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HEY JUNGS!
www.lovelife.ch
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Grundlage dieser Broschüre sind «Hé les garçons» bzw. «OK Ragazzi» der Fondation Profa, Lausanne. AutorInnen: Marie-Jo Glardon, Nicolas Berlie, Martine Clerc; Giorgio Comi, Floriano Moro Übersetzung aus dem Italienischen: Giovanna Lo Piccolo; Text der deutschen Version: Lukas Meyer, Sacha Batthyany Fotografien
Photoslogan: Ecole de photographie de Vevey, Lucien Jaggi, Pascal Morier-Genoud, Francesco Gilardi; Marilyn Manser
Illustrationen
Ben (Genf) mit Jonas Brülhart
Herausgeber
Bundesamt für Gesundheit, Aids-Hilfe Schweiz
Redaktion
Lukas Meyer
Gestaltung
Graphic Partners, Renens
Druck
Mengis Druck und Verlag AG, Visp
Soutien financier :
Erwachsen werden – ein Mann werden: Vieles verändert sich in dieser Zeit – dein Körper, deine Beziehungen, dein Denken, deine Psyche. Endlich darfst du mehr selber entscheiden und dein Freiraum wird grösser. Eine spannende Zeit bahnt sich an! Oft kommen aber auch Fragen und Zweifel an sich selbst und an den anderen. In «Hey Jungs!» findest du Informationen zu den körperlichen Veränderungen in der Pubertät, zu Liebe und Sexualität, zu Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sowie zu gesetzlichen Regelungen der Sexualität: Du kannst sie nachschlagen, wann immer du sie brauchst. Am Schluss der Broschüre sind Fachausdrücke mit Erklärungen in einem so genannten Glossar zusammengestellt. Erlebnisberichte und Meinungen von Gleichaltrigen: Vielleicht erkennst du dich in den Aussagen wieder; vielleicht helfen sie dir, andere besser zu verstehen. Ideen für Diskussionen: mit Kollegen zu diskutieren, mit den Mädchen, der Freundin, dem Freund, mit den Eltern, das ist jetzt so wichtig wie noch nie. Ein Mann zu werden ist eine spannende Zeit. Viel Glück! Das Redaktionsteam
Bestelladresse: Aids-Hilfe Schweiz, Postfach 1118, 8031 Zürich Für Bestellungen: Telefon 044 447 11 13, Fax 044 447 11 14 shop@aids.ch; www.shop.aids.ch Für andere Auskünfte: Telefon 044 447 11 11, Fax 044 447 11 12 aids@aids.ch; www.aids.ch Dritte Auflage 2007: 25 000 Ex. © 2004, 2006, 2007 der deutschen Ausgabe: die Herausgeber © der französischen und italienischen Ausgabe: Fondation Profa, Lausanne
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financier :
HEY JUNGS!
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Dein Körper in der Puber tät Sich wohl fühlen in der eigenen Haut – einfach gesagt !
Die Beziehungen Den eigenen Stil finden
Sexuelle Beziehungen Liebe? Lust? Kinder zeugen?
Sich gemeinsam schützen, aber wie?
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Verhütung einer Schwangerschaft
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HIV/Aids und andere sexuell über tragbare Krankheiten
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Rechte und das Recht Sexuelle Gewalt
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So ist ein Mann ein richtiger Mann
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Sprechen wir von unseren Gefühlen
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Index/Glossar Adressen
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Dein Körper in der Pubertät In keinem anderen Lebensabschnitt macht der Mensch eine so gewaltige Veränderung durch wie auf dem Weg vom Kind zum Mann – in der Pubertät. Der ganze Körper wird umgebaut und das Denken, die Interessen und die Gefühle entwickeln sich in völlig neue Richtungen. Beispiele für die körperlichen Veränderungen: Du kannst bis zu einem Zentimeter pro Monat wachsen, dein Körper wird muskulöser. Auch die Geschlechtsorgane verändern ihr Aussehen und ihr Funktionieren. Dein Körper wird geschlechtsreif, das heisst, jetzt kannst du ein Kind zeugen. Zu Beginn der Pubertät aktiviert das Gehirn die Produktion des männlichen Hormons Testosteron. Dieses Hormon ist der Auslöser für die meisten Veränderungen, die jetzt stattfinden. Das Testosteron macht z.B., dass die äusseren Merkmale der Männlichkeit ausgebildet werden: • Bart- und Schnauzwuchs setzen ein, die Schamhaare und die Achselhaare wachsen, der Stimmbruch beginnt, und Skelett und Muskulatur entwickeln sich weiter.
In dieser Phase sondert die Haut viel Talg ab (Fettsubstanz); dies ist verantwortlich dafür, dass vorübergehend Pickel, Mitesser und Akne entstehen können. Auf einige dieser Veränderungen hast du vielleicht heiss gewartet: auf die ersten Schamhaare beispielsweise oder auf den Stimmbruch. Andere machen dir wahrscheinlich weniger Freude. Auch wenn es nur kurze Zeit dauert, ist es manchmal schwierig, zu akzeptieren, dass der Bart nur fleckig wächst, dass man Pickel hat, dass die Brust ein bisschen anschwillt usw. Aber das alles sind Signale der Veränderung, die jetzt stattfindet: Du wirst körperlich ein Mann! Nicht nur der Körper verändert sich: Die Pubertät bringt neue Gefühle und Empfindungen, neue Wünsche und neue Erfahrungen mit sich. So vieles ist anders und unbekannt: Kein Wunder, kann die Stimmung vom einen Extrem ins andere schwanken. Manchmal ist es, als ob der Körper auch über die Gefühle befehlen würde.
• Schweiss und Körpergeruch verändern sich. • Die Hoden werden dicker und der Penis länger, die Geschlechtsorgane beginnen Sperma (vgl. S. 7 und 16) zu produzieren.
Wann gehts los?
Ist bei mir alles normal ? Das ist eine der wichtigen Fragen, die sich viele Jungs während der Pubertät stellen. Es gibt Veränderungen, die wie zufällig und unerwartet da sind. Andere hingegen scheinen nie kommen zu wollen. Einigen tun die Knochen weh vor lauter Wachsen, doch dafür haben sie noch kein einziges Schamhaar. Andere möchten unbedingt noch wachsen und es will einfach nicht. Einige haben lästig viele Pickel, andere schon einen starken Bartwuchs usw. Die Art und Weise, wie die verschiedenen Körperzeichen auftreten, und die Wirkungen, die sie auf jeden Einzelnen haben, sind vom einen zum anderen verschieden. Jeder entwickelt sich anders, ein einheitliches Schema gibt es nicht.
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Auch der Zeitpunkt, wann die Pubertät einsetzt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Bei Jungs beginnt sie meist einige Jahre später als bei den Mädchen. Bei einigen kommt sie früher, bei anderen etwa im Alter von 15 oder 16 Jahren. Das hängt vor allem von den Genen ab, die du von den Eltern geerbt hast. Klar, dass man sich da fragt, ob man normal ist. Es gibt nichts Normaleres, als sich mit Gleichaltrigen zu vergleichen. Völlig normal ist aber eben auch, dass die körperlichen Veränderungen bei allen anders verlaufen und zu einer anderen Zeit einsetzen. Mit Gleichaltrigen über Erfahrungen und Sorgen zu reden oder sich mit einem älteren Freund oder Bruder auszutauschen, kann grössere Klarheit und Ruhe bringen. Vielleicht möchtest du dich auch an Fachleute in einer Beratungsstelle wenden. Entsprechende Adressen findest du am Ende der Broschüre.
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Die männlichen Geschlechtsorgane 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Eichel Vorhaut Öffnung der Harnröhre Kranzfurche Sitz des Vorhautbändchens Harnröhre unterer Schwellkörper einer der beiden oberen Schwellkörper (der zweite liegt verdeckt dahinter) Hoden Hodensack Nebenhoden Samenleiter Schambein (Teil des Beckens) Harnblase einer der beiden Harnleiter (kommmt von der Niere) Ampulla Bläschendrüse oberer Muskelring Prostata (Vorsteherdrüse) unterer Muskelring Cowpersche Drüsen Teil der Muskulatur des Beckenbodens Afterschliessmuskel After Damm Enddarm Steissbein
Penis Männliches Geschlechtsorgan, durch das der Mann uriniert und ejakuliert (Sperma ausstösst). Der Penis ist normalerweise schlaff und wird bei sexueller Erregung steif (grösser und härter).
Eichel Vorderster Teil des Penis. An der Eichel, in der Harnröhre wie auch an der Vorhaut befinden sich Schleimhäute.
Vorhaut Haut, die die Eichel bedeckt.
Hodensack Hautbeutel, in dem auf jeder Seite ein Hoden und ein Nebenhoden ist.
Samenleiter, Ejakulationskanal, Harnröhre Bezeichnungen der verschieden Abschnitte der Röhre, durch die die Samenflüssigkeit (das Sperma) von den Hoden bis zur Eichel fliesst.
Prostata (Vorsteherdrüse), Hoden, Samenblase, Cowper-Drüse Organe, die zur Spermaproduktion beitragen.
Hormone Hormone sind chemische Substanzen, die dafür verantwortlich sind, dass unser Organismus reibungslos funktioniert. Bei den Jungs zwischen 10 und 16 löst eine Drüse, die sich unter dem Gehirn befindet (die so genannte Hirnanhangsdrüse oder Hypophyse), den Reiz zur Produktion von Sexualhormonen aus. Diese Sexualhormone sind u.a. verantwortlich für die Veränderungen im Körper und im Gemütszustand, die jetzt stattfinden. Das Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und wird vor allem von den Hoden produziert. Erst dieses Hormon ermöglicht die Produktion der Spermien (vgl. S. 17); es beeinflusst den Sexualtrieb, das Körperwachstum, die Muskelentwicklung, das Wachstum der Körperbehaarung, die Stimme, die Dicke der Haut. 5
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DRe r PPEeNnIi Ss DE Der Penis (das Glied) ist jener Teil der Geschlechtsorgane (= Genitalien), der Jungs und Männer am meisten beschäftigt. Das zeigen nur schon die unzähligen Namen, die es für ihn gibt («Schwanz», «Pimmel» ...). Der Penis hat zwei Aufgaben: Durch ihn wird zum einen die Harnblase entleert, zum andern auch der Samen nach aussen befördert. Für einen Samenerguss muss der Penis steif sein. Um pinkeln zu können, muss er schlaff herunterhängen. Die Peniswurzel befindet sich im Innern des Körpers und ist dort mit Muskeln und Gewebebändern des Beckens verwachsen. Der Penisschaft beginnt unter dem Schambein (vgl. S. 5) und reicht bis zur Eichel.
Die Eichel ist der für sexuelle Erregung sehr empfindsame vorderste Teil des Penis. Ist ein Penis nicht beschnitten, wird die Eichel von der Vorhaut bedeckt. Die Vorhaut ist durch das Vorhautbändchen an der Unterseite der Eichel mit dem Penisschaft verbunden. Es verhindert, dass die Vorhaut zu weit zurückgezogen werden kann. An der Basis der Eichel (ihrem hinteren Rand) bilden sich regelmässig weissliche Rückstände, die zu mühsamen Irritationen und Entzündungen führen können. Man sollte deshalb die Eichel möglichst täglich waschen (Vorhaut zurückschieben, wenig Seife verwenden!).
W e n nD EdRe P r EPN e nis steif wird IS STEIF WIRD
WENN
Der Penis wird nicht durch Muskelkraft hart und steif, sondern durch Nervenimpulse, die bewirken, dass er sich in Sekundenschnelle prall mit Blut füllen kann. Dazu muss das Gehirn einen ziemlich komplizierten Mechanismus in Gang setzen. Dieser Mechanismus reagiert sehr empfindlich auf Lustgefühle, aber auch auf Angst und Stress. Man kann seinem Penis nicht einfach befehlen, steif zu werden. Wenn der Penis mal «schlapp macht», ist das kein Zeichen fehlender Männlichkeit. Es ist auch keine körperliche Störung, die ärztlich behandelt werden muss. Es ist nur der Beweis dafür, dass ein Mann keine Maschine ist. Und dafür,
dass das wichtigste «Geschlechtsorgan» nicht der Penis, sondern das Gehirn ist. Jungen erleben seit der Geburt, dass ihr Glied steif wird – dass sie eine so genannte Erektion bekommen –, insbesondere während der Körperpflege. Während der Pubertät werden dann die Erektionen zahlreicher, und manchmal treten sie «einfach so» auf: z.B. beim Aufwachen am Morgen, während einer sportlichen Übung, wegen einer plötzlichen Temperaturschwankung oder wegen dem Vibrieren eines Motors. Auch beim Schlafen kommt es zu Erektionen, manchmal sogar zu spontanen Samenergüssen.
Ist meiner kleiner als deiner? Viele Jungs und Männer machen sich Sorgen, ob ihr Penis gross genug oder umgekehrt zu gross ist. Selbstverständlich vergleicht man dann seinen Penis mit dem anderer, z.B. von Kollegen. Bei diesem «Vergleich» musst du aber Verschiedenes beachten : • Von oben betrachtet, d.h. wenn du an dir hinunterschaust, sieht ein Penis kleiner aus, als wenn er von vorne angeschaut wird, also beim Kollegen. • Die Grösse des schlaffen Penis hängt auch von der Temperatur ab: In der Sauna ist der Penis grösser als im kalten Schwimmbad. • Von der Ausgangslänge eines schlaffen Penis kann man nicht auf seine Grösse im steifen Zustand schliessen. Als Faustregel gilt: Je kleiner der schlaffe Penis, desto grösser ist vergleichsweise die Erektion. Das Glied eines erwachsenen Mannes misst im Allgemeinen im steifen (= erigierten) Zustand zwischen 13 und 15 cm, gemessen vom Schambein bis zur Eichelspitze. Knapp 10% der Männer haben einen kürzeren oder längeren Penis. Im nicht erigierten Zustand können die Unterschiede grösser ausfallen. Was immer bei deinen Vergleichen und Messungen herauskommt: Die Länge des Penis ist nicht entscheidend für das eigene Lustempfinden und die Möglichkeit, einen anderen Menschen sexuell zu befriedigen. Die Scheide (= Vagina) einer Frau ist gewöhnlich nicht länger als 8 bis 10 cm, und sie ist ziemlich elastisch. Sie kann sich der Form des Penis anpassen. Wichtig ist nicht, was Mann hat, sondern was Mann daraus macht. Also: Die Penisgrösse hat mit dem Männlichkeitsgrad nichts zu tun. Es gibt auch keinen Zusammenhang zwischen der Penislänge und der Grösse der anderen Körperteile wie z.B. Nase, Hände oder Länge der Beine.
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HH oO dD e n EN Die Hoden werden während der Pubertät dicker und entwickeln sich zu einer sexuell erregbaren (= erogenen) Zone. Wie das Gesicht oder auch andere Teile des Körpers sind sie meist nicht absolut symmetrisch. Es ist gut möglich, dass der eine Hoden grösser ist als der
andere. In den Hoden werden das Testosteron (das männliche Sexualhormon) und die Spermien produziert. Diese Produktion findet während unseres ganzen Lebens statt.
SaS mAeMnE e rg uUsSsS uUnNdD OO R r gG Aa SsNmM uU S s NE RG Samenerguss und Orgasmus werden gewöhnlich als ein und dasselbe Ereignis empfunden. Das ist nicht verwunderlich, denn sie passieren fast gleichzeitig. Es sind aber zwei verschiedene Vorgänge. Ein Orgasmus ist der Höhepunkt des sexuellen Genusses, den man nach einer Zeit der Reizung (= Stimulierung) erreicht (s. S. 18 f.). Fast gleichzeitig ziehen sich Muskeln rhythmisch zusammen und entspannen sich wieder, wodurch Sperma aus dem Penis ausgestossen wird: Das ist der Samenerguss oder die Ejakulation. Unter normalen Umständen ist ohne Orgasmus kein Samenerguss möglich. Umgekehrt geht es sehr wohl. Kleine Jungen,
deren Hoden noch keine Samenzellen produzieren, können zum Beispiel durchaus einen Orgasmus haben – aber keine Ejakulation. Die ersten Ejakulationen, die in der Pubertät erfolgen, sind ein Zeichen dafür, dass die Fortpflanzungsorgane jetzt funktionieren. Zu einer Erektion mit Ejakulation kann es auch unerwartet und auch im Schlaf kommen, z. B. während eines Traums. Manche Jungs macht der Samenerguss anfänglich etwas verlegen. Aber eigentlich ist das Auftreten der ersten Ejakulationen eine gute Nachricht!
