Echo der Liebe Nr. 6/2018

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Nr. 6 · August 2018

© L’Osservatore Romano

bleibt er in sich selbst gefangen. Die großen Debatten um Lebensschutz, Ehe und Familie drehen sich letztlich um diese Öffnung zu Gott hin. Hier geht es in der Regel nicht um materielle Not, sondern um eine geistige. Hier ist jeder Einzelne von uns mit seinem Zeugnis und Bekenntnis zur Natur des Menschen, zum Plan Gottes für den Menschen, gefordert. Die Kirche und vor allem die Päpste der letzten fünfzig Jahre haben immer wieder auf diese wunderbare Natur des Menschen hingewiesen. Sie ist das Kleid der Liebe Gottes. “Die Familie ist das Meisterwerk Gottes.”

Genderismus, Abtreibung, “Ehe für alle”, Euthanasie oder Leihmutterschaft sind Manipulationen der Natur. Etwas, das wir heute doch so sehr in puncto Umwelt beklagen. Dieses Denken zerstört die Würde des Menschen. Das ist der Kern der Kultur “Man könnte ohne Übertreibung sagen, dass die Familie der des Todes. Die Abtreibung ist “der größte Motor der Welt und der Geschichte ist. Jeder von uns Zerstörer des Friedens”, sagte Mutter Teentwickelt seine Persönlichkeit in der Familie, indem er mit resa. Die Erziehung zum Frieden beginnt Vater und Mutter, mit Brüdern und Schwestern aufwächst und aber in der Familie. In den nächsten Tagen die Wärme eines Zuhauses spürt.” kommen zehntausende Familien beim Weltfamilientreffen in Irland zusammen, Papst Franziskus an den Päpstlichen Rat der Familie am 25. Oktober 2013 um “das Evangelium der Familie” zu beder Kirche zu lindern und Glaubensleben zeugen. KIRCHE IN NOT möchte, dass diese frohe Botschaft in allen Familien der zu ermöglichen, ist unsere Aufgabe. Welt ankommt. Deshalb unterstützen wir In den letzten Jahren und Monaten haben wir oft über die verfolgte Kirche im Irak Unheil gibt es aber auch in unseren reichen weltweit hunderte “Familienprojekte”. Die und in Syrien berichtet. Ja, dort ist die Not Ländern. Der schleichende Verlust des Zivilisation der Liebe braucht unseren Einsatz, im Irak, in Syrien, auf der am größten, es geht buchstäblich um Leben und Tod – und “Wenn der Mensch die Vorgaben ganzen Welt und auch in unseren reichen Ländern. Es ist eine um das Überleben des ChristenGottes ablehnt und sich selbst Existenzfrage. Wenn wir nicht tums in diesen biblischen Ländefiniert, bleibt er in sich selbst Kinder, Jugendliche, Ehen und dern. Groß ist die Not auch in gefangen.” Familien in Schutz nehmen und Indien, in Pakistan, in Lateinfördern, reißen die Fluten des amerika, in Afrika oder in China. Die materielle Not der Christen in all Glaubens und der Beziehung zu Gott, dem Unheils die Fundamente weg. Wer Gott diesen Weltregionen verhindert oft, dass Schöpfer des Lebens, höhlt ihr geistiges verteidigt, verteidigt den Menschen! allen Menschen das Evangelium verkündet und kulturelles Fundament aus. Unheil und wird, damit sie die ganze Größe ihrer Würde Kriege haben immer mit geistigen Wirren Es segnet Euch Euer dankbarer und Berufung erkennen. Die armen Men- zu tun. Mit der Absage an die Rückbindung schen, vor allem wenn sie verlassen werden, (re-ligio) zu Gott verschwimmen und versind “der Verwahrlosung und allen Arten dunsten die Grundprinzipien unseres LeP. Martin Maria Barta von Gefahren für ihre Integrität doppelt aus- bens. Wenn der Mensch die Vorgaben Geistlicher Assistent gesetzt”, sagt Papst Franziskus. Diese Not Gottes ablehnt und sich selbst definiert, 1


R e lig

ratur e t i L iö s e

“Ich glaube” für das Matabeleland “Ohne gutes katechetisches Material in der heimischen Sprache kann die Arbeit der Evangelisierung nicht erfolgreich sein.”

