DIREKT
CAMPUS SURSEE Magazin, Sommer/Herbst 2011
Grünerlei
4 INTERVIEW Adolf Ogi: «Grün hat mich schon früh geprägt.»
7 FACHTHEMA Die immergrüne Insel im Luzerner Hinterland.
10 DIE ANDERE SEITE Unter den «Rasern» gibts sogar einen Professor.
12 K UN D EN PO R T R ÄT Grünes Licht für Weiterbildung: Abheben mit Rich n air.
14 ANGEBOT Minergie und Holzschnitzel: Die grüne Seite des CAMPUS SURSEE.
2 IMPRESSUM
DIREKT ist das offizielle Informationsorgan des CAMPUS SURSEE und erscheint zweimal jährlich. Redaktion: Willy Graf, Doreen Teichert, Martin Schmid, Dani Kreienbühl Redaktionsadresse: CAMPUS SURSEE , Redaktion DIREKT, Postfach, 6210 Sursee Konzept, Text (Seite 7/8), Graphic Design und Druckvorstufe: komtakt, merk-würdig kommunizieren | dani kreienbühl | neudorf | www.komtakt.ch Druck/Vertrieb: Zofinger Tagblatt AG, www.zt-online.ch Auflage: 10‘000 Exemplare Sponsoringpartner: HG COMMERCIALE, www.hgc.ch Nachdruck oder Übernahme von Inhalten aus dem DIREKT sind in Absprache mit der Redaktion erwünscht
EDITORIAL 3
GRÜN, soweit das Auge reicht... Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, lieber Gast
Bohnen, Ohren, Feen, Olivenöl, Tee oder Politik.
Leben. Es gibt einige wenige Orte in der Schweiz, die sich ganz genau diesem
Natürlich, Sie als gewiefter Lesender merkens
Thema widmen und die Natur ins Zentrum ihres Wirkens stellen. Das Tropen-
bereits. Diese Begriffe haben einen gemeinsamen
haus Wolhusen ist ein Beispiel dafür. Ganzjährig nutzen die Betreiber Abwärme,
Nenner: All das kann in irgendeiner Art und Weise
um den Besuchern exotische Pflanzen in tropischem Klima näher zu bringen,
GRÜN sein. GRÜN ist omnipräsent – nicht nur in
die sie sonst nur von Ferienerlebnissen weit ausserhalb der Schweiz kennen –
unserem Tagungszentrum. Trotz dieser Vielfalt
öko-logisch! Lesen Sie unseren Fachartikel ab Seite 7 zu den HinterGRÜNden
ist GRÜN gemäss wissenschaftlichen Quellen ein-
und Mehrwerten eines tropischen Gewächshauses im gemässigten Klima der
deutig definiert als Farbreiz, der wahrgenommen
Zentralschweiz.
wird, wenn Licht mit einer Wellenlänge zwischen 520 und 565 Nanometer ins Auge fällt. Weitere
Noch Allerlei mehr kann GRÜN sein. Zum Beispiel der saftige, GRÜNe Rasen
komplexe Ausführungen würden aber an dieser
im Garten – oder zumindest in dem des Nachbarn. Meist fällt er erst auf, wenn
Stelle für mich als GREENhorn in Sachen Physik zu
man aus den Ferien vom warmen Süden in die Heimat zurück reist. Von solchen
weit führen...
Beispielen schwärmt auch unser Rasenexperte. Er beschreibt, wie er mit seiner
Sind Sie auch ein wenig GRÜN?
dem Fussballplatz stammen und warum Propeller für die Belüftung nötig sind.
Wir im CAMPUS sind vom GRÜN-Virus infisziert.
Alles dazu auf den Seiten 9 und 10.
Leidenschaft für GRÜNzeug ganze Stadien beGRÜNt, woher die Streifen auf
Überall entdecken wir unsere GRÜNen Seiten: eine vortrefflichere Beschreibung als Gastronomie,
In diesem Magazin möchten wir Ihnen die ganze Bandbreite von GRÜN zeigen.
Räumlichkeiten & Rahmenprogramme, Übernach-
Auch Ansichten und Einstellungen können diesen Farbton annehmen. Und
tungen und «Natur pur» gibt es für uns eigentlich
genau die sind in den vergangenen Wochen und Monaten auf tragische Weise
nicht. Zusätzlich steht unser Zentrum im GRÜNen.
stark in den Vordergrund getreten – die atomare Umwelt-Katastrophe in Japan
Und auch unser Logo ist unverkennbar GRÜN. So
beschäftigt alle. Politik, Wirtschaft und jeder einzelne sind gezwungen, sich
erstaunt es nicht, dass wir im Interview mit Adolf
Gedanken über den Energie- und Rohstoffhaushalt der Zukunft zu machen.
Ogi fragen, wie GRÜN er denn sei. Der Alt-Bundes-
Was wir heute vernichten und zerstören, wird uns morgen fehlen. Im CAMPUS
rat nimmt dazu Stellung und outet sich als wahrer
SURSEE nehmen wir das sehr ernst und versuchen, den Ökogedanken täglich
Stammgast unseres Bildungs- und Tagungszent-
zu leben. Entsprechend passen wir unsere Infrastruktur und das Angebot
rums. Wer sein Vorbild ist und wie er den heutigen
laufend an. Lesen Sie auf Seite 14, was wir alles für eine intakte Natur und ein
Bundesrat erlebt, erfahren Sie ebenfalls ab Seite 4.
nachhaltiges Ressourcenmanagement unternehmen.
Viele Menschen denken beim Thema GRÜN zuerst
So, nun aber genug der HinterGRÜNde. Ihnen viel Spass beim Lesen!
an Pflanzen, Blätter und Wald, vielleicht sogar an einen tropischen Wald. Auch mir ist es so ergangen.
Martin Schmid
GRÜN verbinde ich mit Natur, Photosynthese und
Leiter Sales+Marketing
4 INTERVIEW
Während einer Podiumsdiskussion referierte Adolf Ogi, Alt Bundesrat und ehemaliger UNO-Sonderberater für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden, im CAMPUS SURSEE. Was es mit seiner grünen Vergangenheit auf sich hat, wer sein Vorbild ist und warum er Jugend und Sport als friedensfördernd empfindet, erzählt er uns exklusiv im Interview.
