New Energy Scout GmbH Neuwiesenstrasse 95 CH-8400 Winterthur Tel. +41 52 728 92 70 Fax
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Windpotentialstudie Kanton Schaffhausen Endbericht V1.3
24.8.2009
Auftraggeberin
Beauftragte
Kanton Schaffhausen
New Energy Scout GmbH
Hochbauamt
Neuwiesenstrasse 95
Energiefachstelle
8400 Winterthur
Beckenstube 11 8200 Schaffhausen
Ansprechpersonen: Alexander Kupfahl, Michael Altherr
Inhalt
INHALT....................................................... 2 DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK............................... 4 Potential Grosswind ....................................................... 4 Potential Leichtwind ...................................................... 5 Fazit ..................................................................... 6
EINLEITUNG................................................... 7 EXKURS: ENTWICKLUNG DER WINDENERGIE WELTWEIT UND IN DER SCHWEIZ...................................................... 8 Windenergie weltweit ...................................................... 8 Windenergie in der Schweiz ................................................ 9
ZIELE....................................................... 11 VORGEHEN.................................................... 12 Teil 1: .................................................................. 12 Teil 2: .................................................................. 12 Zeitplan ................................................................. 12
BETEILIGTE.................................................. 14 METHODIK.................................................... 15 Unterscheidung Grosswind und Leichtwind .................................. 15 Datenbasis ............................................................... 18 Flächenanalyse ........................................................... 19 Standortbegutachtung ..................................................... 27 Probleme während der Projektbearbeitung .................................. 27
SITUATION BESTEHENDE WINDENERGIEANLAGEN IN SÜDDEUTSCHLAND... 29 Standorte ................................................................ 29 Qualitative Bewertung der Anlagenbetreiber ............................... 30
ERGEBNIS FLÄCHENANALYSE..................................... 31 Erläuterung zu den Karten ................................................ 31 Variante 1 („Maximales Potential“) ....................................... 32 Variante 2 („Minimales Potential“) ....................................... 34 Variante 3 („empfohlene Variante“) ....................................... 35 Variante 4 („Leichtwind“) ................................................ 36
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ERGEBNIS STANDORTBEGUTACHTUNG............................... 37 Auswahl Standorte ........................................................ 37 Zusammenfassung Standortbewertungen ...................................... 40 Standortbeschrieb Grosswind: Wolkensteinerberg ........................... 47 Standortbeschrieb Grosswind: Chroobach ................................... 59 Standortbeschrieb Grosswind: Hagenturm ................................... 73 Standortbeschrieb Grosswind: Randenhus ................................... 90
ZUSAMMENFASSUNG RESULTAT................................... 103 Grosswind ............................................................... 103 Leichtwind .............................................................. 105
FAZIT: HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN KANTON........................ 107 ANHANG 1: EXKURS - WALD UND LANDSCHAFT (SICHTBARKEIT)...... 111 Windenergie im Wald ..................................................... 111 Landschaft (Sichtbarkeit) ............................................... 112
ANHANG 2: KARTE ZU VARIANTE 1 (MAXIMALES POTENTIAL 25M).... 114 ANHANG 3: KARTE ZU VARIANTE 1 (MAXIMALES POTENTIAL 100M)... 115 ANHANG 4: KARTE ZU VARIANTE 2 (MINIMALES POTENTIAL)........ 116 ANHANG 5: KARTE ZU VARIANTE 3 (EMPFOHLENE VARIANTE)........ 117 ANHANG 6: KARTE ZU VARIANTE 4 (LEICHTWIND)................. 118
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Das Wichtigste auf einen Blick Die Studie zeigt für das Gebiet des Kantons Schaffhausen ein auf den ersten Blick höheres Potential für die Nutzung der Windenergie, insbesondere mit Grosswindanlagen, als zunächst vermutet wurde. Da sich die potentiellen Standorte für Grosswindanlagen sämtlich entweder innerhalb von BLN Gebieten und/oder im Wald befinden, ist die Realisierbarkeit dieses Potentials davon abhängig, in wie weit man bereit ist, Windenergieanlagen in diesen Zonen zu ermöglichen. Ein Anlass der Studie war die Annahme, dass ein gewisses Potential in Schaffhausen aufgrund bestehender Windenergieanlagen auf deutscher Seite vorhanden sein müsste. Die Erfahrungen der Betreiber sind zwar eher enttäuschend, gleichwohl ist die Windgeschwindigkeit nur ein Faktor (wenngleich unbestreitbar auch der Wichtigste), der die Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen bestimmt. Aufgrund der ungleich höheren Vergütung für Windstrom in der Schweiz (Deutschland 2009: 9.2€ct. = ca. 13.6 Rp./kWh; CH: 20 Rp./kWh; jeweils erhöhte Anfangsvergütung) kann davon ausgegangen werden, dass Anlagen im Kanton Schaffhausen wirtschaftlich betrieben werden könnten, die in Deutschland unter die Wirtschaftlichkeitsgrenze fallen würden.
Potential Grosswind Das Potential im Kanton Schaffhausen stellt sich wie folgt dar: Kriterien
Ca. Ca. Potential Potential (MW) (GWh/a)
Entsprechend Anzahl Haushalte
Bemerkung
(4 Personen, Jahresverbrauch 4'000 kWh)
Naturräumlich: Grösse und Auswahl der Projektgebiete, Berücksichtigung entgegenstehende Nutzungen (z.B. bewohnte Gebäude)
31.1
53.1
ca. 13’000
Jeweils Obergrenze Potential der 4 Standorte
Jeweils ca. 7’000 18.2 28.7 Verbleibend nach: Untergrenze Einschränkung durch Potential Zuwegung (nach bei 3 heutigem technischen Standorten; Obergrenze Stand) 4 _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
bei Hagenturm
Politisch: Verbleibend nach: BLN nicht erlaubt, Wald erlaubt Verbleibend nach: BLN erlaubt, Wald nicht erlaubt
5.95 10.0
8.75 17.5
4.0 – 5.7 6.6 – 9.0
Verbleibend nach: BLN nicht erlaubt, Wald nicht erlaubt
0.0
ca. 2'100 – 4’300
Standort Chroobach
ca. 1'650 – 2’250
2 WEA Standort Hagenturm ausserhalb Wald; ev. 2 WEA Randenhus (Zuwegung kritisch) Alle 4 Standorte entweder im Wald oder BLN
0.0
0
Zum Vergleich: Stromerzeugung Wind Gesamtschweiz (2007):
15.9 GWh
Maximales Potential der 4 untersuchten Standorte im
53.1 GWh/a
Kanton Schaffhausen damit maximal mögliche Versorgung 4-Personen
ca. 13'000
Haushalte (4'000 kWh je Haushalt und Jahr) : dies entsprechen Einwohner:
52'000
Anteil an Bevölkerung SH:
Ca. 70%
Potential Leichtwind Im Gegensatz zu Grosswindanlagen können in der Schweiz zum jetzigen Zeitpunkt Leichtwindanlagen nur über die Vermarktung über die Ökostrombörse wirtschaftlich betrieben werden; die Stromgestehungskosten übersteigen stets die Einspeisevergütung. Daher wird das im Kanton vorhandene Potential in Relation zu den Gestehungskosten errechnet. Das Potential würde sich erhöhen, wenn die Errichtung von mehreren Leichtwindanlagen an einem Standort möglich wäre. Energiegestehungskosten
Potential in MWh/a bei einer Anlage pro 5 _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
Anzahl Standorte
Standort < 0.60 CHF/kWh
32
713
< 0.50 CHF/kWh
25
585
< 0.40 CHF/kWh
9
252
Fazit Das Resultat dieser Studie zeigt deutlich, welchen Nutzen man im Kanton Schaffhausen von der Windenergie generieren kann je nach dem, welche Konzessionen an die potentiellen Standorte man bereit ist einzugehen. Die Windenergie, insbesondere Grosswind, kann einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung im Kanton leisten. Diese Studie bietet die Grundlage fßr die notwendig stattfindende politische Diskussion unter Einbezug sämtlicher relevanter Akteure.
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Einleitung Im Kanton Schaffhausen bestehen sehr divergierende Ansichten, was das Potential von Windenergieanlagen angeht, da auf der nationalen Windkarte ein geringes Potential ausgewiesen wird. Hingegen zeigen aber Beispiele auf deutschem Gebiet, in Grenznähe zum Kanton Schaffhausen, dass prinzipiell Möglichkeiten zur Windenergienutzung bestehen. Deshalb ist eine genauere Abklärung der Windenergiepotentiale für Leicht- wie auch für Grosswindanlagen angebracht. Die Windenergienutzung wird im Wesentlichen in zwei Bereiche unterteilt, in Leichtwind- und in Grosswindanlagen. Bei Leichtwindanlagen befindet sich die Nabenhöhe in einer Höhe von ca. 20 m und der Rotordurchmesser beträgt bis ca. 16 m. Die Stromproduktion einer Leichtwindanlage reicht in den meisten Fällen zur Selbstversorgung eines Bauernhofes, eines kleinen Unternehmens oder eines Mehrfamilienhauses. Leichtwindanlagen produzieren Strom ab einer Windgeschwindigkeit von ca. 2.5 m/s, die Nennleistung liegt zurzeit bei 7 und 10 kW und wird bei 6 m/s erreicht. Bei Grosswindanlagen hingegen beträgt die Masthöhe bis zu 120 m und die Rotoren haben einen Durchmesser von mehr als 50 m. Das erforderliche Minimum der Windgeschwindigkeiten liegt bei etwa 3.5 m/s (Einschaltgeschwindigkeit), die Nennleistung wird ab 10-15 m/s erreicht. Die installierte Leistung reicht von einigen hundert kW bis zu 3 MW. Grosswindanlagen werden häufig in Windparks zusammengefasst. Windenergie nimmt in den energiepolitischen Strategien von EnergieSchweiz und dem Kanton Schaffhausen, als Beitrag an der zukünftigen Energieversorgung, einen wichtigen Platz ein. Diese Energie ist erneuerbar, lokal vorhanden und CO2-neutral. Die Förderung von erneuerbarer Energie ist auch eine zentrale Zielsetzung im Energieleitbild des Kantons Schaffhausen.
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Exkurs: Entwicklung der Windenergie weltweit und in der Schweiz Windenergie weltweit Die Windenergie hat global betrachtet in den letzten 10-15 Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Die zunehmende Verknappung und damit Verteuerung fossiler Energieträger bei gleichzeitiger Steigerung des weltweiten Energiebedarfs auf der einen Seite sowie die drohenden Auswirkungen auf Umwelt und Klima auf der anderen Seite haben in vielen Ländern dazu geführt, alternative und Ressourcen schonende Energiequellen auszubauen und entsprechend zu fördern. Der Windenergie kommt dabei die wichtigste Rolle bei den sogenannten neuen erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Biomasse, Geothermie) zu. Länder wie Deutschland und auch Spanien haben bereits Anfang der 1990er Jahre durch ihre Gesetzgebung Rahmenbedingungen geschaffen, die die Windenergie heute zur wirtschaftlichsten Sparte der genannten Energieformen werden liess.
Abb. 1: Weltweite Entwicklung der Windenergie (Quelle: Bundesverband Windenergie Deutschland)
Auch wenn in Europa die enormen Wachstumsraten bei den Neuinstallationen der letzten Jahre wahrscheinlich nicht mehr zu erreichen sein werden, werden aufgrund der besseren Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen bei gleichzeitiger Steigerung der generellen Energiekosten auch Standorte, die bisher nicht in Betracht gezogen worden sind, zunehmend interessant, insbesondere im Binnenland. _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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Windenergie in der Schweiz Entwicklung In der Schweiz hat die Windenergie lange Zeit eine schleppende Entwicklung erfahren. Bis heute sind neben einigen Leichtwindanlagen13 grössere Windenergieanlagen mit einer Leistung von gesamt 13.25 MW in Betrieb (mit Leichtwind gesamt 13.57 MW). Zum Vergleich: In Deutschland sind über 22'000 MW installiert, allein in BadenWürttemberg, das eine vergleichbare topografische Struktur wie die Schweiz aufweist, sind es etwa 400 MW, in Österreich 965 MW (2006). Derzeit ist in der Schweiz eine Vielzahl von Projekten in Planung, in den nächsten Jahren werden schätzungsweise weitere 180-200 MW hinzukommen. Dies bedeutet einen regelrechten Sprung, ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Das Gesamtpotential in der Schweiz wird laut dem Branchenverband Suisse Eole mittelfristig auf über 600 GWh pro Jahr (entsprechend ca. 300 MW installiert) gerechnet; langfristig unter optimalen Bedingungen sogar 4'000 GWh (entsprechend ca. 20'000 MW). Diese Entwicklung ist auch begründet durch die geänderten politischen Rahmenbedingungen, allen voran die 2009 in Kraft getretene „kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)“, eine gesetzliche Grundlage, die Betreibern von Windenergieanlagen eine bestimmte Vergütung über 20 Jahre garantiert. Dies drückt den politischen Willen des Gesetzgebers aus, die Windenergie langfristig in der Schweiz auszubauen und zu etablieren.
Das Windkonzept Schweiz Das im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) erstellte Windkonzept Schweiz von 2004 hatte zum Ziel, Standorte für mindestens 3 Windenergieanlagen zu identifizieren, Einzelanlagen wurden nicht berücksichtigt. Es wurden hauptsächlich in der West-Schweiz gesamt 12 „prioritäre“, 16 „kantonale/kommunale“ und 68 „übrige“ Standorte identifiziert. Im Kanton Schaffhausen wurde kein Standort gemäss den gewählten Kriterien identifiziert.
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Das Windkonzept ist kein rechtsverbindliches Instrument der Raumplanung, vielmehr hat es empfehlenden Charakter. Den Kantonen wird ßberdies empfohlen, die Windenergie in der Richtplanung zu behandeln und eigene Untersuchungen anzustellen. In der Zwischenzeit hat sich die Datenbasis, insbesondere die Windkartenbasis, verbessert und es werden zusätzlich zu den Standorten aus dem Windkonzept zahlreiche weitere Standorte
gefunden und be-
plant. Ein Beispiel ist der Kanton Solothurn: im Windkonzept wurden keine Potentialgebiete (fĂźr 3 und mehr Anlagen) identifiziert, zwischenzeitlich sieht der aktuelle Entwurf des Richtplanes gesamt 8 Standortgebiete vor.
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Ziele Ziel der Studie ist es, die Potentiale für Leicht- und Grosswindanlagen im Kanton Schaffhausen zu evaluieren. Die Ergebnisse bilden die Basis für die weitere Strategieentwicklung im Rahmen der kantonalen Richt- bzw. Raumplanung sowie einer Projektierungshilfe (Leitfaden) für Investoren und Promotoren. Im ersten Teil der Studie sollen das Windpotential und mögliche Standorte gemäss vordefinierten Kriterien wie Abstands- und Ausschlussflächen evaluiert werden. Die Studie kann somit unter anderem eine Antwort darauf geben, ob bzw. unter welchen Bedingungen die Aktivitäten auf deutscher Seite auf den Kanton Schaffhausen übertragbar sind und die Aussage getroffen werden, in wie weit sich der Kanton für die Windenergienutzung (Leichtwind und Grosswind) eignet. Diese Ergebnisse dienen den Bauinteressierten als Grundlage für weitere Planungsschritte. Es sind verschiedene Varianten mit konkreten Standortvorschlägen mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen aufzuzeigen. Dieser Teil ist mit der vorliegenden Studie in Auftrag gegeben. Abhängig von den Resultaten sollen in einem zweiten Teil die aufgezeigten Potentiale und Lösungsansätze bezüglich den eingesetzten Technologien, der Wirtschaftlichkeit, Standorte im Detail und der Logistik vertieft beurteilt werden. Dazu sollen mittels Windmessungen die zuvor berechneten Windressourcen verifiziert, verfeinert und damit die Wirtschaftlichkeit potentieller Projekte ermittelt werden. Damit stellt der Kanton die nötigen Grundlagen für die Gemeinden und privaten Bauträgerschaften zur Verfügung, um zukunftsgerechte Windenergiekonzepte zu ermöglichen und entsprechende Investitionsentscheide zu erleichtern.
