Echo der Liebe Nr. 2/2016

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© Grzegorz Galazka

Nr. 2 · Februar 2016

“Zum Kreuz Christi tragen wir unsere Freuden, unsere Leiden und unsere Misserfolge; dort finden wir das offene Herz, das uns versteht, uns verzeiht, uns liebt und uns bittet, diese selbe Liebe in unser Leben hineinzutragen.” Der Beichtstuhl: Ort des Lichtes und der Vergebung.

Papst Franziskus, Kreuzweg mit Jugendlichen während des Weltjugendtages in Rio de Janeiro, 26. Juli 2013

und verhören. Ihnen bleibt die Wahrheit verschlossen, weil sie zu sehr in ihren Vorurteilen gefangen sind. Auch Pilatus ist da, der die Wahrheit seinem Karrierestreben unterordnet. Es erscheinen auch die “Freunde der Nacht”, Josef von Arimathäa und Nikodemus, die ehrlich und voller Zuneigung an Jesus interessiert sind. Aber sie fürchten, da in etwas hineingezogen zu wer-

Zu Beginn dieser Fastenzeit im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit möchte ich gerne mit Ihnen eine persönliche Überlegung teilen. Es geht um die Verehrung des Heiligen Kreuzes. Von ihm geht mit dem wertvollen Blut unseres Erlösers auf uns alle der Balsam der göttlichen Barmherzigkeit über. Dadurch werden wir von Grund auf erneuert, vor allem wenn wir nach einer ehrlichen Beichte die Absolution erhalten. Denn das Kreuz zeugt vom Drama der Sünde und bringt uns gleichzeitig die unauslöschliche Freude der Vergebung, die uns neu werden lässt. den und bleiben im Hintergrund. Gerne würden sie auf der Seite der Wahrheit steWenn wir die Personen betrachten, die wäh- hen, doch sie trauen sich nicht zu, die Konrend der Passionstage auftreten, sehen wir sequenzen dafür zu tragen. Denn in einer eine Art Mustersammlung der Menschheit. Welt, in der die Wahrheit nicht “populär” In der Dunkelheit schleicht Judas herum, ist, ist das ein Wagnis – damals wie heute. mit seinem schwer erklärbaren Akt der Heimtücke. Dann tritt Petrus hervor, der All diese Menschen treffen wir entlang des tollkühnste und dennoch auch kleinmütigste Weges, der von Gethsemane nach Golgatha, aller Jünger. Er war so verwegen, die Wa- auf den Hügel des Kreuzes führt. Aber trotz chen des Hohen Rates anzugreifen, und dieser Trostlosigkeit und Finsternis finden dann so feige, seine Zugehörigkeit zum wir auch einen Lichtstrahl. Er geht von den Kreise Jesu angesichts der Fragen einer Frauen, den “frommen Frauen” aus. In Hausmeisterin zu verleugnen. Da sind die ihnen überwindet die reine und selbstlose Priester des Hohen Rats, die Jesus befragen Zuneigung jede Angst. Die Liebe flößt der

menschlichen Zerbrechlichkeit Kraft ein und macht die Treue in der Zeit der Angst unerschütterlich. Wie bewegend ist es doch in diesem Sinn, Maria, die Mutter, zu sehen, die neue Eva, die Erste des Volkes der Erlösten, die sich durch das Leiden ihres unbefleckten und schmerzerfüllten Herzens wundersam mit dem neuen Adam verbindet, im Werk unserer Befreiung und der Erneuerung der Welt. Maria nimmt uns alle auf wie Kinder, die es vor jeder Gefahr zu schützen gilt. Sie ist das Vorbild der Mütter, auch der geistlichen Mütter, der Gottgeweihten, die sich der Kontemplation und den Werken der Barmherzigkeit verschrieben haben. Maria stand am Kreuz. Bitten wir sie, uns zu helfen, in dieser Fastenzeit die Vergebung zu suchen und auch selber zu vergeben.

Das Kreuz bringt uns die Freude der Vergebung!

