Echo der Liebe Nr. 5/2015

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Nr. 5 · Juni/Juli 2015

“Keine Berufung entsteht aus sich selbst heraus oder lebt für sich selbst. Die Berufung entspringt dem Herzen Gottes und keimt auf im guten Ackerboden des gläubigen Volkes, in der Erfahrung der brüderlichen Liebe.” Mit Freude “Ja” sagen zu Gott – ein Leben lang: Priesteranwärter im Seminar zum Guten Hirten in Nigeria.

Jesus sagt: “Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt” (Joh 15,16). Respektiert Gott nicht die Freiheit des Menschen? Doch, Er tut es sehr wohl! Denn es gehört ja zum Wesen unserer Freiheit, dass wir gerufen werden und auf den Ruf Gottes antworten können. So gelangen wir zu unserer Bestimmung. Gott gießt über uns seine grenzenlose Gnade und Güte aus. Von dieser Güte geradezu überwältigt, persönlich mit Namen gerufen zu sein, ist das innerste Geheimnis jeder Berufung. Jeder wird von Gott auf einzigartige Weise gerufen, ohne jedes Verdienst und manchmal sogar trotz aller Schuld. Wie wahr dies ist, zeigt am deutlichsten die Berufung zum Priestertum. Unter Verliebten spielt oft der äußere Liebreiz eine große Rolle, und für die Berufswahl wird Begabung vorausgesetzt. Die Priesterberufung aber ist voraussetzungslos. Auch die spätere Fruchtbarkeit des priesterlichen Dienstes hängt nicht von menschlichen Talenten, sondern ganz und gar von den Verdiensten Christi ab. Die Liebe Gottes durch die Sakramente allen Menschen zuteilwer-

Papst Franziskus Botschaft zum 51. Weltgebetstag für geistliche Berufe, 11. Mai 2014

den zu lassen, ist Daseinszweck des Priesters. In der Weihe bekommt der Priester den unermesslichen Schatz der Gnade anvertraut, den Jesus durch seinen Tod am Kreuz für uns verdient hat. In diesem Gnadenschatz des Gekreuzigten liegt der Segen für die ganze Welt. Und doch muss auch der Priester in der Kraft der heiligen Eucharistie durch sein persönliches Opfer aus seinem Leben ein Geschenk machen.

Wer aber wagt es, “Ja” zu Gottes Ruf zu sagen, wenn von ihm scheinbar Unerreichbares verlangt wird? Bleibt doch der Priester trotz seiner erhabenen Würde nur ein schwacher Mensch. Deshalb braucht er Hilfe, wie es der selige Pallottinerpriester P. Franz Reinisch demütig gesteht: “Ich verspüre gerade als Priester meine ganze Hilflosigkeit und Armseligkeit. Bis das allzu Menschliche ganz abgestreift ist und das priesterliche Wesen kristallklar zum Durchbruch kommt, braucht es viel Ringen und Opfern, noch mehr aber bedarf es vieler Helfer, die im Hintergrund für heiligmäßige Priester beten und opfern.”

“Jeder wird von Gott auf einzigartige Weise gerufen.” Während in manchen Ländern die Faszination, Priester zu werden, verloren zu gehen scheint, sind in vielen anderen die Priesterseminare voll, und es werden sogar neue gebaut. Letztlich jedoch kommt es nicht auf die Zahl, sondern auf die Heiligkeit des Priesters an. Im Jahre 1902 sagte Jesus zur französischen Mystikerin und Dienerin Gottes Schwester Louise M. Claret de la Touche: “So wie ich vor 1 900 Jahren mit zwölf Männern – es waren Priester – die Welt erneuern konnte, so könnte ich auch heute mit zwölf Priestern die Welt erneuern. Aber es müssen heilige Priester sein.”

Liebe Freunde, ich bitte Euch von Herzen, solche Helfer zu sein, die für die Heiligung der Priester in aller Welt beten und opfern! Seid gewiss: Als Dank kommt reiche Gnade über Euch und Eure Familien.

Es segnet Euch Euer dankbarer

P. Martin M. Barta Geistlicher Assistent 1


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Elite für die Liebe Im Seminar “Monsignore Cleire” von Kasongo/Demokratische Republik Kongo herrscht ein strammer Stundenplan. Auch samstags wird studiert, und das nicht zu knapp. Die 29 künftigen Priester werden zur Elite für Gott gehören.