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Vorgehen Die Untersuchung gliedert sich in folgende zwei Teile:
Teil 1: -
Analyse der bestehenden Winddaten und Evaluierung des Windpotentials in kleinen sowie grossen Höhen.
-
Identifizierung von potentiellen Standorten für Leichtwindanlagen inkl. Standortbegehung
-
Identifizierung von potentiellen Standorten für Grosswindanlagen inkl. Standortbegehung
-
Integration der gefundenen Standorte in die Raumplanung (separat)
-
Erstellung einer Projektierungshilfe für Bauträgerschaften für Windenergieanlagen (separat)
Teil 2: Wird im ersten Teil der Studie ein geeignetes Potential für eine Windenergienutzung aufgezeigt, sollen die Ergebnisse in einem zweiten Teil vertieft und verifiziert werden. Sollten sämtliche Voraussetzungen erfüllt sein, sollen an ausgewählten Standorten Windmessungen durchgeführt werden. Dieser Bericht behandelt nur die ersten 3 Punkte von Teil 1.
Zeitplan Im Folgenden ist der Zeitplan der in Auftrag gegebenen Schritte (Teil 1) aufgezeigt:
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Woche 2008 Okt Nov Dez 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1
Jan 2 3 4
5
6
Feb 7 8
2009 Mar Apr Mai 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
Projektstart / Auftragsvergabe
Teil 1: Identifizierung Potentialgebiete MS 1 Datenanalyse Datenbeschaffung Sichtung Verfügbarkeit / Qualität Aufbereitung der Daten MS 2 Identifizierung der Standorte Flächenanalyse (windpro) inkl. Teilbericht Auswahl Standorte für Begutachtung Standortbegutachtung inkl. Begehung MS 3 Berichtsentwurf
Round-Table
Zwischenpräsentation Schlusspräsentation (noch nicht terminiert)
MS 4 Schlussbericht
Abb. 2: Grob-Zeitplanung der Studie
Teil 2 wird in Abhängigkeit von den Resultaten weiter verfolgt.
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Beteiligte Folgende Akteure sind an dieser Studie beteiligt:
Projektgruppe: Energiefachstelle Kanton SH: New Energy Scout GmbH: Aventa AG:
Auftraggeber Projekt- und Studienleitung Bearbeitung Bereich Grosswind Bearbeitung Bereich Leichtwind
Begleitgruppe (=Teilnehmer round-table): Susanne Gatti
PNA SH, Raumplanung
Herbert Billing
PNA SH, Naturschutz
Adolf Thalmann
ALU SH, Umweltschutz
Max Keller
TBA SH, Kantonsingenieur
Bruno Tissi
Forstamt, Kantonsforstingenieur
Urs Capaul
Stadtรถkologe Schaffhausen
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Methodik Die Studie ist stufenweise aufgebaut: Um allfällige Potentialgebiete für die Nutzung mit Windenergieanlagen (Leicht- und Grosswind) identifizieren zu können, wird in einem ersten Schritt nach der Prüfung der Datenbasis eine Flächenanalyse durchgeführt. Aufgrund der Resultate wird entschieden, welche Standortgebiete für eine weitergehende Standort-Begutachtung inklusive einer Begehung in einem zweiten Schritt in Frage kommen.
Unterscheidung Grosswind und Leichtwind Die Standortanforderungen und die Projektstrukturierung sind für Grosswind- und Leichtwindanlagen grundverschieden. Aus diesem Grund werden in dieser Potentialstudie diese beiden Windenergienutzungen separat behandelt.
Grosswind Von Grosswindanlagen wird im Allgemeinen von Windenergieanlagen über 500 kW Leistung gesprochen. In den letzten 15 Jahren gab es eine rasante technische Weiterentwicklung. Heute sind Anlagen für die Nutzung im Binnenland zwischen 850 kW bis 3 MW üblich, in Zukunft werden Anlagen bis 5 oder 6 MW gebaut werden. Damit ist wahrscheinlich die technische Grenze für Anlagen an Land („Onshore“) erreicht. Die heutigen Anlagen erreichen Nabenhöhen bis zu 120 m und Rotordurchmesser bis zu 120 m. Im Gegensatz zu Leichtwindanlagen ist eine Vielzahl von Herstellern auf dem Markt präsent. Zu den grössten gehören beispielsweise Vestas (Dänemark), Enercon (Deutschland) oder Gamesa (Spanien). Umfangreiche deutschsprachige Informationen bieten die Windenergieverbände der Schweiz (Suisse Eole: www.wind-energie.ch) und Deutschlands (Bundesverband Windenergie: www.wind-energie.de).
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Hinweis zur Potentialermittlung Grosswind Das Potential der möglichen Stromgewinnung an einem Standort hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab; von der Windgeschwindigkeit und –verteilung bis hin zum Typ der verwendeten Windenergieanlagen. In der vorliegenden Studie wurden zwei unterschiedlich grosse Referenzanlagen verwendet, um das Potential zu ermitteln.
Vestas V52 (850 kW, Rotordurchmesser 52 m)
Enercon E-82 (2.0 MW, Rotordurchmesser 82 m)
Die kleinere V52 stellt eine Art Untergrenze aufgrund der Transportproblematik dar. Bemerkung: Die als Referenz gewählten Windenergieanlagen stellen keine Empfehlung dar, welche Anlagen bei einer Realisierung des Standortes tatsächlich verwendet werden sollte, sondern widerspiegeln beispielhaft die Möglichkeiten des Standortes. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch noch grössere Anlagen technisch möglich wären, was durch eine detaillierte Prüfung des jeweiligen Standortes inklusive einer Transportstudie eruierbar ist. Dementsprechend könnte sich das Potential der Stromgewinnung eines Standortes noch erhöhen.
Leichtwind Im Jahr 2000 entwickelte die Aventa AG
Windkraftanlagen, die spe-
ziell für Gebiete mit schwachen und variablen Winden ausgelegt sind. Durch die Auslegung auf schwache Winde gibt es viel mehr mögliche Standorte auch abseits von, landschaftsschützerisch meist kritischen Kretenlagen. Die Anlagen werden Leichtwindanlagen genannt, der Begriff ist markenrechtlich geschützt. Dank ihrer verhältnismässig kleinen Grösse integrieren sich Leichtwindanlagen gut ins Landschaftsbild. Sie sind auf normalen Strassen und Feldwegen problemlos transportierbar, jeder dreiphasige Hausanschluss genügt auch für den elektrischen Anschluss der Leichtwindanlagen. _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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Leichtwindanlagen sollen, wenn immer möglich, nahe bei bestehen den Bauten wie etwa Bauernhäusern, Fabrikgebäuden, Bergrestaurants und Seilbahnstationen usw. stehen und mit diesen zusammen eine Einheit bilden. Dadurch entschärft sich der oft vorhandene Zielkonflikt zwischen Landschaftsschutz und Windenergieproduktion. Durch die Nähe zu bestehenden Gebäuden sind die Zufahrt und der Netzanschluss bereits vorhanden, was tiefe Erschliessungskosten zur Folge hat.
Typen von Leichtwindanlagen Seit 8 Jahren produziert die Aventa AG die Leichtwindanlage AV-7. Bisher wurden 18 Anlagen erstellt, 16 davon in der Schweiz. 2008 konnte die Aventa AG eine Lizenz für Leichtwindanlagen nach Italien verkaufen. Dort wird seither an der industriellen Fertigung der, aus der AV-7 weiterentwickelten TN-10 gearbeitet. Ab 2010 ist der Verkauf der TN-10 geplant. Durch technische Weiterentwicklungen, industrielle Fertigung, die grossen Stückzahlen und nicht zuletzt Produktion in Italien, wird der Preis der TN-10 deutlich unter dem der AV7 zu liegen kommen. Sobald die TN-10 verfügbar ist, wird die AV-7 nicht mehr produziert und an deren Stelle die TN-10 importiert. Ebenfalls gearbeitet wird an einer grösseren Leichtwindanlage, der TN-20. Die Markteinführung der TN-20 ist auf 2012 geplant. Die technischen Daten der drei Anlagen sind aus der untenstehenden Tabelle ersichtlich.
AV-7
TN-10
TN-20
Nabenhöhe
18.0 m
18.0 m
24.0 m
Rotordurchmesser
12.8 m
12.8 m
16.0 m
Nennleistung
7.0 kW
10.0 kW
20.0 kW
2.0 m/s
2.0 m/s
2.0 m/s
6.0 m/s
7.0 m/s
8.0 m/s
16.0 m/s
16.0 m/s
18.0 m/s
20 – 66 U/min
20 – 66 U/min
18 – 66 U/min
Einschaltwindgeschwindigkeit Auslegungswindgeschwindigkei t Ausschaltwindgeschwindigkeit Drehzahl variabel
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Energieertrag bei 3.0 m/s
12'000 kWh/a
14'500 kWh/a
17'000 kWh/a
3.5 m/s
16'800 kWh/a
20’600 kWh/a
25'900 kWh/a
4.0 m/s
20'000 kWh/a
25'500 kWh/a
34'000 kWh/a
4.5 m/s
24‘000 kWh/a
30'000 kWh/a
43'600 kWh/a
140'000 CHF
80'000 CHF*)
100'000 CHF**)
Kosten betriebsbereit
Tabelle 1: Technische Daten von Leichtwindanlagen *) geplanter Verkaufspreis 2010 **) voraussichtlicher Verkaufspreis
Datenbasis Um die Flächenanalyse durchführen zu können, mussten vorgängig sämtliche für die Untersuchung notwendigen Daten zusammengetragen und anschliessend für die Berechnung aufbereitet werden. Folgende Daten wurden verwendet:
Daten
Inhalt
Datenherkunft
Karten der Rasterkarten 1:25’000 Landestopographie
Bundesamt für Landestopografie
Höhendaten
Höhenlinien mit Äquidistanz 10m
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Siedlung
Bewohnte Gebäude
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Wald
Klassiert nach geschlossener Waldfläche und übriger bestockter Fläche
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Strassen
National-, Kantonsstrassen bis und mit 3. Klasse
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Bahnlinien
Bahnlinienverlauf
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Gasleitungen
Verlauf der Gasleitungen
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
Gewässer
Stehende und fliessende Gewässer
Kanton Schaffhausen, Vermessungsamt
NaturgefahrenHinweiskarte
Potentielle Flächen für Naturgefahren
Kanton Schaffhausen, Tiefbauamt, Abteilung Gewässer
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Kantonale Schutzgebiete
Umrisse der kantonalen Schutzgebiete
Kanton Schaffhausen, Planungs- und Naturschutzamt
Eidg. Schutzgebiete
Umrisse der eidg. Schutzgebiete
Bundesamt für Umwelt BAFU
Winddaten
Windrichtung und Windgeschwindigkeit der Stationen Schaffhausen, Bargen, Steckborn, Üetliberg
MeteoSchweiz
Tabelle 2: Datengrundlage Flächenanalyse
Die ursprünglich vorgesehenen Daten zum Netzanschluss (Stromleitungen, Netzeinspeisung), zu Militärflächen und Richtfunk sind erst während der Standortbegutachtung zu berücksichtigen, weshalb dazu keine Daten bestellt wurden.
Flächenanalyse Die Flächenanalyse wurde mit dem Programm WindPro durchgeführt. Dazu wurden die vorher definierten Ausschlussflächen eingelesen, inklusive Pufferzone berechnet und eine Windressourcenberechnung durchgeführt. Ausschlussflächen sind diejenigen Flächen, in denen per definitionem keine Windenergienutzung stattfinden sollte. Bei einzelnen Ausschlussflächen können zusätzlich bestimmte Pufferzonen definiert werden. Anders als die Windressourcen können sich über die Zeit die meisten Ausschlussflächen verändern (z.B. Siedlungsgebiet, Naturschutzgebiete etc.). Aus diesem Grund betrachtet man die beiden Grössen „Windressource“ und „Ausschlussflächen“ zunächst getrennt. Windressour-
z.B.
Ausschlussflächen (inkl.
Verbleibende Fläche = Eig-
Bewertung / Ergebnis
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Abb. 3: Methodik Flächenanalyse (schematisch)
Varianten Die Flächenanalyse wurde in vier Varianten gerechnet, wobei die erste Variante eine allgemeine, flächendeckende Windressourcenkarte darstellt, die Varianten zwei und drei sich auf Grosswindanlagen beziehen und die vierte auf Leichtwindanlagen. Variante 1 („Maximales Potential“): es wird eine Windressourcenberechnung über das gesamte Kantonsgebiet durchgeführt ohne jegliche Ausschlussflächen. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob generell ausreichende Windverhältnisse vorhanden sind, unabhängig von der technischen und raumplanerischen Realisierbarkeit von Windenergieanlagen. Die Windressourcenberechnung wird auf zwei Höhen durchgeführt (25m und 100m über Boden). Die Varianten 2-4 basieren auf dieser Variante. Variante 2 („Minimales Potential“): die Anzahl von Ausschlussflächen sowie die Abstände (Pufferzonen) zu diesen sind bei dieser Variante am Grössten, die verbleibenden Potentialflächen dem entsprechend am Kleinsten. Diese ergeben sich aus den verwendeten Kriterien des Windkonzeptes Schweiz (2004). Die resultierenden Potentialgebiete sind hier am Kleinsten, die Akzeptanz und potentielle Realisierbarkeit jedoch am Grössten. Variante 3 („empfohlene Variante“): Die Abstände zu Ausschlussflächen sind geringer, woraus sich im ersten Schritt grössere Potentialgebiete ergeben (können). Diese Variante folgt der Empfehlung von New Energy Scout, um Standorte für Einzelanlagen oder kleinere Windparks nicht im ersten Schritt auszuschliessen. Variante 4 („Leichtwind“): Die Kriterien für Ausschlussflächen und Abstände sind für Leichtwindanlagen unterschiedlich. Mit dieser Variante werden Potentialgebiete für Leichtwindanlagen „sichtbar“. Die Abstände zu Siedlungen und Wald sind Richtwerte und können im Einzelfall von den definierten Kriterien abweichen.
