SonderEcho - Werke der Barmherzigkeit

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Sonderausgabe Echo der Liebe Nr. 6 August 2016

“Mit KIRCHE IN NOT Werke der Barmherzigkeit tun” Botschaft von Papst Franziskus an die Welt.

© Grzegorz Galazka

Papst Franziskus gab uns folgende Videobotschaft mit: “An diesem Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit, in der Osteroktav, rufe ich alle Männer und Frauen guten Willens in der ganzen Welt auf, in jeder Stadt, in jeder Diözese, in jeder Gemeinde und Gemeinschaft ein Werk der Barmherzigkeit aufzubauen. Wir alle, Männer und Frauen, brauchen die Barmherzigkeit Gottes, aber wir brauchen auch Barmherzigkeit füreinander; wir bedürfen der gegenseitigen Zuwendung, dass wir uns die Hand reichen, dass wir Zärtlichkeit erfahren, dass jemand Sorge für uns trägt. Schluss mit diesen Kriegen und der Gewalt! Jetzt, da ich mir das Dossier der päpstlichen Stiftung KIRCHE IN NOT anschaue, in dem Ihr Projekte und

Werke der Barmherzigkeit in aller Welt vorstellt, sage ich Euch, ja, ich bitte Euch: Geht weiter in den Spuren Pater Werenfrieds, setzt den Geist, den Ihr von ihm geerbt habt, in Werke um. Er spürte schon zu seiner Zeit die Aufgabe, auf der ganzen Welt diese Gesten und Zeichen der Nähe Gottes, Seiner Güte und Barmherzigkeit, Seiner Liebe zu setzen. So lade ich Sie alle ein, mit KIRCHE IN NOT auf der ganzen Welt Werke der Barmherzigkeit zu tun, und zwar Werke von Dauer. Schafft Strukturen, die bleiben, um die Nöte dieser Welt zu wenden. Und habt keine Angst vor der Barmherzigkeit: Sie ist die zarte Hand, an der Gott uns durchs Leben begleitet, sie ist die Zärtlichkeit Gottes.” Um diese Botschaft ganz zu sehen, besuchen Sie unsere Website: werkederbarmherzigkeit.at


Bringt Gottes Barmherzigkeit in die ganze Welt Der Heilige Vater ruft uns auf, Gottes Barmherzigkeit zu den Menschen zu bringen. Sein Wunsch ist uns Befehl, wie Pater Werenfried zu sagen pflegte. Um ihm zu folgen, müssen wir die Nöte, das Verlangen nach Barmherzigkeit hören, die Orte sehen, wo der Bedarf zum Himmel schreit, und die Diener der Barmherzigkeit unterstützen, die Seine Liebe zu diesen Orten und den Menschen tragen. Wenn das geschieht, werden die Menschen die Früchte der Barmherzigkeit ernten: Versöhnung und Friede. Vier Projekte stehen für viele andere auf allen Kontinenten. © ACN/Bartek Zytkowiak

Die Nöte Die Namenlosen von Indien Sie finden sie nachts auf der Straße, nackt und namenlos. Es sind geistig behinderte Frauen, die von ihren Familien weit weg von zuhause ausgesetzt wurden. Manche werden nachts auf einer Müllkippe aus dem Auto gestoßen. Die Schwestern von der Anbetung des heiligsten Sakraments in der Diözese Jagdalpur/Indien erkennen in diesen “Geringsten” Christus. Sie sammeln sie auf, kleiden sie ein, geben ihnen zu essen – und ihre Würde zurück. Manchmal gelingt auch eine Rückkehr in die Familien. Die Schwestern haben ein Haus für diese Frauen eingerichtet, sehr bescheiden, sauber, lichtvoll. Dort umsorgen sie die “Geringsten” mit Liebe. In den letzten Jahren konnten die Schwestern 80 geistig behinderte Frauen retten. Es ist das einzige Heim dieser Art in Jagdalpur. Zurzeit leben dort 35 Frauen, aber die Zahl steigt, so dass angebaut werden muss (45.000 Euro). Das können die Schwestern nicht mehr stemmen. Sie bitten um Hilfe, im Namen der Namenlosen. Es geht um kleine Schränke, Betten, ein Kreuz, vor dem ihre Schützlinge knien und sagen können: Erbarme Dich meiner, Herr, erbarme Dich.

Die Apostel Die barmherzigen Bettler von Kolumbien Mutter Kirche hat viele geistliche Gemeinschaften und alle haben ihr Charisma. Die “Apostolische Gemeinschaft Donum Christi – An die Peripherie gehen – und Bettler “zuhause” besuchen.

