Kommunikaze 8: So feiern wir Weihnachten!

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Bodo Geerds & Maik Mรถller

So feiern wir Weihnachten

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AUSGABE 8

DEZEMBER 2003

ABGABE KOSTENLOS

WWW.KOM MUNIKAZE.ORG

facts & fiction


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Tel. 0541


Es weihnachtet sehr...

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OEDITORIAL

der auch nicht. Naja, vielleicht ein bisschen...wie auch immer: Als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gibt s für Euch immerhin hiermit noch die Dezember-Kommunikaze -- dieses Mal dann auch wieder pünktlich, damit alles seine Ordnung hat. Mit dem Titelthema erfüllen wir - so reden wir uns das zumindest immer selbst ein - mit Maik Möller und Bodo Geerds zwei unserer ältesten und treuesten Fans einen langgehegten Herzenswunsch (bzw. sie erfüllen uns einen, wie auch immer...): Einmal aufs Kommunikaze-Cover. So sind wir zu Euch! Im Gegenzug sind die beiden aber auch nicht kleinlich und verraten streng Geheimes aus ihrer Weihnachtsbäckerei, ja verlosen das süße Backwerk gar zu vernünftigen Konditionen. Aber auch jenseits von Maiks und Bodos bäckerischen Eskapaden bieten wir Weihnachtliches für jeden Geschmack, die übliche Mischung von facts & fiction; auch aber nicht nur für die kalte Jahresezeit. Als Beispiel sei hier nur der Abschlussbericht zum Berlin-Marathon genannt: In der letzten Ausgabe durch einen niederträchtig platzierten Cliffhanger durchbrochen, geht die epische Geschichte um den Kollegen Grundorf und seinen Vorsatz, sich schon in jungen Jahren restlos die Gesundheit zu versauen, dieses Mal verdient zu Ende. Und so sollten wir vielleicht gerade an dieses eindrückliche Beispiel von Eigenfolter denken und kurz innehalten, wenn wir unterm reich geschmückten Tannenbaum Weihnachtskekse knabbern. Bis es aber soweit ist, wünschen wir - wie immer - eine spannende Lektüre und - aus aktuellem Anlass - frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Euer Kommunikaze-Team


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EvENTS

TITEL

So feiern wir Weihnachten

ab Seite 5

F ACTS

Projekt Berlin 2003 Seite 9 Le Malpensant V Seite 10 Bahnhof der Konjunktive Seite 12

Zeitschrift für Facts & Fiction

Jan Paulin JP (ViSdP) Stefan Berendes SB Darren Grundorf DG Ines Bethge IB Sven Kosack SK Katharina Kunze KK Sonja Möller SOM Michael Weiner MW Nicolai von Ondarza NvO

Seite 17

FICTION Ein Sontagmorgen

Seite 16

Autoren: Maik Möller & Bodo Geerds Sebastian Mann Auflage: 400 Exemplare Realisation: Druckerei Klein, Osnabrück

Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht zwingend die Meinung der gesamten Redaktion wieder. Für den Fall, dass in diesem Heft verantwortlich fürunzutreffende Informationen publiFinanzen: Jan Paulin ziert werden, kommt Haftung nur Layout/Satz: Stefan Berendes bei grober Fahrlässigkeit in BeFotos: Darren Grundorf Online-Auftritt: Knud gentschen Felde tracht.

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Redaktion:

Nachtgeschichten


TITEL

So feiern wir Weihnachten:

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inder, ist das herrlich: Aus dem Wohnzimmer plärrt die Platte mit all den Weihnachtsliedern, die Ihr sowieso noch nie ertragen konntet, in der Küche backt und kocht Mutti am Rande der physischen und psychischen Belastbarkeit was das Zeug hält, unter der traulich kerzenscheinenden Nordmanntanne stapeln sich schon wieder die Verlegenheitsgeschenke, und unter all dem lauern Depression und unzählige zwischenmenschliche Bankrotterklärungen... es ist Weihnachten! Das kommt Euch bekannt vor? Oder auch gerade nicht? Zum Fest der Liebe schildert Kommunikaze die Vorgänge in der Weihnachtsbäckerei, gibt frische Anregungen für die Feiertage und hat für Euch sogar den Weihnachtsmann persönlich ausfindig gemacht, um Euch schon mal in angemessen apokalyptische Weihnachtsstimmung zu versetzen.