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Folgende Tabelle gibt Auskunft über die definierten Kriterien der verschiedenen Varianten (Abstand 0m=Ausschluss der Fläche ohne zusätzlichen Abstand/Pufferzone): Kriterium
Var 1
Var 2
Var 3
Var 4
Mindest-Abstand zu…
„Max.Potential“
„Min.Potential“
„empf. Variante“
„Variante Leichtwind“
Siedlung
-
300m
250m
50m
Wald
-
50m
10m
100m
Eidgenössische Schutzgebiete
-
200m
0m
0m
Kantonale Schutzgebiete
-
0m
0m
-
Strassen
-
50m
50m
50m
Bahnlinien
-
50m
50m
50m
Gewässer
-
0m
0m
0m
Naturgefahren (lt. Hinweiskarte)
-
0m
0m
Überschwemmungsgebiet ev. möglich (im konkreten Fall zu prüfen)
Gasleitungen
-
25m
25m
25m
1 2
Relative Grösse Potentialgebiet Akzeptanz / Realisierbarkeit
Tabelle 3: Übersicht über die verschiedenen Varianten der Ausschlussflächen der Flächenanalyse 1
befindet sich die Anlage hinter einem Gebäude oder im Windschatten, kann sie auch in kürzerer Entfernung als 50m zum Gebäude stehen
2
eigentlich wäre zu unterscheiden zwischen Hauptwindrichtungen (200m Abstand) und untergeordneten Windrichtungen (50m Abstand). Für die Berechnung wurde 100m angenommen; im Einzelfall kann bei interessanten Gebieten die Berechnung noch verfeinert werden.
Die Varianten ergaben sich aus der gemeinsamen Diskussion mit dem Auftraggeber. Hintergrund ist, dass man insbesondere durch den Vergleich der Varianten 1 und 2 erkennen kann, ob sich einerseits ein generelles „natürliches“ Windpotential ergibt und andererseits, wie weit die resultierenden Potential-Flächen durch die gewählten Ausschluss-Kriterien eingeschränkt sind, die schlussendlich auch auf politischen Entscheidungen beruhen. Im Einzelfall kann dann geprüft werden, ob sich durch die Veränderung des einen oder anderen Kriteriums ein realisierbares, den kantonalen Zielen entsprechendes Po_________________________________________________________________ 21 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
tential ergibt. So ist beispielsweise die Errichtung von Windenergieanlagen im Wald oder innerhalb von BLN Gebieten zwar politisch schwierig aber nicht grundsätzlich unmöglich; die Abwägung zwischen den Interessen und Zielen ist Aufgabe der politischen Diskussion und entsprechender Rahmenbedingungen.
Ressourcenberechnung Eine Berechnung der Windressourcen setzt sich aus Daten zu den Windverhältnissen im Untersuchungsgebiet, zur Topographie, Hindernisse und zur Bodenbedeckung (Rauhigkeit) zusammen. Folgende Arbeitsschritte sind durchgeführt worden: Höhenmodell 1)
Reduktion der Datenmenge des Höhenmodells der kantonalen Verwaltung
2)
Erweiterung des Höhenmodells in einem Bereich von mind. 10km um den Kanton Schaffhausen
Rauhigkeitskarte 1)
Definition der Rauhigkeitsklassen
2)
Generalisierung der Bodenbedeckung innerhalb des Kantons Schaffhausen
3)
Erweiterung der Rauhigkeitskarte in einem Bereich von mind. 10km um den Kanton Schaffhausen
Winddaten 1)
Datenaufbereitung (Kontrolle der Datenreihen auf Datenlücken, Anormalitäten, Verfügbarkeit, Formatierung etc.)
2)
Winddaten langjährig korrelieren
3)
Berechnung von regionalen Windstatistiken (mittels Höhenmodell, Rauhigkeitskarte und lokalen Hindernissen wie z.B. Häuser)
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Sämtliche Winddaten liegen als 10min-Mittelwerte vor, jedoch über unterschiedliche Zeitperioden. Die folgende Tabelle zeigt die Kenndaten der berücksichtigten Messstationen: Station
Stationshöhe in m ü. M.
Messhöhe in m ü. Grund
Messperiode
Bargen
739
10
01.199902.2009
Steckborn
398
10
01.199902.2009
Schaffhausen
535
36
08.200802.2009
Üetliberg
854
189
01.199701.2009
Fürstenberg
916
90
01.200312.2003
Tabelle 4: Windmessstationen in der Region
_________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
23
Fürsten-
Bargen
SchaffSteck-
Üetli-
Abb. 4: Standorte Messstationen in der Region
Die Daten der Meteostationen Bargen, Steckborn und Üetliberg haben langjährigen Status (d.h. Datenreihe >10 Jahre). Von der neuen Messstation in Schaffhausen existieren Daten offiziell erst ab August 2008, weshalb diese Datenreihe mittels MCP-Verfahren (MeasureCorrelate-Predict) langjährig korreliert wurde. Die Korrelation der Daten von Schaffhausen mit denjenigen der gleichen Periode der Messstation Steckborn lieferte die besten Resultate. Der Korrelationsfaktor der Tagesmittelwerte von 0.9 kann als gut bezeichnet werden. Die so erhaltenen langjährigen Datenreihen der vier genannten Messstationen sind für die Ressourcenberechnung verwendet worden. Da der _________________________________________________________________ 24 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
Kanton Schaffhausen trotz seiner beschränkten Ausdehnung topografisch relativ heterogen ist und die vier berechneten Windstatistiken jeweils unterschiedliche und für die lokale Umgebung typische Windverhältnisse repräsentieren, muss eine geeignete Gewichtung dieser Windstatistiken erfolgen. Dieses Problem konnte entschärft werden, indem nicht eine einzige Ressourcenberechnung für den ganzen Kanton gerechnet wurde, sondern deren drei: eine für die Exklave im Süden (Buchberg), eine für die Exklave im Osten (Stein am Rhein) und eine für das Hauptgebiet (Schaffhausen). Die Gewichtung der einzelnen Windstatistiken ist anhand der Distanz der 3 Gebietsmittelpunkte zu den 4 Windmessstationen vollzogen worden. Unser Modell haben wir mit den Produktionsdaten der Windkraftanlage Fürstenberg verifiziert, indem wir mit den Winddaten der Messstationen Bargen, Steckborn und Schaffhausen aus dem Jahr 2008 jeweils einzeln die Energieproduktion der Windkraftanlage Fürstenberg im Jahre 2008 nachgerechnet haben. Die folgende Tabelle zeigt das Resultat dieser Kontrolle: Messstand ort
Distanz zu Fürstenbe rg
Energieprodukt ion 2008
Abweichung (eff./model l.)
Standorteigenscha ften
Fürstenber g
-
2.087 GWh (effektiv)
Bargen
10 km
2.137 GWh (modelliert)
+2.4%
Hochplateau (Randen)
Steckborn
38 km
3.097 GWh (modelliert)
+48%
Mittelland, direkt am Bodensee
Schaffhaus en
22 km
1.296 GWh (modelliert)
-38%
Mittelland, südlich des Randen
Hochplateau (Randen)
*
Tabelle 5: Messungen in der Region
*
Darin eingeschlossen, jedoch nicht quantifizierbar, sind Abschal-
tungen für Service, Ausfälle etc.
Es können folgende Rückschlüsse daraus gezogen werden: −
Die Energieproduktion der Windkraftanlage Fürstenberg kann mit den Winddaten Bargen und dem verwendeten Modell sehr gut nachgerechnet werden (Abweichung <2.5%). Dies auch deshalb, weil
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25
Bargen und Fürstenberg sehr ähnliche Standorteigenschaften aufweisen. −
Die Nachrechnung der Energieproduktion nur mit den Winddaten Steckborn oder Schaffhausen liefert wie erwartet keine gute Übereinstimmung, weil die Standorte der Messstationen völlig andere Eigenschaften als der Standort der Windkraftanlage aufweisen. Insbesondere die Windverhältnisse unterscheiden sich zwischen den 3 Messstationen relativ stark (vgl. folgende Grafiken). Aus Mangel an Vergleichswerten ist es schwierig, eine Aussage über die Qualität der Windmessungen an den Stationen Steckborn und Schaffhausen zu machen.
Abb. 5: Windenergierosen der Meteostationen Bargen, Steckborn und Schaffhausen (v.l.n.r.)
Unsicherheitsabschätzung Folgende Unsicherheiten lassen sich in der Windressourcenberechnung eruieren: −
Windstatistiken (5%): liegt bei der Meteostation Bargen tiefer, bei den anderen Stationen eher höher.
−
Terrainbeschreibung, u.a. Rauhigkeiten, Topographie, Hindernisse (5%)
−
Langzeitschwankung des Windes (5%): Unsicherheit, dass der 10Jahres-Zeitraum ungenügend ist, um die Daten als Langzeitdaten zu betrachten.
−
Berechnungsmethode (5%)
Voneinander unabhängige Unsicherheiten werden summiert, indem die Wurzel der einzelnen Quadratsummen gezogen wird: _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
26
Unsicherheit = √(52+52+52+52) = 10%
Standortbegutachtung Aufgrund der Resultate der Flächenanalyse werden die vielversprechendsten Potentialgebiete für Windenergieanlagen bestimmt, die einer weiteren, vertieften Begutachtung unterzogen werden sollen. Dazu wird eine Begehung des Standortes vorgenommen und weitere Kriterien geprüft: •
Nutzung: z.B. Landwirtschaft, Gebäude wie Stallungen, Ferienhäuser etc.
•
Anströmverhältnisse: Hindernisse in Hauptwindrichtung(en)
•
Möglichkeiten Netzanbindung: Distanz zu Unterwerken
•
Möglichkeiten Zuwegung für Transport und Errichtung (Grobevaluation)
•
Weitere raumplanerische Aspekte
•
Sonstige Hemmnisse oder begünstigende Faktoren
Das Ergebnis ist eine grundsätzliche Feststellung der Machbarkeit zur Planung und Errichtung von Windenergieanlagen und eine erste, grobe Abschätzung des Ertragspotentials (Anzahl, Grösse der Anlagen).
Probleme während der Projektbearbeitung Obwohl der Kanton Schaffhausen mit einer Fläche von 298 km2 zu den kleinen in der Schweiz gehört, sammelt sich für eine Studie dieses Ausmasses eine grosse Datenmenge an. Um diese verarbeiten zu können, musste einerseits die Datenmenge - ohne nennenswerten Qualitätsverlust - reduziert und andererseits nach geeigneten Softwarelösungen gesucht werden.
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27
Die Basis einer Windressourcenkarte sind für die Region repräsentative Winddaten. Eine Herausforderung lag in der Suche und der Wahl von solchen Daten. Es wurde eine Kombination von langjährigen Windmessdaten (MeteoSchweiz) mit temporären Messdaten von privaten Windkraftanlagenplanern/-betreibern angestrebt. Während die Messstationen von MeteoSchweiz für Windmessungen nur z.T. geeignet sind (geringe Messhöhen, Abschattung durch Sendemast, Hügel, Häuserreihe etc.), stellt sich bei privaten Messungen das Problem der Datenverfügbarkeit (z.B. alte Daten nicht mehr vorhanden). Der qualitative (und quantitative) Einbezug der Situation der Windenergieanlagen auf deutscher Seite in geringer Distanz zum Kanton Schaffhausen war zum Teil Anlass der Studie. Die Kontaktaufnahme zu den Betreibern dieser Anlagen gestaltete sich aufwendig, aus folgenden Gründen: −
z.T. fehlende Internetpräsenz, Kontaktinformationen
−
New Energy Scout ist Mitglied im Bundesverband Windenergie Deutschland. Dennoch war von der entsprechenden regionalen Sektion sehr wenig Information zu bekommen, eine Vielzahl von Telefonanrufen war nötig, auf E-Mails wurde zum Teil nicht geantwortet.
−
Gute Unterstützung bekamen wir vom Betreiber der Windenergieanlage Fürstenberg Fürst-Wind. Man stellte Windmessdaten von 2003 als 10 Minuten-Mittelwerte sowie die Produktionsdaten der Betriebsjahre (jeweils Jahreswerte) zur Verfügung. Winddaten für die restlichen Betriebsjahre (2001 bis heute) sowie Daten der Windmessung vor Inbetriebnahme der Anlage wurden zugesichert, jedoch noch nicht geliefert.
−
Daten anderer Betreiber wurden nicht zur Verfügung gestellt.
Für die Berechnung der Windressourcen sind die Daten der Anlage Fürstenberg zunächst ausreichend.
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28
Situation bestehende Windenergieanlagen in Süddeutschland Standorte Mit ein Anlass dieser Studie war, dass auf deutscher Seite bereits einige Windenergieanlagen in der Region in Betrieb sind und somit die Annahme nahelag, dass ein gewisses Potential im Kanton Schaffhausen aufgrund der geringen Distanz und der vergleichbaren topografischen Verhältnisse vorhanden sein müsse. Folgende Windenergieanlagenstandorte sind in der Nähe zum Kanton Schaffhausen in Betrieb: Standort
Distanz
In Betrieb seit
Typ / Anzahl der Anlagen / Leistung
Bonndorf
Ca. 20 km von Bargen
2001 und 2006
2xEnercon E-44 / je 900kW
Fürstenberg
10 km von Bargen
2001
1xRepower MD-77 / 1.5MW
Leipferdingen
10 km von Bargen
1997
3xVestas V-44 / je 600kW
Tabelle 6: Bestehende Windenergieanlagen (Grosswind) in Süddeutschland in Nähe zu Schaffhausen
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29
Fürstenberg Leipferdingen
Bonndorf
Abb. 6: Standorte von Windenergieanlagen (Grosswind) in Süddeutschland in der Nähe von Schaffhausen
New Energy Scout hat mit den Betreibern der Anlagen Kontakt aufgenommen.
Qualitative Bewertung der Anlagenbetreiber Sämtliche Betreiber gaben telefonisch die Auskunft, dass man von den Produktionsergebnissen enttäuscht sei und die prognostizierten Erträge nicht erreicht wurden. Insbesondere der Betreiber des Windparks Leipferdingen strich heraus, dass dieser zu den eher ungünstigen Standorten in seinem Anlagenportfolio gehöre. Mit den deutschen Einspeisetarifen liegt man wirtschaftlich am Rentabilitätslimit.
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30
Ergebnis Flächenanalyse Erläuterung zu den Karten Auf den folgenden Seiten ist das Ergebnis der Flächenanalyse kartographisch dargestellt. Bei der Energiefachstelle des Kantons Schaffhausen können die Karten mit einer höheren Auflösung eingesehen werden. Auf den beiden Karten zu Variante 1 sind die Windressourcen auf einer Höhe von 25m resp. 100m über Grund klassiert. Gebiete mit den höchsten zu erwartenden Windgeschwindigkeiten sind gelb-rot eingefärbt, solche mit tiefen Windgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Blautönen. Die vom Windpotential her günstigsten Standorte befinden sich am westlichen Rand des Randen sowie auf den Erhebungen nördlich von Stein a. Rhein (Wolkensteinerberg und Chroobach). Auf den Karten zu den Varianten 2 und 3 sind sämtliche Ausschlusszonen grau eingefärbt worden. Die „freien“ Flächen sind mit den Windressourcen aus Variante 1 eingefärbt. Durch die Anwendung der Ausschlusskriterien werden sowohl in Variante 2 als auch in Variante 3 die windgünstigsten Standorte ausgeschlossen, was hauptsächlich auf die Kriterien Wald und eidgenössische Schutzgebiete zurückzuführen ist. Die Karte zu Variante 4 veranschaulicht das Windpotential auf 25m über Grund unter Anwendung der Ausschlusskriterien für Leichtwindanlagen. Die Ausschlusszonen sind grau eingefärbt. Hohe Windgeschwindigkeiten sind hellblau, tiefe pink-violett dargestellt. Auch hier sind Wald und eidgenössische Schutzgebiete hauptverantwortlich für die grossflächigen Ausschlusszonen. Die interessantesten Gebiete zur Nutzung des Windes mit Leichtwindanlagen befinden sich zwischen Buchberg und Eglisau, auf dem Wilchingerberg, dem Hallauerberg, zwischen Schleitheim und Beggingen sowie in der Region um Lohn und Thayngen.
