Echo der Liebe Nr. 5/2018 mit Jahresbericht 2017

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Nr. 5 · Juni/Juli 2018 Bihar/Indien: Hier soll unsere Kirche stehen.

© Ismael Martínez Sánchez/ACN

“Wir sind die lebendigen Steine von Gottes Bau, zutiefst mit Christus vereint, der der tragende Stein ist und auch uns trägt. Wenn wir zusammen sind, ist auch der Heilige Geist da, der uns hilft, als Kirche zu wachsen. Wir sind nicht isoliert, sondern wir sind Volk Gottes: Das ist die Kirche!” Papst Franziskus, Generalaudienz, 26. Juni 2013

Liebe geben, allen helfen, denen das Nötigste für ein würdiges Leben als Kinder “Lasst euch als lebendige Steine zu einem Gottes fehlt. geistigen Haus aufbauen ...” (1 Petr 2,5), mahnt uns der erste Papst, den Jesus zu In der Enzyklika Deus Caritas est erklärt Petrus, dem Fels machte. Die Kirche besteht der emeritierte Papst Benedikt XVI. das nicht zuerst aus mehr oder weniger schönen kirchliche Grundprinzip der gemeinschaftGebäuden, in denen wir uns zum Gottes- lichen Liebestätigkeit, von der niemand dienst treffen. Sie ist auch nicht zuallererst dispensiert werden kann, so: “Die Kirche eine gut organisierte Institution. Nein, das ist Gottes Familie in der Welt. In dieser Fatragende Gerüst der Kirche besteht aus der milie darf es keine Notleidenden geben. © Ismael Martínez Sánchez/ACN Gnade Gottes, die Er in Seiner Güte den Zugleich aber überschreitet Caritas-Agape Menschen schenkt. Der Grundstein ist die Grenzen der Kirche: Das Gleichnis vom Jesus selbst; auf Ihm baut der Heilige Geist barmherzigen Samariter bleibt Maßstab, sein Werk, angefangen bei den Aposteln gebietet die Universalität der Liebe, die und dann, indem er Menschen beruft und sich dem Bedürftigen zuwendet, dem man sie mit verschiedenen Gaben und Charis- ‘zufällig’ begegnet, wer immer er auch sei. men ausstattet. Diese Gaben sind kein Unbeschadet dieser Universalität des Eigenbesitz, sondern Liebesgebotes gibt es gegeben zum Dienst aber doch einen speziDas tragende an der ganzen kirchlifisch kirchlichen AufGerüst der chen Gemeinschaft Kirche besteht trag – eben den, dass aus der Gnade in der Kirche selbst als und zum Aufbau des Gottes, die Er Reiches Gottes. Der einer Familie kein in seiner Güte Völkerapostel Paulus Kind Not leiden darf. den Menschen In diesem Sinn gilt beschreibt sehr klar schenkt. dieses charismatische das Wort aus dem GaGefüge, das der Kirlaterbrief: ‘wollen wir, che zugrunde liegt: “Es gibt verschiedene solange wir noch Zeit haben, allen MenGnadengaben, aber nur den einen Geist. schen Gutes tun, besonders aber den Haus(...) Einem jeden teilt er seine besondere genossen des Glaubens’ (6,10).” Gabe zu, wie er will” (1 Kor 12,4.11). Liebe Freunde, danke, dass Ihr durch Alle Charismen tragen in sich den Auftrag, KIRCHE IN NOT die Kirche weltweit aufdie Kirche aufzubauen, was wiederum bauen helft. Danke, dass Ihr jeden Akt der einer Organisation bedarf, die das gemein- Nächstenliebe mit der Liebe zu Gott durchschaftliche Dienen ordnet. Die kirchliche dringt, eine Liebe, die der Mensch über die Ordnung und die damit verbundenen Insti- Gerechtigkeit hinaus immer braucht und tutionen sind kein Selbstzweck. Zuallererst brauchen wird. dient diese sichtbare Gestalt der Kirche dem Grundcharisma der Nächstenliebe, die Es segnet Euch Euer dankbarer in der Gottesliebe verankert ist. Von Anfang an war es die ureigenste Aufgabe der Kirche, mit allen alles zu teilen, so viel, wie Es segnet Euch Euer dankbarer jeder nötig hat (vgl. Apg 2,44f.). Das entspricht dem Wesen der Kirche und das ist P. Martin Maria Barta auch das Charisma von KIRCHE IN NOT: Geistlicher Assistent 1