SpS e Pr E mRaM,A ,S pSePrEm u UmM uUnN d o.. R Mi I D C CO Die Spermien werden in den Hoden gebildet. Bei einem Samenerguss (einer Ejakulation) werden im Durchschnitt etwa 4 Milliliter Sperma aus dem Penis ausgestossen (lateinisch eiaculare = hinausschleudern). Das Sperma besteht im Wesentlichen aus einer gelartigen Flüssigkeit, dem Samenplasma. Dieses Samenplasma enthält eine riesige Anzahl Samenzellen (Spermien, Einzahl: Spermium): zirka 100 Millionen pro Milliliter! Die Masse der Spermien macht aber weniger als 2 Prozent des ejakulierten Spermas aus. Die restlichen 98 Prozent des Spermas schütten die verschiedenen
Drüsen, die sich zwischen Hoden und Penis befinden, im Moment der Ejakulation aus. Den grössten Anteil übernimmt die Prostata. Das Sperma besteht aus Eiweiss, Zucker, Fettsubstanzen, Mineralstoffen und Vitaminen. Spermien bestehen aus einer Zelle und einer langen Geissel, die der Fortbewegung im weiblichen Körper dient.
B eB E s Sc ChHnNeEiIdDuUnN g G Die Beschneidung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Vorhaut (die Haut, die die Eichel bedeckt) weggeschnitten wird. In einigen Kulturen hat die Beschneidung der Jungs eine religiöse Bedeutung, in anderen wird sie vor allem aus hygienischen Gründen durchgeführt. Manchmal ist sie nötig, weil eine starke Vorhaut-
verengung vorliegt oder weil es ein gesundheitliches Problem gibt. Nachdem die Vorhaut weggeschnitten wurde, ist die Eichel etwas weniger empfindlich. Der sexuelle Akt und das Lustempfinden sind aber überhaupt nicht beeinträchtigt. Sexuelle Lust wird durch die Erregung aller Sinne ausgelöst. Sie hängt nicht nur mit der Empfindlichkeit des Penis zusammen.
Vorhautverengung (Phimose) Von einer Vorhautverengung spricht man, wenn die Vorhaut zu eng ist, d.h., wenn sie die Eichel einengt und/oder sich nicht über die Eichel zurückziehen lässt. Eine Vorhautverengung ist eher selten, und meist verschwindet sie im Laufe des Wachstums. In einigen Fällen kann allerdings ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig sein, bei der die Vorhaut ein wenig eingeschnitten und so wieder vernäht wird, dass sie sich weiter dehnen lässt. 7
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Wenn du mit deinem Glied spielst oder es reibst, wird es steif; du kannst so auch einen Orgasmus bzw. einen Samenerguss auslösen. Das heisst Selbstbefriedigung oder onanieren oder masturbieren. Beim Onanieren sind oft auch Gedanken, Bilder, erotische Erlebnisse – alleine oder als Paar – mit im Spiel. Die Selbstbefriedigung ist eine der vielfältigen Ausdrucksformen der Sexualität. Sie ersetzt die gelebte Sexualität zu zweit nicht – aber sie ergänzt sie. Je nach Umfeld bestehen noch immer Vorurteile: dass Selbstbefriedigung schädlich sei, dass man dadurch
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taub werden könne, dass das Rückenmark geschädigt werde oder dass man sportlich nicht mehr so leistungsfähig sei. Andere lehnen Selbstbefriedigung aus moralischen Gründen ab. Selbstbefriedigung ist gesundheitlich nicht schädlich. Und die Genitalien nutzen sich auch nicht ab. Dein Körper bildet fortwährend neu Sperma. Durch Selbstbefriedigung kann man dafür die Lust entdecken, die uns unser Körper machen kann. Und Selbstbefriedigung kann auch zeigen: alles funktioniert!
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Mit der Pubertät werden Mädchen und Jungs fruchtbar. Das heisst: Der Körper der Mädchen produziert jetzt befruchtungsfähige Eizellen und jener der Jungs Samenzellen. Wenn sie jetzt miteinander schlafen,
Hast du Fragen und Zweifel? Manche Jungs beschäftigen Fragen, die sie niemandem zu stellen wagen. Was dann ? Antworten findest du etwa im Internet unter www.tschau.ch. Aber du kannst dich auch persönlich beraten lassen. Die Adressen findest du auf Seite 38 f. Nur keine falschen Hemmungen – hier lohnt es sich, mutig zu sein.
Masturbieren auch Mädchen? Aus Umfragen geht hervor, dass sich auch sehr viele junge Frauen selbst befriedigen. Nur neigen sie häufiger als Jungs dazu, diesen Aspekt der Sexualität für sich zu behalten und nicht darüber zu sprechen. Aber auch viele Jungs mögen nicht gross darüber reden, während andere sich vielleicht vor den Kollegen damit hervortun wollen – und dann je nachdem gehörig übertreiben.
können sie ein Kind zeugen – auch schon beim ersten Mal. Deshalb solltest du dich darüber informieren, wie du eine Schwangerschaft verhüten kannst (vgl. S. 22 ff.).
Kann man gleichzeitig Wasser lassen und ejakulieren? Der Urin fliesst durch den gleichen Kanal wie das Sperma, nämlich durch die Harnröhre. Ein steifer Penis verhindert aber, dass sich der obere Ringmuskel zwischen Harnblase und Prostata entspannen kann und der Verschluss der Harnblase freigegeben wird. Gleichzeitig werden durch die Erektion die Nerven in der Blasenwand etwas beruhigt, sodass man den Urindruck nicht mehr so stark spürt. Kurz : Solange der Penis steif ist, kann man nicht gleichzeitig pinkeln.
Probleme beim Pinkeln? Dieser Ringmuskel zwischen Harnblase und Prostata kann einem auch einen Streich spielen. Dann nämlich, wenn man dringend Wasser lassen muss, aber zu aufgeregt oder nicht ungestört ist. Zum Beispiel in einer Toilette, in der sich viele Menschen drängeln: Die Blase drückt fürchterlich, aber so lange noch jemand neben einem steht, geht einfach nichts. Erst wenn der Nebenmann ver-schwunden ist, wird die Blockade gelöst. Der Ringmuskel entspannt sich und der Urin kann endlich strömen. Auch dieses Beispiel zeigt, wie empfindlich die Geschlechtsorgane auf Stress reagieren.
Ist es möglich, den Penis mit Training aufzubauen wie ein Muskel? Der Penis ist kein Muskel und er kann auch nicht «aufgebaut» werden. In aller Regel ist dies aber auch überhaupt nicht nötig und der Penis ist schon okay so, wie er eben ist. Impotenz bedeutet, dass ein Mann nie oder nur selten einen vollständig steifen Penis bekommt, sodass er weder Geschlechtsverkehr haben noch sich selber befriedigen kann. Eine Impotenz kann seelische und/oder körperliche Ursachen haben, wobei körperliche Ursachen in jungen Jahren eher selten sind. Gründe sind dann eher übermässiger Stress bzw. Angst, zum Beispiel die Angst, dass es beim nächsten Mal wieder nicht klappt. Hier helfen Gespräche viel mehr als so genannte potenzsteigernde Mittel. Letztere sollten auf jeden Fall nur nach einer medizinischen Beratung eingesetzt werden – denn sie können das Problem auch verschlechtern statt lösen.
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Sich wohl fühlen in der eigenen Haut – einfach gesagt ! Die erste Regel, um sich mit sich und in Beziehungen gut zu fühlen, ist: Akzeptiere dich so, wie du bist, mit dem Körper, den du hast. – Hmm. Das sagt sich natürlich leicht. Ganz so einfach ist es nicht, sich in einem Körper wohl zu fühlen, der wächst. Zudem ist es praktisch unmöglich, den Standards der Idole zu entsprechen, von denen die Klassenkameradinnen und Freundinnen Poster aufhängen. Wie gehts anderen damit? «In der Schule habe ich viel gelitten. Ich war voller Pickel und ziemlich dick. Alle nahmen mich hoch. Als ich die Lehre begonnen habe, war ich mit anderen Leuten zusammen, mit älteren. Und da gabs diese Probleme plötzlich nicht mehr.» «Ich achte sehr auf mein Aussehen. Ich suche mir Kleider, die das verdecken, was ich nicht zeigen will, und das betonen, was mir an mir am besten gefällt.» «Als Junge gehörte ich zum Typ Knochengerüst. Keine lustige Zeit. Dann begann ich Fussball zu spielen. Die ständigen Minderwertigkeitskomplexe hörten auf. Im Training kam ich zu meinen Muskeln: Die Fortschritte waren spürbar. Das ist viel besser, als vor dem Spiegel zu stehen und sich selbst zu hinterfragen. Zudem ist man so mit Freunden zusammen, die dich nicht nach deinem Äusseren beurteilen.» «Seit ich eine Freundin habe, ist mein Aussehen nicht mehr so ein grosses Problem wie früher. Ich weiss, dass sie mich gern hat, und jetzt gefalle ich mir auch.»
Komm schon, tu nicht schwach, komm raus ! Nein ! Ich bin zu dünn !
Und ich? ................................................. ................................................. ................................................. ................................................. .................................................
Du musst halt ein bisschen trainieren ...
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Du wirst uns doch nicht jetzt, wo ’s am schönsten wird, alleine lassen ?
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Die Beziehungen Eltern Während der Pubertät verändert sich die Beziehung zu den Eltern oft ganz plötzlich. Erfahrungen und Begegnungen ausserhalb der Familie werden wichtiger denn je, und du hast vielleicht keine Lust mehr, alles den Eltern zu erzählen. Das kann sie unvorbereitet treffen. Vielleicht haben sie Angst um dich, oder sie fürchten sich, dich schon zu verlieren. Im Alltag bringt deine neue Selbstständigkeit häufig Spannungen und Auseinandersetzungen mit sich: Wann muss ich am Samstagabend zuhause sein (und warum)? Taschengeld, Mithilfe im Haushalt, deine Kollegen und Freunde, Schule und Zukunftsplanung ... alles kann auf einmal schwierig und mühsam werden. Eltern und Jungs müssen in der Pubertät ihr Verhältnis zueinander neu erfinden und aushandeln. Denk daran: Es ist für beide Seiten etwas Neues, eine Veränderung. Es lohnt sich, dass du dich mal in die Haut deiner Eltern versetzt: Was geht wohl in ihnen vor, wenn du nicht heimkommst und sie nicht wissen, wo du bist? Was, wenn du mit Kollegen rumhängst, die so gar nicht dem entsprechen, was sie sich als Umgang für dich erhofft haben? Und dann lohnt es sich, mal zu überlegen, aus welchem Grund sie dir etwas verbieten, und was du erreichen willst, indem du es trotzdem tust. Umgekehrt – das ist klar – müssen auch die Eltern über ihren Schatten springen und verstehen lernen, dass die Lust nach Unabhängigkeit und die Lust, Raum für sich selbst zu schaffen, eigentlich positiv sind. Und dass du schliesslich nicht mehr zehn bist. Stress, Ärger und Konflikte mit den Eltern sind in der Pubertät völlig normal. Das Verhältnis zu deinen Eltern neu auszuhandeln, ist häufig aber auch eine super Chance für gute Gespräche. Ein Freund ist jemand, – der mich versteht, – der vor andern zu mir hält, – der mir immer die Wahrheit sagt, – mit dem ich Spass haben kann, – der nicht auf mich eifersüchtig ist, – der ein Geheimnis für sich behalten kann, – der mir seine Tricks verrät, – der auf der gleichen Wellenlänge ist wie ich, – der nicht zögert, mich zu bremsen, wenn ich übertreibe, – der mir zuhört, wenn ich mich ihm anvertraue, – den ich fragen kann, was er denkt, – der sich für mich interessiert, – der mir hilft, bei Fragen und Problemen eine Lösung zu finden ... Und für den ich das alles auch mache.
Kollegen Mit der neuen Selbstständigkeit werden die Kollegen immer wichtiger. Freundschaften, die jetzt entstehen, halten in der Regel länger als in der Kindheit. Mit Kollegen zusammen gehts häufig einfacher, neue Menschen kennen zu lernen. Und der Austausch mit Freunden ist auch sonst wichtig. Vieles verstehen nur sie so richtig: die gemeinsame Musik, den gleichen Sport, die richtigen Kleider, den Ärger über einen Lehrer, über andere Typen, über die Tussis in der Klasse, verliebt zu sein ... Im Vergleich mit Kollegen und Freunden findest du auch besser raus, wer du denn eigentlich bist oder sein willst. Was die angesagten Typen machen oder wozu sie dich drängen, muss für dich nicht das Richtige sein. Wichtig ist nur eines: dass du dich wohl fühlst in deiner Haut, dass du dich selber sein kannst. Etwas Besseres gibt es nicht. Du bist schliesslich du. Und das ist okay.
Ich fühle mich einsam Niemand versteht dich, deine Eltern sowieso nicht und deine Freunde irgendwie auch nicht. Vielleicht bist du verunsichert und schützt dich, in dem du eine Mauer um dich herum aufziehst und keinen reinlässt. Aber sprechen hilft und gibt deinen Eltern oder Freunden die Chance, dich besser zu verstehen. Vielleicht hat dich nur niemand verstanden, weil du dich nicht gezeigt und dich nicht mitgeteilt hast? Reden hilft und fördert das Verständnis. Wenn du aber das Gefühl hast, dass du dich wirklich niemandem zuwenden kannst, ist es vielleicht sinnvoll, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Adressen findest du auf der letzten Seite. 10
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Nähe und noch näher Mädchen Mit Mädchen ist es irgendwie anders als früher. Sie sitzen zusammen und tuscheln, kichern, tun geheimnisvoll. Was die wohl miteinander ausmachen? Über wen sprechen sie? Was meinen sie zu dir? Manchmal sind sie so weit weg, anders, reifer; und manchmal nerven sie einfach. Die neue Distanz und die gleichzeitige Anziehung können verletzen – und vor allem verunsichern. Mit ihnen eine Beziehung zu haben, scheint schwieriger und komplizierter. Oft ist man in der Zwickmühle zwischen Anziehung und Ablehnung, zwischen Schüchternheit und Verlangen, zwischen der Lust, sich zu zeigen, und der Angst vor Ablehnung oder Überforderung. Auch wenn es vielleicht nicht immer so aussieht: Die Mädchen haben ähnliche Ängste wie die Jungs. Sie sind ähnlich unsicher, wenn es jetzt um neue Beziehungen, ums Verlieben geht. Jedes Mädchen fragt sich, ob es ankommt, ob der Junge, den es toll findet, es beachtet usw.
Wenn es euch gelingt, miteinander das zu teilen, was euch durch den Kopf geht, kann das eine guter Anfang sein. Vielleicht möchtest du beim Rumschmusen bald ein bisschen Gas geben ... Aber vielleicht will sie das nicht? Was, wenn du zu aufdringlich bist, zu fordernd? Du fühlst dich hingezogen, hast zärtliche Gefühle, bist aber auch etwas nervös und hast Angst, einen Fehler zu machen. Das Spiel wird noch komplizierter, wenn du dich verpflichtet fühlst, die Initiative zu übernehmen, dich abgeklärt zu geben, wie jemand, der schon lange weiss, wies geht. Bleib deinen Gefühlen treu. Klar, das klingt einfach, aber versuche auf deine innere Stimme zu hören und dich nicht zu überfordern. Das Spiel ist schwierig, okay: Aber es ist aufregend. Bei all den Fragen und Unsicherheiten hilft nur eines: Bleib so weit wie möglich du selbst. Überfordere dich nicht.
Ich denke, dass du denkst Ich fühle mich gezwungen: cool zu tun, damit ja niemand merkt, wie mir die Knie weich werden, wenn sie mich anschaut mich so zu geben, wie wenn ich das alles schon x-mal erlebt hätte und total entspannt wäre – auch wenn ich vor Angst fast umkomme mit Kollegen über Sex zu reden, als ob ich ein Fachmann wäre – auch wenn ich meine Kenntnisse nur von Pornos habe mit einem Mädchen auszugehen, auch wenn ich gar keine Lust dazu habe icht
Vielleicht hilft
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zu rauchen, um als echter Mann dazustehen «Muss ich so tun wie alle anderen? Und wenn ich einfach so bin, wies mir passt: Lachen mich dann die Kollegen aus? Und die Mädchen?»
Mädchen
Jungs
Vorteile, ein Junge zu sein
Vorteile, ein Mädchen zu sein
Nachteile, ein Junge zu sein
Nachteile, ein Mädchen zu sein
Kritik an den Jungs
Kritik an den Mädchen
Komplimente an die Jungs
Komplimente an die Mädchen
Wenn ich ein ein Junge wär ...