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31
Variante 1 („Maximales Potential“) Windpotential 25m ü. G.
Abb. 7: Windpotential 25 m ü.G. (Unsicherheit Windgeschwindigkeit ±10%)
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32
Windpotential 100m ü. G.
Abb. 8: Windpotential 100 m ü.G. (Unsicherheit Windgeschwindigkeit ±10%)
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33
Variante 2 („Minimales Potential“)
Abb. 9: Verbleibende Potentialflächen bei maximalem Ausschluss (Unsicherheit Windgeschwindigkeit ±10%)
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34
Variante 3 („empfohlene Variante“)
Abb. 10: Verbleibende Potentialflächen bei empfohlener Definition Ausschlusszonen (Unsicherheit Windgeschwindigkeit ±10%)
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35
Variante 4 („Leichtwind“)
Abb. 11: Verbleibende Potentialflächen Variante Leichtwind (Unsicherheit Windgeschwindigkeit ±10%)
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36
Ergebnis Standortbegutachtung Auswahl Standorte Übersicht Es wurden 4 Standorte für Grosswindanlagen und 33 Standorte für Leichtwindanlagen näher untersucht. Zu diesem Zweck erfolgte jeweils eine Standortbegehung vor Ort, wie sie oben beschrieben ist. Da die Standortanforderungen für Grosswindanlagen weitaus komplexer sind als für Leichtwindanlagen, sind im Folgenden die Standortbeschriebe für Grosswindanlagen weitaus umfangreicher und detaillierter als für Leichtwindanlagen.
Leichtwind
Hagenturm
Grosswind 8
Schlossranden Lang Randen
1
2 2 2 2 42 2 2 3 6 5 7 2 1 2 1 0 9
9
Grosswind (nicht weiter
7 6
4 5 3 2 1
1 1 1 01 2 1 3
Randenhus
Chroobach
8 1 1 1 6 7 1 4 5
Wolkensteiner-
3 3 2 3 33 22 8 1 0 9
Abb. 12: Übersicht der untersuchten potentiellen Standorte.
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37
Grosswind Da sich aufgrund der berechneten Windressourcen beinahe sämtliche Potentialgebiete innerhalb von BLN Gebieten befinden, sollten in einer ersten Triage die vielversprechendsten Standortgebiete anhand Variante 1 („Maximal-Variante“) identifiziert werden. Daraus hat sich folgende Auswahl ergeben: Standortvorschlag 1: Randenhus Standortvorschlag 2: Lang Randen Standortvorschlag 3: Schlossranden Standortvorschlag 4: Hagenturm Standortvorschlag 5: Chroobach Standortvorschlag 6: Wolkensteinerberg Nach Stellungnahme des kantonalen Planungs- und Naturschutzamtes wurden die Standortvorschläge 2 Lang Randen und 3 Schlossranden nicht weiter berücksichtigt, und die verbliebenen vier Standortvorschläge sollten weiter untersucht werden.
Leichtwind Für die Auswahl der möglichen Standorte für Leichtwindanlagen wurde folgendes Vorgehen gewählt:
Erstellen einer Windpotentialkarte des Kantons Schafhausen auf 25 m über Grund.
Ausschluss der Landschaftsschutz Gebiete
Ausschluss der Wälder, Siedlung und Gewässer: Der Mindestabstand zu Wäldern von 100m ist bei der Standortauswahl zunächst nicht berücksichtigt worden, da sich ein Standort je nach Windrichtung näher am Wald als 100m oder weiter weg befinden kann. Der Mindestabstand zu Einzelgebäuden ist ebenfalls nicht berücksichtigt worden, da im Prinzip angestrebt wird, die Leichtwindanlage möglichst nahe ans Gebäude zu bauen (befindet sich
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38
die Anlage hinter einem Gebäude oder im Windschatten, kann sie auch in kürzerer Entfernung als 50m zum Gebäude stehen).
Begehung aller Bauten (Bauernhöfe, Sportanlagen und Reservoirs) in den verbleibenden Gebieten mit mehr als 3.0 m/s Windgeschwindigkeit. Abschätzung der Situation in Bezug auf Offenheit in den Hauptwindrichtungen, Zufahrtsstrasse und Netzanschluss und Anzahl möglicher Leichtwindanlagen. Wenn immer möglich soll vom Anlagentyp TN-20 ausgegangen werden.
Berechnung des geschätzten Energieertrags pro Standort sowie der Energiegestehungskosten.
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39
Zusammenfassung Standortbewertungen Grosswind Standort
Windpotential (100m ü. G.)
Zuwegung
Schutzgebiete
Netzanschluss
Potential
m/s Wolkensteinerberg
5.0-5.4
gut, einzelne kritische Kurven
Chroobach
5.0-5.4
weitgehend unproblematisch
Hagenturm
5.4
gut, stellenweise Ausbau
Randenhus
5.0-5.4
kritisch
BLN
keine
BLN
BLN
gut möglich
MW
MWh/a
4.25 – 8.0
6'750 – 15’200
Sichtbarkeit
Bemerkung
von W-SW aus 3-4 km
Tw. lockerer Baumbestand
möglich
5.95 – 10.0
8'750 – 17’500
weit sichtbar von N aus Deutschland
Einige Lichtungen bzw. Neupflanzungen als WEA Standorte geeignet
gut möglich
6.0 – 8.0
9'900 – 13’200
von Beggingen
Richtfunk
gut möglich
0.0 (5.10 MW, falls Zuwegung machbar)
0.0 (7'200)
vom Klettgau
Tw. lockerer Baumbestand
Leichtwind
Standort
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
Zuwegung
Netzanschlu ss
Bemerkung
Anlagen (Anzahl , Typ)
Potenti al
Investi tionsko sten
Kommentar
_________________________________________________________________________________________________________ 40 _____________________ New Energy Scout GmbH
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Standort
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
1
Heerenberg Thayngen
3.3 3.8
2
Barzingers ee Thayngen
2.9 3.3
3
Pferdehof Barzheim
2.9 3.3
4
Bol Barzheim
2.9 3.3
5
Russler Thayngen
2.9 3.3
6
Isenbuel Lohn
2.9 3.3
Zuwegung
Netzanschlu ss
Bemerkung
Anlagen (Anzahl , Typ)
Potenti al
Investi tionsko sten
gut
Im Bauernhaus
Krete, Wald 200m in NW
1 x TN20
29.0
110
0.36
gut
Im Bauernhaus
SW offen, NO tiefer wie Krete gelegen
1 x TN20
20.2
100
0.47
3.10
Feldweg
Im Bauernhaus
1 x TN20
20.2
100
0.47
3.00
gut
Im Bauernhaus
1 x TN20
16.7
100
0.57
3.70
3.20
3.10
3.20
SW offen, NO Häuser in 600 m Distanz SW offen, NO Häuser in 400 m Distanz
ev. ungenügend
Im Bauernhaus
leichte Krete
1 x TN20
18.5
105
0.54
gut
Im Bauernhaus
SW und NO offen, zwischen zwei Wäldern
1 x TN20
20.2
100
0.47
Kommentar
Gut sichtbar von Thayngen, erweiterbar auf 5 TN-20 Ideale Lage in leichter Mulde, Anlage nur auf kurze Distanz sichtbar
Hat bereits eine Solaranlage , kein sichtbarer Feldweg zum Standort Durch Wälder verdeckte Lage, Bewindung trotzdem gut
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Standort
7
8
9
10 11
Sportplatz Rüti Lohn
Raiathof Büttenhard t
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
3.3 3.8
2.9 3.3
Breiti Büttenhard t
2.9 3.3
Eichhof Stetten Verenenhof Stetten
2.9 3.3 2.9 3.3
3.60
2.90
Zuwegung
Feldweg
ungenügen d
3.20
gut
3.10
gut
3.20
gut
Netzanschlu ss
Bemerkung
Im Sportplatz oder Natelantenn e
SW offen
Im Bauernhaus
Liegt windmässig eher ungünstig, Anlagen müssten südlich des Hauses stehen
Anlagen (Anzahl , Typ)
1 x TN20
Potenti al
27.2
Investi tionsko sten
100
0.35
SW und NO offen
1 x TN20
Im Bauernhaus Im Bauernhaus
SW und NO offen SW und NO offen
1 x TN20 1 x TN20
Sport und Ausflugsort, von Lohn gut sichtbar, allerdings im Norden Schon belastet durch Kandelaber und Natelantenne, Platzierung heikel Ungeeignet Windgeschwind igkeit zu gering, Platzierung der Anlage schwierig
1 x TN20
Im Bauernhaus
Kommentar
20.2
100
0.47
18.5
100
0.51
20.2
100
0.47
Liegt südlich von Büttenhardt, Platzierung der Anlage eher schwierig Nicht verifiziert Nicht verifiziert
_________________________________________________________________________________________________________ 42 _____________________ New Energy Scout GmbH
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Standort
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
20.2
100
0.47
20.2
100
0.47
Windpotential (25 m ü. G.)
Brunnenhof Stetten Erlenhof Stetten
2.9 3.3 2.9 3.3
14
Berghof Trasadinge n
15
Zuwegung
Investi tionsko sten
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
22.0
100
0.43
gut
Im Bauernhaus
SW und NO offen, im N Wald
1 x TN20
20.2
100
0.47
3.20
gut
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
20.2
100
0.47
3.30
gut
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
22.0
100
0.43
3.20
gut
2.9 3.3
3.30
gut
Berghus Trasadinge n
2.9 3.3
3.20
16
Bruederhof Trasadinge n
2.9 3.3
17
Berghof Trasadinge n
2.9 3.3
13
Potenti al
1 x TN20 1 x TN20
gut
Im Bauernhaus Im Bauernhaus
Bemerkung
Anlagen (Anzahl , Typ)
SW und NO offen SW und NO offen
3.20
12
Netzanschlu ss
Kommentar
Nicht verifiziert Nicht verifiziert Offene Windlage, trotzdem optisch verdeckt durch umliegende Wälder und Hügel Liegt am Waldrand, Anlage müsste im SO des Hofes stehen Hat bereits ein altes Windrad Gute Lage, Windrad könnte ev. so platziert werden, dass es von Klettgau nicht sichtbar ist
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Standort
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
Zuwegung
Netzanschlu ss
Investi tionsko sten
Kommentar
1 x TN20
29.0
100
0.33
1 x TN20
18.5
100
0.51
Schönes Objekt, daher eher kritisch
1 x TN20
22.0
100
0.43
offene Windlage
1 x TN20
30.7
105
0.32
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
22.0
100
0.43
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
18.5
100
0.51
Uf Rummelen Hallau
3.3-3.8
19
Bürgerheim Hallau
2.9 3.3
3.10
gut
Im Haus
20
Hallauer Berghöf
2.9 3.3
3.30
gut
Im Bauernhaus
21
Reservior Schorenbuc k
3.3-3.8
3.80
gut
Im Berghöf oder Reservoir
22
Vorderer Berghöf Hallau
2.9 3.3
3.30
gut
23
Hinterer Berghöf Hallau
2.9 3.3
3.10
gut
gut
Potenti al
Optimale Lage, vom Klettgau aus nicht sichtbar, Standort wäre auch für mehrere Anlagen interessant
18
3.70
Bemerkung
Anlagen (Anzahl , Typ)
Im Bauernhaus
offene Windlage
offene Windlage, aber tiefer gelegen offene Windlage, aber tiefer
Hof von Bäumen umgeben Optimale Windlage, kritisch sind schöne grosse Bäume an der Zuwegung Bäume in der Umgebung des Hofes, Platzierung daher eher schwirig Bäume in der Umgebung des Hofes, Platzierung daher eher schwirig
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Standort
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
Zuwegung
Netzanschlu ss
Bemerkung
Anlagen (Anzahl , Typ)
Potenti al
Investi tionsko sten
24
Hüstenhof Siblingen
2.9 3.3
3.30
gut
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
22.0
100
0.43
25
Im Berg Siblingen
2.9 3.3
3.20
gut
Im Bauernhaus
offene Windlage
1 x TN20
20.2
100
0.47
1 x TN20
20.2
100
0.47
1 x TN20
27.2
100
0.35
1 x TN20
25.5
100
0.37
26
Huebhof Siblingen
2.9 3.3
3.20
gut
Im Bauernhaus
27
Sundelen Buchberg
3.3 3.8
3.60
gut
Im Bauernhaus
am Hang, ev. werden SW Winde kanalisiert , NO Winde nicht optimal offene Windlage
28
Nöötl Buchberg
3.3 3.8
3.50
gut
Im Bauernhaus
recht offene Lage
Im Bauernhaus
Tiefere Lage mit Wald im S, ev. kanalisiert e Winde von SW
29
Lindenhof Buchberg
2.9 3.3
3.10
gut
1 x TN20
18.5
100
0.51
Kommentar
Optimale Lage, vom Klettgau aus nicht sichtbar Standort auf der anderen Strassenseite Platzierung nicht ganz einfach Im Alpenblick von Buchberg Südlich von Buchberg, durch vertiefte Lage nicht so kritisch Südlich von Buchberg, durch vertiefte Lage nicht so kritisch
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Standort
30
31
Längg Buchberg
Riblick Buchberg
1)
2)
3)
4)
Stromgestehu ngskost en 5)
m/s
m/s
MWh/a
TCHF
CHF/kWh
Windpotential (25 m ü. G.)
3.3 3.8
3.3 3.8
3.60
3.30
Zuwegung
gut
gut
Netzanschlu ss
Bemerkung
Im Bauernhaus
offene Windlage
Im Bauernhaus
Tiefere Lage mit Wald im S, ev kanalisiert e Winde von SW
Anlagen (Anzahl , Typ)
1 x TN20
1 x TN20
Potenti al
27.2
22.0
Investi tionsko sten
100
100
Kommentar
0.35
Südlich von Buchberg, durch vertiefte Lage nicht so kritisch
0.43
Durch vertiefte Lage beschränkt sichtbar
32
Waldhof Buchberg
3.3 3.8
3.50
gut
Im Bauernhaus
offene Lage
1 x TN20
25.5
100
0.37
33
Hurbig Buchberg
3.3 3.8
3.80
gut
Im Bauernhaus
Kretenlage
1 x TN20
30.7
100
0.31
Durch vertiefte Lage beschränkt sichtbar Optimal Windlage auf Krete, daher von weitherum gut sichtbar
1.) Gemäss berechneter Windkarte 2.) Geschätzt im Band der Berechnung nach Begehung 3.) Berechnet mit geschätztem Wert gemäss 2.) 4.) Unterschiedlich nach Anzahl Anlagen und Gegebenheiten vor Ort 5.) Amortisation 20 Jahre, 3% Zins, 2% von Investitionskosten für Unterhalt
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Windpotentialstudie Schaffhausen
Standortbeschrieb Grosswind: Wolkensteinerberg Zusammenfassung Potential Kapazität
Min.: 5 x 0.85 MW = 4.25 MW Max.: 4 x 2.0 MW = 8.0 MW
Energiepotential
Min.: 5 x 1.35 GWh/a = 6.75 GWh/a (brutto) Max.: 4 x 3.80 GWh/a = 15.2 GWh/a (brutto) Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten
Windpotential
Gut (5.0 - 5.4 m/s auf einer Höhe von 100m ü.G. bei einer Unsicherheit von +/0.5 m/s)
Windexposition
Gut; keine Hindernisse in Hauptwindrichtung (W-SW)
Zuwegung / Antransport
Insgesamt gut mit einzelnen kritischen Engstellen. Kurvenausbauten und Wegeverbreiterungen notwendig in vertretbaren Ausmass Innerhalb Perimeter wenig problematisch
Landschaft / Sichtbarkeit
Einsehbar von S und SW (Rheinseite) bis zu einer Distanz von 3-4 km Aus Richtung Ramsen sichtbar
Schutzgebiete
BLN Gebiet
Natur
Keine weiteren Einschränkungen
Nutzungen
Wald
Abstand zu Siedlungen
Ausreichend
Netzanschluss
Gut möglich (max. 5.5 km Entfernung)
Bewertung
Insgesamt gut geeignet; stellenweise Ausbau Zufahrtswege notwendig Einsehbar von Seiten der Rheingemeinden
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Standort Der Standort befindet sich auf dem Wolkensteinerberg zwischen den Gemeinden Hemishofen und Stein am Rhein. Er hat eine Ausdehnung von ca. 800 m (NW-SO) und ca. 300 m (NO-SW).