In der Weihnachtsbäckerei

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Maik, ein Ei! - Auf dem Zettel stehen aber zwei.Gut gib her, Mehl brauch ich auch noch mehr!Hier, 250 gr, was dann?Dein Mitbewohner hat doch noch Rum, hol ihn herbei, passt gut zu Ei.

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er 13. Dezember ist dieses Jahr für viele nur der Tag vor dem 3. Advent, für uns aber ein ganz besonderer: dann nämlich wird aus Maiks rustikaler WG-Küche die Weihnachtsbäckerei. Um 6 Uhr klingelt bei Bodo der Wecker - Schürze um, Mütze auf und ab ...auf den (Weihnachts-)Markt. Auf seinem Zettel stehen die Zutaten, die es braucht, um kompromisslose Spitzenqualität zu formen. Maik, fachkundiger Hilfs-Confiseur, hat schon einmal den Ofen auf exakt 230°C vorgeheizt, und schon geht s los:


TITEL

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Zusammen mit weiteren feinen Ingredienzen knetet Bodo die innovative Produktidee. Maik bestreicht das Blech mit Butter- damit nachher nix anbrennt. Mit viel Geschick und in einer Vielzahl manueller Arbeitsschritte trennt Bodo kleine Weihnachtsmänner, Christkinder und Knechte aus der rohen Teigmasse und schiebt das Blech in den Ofen. Technologisch hat sich in den letzten Jahrzehnten in Maiks Küche nicht viel verändert. Seit das Gerät vor zwei Jahren beinahe stillgelegt worden wäre, arbeitet es zuverlässiger denn je. Nach zehn Minuten Backzeit ist das Werk vollbracht. Mit berechtigtem Stolz betrachten wir, die Pioniere des feinen Chocoladengeschmacks, die Schleckereien. Gut verpackt wartet der Backerfolg jetzt bei Bodo auf seine Verzehrung und ist demjenigen bestimmt, der sich das verdient: Schickt uns schnell einen oder zwei Eurer selbstgebackenen Kekse - einzuwerfen in den Briefkasten des AStA der Universität (Alte Münze 12). Die Besten werden prämiert und in der nächsten Ausgabe mit Rezept veröffentlicht. Als erster Preis winkt eine Einladung zum gemeinsamen Plätzchenessen in den Räumlichkeiten der Kommunikaze-Redaktion. In entspannter Atmosphäre soll dann über die hohe Backkunst gefachsimpelt werden. Wir wünschen gutes Gelingen und fröhliche Weihnachten! Maik Möller & Bodo Geerds


TITEL

Was man an Weihnachten so alles machen kann...

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W

enn Weihnachten kommt, dann freue ich mich schon ganz doll darauf, meinen Freund Sebastian vom Zug abzuholen. Der Sebastian und ich haben uns nämlich schon mal überlegt, was man an Weihnachten so alles machen kann. Damit meinen wir nicht das, was alle anderen Leute auch an Weihnachten machen, wie Tannenbaumschmücken und Indiekirchegehen. Wir wollen ganz verrückte Dinge tun, die sonst noch gar keinem eingefallen sind. Wir meinen, man könnte: aus Eicheln, Kastanien und Zahnstochern kleine Tiere basteln, sich auf die Domstufen setzen und dem Wind zuhören, die Menschen in der Straßenbahn anlächeln und in ihre verdutzten Gesichter schauen, mit dem Fahrrad vom Bordstein springen, sich alleine in den Regen stellen und warten, bis es anfängt zu schneien, in einen öffentlichen Fernsprecher ein paar Münzen stecken und schnell weglaufen, damit niemand etwas sieht, uns in die Sockenschublade des Kleiderschranks setzen, um die Perspektive zu ändern, Münzen auf die Straßenbahnschienen legen und schauen, wie sie plattgewalzt aussehen, unsere Baseballkappen mit dem Schirm nach hinten aufsetzen, mit der Taschenlampe im dunklen Zimmer witzige Figuren an die Wände malen, im Unisee baden gehen und Unterwassergänseblümchen pflücken, Mädchen die Haarbänder klauen, uns mit Brause betrinken (Waldmeister-Geschmack!), mit dem Kopf nach unten ein Glas Milch trinken und gucken, ob sie durch die Nase wieder rausläuft, jemanden auf der Straße freundlich fragen, wie es ihm geht, etwas Brot in kleine Krümel brechen und den Enten über den kalten Winter helfen, einer alten Frau über die Straße helfen, über eine große Pfütze springen, oder mitten hinein und alle anderen damit nass machen, in eine Bar gehen und einmal Nichts bestellen, oder zweimal Alles. Zum Schluss könnte man solange laufen bis man müde wird und sich erschöpft auf die Parkbank fallen lassen, die letzten Strahlen der Sonne mit dem blinzelnden Auge betrachten und den vollen Mond mit dem anderen grüßen, sich hinlegen und die Welt die Welt sein lassen und einfach einschlafen... Was wären das für prima Weihnachten... MW, Sebastian Mann