B a uh

ilfe

Unerschüttert nach dem Beben Die 50 Missionsschwestern der Klarissen vom Allerheiligsten Sakrament sind ein starker Motor der Mission in der Diözese Cuernavaca in Mexiko. Jahrelang tankten sie im Schutz der Mauern ihres Mutterhauses Kraft auf für ihre Mission. Sie helfen in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Ambulanzen, Leprastationen. Sie unterrichten Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Katechismus. Sie unterstützen geistliche Bewegungen, sie besuchen alleinstehende alte Menschen in Heimen und Häftlinge in Gefängnissen. Sie gehen in die Dörfer und organisieren Gottesdienste, Firmung und Erstkommunion. Sie gehen in Studentenheime und zu sozialen Brennpunkten an Bahnhöfen und Marktplätzen. Sie sind für arme und verlassene Menschen wie Engel, Schwester, Mutter – der Arm der Barmherzigkeit. Im Mutterhaus fanden sie Ruhe und Erholung. Es gibt die guten Mauern in Mexiko. Aber am 19. September 2017 um 13 Uhr bebte die Erde in Cuernavaca. Viele Mauern stürzten ein, auch das Mutterhaus bewegte sich. Die Mauern zeigten Risse, statt Schutz boten sie nur noch Gefahr. Der Gebäudekomplex musste teilweise abgerissen werden, darunter das Einkehrhaus. Viele Aktivitäten sind seither nicht mehr möglich: Besinnungstage, Katechismus-Unter-

Vor dem Beben: Auch die Kapelle muss renoviert werden.

richt, Beratungen, Kinderbetreuung. Die kranken und alten Schwestern mussten in andere Häuser verlegt werden. Viel Energie der Schwestern aber fließt seit diesem 19. September in die Renovierung und das nötige Fundraising. Viel Kraft wird hier gebunden. Der Motor der Evangelisierung in Cuernavaca stottert. “Dass Christus herrsche, drängt uns” – so lautet das Motto der Kongregation, die in vielen Ländern, auch in schwierigen wie Indonesien und Sierra Leone, tätig ist. Es ist die Liebe, die drängt. So viele Seelen warten auf die Schwestern. Aber sie brauchen die neuen Mauern, die Schutz bieten und in der Stille und Geborgenheit Kraft spenden für die vielfältige Arbeit der Evangelisierung. Die Pläne für die Renovierung sind fertig, die Arbeiten haben begonnen. Auch uns drängt es. Wir beteiligen uns mit 50.000 Euro an den neuen guten Mauern des Mutterhauses der Klarissen in Cuernavaca.

Nach dem Beben: Ein Teil musste ganz abgerissen werden.

Die Liebe drängt: Die Arbeiten am neuen Haus haben begonnen.