Es segnet Sie in Dankbarkeit, Ihr

Mauro Kardinal Piacenza, Präsident von KIRCHE IN NOT 1


fe nzhil e t s i Ex

Und dennoch wollen sie teilen Sie leben am oberen Rand der Gesellschaft, in viertausend Meter Höhe bei Menschen mit wenig Hoffnung. In diese Kälte der Anden bringen die Schwestern des barmherzigen Jesus den Glauben und damit Liebe und Hoffnung. Die Existenzhilfe, um die der Bischof ihrer Diözese Oruro/Bolivien, Krzysztof Bialasik, bittet, werden sie mit den Familien teilen, und wenn es noch so wenig ist und für

Gott ist die Liebe – das sollen auch die Kinder in Oruro spüren.

Sich schenken macht Freude: Novizinnen in Cochabamba. 2

sie selbst kaum reichen sollte. Denn sie teilen alles. Vor allem mit den Kindern. “Es sind Kinder”, sagt Schwester Victoria Edyta, “die in ihrem Leben nie Freude erfahren haben, nie Zärtlichkeit, geschweige denn selbstlose Liebe. Ihr Familienleben ist voller Brüche, überall fehlt es an Hoffnung.” Mit diesen Kindern machen sie kleine Ausflüge, sie geben ihnen Decken und Brot und erzählen ihnen von Jesus, Maria und Josef, von ihrem Zuhause in Nazareth. Ihre Barmherzigkeit stillt den Hunger nach Liebe und schenkt Hoffnung.

Bei den Alten und Einsamen: Barmherzigkeit in 4000 Meter Höhe.

fließendes Wasser und Strom. Die Herausforderungen für Geist und Körper sind hart. Und dennoch wollen sie teilen. Denn die Quelle der Liebe versiegt nicht. Wir haben Existenzhilfe versprochen, 50 Euro pro Monat für jede der 23 Schwestern. Das ist kleines Geld für große Taten.

Der Gang an die Ränder setzt ein hohes Maß an Selbstlosigkeit voraus. Diese Ränder wird es immer geben (“Arme habt ihr immer bei euch”, [vgl. Mk 14,7 und Mt 26,11]), selbstlose Schwestern nicht unbedingt. Aber in Cochabamba (ebenfalls in Zusammen mit 22 anderen Schwestern aus Bolivien) weht auch der Geist und sorgt acht Kongregationen erfüllen sie Aufgaben dafür, dass sich auch dort solche Schwesder Mission, die ihr tern um die Kirche Bischof so zusamder Armen kümIhre Selbstlosigkeit menfasst: “Sie ermern. Eine neue zieht an. setzen, soweit es Gemeinschaft misgeht, die fehlenden sionarischer SalePriester, leiten in Pfarreien die Pastoral- sianerinnen ist in den letzten zehn Jahren arbeit, bilden Katecheten aus und bereiten aus dem Bemühen entstanden, junge Mädauf den Empfang der Sakramente vor. Sie chen in menschlichen Tugenden und christbesuchen arme Familien und einsame Alte. lichem Geist, aber nicht gezielt für eine Sie organisieren Mahlzeiten für Obdach- Ordensberufung zu erziehen. Mittlerweile lose, Besinnungstage für Jugendliche, für sind es fünf Schwestern mit ewigen, 34 mit Frauen, für Männer. Sie kümmern sich um ersten Gelübden und weitere 21 bereiten heimatlose Zuwanderer und Verlassene. Sie sich im Noviziat auf ein Leben für die angehen in die Gefängnisse und bringen auch deren vor. Bei aller Selbstlosigkeit – die dorthin die Botschaft vom Heil – vor allem jungen Schwestern und Novizinnen brauden Kindern, die mit ihren Müttern in den chen ein Dach und Räume zum Beten und Gefängnissen leben. Mit einem Wort: Sie Lernen. Der sprunghafte Anstieg der Berugehen an die Ränder der Gesellschaft, wie fungen macht ein eigenes Haus erforderPapst Franziskus es sagt.” lich. Dafür haben wir 40.000 Euro zugesagt. Es ist eine Art Existenzhilfe mit An diesen Rändern ist das Leben karg und Zukunft – und ein Appell an unsere eigene voller Entbehrungen. Es fehlen nicht nur Selbstlosigkeit.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