Wenn ich ein Mädchen wär ...
Was denkst du zu den einzelnen Themen? Was möchtest du den Mädchen mal sagen? Und was die wohl zu sagen hätten? Wie sehen das deine Kollegen? Du kannst dir das alleine überlegen oder dich mit einem Freund oder einer Freundin dazu austauschen. Vielleicht wagt ihr es auch, das mal im grösseren Kreis als Spiel vorzuschlagen: Die Mädchen und die Jungs schreiben getrennt auf Zettel all das nieder, was ihr voneinander denkt. – Schliesslich kommt ihr wieder alle zusammen und tauscht die Zettel aus. Nach anfänglichem Gelächter gibt das sicher ziemlich Stoff zum Reden.
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Anziehung gegenüber anderen Männern
Es lohnt sich nicht, sich allein den Kopf zu zermartern. Besser ist es, bald mit einer Vertrauensperson zu sprechen oder sich an eine Beratungs- oder Informationsstelle zu wenden. Zudem gibt es schwule Jugendgruppen, mit denen du dich in Verbindung setzen kannst. So kommst du leicht zu Kontakten und Informationen. Und es gibt Broschüren für schwule Jungs. Du kannst sie bei der Aids-Hilfe Schweiz bestellen (Adressen am Ende der Broschüre).
Martin
Es kann aber auch sein, dass sich die sexuellen Fantasien und Wünsche bleibend um andere Männer drehen. Ein Jugendlicher, der seine Homosexualität entdeckt, stellt sich tausend Fragen: • Bin ich normal? • Warum passiert das gerade mir? Warum bin ausgerechnet ich schwul geworden? • Wie werden meine Eltern reagieren, wenn ich mit ihnen darüber rede? • Werden sie mich weiterhin gern haben? • Kann ich mich ändern? • Werde ich es schaffen, meine Freunde zu behalten? • Werde ich akzeptiert sein? usw.
Abwertende Vorurteile aus dem Umfeld, von Kollegen und Kolleginnen, von Familienangehörigen können es massiv erschweren, die eigene Neigung zum gleichen Geschlecht zu akzeptieren und zu entdecken. Aber: In der Schweiz leben ein paar hunderttausend Männer, die Männer lieben. Es gibt homosexuelle Popund Rocksänger, Regierungsräte, Firmenchefs und Generäle, Filmstars, Bäcker, Bauarbeiter, Coiffeure, Lastwagenfahrer usw. Homosexuell zu sein, ist keine seltene Ausnahme. Homosexuell zu sein, ist eine der zwei verbreiteten Möglichkeiten der sexuellen Orientierung.
In der Pubertät und danach kann es auch passieren, dass sich andere Männer für dich interessieren und dir das unangenehm ist. Eigentlich hast du alleine bleiben wollen oder nur einen aufmerksamen Gesprächspartner gesucht. Und plötzlich wirst du damit konfrontiert, dass dein Gegenüber «mehr» und anderes von dir will. Oder dass dir ein unbekannter Mann plötzlich ein sexuelles Angebot macht. Lass dich nicht verunsichern und teile klar mit, wo deine Grenzen sind. Aggression und Spott sind nicht nötig. Damit zeigst du nur, dass du dir deiner eigenen Orientierung nicht so sicher bist.
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Mitglied einer homosexuellen Jugendgruppe
Manchmal fühlt man sich während der Pubertät und danach zu einer Person des gleichen Geschlechts hingezogen: Aus reinen Freundschaften können sich sexuelle Beziehungen entwickeln. In der Regel sind solche Erfahrungen vorübergehend. Die Sexualwissenschaftler sind der Ansicht, dass die Entdeckung der eigenen Männlichkeit auch über das Kennenlernen des Körpers anderer Jungs erfolgt. Solche Erfahrungen bestimmen die Sexualität im Erwachsenenalter nicht zwingend.
In der Gruppe der schwulen, bisexuellen und lesbischen Jugendlichen kann ich offen reden und andere Jungs kennen lernen. Hier kann ich Fragen stellen, die ich mich nirgends sonst zu stellen traue. Meinen Eltern z.B. kann ich mich nicht so anvertrauen, wie ich das mit Gleichaltrigen kann. Und in der Schule hatte ich keine Kontakte. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass ich schwul bin, haben sie begonnen, mich hochzunehmen, mich zu verfolgen. Ich stand plötzlich im Abseits. Durch den Kontakt mit der Gruppe konnte ich mich endlich so akzeptieren, wie ich bin, und ich habe auch wieder begonnen, Spass zu haben. Wenn ich selbst den Schritt wage, meine Homosexualität zu akzeptieren, werden es auch meine Eltern tun ... und die Kollegen. Es ist genial, dass man sich unter Schwulen treffen kann, aber noch genialer ist es, wenn man auch mit anderen zusammensein kann.
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Den eigenen Stil finden Was als männlich bzw. weiblich gilt an Eigenschaften und Verhalten, ist von Gesellschaft zu Gesellschaft etwas anders, anders auch in der Stadt als auf dem Land, und zudem änder t es sich laufend in der Zeit. Es gibt – nur ein einfaches Beispiel – Zeiten und Kulturen, in denen Männer selbstverständlich Röcke tragen. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es in der Schweiz eine Diskussion wert, ob Frauen in der Lage sind, Trams zu lenken – mittlerweile gibt es die ersten Kampfjetpilotinnen. Weinen gilt in gewissen Kreisen als unmännlich, in anderen dagegen als Zeichen der Stärke und Feinfühligkeit ... Wie stehts damit in deiner Herkunftskultur? Was gilt hier in der Schweiz? Sexuelle Identität Wahrnehmung der eigenen Zugehörigkeit zum männlichen (bzw. weiblichen) Geschlecht und der sexuellen Orientierung auf Frauen oder Männer (oder beide Geschlechter). Geschlechterrollen Verhalten, das die meisten Personen einer Kultur als passend für einen Mann bzw. für eine Frau empfinden. Geschlechterklischees Unüberprüfte, vereinfachende und häufig abwertende Zuschreibung von Eigenschaften oder Verhalten, die für ein Geschlecht typisch sein sollen («Männer denken nur an das eine.» – «Frauen können nicht Auto fahren.» ...) Es gibt nicht nur eine einzige Art, ein «richtiger Mann» zu sein. Der Spielraum für deine eigene Art und für deine Entscheidungen ist gross. Man kann «ein richtiger Mann» sein, ohne den Macho rauszuhängen, und man kann verführen und trotzdem etwas schüchtern sein ...
Also kein Problem? Ich fühle mich wohl in meiner Haut, auch wenn ich mal Mist baue, warte, dass sie die Initiative ergreift, gerührt bin und im Kino weine, auch eine Zeit lang gerne alleine bin, davon träume, als Kindergärtner zu arbeiten, von der grossen Liebe träume, das Bedürfnis nach Zärtlichkeit habe ...
Verflixt nochmal: Was wollen die Mädchen eigentlich?
Meine Meinung
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Die wollen einen richtigen Kerl, sicher keinen Schüchternen!
Nur nicht weich werden und alles machen, was sie wollen ...
Ich glaube eher, sie suchen einen ehrlichen Typen.
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Ein bisschen
-sehr-
wahnsinnig...
Wir alle haben unsere Vorstellung über die Liebe, auch wenn es ziemlich schwierig ist, eine Erklärung für diesen Mix aus Gefühlen und Wünschen zu finden. Vielleicht ist es Liebe auf den ersten Blick. Vielleicht ist es eine Freundschaft, aus der plötzlich mehr wird: der Beginn einer Leidenschaft oder das Versprechen einer Beziehung, die für immer halten soll? Wer weiss? Für einige ist die erste Liebe ein Strohfeuer, für andere eine lange dauernde Geschichte. Einige Beziehungen werden hin- und hergerissen zwischen inniger Nähe und Missverständnissen, Konflikten. Andere ... Gefühle zu verstehen, ist oft schwierig. Es gibt keine Erklärungen dafür, warum oder wie wir uns verliebt haben: nur vorübergehend, einen Tag lang, für immer ... Gefühle sind einfach da – und verändern sich. Sie lassen sich nicht befehlen und nicht festhalten. Trotzdem oder gerade deswegen: Vertraue immer wieder neu deinen Gefühlen. Jede Liebesgeschichte hat ihren eigenen Verlauf. Statistisch gesehen ist die erste Liebe nicht die letzte! Ja, aber was bringt denn die Liebe? Lohnt es sich, sich auf jemanden einzulassen, jemandem Geheimnisse anzuvertrauen, sich zu verlieben, wenn die Liebe doch eines Tages wieder vorbei ist? Liebeskummer tut weh. Eine Liebe, die plötzlich nicht mehr gilt, sich trennen, das kann ganz schön durchschütteln und niederdrücken. Und du brauchst Zeit, das zu verarbeiten. Aber auch Liebeskummer und Trennungsschmerz lassen wieder nach und gehen vorbei. Und dann gibt es wieder eine neue Chance – mit besseren Voraussetzungen, denn jetzt weisst du schon mehr, über dich und die Liebe und ... Ein Leben immer nur auf der ganz sicheren Seite, das kanns ja auch nicht sein, oder? Das Wagnis Liebe und Beziehung lohnt sich auf jeden Fall. Oder würdest du auf den Sommer verzichten, nur weils auch mal wieder Winter wird?
Nach Anne Vaisman: Sexe, amour et sentiments Ed. De La Martinière Jeunesse, 1997
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Und wenn wir etwas erfinden würden, um den Liebeskummer zu vermeiden? Weinen, böse werden, Angst haben, lachen. All dies gehört zur Liebe wie das Atmen zum Leben: einen Augenblick, einige Tage, einige Wochen – dann verfliegt das Gefühl, und man beginnt von vorn. Wir kommen drüber weg, wir bauen neu auf. Doch manchmal geht uns die Luft aus, wir atmen nicht mehr: Wir haben Liebeskummer. Und wenn wir etwas erfinden würden, um den Liebeskummer zu vermeiden? Wir sagen uns: Sex und Lust, ja sogar die Liebe – das lernt man; das braucht Zeit; darüber muss man reden; das ändert sich; das entwickelt sich. (Pierre und Anne: Jugendliche reden von ihrem Liebesleben. Luc Pire und SIPS, Brüssel/Liège, 1997)
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Extreme Gefühle Eifersucht – Treue Die Angst, die Freundin an einen andern zu verlieren, macht oft eifersüchtig. Eifersucht hängt mit fehlendem Selbstvertrauen zusammen oder mit fehlendem Vertrauen in sie. Man kann die Freundin aber nicht dauernd überwachen und an ihr zweifeln, wenn man will, dass es rund läuft. Beziehungen kann man nicht von A bis Z kontrollieren, und diese Unvorhersehbarkeit macht das Gefühl, verliebt zu sein, ja auch so schön. Ohne gegenseitiges Vertrauen geht es nicht. Ein bisschen eifersüchtig? Kein Problem: Das zeigt auch, wie verbunden ihr seid. Super eifersüchtig? Achtung: Besitz ergreifend aufzutreten und ständig an der Partnerin zu zweifeln, wird lästig und hässlich. Für dich selbst und für die Partnerin. Wenn sich jemand überwacht und gefangen fühlt, das Gefühl hat, man vertraue ihr nicht, dann ist es bis zur Entfremdung nicht mehr weit. – Und übrigens: Deine Freundin ist nicht dein Besitz. Sie ist ein eigenständiger Mensch und schenkt dir ihre Zuneigung freiwillig. Liebeskummer Wer verliebt ist oder war, ist auch verletzlich. Es tut weh, jemandem Nähe und Zuneigung anzubieten, der sie plötzlich nicht mehr wünscht! Wenn die Freundin Schluss macht, fühlt man sich oft leer und allein gelassen oder sogar verraten. Trennungen kratzen häufig auch am Selbstwertgefühl. Man fühlt sich am Boden, hat vielleicht sogar das Gefühl, man sei nicht liebenswert. Aber Vorsicht: Oft ist niemand wirklich schuld: An einer Beziehung sind immer zwei beteiligt, und an den Problemen meist auch ... Und neu beginnen Um einen Bruch zu überwinden und neu zu beginnen, ist die Zuneigung und das Verständnis von Kollegen, Freunden oder der Familie wichtig. Zu merken, dass man trotzdem okay ist. Es kann auch helfen, über die eigenen Gefühlen zu sprechen. Im Liebeskummer denkt man vielleicht, dass die Sonne nie mehr scheinen und man sich nie wieder verlieben wird. Aber mit der Zeit gibt es wieder ein neues Gleichgewicht, neue Lebenslust und neue Offenheit.
Zu Enttäuschungen kommt es oft, wenn die gegenseitigen Erwartungen nicht übereinstimmen Zum Diskutieren und Weiterverbreiten – Innerhalb einer Beziehung haben beide das Recht:
Probleme, Zoff in der Beziehung? Beziehung bedeutet immer auch Schwierigkeiten. Konflikte austragen, Bedürfnisse äussern, auf Fehler oder Mühsames hinweisen etc., das gehört dazu. Behalte die Sachen nicht für dich, sondern lass es raus, sprecht zusammen. Nur so kann die Beziehung wachsen, nur so könnt ihr Schwierigkeiten gemeinsam überstehen.
auf eigene Meinungen auf Zeit mit der Familie und mit den Freunden auf Zuneigung auf Sicherheit auf Unterstützung zu reden auf Respekt ernst genommen zu werden auch mal alleine zu sein Fehler zu machen Spass zu haben auf Ehrlichkeit auf Toleranz Gefühle zu zeigen um Hilfe zu fragen «nein» zu sagen auf Achtung der religiösen Überzeugungen auf Geduld
Gibt es Probleme zu irgendeinem Punkt? Für wen? Für mich? Für die Freundin? Wie kann man es beim nächsten Mal besser machen?
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Die weiblichen Geschlechtsorgane 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
Kitzler eine der beiden grossen Venuslippen (Schamlippen) eine der beiden kleinen Venuslippen (Schamlippen) Jungfernhäutchen Vulva eine der beiden Bartholin-Drüsen Scheide Gebärmutter Muttermund Schleimpfropf einer der beiden Eileiter einer der beiden Eierstöcke Harnblase Harnleiter (kommt von der Niere) Blasenschliessmuskel Harnröhre Skene-Drüsen Damm After Afterschliessmuskel Enddarm Steissbein Schambein (Teil des Beckens) Venushügel
In der Pubertät verändern sich auch die Mädchen stark. Sichtbare Veränderungen sind zum Beispiel: ihre Brüste wachsen, ihr Körper wird fraulicher, die Schamhaare wachsen usw. Ab der Pubertät reift zudem ungefähr jeden Monat in einem der Eierstöcke eines Mädchens ein befruchtungsfähiges Ei heran. Dieses wandert dann in den Eileiter (Eisprung). Jetzt kann es durch ein männliches Spermium, das sich von der Scheide bis hierher bewegt hat, befruchtet werden. Wird das Ei befruchtet, wandert es anschliessend dem Eileiter entlang in die Gebärmutter. Dort hat sich die Gebärmutterschleimhaut als «Nest» für das befruchtete Ei aufgebaut. Darin kann sich das Ei einnisten und vom Embryo zum Fötus entwickeln. Nach ca. neun Monaten wird das Kind geboren. Bei der Geburt wird das Kind durch den Muttermund und die Scheide gepresst.
Menstruation
Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut geschieht in jedem Fall, auch wenn das Ei nicht befruchtet wird. Kommt es zu keiner Befruchtung, lösen sich diese Schleimhautschichten wieder ab. Blut und Schleimhautreste gelangen während ein paar Tagen in die Scheide. Das ist die Menstruation der Frauen («ihre Tage», die Periode ...). Frauen verwenden Slipeinlagen oder Tampons, um während der Menstruation das Blut aufzusaugen. Tampons sind Wattezäpfchen, die in die Scheide eingeführt werden.
