highway hier Zwischenstation gemacht. Sehenswürdigkeiten gibt es in Chicken fast mehr als Einwohner – aber keine lebenden Hühner. Der Ort selber liegt in einem Tal und die Abzweigung nach Downtown Chicken kann schnell verpasst werden. Also Acht geben! Downtown Chicken besteht aus einem einzigen Gebäude, unterteilt in ein echte Hausmannskost servierendes Restaurant (Chicken Creek Cafe), einen Souvenirladen (Mercantile Emporium), ein Spirituosengeschäft (Liquor Store) und einen Saloon, der in die Zeiten von Jack London oder Robert Service zurückversetzt, obwohl der Bau erst vor 35 Jahren „zusammengeschreinert“ wurde. Der Laden ist prall gefüllt mit allem, was
60 Abenteuer Alaska Yukon 2012
der Reisende begehrt, und das Restaurant lockt mit alaskanischer Küche und frisch gebackenem Brot. Ein Abend im Saloon erinnert an die alten Zeiten der raubeinigen Pioniere und ist oft geprägt vom Donnern der hauseigenen Kanone, beißendem Pulverdampf oder dem schrillen Geläut der Glocke, wenn ein Goldschürfer seinen Fund mit einer Runde für die Anwesenden feiert. Downtown Chicken ist seit 20 Jahren im Besitz von Susan Wiren. Urspünglich aus Philadelphia stammend, wohnt sie mit ihren Kindern den ganzen Sommer über in Chicken und im Winter in Fairbanks. So abgelegen und isoliert zu leben, macht ihr absolut nichts aus: „Ich genieße es. Manchmal ist es wie in einem surrealen Film. In einer Woche kannst du hier alles sehen, was du dir erdenken kannst – und noch viel mehr!“ Im Sommer ist Backen Susans Hauptbeschäftigung. Kennt sie die Anzahl der Leute, die sie pro Saison verpflegt? „Keine Ahnung – ich weiß nicht mal, wieviele Rosinen ich für meine Zimtschnecken verwende“, lacht sie. Neu bietet Susan Wiren auch eine Übernachtungsgelegenheit in Downtown Chicken an: die kleine Blockhütte ist einfach, aber zweckmäßig eingerichtet.
Goldpanner & town of Chicken
Hier ist jeder Hahn
C
hicken, auf halbem Weg zwischen Tok und Dawson City am Taylor Highway gelegen, war einst das Zentrum des Goldbergbaus im Fortymile-Bezirk. 1886 – zehn Jahre vor dem Beginn des Klondike-Goldrauschs – wurde dort am Franklin Creek Gold gefunden und so entstand die kleine Gemeinde Chicken. Der Ort hat auch heutzutage mehr zu bieten als es von der Straße her scheint. Vom Goldpanner-Souvenirladen aus gibt es Führungen durch den aus rund einem Dutzend Gebäuden bestehenden historischen Kern des Ortes, der quasi ein lebendiges Goldrausch-Museum ist. Besichtigt werden dabei der alte Laden, die Werkshalle, das Chicken Creek Hotel, das Rasthaus und die berühmte Schule, in welcher Anne Hobbs Purdy zehn Kinder aufzog und unterrichtete. Ihr Buch Tisha berichtet vom Umzug nach Alaska im Jahr 1927 und anschließendem Leben im Busch.
Alte Schule in Chicken
im Korb
Zu seinen glorreichen Zeiten rühmte sich Chicken einer Einwohnerschaft von 400 Menschen. Heute schwankt die Zahl zwischen 50 im Sommer und sechs im Winter. Noch immer bearbeiten in den umliegenden Hügeln Goldschürfer das Erdreich in der Hoffnung auf einen sagenhaften Fund. Vom Taylor Highway führt ein kurzer Fußweg zu einem ausgezeichneten Aussichtspunkt, von welchem der am Moskito Fork River zurückgelassene, einst dampfbetriebene Goldschwimmbagger Cowden Dredge zu sehen ist. Direkt am Taylor Highway, bei der Brücke über den Chicken Creek, bietet der Goldpanner Gift Shop & Chicken Creek RV Park, zu dem auch eine Tankstelle gehört, tägliche Spaziertouren (Beginn um 9 Uhr und um 14 Uhr) durch das historische Town of Chicken sowie Zimmer- und Cabin-Vermietung. Die Wohnmobilstellplätze haben Wendemöglichkeit, 20 bis 30 AmpèreStromanschluß, Wasser und Abwasserentleerung. Gäste können kostenlos Gold waschen oder auf dem 3-Loch-Golfplatz (!) eine Runde spielen. Der Souvenirladen hat originelle Chicken-Artikel, indianisches Kunsthandwerk, Andenken, Snacks und Speiseeis. Wer mit Benzin oder Diesel volltankt, bekommt Kaffee gratis, kostenlosen Internetzugang und sogar gebührenfreies Camping (ohne Anschluss).
Town of Chicken Box 25, Chicken, AK 99732 (1-907) 505-0231 info@townofchicken.com www.townofchicken.com
Abenteuer Alaska Yukon 2012 61
ALASKA Unterwegs
Wrangell-St. Elias Nationalpark
Berge, Gletscher, Geisterstadt
O
ft als das “nordamerikanische Königreich der Berge“ bezeichnet, ist der sich über ein Gebiet von fast 52 000 Quadratkilometern erstreckende Wrangell-St. Elias National Park der größte und zugleich landschaftlich spektakulärste Nationalpark in Alaska. Majestätische Berggipfel und gewaltige Gletscher prägen die unberührte Wildnis, die weitgehend nur per Flugzeug oder Boot zugänglich ist. Von Chitina, am Ende des Edgerton Highways, führt eine ungeteerte Strasse zum kleinen Ort McCarthy und der ehemaligen Bergwerkssiedlung Kennicott. Zwischen 1911 und 1938 lief die dortige Kupfermine auf Hochbetrieb. Im Zuge fallender Rohstoffpreise stellte die Bergwerksgesellschaft die Produktion abrupt ein und Kennicott wurde praktisch über Nacht zur Geisterstadt. Die
Wrangell-St. Elias
Tours
Arbeiter ließen außer ihren persönlichen Habseligkeiten alles zurück: Möbel, Gerätschaften und das Hüttenwerk. Heute können dieser schon von weitem sichtbare 14stöckige Koloss und weitere der roten Gebäude auf geführten Touren besichtigt werden. Der geschichtsträchtige Ort ist aber auch seiner atemberaubenden Aussicht auf den rund 40 Kilometer langen KennicottGletscher und den 4995 Meter hohen Mount Blackburn wegen einen Abstecher wert. 8 Kilometer vor Kennicott liegt der heute noch bewohnte Weiler McCarthy. Etliche Gebäude aus der Pionierzeit sind restauriert worden und beherbergen nun verschiedene Geschäfte, die von den knapp 40 Einheimischen ebenso genutzt werden wie von den Touristen im Sommer.