Adolf Ogi: «Grün hat mich schon früh geprägt»
DIREKT: Was bedeutet «grün» für Sie? Adolf Ogi: Ich bin grün aufgewachsen. Mein Vater
Adolf Ogi
war Bergführer und Förster. Beide Aufgaben haben
Geboren 18. Juli 1942 in Kandersteg
natürlich mit der Umwelt und «grün» zu tun. Ich
1987–2000 Mitglied des Bundesrats
habe mit meinem Vater viele Bäume gepflanzt.
1988–1995 Vorsteher des Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartements
Noch heute spreche ich oft mit den Bäumen und
1995–2000 Vorsteher des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz
frage sie, weshalb sie im Gegensatz zu mir so
und Sport
schnell gewachsen sind. So gesehen hat mich grün
2001–2007 Untergeneralsekretär der UNO, Sonderberater für Sport im Dienste von
geprägt. Trotzdem gehöre ich nicht der Grünen
Entwicklung und Frieden
Partei, sondern der SVP an.
– Ehrenpräsident des Swiss Olympic Association – Ehrenmitglied der Organisation Green Cross International
Im CAMPUS SURSEE sind wir auch im Grünen.
– Patronatspräsident der Stiftung Swisscor
1992, kurz vor der NEAT-Abstimmung, waren Sie
– Direktionsmitglied der NGO Right to Play International
das erste Mal hier. Damals hiess es noch Baumeisterzentrum. Hätten Sie das Zentrum wieder erkannt?
Mein Wunsch war immer, dass ich trotz der Tatsache, dass ich ein Kandersteger
Es hat sich stark erweitert. Vor zwei Jahren war ich
bin und aus den Bergen komme, auch einmal etwas sein und werden kann.
ja ebenfalls hier und habe bei der Neueröffnung
Aber ich hätte nie daran gedacht, dass es mir möglich wäre, Bundesrat zu
vor dem Baumeisterverband gesprochen. Ich finde
werden.
es grossartig, was hier entstanden ist. Auch der Slogan «Lernen/Leben/Erleben» gefällt mir sehr gut.
Wie haben Sie dann trotzdem den Einstieg gefunden? Meine Eltern, besonders mein Vater als Skischullehrer, haben mir die Internati-
Ursprünglich kommen Sie aus dem Tourismus...
onalität beigebracht. In Kandersteg hatten wir in erster Linie englische Gäste,
Ja. Ich komme aus Kandersteg. Mein Vater war
aber auch Franzosen, Belgier, Amerikaner und Schweizer. So bin ich mit ande-
neben Bergführer und Förster auch Gemeindeprä-
ren Kulturen und Sprachen konfrontiert worden. Dies hat mich interessiert und
sident und Skischullehrer. Er hatte praktisch alle
gelockt. Ich wollte diese Sprachen ebenfalls sprechen können. Führung habe
Chargen in Kandersteg, die man haben kann. Ich
ich durch die Tätigkeit meines Vaters gelernt. Bergführer lenken die Menschen
komme nicht aus einer Familie, bei der die Sekun-
nach oben und danach wieder nach unten. In der Politik hat mir diese Betrach-
darschule vor der Tür lag und die Universität nur
tung immer geholfen.
einen Steinwurf entfernt war. Ich musste mir alles erarbeiten, fast ein wenig erkämpfen.
Haben Sie ein Vorbild? Mein grosses Vorbild war mein Vater. Er war nie müde und nie schlecht gelaunt.
Und wie kommt man dann aus diesem schönen,
Um mir ein Jahr Handelsschule für knapp 5000 Franken zu ermöglichen, musste
grünen Bereich in die Politik?
er 70 Mal als Bergführer auf die Blüemlisalp – Sackgeld nicht inbegriffen. Dies
INTERVIEW 5
Was ich als Untergeneralsekretär gesehen habe, hat mich erschüttert. Ich wurde konfrontiert mit der totalen Armut. Mit hoffnungslosen Kindern. Mit Ländern, die quasi nicht mehr funktionieren und aufgebaut werden müssen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir meinen, dies sei weit weg. Was war Ihre Aufgabe bei der UNO? Ich hatte den Auftrag von Kofi Annan, den Sport zu nutzen, um eine bessere Welt mit Frieden aufzubauen. Nehmen Sie ein Land, in dem Kinder traumatisiert sind. Beginnen Sie mit diesen Kindern Fussball zu spielen – und bald sehen Sie leuchtende Augen. Ich habe dies selber einmal gesehen und werde es auch nie mehr vergessen! Man kann über meine Tätigkeit bei der UNO lachen. Was aber mit Sport möglich ist, ist etwas ganz Aussergewöhnliches. Ihre Aufgabe stand also im Namen des Friedens?
alles hat mich geprägt und gab mir eine Verantwortung dem Vater bzw. den Eltern gegenüber. Sie gelten als sehr volksnaher Politiker und Bundesrat. Was würden Sie Ihren Kollegen und Kolleginnen im Bundesrat diesbezüglich empfehlen? Nichts! Sie sollen selber wissen, was sie wollen. Ich glaube, dass sie die Volksnähe pflegen, wenn auch unterschiedlich. Doris Leuthard macht dies beispielsweise sehr gut. Sie kommt gut an. Bei den beiden Neuen muss man noch etwas abwarten, wie sie sich entwickeln. Würden Sie in den Bundesrat zurück, wenn Sie die Möglichkeit hätten? Ich bin nicht einer, der sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Ich bin einer, der in die Zukunft blickt. Ich war 13 Jahre Bundesrat, 21 Jahre in der Politik, danach noch sieben Jahre bei der UNO. Ich habe eigentlich alle Stufen durchlaufen und traure der Vergangenheit nicht nach. Das sind Tempi passati. Wie bringen Sie all Ihre Aktivitäten unter einen Hut? Bis jetzt geht’s. Soviel ist es ja nicht mehr. Seit ich nicht mehr in der UNO bin, befinde ich mich in einer sogenannten «Abbauphase». Ich möchte wieder etwas mehr Zeit für mich, um mit meiner Frau Skifahren oder Bergwandern zu gehen. Auf diese Zeit freue ich mich sehr. Andererseits erhalte ich immer noch jeden Tag über 30 Briefe. Die Leute wollen noch etwas von mir. A propos UNO. Was war ihr eindrücklichstes Erlebnis in dieser Zeit?