h tive Sc a l p m e Kont

n wester

Gott ruft sie, um zu dienen “Wenn einem Ordensbruder oder einer Ordensschwester die Tränen eintrocknen, dann stimmt etwas nicht. Weinen über die eigene Untreue, den Schmerz der Welt, über die verlassenen Alten, über die ermordeten Kinder, über all das, was wir oft nicht verstehen. Weinen, wenn man uns fragt: Warum?” Papst Franziskus sagte das den Ordensleuten auf seiner Afrikareise. Es waren Worte an die Orden in aller Welt. Er hat auch eine erste Antwort: “Auf Christus am Kreuz schauen!” Auch Gott weint, und viele Schwestern trocknen Sich von Jesus erwählen lassen: Schwestern in der Ukraine und Seine Tränen still in ihrem Gebet vor dem Ge- ihre Postulantinnen. kreuzigten oder im gemeinsamen Beten und Singen in ihrer Kapelle – wenn es eine gibt. tern vom Eucharistischen Jesus mit den paar Jungfrau Maria von Matara” in Wenn nicht, dann können wir sagen: “noch Zimmern und der Kapelle zu klein geworden für Burschtyn/Ukraine finanziell nicht über die nicht”. die sechs Schwestern und Novizinnen. Nach- Runden. Ein Drittel des Tages ist dem gewuchssorgen hat der Orden nicht: Einige junge meinsamen Gebet gewidmet, hinzu kommen In Albanien, wo die Folgen des Kommunismus Frauen wollen sich ihm anschließen. Auch gibt Stunden in der Klausur, in denen sie beten, noch heute sichtbar sind, helfen wir den Karme- es Anfragen für “Auszeiten im Kloster” und für studieren und die Bibel lesen. Auch bei ihnen litinnen, den Chorraum in ihrer Klosterkirche Fortbildungen. Das alte Haus zu renovieren, klopfen junge Frauen an die Tür, die dem zu bauen (15.000 Euro). Bei den Unbeschuhten lohnt sich nicht mehr. Wir haben für ein neues Ruf Gottes folgen wollen. Sie alle wissen: Karmelitinnen in Florida/Uruguay haben Kloster, das den bescheidenen Ansprüchen ge- Von Gott gerufen zu werden heißt, “sich von Stürme das alte Dach des Klosters zerfetzt. Wir nügen würde, 50.000 Euro versprochen. Jesus erwählen lassen, um zu dienen, und geben 40.100 Euro, damit sie beim Gebet nicht nicht um sich bedienen zu lassen” (Papst im Regen stehen. In Ludza/Lettland ist das Ohne Eure Hilfe kämen die sechs kontem- Franziskus). Dieser Dienst ist es, der die Träkleine Kloster für die Kongregation der Schwes- plativen “Dienerinnen des Herrn und der nen trocknet.

Ganz auf die Vorsehung Gottes bauen Die Abgeschiedenheit in der Einsiedelei dauert von Sonntagabend bis Samstagmittag – fünfeinhalb Tage intensives Gebet.

Sie geben keine Preise für ihre Arbeit an, siedlerinnen. Es ist, wie Papst Franziskus das liegt ganz im Belieben der Auftragge- sagt, “die stärkste Waffe der Christen”. ber. So leben sie Armut und Hingabe an Gott, das Fundament ihres kontemplativen Lebens. Derzeit beten sie für Spenden, damit das Kloster mit den dazugehörigen Einsiedeleien gebaut werden kann und sie die jungen Frauen aufnehmen können, die sich ihnen anschließen wollen. Auch für das Kloster sind die Fundamente gelegt. Aber die Zeit drängt, und in Venezuela ist Baumaterial knapp.

Die “Einsiedlerinnen vom Allerheiligsten Herzen Jesu” in der Diözese Merida/Venezuela verlassen sich ganz auf die Vorsehung, das heißt auf Spenden und das, was sie für ihre Handarbeit bekommen. Sie restaurieren Ikonen und religiöse Bilder. Ihr Apostolat ist das Gebet für die anderen. Das Herz Jesu ist für sie Ausdruck und Zentrum der Liebe Gottes zu den Men- Die Vorsehung wollte, dass wir den Antrag schen. Sie betrachten es auch bei der Arbeit bekamen. Wir haben 10.000 Euro zuge- Die Fundamente legen: Das Gebet ist und sind ganz in der Hand Gottes geborgen. sagt. Venezuela braucht das Gebet der Ein- sicher, die Baustelle erst am Beginn. Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