TITEL

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Dem Weihnachtsmann geht es nicht so gut...

ehen wir den Tatsachen ins Auge, Kinder: Der Weihnachtsmann ist fertig. Und das sicherlich nicht ganz zu unrecht, wenn man diese verdammte Ochsentour jedes Jahr bedenkt. Originalzitat des schon reichlich zerzausten Dienstleisters bei unserem Fototermin (siehe Bilder rechts!):

Sprachs und wandte sich wieder weltlicheren Genüsssen zu (siehe ebenfalls rechts!). Gleiches oder ähnliches empfehlen wir auch Euch, kommt gut über die Feiertage und bleibt uns gewogen!

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Ich werd noch mal bekloppt, hier! So geht das nicht weiter: Das ganze Jahr hält man sich mit Minijobs und der Stütze mehr schlecht als recht über Wasser, und vor Weihnachten treibt einen die Auftragslage in den Irrsinn. Lange mache ich das nicht mehr mit -noch zwei-, dreihundert Jahre und ich schmeiß den Job hin!

Frohes Fest!


FACTS

Projekt Berlin 2003

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n der Verpflegungsstation bei Km 25 gibt es keine Äpfel und Bananen mehr, wir kommen zu spät. Macht ja nichts. Nicht dass ich Hunger hätte! Ich falle fast um vor Schwäche! Auf den kommenden fünf Kilometern denke ich zunächst nur alle zehn Sekunden an das Aufgeben, dann alle fünf. Bis km 30 ist es grausam. Daniela läuft schon 50 Meter voraus, und weder sie noch ich nehmen die Zuschauer am Straßenrand noch wahr. Dann gibt es endlich wieder etwas zu essen, und Daniela stopft sich für mich die Hosentaschen mit Äpfeln und Bananen voll. Vielleicht habe ich doch noch eine Chance, sie später mit einer Blutgrätsche von der Bahn zu holen und eher durch das Ziel zu laufen. Bis km 34 sind wir ganz allein mit uns beschäftigt. Die Beine schmerzen, aber laufen wie von selbst, im Kopf dieselben Gedankenabläufe: Scheiß Tag - Ich kann nicht mehr - Aufgeben - Scheiß Tag... Dann habe ich einen Krampf, und ein Herr vom Roten Kreuz bietet mir an, mich im Zelt zu massieren. Klasse Idee. Endlich liegen, und Wasser haben sie auch da. Daniela ist längst in unerreichbarer Ferne, und ich mache mich alleine auf die letzten Kilometer. Nicht ganz alleine. Um mich herum laufen noch die anderen Gestalten, und wenn ich mich umdrehe, sind da noch genug, die hinter mir sich dem Ende entegegen bewegen. Und dann erst die ganzen Leute, die am Straßenrand behandelt werden oder versterben oder so. Jetzt sind es nur noch fünf Kilometer, aber jeder einzelne kommt einem wie eine Ewigkeit vor. Bleibt noch ein wenig Zeit, um über den Tod nachzudenken. Am Potsdamer Platz laufe ich dann durch eine endlose Straße, an der links und rechts große Glaskästen in den Himmel ragen. Keine Zuschauer, kein Sonnenlicht. Nur noch ein Haufen von Menschen in Shirt und Turnhose, die stehen, gehen, humpeln und stolpern oder mit gesenktem Haupt auf dem Asphalt sitzen. Das muss die Straße zum Scheiterhaufen sein. Irgendwann erkenne ich das 41 km-Schild. Ich weiß nicht, wo Daniela ist, weiß nicht wie lange ich jetzt unterwegs bin, habe mich aber an die Schmerzen in den Beinen gewöhnt. Hunger habe ich schon lange nicht mehr, vielmehr ist mir schlecht von den ganzen Bananen. Endlich sehe ich das Brandenburger Tor und weiß: 195 Meter dahinter ist das Ziel. Auf der Anzeige über der Ziellinie steht was von 5:17 Stunden, was am Ende Platz 29.327 bedeuten soll. Ich fühle mich, als wäre ich gerade einem Flugzeugabsturz entkommen und suche nun nach meiner Reisebegleiterin, die mir dann von der Seite in die Arme fällt. Seit sieben Minuten hat sie auf mich gewartet und außerdem einen sagenhaften 28.897. Platz belegt. Das muss natürlich gefeiert werden, aber bestimmt nicht heute. Noch hinter der Ziellinie brechen Menschen in das Gebüsch oder zusammen oder müssen behandelt werden. Wir müssen fort von diesem Ort. Nur noch weg. Nur noch nach hause und einfach nur noch sein. Unser Abreiseplan erfährt natürlich eine kleine Änderung. Die Deutsche Bahn fährt ohne uns nach Osnabrück, und wir bleiben noch eine Nacht bei unserem Fan. DG