Ja. Für eine bessere Welt. Friedensförderung,
Vor knapp
Entwicklung, Hoffnung, Zuversicht, lernen zu
20 Jahren in
gewinnen ohne überheblich zu werden, lernen
Sursee, kurz
sich zu integrieren, lernen zu verlieren ohne eine
vor der Neat-
Weltuntergangsstimmung zu verbreiten, Gegner
Abstimmung im
respektieren, Integration, Solidarität, Toleranz,
Jahre 1992.
6 INTERVIEW
Fairplay, … All dies kann man im Sport lernen und es kostet auch nicht viel. War das der Grund, weshalb Sie sich für Kinder engagiert haben? Sie hätten sicherlich lukrativere Angebote haben können… Der Grund war, dass Kofi Annan mich gefragt hat und wissen wollte, ob ich diese Botschaft und diesen Auftrag annehmen möchte. Mit voller Begeisterung und Engagement habe ich mich dieser Aufgabe gewidmet. Eigentlich habe ich es sehr unterschätzt in Bezug auf die zeitliche Beanspruchung. Es war vollamtlich, sogar mehr als vollamtlich. Während der Sommerferien führen wir für Kinder
Golf usw. ein spannendes Sommerprogramm an. Worin sehen Sie für Eltern
und Jugendliche seit zwei Jahren unsere Som-
und Kinder die Motivation zur Teilnahme an solch einer Sommer-Freizeit-
mercamps durch. Wir machen Sport mit Ihnen,
gestaltung?
bieten Ihnen von Fussball bis Schwimmen über
Wenn man so etwas anbietet, ist das schon positiv! Vor allem an einem Ort, der für eine sichere, professionelle und gute Ausbildung bekannt ist. Da sollte man die Eltern gar nicht allzugross überzeugen müssen. Die Kinder sollen an Spass
«Right To Play»
herangeführt werden und Erfolgserlebnisse haben dürfen. Ich selber bin im
Right To Play setzt sich dafür ein, dass jedes Kind
internationalen Gremium von «Right to Play». Wir beschäftigen uns mit 600‘000
das Recht hat, zu spielen. Kindern wird so eine
Kindern in 25 Ländern (siehe Info-Box).
Chance gegeben, Teil der Gesellschaft zu werden, ungeachtet von Geschlecht, Behinderung, ethni-
Wie kams dazu?
scher Zugehörigkeit, sozialem Hintergrund oder
Als ich im Jahr 2000 Bundespräsident war, habe ich die Stiftung «Swisscor»
Religion.
ins Leben gerufen. Ich habe 100 kranke Kinder aus Ex-Jugoslawien in die
Durch Sport und Spiel wird versucht, soziale Ver-
Schweiz geholt, um diese in schweizerischer Qualität medizinisch betreuen
änderungen in von Krieg, Armut und Krankheit
zu lassen. Bei der ersten Durchführung standen damals 100‘000 Franken zur
betroffenen Gemeinschaften zu schaffen.
Verfügung. Für dieses Geld konnten im Militärspital im Melchtal genügend
Wöchentlich nehmen weltweit rund 700’000
Ärzte, Zahnärzte, Augenärzte und Spezialisten aufgeboten werden. Bis 2005
Kinder an den Sport- und Spiel-Aktivitäten teil.
wurden jährlich 100 Kinder in einer Militärkaserne ärztlich behandelt. Seit
Insgesamt besuchen mehr als 1 Million Kinder
2006 sind wir nun im Pestalozzidorf in Trogen, suchen aus Kostengründen aber
regelmässig spezielle Sportanlässe und Festivals.
wieder etwas Neues.
www.righttoplay.ch Man kennt immer noch das unverkennbare «Freude herrscht!» Die Emotionen von Herrn Ogi sind legendär. Das letzte Mal bei der Eröffnung vom Gotthard-Basistunnel. Was ist Ihnen da durch den Kopf gegangen? Totale Erleichterung, eine Erlösung. Sie glauben nicht, was ich alles habe einstecken müssen: Man würde nicht durchkommen, der Durchschlag sei nicht möglich, die ganze Frage der Finanzierung, die Besserwisser, die ganzen Projektgegner. Bei der Eröffnung ist mir ein unglaublicher Stein vom Herzen gefallen. Dieser Stein war schwerer und grösser als der letzte Fels, der gebrochen wurde. Wenn ich jetzt den Erfolg des Lötschbergs sehe, dann muss ich sagen: Es ist grossartig! Gibt es etwas, das Sie unseren Kunden mit auf den Weg geben möchten? Ich weiss, dass es hier sehr gut ist. Die Hotellerie funktioniert einwandfrei, man ist sehr aufmerksam, es wird etwas geboten – dies alles in dieser grünen Landschaft in dem schönen Gebiet! Kommt und schaut es euch an, lebt euch aus und entdeckt Dinge, die ihr sonstwo vielleicht nicht entdecken könnt!
FACHTHEMA 7
Die immergrüne Insel im Luzerner Hinterland
Von der Idee der dezentralen Abwärme-
Die Anfänge des TROPENHAUS WOLHUSEN gehen zurück ins Jahr 1989, als im
(GWh) Abwärme pro Jahr. Dies entspricht einem
Kanton Luzern ein neues Energiegesetz in Kraft gesetzt wurde, in welchem die
Energiewert von rund 10 000 Tonnen Heizöl oder
Grundlagen für eine bessere Nutzung industrieller Abwärme verankert waren.
mehr Energie, als in Form von nutzbarem Energie-
Damit wurde der Grundstein für die zukünftige Nutzung des grossen in der
holz in den Wäldern des Kantons Luzern jährlich
Gasverdichterstation Ruswil anfallenden Abwärmepotenzials gelegt.
nachwächst.
Nutzung zur Produktion tropischer Früchte und Fische in der Zentralschweiz bis zum europaweit einzigartigen Tropenerlebnishaus sind zehn Jahre vergangen. Eine lange Zeit, welche sich gelohnt hat: Der Kanton Luzern hat mit dem Tropenhaus Wolhusen eine immergrüne Insel bekommen.