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Sexuelle Beziehungen Liebesbeziehungen sind oft verworrene, mit Verlangen und Wünschen gespickte Geschichten, die zwischen Menschen entstehen, die plötzlich entdecken, dass da «mehr» zwischen ihnen ist. Eine starke Anziehung, zärtliche Gefühle, vielleicht weiche Knie und Schmetterlinge im Bauch, Herzklopfen, wenn man sich sieht, und die Lust, einander nah und noch näher zu sein. Im Liebesleben gibt es viele «erste Male»: der erste Kuss, das erste Streicheln, das erste Mal, dass man nackt mit jemandem zusammen ist ... Jedes Mal eröffnet sich eine neue Welt an Gefühlen und Empfindungen. Zum ersten Mal mit jemandem zu schlafen, ist ein wichtiger Übergang im Leben: Geschlechtsverkehr zu haben, ist eine Entscheidung und eine Wegmarke, auch wenn man gar nicht das Gefühl hat, man habe sich entschieden. In der Schweiz sagen vier von zehn jungen Männern, dass sie den ersten Geschlechtsverkehr «zufällig» erlebt haben (bei den Mädchen sind es etwas weniger). Die meisten der befragten Jugendlichen haben aber den ersten Geschlechtsverkehr in einer festen Beziehung erlebt, nachdem sie mit ihrer Freundin darüber gesprochen hatten.
Der Entscheid, miteinander zu schlafen, muss für beide stimmen. Verschiedene Gesichtspunkte, die mit der eigenen Lebensgeschichte zusammenhängen, spielen eine Rolle, ob es jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür ist: die Familie, der kulturelle Hintergrund und vor allem – das eigene Gefühl. Bevor du mit deiner Freundin zum ersten Mal schläfst, ist es ganz wichtig, dass ihr euch beide Gedanken gemacht habt, was dieser Schritt für jeden von euch bedeutet und welche Konsequenzen er haben kann. Es ist auch eine hervorragende Gelegenheit, um miteinander zu reden. Denn es lohnt sich, einander zu verstehen! (Deine Freundin findet wichtige Informationen in dem kleinen Büchlein «Rosa zwischen Lust und Frust», das ihr bei der Aids-Hilfe Schweiz bestellen könnt – Adresse S. 2)
Diskussionsthemen Beziehung Was heisst es für dich, mit jemandem zu schlafen? Was heisst es für mich? Für uns? Wird die Tatsache, dass wir miteinander geschlafen haben, etwas zwischen uns verändern? Was? Grenzen Wenn mir etwas nicht gefällt, wirst du dann aufhören damit? Wirst du mein Recht respektieren, in unserer sexuellen Beziehung Grenzen zu setzen? Sicherheit – Verantwortung Haben wir an eine mögliche Schwangerschaft gedacht? Wer von uns ist für die Verhütung verantwortlich? Haben wir an sexuell übertragbare Krankheiten gedacht? (S. auch S. 22 ff. «Sich gemeinsam schützen, aber wie?»)
Zusammen zu schlafen, ist nicht einfach eine Körperübung! Miteinander schlafen heisst vor allem, sich verletzlich zu zeigen, einander ganz nahe zu kommen, sich aufeinander einzulassen – und vielleicht eine tiefe Gefühlsübereinstimmung zu erleben. Früher oder später werdet ihr Lust haben, zu erfahren, wie es euch je dabei ergeht. Darüber reden lohnt sich, auch wenn du dich etwas doof dabei fühlst: «nieder mit der Scham»; du Angst hast, damit die Stimmung zu verderben; du nicht willst, dass sie denkt, du hättest nur das eine im Kopf; du nicht gleich die richtigen Worte findest; du nicht weisst, ob sie auch Lust hat. Ihr werdet euch wohler fühlen beim Sex, wenn ihr Missverständnisse und Dinge, die euch nervös machen, aus dem Weg geräumt habt. Wenn es noch nicht Zeit dafür ist, dann ist es wichtig, dass ihr es einander klar sagt – und dass dieser Entscheid gilt! Mach den ersten Schritt, indem du über deine Wünsche redest. So hilfst du auch deiner Freundin, ihre Gedanken und Wünsche ebenfalls auszudrücken. Es lohnt sich wirklich!
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Vo r s p i e l
VORSPIEL
Miteinander schlafen bedeutet nicht einfach, «zur Sache» zu kommen. Sich ausgiebig zu küssen und zu streicheln – Bauch, Hals, Ohren, Füsse, Rücken, Finger, Brüste, Oberschenkel ... – gehört dazu und macht Lust. Die Geschlechtsorgane sind besonders empfindliche
und erregbare (erogene) Zonen. Beim Streicheln und Küssen kann man den Körper des anderen erkunden und entdecken, was für sie lustvoll ist. Auch mit Streicheln und Küssen (= Petting) kann man einander zum Orgasmus bringen.
Erregung
ERREGUNG
Der ganze Körper wird empfindlich; Berührungen und Streicheln schenken lustvolle Empfindungen. Herz- und Atemrhythmus werden schneller. Beim Mann verursacht diese Erregung einen Blutzufluss im Penis. Das führt zur Erektion: Der Penis wird steif, färbt sich dunkler und erreicht seine maximale Länge und Grösse.
Durch Streicheln und Reiben wird die Dauer der Erektion verlängert. Auch bei der Frau führen Streicheln und Zärtlichkeiten zu einer stärkeren Blutzufuhr in die Vulva und in die Scheide. Wenn Frauen erregt sind, wird ihre Scheide feucht. Der Penis rutscht so viel leichter hinein.
Geschlechtsverkehr
GESCHLECHTSVERKEHR
Geschlechtsverkehr meint alle Bewegungen, die zur Vereinigung der Geschlechtsorgane eines Paares führen. Der steife Penis wird dabei in die Scheide eingeführt. Durch rhythmische Bewegungen steigern sich Lust und Erregung – bis zum Orgasmus. Nachdem
i nA a n EdRe rV Ev ReWrOwHöN hE Nn EE IN ND
der Mann zum Samenerguss gekommen ist, wird sein Glied wieder schlaff. Verliebte erfinden alle Arten von Umarmungen und Zärtlichkeiten. Der Geschlechtsverkehr ist nur eine von vielen Möglichkeiten, um gemeinsam zu geniessen.
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Wenn du die Wünsche deiner Freundin erkennst und umgekehrt sie deine, dann könnt ihr euch richtig verwöhnen. Die meisten Mädchen brauchen länger als Jungs, bis sie erregt sind. Streicheln und Zärtlichkeiten und Liebesgeflüster sind wichtig, und während des Vorspiels
kann es bereits sehr lustvoll und leidenschaftlich zugehen. Auf physischer Ebene wird die Vagina eher feucht, wenn ihr euch Zeit lasst. Ist die Scheide nicht genügend feucht, ist das Eindringen für das Mädchen schmerzvoll.
Das Präservativ: Wer redet darüber? Ich bin achtzehn und habe noch mit keinem Mädchen geschlafen, was soll ich tun? Du bist nicht der Einzige: Etwa die Hälfte der Jungs haben mit 18 noch keinen Geschlechtsverkehr erlebt und jeder Vierte auch mit 20 noch nicht. Was ist schon dabei, man muss ja nicht mit jemandem ins Bett, nur weil man ein bestimmtes Alter erreicht hat. Du möchtest es nicht mit irgendjemandem tun und hast die Person, die dir wirklich gefällt, noch nicht getroffen. Also warte. Ist doch klar. Vor allem die Kollegen sollen es nicht wissen? Dann erfindest du notfalls eben ein Ferienabenteuer. Konzentriere dich nicht darauf, jetzt «endlich» Sex zu haben. Halte dich offen für eine Beziehung – früher oder später wirst du dich verlieben und eine Freundin finden. Und dann ergibt sich das Weitere von alleine, wenn es Zeit ist.
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Klar: Wir sind es nicht gewohnt, über das Präservativ (Kondom, Pariser, Gummi ...) zu reden, so wie man von einem Film oder von einer neuen CD erzählt. Aber das Präservativ schützt gut vor einer Schwangerschaft und als einziges Verhütungsmittel gleichzeitig auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten (siehe S. 22 ff.). Über das Präservativ zu reden (und eines zu benützen), ist deshalb wichtig. «Wenn ich mit ihr über das Präservativ rede, dann meint sie, dass ich sie bei der ersten Gelegenheit betrüge oder dass ich es mit allen versuche.» «Wenn man darüber spricht, verliert die Situation an Romantik, wird sie so technisch.» «Sie wird denken, dass ich ihr nicht traue, dass ich sie für ein leichtes Mädchen halte.» Viele Fragen, viele Zweifel – vielleicht aber auch nur Ausreden für deine Befangenheit? Wage den Sprung: Denn ungeschütztes Liebemachen ist ebenfalls wenig romantisch, weil es Angst auslöst – vor einer Schwangerschaft, allenfalls vor HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Und Angst ist kein gutes Gefühl – oder?!
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GGeEnNiIeEsSsSeE N n Ob alleine oder zu zweit, die Qualität des Geniessens hängt von vielem ab: von den Gefühlen, den Umständen, der Erfahrung, vom Vertrauen. Die Erregung durch das Vorspiel, die Lust beim Geschlechtsakt, der Orgasmus und das Loslassen danach – dies alles sind lustvolle Phasen. Für den weiblichen Orgasmus sind hauptsächlich zwei erogene Zonen wichtig: die Klitoris und die Scheide. Besonders der vordere Teil – die ersten zwei bis vier Zentimeter – ist empfindlich. (Deshalb ist es nicht wichtig, wie lang dein Penis ist.) Mädchen kommen während des Geschlechtsverkehrs weniger selbstverständlich zum Orgasmus als Jungs. Die Bewegung des Glieds in der Scheide allein stimuliert je nachdem die Klitoris nicht genügend. Der Orgasmus
kann aber auch später noch eintreten, vielleicht durch Streicheln. Meistens brauchen Mädchen Zeit und etwas Erfahrung, um herauszufinden, was für sie am schönsten ist. Frage deine Freundin, was sie besonders mag. Nach dem Samenerguss bzw. dem Orgasmus fällt der Mann ziemlich schnell in einen Zustand der Entspannung. Der Penis wird wieder schlaff und der ganze Organismus scheint langsamer zu funktionieren: Oft verspürt man Lust, einzuschlafen. Bei der Frau geht die Erregung langsamer zurück. Das erste Mal, wenn du mit deiner Freundin schläfst, ist kaum das beste Mal. Je besser ihr einander kennt, je vertrauter ihr miteinander seid, desto entspannter und lustvoller kann Sex werden. Also: Kein Leistungsstress, lass dir und euch Zeit.
Schwierigkeiten, frühzeitige Ejakulation SCHWIERIGKEITEN,Sorgen, SORGEN, FRUHZEITIGE EJAKULATION Die Angst, nicht zu genügen, oder auch eine zu intensive Erregung können zu kleineren Schwierigkeiten führen: Der Penis wird nicht steif oder dein Samenerguss kommt viel zu schnell, vielleicht sogar, bevor du das Glied in die Scheide eingeführt hast. Vor allem diese so genannte frühzeitige Ejakulation ist häufige bei den ersten Erfahrungen. Nur mit der Ruhe: Denk daran, dass Sexualität kein Spitzensport ist. Es steckt mehr dahinter als eine körperliche Leistung. Wichtig ist, dass ihr euch zusammen wohl fühlt, dass ihr euch alle Zeit der Welt nehmt füreinander. Auch ohne Eindringen und ohne Orgasmus kann man es zusammen sehr schön haben. Und wenn ihr vertrauter seid miteinander und du nicht mehr ganz so aufgeregt
bist wie beim ersten Mal, dann lösen sich diese Probleme meist von alleine. Gegen die frühzeitige Ejakulation können auch etwas dickere Präservative helfen, die die direkte Reizung des Penis etwas vermindern. In jungen Jahren sind die beschriebenen Probleme nur sehr selten auf ein ernsthaftes gesundheitliches Problem zurückzuführen. Die Fähigkeit, sich selbst lustvoll zu befriedigen, ist ein klares Zeichen, dass grundsätzlich alles richtig funktioniert. Wenn die Schwierigkeiten aber andauern, ist es vielleicht trotzdem nützlich, sich mal mit einer Fachperson auszusprechen (s. Adressen auf der letzten Seite).
D a sDAS e r sERSTE t e M aMAL l – J-u n gfernhäutchen JUNGFERNHAUTCHEN Die Scheidenöffnung ist bei Mädchen teilweise von einer feinen Haut, dem Jungfernhäutchen, verdeckt. Deshalb kann einem Mädchen der erste Geschlechtsverkehr wehtun. Denn wenn das Jungfernhäutchen nicht schon vorher eingerissen ist (z.B. beim Sport, bei der Selbstbefriedigung oder der Verwendung von Tampons), dann passiert es beim ersten Geschlechts-
verkehr, wenn du dein Glied in die Scheide einführst. Das kann ein bisschen bluten und wehtun, heilt aber rasch. Frauen erleben diesen Schmerz sehr unterschiedlich: Je entspannter und erregter ein Mädchen beim ersten Mal ist, desto weniger weh wird es tun. – Aber auch für Mädchen ist es nicht so einfach, die ersten Male entspannt zu sein ...
Entweder heute Abend oder nie! Mit jemandem zu schlafen, ist etwas sehr Intimes. Freiwilligkeit ist unabdingbare Voraussetzung, damit es für beide lustvoll und schön werden kann. Druck und Zwang haben in sexuellen Beziehungen nichts verloren. Was für einen Sinn macht somit ein vorgefasster Beschluss?
Orgasmus Der Orgasmus ist der Höhepunkt; bei Jungs geht er meist einher mit dem Samenerguss. Den Orgasmus gibt es aber nicht. Wie intensiv er sich anfühlt und wie glücklich er macht, hängt stark von der Beziehung ab und von der Situation. Die verschiedenen Möglichkeiten und die Intensität der sexuellen Lust geben dem Orgasmus etwas Zauberhaftes, Rätselhaftes, etwas sehr Persönliches.
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«Das erste Mal? Ich war total erregt. Total erregt und auch mega gespannt. So viele unbekannte Gefühle in mir. Diesmal galt es ‘ernst‘. Ich hatte Angst, dass ich der Sache nicht gewachsen sein würde, dass ich zu früh komme, dass ich mich ungeschickt anstelle. Präservative hatte ich dabei und vorher geübt, den Gummi anzuziehen. Aber wann sollte ich sie rausnehmen? Und sollte ich ihn alleine anziehen oder sie helfen lassen...? Und was, wenn sie mich auslacht?» «Es ist schon vorgekommen, dass meine Freundin und ich gleichzeitig in den siebten Himmel gekommen sind. Manchmal ist es aber schwierig, miteinander Schritt zu halten. Vielleicht stelle ich mich blöd an mit dem Präservativ, komme zu früh oder habe irgendeinen anderen ‘Zwischenfall‘. Ich bin aber sicher, dass bei den wenigsten alles einfach immer perfekt läuft. Das ist doch normal.»
«Heute können wir miteinander lachen über das eine Mal – es war vielleicht das fünfte Mal oder auch das zwölfte –, wo wir uns wirklich blöd angestellt haben. Natürlich fühle ich mich mit der Erfahrung sicherer, aber Sexualität ist keine präzise Wissenschaft. Und genau das gefällt mir.»
«Wir hatten uns gut organisiert: den ganzen Nachmittag sturmfreie Bude. Mama war in der Stadt, ich hatte mich bei einer Freundin über Verhütungsmittel informiert, die Präservative lagen bereit, falls er sie vergessen haben sollte. Trotzdem hatte ich etwas Angst. Wir kannten uns nicht so gut. Nimmt er Rücksicht auf mich? Wie kann ich ihm zeigen, was mir gefällt und was nicht? Riskierte ich zu viel, ging ich zu weit? Er hatte schon Erfahrung, ich nicht!» «Der Geschlechtsverkehr ist nicht der einzige Weg zum Höhepunkt: Vorspiel, Petting und Küsse sind genau so wichtig und schön, wenn man sich Zeit dafür lässt. Ich jedenfalls liebe sie.» «Jemanden zu verwöhnen, will erlernt sein; man lernt es vor allem zu zweit. Es fällt uns nicht einfach so in den Schoss, aus heiterem Himmel. Dabei ist es nützlich – und auch lustvoll – den eigenen Körper zu erkunden und auch den Körper des anderen und die gegenseitigen Wünsche zu spüren. Das kann man nicht vorher studieren, und es kann auch sehr unterschiedlich sein von einem Partner zum anderen, denn jeder von uns geniesst anders.»
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Liebe? Lust? Kinder zeugen? Es gibt verschiedene Aspekte, die mit der Sexualität ganz direkt zusammenhängen: Liebe, Lust und Fortpflanzung. Die meisten Menschen finden die gegenseitigen Gefühle, Liebe, in einer sexuellen Beziehung sehr wichtig. Andere wollen eine Phase, in der sie (mehr oder weniger intensiv) auskundschaften, was sie erregt; die Partnerinnen kümmern sie dabei nicht so sehr. Und für dritte ist der eigentliche Sinn der Sexualität, Kinder zu haben. Im Unterschied zu den Tieren sind wir nicht allein von Trieben gesteuert. Jeder und jede kann für sich wählen.