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Le Malpensant geht auf den

reunde, es ist wieder einmal soweit. Weihnachten steht vor der Tür. Der Duft von Lebkuchen und würzigem Glühwein lockt einen jeden von uns auf den Weihnachtsmarkt. Glückliche Menschen mit leicht rosigen Bäckchen hören süßen Kindern zu, wie sie ,Oh Tannenbaum auf der Blockflöte spielen, während von oben herab der erste Schnee fällt. , so versuchte mich ein Werbeanschreiben in die Stadt zu locken. Zwecklos, denn ich bin der Malpensant, und ich hasse das Leben! Von wegen Lebkuchen und Glühweinduft! Das ist doch derselbe Nepp wie jedes Jahr! Zuerst futtern sich die frustrierten Doofköppe mit schokoladengepanzertem Lebkuchen, zuckerglasierten Mandeln oder in Fett gebackenen Krapfen die Plautze wölbig, dann kriegen sie einen hysterischen Heulkrampf vor dem Badezimmerspiegel, fressen aus Frust noch ein Pfund Spekulatius weg und blähen anschließend mit jedem Pups die Bude mit Korianderdurft voll. Lecker. Um diesem Duft dann zu entkommen, flieht man auf den Weihnachtsmarkt, wo man einen fetten Kerl in roter Joppe mit struppigem Bart und Schnapsnase sieht, neben dem man sogar noch eine ganz gute Figur macht. Juppheidi, wenn ich neben dem Typ stehenbleibe, wirke ich sogar richtig attraktiv, und ich bekomme bestimmt jede Menge Telefonnummern zugesteckt! , denkt sich der Schwachmat und bleibt wie festgetackert neben dem Sozialwissenschaftsstudenten im Weihnachtsmannkostüm stehen. Klar, das wird irgendwann kühl, denn die wunderschönen und kopulationswilligen Mitmenschen lassen sich unverständlicherweise Zeit mit dem Zustecken von irgendwelchen Nummern. Am besten, ich saller mir erst mal ein Frostschutzmittelchen in die Rübe, höhöhö! , denkt sich Freund Grenzdebil und bestellt sich einen Glühwein. Oma Trude kippt also einen Tetrapack Rotwein innen Topp, tut ein Kilo Zucker, eine Flasche Rum und eine Orange dazu und macht das ganze gut heiß. So leicht sind die Normaldoofen zufriedenzustellen. Für die Profidoofen braucht man schon Probiotischen Diätglühwein . Das ist derselbe Scheiß, nur statt Zucker mit Süßstoff und zwei Euro teurer. Und hier nun komme ich ins Spiel. Von einer Laune des Schicksals