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Fotos: iStock
Stan Stephens Glacier & Wildlife Cruises
Kalbende Gletscher und springende Wale
V
aldez ist Ausgangspunkt für Tageskreuzfahrten zu einem unvergleichlichen Naturschauspiel im Prince William Sound: das sich mit eigenartig krachenden Geräuschen ankündigende Kalben der mächtigen Gletscher Columbia und Meares. Solche Tagesausflüge bietet der seit 1971 bestehende Familienbetrieb Stan Stephens Glacier & Wildlife Cruises an. Der graubärtige Käpten Stan, seine Frau Mary Helen und Tochter Colleen sowie das ausnahmslos aus Alaskanern bestehende Personal haben ein außerordentliches Wissen – nicht nur über die Gletscher und Meeresfauna, sondern auch über die Geschichte der Region. Seebär Stan Stephens hält während der Fahrt laufend mit dem Fernglas Ausschau nach Tieren und macht auf alles Sehenswerte aufmerksam: Fischotter bei der Hafenausfahrt von Valdez; Weißkopfseeadler auf Baumwipfeln; nach Fischen tauchende Kormorane und Papageientaucher; eine lautstarke „Junggesellen“-Kolonie von Seelöwen. Mit etwas Glück kommen auch springende Buckel- oder Killerwale in die Nähe des Schiffs und vor die Linsen der bereitgehaltenen Kameras. Die über 30 Meter hohe Eiszunge des noch knapp 50 Kilometer langen Columbia-Gletschers schiebt sich auf einer Breite von 4,8 Kilometern ins Meer, wo die Sohle rund 700 Meter unter Wasser liegt. Mit einer Rekordgeschwindigkeit von fast zwei Metern pro Tag zieht sich der Columbia immer mehr zurück. Der MearesGletscher am Ende des Unakwik-Meeresarms dagegen ist einer der wenigen sich vorwärts bewegenden Eismassen. Aus nächster Nähe intensiv blau, türmt sich das Eis rund 55 Meter in die Höhe. Immer wieder krachen ächzend riesige Brocken des sehr aktiv kalbenden Gletschers vor den Augen der staunenden Schiffspassagiere ins Meer. Die siebenstündige Exkursion zum Columbia-Gletscher wird von 19. Mai bis 16. September angeboten, während die neun
Stunden dauernde Fahrt zum Meares-Gletscher nur von 1. Juni bis 31. August auf dem Programm steht. Beide Touren beinhalten Verpflegung, und unter Deck gibt’s unterwegs jederzeit warme Getränke oder Drinks, die auf Verlangen mit bläulich schimmerndem Scholleneis gekühlt werden. Da es in unmittelbarer Gletschernähe auch im Hochsommer bloß etwa 5 Grad warm wird, empfiehlt sich die Mitnahme warmer Kleidung.
Stan Stephens Glacier & Wildlife Cruises Valdez, Alaska Tel. 1-866-867-1297 (gebührenfrei) www.stanstephenscruises.com Abenteuer Alaska Alaska Yukon Yukon 2012 2012 65 65 Abenteuer
Old Town von Seldovia
Streifzug durch einige
Trans Alaska Pipeline
Trans-Alaska-Pipeline Der Bau der 1287 km langen Pipeline von Prudhoe Bay an der Beaufort-See zu dem das ganze Jahr über eisfreien Hafen von Valdez im Prince Williams Sound dauerte knapp zwei Jahre. Seit der Inbetriebnahme am 20. Juni 1977 sind über 16 Milliarden Barrels Rohöl durch die einen Durchmesser von über 1,2 m aufweisenden Röhren geflossen. Diese überqueren drei Bergketten, endlose Wälder und Hochebenen sowie rund 800 Bäche und Flüsse. Etwas mehr als die Hälfte der Trans-AlaskaPipeline verläuft oberirdisch – auf Stelzen, bedingt durch den Dauerfrostboden; der Rest ist im Boden verlegt.
Delta Junction Von drei Bergketten eingerahmt, liegt Delta Junction knapp 160 Kilometer südöstlich von Fairbanks am Ufer des Delta River in einem großen Landwirtschafts66 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Gemeinden Alaskas
Delta Junction
Homer Spit
gebiet, wo sowohl Viehwirtschaft wie Getreideanbau betrieben werden. Hier, bei der Einmündung in den von Valdez nach Fairbanks führenden Richardson Highway, ist das offizielle Ende des rund 2230 Kilometer langen Alaska Highway. Der einige Meilen nördlich mit dem Delta zusammenfließende Tanana River trägt ebenfalls dazu bei, dass Angeln in dieser Region bei Einheimischen wie Touristen die beliebteste Freizeitbeschäftigung ist. Ein oft fotografiertes Sujet ist die sich durch den Ort windende Trans-Alaska-Pipeline. Ursprünglich als Buffalo Center bekannt, kann auch heute noch manchmal vom Highway aus eine freilebende Büffelherde beim Äsen am Straßenrand beobachtet werden.
Highway gelegen, ist die Drehscheibe des alaskanischen Straßensystems und versorgt Reisende mit Dienstleistungen und Waren. Sehenswert ist das kleine, aber feine Alaska Wildlife Museum mit detailgetreuen Exponaten einheimischer Raubtiere und ihrer Beute. In der näheren Umgebung von Glennallen ragen mehrere Viertausender-Gipfel in den Himmel, darunter der mit 4249 Metern höchste aktive Vulkan Alaskas, Mount Wrangell.
