Abb. 1: Die Fundstelle Osterfingen-Haafpünte in ihrer Umgebung. Blick Richtung Südosten auf die Ortschaft Osterfingen, den Rossberg und das Wangental. Die Fundstelle befindet sich im Zentrum des Fotos.
Band 1:
Die späthallstatt- und frühlatènezeitliche
Siedlung
Jonas Nyffeler Johannes Wimmer
Mit Beiträgen von Sabine Deschler-Erb
Sabine Landis Katharina Schäppi
Archäologie
Osterfingen Haafpünte. Die späthallstatt- und frühlatènezeitliche Siedlung Schaffhauser Archäologie 12
Publiziert mit Unterstützung des kantonalen Lotteriegewinnfonds.
Herausgeber: KANTON SCHAFFHAUSEN Amt für Denkmalpflege und Archäologie, ADA Kantonsarchäologie
Redaktion: Jonas Nyffeler Lektorat: Jonas Nyffeler, Katharina Schäppi, Kantonsarchäologie; ArianeBallmer,InstitutfürArchäologischeWissenschaftenderUniversitätBern Korrektorat: Korrekturbüro Kommazwerg Fundzeichnungen und Tafeln: Monika Krucker; Dani Pelagatti/bunterhund Gestaltung: Katharina Bürgin, Kantonsarchäologie ©Kantonsarchäologie Schaffhausen Schaffhausen
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung (Katharina Schäppi) 6
2. Die Fundstelle (Jonas Nyffeler/Katharina Schäppi) 6
2.1. Landschaft und Geologie 6
2.2. Nutzungsperioden 9
2.3. Grabungen 2015 bis 2017 10
2.3.1. Vorgehen 12
2.3.2 Stratigrafie und Schichtbeschrieb 12
2.3.3 Befunderhaltung und Schichtgenese 12
2.3.4 Datierung der Funde und Befunde 14
3. Die Befunde (Jonas Nyffeler) 16
3.1 Natürliche Rinnen 16
3.2. Pfostengruben 17
3.3. Gruben 20
3.4. Gräben 22
3.5. Grubenhäuser 22
3.5.1. Zur Funktion der Grubenhäuser 25
3.5.2. Rekonstruktion der Grubenhäuser 25
3.6. Pfosten- und Schwellbauten 27
3.7. Säuglingsbestattungen (Sabine Landis/Jonas Nyffeler) 31
3.7.1. Befund 31
3.7.2. Individualdaten 31
3.7.3. Datierung 32
3.7.4. Interpretation 33
3.8. Siedlungsentwicklung 34 3.9. Zusammenfassung der Siedlungsbefunde 36 3.10. Spuren von Ackerbau nach der späthallstatt/frühlatènezeitlichen Siedlungsperiode 36
4. Die Funde (Johannes Wimmer) 38
4.1. Stand der Chronologie und Referenzfundstellen 38 4.2. Die Kleinfunde 39 4.3. Die Gefässkeramik 47 4.3.1. Die Gattungen 47 4.3.2. Gefässformen und Verzierungen 49 4.3.3. Chronologische Grundlagen 58 4.3.4. Datierung der Keramikinventare aus den Siedlungsbefunden 61 4.3.5. Zur Entwicklung der handaufgebauten Keramik 64 4.4. Die Tierknochen (Sabine Deschler-Erb) 66
5. Der chronologische Rahmen der hallstatt- und frühlatènezeitlichen Belegung (Johannes Wimmer) 73
Synthese (Jonas Nyffeler/Johannes Wimmer)
Anhang
Anmerkungen
Archäozoologie
Kataloge und Fundtafeln
Befundkatalog
Vorwort und Dank
Mit dieser Publikation halten Sie, geschätzte Leserinnen und Le ser, zum ersten Mal kein Buch der Kantonsarchäologie Schaff hausen in der Hand, sondern Sie lesen diese Zeilen auf einem Bildschirm. Wir haben uns für eine digitale Publikation entschie den, weil diese den unbeschränkten, kostenlosen Zugang zu den Auswertungsergebnissen ermöglicht. Das PDF-Dokument ist auf der Online-Plattform des Kantons frei verfügbar und steht so mit Forscherinnen und Forschern sowie interessierten Laien of fen. Verlinkungen innerhalb des Dokuments erlauben ein ein faches Navigieren zwischen Kapiteln, Verzeichnissen und Anhängen. Die Suchfunktion führt gezielt zu Stellen, die von In teresse sind. Studierende bei der Recherche für einen Vortrag, Forschende auf der Suche nach Vergleichsfunden oder Internet surfer, die mehr wissen wollen über die Archäologie in der Re gion, werden auf diese Publikation stossen und sie nutzen kön nen.
Mit der Veröffentlichung der Grabungsergebnisse der Fundstel le Osterfingen-Haafpünte machen wir nicht nur einen, sondern gleich drei Schritte ins digitale Zeitalter. Der erste Schritt ist mit dem vorliegenden Band zu den späthallstatt-/frühlatène zeitlichen Funden und Befunden gemacht. Die nächsten zwei folgen sogleich mit den Veröffentlichungen der spätlatène zeitlichen und spätbronzezeitlichen Hinterlassenschaften auf demselben Fundplatz. Mit den drei Bänden wird nicht nur die Geschichte des Kantons Schaffhausen um mehrere Kapitel er gänzt, sondern wir tragen auch einige Puzzlesteine zum grös seren Ganzen – den überregionalen Phänomenen im Zeitraum zwischen 1200 und 100 v. Chr. – bei.
Der Weg von der Entdeckung der Fundstelle im Jahr 2015 bis zur Publikation war lang und nur möglich dank dem grossen Einsatz und dem Entgegenkommen aller Beteiligten. Die Bau herrin der Pferdeovalbahn, Martina Bächtold, hat die Ausgra bungen trotz der höchst unwillkommenen Unterbrechung der Bauarbeiten geduldet und zusammen mit ihrer Familie dem Gra bungsteam stets Gastfreundschaft auf ihrem Islandpferdehof gewährt. Der damalige Kantonsarchäologe Markus Höneisen hat alle Räder in Bewegung gesetzt, um ungeachtet der schwierigen Finanzlage im Kanton die Grossgrabung zu ermöglichen. Die beiden Grabungskampagnen fanden unter der Leitung von Katharina Schäppi, Simon Maier, Miriam Bertschi und Florian Ter-Nedden statt. Insgesamt 34 Ausgräber und Ausgräberinnen, Zivildienstleistende sowie Praktikantinnen und Praktikanten brachten die Befunde und Funde in zwei Wintergrabungen un ter zum Teil widrigen Bedingungen ans Licht und zu Papier. Ur sina Thöni und Michelle Bradler nahmen die Aufarbeitung der Grabungsdokumentation vor und wuschen und beschrifteten sämtliches Fundmaterial. Ulrich Hürten restaurierte die zahl reichen Metallfunde. Daniel Gerbothé war verantwortlich für die Einlagerung der Funde und die Ablage der digitalen und analo gen Dokumentation.
Die Nachbereitung der Grabung und die gesamte Auswertung bis zur Publikation erfolgte unter der Projektleitung und Redak tion von Jonas Nyffeler. Er hielt die Fäden zusammen, gleiste vo rausschauend die in vier Jahrestranchen gegliederten Arbeiten auf und steuerte mit der Auswertung der Befunde sowie weite ren Beiträgen einen wesentlichen Teil zur vorliegenden Publika tion bei. Johannes Wimmer brachte eine Systematik in die zu nächst unüberschaubare Fundmenge aus der Späthallstatt-/ Frühlatènezeit und verfasste die Kapitel über die Kleinfunde und die Keramik. Sabine Deschler-Erb vom IPNA, Universität Basel, bestimmte die Tierknochen und zog daraus Erkenntnisse zur Tierhaltung und zur Nutzung in der Eisenzeit. Sabine Landis machte aus den Säuglingsknochen Individuen mit einer aller dings kurzen Lebensgeschichte.
Monika Krucker und Dani Pelagatti (Atelier bunterhund) erstell ten die Fundzeichnungen. Ariane Ballmer von der Universität Bern übernahm das Fachlektorat des Befundkapitels. Das Kor rektorat wurde von Petra Winterhalter (Korrekturbüro Kom mazwerg) vorgenommen. Katharina Bürgin erstellte Fundfotos, entwickelte das Layout dieser ersten digitalen Monografie der Kantonsarchäologie Schaffhausen und führte Text und Bilder zu sammen.
Allen Beteiligten gilt ein grosser Dank! Die Auswertungsarbeiten, die Analysen und die Manuskripter stellung wurden finanziert durch den Lotteriegewinnfonds des Kantons Schaffhausen.
Katharina Schäppi, Kantonsarchäologin1.Einleitung
Katharina Schäppi
Bauarbeiten für eine Pferdeovalbahn vor dem Dorf Osterfingen brachten im Herbst 2015 eine bislang unbekannte Fundstelle zutage. In zwei Rettungsgrabungen legte die Kantonsarchäolo gie Schaffhausen umfangreiche Befunde und Funde der Spät bronzezeit, der Eisenzeit und des Hochmittelalters frei. Dennoch ist damit die Fundstelle «Haafpünte» erst zu einem Teil unter sucht. Das Fundareal reicht in unbekanntem Ausmass über die gegrabene Fläche hinaus.
Die mehrfache Nutzung des Areals zu verschiedenen Zeiten, die grosse Anzahl an Befunden, die Menge, Qualität und Erhaltung der Fundobjekte machen Osterfingen-Haafpünte zu einer Refe renzfundstelle für den Kanton und darüber hinaus: Die Fund stelle Osterfingen-Haafpünte ist die erste modern untersuchte spätbronzezeitliche Siedlung im Kanton Schaffhausen. Es gibt nur wenig Landsiedlungen dieser Zeitstellung mit vergleich baren, geschlossenen Fundkomplexen.
Für die Späthallstatt-/Frühlatènezeit ist es die bislang einzige mehrphasige Ansiedlung auf Schaffhauser Boden. Das umfang reiche Fundmaterial ermöglicht es, die regionale und überregi onale Entwicklung der Keramik nachzuverfolgen, und Import funde belegen die Einbindung der Siedlung in ein weitreichendes Beziehungsnetz.
Für die Spätlatènezeit bedeutsam ist der Nachweis einer Kera mikproduktionsstätte im Umfeld des Doppel-Oppidums Alten burg (D) / Rheinau (CH). Die Herstellungsabfälle von Osterfin gen-Haafpünte werfen ein neues Licht auf das technologische Wissen und die Handwerksorganisation zur damaligen Zeit. Um fassende Experimente mit nachgebauten Öfen erlauben die Re vision früher publizierter Ofenrekonstruktionen.
Die Grabungsergebnisse werden in drei Einzelbänden publiziert. Der vorliegende Band 1 befasst sich mit der späthallstatt-/ frühlatènezeitlichen Besiedlung, welcher der Grossteil der Be funde und Funde zuzurechnen ist. Band 2 beleuchtet das regi onale Töpferhandwerk der Spätlatènezeit, ausgehend von zwei Ofenbefunden und darin gebrannter Keramik. In Band 3 werden die spätbronzezeitlichen Befunde sowie ausgewählte Keramik komplexe vorgestellt. Die Reihenfolge der Einzelbände ist somit nicht chronologisch, sondern richtet sich nach dem Umfang und der Bedeutung der einzelnen Nutzungsperioden.
2.Fundstelle Osterfingen-Haafpünte
Jonas Nyffeler/Katharina Schäppi2.1 Landschaft und Geologie
Die Ortschaft Osterfingen, Gemeinde Wilchingen, liegt einge bettet in den Höhenzug des Südrandens, der die weite und fruchtbare Ebene des Klettgaus zum Rhein hin abgrenzt (Abb. 2). Durch Bachläufe geformte Seitentäler zerfurchen das Plateau. Auf der Sohle des vom Haartelbach geschaffenen Tals reihen sich die historischen Häuser von Osterfingen beidseits des heu te eingedohlten Baches. Daran schliesst sich ein Gürtel von Ein familienhäusern an. Das Dorf wird im Norden von Rebbergen flankiert, im Süden von Weideflächen und Obstbäumen. Darü ber setzen die ausgedehnten Wälder des Wannen- und des Rossbergs an. Das Haarteltal weitet sich westlich des Dorfes und öffnet sich zum Wangental hin, welches vom Klettgau durch den Südranden zum Rhein führt.
Die Fundstelle Haafpünte liegt wenig westlich des Dorfes auf dem Schwemmfächer des Haartelbaches. Das Areal gehört zu einem Landwirtschaftsbetrieb, der heute als Islandpferdehof ge nutzt wird (Abb. 3). Mit dem Flurnamen «Haafpünte» wird in der lokalen Mundart ein eingehegtes Hanffeld zur Gewinnung von Textilfasern und Öl bezeichnet.1 Das mehrfache Auftreten von Flurnamen im Zusammenhang mit der Nutzpflanze Hanf in Wilchingen und Osterfingen weist auf dessen Anbau und Ver arbeitung im Mittelalter und der frühen Neuzeit hin. Hanf wur de bevorzugt in Bachniederungen mit nährstoffreichen Böden angebaut, wie das hier der Fall ist.2 Geologisch gehört das Gebiet zum Schaffhauser Tafeljura. Die mächtigen Malmkalkschichten des sogenannten «Weissen Ju ra» zerbrachen im mittleren Tertiär durch die Absenkung des
Oberrheingrabens in grosse Schollen, von denen einige empor gehoben wurden (Abb. 4).3 Die so entstandenen Hochflächen reichen bis auf 660 m ü. M. und überragen die Klettgauer Ebene um rund 200 m. Auf den Hochflächen ist das Kalkgestein stellenweise durch Ablagerungen der oberen Meeresmolasse überdeckt. Wo diese abgewittert sind, reichen die mit Boluston gefüllten Taschen, Rinnen und Schlote des verkarsteten Malm kalkes bis an die heutige Oberfläche. Im Boluston eingebettet findet sich Bohnerz, das in historischer Zeit abgebaut wurde und für Osterfingen wirtschaftlich bedeutsam war.4 In den steilen Hangzonen des Wannen- und Rossberges liegen die Malmkalkschichten offen. In den Hangfusszonen sind sie, wie auch die Ebene, von Moränenmaterial und Schwemmlehmen überlagert.
Abb. 3: Die Fundstelle Osterfingen-Haafpünte mit Blick nach Nordwesten in Richtung Wilchingen und dem Klettgau, mit der Grabung im Zentrum und dem Dorf rechts.
ngen
Wilchingen
Quartär
ngen-Haafpünte
-
Gehänge-, Schwemm-,
Verwitterungslehm
Schwemmlehme
Tertiär
Oligozän
Obere Meeresmolasse Eozän Bolustone
Trias
Stubensandstein
Abb.
Moräne - Riss
Rinnenschotter - Riss
Deckenschotter
Posidonienschiefer
&
Topografisches Geländemodell der Umgebung von Osterfingen
mit geologischer Karte (Geologischer
Grafik:
Jagher.
2.2 Nutzungsperioden
Die Fundstelle Osterfingen-Haafpünte zeichnet sich durch ihre wiederholte Belegung aus. Anhand der Befunde und Funde las sen sich vier Nutzungsperioden nachweisen (Abb. 5):
- In der Spätbronzezeit bestand in der nordwestlichen Hälfte der Grabungsfläche eine Siedlung, von welcher mehrere Gruben mit zahlreichen Funden überliefert waren. An der nordwestlichen Grabungsgrenze wurde ein bis zu 5 m breiter Graben gefasst, dessen weiterer Verlauf unbekannt ist. Die Funde und mehrere C14-Messwerte5 datieren die Nutzung des Areals ins 12. Jahr hundert v. Chr.
- Die umfangreichsten Spuren sind auf die späthallstatt-/ frühlatènezeitliche Siedlungsnutzung zurückzuführen. Anhand der sich überschneidenden Pfostengruben sind mehrere Bau phasen belegt. Die zugehörigen Befunde enthielten eine grosse Menge an Fundmaterial, welches Hinweise auf das Alltagsleben mit Handwerk und kultischen Handlungen gibt. Im Siedlungs bereich fanden sich zudem die Bestattungen von vier Säuglin gen. Anhand der Funde lässt sich eine Besiedlung über eine Dau er von rund 240 Jahren postulieren, von 620 bis 380 v. Chr.
- In der Spätlatènezeit befand sich auf dem Areal ein Werkbe reich mit Gruben, Pfostenstellungen und zwei Töpferöfen6. Drei miteinander verbundene Kieswege führten durch das Gelände. Funde datieren das Werkareal ins letzte Viertel des 2. Jahrhun derts v. Chr.
- Die Nachweise einer hochmittelalterlichen Nutzungsperiode beschränken sich auf die Südostecke des Grabungsareals. Ne ben mehreren Gruben wurden die Reste eines Darrofens und ei ner dazugehörenden Steinplanie freigelegt (Abb. 10). C14-Da ten7 und wenige Keramikscherben verorten den Befund ins 11./12. Jahrhundert n. Chr. Dieser Zeitabschnitt war nicht Ge genstand der Auswertungen.
Darüber hinaus weisen Einzelfunde aus zusätzlichen Epochen auf kurzzeitige, nicht näher bestimmbare Aktivitäten vor Ort oder auf weitere Fundstellen in der umliegenden Landschaft hin. Der älteste Fund ist eine Scherbe der Linearbandkeramischen Kultur. Ein Axtfragment aus Grüngestein (Abb. 6) kann der schnurkeramischen Kultur zugewiesen werden. Mehrere Mün zen zeugen von einer Begehung des Areals in römischer Zeit. Aus dem Pflughorizont stammen diverse neuzeitliche Funde, die über die Feldbewirtschaftung in den Boden gelangt sind.
Hochmittelalterliche Nutzung
Spätlatènezeitliches Werkareal
Späthallstatt-/ frühlatènezeitliche Siedlung
Spätbronzezeitliche Siedlung
Abb. 5: Übersicht über die Belegung der Fundstelle Osterfingen-Haafpünte.
Abb. 6: Fragment einer schnurkeramischen Steinaxt.
2.3 Grabungen 2015 bis 2017
Im August 2015 reichte die Besitzerin des Islandpferdehofs «Klettgaublick» ein Baugesuch für eine ovale Pferderennbahn auf den Grundstücken GB Nrn. 6096 und 6097 «Haafpünte» in Osterfingen ein. Sie beabsichtigte, darauf nationale und inter nationale Turniere abzuhalten und die Bahn für den Reitunter richt zu nutzen. Da das Bauprojekt eine archäologische Schutz zone tangierte, erliess die Kantonsarchäologie eine Auflage zuhanden der Baubewilligung. Die Erwartungen an Funde oder Befunde waren jedoch gering, da die Schutzzone aufgrund eines Einzelfundes definiert worden war: Beim Bau einer Scheune im Jahr 1945 war ein grosses Keramikgefäss zum Vorschein gekom men, welches der zuständige Archäologe W. U. Guyan als Bei
des Humusabstosses erbrachte lediglich einige neuzeitliche Funde. Einzig eine Stelle mit hitzeversehrten Bollensteinen und Holzkohle schien verdächtig. Daher wurde am folgenden Tag der eigentliche Abtrag begleitet. Bald zeichneten sich im anste henden Kalkschotter dunkle Flecken ab, und in Richtung Hang setzte eine zunehmend mächtiger werdende dunkle Schicht ein, die prähistorische Keramikfragmente enthielt. Dies und der Fund einer keltischen Silbermünze gaben schlussendlich den Aus schlag, die Bauarbeiten zu unterbrechen. Im Folgenden wurde im Beisein der Archäologie ein maschineller Abtrag bis auf die fundführende Schicht vorgenommen. Dabei zeigte sich, dass beinahe auf der ganzen Fläche der künftigen Pferderennbahn Befunde vorlagen. Innert kürzester Zeit wurde darauf eine Ret tungsgrabung in die Wege geleitet und vom November 2015 bis Mai 2016 die Ostkurve der Pferdeovalbahn und ein Teil der
Diese Karte stellt einen Zusammenzug von amtlichen Daten verschiedener Stellen dar. Keine Garantie für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Rechtsverbindliche Auskünfte erteilen allein die zuständigen Behörden resp. der ÖREB-Kataster. Massstab 1:1000 18.05.2021
Nach Abschluss der Grabungen wurde die Rennbahn erstellt.
ten Blick auf die Rennbahn zu gewährleisten. Diese zusätzlichen Bodeneingriffe lösten eine zweite Grabungskampagne aus, die
2.3.1 Vorgehen
Die Grabungsfläche von insgesamt 1500 m2 wurde mit einem lokalen Grabungsraster versehen und in Felder von jeweils 5 × 5 m unterteilt. Der flächige Sedimentabtrag erfolgte wo immer möglich nach Schichten und Befunden getrennt. Dabei wurde von Hand oder mithilfe eines Kleinbaggers gearbeitet. Wo die Kulturschicht zu mächtig oder die einzelnen Schichten nicht von einander zu unterscheiden waren, erfolgten die Abträge in 20-cm-Schritten. Alle in den Plana gefassten Einzelbefunde wur den geschnitten, im Profil dokumentiert und danach ausgenom men. Die Funde wurden nach Feld, Positionsnummer und Ar beitsschritt getrennt verpackt. Auf eine quadratmeterweise Fundbergung wurde verzichtet. Metallfunde und weitere spezi elle Fundobjekte wurden im Grabungsraster eingemessen.
2.3.2 Stratigrafie und Schichtbeschrieb
Zwei anhand von Plana und Einzelprofilen erstellte Gesamtpro file (Abb. 8) zeigen den Verlauf und die Mächtigkeit der Schich ten an. Das Terrain der Fundstelle sank gegen Südwesten dem Talverlauf entsprechend sanft ab. Nach Norden ging das Gelän de von der Talsohle in den stetig steiler werdenden Hang über. Die Schichten waren hangseitig am mächtigsten und dünnten gegen die Talmitte hin aus. Die Schichtabfolge war in ihren Grundzügen im ganzen Grabungsareal dieselbe. Ein Stichprofil am Südrand der Grabung, in Feld 31, zeigte exemplarisch die Stratigrafie (Abb. 9): Der geologische Untergrund besteht aus grobem Malmkalkschotter, der in einer tonigen Matrix einge bettet und an der Oberfläche angewittert ist (Cv-Horizont, Pos. 3). Im Südostteil des Grabungsareals folgte darüber ein steriler alter Humus mit hohem organischem Anteil (Pos. 101). Ansonsten lag über dem C-Horizont eine fast fundleere, siltige Schicht mit wenig feinem Kalkkies (Pos. 19). Die darüberliegende Schicht Pos. 18 setzte sich von der vorangehenden durch einen deutlich höheren Anteil an verwittertem Kalkschotter ab, der stellenweise grob-, dann wieder feinkörnig war. Nach Norden hin verlor sie an Mächtigkeit. An der Oberkante der Schicht Pos. 18 setzten die spätbronzezeitlichen Befunde an. Das darüber fol gende Schichtpaket Pos. 764/790 bestand aus wenig Feinkies in schwach lehmig bis siltiger Grundmasse. Die Auftrennung wäh rend der Grabung in einen unteren (Pos. 790) und einen oberen Bereich (Pos. 764) ist auf taphonomische Prozesse zurückzufüh ren und nicht auf unterschiedliche Ablagerungsereignisse (Kap. 2.3.3). Das Schichtpaket wies im Nordosten eine Mächtigkeit von einem halben Meter auf und dünnte im Südwesten auf wenige Zentimeter aus. Der Humusanteil in Pos. 764/790 war höher als in Schicht Pos. 18 und es lagen deutlich mehr Funde vor. In die ses Schichtpaket Pos. 764/790 waren Befunde der Späthallstatt-/ Frühlatènezeit, der Spätlatènezeit und des Hochmittelalters ein getieft. Darüber lag hangseitig ein siltiger Lehm (Pos. 2), der zur Talmitte hin nur noch fleckig erhalten war und vereinzelt neu zeitliche Funde enthielt. Auf der ganzen Untersuchungsfläche erstreckte sich als oberste Schicht der moderne Humushorizont (A-Horizont, Pos. 1) mit einer deutlich erkennbaren Pflugsohle in 20 bis 25 cm Tiefe.
Befunderhaltung und Schichtgenese
Zu Beginn der Bauarbeiten erfolgte ganz im Osten der Pferde rennbahn (Felder 8, 9, 13, 14, 23, Abb. 8) ein maschineller Ab trag bis auf die Geologie. Dabei wurde eine nicht bekannte An zahl Befunde undokumentiert zerstört. Einzig Feld 19 wurde nicht komplett abgebaut, da hier offensichtliche Fundkonzen trationen vorlagen. Die Befundverteilung und -dichte im rest lichen Grabungsareal hingegen entspricht den überlieferten und erkannten Strukturen.
Die Schichtgenese erschliesst sich anhand verschiedener Beo bachtungen zur Zusammensetzung der Schichten sowie der Erhaltung von Funden und Befunden. Aus dem Nordprofil der Felder 10 und 50 entnommene Sedimentkolonnen lieferten zusätzliche mikromorphologische Hinweise auf die Entstehung der verschiedenen Ablagerungen.9 Grundsätzlich kann fest gehalten werden, dass alle angetroffenen Schichten natürlichen Ursprungs sind. Es gibt keine Hinweise auf grossflächige künstliche Abträge oder Aufschüttungen (Terrassierung) oder Nutzungshorizonte. Die im vorangehenden Kapitel skizzierte Schichtabfolge ist das Ergebnis von Sedimentakkumulation, Erosion und Bodendurchmischung. Eine Abfolge dieser tapho nomischen Prozesse lässt sich nur noch ansatzweise erahnen (Abb. 9). Einerseits wurde durch den im Talgrund verlaufenden Bach wiederholt Material eingebracht und wieder abgetragen. Ande rerseits könnte ein Teil der Verwitterungslehme auch von kollu vialen Ereignissen herrühren: Aus historischer Zeit sind im Haar teltal Hangrutschungen nach Starkregen belegt, wodurch sich Sediment auf den Talboden verlagerte. Wurde das Gebiet in prä historischer Zeit bereits landwirtschaftlich genutzt, sind für die se Epoche vergleichbare Prozesse anzunehmen. Die taphono mischen Prozesse und dadurch die Befunderhaltung variierten innerhalb des Grabungsareals. So fehlte zum Beispiel an dessen Südrand das Schichtpaket Pos. 764/790, und sämtliche einge tieften Befunde setzten auf Höhe der Schicht Pos. 18 an, wohin gegen die Erhaltungstiefe der Strukturen im Hangfussbereich deutlich besser war.
In den Grundzügen lässt sich folgende Schichtgenese rekonstru ieren (Abb. 9): Die Schichten Pos. 19 und 18 bildeten sich aus wiederholten, geringmächtigen Sedimentablagerungen des Haartelbaches und fortlaufender Bodenbildung (soil sedimen tary system). Das spätbronzezeitliche Nutzungsniveau muss hö her als die Oberkante von Pos. 18 gelegen haben. Dafür spricht unter anderem ein in der Erde vergrabener Topf, welcher sich lediglich in seinem unteren Drittel erhalten hat.10 Demnach fand nach der Auflassung der Siedlung ein Materialverlust statt. Die ser wird auf erneute Überflutungsereignisse des Baches zurück zuführen sein.
Das Schichtpaket 764/790 entstand ebenfalls durch Bachabla gerungen und Humuseintrag, wobei der Anteil organischer Sub stanz höher ist als in Pos. 18. Auf den fluvialen Einfluss der Bo denbildung weisen mehrere Bachrinnen hin, die zwischen der spätbronzezeitlichen und späthallstattzeitlichen Nutzung des Areals entstanden sind (Kap. 3.1). Die Nutzungsniveaus der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Besiedlung und des spätla
tènezeitlichen Werksareals waren nicht mehr vorhanden und lagen folglich höher als die Oberkante von Pos. 764. Der Mate rialverlust zeigte sich beispielsweise in der geringen Erhaltungs tiefe der frühlatènezeitlichen Grubenhäuser. Hier muss mit einem Abtrag von mehreren Dezimetern gerechnet werden (Kap. 3.5). Die Bodenerosion ereignete sich zum Teil offenbar bereits vor der Spätlatènezeit: Der Substanzverlust ist bei den spätlatènezeitlichen Töpferöfen und zeitgleichen Wegen11 deut lich geringer. Das spätlatènezeitliche Gehniveau lag dadurch absolut gesehen tiefer als jenes der späthallstatt-/frühlatène zeitlichen Siedlungsperiode (Abb. 9). Ein Grund für den Boden verlust zwischen den beiden eisenzeitlichen Nutzungsperioden könnte eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche im 4. bis 2. Jahrhundert v. Chr. gewesen sein (Kap. 3.10). Nach der spätlatènezeitlichen Nutzung hielten sich Akkumula tion und Erosion in etwa die Waage; auch die hochmittelalter lichen Befunde setzten noch auf derselben Höhe an wie die eisenzeitlichen Strukturen. Ein Reduktionshorizont12 an der Oberkante von Pos. 764 verdeutlichte diese Prozesse. Erst da nach erfolgte wieder ein Eintrag von Feinsediment, aus dem sich der aktuelle Humus herausbildete (Pos. 2 und 1).
Während der Ausgrabungen erschienen die Ober- und Unter kanten des Schichtpakets Pos. 764/790 oft diffus. Die Konturen der darin eingetieften Strukturen waren schwierig zu erkennen; häufig liessen sich die Verfüllungen nicht klar vom umliegenden Material abgrenzen. Auch die Grubenverfüllungen selbst waren nur selten in verschiedene Schichten differenzierbar. Es ist un wahrscheinlich, dass all diese Gruben in einem Ereignis zugefüllt worden sind. Vielmehr dürfte eine starke Bio- und Hydroturba tion vornehmlich im oberen Bereich des Schichtpakets Pos. 764/790 die Schichtgrenzen verwischt haben. Aus vermutlich demselben Grund wurden zahlreiche, anhand der Funde jünger datierte Strukturen erst auf tieferen Plana erkannt. So waren 23 von 79 gesichert späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Befunden erst ab dem spätbronzezeitlichen Horizont Pos. 18 sichtbar. Von 26 gesichert spätlatènezeitlichen Befunden wurden drei ab der Oberkante von Pos. 790 und eine sogar erst ab der Oberkante von Pos. 18 erfasst. Bei den Befunden, die während der Ausgra bung an der Oberkante von Schicht Pos. 790 dokumentiert wur den, dürfte es sich deshalb nicht – wie zunächst vermutet – um Strukturen einer eigenen Nutzungsphase handeln. Vielmehr wa ren die Befunde im Bereich von Pos. 764 durch die hier stärkere Bodenturbation nicht erkennbar. Die vielen der Schicht Pos. 764 zugewiesenen, zum Teil grossformatig erhaltenen Scherben stützen diese These. Die Funde dürften zu erst weiter unten er kannten Befunden gehören.
2.3.4 Datierung der Funde und Befunde
Aufgrund der oben geschilderten Schichtgenese und Befunder haltung (Kap. 2.3.3) war eine Zuordnung der Einzelstrukturen zu Nutzungsperioden und Phasen ausschliesslich auf Basis der Stratigrafie nicht möglich. Die Datierung erfolgte deshalb für je den Befund individuell anhand von stratigrafischen Beobach tungen, Übereinstimmungen in der Konstruktions- und Verfül lungsart im Vergleich zu sicher datierten Befunden sowie der zeitlichen Einordnung durch zugehörige Funde. Die mögliche Zusammengehörigkeit mehrerer Pfostengruben zu Hausgrund rissen wurde für die Nutzungsphase der Hallstatt-/Frühlatène zeit bewusst nicht als Datierungskriterium berücksichtigt, um Zirkelschlüsse zu vermeiden und die Nachvollziehbarkeit für die Leserschaft zu gewährleisten.
Für eine sichere Datierung der erst im untersten, spätbronze zeitlichen Nutzungshorizont Pos. 18 gefassten Befunde waren ausreichend datierbares Fundmaterial oder ein klarer stratigra fischer Bezug zu anderen, sicher datierten Befunden Vorausset zung. Alle übrigen auf diesem Niveau entdeckten Befunde wur den als prähistorisch aufgenommen. Strukturen, die an der Oberkante von Pos. 764 ansetzten, datie ren mit Sicherheit eisenzeitlich und nur im Einzelfall und in ge wissen Bereichen13 hochmittelalterlich (Abb. 10), weshalb sie un ter der Bezeichnung Eisenzeit zusammengefasst wurden. Eine Differenzierung zwischen späthallstatt-/frühlatènezeitlichen und spätlatènezeitlichen Befunden wurde hauptsächlich über die Funde vorgenommen. Der Datierung eisenzeitlicher Kerami kinventare waren jedoch Grenzen gesetzt. Grund dafür ist die lange Laufzeit mehrerer Keramikformen (Kap. 4.3.3.3). Enthielt
ein Befund nur unscharf zu datierende Funde, war keine sichere Einordnung in die eine oder andere Nutzungsperiode möglich. Aufgrund der mehrfachen Nutzung der Fundstelle und der schwer fassbaren Befund- und Schichtgrenzen (Kap. 2.3.3) musste zudem für die eisenzeitlichen Befunde mit vermischten Fundkomplexen gerechnet werden. Bei grösseren Komplexen mit mehreren Dutzend Scherben wurden Einzelfragmente spätlatènezeitlicher Datierung nicht berücksichtigt, wenn die übrigen Funde eine klar späthallstatt-, oder frühlatènezeitliche Datierung nahelegten.14 Für kleinere vermischte Fundkomplexe mit einer geringen Anzahl diagnostischer Scherben war dieses Vorgehen jedoch nicht vertretbar. Die betreffenden Befunde konnten nicht sicher datiert werden.
Die Horizontalstratigrafie der sicher spätlatènezeitlichen Be funde und Funde in Schicht 764/790 ergab einen weiteren Datierungshinweis (Abb. 11): Diese konzentrieren sich auf klar umrissene Bereiche des Grabungsareals.15 Ausserhalb dieser Bereiche datieren eisenzeitliche Strukturen demnach mit hö herer Wahrscheinlichkeit späthallstatt-/frühlatènezeitlich. Dennoch wurde dieser Hinweis allein nicht als ausreichend für eine sichere Datierung erachtet, weshalb betreffende Einzel strukturen lediglich eisenzeitlich datiert sind. Stehen jedoch mehrere Einzelstrukturen miteinander im Zusammenhang, stei gert dies die (mathematische) Wahrscheinlichkeit einer späthall statt-/frühlatènezeitlichen Datierung dieser Befunde als Einheit markant.16 Aus diesem Grund darf man zwei aus mehreren Pfo stengruben bestehende Hausgrundrisse trotz fehlender datier barer Funde zur eben genannten Besiedlungsperiode zählen (Gebäude 5 und 6, Kap. 3.6).17
11: Anzahl der diagnostischen spätlatènezeitlichen Scherben aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 pro Feld im Vergleich mit der Lage der spätlatènezeitlichen Befunde. M. 1:400.
3. Die Befunde
Jonas Nyffeler
Während der Späthallstatt- und Frühlatènezeit wurde das Ge lände intensiv genutzt. Datierbare Kleinfunde und Feinkeramik lassen auf eine mehrphasige Siedlungsaktivität in den Stufen Ha D1, Ha D3 und LT A schliessen. Aufgrund der Fund- und Be funddichte kann mindestens für die Stufen Ha D3 und LT A von einer Siedlungskontinuität ausgegangen werden (Kap. 5). In die ser Publikation wird deshalb die gesamte Zeitspanne der Stufen Ha D1 bis LT A als späthallstatt-/frühlatènezeitliche Nutzungs periode angesprochen.
Zur Befundauswertung wurden 275 Strukturen berücksichtigt. Davon liessen sich 105 Strukturen sicher in die späthallstatt-/ frühlatènezeitliche Nutzungsperiode datieren. 89 Strukturen konnten generell der Eisenzeit zugeordnet werden. Sie könnten damit auch zum spätlatènezeitlichen Werkareal gehören. Wei tere 77 Strukturen liessen sich keiner auf dem Fundplatz nach gewiesenen prähistorischen Periode sicher zuweisen und könnten aus der Spätbronzezeit, der Späthallstatt-/Frühlatène zeit oder der Spätlatènezeit stammen (Kap. 2.3.4). Ebenfalls in dieser Publikation werden 4 Strukturen besprochen, die wahr scheinlich von einer ackerbaulichen Nutzung des Areals nach Aufgabe der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Siedlung stam men (Kap. 3.10). Die Datierung der einzelnen Befunde lässt sich dem Phasenplan entnehmen (Abb. 15). Zudem sind sämtliche Befunde im Befundkatalog mit den wichtigsten Angaben er fasst. Befunde mit speziellem Aussagewert werden in den fol genden Kapiteln nach Befundkategorien gegliedert besprochen.