3


Jah

it rzigke e h m r a r d er B

Lehren – ein Werk der Barmherzigkeit Sie gehören zu den klugen Jungfrauen. Die Ursulinen wollen ihre “Lampen an der Liebe Christi entzünden und so das Leben der Menschen um uns erhellen”, insbesondere durch Erziehung und Bildung. So liest man es auf Internetseiten des fast fünfhundert Jahre alten Ordens. Seit sechzig Jahren ist er auch in Indien aktiv. Nun bittet die Diözese Meerut im unterentwickelten Bundesstaat Uttar Pradesh die Schwestern, auch dort mit Lehren und Un-

Die Unwissenden lehren: Eine Ursulinen-Schwester in Aktion.

terrichten ein Werk der Barmherzigkeit zu erfüllen. “Die Unwissenden lehren”: Das ist nach den Worten von Papst Franziskus aus Evangelii gaudium sogar eines der wichtigsten geistigen Werke der Barmherzigkeit. Der Glaube braucht auch Bildung, und beides wiederum führt zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Wohlstand. Die Schwestern wären in Meerut hochwillkommen. 70 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen sind Analphabeten. Viele würden gern die Heilige Schrift lesen. Nur: Wo und wie sollen die Schwestern leben? Bischof Francis Kalist hat ihnen ein kleines Kloster versprochen, aber es fehlen noch 25.000 Euro. Das ist nicht viel, um die Voraussetzung zu schaffen, dass ganze Generationen von Kindern an diesem geistigen Werk der Barmherzigkeit teilhaben. Wer hilft mit, dieses Werk zu vollbringen?

Das Wissen gehört zum Glauben: Pallottiner-Novizinnen im Unterricht.

Die Pallottinerinnen in Ruanda unterrichten schon in den Kindergärten. Und sie holen die Kinder von der Straße, die nicht mehr in die Schule gehen, weil sie kein Zuhause mehr haben oder das geringe Schulgeld nicht aufbringen können. Viele Kinder haben sie so schon davor bewahrt, auf die schiefe Bahn des Lebens zu geraten. Als eine große Herausforderung betrachten sie den Religionsunterricht. In allen neun Diözesen Ruandas besuchen sie zu zweit oder zu dritt Schulen, um das Interesse am Glauben und den Sakramenten zu wecken, und sie sind “sehr erstaunt”, auf welch fruchtbaren Boden der Samen der Frohen Botschaft fällt. Eine der Früchte sind Berufungen. Die Zahl der Novizinnen wächst. All das und viele Werke der Barmherzigkeit mehr könnten sie nicht tun ohne Eure großzügige Hilfe. Wir unterstützen sie mit 14.000 Euro.

Bei den Kleinen und Unmündigen Prälatur Ayaviri/Peru: Jedes fünfte Kind unter fünf Jahren ist chronisch unterernährt, vier von fünf Bewohnern können weder lesen noch schreiben. Das Monatseinkommen einer Durchschnittsfamilie (fünf Kinder) beträgt 45 Euro, die Lebenserwartung liegt sieben Jahre unter der in anderen Regionen von Peru. Das ist die Lage in der Prälatur. Aber der Glaube wächst. Es kommen immer mehr Menschen, auch viele Jugendliche, zu den Gottesdiensten in den 32 Pfarreien, und auch die Zahl der Berufungen steigt. Es sind die Kleinen und Unmündigen, denen Gott 4

offenbart, was er vielen Klugen und Weisen verborgen hat (vgl. Mt 11,25 und Lk 10,21). In dieser Prälatur der Kleinen und Unmündigen leben die vier Klausurschwestern vom Orden der Trinitarier. Ihr Gebet gehört zu den geistlichen Quellen, die die Prälatur so fruchtbar machen. Vier weitere junge Schwestern sind in der Ausbildung. Mit einer “liturgischen Werkstatt” bestreiten die Schwestern ihren Lebensunterhalt. Sie schneidern Gewänder. Eine Schwester besorgt die Stickereien, alles per Hand. Mit Hilfe einer Stickmaschine ginge es schneller, und die Schwestern könnten ihre wegen der neuen Berufungen wachsenden Ausgaben im wahrsten Sinn des Wortes im Griff

In der liturgischen Werkstatt: Sticken zur Ehre Gottes.

halten. Die Ortskirche kann ihnen nicht helfen, solch eine Maschine zu erwerben, sie hat selber zu wenig Mittel. Wir haben 9.200 Euro zugesagt – für die Schönheit des Glaubens in Ayaviri.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


g stehun r e f u A r der Töchte

Aus dem Herzen Afrikas: Novizinnen des ersten Jahres.