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Weihnachtsmarkt


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getrieben (mein Hosenboden platzte beim Referat vor 200 Studenten und mein letzter Joghurt konte mir heute morgen, als ich den Kühlschrank öffnete, schon leichte Fragen beantworten) wurde ich zum Einkaufen gezwungen, und just als ich über den Markt schlendere, torkelt mir Freund Nervenarsch hackeblau in die Arme und lallt mich voll, dass er mich supergern hätte und ein frohes Fest wünschte. Ich wünsche ihm zum Weihnachtsfest, genau wie Dir, die Beulenpest und gehe weiter. Einkaufen ist ja angesagt für mich. Also auf zu H&M, wo mir eine Hose mit in die Umkleide nehme. Die Umkleiden sind ja so praktisch! Mit den schönen Bullaugen stehen die direkt auf einer Stufe mit den Saloonschwingtürkabinen bei JP und den unschließbaren Vorhängen bei Kaufhof. Öffentlichkeit rules! Anders lässt es sich ja auch nicht erklären, warum die Telekom etwa ihre Telefonzellen zugunsten von Marterpfählen mit Laberkasten dran abgeschafft hat. Wann kommt endlich das vollverglaste Solarium? Naja, die Hose passt eh nicht, und ich gehe zurück und suche eine Beratung beim Verkaufspersonal. Haben Sie halbseidene Knickerbocker des kontinentaleuropäischen Stils mit Applikationen für den Sport Hubertus? , frage ich sie. Hä? Gibt es hier Hosen mit Taschen für Jagdinstrumente, welche zu 50% aus seidenem Gewebe verfertigt sind? Hä? Duhabe-Hose-mit-Tasche-für-Messer? Hose-müsse-sein-weich. Da drüben. Tja, man muss seinen Soziolekt eben den Fährnissen und Imponderabilien der Target Group anpassen. Und, hiergeblieben, lieber Leser, ich sehe, wenn Du zum Lexikon greifst! Es hat sowieso keinen Sinn mehr. Ich greife mir eine lila ballonseidene Jogginghose, weiche vor der Tür einer Gruppe Blockflöten-Terroristen aus, kaufe mir noch einen Joghurt im HL-Deutschen-Supermarkt und mache mich auf nach Hause, wo ich mich hinsetze, um ihm geduldig das Sprechen beizubringen. Und nächste Woche kümmere ich mich um meine schwarze Liste, auf die ich nun auch die H&M-Verkäuferin aufnehme. SK

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Bahnhof der Konjunktive Folge 6:

Weihnachtseinkäufe

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al wieder reingefallen. Auf den letzten Metern, sozusagen. Weihnachten schafft mich jedes Mal. Die liebste Überraschung ist mir alljährlich, herauszufinden, was nun schon wieder danebengegangen ist. Doch fangen wir am Anfang an: Seit Jahren herrscht im Freundeskreis die Maxime, dass man sich, hauptsächlich zwecks Stressvermeidung und zugunsten des Girokontos, gegenseitig nichts schenke. Unter Männern ist das ja sowieso sehr angenehm; Es entbindet einen weitestgehend von unerwünschter Geistesleistung, die um Weihnachten ja eh schon ausreichend am internen Arbeitsspeicher zehrt. Und selbst wenn sich die Damen der Schöpfung geschmackvoll verschnürte Päckchen mit Selbstgebackenem zuschachern - kennt man ja: Frauen eben! Also, kein unnötiger Stress, wir schenken uns einander. Sozusagen. Weihnachtsparty am 22. Dezember, entspanntes Glühweintrinken im engeren Kreise. UND JA KEINE GESCHENKE! Doch dann wurde mir zum Verhängnis, was einem ja allenthalben zum Verhängnis wird: Der Ramschverkauf eines benachbarten CD-Ladens: Geschäftsaufgabe, Alles muss raus!, jede CD fünf Euro , wer hat noch nicht wer will noch mal? Nun ja, sowenig Geld konnte ja gar nicht auf dem Konto sein, dass ich da nicht noch mal den Versuch unternehmen musste, einige Perlen aus der Konkursmasse zu retten. Damit nahm das Unglück seinen Lauf, denn schon nach kurzem Regalwühlen fand ich ES, namentlich das perfekte Weihnachtsgeschenk für einen guten Freund von mir: Blümchen live in Berlin, Limited Edition inklusive Original Backstagepass . Ogottogott! , mögen nun schöngeistige Musikfreunde denken und sich schaudernd abwenden. Jedoch muss ich dem entgegenhalten, dass der Kauf dieses Geschenks für mich aus mehreren Gründen unumgänglich war: Erstens, so dachte ich mir, wäre aus internen Gründen dieses Geschenk der Riesenlacher, zweitens eine nette Geste, und drittens ist Blümchen Live ja eigentlich ein unüberbrückbarer Gegensatz: Fast so gut wie Juhnke nüchtern oder Gottschalk schlau . Also,