3.1 Natürliche Rinnen
Mehrere natürliche18 Rinnen durchziehen das Gelände von Nordost nach Südwest. Vier solcher Rinnen wurden im Grabungsareal gefasst (Abb. 12), weitere zeichneten sich auf geo magnetischen Messungen ab (Abb. 13). Die Rinne Pos. 230 scheint aufgrund ihrer Breite und der stark kieshaltigen Verfül lung ein stärkeres Erosionsereignis anzuzeigen oder es handelt sich um einen alten Bachlauf. Die Rinne schnitt Pos. 18 und wur de selbst von eisenzeitlichen Befunden geschnitten. Aufgrund des fehlenden spätbronzezeitlichen Gehniveaus kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie bereits vor der Spätbron zezeit existierte. Die Verfüllung enthielt keine archäologischen Funde, weshalb sie vor der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Besiedlung des Areals wieder zugefüllt worden ist. Die Rinnen Pos. 104 und 349 dürften über längere Zeit offengelegen haben. Darauf deuten die von Feinsediment umgebenen Kieslinsen auf den Sohlen hin. In einer natürlichen Mulde auf der Sohle der Rinne Pos. 349 lag eine Anhäufung verschwemmter, spätbron zezeitlicher Keramik und Silices. Frühhallstattzeitliche Keramik in den Verfüllungen beider Rinnen zeigten, dass diese zu Beginn der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Nutzungsperiode verfüllt wurden (Kap. 4.3.4.1). Die Rinne Pos. 1043 wurde nur in einem kleinen Ausschnitt am Nordwestrand der Grabungsfläche ge fasst und kann daher nicht genauer charakterisiert werden.
Abb.
3.2 Pfostengruben
Der Grossteil der Gruben wird als Pfostengruben gedeutet. Die se weisen einen Durchmesser von 20–70 cm und eine meist sehr steile bis senkrechte Wandung auf. Ihre Sohle ist eben oder leicht gerundet. In einigen Fällen kann eine Funktion als Pfostengru be durch die erhaltene Standspur des Pfostens, durch Keilstei ne oder einen Unterlagestein direkt nachgewiesen werden (Befundkatalog).
Zur Auswertung standen 47 über Fundmaterial datierte Pfosten gruben zur Verfügung. 10 davon konnten 6 verschiedenen Ge bäudegrundrissen zugewiesen werden (Kap. 3.5 und 3.6).19 Nur wenige Pfostengruben fielen durch eine besondere Verfüllung auf. In Pos. 91 wurde ein Miniaturgefäss entdeckt (Abb. 14 und 16, Feld 6). Es befand sich im Grubenzentrum mit der Öffnung nach oben und konnte abgesehen von einem kleinen Randfrag ment vollständig geborgen werden. Nach der Definition von P. Trebsche handelt es sich dabei um eine bewusste Deponie rung.20 Die Lage des Gefässes im Zentrum der Pfostengrube zeigt, dass das Gefäss erst niedergelegt wurde, nachdem der Pfosten gezogen beziehungsweise das Gebäude abgebrochen worden war. Der Gebäudegrundriss, zu dem die Pfostengrube gehörte, liess sich nicht mehr nachweisen. P. Trebsche stellte 39 Deponierungen in Pfostengruben von der Spätbronzezeit (Urnenfelderkultur) bis zur Frühlatènezeit aus dem heutigen Bayern, Böhmen und dem nördlichen Österreich zusammen. Da bei zeigte sich, dass Deponierungen nicht nur beim Bau, son dern auch während der Nutzung eines Gebäudes oder nach des sen Auflassung erfolgen konnten. Für die Späthallstatt- und Frühlatènezeit wurden in P. Trebsches Untersuchungsgebiet be vorzugt Schmuckgegenstände deponiert, es ist jedoch auch ein Miniaturgefäss belegt.21 Es scheint lohnenswert, auch in der Schweiz und den angrenzenden Regionen bewusst nach Depo nierungen in Pfostengruben zu suchen, um diese zu erkennen. Nur mit zahlreichen Vergleichsbefunden wird es möglich sein, ein Verständnis für die Riten zu entwickeln, die mit den Depo nierungen in Zusammenhang stehen. Die Deutung der Oster finger Deponierung muss vorerst offenbleiben.
Pos. 60, 70 und 180 zeichneten sich durch auffällige, mit gros sen Fragmenten gebrannten Lehms verfüllte Standspuren aus. Sie gehörten zu Gebäude 4 (Kap. 3.6). Pos. 180 enthielt zudem das Bruchstück eines Webgewichts (Kat. 153). Die als Brand schutt interpretierte Verfüllung schien richtiggehend in die of fen liegenden Pfostennegative hineingedrückt. Offenbar wur den die Pfosten nach Aufgabe des Gebäudes gezogen und die Löcher gezielt verfüllt. Ob der Brandschutt vom Gebäude selbst stammt, ist unklar.
Abb. 13: Geomagnetische Messungen (Pseudogradient ± 10 nT/m). Besonders in der Südhälfte der Fläche sind mehrere Geländerinnen zu erkennen. Ohne Massstab.
Abb. 14: Das Miniaturgefäss in Fundlage.
3.3 Gruben
Insgesamt konnten 32 Gruben mit Sicherheit der Späthallstatt-/ Frühlatènezeit zugewiesen werden. Sie präsentieren sich in un terschiedlichsten Formen. Nur selten konnte die Verfüllungsge schichte der Grube oder deren primärer Zweck rekonstruiert werden.
Die nur hälftig dokumentierte Grube Pos. 871 (Abb. 16, Feld 57) enthielt zahlreiche Fragmente gebrannten Lehms. Beim Freile gen des Befundes liessen Stücke mit erhaltenen Oberflächen keine einheitliche Orientierung in dieselbe Richtung erkennen, sodass von verlagertem Material auszugehen ist (Abb. 17). Die wenigen Stücke, die geborgen wurden, sind sehr regelmässig und gut gebrannt. Es dürfte sich deshalb am ehesten um die Überreste einer Herdstelle handeln, die in der Grube entsorgt wurden.
Nordpro l durch Pos. 337, Feld 19
Nordpro
Nordpro l durch Pos. 337, Feld 19
Nordpro l durch Pos. 337, Feld 19
75.95
/ 75.90
Westpro durch Pos. 262, Feld 19
Nordwestpro l durch Pos. 339, Feld 19 193.26 / 78.04 193.26 / 78.54
Westpro l durch Pos. 262, Feld 19
Westpro l durch Pos. 262, Feld 19
Die Gruben Pos. 262, 337 und 339 im Osten der Grabungsfläche (Abb. 16, Feld 19, und Abb. 18) zeigten auf der obersten doku mentierten Verfüllschicht alle eine Konzentration von Kalkstei nen. In den unteren Verfüllungen enthielten sie auffällig grosse Mengen an Tierknochen. Pos. 337 enthielt zudem das Fragment einer Paukenfibel (Kat. 129), Pos. 262 ein Bruchstück eines Mahl steins (Abb. 19). Der Grossteil der Knochen aus den Gruben Pos. 262 und 339 stammt möglicherweise von einem einzigen Rin derschädel (Kap. 4.4.2.3). Der Hornzapfen aus Pos. 337 könnte ebenfalls vom selben Individuum stammen. Auffällig ist zudem der Nachweis von Wildschwein und Feldhase aus derselben Gru be. Die gleichartigen Verfüllungen sprechen dafür, dass die Gru ben zeitgleich und im selben Kontext verfüllt wurden. Die Inhalte der drei Gruben könnten die Überreste ritueller Deponie rungen sein. Ein vergleichbarer Befund stammt vom Mont Las sois (F), wo ein mit mehreren Mahlsteinen vergesellschafteter Hornzapfen in einer Grube dokumentiert wurde. Der Befund war vom Befestigungswall Levée 1 überlagert.22 Eine ähnliche Fund vergesellschaftung ist aus Entzheim (F) bekannt: Eine Grube mit
/ 78.04 193.26 / 78.54
764
764
Nordwestpro l durch Pos. 339, Feld 19 193.26 / 78.04 193.26 / 78.54
192.58 / 75.90 192.26 / 77.16 193.14 / 77.72
339
durch Pos. 339, Feld 19
337
790 790 421.70 < 421.70 <
339
337
790 790 421.70 < 421.70
790
191.76 / 75.95 192.58 / 75.90 192.26 / 77.16 193.14 / 77.72
421.75 < 421.75 < 421.75 <
18 18
19
19
764 764 790 18
19
18 18
764 764 790 18
191.76 / 75.95 192.58 / 75.90 192.26 / 77.16 193.14 / 77.72 262
421.75 < 421.75 < 421.75 < 421.75 <
18 18
/ 77.16 193.14 / 77.72
790
einem Mahlstein und einem Hirschgeweih wird ebenfalls als De ponierung interpretiert. Vom selben Fundort sind weitere Nie derlegungen von Mahlsteinen in Gruben bekannt, in einem Fall kombiniert mit einem vollständigen Keramikgefäss.23 Wildtier knochen im Zusammenhang mit rituellen Deponierungen sind zudem aus mehreren Silogruben in Möhlin AG bekannt.24 Ritu ell niedergelegte Mahlsteine gibt es bereits seit dem Neolithi kum.25 Auch in spätlatènezeitlichen Deponierungen finden sie sich regelmässig, beispielsweise in Manching (D) oder Mormont VD.26
Pos. 342 war leicht unterschnitten und kann aufgrund ihrer Form zu den Silogruben (auch Kegelstumpf- oder Trichtergruben ge nannt) gezählt werden (Abb. 16, Feld 32, und Abb. 20). Die Un terschneidung wurde nur auf der Westseite des Profils durch die Grube dokumentiert. Auf der Ostseite war das Grubennegativ nicht mehr deutlich erkennbar. Mit einem Durchmesser von 85 cm handelte es sich um ein eher kleines Exemplar. Ihre ur sprüngliche Funktion dürfte in der Lagerung von Vorräten wie Getreide und weiterer Kulturpflanzen zu suchen sein. Diese Deu tung ist für Gruben dieser Form allgemein anerkannt.27 Mit Ausnahme der Grube Pos. 905 aus dem Grubenhaus Gebäude 3 (Kap. 3.5 sowie Abb. 16, Feld 19) fehlen in Osterfingen grössere Silogruben, wie sie aus späthallstatt- und frühlatène zeitlichen Siedlungen häufig bekannt sind.28 Dabei wäre die Er stellung solcher Strukturen im lehmigen Boden gut möglich ge wesen. Generell sind grosse und tiefe Gruben in Osterfingen selten, nur wenige reichen deutlich tiefer als die Sohlen der Gru benhäuser Gebäude 1–3 (vgl. Befundkatalog). Die geringe An zahl grosser Gruben lässt sich weder kulturräumlich noch chro nologisch erklären. Von der späthallstattzeitlichen Siedlung Neunkirch-Tobeläcker, nur wenige Kilometer von Osterfingen entfernt, sind beispielsweise diverse Gruben mit Durchmessern von über 2 m bekannt.29 Allenfalls waren wasserführende Schich ten der Grund, weshalb Gruben nicht tiefer ausgehoben wur den. Der Bodenaufbau unterhalb der ausgegrabenen Schichten ist in Osterfingen nicht bekannt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sich grössere Gruben auf Bereiche ausserhalb des doku mentierten Siedlungsausschnitts konzentrieren.
Grube Pos. 88 war leicht unterschnitten (Abb. 16, Feld 12). Mit dem geringen Sohlendurchmesser von 58 cm kann sie jedoch nicht zu den Silogruben gezählt werden. Ihre Funktion als La gergrube ist dennoch wahrscheinlich. Sie wies drei brandschutt haltige Verfüllungen auf, die reich an pflanzlichen Makroresten waren (Abb. 21).30
Die Gruben Pos. 20, 168 und 780 (Abb. 16, Felder 18, 28 und 15) fielen durch umfangreiche Keramikinventare auf (Kap. 4.3.5, Taf. 1, 2 und 5). Pos. 168 beinhaltete zudem mehrere Schmuck fragmente aus Buntmetall (Tafel 1 und 2). Zur ursprünglichen Funktion der drei Gruben liegen keine Hinweise vor. Der eigen artige Grundriss von Pos. 20 entspricht nicht der ursprünglichen Form, sondern ist auf die Planumdokumentation auf unter schiedlichen Niveaus zurückzuführen. Die Dimensionen und die horizontale Sohle erinnern an die Reste der Grubenhäuser Gebäude 1–3. Eine sichere Ansprache als Grubenhausbefund ist aufgrund des unklaren Grundrisses jedoch nicht vertretbar.
3.4 Gräben
Zwei Grabenabschnitte liessen sich sicher der späthallstatt-/ frühlatènezeitlichen Nutzungsperiode zuordnen. Graben Pos. 183 verläuft auffällig linear (Abb. 16, Feld 5-7). Feine Schwemm sedimente auf der gerundeten Grabensohle zeigen, dass er über längere Zeit offen lag. Eine Profilzeichnung des Grabens liegt nicht vor. Gegen Westen endet die Struktur abrupt, der weitere Verlauf nach Osten ist unklar. Da die Grabensohle dem Hang verlauf folgt, ist eine Ansprache des Befundes als Balkengraben auszuschliessen. Eine Deutung als natürlich geformte Rinne ist aufgrund des linearen Verlaufs ebenfalls unwahrscheinlich. Der Graben könnte ein Siedlungsareal begrenzt oder untergliedert haben.
Der Graben Pos. 620 (Abb. 16, Feld 36) wird als Balkengraben interpretiert und in Kap. 3.6 eingehender besprochen. Das mög liche Verhältnis zu Pos. 183 wird in Kap. 3.8 abgehandelt. Der letzte Rest des nach Süden verlaufenden Grabens Pos. 1130 befindet sich im Süden der Grabungsfläche (Abb. 16, Felder 24/65). Eine genauere Datierung und Interpretation muss auf grund fehlenden Fundmaterials offenbleiben.
Grubenhäuser
Zu den prominentesten Befunden gehören drei Grubenhäuser. (Abb. 24, Gebäude 1–3). Sie lagen relativ dicht beieinander und wiesen vergleichbare Masse auf. Auch ihre Bauweise war soweit überliefert gleichartig. Die Gebäudeausrichtung nach Westsüd west entspricht in etwa der Richtung des Hangverlaufs, scheint jedoch auch generell für Grubenhäuser dieser Zeitstellung ty pisch zu sein.31 Innerhalb der Grube wiesen die Gebäude in der Längsachse je zwei Firstpfosten auf, die jeweils 35–45 cm in die Hausgrubensohle eingegraben waren (Abb. 23, 25 und 26). Das ursprüngliche Gehniveau um die Grubenhäuser war nicht erhal ten. Bei guten Erhaltungsbedingungen können vergleichbare Befunde über 1 m tief erhalten sein.32 Dass die Spuren der First pfosten erst auf der Grubensohle nachgewiesen werden konn ten, lässt darauf schliessen, dass die Pfosten nach der Aufgabe der Grubenhäuser gezogen wurden. Nutzungshorizonte liessen sich in keinem der Grubenhäuser nachweisen.
Gebäude 1 (Pos. 823) hatte einen etwa rechteckigen Grundriss mit den Massen 3,5 × 2,8 m (8,3 m2, Abb. 23). Die Hausgrube war 30 cm tief erhalten und wies zwei Verfüllschichten auf. In der Nordhälfte befand sich eine 10 cm tiefe Mulde mit einer Aus dehnung von 2 × 0,8 m. Im Innern der Mulde wurden entlang der Schmalseiten zwei Pfostenstandspuren (Pos. 867 und 930) dokumentiert. Sie reichten nur wenig tiefer als die Sohle der Mulde. Vergleichbare Befunde werden als Standspuren von Ge wichtswebstühlen gedeutet (Kap. 3.5.1).33 Auch die längliche Mulde selbst wird mit einem Gewichtswebstuhl in Verbindung gebracht: Dass eine in den Boden eingetiefte Hausgrube die be nötigte Luftfeuchtigkeit für die Leinenweberei begünstigt, ist allgemein anerkannt. Die Mulde könnte diese hohe Luftfeuch tigkeit noch zusätzlich gesteigert haben.34 Denkbar ist, dass die Mulde nicht während des Baus des Grubenhauses, sondern erst nachträglich zur Verbesserung des Raumklimas erstellt wurde. Dass die Grube lediglich zur Verlängerung der Kette diente, scheint aufgrund der geringen Tiefe eher unwahrscheinlich. In der Südwestecke des Grubenhauses befand sich ein durch Hitze geröteter Fleck. An dieser Stelle muss sich einst eine ein fache Feuerstelle befunden haben. Weitere Pfostenlöcher in der Südhälfte des Hauses könnten von einer Möblierung stam men oder Überreste eines Zugangs zum Grubenhaus gewesen sein.
Die Grube von Gebäude 2 (Pos. 890) wies einen leicht trapezo iden Grundriss von 2,8 × 2,3 m (5,9 m2, Grundfläche) auf, wobei die südliche Grubenwand nicht eindeutig gefasst wurde (Abb. 25). Die Sohle der Hausgrube war flach. Die erhaltenen Pfosten standspuren hatten einen Durchmesser von 18 und 20 cm. Die 20 cm dicke Verfüllung der Hausgrube liess sich in zwei Schich ten unterteilen. Analog zu Gebäude 1 zeichneten sich entlang der Nordseite zwei Pfostenstandspuren ab. Auch in diesem Fall dürfen wir vom Abdruck eines Webstuhls ausgehen. Weitere Pfostennegative stammen von Innenkonstruktionen, deren Funktionen nicht mehr erschlossen werden können. Mit Ausnah me der Pfostengrube Pos. 1005 sowie den Firstpfosten waren alle Strukturen nur wenige Zentimeter in die Grubensohle ein getieft. Pos. 1003 und 1005 machen als Spuren massiver Pfosten
innerhalb des Grubenhauses wenig Sinn. Die Befunde stammen entweder von einem älteren Gebäude, das durch die Hausgru be geschnitten wurde, oder aber ihre Interpretation als Pfosten grube muss infrage gestellt werden. Erst im Zuge der Auswertung wurde Gebäude 3 (Pos. 791) er kannt. Es lag auf der Grenze der Areale der beiden Grabungs kampagnen (Abb. 16). Von diesem Befund liegt weder ein aus sagekräftiges Profil vor, noch ist das Grubennegativ dokumentiert. Aus der zweiten Grabungskampagne ist die Ausdehnung der
stark kieshaltigen Grubenverfüllung Pos. 791 bekannt. Während der Ausgrabung wurde sie irrtümlich der älteren, natürlich ent standenen Rinne Pos. 349 (Kap. 3.1) zugewiesen. Die Ausdeh nung der Struktur von 3,45 × 2,8 m (8,3 m2) sowie ihre Ausrich tung lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um die Verfüllung einer Hausgrube handelt (Abb. 26). Im Bereich der Kampagne 1 konnte die Ausdehnung von Pos. 791 über Pro filfotos entlang der Feldgrenzen grob rekonstruiert werden. Un terhalb der Verfüllung von Pos. 791 befand sich exakt an der Stelle eine Pfostengrube, wo der südwestliche Firstpfosten des Grubenhauses zu erwarten wäre. Der vermutete Firstpfosten im Nordosten fehlte oder wurde auf der Grabung nicht erkannt. In der Westecke des Gebäudes wurden im Planum unter Pos. 791 zwei Gruben dokumentiert, die stratigrafisch ebenfalls in die späthallstatt-/frühlatènezeitliche Periode datieren. Ihre Zugehö rigkeit zum Grubenhaus und ihr Verhältnis zueinander kann mit der vorhandenen Dokumentation nicht abschliessend beurteilt werden. Die Silogrube Pos. 905 war im unteren Bereich stark un terschnitten und weist einen birnenförmigen Querschnitt auf. Die Grubenöffnung war oval und betrug 114 × 94 cm. Zum un teren Grubenbereich liegen kaum konkrete Informationen vor. Ausgehend vom Befundbeschrieb und von Fotos wurde ein idea
von Gebäude 3 (Pos.
(rekonstruierter
im
gestrichelt). M. 1:40.
mit Grube
lisiertes Profil erstellt (Abb. 26). Typologisch datierbare Funde (Tafel 5) legen eine Gleichzeitigkeit von Pos. 905 mit dem Gru benhaus nahe (Kap. 4.3.5). Gruben innerhalb von Grubenhäu sern sind aus Süddeutschland bekannt. Wie bei unserem Bei spiel lagen sie meist im Randbereich der Gebäudegrube.35 Aufgrund der Form wird Pos. 905 als Lagergrube gedient haben. Ausgeschlossen werden kann mit ihrer Lage im Grubenhaus wohl eine längerfristige Einlagerung von Getreide, wie es für vie le Silogruben postuliert wird (Kap. 3.3). Biel vermutet, dass ent sprechende Gruben in Grubenhäusern von Eberdingen-Hoch dorf (D) der Aufbewahrung von Lein dienten.36 Die Silogrube schnitt die fundleere Grube Pos. 903 (Abb. 26). Die Lage von Pos. 903 nahe dem Zentrum der Hausgrube ist für zeitgleiche Grubenhäuser unüblich, weshalb sie eher von einer älteren Sied lungsphase stammen dürfte.
3.5.1 Zur Funktion der Grubenhäuser
Eisenzeitliche Grubenhäuser werden wie jene des Frühmittelal ters primär mit Textilverarbeitung,37 seltener mit weiterem Handwerk38 in Verbindung gebracht. Ausschlaggebend für die Deutung als Produktionsort von Textilien sind entsprechende Fundobjekte wie Nähnadeln oder Webgewichte sowie Befunde, die von Gewichtswebstühlen stammen.
Ob mit Textilhandwerk assoziierte Funde aus der Verfüllung der Hausgruben (in Osterfingen z. B. der Spinnwirtel Kat. 72 sowie das Fragment einer Nähnadel Kat. 70 aus Gebäude 2) tatsäch lich auf die Nutzung der Gebäude schliessen lassen, ist fraglich.39 Die Pfostenstandspuren von Gewichtswebstühlen in den Gebäu den 1 und 2 zeigen hingegen deutlich, dass in diesen beiden Grubenhäusern Textilhandwerk ausgeführt wurde. Die Distan zen zwischen den Webstuhlpfosten von 1,7 m in Gebäude 1 und 1,85 m in Gebäude 2 geben einen Hinweis auf die maximale Breite der hergestellten Stoffe. Sie liegen nahe an der von K. Grömer definierten «Standardbreite» eisenzeitlicher Gewichts webstühle von 120–160 cm.40 Weitere Hinweise auf Handwerk oder andere Tätigkeiten fehlen in den Osterfinger Grubenhäu sern.
Mit den Spuren einer Feuerstelle in Gebäude 1 sowie der Lager grube in Gebäude 3 ist auch eine Nutzung der Grubenhäuser als Wohnraum denkbar. Diese Deutung trifft bei diversen Auto ren auf Widerstand.41 Aus unserem heutigen Denken heraus scheint es nicht nachvollziehbar, weshalb beengende Gruben häuser den zeitgleich bekannten geräumigeren Pfosten- und Schwellbauten als Wohnraum vorgezogen werden sollten. Aus der Ethnologie sind jedoch zahlreiche Beispiele von Grubenhäu sern bekannt, die saisonal im Winter oder auch das ganze Jahr über als Wohnraum genutzt wurden.42 Auch für eisenzeitliche Siedlungen sollten deshalb Grubenhäuser als Wohnbauten in Betracht gezogen werden. Ein Vorteil gegenüber ebenerdigen Häusern ist der geringere Temperaturverlust über die Wände durch Wind. Eine relativ konstante Bodenwärme reduziert zu dem den Heizaufwand im Winter.43 Die Erstellung eines Gruben hauses ist mit vergleichsweise wenig Aufwand und geringem Einsatz von Baumaterial verbunden.44 Im Gegensatz dazu sind die geräumigeren ebenerdigen Bauten um ein Vielfaches auf wendiger im Bau und erfordern zudem komplexeres technolo gisches Know-how.45
3.5.2 Rekonstruktion der Grubenhäuser
Eisenzeitliche Grubenhäuser mit zwei Firstpfosten wie jene in Osterfingen sind aus dem heutigen Baden-Württemberg bereits in grosser Zahl bekannt,46 weniger häufig sind sie auch aus dem Elsass belegt.47 Es war die am häufigsten genutzte Konstrukti onsweise in dieser Region.48 Aus der Schweiz sind nebst den Osterfinger Exemplaren drei weitere publiziert.49 Die Grösse der Hausgruben schwankt in der Regel zwischen 8 und 12 m2 50 Zur aufgehenden Konstruktion der Grubenhäuser ist bislang wenig bekannt. Teilweise liegen Hinweise auf Flechtwerkwände vor, die in die Grube gesetzt wurden.51 Holzwände sind für einige Gru benhäuser aus der Siedlung von Eberdingen-Hochdorf nachge wiesen. Dabei handelt es sich jedoch um grössere Hausgrund risse mit einer abweichenden Konstruktionsweise, wobei die Holzwände die gesamte Dachkonstruktion stützen.52 Eindeuti ge Zugänge konnten bisher nie dokumentiert werden. Aufgrund von Auswölbungen der Hausgruben werden bei manchen Fund stellen Eingänge entlang der Längsseite angenommen (Abb. 27).53 Als Stützkonstruktion des Eingangs gedeutete Pfostengru ben entlang der Längsseite, wie sie beim Grubenhaus von Gel terkinden nachgewiesen wurden, sind ein weiteres Indiz dafür.54 Fehlen solche, nimmt dies B. Röder als Hinweis auf einen Zu gang von der Schmalseite.55 Zur Beschaffenheit der Böden von Grubenhäusern gibt es einige Anhaltspunkte. Feine parallele Ab drücke im Lehm wurden als Spuren von Holzbrettern interpre tiert.56 Hinweise auf gestampfte Lehmböden stammen von ei ner Altgrabung und bleiben demnach unsicher.57 In der Siedlung von Eberdingen-Hochdorf wurden Feuerstellen direkt auf dem anstehenden Boden der Grubensohle angelegt, weshalb Biel ei nen Bretterboden bei diesen Befunden ausschliesst.58
In Rekonstruktionszeichnungen und Lebensbildern werden ei senzeitliche Grubenhäuser sehr einheitlich dargestellt.59 Auch Gebäude in Freilichtmuseen sind jeweils auffällig ähnlich rekon
struiert.60 Grubenhäuser mit zwei Firstpfosten haben konse quent ein mit Stroh, Schilf oder seltener mit Schindeln gedeck tes Satteldach (Abb. 27).61 Die Wände bestehen aus Fachwerklehm oder Brettern. Die Traufwände besitzen keine tragende Funkti on. Das Dach liegt auf dem Firstbalken und dem Boden auf. Der Eingang zum Grubenhaus befindet sich in der Regel auf einer der beiden Giebelseiten. Mit dem Eingang auf der Längsseite und damit durch das Dach stellen die Rekonstruktionen aus Otelfingen (Abb. 27) und Balsthal SO62 eine Ausnahme dar. Bei der rudimentären Ausgangslage an Befunden erstaunt die Einheitlichkeit bestimmter Bauelemente wie dem Dach. Sicher lich darf man von einer grösseren Variabilität in der Gestaltung eisenzeitlicher Grubenhäuser ausgehen, als dies aktuell in der Forschung und in den Freilichtmuseen vermittelt wird. In Hin blick auf die Osterfinger Befunde weisen die geläufigen Rekon struktionen einige Mängel auf. Im Folgenden wird deshalb eine alternative Rekonstruktion vorgeschlagen, wovon einzelne Ele mente auch für zahlreiche Befunde anderer Fundstellen infrage kommen dürften.63
Von der Dachkonstruktion der Osterfinger Grubenhäuser sind die Standorte der beiden Pfosten des Dachfirsts gesichert. Für die Ausführung des Daches mit zwei Firstpfosten gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen wäre dies ein einfaches Satteldach (siehe oben), dessen Giebelwände bis unter den First
reichen. Als zweite Option ist ein Satteldach mit Vollwalm (im Folgenden als Walmdach bezeichnet) möglich, das nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite Dachflächen hat (Abb. 28). Gegenüber einem Satteldach bietet das Walm dach Vorteile hinsichtlich Stabilität und Wetterschutz. Im Fall der Grubenhäuser von Osterfingen wären damit die dem Wetter be sonders exponierte Südwest- und die Nordostseite besser ge gen den vorherrschenden Westwind beziehungsweise die Bise geschützt gewesen.64 Das Walmdach war während der Späthall stattzeit bereits bekannt, was der Grundriss eines Pfostenbaues aus Wolfgantzen (F) sowie mehrere Gebäudebefunde aus der Münchner Schotterebene belegen.65 Wie beim Satteldach wür de auch das Walmdach eines Grubenhauses bis auf den Boden reichen. Die Hausgrube wäre damit rundherum vom Dach ein gefasst. Besonders bei Gebäude 1 wird ein weiterer Vorteil ei nes Walmdaches ersichtlich: Die Firstpfosten stehen hier nicht direkt an der Grubenwand, sondern etwas zum Rauminneren hin versetzt. Würde sich die Giebelwand in Kombination mit einem Satteldach auf Höhe des Firstpfostens befinden, ergäbe das einen nutzbaren Innenraum von maximal 2,6 m Länge. Ein Walmdach würde hingegen die gesamte Grubenlänge abdek ken, womit sich der Innenraum auf mindestens 3,5 m Länge ver grösserte (Abb. 28).
Die Deckung des Daches kann aus Schilf, Schindeln oder Rin denplatten bestehen.66 Bei Pfosten mit 20 cm Durchmesser wie
Gebäude 2 von Osterfingen oder noch massiveren Pfosten ist jedoch auch schwereres Deckmaterial denkbar. Dazu könnten die Erde des Grubenaushubs oder Grassoden dienen. Vergleich bare Dachdeckungen sind aus zahlreichen volkskundlichen Bei spielen aus Europa bekannt.67 Die Dachneigung beträgt je nach Deckmaterial 45–60°. Mit einer ursprünglichen Hausgrubentie fe von 80–100 cm findet darin ein Webstuhl problemlos entlang einer Längswand des Gebäudes Platz. Gebäudezugänge konn ten bei keinem der Osterfinger Grubenhäuser festgestellt wer den. Bei mehreren eisenzeitlichen Grubenhäusern wurde ein Ein gang entlang einer Längsseite nachgewiesen (siehe oben). Dies ist ein weiteres Argument für ein Walmdach: Weist das Gebäu de ein einfaches Satteldach auf, ist der Eingang entlang der Gie belwand deutlich einfacher zu realisieren und besser geschützt gegen Niederschlag. Bei einem alle vier Hausseiten umgeben den Walmdach spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob der Ein gang an der Längs- oder Schmalseite angebracht wird. Für eine gute Belichtung des Raumes durch den Eingang hingegen bie tet sich eher die Längsseite an. Bei den Osterfinger Grubenhäu sern wird sich der Eingang wohl an der dem Hang abgeneigten Südostseite befunden haben.
Zu einer Behandlung der Grubensohlen liegen für die Osterfin ger Grubenhäuser keine Hinweise vor. In Gebäude 1 liegt die Feuerstelle direkt auf dem anstehenden Boden. Sie nimmt zu sammen mit der länglichen Mulde des vermuteten Webstuhl sandorts einen Grossteil des verfügbaren Raums ein (Abb. 23). Dass die verbleibende Fläche in diesem Gebäude mit einem Holzboden ausgekleidet war, scheint deshalb unwahrscheinlich. Hinweise auf Wandkonstruktionen aus Holz oder Fachwerk in nerhalb der Grube fehlen. Allfällige Abdrücke von Flechtwerk wänden, Balken oder Spaltbohlen entlang der Grubenwände hätten bei der Ausgrabung der Gebäude 1 und 2 erkannt wer den müssen. Im Profil lassen sich keine senkrechten Wandun gen nachweisen, wie es zum Beispiel bei den Grubenhäusern in Otelfingen und Gelterkinden der Fall ist.68 Auch der gerundete Übergang von der Grubensohle zur Wandung spricht gegen ei ne Wandkonstruktion. Die Befunde lieferten auch keine Hinwei se darauf, dass senkrechte Wände nach Aufgabe der Hausgru ben eingestürzt wären. Im stabilen Lehmboden ist dieses Szenario zudem unwahrscheinlich.69 Da nicht von Wänden aus Fachwerk oder Holz ausgegangen werden kann, müssen ande re Bauweisen in Betracht gezogen werden. Bei Rekonstruktio nen unbeachtet bleibt das Material, das beim Ausheben der Hausgrube anfällt. Es liegt nahe, dass dieser Aushub zumindest teilweise in den Bau der Häuser miteinbezogen wurde. Denkbar ist eine wallartige Aufschüttung des Aushubs um die Grube her um, wodurch sich die Grubenwand erhöht (Abb. 28).70 Ein sol cher Erdwall schützte zudem vor Oberflächenwasser, was gera de bei starken Regenfällen in leicht geneigtem Gelände wie in Osterfingen ein Problem dargestellt haben dürfte. Der lehmige Boden von Osterfingen hätte sich für die Aufschüttung eines Erdwalls bestens geeignet. In Kombination mit dem Walmdach ergäbe sich dadurch auch ohne Fachwerk- oder Holzwände ein geschlossener, vor Wind und Kälte gut geschützter Raum.
Pfosten- und Schwellbauten
Aufgrund der 47 sicher datierten sowie 141 möglichen Pfosten gruben71 der Hallstatt- und Frühlatènezeit darf mit einer stattli chen Anzahl an Pfostengebäuden aus dieser Besiedlungsperi ode gerechnet werden. Davon liessen sich neben den drei Grubenhäusern (Kap. 3.5) die Grundrisse von vier ebenerdigen oder abgehobenen Pfostenbauten nachweisen (Abb. 24). Wei tere Gebäudestandorte können in sechs Zonen (A–F) vermutet werden, in denen eine hohe Pfostengrubendichte dokumentiert wurde (Abb. 29). Zwar liessen sich innerhalb dieser Zonen mehr fach einzelne Reihen von Pfostengruben erkennen. Diese wer den ohne zusätzliche Hinweise als nicht ausreichend gewertet, um daraus eine Gebäudeflucht zu rekonstruieren.72 Die Pfosten grubenreihen lassen sich nie über mehr als 8 m hinweg nach weisen. Es ist deshalb von Pfostenbauten von maximal dieser Ausdehnung auszugehen.
Bereits auf der Ausgrabung liessen sich in Zone A die Pfosten gruben Pos. 60, 70 und 180 von Gebäude 4 in Bezug zueinan der setzen (Kap. 3.2). Mit den Pfostengruben Pos. 86, 87, 108 und 203 fand es gegen Süden seine Fortsetzung (Abb. 30). Ob mit Pos. 86 der südliche Abschluss des Baus erfasst wurde, ist ungewiss. Es handelte sich demnach um einen Pfostenbau von 4,5 m Breite und mindestens 6,6 m Länge. Firstpfosten im Ge bäudeinnern konnten nicht nachgewiesen werden. Einschiffige Pfostengebäude aus der Hallstatt- und Frühlatènezeit mit ver gleichbarem Grundriss sind aus Süddeutschland und dem Elsass bekannt.73 Aus der Schweiz sind aus dieser Zeit nur wenige Pfos tenbauten publiziert74. Diese lassen sich jedoch nicht mit den Osterfinger Gebäuden vergleichen. Als Dachform wäre beim Osterfinger Exemplar ein Sparrendach mit giebelseitigen First pfosten denkbar, die das Dach in Längsrichtung stabilisierten. Eine Alternative wäre ein Pfettendach mit durch Querbalken ab gefangenen Firstpfosten im Rauminnern, woraus derselbe Pfos tengrundriss resultiert (Abb. 31). Hausgrundrisse mit vergleich barer Anordnung der Hauspfosten sind aus Sierentz (F), dem Goldenberg (D) oder der Münchner Ebene bekannt.75 Ein Frag ment gebrannten Lehms aus Pos. 180 weist zwei dicht neben einanderliegende Rutenabdrücke auf. Dass es sich um Wand lehm handelt, ist aufgrund der geringen Mächtigkeit eher unwahrscheinlich. Das Stück könnte von einer Herdstelle mit ei nem Unterbau aus Ruten stammen, die sich beispielsweise im Nordteil des Hauses befand.