1997 hat die Transitgas AG die Planung für den AusDas Schweizer Erdgastransportnetz durchquert auf einer Länge von 292 Kilo-
bau des Schweizer Hochdruck-Erdgastransportsys-
metern das Mittelland und die Alpen von Norden nach Süden mit Anschluss
tems gestartet, um den steigenden Erdgasbedarf
an das französische Erdgasnetz im Westen. Im luzernischen Ruswil, etwa auf
Italiens zu decken. Im Rahmen des damit verbun-
halber Strecke zwischen Deutschland und Italien, befindet sich die einzige
denen Plangenehmigungsverfahren und dank dem
Gasverdichterstation der Schweiz. Die Anlage wird durch die Transitgas AG
Abwärmenutzungsartikel des kantonalen Energie-
betrieben. Sie dient dazu, das Erdgas mittels Turbinentechnologie (vergleichbar
gesetzes wurde das Pilotprojekt TROPENHAUS
mit Flugzeugtriebwerken) zu verdichten, um den notwenigen Transportdruck
RUSWIL als erste europäische Indoor-Polykultur
aufrecht zu erhalten. Bei diesem Prozess entstehen rund 100 Gigawattstunden
mit tropischen Kulturpflanzen und einer Fischzucht
8 FACHTHEMA
realisiert. Ziel des Projektes war aufzuzeigen, ob durch Nutzung der vorhandenen Abwärme tropische Früchte und Fische sinnvoll und gewinnbringend produziert werden können. Schon bald zeigte sich, dass das als Produktionsanlage konzipierte TROPENHAUS RUSWIL eine zusätzliche Funktion als Besucherhaus erfüllen musste, welche für den Standort in unmittelbarer Nähe der Transitgas-Pumpstation ein Risiko darstellte. Das öffentliche Interesse an der Pilotanlage war derart gross, dass schon 2002 die Planung für den Neubau TROPENHAUS WOLHUSEN aufgenommen wurde. Die beiden Bereiche Produktion und Besuchererlebnis sollten auf zwei eigenständige Gewächshäuser getrennt werden, mit den entsprechenden Ausbauten und Angeboten. Bis zur Realisierung des neuen TROPENHAUS WOLHUSEN sind weitere 8 Jahre vergangen, welche mit Standortsuche, Umzonungsverfahren, Projektplanung, Finanzierung, Partneraquirierung und dem Aufbau der Betriebsstrukturen gefüllt waren. Entscheidend für die Projektrealisierung war der
Restaurant, welches die Besucher mit Köstlichkeiten aus dem eigenen Anbau
Einstieg von Coop Schweiz als Wirtschafts- und
sowie regionalen Spezialitäten verwöhnt. Das TROPENHAUS WOLHUSEN wird
Hauptpartner sowie als Hauptaktionär. Als weitere
rege besucht: über 46 000 BesucherInnen im ersten Betriebsjahr plus mehr als
Projektpartner konnten Caritas Schweiz, die
60 000 Restaurantgäste wurden gezählt.
Remei AG, WWF Schweiz, The Body Shop und die Axpo Contracting AG gewonnen werden. Sie
Tropenhaus Wolhusen – zahlreiche Mehrwerte
unterstützen als Aktionäre die Kommunikations-
o Abwärmenutzung: Das Tropenhaus-Projekt verdeutlicht auf eindrückliche
arbeit des Tropenhauses und bereichern mit ihren
Weise, welches Potenzial die Option Abwärmenutzung in der Schweiz birgt.
Themen die Ausstellung im Besucherhaus. Am
Dank dem Projekt konnte das Thema einer breiten Bevölkerung vermittelt wer-
21. März 2010 wurde das TROPENHAUS WOLHUSEN
den. Der Standort des neuen TROPENHAUS WOLHUSEN ermöglichte zudem die
eröffnet und in Betrieb genommen.
zusätzliche Versorgung des Kantonsspitals Wolhusen mit Abwärme über den
Tropenhaus Wolhusen – nachhaltig geniessen
o Produkte: Die Produkte des Tropenhauses überzeugen durch hohe Qualität
Unter drei markanten Glaswellen befindet sich
und Frische. Dies gilt sowohl für die Fische wie auch für die Früchte, die am
eine eindrücklich wuchernde Gartenanlage mit
Baum ausreifen können. Es sind keine langen und ökologisch fragwürdigen
tropischen Kulturpflanzen. Hier werden gegen
Transporte aus den Tropen nötig. Die Nachfrage nach den Produkten übersteigt
hundert verschiedene Frucht-, Gemüse- und
das Produktionspotenzial bei weitem. Neben den frischen Produkten (Früchte
Gewürzpflanzen gezogen. Bananen, Papayas
und Fische) werden auch veredelte Produkte wie Gewürzmischungen, Saucen,
Wärmeverbund Wolhusen (realisiert durch Axpo Contracting).
und Mangos, Kaffee, Kakao und Baumwolle, oder
Salze, Hautcremes usw. angeboten.
Pfeffer, Zimt und Zuckerrohr, um nur einige der
o Ertragreiche Pflanzen: Am ertragsstärksten und somit von wirtschaftlichem
bekannteren Pflanzen zu nennen, werden in
Interesse sind Papayas (schnelle und flexible Produktion) sowie Bananen, Gua-
ihrem natürlichen Wachstum gezeigt und näher
ven und Sternfrüchte. Neben diesen Leitprodukten ist aber auch das «Intercrop-
beschrieben. Eine integrierte Fischzucht mit dem
ping» (Unterkulturen) von Gewürzen (Chili usw.) und Gemüsen interessant.