Glennallen Glennallen, im Zentrum des als Freizeitparadies geltenden Copper River Basin an der Kreuzung von Richardson und Glenn
Homer Da, wo „das Land endet und das Meer beginnt“, liegt die Künstlerstadt Homer mit ihrem unverwechselbaren Wahrzeichen: Der Homer Spit ist eine ganz schmale, fast sieben Kilometer lange in die KachemakBucht hinausragende Landzunge, die vor dem großen Erdbeben 1964 gut anderthalb Meter höher und wesentlich breiter war. Im Sommer herrscht hier Hochbetrieb in den vielen Restaurants, Souvenirläden,
Fotos Kenai & North Pole: Christine Mader
North Pole
Kenai
Kunstgalerien, am Strand, am Hafen und auf den Wohnmobil-Campingplätzen. Interessant ist auch ein Besuch im PrattMuseum, wo die Geschichte der Siedler und der Ureinwohner anschaulich präsentiert wird.
Kenai An der Mündung des Kenai River am Cook Inlet gelegen, wurde Kenai 1791 von russischen Pelzhändlern gegründet und ist die zweitälteste Siedlung in Alaska. Noch heute zeugen die gut erhaltenen russischorthodoxen Kirchen im alten Ortsteil von dieser Vergangenheit. Vom Steilufer des Flusses können manchmal Weißwale beobachtet werden. Auf der anderen Seite des Meeresarmes befinden sich mehrere aktive Vulkane.
Palmer Palmer, im Herzen des fruchtbaren Matanuska Valley, ist seit Mitte der 30er Jahre ein Landwirtschaftszentrum. Die jeweils Ende August stattfindende Alaska State Fair ist weit mehr als eine landwirtschaftliche Ausstellung: ein riesiges Volksfest mit Kirmes-Charakter und Konzerten von amerikanischen Rock-, Pop- und CountryGrößen. Selbstverständlich können auch durch die lange Tageszeit im Sommer zu Giganten herangewachsene Gemüse- und Obstexemplare bestaunt werden. In der fußgängerfreundlichen Innenstadt befinden sich zahlreiche Geschäfte, die lokale Kunst und Kunsthandwerk anbieten. Von Palmer aus können Ausflüge in die nahen Berg- und Gletscherwelten, zum Hatcher Pass und der ehemaligen Goldmine Independence Mine sowie zur Rentier-Farm am Old Glenn Highway gemacht werden.
North Pole Als Marketing-Coup geplant, sollte der Name vor gut 60 Jahren Spielzeugher-
steller dazu verlocken, sich in dieser Gegend anzusiedeln. Daraus wurde zwar nichts, doch der 1952 in North Pole erbaute Handelsposten wurde Santa Claus House genannt und ist heute ein Eldorado für Weihnachtsdekorationen aller Art. Die ganze, knapp 20 Kilometer südöstlich von Fairbanks gelegene Kleinstadt steckt das ganze Jahr über im St. Nikolaus-Fieber mit weihnachtlich angehauchten Straßennamen und Beleuchtung in Form von rotweissen Zuckerstangen.
Seldovia Der Anfang des 19. Jahrhunderts von russischen Pelzhändlern als Handelsposten gegründete kleine Ort am Südende der Kenai-Halbinsel, in der Bucht von Kachemak gegenüber von Homer, ist nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen. Selbstironisch rühmt sich die nur ein winziges Strassennetz aufweisende Gemeinde, keine einzige Verkehrsampel zu haben. Während des verheerenden KarfreitagErdbebens 1964, welches das Land um gut anderthalb Meter absinken ließ, wurde Seldovia von einer Flutwelle fast vollständig zerstört, aber anschließend wieder aufgebaut. Die heute knapp 250 Einwohner leben weitgehend vom Fischfang.
Seward Seward, der einzige Ort an der Ostküste der Kenai-Halbinsel, ist idealer Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Kenai Fjords Nationalpark mit seinen imposanten Gletschern und vielfältiger Meeresfauna. Sportangler kommen hier mit Heilbutt und Silberlachsen auf ihre Kosten. Reitausflüge ins Landesinnere, Segeltörns oder Kajak-Paddeltouren runden das Aktiv-Freizeitangebot ab. Der charmante alte Stadtkern von Seward hat viele Kaffees, Bars, Boutiquen und Kunstgalerien, die zum Stöbern einladen. Einen Besuch wert ist auch das Alaska SeaLife Center,
Seward
wo die geheimnisvolle Unterwasserwelt – von Robben und Seelöwen bis Fische jagende Papageientaucher – hinter Glas aus nächster Nähe betrachtet werden kann.
Soldotna Von seiner Lage her die Drehscheibe der Kenai-Halbinsel, ist Soldotna nicht nur der weltbekannten Angelmöglichkeiten im Kenai River wegen ein beliebtes Ausflugsziel: Im nahen Kenai National Wildlife Refuge – einem rund 8000 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet – bieten Wanderwege gute Möglichkeiten zur Tier- und Vogelbeobachtung. Zudem gibt es mit dem Swan Lake und dem Swanson River zwei tolle Kanurouten.
Talkeetna 1896 als Handelsposten und Bergbaustadt gegründet, kann die reizende Kleinstadt am Zusammenfluss von Susitna, Talkeetna und Chulitna River sowohl per Eisenbahn und Flugzeug wie auf der Straße erreicht werden und ist heute ein beliebter Ausgangspunkt für Bergsteiger-Expeditionen zum Mount McKinley oder für Gletscherrundflüge. Die etlichen noch erhaltenen Gebäude aus der Pionierzeit – 1993 wurde Talkeetna in die landesweite Liste der historisch bedeutsamen Orte aufgenommen – sind ebenso eine Touristenattraktion wie der atemberaubende Ausblick auf den Bergriesen an klaren Tagen.
Tok Die zwei sich kreuzenden Überlandstrassen Alaska Highway und Glenn Highway machen Tok zum Verkehrsknotenpunkt. Von den Einheimischen liebevoll „die Hauptstrasse Alaskas“ genannt, hat der 1400-Seelen-Ort als echte Dienstleistungsgemeinde alle Einrichtungen und ein großes Angebot an Unterkünften, Tankstellen und Restaurants. Inmitten von Abenteuer Alaska Yukon 2012 67
Fotos: iStock
ALASKA Unterwegs
Wasilla
Valdez
Tausenden von Hektar flachen Schwemmlandes gelegen, ist Tok im Winter eine beliebte Region für Hundeschlittentouren, während im Sommer drei nahe gelegene staatliche Parks zum Angeln, Schwimmen und Wandern einladen.