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as macht sie nicht überheblich. Zum Stundenplan gehört auch Psychologie, Ethik, Moral- und Sittenlehre. Der Rektor und die geistliche Leitung wachen darüber, dass die Liebe zu Christus mit Erkenntnis und Demut erfüllt wird. So wird aus den Seminaristen die Elite der Liebe. Erkenntnis – dazu gehört auch afrikanische und antike Philosophie, dazu gehören Sprachen, Methoden der Kommunikation und der Pädagogik, ferner Grundwissen über den Islam, vergleichende Kulturanalysen, Soziologie und Medienkunde. Die Tage sind gut gefüllt, selbstverständlich steht an erster Stelle immer die Anbetung und Beziehung zu Gott, die Quelle der Liebe.

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ür die konkrete Nächstenliebe hat jeder noch seine eigene Aufgabe für die Gemeinschaft. Vincent Mateso und Michel Mulamba kümmern sich um den Garten. Theophil Mukaseba und André Kabobo sorgen dafür, dass Wasser und Strom fließen. Sport, Bibliothek, saubere Sanitäranlagen, Gesang und Musik, Organisation der Arbeit auf dem Feld und bei der Fischzucht, Litur2

Gott ruft, und viele kommen: Segen für die neuen Seminaristen in Oradea.

gie und Sakristei, Haarschnitt und Empfang sind weitere Aufgaben. Gute Hirten brauchen gute Ausbildung in allen Bereichen. Im Im Seminar von Iwano-Frankiwsk/ Seminar von Kasongo wird sie vermittelt – Ukraine unterstützt Ihr 285 künftige Priester. auch dank Euch (7.700 Euro).

Z

ur Elite der Liebe zu gehören, ist keine Frage des Alters. Gott ruft, wen und wann er will. Im griechisch-katholischen Seminar von Oradea/Rumänien drücken jetzt auch Spätberufene, zum Beispiel ein Psychologe, ein Musiker und ein Wirtschaftswissenschaftler, die Schulbank. Manche haben schon, wie Rektor Anton Cioba schreibt, “ein Leben hinter sich”. Sie kommen “in Gottes Schule, um seine Jünger zu werden”. Alle seien hoch motiviert und bereiten sich demütig und fleißig auf das Priestertum vor. Insgesamt sind es 104 Männer, die Gott “Ja” sagten. Sie werden der “akuten und wachsenden Säkularisierung in unserer Gesellschaft” die Stirn bieten. Dafür müssen hinter der Stirn viel Wissen, Glauben und Hoffnung stehen. Gerade die lebenserfahrenen Männer können neue Wege der Pastoral und Mission finden. Wissen, Bildung und Herzensbildung können Pater Anton und seine Professoren vermitteln. Aber bei den Kosten für so viele sind die Hände schnell leer. Wir haben Pater Anton für das laufende Jahr 52.000 Euro zugesagt.

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Indien, Land der Berufungen: In Hyderabad lebt ein Seminarist von 70 Euro im Monat.

sind es 282 Seminaristen (98.700 Euro), die in einem der ärmsten Länder der Welt später Liebe predigen und zeigen werden. In Hyderabad/Indien unterstützt Ihr 106 Seminaristen (20.000 Euro) und in der Zentralafrikanischen Republik, wo der Bürgerkrieg im vergangenen Jahr tiefe Wunden riss und Kirchen und Klöster zerstört wurden, haben wir zum Neuanfang des Seminars Sankt Markus bei Bangui 40.000 Euro versprochen. Nichts hat dieses Land nötiger als Hirten, die die Vergebung verkünden und die Nächstenliebe leben. Wer hier und an anderen Orten der Hirtenbildung ildung ist teuer, aber die Investition Barmherzigkeit zeigt und hilft, der gehört mit lohnt sich. Im großen Seminar in Haiti zur Elite der Liebe.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


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Zeichen der Liebe Afrika ist demografisch gesehen der Kontinent der Zukunft. Dort entscheidet sich, welche Religion die Welt prägen wird. Denn die Bevölkerung Afrikas wird sich in den nächsten vierzig Jahren verdoppeln.