tropischen Buntbarsch Tilapia versorgt die Pflanzen
o Polykultur: Das Polykulturkonzept hat sich bewährt. Die Aquakultur produ-
mit den benötigten Nährstoffen. Und in einer
ziert nicht nur Fische, sondern versorgt die Gartenproduktion mit warmem,
Ausstellung werden zudem Tropen, Ernährung und
nährstoffreichem Bewässerungswasser. Im Rahmen eines EU-finanzierten
Nachhaltigkeit vielfältig thematisiert. Abgerundet
Forschungsprojekts («SustainAqua») konnte die Filteranlage der Aquakultur
wird das Tropenerlebnis durch das hauseigene
optimiert und als Aquaponik-System stärker in die Kernproduktion des Tropenhauses integriert werden. o Bestäuberfauna und Nützlingseinsatz: Bei der Auswahl der Pflanzen für das
Tropenhaus wurde darauf geachtet, dass sie mit der in der Schweiz vorhandenen Bestäuberfauna (insbesondere Bienen und Hummeln) befruchtet werden konnten. Im Winter müssen allerdings Hummeln aus Holland importiert
FACHTHEMA 9
werden, um die Bestäubung der Pflanzen über das ganze Jahr sicherzustellen.
breite Bevölkerungsgruppe an und ermöglicht
Der Einsatz von Nützlingen erlaubt es, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu
die anschauliche und lebensnahe Vermittlung
verzichten. Dies stellt eine wichtige Grundlage für die biologische Produktion in
von Nachhaltigkeitsthemen (umweltfreundliche
der Anlage dar. Sowohl das Bestäuberkonzept wie auch der Einsatz von Nützlin-
Energieformen, Kreislaufdenken, Nord-Süd-Zusam-
gen haben sich im Projekt bestens bewährt.
menarbeit usw.). Das Tropenhaus-Projekt hat sich
o Tropenerlebnis: Das Tropenhaus hat sich vom Produktions- zum Besucher-
zur Kommunikationsplattform für Nachhaltigkeit
haus entwickelt. Es bietet ein Tropenerlebnis ohne lange Reisewege und hat
entwickelt, die auch Zielgruppen erreicht, die sich
sich in den letzten Jahren weit über die Region hinaus zur Tourismusattraktion
sonst weniger mit dieser Thematik befassen.
entwickelt.
o Tropenhaus als Marke: Die Marke «Tropenhaus»
o Plattform für Nachhaltigkeit: Das TROPENHAUS WOLHUSEN wurde bereits
hat heute eine überregionale Bedeutung und
von Zehntausenden interessierten Personen besucht. Das Projekt spricht eine
schliesst auch das Schwesterprojekt Frutigen mit ein. Sie steht für Innovation, Nachhaltigkeit, ressourcenorientierte Produktion und Genuss. o Regionalentwicklung: Das Tropenhaus-Projekt
wurde als regionales Entwicklungsprojekt gestartet. Die Erfahrungen zeigen, dass eine Vernetzung des Projekts mit regionalen Partnern, insbesondere im Bereich Produktveredelung, zur Steigerung der Wertschöpfung beitragen kann. Das TROPENHAUS WOLHUSEN sichert 25 neue Arbeitsplätze, verteilt auf 45 Personen, und trägt dazu bei, die Tourismusregion Luzern wesentlich zu stärken.
Öffnungszeiten Tropengarten: Mittwoch–Sonntag 09.30–17.30 Uhr Öffnungszeiten Restaurant: MI–SA, 09.30–00.30 Uhr, SO, 09.30–17.30 Uhr Führungen sind 7 Tage in der Woche möglich. www.tropenhaus-wolhusen.ch Telefon 041 925 77 99
10 DIE ANDERE SEITE
Der Professor der «Raser» beschäftigt sich mit dem Grün vor dem Einfamilienhaus und auf Sportplätzen und sagt: «Grün werden sie alle.» Das sagt auch mein Gegenüber, der Schweizer Rasenexperte Samuel Kreienbühl.
Unter den «Rasern» gibts sogar einen Professor In der Vitrine hinter uns lagern Raritäten: Uralte Glenfiddichs – Edel-Whiskys aus Schottland. Wesentlich älter, als Rasen auf Sportplätzen je wird: «Rasen ist heute Verschleissware. Bei den gigantischen Gesamtkosten eines Stadions spielt der Kostenanteil des Grüns keine Rolle mehr.» Das erzählt der Besitzer der Glenfiddichs und der Egger AG in Solothurn. Von sich selbst sagt er, dass Rasen sein Beruf, sein Hobby und (fast) sein Leben sei. Ein echter «Raser» also. Nicht nur in vielen Schweizer Fussballstadien liegen seine Rasen, auch in etlichen Orten wird auf seinen Sportplätzen geschwitzt. «Sind Sie der Rasen-Papst?», frag ich ehrfürchtig. «Nein. Der sitzt an der Uni Giessen und heisst Professor Dr. W. Skirde.» Echt? Ein Lehrstuhl für Rasen? Ich staune. Tatsächlich gibt es einen Lehrstuhl für Rasen, im Förderkreis Giessen der Deutschen Rasengesellschaft. Seit Jahren wird am perfekten Grün herum gegrübelt. Mich beschäftigen banale Fragen: «Wie kommen die unterschiedlichen Rasenfarbstreifen auf Fussballplätze?» «Je nach Mährichtung sieht man die dunkelgrüne Oberseite oder die hellere Unterseite der Gräser. Zusätzlich zieht man in einem der grössten Schweizer Stadion eine Euro-Palette über den Platz. Zur Freude der Schiedsrichter zwingt man die Rasengräser zur Streifenbildung.» Wissenschaft pur «Die Unterschiede sind gewaltig», antwortet er auf die Frage, ob sich Häuschen- und Fussballplatz-Rasen unterscheiden. «Privater Rasen aus vier bis fünf Grassorten repräsentiert, ist gutmütig in der Pflege und immer grün. Beim Sportplatz-Rasen zählt Robustheit und er besteht aus etwa 12 Gräsern. Er reagiert schnell auf richtige oder falsche Pflege. Das Golfgreen besitzt lediglich Wurzeln im Millimeterbereich und verhält sich schon fast überempfindlich.» «Dann haben Rasenplätze in Stadien ein schönes Plätzchen gefunden?» und meine, damit eine passende Frage zu stellen. «Heutige Stadien sind richtig rasenfeindlich.» Ich staune. «Wachstumsfaktoren sind Licht und Luft – Tribünen und Dächer werfen aber zuviel Schatten. Auch bewegt sich die Luft kaum, alles ist ja umbaut. Es ist kein modernes Märchen: im Ausland wirbeln tatsächlich Hubschrauber Luft in Stadien. Bei uns stehen dafür riesige Ventilatoren in den Zugangskorridoren. Früher mit den Leichtathletikbahnen gabs viel mehr Licht und Luft für den Rasen.»