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Im Heim der Namenlosen: wieder mit Würde leben. Diener des Dieners und Söhne von Pater Pio” in Bogota/Kolumbien will durch Gebet und Aktion die Reinheit des Körpers und des Geistes bei jenen notleidenden Menschen herstellen, die sie verlassen und bettelnd in den Straßen der Städte findet. In Bogota sind es nach amtlichen Schätzungen zwischen 22 000 und 38 000, und es werden immer mehr. Die Straße, der Platz unter der Brücke, die Bank im Park, die Ecke am Eingang großer Geschäfte, die überdachte Passage einer Ladenzeile – ihr Zuhause ist überall und nirgends. Kartons sind ihre Lagerstatt, oft betteln sie für Brot und Schnaps, nicht selten spielen Drogen in diesen Lebensdramen eine Hauptrolle. Jeder zweite obdachlose Bettler ist noch ein Kind oder Jugendlicher. Ihnen bringen sie donum Christi, das Geschenk Christi, die Barmherzigkeit. Sie wollen diesen Menschen am Rand der Gesellschaft nicht nur eine Dusche und ein Bett für die Nacht geben. Im “Heim unterwegs” wollen sie zuhören, sich den Verlassenen zuwenden. Denn zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört nicht nur Sauberkeit und medizinische Betreuung. Mindestens ebenso wichtig ist die Zuwendung. Die Gestrandeten sollen die zärtliche Hand Gottes spüren, neuen Lebensmut schöpfen. So können sie auch Möglichkeiten erörtern, um ihrem Leben eine neue Perspektive zu geben. Selbstlose Hilfe zur Selbsthilfe – das ist der Proviant, den die Straßenmenschen für ihren weiteren Lebensweg im “Heim unterwegs” bekommen. Das Heim soll “Haus Vater Franziskus” heißen. Sie bitten um 19.000 Euro. Damit kann es beginnen. Und es soll nur das erste von vielen Häusern der Barmherzigkeit sein.


“Ihr gebt uns zu essen”: syrische Flüchtlingskinder im Libanon.

Die Orte Die Tafel der Fünfhundert im Libanon Viele tausend Flüchtlinge aus Aleppo, Homs oder Damaskus haben im libanesischen Zahle Zuflucht gefunden. Oft kamen sie nur mit dem, was sie auf dem Leib hatten. Die Kirche, selbst arm, nahm sie auf. Der griechisch-katholische Erzbischof, Issam Darwish, sagt: “Das päpstliche Hilfswerk KIRCHE IN NOT ist das erste, das Hilfe angeboten hat. Sonst sind wir allein mit der Not.” Die Not, das sind Kinder, deren Eltern und Familien in Syrien getötet wurden, Kinder, die gerade noch ins benachbarte Zahle fliehen konnten. Das sind Flüchtlinge, die weder hier noch woanders Verwandte haben. Das sind die verarmten Familien im Libanon selbst, deren Lebensgrundlage durch den Krieg zerstört wurde, die den Vater verloren haben, die keine Arbeit finden, die hungern. Die Kirche hilft, so wie Jesus Erbarmen hatte und seinen Jüngern sagte: “Mich erbarmt des Volkes. Schon drei Tage harren sie bei mir aus. Hungrig will ich sie nicht weggehen lassen” (Mt 15,32). Erzbischof Issam hat eine Tafel für die Armen, Verlassenen und Hungernden eingerichtet. An dieser Tafel sollen täglich fünfhundert Notleidende eine warme Mahlzeit bekommen, Kinder, Arme, Flüchtlinge, all die Verletzten an Leib und Seele. Ein Priester und einige Helfer aus der Gemeinde werden sich auch um die seelische Not kümmern. Zahle soll ein Ort der Barmherzigkeit werden, am Rand der syrischen Abgründe von Hass und Gewalt. Bischof Issam hat ausgerechnet, dass ihm pro Tag 1.000 Euro fehlen, zwei pro Person. Er hofft auf Eure Barmherzigkeit und vertraut auf “unsere liebe Frau. Sie hat Zahle immer geholfen”.

Die Früchte

Städte. Sie mordeten, plünderten, brandschatzten im Namen ihrer Religion, getrieben von Hass und Gier. Tief klaffen die Wunden. Papst Franziskus reiste vor einem halben Jahr in das Land und setzte damit “einen Akt des Glaubens”, wie der Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga schreibt. Er kam als “Botschafter des Friedens”. Seither wehe ein “neuer Wind des Friedens und der Versöhnung” durch das Land. Diesen Geist will die Kirche in Zentralafrika weiter beleben. Ihm soll ein Treffen von Priestern, Ordensleuten, Vertretern der Gemeinden – insgesamt 648 Personen – gewidmet sein. Im gemeinsamen Gebet, mit einem feierlichen Pontifikalamt und Vorträgen sollen sie sich an der Quelle der Liebe stärken für die Begegnungen und Dialoge der Versöhnung. “Wir Christen wollen hinaus zu den Kranken, den Verlassenen, zu den Politikern und Muslimen, wie uns der Heilige Vater gesagt hat.” Sie alle sollen das Gesicht des liebenden und barmherzigen Gottes sehen, damit die Wunden vernarben und Friede sei unter den Menschen. Das Treffen verursacht Kosten (9.000 Euro), die die arme Kirche in Zentralafrika nicht bezahlen kann. Wir helfen, die Versöhnung ist es allemal wert.