Südlich von Gebäude 4 liessen sich die Reste von Gebäude 5 erkennen (Abb. 30). Das westliche Ende des 4,2 m breiten und mindestens 5,2 m langen Pfostenbaus wurde nicht gefasst. Die Konstruktionsweise war soweit erhalten identisch mit jener von Gebäude 4. Trotz fehlenden Fundmaterials in den Pfostengru ben76 kann das Gebäude in die späthallstatt-/frühlatènezeitliche Periode datiert werden: Drei Pfostengruben wurden ab der Oberfläche des Schichtpakets Pos. 764/790 dokumentiert und datieren damit sicher eisenzeitlich. Da aus diesem Areal kaum spätlatènezeitliche Funde vorliegen, ist eine Datierung ans En de der Eisenzeit wenig plausibel (Kap. 2.3.4).
In Zone A sind weitere Pfostenbauten aus einer anderen Phase belegt, welche die Gebäude 4 und 5 überlagerten. Weder die Grundrisse noch die Ausrichtung der Bauten sind rekonstruier bar.
Etwas nordöstlich von Zone A fielen die Spuren von drei Dop pelpfosten auf, die zusammen mit einem weiteren Pfosten den Vierpfostenbau von Gebäude 6 ergeben (Abb. 30). Entspre chende Strukturen werden allgemein als abgehobene Speicher bauten interpretiert. Bei der Interpretation von Gebäudegrund rissen mit geringer Pfostenzahl ist jedoch generell Vorsicht geboten.77 Bei den Doppelpfosten handelt es sich wahrschein lich bei jeweils einem der beiden Pfosten um Reparaturen: Die zusätzlichen Pfosten könnten nachträglich hinzugefügt worden sein und das Gebäude an den entsprechenden Stellen gestützt haben. Diese Massnahme macht die Interpretation des Befun des als abgehobenen Bau, dessen Boden sich mit geringem Auf wand zusätzlich stützen liess, sehr plausibel. Aus den Verfüllun gen der Pfostengruben liegt kein datierendes Fundmaterial vor. Jedoch scheint aus denselben Gründen wie bei Gebäude 5 eine Datierung in die späthallstatt-/frühlatènezeitliche Periode sehr wahrscheinlich.“
Ein weiterer Gebäudegrundriss mit vier Pfosten liess sich in Zone B erkennen (Abb. 30, Gebäude 7).78 Seine Masse waren praktisch identisch mit jenen von Gebäude 6, weshalb eine Ansprache als Speicherbau ebenfalls denkbar ist. Im selben Be reich befand sich mit Pos. 620 der Rest eines Balkengrabens
Abb. 31: Links mit giebelseitigen Firstpfosten und Sparrenkonstruktion, rechts mit im Gebäudeinnern abgefangenen Firstpfosten.
(Gebäude 8, Abb. 32). Dessen Sohle verlief trotz seiner Lage im geneigten Terrain horizontal. Die Struktur war nur noch wenige Zentimeter tief erhalten. Die Verfüllung des Grabens war stark holzkohlehaltig, ein verkohlter Balken wurde jedoch nicht vor gefunden. Hallstattzeitliche Schwellbauten sind aus verschiede nen Fundstellen der Schweiz und Süddeutschlands bekannt,79 obwohl ihre Erhaltungschancen eher gering sind.
In Zone C befand sich mindestens ein weiterer Pfostenbau (Abb. 29). Seine Ausrichtung lässt sich nicht rekonstruieren. Weitere Gebäude sind in den Zonen D und E durch Pfostengruben be legt. Auch im Bereich der Grubenhäuser Gebäude 1–3 weisen Pfostenstellungen auf eine Bebauung aus einer anderen Phase hin. Ob in Zone F ebenfalls ein Gebäude stand, ist unbekannt (Abb. 29). Die meisten dokumentierten Pfostengruben wiesen keine aussagekräftigen Funde auf und liessen sich nicht sicher der späthallstatt- /frühlarènezeitlichen Siedlung zuweisen.
Abb. 32: Profil des horizontal verlaufenden Gräbchens Pos. 620. M. 1:20.
3.7 Säuglingsbestattungen
Jonas Nyffeler/Sabine Landis
3.7.1 Befund
Innerhalb der eisenzeitlichen Schicht Pos. 764 wurden die Ske lette von vier Säuglingen entdeckt. Keines wurde im vollständi gen anatomischen Verband angetroffen (Abb. 33).80 Die Verlagerung der Knochen ist auf Reduktionsprozesse des Schichtpakets Pos. 764/790 zurückzuführen. Bei allen Individu en erhielten sich Knochen von fast allen anatomischen Berei chen des Skeletts. Wir dürfen deshalb davon ausgehen, dass die Säuglinge vollständig und nicht nur einzelne Körperteile nieder gelegt wurden. Die Knochen waren abgesehen von Hand- und Fussknochen generell gut erhalten und zeigten keine Spuren von Tierverbiss.81 Dies spricht dafür, dass die Säuglinge in eine Grube gelegt und mit Erde überdeckt wurden. Obschon bei der Freilegung keine Hinweise auf eigentliche Grabbauten oder Bei gaben erkannt wurden, dürfen die Säuglinge dennoch als Be stattungen angesprochen werden (Kap. 3.7.4). Zwei Skelette la gen auf demselben Niveau innerhalb von Schichtpaket 764/790
und lediglich 30 cm voneinander entfernt. Sie wurden daher als ein Grab (Grab 1) erfasst. Somit handelte es sich insgesamt um drei Gräber mit vier Individuen. Trotz der Verlagerungen und der fragmentarischen Erhaltung liegen Hinweise zur Niederle gungsposition der Säuglinge vor: Bei Grab 1 befanden sich die Wirbelkörper des einen Individuums noch im anatomischen Ver band (Abb. 34). Daraus erschliesst sich eine Niederlegung des Säuglings in Rückenlage. Die Arm- und Beinstellung war nicht rekonstruierbar. Bei den Skeletten in Grab 2 und 3 lagen einige Arm- und Beinknochen sehr nahe bei oder gar unter den Schä delknochen. Es ist deshalb denkbar, dass die Säuglinge in Fö tusstellung mit nah zum Oberkörper hin angezogenen Armen und Beinen bestattet wurden.
3.7.2 Individualdaten
Die Alters- und Geschlechtsbestimmung wurde nach den gän gigen Methoden nach Schaefer, Scheuer und Black, Saunders sowie Fazekas und Kósa durchgeführt.82 Die Körperhöhespann weite wurde anhand von Längenmassen der Langknochen von Armen und Beinen nach Tabellen und Regressionsgleichungen aus Fazekas und Kósa berechnet.
Grab 1
Bei Grab 1 konnten bereits auf der Grabung zwei Individuen un terschieden werden. Die Zuweisung einzelner Knochen aus dem Aushub war aber nicht in jedem Fall eindeutig. Das erste Indivi duum verstarb in der 38.–40. Schwangerschaftswoche. Das Ge schlecht konnte nicht bestimmt werden. Die berechnete Körper höhe liegt im Bereich zwischen 45 und 55 cm. Das zweite Individuum verstarb ebenfalls in der 38.–40. Schwangerschafts woche. Der Winkel der Incisura ischiadica major deutet eher auf ein weibliches Individuum hin. Die berechnete Körperhöhe liegt im Bereich zwischen 45 und 50 cm. Anomalien oder Krankhei ten wurden bei keinem der Individuen festgestellt. Es ist vorstell bar, dass es sich bei den beiden Individuen um Zwillinge han delt. Ein Nachweis mittels aDNA fehlt bislang.
Grab 2
Das Individuum verstarb in der 38.–40. Schwangerschaftswoche. Die Altersbestimmung beruht nur auf dem Längenmass des rechten Schienbeinknochens (Os tibia) und ist daher unsicher. Im Vergleich zu den anderen Individuen aus Osterfingen-Haaf pünte scheint das Individuum aus Grab 2 etwas graziler und da her eher in der 38. Schwangerschaftswoche verstorben zu sein. Das Geschlecht konnte nicht bestimmt werden. Die berechnete Körperhöhe liegt im Bereich von 45–50 cm. Anomalien oder Krankheiten wurden bei diesem Individuum nicht festgestellt.
Grab 3
Das Individuum verstarb zwischen der 40. Schwangerschaftswo che und dem ersten Lebensmonat. Das Geschlecht konnte nicht bestimmt werden. Die berechnete Körperhöhe liegt im Bereich von 49–55 cm. Anomalien oder Krankheiten wurden nicht fest gestellt.
3.7.3 Datierung
3 der 4 Individuen wurden C14-datiert. Als Probematerial dien ten in allen Fällen Fragmente des Schädels. Die Datierungen streuen zwischen 400 und 230 v. Chr. mit einem Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. (Abb. 35 und 81 sowie Anhang Seite 90). Der Ausreisser der zweiten Probe von Grab 3 ins Hallstattplateau ist wohl mit Verunreinigungen zu be gründen.83 Zwei nachträgliche Messungen desselben Grabes be stätigten seine Datierung in die Latènezeit. Aufgrund vergleich barer Befunde (Kap. 3.7.4) dürfen wir davon ausgehen, dass die Säuglinge während der Siedlungstätigkeit begraben wurden. Stellt man die Besiedlungsdauer (620–380 v. Chr., Kap. 5.2) den C14-Daten der Säuglinge gegenüber, ergibt sich für die Erstel lung der Säuglingsgräber ein Zeitfenster von 400 bis 380 v. Chr. (Kap. 5.1)
Abb. 34: Der Brustkorb von Individuum 2 in Grab 1 im anatomischen Verband.3.7.4 Interpretation
Säuglingsgräber aus frühlatènezeitlichen Siedlungen sind aus verschiedenen Orten bekannt. I. Beilke-Voigt und P. Trebsche haben entsprechende eisenzeitliche Befunde aus dem deutsch sprachigen Raum zusammengestellt. Der Datierungsschwer punkt der aufgelisteten Befunde liegt in der frühen Latènezeit. Es lassen sich verschiedene Regelhaftigkeiten erkennen.84 Meist konnte eine sorgfältige Niederlegung des Leichnams – häufig auf der Seite in Fötusstellung liegend – beobachtet werden. In manchen Fällen liessen sich Gräber innerhalb von Gebäuden nachweisen. In österreichischen Fundstellen waren dies entwe der ebenerdige Pfostenbauten, die weiterhin bewohnt wurden, oder aufgegebene Grubenhäuser. Gelegentlich wurden Beifun de als Beigaben interpretiert. Zum Teil liessen sich über Patho logien am Skelett natürliche Todesursachen nachweisen. Spu ren eines gewaltsamen Todes wurden bei keinem Individuum festgestellt, sodass keine Hinweise auf ein Opfer beziehungs
weise auf Kindstötung vorliegen. In der Regel wurden Säuglings skelette im Siedlungsbereich angetroffen. Gleichzeitig sind Säuglingsbestattungen in Gräberfeldern stark unterrepräsen tiert. Nach I. Beilke-Voigt lässt sich dieses Missverhältnis nicht nur mit den schlechteren Erhaltungschancen der feinen Skelet te oder der Verwechslung mit Tierknochen rechtfertigen. Sie geht davon aus, dass das Fehlen von bis zu einem Jahr alten Kleinstkindern in Gräberfeldern mit einer abweichenden Bestat tungsart zusammenhängt.
Mit den aufgelisteten Argumenten lassen sich die Funde frühlatènezeitlicher Säuglingsskelette aus Osterfingen als Be stattungen ansprechen. Einen räumlichen Bezug von den Be stattungen zu weiteren Befunden lässt sich für Osterfingen nicht rechtfertigen (Kap. 3.8). Die Gebäude 4 und 5 stammen aus früheren Siedlungsphasen und sind älter als Grab 2 und 3 (Abb. 16). Dennoch ist denkbar, dass die Säuglinge in Gebäu den bestattet wurden, die sich im Befund nicht mehr nachwei sen lassen.85
ETH-106065 (2228
ETH-106063 (2273
ETH-106064 (2438
ETH-106066 (2280
ETH-109219 (2217
(2254
3.8 Siedlungsentwicklung
Über die Funde lässt sich eine Belegungsdauer der späthall statt-/frühlatènezeitlichen Siedlungsperiode von ca. 620 bis 380 v. Chr. (Ha D1 bis LT A) veranschlagen. Ob eine durchgehende Siedlungskontinuität bestand, ist unklar (Kap. 5.2). Für Einzel befunde und Hausgrundrisse innerhalb der Zonen A–F (Kap. 3.6) lassen sich anhand von datierbaren Funden, Überlagerungen durch andere Befunde und Verbindungen durch Passscherben, relativchronologische Tendenzen ableiten. Dadurch konnten in den einzelnen Zonen bis zu vier Belegungsphasen nachgewie sen werden. Die chronologische Abfolge der einzelnen Phasen muss aufgrund der lückenhaften Stratigrafie jedoch oft offen bleiben. In zwei Fällen liess sich anhand von Passscherben zo nenübergreifend eine Gleichzeitigkeit von Befunden nachwei sen.
In einer frühen Besiedlungsphase wurden die zwei natürlichen Geländerinnen Pos. 104 und 349 verfüllt (Kap. 3.1, Abb. 12). Die obersten erhaltenen Verfüllungen enthielten jeweils wenige äl terhallstattzeitliche Scherben, die für eine Verfüllung der Struk turen spätestens während der Stufe Ha D1 spricht (Kap. 4.3.4.1). Im Lauf der hallstattzeitlichen Besiedlung wurden die Rinnen von verschiedenen Baustrukturen überlagert.
In Zone A (Abb. 24) sind mindestens vier Nutzungsphasen be legt. Es ergeben sich verschiedene Möglichkeiten einer Abfol ge, wovon die plausibelste im Folgenden dargelegt wird (Abb. 36). Die älteste Struktur war der Graben Pos. 183 (Kap. 4.3.4.1). Er ist der einzige direkte Hinweis auf eine Unterteilung der Flä che86 und nebst der Pfostengrube Pos. 533 die einzige anthro pogene Struktur, die sich in die Stufe Ha D1 datieren lässt (Kap. 4.3.4.1). Womöglich befand sich zu dieser Zeit ein Gehöft in der nördlichen Peripherie der Grabungsfläche. Die übrigen datier baren Strukturen lassen sich alle den Stufen Ha D3 oder LT A zuweisen. Die Sohlen der Pfostengruben von Gebäude 5 waren im Schnitt 20 cm tiefer angelegt als jene von Gebäude 4 (vgl. Befundkatalog), weshalb ersteres als älter erachtet wird. Grube Pos. 88, deren Verfüllung ein kleines datierbares Keramikinven tar enthielt, datiert ebenfalls in diese Phase.87 Nach der Aufga be von Gebäude 5 und der Grube wird das Areal von Gebäude 4 überlagert. Da die Fluchten der Gebäude 4 und 5 identisch sind, dürfte es sich um zwei direkt aufeinanderfolgende Bauten handeln. In ihrer Ausrichtung werden sie an einer nicht mehr er haltenen Untergliederung der Fläche wie Gräben oder Zäune orientiert worden sein. Das Phänomen von Nachfolgebauten mit identischen Gebäudefluchten ist beispielsweise von der Aussen siedlung der Heuneburg (D) bekannt.88 Die mit Brandschutt ver füllten Pfostengruben von Gebäude 4 weisen darauf hin, dass der Baugrund im Anschluss an die Aufgabe des Gebäudes wei tergenutzt wurde. Ob Gebäude 6 zeitlich vor Gebäude 4 oder erst nach dessen Aufgabe errichtet wurde, lässt sich nicht klä ren. Gegen Ende der Besiedlungsphase werden die Säuglings bestattungen Grab 2 und 3 angelegt. Von anderen Fundstellen
ist bekannt, dass Säuglinge oft innerhalb von Gebäuden bestat tet wurden (Kap. 3.7.4). Im vorliegenden Fall lassen sich jedoch keine Gebäudebefunde mit den Gräbern in Verbindung bringen. Weitere Pfostengruben in Zone A lassen auf mindestens einen weiteren Pfostenbau schliessen, dessen Form und Ausrichtung jedoch nicht rekonstruierbar ist.
In Zone B (Abb. 24) lässt sich der Balkengraben Pos. 620 auf Ba sis der spärlichen Funde nicht näher datieren. Mit seiner Lage könnte er räumlich und damit chronologisch auf den Graben Pos. 183 Bezug genommen haben. Der Balkengraben wird von der Grube Pos. 624 überlagert. Mit dem möglichen Speicher Gebäude 7 und den Resten eines weiteren Pfostenbaus sind in Zo ne B mindestens drei Bebauungsphasen nachweisbar. Die Ausrichtung, die Bauweise und typologisch datierbare Fun de lassen darauf schliessen, dass die drei Grubenhäuser Gebäude 1–3 gleichzeitig oder kurz aufeinanderfolgend erstellt wur den (Abb. 24). Über das Fundmaterial können die Strukturen in die Frühlatènezeit und damit eher ans Ende der Besiedlung da tiert werden (Kap. 4.3.4.1). Ein stratigrafischer Bezug der Gru benhäuser zu den Pfostenbauten lässt sich nicht herstellen. Das gleichzeitige Bestehen einzelner Grubenhäuser, Pfostenbauten und Speichergebäude, wie es von zahlreichen zeitgleichen Sied lungsplätzen bekannt ist, darf jedoch auch für Osterfingen an genommen werden. Mit wenigen Pfostenstellungen zwischen den Grubenhäusern sowie Grube Pos. 903, die durch die Haus grube von Gebäude 3 gekappt wurde, lässt sich auch bei dieser Fläche hier eine mehrphasige Nutzung nachweisen. Die Pfostengrube Pos. 533 zeigt mit einer Passscherbenverbin dung zum Graben Pos. 183 (Zone A) einen frühen Pfostenbau der Stufe Ha D1 in Zone C an (Abb. 29). Grube Pos. 20 steht mit einer Passscherbenverbindung in chronologischem Bezug zu Gebäude 2 und wird damit jünger als der Pfostenbau datieren. In den Zonen D, E und F lässt sich kein zeitlicher Ablauf erken nen. In Zone F liegen Befundüberschneidungen vor (Abb. 29), sodass in diesem Bereich zumindest eine Mehrphasigkeit nach gewiesen ist.
Die Besiedlung von Osterfingen dürfte sich ausserhalb des Gra bungsperimeters in allen Richtungen fortgesetzt haben. Über die Grösse der Siedlung in den einzelnen Phasen kann nichts ausgesagt werden. Die einzigen beiden eindeutig in die Stufe Ha D1 datierbaren Baubefunde befinden sich in der nördlichen Peripherie des Grabungsareals. Denkbar ist, dass sich Baustruk turen der Siedlung während Ha D1 vor allem nordöstlich des Grabungsperimeters befanden. In der Stufe Ha D3 ereignet sich eine Ausdehnung oder Verlagerung der Siedlungstätigkeit nach Südwesten. Die natürlichen Rinnen Pos. 104 und 349 waren zu diesem Zeitpunkt bereits verfüllt.
Im Südosten wurde die Siedlung wohl durch den Haartelbach begrenzt, der wenig ausserhalb der ausgegrabenen Fläche ver lief. Dass während und nach der späthallstatt-/frühlatènezeitli chen Besiedlungsperiode keine wasserführenden Rinnen durch das Grabungsareal führten, könnte ein Hinweis auf eine dama lige Bachverbauung oder eine Uferbefestigung sein. Ein entspre chender Befund mit Feuchtbodenerhaltung ist aus Orpund be kannt.89 Gegen Westen des Grabungsperimeters nimmt die Befunddichte merklich ab (Abb. 16), was mit den Erhaltungsbe
dingungen zusammenhängen könnte. Geophysikalische Mes sungen ergaben vereinzelte (undatierte) Befunde ausserhalb des Grabungsareals (Abb. 13). Eine dichte Bebauung, wie sie im Be reich der Grabungsfläche nachgewiesen werden konnte, zeich nete sich in den Messergebnissen nicht ab. Hinweise auf eine Befestigung der Siedlung durch Gräben fehlen. Mit den aktuel len Kenntnissen darf man deshalb von einer unbefestigten, länd lichen Siedlung ausgehen.
3.9 Zusammenfassung
Die Befunde der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Besied lungsperiode von Osterfingen-Haafpünte datieren in den Zeit raum von ca. 620 bis 380 v. Chr. Ob das Grabungsareal in die ser Zeitspanne durchgehend besiedelt wurde, ist nicht bekannt. Mindestens für die Stufen Ha D3 bis LT A ist dies aufgrund der Befunddichte jedoch anzunehmen. Innerhalb der Grabungsflä che lassen sich mehrere Zonen mit Gebäudestandorten fassen. Ein Gräbchen und zwei aufeinanderfolgende Gebäude (Gebäude 4 und 5) mit identischen Gebäudefluchten weisen auf eine Unterteilung des Areals in Parzellen hin, an deren Achsen sich die Innenbebauung orientierte. Hinweise zur Parzellengrösse und ihrer Gliederung fehlen. Von drei Grubenhäusern und zwei abgehobenen Speichergebäuden sind die vollständigen Grund risse bekannt. Zwei einschiffige Pfostenbauten von 4,2 m und 4,5 m Breite sind in ihrer Länge nicht vollständig überliefert. Län gere Pfostenreihen fehlen, sodass von Pfostenbauten bis etwa 8 m Länge ausgegangen wird. Zahlreiche Pfostengruben lassen sich keinem Gebäude zuweisen. In manchen Fällen ist aufgrund von Pfostenfluchten jedoch eine Orientierung der Gebäude er ahnbar. Insgesamt dominiert eine Ausrichtung von Südwest nach Nordost. Ein Balkengräbchen weist darauf hin, dass auch mit Häusern in Schwellbalkenkonstruktion gerechnet werden muss. Weitere Spuren davon könnten der Erosion zum Opfer gefallen sein. Die erhaltene Tiefe der Grubenhäuser und Haus pfosten lassen auf einen Schichtverlust von mehreren Dezime tern schliessen.
Die Befunde und Funde lieferten nur spärliche Hinweise auf spe zifische Tätigkeiten wie Handwerk. Dies dürfte damit zusammen hängen, dass die Gehniveaus, wo sich entsprechende Spuren niederschlagen müssten, nicht mehr erhalten waren. Standspu ren von Gewichtswebstühlen in den Grubenhäusern Gebäude 1 und 2 belegen die Textilverarbeitung. Wenige Schlackefunde und ein Werkstück aus Bronzedraht (Kap. 4.2) weisen auf loka le Metallverarbeitung hin. Funktionale Bezüge zwischen Gruben und Hausstandorten fehlen. Auf kultische Aktivitäten innerhalb der Siedlung weisen die Deponierung eines Miniaturgefässes in einem Pfostenloch sowie drei Grubenkomplexe mit einem Rin derschädel, Wildtierknochen und einem Mahlsteinfragment hin. Drei Gräber mit vier Säuglingsskeletten konnten mit Radiokar bonanalysen in die Frühlatènezeit datiert werden. Sie gehören damit zu einer späten Phase der späthallstatt-/frühlatènezeitli chen Belegung. Eine Bestattung innerhalb von Gebäuden, wie dies von vergleichbaren Fundstellen her bekannt ist, lässt sich in Osterfingen nicht nachweisen. Es ist denkbar, dass sich von den jüngsten Phasen der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Be siedlung aus taphonomischen Gründen keine Gebäudespuren erhalten haben.
3.10 Spuren von Ackerbau nach der späthallstatt-/frühlatènezeit lichen Siedlungsperiode
Nach der Aufgabe des Areals um ca. 380 v. Chr. als Siedlungs fläche wurde das Gebiet anderweitig genutzt. Hinweise hierfür sind drei schmale, nach Südsüdwest verlaufende und nur noch teilweise erhaltene Gräbchen (Abb. 37). Sie wiesen gerundete Sohlen auf und waren maximal 15 cm tief erhalten. Gegenüber der sie umgebenden Schicht Pos. 764/790 zeichneten sich die Gräbchenverfüllungen durch höhere Steinkonzentrationen aus. Die Strukturen liessen sich jeweils über eine Distanz von mehr als 20 m verfolgen und verliefen relativ parallel zueinander. Die Abstände zwischen den Gräbchen betrugen ungefähr 2,9 und 6 m. Gegen Südwesten vergrösserte sich die Distanz zwischen Pos. 775 und 785 zunehmend. Zwischen Pos. 775 und 788 wurden zudem kleinere langschmale Furchen festgestellt (Pos. 784), die mit den Gräbchen in Bezug zu stehen schienen. Anhand von Be fundüberschneidungen lassen sich die Gräbchen in die Zeit zwi schen der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Besiedlung und der spätlatènezeitlichen Nutzung des Areals datieren (4.–2. Jahrhun dert v. Chr.). Aus den Verfüllungen der Gräbchen stammen we nige verlagerte hallstattzeitliche Scherben.
Die Lage am Südhang, die Unterteilung in langschmale Streifen parzellen parallel zum Haartelbach und die zusätzlichen Furchen Pos. 784 führen zur Hypothese, dass es sich bei den Gräbchen um Spuren von Ackerbau handeln könnte. Es wäre demnach parallel gepflügt worden. Die Gräbchen hätten dabei als Feldun terteilungen gedient und möglicherweise auch zur Drainierung des Geländes beigetragen. Ob die Gräbchen verschiedene Nut zungsphasen abbilden oder gleichzeitig bestanden, ist unklar.
Die ältesten Nachweise von parallelem Pflügen mit breiten Pflugscharen stammen aus der Hallstattzeit. Bis zu dieser Zeit und auch während der gesamten Eisenzeit weiterhin üblich war das Pflügen über Kreuz mit schmalen Pflugscharen.90 Mit den Befunden von Osterfingen-Haafpünte vergleichbare Spuren von Ackerbau sind vor allem aus dem Gebiet nördlich des Mittelge birges bekannt. Sie gehen auf frühe Formen von Wölbäckern zurück, die durch paralleles Pflügen und das seitliche Neigen der damals üblichen Hakenpflüge oder mit frühen Beetpflügen ent stehen konnten. Diese Wölbäcker waren häufig durch Gräbchen voneinander abgegrenzt.91
Der Forschungsstand zu eisenzeitlichem Ackerbau in Süd deutschland und der Schweiz ist eher dürftig. Aus diesem Ge biet sind landwirtschaftliche Spuren vor allem in geneigtem Ter rain in Form von Terrassierungen bekannt.92 Eine besondere Stellung nehmen die Pflugspuren und Gräben von Manching (D) ein. Die älteste Schicht gehört zu einem «vor-spätlatènezeit lichen Horizont», wobei 3–4 m breite Parzellenstreifen – mögli cherweise Wölbäcker – nachgewiesen wurden.93 Sie dürften da mit ähnlich datieren wie die Osterfinger Befunde. Weitläufige Grabensysteme in Manching werden ebenfalls als Ackerparzel lierungen und Drainagemassnahmen für die Landwirtschaft in terpretiert.94
Basis der Vergleiche aus Manching scheint die Interpretati on der Osterfinger Gräbchen Pos. 775, 785 und 788 als Parzel lierungen für Ackerfluren naheliegend. Die kleineren Furchen im Boden (Pos. 784) können von Hackspuren stammen oder Stel len markieren, wo zu tief gepflügt wurde. Vom Val Camonica sind Felsbilder mit Arbeitern bekannt, die hinter dem Pflug mit Hacken den Boden zusätzlich lockern oder umgraben.95 Die landwirtschaftliche Nutzung des Geländes könnte der Grund für den Bodenverlust von mehreren Dezimetern Sediment zwi schen der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen und der spätlatè nezeitlichen Periode sein (Kap. 2.3.3). Welche Pflanzen auf den Äckern angebaut wurden, ist unbekannt. Botanische Makroreste aus der späthallstattzeitlichen Grube Pos. 88 (Kap. 3.3) belegen den Konsum von Gerste, Dinkel, Einkorn, Emmer und Rispen hirse.96
4. Die Funde
Johannes Wimmer
Aus der Fundstelle Osterfingen-Haafpünte liegen sowohl aus der Späthallstatt- als auch aus der Frühlatènezeit Funde vor. Ins besondere in der Übergangszeit zwischen diesen beiden Perio den ist die Datierung einiger Funde unklar, sodass ein einleiten der Blick auf den Stand der Chronologie lohnenswert ist.
4.1 Stand der Chronologie und Referenzfundstellen
Zur chronologischen Gliederung der jüngeren Hallstattzeit (Ha D) besteht ein weitgehender Konsens.97 Für die Fundstelle Osterfingen-Haafpünte kann als Referenz die Heuneburg-Chro nologie herangezogen werden, die auf stratifizierten Siedlungs funden basiert. Die Heuneburg-Siedlung (D) liegt in rund 85 km Luftlinie entfernt Als Leitfunde dienen Bogen- und einschleifige Schlangenfibeln (Ha D1), Pauken- und zweischleifige Schlangenfibeln ( Ha D 2) s owie Fusszier- u nd Doppelpaukenfibeln (Ha D3).98 Da es sich bei der Heuneburg um eine Fundstelle mit langer Laufzeit handelt, ist infolge andauernder Siedlungsakti vitäten in grösserem Stil mit der Verlagerung von älterem Schichtmaterial und den darin enthaltenen Funden zu rechnen. Als Folge davon kann die Laufzeit der oben genannten Leitfunde innerhalb der Heuneburg-Stratigrafie nur schwer abgeschätzt werden.99 Ein reduzierter Umlauf der Leitfunde über die definie rende Stufe hinaus kann deshalb nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der überschaubaren Entfernung zu dieser Referenz fundstelle können chorologische Differenzen in der Chronolo gie nicht gänzlich, aber als weitgehend unbedeutend betrach tet werden. Das Ende der Heuneburg und damit verbunden der Beginn der Latènezeit werden kontrovers diskutiert (Kap. 4.1.1). Weitgehende Einigkeit herrscht indes darüber, dass der Über gang von der Hallstatt- zur Latènezeit keine Zäsur, sondern ei nen längeren Prozess darstellt.100 Dies lässt sich beispielsweise an einer Reihe von Fibeln gut nachvollziehen, die hallstatt- und latènoide Merkmale in sich vereinen.101 Aufgrund dieser relativchronologischen Tiefe dieses Übergangsprozesses kann nicht vorausgesetzt werden, dass alle latènoiden Merkmale der Sach kultur gleichzeitig auftreten – darin eingeschlossen sind neben den Fibeln beispielsweise Schmuckobjekte, Waffen oder Kera mik. Dieser Umstand dürfte dafür verantwortlich sein, dass – in Abhängigkeit von der betrachteten Fundgattung – der Beginn der Latènezeit unterschiedlich definiert wird.102 Diese Problematik verdeutlicht anschaulich, dass jede relativ chronologischeStufeeinartifizielles, stark vereinfachendes Kon strukt der archäologischen Forschung darstellt.103 Dasselbe gilt für die Benennung der Stufen respektive ihrer Zuweisung zur «Hallstatt»- oder «Latènekultur». So ist es aus einer rein relativ chronologischen Perspektive belanglos, mit welchem Leitfund die Frühlatènezeit genau beginnt. Entscheidend ist einzig, prä zise Stufendefinitionen mit einem Optimum an zeitlicher Auflö sung zu erarbeiten. Diese sollten auf Grab- und Siedlungsbe
funde gleichermassen angewendet werden können und gleichzeitig die Aussagekraft der archäologischen Quellen nicht überstrapazieren. Für dieses Unterfangen haben sich im hier un tersuchten Zeitrahmen die Fibeln als typologische Leitfunde be währt, sodass innerhalb der Stufenterminologie nach Reinecke alleine diese Fundgattung stufendefinierend sein kann.104 Dies bedeutet keinesfalls, dass andere Fundgattungen nicht eben falls als chronologische Marker verwendet werden sollten. Aller dings sind entsprechende Untersuchungen entweder über ver gesellschaftete Fibeln mit der Stufenterminologie zu verknüpfen oder durch eine unabhängige Terminologie klar von derselben abzutrennen. Wird dieser Grundsatz nicht berücksichtigt, muss in Kauf genommen werden, nicht nachvollziehbare Widersprü che gegenüber der älteren Literatur und damit einhergehend weitreichende Zirkelschlüsse zu generieren.
4.1.1 Das Ende der Heuneburg
Bei der Beurteilung vom Übergang der Späthallstatt- zur Frühlatènezeit im süddeutschen und angrenzenden Raum kommt der Frage nach dem Ende der Heuneburg eine zentrale Rolle zu.105 Da dieser «Epochenwechsel» für die Datierung der Fundstelle Osterfingen-Haafpünte von wesentlicher Bedeutung ist, soll im Folgenden der Forschungsstand auf der Heuneburg kurz diskutiert werden. Dort wird argumentiert, dass sich zwar unter den 17 Fibeln der jüngsten Bauperiode keine «klassischen Frühlatèneformen» (gemeint sind figürliche Fibeln) befinden, dass aber unter der «Drehscheibenware weitere Belege für gu te Latène-A-Formen» zu finden seien.106 Aus diesem Grund müs se die Heuneburg spätestens in der jüngsten Bauperiode die Stufe LT A erreicht haben. Dabei wird betont, dass sich die Be funderhaltung in den jüngsten Perioden merklich verschlech tere und somit auch die stratifizierbare Fundmenge abnehme, wodurch die Nachweisbarkeit der Frühlatènezeit eingeschränkt werde.107 Dass jedoch die Lücke der fehlenden Frühlatènefibeln auch mit unstratifizierten Lesefunden nicht gefüllt werden kann, relativiert diese Einwände. Die angeführte Drehscheibenkeramik weist Leisten- und Wulstverzierungen auf und trägt in der Tat einen latènoiden Charakter.108 Zu ihrer Datierung werden fünf Grabbefunde angeführt, wo sie zusammen mit Metallfunden vom Frühlatène-Schema auftritt.109 Mit dieser schmalen Daten grundlage ist lediglich bewiesen, dass die leisten- und wulstver zierte Keramik innerhalb von LT A vorhanden ist, nicht aber ihr erstmaliges Auftreten geklärt. Damit schwingt in der oben aus geführten Argumentation unterschwellig die Annahme mit, dass latènoide Keramik und Frühlatènefibeln gewissermassen als «Latène-Paket» gemeinsam aufträten. Grundsätzlich handelt es sich dabei aber um zwei gänzlich unterschiedliche Fundgat tungen aus getrennten Herstellungskontexten. Entsprechend ist von einer unabhängigen chronologischen Entwicklung auszu gehen. Als Folge davon darf aus der beobachteten Vergesell schaftung der leisten- und wulstverzierten Drehscheibenkera mik mit Leitfunden vom Frühlatène-Schema in Gräbern nicht per se abgeleitet werden, dass die Belegung der Heuneburg LT A erreicht hat – dazu wäre in erster Linie eine klare Definition der Leitfunde eines frühen LT A notwendig (Kap. 4.1.2). Stattdes
sen ist der Fundbestand der Heuneburg einzig und allein dahin gehend zu interpretieren, dass die leisten- und wulstverzierte Drehscheibenkeramik früher auftritt als die figürlichen Fibeln. Wichtig ist die Feststellung, dass auf der Heuneburg als typolo gisch jüngste der gesamthaft 433 Fibeln drei Exemplare mit draht- oder bandförmigem Bügel und zurückgebogenem Fuss auftreten.110 Da sie innere Sehnen aufweisen, gehören sie den Fibeln mit vergesellschafteten Hallstatt- und Frühlatènemerk malen an.111 Eine dieser Fibeln weist eine Armbrustkonstruktion mit Achsendkugeln, einen bandförmigen Bügel mit mittiger Längskerbe, eine innere, um den Bügel gewundene Sehne («Seh nenschleife») und einen verzierten Fussabschluss auf (Abb. 40).112 Zu dieser Fibel lässt sich eine kleine Anzahl an Vergleichs funden vornehmlich aus Baden-Württemberg anführen.113 Spricht man diesen Fibeltyp sowie die auf der Heuneburg an sonsten nicht nachgewiesenen Achsendköpfe und Sehnen schleifen der Frühlatènezeit zu, kann auf der Heuneburg ein mi nimaler Fundniederschlag im frühesten LT A konstatiert werden. Dies lässt sich mit Beobachtungen zur Drehscheibenkeramik vom Breisacher Münsterberg (D) vereinbaren (Kap. 4.3.3.2). Umfangreiche Siedlungstätigkeiten in einem fortgeschrittenen LT A können hingegen mit Sicherheit ausgeschlossen werden.114 Obwohl von der Heuneburg Dendrodaten und griechische Im portkeramik vorliegen, gestaltet sich die absolutchronologische Beurteilung des Siedlungsendes nicht weniger problematisch. Als gesichert gelten kann ein terminus post quem für den Bau der jüngsten Phase von ungefähr 490 v. Chr. Darauf aufbauend gibt es unterschiedliche Schätzungen für das tatsächliche Sied lungsende, die alleine auf der durchschnittlichen Dauer der Nut zungsphasen respektive der Standzeit von Befestigungen beru hen und einen sehr spekulativen Charakter besitzen.115
4.1.2 Chronologische Grundlagen
Während also für die Differenzierung der Ha-D-Stufen die Stra tigrafie der Heuneburg herangezogen werden kann, muss für den Übergang zur Frühlatènezeit auf andere Chronologien zurückge griffen werden. In vergleichbarer Distanz, aber topografisch durch den Schwarzwald getrennt, liegt die Region Oberrhein mit dem Breisacher Münsterberg als späthallstatt-/frühlatènezeitliches Siedlungszentrum.116 Dort sind anhand der Drehscheibenkera mik vielversprechende Datierungsansätze vorhanden, die durch Siedlungsinventare aus dem Elsass erweitert werden können (Kap. 4.3.3).117 Da die Fibeldatierung teilweise auf einer unpubli zierten Dissertation beruht, erscheint diese Region als Referenz allerdings primär für die Keramik geeignet.118 Zwar liegt aus Zen tralfrankreich eine Kleinfundchronologie neueren Datums vor.119 Dennoch erscheint es aus chorologischen Gründen nahelie gender, sich vornehmlich an der neuen Dürrnberg-Chronologie zu orientieren.120 Sie sieht ein «frühes LT A», charakterisiert durch hallstattoide Frühlatènefibeln, gefolgt vom «entwickelten LT A» mit figürlichen Frühlatènefibeln und einem «späten LT A» mit Cer tosa-, Vogelkopf- und drahtförmigen Frühlatènefibeln vor.121 Ab dem Auftreten der Marzabottofibel besteht erneut ein chronolo gischer Konsens, der auf horizontalstratigrafisch gegliederten Flachgräberfeldern aus dem Schweizer Mittelland basiert.122
4.2 Die Kleinfunde
4.2.1 Fibeln
Nicht weniger als 16 Fibelfragmente lassen sich den hallstattund frühlatènezeitlichen Belegungsphasen von OsterfingenHaafpünte zuordnen (Abb. 38 und 39). Mit Ausnahme einer Ei senfibel (Kat. 133) bestehen alle aus Buntmetall.