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eingepackt das Ding, man ist ja nur einmal jung, was soll der Geiz? Es kostete ja auch nicht die Welt. Das Problem entstand nun bei der Überlegung, wann solches Geschenk am besten zu übergeben sei. Unter vier Augen ja wohl kaum, das hätte so den Nimbus der Heimlichtuerei - Genau! Am besten auf der Weihnachtsparty... Nun aber begann das Dilemma, denn die Vorstellung, einer einzelnen Person ein kunstvoll verzurrtes Päckchen zu überreichen, derweil alle anderen (traurig und/oder trotzig weil übergangen) an ihren Spekulatius knabbern müssen, fand ich doch sehr wenig ergötzlich. Also, befand ich und brachte mich damit in massiven Zugzwang, müssten nun auch für die Anderen Geschenke her. Wenn man aber nun einmal den Entschluss zum Schenken gefasst hat, dann will man es ja in aller Regel richtig wissen: Das Geschenk soll gleichzeitig persönlich, witzig, tiefgründig (wahlweise auch schon mal romantisch) und nützlich sein, darf bei alledem aber vorzugsweise maximal zwei Euro fünfzig kosten - kennt man ja... Eine Woche vor Weihnachten (die Klischeehaftigkeit dieses Termins macht mich immer noch schaudern...) waren also bei mir klassische Weihnachtseinkäufe angesagt. Eine famose Idee, die ich lediglich mit dem gesamten Rest der Stadt - ach was - des Landkreises teilte. Eigentlich hatte ich ja geplant, dem sich geschenkekaufenderweise durch die Innenstadt prügelnden Pöbel höhnisch und sehr entspannt über den Rand einer Cappuccinotasse hinweg aus einem Café heraus zuzugrinsen. Nun aber: Ich mittendrin. Oder vielmehr mittendrunter.Wieder mal reingefallen (siehe oben!). Zunächst frequentierte ich natürlich einschlägige Buchhandlungen, denn kaum ein anderes Geschenk zeugt so sehr von Kultur und Lebensart wie ein richtig gutes Buch (unglücklicherweise zeugt auch kaum ein anderes Geschenk so sehr von Möchtegern-Mentalität wie ein richtig schlechtes oder auch nur mittelmäßiges Buch...). Ich hatte jedoch übersehen, dass richtig gute Bücher meistens auch richtig gute Preise haben: Die preisreduzierten Gelegenheitsschwarten stehen zumindest in aller Regel nicht eben wegen ihrer Qualität in der Schnäppchenschublade. Einzige Ausnahme hier: Florenz und die Architektur Brunelleschis im Bild , ein großformatiger, durchgehend farbiger Bildband für sensationelle 3,95,-. Leider (oder vielleicht eher Gott sei Dank) trennen mich von der Zeit, in der man sich in meinem Freundeskreis solche Bücher schenken wird, noch einige Jahrzehnte und mehrere hunderttausend Euro. Also raus aus der Buchhandlung und rein in den...ja in welchen Laden nun eigentlich? Hier kam eine in allen deutschen Fußgängerzonen gleichermaßen vertretene

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FACTS

Ladengattung ins Spiel, quasi eine deutschlandweit feste Größe, der diese Schrift gewidmet sein soll: Der Nippesladen. Nippesläden gibt es überall, ja sogar mehrfach in jeder Stadt. Sie tragen Namen wie Nanu Nana , Larifari , KlimBim oder ähnliche onomatopoetische Zeugen geistiger Demenz, und ihnen kommt das Verdienst zu, den Verkauf von Ramsch im weiteren Sinne zur Kunst- und Geschäftsform verdichtet zu haben: In ihnen gibt es ALLES, was in irgendeiner Weise zumindest im Ansatz mit dem Attribut sinnlos versehen werden kann: Geschirr in allen Formen und Farben (reale Benutzung durch anatomisch zumindest grundsätzlich normale Menschen scheint für die Designer kein Maßstab gewesen zu sein), Poster mit allen möglichen Motiven (meine persönlichen Favoriten sind hier die nichtssagenden Airbrushdarstellungen von Palmenstränden und stilisierten Frauenkörpern, die ja wohl offensichtlich irgendjemand kauft, sonst gäbe es sie nicht schon seit mindestens zehn Jahren), Kleidung (je bunter und kindischer, desto besser) sowie, und das macht wohl den Löwenanteil des Geschäftsumsatzes aus, allerlei (der Name ist hier Programm) Larifari , Klimbim und Dinge, zu denen man schlechterdings allenfalls Nanu Nana sagen kann. Den künstlichen Kothaufen von 1985 (har! har!) findet man hier ebenso wie zahlreiche brüllend komische T-Shirts mit Aufdrucken wie Sumsen ist buper! oder Schicken ist fön! ; Mein Vorschlag für ein echtes Hammer T-Shirt wäre in diesem Zusammenhang der Aufdruck Ich lebe auf Autopilot! , das könnten dann auch gleich 90% der Bundesbürger guten Gewissens tragen (vielleicht sollte ich mir den Slogan patentieren lassen...). Aber trotz allem: hat man sich durch die Berge von MickyDiddl- oder Irgendwas -Mäusen (welches Biest auch immer gerade wieder in ist) gekämpft, verlässt man den Laden immer mit einem zumindest marginal passenden Geschenk für jeden Freund und jede Freundin. Die Taschen sind voll, das Portemonnaie leer (der Kopf in aller Regel auch), aber es macht sich das befriedigende Gefühl breit, die lästige Pflicht des Geschenkkaufs überwunden zu haben. Tatsächlich halten Geschenke aus dem Nippesladen auch einer kritischen Betrachtung am nachfolgenden Tage stand. Und die Beschenkten freuen sich auch darüber, denn es sind eigentlich Pop-Geschenke : so allgemeingültig und sinnfrei, dass sie schon wieder persönlich sind. Tatsächlich zwingt mich ein unterbewusster Automatismus dazu, meistens auch irgendeinen Schrott für mich selbst mitzunehmen (beispielsweise das existenzialistische kleine Windlicht mit den japanischen Schriftzeichen, deren Bedeutung wahrscheinlich in Richtung Wer das liest, ist doof! tendiert, welches auf meinem Fernseher ein ruhiges Plätzchen gefunden hat...). Die Nippesläden motivieren zum Kau-