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uch die Zahl der Christen wird sich nach Berechnungen der Demografen verdoppeln, die der Muslime allerdings wird um 170 Prozent steigen. Das ist natürlich irdisches Kalkül. Aber sicher ist, dass auch die Naturvölker Sehnsucht nach Gott, dem Schöpfer allen Lebens, haben. Hier kann die Kirche Wege weisen – mit sichtbaren Zeichen. Als Pater Bruno Ateba in Kamerun vor einem Jahr zum Bischof der Diözese Maroua-Mokolo geweiht wurde, sagte ein muslimischer Freund zu ihm: “Wir haben mehrere große Moscheen für unser Gebet, ihr Katholiken habt noch nicht einmal eine Kathedrale in eurer Diözese.” Ein Schlüsselsatz. Er hat Bischof Bruno die Augen geöffnet. Der Hirte dachte sofort an die 75 000 Katholiken seiner Diözese und an die 300 000 Sympathisanten, die gerne Christen würden, und daran, dass ihnen das Zeichen fehlt, das

Damit die Kirche wächst: Baubeginn für die Kathedrale von Maroua-Makolo.

Wegweiser zum Himmel: Bischof Bruno Ateba vor der Landschaft seiner Diözese.

zum Himmel weist. Seither bettelt er in aller Welt für dieses Zeichen. Viel haben die Christen in seiner Diözese selbst zusammengetragen. Die Hälfte ist geschafft. Jetzt fehlen noch 46.000 Euro um den Rohbau zu beenden. Die Diözese liegt an

der Grenze zu Nigeria. Die Bedrohung durch Islamisten hemmt die Missionierung. Es fehlt das Zeichen, dass Gott da ist. Unsere Solidarität wird helfen, dieses Zeichen der Liebe auch hinter den Mauern, in den Herzen, zu sehen.

Ein würdiges Haus nahe dem Himmel Die Kirchenlehrerin Teresa von Avila, die vor 500 Jahren geboren wurde, sagt: “Wir sollen keine Türme ohne Fundament bauen, denn der Herr sieht nicht so sehr auf die Größe der Werke, als vielmehr auf die Liebe, mit der sie getan werden.”

H Über ihnen nur noch das Firmament: Warten auf die Kapelle in den Bergen.

öher hinaus als die kleine Gemeinde “Unsere Liebe Frau von der Menschwerdung” in der Diözese El Alto/Bolivien kommt kaum jemand: 3800 Meter. Und dennoch steht ihr “Turmprojekt” auf einem soliden Fundament, denn seit Jahren sehnt sich die Gemeinde in den Anden nach einer

Kapelle für ihre Bergbewohner, um dem Sakrament der Liebe ein würdiges Haus nahe dem Himmel anzubieten und dort die anderen Sakramente zu empfangen. Es ist ein karges Leben in diesen Höhen, man kann da keine großen Werke vollbringen. Aber zu gern hätten sie jeden Sonntag eine heilige Messe, Taufen, Beichten und Hochzeiten, statt einmal im Monat den beschwerlichen Weg hinab zum Gotteshaus im Tal zu gehen. Gerade für die Älteren ist das nicht immer möglich. 80 Familien sind es mit mehr als 240 Kindern. Sie bitten uns um Unterstützung. Wir haben 27.900 Euro zugesagt.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Inmitten der tausend Hügel von Ruanda liegt das Kloster der Karmelitinnen von Nyamirambo. Die 20 ruandischen Schwestern sind nach dem Völkermord und Bürgerkrieg 1994 zurückgekehrt und leben hier “im ständigen Gebet mit und für die Kirche und die ganze Menschheit”. Schnell hat die geistliche Strahlkraft des Klosters die Menschen der Region ergriffen. Kapelle und Kloster wurden zu klein, ein Pastoralzentrum sollte den pfingstlichen Aufbruch begleiten und stützen. Dank Eurer Großzügigkeit ist das Zentrum über die Jahre trotz vieler Schwierigkeiten entstanden. Äbtissin Françoise Marie Aimée und ihre Schwestern sind glücklich. “Wir danken Euch für Eure Treue, mit der Ihr uns in diesen Jahren begleitet habt, für Eure Geduld, Eure Unterstützung, die es uns ermöglicht haben, im Vertrauen auf die Güte unseres Herrn Jesus voranzuschreiten. Er möge Euch hundertfach vergelten, was wir Euch schulden, Euch allen, den Zeugen seines Reichs der Liebe.”