D I E A N D E R E S E I T E 11
Rasen ist normalerweise sehr widerstandsfähig. Deshalb staune ich, wie oft ich „Rasen betreten verboten” lese. Das zeugt von schlechter Pflege.» Dann möchte ich wissen: «Was macht man mit geschnittenem Rasen?» «Kompostieren. Schichten Sie abwechslungsweise Rasen und idealerweise Holzschnitzel. Dann stinkt nichts.» Er erzählt noch sehr viel rund ums Thema Rasen. Etwa vom Fussballplatz, den sie in Weggis für die WM-Vorbereitungen der brasilianischen Mannschaft in unmöglicher Rekordzeit anlegten (siehe Bild links). Oder dass ein Rasenplatz in der St. Jakobs-Grösse in drei Arbeitstagen komplett ausgewechselt wird. Rollrasen sei Dank. Etwas beschäftigt ihn schon seit Jahren und wird seine Zeit als Pensionär einst ausfüllen: «Die «Also 1:0 für Kunstrasen?»
Idee des Rasenschnaps verfolgt mich. Alleine wir
Dieser Satz von mir kommt nicht gut an. «Was hat ein 100%iges, grün einge-
Schweizer kompostieren jede Woche tonnenweise
färbtes Erdölprodukt auf einem Fussballplatz verloren? Ich frag mich, wieso
Rasen. Vielleicht gelingt mir ein Rasen-Glenfiddich,
Umweltverbände sich hier nicht einmischen. Kunstrasen schafft keinen
der auch 21 Jahre im Eichenfass lagert.»
Wärmeausgleich, Staub wird nicht gebunden und Photosynthese findet logischerweise keine statt. Erdölrasen bindet kein Wasser, was den Kläranlagen bei Regen Mehrarbeit bringt. Wussten Sie, dass Kunstrasen trotzdem bewässert werden muss? Die menschliche Haut erträgt nur etwa 57 ºC, bis Verbrennungen entstehen. Also wässert man und kühlt so den Erdölrasen vor dem Spiel, um das Verbrennungsrisiko etwas zu senken. Kunstrasen kann aber weitere Gesundheitsprobleme mit sich bringen. So erforscht Frau Dr. Britt Hornei seit längerem die Übertragung von Hautkrankheiten via Kunstrasen. Beim Blick auf die Kosten heisst der Sieger Naturrasen. Der Kanton Basel-Stadt besitzt Erfahrungen mit beiden Belägen und veröffentlichte spannende Berechnungen – Kosten von 1 Million CHF in drei Jahren schaffen nur Kunstrasenplätze. Die viel gepriesene Bespielbarkeit rund um die Uhr hat einen kleinen Haken: Welche Fussballmannschaft trainiert schon gerne morgens um 4 Uhr? Überlastungen beim Naturrasen treten erst bei einer Wochen-Belegung von 30 Stunden auf. Richtige Pflege und vorallem korrekte Be- und Entwässerung schaffen zusätzlichen Spielraum. Die Platzentwässerung ist entscheidend. Dazu haben wir bei Egger ein Verfahren entwickelt, das in einem Durchgang sieben Arbeiten ausführt und Kanäle unter den Rasen fräst. Kanäle allein genügen aber nicht, sie müssen im richtigen Gefälle sein – mit unserer Lasertechnologie schaffen wir das als einzige in ganz Europa.» «Welches Tier ernährt sich von Rasen?»
Samuel Kreienbühl besitzt und leitet in Solothurn die
Jetzt schaut er mich aber gross an: «Ich weiss keines. Wahrscheinlich gibt es kei-
EGGER AG Garten- und Sportplatzbau mit saisonal
nes.» Sofort füge ich eine weitere Rasenamateur-Frage an: «Wer mäht zuhause
bis 50 Mitarbeitern. Neben seiner täglichen Arbeit in
Ihren Rasen?» «Meine Frau.» Damit sind wir definitiv zurück auf den privaten
Fussballstadien, Sportplätzen und Gärten engagiert
Rasenflächen: «Welche Rasenpflege-Tipps haben Sie für unsere Leser?»
er sich in Rasen-Erfa-Gruppen im Ausland.
«Vorallem regelmässiges Mähen: Je häufiger, umso so kompakter wird Rasen.
. www.eggergarten.ch (EGGER AG)
Wichtig ist auch das Düngen. Stickstoff im März fördert das Grün. Ende Mai
. www.ed-bs.ch/jfs/sport/publikationen/...pdf/
Phosphor – so verstärken Sie das Wurzelwachstum. Für gesunde Rasengräser folgt Ende September ein Kalium-Dünger. Je tiefer Rasenwurzeln sind, umso länger greifen sie damit auf den Dünger zu. Fördern Sie lange Wurzeln durch
at_download/file (Kostenvergleich Naturrasen/ Kunstrasen) . www.sanu.ch/files/archiv/.../GM09P1_
richtiges Wässern. Wässern Sie möglichst selten – und wenn doch, dann mit
Oekobilanz_Rasen.pdf
soviel Wasser, dass es bis 12 Zentimeter in den Boden eindringt.
(Ökobilanz Dr. Doris Schüler und Dr. Hartmut Stahl)
12 K U N D E N P O R T R ÄT
Rich n air Akademie – Spannung und hohe Erwartungen liegen in der Luft. Wie die jeweils zwei intensiven Tage für die Richner-Mitarbeiter im CAMPUS SURSEE verlaufen sind, lesen Sie im nachfolgenden Bericht. Ein Erfolgsprojekt im Überblick.
