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WiSü

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Bezirk Zwo

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Mensch im Mittelpunkt

Respekt und Achtsamkeit – die Philosophie von Monika Wilke und Dr. Ellen Behnke. Die beiden engagierten Power-Frauen haben mit dem Verein „WiSü – Willkommen im Rheinbogen e.V.“ im Kölner Süden eine einzigartige Anlaufstelle für Flüchtlinge, Nachbarn, Anwohner und Freunde geschaffen. Zusammen mit rund 60 ehrenamtlichen Helfern möchten sie Brücken bauen zwischen Kulturen und Generationen.

Musik, Atelier, Repaircafé, Fahrradwerkstatt, Gemüseanbau, Sprachförderung, Café Fuga – das sind nur einige Plattformen, die WiSü anbietet. Entstanden ist der gemeinnützige Verein aus der Willkommensinitiative für Flüchtlinge, die 2013 gegründet worden war. Schnell kristallisierte sich heraus: Auch Bürger und Bürgerinnen im Rheinbogen haben einen großen Bedarf, wenn es um Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe geht. „Und das eben auch hier bei uns, nicht nur in den sozialen Brennpunkten,“ so Monika Wilke.

Einfach willkommen sein Deutlich wird das nicht erst in der aktuellen Corona-Situation. „Oft sind es einfach Gesprächspartner, die gebraucht werden. Du bist heute mein einziger Zuhörer – das sind Kommentare von Besuchern, die wir seit dem Lockdown allerdings häufiger mitbekommen.“ Normalerweise wird der BürgerTreff „X“ von Besuchern aller Altersklassen genutzt. Das 3000 Quadratmeter große Gelände neben der Gesamtschule Rodenkirchen bietet ausreichend Platz für Begegnungen oder Aktivitäten von Sport über Lernen bis zur individuellen Entfaltung. Neben dem Outdoor-Gelände gibt es neun bunte Container – gemütlich eingerichtet, um bei einem Kaffee über Gott und die Welt zu reden. Oder umgerüstet zu Kreativräumen – ausgestattet mit Musikinstrumenten, Kunstbedarf oder als Werkstatt vorgesehen. Und nach Absprache gegen eine Spende für eigene Events buchbar – Geburtstagsfeier, Konzert, Party.

WiSü hilft SchülerInnen beim Distanzlernen Von digital bis analog – ein Projekt, das gerade erst ins Leben gerufen wurde. „Überforderte Schüler und Eltern, beengte Wohnverhältnisse, fehlende Ansprechpartner – es gibt viele Gründe, weshalb Kinder jedes Alters zu Hause Probleme mit dem digitalen Lernen haben,“ erklärt Dr. Ellen Behnke. Im BürgerTreff „X“ können sie sich entweder in einen Raum zurückziehen und ganz in Ruhe arbeiten oder sich analog mit einem ehrenamtlichen Unterstützer treffen, der ihnen bei den Hausaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen hilft. Alles coronakonform – immer nur zu zweit mit ausreichend Abstand. „Das Angebot ist ganz neu. Wer Interesse hat, kann einen Termin mit uns absprechen, damit wir planen und alle Schutzmaßnahmen einhalten können. Die Unterstützung kann auch digital durchgeführt werden. Die Vernetzung mit Lehrern und Schulsozialarbeitern funktioniert gut, erste Hilfestellungen laufen schon an.“

Bereicherung WiSü hat sich zu einem Treffpunkt entwickelt, der den Kölner Süden bereichert. Die Organisatoren arbeiten eng mit der Stadt Köln, den ansässigen Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen sowie lokalen Organisationen aus Rodenkirchen, Sürth, Weiß zusammen. „Unser Mietvertrag läuft noch bis Ende 2021. Danach wird er leider nur noch monatlich verlängert“, sagt Dr. Ellen Behnke. Hintergrund: Das Gelände soll an einen Investor verkauft werden. „Unsere Vision ist es, unseren BürgerTreff mit einem innovativen Konzept in das Bauvorhaben integrieren zu können. Mit einem Markt, der auf Nachhaltigkeit setzt und Räumen, die von allen genutzt werden können.“ Eine Begegnungsstätte, für Menschen jedes Alters und jeder Kultur.

Aktiv werden Wer den Verein WiSü unterstützen möchte, kann ehrenamtlich tätig werden, sich für eine Mitgliedschaft im Verein entscheiden oder spenden. Dringend gebraucht wird ein Wlan-Zugang – Kosten, die der Verein zusätzlich nicht auch noch stemmen kann. www.wisue.de

Text: Daniela Janusch Fotos: WiSü

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