Hoffnungsträgerinnen inmitten des Leids “Afrika ist ein Märtyrer. Es ist Märtyrer der Ausbeutung im Lauf der Geschichte. Ich liebe Afrika, weil es so oft ein Opfer anderer Mächte gewesen ist.”

zurück – “um bei unserem Volk zu bleiben”, sagt Mutter Oberin Pétronelle.

Keine andere Kongregation ist so afrikanisch im Leiden, Helfen und Hoffnung geben. Die Schwestern verkörpern die Auferstehung Das Leid Afrikas ist nicht der einzige Grund, Afrikas aus der Liebe. Sie zeigen den Afriwarum Papst Franziskus Afrika liebt. Die kanern, dass ihre Heimat Zukunft hat. Mit Vitalität der Afrikaner begeistert ihn. Beides, ihrer harten Feldarbeit geben sie Beispiel. Märtyrertum und Vitalität, ist in den “Töch- Sie helfen Aidskranken, arbeiten in Krantern der Auferstehung” sozusagen Fleisch kenhäusern und Ambulanzen, lehren junge geworden. Beim Völkermord 1994 in Ru- Mütter gesunde Ernährung und Hygiene, sie anda wurden mehrere getötet, andere vertrie- bringen ihnen Nähen bei und kümmern sich ben, ihre Häuser gebrandschatzt. Im Januar um die Kleinen in Kindergärten. In ihre Sup1998 wurden sechs Schwestern mit Mache- penküchen kommen täglich mehr als 5000 Menschen, nicht weten massakriert, eine nige davon retten sie siebte schwer verOft mussten sie fliehen, vor dem Verhunwundet. Im August desselben Jahres immer kamen sie zurück. gern. Sie pflegen alte brachten Rebellen in und kranke Priester, Kasika im Osten der Demokratische Repu- geben Katechismusunterricht und organisieblik Kongo drei weitere Schwestern um, mit ren Gebetsgruppen. Sie selber beten viel – ihnen einen Priester und mehr als siebzig wie könnten sie sonst Quell solcher BarmGemeindemitglieder. Im August 2009 er- herzigkeit sein? mordeten in derselben Region Rebellen drei Schwestern, einen Priester und 20 Gläubige. Christine, Antoinette, Marie-Josée, ImmacuOft mussten sie fliehen, immer kamen sie lée, Bellancile, Marie-Claire und Léonie –

Schwester Pétronelle, die Mutter Oberin der Kongregation.

das sind die jüngsten Novizinnen. Bald werden sie zu den mehr als 200 Schwestern in vier Ländern (Ruanda, Kamerun, Demokratische Republik Kongo, Brasilien) gehören. Viele haben keine Ausbildung. Bei den “Töchtern” lernen sie einen Beruf und handwerkliche Fähigkeiten. Sie kommen aus den Dörfern und verbringen einmal im Jahr mehrere Wochen bei ihren Familien, um die tiefen Wurzeln afrikanischer Kultur nicht zu vergessen und diese Kultur bei ihren Tätigkeiten mit christlichem Geist zu erfüllen. In diesem Jahr feiert der Orden sein goldenes Jubiläum. Die Idee, eine authentisch afrikanische Schwesterngemeinschaft ins Leben zu rufen hatte Mutter Hadewych, eine flämische Missions-Schwester. Pater Werenfried, den die Töchter der Auferstehung nur “Papa Gründer” nennen, versprach von Anfang an Hilfe. So ist es bis heute geblieben. Ohne die Existenz- und Ausbildungshilfe von KIRCHE IN NOT wäre Afrika um 200 fröhliche Hoffnungsträgerinnen ärmer.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Beitrag zur Existenzsicherung

Johannes Freiherr Heereman

Die Diözese Lodwar im Norden von Kenia gehört zu den größeren, aber auch ärmsten des Landes. Dort leben die AugustinerKlosterschwestern. Sie sind zu fünft, kommen alle aus Mexiko und dienen der Kirche in Lodwar schon seit einigen Jahren. Mit Hostienbacken, Nähen und Stickereien für liturgische Gewänder halten sie sich über Wasser. Die neue Hostienbackmaschine, die sie dank Eurer Großzügigkeit und einiger privater Spenden erwerben konnten, sichert ein Stück Existenz. Damit gewinnen sie auch mehr Zeit zum Gebet – nicht zuletzt für uns! “Von ganzem Herzen danken wir den Wohltätern von KIRCHE IN NOT”, schreiben sie. Auf ihr Gebet können wir vertrauen. Das ist auch ein Beitrag zur Existenzsicherung.