Was ist der wichtigste Punkt für dich?
«Für mich ist die Liebe das Wichtigste. Ich habe auch schon mit einem Mädchen geschlafen, nur für eine Nacht, aus purer Lust. Es war schön, aber jetzt erinnere ich mich praktisch an nichts mehr. Wenn man verliebt ist, ist es anders, alles kommt von selbst, es ist einfacher!» «Vor der Hochzeit will ich mit keinem Mädchen schlafen: Es geht ums Prinzip. Ich träume von einer Beziehung, deren Ziel nicht nur im Sex liegt. Mir geht es um das gegenseitige Verständnis, um Verbindlichkeit und um Treue.» «Liebe? Ich bin nicht so sicher, ob ich weiss, was das ist. Für mich ist Sex in erster Linie Lust. Im Moment ist es gut so.» «Für mich gehören Liebe und Sexualität zwingend zusammen. Liebe ohne Sex ist ebenso öde wie Sex ohne Liebe.»
Nein, wenn du sie gern hast, ist es was anderes.
Liebe machen, bumsen, das ist alles das Gleiche...
Was ich dazu denke ... ............................................ ............................................ ............................................ ............................................ .................................... ..............................
Ich, ich pfeif wenn auf Sex. sieUnd schwanger
wird, zählen dann deine Gefühle für sie oder nicht?
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Sich gemeinsam schützen, aber wie? Eine sexuelle Beziehung zu leben, ist aufregend. Damit es zu keinen unerwünschten Folgen kommt, muss man aber an die Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft und an den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten denken. Verhütung ist längst nicht mehr einfach «Sache der Frauen». Beide müssen da Verantwortung übernehmen – und das heisst zuerst einmal: darüber sprechen. Das Kondom (oder Präservativ, Gummi, Verhüterli ...) spielt eine entscheidende Rolle: Es ist das einzige Verhütungsmittel, mit dem Jungs es alleine in der Hand haben, eine Zeugung zu verhindern. Wer (noch) nicht Vater werden will, benutzt in jedem Fall ein Kondom. Das gilt besonders dann, wenn du das Mädchen noch nicht gut kennst oder wenn es zu einem flüchtigen sexuellen Abenteuer kommt. Da ist es überhaupt nicht klar, dass sie für die Verhütung sorgt – auch wenn sie von sich aus nichts dazu sagt. Abgesehen davon schützt das Kondom vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Aids (S. 26 ff.). Das Kondom ist sicher – wenn du es richtig anwendest. Mit ein bisschen Übung – zu zweit oder allein – geht das spielend leicht.
So verwendest du ein Kondom Verpackung öffnen Jedes Kondom ist einzeln in einer Folie verpackt. Solange die Verpackung ein Luftkissen enthält, ist alles okay. Die Folie vorsichtig aufreissen und das Kondom sorgfältig herausdrücken. Wenn du nicht sicher bist, dass alles okay ist, dann nimm besser ein neues. Kondom aufsetzen Um das Kondom überzurollen, muss die Vorhaut zuerst ganz zurückgestreift werden. Mit Daumen und Zeigefinger das Kondom am Reservoir festhalten, damit sich keine Luft darin staut. Das Reservoir ist der Zipfel an der Spitze des Kondoms. Erst dann auf die Eichel setzen. Achte darauf, dass das Kondom mit der richtigen Seite aufliegt. Das ist der Fall, wenn der Gummiring nach aussen schaut und sich das Kondom problemlos abrollen lässt. Abrollen Das Kondom muss sich spielend leicht auf die ganze Länge des Penis abrollen lassen und gut sitzen. Sonst ist es zu eng oder zu weit. Die ganze Sache soll völlig unkompliziert ablaufen. Auch im Kopf. Danach: festhalten Das Kondom darf nicht abrutschen, nicht während du Liebe machst und auch nicht danach. Nach dem Höhepunkt und noch bevor das Glied wieder ganz schlaff ist, das Kondom hinten festhalten und den Penis mit dem Kondom herausziehen. Und klar: 1) Das Kondom immer überziehen, bevor du in die Scheide eindringst. 2) Jedes Kondom nur einmal verwenden. 3) Gebrauchte Kondome kommen in den Abfall, nicht in die Toilette.
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Wo kaufen? WO KAUFEN? Kondome gibt es in jedem Supermarkt, in Drogerien, Apotheken, Kondomerias und in vielen Herrentoiletten aus Automaten. Kaufe nur solche mit dem ok-Gütesiegel – die haben die schärfsten Sicherheitskontrollen be-
Ein paar Tipps standen. Natürlich kannst du Kondome auch übers Internet bestellen: www.shop.aids.ch, www.praeser.ch, www.condomeria.ch, www.mysize.ch usw.
Grösse
GROSSE
Jeder Penis ist unterschiedlich – auch unterschiedlich gross. Deshalb gibt es auch unterschiedlich grosse Präservative. Normalerweise sind sie 52 bis 54 mm breit und 170 bis 185 mm lang. Aber es sind auch engere erhältlich oder längere und weitere. Dass das Präservativ die richtige Grösse hat, ist entscheidend für die Sicherheit. Zu grosse Präservative rut-
schen ab, zu enge werden überdehnt und platzen leichter. Einer von sechs Männern kauft zu grosse Präservative für sich – das ist doch lächerlich, oder? Ein Präservativ in der richtigen Grösse lässt sich problemlos abrollen und sitzt. Welches für dich die richtige Grösse hat, kannst du unter www.mysize.ch herausfinden.
Produkte-Palette
PRODUKTE-PALETTE
Es gibt gepuderte Präservative oder solche mit Gleitmitteln, gerade oder taillierte, farbige und solche mit Aroma usw. Probiere aus, wozu du Lust hast. Die reinen Jux-Condome – besonders jene mit abenteuer-
lichen Formen zur Verzierung – sind allerdings wirklich nur zum Spassmachen. Sie sind zu wenig sicher. Die meisten Kondome sind aus Latex.
Wo und wie lagern?
WO UND WIE LAGERN?
Ein kleiner Vorrat an Kondomen – am richtigen Ort – ist ideal, egal, ob du sie gerade heute brauchst oder nicht. Nicht im Portemonnaie aufbewahren, lieber in einer
kleinen Box oder einem Etui. Vor starkem Licht schützen! Kondome haben ein Verfalldatum!
Gleitmittel
GLEITMITTEL
Wenn die Scheide der Freundin zu wenig feucht wird, kann das Eindringen schwierig sein und ihr wehtun. Dass die natürliche Feuchtigkeit nicht ausreicht, kann viele verschiedene Gründe haben: zum Beispiel ein zu kurzes Vorspiel oder Stress. Also lass es langsam angehen und nimm dir Zeit für Zärtlichkeit. Vaginale Trockenheit kann aber auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein; die Feuchtigkeit variiert zudem nach Zeitpunkt im weiblichen Zyklus usw. In diesen Fällen hilft zusätzliches Gleitmittel. Aber Achtung: Nicht irgendeine Salbe verwenden, sondern nur dafür geeignete Produkte. Sie sind am gleichen Ort erhältlich wie die Präservative und sind wasserlöslich oder auf
Silikonbasis hergestellt. Die üblichen Bodylotions und Massageöle dagegen sind fetthaltig und greifen das Latex an (auch wenn du nichts davon merkst). Das gilt auch für Speiseöl oder Vaseline. Nicht verwenden! Übrigens: Manche Männer geben zur Steigerung ihrer Lust einen Tropfen Gleitmittel in das Reservoir des noch zusammengerollten Präservativs, bevor sie es über den Penis abrollen. Und: Für Analsex (Glied in Darm) braucht es immer sehr viel Gleitmittel. Zudem keine genoppten und gerillten oder extradünnen Präservative verwenden.
Allergie
ALLERGIE
Wenn es dich am Penis juckt und brennt, nachdem du ein Kondom verwendet hast (allergische Reaktion), dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Meist ist das Latex für die Allergie verantwortlich: Für diesen Fall gibt es latexfreie Präservative aus Polyurethan. Möglich ist auch, dass nur das Gleitmittel
auf dem Kondom die Allergie auslöst. Probiere in diesem Fall Präservative ohne feuchte Beschichtung aus. Es ist wichtig, allergische Reaktionen ärztlich abklären und die Reaktionen zuerst abklingen zu lassen, bevor du ein anderes Kondom ausprobierst.
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VVEeR rHhUüTtUuNnGg Wenn sich ein Paar für ein Kind entscheidet, wenn beide finden, es sei der richtige Zeitpunkt, Vater beziehungsweise Mutter zu werden, dann lässt man die Verhütung sein. Aber diesen Schritt gilt es gut zu überlegen. Und vor allem in Ruhe und nicht erst, wenn ihr euch beide «näher gekommen seid». Denn im Bett ist es so eine Sache mit grundsätzlichen Überlegungen ... Wenn du noch nicht Vater werden willst, musst du dich um die Verhütung kümmern. Mit dem Kondom zu verhüten, ist bei uns sehr verbreitet. Jährlich werden in der
Schweiz 18 Millionen Kondome verkauft; und sieben von zehn Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zwischen 17 und 30 brauchen Kondome bei Gelegenheitskontakten oder mit neuen Freundinnen. Keiner schaut dich im Laden also schräg an, wenn du eine Packung Kondome kaufst. Benutze die Kondome gleich beim ersten Mal! Nicht erst, nachdem etwas schief gelaufen ist und du das ängstliche Warten auf das Ergebnis des Schwangerschaftstests kennen gelernt hast.
Kondom Pille entwederODER? oder?ODER Oder beides! KONDOM UNDund PILLE - –ENTWEDER BEIDES! • Das Kondom für den Mann Das Kondom sorgt dafür, dass der Samen gar nicht erst in die Scheide gelangt; es ist eine Barriere-Methode. Das Kondom hat keine Nebenwirkungen und muss nur angewendet werden, wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt. Das Kondom schützt vor Schwangerschaft und gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Aids. • Hormonelle Methoden für die Frau Die Anti-Baby-Pille enthält Hormone, die die weibliche Empfänglichkeit beeinflussen. Sie muss regelmässig eingenommen werden. Die Pille ist eine sehr sichere Verhütungsmethode, vorausgesetzt, sie geht nicht vergessen ... Andere hormonelle Methoden sind: die Minipille, im Oberarm implantierte Hormon-Stäbchen,
n EdReEr AA ND
in die Gebärmutter eingesetzte Hormonspiralen, Hormonringe in der Scheide oder die Dreimonatsspritze. Sie alle sind ähnlich sicher und wirken ähnlich wie die Pille. Und sie alle müssen von einem Arzt, einer Ärztin verschrieben werden. Hormonelle Methoden schützen sehr zuverlässig vor einer Schwangerschaft – aber nicht vor einer sexuell übertragbaren Krankheit. Wenn du das Kondom verwendest und sie die Pille nimmt, dann seid ihr zweifach vor Schwangerschaft geschützt und zusätzlich durch das Kondom vor einer sexuell übertragbaren Krankheit. Bei flüchtigen oder neuen Bekanntschaften solltest du auf jeden Fall ein Kondom benutzen, auch wenn sie die Pille nimmt.3
eMM E TeHtOhDoEdNe n
Es gibt noch weitere Methoden der Schwangerschaftsverhütung (Diaphragma, Kupferspirale, Scheidenzäpfchen oder -schwämme usw.). Auch sie müssen von der Frau angewendet werden, und keine dieser Methode schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Pille für den Mann gibt es (noch) nicht.
Die «natürliche Familienplanung» (sichere Tage ausrechnen) ist für junge Frauen keine sehr sichere Methode – schon gar nicht nach Partys oder in Ferien usw. Fachpersonen wie Frauenarzt/Frauenärztin oder Beratungsstellen (Adresse s. S. 38) informieren gerne ausführlicher.
M e i n eSACHE S a c h-eIHRE – i h r e SACHE S a c h e-–UNSERE u n s e r e SACHE Sache MEINE Verhütung muss gemeinsam diskutiert und auch entschieden werden. Logisch, denn zusammen schlafen ist ja auch etwas Gemeinsames. Noch immer gibt es viele Typen, die denken, dass Verhütung «Sache der Frau» ist. Aber das stimmt nicht: Vielleicht wollen sie sich nur nicht damit auseinander setzen, vielleicht ist es ihnen auch peinlich. Dabei schätzen es Frauen und
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Mädchen sehr, wenn man die Frage nach der Verhütung zusammen angeht. Kann schon sein, dass es dir nicht ganz leicht fällt, ein Gespräch über die richtige Verhütungsmethode anzufangen. Aber die Folgen einer ungewollten Schwangerschaft sind eindeutig unangenehmer. Also los!
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V e rVERHUTUNGSMITTEL h ü t u n g s m i t t e l i IM m N otfall NOTFALL Trotz Verhütung kann es Pannen geben: zum Beispiel wenn das Kondom platzt. In dieser Situation kann die «Pille danach» eine ungewollte Schwangerschaft nachträglich noch verhindern. Die «Pille danach» enthält starke Wirkstoffe, die die Einnistung des Eis verhindern. Deine Freundin kann sie bei der Ärztin/beim Arzt, bei einer Schwangerschaftsberatungsstelle oder in der Frauenabteilung eines Spitals erhalten. Wenn sie älter als 16 ist, bekommt sie sie auch rezeptfrei in der
Apotheke. Sie muss die erste Dosis in den ersten 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen. Nebenwirkungen sind häufig. Die «Pille danach» ist ein Medikament für den Notfall und eignet sich nicht für die reguläre Verhütung. Bei Pannen oder wenn es sonst zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr gekommen ist, musst du auch an sexuell übertragbare Krankheiten denken (s. S. 26 ff.).
Beratungsstellen Es gibt verschiedene Beratungsstellen zu Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft für Jugendliche (Adressen s. S. 38 ff. bzw. unter www.tschau.ch oder www.plan-s.ch). Die Beratungsstellen sind in der Regel für Mädchen und Jungs. Die Berater und Beraterinnen geben dir Tipps und Informationen und beantworten dir deine Fragen. Wenn du zum Beispiel der Meinung bist, dass du viel zu früh zum Höhepunkt kommst, kannst du lernen, wie man das mit einfachen Mitteln verhindert. Alles natürlich streng vertraulich – klar.
Die meisten Jungs, die sexuelle Beziehungen leben ... ... haben bereits mit ihrer Freundin über Verhütung gesprochen und wissen, welche Methode sie anwenden wollen; ... sind damit einverstanden, ihre Freundin zum Arzt, zur Ärztin oder in eine Beratungsstelle zu begleiten; ... wissen, wie das Kondom benutzt wird;
Und ich?
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... sind sich bewusst, dass die Gleitmittel, die in den Geschäften in den gleichen Regalen liegen wie die Präservative, nützlich sein können; ... haben den Umgang mit dem Präservativ bereits geübt;
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... haben meistens eins dabei;
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... würden mit der Freundin über allfällige Symptome einer sexuell übertragbaren Krankheit reden (wenn es brennt, kratzt und juckt);
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... wissen, wo man schnell die «Pille danach» erhält, für den Fall, dass das Präservativ kaputtgeht.
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Gibt es beim ersten Mal Probleme mit der Benutzung des Kondoms? Aus einer Umfrage unter 16- bis 20-jährigen Jugendlichen geht hervor, dass rund jeder fünfte Junge während der ersten sexuellen Beziehungen Probleme mit dem Anziehen des Kondoms gehabt hat. Da hilft nur eines: (vorher) üben!
Sich vor dem Orgasmus zurückzuziehen, verhindert keine Schwangerschaft. Manche Männer glauben, dass sie eine ungewollte Schwangerschaft verhindern können, indem sie den Penis kurz vor dem Orgasmus aus der Scheide zurückziehen (= Coitus interruptus). Also kurz bevor der Samen aus dem Penis kommt. Das nützt aber wenig. Es gibt einerseits viel zu viele Pannen, die dann zu einer ungewollten Schwangerschaft führen. Und wichtiger noch: Schon vor dem Orgasmus tritt der Lusttropfen aus, eine klare Flüssigkeit. Auch der Lusttropfen enthält Sperma und kann zu einer Schwangerschaft führen. Und vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt dieses Verhalten schon gar nicht. 25
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HIV/Aids
HIV/AIDS
Das Wort Aids ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung: Acquired Immune Deficiency Syndrome – übersetzt «Erworbene Schwäche des Immunsystems». Aids ist eine schwere und unheilbare Krankheit. Medikamente können nur den Krankheitsverlauf verzögern. Aids wird durch das menschliche ImmunschwächeVirus (HIV) verursacht. Das HI-Virus zerstört über eine längere Zeit das Immunsystem und der Körper kann sich deshalb nicht mehr vor Infektionen und Tumoren schützen.