Abb. 13: Detailkarte mit Perimeter Standort
Topografie Der Perimeter befindet sich in ebener Lage auf dem Wolkensteinerberg in einer Höhe von 590-620 m über Meer. Der Wolkensteinerberg steigt von der Rheinseite
von W und
SW her recht steil an, während er in
Richtung N und NO flacher abfällt. Der Perimeter ist hingegen relativ eben.
Gemeinden Gemeinde Hemishofen
Einwohner (2008)
Fläche (2007)
Anteil am Perimeter (ca.)
415
789 ha
50 %
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Stein a. Rhein
3’189
605 ha
50 %
Tabelle 7: Kennzahlen der betroffenen Gemeinden
Der Perimeter wird durch die Gemeindegrenze etwa in zwei Hälften geteilt.
Anfahrt Der Wolkensteinerberg weist ein relativ dichtes Netz an gut ausgebauten Wald- bzw. Forststrassen auf. Die Zuwegung in das Projektgebiet ist somit gut möglich, gleichwohl einige Kurvenausbauten bzw. Wegverbreiterungen notwendig sind. Innerhalb des Perimeters gibt es verschiedene Möglichkeiten abhängig von den tatsächlichen Standorten möglicher Windenergieanlagen. Von der Hauptstrasse Richtung Ramsen kann problemlos auf die Forststrasse abgezweigt werden, lediglich der Strassenzaun müsste temporär an einer Stelle abgebaut werden, da das vorhandene Tor wahrscheinlich nicht ausreichend breit ist (Wol-1).
Wol-2 Wol-1
Wol-3 Wol-4
Abb. 14: Zuwegung Wolkensteinerberg
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Einige Kurven müssten ausgebaut werden (Wol-2 bis Wol-4), dürften jedoch für den Transport von V52 (Windenergieanlage von Vestas mit Rotordurchmesser 52 m) und vermutlich auch von E-82 (Windenergieanlage von Enercon mit Rotordurchmesser 82 m) grundsätzlich geeignet sein.
Abb. 15: Kurve Wol-2. Abtragung der Böschung auf Kurveninnenseite möglicherweise notwendig.
Abb. 16: Wol-3. Massvoller Ausbau Kurvenaussenseite (Hang)
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Abb. 17: Wol-4. Kurvenausbau möglicherweise notwendig.
Innerhalb des Perimeters sind die Forststrassen als gut zu bewerten, gleichwohl Befestigungsarbeiten notwendig sein dürften. Eigentumsverhältnisse Der Perimeter ist gänzlich im Eigentum des Kantons Schaffhausen. Die Gemeindegrenze teilt den Perimeter in zwei grössere Parzellen auf (267 und 4).
Abb. 18: Eigentumsverhältnisse Wolkensteinerberg
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Nutzungen Der gesamte Wolkensteinerberg ist Waldgebiet. Der Perimeter weist mal einen dichten, mal einen lockeren Baumbestand auf, der stellenweise in eine Buschvegetation übergeht und vereinzelt kleine Lichtungen frei werden lässt. Eine anderweitige Nutzung wie etwa Landwirtschaft ist nicht vorhanden. Innerhalb des Perimeters existieren keine Gebäude oder andere Infrastrukturen, die einer Windenergienutzung entgegenstehen würden. Im NW befindet sich die Ruine Wolkenstein, allerdings in ausreichendem Abstand zum Perimeter. Auch die Jagdhütte Stein im Westen stellt kein Hemmnis dar.
bewohnt
nicht bewohnt (Stall, Scheune, Ruine etc.)
tw. bewohnt (Ferien, Freizeithaus) ev. noch zu überprüfen
Abb. 19: Nutzungen im Projektgebiet
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Sichtbarkeit Die potentiellen Windenergieanlagen wären insbesondere von Süden her sichtbar. Die betrifft wohl sämtliche Gemeinden beiderseits des Rheins in einem Umkreis von 3-4 km. Die Einsehbarkeit wird durch den Stammerberg, Rodebarg sowie Staffel begrenzt. Nach SO stellt die Erhebung mit der Burg Hohenklingen eine Sichtbarkeitsbarriere dar. Lediglich die „Schneise“ Richtung NW Richtung Ramsen lässt den Standort von mehr als 5 km Entfernung her einsehen.
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Wind Windressourcen aus Berechnung Die aus den Winddaten, dem Höhenmodell sowie der Rauhigkeitskarte berechnete Windressourcenkarte ist in der folgenden Abbildung ersichtlich. Im Projektgebiet Wolkensteinerberg sind an den besten Standorten 5.0-5.4 m/s berechnet worden (Unsicherheit von +/0.5m/s). Die dargestellten Windressourcen gelten für 100m ü. G. Die räumliche Auflösung der Berechnung beträgt 50m.
Abb. 20: Windressourcen im Projektgebiet 100m über Grund
Anströmung Der Wolkensteinerberg ist aus der Hauptwindrichtung W-SW frei anströmbar; es befinden sich keine nennenswerten Hindernisse in der Umgebung (vgl. Profil). Der Stammerberg in etwa 4 km Distanz nach SW ist nur geringfügig höher als der Wolkensteinerberg, somit sind Abschattungseffekte nicht zu befürchten. Projektgebiet
Abb. 21: SW-NO-Profil (2fach überhöht)
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Abb. 22: Anströmverhältnisse; Blick aus SW (Hauptwindrichtung)
Ausgeführte Messungen in der Region Ort
Distanz zum Projektgebi et
Höhe in m.ü.M
Messhöhe über Boden
Messperio de
Gemessene Windgeschwindi gkeit auf Messhöhe
Steckborn
10 km
398
10 m
1999-2009
2.9 m/s
Tabelle 8: Windmessungen im Umkreis von weniger als 10 km (Datenquelle: MeteoSchweiz).
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Raumplanung/Schutzgebiete/Landschaft Der Perimeter befindet sich innerhalb eines BLN Gebietes und ist im Richtplan als Waldgebiet ausgewiesen.
Abb. 23: Richtplan Kanton Schaffhausen (blau = Projektgebiet)
Netzanbindung Elektrizitätsverteiler Gemeinde
Höchstspannu ng
Hochspannung
Mittelspann ung
Niederspann ung
Hemishofen
NOK
NOK
EKS
EKS
Stein a. Rhein
NOK
NOK
EKS
EKS
Tabelle 9: Elektrizitätsverteiler in den betroffenen Gemeinden
NOK
= Nordostschweizerische Kraftwerke
EKS
= Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen AG
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Bestehende Unterwerke Unterwerke sind die üblichen Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Die genauen Anschlusspunkte müssen im Rahmen einer Detailuntersuchung ev. mit einer Netzberechnung mit den EKS abgeklärt werden. Deutsche Unterwerke kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich aufwendig sind. Ort
Schlattingen
Spannungsebenen (mind. 50 kV)
50 kV / 220 kV
Distanz zum Projektgeb iet 5.5 km
Bemerkung
Auf der anderen Rheinseite
Tabelle 10: Unterwerke in der Region
Stromleitungen Stromleitungen sind weitere mögliche Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Für mehrere Windenergienlagen sind Stromleitungen der Mittelspannung (50kV) gut geeignet. Bei Einzelanlagen sind wegen der hohen Kosten für die Infrastruktur (v.a. Transformator) nur Stromleitungen bis zu einer Spannung von 13-30kV interessant. Im Falle einer weiteren vertieften Untersuchung des Standortes werden die möglichen Anschlusspunkte durch die Netzbetreiber geprüft. Deutsche Stromleitungen kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da zu erwarten ist, dass grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich-politisch sehr aufwendig sind.
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Bewertung und Potential Insgesamt ist der Standort Wolkensteinerberg als gut geeignet zu bewerten. Die grössten „Hindernisse“ sind das vorhandene BLN Gebiet sowie die Lage des Standortes innerhalb eines Waldgebietes. Ob eine grundsätzliche Nutzung der Windenergie innerhalb des Schutzgebietes möglich ist, muss politisch geklärt werden. Unabhängig davon kann das Potential auf ca. 3-4 Windenergieanlagen bis zu einer Leistung von 2.0 MW (z.B. Typ Enercon E-82) geschätzt werden. Aus der ersten hier gemachten Einschätzung ist der Antransport derartiger Anlagen mit wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Wegeverbreiterungen machbar, wenn auch dies im Rahmen dieser Studie nicht abschliessend geklärt werden kann. Dazu ist eine genauere Transportstudie mit Kostenschätzung notwendig. Kleinere Windenergieanlagen der Leistungsklasse 850 kW sollten ohne grössere technische Probleme machbar sein.
Somit kann das Potential eingeschätzt werden auf: Installierte Leistung
Energieproduktion (pro Jahr)
Minimum
5 x 0.85 MW = 4.25 MW
5 x 1.35 GWh = 6.75 GWh (brutto)
Maximum
4 x 2.0 MW = 8.0 MW
4 x 3.80 GWh = 15.2 GWh (brutto)
Tabelle 11: Potentialeinschätzung Wolkensteinerberg
Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten. Die Energieproduktion basiert auf der berechneten Windgeschwindigkeit und dem entsprechenden Typ der Windenergieanlage.
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Standortbeschrieb Grosswind: Chroobach Zusammenfassung Potential Kapazität
Min.: 7 x 0.85 MW = 5.95 MW Max.: 5 x 2.0 MW = 10.0 MW
Energiepotential
Min.: 7 x 1.25 GWh/a = 8.75 GWh/a (brutto) Max.: 5 x 3.50 GWh/a = 17.5 GWh/a (brutto) Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten
Windpotential
Gut (5.0 - 5.4 m/s auf einer Höhe von 100m ü.G. bei einer Unsicherheit von +/0.5 m/s)
Windexposition
Gut; keine Hindernisse in allen Richtungen
Zuwegung / Antransport
Insgesamt gut mit einzelnen kritischen Engstellen. Kurvenausbauten und Wegeverbreiterungen notwendig in vertretbaren Ausmass Innerhalb Perimeter weitgehend unproblematisch
Landschaft /
Weite Sichtbarkeit von N (Deutschland)
Sichtbarkeit
Sichtbarkeit von S eingeschränkt durch Kressenberg / Steiner Holz
Schutzgebiete
keine
Natur
Keine Einschränkungen Kantonales Naturschutzobjekt ausserhalb Perimeter
Nutzungen
Wald mit einzelnen Lichtungen
Abstand zu Siedlungen
Ausreichend
Netzanschluss
möglich (7.5 km Entfernung)
Bewertung
Gut geeignet Grosses Potential Zuwegung relativ unproblematisch
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Standort Der Standort befindet sich unmittelbar an der Landesgrenze zu Deutschland nördlich der Siedlung
Oberwald und hat eine Ausdehnung
von ca. 1.8 km in W-O Richtung und max. 0.45 km in N-S Richtung.
Abb. 24: Detailkarte mit Perimeter Standort
Topografie Der Perimeter ist in W-O Richtung insgesamt relativ eben. Im westlichen Teil ist die Steigung etwas grösser, was allerdings kein grösseres Problem darstellt.
Gemeinden Gemeinde Hemishofen
Einwohner (2008) 415
Fläche (2007) 789 ha
Anteil am Perimeter 100 %
Tabelle 12: Kennzahlen der betroffenen Gemeinden
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Anfahrt Die Zuwegung erfolgt wie beim Standort Wolkensteinerberg über die Hauptstrasse Richtung Ramsen (Chr-1). Bei Chr-2 kann ohne grössere Probleme in die Walderstrasse (Verbindungsstrasse nach Oberwald) eingebogen werden. Eine zumindest temporäre Befestigung der Wiesfläche ist jedoch vermutlich notwendig. Bis zur Abzweigung Chr-3 ist die Walderstrasse stellenweise nicht asphaltiert, jedoch ausreichend ausgebaut, so dass der Transport gut zu bewerkstelligen ist. Bis zur Abzweigung Chr-4 muss die Strasse möglicherweise stellenweise verbreitert werden. Die engste Stelle ist die Abzweigung Chr-4, bei der Ausbauten notwendig sind. Danach folgt ein kurzes Steilstück, das jedoch noch zu bewältigen ist. Die Strasse durch das Projektgebiet ist genügend breit und eben, auch die Querwege z.B. zum Herrentisch sind mit vertretbaren Verbreiterungen gut geeignet. Die Variante ab Chr-3 über Oberwald-Hueb bzw. Bächlihau (gestrichelte Linie) ist weniger geeignet, da die Engstelle bei Chr-5 wie auch bei der Restauration nur mit grösseren Baumassnahmen zu bewältigen wäre. Die Zuwegung erlaubt den Transport für Windenergieanlagen der Klasse E-82 (2.0 MW).
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Chr-4
Chr-5
Chr-3 Chr-2
Chr-1
Abb. 25: Zuwegung Chroobach
Abb. 26: Abzweigung von der L191 (Chr-1) und Abzweigung in die Walderstrasse (Chr-2).
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Abb. 27: Strasse zwischen Winkelacker und Chr-4
Abb. 28: Enge Kurve Chr-4 und mögliche Ausbaumassnahme
Innerhalb des Perimeters sind die Forststrassen als gut geeignet zu bewerten.
Eigentumsverhältnisse Der Perimeter teilt sich auf zwei grössere Parzellen auf. Der westliche Teil (308) ist im Eigentum des Kantons Schaffhausen, der östliche Teil (306) der Einwohnergemeinde Stein am Rhein.
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306
308
Abb. 29: Eigentumsverhältnisse Chroobach (blau = Projektgebiet)
Nutzungen Der gesamte Perimeter ist Waldgebiet, das jedoch von einzelnen Lichtungen bzw. Flächen mit Neubepflanzungen aufgelockert ist (Punkte 14). Diese rühren möglicherweise von Sturmschäden bzw. krankem Baumbestand her. Neben diesen gibt es auch mehrere kleinere Lichtungen, die hier nicht kartiert sind. Es gibt vereinzelte (unbewohnte) Waldhütten, die einer Windenergienutzung nicht entgegenstehen. Die Chroobachhütte ist eine Schutzhütte und dient auch als Aussichtspunkt mit Rastbänken und –tischen. Der Herrentisch ist ein Grillplatz und Aussichtspunkt. Eine unbewohnte Hütte („Elvira 1985“ Nr. 477; 47°42.119’ N 8°50.592’ O) befindet sich hangabwärts des Wanderweges (orangener Kreis; Hütte nicht kartiert), die ebenfalls kein Hindernis darstellt. Die notwendigen Abstände zu der Siedlung Oberwald sind gut einzuhalten.