Valdez
Tna air e e
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Tal k
Der idyllischen Lage am Ende eines Fjordes im Prince William Sound und am Fuße der Chugach Mountains wegen wird Valdez auch als „Alaskas kleine Schweiz“ bezeichnet. Dutzende von Gletschern sind von der Kleinstadt am Ende der TransAlaska-Pipeline zu sehen. Die Wirtschaft ist stark von der Ölindustrie abhängig, gefolgt von Fischfang und Tourismus. 1898 als Beginn einer Überlandroute nach Dawson City und zu den Klondike-Goldfeldern gegründet, prägen zwei einschneidende Begebenheiten die jüngere Geschichte von Valdez: das Unglück des Supertankers Exxon Valdez 1989, aus welchem 42
alaska d i e b e s t e a rt , de n al i z u s e h e n
800•533•2219 907•733•2218
www.talkeetnaair.com 68 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Millionen Liter Öl ausliefen, nachdem er ein Riff gerammt hatte, und das große Karfreitags-Erdbeben von 1964 mit einer Stärke von 9,2 auf der Richter-Skala, dessen nachfolgende Flutwelle 32 Menschen tötete und das gesamte am Wasser gelegene Stadtgebiet ins Meer spülte. Heute sind von Old Valdez bloss noch einige Fundamente zu sehen. Wiederaufgebaut wurde der Ort ein paar Kilometer weiter westlich. Valdez ist ein beliebtes Ziel für Sportangler (insbesondere für Heilbutt), und Ausgangspunkt für Bootsausflüge zu den Meeresgletschern Columbia und Meares, Kajaktouren und Beobachtung der reichhaltigen Meeresfauna im Prince William Sound.
Wasilla In Hundeschlittensport-Kreisen bekannt als Hauptquartier des berühmten Iditarod-Rennens und des diesem gewidmeten Museums, geriet Wasilla in den letzten
Whittier
Jahren vermehrt auch wegen Sarah Palin in die Schlagzeilen, war doch die ehemalige Gouverneurin von Alaska einst Bürgermeisterin im wirtschaftlichen Zentrum des Matanuska-Susitna Borough. Knapp 20 Kilometer nördlich des Knik Arm am Cook Inlet gelegen, ist Wasilla rund ums Jahr ein Freizeitparadies mit unzähligen Möglichkeiten für Sport und Hobby.
Whittier Whittier ist ein Paradies für Fotografen, die neben einer Vielfalt an Vögeln und Meeressäugetieren auch Gletscher, Wasserfälle und, mit etwas Glück, Bergziegen und Bären ablichten können. Sportfischer kommen im westlichen Ende des Prince William Sound ebenso auf ihre Kosten wie Wanderfreunde auf dem Portage Pass Trail oder dem Salmon Run Trail. Über 70 000 Menschen aus aller Welt besuchen jährlich den weniger als 300 Einwohner zählenden Hafenort.
Fly McKinley Glacier landinGs
Denali
Großartiger Bergriese
Foto: iStock
M
it einer Höhe von 6194 Metern ist Mount McKinley der höchste Berg in Nordamerika. Sein originaler Name Denali bedeutet in der Athabaskan-Sprache „der Große“ oder „der Großartige“. Der Denali Nationalpark wurde aber nicht des Bergriesens wegen gegründet, sondern um die vielfältige Tierwelt in dieser alpinen Taiga- und Tundraregion zu schützen. Um die unvergleichliche Erfahrung eines Besuchs der Gegend um den geheimnisvollen Bergriesen voll auskosten zu können, lohnt sich eine vorgängige Planung. Das Denali-Massiv ist so riesig, dass es sein eigenes Wetter kreiert. Je nach Menge der Kondensation in der Luft, ist der Berg vom Parks Highway aus nicht sichtbar – auch nicht von den gut markierten Aussichtpunkten aus! In diesem Fall muss man sich in Geduld üben; im Nationalpark selber ist die Chance, den Gipfel zu sehen, weit besser. Wer den oft unter einer gigantischen Wolkenhaube verborgenen Mount McKinley in voller Größe zu Gesicht kriegt, kann sich glücklich schätzen. Bitte das Denali-Dorf mit seinen zahlreichen Unterkünften, Restaurants und Geschäften entlang des Parks Highways nicht mit dem Nationalpark verwechseln. Im Park selber sind die einzigen Spuren menschlicher Zivilisation die Busse und die Ruinen aus der Goldrausch-Ära. Kein Ausflug zum Denali ist komplett ohne eine richtige Parktour: Fast immer werden Bären, Wölfe, Elche, Karibus und weitere Wildtiere gesichtet. Private Fahrzeuge sind nicht erlaubt – der Park, der mehr als halb so groß ist wie die Schweiz, ist nur über eine Schotterstraße mit öffentlichen Bussen zugänglich. Besucher haben jedoch eine breite Auswahl an Touren, die preislich von einem Shuttle für 26.75 bis 50 Dollar bis zu einer ganztägigen 159-Dollar-Führung reichen. Welche Tour auch immer, die Gäste werden bei ihren Unterkünften abgeholt. Es lohnt sich, die Angebote vorgängig zu studieren und eine Reservierung vorzunehmen.