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe Das Geld sinnvoll verwenden

Schon öfter dachte ich daran, für die Kinder im Irak zu spenden. Leider war ich zu geizig, etwas von meinem ersten selbst verdienten Geld abzugeben. Ich bereute schnell und ging zur Beichte. Der gute Herr Pfarrer erzählte mir von KIRCHE IN NOT und überließ alles andere mir. So entschloss ich mich, von diesem Tage an jedes Mal, wenn ich mir ein Kleidungsstück kaufte, fünf Euro auf die Seite zu legen für diese Spende. Ich bin gewiss, das Geld nun sinnvoll verwendet zu haben. Eine junge Frau aus Deutschland Großzügigkeit als Belohnung Gottes Ich muss wirklich den Trost bekunden, den ich durch die Heilige Messe erfahren habe, die als Dank für das Geschenk meines Lebens und für meine Intentionen gefeiert worden ist. Redet Ihr von Belohnung?! ... Die Großzügigkeit, die Ihr mir zuschreibt, ist an sich schon die Belohnung Gottes. Aber was

für ein tröstliches Angebot … Zum Glück gibt es KIRCHE IN NOT.

Eine Wohltäterin aus Portugal Aller guten Dinge sind drei Hiermit senden wir Ihnen 300 Euro, die unsere drei Söhne anlässlich ihrer Firmung, der Glaubenserneuerung und der Erstkommunion gesammelt haben. Sie möchten, dass diese Summe den irakischen und syrischen Flüchtlingen zugutekommt. Eine Wohltäterfamilie aus Frankreich Energie und Stärke durch Ihre Hilfe Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar wir Ihnen sind! Ihre Hilfe wird uns sicherlich Energie und Stärke bei den vielen apostolischen Herausforderungen und Opfern, die der Bau des Heiligtums der göttlichen Barmherzigkeit fordert, bringen. Wir tragen Sie im Gebet weiter. Ein Priester aus Argentinien

Liebe Freunde ,

Ende des vergangenen Jahres hat unsere Stiftung mit der Filiale in Südkorea offiziell das erste Nationalbüro in Asien eröffnet. Damit hat unsere Stiftung jetzt weltweit 21 Nationalbüros, die Geld sammeln für die notleidenden Christen in aller Welt und helfen, die Botschaft der Liebe zu verbreiten. Mit diesem neuen Brückenkopf liegen wir im Trend. Denn die Kirche wird in den nächsten Jahrzehnten vor allem in Asien und Afrika stark wachsen. Mit der Eröffnung dieses Büros im Beisein von unserem Stiftungspräsidenten Mauro Kardinal Piacenza und des südkoreanischen Kardinals Yeom Soo-jung wandeln wir auf den Spuren von Papst Franziskus. Er hat bei seinem Besuch in Südkorea vor anderthalb Jahren deutlich gemacht, dass Asien eine Priorität seines Pontifikats sein soll. Südkorea ist von einheimischen Laien missioniert worden. Einige sind als Märtyrer ums Leben gekommen, und der Papst hat sie seliggesprochen. Am Bekennermut der ersten Christen Südkoreas wollen wir uns messen, nicht um zu sterben, sondern damit dieses Land aus der Tiefe des Glaubens lebt und die Freude des Glaubens auch den Mitmenschen vermittelt. So wächst unsere “Familie” weltweit – dank Ihrer Großzügigkeit.

IMPRESSUM:

BANKVERBINDUNG:

Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 S Herausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte. Redaktion: Jürgen Liminski

IBAN: AT712011182767010600 BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in Not Hernalser Hauptstr. 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75 E-Mail: kin@kircheinnot.at

Besuchen Sie unsere Webseiten: www.kircheinnot.at – www.christenverfolgung.org – www.bibelstickeralbum.at 6

Geschäftsführender Präsident


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