Pater Pio baut mit Die Pfarre sollte geschlossen werden – zu wenig Gläubige und kein Geld für den Bau einer Kapelle. Aber die kleine Herde machte Druck. Die Gläubigen glaubten und beteten zu Pater Pio, dem Schutzheiligen der Pfarre in Saporischschja/Ukraine. Man wollte beichten, die heilige Messe feiern, und eucharistische Anbetung anbieten. Die Hirten hatten ein Einsehen. Seit 2008 sind die La-Salette-Missionare wieder da. Aber es gab immer noch keine Kapelle. Man richtete wieder ein Zimmer als provisorische Kapelle ein – viel zu eng, viel zu klein. Ein altes Haus, eine ehemalige Bäckerei, wurde gekauft. Es muss umgebaut werden, Gott soll nicht in einer Ruine wohnen. Jetzt ist die Ruine eine Baustelle. Aber die Pfarre wächst. In diesem Jahr jährt sich außerdem der 50. Todestag von Pater Pio. Da soll der Rohbau, in dem schon die Mit dem Segen von oben: heilige Messe heilige Messe gefeiert wird, sich in eine richtige, schöne Kapelle wandeln. Wir haben für in der jetzt schon vollen und bald schönen Pater-Pio-Kapelle. dieses kleine Wunder der Ausdauer eine weitere Hilfe (30.000 Euro) zugesagt.

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Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


g Dialo r e s ö eligi Interr

Für eine Kultur des Miteinanders Der heilige Marcellin Champagnat, Gründer der Maristenbrüder, war seiner Zeit weit voraus. Vor zweihundert Jahren lehrte er seine Ordensbrüder, dass in den Maristen-Schulen Körperstrafen und erniedrigende Behandlung von Kindern strikt verboten sind. “Um Kinder zu erziehen, müsst ihr sie lieben” – in diesem Satz fasste er die christliche Erziehung zusammen. Und damit meinte er Jungen und Mädchen. Das ist in einem Land wie Bangladesch doppelt modern. Denn Kinder haben in diesem Kulturkreis nur formal die gleichen Rechte und Würde wie Erwachsene – erst recht, wenn sie zu den “Unberührbaren”, den “Unreinen” gehören. Das sind die ethnischen Minderheiten in Bangladesch, die meist als Tagelöhner in den Teeplantagen ihr karges Leben fristen. Für 23 Kilo gepflückte Teeblätter – mehr schafft

Nach dem Sport: das Gefühl familiärer Gemeinschaft in Christus.

man nicht an einem Tag – bekommen sie 83 Cent; für die Teeplantagen gelten die Arbeitsgesetze nicht. Die meisten der “Teeleute” sind Christen und Hindus, also auch religiös aus einer kleinen Minderheit. Neunzig Prozent der Einwohner von Bangladesch sind Muslime, neun Prozent Hindus. Die halbe Million Christen (meist Katholiken) machen gerade mal 0,3 Prozent aus. Vor allem sie, Christen und Hindus, sollen in der neuen Schule der Maristenbrüder in Sylhet, eine geistige Heimat finden. Vor anderthalb Jahren haben die Maristen mit der Schule in dieser Diözese im Nordosten des Landes begonnen. Von den 98 Schülern sind 32 Christen, 43 Hindus, 23 Muslime. In drei Jahren sollen es 450 Schüler sein, ein Drittel davon Christen. Drei von vier Schülern kommen aus den armen Familien der “Teeleute”, viele von ihnen sind Waisenkinder. In der St.-MarcellinSchule finden sie Geborgenheit und eine liebevolle Atmosphäre. Was fehlt, ist eine Kapelle, die reale Gegenwart des Herrn, die Quelle der Liebe. Aus ihr entspringt auch

Gemeinsam den Rosenkranz beten. Aber wohin, wenn es regnet?

die Offenheit für eine Kultur der Toleranz, des Miteinanders und der gegenseitigen Achtung, was zu den Zielen der Schule zählt. Durch das Zusammenleben in der Schulgemeinschaft entsteht solch eine Kultur wie von selbst. Mit den Schülerzahlen wird der Wunsch, vor dem Herrn und zu ihm zu beten, zur Sehnsucht wachsen. Hier soll nicht nur die heilige Messe gefeiert, sondern auch der Rosenkranz gebetet, das gemeinsame Morgen- und Abendgebet gesprochen und der Katechismus gelehrt werden. Die Kapelle wird das Herz der Schule sein. Sie ist auch als geistliches Zentrum für die Nachbarschaft und die Sonntagsmesse der “Teeleute” geplant. Alle sollen aus der Quelle der Liebe schöpfen. Wir haben für diesen Herzenswunsch der Maristenbrüder 25.300 Euro versprochen.