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fen wie kaum ein anderes Geschäft. Vielleicht liegt es an der esoterisch angehauchten Panflötenmusik im Hintergrund, vielleicht am exotischen Duft von bewusstseinserweiterndem Räucherwerk in der Luft. Das Konsumverhalten eines Menschen, der in den Mikrokosmos eines Nippesladens eintaucht, ist zweifelsohne eines der letzten kleinen Mysterien unseres Alltags und mag es bleiben. Und eines Tages (oder besser: eines Weihnachtens) verschenke ich, so wahr mir Gott helfe, das Airbrushposter mit dem schwarzen Panther (Nippes-Insider wissen bescheid!), einen schlecht imitierten Plastikkothaufen und ein T-Shirt mit einer spritzigen Hoppla, hier komm ich! -Aufschrift - Vielleicht dauert es nicht mehr lange und vielleicht ist es dann auch gar nicht mehr ironisch gemeint: Immerhin hat der diesjährige Weihnachtseinkauf wie so viele davor die Tendenz zum Nippes in mein Herz gepflanzt... Die Weihnachtsparty war übrigens ein voller Erfolg, sehr nett das Ganze: Glühwein, Lebkuchen und (überwiegend) nette alte Freunde. Betretenheit löste einzig und allein ich durch meine Geschenkvergabe aus, denn die Anderen hatten sich ja an die ungeschriebene Maxime gehalten und folglich kein Gegengeschenk besorgt. Mir machte das nichts, ihnen aber war es peinlich (was ich nicht beabsichtigt hatte, weswegen sich meine Schadenfreude ungewöhnlicherweise in engen Grenzen hielt). Gefreut haben sie sich trotzdem. Ätsch! SB

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FICTIO

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r schaute sich die putzigen kleinen Autos an, wie sie sich in einer Schlange langsam fortbewegten. Niemand sah ihn, wie er sich genüsslich in der Sonne bräunte, erhob, fallen ließ, den neu entstandenen Luftzug genoss und die Szenerie beobachtete. Ein Manta, oh, so einen hatte er lange nicht gesehen. Diesen wollte er sich dann aus der Nähe anschauen - gesagt, getan. Wenig mühsam fielen ihm weitere Details ins Auge - die silberne Antenne, wie sie sich durch seinen Magen bohrte. Die Sonne spiegelte sich in der Windschutzscheibe, sodass er beinahe erblindete - das ihre taten dann die Glassplitter. Jetzt sah der Fahrer ihn. die einzelne Träne, die kurz vorher auf die Scheibe getropft war, hatte er nicht bemerkt. Da wunderte er sich. Schock. Richtungswechsel. Plötzlich hatte die Schlange Verdauungsprobleme. Der Manta schleuderte und wurde von einem Öltransporter gerammt. Die beiden brannten vor Freude dank dieser überraschenden Begegnung. Explosionen bringen hohe Quoten - Kameras fehlten. Das fand die Presse bedauerlich. Bald brannte die halbe Schlange. Er war längst gänzlich verbrannt. Da klingelte sein Handy zu Hause wohl umsonst. Es tue ihr leid, lautete die Nachricht auf der Mailbox, sie wünsche den Streit zu beenden. Dies hatte er wohl schon getan. Die Menschen beobachteten, wie sie selbst und ihre Autos verbrannten. der Sachschaden wurde auf circa 15 Millionen Euro geschätzt. Die Notschreie hörte fast niemand, jeder war auf seine eigene Not beschränkt. Das Leben, so sagte man ihren Bekannten, würde weitergehen. Ohne sie. Langsam begann der Asphalt zu schmelzen. Alle Tiere in der Nähe flohen. Neugierige Unbeteiligte kamen und schauten den Rettungsmannschaften zu. Niemand wurde gerettet. Jetzt waren Kameras da, doch leider keine Explosionen mehr. Leichen müssten reichen. Später beurteilten Hausfrauen und Staatsmänner diesen Vorfall als tragisch. Hausmänner und Staatsfrauen auch. Bald war alles vergessen. Vergessen ist nie passiert. Das fand keiner tragisch. Schade. NvO