Eine Ansteckung mit HIV kann erfolgen, wenn • Blut • Sperma • Scheidenflüssigkeit einer mit HIV infizierten Person in den Blutkreislauf eines anderen Menschen gelangt. Denn in diesen Flüssigkeiten befindet sich auch das Virus. Der häufigste Ansteckungsweg ist Geschlechtsverkehr ohne Kondom. Eine Impfung zum Schutz vor Aids gibt es nicht.
Safer Sex – bestmöglicher Schutz beim Sex
SAFER SEX - BESTMOGLICHER SCHUTZ BEIM SEX Vor einer Infektion mit dem HI-Virus – und damit vor Aids – kann man sich sehr gut schützen. Du hast bestimmt von «Safer Sex» reden gehört. Unter Safer Sex versteht man Sex, bei dem zwei Massnahmen vor einer Ansteckung mit dem Virus (HIV) schützen: •Benutze das Kondom jedes Mal, wenn du Geschlechtsverkehr hast. Gibt es Alternativen? Die einzige ist, auf Sex zu verzichten.
•Weder Sperma noch Blut (auch nicht Menstruationsblut) in den Mund nehmen. Wenn du dich an diese Regeln hältst, beschränkst du das Risiko einer möglichen HIV-Übertragung auf ein absolutes Minimum. Mit HIV steckt man sich nicht an, weil man zu oft, schlechten oder schwulen Sex hatte, sondern nur dann, wenn man die Safer-Sex-Regeln nicht beachtet.
Besteht bei der oralen Befriedigung (mit dem Mund) ein Risiko?
Wie merke ich, ob ich mich mit HIV infizier t habe?
Eine frische Infektion mit HIV bleibt oft unbemerkt. Bei den einen zeigen sich gar keine Beschwerden, andere haben in den ersten Wochen nach der Übertragung grippeähnliche Symptome (Fieber, geschwollene Drüsen und Lymphknoten, Muskelschmerzen). Die verschwinden aber von selbst wieder. Das Virus ist jetzt im Körper und vermehrt sich, und das Abwehrsystem tut sein Bestes, um den Eindringling zu bekämpfen. Diese stete Auseinandersetzung zwischen Abwehrsystem und Virus kann jahrelang unbemerkt bleiben. Es gibt keine Beschwerden. Erst wenn das Abwehrsystem durch den langen Kampf deutlich geschwächt ist, treten erste schwere Krankheiten auf: zum Beispiel eine bestimmte Form von Lungenentzündung, starker Pilzbefall in Mund und Rachen, Tuberkulose usw. Kurz: An den Symptomen kann man eine frische HIVInfektion nicht erkennen. 26
Sperma und Blut sollten nie in den Mund gelangen. Bei der oralen Befriedigung einer Frau besteht kein Risiko, auch wenn der Mann mit der Scheidenflüssigkeit einer HIV-positiven Frau in Berührung kommt. Denn in der Scheidenflüssigkeit ist die Menge an Viren zu klein, um über die Mundschleimhäute eine Infektion zu bewirken. Im Blut jedoch ist die Virenkonzentration höher. Wenn eine HIV-positive Frau ihre Menstruation hat, besteht bei der oralen Befriedigung ein Ansteckungsrisiko für den Mann.
Es ist unmöglich, eine HIV-positive Person an ihrem Aussehen zu erkennen. HIV-positive Menschen sehen nicht krank, ungesund oder ungepflegt aus; sie sind nicht alle homosexuell oder drogensüchtig ... HIV-positive Menschen können attraktiv sein, Sport machen und in einer Bank oder als DJ arbeiten. Zu Beginn einer Beziehung weiss man noch wenig über die Vergangenheit der Freundin. Bei einem sexuellen Abenteuer oder einem kurzen Ferienflirt noch weniger. Sobald man eine sexuelle Beziehung eingehen will, ist der Gebrauch des Kondoms zwingend.
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Ü b eUBERTRAGUNG r t r a g u n g v VON o n HHIV IV Ausser bei ungeschützem Geschlechtsverkehr kann HIV auch noch auf ein paar anderen Wegen übertragen werden. Drogenkonsum HIV wird häufig übertragen, wenn Drogen gespritzt und dabei die Spritzutensilien gemeinsam verwendet werden. Deshalb gibt es die Safer-Use-Regeln für den Drogenkonsum: Immer nur eigenes Spritzbesteck (Spritzen und Nadeln) und Zubehör (Löffel, Filter, Watte, Wasser) verwenden, und zwar nur bei sich selbst. Auch Sniffutensilien (wenn Drogen über die Nase inhaliert werden) nicht teilen. Beim Sniffen mit gemeinsamem Material überträgt sich zwar HIV nicht, dafür aber Hepatitis C. Piercing/Tattoos HIV und andere Erreger wie Hepatitis B oder Hepatitis C (s. S. 29) können beim Piercen oder beim Anbringen von Tattoos übertragen werden, falls die verwendeten Apparate noch Blutspuren vorangehender Klienten oder Klientinnen aufweisen. Es lohnt sich, sich gegebenenfalls zu versichern, dass die verwendeten Apparaturen steril sind.
Von der Mutter auf das Kind HIV kann während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen von der HIV-infizierten Mutter auf ihr Kind übertragen werden. Durch spezielle medizinische Vorkehrungen kann dieses Risiko in den westlichen Ländern nahezu ausgeschlossen werden. In ärmeren Ländern ist dies ein wichtiger Infektionsweg. Kein HIV-Ansteckungsrisiko besteht • im alltäglichen Kontakt mit HIV-positiven Menschen • beim Küssen oder Streicheln, auch nicht bei einer Massage • im Schwimmbad • im Kontakt mit Haustieren oder Insekten • beim Blutspenden Das Risiko, sich mit HIV anzustecken, wenn man sich an einer herumliegenden Fixernadel sticht, besteht nur theoretisch: Weltweit ist bis heute kein Fall einer Infektion auf diesem Weg dokumentiert worden. Gehe in diesem Fall wegen einer möglichen Infektion mit Hepatitis aber trotzdem zum Arzt.
Bluttransfusionen (im Spital) In den westlichen Ländern verhindern entsprechende Überwachungsmassnahmen dieses Risiko weitestgehend. In ärmeren Ländern sind HIV-Übertragungen bei der medizinischen Versorgung nicht selten.
Wie lange kann das Virus ausserhalb des Körpers überleben? Das HI-Virus ist ausserhalb des menschlichen Organismus nicht aktiv. Es kann nur innerhalb eines Körpers überleben. An der Luft stirbt es ab. Ausserdem ist deine intakte Haut ein ausreichender Schutz gegen das Virus. Das Virus kann deine Haut nicht durchdringen.
D DER e r HHIV-TEST I V - Te s t Hast du eine Situation erlebt, bei der du dich vielleicht mit HIV infiziert hast (sexuelle Begegnung, ohne die Safer-Sex-Regeln zu beachten)? Möchten du und deine Freundin in der Beziehung ohne Kondom miteinander schlafen und anders verhüten? Der HIV-Test ermöglicht es, festzustellen, ob eine Infektion mit HIV erfolgt ist oder nicht bzw. ob ihr beide euch bisher nicht mit HIV infiziert habt. Einen HIV-Test kannst du bei einer Teststelle in einem Spital, direkt in einem Labor oder beim Arzt/bei der Ärztin machen. Die Aids-Hilfe in deiner Region kann dir sagen, wo und wie du am besten zu einem Test kommst (s. Adressen S. 39).
Das Testergebnis ist vertraulich. Ärzte und das Pflegepersonal unterstehen dem Berufsgeheimnis und dürfen mit Fremden oder deinen Eltern nicht über deinen Test sprechen. – Lasse dich unbedingt vor dem Test ausführlich beraten. Und wichtig: Wenn du eine Risikosituation erlebt hast, musst du drei Monate warten, bevor du einen Test machst. Erst nach dieser Zeit kann der Test sicher ausschliessen, dass du dich infiziert hast. Gehts nicht früher? Nein, noch ist das die beste Methode, um ein sicheres Resultat zu erhalten.
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S e x u e l l UüBbE eR T r tRrAaGgB bA a re Krankheiten RE KRANKHEITEN
SEXUELL
Aids bzw. die HIV-Infektion ist eine sexuell übertragbare Krankheit, aber nicht die einzige. Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten – ausser Aids – lassen sich einfach behandeln, wenn man sie früh genug erkennt. Wie die Bezeichnung sagt, werden sexuell übertragbare Krankheiten vor allem über Geschlechtsverkehr übertragen. Ihre Erreger sind Viren (wie HIV, Herpes, Hepatitis, Feigwarzen), Bakterien (Syphilis, Gonorrhö (Tripper), Chlamydien) oder Pilze (Mykosen) und Parasiten (z.B. Filzläuse und Krätzmilben). Diese Krankheitserreger kommen in den Körpersäften (Blut, Speichel, Sperma, Scheidenflüssigkeit) und in den Schleimhäuten (Vagina, Penis, Mund, Anus) der infizierten Personen vor. Vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt man sich am besten – wie vor dem HI-Virus auch – mit der konsequenten Anwendung von Kondomen.
Anzeichen einer sexuell übertragbaren Krankheit können sein: – Ausfluss aus der Harnröhre in unterschiedlicher Menge und Farbe – Brennen beim Wasserlösen, Juckreiz im Bereich der Harnröhre – Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Hoden – Geschwüre, Bläschen, Wucherungen, Rötungen und Juckreiz am Penis oder an den Hoden Oft gehen diese Symptome auch ohne Behandlung vorbei. Die Krankheit ist damit aber nicht ausgeheilt! [Und Achtung: Eine Infektion mit HIV führt nicht zu diesen Symptomen (vgl. S. 26)!]
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Unbehandelt können auch diese Krankheiten teilweise schwere Folgen haben: Unfruchtbarkeit beispielsweise, Leberschäden oder Krebs. Deshalb: Wenn es im Geschlechtsbereich • juckt • kratzt • brennt warte nicht ab, bis das Symptom vorbeigeht, sondern suche schnell einen Arzt auf und rede mit deiner Freundin darüber. Ideal ist es, zusammen hinzugehen. Meist ist nämlich die Behandlung von beiden erforderlich. Sonst kommt es immer wieder zur Übertragung vom einen zum anderen und umgekehrt. Vielleicht ist es schwierig, darüber zu sprechen, weil es unangenehm ist. Die Versuchung ist gross, nichts zu sagen oder Anzeichen zu ignorieren. Aber diese Entscheidung hat seinen Preis: Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto einfacher ist sie und desto weniger schlimm sind die Folgen der Krankheit. Und die Behandlung kann ganz einfach sein: Oft sind es nur Tabletten (Antibiotika), die man einnehmen, oder Cremes, die man auf bestimmte Stellen auftragen muss.
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Hepatitis B
HEPATITIS B
Auch Hepatitis B ist eine sexuell übertragbare Krankheit. Hepatitis heisst Leberentzündung und kann unter anderem durch eine Virus-Infektion verursacht werden. Das Hepatitis-B-Virus (HBV) überträgt sich leichter – und öfter – auf sexuellem Weg als das HI-Virus. Richtig verwendet schützt das Präservativ nicht nur vor HIV, sondern auch ziemlich gut vor HBV. Hepatitis B kann – wie HIV – auch beim Drogenkonsum übertragen werden, bei unsachgemässem Piercen oder Tattooing, von der Mutter auf das Kind oder im Medizinalbereich.
aber chronisch. Im langen Verlauf der Krankheit zerstört die Hepatitis immer mehr Lebergewebe; es kommt zu einer Lebervernarbung (Leberzirrhose), schliesslich vielleicht zu einem Leberversagen oder zu Leberzellkrebs. Zwar gibt es Behandlungsmöglichkeiten bei einer Hepatitis B, aber sie führen nicht immer zu einer Heilung und sind langwierig. Dafür kannst du dich gegen Hepatitis B impfen! Wir empfehlen allen Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen.
Eine Infektion mit HBV heilt oft ohne jede Behandlung aus; in 5 (– 10) Prozent der Fälle wird die Hepatitis B
Ist das Kondom geplatzt? Es kam zum ungeschützten Geschlechtsverkehr. Was nun?
Risiko Nr 1: eine ungewollte Schwangerschaft Wenn das Kondom geplatzt ist oder wenn es zu einem ungeschützten Geschlechtsverkehr kam, besteht die Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft, falls deine Freundin nicht zusätzlich anders verhütet. In dieser Situation kann die «Pille danach» helfen (siehe Seite 25). Risiko Nr 2: sexuell übertragbare Krankheiten, HIV/Aids Überlegt, welche verschiedenen Risiken für dich und für deine Freundin bestehen: allfällige ungeschützte sexuelle Beziehungen in der Vergangenheit, Zweifel über deinen oder ihren Gesundheitszustand, Möglichkeit, bereits Träger des HI-Virus oder von anderen sexuell übertragbaren Krankheit zu sein. Suche danach so schnell wie möglich Rat, sei es in einer Beratungsstelle oder in einer Arztpraxis. Dort wird man mit dir abklären, ob bestimmte Massnahmen erforderlich sind.
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Rechte und das Recht In jeder Familie und in allen gesellschaftlichen oder religiösen Gemeinschaften gibt es gemeinsame Bilder und Wertvorstellungen, Sitten und Traditionen. Sie beeinflussen die Entscheidungen und das Verhalten – auch in der Sexualität. Und in allen Gesellschaften setzen zudem Gesetze der persönlichen Sexualität gewisse Grenzen. Sexualität wird also nicht nur von persönlichen Entscheidungen bestimmt und auch nicht bloss jeweils zwischen zwei Menschen ausgehandelt. Wertvorstellungen und Gesetze im Sexualbereich sind nicht überall auf der Welt gleich. Es gibt zum Beispiel Länder, in denen Ehebruch von Gesetzes wegen bestraft wird. In anderen sind homosexuelle Beziehungen verboten. Von Land zu Land unterschiedlich bestraft werden auch Personen, die mit der Prostitution zu tun haben. In Europa sind seit 1994 die Rechte der homosexuellen Männer und Frauen anerkannt und geschützt; Prostitution ist grundsätzlich erlaubt und Prostituierte haben die gleichen persönlichen Rechte (und Pflichten) wie Menschen, die ihr Geld anders verdienen.
Von den meisten Völkern der Welt werden die folgenden zwei Grundsätze anerkannt: • Schutz der Kinder Minderjährige haben Anrecht auf Schutz. Erwachsene, die Kinder für ihre Sexualität ausnützen, machen sich des sexuellen Missbrauchs schuldig. • Verbot von sexueller Gewalt Jeder Mensch hat das Recht, zu entscheiden, ob er eine sexuelle Beziehung haben will oder nicht. Es ist daher verboten, Zwang und Drohung anzuwenden, um eine sexuelle Handlung zu erlangen.