Endlich in der eigenen Sprache: “Ich glaube” in isiNdebele.

Diese einfache Erkenntnis des Erzbischofs von Bulawayo/Simbabwe gilt vor allem für arme Regionen wie dem Matabeleland, wo kaum jemand anders redet als in der Stammessprache isiNdebele. Die rund 80 000 Katholiken der Erzdiözese leben zudem noch weit verstreut auf dem Land. Erzbischof Alex Thomas Kaliyanil will deshalb den kleinen katholischen Katechismus “Ich glaube” übersetzen lassen. Er wird “Ngiyakholwa” heißen und soll unter den 47 Pfarren verteilt werden. Viele von ihnen haben Außenstationen, in die nur ab und zu ein Priester kommen kann. Umso wichtiger ist es, dass die Lehre klar und nachschlagbar bleibt. 5000 Exemplare sollen gedruckt werden. Und die Nachbardiözese Hwange, in der weitere 15 000 Stammesangehörige der Ndebele katholisch sind, wartet auch schon auf das “gute katechetische Material”. Wir haben für Übersetzung, Druck und Vertrieb 8.000 Euro versprochen.

Wichtigstes Instrument der Evangelisierung Die vollständige Bibel, Altes und Neues Testament, gibt es in 674 Sprachen, das Neue Testament allein in weiteren 1515.

Grundlage für die Pastoral: die Kinderbibel in Tagalog.

Es ist das meistübersetzte Buch. Auch die Kinderbibel “Gott spricht zu seinen Kindern” liegt jetzt in 189 Sprachen und rund 51 Millionen Exemplaren vor. Und die Nachfrage bleibt auf hohem Niveau. Denn in vielen Diözesen dient die Kinderbibel nicht nur als religiöse Lektüre. Bischof Valentin Dimoc aus dem Apostolischen Vikariat Bontoc-Lagawe auf den Philippinen begründet seine Bitte um 4000 Exemplare in Ilocano und weitere 500 Exemplare in Tagalog (zusätzlich zu 4000 in Englisch) damit, dass “dieses schön gemachte Buch den jugendlichen Katecheten hilft, Kinder dem Glauben näherzubringen. Lehrer und Studenten benutzen es als Grundlage für ihren Unterricht und die Familienpastoral der Diözese empfiehlt es den Eltern als Vorlesebuch am Abend”. Es ist das wichtigste Instrument der Evangelisierung in den 22 Pfarren. Gerne haben wir den fehlenden Betrag von 3.920 Euro zugesagt.

Bibel-Quiz im Nahen Osten Für gemäßigte Muslime gehören Christen zu den “Völkern der Schrift”. Die Bibel ist ein Identitätsmerkmal.

Was Jesus gesagt hat: Jugendliche beim Bibelstudium in Kairo. 2

Die Heilige Schrift zu kennen, heißt deshalb sich selber kennen. Das ist auch notwendig, um die Unterschiede zum Islam zu sehen. Die katholischen Kopten in Ägypten haben aus diesem Anspruch an sich selbst eine Aufgabe für die Jugend gemacht. Sie veranstalten jedes Jahr einen Wettbewerb, das Bibel-Quiz. 4000 Schüler im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren nehmen daran teil. Sehr oft sind auch deren Familien beteiligt, so dass rund 15 000 Gläubige über sechs Monate lang die Bibel studieren und sogar auswendig lernen. Am Schluss bestreiten hundert Schüler die Endrunde. Mittlerweile finden auch in Jordanien und am Persischen Golf Bibel-Wettbewerbe statt. Die Begeisterung für die Evangelien, die Apostelgeschichte und die Briefe der Apostelfürsten ist groß, das Wissen wächst, die Identifizierung mit dem Wort Gottes auch. Wir beteiligen uns an den Kosten für neue Bibeln und der Organisation des Wettbewerbs mit 5.000 Euro.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