Aus typologischer Sicht am ältesten datiert die einschleifige Schlangenfibel Kat. 123. Ihr Fuss ist länger als diejenigen der Vergleichsfunde von der Heuneburg, sodass sie innerhalb der Stufe Ha D1 einer frühen Stellung zuzuweisen ist.123 Dasselbe gilt für den fragmentarisch erhaltenen Fibelfuss Kat. 125. Die Fi belfüsse mit grossem Fussknopf Kat. 22 und 124 dürften auf grund der Heuneburg-Vergleichsfunde mit grosser Wahrschein lichkeit zu Bogen-, Kahn oder Schlangenfibeln gehören und somit ebenfalls Ha-D1-zeitlich datieren.124
Von einer zweischleifigen Schlangenfibel stammt das Fragment Kat. 126, das sich der Stufe Ha D2 zuweisen lässt. Etwas unspe zifisch in die späte Hallstattzeit (Ha D2/3) datiert die Spirale mit Armbrustkonstruktion Kat. 127. Einer ähnlichen Zeitstellung zuordnen lässt sich das massiv gegossene Bügelfragment Kat. 128, das Querrillen und Koralleneinlagen aufweist. Solche Ver zierungen finden sich bei Fusszierfibeln und sogenannten «Entenkopffibeln».125
Zwei nahezu komplett erhaltene Fusspaukenfibeln Kat. 23 und 129 lassen sich der Stufe Ha D3 zuordnen. Innerhalb dieser Stu fe dürften sie tendenziell ein junges Phänomen darstellen.126 Die Verbreitung dieser Fibeln zeigt den Schwerpunkt in Ostfrank reich. Ihre Nachweise dünnen in Baden-Württemberg merklich aus; von der Heuneburg liegen nur vereinzelte Stücke vor.127 Die Osterfinger Exemplare zeigen feine, konzentrische Linien auf den gegossenen Pauken. Vermutlich ebenfalls um eine Fusspauke –aufgrund der Fragmentierung kann eine Bügelpauke nicht gänz lich ausgeschlossen werden – handelt es sich beim Fund Inv. 88582.128 Diese zeigt zwischen den konzentrischen Linien zu sätzlich ein Band aus Querrillen und eine feine, möglicherweise nachträglich angebrachte Durchlochung. In der Mitte ist die Pau ke ausgebrochen. Auf den hallstattzeitlichen Vergleichsfunden der Heuneburg und des Mont Lassois finden sich bemerkens werterweise keine vergleichbaren Rillenbänder. Möglicherwei se steht sie deshalb den komplexer verzierten Weidacher- oder frühlatènezeitlichen Fusspaukenfibeln nahe.129 Auf der Heune burg und in Ostfrankreich ebenfalls nicht nachgewiesen sind Fusspaukenfibeln mit einer kegelförmigen Pauke, wie sie bei der Fibel Kat. 130 vorhanden ist. Die Pauke dieser Fibel ist nur frag mentarisch erhalten und nach vorne weggebogen. Späthallstattbis frühestlatènezeitlich datiert der aufgewundene Draht Kat. 131, der als sogenannte «Doppelspirale» an den Spiralwin dungen befestigt wurde.130 An den Übergang von Ha D3 zum frühen LT A dürfte das Auftreten der Scheibenfibel mit «hallstat toider» Verzierung Kat. 132 zu verorten sein, deren Scheibe über konzentrische Kreisrippen und einen zentralen Aufsatzknopf verfügt.131
In einen frühlatènezeitlichen Kontext ist die drahtförmige Eisen fibel Kat. 133 mit innerer, einmal um den Bügel gewundener
Abb. 38: Die Hallstatt- und frühlatènezeitlichen Fibeln aus Osterfingen-Haafpünte. Alle Buntmetall, ausser Kat. 133 (Eisen). Die Nummerierung entspricht den Katalognummern. Zeichnungen M. 1:2.
Kat Mat.Form
123 Bm Einschleifige Schlangenfibel S4 mit langem Fuss, Fussknopf A
125 Bm Langer Fibelfuss mit kleinem Fussknopf A
124 Bm Fibelfuss mit grossem Fussknopf A
22 Bm Grosser Fussknopf A
126 Bm Zweischleifige Schlangenfibel S5
127 Bm Spirale Armbrustkonstruktion
128 Bm Quer gerippter Bügel mit Koralleneinlage
129 Bm Fusspaukenfibel F4 (Pauke gegossen; konzentrische Linien)
23 Bm Fusspaukenfibel F4 (Pauke gegossen; konzentrische Linien)
Inv. 88582* Bm Fuss- (oder Bügel-)pauke (gegossen, konzentrische Kreise mit Rillenband).
130 Bm Fusspaukenfibel (Kegel gegossen, Paukenform P5)
BmDoppelspirale dS1
Bm Scheibenfibel (Scheibe mit konzentrischen Kreisrippen und Aufsatzknopf)
Fe Drahtfibel mit Armbrustkonstruktion und Sehnenschleife
Bm leicht gewölbter, bandförmiger Bügel, mit plastischen Längsrippen verziert
Bm Drahtfibel vom FLT-Schema
DatierungBefund
Ha D1 früh764/790
Ha D1 (früh?)764/790
Ha D1 764/790
Ha D1 Pos. 168
Ha D2 764/790
Ha D2/3 764/790
Ha D2/3 764/790
Ha D3 Pos. 337
Ha D3 Pos. 168
Ha D3 / (LT A?)Geb. 2
Ha D3 /(LT A?)764/790
Ha D2/3 - LT A früh764/790
Ha D3 / LT A früh 764/790
LT A früh 764/790
LT A früh/ entwickelt 764/790
LT A spät/ (B1) Geb. 3
Abb. 39: Liste der hallstatt- und frühlatènezeitlichen Fibeln aus Osterfingen-Haafpünte. Die Typen- und Merkmalsangaben beziehen sich auf Mansfeld 1973.
Bm = Buntmetall, Fe = Eisen, * = Objekt nicht auffindbar, 764/790 = Schichtpaket Pos. 764/790, Geb. = Gebäude.
40
Sehne zu stellen. Der Datierungsansatz für diese «Sehnenschlei fen» resultiert aus deren Auftreten an Fibeln, die hallstatt- und latènoide Merkmale in sich vereinen, und dem gleichzeitigen Fehlen bei klassischen Ha-D-Fibeln.132 Des Weiteren ist die Ver wendung von Eisen bei hallstattzeitlichen Fibeln unüblich.133 Sehnenschleifen wie auch Knöpfe an den Enden der Spiralach sen werden deshalb als typisch für ein frühes LT A angesehen. Von der Fibel Kat. 134 sind ein flach gewölbter, verbreiterter Bü gel mit Längsrippen, der Fussansatz und wenige Windungen ei ner dünnen Spirale erhalten. Aufgrund der Spiralkonstruktion und der Bügelverzierung kann es sich dabei nicht um eine Bo genfibel handeln. Stattdessen ist diese Bügelform im Umfeld von (teilweise hallstattoiden) Fusszierfibeln mit zurückgebo genem Fuss zu verorten.134 Ebenfalls denkbar ist eine Zugehö rigkeit zu den frühlatènezeitlichen Fusspaukenfibeln der Varian te Speikern mit charakteristischem «Schnabelfortsatz» an der Pauke. Beide Fibeltypen sind im 60 km Luftlinie entfernten Kult platz «Heidentor» bei Egesheim (D) in grösserer Anzahl nach gewiesen (Abb. 40) und datieren in ein frühes oder entwickeltes LT A.135 Eine sehr ähnliche Bügelgestaltung findet sich bei je ei ner Frühlatèneschema-Fibel aus Sévaz-Tudinges FR (mit schei
benförmigem Fussabschluss) und aus Singen-Mühlenzelgle (D) (mit knopfförmigem Fussabschluss).136 Ein weiterer Vergleichs fund aus dem Fürstengrab 2 des Grabhügels 1 vom Glauberg (D)verfügt über eine Doppelspirale, Achsendknöpfe und einen aus Koralle hergestellten, vogelkopfartigen Fuss.137
Nochmals merklich jünger datiert die komplett erhaltene Draht fibel vom Frühlatèneschema Kat. 135. Sie weist einen kurzen, Uförmig gebogenen, mit einer Längsrippe verzierten Bügel auf. Die Fibel verfügt über eine vierwindige Spirale mittlerer Grösse mit äusserer Sehne und einen dreieckig eingebogenen, knotig abgeschlossenen Fuss. Sie ist deshalb dem Typ Marzabotto an zurechnen, zeigt aber bereits einige Merkmale der Duxer-Fibel, sodass sie am Übergang LT A/B1 zu verorten ist.138
Bereits anhand dieses Fibelspektrums lässt sich aufzeigen, dass zwischen einem frühen Ha D1 und einem späten LT A – soweit mit typochronologischen Methoden feststellbar – in Osterfin gen-Haafpünte mehr oder weniger kontinuierliche Siedlungstä tigkeiten stattgefunden haben.
Abb.
Frühlatènezeitliche Fibeln mit breitem Bügel, der mit Längsrippen
Sievers 1984, Kat. 2297; Bauer/Kuhnen
Kat. 29.31.38.43.
-linien
4.2.2 Nadeln
Mit gesamthaft neun Exemplaren liegt eine grössere Anzahl an Kugelkopfnadeln vor, die zur Befestigung einer Kopfhaube oder Ähnlichem gedient haben (Kat. 24, 136–143).139 Lediglich Kat. 24 stammt aus einem hallstattzeitlichen, eingetieften Be fund (Grube Pos. 168). Die übrigen Nadeln kamen im Schicht paket Pos. 764/790 sowie als verlagerter Altfund im spätlatène zeitlichen Weg Pos. 874 (Kat. 136) zum Vorschein. Abgesehen von Kat. 137 weisen alle Nadeln mehr oder weniger kugelige Köpfe von 2–5 mm Durchmesser auf, die in den meisten Fällen zusammen mit dem Nadelschaft in einem Stück gegossen wur den. Damit lassen sie sich an die Nadeln mit kleinen und mittel grossen Köpfen von der Heuneburg anschliessen.140 Während die zwei Nadeln mit mittelgrossem Kopf Kat. 24 und 206 inner halb von Ha D nicht genauer datiert werden können, treten die kleinen Köpfe erst in den jüngeren Phasen der Heuneburg auf und datieren in die Stufen Ha D2/D3.
Die Nadel Kat. 137 weist einen aufgenieteten Kopf aus einem dunklen Material auf, das sich ohne weitergehende Analysen nicht bestimmen lässt. Auf der Heuneburg sind Nadelköpfe aus Bernstein, Koralle, Gagat und Bein nachgewiesen.141 Im vorlie genden Fall kann zudem eine andersartige Buntmetalllegierung oder dunkle, patinierte Glasmasse in Betracht gezogen werden.
Abb. 41: Verbreitungskarte der gläsernen Amphorenperlen nordwestlich von Griechenland (nach Schönfelder 2007, Abb. 2, und Rustoiu 2015, Abb. 3 «western area»). Roter Fundpunkt: Osterfingen-Haafpünte, blauer Fundpunkt: «Heidentor» bei Egesheim (D).
4.2.3 Glasperle
Die Perle Kat. 144 aus klarem Glas wurde auf dem spätlatène zeitlichen Kiesweg Pos. 595 in verlagerter Fundlage geborgen.142 Solche «Amphorenperlen» zeigen eine Hauptverbreitung in Slo wenien, in Mähren und im Karpatenbecken.143 Dort treten sie zeitlich leicht versetzt zueinander in LT-A- bis LT-B2-Kontexten auf. Wird für das Osterfinger Exemplar eine ähnliche Datierung wie für die jüngste Fibel der Fundstelle angenommen (Kat. 135, Kap. 4.2.1), dürfte diese Glasperle in ein späteres LT A datieren und Beziehungen nach Slowenien oder möglicherweise nach Mähren aufzeigen. Bemerkenswert ist der Umstand, dass aus dem 60 km Luftlinie entfernten Kultplatz «Heidentor» bei Eges heim ebenfalls zwei solche Amphorenperlen vorliegen,144 sodass das Osterfinger Exemplar nicht der einzige Fund fernab des Hauptverbreitungsgebiets darstellt (Abb. 41).
Für diese Perlen wird eine Herstellung in adriatischen oder grie chischen Werkstätten vermutet. Dies, weil sie auf morphologisch ähnliche Objekte aus Griechenland und Mazedonien zurückge hen, die aus anderen Materialien hergestellt wurden.145 Nach gewiesen ist ihre Herstellung allerdings lediglich im 3. Jahrhun dert v. Chr. auf Rhodos und in Olbia am Schwarzen Meer. Diese beiden Herkunftsorte dürften für das Osterfinger Exemplar nicht infrage kommen.146
4.2.4 Speerspitze
Zu Beginn der Grabung kam während des Baggerabtrags auf der Oberkante des Schichtpakets Pos. 764/790 eine 14,2 cm lange, nahezu komplett erhaltene Speerspitze zum Vorschein (Kat. 149). Diese weist ein schmales Blatt von 2,4 cm Breite und eine dün ne Tülle von 1,2 cm Durchmesser auf. Die Tülle ist ungefähr in der Mitte abgebrochen. Vergleichsfunde liegen von der Heune burg vor und werden dort aufgrund ihrer Zwischenstellung zwi schen Geschoss- und Lanzenspitze als «Speere» bezeichnet. 147
Ein nahezu identischer, komplett erhaltener Fund mit charakte ristischer langer Tülle stammt aus dem Grab 1 von Schaffhau sen-Geissberg und dürfte in die Stufe Ha D2/3 datieren.148 An hand dieser Vergleichsfunde erscheint für den Osterfinger Fund eine späthallstattzeitliche Datierung wahrscheinlich. Allerdings sind auch aus Manching (D) und weiteren spätlatènezeitlichen Fundorten in kleiner Anzahl Spitzen ähnlicher Grösse nachge wiesen. Sie weisen zwar oft eine markantere Mittelrippe auf, las sen sich aber nicht in jedem Fall zweifelsfrei von den späthall stattzeitlichen Exemplaren unterscheiden.149
4.2.5 Gesichtsapplike
Aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 stammt ein rundes Bunt metallblech von 19 mm Durchmesser, das ein fratzenartiges Ge sichtsrelief zeigt (Abb. 42). Auf der linken Seite ist eine Durch lochung erhalten, deren Pendant auf der gegenüberliegenden Seite ausgebrochen ist. Die Gesichtsdarstellung weist grosse Au gen mit nach innen getriebenen Umrissen und dellenförmig aus geformten Pupillen auf. Prägnant sind die grosse Nase und der in die Breite gezogene Mund, wodurch die Backen und die Ober
lippen nach vorne treten. Aus dem Mund ragen – in stilisierter Form – die Zunge und die oberen Eckzähne. Der Rand des Bleches ist schlecht erhalten. Möglicherweise sind entlang der oberen Gesichtshälfte (abstehende?) Haarsträhnen zu ergänzen. Bei diesem Gesicht handelt es sich zweifellos um ein Gorgonei on, die Darstellung eines Medusa-Kopfes, wie sie im mediter ranen Raum weit verbreitet war. Diese Symbolik findet sich beispielsweise auf etruskischen Münzen und sollte eine abschre ckende Wirkung hervorrufen.150 Das Blech aus Osterfingen ist aufgrund der randlichen Durchlochungen als Applike anzuspre chen. Zwei vergleichbare Bronzescheiben, allerdings von nahe zu 10-facher Grösse, sind ohne weiteren Befundkontext bei Ka nalisationsarbeiten in Paderborn zum Vorschein gekommen.151 Für die beiden Objekte wird eine frühetruskische Datierung vor geschlagen; ein etruskisches Vergleichsobjekt aus dem 4. Jahr hundert v. Chr. wird als Medaillon zu einem Brustpanzer inter pretiert.152 Die seitlichen Gorgonendarstellungen auf den Henkeln des Kraters aus Vix zeigen, dass der Raum nördlich der Alpen bereits in der Späthallstattzeit mit dieser Symbolik in Kontakt gekommen ist.153 Obwohl die frühe keltische Kunst durchaus die frontale Darstellung von menschlichen Köpfen kennt, scheint das Gorgoneion nicht in den Darstellungskanon übernommen worden zu sein und ist nördlich der Alpen ent sprechend selten.154 Dies legt nahe, dass der Ursprung des Osterfinger Fundes südlich der Alpen zu suchen ist.155 Aufgrund fehlender Vergleichsfunde muss die genaue Herkunft und Da tierung dieses Objekts vorerst offenbleiben.
4.2.6 Spinnwirtel und Webgewichte
Aus der Fundstelle liegen gesamthaft 25 bronze- und eisenzeit liche Spinnwirtel vor (Abb. 44). Diese wurden nach der Klassifi kation von Médard et al. erfasst und datiert (Abb. 43).156 Dazu wurden anhand des Querschnitts die Grundform (Typ) und an hand des Verhältnisses «Durchmesser zu Höhe» die Variante be stimmt.157 So sind in der Bronzezeit flache und mittlere Varian ten häufig, während zu Beginn der Eisenzeit hohe, konische Formen mit einer Höhe von mindestens zwei Dritteln des Durch messers (Variante 3 der Typen IIc und IId) charakteristisch wer den. In der Späthallstattzeit sind konkave Kegelstumpfformen (Typen IIe und IIf) häufig. Gleichzeitig verschwinden Verzie rungen weitgehend.
Zusätzlich zu den formalen Veränderungen weisen auch die physikalischen Eigenschaften dieser Spinnwirtel Entwicklungs tendenzen auf.158 Zu deren Untersuchung wurde das Gewicht erfasst respektive bei fragmentierten Stücken das ursprüngliche Gesamtgewicht geschätzt. Mithilfe von Durchmesser, Gewicht und einem Parameter, der sich aus der Geometrie des Rotati onskörpers ergibt, lässt sich das Trägheitsmoment I näherungs weise berechnen. Je grösser dieses Trägheitsmoment ist, umso länger dreht der Spinnwirtel, ohne erneut angestossen zu wer den. Zusätzlich lassen sich aus diesen Parametern und unter An nahme einer Anstossenergie von 100 Joule die Winkelgeschwin digkeit ω (= pro Sekunde zurückgelegter Winkel) respektive die Drehzahl v (= Anzahl Umdrehungen pro Minute) berechnen.159
Abb. 43: Klassifikation der bronze- und eisenzeitlichen Spinnwirtel nach Médard et al. 2017, fig. 5.
Abb. 44: Spinnwirtel und Webgewicht unterschiedlicher Zeitstellung aus Osterfingen-Haafpünte. Die komplette Liste der Spinnwirtel ist Abb.
entnehmen. Abgebildetes Webgewicht: Inv. 111466.
InvBefundDatierungTypVar.Dm. [cm] Höhe [cm] Dm./HGew.
Erhaltung
Gesamtgew.
88673Rinne Pos. 349 SBZIIc 1 4.61.92.4215.950 %31.80.350.52.321.9
110184764/790SBZIb (?) 2 4.42.51.7612.120 %60.50.5146.41.312.3
Verzierung
Tupfenreihe entlang der Randaussenseite
111208764/790SBZIIg (?) 2 3.62.11.7126.3100 %26.30.325.62.524.0Zwei Kerbreihen entlang der Randaussenseiten
109607764/790SBZ / FeZ?IIb 2 3.21.62.0016.1100 %16.10.416.52.826.6
Tupfenreihe entlang der Randoberseite; leichte Vertiefung auf der Oberseite
111811764/790SBZ / FeZ?Ic 3 4.12.81.4640.4100 %40.40.350.92.019.4
109755764/790undat.Ic 2 3.82.51.5222.295 %23.40.325.32.725.5
111622 764/790undat.IIc 1 4.82.22.1845.8100 %45.80.379.11.918.2
110787Graben Pos. 726, eisenzeitl. Verfüllung
(SBZ) / FeZIc 3 4.12.91.4132.690 %36.20.345.72.120.5
111541764/790(SBZ) / FeZIc / (IIe) 2 42.11.9023.275 %30.90.337.12.322.2
112430Grube Pos. 219(SBZ) / FeZIc 2 3.11.91.6316.8100 %16.80.312.13.130.1
88708764/790Ha / FLTIIc/ IIe 3 2.61.91.378.570 %12.10.36.23.735.4
109209764/790Ha / FLTIc 3 2.31.91.216.9100 %6.90.32.74.946.9
110689 Kat. 72 Gebäude 2 (Hausgrube) Ha / FLTIId 3 2.72.41.139.280 %11.50.36.33.836.4
111352764/790Ha / FLTIIc / IId 3 1.81.71.065.1100 %5.10.31.25.754.6
111762764/790Ha / FLTIIc 3 2.21.51.476.195 %6.40.32.35.148.7
111848Pos. 91Ha / FLTIc 2 2.81.71.6512.8100 %12.80.37.53.634.5
112229764/790Ha / FLTIIc 3 3.452.51.3821.990 %24.30.321.72.625.0
112269764/790Ha / FLTIc 3 4.253.11.3745.5100 %45.50.361.61.918.3
112089Töpferofen 1 Ha / FLTIIc 2 3.45 2 1.7315.5100 %15.50.313.83.331.3
88697764/790sHa / FLTIIf / (IIe) 3 3.32.51.3220.295 %21.30.317.42.826.7
109573764/790sHa / FLTIIe 3 3.62.51.4415.535 %44.30.343.01.918.5
111351764/790sHa / FLTIIf 2 3.952.61.5232.3100 %32.30.337.82.321.7
111467764/790sHa / FLTIIe 3 3.62.71.338.525 %34.00.333.02.221.1
112017764/790sHa / FLTIIe 2 52.71.8521.945 %48.70.391.31.917.7
112588 Kat. 40 Grube Pos. 342 sHa / FLTIIe 3 2.3 2 1.159.3100 %9.30.33.74.240.4
Abb. 45: Liste der Spinnwirtel aus Osterfingen-Haafpünte mit ihren physikalischen Rotationseigenschaften. α: geometrischer Parameter zur Berechnung des Trägheitsmoments, I: Trägheitsmoment, ω: Winkelgeschwindigkeit, v: Drehzahl. Datierung: SBZ = Spätbronzezeit, FeZ = Eisenzeit, Ha = Hallstattzeit, FLT = Frühlatènezeit. Inv. 110787 stammt aus der obersten Verfüllschicht des spätbronzezeitlichen Grabens (Kap. 2.2). 764/790: Schichtpaket Pos. 764/790.
Anhand experimentalarchäologischer Versuche konnte belegt werden, dass mit höheren Drehzahlen feinere Fäden hergestellt wurden.160 Anhand der Spinnwirtelfunde am Oberrhein lässt sich aufzeigen, dass für die Bronzezeit tiefe Drehzahlen und teilwei se grosse Trägheitsmomente typisch sind. In der Eisenzeit ver schwinden die grossen Trägheitsmomente zusehends und die Drehzahlen werden höher, bis sich in der Frühlatènezeit zwei dif ferenzierbare «Spinnwirtelstandards» für grobe und feine Fäden unterscheiden lassen. Dies hat zur Folge, dass sich aus den phy sikalischen Eigenschaften der Spinnwirtel zusätzlich zur forma len Klassifikation weitere Datierungsargumente ableiten lassen. Aufgrund dieser Datenbasis lassen sich die grösstenteils aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 stammenden Osterfinger Spinnwir tel meist grob einer Belegungsperiode zuweisen (Abb. 45). In vereinzelten Fällen konnte die Scherbenqualität – aufgrund der Beobachtungen an der Gefässkeramik (Kap. 4.3.1) – als zusätz liches Datierungsindiz herangezogen werden. Drei Spinnwirtel lassen sich eindeutig der spätbronzezeitlichen Siedlungsphase (Kap. 2.2) zuweisen.161 Bemerkenswert ist das grosse Trägheits moment von Inv. 110184 mit nahezu 150 g cm2. Bei zwei wei teren Spinnwirteln ist eine spätbronzezeitliche Datierung wahr scheinlich, aber nicht gesichert. Zwei Funde lassen sich gar nicht datieren. Für drei Spinnwirtel des Typs Ic ist eine früheisenzeit liche Datierung naheliegend.162 Mit mindesten 18 Exemplaren gehört die überwiegende Mehrheit der Spinnwirtel nachweis lich zur hallstatt-/frühlatènezeitlichen Besiedlungsperiode der Fundstelle. Vier von ihnen stammen aus eingetieften Strukturen dieser Periode, ein weiterer aus einer Bediengrube des spätlatè nezeitlichen Töpferofens 1.163 Sechs der hallstatt-/frühlatène zeitlichen Spinnwirtel weisen eine konkave Kegelstumpfform auf und datieren deshalb etwas präziser in den Zeitraum zwischen Ha D2 und LT B. Einer dieser Funde stammt aus der Grube Pos. 342 (Kat. 40).
zwei
(Kat. 153 und Abb. 44).164 Sie stammen aus der Pfosten
Pos. 180
dem Schichtpaket 764/790.
4.2.7 Diverse draht- und stabförmige Kleinfunde (Abb. 46)
Aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 liegt der buntmetallene Drahtarmring mit Steckverschluss Kat. 145 vor. Der Durchmes ser beträgt ca. 4,5 cm; der flachrechteckige Querschnitt weist ei ne Breite von 3 mm auf. Anhand eines Vergleichsfundes von der Heuneburg lässt er sich in die «späteste Hallstattzeit» datieren.165 Ebenfalls aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 stammt der bunt metallene Ring mit rhombischem Querschnitt Kat. 147, der ei nen Innendurchmesser von 1,3 cm und eine Stärke von 3 mm aufweist.166 Ein dünner Drahtring mit vergleichbarem Innen durchmesser stammt aus der hallstatt-/frühlatènezeitlichen Grube Pos. 189 (Kat. 148).167
In der Verfüllung von Gebäude 2 (Kap. 3.5) konnten zwei Draht fragmente von 8–9 cm Länge und 1,5 resp. 2 mm Durchmesser geborgen werden. Am dünneren der beiden Fragmente (Kat. 71) sind Spuren des Aushämmerns sichtbar; es dürfte sich deshalb um ein Halbfabrikat handeln. Das dickere Fragment (Kat. 70) ist am einen Ende im Bereich einer Durchlochung gebrochen, wes halb es sich um eine Nähnadel handeln dürfte.168 Der Schaft wur de mehrfach hin und her gebogen, sodass er einen wellenför migen Verlauf aufweist. Die Spitze ist abgebrochen. Ebenfalls als Werkstück anzusprechen ist der gut 5 cm lange Stab Kat. 151 mit flächigen Triebspuren und seitlicher Facettie rung, was vom Aushämmern des Objekts herstammt. Beim spit zen Ende lässt sich ein drahtförmiger Ansatz erkennen, der
abgebrochen ist. Vergleichbare Objekte sind aus dem Ha-D3zeitlichen Depotfund von Arbedo TI bekannt.169 Beim Exemplar aus Osterfingen-Haafpünte könnte es sich um einen Bronzeba rren handeln, aus dem drahtförmige Objekte, beispielsweise Nähnadeln wie Kat. 70, geschmiedet wurden.
Da der Fund im Schichtpaket Pos. 764/790 geborgen wurde, ist seine Datierung in die Späthallstatt-/Frühlatènezeit nicht zwei felsfrei gesichert. Dennoch macht dieser Fund die Verarbeitung von Buntmetall in dieser Belegungsphase der Fundstelle wahr scheinlich.
4.2.8 Schlacken
Aus der Fundstelle liegen mehrere Fragmente von Eisenschla cken vor. Zwei davon stammen aus den Gruben Pos. 337 und 704 und weisen eine hallstatt-/frühlatènezeitliche Verarbeitung von Eisen in der zugehörigen Siedlung nach.
4.2.9 Kleinfunde unbestimmter Zeitstellung
Der runde, 2 mm starke Draht Kat. 150 läuft am einen Ende spitz zu, während das andere Ende einen stumpfen, aber nicht abge brochenen Abschluss aufweist (Abb. 47). Da der Fund aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 stammt und keine Vergleichsfunde bekannt sind, muss seine Datierung ungeklärt bleiben.170 Auf grund seiner nahezu konstanten Biegung ist eine Ansprache als Nadelschaft (ohne erhaltenen Kopf aus einem anderen Materi al) wenig wahrscheinlich (vgl. Kap. 4.2.2). Denkbar ist allenfalls eine Ansprache als Ohrring.
4.3 Die Gefässkeramik
Das vorliegende Kapitel gliedert sich in vier Teile. Einleitend wird anhand des Osterfinger Fundgutes die für die Fundstelle erar beitete Keramikklassifikation vorgestellt (Kap. 4.3.1–2). An schliessend werden die Grundlagen zur Datierung dieser Kera mik dargelegt (Kap. 4.3.3).
Da sich über die Datierung der Kleinfunde und die stratigra fischen Relationen zwischen den Befunden nur vereinzelte An haltspunkte zur chronologischen Reihung der Fundensembles aus Osterfingen-Haafpünte ableiten lassen (Kap. 4.3.4), muss hierfür weitgehend auf Beobachtungen aus benachbarten Fund stellen zurückgegriffen werden. Hierbei nehmen Fundkomplexe mit Alb-Hegau-Keramik und früher Drehscheibenkeramik eine zentrale Stellung ein (Kap. 4.3.3). Aufbauend auf dieser Gliede rung der Osterfinger Fundensembles wird zum Schluss die lo kale Entwicklung der Gefässkeramik für die Späthallstatt- und Frühlatènezeit untersucht (Kap. 4.3.5).
4.3.1 Gattungen
150
Innerhalb der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Keramik lassen sich in Osterfingen aufgrund der Herstellungsweise drei Kera mikgattungen unterscheiden. Die überwiegende Mehrheit besteht aus handaufgebauter Keramik. Sie wird in die Unter gattungen «handaufgebaute Grobkeramik» (HGK) und «hand aufgebaute, mittelfeine Keramik» (HMK) untergliedert. Letztere wird über eine sorgfältigere Oberflächenbehandlung und eine Korngrösse der nicht plastischen Bestandteile – im Folgenden kurz «Komponenten» genannt – von höchstens 1,5 mm defi niert. Die Trennung dieser beiden Untergattungen ist nicht in jedem Fall eindeutig möglich. Die Komponenten können in auf fällig heterogener Art und Zusammensetzung auftreten: Neben teilweise sehr grober Quarzmagerung (bis 8 mm) bei der HGK sind weitere minerogene Bestandteile und Schamotte zu beo bachten. Bemerkenswert ist, dass wiederholt kalkhaltige Kom ponenten enthalten sind. Innerhalb der handaufgebauten Kera mik nimmt die Grafittonkeramik (GT) aufgrund ihrer Magerung eine Sonderstellung ein.171 In Osterfingen ist sie lediglich mit drei Wandscherben eines Topfes nachgewiesen (Abb. 48). Da diese keinen Kammstrich und keine Hinweise auf ein nachträg liches Überdrehen zeigen, sind sie späthallstatt-/frühlatènezeit lich zu datieren.172 Grafittonkeramik ist unter anderem in kleiner Anzahl von der Heuneburg bekannt. Die ältesten Nachweise stammen aus der Periode III (Ha D2).
Abb. 47: Zeichnung und Foto des gebogenen
Kat. 150. Zeichnung M. 2:3, Foto nicht massstäblich.
Abb.
handgeformten Grafittontopfs
dem Schichtpaket
Zwar werden in Mähren und angrenzenden Gebieten in eisen zeitlichen Siedlungen häufig Grafittonbrocken gefunden, die vermutlich als Rohstoff zur Keramikmagerung oder -verzierung herangeschafft worden waren. Aufgrund naturwissenschaft licher Analysen geht man jedoch davon aus, dass die Grafitton keramik in der Späthallstattzeit meist aus fluvial aufgearbeitetem Grafitton hergestellt worden ist.173 Da auf der Heuneburg mit Grafit verzierte Gefässe häufig auftreten, wird dort eine lokale Herstellung der Grafittonkeramik mit ortsfremder Magerung an genommen.174 Im Gegensatz dazu sind in Osterfingen-Haaf pünte keine Verzierungen mit Grafit nachgewiesen (Kap. 4.3.3.2), sodass hier eine nicht lokale Herkunft dieser Keramik gattung zu vermuten ist.
Rund 40 Gefässfragmente aus der Fundstelle lassen sich als scheibengedrehte Feinkeramik ansprechen.175 Soweit feststell bar, weist sie einen reduzierenden Brand auf und wurde auf der schnell drehenden Töpferscheibe aufgezogen. Die Komponen ten sind teilweise sehr fein (z.B. bei Kat. 165), sodass diese Ke ramik in gewissen Fällen feiner erscheint als die spätlatènezeit liche Drehscheibenkeramik.176 Diese Gattung ist chronologisch vergleichsweise sensibel und kann über den Vergleich mit dem Breisacher Münsterberg datiert werden (Kap. 4.3.3.2).177
Ein gutes Dutzend handaufgebauter Scherben weist Anzeichen eines Überdrehens auf, wie dies bei den spätlatènezeitlichen Topfrändern zu beobachten ist. Die Komponenten sind der Gat tung HMK ähnlich (siehe oben). Diese verblüffende Gemeinsam keit mit den spätlatènezeitlichen Töpfen kann so weit gehen, dass bei einer fortgeschrittenen Fragmentierung eine gesicher te Datierung von Randscherben nicht mehr möglich ist. Bei ent sprechender Erhaltung wird aber klar, dass diese Gefässe die Form von Schalen oder Flaschen aufweisen (Abb. 49), die mor phologisch in der Späthallstatt-/Frühlatènezeit zu verorten sind (Kap. 4.3.3.2). Aus diesem Grund werden diese Gefässe als ei genständige Gattung «handaufgebaute, überdrehte Mittelfein keramik» (HüMK) behandelt. Vergleichsfunde aus anderen Fundstellen sind bisher kaum bekannt.178 Möglicherweise han delt es sich dabei um lokal hergestellte Ware, die die scheiben gedrehte Feinkeramik aus (zentralisierten) Produktionsorten imitiert.179 Zurzeit fehlen jedoch grössere Vergleichsensembles und Materialanalysen zu dieser Gattung, die eine solche Hypo these stützen könnten.