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bewohnt
nicht bewohnt (Stall, Scheune, Ruine etc.)
tw. bewohnt (Ferien, Freizeithaus) ev. noch zu überprüfen
Lichtungen; Flächen mit lockerem Baumbestand / Neupflanzungen
Abb. 30: Nutzungen im Projektgebiet
Abb. 31: Lichtung (1) mit leichter Steigung. Rechts von S nach N; links von NW nach SO
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Abb. 32: Lichtung (2) ca. 150m x 150m
Abb. 33: Lichtung (3) ca. 100m x 100m Abb. 34: Schneise (4) Blick von N Richtung Hueb (Gegenlichtaufnahme)
Sichtbarkeit Der Standort ist sowohl von Norden als auch von Süden her einsehbar. Insbesondere von deutscher Seite wären die Anlagen wahrscheinlich weit sichtbar bis nach Singen / Festung Hohentwiel. Von Süden wären nur wenige Bewohner von der Sichtbarkeit betroffen. Dies betrifft hier nur die Sichtbarkeit und nicht allfällige Beeinträchtigungen durch Lärm oder Schatten. Diese Faktoren müssen bei einer allfälligen konkreten Planung untersucht und berücksichtigt werden. Aufgrund der Abstände kann angenommen werden, dass sich diese Auswirkungen jedoch innerhalb allgemein gültiger Grenzen halten.
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Wind Windressourcen aus Berechnung Die aus den Winddaten, dem Höhenmodell sowie der Rauhigkeitskarte berechnete Windressourcenkarte ist in der folgenden Abbildung ersichtlich. Im Projektgebiet Chroobach sind an den besten Standorten 5.0-5.4 m/s berechnet worden (Unsicherheit von +/- 0.5m/s). Die dargestellten Windressourcen gelten für 100m ü. G. Die räumliche Auflösung der Berechnung beträgt 50m.
Abb. 35: Windressourcen im Projektgebiet 100m über Grund
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Anströmung
Abb. 36: Anströmverhältnisse; Blick aus SW (Hauptwindrichtung)
Es befinden sich keine Hindernisse in Hauptwindrichtung W-SW (vgl. Höhenprofil in der folgenden Abb.). Auch aus den anderen Richtungen ist der Standort frei anströmbar. Der Wolkensteinerberg ist niedriger und bewirkt somit keine Abschattungseffekte. Projektgebiet
Abb. 37: SW-NO-Profil (2fach überhöht)
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Ausgeführte Messungen in der Region Ort
Distanz zum Projektgebi et
Höhe in m.ü.M
Messhöhe über Boden
Messperio de
Gemessene Windgeschwindi gkeit auf Messhöhe
Steckborn
10 km
398
10 m
1999-2009
2.9 m/s
Tabelle 13: Windmessungen im Umkreis von weniger als 10 km (Datenquelle: MeteoSchweiz).
Raumplanung/Schutzgebiete/Landschaft Der Perimeter befindet sich ausserhalb des BLN Gebietes im Süden und ist im Richtplan als Wald ausgewiesen. Entlang der Landesgrenze befindet sich ein kleines kantonales Naturschutzobjekt, das jedoch ausserhalb des Perimeters liegt. Sonstige Schutzgebiete sind nicht vorhanden.
Chroobach
Wolkensteinerberg
Abb. 38: Richtplan Kanton Schaffhausen (blau = Projektgebiete)
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Netzanbindung Elektrizitätsverteiler Gemeinde
Höchstspannu
Hochspannung
ng Hemishofen
NOK
NOK
Mittelspann
Niederspann
ung
ung
EKS
EKS
Tabelle 14: Elektrizitätsverteiler in den betroffenen Gemeinden
NOK
= Nordostschweizerische Kraftwerke
EKS
= Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen AG
Bestehende Unterwerke Unterwerke sind die üblichen Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Die genauen Anschlusspunkte müssen im Rahmen einer Detailuntersuchung ev. mit einer Netzberechnung mit den EKS abgeklärt werden. Deutsche Unterwerke kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich aufwendig sind. Ort
Schlattingen
Spannungsebenen (mind. 50 kV)
Distanz zum Projektgeb iet
Bemerkung
50 kV / 220 kV
7.5 – 8 km
Auf der anderen Rheinseite
Tabelle 15: Unterwerke in der Region
Stromleitungen Stromleitungen sind weitere mögliche Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Bei Einzelanlagen sind wegen der hohen Kosten für die Infrastruktur (v.a. Transformator) nur Stromleitungen bis einer Spannung von 13-30kV interessant. Im Falle einer weiteren vertieften Untersuchung des Standortes werden die möglichen Anschlusspunkte durch die Netzbetreiber geprüft. _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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Deutsche Stromleitungen kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da zu erwarten ist, dass grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich-politisch sehr aufwändig sind.
Bewertung und Potential Insgesamt ist der Standort Chroobach als gut geeignet zu bewerten. Aus raumplanerischer Sicht ist von Vorteil, dass dieser sich als einziger potentieller Standort im Kanton Schaffhausen nicht im BLN Gebiet befindet. Eine Windenergienutzung im Waldgebiet ist aus technischer Sicht kein Problem und bedarf der politischen Entscheidungsfindung. Der Perimeter weist einige Stellen auf, an denen sich Lichtungen befinden bzw. lockerer Baumbestand und Neubepflanzungen vorherrschend sind. An diesen Stellen wären für die Errichtung von Windenergieanlagen weniger umfangreiche Fällungen notwendig und würden sich aus diesem Grunde anbieten. Unabhängig davon kann das Potential auf ca. 5-6 Windenergieanlagen bis zu einer Leistung von 2.0 MW (z.B. Typ Enercon E-82) geschätzt werden. Aus der ersten hier gemachten Einschätzung ist der Antransport derartiger Anlagen mit wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Wegeverbreiterungen machbar, wenn auch dies nicht abschliessend geklärt werden kann. Dazu ist eine genauere Transportstudie mit Kostenschätzung notwendig. Kleinere Windenergieanlagen der Leistungsklasse 850 kW bis 1.5 MW sollten ohne grössere technische Probleme machbar sein. Somit kann das Potential eingeschätzt werden auf: Installierte Leistung
Energieproduktion (pro Jahr)
Minimum
7 x 0.85 MW = 5.95 MW
7 x 1.25 GWh = 8.75 GWh (brutto)
Maximum
5 x 2.0 MW = 10.0 MW
5 x 3.5 GWh = 17.5 GWh (brutto)
Tabelle 16: Potentialeinschätzung Chroobach
Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten. _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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Die Energieproduktion basiert auf der berechneten Windgeschwindigkeit und dem entsprechenden Typ der Windenergieanlage.
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Standortbeschrieb Grosswind: Hagenturm Zusammenfassung Potential Kapazität
Min.: 3 x 2.0 MW = 6.0 MW (Einschränkung nur durch Richtfunk) Max.: 4 x 2.0 MW = 8.0 MW
Energiepotential
Min.: 3 x 3.3 GWh/a = 9.9 GWh/a (brutto) Max.: 4 x 3.3 GWh/a = 13.2 GWh/a (brutto) Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten
Windpotential
Gut (5.4 m/s auf einer Höhe von 100m ü.G. bei einer Unsicherheit von +/- 0.5 m/s)
Windexposition
Sehr gut, keine Hindernisse in allen Richtung
Zuwegung / Antransport
Möglich Verbreiterung der Wege und Ausbau der Kurven ab Merishausen (mit Fällung von Bäumen verbunden)
Landschaft /
Von Beggingen aus gut sichtbar
Sichtbarkeit
Von Schleitheim aus gut sichtbar (Entfernung jedoch bereits 7km) Von Deutschland aus sehr grosser Entfernung sichtbar
Schutzgebiete
BLN-Gebiet „Randen“ (ERS-Gebiet)
Natur
Teilweise kantonale Schutzzone
Nutzungen
Wald mit einzelnen Lichtungen Landwirtschaft Richtfunk (Militär)
Abstand zu Siedlungen
Kein Problem
Netzanschluss
Möglich (Stromleitung in 3 km Entfernung)
Bewertung
Gut geeignet Mässiges Potential aufgrund einschränkender Nutzungen
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Standort Der Standort Hagenturm befindet sich auf dem höchsten Punkt des Randen (912m.ü.M.) an der Grenze zu Deutschland. Er liegt ca. 2.5km nordöstlich von Beggingen und erstreckt sich auf einer Länge von ca. 1km in NS-Richtung und einer Breite von 500m in OW-Richtung.
Abb. 39: Detailkarte mit Perimeter Standort
Topografie Das Projektgebiet ist relativ flach. Dieser flache, leicht gewellte Charakter setzt sich auch nördlich (auf deutscher Seite), nordöstlich (Bargemer Randen), südöstlich (Randenhorn) und südwestlich (Uf Neuen) fort. Die zu diesen ebenen Gebieten angrenzenden Hänge sind alle sehr steil und zum Teil felsig. Gemeinden Gemeinde Beggingen Merishausen
Einwohner (2008) 512
Fläche (2007) 1'258 ha
Anteil am Perimeter (ca.) 50 %
779
1'756 ha
50 %
Tabelle 17: Kennzahlen der betroffenen Gemeinden
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Anfahrt Die Anfahrt erfolgt am besten von der K6138 (Ausfahrt Schaffhausen) her. Die Hauptstrasse Schaffhausen-Merishausen ist sehr gut ausgebaut. Die Abzweigung in Merishausen dürfte für den Transport auch von grossen Anlagen der 2MW-Klasse passierbar sein (Hag-1). Die Strasse von Merishausen bis zur Kurve bei Hag-5 ist asphaltiert bei einer Breite von 2.5-3m. Die Kurve bei Hag-2 muss geringfügig ausgebaut werden, was die Rodung von ein paar Bäumen zur Folge hat. Bei der Kurve bei Hag-3 muss die Böschung auf der Kurveninnenseite abgetragen werden. Die beiden Kurven bei Hag-4 und Hag-5 müssen ebenfalls ausgebaut werden inkl. Rodung von Bäumen. Der folgende Waldweg ist nicht mehr asphaltiert, doch relativ breit (Hag-6). Ein Ausbau ist wahrscheinlich mit geringem Aufwand verbunden, zumal praktisch keine weiteren Bäume gefällt werden müssten. Für den Transport von Windenergieanlagen sämtlicher Grössenklassen müssten die Wege ab Merishausen verbreitert werden. Der Transport von Anlagen der Grössenordnung Vestas V52 wie auch Enercon E82 dürfte möglich sein, ist jedoch mit entsprechendem Ausbauaufwand an den Strassen verbunden. Alternative Anfahrtsrouten wie diejenige von Merishausen über das Randenhorn (blau gestrichelt) oder von Deutschland über den Hohen Randen (braun gestrichelt) sind mit erheblich mehr Aufwand verbunden.
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Hag-6
Hag-5
Hag-4
Hag-2
Hag-3
Hag-1
Abb. 40: Zuwegung Hagenturm
Abb. 41: Abzweigung von der Hauptstrasse in Merishausen (Hag-1).
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77
Abb. 42: Strasse zwischen Merishausen und Hagenturm bei Hag-2.
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78
Abb. 43: Enge Kurve Hag-4 (links) und Hag-5 (rechts).
Abb. 44: Waldweg bei Hag-6.
Eigentumsverhältnisse Das Gebiet wird in ca. 20 Parzellen aufgeteilt. 2 davon sind grosse Parzellen (Nr. 1 und Nr. 401) und gehÜren der Einwohnergemeinde Beg-
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gingen (Nr. 1) resp. der Einwohnergemeinde Merishausen (Nr. 401). Die übrigen Parzellen sind relativ klein.
40
1
Abb. 45: Eigentumsverhältnisse Hagenturm (blau = Projektgebiet)
Nutzungen Mittelpunkt des ganzen Geländes ist der Hagenturm, welcher in einem kleinen Waldstück steht und die höchsten Baumwipfel um ca. 10m überragt. Es sind diverse technische Installationen u.a. für den Richtfunk angebracht, welche anscheinend zu militärischen Zwecken genutzt werden. Die Richtfunkantennen zeigen Richtung Süden. Der westliche und nördliche Teil des Gebietes besteht praktisch vollständig aus Wald. Es sind einzelne Lichtungen mit jungem Baumbestand und Neuanpflanzungen auszumachen (wie bei Punkt 1 auf der folgenden Karte). Der zentrale und südöstliche Teil des Standortes wird von Wiesen dominiert, welche durch einzelne Hecken und Feldgehölze unterbrochen werden. Rund um den Hagenturm, v.a. aber im Südosten davon, stehen kleine Ferien- oder Freizeithäuschen, welche ev. temporär bewohnt sind. Es _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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existieren keine permanent bewohnten Geb채ude im unmittelbaren Einflussbereich des potentiellen Windparks.
bewohnt
nicht bewohnt (Stall, Scheune, Ruine etc.)
tw. bewohnt (Ferien, Freizeithaus) ev. noch zu 체berpr체fen
Lichtungen; Fl채chen mit lockerem Baumbestand / Neupflanzungen
Abb. 46: Nutzungen im Projektgebiet
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Abb. 47: Hagenturm von SĂźden her (links) und Nahaufnahme
Abb. 48: Blick vom Hagenturm in Richtung Westen (linker Bildrand) und Norden (rechter Bildrand)
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Abb. 49: Waldlichtung (1) mit Weg im Norden des Gebietes
Abb. 50: Blick vom Hagenturm in Richtung Osten (linker Bildrand) und Süden (rechter Bildrand)
Sichtbarkeit Der Standort ist aufgrund seiner Lage auf dem höchsten Teil des Randen relativ gut sichtbar. Am Besten werden allfällige Windenergieanlagen von Beggingen aus sichtbar sein, welches 2km westlich liegt. Ähnliches gilt für Schleitheim, wobei dieses bereits 7km entfernt _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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liegt und die Beeinträchtigung abnimmt. Von Merishausen wären die Windkraftanlagen wahrscheinlich nicht sichtbar, da die Ortschaft in einem Talkessel mit steilen Hängen auf allen Seiten liegt. Von deutscher Seite her sind die Anlagen ebenfalls sichtbar, wenn auch erst aus grosser Entfernung. Da der Randen ein sehr zerklüftetes Gebirge mit vielen Waldflächen ist, wären die Windkraftanlagen von innerhalb dieses Gebirges auch nur sehr punktuell sichtbar. Die Erläuterungen betreffen nur die Sichtbarkeit und nicht allfällige Beeinträchtigungen durch Lärm oder Schatten. Diese Faktoren müssen bei einer allfälligen konkreten Planung berücksichtigt werden. Da sich keine permanent bewohnten Gebäude am Standort befinden, kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Auswirkungen in Grenzen halten.
Wind Windressourcen aus Berechnung Die aus den Winddaten, dem Höhenmodell sowie der Rauhigkeitskarte berechnete Windressourcenkarte ist in der folgenden Abbildung ersichtlich. Im Projektgebiet Hagenturm sind an den besten Standorten ca. 5.4 m/s berechnet worden (Unsicherheit von +/- 0.5m/s). Die dargestellten Windressourcen gelten für 100m ü. G. Die räumliche Auflösung der Berechnung beträgt 50m.