Mit Maria gegen den Aberglauben Musevi-Hügel, Diözese Kitui in Kenia: Es ist ein Ort mit Geschichte, denn hier wurde die erste heilige Messe in der Region gefeiert. Jetzt soll hier ein Marienwallfahrtsort gebaut werden. Msgr. Anthony Muheria, bis 2017 Bischof von Kitui, verbindet damit mehrere Ziele. Zum einen soll ein geistliches Zentrum in der Diözese entstehen mit Einkehrhaus und einem Kloster kontemplativer Schwestern. Zum anderen will der Bischof damit den immer noch starken Einfluss der Naturreligionen und des Aberglaubens zurückdrängen – dafür braucht es in Afrika sichtbare Symbole und Bauten. Und schließlich gebe es für diese Ziele keine bessere Fürsprecherin als die Gottesmutter, sagt er. Unsere liebe Frau vom Musevi-Hügel soll die 26 Pfarren und ihre 80 Priester, Söhne dieses Landes, sowie die 240 000 Katholiken schützen. Einen Großteil der Finanzierung haben die Gläubigen selbst gestemmt. Es bleibt eine Lücke, sozusagen für den Schluss-Stein So soll es aussehen: das Modell der Wallfahrtskirche. (80.000 Euro). Wer baut mit am Haus der Muttergottes vom Musevi-Hügel?

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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Verlässliche Partnerschaft Fast überall in Afrika spüren die Christen den wachsenden Druck des Islam. Auch im Süden des Kontinents, der bislang eher von der Ausbreitung des Islam verschont geblieben war. In Sambia hat die Bischofskonferenz deshalb eine Studientagung abgehalten, um eine Strategie gegen die islamische Expansion zu entwickeln. Denn die Muslime sind bislang nur eine kleine Minderheit, aber “gerade in katholischen Gebieten schießen Moscheen wie Pilze aus der Erde”, schreiben die Bischöfe. Ohne die finanzielle Hilfe von KIRCHE IN NOT wäre die Tagung für Priester und Ordensleute kaum zustande gekommen. “Wir stehen vor einer großen pastoralen Herausforderung”, heißt es im Brief der Bischöfe, und “danken KIRCHE IN NOT für die immer verlässliche Partnerschaft”. Diese Verbundenheit gibt Mut, die Herausforderung entschlossen anzugehen.

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe Ich helfe, soviel ich kann Ich bin begeistert über den liebevollen Unterschied, den KIRCHE IN NOT auf der ganzen Welt macht. Voller Leidenschaft helfe ich, soviel ich kann, dass Familien in die Ninive-Ebene im Irak zurückkehren können. Ihre Berichte über diese Initiative sind wundervoll. Ich werde diese Familien weiterhin so viel wie möglich unterstützen. Ein Wohltäter aus Australien

Worte waren: “Gib das Geld denen, denen Du immer hilfst.” Ich bitte Sie, für meinen Sohn zu beten, dass die Gottesmutter ihm die Kraft geben möge, von der Sucht loszukommen und im Frieden Gottes zu leben. Eine Wohltäterin aus Portugal

Liebe Christen im Nahen Osten, ich schenke Euch mein Theaterabonnement, um mit Euch gemeinsam die Fastenzeit würdig zu leben. Im Gebet 30 Euro von der Straße vereint. Das Geld, das ich Ihnen schicke, hat mein Ein Wohltäter aus Frankreich Sohn gefunden. Er weiß, dass ich, wann immer ich kann, Ihr Werk unterstütze und Tief berührt zugleich um Ihr Gebet bitte. Hier sind die Das Wirken von KIRCHE IN NOT 30 Euro, die mein Sohn auf der Straße berührt uns tief. Wir bewundern Ihren gefunden hat und die er eigentlich enormen Einfluss und werden unsere bräuchte, da er beruflich in einer prekä- monatliche Unterstützung fortsetzen, ren Lage ist. Zugleich läuft er Gefahr, solange Gott uns das Leben schenkt. alkoholabhängig zu werden, doch seine Ein Ehepaar aus Belgien