Abb. 49: Ausgewählte Gefässe der handaufgebauten, überdrehten Mittelfeinkeramik (HüMK) sowie Foto der Randscherbe von Kat. 73. M. 1:4, Foto M. 1:1. Die Nummerierung entspricht dem Katalog.
4.3.2 Gefässformen und Verzierungen
Für die Bearbeitung der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Ke ramik aus Osterfingen-Haafpünte, die oft in fragmentierter Form und mit angegriffenen Oberflächen vorliegt, wurde eine einfach gehaltene Keramiktypologie erarbeitet. Sie ist primär auf die Be schreibung von kleinteilig erhaltenen, grobkeramischen Sied lungsfunden ausgelegt und räumt deshalb der Randform einen vergleichsweise hohen Stellenwert ein. Merkmale wie Ausbie gung oder Radius des Randes können innerhalb eines (hand aufgebauten) Gefässes merklich variieren, sodass eine allzu fei ne Gliederung einer solchen Typologie nicht gewinnbringend erscheint.
Bei der Beschreibung der Gefässformen werden verschiedene Termini verwendet, um gewisse Gefässpartien anzusprechen. Diese sollen hier kurz definiert und grafisch illustriert werden (Abb. 50): Randabschluss: Unmittelbarer Abschluss des Gefässrandes. Randlippe: Auch hier handelt es sich um den unmittelbaren Abschluss des Randes. Wenn von einer «Lippe» gesprochen wird, ist diese vom Rand oder Hals des Gefässes abgesetzt (z.B. durch einen Knick) und/oder weist eine Verdickung auf. Hals: Der Hals liegt zwischen der Schulter (siehe unten) und der Randlippe. Dieser Begriff wird nur dann verwendet, wenn sich das Gefäss an dieser Stelle merklich verengt. Rand: Hiermit ist der gesamte Bereich zwischen Schulter und Randabschluss gemeint inklusive Randlippe und Hals, falls vorhanden.
Schulter: Bei Gefässen mit einer ausbiegenden Randpartie wird die Schulter an der Stelle definiert, an der die Gefässwan dung von einer konvexen in eine konkave Biegung übergeht. Bei Verzierungen beschreibt dieser Begriff den erweiterten Be reich ober- und unterhalb dieser Stelle. Rumpf: Bauch des Gefässes. Boden: Übergang zur Standfläche des Gefässes.
4.3.2.1 Typologie
Innerhalb der erarbeiteten Typologie (Abb. 51) definiert sich ei ne Gefässgruppe aus der Kombination von Gefässform und Randgruppe. Innerhalb einer solchen Gefässgruppe werden an hand der Varianten an Randausformungen bis zu sieben Typen unterschieden. Ein Typ erhält dabei eine Bezeichnung bestehend aus einem Kürzel für die Gefässform (z.B. Sü für Schüssel), ei ner Zahl für die Randgruppe (z.B. 6 für einziehende Ränder) und einer weiteren Zahl für die Variante. Eine Schüssel mit einem nach innen geknickten Rand gehört beispielsweise zum Typ Sü63.
Da die Gesamtform der Gefässe aufgrund der Fragmentierung selten im Detail bekannt ist, werden lediglich die vier Grund formen Schüssel, Schale, Topf und Flasche unterschieden, die fallweise in Varianten untergliedert werden. Bei den Schüsseln (Sü) handelt es sich um offene Breitformen mit gestreckter Wan dung und nach innen gekrümmtem Rand. Sie stehen in der Tra dition der bronzezeitlichen konischen Schalen (Sk).180 Bei den hallstatt- und latènezeitlichen Schalen handelt es sich ebenfalls um Breitformen, die allerdings statt einer gestreckten eine nach innen gekrümmte Wandung aufweisen und dadurch stärker ge schlossen sind. Unterschieden werden Schalen mit S-förmigem Profil (Sa) und halbkugelige Schalen (Sh), wobei Letztere eine konstant einbiegende Wandung aufweisen. Die Töpfe zeigen beträchtliche Grössenunterschiede, sodass unterschiedliche Ge fässformen in Betracht zu ziehen sind, die sich aufgrund der Fragmentierung allerdings nicht beschreiben lassen. Für die grobkeramischen Töpfe (Tg) wird deshalb eine in den Grund proportionen eiförmige («ovoide») Gefässform (z.B. Kat. 207) an genommen. Als Hochform mit verengter Halspartie werden Fla schen (Fl) typologisiert.
Die Gesamtheit der Randformen wird in sechs Gruppen einge teilt. Es sind dies ausgeknickte Ränder (1), mehr oder weniger rund ausbiegende Ränder (2) und senkrechte Ränder (3). Durch
Randabschluss
Abb.
RandGefäss-form form
konische Schale (Sk) Schüssel (Sü)
knickt (1)
S-förmige Schale (Sa) halbkugelige Schale (Sh)
(SBZ)
Topf (Tg) Flasche
Zylinderhals (4)
Kegelhals (5) einziehend (6)
Sa51 (SLT)
Sü66 (SLT)Sü67
Fl51 (SLT)
Abb. 51: Typologie der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Gefässkeramik aus Osterfingen-Haafpünte. Ein Typ definiert sich jeweils aus der Kombination einer Gefässform (z.B. «Sü» für Schüssel) sowie einer Randform und deren Variante (z.B. «63» für einen nach innen geknickten Rand). Zur besseren Vergleichbarkeit werden auch spätbronzezeitliche (SBZ) und spätlatènezeitliche (SLT) Typen abgebildet. Nicht massstäblich.
Abb.
Auswahl der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen, handgeformten Schüsseln aus Osterfingen-Haafpünte. M. 1:4. Die Nummerierung entspricht dem Katalog.
eine Halsausbildung und eine meist betonte Randlippe werden
Trichter- bis Zylinderhalsränder (4) und Kegelhalsränder (5) cha rakterisiert. Eine eigenständige Gruppe stellen die einbiegenden Ränder (6) dar, die sich über einen über die Vertikale hinaus nach innen geneigten Randabschluss definieren.
4.3.2.2 Die handaufgebauten Gefässe
Konische Schalen
Bei einer kleinen Anzahl konischer Schalen mit ausgeknicktem Rand (Sk11) respektive ohne Randausformung (Sk21) ist eine hallstattzeitliche Datierung in Betracht zu ziehen, aber nicht ge sichert. Der Typ Sk11 wurde in der Regel der Bronzezeit zuge wiesen (z.B. Kat. 21, 110), insbesondere wenn er über Verzierung verfügt.181
Schüsseln
Die Schüsseln (Abb. 52) werden in eine Gruppe mit nur leicht gebogenem Rand (2) und eine Gruppe mit einziehendem, also klar über die Vertikale hinaus nach innen gebogenem Rand (6) gegliedert. Unter Ersteren ist die Schüssel Sü21 ohne Randver dickung am häufigsten (z.B. Kat. 9). Bedeutend seltener sind der Typ Sü22 mit einem leicht nach aussen gebogenen Randab schluss (z.B. Kat. 43) sowie der Typ Sü23 mit einer leicht ge stauchten Randlippe (Kat. 54), die in einigen Fällen durch das
Anbringen einer Tupfenreihe oben auf dem Rand entstanden ist. Im späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Fundmaterial tritt der Typ Sü61 am häufigsten auf. Er weist einen klar nach innen ge bogenen, aber weit geschwungenen Rand auf (z.B. Kat. 55) und grenzt sich so gegenüber den in der gesamten Latènezeit häu figen Schüsselrändern Sü64/65 (z.B. Kat. 114) ab, die einen merk lich engeren Biegeradius aufweisen (Kap. 4.3.3.3). Somit wider spiegeln die unverdickten Schüsselränder Sü21 – Sü61 – Sü64/65 eine chronologische Entwicklungstendenz. Der Übergang zwi schen diesen Randformen ist allerdings fliessend, sodass die ty pologische Bestimmung von «Zwischenformen» nicht immer gesichert ist. Beim Typ Sü62 wird der breite Rand durch einen Knick abgesetzt (z.B. Kat. 26), während beim Typ Sü63 lediglich eine – meist verjüngte – Randlippe nach innen geknickt wurde (z.B. Kat. 78). Die bereits oben erwähnten Schüsselränder mit en gem Biegeradius werden in den schwach eingebogenen Typ Sü64 (z.B. Kat. 121) und den stark eingebogenen Typ Sü65 (z.B. Kat. 201) unterteilt. Gleich wie der Typ Sü66 mit rund, oval oder dreieckig verdicktem Rand treten diese Schüsseln in der (Spät-) Latènezeit häufig auf.182 Zusätzlich zu einer leichten Randverdi ckung weist der Typ Sü67 aussenseitig eine Kannelure auf. Verzierungen treten an weniger als 10% der Schüsseln auf. Am häufigsten sind auf der Randlippe angebrachte Tupfen- oder Kerbreihen, auch «Wellenrand» genannt (z.B. Kat. 77). Selten tritt zudem ein flächiger Kammstrich auf der Gefässaussenseite auf (z.B. Kat. 203).
Vermutlich dürften zwei Siebgefässe mit durchlochtem Boden ebenfalls eine Schüsselform aufweisen (z.B. Kat. 7).
Abb. 53: Auswahl der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen, handgeformten Schalen aus Osterfingen-Haafpünte. M. 1:4. Die Nummerierung entspricht dem Katalog.
Abb. 54: Auswahl der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen, handgeformten Töpfe aus Osterfingen-Haafpünte. M. 1:4. Die Nummerierung entspricht dem Katalog.
Schalen
Die handaufgebauten Schalen (Abb. 53) gehören in der Regel der Gattung HMK an, sind also merklich feiner gemagert und sorgfältiger gearbeitet als die Töpfe und ein Teil der Schüsseln. Am häufigsten sind die halbkugeligen Schalen. Diese verfügen oft über ausgeknickte (Sh11) oder ausgebogene, verjüngte (Sh21) Randlippen (z.B. Kat. 1–4); etwas weniger häufig treten abgesetzte (Sh31, Kat. 112) oder senkrechte Ränder mit Schul terbetonung (Sh32) auf.
Bei den Schalen mit S-förmigem Profil ist der Typ Sa21 mit rund ausgebogenem Rand (z.B. Kat. 199) am häufigsten vertreten. Die Form steht den scheibengedrehten Schalen nahe (Kap. 4.3.2.3). Der Typ Sa31 mit senkrechtem Rand (z.B. Kat. 41, 197) unter scheidet sich nur geringfügig von der halbkugeligen Variante Sh31, sodass der Übergang zwischen den beiden Formen flies send ist.
Töpfe
In bronzezeitlicher Tradition stehen die grobkeramischen Töpfe mit ausgeknicktem Rand vom Typ Tg11.183 Bis auf zwei Ver dachtsfälle fehlen sie im eisenzeitlichen Fundmaterial von Os terfingen-Haafpünte. Hier dominieren bei den Töpfen (Abb. 54) ausbiegende (2) und senkrechte (3) Randformen. Die Unter scheidung von Typ Tg21 mit gestrecktem, leicht ausgebogenem Rand (z.B. Kat. 105) und Typ Tg22 mit konstant ausbiegendem, einem Flaschenrand ähnlicherem Rand (z.B. Kat. 115) ist nicht immer eindeutig. Bei den senkrechten, teilweise leicht nach in nen geneigten Rändern wird zwischen einem Typ mit ausgebil deter Schulter (Tg32, z.B. Kat. 59) und einem Typ ohne prägnante Schulterbildung (Tg31, z.B. Kat. 60) unterschieden. Selbstredend
hängt die Unterscheidbarkeit dieser beiden Typen stark vom Fragmentierungsgrad respektive der Erhaltung der Schulter ab. Einige grobkeramische Töpfe weisen Tupfen-, Kerb- oder un verzierte Leisten im Hals-Schulter-Bereich auf (z.B. Kat. 212–214). Weitaus häufiger sind aber Tupfen- und Kerbreihen, die direkt in die Gefässwandung oder oben auf dem Randabschluss ange bracht sind (z.B. Kat. 59–66). Hervorzuheben sind Reihen aus fla chen Dellen (Kat. 47, 59) oder vertikalen, kurzen Ritzlinien (z.B. Kat. 215–216), die auch aus Vergleichsfundstellen der Region bekannt sind.184 In einigen Fällen wurde auf der Gefässwandung Besen- oder Kammstrich angebracht. Dieser ist zwar vor allem für die Spätlatènezeit typisch,185 kommt aber bereits in späthall statt-/frühlatènezeitlichen Kontexten vereinzelt vor.186 Zwar können in hallstattzeitlichen Kontexten Knubben durchaus auf treten, dennoch ist eine eisenzeitliche Datierung zweier Wand scherben mit dieser Verzierung aus Osterfingen-Haafpünte un wahrscheinlich.187 Ausschliesslich an Gefässen der ebenfalls handaufgebauten, aber feiner gemagerten Gattung HMK treten zwei seltenere Ver zierungstechniken auf (Abb. 55 und 60). So weisen vier Wand scherben dieser Gattung Reste von roter Bemalung auf (z.B. Kat. 154–155). Sie stammen alle aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 oder sind verlagerte Altfunde aus jüngeren Befunden.188 Ein Dutzend weiterer Wandscherben zeigt Ritzlinienverzierungen (z.B. Kat. 156–159), die bei der Alb-Hegau-Keramik beobachtet werden können (Kap. 4.3.3.2). Ein Einzelstück stellt die Wand scherbe Kat. 160 aus der Rinne Pos. 349 dar, die horizontale Riefen und darunter ein Band aus abgewinkelten Einzellinien zeigt. Ein Vergleichsfund ist aus einem Grab von Unterlunk hofen-Bärhau AG bekannt.189
Flaschen
kleine Anzahl Flaschen wurde von Hand aufgebaut. Auch wenn kleinteilig erhalten, lässt sich für die Flasche Kat. 217 ein gleichmässig ausgebogener Rand (Fl21) annehmen. Diese Form ist auch aus der Fundstelle Neunkirch-Tobeläcker bekannt.190
hohen, fast schon zylindrischen Hals weist hingegen
Gefäss Kat. 50 (Fl22)
wie Foto des im 45°-Winkel abgeriebenen
1:4, Foto nicht massstäblich.
Kleingefässe
Rund dreissig Gefässindividuen lassen sich Kleingefässen zuwei
(Taf. 9). Diese Gefässe treten wiederholt in hallstatt-/ frühlatènezeitlichen Siedlungen und Kultplätzen auf.191 Gegen über den regulären Gefässen verfügen sie nicht nur über eine geringere Grösse, sondern auch über gestauchte Proportionen.
sind oft ziemlich unregelmässig gearbeitet. Die Formen ori entieren sich meist an Töpfen, können aber auch auf Flaschen, Schalen oder Schüsseln (vgl. Kat. 83) Bezug nehmen. Der Über gang zwischen den Formen scheint dabei fliessend zu sein. Ein verzierungstechnischer Einzelfall stellt das Töpfchen Kat. 189 aus dem Pfostenloch Pos. 447 dar, bei dem durch Zusammen kneifen ein Teil der Tonmasse aus der Wandung herausgedrückt worden ist.192
Böden
Schüsseln und Töpfe verfügen in der Regel über einfache Flach böden (z.B. Kat. 121, 207); abgesetzte Flachböden sind ebenfalls zu beobachten (z.B. Kat. 19, 39). Dasselbe gilt für die Kleingefäs se, bei denen allerdings auch gewölbte Standflächen auftreten können (z.B. Kat. 187, 189). Mit Kat. 5 tritt ein abgesetzter Flach boden an einer Schale auf. In zwei Fällen sind Omphalosböden nachgewiesen, die ebenfalls zu Schalen gehören dürften (z.B. Kat. 113).193 Handgeformt sind auch ein Standring und ein Stand fuss (Kat. 49, 200), die von Flaschen oder Schalen stammen.194
Trichter
Als Sonderform treten zehn anhand von charakteristischen Ausgussfragmenten identifizierbare Trichter auf (Abb. 56).195 Ein nahezu vollständiges Profil zeigt Kat. 52 aus der Hausgrube von Gebäude 1 (Kap. 3.5). Dieses Stück weist zudem einen aus Ver gleichsfundstellen bekannten Abrieb der Randaussenkante im 45°-Winkel auf,196 der mit der unbekannten Nutzung dieser Objekte im Zusammenhang steht.
Henkel
In kleiner Anzahl treten im Fundmaterial Henkel auf (Kat. 6, 90). Sie sind aus verschiedenen hallstattzeitlichen Vergleichsfund stellen bekannt und können an Deckeln auftreten.197 Solche Deckel lassen sich alleine anhand ihrer Randform nicht von Schüsseln unterscheiden. Aufgrund der Vermischung mit spät bronzezeitlichen Funden ist eine eisenzeitliche Datierung der Henkel aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 nicht immer gesi chert.
4.3.2.3 Die scheibengedrehten und überdrehten Gefässe
Aus Osterfingen-Haafpünte stammen mindestens drei Dutzend Gefässindividuen, die auf der Drehscheibe hochgezogen oder überdreht wurden. Aufgrund des Fragmentierungsgrades und/ oder der Oberflächenerhaltung ist bei einer Reihe weiterer Ge fässe eine solche Ansprache denkbar, aber nicht gesichert. Eini ge der im Folgenden vorgestellten Gefässformen lassen sich ty pologisch mit der Drehscheibenkeramik aus Breisach vergleichen («Typen Balzer»; Abb. 61).
Schüsseln
Scheibengedrehte Schüsseln zeigen ähnliche Randausfor mungen wie die grobkeramischen Exemplare (Kap. 4.3.2.2). Hervorzuheben ist die Schüssel Kat. 166, deren Rand dem Typ Sü67 mit aussenseitiger breiter Kannelur und somit auch dem Breisacher Typ Balzer IIf nahesteht.198 Allerdings zeigt dieses Ge fäss bezüglich Machart, Wandstärke und Randausformung ge wisse Ähnlichkeiten zum vermutlich becken- oder topfförmigen Gefäss Kat. 167. Dieses Gefäss findet gute Parallelen in SingenMühlenzelgle und tritt dort unter anderem zusammen mit einer «Singener Schale» auf (siehe unten).199 Aus diesem Grund dürf
te es sich auch bei Kat. 166 um eine regionale Schüsselform han deln, die nicht direkt mit den Breisacher Schüsseln mit breiter Kannelur zu vergleichen ist.
Schalen
Der Grossteil der Drehscheibenkeramik sowie der überdrehten Gattung HüMK ist Schalen zuzuweisen (Abb. 57). Schalen mit ei ner geschwungenen S-Profilierung (Typ Sa21; z.B. Kat. 165, 177) stehen dem Typ Balzer Id nahe und können mit breiten Riefen am Hals verziert sein.200 Ebenfalls zu den Schalen mit S-förmigem Profil gehört der Typ Sa41/51, der allerdings einen mehr oder
weniger stark abgesetzten Zylinder- oder Kegelhals aufweist (z.B. Kat. 161–164). Dieser Typ ist in Osterfingen-Haafpünte nur stark fragmentiert nachgewiesen, sodass zur Rekonstruktion der Gefässform auf die Fundstelle Singen-Mühlenzelgle zurückge griffen werden muss.201 Dort treten diese Gefässe mit derselben charakteristischen, im Querschnitt dreieckigen Randverdickung auf (Abb. 57) und sind – wie in Osterfingen-Haafpünte – in der Regel auf der Drehscheibe aufgebaut. Da von der Heuneburg lediglich ein einzelner Vergleichsfund vorliegt,202 handelt es sich bei diesen «Singener Schalen» möglicherweise – falls nicht chro nologisch bedingt – um eine weitgehend auf die Region be schränkte Form.
Halbkugelige Schalen treten mit ausgeknickten (Sh11, Kat. 174) oder ausgebogenen (Sh21, Kat. 25) Randlippen auf, die den Ty pen Balzer Ia/b und IIIb/c nahestehen.203 Kat. 174 ist mit schma len Riefen verziert, Kat. 175 weist breite Riefen und schmale Rip pen auf. Ein Einzelstück ist die Schale mit breitem, ausladendem Rand Kat. 168.
Auch für die beiden abgesetzten, leicht verdickten Ränder mög licher Schalen Kat. 166–167 gibt es in Singen-Mühlenzelgle ei nen Vergleichsfund (Abb. 57).204 Dennoch lässt sich die zuge hörige Gefässform aufgrund der Fragmentierung nicht mit Sicherheit rekonstruieren. Sie werden deshalb als «beckenför mige Töpfe» angesprochen.
Flaschen
Flaschen sind nur durch vier Gefässindividuen nachgewiesen. Kat. 51 und 181 gehören der Gattung HüMK (Abb. 49) an und weisen einen rund ausbiegenden Rand (Fl21) und Riefen oder Rippen im unteren Bereich des Halses auf. Die Flaschen Kat. 171–172 sind scheibengedrehte, reduzierend gebrannte Gefässe mit mehr oder weniger stark abgesetzter Schulter (Abb. 58). Ihre Hälse werden durch Wülste gegliedert. Auch wenn ihre Ränder nicht erhalten sind, sind diese Gefässe vermutlich dem Typ Bal zer IVb/c zuzuweisen.205
Böden
Der überdrehten Gattung HüMK können keine Böden gesichert zugewiesen werden; möglicherweise stehen handaufgebaute Standringe und -füsse damit im Zusammenhang (Kap. 4.3.2.2). Bei einigen scheibengedrehten Böden aus dem Fundmaterial von Osterfingen-Haafpünte kann eine spätlatènezeitliche Datie rung nicht restlos ausgeschlossen werden. Mit grosser Wahr scheinlichkeit zur späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Belegung gehören der abgedrehte Standringboden einer Breitform Kat. 111 aus der Grube Pos. 905 (Kap. 3.5) sowie der Boden mit dop peltem Standring Kat. 170 (Abb. 59).206 Diese feinen, abge drehten Standringe unterscheiden sich klar von den Böden mit Standringkehlung der Spätlatènezeit und finden gute Parallelen in Breisach.207
Ein Einzelstück stellt die Wandscherbe Kat. 173 mit kreisförmiger Rollstempelverzierung aus dem spätlatènezeitlichen Weg Pos. 874 dar.208 Sie stammt aus dem bodennahen Bereich eines schlanken, scheibengedrehten Gefässes. Aufgrund fehlender Vergleichsobjekte ist die Datierung dieses Fundes nicht gesi chert, am ehesten aber in der Frühlatènezeit zu verorten.209
171 172
Abb. 58: Späthallstatt-/frühlatènezeitliche Flaschen der Drehscheibenkeramik aus Osterfingen-Haafpünte. Das Foto zeigt die Oberflächenbeschaffenheit von Kat. 171. Zeichnungen M. 1:4, Foto M. 7:1.
Abb. 59: Späthallstatt-/frühlatènezeitliche Böden von Breitformen der Drehscheibenkeramik aus Osterfingen-Haafpünte. M 1:4. Die Nummerierung entspricht dem Katalog.
4.3.3 Chronologische Grundlagen
Im folgenden Kapitel werden die Grundlagen dargelegt, die zur Datierung der Osterfinger Keramik herangezogen werden. Hier zu werden als Erstes die berücksichtigten Referenz- und Ver gleichsfundstellen vorgestellt (Kap. 4.3.3.1). Für die Datierung der Keramik stellen zwei nur in kleinen Fundmengen vorhan dene Keramikgruppen die wichtigsten Eckpfeiler dar: die AlbHegau-Keramik sowie die frühe Drehscheibenkeramik (Kap. 4.3.3.2). Für die übrigen Keramikgruppen lassen sich anhand der Vergleichsfundstellen lediglich grundlegende Entwicklungs tendenzen ableiten (Kap. 4.3.3.3).
4.3.3.1 Referenz- und Vergleichsfundstellen
Zur Datierung der vorliegenden Keramik können verschiedene Vergleichsfundstellen herangezogen werden. Den nächstgele genen «Fürstensitz» stellt der Üetliberg bei Zürich dar. Da sich dort nur ein kleiner Teil des Fundmaterials aus stratifizierten Kon texten bergen liess, erfolgte die Keramikdatierung anhand ex terner Datierungsansätze und der Scherbenqualität.210 Die Fund stelle eignet sich deshalb nur bedingt als Referenz. Aus diversen Flachlandsiedlungen im Schweizer Mittelland und dem Jura liegen Keramikinventare kleiner und mittlerer Grösse vor.211 Die Datierung dieser Fundstellen ist oft nicht sehr präzi se möglich und Drehscheibenkeramik tritt in der Regel selten
auf. Dennoch zeichnen sich grundlegende Entwicklungsten denzen ab, deren vertiefte Betrachtung im Rahmen der vorlie genden Publikation jedoch nicht umfassend möglich ist (vgl. Kap. 4.3.3.3).212 Für die Region Schaffhausen sind die Fund stellen Neunkirch-Tobeläcker und Vorder Hemming – beide weniger als 5 km von Osterfingen-Haafpünte entfernt – sowie Singen-Mühlenzelgle wichtige Vergleichsinventare.213 Aus Ba den-Württemberg liegen eine Reihe fundstellenübergreifender Arbeiten zur hallstatt- und frühlatènezeitlichen Keramikchrono logie vor.214 Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen um Fundstellen nördlich der Schwäbischen Alb, sodass sie als Refe renzen ebenfalls nicht ideal sind. Aus der Region am oberen Do naulauf wurden für die vorliegende Keramikauswertung hinge gen Studien zu ausgewählten Keramikgattungen der Heuneburg sowie zur Alb-Hegau-Keramik berücksichtigt.215 Neueren Da tums sind die Untersuchungen aus dem Breisgau, wovon beson ders die Arbeiten von Ines Balzer zum Breisacher Münsterberg für die Keramikdatierung am Übergang der Späthallstatt- zur Frühlatènezeit vielversprechend sind.216 Diese können durch ei ne Reihe von Fundinventaren aus Flachlandsiedlungen im Elsass ergänzt werden. Damit verfügt der südliche Oberrhein zurzeit über die am besten untersuchte Keramikchronologie der be nachbarten Regionen.217 Aufgrund der geringen Häufigkeit von Feinkeramik im Osterfinger Fundmaterial und der geografischen Distanz ist der Anschluss an die Oberrheinische Chronologie al lerdings nicht vorbehaltlos möglich.
4.3.3.2 Die chronologischen Eckpfeiler
Die Datierung der Osterfinger Keramikfunde lässt sich an zwei chronologischen Eckpfeilern aufhängen. Wichtig ist dabei, fest zuhalten, dass diese Eckpfeiler erst durch die Vergesellschaftung mit Fibeln mit der gängigen Chronologie verknüpft werden können. Die keramischen Funde selbst stellen keine stufendefi nierenden Leitfunde dar (Kap. 4.1). Einer dieser Eckpfeiler ist die Alb-Hegau-Keramik, die in der frühen und mittleren Hall stattzeit auftritt.218 Eine ältere Ausprägung dieser Keramik, charakterisiert insbesondere durch das Vorhandensein von Stempelverzierungen, ist aus der nahe gelegenen Fundstelle Neunkirch-Vorder Hemmig bekannt.219 In Osterfingen-Haaf pünte sind hingegen nur Ritzlinienverzierung und rote Bema lung nachgewiesen (Abb. 55 und 60). Diese Verzierungsarten treten zusammen mit Grafitierung und weisser Inkrustation in der jüngeren Ausprägung der Alb-Hegau-Keramik auf. Da die beiden letztgenannten Verzierungsarten in Osterfingen-Haaf pünte nicht nachgewiesen sind, ist eine zweifelsfreie Zuweisung dieser Funde zur Alb-Hegau-Keramik nicht möglich. Denkbar wäre alternativ ein Zusammenhang mit der Grabkeramik aus dem Schweizer Mittelland.220 Möglicherweise hängt dieser Um stand mit der randlichen Lage von Osterfingen in ihrem Verbrei tungsgebiet zusammen.221 Aufgrund der formalen Ähnlich keiten der Ritzlinienverzierungen wird dennoch von einer ähnlichen Datierung der zugehörigen Osterfinger Funde aus gegangen.
Den zweiten Eckpfeiler stellt die frühe Drehscheibenkeramik dar. Diese kann anhand der Breisacher Chronologie in drei typolo gisch trennbare Phasen untergliedert werden (Abb. 61).222 Das erstmalige Auftreten von Drehscheibenkeramik wird aufgrund der damit vergesellschafteten Fibeln in der Stufe Ha D3 ange setzt. Sie wird durch schmal geriefte Schüsseln und Schalen mit feiner Randlippe charakterisiert. Als Bodenformen treten Om phaloi sowie angedrehte Standringe und -füsse auf. Die zweite Phase wird primär anhand neu auftretender Keramikformen de finiert.223 Da vergesellschaftete Leitfunde selten sind, wird sie an den Übergang von der Hallstatt- zur Latènezeit datiert. Charak teristisch für diese «Übergangszeit» sind Schalenprofile mit einem schwach ausgeprägten S-Schwung und breiten Riefen, Schüsseln ohne Riefen und zweiteilig aufgebaute Flaschen mit gewulstetem Hals. Die Böden weisen nach wie vor angedrehte Standringe auf. Die dritte Phase wird unter anderem über (Dop pel-)Vogelkopffibeln datiert. Da insbesondere LT-B-zeitliche Leitfunde auf dem Breisacher Münsterhügel fehlen, kann sie einem fortgeschrittenen LT A zugeordnet werden. In dieser Pha se stellen Schüsseln mit aussen, unterhalb des Randes ange brachten breiten Riefen die Leitform dar. Die Schalen weisen ei nen latènoiden S-Schwung und breite Riefen am Hals auf, die auch an den morphologisch heterogenen Flaschen auftreten. Als wichtige handwerkliche Neuerung werden die feinen Stand ringböden durch Abdrehen hergestellt.
Anhand der Breisacher Chronologie besteht die Möglichkeit, über die Drehscheibenkeramik das Ende der Heuneburg (Kap. 4.1.1) aus einer ergänzenden Perspektive zu betrachten: Dort sind vor allem schmal geriefte Keramik und Standringböden so wie einige breit geriefte Schalen mit leichtem S-Schwung nach
gewiesen; Schalen mit starkem S-Schwung, aussenseitig gerief te Schüsseln und feine Standringe fehlen hingegen nahezu gänzlich.224 Daraus lässt sich anhand der Drehscheibenkeramik ein Siedlungsabbruch der Heuneburg in der Breisacher «Über gangzeit» verorten (Abb. 61).
4.3.3.3 Entwicklungstendenzen der handaufgebauten Keramik
Die handaufgebaute Keramik zeigt in der Hallstatt- und Frühla tènezeit ebenfalls Entwicklungstendenzen, allerdings ist ihre ty pochronologische Beurteilung aufgrund der unregelmässigeren Formgebung und möglicher regionaler Unterschiede limitierter. Grundsätzlich stehen viele ihrer Formen in einer Tradition, die von der Spätbronzezeit bis in die Spätlatènezeit reicht und ent sprechend aus der Perspektive einer lang andauernden, konti nuierlichen Entwicklung beurteilt werden können. Eine präzise Datierung von Einzelfunden ist in der Regel nicht möglich. Statt dessen müssen Datierungsargumente aus der Vergesellschaf tung und Häufigkeit von Randausformungen oder Verzierungen abgeleitet werden. Diese Entwicklungstendenzen wurden von diversen Autoren in verschiedenen Regionen und mit unter schiedlicher Ausführlichkeit untersucht.225 Sie werden im Fol genden zusammengefasst wiedergegeben. Dabei wurde den Fundstellen aus der näheren Umgebung sowie den gut datier baren Fundensembles vom Oberrhein ein höherer Stellenwert eingeräumt.226
Bei den Rändern der Schüsseln nimmt der Grad des Einbiegens stetig zu. Während sie in Ha-C-zeitlichen Kontexten gestreckt oder leicht konvex gebogen sind (Sk11, Sü21), werden sie in Ha D vermehrt über die Vertikale nach innen gebogen (Sü61). Diese Biegung erfolgt meist in Form eines konstanten, grossen Biegeradius. Am Übergang zur Frühlatènezeit nimmt dieser Bie geradius ab (Sü64/65), eine Verdickung des Randes bleibt aber unüblich.
Schalen haben in der frühen und mittleren Hallstattzeit eine halbkugelige bis beckenförmige Grundform und eine nach aus sen gebogene, feine Randlippe (Sh11/21). Handgeformte Scha len mit Riefen sind in der Westschweiz bereits in der Stufe Ha C nachgewiesen.227 Auf der Heuneburg sind sie hingegen äusserst selten.228 Im Breisgau treten sie spätestens ab der Stufe Ha D3 auf.229 Da das Vorkommen dieser Gefässe offensichtlich stark durch die Regionalität beeinflusst wird, muss ihre Datierung für die Region Schaffhausen unklar bleiben. Bemerkenswert ist, dass diese Gefässe formal in einer engen Relation zur Drehscheiben keramik stehen (Kap. 4.3.3.2). Am Übergang zur Frühlatènezeit entwickeln die Schalen zunehmend S-förmig geschwungene Profile (Sa21).
Die Topfränder sind in der älteren Hallstattzeit oft ausgeknickt (Tg11) und stehen so den spätbronzezeitlichen Formen nahe. Im Verzierungsspektrum sind Tupfen- und Kerbleisten, insbe sondere im Randknick, gut vertreten. In der Folgezeit wird der Randknick immer stärker abgerundet, und gestreckte, schwach ausgebogene bis senkrechte Ränder werden häufiger (Tg21/31). Verzierungen werden nun mehrheitlich in Form von Tupfenoder Kerbreihen direkt in die Gefässwandung eingedrückt und finden sich vermehrt im Schulterbereich. Mit derselben Technik
werden zudem Verzierungen oben auf dem Randabschluss an gebracht («Wellenrand»). Ab der frühesten Latènezeit etabliert sich zusehends der latènoide Schultertopf mit rund ausgebo genem Rand, der in der fortgeschrittenen Frühlatènezeit einen weiten, flaschenähnlichen Schwung aufweisen kann (Tg22). Ein Überdrehen oder Verdicken dieser Ränder ist noch nicht üblich. Die Häufigkeit von Verzierungen scheint abzunehmen: Eindruck reihen bleiben zwar oben auf dem Randabschluss und auf der Schulter häufig, Leistenverzierungen scheinen hingegen aus der Mode gekommen zu sein. Als neues Element tritt in kleiner An zahl der flächige Kammstrich auf dem Gefässrumpf auf. Flaschen dürften ab der späten Hallstattzeit auftreten.
4.3.4 Datierung der Keramikinventare aus den Siedlungsbefunden
Das vorliegende Kapitel widmet sich der chronologischen Ein ordnung der Osterfinger Gefässkeramik. Über 50 eingetiefte Be funde der Fundstelle haben diagnostische Keramikfragmente geliefert, die eine Datierung in die späthallstatt-/frühlatènezeit liche Siedlungsperiode erlauben. Für einige von ihnen liegen aufgrund stratigrafischer Beobachtungen (Kap. 3.8), enthal tener Kleinfunde (Kap. 4.2) sowie vereinzelter Passscherben un abhängige Datierungshinweise vor. Diese werden im Folgenden kurz zusammengefasst: Zwischen dem Graben Pos. 183 und der kleinen, fundarmen Grube Pos. 533 konnte eine Passverbindung festgestellt wer den.230
Aus der Grube Pos. 168 liegt ein vermutlich Ha-D1-zeitlicher Fibelfussknopf vor (Kat. 22). Den terminus post quem für die Verfüllung stellt allerdings die Fusspaukenfibel Kat. 23 dar, die in die Stufe Ha D3 datiert wird. Zusätzlich ist eine hallstatt zeitliche Nadel mit mittelgrossem Kopf vorhanden (Kat. 24).
Aus der Grube Pos. 337 stammt die Fusspaukenfibel Kat. 129. Somit datiert ihre Verfüllung in die Stufe Ha D3 oder jünger. Aufgrund von Ausrichtung und Bauweise ist anzunehmen, dass die drei Grubenhäuser (Gebäude 1–3) wenn nicht gleich zeitig, so zumindest eine ähnliche Zeitstellung aufweisen.