Übernachtungsmöglichkeiten entlang des Parks Highways reichen von Campingplätzen über Steilwandzelte und einfache Blockhütten bis zu Luxus-Blockhäusern und Hotelzimmern. Wer die Nacht in einem Zelt oder einer Hütte verbringen will, sollte sich vorher erkundigen, ob Bettwäsche und Waschzeug vorhanden sind oder selber mitgebracht werden müssen. Es empfiehlt sich, einen warmen Schlafanzug oder sogar eine Bettflasche mitzubringen, denn die Nächte können auch im Hochsommer empfindlich kühl sein. Auf keinen Fall Insektenschutzmittel und Regenausrüstung vergessen! Denali-Besucher sollten sich einen ganzen Tag Zeit nehmen für eine Parktour sowie einen oder zwei weitere Tage zum Wandern, Wildwasserfahren oder einem Rundflug. Im Denali-Besucherzentrum gibt es Informationen über saisonale Aktivitäten sowie Wanderkarten. Eine der eindrücklicksten Arten, den Denali zu erleben, ist per Kleinflugzeug oder Hubschrauber. Aus der Luft wirkt die von sanften Hügelzügen über hehre Gletscher bis zu den schroffen Bergspitzen der Alaska Range reichende Landschaft noch grandioser. Manchmal können vom Flieger aus sogar Bergsteiger auf dem Weg zum Gipfel des Mount McKinley erspäht werden. Die meisten Flugtouren-Anbieter sind in dem Park nahen Ortschaften wie Talkeetna, Denali Park, Healy und Kantishna ansässig, aber auch von Fairbanks und Anchorage aus wird Flightseeing ins Denali-Gebiet angeboten. Abenteuer Alaska Yukon 2012 69
ALASKA Unterwegs
Fairbanks Fotos: iStock
Die Magie des Lichts
Z
u Recht gilt Fairbanks als die Stadt des Lichts: in den Sommermonaten bezaubert die Mitternachtssonne, während in den langen dunklen Winternächten das Polarlicht den Himmel erhellt. Sozusagen gleich vor der Tür findet sich unberührte, majestätische Natur. Gleichzeitig bieten sich alle Annehmlichkeiten des Stadtlebens mit einer äußerst vielfältigen Kulturszene, einer erstklassigen Universität und zahlreichen Einkaufsgelegenheiten. Vor dem Bau des Alaska Highways und der Militärbasen sowie vor Alaskas Eintritt in die Vereinigten Staaten als 49. Bundesstaat war Fairbanks eine lebhafte Bergbaustadt inmitten des größten amerikanischen Territoriums. Der italienische Einwanderer Felix Pedro fand hier 1902 das erste Gold. Zur gleichen Zeit erbaute Captain E. T. Barnette am Ufer des Chena River eine Handelsstation. Außerdem gab es nördlich der Stadt weitere bedeutende Goldfunde. 1903 erhielt Fairbanks Gemeindestatus und wurde mit der Besiedlung des Innern von Alaska zur Versorgungsstation der nördlicheren Regionen. Heute ist das „Tor zur Arktis“ eine boomende Kleinstadt mit etwas über 31 500 Einwohnern. Zusammen mit der weiteren Umgebung, dem Fairbanks North Star Borough, liegt die Bevölkerungszahl bei nahezu 98 000. Die Eckpfeiler der breit gefächerten Wirtschaft sind Öl-, Gas-, Gold- und Kohleabbau sowie Militär, Tourismus und die University of Alaska. Augenfälliges Aushängeschild des Campus, von welchem aus sich ein schöner Ausblick auf Stadt und Umgebung bietet, ist der imposante, architektonisch kühne Bau des Museum of the North. 1,4 Millionen verschiedene Gegenstände repräsentieren die Entwicklung von Pflanzen- und Tierleben über Millionen von Jahren sowie über 11000 Jahre alte kulturelle Traditionen im hohen Norden. Nicht nur der bei Einheimischen wie Touristen beliebte Pioneer Park vermittelt das Gefühl einer Pionierstadt. Noch heute wird rund um Fairbanks Gold abgebaut. Die Fort Knox Gold Mine ist die größte Goldmine der westlichen Welt. Jährlich werden dort 40 000 Tonnen Erz geschürft, um Gold zu extrahieren.
70 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Mit einem Rekord von minus 54,4 Grad gehört Fairbanks zu den kältesten Städten der Welt, im Sommer dagegen klettern die Temperaturen bis über 25˚C und so können am Markt bis zu 30 Kilogramm schwere Kohlköpfe bestaunt werden. Auch heute noch können Besucher – ganz wie die Reisenden damals – die Transportmittel aus vergangenen Zeiten erleben: Raddampfer, Buschflugzeug, Eisenbahn und Hundeschlitten. Eine Flussfahrt auf dem Chena River lässt sich mit dem Besuch des Freiluftmuseums Chena Indian Village, wo alaskanische Ureinwohner die Traditionen der Athabascan-Kulturgruppe veranschaulichen. Die Stadt ist von Wildnis umgeben; hier kann man in der Nähe wandern, Touren mit Mountainbike, Schlauchboot, Kanu, Kajak, Schneemobil oder Schlittenhundegespann machen, Skifahren, Angeln, Jagen oder Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Keine fünf Minuten von der Innenstadt entfernt befindet sich Creamer’s Field, eine Station für Wandervögel: mit dem Fernglas sind Gänse, Enten, Kraniche und Schwäne ganz nah zu sehen. Einen Abstecher wert sind die knapp 100 Kilometer nordöstlich von Fairbanks gelegenen Chena Hot Springs nicht nur der eine Durchschnittstemperatur von 41 Grad Celsius aufweisenden heißen Quellen wegen. Eine ganz spezielle Attraktion ist das ganzjährig geöffnete, aus über tausend Tonnen Eis und Schnee erschaffene Aurora Ice Museum. Mit ausgeklügelter Technologie wird die Erdwärme am Platz genutzt, um die imposanten Eisskulpturen – unter anderem zwei lebensgroße Ritter hoch zu Ross und ein Riesen-Schachbrett – auf einer konstanten Temperatur von minus 6,6 Grad kühl zu halten. Fairbanks wird von 1. Mai bis 25. Oktober wöchentlich mehrmals von Frankfurt mit Condor angeflogen sowie von 1. Juni bis 7. September montags und freitags mit Air North von Whitehorse aus. Eine Vielfalt an Informationen über die Stadt und Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung sind auf folgender Webseite zu finden: explorefairbanks.com/german