Geschäftsführender Präsident

Liebe Freunde ,

dank Ihrer steten großzügigen Hilfe ist es uns wieder gelungen, wichtige Bauvorhaben unserer Partner in armen Diözesen weltweit zu unterstützen und so vielfach erst zu ermöglichen. Gerne haben wir dabei die freudige Nachricht über die Zusage den um Hilfe bittenden Orden und kirchlichen Einrichtungen überbracht, und genauso gerne übermitteln wir Ihnen, unseren großherzigen Wohltätern, den aufrichtigen und tief empfundenen Dank der Glaubensbrüder und -schwestern vor Ort. Immer wieder spüren wir alle, dass das Gebet und die Opferbereitschaft unserer bedrängten und bedürftigen Projektpartner uns Ansporn ist und Kraft gibt, unseren Auftrag weiter zu erfüllen. Mindestens ebenso wichtig für die Verbreitung des Glaubens ist neben der notwendigen baulichen Infrastruktur der Aufbau geistlicher Bausteine des Wissens über unseren Glauben. Nur wer den Glauben als Geschenk Gottes nicht nur gerne annimmt, sondern auch bereit ist, sein Wissen über den Glauben zu vertiefen, kann sich auf den notwendigen Dialog mit anderen Religionen einlassen. Dieser Dialog findet in unseren Partnerländern statt – und überall dort, wo wir alle bereit sind, für Christus und unsere Kirche Zeugnis zu geben. Ihr

IMPRESSUM:

BANKVERBINDUNG:

Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 S Herausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte. Redaktion: Jürgen Liminski

IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600 BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in Not Hernalser Hauptstr. 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75 E-Mail: kin@kircheinnot.at

Besuchen Sie unsere Webseiten: www.kircheinnot.at – www.christenverfolgung.org – www.bibelstickeralbum.at www.messstipendien.info – www.onlinekapelle.at 4

Thomas Heine-Geldern


Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Hernalser Hauptstraße 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53

der Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, zitiert gerne den Künstler André Heller, der bei seiner viel beachteten Ansprache aus Anlass des achtzigsten Jahrestages der Besetzung Österreichs durch das Naziregime feststellte, dass die Weltsprache das Mitgefühl ist oder zumindest sein sollte. Diesem Mitgefühl tätigen Ausdruck zu verleihen, stellt aus unserer Sicht schon einen ganz entscheidenden Schritt in die Richtung gelebter christlicher Nächstenliebe dar. Vor allem, wenn der Grund dafür auch in unserem Versuch liegt, damit die Liebe Gottes zu uns ein klein wenig zu erwidern und die Nachfolge Christi anzutreten. Wie Sie beiliegendem Jahresbericht entnehmen mögen, haben auch 2017 wiederum hunderttausende Wohltäter weltweit ein Zeichen des Mitgefühls und der von Jesus vorgelebten Liebe gesetzt. Das hat uns ermöglicht, mit mehr als 5300 Projekten die Brücke zu festigen zwischen Ihnen und unseren materielle Not leidenden Brüdern und Schwestern. Dafür und für Ihre begleitenden Gebete sagen wir Ihnen als verantwortliche Treuhänder herzlich und bewegt: Danke!

