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Kholat (PS4)

Review

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Kholat (PS4)

Einleitung

„Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis daß die Zeit den Tod besiegt.“ H.P. Lovecraft

Story

Im Ural-Gebirge, genauer dem Djatlow-Pass, geschah ein furchtbares Unglück. Neun Studenten, die auf Ski-Wanderung waren, kamen in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1959 auf bisher ungeklärten Umständen ums Leben. Sie starben an Unterkühlung oder gebrochenen Knochen. Einem Opfer fehlte die Zunge. Was war nur geschehen in jener Nacht am Djatlow-Pass?

Einem Opfer fehlte die Zunge.

Was passierte am Hang des Berges Kholat Syakhl, an dem die Studenten ihr Nachtlager errichteten? Hatte es etwas mit dem Berg zu tun? Kholat Syakhl ist die russische Transliteration aus dem Mansischen und bedeutet „Berg der Toten“.

Gameplay

Man startet an einem Bahnhof in einem verlassenen Dorf. Es schneit. Man sieht kaum die Hand vor Augen und macht sich auf den Weg hinaus aus dem Dorf. Hinaus in ein trostloses Waldgebiet voller Schnee.

Man fällt und rutscht schier endlos in die Tiefe.

Ein Weg zwischen Sträuchern und Gestrüpp führt einen zu einer Höhle. Kurz bevor man diese durchquert, verliert man den Boden unter den Füßen. Der vermeintlich sichere Untergrund gibt nach. Man fällt und rutscht schier endlos in die Tiefe. Bis man sich auf einem weiten, weißen Plateau befindet. Alles ist weiß und es schneit.

Ohne Orientierungshilfe läuft man los; ohne zu wissen, wohin oder in welche Richtung. Und dann taucht ein Basislager auf. Man ist am Djatlow-Pass oder genauer gesagt am Berg „Kholat Syakhl“. In dem Zelt findet man einen Kompass und eine Karte.

Im Laufe des Spieles werden hier alle gefundenen Lager und wichtige Orte vermerkt, wenn man diese gefunden hat.

Man hat ja einen Kompass …

Im Gegensatz zu den meisten Titeln, in denen Landkarten verwendet werden, erscheint kein Punkt oder Kreuz, was einem sagt, wo man sich auf der Karte befindet. Wozu auch? Man hat ja einen Kompass und weiß, von wo man startete. Wie bei einer echten Expedition Mitte des letzten Jahrhunderts.

Nun beginnt das eigentliche Spiel. Man erkundet das riesig wirkende Gebiet, um herauszufinden, was damals geschah.

Auf dem Weg kreuz und quer durch das Gebiet findet man immer wieder versteckte Notizen zu den Geschehnissen. Und man entdeckt unheimliche Lichtgestalten, welche entweder gelb leuchten und lediglich die Silhouette einer einst hier entlang gehenden oder laufenden Person darstellt, oder aber es ist eine orange leuchtende Kreatur, welche einem gefährlich werden und töten kann.

Grafik

Im Großen und Ganzen sieht „Kholat“ wunderschön schaurig aus. Düster, verschneit, kalt und erbarmungslos. Allerdings tauchen hier und da

Düster, verschneit, kalt und erbarmungslos.

immer mal kleinere optische Fehler auf, wie beispielsweise bei der Darstellung von Felsen oder Nebel, der im bestimmten Winkel verschwindet. Diese sind eher leicht störend als wirklich frustrierend.

Sound

Die akustische Untermalung ist sehr gelungen und verstärkt die visuellen Reize zum Gruseln. Die Geräuschkulisse wechselt ständig, mal sind es äußerst stimmige und melancholische Klänge, mal nur reines Tosen des Schnees, der den Wind aufpeitscht. In den Höhlen tropft Tauwasser zu Boden, Hütten und Bäume knarzen im Wind.

Sean Bean … ist der Erzähler dieser Geschichte.

Besonders bei der Vertonung hat man sich eine sehr markante Stimme geholt. Sean Bean (Boromir aus „Herr der Ringe“, Ned Stark aus „Games of Thrones“) ist der Erzähler dieser Geschichte.

Fazit

Mit „Kholat“ hat man ein Spiel erschaffen, welches auf den ersten Blick einem das Gruseln lehren soll, aber so nicht direkt schafft. Es geht subtiler vor.

Die toten Studenten und die orangenen Lichterscheinungen …

Nicht der Horror oder andere Gruseleffekte stehen hier im Vordergrund, sondern die Tatsache, dass „Kholat“ einer wahren Begebenheit entspricht. Die toten Studenten und die orangenen Lichterscheinungen sind aus den Aufzeichnungen der Expedition entnommen. Ebenso die Erkenntnis, dass die Todesursache bis heute als „höhere Gewalt“ definiert ist und immer noch viele Informationen unter Verschluss sind. Die Entwickler haben hier sehr schön die Geschichte in Szene gesetzt und den Drang nach mehr Informationen hierzu verstärkt. Es wurde auf actionreiche Szenen bewusst verzichtet, dies hätte nur die Geschichte verzerrt. „Kholat“ ist für all jene, die auf Verschwörungen und Übersinnliches stehen und auch gerne hier und da Realität und Fiktion verschmelzen lassen wollen, ohne den Bezug zum echten Leben zu verlieren.

… Verschwörungen und Übersinnliches …

Euer SDHE

Titel: Kholat

Publisher: IMGN.PRO

Features: -

Trophäen: 0 Platin, 1 Gold, 1 Silber, 13 Bronze

Plattform: PlayStation 4, Xbox One und Microsoft Windows

Release: 08.03.2016

USK: Ohne Altersangabe

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