Schweizer Strafgesetzbuch Das Schweizer Strafgesetzbuch regelt in den Artikeln 187 bis 200 die «strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität» (= Unverletzlichkeit). Bis 16 Jahre gilt das sexuelle Schutzalter. Jede Person ist strafbar, die Handlungen sexueller Natur mit einem Jungen oder einem Mädchen von unter 16 Jahren vornimmt oder sie zu einer solchen Handlung verleitet. Nur wenn der Altersunterschied weniger als drei Jahre beträgt, ist die Handlung nicht strafbar (Artikel 187). Das heisst, wenn du 17 Jahre alt bist und deine Freundin 15, dann ist es nicht strafbar, wenn ihr zusammen schläft. Aber als 17-Jähriger darfst du keinen sexuellen Kontakt mit einer 13-Jährigen haben. Auch das Anbieten von Pornografie an unter 16-Jährige ist untersagt (Artikel 197). Mit 16 Jahren wird die sexuelle Mündigkeit erreicht. Das gibt jedem das Recht auf freie Bestimmung seines Sexuallebens. Aber Jugendliche zwischen 16 und 18 sind in einem Punkt ebenfalls noch besonders geschützt. Sexuelle Handlungen mit ihnen sind strafbar, wenn der Täter oder die Täterin in einem Erziehungs-, Betreuungsoder Arbeitsverhältnis zum Jugendlichen steht und diese Abhängigkeit ausnützt (Artikel 188). Konkret betrifft diese Regelung also beispielsweise Lehrer, Lehrmeister, Heimleiter, Vereinstrainer usw. Nach zurückgelegtem 18. Altersjahr ist man in der Schweiz volljährig. Man hat ab jetzt unter anderem das Recht, selbst zu entscheiden, mit jemandem zusammenzuziehen oder zu heiraten. Ab jetzt bist du voll für deine Handlungen verantwortlich. In jedem Alter strafbar ist es, jemanden mit Drohung, Gewalt oder psychischem Druck zu sexuellen Handlungen zu nötigen. Dazu zählen Vergewaltigungen – aber nicht nur diese (Artikel 189 und 190). Strafbar ist ebenso, eine zum Widerstand unfähige Person zu sexuellen Handlungen zu missbrauchen (Artikel 191), also zum Beispiel jemanden, der nach Alkohol- oder Drogenkonsum völlig «weggetreten» ist, Bewusstlose usw. Dies wird als Schändung bezeichnet. Strafbar ist weiter, Notlagen und Abhängigkeiten für sexuelle Handlungen auszunützen (Artikel 193) oder sich vor anderen Menschen ungefragt zu entblössen (Artikel 194 – Exhibitionismus). Artikel 198 sieht vor, dass jemand angezeigt werden kann, wenn er einen Menschen durch Provokationen sexueller Natur oder auch mit vulgären Worten belästigt. 30
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S e x u e l l eUBERGRIFFE Ü b e r g r i f f e GEGEN g e g e nMINDERJAHRIGE Minderjährige SEXUELLE Zu den sexuellen Übergriffen zählen alle Situationen, in denen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre von Erwachsenen durch Drohung oder Verführung zu ihrer persönlichen Lustbefriedigung benutzt werden. Bis 18 Jahre bleiben Jugendliche geschützt vor sexuellen Handlungen durch Personen, von denen sie abhängig sind (z.B. Arbeitgeber, Lehrer, Erzieher oder ein Mitglied der Familie).
vertuschen zu können, lässt der Täter das Opfer versprechen, über das «Geheimnis zwischen ihnen» zu schweigen, oder droht schlimme Folgen an, wenn es davon erzählt. In der Regel löst der Übergriff beim Opfer zudem Scham und Schuldgefühle aus, denn es ist überzeugt, dass es am Geschehen mitschuldig ist. Aber es ist ganz klar: Die Schuld für einen Missbrauch liegt immer einzig und allein beim Erwachsenen!
In den meisten Fällen stehen die Täter sexueller Übergriffe den minderjährigen Opfern sehr nahe (Eltern, Familienfreunde, Lehrer, Trainer). Dies macht die Situation für das Opfer noch dramatischer. Um die Tat
Es passiert auch den Jungen Wenn es um Minderjährige geht, ist jedes fünfte Missbrauchsopfer ein Junge. Nur sehr selten wagen Opfer, die Täter anzuzeigen.
Ich wurde vergewaltigt Ich war sechs Jahre alt. Ich brauchte fast 30 Jahre, um diese schwierige Erfahrung wieder an die Oberfläche kommen zu lassen. Als Kind hatte ich mit aller Kraft das Grauenhafte verdrängt, um überhaupt weiterleben zu können. Doch die ganze Situation, mit ihrem ganzen Elend, kam dann nach vielen Jahren trotzdem wieder herauf. Ich habe geweint wie ein Kind, durchgeschüttelt von Tränenkrämpfen. Dann plötzlich kamen Angst- und Schuldgefühle. Heute bin ich überzeugt, dass alle, die diesen Schmerz erlebt haben, ihre Scham besiegen müssen. Sie müssen weinen können, mit jemandem darüber reden, damit sie sich befreien können. Heute bin ich 36 Jahre alt, ich lösche nichts mehr aus aus meinem Leben, vergesse nichts, versuche «einfach» mit meiner Vergangenheit zu leben und mit mir Frieden zu schliessen. Pascal
Telefonische Hilfe für Kinder und Jugendliche
Nummer 147
Jugendliche, die sexuell missbraucht (oder geschlagen) wurden, behalten ihr Geheimnis oft sehr lange für sich. Sie haben Angst, sie schämen sich und wollen nur vergessen. Doch gerade das Schweigen verhindert die innere Verarbeitung dieses Verbrechens. Deshalb: Wenn du selber ein Opfer bist, dann versuche, darüber zu sprechen. In den Beratungsstellen für Jugendliche und Kinder findest du erfahrene Leute, die dir in einer solchen Situation helfen können (vgl. Adressen am Ende der Broschüre). Sie haben schon vielen geholfen. Sie werden dich unterstützen und schützen. Im Notfall hilft Kindern und Jugendlichen auch die Telefonnummer 147.
Michael, 16: Meine Freundin ist 14. Ich habe Angst, Probleme zu kriegen, wenn wir zu weit gehen. Laut Gesetz sind sexuelle Beziehungen zwischen Jugendlichen, die weniger als drei Jahre auseinander sind, nicht strafbar, auch wenn deine Freundin noch nicht 16 ist. Trotzdem trägst du als der Ältere eine grössere Verantwortung. Du kannst dich fragen, ob deine Freundin und du wirklich bereit sind; rede mit ihr über eure Wünsche und Bedürfnisse. Verführe oder überrede sie zu nichts, was sie nicht selber will oder wozu sie noch nicht bereit ist.
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Homosexualität HOMOSEXUALITAT Als Mann auf Männer zu stehen, «schwul» zu sein, ist weder eine Krankheit, noch etwas, für das man sich schuldig fühlen muss. Es ist schlicht eine der möglichen sexuellen Orientierungen. Es macht deshalb keinen Sinn, von Therapie oder Heilung zu sprechen.
In unserer Gesellschaft haben homosexuelle Menschen genau die gleichen Rechte wie alle anderen: Gewalt und sexuelle Belästigung ihnen gegenüber sind strafbar.6
e UxEuLeLl El e GGE W e AwLaTl t SS EX Man spricht von sexueller Gewalt, sobald jemand – Frau oder Mann – zum sexuellen Kontakt gezwungen wird, unabhängig davon, ob es zum Geschlechtsverkehr kommt oder nicht. Sexuelle Gewalt ist eine schlimme Erfahrung, die stark auf das Selbstwertgefühl der Opfer drückt und schwer zu überwinden ist. In einigen Köpfen hält sich noch immer das Vorurteil, dass die Opfer selbst für den Übergriff verantwortlich sind. So wird manchmal behauptet, dass Frauen in Miniröcken, die nachts allein unterwegs sind, eine
Vergewaltigung provozieren und somit eine Mitschuld tragen. «Sie haben es ja nicht anders gewollt ...» Das ist völliger Unsinn: Die meisten Opfer werden ausgewählt, weil sie sich in einer bestimmten Situation nicht wehren können. Und auch das Machovorurteil, dass Frauen es doch geniessen, «genommen zu werden», ist Bockmist: Kein Mensch hat Freude daran, vergewaltigt zu werden. Es gibt keine Entschuldigung für eine Vergewaltigung oder andere Formen von sexueller Gewalt.
eAwLaTl t I N i n DdEeRr BBEeZzIiEeHhUuNnGg GG EW Manchmal gibt es in einer Partnerschaft Situationen, in denen nur immer der eine Lust hat, mit dem anderen ins Bett zu gehen. Das ist ein Konflikt: Die Partnerin aber durch Gewalt oder Erpressung zum Geschlechtsakt
zu zwingen, ist und bleibt strafbar – auch in einer Beziehung. Ein Nein der Partnerin oder des Partners gilt es immer zu respektieren!
Wie zeigt man jemanden an? Gewalt und Wut, nicht zu verwechseln! Manchmal packt dich die Wut. Das ist menschlich – Wut ist ein normales Gefühl. Entscheidend ist, was du aus deiner Wut machst! Gewalt hingegen ist immer negativ. Es ist Missbrauch der eigenen Kraft oder Position. Aus persönlicher Schwäche und Frust willst du einen anderen beherrschen, ihn erniedrigen oder verletzen. Mit Gewalt zwingt man jemanden, etwas zu tun, was er oder sie sonst nicht machen würde.
War ich gewalttätig oder wütend? Der Tür einen Tritt verpassen oder seine Wut an einem Menschen auszulassen, ist nicht das Gleiche. Wir alle müssen lernen, wie wir unsere Aggression kontrollieren und Folgen der eigenen Handlungen voraussehen können. Gewalt ist immer die falsche Antwort und ein Zeichen von Schwäche. Sollte es in deiner Beziehung vorkommen, dass du dich vergisst, total ausflippst und gewalttätig wirst – es reicht schon eine Ohrfeige –, musst du über deine Gewalttätigkeit nachdenken und mit jemandem darüber reden. Gewalt in einer Beziehung ist nicht akzeptabel. Was immer das Gegenüber gemacht hat.
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Bei sexuellen Übergriffen jeglicher Art kanst du gerichtlich gegen den Täter oder die Täterin vorgehen. Du kannst sie anzeigen. Wende dich dafür am besten an eine Beratungsstelle. Ihre Adressen findest du auf den letzten Seiten.
Gewalttätig, ich?
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S eSEXUELLE x u e l l e V oVORSTELLUNGEN r s t e l l u n g e n u UND n d FFANTASIEN antasien Alle Menschen haben erotische oder sexuelle Fantasien und Wünsche. Wir stellen uns Begegnungen und Erlebnisse vor. Solche Fantasien können ganz schön erregen. Manchmal gibt es im «Kopfkino» auch krasse Szenen. Gibt es verbotene Fantasien? Solange die Fantasie nur im Kopf bleibt, ist nichts verboten. Fantasien in der Realität auszuleben, ist aber
etwas anderes. Hier gelten die Grenzen zu sexueller Gewalt, zu Missbrauch und Ausbeutung usw. In der Tendenz haben Jungs und Mädchen unterschiedliche sexuelle Fantasien. Also: Schliesse von deinen Wünschen nicht automatisch auf diejenigen deiner Partnerin. Das könnte danebengehen. Es kann sich aber lohnen, sich Fantasien gegenseitig zu erzählen.
EEROTIK rotik Erotik ist etwas anderes als Pornografie. Erotik ist gegenseitige sinnliche Anziehung, gelebte Lust und Verführung, Prickeln und Flimmern. Im Unterschied zur Pornografie bezieht sie den persönlichen, mitmenschlichen Bereich mit ein.
Jede Zeitepoche und Kultur und jedes Individuum setzt die Grenze zwischen Erotik und Pornografie etwas anders – und manch einer bezeichnet etwas als Erotik, um nicht Pornografie sagen zu müssen.
Erotik ist eine mächtige Inspirationsquelle für jede Form von Kunst, für Bücher, Songs, Bilder, Plastiken ...
P oP rO R n NoOgG rR aA Ff Ii E e Jedes Jahr werden in der Schweiz ein paar hundert Millionen Franken für Pornografie – Sexfilme und -hefte usw. – ausgegeben. Pornografische Filme zeigen sexuelle Handlungen und Geschlechtsorgane in Aktion ohne weitere zwischenmenschliche Gefühle. Manchmal können diese Bilder erregend sein, manchmal sind sie schlicht eklig. Aber nie sind Porno- und Sexfilme eine vertrauenswürdige Informationsquelle zu Sexualität: Hier gibt es Frauen, die jederzeit Lust auf Sex haben, mit einem oder mehreren Männern und in jeder akrobatischen Stellung. Sie erleben dabei einen Orgasmus nach dem anderen. Die Männer sind im Zustand der
Dauererektion und können immer, überall und ewig lange usw. Das sind Sexfantasien von Männern für Männer. In der Wirklichkeit läuft das nicht so. Das Gesetz verbietet es, pornografisches Material Jugendlichen unter 16 Jahren anzubieten, zu zeigen oder zu überlassen. Zudem verbietet das Gesetz grundsätzlich die «harte» Pornografie: Darstellung von sexuellen Handlungen mit Kindern, Tieren oder mit menschlichen Exkrementen oder Darstellungen, die Gewalt enthalten.
Mit 14 habe ich mit Kollegen einen Pornofilm angeschaut. Eigentlich wollte ich gar nicht, aber ich war nun mal dort. Verschiedene Bilder haben mich erregt, auch wenn sie eklig waren. Aber läuft es wirklich so in der Realität? Pornofilme werden zu einem speziellen Zweck gedreht: um zu erregen. Und da scheuen die Produzenten vor fast nichts zurück. Die Schauspielerinnen und Schauspieler werden für ihre Rollen bezahlt. Pornofilme spielen im Reich der Fantasie und der Vorstellungen – und da gibt es auch Ekel erregende Szenen. Mit der Realität hat das in Pornofilmen Gezeigte herzlich wenig zu tun.
Se x u e l l e BBELASTIGUNG elästigung SEXUELLE Bemerkungen, Provokationen oder Handlungen aus dem sexuellen Bereich, die nicht erwünscht sind, sondern aufgenötigt werden, gelten als sexuelle Belästigung. Was heisst das? Pornografische Bilder am Arbeitsplatz aufzuhängen, kann eine sexuelle Belästigung der Kollegin sein. Jemandem ungefragt obszöne SMS zu schicken, ständig «dreckige Witze» zu erzählen oder «eindeutige» Angebote zu machen, dauernd ungefragt jemanden anzufassen, der oder die das gar nicht will, besonders an Busen oder Po – dies und mehr ist sexuelle Belästigung.
Besonders mies ist sexuelle Belästigung, wenn das Opfer in einer bestimmten Form vom Täter abhängig ist. Zum Beispiel, wenn ein Lehrer einen Schüler bzw. eine Schülerin oder ein Arbeitgeber seinen Lehrling sexuell belästigt. Einen derartigen Übergriff kannst du anzeigen. Aber auch unter Gleichaltrigen ist sexuelle Belästigung unzulässig. Ist doch klar, oder? Ist dir nicht klar, was der Unterschied zwischen Anmache und sexueller Belästigung ist? Du siehst es an der Reaktion – und du weisst es selber im Voraus. Reagierst du deinen Frust ab, willst du das Mädchen ärgern oder verletzen oder magst du das Mädchen wirklich? 33
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So ist ein Mann ein richtiger Mann Wer kennt sie nicht, die Sprüche: Männer sind stark, weinen nicht, zeigen keine Gefühle, sind immer locker und cool und machen sich auch nichts aus einer schlechten Schulnote und einem Zusammenschiss vom Lehrer oder vom Vater usw. Was ist das also, ein richtiger Mann? Eine gefühllose Maschine? Auch wenn solche «harten Männer» in vielen Filmen vorkommen und du dich vielleicht mit ihnen identifizierst: Denk daran, es sind nur Filme und Fantasien. Die Typen spielen eine Rolle. Im Alltag taugt dieses Männerbild nicht. In der Realität wünschen sich Mädchen in aller Regel einen Freund, mit dem sie auch Gefühle austauschen können, der Schwächen hat und zu diesen stehen kann, der keine Filmfigur ist, sondern ein Mensch.
Stark zu sein, heisst nicht, keine Gefühle zuzulassen und immer «Herr der Lage» und unverwundbar zu sein. Sondern ehrlich zu sein, zu sich und zu Gefühlen zu stehen. Das braucht Mut. Auch in vielen Jobs wird heutzutage mehr Wert auf Einfühlungsvermögen als auf rücksichtslose Durchsetzungskraft gelegt. Machos bringen das nicht. Jungs haben heute mehr Möglichkeiten denn je, ihre eigene Männlichkeit zu suchen und zu entdecken. Jeder Mann ist wieder anders. Herbert Grönemeyer hat in einem Song eine ganze Reihe von Aussagen über Männer aneinander gereiht. Was hältst du von den einzelnen? Welche sind blöd, welche stimmen für dich, welche fehlen? Und wie sehen das die Kollegen?
Männer Männer Männer nehmen in den Arm / Männer geben Geborgenheit Männer weinen heimlich / Männer brauchen viel Zärtlichkeit Männer sind so verletzlich / Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich Männer kaufen Frauen / Männer stehn ständig unter Strom Männer baggern wie blöde / Männer lügen am Telefon Männer sind allzeit bereit / Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit Männer habens schwer, nehmens leicht / aussen hart und innen ganz weich werden als Kind schon auf Mann geeicht Wann ist ein Mann ein Mann? Männer haben Muskeln / Männer sind furchtbar stark Männer können alles / Männer kriegen 'n Herzinfarkt Männer sind einsame Streiter / müssen durch jede Wand, müssen immer weiter Männer ... Männer führen Kriege / Männer sind schon als Baby blau Männer rauchen Pfeife / Männer sind furchtbar schlau Männer bauen Raketen / Männer machen alles ganz genau Männer kriegen keine Kinder / Männer kriegen dünnes Haar Männer sind auch Menschen / Männer sind etwas sonderbar Männer sind so verletzlich / Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich Männer ...