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Abenteuer Alaska Yukon 2012 71
Foto: iStock
Ureinwohner-Kunst im Museumsgeschäft von Anchorage, hat einige Tipps auf Lager:
Souvenirs von bleibendem Wert Alaska ist die Heimat von sieben Ureinwohner-Kulturgruppen: Athabascan, Inupiaq, Nordwest-Küste (Haida, Tlingit, Tshimshian), St. Lawrence Island Yupik, Sugpiaq (Alutiiq), Yu’ik, Unangan (Aleuten). Traditionsgemäß beeinflusst die jeweilige äußere Umgebung die Kunstformen der einzelnen Gruppen. So inspiriert der Strandhafer das Korbflechten der Yup’ik; aus den Bäumen der Wälder von Südost-Alaska werden die Totempfähle geschnitzt, und die Meeressäugetiere im Nordosten liefern das Material für Skulpturen aus Elfenbein und Walknochen. Kunst und Kunsthandwerk der Ureinwohner sind schöne, unverkennbare Erinnerungen an einen gelungenen Alaska-Urlaub. Damit es Souvenirs von bleibendem Wert sind, muss man wissen, Final_Coop-print.pdf 1 10/19/2010 10:48:33 AM auf was beim Kauf zu achten. Jeanne Dellinger, Einkäuferin für
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• Beherrschung der Fertigkeit: Bei Körben zeigen Gleichmässigkeit des Geflechts und Symmetrie der Form die Qualität. • Abschluss: Schnitzereien, ob Walross-Elfenbein, Holz oder Speckstein, sollten Detailtreue aufweisen. Ob glatt oder strukturiert, die Oberflächenbehandlung sollte die Optik des Werks hervorheben. • Klare Linien: Ein sorgfältig kreiertes Werk unterstreicht seine Formgebung. Stiche bei Perlstickerei und Lederverarbeitung zum Beispiel sollten sauber sein. • Legale Materialien: Die Künstler der Ureinwohner Alaskas sind darauf bedacht, für ihre Werke authentische und legale Materialien wie Walross-Elfenbein, Fisch- und Walbein zu verwenden. Federschmuck auf Masken darf nicht von Vögeln stammen, die gesetzlich geschützt sind wie zum Beispiel die Adler. • Echtheit: Die Kunstgalerie oder das Geschäft, in der das Werk gekauft wird, sollte Auskunft geben können über den Künstler als Person, seinen kulturellen Hintergrund, seine Herkunftsregion und die verwendeten Materialien. Schriftliche Dokumentation ist eine Wertsteigerung des Werks. • Tradition oder Innovation: Manche Objekte, wie geschnitzte Tiere der Mythologie oder jagende, fischende und tanzende Figuren, sind Sinnbilder der kulturellen Tradition des Künstlers und Kennzeichen einer bestimmten Abstammung. Andere Skulpturen dagegen demonstrieren Innovation, in dem sie zeitgenössische Formen in ein traditionelles Kunstmedium einbringen.
ALASKA Unterwegs
Kenai-Halbinsel Foto: iStock
Paradies für Angler
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Foto: Christine Mader
ie als „Alaskas Spielplatz“ (Alaska’s Playground) bezeichnete KenaiHalbinsel ist sowohl für Einheimische wie unzählige Touristen aus aller Welt eine mit Bergen, Gletschern, Seen, Flüssen und Stränden landschaftlich überaus abwechslungsreiche Gegend zur Erholung und ein absolutes Paradies für Lachsund Heilbutt-Angler, aber auch für Fliegenfischer. Der Kenai River, der Kasilof River und der Russian River sind ein Mekka für Angler, die hier praktisch Schulter an Schulter stehend alljährlich tausende von Königs-
lachsen (King Salmon), Rotlachsen (Sockeye) und Silberlachsen (Coho) an Land ziehen. Viele Fliegenfischer bevorzugen jedoch den Oberlauf des Flusses, der mit großen Regenbogenforellen (Rainbow Trout) und den Lachsforellenarten Dolly Varden und Arctic Char belohnt. Immer beliebter wird auch das Angeln in den zahlreichen Seen der Kenai-Halbinsel. Der Kenai-Flusslauf zwischen Soldotna und Kenai gilt als das beste Königslachsrevier der Welt für natürlich vermehrte Kings, und über eine Million Rotlachse ziehen in der dreimonatigen Saison den Kenai River hinauf. Ein Geheimtipp sind die frühen Läufe im Juni, denn da sind die Angelplätze noch nicht so überlaufen wie in der Hochsaison. Erst Anfang August kommen dann die Silberlachse. Schon das Ortsschild “Homer, the Halibut Capital of the World” macht’s deutlich: Die Kachemak Bay gilt als das beste Heilbuttrevier der Welt und Homer ist das Angelzentrum. Kommerzielle Heilbutt-Angelunternehmen starten vom Homer Spit aus
ihre Touren in das Cook Inlet und weiter Richtung Kodiak. Der Heilbutt (Halibut) ist für Sportangler eine spezielle Herausforderung. Die Chancen einen „Riesenbrocken“ über 300 Pfund zu fangen, sind nirgends so groß wie in der Gegend von Unalaska bis zur Kenai-Halbinsel, wo sich der Heilbutt vor und nach dem Laichen mit Hering vollstopft. Die vielen Buchten, der sandige Grund und vor allem der starke Gezeitenhub mit seinen tiefen Rinnen, sind ideale Kinderstube und zugleich Jagdrevier für den Heilbutt. Zum Lachs- und Heilbuttangeln in Alaska braucht es eine gültige Tages-, Wochen- oder Saisonlizenz, die in Angelgeschäften, Supermärkten, an Tankstellen oder bei Charter-Unternehmen erworben werden kann. Je nach Jahreszeit und Angelgebiet gibt es unterschiedliche Bestimmungen, wieviele Lachse gefangen werden dürfen. Auch für das Fischen auf Heilbutt gelten sehr strenge Richtlinien und Mindestmaße.