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Ferienlager mit Christus “Das Wohl der Familie ist entscheidend für die Zukunft der Welt und der Kirche.” Die Twitternachricht von Papst Franziskus lässt sich ergänzen: Das Wohl der Kinder ist entscheidend für das Wohl der Familie. Diesem Wohl widmen sich nicht nur die Eltern. Zwar sind sie, wie der heilige Papst Johannes Paul II. in seinem Brief an die Familien (1994) schrieb, “die ersten und hauptsächlichen Erzieher” ihrer Kinder. Aber sie können die Aufgabe der Erziehung teilen “mit anderen Personen und Institutionen wie der Kirche”, die den Erziehungsauftrag (“Beschenkung mit Menschlichkeit”) im Namen der Eltern

ausführen. Das geschieht in den Sommerlagern der armenisch-katholischen Kirche von Armenien, Georgien, Russland und Osteuropa. In diesem Jahr nehmen 800 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 18 Jahren an diesen Camps teil. Die Eltern können sicher sein, dass ihre Kinder hier Tage in christlichem Geist verbringen und zudem viel über ihre geistige Heimat, die armenisch-katholische Kirche

Sport und Spiel verbinden: Jeder braucht Freunde im Leben.

Jesus kennenlernen und zu seiner Kirche gehören: Taufe im Camp.

lernen. Neben der täglichen heiligen Messe und der Katechismusstunde sieht der Tagesplan viel Sport, Wandern und Gemeinschaftsspiele vor. Auch armenische Tänze, Traditionen und Folklore sowie Geschichte und Kultur des Landes stehen auf dem Programm. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus armen Familien und haben sonst keine Gelegenheit, die Ferien auf diese Weise zu verbringen. Nicht wenige werden getauft, im letzten Jahr waren es 25. Andere bereiten sich mit den Katecheten und Priestern auf die erste heilige Kommunion vor. Mehr Kindeswohl geht nicht. Wir helfen mit 25.000 Euro.

Weg zu einem glücklichen Leben 50 Jahre Humanae Vitae – die prophetische Enzyklika des seligen Papst Pauls VI. hat nichts an Aktualität verloren. In den reichen Ländern Europas und Amerikas wird sie oft verschwiegen und geschmäht, in den armen Afrikas und Asiens aber geschätzt. In der krisen- und kriegsgebeutelten Demokratischen Republik Kongo etwa organisiert die Erzdiözese Bukavu einen Kongress für Priester, Schwestern und Katecheten aus sechs Diözesen, um die Weisheiten dieses Lehrschreibens für die

heutige Zeit bewusst zu machen. Wer weiß denn zum Beispiel, dass diese Enzyklika ein Loblied auf die “sublimste personale Freundschaft”, die Ehe, anstimmt und keineswegs der Problematik der Empfängnisregelung aus dem Weg geht, sondern auch hier Wege zu einem glücklichen Leben in Ehe und Familie aufweist? Die von Paul VI. und seinen Nachfolgern, insbesondere dem heiligen Johannes Paul II. geförderte Forschung in diesem Bereich ist natürlicher Teil jeder Familienpastoral. Dagegen steht eine perverse Ethik, die dem Egoismus des Einzelnen und dem Profit ganzer Industrien

Ehe und Familie sind nicht nur eine Sache des Gefühls. Man muss auch viel wissen.

frönt. Diese Zusammenhänge neu zu sehen und die pastorale Arbeit danach auszurichten, ist Ziel des Kongresses. Wir unterstützen das Vorhaben mit 15.000 Euro. Es dient der Natur und damit dem Menschen.

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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zu Vene

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Ein neues Leben mit dem YOUCAT “Und die Wahrheit wird euch befreien” (Joh 8,32). Diese Freiheit erfahren die Jugendlichen, die Pater Gregorio besucht – im Gefängnis. Es ist die innere Freiheit der Kinder Gottes. Seit einem Jahr kommt Pater Gregorio regelmäßig in das Jugendgefängnis in der Diözese Carupano im Nordosten Venezuelas. “Er kam wie ein Engel vom Himmel,” sagt Alejandro. Der Junge ist 15 Jahre alt und sitzt wegen schweren Diebstahls hinter Gittern. “Es hat uns völlig verändert.” “Es”, das ist das Wort von der Liebe Gottes. Pater Gregorio hat es in Form von Bibel und YOUCAT, dem Jugendkatechismus, mitgebracht. Der Bischof hatte die Bücher von KIRCHE IN NOT erbeten und sie Pater Gregorio mitgegeben. Viele andere Diözesen warten auch auf diese Hilfe. “Der Pater hat mir diese Bibel und den Katechismus geschenkt”, erinnert sich Alejandro. “Vorher kannte ich zwar einige Geschichten, habe aber alles verdrängt.” Er holt tief Luft und schaut voller Hoffnung in den Augen: “Dank dieser Besuche konnte ich jetzt die erste heilige Kommunion empfangen, und in ein paar Tagen werde ich gefirmt.”