Grünes Licht für Weiterbildung: Abheben mit Rich n air
9 Uhr morgens, Konferenzsaal des CAMPUS SUR-
ab gemachten Umfrage konnten die Mitarbeiter ihre Schulungsbedürfnisse mit-
SEE: Von draussen scheint die Morgensonne durch
teilen, so dass die Themen spezifisch auf die einzelnen Abteilungen angepasst
die grossen Fenster. Nach und nach füllt sich der
werden konnten – wie zum Beispiel auf Ausstellungsberater, Kundenberater
Saal und aus der Stille wird leises Gemurmel. In den
im Innen- sowie Aussendienst, Logistiker. Jeder Mitarbeiter wird somit je nach
Gesichtern liest man Neugier, Skepsis, Vorfreude,
Funktion eineinhalb Tage speziell innerhalb seiner Fachkenntnisse weitergebil-
Interesse und hohe Erwartungen. Die erste Rich n
det. Als Ausgleich wählt er nach den eineinhalb Tagen eines der Freifächer, bei
air Akademie steht bevor.
denen das Wohlbefinden im Zentrum steht – mit Tipps zur Stressbewältigung, Entspannung, Ernährung und ähnlichen Inhalten.
Schulungen einmal ganz anders Die Rich n air Akademie ist ein neues Schulungs-
Rich n air
programm, das hier zum ersten Mal durchgeführt
Woher stammt der Name «Rich n air», welcher Gedanke versteckt sich dahinter?
und nun jährlich wiederholt wird. Mit dieser
Für ein erfolgreiches Unternehmen sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter
Akademie bietet Richner seinen Mitarbeitern eine
das A und O. Doch damit dies sichergestellt wird, braucht es eine ganz spezielle
Plattform, bei welcher sie sich fachlich und persön-
Dynamik: Der Grundgedanke bei Rich n air ist die Swissair in ihren besten Zei-
lich weiterbilden können und auch die Gelegenheit
ten. Die Identifikation der Angestellten damals war ausserordentlich. Der erste
erhalten, sich untereinander auszutauschen. Da
Schritt an der Richner-Akademie war, dazu fünf Grundsätze festzulegen, denen
Richner über 600 Arbeitnehmer hat, wurden die
alle Akademie-Teilnehmer zugestimmt haben – mit dem Ziel, anders sein zu
Schulungen auf vier Daten verteilt. Dank einer vor-
können als die anderen.
K U N D EN P O R T R ÄT 13
Die fünf Grundsätze lauten: o als Team arbeiten o die eigene Einstellung selber wählen, positives Gedankengut o gegenseitiger Respekt o mit Freude und Spass arbeiten o bei Gelegenheiten auch Danke sagen
Der persönliche Kontakt im Zentrum Richner entstand durch den Zusammenschluss verschiedener Firmen. Die rund 40 Standorte mit Ausstellungen oder Shops liegen teilweise sehr weit auseinander. Das erklärt, warum sich viele Mitarbeiter – wie beispielsweise der Innendienst-Mitarbeiter aus Bern und derjenige aus St. Gallen – noch nie gesehen haben. Vieles erfolgt per Telefon oder Mail, das Gesicht dahinter aber fehlt. Somit stehen an der Akademie auch Teamgeist und der persönliche Austausch im Zentrum. Um das Ganze zu unterstützen, wurde zudem für alle das «Du» eingeführt. Dadurch wird die Atmosphäre familiärer, die Kommunikation mit immer wieder neuen Ansprechpartnern einfacher. Ein Erfolg für alle Im Vorfeld gab es auch Unsicherheiten und Skepsis – wie so oft bei neuen, grösseren Projekten. Die Organisatoren waren sehr motiviert, aber zugegeben auch etwas nervös. Wie würden die Referenten ihr Thema vermitteln, wie die Reaktionen der Mitarbeiter ausfallen und würde auch alles organisatorisch klappen? Die Bedenken waren überflüssig: Die erste Akademie war ein voller Erfolg – auch dank der Seminarräumlichkeiten und Organisation des CAMPUS SURSEE. Die Teilnehmer erhielten neben der Weiterbildung auch einen zünftigen Motivationsschub und die Geschäftsleitung viele neue Erkenntnisse für aktuelle Anliegen der Mitarbeiter. Die Rolle des CAMPUS SURSEE Für den gesamten Erfolg spielte die Infrastruktur eine wichtige Rolle: Der CAMPUS SURSEE stellte sich als idealer Durchführungsort heraus: Er liegt zentral, gut erreichbar für die verschiedenen Richner-Mitarbeiter aus der ganzen Deutschschweiz, hat dank seinen Fachausbildungen direkten Bezug zur Baubranche, in der auch Richner tätig ist, sowie eine hervorragende Infrastruktur und Organisation. Der enge Kontakt mit der Veranstaltungsbetreuerin während der Akademie hat viel zum Gelingen beigetragen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön: Die Richner-Mitarbeiter freuen sich bereits auf die nächste Akademie in Sursee, im 2012.
o Richner o Führt
ist ein führender Schweizer Anbieter für: Bäder, Platten und Parkett
erstklassige Markenprodukte wie: Laufen, KWC, Similor, Gerberit, Hansgrohe,
Bisazza u. v. m. sowie die Eigenmarke ProCasa o Richner
gehört zu der CRH Gétaz Group Schweiz, zu der auch Baubedarf, Miauton,
Gétaz und Reco/Regusci gehören o Mehr o 20
als 600 Mitarbeiter
Ausstellungen, je nach Ort: Bäder, Platten und/oder Parkett
www.richner.ch
14 ANGEBOT
Die «grüne Seite» des CAMPUS SURSEE zeigt sich nicht nur im Logo. Auch im täglichen Betrieb wird darauf geachtet, Dienstleistungen möglichst energiesparend und umweltverträglich zu erbringen.
Minergie® ist ein Energiestandard und Qualitäts-
Minergie und Holzschnitzel: Die grüne Seite des CAMPUS SURSEE o Ein bedürfnisgerechtes Belüftungssystem (damit die Vorteile der Dichtheit
label für Niederenergiehäuser. Hoher Komfort wird
und Wärmedämmung nicht wegen geöffneten Fenstern für die Frischluftzu-
durch eine energiesparende Bauweise erreicht. Das
fuhr zunichte gemacht werden)
Zentralgebäude des CAMPUS SURSEE hat nach der Erweiterung und umfassenden Renovation diese
Energiesparen zahlt sich aus
Auszeichnung erhalten.