Eine Passscherbenverbindung von Kat. 73 zwischen dem Gebäude 2 und dem obersten, vermischt abgebauten Bereich der Grube Pos. 20 dürfte diese Grube in dieselbe Siedlungs phase datieren wie die Grubenhäuser.
Die Verfüllung von Gebäude 2 beinhaltet eine Fuss- oder Bü gelpauke einer Fibel (Inv. 88582), welche Ha-D3- oder frü hestlatènezeitlich datieren dürfte (Kap. 4.2.1).
Die Grube Pos. 905, vom Boden von Gebäude 3 abgetieft, muss kurz vor dem oder gleichzeitig wie das Grubenhaus ver füllt worden sein.
Aus Gebäude 3 stammt die Marzabottofibel Kat. 135, die des sen Verfüllung einem späten LT A zuweist (Kap. 4.2.1).
11 Befunde umfassen mindestens 12 Gefässindividuen. Sie bil den die Grundlage für einen chronologischen Vergleich der Ke ramikinventare (Abb. 62). Gesamthaft können 280 durch Rand-, Boden- oder charakteristische Wandscherben vertretene Gefäs sindividuen einbezogen werden.
Einen auffallend hohen Anteil spätbronzezeitlicher Keramik be inhaltet die Rinne Pos. 349 (Kap. 3.1). Sie dürfte über einen län geren Zeitraum unter anderem mit erodiertem Schichtmaterial aus der bronzezeitlichen Siedlungsphase zusedimentiert wor den sein. Zumindest die obersten Verfüllschichten datieren ei senzeitlich. Spätbronzezeitliche Keramik tritt auch in weiteren Befunden auf, insbesondere im Graben Pos. 183. Dies zeigt, dass durch die andauernden Siedlungstätigkeiten immer wieder Alt funde verlagert wurden.
Unter den 243 hallstatt-/frühlatènezeitlichen Gefässindividuen dominiert die handaufgebaute Keramik; scheiben- oder über
Befund SBZ Hallstatt-/Frühlatène total HGKHMKunbest.HüMK DSK
Grube Pos. 20*
Gebäude 2* (Grubenhaus)
Gebäude 1* (Grubenhaus)
Graben Pos. 183*
Rinne Pos. 349
Grube Pos. 780
Grube Pos. 168*
Gebäude 3 (Grubenhaus)
Grube Pos. 337*
Grube Pos. 342*
Pos. 905* (Gebäude 3)
302 0 1 40
19 16 0 1 0 39
257
1 0 33
21 000 38
000 30
16 000 25
131 0 1 23
000 15
1 0 13
000 12
00 1 12
280
Abb. 62: Häufigkeiten der Keramikgattungen in den wichtigsten hallstatt-/frühlatènezeitlichen Fundensembles. Zählweise nach Gefässindividuen. SBZ: Spätbronzezeit, HGK: handaufgebaute Grobkeramik, HMK: handaufgebaute, mittelfeine Keramik, DSK: Drehscheibenkeramik, HüMK: handaufgebaute, überdrehte Mittelfeinkeramik, unbest: unklar, ob scheibengedreht
handaufgebaut, * Fundensemble im Katalog abgebildet.
drehte Keramik ist in diesen Fundensembles nur in Form von Einzelstücken vertreten. Drei Gefässe lassen sich aufgrund ihres Erhaltungszustands weder der handaufgebauten noch der ge drehten Keramik gesichert zuweisen.
4.3.4.1 Reihung der wichtigsten Keramikensembles
Auf allgemeine Problematiken der Funddatierung in einer Fund stelle mit mehreren Nutzungsperioden wurde bereits im Kapitel 2.3.4 hingewiesen. Bei der Gefässkeramik kommt erschwe rend hinzu, dass die meisten Formen längere Laufzeiten aufweisen. Entsprechend können Einzelfunde oft nur ungenau datiert werden. Erst durch die Vergesellschaftung dieser Formen kann die Datierung präzisiert werden. Zusätzliche Datierungs argumente können aus der Häufigkeit gewisser Merkmale (z.B. Randformen oder Verzierungen) abgeleitet werden. Da hierfür Quantifizierungen notwendig sind, kann hypothetisch ein stark mit älteren (aber nicht als solche erkennbaren) Funden vermischtes Inventar bei der typochronologischen Beurteilung älter erscheinen als ein gleich datierendes, aber kaum vermi schtes Inventar. Ein solcher Sachverhalt kann anhand der Kera mikdatierung nicht erkannt, sondern erst im Abgleich mit unab hängigen Beobachtungen (z.B. Stratigrafie) aufgedeckt werden. In diesem Sinne sind der vorliegenden Keramikdatierung ge wisse Grenzen gesetzt.
Die vorliegenden 11 umfangreicheren Fundensembles lassen sich anhand der im Kap. 4.3.3 umrissenen Keramikchronologie in eine typochronologische Abfolge bringen. Aus Graben Pos. 183 stammt das älteste Ensemble (Taf. 1). Es umfasst den ritz verzierten Wandscherben Kat. 8, welcher der Alb-Hegau-Kera mik nahesteht. Gleichzeitig sind mehrere halbkugelige Schalen mit feiner Randlippe (Sh11/21) vorhanden. Keiner der Schüssel ränder ist klar über die Vertikale nach innen gebogen (Sü21). Wenn auch nur stark fragmentiert vorhanden, zeigt keiner der Töpfe einen ausgeknickten Rand. Anhand von Vergleichsfund stellen aus dem Neckarraum und unter der Annahme, dass die ses Fundensemble aus derselben Siedlungsphase wie die älte sten Fibelfunde stammt (Kap. 4.2.1), ist dieses Fundensemble der Stufe Ha D1 zuzuordnen.231 Das hallstattzeitliche Keramiken semble aus der Rinne Pos. 349 (Kap. 3.1) ist mit 9 Gefässindivi duen vergleichsweise klein. Den einzigen Hinweis für eine prä zisere Datierung gibt die HMK-Wandscherbe Kat. 160, die über zwei horizontal umlaufende Riefen und ein Band aus abgewin kelten Einzellinien verfügt. Ein Vergleichsfund stammt aus dem Gräberfeld von Unterlunkhofen AG und datiert dort in die Stu fe Ha C oder D1.232 Demnach dürfte die letzte Verfüllphase die ser Rinne ähnlich datieren wie die Funde aus Graben 183.
Etwas jünger ist die Grube Pos. 168. Sie umfasst neben der Fus spaukenfibel Kat. 23 eine schmal geriefte Schale der Drehschei benkeramik (Kat. 25). Aufgrund der Fragmentierung ist eine Zu weisung zum Typ Balzer Ia (Abb. 61) wahrscheinlich, aber nicht restlos gesichert. Anhand dieser beiden Funde kann dieses Fun densemble Ha-D3-zeitlich datiert werden. Die Schüsselränder sind nahezu vertikal oder in einem weiten Bogen nach innen ge
bogen (Kat. 26). Erwähnenswert ist zudem die Delleneindrucks verzierung von Kat. 38, die in der zeitgleich datierenden Fund stelle Neunkirch-Tobeläcker eine gute Entsprechung findet.233
In den beiden Gruben Pos. 342 und 780 liegt je eine handauf gebaute Schale mit S-förmigem Profil vor. Das Exemplar Kat. 41 aus der Grube Pos. 342 weist einen steilen, nur schwach nach aussen geneigten Rand und einen Delleneindruck auf der Schul ter auf. Die gedrungene Schale Kat. 198 aus der Grube Pos. 780 zeigt einen stärker geschwungenen Profilverlauf und ist zusätz lich mit einer breiten, unregelmässig angebrachten Riefe ver ziert. Die genaue Datierung dieser Formen ist aufgrund regio naler Unterschiede schwierig (Kap. 4.3.3.3). Da vergleichbare Formen auf der Heuneburg weitgehend fehlen,234 können die se beiden Fundensembles nicht zuverlässig datiert werden. Möglicherweise könnte dieser Umstand aber auch auf eine frühlatènezeitliche Datierung hinweisen. Sie sind in jedem Fall frühestens am Übergang von der Spätesthallstatt- zur Frühlatè nezeit zu verorten. Im kleinen Inventar der Grube Pos. 342 ist zusätzlich ein handaufgebauter Standring vorhanden (Kat. 49), wie er in allen Phasen der Heuneburg vorkommt.235
In den Verfüllungen der Gebäude 1 und 2 ist je ein Gefässindi viduum der handaufgebauten, überdrehten Mittelfeinkeramik (HüMK) enthalten. Im Gebäude 1 handelt es sich um eine Fla sche (Fl21) mit umlaufenden Rippen am Hals (Kat. 51), im Gebäude 2 um eine Schale mit S-förmigem Profil (Sa21) und Rie fen am Hals (Kat. 73). Ihre Datierung ist aufgrund fehlender Vergleichsstücke unsicher. Da beide Gefässe latènoide Dreh scheibenkeramik zu imitieren scheinen, datieren sie frühestens an den Übergang zur Frühlatènezeit, könnten aber auch jünger sein. Die durch eine Passscherbe mit Gebäude 2 verbundene Grube Pos. 20 ist in demselben Zeithorizont zu verorten. Sie ver fügt über mehrere kleinfragmentierte Verdachtsfälle auf ge drehte Keramik. Eindeutig scheibengedreht ist die «Singener Schale» Kat. 92 (Kap. 4.3.2.3).
Aus der Grube Pos. 905 stammt der feine, abgedrehte Standring Kat. 111 einer Breitform, der nach der Breisacher Chronologie frühlatènezeitlich zu datieren ist. Einige grobkeramische Töpfe aus dieser Grube weisen hohe, konstant ausbiegende Ränder auf (Tg22; Kat. 115–116). Ein weiterer Topfrand dürfte überdreht worden sein (Tg23; Kat. 118). Einige dieser Töpfe verfügen über einen makroskopisch auffälligen Scherben. Zudem weisen sie auf der Innenseite fehlende Oberflächen und ausgelöste Mage rungsbestandteile auf, was auf die Lagerung eines sauren Inhalts hindeuten dürfte (Abb. 63). Alles in allem unterscheiden sich die Töpfe aus dieser Grube in verschiedenen Aspekten stark von denjenigen aus anderen Befunden. Eine Schüssel weist einen in engem Radius eingebogenen Rand auf (Sü64, Kat. 114). Diese Grube Pos. 905 wurde ab der Grubensohle von Gebäude 3 ab getieft (Kap. 3.5), in dessen eher fundarmen Verfüllung sich die Marzabottofibel Kat. 135 befand. Für beide Fundensembles ist deshalb eine Datierung in ein spätes LT A gesichert.
Die Grube Pos. 337 verfügt lediglich über ein kleines Fundinven tar. Dieses umfasst die Ha-D3-zeitliche Fusspaukenfibel Kat. 129. Der Rand der HüMK-Schale Kat. 120 ist stark ausladend und deu
Abb. 63: Angegriffene Oberfläche auf der Innenseite des Topfes Kat. 115 aus Grube 905. Nicht massstäblich.
tet einen ausgeprägten S-Schwung des Gefässes an. Die Schüs sel Kat. 121 lässt sich gut mit Kat. 114 aus der Grube Pos. 905 vergleichen. Eine frühlatènezeitliche Datierung dieses Ensem bles scheint deshalb naheliegend. Ob die drei oben besprochenen Fundensembles aus Gebäude 1 und 2 sowie der Grube Pos. 20 exakt gleich datieren wie Gebäude 3 oder unmerklich älter sind, kann anhand der Keramik nicht abschliessend beurteilt werden.
4.3.4.2 Ausgewählte Keramikgruppen aus dem Schichtpaket Pos. 764/790
Im Folgenden werden ausgewählte Gefässgruppen aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 und kleinen Fundensembles disku tiert, die einen Beitrag zur Datierung der gesamten hallstatt-/ frühlatènezeitlichen Belegungsphase zu leisten vermögen. Be züglich der typologischen Beschreibung dieser Gefässgruppen sei auf das Kap. 4.3.2 verwiesen, die Datierungsansätze können Kap. 4.3.3 entnommen werden.
Da die keramischen Funde aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 nicht umfassend bearbeitet wurden, kann kein Anspruch auf die Vollständigkeit der vorliegenden Beobachtungen erhoben wer den. Ähnliches gilt für Fundensembles aus eingetieften, aber fundarmen Befunden. Deren mit Unsicherheit behaftete Datie rungen werden hier nicht weiter ausgeführt. Ihre Epochenzuwei sungen sind aber in die Befundauswertung mit eingeflossen.
Ein gutes Dutzend ritzlinienverzierter und bemalter Keramik fragmente steht der Alb-Hegau-Keramik nahe (Taf. 8). Diese Funde stammen nahezu ausschliesslich aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 oder verlagert aus spätlatènezeitlichen Kontex ten.236 Dies dürfte darauf hinweisen, dass die ältesten hallstatt zeitlichen Befunde entweder sich ausserhalb des Grabungspe rimeters befinden (Kap. 3.8) oder durch die jüngeren Siedlungsphasen stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind
(Kap. 2.3.3). Trotz der kleinen Anzahl an Ha-D1-zeitlichen Fun densembles aus eingetieften Strukturen ist deshalb mit umfang reichen Siedlungsaktivitäten in diesem Zeitraum zu rechnen. Auch der Korpus der Drehscheibenkeramik lässt sich durch die Berücksichtigung des Schichtpakets Pos. 764/790 um rund 20 Gefässe merklich erweitern (Taf. 8). In grösserer Anzahl sind «Singener Schalen» mit charakteristisch dreieckig verdicktem Rand vorhanden (Kap. 4.3.2.3; Kat. 161–163).237 Ebenfalls gute Parallelen zu Singen-Mühlenzelgle weist der beckenförmige Topf Kat. 167 auf.238 Als Boden einer frühlatènezeitlichen Breit form ist der abgedrehte Standring Kat. 170 anzusprechen. Zu Flaschen mit abgesetzter Schulter dürften Kat. 171–172 gehö ren, wobei Erstere über eine glänzend schwarze Oberfläche ver fügt (Abb. 58). Diese Oberflächenbearbeitung ist in der Fund stelle singulär, findet aber frühlatènezeitliche Vergleiche im Elsass.239 Auch die stempelverzierte Wandscherbe Kat. 173 dürf te mit einiger Wahrscheinlichkeit frühlatènezeitlich datieren (Kap. 4.3.2.3). Somit lässt sich festhalten, dass die Drehschei benkeramik aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 bezüglich ihrer Datierung eine starke Frühlatène-Tendenz aufweist. Demgegen über fehlen späthallstattzeitliche Formen wie schmal geriefte Keramik (vgl. Kat. 25 aus Grube Pos. 168). Diese Beobachtung scheint sich mit den Inventaren der eingetieften Befunde zu de cken, die ebenfalls einen frühlatènezeitlichen Datierungsschwer punkt aufweisen (Kap. 4.3.4.1).
Mit einem Dutzend Gefässen tritt auch die Gattung der hand geformten, überdrehten Mittelfeinkeramik (HüMK) im Schicht paket Pos. 764/790 in grösserer Stückzahl auf (Taf. 9). Sie scheint mehrheitlich Schalen mit S-förmigem Profil und Flaschen zu um fassen (Kat. 176–181). Auch bezüglich der umlaufenden Verzie rungselemente scheint sie sich an der oben beschriebenen Drehscheibenkeramik zu orientieren. Einzig für die vermutlich halbkugeligen Schalen Kat. 174–175 finden sich kaum überzeu gende Entsprechungen. Da beide Keramikgattungen im Schicht paket gehäuft auftreten und formale Ähnlichkeiten aufweisen, ist für die Gattung HüMK die Hypothese einer frühlatènezeit lichen Datierung in den Raum zu stellen (Kap. 4.3.3.3). Da die se Gattung lediglich in den Gebäuden 1 und 2 sowie der Grube Pos. 377 auftritt, scheint dies auf der Basis der Ensembles aus eingetieften Befunden durchaus naheliegend.
Aus dem sehr umfangreichen Korpus der handaufgebauten Ke ramik werden lediglich einzelne Gefässe besprochen, zu denen Datierungshinweise vorliegen. Da Kerbleisten wie Kat. 212–214 in der Fundstelle selten sind, dürften diese Funde tendenziell mittelhallstattzeitlich (Übergang Ha C/D1) zu datieren sein. Standfüsse wie Kat. 200 sind von der Heuneburg bekannt. Die handgeformte Flasche Kat. 217 findet Entsprechungen im Ha-D3-zeitlichen Fundmaterial von Neunkirch-Tobeläcker (Kap. 4.3.2.2). Eine Reihe von Schalen mit S-förmigem Profil (Kat. 197–199) steht formal der frühlatènezeitlichen Drehscheibenkeramik nahe. Einige Schüsseln weisen zudem auffällig stark nach innen gebogene Ränder auf (Kat. 201, 204–205), was ebenfalls für ei ne junge Zeitstellung spricht. Bei den Topfverzierungen sind Reihen aus kurzen, vertikalen Ritzlinien auf der Schulter (Kat. 215–216) zu erwähnen. Diese finden gute Vergleiche in frühlatè nezeitlichen Befunden von Singen-Mühlenzelgle.240
Aus der Fundstelle liegen über 30 Kleingefässe vor. Diese stam men im Vergleich zu anderen Gefässgruppen auffällig oft aus kleineren, eingetieften Befunden. Einige verlagerte Exemplare fanden sich in spätlatènezeitlichen Kontexten.241 Der rund hälf tig erhaltene HGK-Topf Kat. 207 stammt aus einer Ansammlung vermischt abgebauter Pfostengruben.242 Diese Beobachtungen lassen vermuten, dass einige dieser Gefässe einen besonderen Umgang erfahren haben (Kap. 3.2).
fil entwickeln. Vermutlich ab dem Übergang zur Frühlatènezeit treten handgeformte Schalen mit S-förmigen Profil auf (Sa21/22), die den Schalen der Gattung HüMK nahestehen. Im Verlauf der Frühlatènezeit dürften diese handgeformten Schalen aus dem Formenkanon verschwinden: Aus jüngerlatènezeitlichen (LT C/D) Fundstellen der Region sind sie nicht bekannt.243 Ähnliches dürfte für handgeformte Flaschen gelten, wie sie aus Gebäude 2 (Kat. 76) und der Siedlung Neunkirch-Tobeläcker vorliegen.244
4.3.5 Zur Entwicklung der handaufgebauten Keramik
Aus der relativchronologischen Abfolge der keramischen Fun densembles (Kap. 4.3.4.1) lässt sich die Entwicklung der hand geformten Gefässkeramik innerhalb der Fundstelle aufzeigen (Abb. 64). Diese Entwicklung verläuft weitgehend gleichartig wie in den Vergleichsfundstellen (Kap. 4.3.3.3). Sie lässt sich hier aber anhand einer einzelnen Fundstelle nachvollziehen, sodass chorologische Faktoren ausgeschlossen werden können. Zudem lässt sich bei einzelnen Formen deren erstmaliges Auftreten ge nauer fassen.
Schalen scheinen chronologisch am sensibelsten zu sein, treten aber in vergleichsweise geringer Anzahl auf. Zu Beginn von Ha D kommen halbkugelige Schalen mit ausgebogener oder ausgeknickter Randlippe vor (Sh11/21). Darauf folgen in der ent wickelten Späthallstattzeit (Ha D2/D3) Schalen mit senkrechtem Rand, der teilweise in eine Schulter übergeht (Sh31/32), die zu sehends eine Tendenz hin zu einem leicht geschwungenen Pro
Die Schüsseln zeigen ebenfalls Entwicklungstendenzen, die sich anhand der Typenhäufigkeiten veranschaulichen lassen (Abb. 65). Zu Beginn von Ha D sind Ränder am häufigsten, die nur ei ne leichte Biegung aufweisen (Sü21). Bereits in Ha D3 sind die Schüsselränder stärker gekrümmt, und die meisten reichen über die Vertikale zur Gefässmitte hin (Sü61/62), zeigen aber einen grossen Biegeradius. Am Übergang zur Frühlatènezeit verringert sich der Randbiegeradius (Sü64/65). Hierbei fällt auf, dass das Typenspektrum der beiden Gruben Pos. 337 und Pos. 905 trotz des geringen Fundumfangs merklich weniger «alte» und mehr «junge» Formen aufweist als die vermutlich mehr oder weniger gleichzeitigen Hausgruben der Gebäude 1–3 (Kap. 4.3.4.1).
Die Entwicklung der Topfränder lässt sich aufgrund der gerin geren Stückzahl nicht quantitativ betrachten (Abb. 64). Da aus geknickte Ränder (Tg11) in der Fundstelle allgemein selten sind, dürften sie in der Stufe Ha D1 nur noch einen geringen Anteil des Formenspektrums stellen. Der häufigste und vornehmlich für Ha D typische Topf Tg21 weist einen leicht ausgebogenen, gestreckten Rand auf. Gegen das Ende der Hallstattzeit hin wer den senkrechte Ränder häufiger (Tg31). Möglicherweise treten
solche Ränder in Kombination mit einer Schulterausformung (Tg32) nochmals etwas später auf. Nochmals jünger sein dürfte der geschwungen ausbiegende Rand Tg22. Dieser Rand tritt nur in den Gruben Pos. 780 und 905 auf. Letztere Grube datiert an hand der stratigrafischen Relation zum Gebäude 3, aus dessen Verfüllung die Marzabottofibel Kat. 135 stammt, klar in ein spä tes LT A. Die typologisch jüngste Topfform verfügt über einen überdrehten Rand (Tg23) und tritt als Einzelstück in der Grube Pos. 905 auf (Kat. 118).
Die Verzierungen der Töpfe lassen sich nur selten fassen. Gene rell lässt sich eine starke Dominanz von Eindruckverzierungen feststellen, die in der Regel oben auf dem Randabschluss oder auf der Schulter angebracht wurden; Leistenverzierungen sind hingegen nur als Einzelstücke vorhanden. Ein flächig auf der Ge fässaussenseite angebrachter Kammstrich liegt aus der Grube Pos. 780 sowie in Gebäude 1 vor, ist also spätestens in LT A nachgewiesen. Während sich drei handgeformte Gefässe mit schmalen Riefen auf Befunde aus der gesamten Belegungspe riode verteilen, sind breite Riefen nur aus Gebäude 2 bekannt (Kat. 75–76). Ob diese handgeformten Gefässe mit breiten Rie fen tatsächlich erst in der Frühlatènezeit auftreten, lässt sich an hand der geringen Stückzahl nicht abschliessend beurteilen. Sowohl bei den Schüssel- als auch bei den Topftypen fällt auf, dass die Keramikensembles aus den Gruben Pos. 337 und 905 (Taf. 5–6) eine merklich jüngere Zusammensetzung aufweisen
als die vermeintlich mehr oder weniger gleichzeitigen Verfül lungen der Gebäude 1–3. Besonders eklatant ist dies bei der Grube Pos. 905, die von der Verfüllung des Gebäudes 3 über lagert wird, welche wiederum durch eine Marzabottofibel da tiert wird (Kap. 4.3.4). Bei den Schüsseln resultiert dieser junge Charakter der beiden Gruben aus dem zweifachen Nachweis des Typs Sü64 mit eng einbiegendem Rand. Bei den Töpfen ist da für ein hoher Anteil der Typen Tg32, Tg22 und Tg23 verantwort lich. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass in die beiden Gru ben vergleichsweise «frische» Siedlungsabfälle gelangt sind. Bei den Grubenhäusern scheint hingegen ein merklicher Anteil an Altfunden in die Verfüllung geraten zu sein – diese dürften ver mutlich aus der über längere Zeit akkumulierten Kulturschicht stammen. Aufgrund der geringen Fundmenge in den beiden Gruben kann indes nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass diese Beobachtung zufälliger Natur ist respektive die Schüsselund Topfformen nicht so chronologisch sensibel sind wie ver mutet. Dennoch lässt sich die Hypothese aufstellen, wonach die besagten Befunde mit Sedimenten aus unterschiedlichen Quel len verfüllt wurden245 und sie trotz ähnlichem Nutzungszeitraum Verfüllungen mit abweichender Datierung aufweisen. In eine ähnliche Richtung deutet die Erhaltung der Tierknochen (Kap. 4.4.2.1). Das C14-Datum aus der Grube Pos. 905 vermag diese Hypothese weder zu bestätigen noch zu widerlegen (Kap. 5.1).
4.4 Die Tierknochen
Sabine Deschler-Erb
Archäozoologische Untersuchungen zu früheisenzeitlichen Siedlungen der Schweiz und des angrenzenden Auslandes sind nach wie vor rar.246 Dementsprechend lassen sich erst wenige Aussagen zur Mensch-Tier-Beziehung und zur Tierhaltung, Jagd und Nutzung tierischer Rohstoffe in dieser Epoche machen. Die sen Fragen kann nun aufgrund der im Jahre 2015 zufällig ent deckten Siedlung Osterfingen-Haafpünte, die von 620 bis 380 v.Chr. bzw. während den Stufen Ha D1 bis LT A bestand, nach gegangen werden.
4.4.1 Material und Methode
Für die Auswertung standen insgesamt 1007 von Hand einge sammelte Knochenfragmente mit einem Totalgewicht von 4129,5 g aus datierten, eingetieften Befunden (vgl. Befundkatalog) zur Verfügung. Funde aus dem Schichtpaket 764/790 (Kap. 2.3.2) konnten aufgrund der unsicheren zeitlichen Einord nung nicht berücksichtigt werden. Da 288 Fragmente aus der Grube Pos. 262 wahrscheinlich zu einem einzigen Individuum (Rinderschädel) gehören (Kap. 4.4.2.3), reduziert sich die statis tisch auswertbare Knochenmenge deutlich, weshalb der Unter suchungskomplex insgesamt als eher klein zu bezeichnen ist. Trotzdem sind gewisse Aussagen möglich. Neben der bereits angesprochenen Grube Pos. 262 haben nur das Grubenhaus Gebäude 2 und die Grube Pos. 20 mehr als 100 Knochenfragmente geliefert (Tab.1). Weitere Strukturen mit ei ner gewissen Anzahl an Knochenfunden sind das Grubenhaus Gebäude 1 (56n) sowie die Gruben Pos. 168 (45n), Pos. 337 (42n), Pos. 780 (33n) und Pos. 339 (21n). Die übrigen Strukturen ha ben so wenig Fundmaterial geliefert, dass eine separate Betrach tung keinen Sinn macht. Das in ihnen gefundene Knochenma terial wird zu einer Auswertungseinheit zusammengefasst («restliche Strukturen»). Bei den Untersuchungen zur Taphono mie (Kap. 4.4.2.1) und den Tierartenanteilen (Kap. 4.4.2.2) wird zwischen diesen Strukturen unterschieden, um etwaige horizon
tale Unterschiede innerhalb der Siedlung sichtbar zu machen. Alle anderen Auswertungen werden aus statistischen Gründen nur beim Gesamtmaterial durchgeführt. Dabei wird in den mei sten Fällen die Struktur Pos. 262 nicht berücksichtigt bzw. sepa rat aufgeführt, da die zahlreichen, zu einem Individuum gehö renden Fragmente die Ergebnisse verfälschen würden. Die Bestimmungen der Knochenfunde erfolgten mithilfe der osteologischen Vergleichssammlung der Integrativen Prähisto rischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) der Universität Basel und wurden ins Aufnahmeprogramm Osso Bookeingetragen.247 DieAuswertungensowiediegrafische Dar stellung der Resultate erfolgten mit Excel.
4.4.2 Resultate
4.4.2.1 Taphonomie
Die Oberflächenerhaltung ist bei 90% der Knochen als gut zu bezeichnen (Abb. 66). Unter dem Gesamtmaterial (1007n) fanden sich nur 53 lose Zähne (5,3%). Dies spricht insgesamt für eine gute Erhaltung des Knochenmaterials. Dies hat auch eine Auswirkung auf die Bestimmbarkeit: Insgesamt konnten 697 Fragmente einer bestimmten Tierart zugewiesen werden, das entspricht einem Bestimmbarkeitsgrad von 69%; dieser ist da mit als relativ hoch zu bezeichnen.
Knochenerhaltung.
Durchschni�sgewicht
Das Durchschnittsgewicht des gesamten Materials beträgt 4 g (Abb. 67). Für Rind, Schaf/Ziege und Schwein einzeln betrach tet liegen die durchschnittlichen Werte bei 4 bis 6 g, was als re lativ gering zu bezeichnen ist248 und auf Umlagerungen des Fundmaterials bzw. eine längere Sedimentationszeit hindeutet. In den einzelnen Strukturen sind allerdings grössere Abwei chungen zu beobachten: In den Gruben Pos. 339 und 780 liegt das Durchschnittsgewicht der Rinderknochen deutlich über 20 g, in Grube Pos. 262 hingegen bei lediglich 1,1 g. Letzteres erklärt sich dadurch, dass der ursprünglich wohl in einem Stück in die Grube gelegte Rinderschädelteil durch den Schichtdruck in eine Vielzahl von Fragmenten zerfiel.
Der Anteil an Knochen mit verrundeten Bruchkanten ist relativ gering (Abb. 68): Beim Gesamtmaterial beträgt er gegen 3%. Leicht höhere Werte werden in Grube Pos. 168 (9%) und Grube Pos. 337 (12%) erreicht. Da Verrundungen durch Umlagerungen des Materials entstehen können, spricht dies zumindest bei einem Teil des in diesen Gruben gelagerten Materials für eine längere Sedimentationsgeschichte.
Verbissspuren deuten darauf hin, dass die Knochen zuerst für Karnivoren frei zugänglich herumlagen und erst später in die Gru ben gelangten. Der Anteil solcher Spuren beträgt beim Gesamt material 10% (Abb. 69). In mehreren Einzelstrukturen liegt er deutlich über dem Mittel, so in Grube Pos. 337 bei 38%, in Gru benhaus Gebäude 1 bei 21% und Grube Pos. 20 bei 17%. Gar keine Verbissspuren weisen die Knochen aus den Gruben Pos. 262 und 339 auf.
Durchschnittlich 4% der Knochen haben Brandspuren (Abb. 70). Ein deutlich höherer Wert (18%) findet sich unter den 33 Kno chenfragmenten von Grube Pos. 780. In den meisten Fällen han delt es sich um Verkohlungsspuren; auch bei den verbrannten Knochen aus den anderen Strukturen, wie Grube Pos. 20 und Gebäude 2, sind Verkohlungen deutlich häufiger zu beobach ten als Kalzinierungen. Dies bedeutet, dass in den meisten Fäl len die Brenntemperaturen unter ca. 600 °C lagen.249 Die Kno chen dürften daher in erster Linie mit Herdfeuern und nicht mit handwerklichen Tätigkeiten oder rituellen Feuern in Zusammen hang stehen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Verfüllungen der Gruben Pos. 262, 337 und 339, die von archäologischer Seite als mögliche Überreste ritueller Deponie rungen angesprochen werden (Kap. 3.3), keine Knochen mit Brandspuren enthielten. Eine Deutung der deponierten Knochen als Reste von Brandopfern lässt sich dadurch ausschliessen.
Unter den Zerlegungsspuren sind sowohl Schnitt- wie auch Hackspuren zu beobachten. Gegen 5% aller Knochen weisen Zer legungsspuren auf (Abb. 71). Ein deutlich höherer Wert (gegen 12%) liegt bei den Knochen aus Gebäude 2 vor. Aber auch in Ge bäude 1 ist der Wert mit über 7% relativ hoch. Es fragt sich, ob diese Werte mit der Nutzung der Grube als Wohnhaus in Zusam menhang stehen könnten. Man hätte hier Fleisch konsumiert, weshalb es noch stärker portioniert wurde. Dies würde bedeuten, dass ein gewisser Teil der Knochenabfälle in situ entsorgt worden ist. Ob die Funde aus der Verfüllung der Hausgrube auf die Nut zung des Grubenhauses schliessen lassen, muss offenbleiben.
Gebäude1 Gebäude2
Verbissspuren
Gebäude1Gebäude2
Brandspuren
Gebäude1Gebäude2
Verkohlung
Zerlegungsspuren
Gebäude1Gebäude2
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein grösserer Teil der in Osterfingen-Haafpünte gefundenen Knochen bereits ei ne längere Sedimentationsgeschichte hinter sich gehabt hat, als er in den verschiedenen Gruben abgelagert wurde. Dies bedeu tet, dass die Knochen nicht an dem Ort gefunden wurden, an dem sie als Abfälle angefallen sind. Ihre Verteilung innerhalb der Siedlungen lässt also keine Schlussfolgerungen auf die Sozial struktur innerhalb der Siedlung oder Aktivitätszonen mit tie rischen Rohstoffen zu. Eine Ausnahme könnten die Funde aus den Gruben Pos. 262 und 339 darstellen, da sie gar keine Ver bissspuren aufweisen.
4.4.2.2 Tierarten
Vertretene Arten
Die Liste der vertretenen Tierarten ist für eine früheisenzeitliche Siedlung relativ lang (Tab. 1). Unter den Haussäugern sind Rind, Schwein, Schaf, Ziege und Hund vertreten. Diese Arten gehören seit dem Neolithikum zum üblichen Haustierbestand. Das Haus huhn tritt hingegen nördlich der Alpen erst in der Hallstattzeit auf.250 Überreste, die sicher dieser Art zuweisbar sind, fanden sich in den Gruben Pos. 20, 88, 189, 337 und 780. In Gebäude 1 und Pos. 130 fanden sich nicht näher bestimmbare Vogelkno chen, die aber ebenfalls von Hühnern stammen könnten. Insge samt fanden sich in Osterfingen 7 sichere und 4 mögliche Hüh nerknochenfragmente.
Unter den Überresten von Wildtieren sind vier Arten vertreten, die wohl als Jagdbeute zu bezeichnen sind. Es handelt sich da bei um den Rothirsch, das Reh, das Wildschwein und den Feld hasen. Diese Tierarten sind auch in anderen hallstattzeitlichen Fundstellen nördlich der Alpen relativ gut vertreten. Besonders das regelmässige Auftreten des Feldhasens lässt auf einen be reits in dieser Zeit geöffneten Naturraum schliessen.251 Ein ein ziger nicht näher bestimmbarer Fischknochen belegt, dass ne ben Fleisch auch Fisch konsumiert wurde. Daneben sind auch Kleinsäuger und Amphibien, darunter Frösche, nachgewiesen. Es dürfte sich dabei um Tiere handeln, die auf natürlichem We ge in die archäologischen Fundschichten gelangt sind. Da die se kleineren Reste nicht aus Erdproben ausgeschlämmt, sondern mit den Grosstierresten von Hand eingesammelt wurden, ist ihr Fund als anekdotisch zu bezeichnen und lässt keine weiterfüh renden Schlüsse zu.
Tierartenanteile
Unter dem Gesamtmaterial machen die Hausrinder einen Frag mentanteil von 60% aus (Abb. 72a); der Gewichtsanteil beträgt 56% (Abb. 72b). Schliesst man die Grube Pos. 262, welche die Überreste eines einzigen Schädels enthält (Kap 4.4.1), aus, dann reduziert sich der Fragmentanteil auf 32% (Abb. 72c). Bei den Gewichtsanteilen beträgt der Rinderanteil aber immer noch 51% (Abb. 72d). Daraus lässt sich schliessen, dass das in Osterfingen konsumierte Fleisch zur Hälfte von Rindern stammte. Mit einem Gewichtsanteil von jeweils um die 20% (Abb. 72d) war Fleisch vom Hausschwein und von Schaf/Ziege gleichbedeutend. Bei
Total
Total
Total
Total
Total
Total
Total
Abb. 72: Tierartenanteile
den wenigen Überresten von Schaf/Ziege, bei denen eine ge naue Artzuweisung möglich war, dominierte das Schaf über die Ziege. Die Wildtiere, darunter vor allem Hirsch, Reh, Wildschwein und Feldhase, machen einen Gewichtsanteil von fast 8% aus (Abb. 72d). Wildbret und somit die Jagd waren folglich von ei ner gewissen wirtschaftlichen Bedeutung für die Siedlung. Hin gegen dürfte eher wenig und nur selten Hühnerfleisch auf den Tisch gekommen sein (0,2 g%). Ob es sich bei den geringen Nachweisen von Hund (0,7 g%) um Überreste von verschlepp ten Kadavern oder um Speiseüberreste handelt, kann nicht ent schieden werden. Zerlegungsspuren konnten jedenfalls an den Hundeknochen keine beobachtet werden.