terin. “Die Sekten konnten den Durst der Jungen nach Verständnis und Liebe nicht stillen. Die Jungen wurden, unverstanden, noch aggressiver.” Pater Gregorio aber spreche mit ihnen von Herz zu Herz. “Er bringt die Liebe, die sie in ihrem Leben nie erfahren haben.” Alle Jungs kommen aus zerbrochenen Familien. “Ich habe ihnen erst nur zugehört”, erzählt der Pater. “Sie waren einsam, innerlich verlassen, aber sie hatten Sehnsucht nach einem Sinn in ihrem Leben, nach Liebe, nach der Freundschaft mit Gott. Im YOUCAT konnten sie dann lesen, was wir nach und nach besprachen.” Alejandro bestätigt: “Wir sehen das Leben jetzt anders. Die Worte von Pater Gregorio, die Bibel und der YOUCAT, das alles hat uns sehr nachdenklich gemacht. Wir werden anders leben.” Sein Zellenkamerad, der auch bald gefirmt wird, ergänzt: “All das hat uns den Weg der Wahrheit gezeigt. Es ist der Weg zum Guten, zu Gott. Ich bin sehr froh, dass Pater Gregorio uns diesen Weg gezeigt hat.” Alejandro ist einer von 30 Jugendlichen Es ist die Freude der Wahrheit, die die Jungs zwischen 15 und 19 Jahren. Vor Pater Gre- beseelt und befreit. gorio seien protestantische Sekten gekommen, aber sie hätten nur “gepredigt und Für Antonio José waren die Besuche des nichts verstanden”, sagt die Gefängniswär- Paters eine völlig neue Erfahrung. “Ich bin 4

Die innere Freiheit der Kinder Gottes: Pater Gregorio und seine Schützlinge.

erst vor ein paar Tagen getauft worden, hier hinter Gittern. Ich kannte die Bibel nicht, wusste nichts von Christus. Ich bin wie neu geboren, die Vergangenheit ist so weit weg. Der Pater hilft mir, nach vorne zu schauen, ich will mit Gott leben.” Die Jungs hinter Gittern vergessen auch die Wohltäter nicht. “Wir wissen, woher diese guten Bücher kommen, die uns von Christus erzählen und uns helfen, unsere Neigungen und Gewohnheiten zu überwinden. Wir sind den Menschen von KIRCHE IN NOT sehr dankbar. Mit dem YOUCAT fühlen wir uns mit ihnen verbunden, es ist als ob sie uns selbst besuchen. Danke.” Maria Lozano

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Wieder zu Hause in Karakosch Pfarrer Georges Jahola führt durch seine Kirche. “Allah ist groß” und “Der Islamische Staat wird zurückkommen” wurde auf Arabisch an die Wände des syrisch-katholischen Gotteshauses gesprüht. “Sehen Sie diese Schmierereien? Das haben die ISTerroristen hinterlassen, um unseren Leuten Angst zu machen.” Draußen liegt der Kirchturm in Trümmern. “Den hat der IS gesprengt. Das werden wir so lassen. Es soll uns an das größte Unglück erinnern, das unseren Ort Karakosch je heimgesucht hat.” Karakosch: Das war einst die größte christliche Stadt des Irak. Über 50 000 Menschen lebten hier bis zu jenem brütend heißen Augusttag im Jahr 2014, als alle Bewohner vor dem anrückenden “Islamischen Staat” fliehen mussten. Innerhalb weniger Stunden wurden sie und zehntausende weitere Christen aus den umliegenden Orten zu Besitz- und Heimatlosen. Jahre der Ungewissheit in Flüchtlingslagern folgten. Viele verließen den Irak und gingen in den Westen. Erst Ende 2016 konnte die nordirakische Stadt befreit werden. “Mittlerweile lebt die Hälfte wieder hier. Wir hoffen, dass es noch mehr werden. Daran arbeiten wir”, meint Pfarrer Georges. Er ist so etwas wie Bürgermeister und Pfarrer in einer Person. Der Geistliche leitet den Wiederaufbau der Stadt. Die Unterstützung von KIRCHE IN

Zurückgekommen um zu bleiben: Mutter Basima und Tochter Marijam vor dem Haus der Familie.