Das Label Minergie-Standard bedingt jedoch einen alternativen Brennstoff. Deshalb musste eine neue Heizzentrale erstellt werden. Beim Neubau der
Sämtliche Fenster im Altbau wurden ausge-
Heizung wurde deshalb die bestehende Ölfeuerung mit einer Holzschnitzelhei-
wechselt. Zusätzlich ist die Wärmedämmung der
zung und Geothermie verglichen. Die letzte Variante scheiterte an der Mach-
Aussenhülle – wo immer möglich – verbessert
barkeit. Holzschnitzel sind erneuerbar, wachsen in der näheren Umgebung,
worden. Dadurch konnte der Bedarf an Heizwärme
die kurzen Transportwege sind umweltgerecht. Auch können die anfallenden
erheblich gesenkt werden. Alle Lüftungsanlagen
Sträucher- und Baumrückschnitte der Umgebung verwendet werden. Die Holz-
sind neu mit einer Wärmerückgewinnung ausge-
schnitzelheizung überzeugte schlussendlich durch den kostengünstigeren Be-
stattet oder nachgerüstet worden.
trieb, die grossen Einsparungen beim Brennstoff Öl und weil sie CO2-neutral ist.
Damit sind die drei wichtigsten Voraussetzungen
Einzig eine kleine Zusatzheizung benötigt noch einen der vier bestehenden
erfüllt, um den Minergie-Standard zu erreichen.
Öltanks. Den Mehrkosten bei der Investition stehen weit reichende Ersparnisse
o Eine dichte Hülle (damit auch bei Wind keine
und Rückvergütungen gegenüber, so dass sich die gewählte Holzschnitzel-
kalte Luft herein zieht) o Eine sehr gute Wärmedämmung (damit im
Winter die Wärme nicht durch Wände, Dach und
heizung im langjährigen Vergleich als die günstigste ausweist und zusätzlich die Umwelt schont. Seit 2008 werden pro Liter Heizöl 3 Rappen erhoben – der so genannte Klima-
Fenster verloren geht und im Sommer nicht
rappen. Im darauf folgenden Jahr wurde dieser Betrag verdoppelt, danach
hereinkommt)
verdreifacht. Mit der Holzschnitzelheizung spart der CAMPUS SURSEE jährlich rund 450’000 Liter Heizöl – eine nachhaltige Investition, sowohl ökologisch wie auch ökonomisch. Die bessere Isolation der Aussenhaut beim Zentralgebäude bedeutet eine signifikante Energiereduktion, die sich direkt auf die Betriebskosten auswirkt. Mit dem Wechsel zum Brennstoff Holz, mit einer automatischen Taglichtsteuerung, neuen Fenstern und einer zusätzlichen Isolation der Brüstungen reduziert der CAMPUS SURSEE seine CO2-Emissionen um 1385 Tonnen CO2 (Jahr 2010). Stoffrollen statt Papier In den Toiletten des Campus werden seit einiger Zeit erfolgreich Stoffrollen zum Händetrocknen eingesetzt. Die Stoffrollen werden geliefert, nach Ge-
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brauch abgeholt und frisch gewaschen wieder gebracht. Mit dem Einsatz von
Das Thema Bau und Umwelt ist Bestandteil der
Stoff anstelle von Papier kann Zellstoff eingespart werden. Dadurch werden
verschiedensten Aus- und Weiterbildungen des
Wälder erhalten und die Umwelt geschont. Der Zulieferer der Stoffrollen koope-
Zentrums. Unter dem Motto «so bau ich schlau»
riert mit dem im 2007 gegründeten Verein Clean Forest Club, der die Wiederauf-
entstanden sieben Posten auf dem Campus zu
forstung in sturmgeschädigten Gebieten ermöglicht. So trägt jede gewaschene
den Themen von Bau und Umwelt. Es werden
Stoffrolle zu neuen Baumpflanzungen bei.
die Auswirkung von unsorgfältigem Verhalten im
Optimale Abfallentsorgung
dargestellt. Der Weg zur Umwelthalle ist mit gros-
Auch bei der Abfallentsorgung konnte noch optimiert werden. So steht den
sen Tafeln versehen. Diese beinhalten Informatio-
Nutzern heute ein Grosscontainer statt früher vielen Einzelcontainern zur Ver-
nen zu den wichtigsten Umweltproblemen auf dem
Berufsalltag und Hinweise zum korrekten Verhalten
fügung. Dieser muss nun nicht mehr wöchentlich geleert werden, sondern nur
Bau. In der Halle selbst können Feldversuche zu
noch alle 8 Wochen. Das spart Lastwagenkilometer.
Themen wie «Baustellenentwässerung» oder «Lust
Zur Wiederverwertung dieser Abfälle ist eine möglichst sortenreine Trennung
auf gute Luft!» durchgeführt werden. Das Projekt
des Abfalls nach Stoffgruppen erforderlich. Deshalb wird auf dem gesamten
umfasst ausserdem eine komplette Kommunikati-
Areal konsequent Müll getrennt. Von Küchenabfall über Holz, Elektroschrott,
onslinie mit Prospekt, Infokiosk, Broschüren und der
Pet, Öl, Metall, Kunststoff und Batterien, alles wird fachgerecht getrennt und
Website www.baupunktumwelt.ch. Angesprochen
fürs Recycling vorbereitet.
werden sollen damit nicht nur Lernende und Baustellenkader, sondern auch unsere Veranstalter und
Umweltgedanke in der Aus- und Weiterbildung
Gäste, die die Umwelthalle für Firmenanlässe und
Auch im Angebot unserer Partnerstiftung Ausbildungszentrum des Schwei-
firmenspezifische Ausbildungen buchen können.
zerischen Baumeisterverbandes (AZ SBV) spielt der Umweltgedanke eine wichtige Rolle. 2005 entstand in Kooperation mit den Zentralschweizer Umweltdirektionen eine Umwelthalle mit Parcours, um den Teilnehmern das nachhaltige Umgehen mit der Umwelt in der Baubranche näher zu bringen. Im Jahr 2007 wurde das AZ SBV dafür mit dem Umweltpreis der Alfred-Koechlin-Stiftung (AKS) ausgezeichnet. Die Stiftung begründete die Preisvergabe damit, dass das Zentrum damit «einen wertvollen Beitrag zur Minimierung der Umweltbelastung auf Baustellen» leistet.
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