Abb. 51: Windressourcen im Projektgebiet 100m über Grund
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Anströmung Es befinden sich keine Hindernisse in Hauptwindrichtungen W-SW (vgl. Höhenprofil). Auch aus den anderen Richtungen ist der Standort frei anströmbar. Sämtliche Erhebungen des Randen sind niedriger und bewirken somit keine Abschattungseffekte. Projektgebiet
Abb. 52: SW-NO-Profil (2fach überhöht)
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Abb. 53: Anströmverhältnisse; Blick aus SW (Hauptwindrichtung)
Ausgeführte Messungen in der Region Ort
Distanz zum Projektgebi et
Höhe in m.ü.M
Messhöhe über Boden
Messperio de
Gemessene Windgeschwindi gkeit auf Messhöhe
Bargen
3 km
739
10 m
1999-2009
2.6 m/s
Schaffhau
9 km
535
36 m
2008-2009
3.3 m/s
sen Tabelle 18: Windmessungen im Umkreis von weniger als 10 km (Datenquelle: MeteoSchweiz).
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Raumplanung/Schutzgebiete/Landschaft Der gesamte Standort befindet sich im BLN-Gebiet „Randen“ und zudem im engeren Randenschutzgebiet (ERS-Gebiet). Die Wiesen um den Hagenturm gehören teilweise zu einer kantonalen Schutzzone und teilweise sind sie als Fruchtfolgeflächen ausgewiesen. Bei der Schwedenschanze befindet sich zudem ein archäologisches Schutzobjekt.
Abb. 54: Richtplan Kanton Schaffhausen (blau = Projektgebiet)
Netzanbindung Elektrizitätsverteiler Gemeinde
Höchstspannu ng
Hochspannung
Mittelspann ung
Niederspann ung
Beggingen
NOK
NOK
EKS
EKS
Merishausen
NOK
NOK
EKS
EKS
Tabelle 19: Elektrizitätsverteiler in den betroffenen Gemeinden
NOK
= Nordostschweizerische Kraftwerke
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EKS
= Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen AG
Bestehende Unterwerke Unterwerke sind die üblichen Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Die genauen Anschlusspunkte müssen im Rahmen einer Detailuntersuchung ev. mit einer Netzberechnung mit den EKS abgeklärt werden. Deutsche Unterwerke kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich aufwendig sind.
Stromleitungen Stromleitungen sind weitere mögliche Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Bei Einzelanlagen sind wegen der hohen Kosten für die Infrastruktur (v.a. Transformator) nur Stromleitungen bis einer Spannung von 13-30kV interessant. Folgende Hochspannungsleitungen befinden sich in der Nähe der Projektgebiete: Leitung von - nach
Distanz (Luftlinie)
Spannungseben e
3 km
k. A.
Schaffhausen - Bargen Tabelle 20: Stromleitungen in der Region
Deutsche Stromleitungen kommen für einen Netzanschluss von Windkraftanlagen auf Schweizer Boden à priori nicht in Frage, da zu erwarten ist, dass grenzüberschreitende Anschlüsse rechtlich-politisch sehr aufwändig sind.
Bewertung und Potential Insgesamt ist der Standort Hagenturm als gut geeignet zu bewerten. Das grösste „Hindernis“ ist das vorhandene BLN Gebiet. Ob eine grundsätzliche Nutzung der Windenergie innerhalb des Schutzgebietes möglich ist, muss politisch geklärt werden. Aufgrund der partiellen Ausscheidung des Gebietes als kantonale Schutzzone sowie der militärischen Richtfunkanlage reduziert sich _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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das Potential einer Nutzung der Windenergie. Trotzdem kann es auf 34 Windenergieanlagen bis zu einer Leistung von 2.0 MW (z.B. Typ Enercon E-82) geschätzt werden. Aus der ersten hier gemachten Einschätzung ist der Antransport derartiger Anlagen mit wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Wegeverbreiterungen machbar, wenn auch dies nicht abschliessend geklärt werden kann. Dazu ist eine genauere Transportstudie mit Kostenschätzung notwendig. Eine Windenergienutzung im Waldgebiet ist aus technischer Sicht kein Problem und bedarf der politischen Entscheidungsfindung. Der Perimeter weist einige Stellen auf, an denen sich Lichtungen befinden bzw. lockerer Baumbestand und Neubepflanzungen vorherrschend sind. An diesen Stellen wären für die Errichtung von Windenergieanlagen weniger umfangreiche Fällungen notwendig und würden sich aus diesem Grunde anbieten. Somit kann das Potential eingeschätzt werden auf: Installierte Leistung
Energieproduktion (pro Jahr)
Minimum
3 x 2.0 MW = 6.0 MW
3 x 3.3 GWh = 9.9 GWh (brutto)
Maximum
4 x 2.0 MW = 8.0 MW
4 x 3.3 GWh = 13.2 GWh (brutto)
Tabelle 21: Potentialeinschätzung Hagenturm
Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten. Die Energieproduktion basiert auf der berechneten Windgeschwindigkeit und dem entsprechenden Typ der Windenergieanlage.
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Standortbeschrieb Grosswind: Randenhus Zusammenfassung Potential Kapazität
0 MW (6 x 0.85 MW = 5.1 MW falls Zuwegung machbar)
Energiepotential
0 GWh/a (6 x 1.2 GWh/a = 7.2 GWh/a (brutto) falls Zuwegung machbar) Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten
Windpotential
Gut (5 – 5.4 m/s auf einer Höhe von 100m ü.G. bei einer Unsicherheit von +/- 0.5 m/s)
Windexposition
Gut, keine Hindernisse in Hauptwindrichtung Im Sektor N-NW Abschattungseffekte möglich
Zuwegung / Antransport
Kritisch bis nicht realisierbar von allen Seiten her
Landschaft /
Vom Klettgau her gut sichtbar
Sichtbarkeit Schutzgebiete
BLN-Gebiet „Randen“ (ERS-Gebiet)
Natur
Östlicher Teil teilweise kantonales Schutzobjekt
Nutzungen
Wald mit einzelnen Lichtungen Landwirtschaft Ausflugsrestaurant „Randenhus“
Abstand zu Siedlungen
Kein Problem
Netzanschluss
Möglich (Stromleitung in 2-3 km Entfernung)
Bewertung
V.a. aufgrund der schwierigen Zuwegung ungeeignet
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Standort Der Standort Randenhus liegt zwischen dem Siblinger Schlossranden und dem Lang Randen 1-2km nordöstlich von Siblingen. Seine sichelförmige Ausdehnung beträgt ca. 2km in Richtung NO-SW und 1km in Richtung NW-SO.
Abb. 55: Detailkarte mit Perimeter Standort
Topografie Das Gelände steigt von Osten her sanft an bis auf eine Höhe von 874m.ü.M. beim bewaldeten Hügel Ebenhau und fällt danach ebenso sanft in Richtung Süden zum Siblinger Randenturm ab. Die zu diesem relativ ebenen Gelände angrenzenden Hänge fallen steil ab (v.a. beim Siblinger Schlossranden). Gemeinden Gemeinde Siblingen Schaffhausen (Hemmental)
Einwohner (2008) 743
Fläche (2007) 942 ha
Anteil am Perimeter 80 %
34’587
4'178 ha
20 %
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Tabelle 22: Kennzahlen der betroffenen Gemeinden
Anfahrt Die Anfahrt mit Windkraftanlagen zum Randenhus gestaltet sich schwierig (orange gestrichelt). Am ehesten machbar ist diejenige von Siblingen her, wobei die Abzweigung von der Hauptstrasse kritisch ist (Ran-1). Die darauf folgende Rechtskurve ist ebenfalls kritisch. Die Kurve bei Ran-2 ist mit kleinen Anlagen wahrscheinlich passierbar. Die Strasse an sich ist gut ausgebaut (3m breit, asphaltiert, links und rechts der Strasse mind. 0.5m Freiraum). Viele Bäume entlang des Strassenrandes sind frisch gefällt worden. Die beschriebene Anfahrt ist nur möglich, falls in Siblingen eine Umfahrung der kritischen Stellen gebaut wird. Die blau gestrichelte Zufahrt ist wegen der engen Häuserdurchfahrt (Ran-3) in Hemmental nicht möglich. Eine alternative Durchfahrt existiert nicht. Die Anfahrt von Löhningen her (braun gestrichelt) ist wegen der engen Häuserdurchfahrt (Ran-4) und v.a. wegen der Kurve (Ran-5) sehr kritisch.
Ran-3
Ran-5
Ran-2 Ran-1 Ran-4
Abb. 56: Zuwegung Randenhus
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Abb. 57: Abzweigung in Siblingen (Ran-1).
Abb. 58: Enge Kurve (Ran-2).
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Abb. 59: Enge Häuserdurchfahrt in Hemmental (Ran-3).
Abb. 60: Abzweigung in LĂśhningen (Ran-4, links) und enge Kurve bei Ran-5.
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Eigentumsverhältnisse Das Gebiet teilt sich auf zwei grosse Parzelle (Nr. 4 Einwohnergemeinde Siblingen und Nr. 3383 Kanton Schaffhausen), zwei mittelgrosse (Nr. 742 und 743; beide derselbe Eigentümer) und unzählige Kleinparzellen auf. 338
74
742
4
Abb. 61: Eigentumsverhältnisse Randenhus (blau = Projektgebiet)
Nutzungen Der nordwestliche Teil des Gebietes rund um den Hügel Ebenhau besteht vollständig aus Wald, welcher an einer Stelle jedoch durch eine grössere Lichtung unterbrochen ist (Nr. 1). Der südliche Teil beim Siblinger Schlossranden ist ebenfalls bewaldet. Der Wald auf dem Hügelrücken ist an zwei Stellen ebenfalls lichter (Nr. 2). Auf diesen Lichtungen existieren ein Baum- und Tierlehrpfad sowie zwei unbewohnte Hütten. Der mittlere und östliche Teil des Standortes ist grösstenteils waldfrei und wird landwirtschaftlich genutzt. Das permanent bewohnte Randenhus ist ein Restaurant und beliebtes Ausflugsziel. Unmittelbar _________________________________________________________________ ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
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nördlich davon steht ein Gittermastturm, welcher wahrscheinlich zu Zwecken der Telekommunikation dient. Die beiden Freizeithäuser des Satus resp. der Pfader Neuhausen auf dem Hügelrücken des Staufenberg stehen einer allfälligen Nutzung der Windenergie kaum entgegen.
bewohnt
nicht bewohnt (Stall, Scheune, Ruine etc.)
tw. bewohnt (Ferien, Freizeithaus) ev. noch zu überprüfen
Lichtungen; Flächen mit lockerem Baumbestand / Neupflanzungen
Abb. 62: Nutzungen im Projektgebiet
Abb. 63: Lichtung (1) beim Hügel Ebenhau
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Abb. 64: Lichtung (2) beim Siblinger Schlossranden
Abb. 65: Zentraler Gebietsteil mit Restaurant und Turm in der Bildmitte. Blick von NW (links) bis SO (rechts)
Sichtbarkeit Der Standort ist vom Klettgau her gut sichtbar. Von Schleitheim und Beggingen aus dürften die Anlagen kaum sichtbar sein, da sie vom Lang Randen abgedeckt werden. Da der Randen ein sehr zerklüftetes Gebirge mit vielen Waldflächen ist, wären die Windkraftanlagen von innerhalb dieses Gebirges auch nur sehr punktuell sichtbar. Die Erläuterungen betreffen nur die Sichtbarkeit und nicht allfällige Beeinträchtigungen durch Lärm oder Schatten. Diese Faktoren müssen bei einer allfälligen konkreten Planung berücksichtigt werden. Zum Restaurant Randenhus müsste sicher ein genügend grosser Abstand eingehalten werden.
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Wind Windressourcen aus Berechnung Die aus den Winddaten, dem Höhenmodell sowie der Rauhigkeitskarte berechnete Windressourcenkarte ist in der folgenden Abbildung ersichtlich. Im Projektgebiet Randenhus sind an den besten Standorten 5-5.4 m/s berechnet worden (Unsicherheit von +/- 0.5m/s). Die dargestellten Windressourcen gelten für 100m ü. G. Die räumliche Auflösung der Berechnung beträgt 50m.
Abb. 66: Windressourcen im Projektgebiet 100m über Grund
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Anströmung
Abb. 67: Anströmverhältnisse; Blick aus SW (Hauptwindrichtung)
Es befinden sich keine Hindernisse in Hauptwindrichtung W-SW (vgl. Höhenprofil). Auch aus den Sektoren Süd bis Nordost ist der Standort frei anströmbar. Der Lang Randen im Nordwesten sowie der bereits angesprochene Hügel Ebenhau im Norden des Projektgebietes können AbProjektgebiet
schattungseffekte hervorrufen.
Abb. 68: SW-NO-Profil (2fach überhöht)
Ausgeführte Messungen in der Region Ort
Bargen
Distanz zum Projektgebi et
Höhe in m.ü.M
Messhöhe über Boden
Messperio de
Gemessene Windgeschwindi gkeit auf Messhöhe
9 km
739
10 m
1999-2009
2.6 m/s
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99
Schaffhau
6 km
535
36 m
2008-2009
3.3 m/s
sen Tabelle 23: Windmessungen im Umkreis von weniger als 10 km (Datenquelle: MeteoSchweiz).
Raumplanung/Schutzgebiete/Landschaft Der gesamte Standort befindet sich im BLN-Gebiet „Randen“ und zudem im engeren Randenschutzgebiet (ERS-Gebiet). Die Wiesen im nordöstlichen Teil des Gebietes sind teilweise als kantonales Schutzobjekt und teilweise als Fruchtfolgeflächen deklariert. Unmittelbar südlich des Randenhus befinden sich weitere Fruchtfolgeflächen sowie ein kantonales Schutzobjekt (1-2-4/183). Ein weiteres solches Schutzobjekt erstreckt sich entlang der westlichen Flanke des Siblinger Schlossranden (1-2-4/226). Teile des Waldes am östlichen Hang des Siblinger Schlossranden sind mit einer besonderen Schutzfunktion belegt.
Abb. 69: Richtplan Kanton Schaffhausen (blau = Projektgebiet)
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Netzanbindung Elektrizitätsverteiler Höchstspannu ng
Hochspannun g
Mittelspann ung
Niederspann ung
Siblingen
NOK
NOK
EKS
EKS
Schaffhausen (Hemmental)
NOK
NOK
EKS
EKS
Gemeinde
Tabelle 24: Elektrizitätsverteiler in den betroffenen Gemeinden
NOK
= Nordostschweizerische Kraftwerke
EKS
= Elektrizitätswerke des Kantons Schaffhausen AG
Bestehende Unterwerke Unterwerke sind die üblichen Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Die genauen Anschlusspunkte müssen im Rahmen einer Detailuntersuchung ev. mit einer Netzberechnung mit den EKS abgeklärt werden.