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe Zeichen der Vorsehung Gottes Ich bin 80 Jahre alt. Ich schicke Euch eine Spende und bitte um das Gebet für den Glauben meiner vier Kinder und 13 Enkelkinder. Wenn ich das “Echo der Liebe” lese, leide ich wegen der Katastrophen in der Welt. Glücklicherweise sind die Ordensschwestern ein Zeichen der Vorsehung Gottes für alle, die unglücklich sind. Mein Vater hat immer gesagt: “Wer den Armen etwas gibt, leiht es Gott.” Ein Wohltäter aus Kanada Geld für Schwester Arousiag Ich fand das “Echo der Liebe” an Ostern sehr bewegend. Besonders berührt hat mich der Bericht über das Leben von Schwester Arousiag aus Armenien. Ich habe schon vor einigen Monaten Geld für KIRCHE IN NOT gespendet, aber ich fühlte mich aufgerufen, noch etwas für Ihre Projekte zu schicken. Eine Wohltäterin aus Australien

Dank sei Gott für all seine Gaben Was kann ich für ein so großartiges Werk wie Ihres tun? Von Zeit zu Zeit ein paar mickrige Euro spenden? Ein paar flaue, manchmal zerstreute Gebete sprechen? Wenn es die endlose Barmherzigkeit unseres lieben Gottes und die Großzügigkeit so vieler Brüder nicht gäbe …! Immer wenn ich Berichte von Ihnen erhalte, tut es mir leid, nicht mehr spenden zu können, aber es fehlt uns so viel: in der Familie, in der Pfarrei, den hilflosen Brüdern um uns ... Und obwohl die Liebe zu allen groß ist, gibt es Grenzen, die man nicht überschreiten kann. Ich danke Gott für alles, was Er mir gibt, egal ob es mir mehr gefällt oder manchmal weniger, aber es ist mir bewusst, dass ich Ihre Bedürfnisse manchmal ein wenig vergesse. Verzeihen Sie mir. Ich werde versuchen, darauf achtzugeben und die Not um mich angemessen zu berücksichtigen. Eine Wohltäterin aus Portugal

Geschäftsführender Präsident

Liebe Freunde ,

diese Zeilen schreibe ich Ihnen aus Irkutsk/Sibirien, der größten Diözese der Welt und eine der ärmsten. In einem Gebiet, das 30-mal so groß ist wie Polen, arbeiten 39 Priester und 63 Ordensleute, um in ganz kleinen Schritten die durch den Kommunismus so schwer verwundeten Seelen zu heilen. Manche Fahrt geht über 300 km Schotterstraße zwei oder drei Mal jährlich, um zwei alten “Mütterchen” die Sakramente zu spenden. Bischof Cyryl Klimowicz sagt: “Ohne Ihre Wohltäter könnten wir hier nicht überleben. Unsere Priester und Schwestern beten täglich für sie.” Und weiter: “Als ich vor zwölf Jahren hierher kam, gab es kaum eine intakte Familie. Heute sind es oft die Kinder, die ihre Eltern zu uns bringen, damit auch sie Gott als den Ursprung der wahren Liebe kennenlernen.” Viele Menschen finden ihre Idole unter den Stars auf dem Fußballrasen, in Hollywood oder im Showgeschäft, Stars, deren Lebensziel es ist, mit einer Begabung berühmt und reich zu werden. Hier kann man Menschen finden, deren Lebensziel es ist, auf alles zu verzichten, um den Hunger der Gläubigen zu sättigen und den Durst der nach Hoffnung Suchenden zu stillen. Diese Helden des Glaubens verdienen unser Gebet und unsere Unterstützung. Dank Ihrer Großzügigkeit konnte ich diese Hilfe zusichern.

IMPRESSUM:

BANKVERBINDUNG:

Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 S Herausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte. Redaktion: Jürgen Liminski

IBAN: AT726000000092065338 BIC: OPSKATWW lautend auf Kirche in Not Hernalser Hauptstr. 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75 E-Mail: kin@kircheinnot.at

Besuchen Sie unsere Webseiten: www.kircheinnot.at – www.christenverfolgung.org – www.bibelstickeralbum.at 4

Johannes Freiherr Heereman


Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Hernalser Hauptstraße 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53