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ass das Büro von nun an Mondflug heißt, hat sich ja bereits rumgesprochen. Doch nur ein besonderer Kreis an Auserwählten weiß bis jetzt wirklich etwas zu berichten über den neuen alten Club in der Karlstraße. Bemerkenswert ist sicherlich ein neuer Programmpunkt, der im vergangenen Monat zum ersten Mal auf den Schirm der Osnabrücker Nachtschwärmer geworfen wurde. Wem der Sinn danach stand, der konnte am 20. November zum ersten Mal für einen Flug durch die Bücherwelt einchecken. Die Vorleser belegten in dieser Nacht den Platz hinter dem DJ-Pult und sorgten für Sound der etwas anderen Art. Bücher statt Platten, eine Handvoll Book-Jockeys legte für jeweils 15 bis 20 Minuten aus aktueller Pop-Literatur auf. FFN-Moderator Philipp Wedelich las aus der skandalträchtigen Biografie der Metal-Band Mötley Crüe . Jenny Knoop, aktuelle Besetzung der West Side Story an den Städtischen Bühnen, stellte Ildiko von Kürthys Erfolgsroman Mondscheintarif vor. Mit von der Party neben weiteren bekannten Persönlichkeiten: Das Team Kommunikaze. Die Herren Berendes und Paulin lasen aus 39,90 des französischen Autoren Frédéric Beigbeder und Ä von Max Goldt. So kam es, dass der Besitzer des Clubs sich angesichts von Textpassagen auch mal zum Auslachen vor die Tür stellen musste und sich anschließend mit jeweils einer Bordkarte im Wert von 10 Euro erkenntlich zeigte. Die Startrampe für einen Beck´s Freiflug der Kommunikaze-Redakteure war freigegeben. Hervorragend auch, dass alle Besucher, die sich für die aufgelegten Werke begeisterten, selbige an Ort und Stelle gegen Geld an sich bringen konnten. Lennart Neuffer von der Buchhandlung Zur Heide bot im Kerzenschein das Set der Jockeys zum Erwerb. Die Veranstaltung im Mondflug wird fortgesetzt. Wer also Lust hat, in relaxter Atmosphäre bei Bier und Fluppe den Vorlesern zu lauschen, sollte seine Ohren aufsperren. JP

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Dinge, die die Erde noch retten können (Folge VIII)

Folge VIII: Volle Kraft voraus!

Hui, war das ein Jahr: Die ersten zwölf Lebensmonate der

Kommunikaze wenden sich dem Ende zu. In Zahlen heißt das: Acht reguläre Kommunikaze-Ausgaben, eine Sonderausgabe für ErstsemesterInnen,188 Seiten Kommunikaze in einem Jahr, acht Dinge, die die Erde noch retten können, eine Kommunikaze Internetseite, mehrere Nervenzusammenbrüche, eine Kommunikaze-Unplugged Lesung (am 16.12. im Unicum), neun Redaktionsmitglieder und eine wachsende Anzahl von Autoren, vor allem aber: Witziges, Skurriles, Nachdenkliches, Kreatives -facts & fiction. Vielleicht (oder besser hoffentlich) hat s Euch genauso viel Spaß gemacht wie uns. Wir bleiben natürlich auch im kommenden Jahr am Ball. Wartet erst mal die Januarausgabe ab: Da wird, wenn es nach uns geht, zünftig Geburtstag gefeiert ...literarisch natürlich! Was Ihr nur wieder denkt ;-)


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birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday! birthday!

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