Hier kommt Ihre Hilfe an:

© Ismael Martínez Sánchez/ACN

32,8 %

Bauhilfe

15,7 %

Flüchtlings- und Nothilfe

15,4 %

Mess-Stipendien

12,1 % 9,6 % 7,5 % 3,4 %

Ausbildung Priester und Ordensleute Glaubensbildung für Laien Motorisierung Existenzhilfe für Ordensschwestern

1,9 %

Religiöse Literatur und Publikationen

1,6 %

Massenmedien

1212 Bauprojekte

1 504 105 Mess-Stipendien

Weltweit wurden Kapellen, Kirchen, Kathedralen, Klöster, Pfarrhäuser und Seminare mitfinanziert, meist in Regionen, die von Naturgewalten verwüstet worden waren. Ein Drittel der Bauprojekte waren Kirchen.

© Ismael Martínez Sánchez/ACN

Liebe Freunde,

Jedem zehnten Priester (insgesamt 40 383) konnte auf diese Weise geholfen werden, vor allem in Afrika (15 440) und Asien (10 748); und alle 21 Sekunden wurde weltweit eine Messe für die Anliegen der Wohltäter gefeiert.

13 643 Seminaristen wurden 2017 unterstützt Das war mehr als in den letzten 20 Jahren. Jeder neunte Seminarist erhielt Unterstützung (2016 war es jeder elfte) weltweit. Die meisten von ihnen bereiteten sich in Afrika (5486), Lateinamerika (2919) und Asien (2101) auf das Priesteramt vor.

12 801 Schwestern erhielten Existenzhilfe und/oder Ausbildung Das war jede 52. Schwester. 2016 war es jede 62. Schwester. In den meisten Fällen handelte es sich um Hilfe für Aus- und Weiterbildung.

424 Autos / 257 Motor- und 429 Fahrräder / 4 Lastwagen und 3 Busse / 3 Boote Die meisten Autos gingen 2017 nach Afrika und Osteuropa, die meisten Fahrräder nach Afrika und Lateinamerika.

2017 wurden insgesamt 5357 Projekte gefördert Das sind 54 Projekte mehr als im Jahr zuvor. Aber jedes vierte Projekt, genau 1933 Projekte, mussten negativ beschieden werden.

Thomas Heine-Geldern, Geschäftsführender Präsident

Herbert Rechberger, Nationaldirektor

Seit 2011, dem Jahr des “Arabischen Frühlings”, flossen rund 75 Millionen Euro in die Krisengebiete im Nahen und Mittleren Osten, allein im vergangenen Jahr (2017) waren es 17,3 Millionen. Diese Hilfe wird voraussehbar auch in diesem Jahr auf diesem Niveau bleiben. Der größte Teil der Gesamthilfe ging wie in den Jahren zuvor in die Bauhilfe. Sie macht 32,8 Prozent aus, gefolgt von Flüchtlings- und Nothilfe sowie von der Unterstützung für die Ausbildung, darunter waren auch 37 797 Katecheten und Pastoralhelfer.


Fakten und Zahlen

Projektausgaben pro Region

• Büros in 23 Ländern • Mehr als 368 000 Spender weltweit pro Jahr • 124.057.414 Euro Spenden, Erbschaften

Afrika Naher Osten

und andere Einnahmen

• 1,9 Millionen Euro noch nicht verwendete Spenden – zur Verwendung 2018

29,5 % 21,2 %

Asien

15,7 %

Lateinamerika

15,5 %

Mittel- und Osteuropa

• Projektpartner in 149 Ländern • 5357 weltweit bewilligte Projekte • 82,5 % der Mittel werden missionsbezogenen Aufwendungen zugewiesen

Im Jahr 2017 erhielten wir über 7500 Hilfsanträge aus aller Welt. Dank der Großzügigkeit unserer Wohltäter konnten wir Aktivitäten in Höhe von 122,1 Millionen Euro finanzieren. Der Großteil davon – 82,5 % unseres Jahresbudgets – ist in missionsbezogene Aufwendungen, das heißt konkrete Projektarbeit, Information und Medienarbeit sowie Gebetsaktivitäten geflossen.