Liebe Freunde, hundert Millionen Euro – mehr als das haben Sie gegeben. Das ist ein Grund, auf die Knie zu fallen und zu danken. Nicht wegen der magischen Grenze, die hier zum ersten Mal überschritten wird. Auch nicht wegen des Geldes selbst, sondern wegen der Gnade, die Gott uns hier zuteilwerden lässt, indem er Ihre Herzen bewegt. Sie, die Wohltäter von KIRCHE IN NOT, Sie sind es, die all die in diesem Jahresbericht aufgelisteten Projekte durch Ihre Gabe möglich machen. Gnade und Gabe – Deo gratias. Die zusätzlichen Millionen Euro werden auch dringend gebraucht. Denn die Not der Christen schreit zum Himmel. 2014 war ein Jahr der Verfolgung, der Vertreibung. Selten war das Kreuz so sichtbar wie beim Schicksal der Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak. Wir haben Soforthilfe geleistet zum Überleben. Wir haben Schulen gebaut zum Bleiben. Wir haben Trost gespendet und die Schwestern und Priester in ihrem aufopfernden Leben für die Ärmsten gestärkt – all das in Ihrem Namen. Dank Ihnen konnten wir, anders als Kain, sagen: “Wir sind Hüter unserer Brüder.” Leider ist nicht abzusehen, dass das Morden und Verfolgen der Christen in Afrika und im Vorderen Orient in diesem Jahr aufhört. Die Rufe der Flüchtenden werden nicht leiser, die Zahl der Projekte nicht kleiner werden. Gnade und Gabe werden weiter vonnöten sein. Mit Gott dürfen wir rechnen, Er lässt seine Kinder nicht im Stich. Der Rest liegt an uns.

Hier kommt Ihre Hilfe an:

Autos und 320 Motor- und Fahrräder • 488 Die meisten Fahrzeuge gingen auch 2014 nach Afrika und Osteuropa. Die Bitten um Hilfe bei Transportmitteln machten insgesamt acht Prozent der Projekte aus. Schwestern erhielten Existenzhilfe und • 9790 Ausbildung Das war weltweit jede 72. Schwester. In den meisten Fällen handelte es sich um Existenzhilfe für kontemplative Ordensschwestern. Seminaristen wurden 2014 unterstützt • 9669 Das war jeder zwölfte Seminarist weltweit. Die meisten von ihnen bereiteten sich in Lateinamerika (2746), Osteuropa (2578) und Afrika (2307) auf das Priesteramt vor. Bauprojekte • 1508 Weltweit wurden Kapellen, Kirchen, Kathedralen und Seminare mitfinanziert, meist in Regionen, wo die Zahl der Gläubigen wächst. 219 063 Mess-Stipendien • 1Jedem neunten Priester konnte auf diese Weise geholfen werden, vor allem in Afrika und Asien. Alle 26 Sekunden wurde eine Messe für die Anliegen der Wohltäter gefeiert. 3% 4% 7% 8% 43 % 9%

43 % Bauhilfe

8 % Motorisierung

15 % Mess-Stipendien

7 % Flüchtlings- und Nothilfe

11 % Ausbildung Priester und Ordensleute 9 % Glaubensbildung Laien

11 % 15 %

Johannes Freiherr Herbert Rechberger, Heereman, Geschäfts- Nationaldirektor führender Präsident.

© Aid to the Church in Need/Magdalena Wolnik

4 % Religiöse Literatur, Medienapostolat 3 % Existenzhilfe Schwestern

2014 wurden insgesamt 5614 Projekte in 145 Ländern gefördert, das sind fast 200 Projekte mehr als im Jahr zuvor. 1223 Projekte mussten negativ beschieden werden. Flüchtlings- und Nothilfe: Wegen der Verfolgung christlicher Minderheiten vor allem im Nahen und Mittleren Osten, aber auch wegen Naturkatastrophen vor allem in Asien, ist dieser Posten stark gewachsen. Im Irak (Erbil und Dohuk) wurden acht katholische Schulen in Fertigbauweise für zwei Millionen Euro errichtet. Bauhilfe: Bau- und Renovierungsprojekte wie Kirchen, Klöster, Pfarrhäuser, Seminare etc. wurden durchschnittlich mit 19.570 Euro pro Projekt gefördert. Religiöse Literatur und Medienapostolat: Von dem Erfolgsprojekt Kinderbibel wurden rund 170 000 Exemplare (insgesamt jetzt 51,4 Mio. in 178 Sprachen) und von den Rosenkranzbüchlein 600 000 Exemplare verteilt. Hinzu kam eine halbe Million Exemplare an Katechismen und die Unterstützung katholischer TV- und Radiosender weltweit.