Bei den Tierartenanteilen der einzelnen Strukturen sind deut liche Unterschiede festzustellen (Abb. 73): Hohe bis sehr hohe Rindergewichtsanteile liegen in den Gruben Pos. 262, 337, 339 und 780 sowie Gebäude 2 vor. Die ersten drei Gruben liegen dicht beieinander, und zumindest der Inhalt zweier Gruben zeigt Bezüge zueinander auf (Kap. 4.4.2.3). Sie liegen dicht bei Grube Pos. 20, die ein ausgeglichenes Verhältnis der drei wichtigsten Tierarten aufweist. Die Dreiergruppe weist also keine inhaltlichen Bezüge zu Pos. 20 auf. In Gebäude 1 dominieren im Gegensatz zu Gebäude 2 die Hausschweine. Möglicherweise sind damit unterschiedliche Ernährungssitten in den einzelnen Häusern zu fassen. Wildtier- und Hühnerknochen kommen hingegen in ei nigen Strukturen vor, und es ist dabei kein Verbreitungsschwer punkt auszumachen. Es zeichnen sich hierbei also keine sozial topografischen Unterschiede ab.
Skelettteilspektrum
Hausrind
Bei der Bestimmung des Fundmaterials aus Grube Pos. 262 hat sich herausgestellt, dass diese nur Rinderknochen beinhaltete (Tab. 1) und dass diese fast ausschliesslich vom Kopf stammen (Tab. 4): Es handelt sich um 280 Schädelfragmente, wohl mehr heitlich Hinterhauptsteile, zwei Maxillateile ohne Zahn, einen Maxillateil mit Zahn (M2/M3) und um einen losen Oberkiefer zahn (M3). Die Zähne stammen beide von altadulten Individuen. Der Fragmentierungsgrad dieser Kopfknochen ist sehr gross, deshalb ist es kaum möglich, sichere Passfragmente ausfindig zu machen. Trotzdem ist davon auszugehen, dass alle Teile ur sprünglich miteinander verbunden waren, sprich ein grösserer Schädelteil in die Grube gelegt wurde. In der benachbarten Gru be Pos. 339 fanden sich ebenfalls acht Kopfteile vom Rind (Tab. 6), darunter Schädelteile mit Hornzapfenansatz und ein Unter kieferfragment mit einem altadulten P1. Es ist wahrscheinlich, dass die Kopf- und Unterkieferteile aus den Gruben Pos. 262 und 339 vom gleichen Individuum stammen. Die Kopfteile des Rindes sind in beiden genannten Gruben also stark dominant (Abb. 74). Aber auch in den anderen Strukturen sind sie stärker vertreten als die übrigen Körperteile, die nur ge ringfügige Abweichungen von einem vollständigen Vergleichs skelett aufweisen. Man scheint folglich die Rinder vor Ort ge schlachtet und ihre Abfälle auch meist hier entsorgt zu haben. Die überzähligen Kopfteile sprechen dafür, dass diese beson ders behandelt wurden. Denkbar wäre z.B. ein Aufhängen von Bukranien an den Häusern252, wodurch die Kopfteile eher vor Karnivorenverbiss geschützt gewesen wären als die übrigen Ske lettteile (Kap. 4.4.2.1).
74: Skeletteilanteile (g%) der Rinderknochen (Total und Gruben Pos. 262 und 337) der Strukturen von Osterfingen-Haafpünte in Relation zu einem vollständigen Vergleichsskelett.
archaeobiologie/archaeozoologie/methodik/
Schaf/Ziege
Während bei den meisten Körperteilen eher geringe Abwei chungen vom Vergleichsskelett festzustellen sind, sind die Kopf teile mit 10% übervertreten, und bei den Rumpfteilen fällt eine starke Untervertretung auf (Abb. 75). Eine solche ist meist bei archäologischen Tierknochenkomplexen zu beobachten und dürfte taphonomisch bedingt sein.
Es ist daher anzunehmen, dass kleine Wiederkäuer vor Ort geschlachtet und ihre Knochen auch vor Ort entsorgt wurden.
Hausschwein
Auch bei den Schweineknochen sind die Rumpfteile deutlich un tervertreten (Abb. 76). Die leichte Übervertretung von Stylopo dium (oberste Extremitäten) und Zygopodium (mittlere Extre mitäten) spricht für eine bevorzugte Behandlung fleischreicher Teile. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass Schweine vor Ort geschlachtet wurden.
Abb. 75: Skeletteilanteile (g%) beim Total der Schaf-/Ziegenknochen der Strukturen von Osterfingen-Haafpünte in Relation zu einem vollständigen Vergleichsskelett. https://ipna.duw.unibas.ch/de/forschung/archaeobiologie/ archaeozoologie/methodik/
Abb. 76: Skeletteilspektrum beim Total der Schweineknochen der Strukturen von Osterfingen-Haafpünte in Relation zu einem vollständigen Vergleichsskelett. https://ipna.duw.unibas.ch/de/forschung/archaeobiologie/ archaeozoologie/methodik/
Rothirsch
Unter den elf Rothirschknochen sind alle Körperregionen ver treten (Abb. 77), was darauf schliessen lässt, dass die Tiere voll ständig, also mit Kopf und Füssen, in die Siedlung gebracht wur den. Eine Hackspur, die bei einer Scapula festgestellt werden konnte, zeugt von der Zerlegung. Bei einem kleinen, verkohlten Geweihstück aus Pos. 384 (FK 548.1) kann nicht gesagt werden, ob es von einem schädelechten Geweih oder von einer Abwurf stange stammt. Möglicherweise steht es im Zusammenhang mit einer handwerklichen Verarbeitung.
Abb. 77: Häufigkeiten (n) der verschiedenen Skelettteile bei den Hirschknochen.
Hausrind
Die Mehrheit der Rinder (75%) war bei der Schlachtung ausge wachsen (Abb. 78). Bei den genauer bestimmbaren Fällen sind die senilen Tiere leicht stärker vertreten als die jungadulten; das bedeutet, dass die Tiere sowohl als Fleischtiere als auch zur Wei terzucht bzw. für Sekundärprodukte genutzt wurden. Zwei Pha langen weisen krankhafte Veränderungen auf (Exostosen, lip ping), was auf eine Nutzung als Zugtiere zurückgeführt werden könnte. Während der Anteil der juvenil bis subadulten Indivi duen sehr gering ist (<5%), machen die Überreste der infantilen Individuen immerhin einen Anteil von 13% aus. Diese Alters gruppe umfasst die bis 6 Monate alten Individuen. Die Sterbe alterkurve mit vielen alten Tieren und relativ vielen Kälbern ent spricht dem sogenannten milk pattern, das die Milchwirtschaft widerspiegelt.254 Leider konnten nur wenige Geschlechtsbestim mungen gemacht werden, die für Osterfingen die Theorie der Milchnutzung untermauern würden. Die Bestimmungen eines sicher und eines wahrscheinlich weiblichen Individuums wider sprechen zumindest dieser Theorie nicht. In Osterfingen dürfte man also nicht nur Rindfleisch, sondern auch Kuhmilch bezie hungsweise Milchprodukte konsumiert haben.
Schaf/Ziege
Über die Hälfte der Tiere fällt in die Gruppe der juvenil-subadul ten-jungadulten Individuen (Abb. 79), also Individuen zwischen 5 und 24 Monaten, was für die Nutzung als Fleischtiere spricht. Etwa ein Viertel der Tiere war ausgewachsen. Es könnte sich da bei um Zuchttiere handeln oder Tiere, die zur Nutzung von Milch oder Wolle gehalten wurden.
Hausschwein
Auch beim Hausschwein (Abb. 80) dominieren die juvenilen bis jungadulten Tiere, was typisch für diese Tierart ist, die als reines Fleischtier genutzt wird. Der Anteil der ausgewachsenen Tiere, bei denen es sich um die Zuchttiere handelt, ist sehr gering. Be merkenswert ist hingegen der Fund eines fötal-neonaten Kno chens (Pos. 427, FK 588.11), der von einer Früh- oder Totgeburt stammen könnte. Dies deutet daraufhin, dass direkt in der Sied lung Schweine gehalten wurden.
Abb.
Altersspektrum (n%) beim Total der Rinderknochen.
Ovis aries/Capra hircus
Abb. 79: Altersspektrum (n%) beim Total der Schaf-/Ziegenknochen.
Sus domes�cus
Abb.
4.4.3 Diskussion der Resultate
Bei den untersuchten Tierresten handelt es sich in erster Linie um Schlacht- und Konsumationsabfälle einer sich selbstversor genden ländlichen Siedlung. Die wichtigste Tierart war das Haus rind, gefolgt von Hausschwein und Schaf/Ziege und Hund. Das Hausrind war nicht nur als Fleischtier wichtig für die Ernäh rung, sondern wahrscheinlich auch als Milchlieferant. In diese Richtung weist auch das Siebfragment aus Pos. 183 (Kap. 4.3.2.2). Hierzu könnten eventuell auch Fettanalysen der in Osterfingen gefundenen Keramik Informationen liefern. Eine Nutzung als Zug- und Lasttier ist ebenfalls wahrscheinlich. Das Rind war al so von grosser wirtschaftlicher Bedeutung für die Siedlung.
Altersspektrum (n%) beim Total der Schweineknochen.
Während das Hausschwein als reines Fleischtier gehalten wur de, waren Schaf und Ziege vielseitiger nutzbar. Wie beim Haus rind könnte die Milch genutzt worden sein. Aber auch die Nut zung der Haare und Wolle kommt infrage. Die spärlichen archäozoologischen Daten lassen diesbezüglich keine gesicher ten Aussagen zu. Für eine Wollnutzung sprechen aber die Web stühle, die in den Grubenhäusern vermutet werden, sowie die Spinnwirtel und Webgewichte, die in der Siedlung gefunden wurden (Kap. 4.2.6).
Der grosse Anteil an Rinder- und Schaf- bzw. Ziegenknochen und die auffallend geringe Bedeutung der Schweineknochen könnten nicht nur mit der wirtschaftlichen Nutzung der Haus tiere zusammenhängen, sondern auch die Umweltverhältnisse um die Siedlung widerspiegeln. In diesem Sinne spricht die Do minanz von Weidetieren unter den Knochenabfällen, aber auch der Nachweis von Wildtieren, die eine offene Landschaft bevor zugen (Reh, Feldhase), für ein mehrheitlich unbewaldetes Ge biet.
Es fanden sich auch einige Knochen vom Haushuhn. Wie bereits erwähnt, tritt diese Tierart erst ab der Hallstattzeit in Siedlungen nördlich der Alpen auf. Ein einziger Hühnerknochen fand sich in den hallstattzeitlichen Siedlungsgruben von Neunkirch-Tobelä cker SH.255 Bedeutendere Fundstellen sind die Heuneburg mit 25 Fragmenten und Breisach-Münsterberg mit 5 Fragmenten.256 Allerdings wurden an beiden «Fürstensitzen» deutlich mehr Tier knochenabfälle als in Osterfingen untersucht (Heuneburg über 70 000,257 Breisach-Münsterberg ca. 6500258); ihr Anteil am Ge samtknochenkomplex ist also relativ gering. Dies zeigt die Be deutung der Osterfinger Funde auf. Im Vergleich zu Möhlin, wo in Grube 12 ein Fragment und in Grube 3 gleich drei ganze Ske lette von weiblichen Individuen gefunden wurden, ist der Anteil der Hühnerknochen in Osterfingen, die theoretisch von einem einzigen Individuum stammen könnten, aber wiederum als eher gering zu bezeichnen. In der gleichen Möhliner Grube wurden die Überreste eines vollständigen Hirschkalbes sowie die linke Vorderextremität eines ausgewachsenen Hirsches gefunden, was insgesamt auf eine rituelle Deponierung schliessen lässt.259 Für die Osterfinger Befunde gibt es keine diesbezüglichen Hinweise. Ein höherer Anteil an Hühnerknochen könnte in Zusammenhang mit einer Oberschicht gesehen werden, die eine neu eingeführte Tierart konsumierte; auch später in der Römerzeit gelten Hühner als Speise einer gehobenen Be völkerungsschicht.260 Die Hühnerknochen aus Osterfingen und Neunkirch sprechen hingegen eher dafür, dass Hühner ab der Späthallstattzeit in geringem Masse auch in ländlichen Sied lungen zur Selbstversorgung gehalten wurden. Dabei stellt sich die Frage, ob Hühner nur als Fleisch- oder auch als Eierliefe ranten genutzt wurden. Da auf der Ausgrabung keine Schlämm proben genommen wurden, kann diese Frage nicht beantwor tet werden.
Der Anteil von Wildtieren ist unter dem Fundmaterial von Os terfingen eher gering. Der Nachweis von verschiedenen Arten (Hirsch, Reh, Wildschwein, Feldhase) zeigt aber, dass verschie dene Jagdtechniken praktiziert wurden und Wildbret doch von einer gewissen ernährungswirtschaftlichen, eventuell auch sozi alen Bedeutung war. Dies steht in keinem Widerspruch zur Tat sache, dass es sich bei Osterfingen um eine kleine ländliche Sied
lung handelt. Dass nicht nur im Umfeld von Fürstensitzen gejagt wurde, zeigt die Tatsache, dass es auch in früheisenzeitlichen Gräbern mit niedrigerem sozialem Status Hinweise auf Jagdtä tigkeit gibt.261
Bemerkenswert ist, dass an den Osterfinger Knochen zwar häu figer Schnitt-, aber auch regelmässig Hackspuren zu beobach ten sind. Bei Ersteren ritzt eine schmale, oberflächliche Rille die Knochenoberfläche, bei Letzterer findet sich eine grössere ab gehackte Fläche. Hackspuren finden sich erst seit der Römerzeit häufiger. In dieser Kultur wurde das Hackmesser (lat. culter) genutzt, mit dem Knochen vollständig durchgehackt werden können.262 Inwiefern ein ähnlich starkes Messer in Osterfingen eingesetzt wurde, muss offenbleiben. Jedenfalls scheint die Schlachttechnik schon fortgeschritten gewesen zu sein. Eine handwerkliche Weiterverarbeitung des Rohstoffes Horn ist al lenfalls durch die Schnittspur an einem Rinderhornzapfen zu ver muten.
Die taphonomischen Auswertungen zeigen, dass ein relativ grosser Anteil der Knochen eine längere Ablagerungsgeschich te hinter sich hat. Die Gruben Pos. 262 und 339 fallen hingegen durch den Zustand und die Zusammensetzung ihres Verfüllma terials auf. In der ersten Grube fanden sich Schädelteile eines sehr alten Rindes, in der zweiten Unterkieferteile, die möglicher weise vom gleichen Individuum stammen. Aufgrund des starken Fragmentierungsgrads können leider keine Beobachtungen mehr am Schädel gemacht werden. Dies war hingegen bei einem besser erhaltenen Schädel der Fall, der sich in einer Grube der frühlatènezeitlichen Fundstelle Rosheim-Mittelweg (F) fand.263 Dieser wies auf der Stirn eine Durchlochung auf, die offenbar mit der Tötung des Tieres in Zusammenhang steht. Schnitt spuren deuten auf die Enthäutung hin und die Hornzapfen und Prämaxillaren wurden abgetrennt. Beim Osterfinger Rinderschä del fehlen die Hornzapfen und Zähne ebenfalls weitgehend. An beiden Orten könnte es sich um eine spezielle Deponierung im Anschluss an die Tötung und Zerlegung eines für die Gemeinschaft wichtigen Haustiers handeln. Auf einen rituellen Zusammen hang verweist auch der Mühlstein aus Grube Pos. 262 (Kap. 3.3).
4.4.4 Schlussfolgerungen
Die archäozoologischen Untersuchungen zur früheisenzeit lichen Siedlung Osterfingen-Haafpünte lassen auf die Überreste einer selbstversorgenden Kleinsiedlung schliessen, die ein gutes Nutztiermanagement betrieb. In Bezug auf die Hühnerhaltung gehört die Fundstelle zu den frühesten Beispielen der Schweiz und Süddeutschlands. Wirtschaftlich die bedeutendste Tierart war das Hausrind, was sich auch in der Deponierung von Rin derschädelteilen zeigt, die wahrscheinlich einen rituellen Hinter grund hatte.
5. Der chronologische Rahmen der hallstatt- und frühlatènezeitlichen Belegung
Johannes Wimmer5.1 Radiokarbondatierungen
Zur hallstatt- und frühlatènezeitlichen Belegung der Fundstelle liegen acht C14-Proben aus zwei Messserien vor (Abb. 81).264 Mit diesen Proben sollten primär die beigabenlosen Säuglings bestattungen datiert werden (Kap. 3.7). Dazu wurden Schädel fragmente aus Grab 1 (Individuum 1) und 2 je einmal beprobt; da die beiden Daten der ersten Messserie des Säuglings aus Grab 3 stark voneinander abweichen (Abb 82, ETH-106064 und ETH-106066), wurde die Datierung dieses Individuums durch zwei zusätzliche Messungen abgestützt. Zwei weitere Proben stammen von tibiae (Schaf/Ziege) aus Gebäude 1 sowie der un tersten Verfüllschicht der Grube Pos. 905.265 Die Resultate der C14-Messungen fallen für alle Säuglingsbe stattungen – mit Ausnahme des erwähnten Ausreissers ETH-
in das 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. Die drei gleich datierenden Proben aus Grab 3 wurden alsdann mithilfe der Funktion «Combine» in OxCal 4.4 zu einem einzigen Datum zu sammengerechnet (387–352; 286–228 calBC). Aufgrund eines wiggles in der Kalibrationskurve ergeben sich für alle Säuglings bestattungen zwei Peaks in der Wahrscheinlichkeitsverteilung (Abb. 82, rechts); der dazwischenliegende Abschnitt (zweite Hälf te 4. Jahrhundert) wird nicht abgedeckt. Da ein Zusammenhang zwischen den Bestattungen und den Siedlungsaktivitäten erwie sen scheint (Kap. 3.7.4), kann aufgrund der Siedlungsfunde ei ne Datierung dieser Gräber ins 3. Jahrhundert v. Chr. (Mittellatè nezeit) ausgeschlossen werden (Kap. 5.2). Daraus ergibt sich für die Bestattungen anhand der C14-Daten ein Datierungsfenster zwischen 398 und 342 calBC.
Die beiden Daten aus Gebäude 1 und der Grube Pos. 905 kom men im hallstattzeitlichen Plateau der Kalibrationskurve zu lie gen, weshalb sie einen grossen Zeitraum abdecken (760–423 calBC).
Eine ungenügende Erhaltung von Collagen kann zu Ungenau igkeiten bei C14-Datierungen von Knochen führen. Eine solche kann anhand des atomaren Verhältnisses von Kohlenstoff zu Stickstoff abgeschätzt werden.267 Da dieses Verhältnis bei allen hier untersuchten Proben zwischen 3,17 und 3,30 liegt, ist die Collagenerhaltung als ausreichend einzustufen; sie dürfte die Resultate nicht negativ beeinflusst haben.
Kontext SerieProbeBP ±1σ C/N at.calBC (95,4%)
Grab 1, Ind. 1 1 ETH-1060652228243,28384–342; 321–201
Grab 21 ETH-1060632273243,29398–352; 291–209
Grab 31 ETH-1060642438253,30750–639; 588–408
Grab 31 ETH-1060662280 23 3,24400–352; 286–211
Grab 32 ETH-1092192217 23 3,19378–338; 326–198
Grab 32 ETH-1092202254 23 3,21391–350; 307–208
Grube 905 2 ETH-1092182467 23 3,19760–468; 435–423
Gebäude 12 ETH-1092212481 23 3,17770–515
Abb. 81: Rohdaten der C14-Messungen aus Osterfingen-Haafpünte. C/N at. = atomares Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff.
Abb. 82: Kalibration der C14-Daten aus Osterfingen-Haafpünte nach IntCal20. Links: Kalibration der Einzelproben, rechts: Datierung der einzelnen Befundkontexte und Verlauf der Kalibrationskurve.
5.2 Übersicht
Anhand der Fibeln lässt sich der Siedlungsbeginn typologisch im frühen Abschnitt der Stufe Ha D1 verorten (Kap. 4.2.1). Wäh rend für die Stufe Ha D2 lediglich eine einzelne Leitfibel vorliegt, ist die Stufe Ha D3 wiederum gut vertreten. Möglicherweise deu ten die mindestens drei Fusspaukenfibeln auf einen späten Ab schnitt innerhalb dieser Stufe hin. Danach ist eine kontinuier liche Belegung bis in den späten Abschnitt der Stufe LT A festzustellen. Auf die gängigen absolutchronologischen Stufen grenzen zurückgreifend ergibt dies einen Siedlungszeitraum zwischen dem 4. Viertel des 7. Jahrhunderts v. Chr. bis zum Be ginn des 4. Jahrhunderts v. Chr.268 Für das Ende der Besiedlung können zusätzlich die C14-Datierungen der Säuglingsskelette herangezogen werden (Kap. 5.1). Diese weisen Siedlungstätig keiten bis in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. nach, was im Vergleich zu den gängigen Stufengrenzen als ein ver gleichsweise spätes Datum für LT-A-zeitliches Fundmaterial er scheint. Alternativ ist die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass der an eine Duxer Fibel erinnernde Fuss der Fibel Kat. 135 (Kap. 4.2.1) bereits in einem frühen Abschnitt der Stufe LT B1 zu ver orten und die Laufzeit der Siedlung entsprechend zu verlängern ist. Da die fünf C14-Proben eine gute Collagenerhaltung aufwei sen, liegen keine Hinweise auf eine verzerrende Kontamination vor. Auch wenn mit einigen Unsicherheiten behaftet, lässt sich durch den Abgleich von typochronologischer und Radiokarbon datierung das Ende der Siedlungstätigkeiten ungefähr um 380 v. Chr. eingrenzen. Daraus ergibt sich eine Belegungsdauer von rund 240 Jahren.
Dies scheint für eine ländliche Siedlung wie Osterfingen-Haaf pünte eine erstaunlich lange Siedlungsdauer zu sein. Allerdings sind die Laufzeiten der Leitfunde beim aktuellen Stand der Forschung nur schwer abzuschätzen (Kap. 4.1). Deshalb ist es durchaus denkbar, dass einzelne Leittypen über die durch sie definierte Stufe hinaus im Umlauf geblieben sind. Entsprechende Phänomene sind in der Spätlatènezeit anhand umfangreicher Fibelinventare aus Zentralsiedlungen gut fassbar269 und deshalb auch für die ältere Eisenzeit in Betracht zu ziehen. So kann bei spielsweise anhand der Heuneburg-Stratigrafie nicht ausge schlossen werden, dass zweischleifige Schlangenfibeln – wie Kat. 126 aus Osterfingen – über die Stufe Ha D2 hinaus auftreten können (Kap. 4.1). Dies hat zur Folge, dass sich in der hallstatt zeitlichen Belegung der Fundstelle durchaus kurze Besiedlungs lücken verbergen könnten, die anhand einer rein stufenchrono logischen Datierung der Einzelfibeln nicht erkennbar sind. Darauf könnte auch das Fehlen der auf der Heuneburg gut ver tretenen Pauken- und Fusszierfibeln hindeuten. Alles in allem ist für die Stufe Ha D1 sowie von der späten Stufe Ha D3 bis ans Ende der Stufe LT A ein umfangreicher Fundniederschlag fest stellbar. Für die Stufen Ha D2 und den frühen Abschnitt von Ha D3 ist hingegen eine Besiedlungslücke oder zumindest ein Zeit abschnitt mit stark reduzierter Siedlungstätigkeit in Betracht zu ziehen. Dieser Eindruck scheint sich durch die datierbaren Kera mikensembles zu bestätigen. Dort sind die Stufen Ha D1, Ha D3 und LT A vertreten, Ha D2 hingegen nicht. Allerdings ist die Ke ramik der Stufe Ha D2 allgemein schwer fassbar, unter anderem aufgrund des Fehlens chronologisch sensibler Warenarten wie
der Drehscheibenkeramik (Kap. 4.3.3.2).270 Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass in Osterfingen-Haafpünte die Ha-Dzeitlichen Siedlungsphasen anhand von Inventaren aus einge tieften Befunden nur punktuell gefasst werden können. Es sind dies der Graben Pos. 183 (Ha D1) und die Grube Pos. 168 (Ha D3). Einige Keramikfunde aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 zeigen aber, dass in der Stufe Ha D1 mit umfangreichen Sied lungsaktivitäten zu rechnen ist (Kap. 4.3.4.2). Die zugehörigen Befunde scheinen aber stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Lediglich unpräzise zwischen spätester Hallstatt- und Frühlatènezeit lässt sich das Inventar der Grube Pos. 342 datie ren. Die überwiegende Mehrheit der untersuchten Fundensem bles, insbesondere jene aus den Grubenhäusern Gebäude 1–3, sind frühestens am Übergang zur Frühlatènezeit zu verorten; bei Gebäude 3 und der zugehörigen Grube Pos. 905 sowie der Grube Pos. 337 ist sogar eine Datierung in ein entwickeltes LT A gesichert. Die beiden hallstattzeitlichen C14-Daten aus Gebäude 1 und der Grube Pos. 905 (Kap. 5.1) vermögen die sen späten Datierungsansatz nicht zu bestätigen. Im Sinne einer Terminus-post-quem-Datierung für das Verfüllen dieser Be funde widersprechen sie ihm aber nicht. Vermutlich sind die beprobten Knochen als verlagerte Altfunde anzusprechen und stützen damit die typochronologische Hypothese, wonach die frühlatènezeitlichen Fundinventare in sehr unterschiedlichem Mass mit Altfunden vermischt zu sein scheinen (Kap. 4.3.5). Ebenfalls in einen frühlatènezeitlichen Kontext ist vermutlich die Grube Pos. 780 zu stellen. Damit ist die jüngste Siedlungsphase bei den zuverlässig datierbaren Fundensembles stark überver treten. Ob die drei Grubenhäuser indes exakt identisch datieren, lässt sich anhand der Keramikauswertung nicht klären.
6. Synthese und Ausblick
Jonas Nyffeler/Johannes Wimmer
An dieser Stelle werden die Ergebnisse der verschiedenen Kapi tel dieses Bandes zusammengeführt und weiterführende Gedan ken, Hypothesen und Forschungsdesiderate genannt. Eine Ein bettung der Siedlung von Osterfingen in einen überregionalen Kontext war im Rahmen der Auswertung nur bedingt möglich.
Die späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Funde und Befunde der Flur Osterfingen-Haafpünte stammen von einer mehrphasigen, ländlichen Siedlung. Anhand datierbarer Kleinfunde, insbeson dere Fibeln (Kap. 4.2.1), lässt sich eine bemerkenswert lange Laufzeit von rund 240 Jahren umreissen, die sich von der mitt leren Hallstatt- bis in die ältere Frühlatènezeit erstreckt (Ha D1 bis LT A, ca. 620 bis 380 v. Chr.). Einige unerwartet junge C14Daten von Säuglingsbestattungen eröffnen indes die Option eines späteren Siedlungsabbruchs (Kap. 5.1)
Die Siedlung ist bislang nur ausschnitthaft erfasst; ihre Grösse bleibt vorerst unbekannt. Die Lage der Fundstelle am Eingang des Haartelbachtals und die eher kleinräumige Topografie spre chen für einen unbefestigten Weiler mit mehreren Gebäuden. Die Baubefunde – zwei einschiffige Pfostenbauten, zwei abge hobene Speicher (Kap. 3.6) und drei Grubenhäuser (Kap. 3.5) –zählen in Süddeutschland und dem Elsass zum üblichen Gebäu despektrum kleinerer Siedlungen.271 Hinweise auf grössere, teils auch mehrschiffige Gebäude fehlen in Osterfingen. Für den aufgehenden Teil der Grubenhäuser wurde anhand praxis orientierter Überlegungen und volkskundlicher Vergleiche ein Rekonstruktionsvorschlag erarbeitet (Kap. 3.5), der deutlich von den bisher einheitlichen Vorstellungen zum Aufbau von Gru benhäusern abweicht. Sicherlich war die Gestaltung eisenzeit licher Grubenhäuser – in Abhängigkeit verfügbarer Ressourcen – variabler als bislang in der Literatur diskutiert. Der Rekonstruk tionsvorschlag ist spezifisch auf die Befunde von Osterfingen angepasst und repräsentiert damit lediglich einen Teil des mög lichen damaligen Gestaltungsspektrums.
Anhand des Fibelinventars und datierbarer Fundensembles muss die Möglichkeit von kurzen Siedlungsunterbrüchen in Be tracht gezogen werden. Allerdings kann dies auch mit einer tem porären Verlagerung der Siedlungsaktivitäten in eine Zone aus serhalb des Ausgrabungsfläche erklärt werden (Kap. 5.2). Ein Hinweis darauf ist die Konzentration der ältesten datierbaren Siedlungsbefunde im nordöstlichen Bereich des Grabungsare als und fehlende Funde der Stufe Ha D2. Im Verlauf der ausge henden Hallstattzeit zeichnet sich dann eine Verlagerung oder Ausbreitung des Siedlungsperimeters nach Süden ab. Ein ähnliches Muster liess sich bei der grossflächig ausgegrabenen Siedlung Entzheim-Geispolsheim (F) feststellen: Innerhalb der Stufen Ha C bis LT B liess sich eine mehrfache Standortverlage rung im Umkreis von wenigen 100 Metern beobachten.272 Trotz dieser Vorbehalte ist die vorliegende Siedlungs(platz)kontinui tät über die vermeintliche «Epochengrenze» zwischen der Hall statt- und Frühlatènezeit hinweg nur selten zu beobachten: Sied lungen ähnlicher Struktur und Datierung finden sich im weiteren
Umfeld in Singen-Mühlenzelgle (D) und Entzheim-Geispols heim.273 Damit vermag die Fundstelle von Osterfingen einen klei nen Beitrag zur Beleuchtung der Kontinuitätsfrage zwischen den beiden Epochen zu leisten (Kap. 4.1) – so lassen sich beispiels weise ab der spätesten Hallstattzeit mit der Drehscheibenkera mik neue Innovationen fassen,274 während die handaufgebaute Keramik in einer merklich älteren, sich langsamer entwickelnden Tradition steht (Kap. 4.3.5).
Gründe für die Platzkontinuität der Siedlung könnten einerseits gute landwirtschaftliche Böden im Umfeld der Siedlung gewe sen sein. Denkbar ist auch, dass die nahe gelegenen Bohnerz vorkommen des Südrandens sowie ein nahe gelegener Auf schluss von Doggererz (Abb. 4) für den Siedlungsstandort von Bedeutung waren.275 Belege für eine eisenzeitliche Ausbeutung und Verhüttung von Eisenerz fehlen bislang. Durch den inten siven neuzeitlichen Tagebau von Bohnerz könnten ältere Spuren komplett verwischt oder vorerst nicht als solche erkannt wor den sein. Im Gegensatz zur Neuzeit hätte die eisenzeitliche Ver arbeitung des Erzes wohl im direkten Umfeld des Abbauorts stattgefunden. Überreste von Rennöfen und weiterer Infrastruk tur für die Erzverarbeitung müssten deshalb in der Nähe dama liger Abbaustellen zu finden sein.276 Die dort vorherrschenden kargen Böden werden damals wie heute bewaldet gewesen sein. Der benötigte Brennstoff war dadurch ausreichend vor Ort ver fügbar.
Die heutige Bewaldung könnte wiederum der Grund sein, wes halb bislang generell kaum Fundstellen vom Südranden bekannt sind. Ein durch die Eisenerzverhüttung gesteigerter Holzbedarf und die damit verbundene Erosion gerodeter Waldflächen lies sen sich allenfalls über Kolluvien am Hangfuss des Südrandens nachweisen. Die Eisenverarbeitung ist in der späthallstatt-/ frühlatènezeitlichen Siedlung von Osterfingen-Haafpünte durch wenige Fragmente von Eisenschlacken belegt (Kap. 4.2.8). Im ausgegrabenen Siedlungsausschnitt dürfte diese aber von eher geringem Umfang gewesen sein. Eine mögliche Verhüttung von Eisen respektive das Verhandeln von (verarbeiteten) Eisenpro dukten könnte allenfalls eine Erklärung für die vergleichsweise grosse Anzahl an Kleinfunden und die wiederholten Hinweise auf Fernbeziehungen sein (siehe unten).
Generell liegen aus Osterfingen nur wenige Belege für Hand werkstätigkeit vor. Deutlich nachweisen liess sich die Textilver arbeitung. Zwei Grubenhäuser wiesen Standspuren von Ge wichtswebstühlen auf (Kap. 3.5), ausserdem sind die Fragmente von zwei Webgewichten überliefert. Spinnwirtel und eine Näh nadel bezeugen weitere Arbeitsschritte des Textilhandwerks. Unter den Knochen von Schaf/Ziege sind zu einem Viertel adulte Tiere vertreten, die auf die Nutzung von Wolle hinweisen könnten. Auf die Verarbeitung von Buntmetall deutet der stab förmige Barren Kat. 151 hin, der auf die Produktion drahtför miger Objekte verweist. Seine Datierung in die Späthallstatt-/ Frühlatènezeit ist unsicher.
Die Tierknochen lassen sich nahtlos in das Bild einer ländlichen Siedlung einfügen. Sie zeichnen eine sich selbst versorgende Gesellschaft ab, welche Nutztiere innerhalb der Siedlung schlach
tete und verwertete. Die Jagd spielte dabei nur eine unterge ordnete Rolle. Das bedeutendste Haustier war das Rind. Krank hafte Veränderungen an Knochen und die Schlachtalterkurve weisen darauf hin, dass Rinder nicht nur als Fleischlieferant, son dern auch als Zugtiere und zur Milchproduktion genutzt wur den. Der Nachweis des Haushuhns in Osterfingen-Haafpünte zählt zu den ältesten nördlich der Alpen. Sein Vorkommen in Osterfingen und in der benachbarten Fundstelle Neunkirch-To beläcker277 ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Hühner zumin dest in geringem Mass in ländlichen Siedlungen zur Selbstver sorgung gehalten wurden.
Mit Gerste, Dinkel, Einkorn, Emmer und Rispenhirse wurden in der Siedlung verschiedenste Getreide konsumiert. Zumindest ein Teil davon wurde wohl in der direkten Umgebung angebaut. Mögliche Spuren von Ackerbau liessen sich auf dem Grabungs perimeter selbst nachweisen, diese entstanden allerdings erst nach Aufgabe oder Verlagerung der späthallstatt-/frühlatène zeitlichen Siedlung (Kap. 3.10). Fruchtbare Böden waren in der Klettgauer Ebene, an deren östlichem Rand sich die Siedlung befand, zahlreich verfügbar. Die Dominanz von Rind und Schaf/ Ziege unter den Haustieren lässt auf ein wenig bewaldetes Um land schliessen, wo Acker- und Weideland vorherrschend war. Auch unter den Wildtieren sind diverse Arten vertreten, die of fene Flächen bevorzugen. Pollenanalysen, welche diese Annah me stützen können, liegen für die Region nicht vor. Die Ergeb nisse anderer Fundorte im Schweizer Mittelland und in Süddeutschland zeigen, dass sich die Landwirtschaft in der Ei senzeit im Vergleich zu den vorausgehenden Epochen intensi vierte und mit einer Zunahme von Acker- und Weideflächen zu rechnen ist. Dennoch existierten weiterhin naturnahe Wälder, was auch im Umfeld von Osterfingen auf dem Südranden er wartet werden kann (Kap. 2.1).278
Dass die Siedlung in Osterfingen-Haafpünte trotz hohem Selbst versorgungsgrad an ein weiträumiges Kontaktnetz angebunden war, zeigen diverse Kleinfunde. An erster Stelle ist hier eine bunt metallene Gesichtsapplike zu nennen, die eine Gorgonendar stellung zeigt (Kap. 4.2.5). Auch wenn keine genaue Datierung oder Herkunftsbestimmung möglich ist, dürfte dieses Objekt südlich der Alpen hergestellt worden sein. Aus diesem Raum stammt auch die in den Fibelbügel Kat. 128 eingelassene Koral le. Die Fibel selbst wurde hingegen nördlich der Alpen produ ziert.279 Eine frühlatènezeitliche Glasperle, die zu den sogenann ten Amphorenperlen gehört, wurde möglicherweise in einer mediterranen Werkstätte hergestellt (Kap. 4.2.3). Aufgrund de ren Verbreitung dürfte dieser Fund Beziehungen nach Slowe nien oder Mähren aufzeigen. Solche Ostkontakte, insbesonde re zwischen dem Schweizer Mittelland und Böhmen, konnten für die Frühlatènezeit bereits wiederholt festgestellt werden.280 Dies unter anderem anhand der Duxer Fibel, zu denen auch die Drahtfibel vom Frühlatèneschema Kat. 135 Ähnlichkeiten zeigt. In eine andere Richtung weisen die späthallstattzeitlichen, in Ostfrankreich häufigen Fusspaukenfibeln, die in Richtung Osten zwar bis an den oberen Donaulauf streuen, dort aber in kleinen Stückzahlen auftreten (Kap. 4.2.1). Die stattliche Anzahl von bis zu vier teilweise fragmentarisch erhaltenen Fibeln dieses Typs könnte demnach auf westliche Kontakte hindeuten.