Homer Abenteuer Alaska Yukon 2012 73
ALASKA Unterwegs
Anchorage Foto: iStock
Pulsierende Metropole
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ehr als 40% der alaskanischen Gesamtbevölkerung lebt in Anchorage, der mit über 296 200 Einwohnern mit Abstand größten Stadt des 49. US-Bundesstaates. Wer die Metropole am Ende des Cook Inlet hautnah erleben will, liegt goldrichtig mit einer Unterkunft im bekannten Innenstadtviertel, wo das Beste in Sachen Kultur, Shopping und Kulinarischem buchstäblich gleich vor der Haustüre zu finden ist. Die Downtown von Anchorage beginnt nicht, wie in vielen anderen amerikanischen Städten, mit der 1st Avenue, sondern mit der 3rd Avenue. Diese Besonderheit ist ein direktes Resultat des verheerenden Karfreitag-Erdbebens anno 1964: Das mit 9,2 Punkten auf der Richterskala größte je in Nordamerika registrierte Erdbeben hob den bei der dritten Avenue beginnenden Teil von Anchorage um rund 30 Meter an, während die erste und zweite Avenue nun eher auf Höhe des Meeresspiegels liegen. An der Kreuzung von 3rd Avenue und E Street eine wunderbare Aussicht auf die frühere Innenstadt, die von lokalen Busfahrern liebevoll-spöttisch als „das Loch“ (the hole) bezeichnet wird. An der Ecke 3rd Avenue und E Street wird von Mai bis September jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr der einmalige Downtown Market abgehalten, auf dem von originellem alaskanischem Kunsthandwerk über lokal angebautes Gemüse und Früchten bis zu kostenloser Unterhaltung von einheimischen Musikern so ziemlich alles Erdenkliche zu finden ist.
Ein kurzer Spaziergang entlang der E Street bis zur 4th Avenue bringt Besuchern typisch alaskanische Erfahrungen: so kann man zum Beispiel bei gleichzeitigem Genuss einer Tasse Kaffee zusehen wie in der Alaska Mint Münzen geprägt werden oder bei einer der vielen Würstchenbuden ein aus lokaler Zucht stammendes Rentier-Hotdog probieren. Wer sich für das eindeutig speziellste in Alaska erhältliche Bekleidungsprodukt interessiert, sollte die H Street hoch bis zur 7th Avenue. Dort werden Strickwaren aus Qiviut, der außerordentlich weichen und warmen Wolle der Moschusochsen, angeboten. Downtown Anchorage hat eine reiche Auswahl an Restaurants, die von traditionellen Steaks bis zu alaskanischen Meeresfrüchten und –fischen allerlei Gaumenfreuden anbieten. Dass das Essen lecker ist, versteht sich von selbst, denn nur erstklassige Lokale können sich in der Innenstadt mit ihrer hohen Mietpreisen behaupten. Von den zahlreichen Kreuzfahrtanbietern (4th Avenue zwischen D und E Street) über mehrere Fahrradvermietungen (5th Avenue zwischen K und L Street) bis zu geführten Straßenbahnfahrten – Downtown Anchorage ist auch ideal, um sich erst mal zu Fuß über die Vielfalt an Tourangeboten zu informieren. Condor fliegt zwischen 1. Mai und 27. Oktober mehrmals pro Woche von Frankfurt nach Anchorage.
besorgen sie sich den Alaska kulturpass Zwei tolle Attraktionen in Anchorage zum einmaligen Preis von $29.95 (Zubringerbus inbegriffen) Lieder und Geschichten hören. Tanztraditionen erleben. Traditionelle Dörfer besuchen. 10‘000 Jahre Geschichte erforschen. Alaskas kulturelle Schätze sehen. Authentische Kunst alaskanischer Ureinwohner entdecken.
alaskaculturepass.org 74 Abenteuer Alaska Yukon 2012
Fotos: iStock
Bird Point am Turnagain Arm
Tagesausflug: Ans Meer oder in die Berge? Die Vielfalt von Alaska lässt sich von Anchorage aus in nur einem Tag nach Lust und Laune entdecken: Gletscher, Wale, Berge, Gourmetküche und Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung sind alle in bequemer Reichweite. Ob Sie individuell reisen oder eines der vielen Angebote lokaler Tourunternehmen annehmen, der landschaftlich malerische Seward Highway ist ein Erlebnis, das Sie auf keinen Fall verpassen sollten! Die Chancen stehen gut, unterwegs Adler, Bären und Elche zu sichten. Und je nach Saison können an den schroffen Abhängen über dem Turnagain Arm des Cook-Meeresarms Dall-Schafe und im Wasser Weißwale auf der Jagd nach Lachsen beobachtet werden. Bloß zweieinhalb Fahrstunden von Anchorage entfernt, ist Seward ein ideales Ziel für Wildbeobachtungen. Besucher bekommen hier pratisch mit Garantie Grau-, Killer- und Buckelwale, Tümmler, Fischotter, Papageientaucher usw. auf einer der zahlreichen Tageskreuzfahrten zu Gesicht. Sollte das Wetter zu garstig sein für einen Ausflug auf dem Wasser, können Sie die unglaublich vielfältige Meeresfauna auch vom warmen und trockenen Inneren des Alaska SeaLife Center bestaunen. Wer Bewegung an der frischen Luft vorzieht, kann entweder die einfache Wanderung oder die anspruchsvolle Tagestour zum Exit-Gletscher machen, der kurz vor Seward vom Highway aus zu erreichen ist.
Die kleine Gemeinde Whittier ist ein populärer Ausgangspunkt für Bootstouren zu Meeresgletschern. Beachten Sie bitte, dass Sie durch den Anton Anderson Memorial Tunnel fahren müssen: Dieser ist der längste, kombinierte Straße/SchieneTunnel in Nordamerika, und kann von jeder Seite her nur zu gewissen Zeiten befahren werden. Fahrzeit von Downtown Anchorage zum Tunneleingang ist eine gute Stunde. Rund zehn Minuten weniger braucht man auf der gleichen Strecke, um das Alaska Wildlife Conservation Center zu erreichen. Wer Wildtiere des Nordens aus nächster Nähe beobachten oder fotografieren will, kommt hier garantiert auf seine Kosten: Bisons, Moschusochsen, Grizzly- und Schwarzbären, Karibus, Elche, Rehe und Hirsche bevölkern die großzügig bemessenen Gehege. Wer Gletscher, Berge und Wildtiere vom Komfort eines Gourmet-Restaurants aus genießen will, während er sich kulinarisch verwöhnen lässt, ist in Girdwood mit seinem international bekannten AlyeskaSkiort am richtigen Ort. Hier gibt es einige der besten Feinschmeckerlokale Alaskas. Und wer nicht bloß genüsslich schwelgen will, kann sich mit einem Besuch der Crow Creek Mine Bewegung verschaffen oder eine kurze Wanderung zum Crow Pass Trail hoch machen, der einstigen Postroute entlang des originalen Iditarod Trails von Girdwood nach Eagle River.