Erträge

%

Einzelspenden Mess-Stipendien Erbschaften Erträge aus Verkäufen und Steuerrückerstattungen Sonstige Erträge Zwischensumme

72.042.332 10.752.857 19.007.727

67,9 % 10,1 % 17,9 %

3.576.804 280.727 105.660.447

3,4 % 0,3 % 99,6 %

Netto-Finanzergebnis Gesamtsumme der Erträge

427.817 106.088.264

0,4 % 100 %

Aufwendungen

%

Erfüllung des kirchlichen Sendungsauftrags - Projekte 68.159.941 - Projektbegleitung 2.178.992 - Information, Medien & Pastorale Betreuung 13.783.405 Summe der Förderung 84.122.338

64,2 2,1 13,0 79,3

% % % %

Fundraising Verwaltung Gesamtsumme der Aufwendungen Noch nicht verwendete Spenden

10,2 6,4 16,6 4,1

% % % %

10.826.135 6.754.739 17.580.874 4.385.052

Der Jahresabschluss unseres Werkes wurde von KPMG geprüft und testiert. Er basiert auf den Einzelabschlüssen der Nationalbüros.

Hilfen pro Region 2014 Afrika

In diese 10 Länder flossen die meisten Hilfen (in EURO)

Lateinamerika

1. Ukraine:

13 % 29 % 18 % Asien 16 % 24 %

2014: 5.124.211 2013: 4.187.838

2. Indien: Europa Naher Osten

Die Not im Nahen und Mittleren Osten rückte 2014 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Hunderttausende Christen mussten aus Syrien und dem Irak fliehen. Die Kosten für die Hilfsmaßnahmen stiegen um fünf Prozent und machten 2014 mehr als 13 % des gesamten Budgets für Projekte aus. Auch in Asien stieg der Anteil (18,7 %). Hauptgrund war hier die Hilfe beim Wiederaufbau von Kirchen auf den Philippinen nach dem Taifun Haiyan, einem der stärksten Stürme seit Menschengedenken. Außerhalb der Philippinen kann man in dieser Region durchaus auch von religiöser Bedrängnis bis hin zur Verfolgung von Christen sprechen. Der größte Teil des Budgets ging 2014 wieder nach Afrika. Von dort kommen die meisten Anträge, mehr als ein Drittel, oder 2648 Hilfsgesuche. Dorthin gehen auch die meisten Mess-Stipendien und zwar an 10 694 Priester. In Osteuropa sind einige Länder noch Schwerpunktländer unserer Hilfe, insbesondere die Ukraine. Hier helfen wir jedem Seminaristen. Lateinamerika bleibt der größte katholische Kontinent. Aus ihm gehen viele neue katholische Gemeinschaften hervor, aber Sekten und Drogen nehmen überhand. Dort muss besonders viel in die Katechese investiert werden.

Aus der Not gerettet, wieder Freude am Leben: Flüchtlingskinder aus dem Irak in einer von Ihnen finanzierten Schule.

2014: 4.949.670 2013: 4.261.204

3. Irak: 2014: 4.664.145 2013: 206.929

4. Dem. Rep. Kongo: 2014: 2.874.460 2013: 2.591.628

5. Brasilien: 2014: 2.445.697 2013: 3.077.027

6. Syrien: 2014: 1.942.451 2013: 1.577.956

7. Philippinen: 2014: 1.891.284 2013: 614.615

8. Madagaskar: 2014: 1.270.409 2013: 1.176.767

9. Tansania: 2014: 1.226.537 2013: 1.497.660

10. Äthiopien: 2014: 1.202.149 2013: 1.143.138

Spendenaufkommen 2014 in Euro Land Australien Belgien mit Luxemburg Brasilien Chile Deutschland und Pater-Werenfried-Stiftung Frankreich Großbritannien Irland Italien Kanada Kolumbien Mexiko Niederlande Österreich Polen Portugal Schweiz/Fürstentum Liechtenstein Spanien USA Internationales Sekretariat Gesamterträge weltweit

2014

2013

2.419.615 3.933.681 3.845.039 1.234.731

2.561.914 3.732.680 3.553.370 1.202.889

11.276.439 28.587.173 10.744.007 2.929.449 2.108.788 1.372.331 11.760 34.094 3.799.923 3.062.598 1.992.558 2.217.943 9.658.896 9.509.671 4.691.309 2.230.441 105.660.447

9.030.801 22.131.037 8.939.741 2.560.362 2.424.923 1.325.536 0 0 4.719.832 2.474.666 1.372.995 1.885.313 9.400.957 7.938.195 2.350.905 601.947 88.396.513


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