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Virtue’s Last Reward (PSV) ★
from KRYSCHEN #017
by KRYSCHEN
Review
Virtue’s Last Reward (PSV) ★
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Ein „Point and Klick“-Adventure – ist das noch zeitgemäß? Es wurde mein Erstes und sollte mein Leben verändern …
Vorgestern
*Piep-piep-piep* – *piep-piep-piep* hat es Nachts um 02:00Uhr gemacht. Ich bin fürchterlich benommen und habe mich gefragt, was zum Teufel mich geritten hat, den Wecker auf so eine Uhrzeit zu stellen!
Völlig schlaftrunken bin ich aufgestanden und habe dann die DVD-Box Staffel fünf von „Lost“ oben auf meinen Sockenschrank gelegt. Danach habe ich mich sofort wieder in mein Bett gekuschelt und bin zum Glück binnen Sekunden wieder eingeschlafen.
Heute
Ich sitze gerade vor meinem Rechner und versuche einen Review zu dem PlayStation-Vita-Titel „Virtue’s Last Reward“ zu schreiben. Ein nahezu unmögliches Unterfangen, zumal mein Kopf immer noch fürchterlich dröhnt. Ich verstehe einfach nicht, wieso ich mitten in der Nacht meine DVD-Box auf den Schrank legen musste?
Nur damit sie mir am nächsten Tag, auf der Suche nach der passenden Socke, auf den Kopf fällt? Viel merkwürdiger noch, dass es sich ausgerechnet um die fünfte Staffel von „Lost“ handelte. Übrigens eine meiner Lieblingsstaffeln von „Lost“. Hier wird so wild in der Zeit gesprungen, dass man das
Gefühl bekommt, die Autoren wollten nur einmal ausprobieren, wann die Köpfe der Zuschauer vor dem Fernseher explodieren! Sehr passend zu dem Spiel „Virtue’s Last Reward“ übrigens. Denn hier wird nichts anders gemacht: Zuerst durchlebt man immer wieder den selben Zeitabschnitt. Später dann, als sei das nicht schon verwirrend genug, wird man auch noch in der Zeit vor- und zurückgeworfen. Ach, was tippe ich hier eigentlich schon wieder für einen Schrott! Der Review … tja, der Review …
Normalerweise sollte ich jetzt die Story in Kurzform wiedergegeben. Nur wäre jedes Wort hier sofort ein fürchterlicher Spoiler …
Auch über die Grafik sollte ich etwas berichten. Doch dann müsste ich schreiben, das grafisch überhaupt nichts los ist. Okay, ein paar animierte Zwischensequenzen gibt es schon, aber der Rest besteht nur aus Standbildern vor denen die Protagonisten ihre Lippen bewegen. Aber das wäre dem Spiel gegenüber äußerst unfair. Es ist ja ein „Point and Klick“-Adventure – die sind halt so …
Nun sollte ich etwas zu den Sound-Effekten erzählen. Doch auch hier kann ich nicht viel Gutes schreiben. Obwohl ich sehr angetan bin von der japanischen Sprachausgabe. Sie fängt die augenblickliche Situation immer sehr gut ein. Viel Stimmung und Gänsehaut verbreiten die Dialoge zwischen den Akteuren …
Ihr ahnt es schon, oder? Wenn alle Unterhaltungen auf Japanisch sind, gibt es zumindes einen deutschen Untertitel, oder? Nein, Englisch ist hier angesagt. Doch erstaunlicherweise ist alles sehr einfach und leicht zu verstehen. Kein Englisch für Fortgeschrittene ist hier gefordert. Obwohl es um Gedankenexperimente in der Physik aus dem Jahre 1935 von Erwin Schrödinger geht. Oder auch die Viele-Welten-Interpretation, welche von Hugh Everett erstmals 1957 als eine Möglichkeit der Quantenmechanik vorgeschlagen wurde …
Jetzt sind eigentlich die „Features“ angesagt. Doch auch hier gibt es für mich nichts Positives zu berichten. Kein „near“, kein Online-Multiplayer, kein was-weiß-ich.
Es ist also kaum möglich, etwas gutes über dieses Game zu schreiben. Das möchte ich aber nicht, denn das Spiel ist definitiv nicht schlecht – ganz im Gegenteil …
Übermorgen
Ich werde festgestellt haben, dass es doch sehr gut gewesen ist, dass mir die DVD-Box auf den Kopf gefallen war. Mir wird aufgefallen sein, dass es meine Schreibblockade gelöst hatte. Und mir wird es auch gefallen haben, was dabei herausgekommen ist. Ein etwas merkwürdiger Bericht zu einem noch merkwürdigerem Spiel. Auch werde ich das Gefühl haben, dass es genauso geschrieben werden musste. Glücklich werde ich dann auf meinen Review, der bis dahin schon erschienen ist, gewesen sein!
Jetzt
An dieser Stelle möchte ich jetzt meinen persönlich ersten eMAG-STAR vergeben! Man kann über „Virtue’s Last Reward“ nichts Gutes schreiben, wenn man sich in die Standartkategorien Grafik, Sound und Gameplay begibt! Dieses Spiel ist anders.
Es ist das Storytelling! Alles andere verkommt total zur Nebensache. Man möchte immer weiter kommen, man will immer mehr erfahren, man will endlich wissen, was hinter all dem steckt! „Virtue’s Last Reward“ hat es geschafft, dass ich meinen Handheld nicht zur Seite legen konnte. Bis tief in die Nacht habe ich versucht, dem Geschehen zu folgen. Teilweise ist mir schon vor Müdigkeit die PS Vita auf die Nase gefallen.
Oh mein Gott, jeder sollte diese Story durchlebt haben! Das nenne ich „eine gute Geschichte erzählen“. Dafür vergebe ich den eMAG-STAR!
So, und jetzt muss ich aber ins Bett – nur noch schnell den Wecker auf 02:00 Uhr einstellen …
Euer Kryschen
Spoiler
Okay, für alle, die jetzt echt nicht ohne Spoiler auskommen, habe ich hier einen kleinen Blick auf den Beginn der Geschichte:
Ihr werdet von einer unbekannten Person entführt – findet euch in einem Spiel wieder, in dem es um Leben oder Tod geht – absolut jede Entscheidung, die Ihr trefft, verändert die Zeitlinie – ob die Mitspieler Feind oder Freund sind ist die entschiedene Frage – und vor allem: wer oder was steckt hinter all dem?
Publisher: Aksys Games, Rising Star Games
Release: 23.11.2012
USK: ab 16 Jahren
Features: keine
Trophäen: 1 Platin, 5 Gold, 10 Silber, 17 Bronze
Plattform: PSV
Spielzeit: Nach über 60 Stunden mit Platin beendet.