Hafen in Seward
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Alaska Mint
Jede Münze ein Sammlerstück
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in ganz besonderes Erlebnis ist ein Besuch in der Alaska Mint, in der Innenstadt von Anchorage. Mike Robuck und seine Ehefrau Michele haben diese Touristenattraktion speziell für auswärtige Besucher geschaffen. „Meine Eltern, die von Colorado nach Alaska gekommen waren, eröffneten vor 45 Jahren ein kleines Juweliergeschäft, in dem ich schon als fünfjähriger Knirps auszuhelfen begann. Vor 20 Jahren machte ich mich dann selbständig und eröffnete meinen eigenen Betrieb“, erzählt Mike Robuck. „Ich hatte stets großen Spaß, Besucher von Anchorage zu beraten und wollte ihnen ein spezielles Andenken bieten. So kam ich auf die Idee, spezielle Münzen zu kreieren – nicht teuer, aber aus Edelmetallen und hier vor Ort hergestellt: die Alaska Mint war geboren!“ Jede Schaumünze wird einzeln angefertigt und hat höchste Qualität. Da jedes Motiv nur in limitierter Auflage hergestellt wird, sind sie alle begehrte Sammlerstücke. Im Gewerbe groß geworden, machte Mike Robuck eine Lehre als Goldschmied: „Ich liebe es, kreativ tätig zu sein – ein Unikat aus einem alaskanischen Gold-Nugget herstellen, Münzen prägen oder Gravuren machen. Meine Frau Michele hat sich auf das Entwerfen unserer jährlichen Münzenkollektionen spezialisiert und ist überhaupt die kreative unseren9:27 Laden 404_11 AKS Condor AirlinesTatkraft, AD.pdf 1die 4/4/11 AM so
einladend macht für unsere Besucher.“ „In der Alaska Mint verarbeiten wir reines Gold und Silber zu Münzen und Schmuckstücken, welche die Einmaligkeit unserer prächtigen Gegend widerspiegeln. Im Laufe der Jahre ist eine Kollektion von Münzen-Designs entstanden, die auch in verschiedene Schmuckstücke und Souvenirs verarbeitet wird“, erläutert Mike Robuck. „Wir haben für jeden etwas – von Armbanduhren über Schmuckanhänger zu Geldscheinklammern und Gürtelschnallen. Außerdem kaufen wir Rohgold von Goldschürfern in Alaska und im Klondike, welches wir als Werkstücke verkaufen oder zu Schmuckoriginalen verarbeiten. Jeder Nugget ist einzigartig!“ Des weiteren sind in der Alaska Mint auch Jagdmesser, die traditionellen alaskanischen Ulu-Wiegemesser und dekorative Messer ausgestellt.
Alaska Mint Downtown Anchorage Ecke 4. Avenue und E Street Tel: 1-800-770-6468 oder (1-907) 278-8414 www.alaskamint.com
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ALASKA YUKON im Vergleich ALASKA
YUKON
Foto: Björn Kindler
Foto: Björn Kindler
Flagge und ihre Bedeutung
Die grün-weiss-blaue Trikolore mit dem Wappen von Yukon im mittleren Feld repräsentiert die Wälder, den Schnee sowie die Seen und Flüsse des Territoriums. Die roten Spitzen im unteren Teil des Wappenschilds symbolisieren Berge, die Goldmünzen den Reichtum an Bodenschätzen. Oben auf dem Wappen thront ein Malamute Schlittenhund; zwei sich kreuzende Zweige mit Waldweidenröschen bilden das Postament.
Am 3. Januar 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der USA.
Gründung
Yukon, früher Teil der Nordwest Territorien, wurde am 13. Juni 1898 ein eigenes Territorium.
Staatssiegel / Wappen
Der Name Alaska kommt vom aleutischen Begriff “alyeska” = “großes Land”.
Herkunft des Namens
Yukon bedeutet in der Gwich’in-Sprache “großer Fluss”.
1 717 854 km²
Flächengröße
483 450 km²
INFO: Im Vergleich dazu hat Deutschland eine Fläche von gut 357 111 km², Österreich 83 879 km² und die Schweiz 41 285 km². Alaska ist 4,8 mal und der Yukon immerhin rund 1,4 mal größer als Deutschland, während Österreich über 20 mal in Alaska Platz hätte und rund 6 mal im Yukon. Die kleine Schweiz käme bequem fast 42 mal in Alaska und 12 mal im Yukon unter. 722 700
Einwohnerzahl
35 800
INFO: Verschwindend kleine Bevölkerungszahlen im Vergleich zu Deutschland mit einer Population von 81 858 000, Österreich mit 8 440 000 und der Schweiz mit 7 952 600. Alaska hat knapp 0,4 Einwohner pro km² im Vergleich zu Deutschland mit rund 230 Einwohnern pro km², während der kleinere Yukon weniger als 1 Einwohner pro km² im Vergleich zu Österreich mit rund 100 und der Schweiz mit rund 193 Einwohnern pro km² hat. Juneau
Hauptstadt
Whitehorse
Anchorage (296 197), Fairbanks (31 535), Juneau (32 290), Sitka (8881)
größte Orte
Whitehorse (27 200), Dawson City (1959), Watson Lake (1510), Haines Junction (832)
Mount McKinley im Denali Nationalpark ist mit 6194 Metern der höchste Berg in Nordamerika.
höchster Berg
Mount Logan im Kluane Nationalpark ist mit 5959 Metern der höchste Berg in Kanada und der zweithöchste in Nordamerika.
Moorschneehuhn
offizieller Vogel
Rabe
Vergissmeinnicht
offizielle Blume
Waldweidenröschen
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Fotos: (Moorschneehuhn) Dmitry Deshevykh; (Vergissmeinnicht) Martina Ebel; (Waldweidenröschen) Gennady N. Kurilin; (Rabe) Daniel Cardiff
Die acht Sterne auf dunkelblauem Grund stellen die Sternkonstellation Großer Wagen und den Polarstern dar. Das Blau steht für den abendlichen Himmel, das Meer, die Bergseen und die Wildblumen Alaskas (Vergissmeinnicht). Gold ist das Symbol für den Reichtum, der sich in Alaskas Bergen und Flüssen verbirgt.
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