Vergebung predigen, Versöhnung finden: Erzbischof Dieudonné auf Versöhnungsreise durch das Land.

Friede und Versöhnung für Zentralafrika Die Zentralafrikanische Republik sucht Zeichen der Versöhnung. Monatelang zogen marodierende Banden durch Dörfer und Jede eingegangene Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not ermöglichen.


© L’Osservatore Romano

Duc in altum – Fahrt hinaus und werft Eure Netze aus. Der Papst ruft uns auf, Menschenfischer der Barmherzigkeit zu werden. Hier beim Treffen mit einer Gruppe von Kirche in Not am 17. Juni im Vatikan. werkederbarmherzigkeit.at

Liebe Freunde, mehr geht nicht! Der Papst selbst lädt uns ein, nein er fordert uns auf, Gottes Barmherzigkeit zu den Menschen zu bringen. Wörtlich: “Geht in den Spuren Pater Werenfrieds und vollbringt zusammen mit KIRCHE IN NOT irgendwo auf der Welt ein Werk der Barmherzigkeit.” Das wollen wir tun. Gemeinsam. Und andere dabei mitreißen. Denn der Strom der Barmherzigkeit darf nicht so dahinplätschern. Nie zuvor brauchte die Welt mehr Barmherzigkeit als heute. Wir müssen das Böse im Guten ertränken. Nie brauchte die Welt mehr Hoffnung auf eine bessere Zukunft als heute. Wir müssen die Verzweiflung in Hoffnung wandeln. Schauen wir uns um: Gewalt und Hass im Nahen und Mittleren Osten, besonders gegen die Christen; Vertreibung, Terror, Menschenhandel in Afrika, Elend und bitterste Armut in Indien, China, Lateinamerika. Krieg und Konflikte lösen Flüchtlingswellen aus, die an den Küsten der Reichen stranden oder an den Staumauern des Wohlstands anbranden. Die Menschheitsfamilie zerreißt. Wir haben es in der Hand, gemeinsam mit dem Heiligen Vater der Welt mehr Hoffnung, mehr Frieden zu geben. Denn die Werke der Barmherzigkeit vermitteln den Glauben an eine bessere Welt. Papst Franziskus zeigt es uns und ruft dazu auf, diese Werke zu vollbringen. Am Barmherzigkeitssonntag sagte er es der ganzen Christenheit: “Das Evangelium der Barmherzigkeit bleibt ein offenes Buch, in dem die Zeichen der Jünger Christi – konkrete Taten der Liebe als das beste Zeugnis der Barmherzigkeit – weiter aufzuschreiben sind. Wir alle sind berufen, lebendige Schreiber des Evangeliums, Überbringer der Guten Nachricht für alle Männer und Frauen von heute zu werden. Wir können dies tun, indem wir die Werke der leiblichen und der geistigen Barmherzigkeit vollbringen.” Und uns allen

von KIRCHE IN NOT, die wir den zahllosen Appellen Pater Werenfrieds jahrzehntelang gefolgt sind und immer wieder Werke der Barmherzigkeit ermöglicht haben, uns sagt er: Es reicht nicht, die Welt braucht mehr. Wir sind bereit. In einer weltweiten Kampagne wollen wir mit konkreten Taten nicht nur den Durstigen zu trinken geben, die Gefangenen besuchen, die Nackten bekleiden. Das haben wir schon lange auf dem Programm. Jetzt geht es um mehr. Wir wollen die Welt aufrütteln, wir wollen zeigen, was Glaube und Liebe vermögen. Wir wollen Hoffnung stiften. Wir wollen auch bei Atheisten und Gottfernen das Bewusstsein wecken, dass sich Liebe lohnt, dass Gott nah ist, dass er in jedem Leben wirkt und uns alle begleitet. Wir wollen Menschen suchen und mitreißen, für die Barmherzigkeit mehr ist als eine Idee. Sie ist eine Tat. Dieses Sonderecho ist nur ein erster Weckruf. Es soll nur ein Anfang sein. Es soll darauf hinweisen, dass eine Tat allein nicht reicht. Auf der Webseite werkederbarmherzigkeit.at werden ständig neue Taten der Barmherzigkeit beschrieben, die durch Ihre Großzügigkeit möglich werden. Gehen Sie auf diese Seite, schauen Sie das Video, zeigen Sie es anderen. Wir alle, Frauen und Männer, jung und alt, wir alle brauchen Gottes Barmherzigkeit. Und wir brauchen auch alle, wie der Heilige Vater sagt, “die Barmherzigkeit der anderen”. Sie ist “die zärtliche Hand des liebenden Gottes”. Sie kommt vom Geist, der das Antlitz der Erde erneuert.

Johannes Freiherr Heereman Geschäftsführender Präsident

IMPRESSUM:

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Echo der Liebe – Österreichische Post AG / Sponsoring Post Nr. 14Z039975 S Herausgeber: Kirche in Not – Als internationales katholisches Hilfswerk informieren wir über laufende und zukünftige Projekte. Redaktion: Jürgen Liminski

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