Der Wiederaufbau ist in vollem Gang. Über 2700 Häuser wollen wir renovieren, für viele fehlen noch die Mittel.

NOT ermöglicht es nach wie vor. “Kom- hundert Häuser seien schließlich völlig men Sie, ich zeige Ihnen, wie wir den Men- zerstört worden. Tausende andere seien fast unbewohnbar. Doch auch in ihrem schen helfen.” Haus musste gestrichen und mussten Über löchrige Straßen, vorbei an noch Fenster und Türen erneuert werden. Und immer arg beschädigten Häusern, geht es das meiste Mobiliar wurde entweder gezu Familie Bassim. Ein geschmiedetes stohlen oder war verrottet. Kreuz prangt über dem Eingang zum einfachen Haus der syrisch-katholischen Fa- Trotz der Freude über die Rückkehr unter milie. Mutter Basima und Tochter das eigene Dach sind die Probleme groß. Marijam empfangen die Gäste mit Tee und Die 21-jährige Tochter studiert IngenieurSüßigkeiten. “Wir können gar nicht sagen, wissenschaften. “Ich will unbedingt in meiwie froh wir sind, wieder in unserem eige- nem Land bleiben. Das hängt aber davon nen Haus wohnen zu können. Wir danken ab, ob ich hier eine Arbeit finden kann.” Im den Wohltätern von KIRCHE IN NOT Moment sorgt der Vater, der mit Autoteilen dafür. Unser Schicksal hat sie berührt. handelt, für ein leidliches Auskommen der Möge Gott ihnen Gesundheit und langes Familie. Doch die wirtschaftliche Lage ist Leben schenken”, meint die Mutter. Mehr angespannt. Die Familie hat während der Glück als andere hätten sie gehabt. Fast Jahre, die sie als Flüchtlinge verbringen mussten, alle Ersparnisse aufgebraucht. Die größte Sorge aber ist, dass sich die Ereignisse von 2014 wiederholen könnten. “Wir fühlen uns nicht wirklich sicher. Wir haben Angst, dass der IS wiederkommt”, fürchtet die Mutter. “Möge Gott auch in Zukunft bei uns sein!” Pfarrer Jahola kennt die Nöte seiner Pfarrkinder. “Natürlich ist noch nicht alles gut. Die Probleme in unserem Land sind gewaltig. Aber sicher ist: Hätten Christen aus aller Welt unseren Leuten hier nicht Denkmal des Grauens: Pater Georges so großherzig geholfen: Es wäre keiner vor dem zerstörten Glockenturm mehr hier.” seiner Kirche. Oliver Maksan

Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.

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“Wie das tägliche Brot” Im Frühjahr 2017 ergoss sich über der Erzdiözese Piura in Peru ein sintflutartiger Regen, der innerhalb von Stunden Bäche in reißende Ströme verwandelte und tausende Häuser, Tiere, Wagen und kleine Hausaltäre mitriss oder überschwemmte. Der Katastrophenwelle folgte eine Hilfswelle, aber viele Bewohner der tief religiösen Erzdiözese beklagten auch den Verlust ihrer Bibeln. Erzbischof José Antonio Eguren wandte sich an KIRCHE IN NOT: 3700 Bibeln gingen nach Piura in Kapellen, Häuser und Schulen. “Mit großer Freude können wir jetzt wieder von Jesus lesen”, “die Bibel hat einen besonderen Platz in unserem Haus”, “die Worte Jesu sind für uns wie das tägliche Brot”, “immer werden wir für Sie beten”. Solche und viele weitere Dankesworte der Gläubigen schickt uns der Erzbischof und schreibt: “Gott segne Sie und Ihren Dienst an der Evangelisierung. So errichten wir gemeinsam die ersehnte Zivilisation der Liebe.”

Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe Treffpunkt KIRCHE IN NOT KIRCHE IN NOT ist der Treffpunkt zwischen uns und der notleidenden Kirche. Wir möchten an Ihrem Werk mitarbeiten. Wir beten für die Verfolgten und Flüchtlinge und für die Gemeinden, die unter Gewalt und Armut leiden; und wir geben Ihnen einen Teil unseres Lohns. So können wir unseren Brüdern im Glauben dienen. Wir haben erfahren, dass das, was die Freude und das Gute hervorbringt, nicht Geld ist, sondern die begleitende Gegenwart, die deine Zeit und deine Kraft beansprucht. KIRCHE IN NOT ist der Treffpunkt, wo wir den anderen Menschen begleiten können, wo wir die Umarmung der Mutter sein können und die Liebkosung Gottes, der größten Liebe, die sagt “Du bist nicht allein, ich bin jeden Tag bei dir.” Wir haben gesehen, dass wir alle diese Liebe brauchen. Wir sind alle Kirche in Not. Eine Familie aus Mexiko

Etwas zurückgeben Sie müssen mir nicht für meine Spende danken. Das ist keine gute Tat für mich, sondern meine Pflicht. In der Vergangenheit, als die slowakische Kirche Verfolgung litt, waren viele Wohltäter solidarisch mit uns. Jetzt sind wir auf ihrer Seite, und ich bin dankbar, dass KIRCHE IN NOT uns die Möglichkeit gibt, etwas zurückzugeben. Täglich beten wir in unseren Gemeinden und Familien für die notleidende Kirche. Eine Wohltäterin aus der Slowakei Etwas gönnen Ich wollte mir mit dieser Summe eigentlich etwas gönnen, jetzt in der Urlaubszeit, doch dann habe ich noch einmal nachgedacht. Das Geld wird sicher nützlicher sein für die Renovierung der Kapelle von Pater Camillo in Myanmar. Ein Wohltäter aus Frankreich

Geschäftsführender Präsident

Liebe Freunde! Bei der religiösen Erziehung der eigenen Kinder geht es, neben der Vermittlung von Grundwissen, vor allem um das Beispiel, das Vorleben des Vertrauens in Gott. Das Beispiel ist dann besonders fruchtbringend, wenn es von beiden Eltern vorgelebt wird. Kindern fällt die Entfaltung der eigenen Beziehung zu Gott wesentlich leichter, wenn sie erfahren haben, dass sowohl Mutter als auch Vater ihren Glauben wirklich ernst nehmen. Es erscheint mir jedenfalls eine ziemlich perfide Überlastung von Frauen, wenn in nicht wenigen Fällen zur Doppelbelastung von Beruf und Familie auch die religiöse Erziehung ausschließlich ihnen zugeordnet wird. Das Tragen dieser gemeinsamen Verantwortung ist notwendig. Immer wieder sieht man, dass es für fromme Mütter fast unmöglich ist, Kinder über die Pubertät hinaus für den Glauben aufnahmebereit zu halten, wenn nicht auch die Väter selbst nach Gott suchen. Möge das kommende Weltfamilientreffen in Irland neue Impulse für das religiöse Leben in den Familien geben. Auch hier hat KIRCHE IN NOT tatkräftig geholfen. Für Ihre stete und großherzige Bereitschaft diese Hilfe durch Gebet und Spende zu ermöglichen, danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Ihr

IMPRESSUM:

BANKVERBINDUNG:

Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 S Herausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte. Redaktion: Jürgen Liminski

IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600 BIC: GIBAATWWXXX lautend auf Kirche in Not Hernalser Hauptstr. 55/1/8 1170 Wien Tel.: 01/405 25 53, Fax: 01/405 54 62 75 E-Mail: kin@kircheinnot.at

Besuchen Sie unsere Webseiten: www.kircheinnot.at – www.christenverfolgung.org – www.bibelstickeralbum.at www.messstipendien.info – www.onlinekapelle.at 6

Thomas Heine-Geldern


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