(aus dem Album «4630 bochum», 1984) Mach nichts, was dir nicht behagt, nur weil du denkst, dass es «männlich» ist.
Klar, leichter gesagt als getan, aber du kannst nur gewinnen! 34
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Risiko oder Gelegenheit? Etwas riskieren, sich auf die Probe stellen oder andere auf die Probe stellen ... schauen, wie das wirkt ... Gerade in der Pubertät ist es normal, Grenzen zu testen – und manchmal schiesst man dabei übers Ziel. Das kann passieren. Trotzdem ist es wichtig, sich selber Grenzen zu setzen: damit aus dem Spass und dem Probieren nicht plötzlich tragischer Ernst wird. Nach einer Enttäuschung in der Liebe zum Beispiel kann dein Selbstwertgefühl sinken. Du bist traurig und suchst deshalb ein heftiges Gefühl: für dich und als Zeichen für die anderen. Die anderen sollen sehen, wie weh sie einem getan haben, wie verletzt man ist. Vielleicht lässt du in einer solchen Situation «das Schicksal entscheiden»: z.B., indem du mit dem Skateboard eine Strasse hinunterrast, Verkehr hin oder her. Vielleicht lässt du dich auch auf einen ungeschützten sexuellen Kontakt ein, was solls jetzt?! Oder du schmeisst die Schule. Oder säufst bis zur Bewusstlosigkeit, fängst mit Rauchen an, experimentierst mit Drogen rum. Oder du denkst gar dran, dir etwas anzutun ...
Du musst und kannst nicht alle Probleme alleine lösen. Es ist keine Schwäche, sondern Stärke, wenn du mit jemandem über deine Probleme sprichst. Friss nicht alles in dich hinein, bis du explodierst. Überlege dir in einer solchen Situation: • Welchem Menschen würde ich mich gerne anvertrauen? • Was hindert mich daran, es zu tun? • Würde es mich erleichtern, – mich jemandem anzuvertrauen? – ein Missverständnis zu klären? Manchmal stehst du auch auf der anderen Seite. Da gibt es einen Freund, einen Kollegen, der dir zu verstehen gibt, dass er Hilfe braucht. In einem solchen Fall ist es wichtig, dass du ihm zuhörst. Vielleicht rätst du deinem Freund auch, professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt Beratungs- und Anlaufstellen für Jugendliche. Zum Beispiel kann er mit der Telefonhilfe für Jugendliche reden (Telefon-Nr. 147) oder er kann sich hilfreiche Informationen auf www.tschau.ch beschaffen.
Du suchst etwas. Aber was?
147 – die Jugendhelpline
Alkohol hilft auch nicht, dass es wieder besser geht. Man geht aus, man trinkt ein paar Biere, raucht vielleicht noch einen Joint. Cool – oder? Das gibt Sicherheit, baut ein paar Hemmungen ab und das Selbstvertrauen auf. Aber am nächsten Morgen hast du dafür einen Kater – und kein Problem hat sich im Rausch von alleine gelöst. Alkohol ist dafür oft im Spiel, wenn es zu Unfällen kommt – auf der Strasse oder auch sonst. Alkohol kann aggressiv machen und in Schlägereien enden. Und Alkohol macht blind für Gefahren und übertrieben «mutig». Er steigert aber weder die sexuelle Lust noch die sexuelle «Leistungsfähigkeit», ganz im Gegenteil. Dafür lässt du es vielleicht eher «einfach drauf ankommen» und brauchst kein Kondom. Am nächsten Morgen kommt dann die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft oder der Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit. Abgesehen davon: Schnarchend neben der Partnerin zu liegen, ist auch nicht gerade das Höchste an Erotik, wie man sich vorstellen kann. Probleme wegtrinken geht nicht. Du musst einen anderen Weg finden, dass es dir wieder wohl ist.
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Sprechen wir von unseren Gefühlen Manche Jungs reden vielleicht weniger gern über ihre Gefühle, als dies zum Beispiel die Mädchen tun. Manche finden vielleicht auch weniger Gelegenheiten, sich der Mutter, dem Vater, der Schwester, einem Freund oder einer Freundin anzuvertrauen. Manche denken, dass man als Junge keine Gefühle zeigen darf, dass man hart sein muss, dass man als Junge nicht weint. Aber das sind Klischees, falsche Vorstellungen. Warum sollte ein Kerl nicht weinen dürfen? Gefühle existieren und sind sehr real. Manchmal ist es zu schmerzlich, sie in sich hineinzufressen. Es tut gut, den Gefühlen Platz zu geben.
Meine Meinung
Hier findest du ein paar Meinungen zu diesem Thema. Wie ist das eigentlich bei dir? Welche Meinung trifft am ehesten auf dich zu? «Einmal habe ich von einem Erlebnis erzählt, in dem ich nicht gerade gut dagestanden bin. Mein Freund hat mich nicht ausgelacht. Allerdings waren wir nur zu zweit. So hatte ich keine Angst vor dem Urteil der anderen, vor dem Gruppendruck.» «Unter Freunden und Kollegen kann man nicht immer seine ‘wahre‘ Meinung sagen.» «Mir fällt es leichter, mit Menschen, die mir nicht zu nahe sind, über ‘Gefühle‘ zu sprechen. Da gibts kein Konkurrenzdenken, keine Eifersucht und sie können es auch nicht einfach so an meine Kollegen weitererzählen. Und ich muss mir keine Kommentare anhören, die mir wehtun, oder Vergleiche, bei denen ich eh verliere.» «Ich rede gerne mit meinen Eltern. Sie sind offen für Diskussionen. Aber ich finde es auch normal, dass ich ihnen nicht alles erzähle, was ich mit meinen Freunden bespreche.» «Mir ist es lieber, ohne viele Worte auszukommen. Wenn ich mit jemandem auf der gleichen Wellenlänge bin, dann verstehen wir uns und fertig.»
Wow! Habt ihr gesehen, wie die gebaut ist? Die muss ich abschleppen... Red nicht so. Ich kenne sie. Sie ist gut drauf.
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Dich hat’s aber schön erwischt! Wieso nicht?
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Index/Glossar Aids, sexuell übertragbare Krankheit, S. 26 Akne, mit Knötchen- und Pustelbildung verbundene Entzündungen der Talgdrüsen, S. 4 Analverkehr, Analsex, Geschlechtsverkehr, bei dem das Glied in den Enddarm eingeführt wird Anorexie, Magersucht, krankhafter Verlust des Triebes, Nahrung aufzunehmen Anus, anal, After, Körperöffnung des Enddarms Belästigung, sexuelle, S. 33 Beschneidung, operative Entfernung der Vorhaut, S. 7 bisexuell, Bisexualität, sexuell von beiden Geschlechtern angezogen Cunnilingus, Befriedigung einer Frau mit dem Mund, Küssen und Lecken ihres Geschlechts Dildo, künstlicher Penis, Sexspielzeug Eifersucht, S. 15 Ejakulation, Samenerguss, S. 7 Entjungferung, erster Geschlechtsverkehr mit einer Frau, bei dem das Jungfernhäutchen reisst Erektion, durch Blutstau entstehende Versteifung des männlichen Gliedes, S. 6 erogene Zone, sexuell erregbare Körperstelle, S. 18 f. Erotik, S. 33 Eunuch, kastrierter Mann Exhibitionismus, ungefragte Zurschaustellung der Geschlechtsorgane, S. 30 Fellatio, französisch, «blasen», orale Befriedigung eines Mannes, Penis mit dem Mund stimulieren Fruchtbarkeit, S. 8 geil, derber Ausdruck für: sexuell erregt Geschlechtsorgane, männliche, S. 5 Geschlechtsorgane, weibliche, S. 16 Geschlechtsverkehr, S. 18 Gewalt, sexuelle, S. 32 Gleitmittel, S. 23 Hepatitis B, sexuell übertragbare Krankheit, S. 29 heterosexuell, Heterosexualität, sexuelle Bevorzugung des Gegengeschlechts HIV-Infektion, eine Infektion mit dem HI-Virus ist Auslöser von Aids, S. 26 f. Hoden, S. 7 Homophobie, krankhafte Angst vor Homosexuellen und homosexuellen Neigungen oder Äusserungen homosexuell, Homosexualität, sexuelle Bevorzugung des eigenen Geschlechts, S. 12 Hormone, S. 5 Identität, sexuelle, S. 13 Inzest, sexuelle Beziehung mit direkten Blutsverwandten, Eltern mit Kindern oder Geschwister miteinander Jungfernhäutchen, feine Membran, die die Scheide bedeckt, S. 19
Jungfrau, Frau, die bisher keine sexuelle Beziehung hatte Kastration, kastrieren, Entfernung der Hoden Klitoris, Kitzler, erogene Zone beim Scheideneingang, S. 16 Koitus, Geschlechtsverkehr, Beischlaf Kondom, Präservativ, S. 22 Masochismus, sexuelle Befriedigung beim Erleiden von – psychischem oder physischem – Schmerz Menstruation, S. 16 Missbrauch, sexueller, S. 31 obszön, das Schamgefühl verletzend, unanständig, schlüpfrig Onanie, Masturbation, sexuelle Selbstbefriedigung Oralsex, Stimulierung von Geschlechtsorganen mit dem Mund Orgasmus, sexueller Höhepunkt, S. 7 Pädophilie, krankhafte sexuelle Neigung zu Kindern, S. 32 Penis, S. 6 Phallus, phallisch, erigierter Penis Pille, Verhütungsmittel, S. 24 Pille danach, Notfallmassnahme zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft, S. 25 Pornografie, S. 33 Präservativ, S. 22 Pubertät, erste Phase der Adoleszenz Sadismus, (sexuelle) Lust am Quälen und an Grausamkeiten Samenerguss, vorzeitiger, S. 19 Schutzalter, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren werden vor sexuellen Übergriffen vom Gesetz besonders geschützt, S. 30 Sexuell übertragbare Krankheiten, nebst anderen: Syphilis, Tripper/Gonorrhö, Hepatitis B, Herpes, Chlamydien, S. 28 Sodomie, Geschlechtsverkehr mit Tieren Sperma, S. 7 Testosteron, Männlichkeitshormon, S. 5 Transsexualität, transsexuell, Nicht-Übereinstimmung von sexueller Identität und biologischem Geschlecht, Wunsch nach Geschlechtsumwandlung Vergewaltigung, S. 32 Verhütung, S. 24 Vorhaut, S. 5 und 5.7 Vorspiel, S. 18 Voyeur, Voyeurismus, jemand, der (heimlich) anderen zuschaut, wenn sie nackt sind oder sich sexuell betätigen vulgär, auf abstossende Weise derb Zurückziehen, S. 25 Zyklus, weiblicher, S. 16
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Adressen Telefonische Soforthilfe für Kinder und Jugendliche rund um die Uhr Tel. 147 – Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche Infos und Beratung im Internet Allgemeine Informations- und Beratungssites für Jugendliche zu Sexualität, Drogen, Gesundheit, Gewalt www.tschau.ch www.durchblick.ch www.loveline.de www.lustundfrust.ch www.feelok.ch www.look-up.ch Medizinische Onlineberatung für Kinder und Jugendliche www.onlineberatung.unispital.ch
Persönliche Beratung zu Schwangerschaftsverhütung und Familienplanung Du findest die Adressen aller Beratungsstellen für Schwangerschaftsverhütung und Familienplanung im Internet unter: www.tschau.ch www.plan-s.ch
Hilfe für Opfer von (sexueller) Gewalt Internet www.ofj.admin.ch
Opferhilfe – hier findest du alle Adressen der Opferhilfestellen
Ausgewählte Telefonnummern von Beratungsstellen bei (sexueller) Gewalt: Aarau Basel Bern Chur
062 837 50 60 061 693 44 40 031 372 30 35 081 257 31 50
Luzern St. Gallen Weinfelden Zürich
041 227 40 60 079 698 95 02 071 626 58 44 043 322 15 00
Homosexualität Internet www.drgay.ch www.pinkcross.ch www.du-bist-du.ch www.purplemoon.ch
Anonyme Internetberatung für Fragen zum Coming-out und mehr Dachverband der schwulen Männer Informationen und Beratung von schwulen Jungs für Jungs. Ab 16. Plattform zum Kennenlernen anderer Jungs
Schwule Jugendgruppen In allen Kantonen gibt es Organisationen von schwulen und bisexuellen Männern. In den Grossstädten gibt es oft auch schwule Jugendgruppen, die dir beim Coming-out helfen können oder wo du andere schwule und bisexuelle Jungs kennen lernen kannst. Mehr Informationen dazu erhältst du hier: www.traudi.ch Adressen sämtlicher schwuler Jugendgruppen 0848 80 50 80 Rainbowline Broschüren für schwule Jungs unter www.shop.aids.ch oder telefonisch unter 044 447 11 11.
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Schutz beim Sex/Infos zu HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen Internet www.aids.ch www.check-your-love-life.ch www.lovelife.ch
Die Homepage der Aids-Hilfe Schweiz Alles, was du schon immer über Sex wissen wolltest Site der Love-Life-Kampagne
Aids-Hilfen Die regionalen Aids-Hilfen können dir bei allen Fragen rund um sexuelle Gesundheit weiterhelfen und kennen die Adressen von anderen Organisationen, die dir bei Problemen helfen können – telefonische oder persönliche Beratung. Schweiz Aargau Basel Bern Graubünden Liechtenstein Luzern St. Gallen Schaffhausen Schwyz Thurgau Wallis Winterthur Zug Zürich
044 447 11 11 062 824 44 50 061 685 25 00 031 390 36 36 081 252 49 00 00423 232 05 20 041 410 69 60 071 223 68 08 052 625 93 38 041 859 17 27 052 722 30 33 027 946 46 68 052 212 81 41 041 710 48 65 044 455 59 00
aids@aids.ch info@safersex.ch info@ahbb.ch mail@ahbe.ch info@aidshilfe-gr.ch welcome@fa6.li info@aidsluzern.net ahsga@hivnet.ch info@aidshilfe.ch aidsfragen.schwyz@spd.ch info@aidshilfe.ch info@aidsvs.ch info@aidsinfo.ch aidsinfo@zugernet.ch mail@zah.ch
www.aids.ch www.safersex.ch www.ahbb.ch www.ahbe.ch www.aidshilfe-gr.ch www.fa6.li www.aidsluzern.net www.hivnet.ch/ahsga www.aidshilfe.ch www.spd.ch/aidsfragen www.aidshilfe.ch www.aidsvs.ch www.aidsinfo.ch www.zug.ch/aidshilfe www.zah.ch
HIV-Test Die Aids-Hilfen können dir sagen, wo du in deiner Region den HIV-Test am besten durchführst. Gute Adressen sind sicher die folgenden: Bern Inselspital, HIV-Sprechstunde Chur Kantonsspital, Sekretariat Dr. Felix Fleisch, Infektiologie Schaffhausen Aids-Hilfe Thurgau/Schaffhausen St. Gallen Kantonsspital, HIV-Sprechstunde Thurgau Aids-Hilfe Thurgau/Schaffhausen Zürich Universitätsspital, HIV-Sprechstunde
031 632 25 25 081 256 63 39 052 625 93 38 071 494 10 28 052 722 30 33 044 255 20 27
Broschüren «Safer Sex ... sicher!» Alles für deinen individuellen Schutz in Kürze. «HIV/Aids – Heutiger Wissensstand» Ausführlichere Hintergrundbroschüre zum ganzen Thema Gratis bestellen unter www.shop.aids.ch, per Mail shop@aids.ch oder telefonisch 044 447 11 13. Ausgewählte Bücher für Jungen und junge Männer Ausfelder, Trude Alles, was Jungen wissen wollen – Infos und Tipps für die aufregendsten Jahre im Leben. 256 Seiten – Preis: CHF 18.10 Klopp Erika Verlag GmbH, Hamburg, 2004 Fisher, Nick Nur kein Neid! – Sex-Tipps für Jungs 154 Seiten – Preis: CHF 9.30 Bertelsmann, München, 2003 Drews, Gerald Das Buch für Jungen – Alles, was ich wissen will übers Erwachsenwerden, Liebe und Sexualität 237 Seiten – Preis: CHF 18.10 PATTLOCH, München, 2002 Daneben gibt es viele andere Ratgeber – die Buchhändlerin oder der Buchhändler können dich beraten.
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