Stromleitungen Stromleitungen sind weitere mögliche Einspeisepunkte für Windparks (mehrere Windkraftanlagen). Bei Einzelanlagen sind wegen der hohen Kosten für die Infrastruktur (v.a. Transformator) nur Stromleitungen bis einer Spannung von 13-30kV interessant. Folgende Hochspannungsleitungen befinden sich in der Nähe der Projektgebiete: Leitung von - nach
Schaffhausen - Siblingen
Distanz
Spannungseben
(Luftlinie)
e
2-3 km
k.A. (ev. 50 kV)
Tabelle 25: Stromleitungen in der Region
Bewertung und Potential Insgesamt ist der Standort Randenhus als ungeeignet zu bewerten. Das grösste „Hindernis“ ist neben dem vorhandenen BLN Gebiet der schwierige Antransport der Windkraftanlagen. Ob eine grundsätzliche Nut_________________________________________________________________ 101 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
zung der Windenergie innerhalb des Schutzgebietes möglich ist, muss politisch geklärt werden. Die definitive Beurteilung der Machbarkeit des Transportes müsste durch einen erfahrenen Transporteur erfolgen. Eine Windenergienutzung im Waldgebiet ist aus technischer Sicht kein Problem und bedarf der politischen Entscheidungsfindung. Der Perimeter weist einige Stellen auf, an denen sich Lichtungen befinden bzw. lockerer Baumbestand und Neubepflanzungen vorherrschend sind. An diesen Stellen wären für die Errichtung von Windenergieanlagen weniger umfangreiche Fällungen notwendig und würden sich aus diesem Grunde anbieten. Somit muss das Potential eingeschätzt werden auf: Installierte Leistung
Energieproduktion (pro Jahr)
Minimum
0 MW
0 GWh
Maximum
6 x 0.85 MW = 5.10 MW falls Zuwegung machbar
6 x 1.2 GWh = 7.2 GWh (brutto) falls Zuwegung machbar
Tabelle 26: Potentialeinschätzung Hagenturm
Bemerkung: 1 GWh entspricht dem Verbrauch von ca. 250 Haushalten. Die Energieproduktion basiert auf der berechneten Windgeschwindigkeit und dem entsprechenden Typ der Windenergieanlage.
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Zusammenfassung Resultat Grosswind Die vier untersuchten Standorte verfügen alle über ein ausreichendes Windpotential, sie wurden anhand dieses Kriteriums ausgewählt. Die Obergrenze des Gesamtpotentials bemisst sich an der Grösse der Projektgebiete und der vorhandenen Nutzungen, die die Windenergie einschränken können. Unabhängig von der grundsätzlichen – und schlussendlich politischen – Entscheidung, ob Windenergieanlagen im BLN Gebiet und im Wald gebaut werden dürfen, schränken vornehmlich die Möglichkeiten der Zuwegung / Antransportes das Potential im Kanton Schaffhausen ein. Das Potential an der Nutzung mit Grosswindanlagen im Kanton Schaffhausen errechnet sich in dieser Studie allein über das Potential der vier näher untersuchten Standorte. Durch Einbezug der ausgeschlossenen Standorte Schlossranden, Lang Randen sowie weiterer Gebiete würde sich das Potential erhöhen. Wie bereits erwähnt, wurde jeweils eine V52 und E-82 als Referenzanlagen verwendet. Kriterien
Ca. Ca. Potential Potential (MW) (GWh/a)
Entsprechend Anzahl Haushalte
Bemerkung
(4 Personen, Jahresverbrauch 4'000 kWh)
Naturräumlich: Grösse und Auswahl der Projektgebiete, Berücksichtigung entgegenstehende Nutzungen (z.B. bewohnte Gebäude) Verbleibend nach: Einschränkung durch Zuwegung (nach heutigem technischen Stand)
Politisch: Verbleibend nach: BLN nicht erlaubt,
31.1
53.1
ca. 13’000
Jeweils Obergrenze Potential der 4 Standorte
18.2
28.7
ca. 7’000
Jeweils Untergrenze Potential bei 3 Standorten; Obergrenze bei Hagenturm
5.95 10.0
8.75 17.5
ca. 2'100 – 4’300
Standort Chroobach
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Wald erlaubt Verbleibend nach: BLN erlaubt, Wald nicht erlaubt
Verbleibend nach: BLN nicht erlaubt, Wald nicht erlaubt
4.0 – 5.7 6.6 – 9.0
0.0
ca. 1'650 – 2’250
0.0
0
2 WEA Standort Hagenturm ausserhalb Wald; ev. 2 WEA Randenhus (Zuwegung kritisch) Alle 4 Standorte entweder im Wald oder BLN
Tabelle 27: Potential Kanton Schaffhausen Grosswind
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Zur Erläuterung: Das erste Kriterium (Grösse und Nutzungen) ist weitgehend unveränderbar, gleichwohl sich natürlich die entgegenstehenden Nutzungen durch weiteren Siedlungsbau verändern können. Dies ist jedoch in den vier Projektgebieten in den nächsten Jahren kaum zu erwarten. Die Möglichkeiten der Zuwegung sind vor allen Dingen topografisch bedingt. Theoretisch und technisch ist die Zuwegung auch für grosse Anlagen (2.0 MW und mehr) in allen Gebieten möglich, allerdings unter Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und Verhältnismässigkeit der dafür notwendigen Ausbauten nicht immer realistisch. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde das Mindest-Potential als Untergrenze auf Basis kleinerer V52 Anlagen angegeben. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Windenergieanlagen und insbesondere auch der Transport-Logistik ist zu erwarten, dass sich dieses Kriterium in Zukunft ändern wird. Beispiele der Weiterentwicklung sind etwa zerlegbare Rotorblätter, Spezialkräne, die engere Kurvenradien fahren können, Helikoptertransporte, leichtere Materialien etc. Somit kann davon ausgegangen werden, dass Leistungsklassen, die heute an einem Standort noch nicht möglich sind, zukünftig transportierbar sein werden. Damit erhöht sich das Potential im Kanton Schaffhausen allein schon durch die technische Weiterentwicklung in den nächsten Jahren.
Leichtwind Auf dem Gebiet des Kantons Schaffhausen wurden 32 Standorte gefunden, die für Leichtwindanlagen geeignet sind. Die Zufahrtsstrassen sind bereits vorhanden und lassen in allen Fällen den Transport und die Montage einer TN-20 zu. Ein Netzanschluss ist ebenfalls bereits vorhanden, bei einem Reservoir und einem Sportplatz ist die Kapazität des Anschlusses noch zu prüfen. Würde bei allen 32 Standorten eine TN-20 installiert, kann mit einem Potential von ca. 710 MWh pro Jahr gerechnet werden. Die Energiegestehungskosten liegen dabei bei ca. 43 Rp./kWh wobei diese je nach Standort zwischen 31 und 57 Rp./kWh variieren. Zu beachten ist, dass die obigen Angaben eine grobe Schätzung sind, da die Energieproduk_________________________________________________________________ 105 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
tion und daraus auch die Energiegestehungskosten stark von der Windgeschwindigkeit am jeweiligen Standort abhängen und diese nur durch eine Messung direkt am Standort genauer ermittelt werden kann. Die untenstehende Tabelle zeigt das Potential bei unterschiedlichen Energiegestehungskosten. Durch den Bau von mehreren Anlagen an einem Standort kann das Potential entsprechend erhÜht werden. Energiegestehungskosten
Anzahl Standorte
Potential in MWh/a Bei einer Anlage pro Standort
< 0.60 CHF/kWh
32
713
< 0.50 CHF/kWh
25
585
< 0.40 CHF/kWh
9
252
Tabelle 28: Potential Leichtwindanlagen in Abhängigkeit der Energiegestehungskosten.
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Fazit: Handlungsempfehlungen Kanton Das Ergebnis zeigt, dass im Kanton Schaffhausen einerseits durchaus ein respektables Potential zur Windenergienutzung mit Grosswindanlagen vorhanden ist. Andererseits ist dieses Potential nur realisierbar, wenn man bereit ist, entweder innerhalb von BLN Gebieten und/oder in Waldgebieten derartige Anlagen zuzulassen. Beides sollte nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, sondern im Einzelfall detaillierter betrachtet werden. Aus technischer Sicht stellt die Errichtung von Grosswindanlagen im Wald kein Problem dar, in anderen Ländern gibt es zahlreiche Beispiele hierfür (Erläuterungen siehe folgend).
Die folgenden Potentialkarten zeigen die Situation, je nachdem, ob Grosswindenergieanlagen innerhalb von BLN Gebiete und/oder Wald möglich wären (jeweils basierend auf Ausschlusskriterien „empfohlene Variante 3“).
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Abb. 70: Eidgen. Schutzgebiete möglich, Wald ausgeschlossen
Beim Standort Hagenturm (gestrichelte Linie) ergibt sich ein gewisses Potential. Da sich bei den unbewaldeten Flächen nicht permanent bewohnte Ferienhäuser befinden, die zwar den Windenergieanlagen nicht unbedingt entgegenstehen, diese jedoch in der hier zugrunde liegenden Datenbasis als Siedlungsfläche definiert sind, sind diese Flächen auf der Karte technisch bedingt nicht sichtbar.
Abb. 71: Eidgen. Schutzgebiete ausgeschlossen, Wald möglich
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Abb. 72: Eidgen. Schutzgebiete möglich, Wald möglich
Es gilt also, einen Abwägungs- und Diskussionsprozess im Kanton in Gang zu setzen. Auf der einen Seite stehen die energiepolitischen Ziele des Kantons und der gewollte Ausbau der erneuerbaren Energien. Auf der anderen Seite stehen die natur- und landschaftspolitischen Rahmenbedingungen und Reglements. Die Diskussion kann nur in einem partizipativen Prozess unter Einbezug der entsprechenden Stellen und Akteure stattfinden. Aus Sicht der Verfasser dieser Studie kann empfohlen werden, die Standorte nicht von vornherein auszuschliessen, sondern jeweils weitere Abklärungen bezüglich Auswirkungen auf Natur und Landschaft einzuleiten, wie sie bei jedem Windenergieprojekt ohnehin durchgeführt werden müssen. Denkbar wären auch die Definierung besonderer Auflagen für die Errichtung von Grosswindanlagen innerhalb der Bundesinventare der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). _________________________________________________________________ 109 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
Ein unkontrollierter „Wildwuchs“ wäre nicht zu erwarten, denn der Kanton und die Gemeinden sind nicht nur Bewillligungsbehörden, sondern auch an allen untersuchten Standorten zugleich auch Grundeigentümer. Damit sind sie, selbst wenn die Entwicklung eines Projektes durch einen privaten Promotors geschehen sollte, in der Lage, entscheidenden Einfluss auf das Projekt zu nehmen.
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Anhang 1: Exkurs - Wald und Landschaft (Sichtbarkeit) Windenergie im Wald Die vom Wind her interessanten Standorte im Kanton Schaffhausen befinden sich hauptsächlich in Waldgebieten, welche sowohl aus technischer wie auch aus umweltpolitischer Sicht ein interessantes Potential aufweisen. In Deutschland, Österreich und Frankreich wurden bereits langjährige Erfahrungen mit Windenergieanlagen im Wald gesammelt. Es hat sich gezeigt, dass diese Anlagen kaum negative Auswirkungen auf den umliegenden Wald und die vorkommenden Wildtiere haben. Die benötigte Rodungsfläche für die Kranstellfläche ist überschaubar (ca. 20x45m pro Windenergieanlage) und wird nicht asphaltiert, sondern besteht aus einem Mergelbelag, welcher nach wenigen Jahren wieder überwachsen ist. Die Abstandsflächen des Turms zum umliegenden Wald betragen in der Regel nur eine Baumlänge. Es entstehen so kleine Freiflächen und Lichtungen, die das Ökosystem Wald auflockern und ökologisch sogar aufwerten können. Wegen der erhöhten Turbulenz im Bereich nahe oberhalb der Baumkronen und um die Lebensräume der Vögel und Fledermäuse möglichst wenig zu beeinträchtigen, werden möglichst hohe Nabenhöhen bevorzugt. Heutzutage werden viele Windkraftanlagen mit Türmen von 80-120m angeboten. Nach Vorbereitung der Baustelle mit dem Verlegen der Kabel und dem Aushärten des Fundaments wird eine Windenergieanlage innerhalb weniger Tage errichtet (Einrichten Baustelle bis Testbetrieb: 2 Tage – 1 Woche). Störungen durch Transport- und Baufahrzeuge finden im Wesentlichen nur in der Aufbauphase statt. Forstarbeiten werden durch den Betrieb der Anlagen nicht behindert. Eine gewisse temporäre Störung kann während des Ausbaus von Strassen und Waldwegen und durch die Verlegung der Kabel erfolgen. Wildtiere gewöhnen sich sehr schnell an die Anlagen und halten nur in der Errichtungsphase Abstand. An vielen Orten können zum Beispiel Rehe beobachtet werden, die kurz darauf auf den wiederbegrünten Flächen direkt unter den Windrädern nach Nahrung suchen. _________________________________________________________________ 111 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
Abb. 73: Windenergieanlagen im Wald.
Anlagenstandorte im Wald müssen zusätzlich zu anderen gesetzlichen Rahmenbedingungen das nationale Waldgesetz berücksichtigen: Rodungsbewilligung und Auflagen bezüglich qualitativen und quantitativen Ersatzmassnahmen sind zu beachten. Dieser Aspekt muss im Rahmen weiterer Planungsschritte abgeklärt werden.
Landschaft (Sichtbarkeit) Eine flächendeckende Nutzung der Windenergie ist im Kanton Schaffhausen nicht denkbar, demnach würde sich die Anzahl Windenergieanlagen auf ein paar wenige Standorte beschränken. Dennoch werden die Windkraftanlagen an allen Standorten aus verschiedenen Richtungen sichtbar sein. Die Erfahrung zeigt, dass in unseren Breiten mit den bevorzugt Süd bis Südwest ausgerichteten Wohnraumfenstern die Beeinträchtigung nach Himmelsrichtungen variiert. Eine Anlage nördlich einer Siedlung wird weniger störend sein als südlich. Durch eine geeignete Standortwahl kann der visuelle Einfluss auf die Landschaft minimiert werden (Standorte im Wald, hinter Geländekuppen etc.). Fotomontagen, Sichtbarkeitskarten und Videoanimationen sind gute Werkzeuge, um die Sichtbarkeit von ausgewählten Geländepunkten aus zu beurteilen. Auch Landschaftsstudien mit der Berücksichtigung von naturräumlichen Eigenheiten (z.B. Faltungsrichtungen von Höhenzügen, Ausrichtung von Hängen, Proportionsaspekte) helfen zur besseren Integration. Dabei ist es jedoch ratsam, bereits technische und plane_________________________________________________________________ 112 ______________ New Energy Scout GmbH Windpotentialstudie Schaffhausen
rische Zusammenhänge und Kenntnisse einzubeziehen, da man ansonsten möglicherweise zu Lösungen käme, die wirtschaftlich und technisch nicht umsetzbar wären. Ferner ist zu bedenken, dass mit der Landesgrenze nicht alle Anwohner im Umfeld gleich viele Mitsprachemöglichkeiten besitzen. Diesbezüglich werden die gutnachbarschaftliche Lösungsfindung und der politische Wille ev. andere Lösungen bevorzugen als die rein planerische Machbarkeitsperspektive, deren Fokus an der Landesgrenze endet.
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Anhang 2: Karte zu Variante 1 (Maximales Potential 25m)
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Anhang 3: Karte zu Variante 1 (Maximales Potential 100m)
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Anhang 4: Karte zu Variante 2 (Minimales Potential)
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Anhang 5: Karte zu Variante 3 (empfohlene Variante)
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Anhang 6: Karte zu Variante 4 (Leichtwind)
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