14,5 %

Westeuropa

2,2 %

International

0,7 %

Ozeanien

0,6 %

Nordamerika

0,1 %

So konnten wir 2017 mit rund 84,6 Millionen Euro in 149 Ländern insgesamt 5357 Projekte unterstützen. Mit weiteren rund 16,1 Millionen Euro konnten wir weltweit über die Lage der verfolgten und leidenden Kirche informieren, ihre Glaubenszeugnisse verbreiten sowie bei politischen Aktivitäten für ihre Rechte eintreten.

Verwendung der Mittel im Detail

Missionsbezogene Aufwendungen

7,0 %

16

82,5 % Missionsbezogene Aufwendungen

,1 Mi o.

Alle aufgeführten Finanzzahlen sind durch die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG testiert.

8,5 M io. € 12 ,8 M io .€

Natürlich geht es auch bei uns nicht ohne Verwaltung, Werbung und Fundraising, aber wir setzen die Mittel hierfür so effizient wie möglich ein, damit möglichst viele Mittel vor Ort bei den Christen ankommen.

Administration

10,5 % Wohltäterbetreuung und Spendenwerbung 100,7 Mio. €

84,0 % Projektarbeit 16,0 % Information, Glaubensverkündigung und Interessenvertretung für die verfolgte und leidende Kirche

84,6 Mio. €

“Geht hinaus in die ganze Welt” (Mk 16,15) Irak und Syrien zusammengenommen sind die Länder, in die 2017 die meisten Mittel flossen. Die Erklärung lässt sich in wenige Worte fassen: Wiederaufbau in der Heimat der Christen im Irak, Bürgerkrieg in Syrien mit mehr als einer halben Million Toten und Nothilfe für die Vertriebenen (über die Hälfte der Bevölkerung). Allein für den “Marshall-Plan für die Ninive-Ebene” im Irak konnten dank der Großzügigkeit der Spender 7,14 Millionen Euro bereitgestellt werden, so dass bis zum Frühjahr fast die Hälfte der 2014 geflohenen Christen in ihre Heimatorte zurückkehrten. Insgesamt flossen in den Irak für Wiederaufbau, Existenzhilfe für Schwestern, Mess-Stipendien, Flüchtlings- und Nothilfe rund 9,3 Millionen Euro, für Syrien waren es 5,8 Millionen. Irak ist das größte Empfängerland. An zweiter Stelle der Empfängerländer stand Indien mit 5,86 Millionen, an dritter Syrien, an vierter die Ukraine (4,7 Mio.), an fünfter Brasilien (3,88 Mio.) und an sechster die Demokratische Republik Kongo (3,42 Mio.). Aufgeschlüsselt in Regionen zeigt sich: Not herrscht dort, wo die Kirche in feindseligem Umfeld Zeugnis gibt für Christus. Dort überlebt sie, wie im Nahen Osten, dank der Unterstützung der Weltkirche. Dort wächst sie auch, wie in Afrika und Indien. In Indien werden in jedem Jahr rund 500 bis 1000 Priester geweiht. Auch die Zahl der Seminaristen steigt, im Moment sind es mehr als 15 000. Am stärksten wächst die Kirche in Afrika. Dorthin gehen die meisten Mittel, von dort kommen die meisten Hilfsgesuche. In Osteuropa bleibt die Ukraine Schwerpunktland der Hilfe. Lateinamerika ist noch der größte katholische Kontinent, braucht aber wegen der rasch wachsenden Sekten vor allem katechetische Hilfe.

Nirgendwo ist der Reichtum an Berufungen größer als in Afrika, nirgendwo gibt es so viele Seminaristen wie auf diesem Kontinent. Und nirgendwo überleben so viele Priester dank der Mess-Stipendien und Eurer Hilfe. Für sie alle sagt Pater Aimé Mobwete aus der Republik Kongo. Danke.


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