Auch bei der Keramik finden sich schwache Hinweise auf Fern beziehungen. Möglicherweise gehört die Wandscherbe Kat. 173 zur frühlatènezeitlichen «gestempelten Drehscheibenkeramik», die insbesondere in Böhmen und Mähren häufig auftritt (Kap. 4.3.2.3). Auch einige Wandscherben eines Grafittontopfes (Kap. 4.3.1) verweisen auf Kontakte Richtung Osten, da der entspre chende Rohstoff im Umfeld der Fundstelle nicht ansteht. Nicht auszuschliessen ist indes eine lokale Herstellung mit ortsfremder Magerung.
Über die Gesamtheit dieser erstaunlich zahlreichen Hinweise auf Fernkontakte fällt auf, dass sich die Ost-West-Beziehungen be deutend stärker abzeichnen als die Nord-Süd-Kontakte. Dass mediterrane Prestigeelemente wie attische Keramik fehlen, ver wundert kaum. Solche Funde treten vornehmlich in den «Für stensitzen» auf. Entlang ihrer Transportwege, insbesondere in kleineren und mittleren Siedlungen sowie dazugehörigen Grä bern an den Rhonetal- oder Alpenpassachsen, hinterliessen die se exquisiten Objekte kaum einen Fundniederschlag.281 Ein an deres Bild zeigt hingegen die Verbreitung der Funde, die der Golaseccakultur (heutige Lombardei) zugewiesen werden:282 Diese treten in den benachbarten Regionen – so auch im Schwei zer Mittelland – regelmässig auf. In grösserer Entfernung lassen sich hingegen nur Einzelstücke feststellen. Da der Nachweis sol cher Funde nicht auf die «Fürstensitze» beschränkt ist, vermö gen sie ein zweites Kontaktnetz auf einer niedrigeren Hierarchie ebene aufzuzeigen, welches eine geringere Reichweite aufwies und in welches auch Siedlungen kleiner und mittlerer Grösse einbezogen wurden. Von der Siedlung Osterfingen-Haafpünte ausgehend lässt sich ein vergleichbares Netz aus überregionalen Kontakten skizzieren, das jedoch wenig mit den oft im Zentrum des Forschungsinteresses stehenden Südimporten zu tun hat, sondern vor allem Ost-West-ausgerichtet zu sein scheint. Wei terführende Untersuchungen zu den Fernkontakten abseits der «grossen» Nord-Süd-Verbindungen scheinen demnach einiges Potenzial aufzuweisen.
Anhand der Gefässkeramik lassen sich für den Hegau und den Klettgau einige typische regionale Eigenheiten grob umreissen und vom nördlicheren Baden-Württemberg abgrenzen. So weist Osterfingen-Haafpünte in Bezug auf die Alb-Hegau-Keramik of fenbar eine periphere Lage auf: Während diese Keramik vom na hegelegenen Vorder Hemming bei Neunkirch (Ha C/D1) be kannt ist, lassen sich im jüngeren Osterfingen-Haafpünte nur noch einzelne Verzierungstechniken fassen. Zwar ist der Her kunftsort der Drehscheibenkeramik nicht geklärt (Kap. 4.3.1). Hier sind aber einige formale Ähnlichkeiten zum Fundgut von Singen-Mühlenzelgle zu nennen (Kap. 4.3.2.3), sodass eine re gionale Produktion naheliegend erscheint. Ob diese zentralisiert stattgefunden hat oder nicht, muss vorerst offen bleiben. Auf grund fehlender Vergleichsfunde ist ebenfalls ungeklärt, ob es sich auch bei der handgeformten, überdrehten Mittelfeinkera mik (HüMK) um eine regionale Ausprägung oder gar um eine lokale Imitation der Drehscheibenkeramik handelt. Um den Her stellungskontext dieser Keramikgattungen in Zukunft zu klären, bieten sich Materialanalysen an. Erst durch die Bearbeitung wei terer Fundstellen wird es möglich werden, den regionalen Kera mikstil genauer zu charakterisieren.
Abb. 83: Die Klettgauer Ebene mit den bislang bekannten hallstatt- und frühlatènezeitlichen Fundstellen: die älterhallstattzeitlichen Höhensiedlungen Neunkirch-Vorder Hemming (1) und Wilchingen-Flüehalde (2), die Talsiedlungen Neunkirch-Tobeläcker (3), Siblingen-Rankacker mit zugehörigen (?) Grabhügeln (4), Beringen-Unter dem Stalden (5) und OsterfingenHaafpünte (6), die beiden Grabhügelgruppen auf dem Hallauer Berg Seebenhau (7) und Käferhölzli (8).
Innerhalb der Siedlung liessen sich vielseitige Hinweise auf reli giös motivierte Praktiken fassen. In zwei Gruben und einem Pfo stenloch waren verschiedene Gegenstände (Miniaturgefäss, Mahlsteinfragment und Rinderschädel) niedergelegt (Kap. 3.2 sowie Kap. 3.3). Die Bedeutung dieser Deponierungen bleibt vorerst unbekannt. Ein besseres Verständnis von damit verbun denen rituellen Praktiken und Glaubensvorstellungen setzt eine vermehrte Beobachtung solcher Befunde voraus. Diese Forde rung steht dem oft grossen Zeitdruck gegenüber, der auf archä ologischen Rettungsgrabungen herrscht und das Erkennen von Deponierungen erschwert. Zentral ist zudem das Bewusstsein, dass sich Niederlegungen auch in unscheinbaren Befundkon texten wie Pfostenlöchern verbergen können: Nur mit der ent sprechenden Sensibilisierung lassen sich solche Befunde im Idealfall bereits auf der Grabung identifizieren und mit der er forderlichen Detailtreue dokumentieren. Hierbei kann einerseits ausgewählten Fundgattungen wie Mahlsteinen besondere Auf merksamkeit zukommen, deren Auftreten in Deponierungen als gesichert gelten kann. Andere Hinweise können die Vollständig keit eines Objekts sein oder eine auffällige Lage oder Anord
nung des Objekts innerhalb des Befundes. Nur so wird es mög lich sein, aus einzelnen Beobachtungen Muster herauszuarbeiten, wie dies P. Trebsche für den Raum des heutigen Bayern, Böh men und des nördlichen Österreich gelungen ist.283 Für die In terpretation der Deponierungen wäre ein Austausch mit den Re ligionswissenschaften erstrebenswert. Ein weiterer Hinweis auf religiöse Vorstellungen könnte die Häu figkeit von Kopfteilen vom Rind in der Siedlung von Osterfingen darstellen (Kap. 4.4.2.3). Ein deponierter Rinderschädel (siehe oben) und zahlreiche weitere Schädelfragmente lassen eine spe zielle Behandlung von Rinderschädeln in der Siedlung postulie ren. Möglicherweise spiegelt dies die besondere Bedeutung des Rindes für die damalige Gesellschaft als unentbehrliche Arbeits kraft und Nahrungslieferant wider. Bukranien sind seit der Jung steinzeit bekannt. Ihre Bedeutung und ihr Symbolgehalt können vielfältig sein284 und lassen sich für die Eisenzeit nördlich der Al pen vorerst nicht erschliessen. Ebenso unsicher muss vorerst bleiben, ob die Bukranien in Zusammenhang mit geopferten Tieren zu sehen sind.285
Säuglingsgräber (Kap. 3.7) wurden bislang für die Eisenzeit ge nerell sehr selten dokumentiert. Die Gräber von Osterfingen be stätigen das Bild, dass Säuglinge damals vermehrt innerhalb von Siedlungen oder sogar Häusern bestattet wurden. Die Sitte ist auch aus der spätlatènezeitlichen Fundstelle Basel-Gasfabrik be kannt.286 Für die römische Epoche sind Säuglingsbestattungen intra muros regelhaft belegt.287 Es ist durchaus denkbar, dass es sich dabei um eine Sitte handelte, die bereits in den eisenzeit lichen Kulturen verankert war und die sich bis in die Kaiserzeit fortsetzte.
Das Erkennen dieser Befunde auf der Ausgrabung stellt eine grosse Herausforderung dar, was wohl der Grund für die aktu ell noch geringe Vergleichsgrundlage ist. Es ist denkbar, dass sich in zahlreichen unausgewerteten Tierknochenkomplexen auch Knochen von Säuglingen verbergen.288 Ein Bestattungs platz im Umfeld der Siedlung von Osterfingen ist übrigens bis lang nicht bekannt. Ein Hinweis könnte der Fund eines hallstatt zeitlichen Gefässes (Kap. 2.3) nordöstlich der Siedlung sein: Der Topf wurde als Beigabe eines Flachgrabs angesprochen.289 Wei tere Informationen zum Befund sind allerdings nicht vorhanden. Die Scherben wurden aus dem Aushub einer Baugrube ausge lesen.
Zusammen mit den bereits länger bekannten Fundorten Neun kirch-Tobeläcker290, Siblingen-Rankacker291 und den kürzlich entdeckten Gruben in Beringen-Unter dem Stalden292 verdich tet sich das späthallstattzeitliche Siedlungsbild rund um die Klettgauer Ebene (Abb. 83). In die frühe Hallstattzeit datieren die beiden Höhensiedlungen Neunkirch-Vorder Hemming293 und Wilchingen-Flüehalde (Ha C/D1).294 Letztere Fundstelle ist vor allem für ihre neolithischen Besiedlungsperioden bekannt,295 lieferte unter zahlreichen Lesefundkomplexen jedoch auch früh hallstattzeitliche Scherben. Die zeitliche und geografische Nähe zur Fundstelle Osterfingen-Haafpünte könnte darauf hinweisen, dass eine Gemeinschaft ihren Standort von der Höhensiedlung ins Tal hin verlegte.
Die drei Fundstellen Siblingen-Rankacker, Osterfingen-Haaf pünte und Beringen-Unter dem Stalden zeigen Parallelen hin sichtlich Lage und Ausrichtung: Sie liegen in der Nähe eines Sei tentals auf den Schwemmsedimenten eines Baches. Ähnliche Muster für bronze- und eisenzeitliche Siedlungen wurden im Kanton Aargau festgestellt.296 Ein stärkeres Monitoring von Flächen mit vergleichbarer Topografie wird in den kommenden Jahren wohl zu einer weiteren Verdichtung der eisenzeitlichen Fundstellenkarte des Klettgaus führen. Die bislang bekannten Fundorte verteilen sich entlang der südlichen und nordöstlichen Grenze der Klettgauer Ebene, sodass vor allem im Nordwesten mit weiteren Siedlungen und Weilern zu rechnen ist. Nachweise für hallstattzeitliche Gräber in der Klettgauer Ebene sind bislang selten. Auf dem Hallauerberg sind zwei kleinere Grabhügelgruppen bekannt (Abb. 83). Sie wurden bereits im 19. Jahrhundert ausgegraben, die Funde sind verschollen. Ihre Datierung in die frühe oder späte Hallstattzeit bleibt daher of fen. Mehrere Grabhügel zeichnen sich anhand von Bewuchs merkmalen in der Nähe der Fundstelle Siblingen-Rankacker ab. Auch ihre Datierung bleibt vorerst unbekannt.
Im Vergleich zu zeitgleichen Fundstellen waren die Reste der späthallstatt-/frühlatènezeitlichen Siedlung von OsterfingenHaafpünte relativ gut erhalten. Damalige Oberflächen fielen zwar der Erosion zum Opfer, doch waren Teile der aufgearbei teten Kulturschicht noch vorhanden. Die archäologischen Strukturen zeichneten sich im Feld aufgrund geringer Schicht kontraste hingegen meist nur diffus ab (Kap. 2.3.3). Die Gra bungsresultate waren nur durch eine intensive Auseinanderset zung mit den oft kaum wahrnehmbaren Befunden möglich. Für die Ausgrabung wurden dennoch ausreichend Ressourcen ge plant, um das Schichtpaket Pos. 764/790 in mehreren Abträgen zu untersuchen und die Befunde mit der notwendigen Sorgfalt auszugraben und zu dokumentieren. Die Auswertungsergeb nisse zeigen nun, dass sich der Aufwand im Feld gelohnt hat: Die Anzahl nachweisbarer Gebäudegrundrisse der späten Hall statt- und frühen Latènezeit ist unter zeitgleichen Fundstellen im Schweizer Mittelland eine Besonderheit. Weitere Befunde wie die Säuglingsbestattungen oder die Spuren eisenzeitlichen Ackerbaus sind bislang noch kaum bekannt und heben das wis senschaftliche Potenzial der Fundstelle Osterfingen-Haafpünte heraus.
Anhang
Anmerkungen
1 Ersterwähnung in einem Verkaufsbrief von 1546 als «Hanftt pundtt» (Joos/Halytskyj 2018, 515).
2 Irniger/Kühn 1997, 103–104.
3 Zur Geologie der besprochenen Region siehe Hofmann 1981.
4 Zum Bohnerzabbau auf dem Südranden siehe Birchmeier 1985. Für den prähistorischen Abbau und die Verhüttung des Eisenerzes gibt es bislang keine Belege (Kap. 6).
5 ETH-95118, 2968 ± 23 BP; ETH-95119, 2950 ± 23 BP; ETH 95121, 2999 ± 23 BP.
6 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung).
7 ETH-95116, 934 ± 22 BP; ETH-95117, 918 ± 22 BP.
8 JbSGU 38/1947, 48; Jber. Museumsverein Schaffhausen, 1946, 75.
9 Rentzel 2018.
10 Hauser/Nyffeler (in Vorbereitung).
11 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung).
12 Unter Reduktionshorizont wird eine Ansammlung an Funden und Steinen verstanden, die dadurch entstand, dass die feinen und leichten Bestandteile der Schicht, in welche sie ein gebettet waren, durch natürliche Prozesse weggespült worden sind.
13 Hochmittelalterliche Strukturen begrenzen sich auf die Felder 29, 30, 32 und 33 im Süd ostbereich des Grabungsareals (siehe Abb. 10).
14 Jünger datierende Scherben könnten aus umgebendem Schichtmaterial oder der Verfül lung eines jüngeren Befundes stammen, die beim Abbau eines späthallstatt-/frühlatène zeitlichen Befundes unerkannt mit abgetragen wurden.
15 Die Funde aus dem Schichtpaket Pos. 764 werden primär auf spätlatènezeitliche Befunde zurückzuführen sein, welche beim Ausgraben nicht erkannt wurden (Kap. 2.3.3).
16 Beziehungsweise sinkt die Gegenwahrscheinlichkeit einer spätlatènezeitlichen Datierung.
17 In den Plänen und im Befundkatalog werden die Pfostengruben dieser Hausgrundrisse dennoch gemäss ihrer «Einzeldatierung» als eisenzeitlich ausgewiesen.
18 Die Unterscheidung von Erosions- bzw. Bachrinnen und anthropogenen Gräben im ar chäologischen Befund ist nicht in jedem Fall eindeutig. Bei Strukturen, die über längere Distanzen linear sind oder trotz der leichten Neigung des Geländes eine horizontal ver laufende Sohle aufweisen, darf von einem anthropogenen Ursprung ausgegangen wer den. In den vorliegenden Fällen folgt die Sohle dem Geländeverlauf und die Breite schwankt, was für einen natürlichen Ursprung der Rinnen spricht.
19 Die eisenzeitlich datierten (n = 74) sowie die undatierten Pfostengruben (n = 67) wurden ausschliesslich für die Rekonstruktion von Gebäudegrundrissen (Kap. 3.6) in die Auswertung miteinbezogen.
20 Trebsche 2008a, 69; Trebsche 2008b, 122 f.
21 Trebsche 2008a, 69 ff.; Trebsche 2008b, 122 ff.; Trebsche 2014, 298 ff.
22 Pertlwieser et al. 2011, 310 ff.
23 Landolt 2009, 75. Fleischer/Landolt 2012, 198 ff.
24 Brogli/Schibler 1999, 96 ff.; 108.
25 Graefe 2009, 75; Graefe et al. 2009, 30 ff.
26 Dietrich et al. 2009, 248; Winger 2015, 98 ff.
27 Z. B. Koch 1991, 144 ff.; Sicherl 2011 mit weiterführender Literatur; Hanöffner 2014, 313 ff. Zu Experimenten mit Silogruben siehe Reynolds 1974; Meurers-Balke/Lüning 1990, 91; Brogli/Schibler 1999, 106 f.
28 Silogruben weisen zwar unterschiedlichste Grössen auf, ihr Sohlendurchmesser bewegt sich jedoch in der Regel zwischen 1 und 2,5 m (exemplarisch dazu die Zusammenstellung der Silogruben der Siedlungen Möhlin AG in Brogli/Schibler 1999, Abb. 5, und «Siebenlinden» Rottenburg (D) in Hald 2009, Tab. 36. Um letzte Reste von Silogruben in OsterfingenHaafpünte könnte es sich bei den Pos. 550, 704, 708 und 954 handeln. Diese Gruben sind jedoch zu wenig tief erhalten, als dass sich die Unterschneidung im Profil noch nachweisen lässt.
29 Ruckstuhl 1989, 60.
30 An Getreidearten liessen sich Gerste, Dinkel, Einkorn, Emmer und Rispenhirse nachweisen (freundliche Mitteilung Ö. Akeret, Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie Basel).
31 Dettwiler/Pümpin 1938, 126 f.; Hopert 1995, 49 ff.; Martin et al. 1997, 188 ff.; Hald 2009, 74 ff.; Biel 2015, 43.
Z. B. Joachim 1977, 176; Hees 2002, 127 und Tab. 8.4.14.5.
In Rottenburg am Neckar (D) und Bondorf (D) werden flache Mulden innerhalb einer länglichen Grube als konstruktive Elemente von Webstühlen angesprochen (Hald 2009, 78 sowie 132). Die Pfostengruben in einem Grubenhaus in Otelfingen
können ebenfalls so gedeutet werden (Fort-Linksfeiler
Zimmermann
Joachim
Biel
Hald 2009,
41 Joachim 1977, 185; Stork 1982, 68; Parzinger 1999, 97; Curdy/Jud 1999, 142; Hald 2009, 78. Biel hingegen ging davon aus, dass einige der Grubenhäuser aus Hochdorf zumindest zweitweise bewohnt wurden (Biel 2015, 42 f.).
42 Zimmermann 1992, S. 199 ff., mit weiterführender Literatur. Als konkretes Beispiel nennt er eine «Grubenwohnung mit den Massen 3,1 × 2,8 m bei 1,8 m Höhe» in den Niederlanden, in dem acht Personen lebten (Zimmermann 1992, 200).
43 Gilman 1987, 541 ff., mit weiterführender Literatur; Zimmermann 1992, 199.
44 Ein Grubenhaus vergleichbarer Dimensionen mit Strohdach und Flechtwänden (die Beschaffung des Baumaterials nicht eingerechnet) wurde im Rahmen eines Experiments in 71 Stunden gebaut, wobei die Hälfte der Zeit für die Erstellung der Flechtwände benötigt wurde (Nowatzyk/Bartsch 1991, 175 ff.).
45 Lobisser 2007, 127 ff.; Lobisser 2014, bes. 105 ff. Für den Nachbau eines Wohnhauses, eines Webhauses, eines Speicherbaus und eines Brotbackhauses am Burgstallkogel bei Grossklein (Ö) mit eisenzeitlicher Technik schätzt W. Lobisser (die Beschaffung des Baumaterials miteingerechnet) einen Arbeitsbedarf von über 1000 Arbeitstagen.
46 Nicht abschliessend: Röder 1995, 171 ff.; Balzer 2008, 157. Hald 2009, 74 ff. und 310 ff.
47 Röder 1995, 196 ff.; Lefranc et al. 2008, 46; Roth-Zehner 2013, 60 ff.
48 Parzinger zeigt auf seiner Kartierung, dass weiter östlich (Böhmen, Mähren, Niederösterreich und der Westslowakei) andere Grubenhauskonstruktionen überwiegen (Parzinger 1999, 98 ff., bes. Abb. 56).
49 Die Fundorte sind Liestal BL (Dettwiler/Pümpin 1938, 126 ff.; Martin et al. 1973, 188 ff.), Otelfingen ZH (Fort-Linksfeiler 1996a, 121 f.; Fort-Linksfeiler et al. 1996b, 209 f.) und Balsthal SO (Gutzwiler 1999, 45 ff.). Für das Haus von Balsthal sind keine Firstpfosten belegt, das Haus wird jedoch nach dem Vorbild von Otelfingen (Abb. 27) entsprechend rekonstruiert (Lüscher 2016, 165).
50
Die Grundflächen der Grubenhäuser aus Osterfingen weisen mit 8,3 m2 (Gebäude 1), 5,9 m2 (Gebäude 2) und 8,3 m2 (Gebäude 3) vergleichbare Werte auf.
Joachim 1977, 176; Hald 2009, 78 f. Die in Hees 2002, 126 f., erwähnten Befunde stammen von Altgrabungen Anfang des 20. Jahrhunderts mit sehr rudimentärer Dokumentation, sodass Letztere mit Unsicherheiten behaftet ist.
Biel 2015, 37 ff.
Dettwiler/Pümpin 1938, 126 ff.; Martin et al. 1973, 188 ff.; Fort-Linksfeiler 1996a, 122; Röder 1995, 184 (Grubenhaus 82/3) sowie 198; Fort-Linksfeiler et al. 1996b, 209 f.; Biel 2015, 32 ff. und 43 ff.
Dettwiler/Pümpin 1938, 127 f.
Röder 1995, 192.
Storck 1982, 67.
Hees 2002, Taf. 399A, 399C und 402B.
Biel 2015, 43. Jedoch ist in einem solchen Fall nicht auszuschliessen, dass das betroffene Gebäude mit einem Bretterboden mit Aussparung für die Feuerstelle ausgestattet war.
Wie bereits Biel (2015, 44) festgestellt hat, orientieren sich die meisten Rekonstruktionszeichnungen an den frühsten Rekonstruktionsversuchen von Storck (1982, Abb. 47) und Zimmermann (1990, Abb. 3).
Für die Einschätzung sei Walter Weiss herzlich gedankt.
61 Stellvertretend dafür steht die Dissertation von Wüstehube zur Entwicklung des Grubenhauses. Der Autor geht in seiner Diskussion zum Aufbau der Grubenhäuser zwar auf die Dachkonstruktion ein, stellt die Form des Satteldaches jedoch nicht infrage (Wüstehube 1996, 18 ff.).
62 Lüscher 2016, 165.
63 Der Rekonstruktionsvorschlag entstand in engem Austausch mit Christian Maise. Für die zahlreichen Hinweise zum Thema und anregenden Diskussionen sei ihm herzlich gedankt.
64 Im Falle eines Satteldaches wären dies die Giebelseiten des Hauses und damit jene Hausteile, die dem Wind am meisten Widerstand bieten. Ist das Dach, wie meist rekonstruiert, mit Schilf gedeckt und weist einen steilen Dachwinkel auf, steigert dies den Widerstand zusätzlich.
65 Kuhnle et al. 1998, 136 ff.; Schefzik 2001, 135.
66 Ein Überblick zu diesen drei Bedachungsmaterialien bietet Hein 2016.
67 W. H. Zimmermann hat eine umfassende Zusammenstellung neuzeitlicher Grubenhäuser in Europa erstellt, wo in zahlreichen Beispielen die Dachfläche mit Erde oder Grassoden gedeckt war (Zimmermann 1992, 199 ff. sowie 204 ff.). Bekannt sind auch die traditionellen Häuser in Island und Skandinavien, deren Dächer noch heute mit Grassoden gedeckt sind.
68 Dettwiler/Pümpin 1926, 127; Fort-Linksfeiler 1996a, Abb. 2.
69 Ausgeschälte, dem Wetter mehrere Monate lang ausgesetzte Gruben auf der Ausgrabung von Osterfingen zeigten kaum Spuren von Erosion.
Werden Grubenhäuser anderer Fundstellen mit Holzwänden rekonstruiert, kann der Grubenaushub analog als Wall um die Wände herum oder direkt an die Wand herangeschüttet werden. Beim Bau von Flechtwerkwänden konnte der Aushub direkt für deren Bau verwendet werden.
Hald
ff.; Lettmann
Fort-Linksfeiler
Biel
f.; Ehrle et al.
Gerade das Spinnen wird kaum ausschliesslich in Grubenhäusern ausgeführt worden sein.
Herstellung von ausreichend Faden zur Fertigung eines Gewebes bedarf viel Zeit. Wahrscheinlich kam deshalb die Spindel immer zum Einsatz, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, z. B. auch beim Zurücklegen eines Weges (Grömer 2010, 84 und 134).
Grömer 2010, 112 ff., liefert eine Zusammenstellung der wichtigsten hallstattzeitlichen Befunde. Der grösste Webstuhl stammt aus Hafnerbach (Ö) und wies eine Breite von 4 m auf.
74 Pfostengruben datieren eisenzeitlich, 67 sind undatiert.
Eine Übersicht zur Identifikation und Rekonstruktion von Pfostengrundrissen findet sich in Berthold 1999.
Gersbach 1995, 95 ff. sowie Abb. 76; Gersbach 1996, 57 ff. sowie Abb. 43; Parzinger 1998, 54 ff.; Kurz 2000, 40 ff.; Schefzik 2001, 111 ff.; Hald 2009, 68 ff.; Roth-Zehner 2013, 57 ff.
Masserey/Joye 1997; Schopfer et al. 2018, 118 ff.; Brunner in Vorbereitung.
Parzinger 1998,
Schefzik 2001, Abb. 64, A5, 61.8–9; Roth-Zehner 2013, Abb. 4 und 6.
Überblick zu verschiedenen Möglichkeiten der Dacharchitektur bietet Schefzik 2001, 135 f.
Ausnahme von Pos. 237, deren Zugehörigkeit zum Grundriss unsicher ist, lässt sich kein Pfostenloch über Funde datieren.
Einen kritischen Überblick zur Interpretation von Hausgrundrissen bietet Trebsche 2009.
Pos.
und
weisen beide Pfostenstandspuren und Keilsteine auf.
79 Rageth 1993, 114 ff.; Curdy et al. 1993, 140 ff.; Gersbach 1995, 95 ff., bes. 105 und Abb. 77; Kurz 2000, 37 ff.; Gubler et al. 2016, 19 f.
80 Teile von Grab 1 wurden durch die Baggerschaufel gestört.
81 Viele kleine Knochenfragmente wurden erst beim Schlämmen des umgebenden Sediments entdeckt.
82 Fazekas/Kósa 1978; Saunders 2000; Schaefer et al. 2009.
83 Die Probe war mit schwarzem Permanentmarker beschriftet, der wohl bei ihrer Aufbereitung nicht komplett entfernt werden konnte (freundliche Mitteilung I. Hajdas, Labor für Ionenstrahlphysik, ETH Zürich).
84 Beilke-Voigt 2008, 43; Trebsche 2012, 27 f.
85 Vergleichsbefunde zu Bestattungen innerhalb von Hausgrundrissen finden sich in Trebsche 2012, 27 f. Bei der Durchsicht der Tierknochen aus den Grubenhäusern Gebäude 1–3 von Osterfingen-Haafpünte liessen sich keine weiteren Knochen von Säuglingen identifizieren.
86 Eine weiterführende Gliederung des Grabungsareals in rechteckige Gehöfte mit Zäunen oder Gräbchen, wie sie für gleichzeitige Fundstellen aus dem süddeutschen Raum bekannt sind (z. B. Kurz 2000, 37 ff.; Schefzik 2001, 143 ff.; Kurz 2008, 165 ff.; Kurz 2010, 246 ff. mit weiterführender Literatur), ist in Osterfingen nicht nachweisbar.
87 Das Keramikinventar der Grube Pos. 88 umfasst 9 Gefässindividuen, die alle von Hand aufgebaut wurden. Unter den Schüsseln findet sich ein Exemplar vom Typ Sü21, drei vom Typ Sü61, eines vom Typ Sü64 und zwei Flachböden. Daneben beinhaltet es einen kleinen Topf vom Typ Tg21 und eine Wandscherbe mit flächigem Kammstrich. Das Inventar kann grob an den Übergang von der Späthallstatt- zur Frühlatènezeit datiert werden.
88 Perioden I–III unter Grabhügel 4 der Nekropole Giessübel-Talhau (Kurz 2000, 37 ff. sowie 61 ff.).
89 Ramstein/Blaser 2017, 87 f.
Fries-Knoblach 2020, 72 ff.
Fries 1995, 126 ff.; Fries-Knoblach 2020, 72 ff.
Fries 1995, 134 ff. sowie Fries-Knoblach 2020, 72 ff. Dass Pflugspuren bislang nur selten nachgewiesen werden konnten, wird vor allem auf die intensive moderne Landwirtschaft zurückzuführen sein, der entsprechende Befunde zum Opfer fielen.
Fries 1995, 145 ff.
Brestel 2017, 35 ff.
Den Hinweis zu den Hackspuren verdanke ich Janine Fries-Knoblach (Fries-Knoblach 2020, 63 sowie Abb. 2.1).
96 Freundliche Mitteilung Ö. Akeret, Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Ar chäologie Basel.
97 Exemplarisch sei hier auf Müller et al. 1999, 43–59, verwiesen.
98 Mansfeld 1973; Sievers 1984, 30; Kurz 2006, 7–10.
99 Kurz 2006, 7.
100 Kaenel 1990, 209–215; Dehn/Stöllner 1996, 15.
101 Einige dieser Fibeln werden bei Dehn/Stöllner 1996, 3–16, und Gersbach 1999 diskutiert.
102 Müller et al. 1999, 45; Stöllner 2002, 324; Trachsel 2004, 84–85.
103 Trachsel 1995, 163; Wimmer 2021, 220.
104 Schindler 1996, 109. Das Abändern bestehender Stufendefinitionen, beispielsweise durch eine Definition über andere Fundgattungen – so geschehen bei Trachsel 2004, 49–57, anhand von Pferde- und Wagenzubehör –, ist aus methodischer Sicht nicht unproblematisch.
105 Vgl. Gersbach 1996, 135–141.
106 Gersbach 1996, 136.
107 Gersbach 1999, 110–112.
108 Hopert 1996, 159–160.
109 Angeführt werden einmal eine Vergesellschaftung mit figürlichen Fibeln, einmal mit einer Scheibenfibel, einmal mit einem zurückgebogenen Fibelfuss, einmal mit einem Frühlatèneschwert und einmal mit einem Knotenarmring.
110 Kurz 2006, 10–11, Abb. 6.
111 Leider ist ihre Stratifizierung nur unter Vorbehalten möglich.
Gersbach 1999, 109, Abb. 1.1.
Gersbach 1999, 113–116.
114 In diesem Sinne: Stöllner 2002, 328; Trachsel 2004, 94.
115 Ein frühes Ende der Heuneburg «um 500 v. Chr.» schlägt Schindler 1996, 109, vor. Weitere Datierungsansätze, die im Extremfall um 410 v. Chr. angesetzt werden, sind bei Kurz 2006, 12–15, diskutiert.
116 Balzer 2009b, mit Verweisen zu älterer Literatur. Zur chronologischen Stellung des Breisacher Münsterbergs siehe Seiten 89–161.
Balzer 2009a; Deffressigne et al. 2009; Landolt et al. 2012.
Zur Chronologie des Oberrheins: Millet 2008.
Milcent 2004, 219–247.
120 Dehn/Stöllner 1996, 1–24; Stöllner 2002, 51–71, 297–300, 324–335.
Eine Untergliederung der Stufe LT A in einen horizon ancien und einen horizon récent wurde bereits von Kaenel 1990, 233–235, für das Gräberfeld von Saint-Sulpice skizziert.
Müller et al. 1999, 69–73.
Stöckli 1991; Stöllner 2002, 53–54.
Mansfeld 1973, 3–30.
Zu den vergleichbaren Fusszierfibeln F1/2 siehe Mansfeld 1973, 38, Kat. 82, 779–780; zu den «Entenkopffibeln» siehe Stöllner 2002, 62.
Trachsel 2004, 82–85.
Sievers 1974, 23–29; Chaume 2001, 115.
Dieser Fund war während der Fundauswertung nicht auffindbar und kann lediglich basierend auf Arbeitsfotos beschrieben werden.
Dehn/Stöllner 1996, 3–16; Trachsel 2004, 85.
Für späthallstattzeitliche Kontexte (Ha D2/3) siehe exemplarisch Sievers 1984, Kat. 2274; für Fibeln des frühen LT A siehe Dehn/Stöllner 1996, Abb. 2.7.
Stöllner 2002, 63–66.
132 Gersbach 1999, 113.
133 Mansfeld 1973, Tafeln.
134 Zu vergleichbaren Fusszierfibeln siehe Chaume 2001, Kat. 41, 48, 69, 104–105; Mehrere Vergleichsbeispiele sind aus Baden-Württemberg bekannt (Gersbach 1999, 111–115).
Ähnliche Bügelformen sind ebenfalls bei ostalpinen Fibeln mit stilisiertem, zurückblickendem Tierkopf zu beobachten, die zwar in den umliegenden Regionen nicht auftreten, aber eine vergleichbare Zeitstellung aufweisen (Stöllner 2002, 65).
135 Vgl. Sievers 1984, Kat. 2297; Dehn/Stöllner 1996, 11–13, Abb. 2; Gersbach 1999. Für die Vergleichsfunde aus Egesheim siehe Bauer/Kuhnen 1993, 243–245, Abb. 3–5.
136 Benkert et al 2010, Abb. 25, 8; Hopert 1995, 61, Kat. 754.
137 Baitinger/Pinsker 2002, 257–259.
138 Für Vergleichsbeispiele aus Münsingen-Rain siehe Hodson 1969, Grab 12, Kat. 722 und Grab 40, Kat. 773; aus Saint-Sulpice siehe Kaenel 1990, Grab 68, 1.
139 Sievers 1984, 34–35.
140 Sievers 1984, 34–35.
141 Sievers 1984, 31–32.
142
Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung)
143 Schönfelder 2007, 308–309; Ramsel 2011, 131; Rustoiu 2015, 365–368. Bemerkenswert sind gewisse formale Ähnlichkeiten dieser Perlen mit den sogenannten «Brotkörbchenanhängern» aus Buntmetall, die weiter im Westen verbreitet sind (Chaume 2001, 149–154).
144 Dehn 1992; Dehn 1993; Bauer/Kuhnen 1993; Reim 2012, 171–174.
145 Popović 1997, 168; Rustoiu 2015, 365.
146
Die Werkstätte auf Rhodos kommt aufgrund der abweichenden zeitlichen Stellung als Herkunftsort nicht infrage (Venclová 1990, 59). Die Produktion aus Olbia dürfte lediglich die Region am unteren Donaulauf erreicht haben (Rustoiu 2015, 367).
147 Die genaue Funktion dieser «Speerspitzen» muss allerdings offen bleiben: Es ist unklar, ob es sich dabei um einen Wurfspeer oder eine lanzenartig verwendete Waffe handelt (Sievers 1984, 65, Taf. 181–183).
148 Guyan 1974, 223, Abb. 17a; Lüscher 1993, 196.
149 Sievers 2010, 23–26. Mit dem Osterfinger Exemplar am ehesten vergleichbar ist Kat. 482.
150 Krauskopf 1985.
151 Pesch 1998, 230, Abb. 3b.
152 Simon 1989, 209–210, Kat. 348.
153 Rolley 2003, 131–137.
154 Frey 2002, 193–204. Mit einer Gorgoneia-Darstellung verglichen wird eine figürliche Darstellung auf einem latènezeitlichen Gürtelhaken aus Weiskirchen (Echt 2010, 51–53).
Für die freundliche Einschätzung des Fundobjekts sei Prof. Dr. Martin A. Guggisberg, Universität Basel, herzlich gedankt.
Médard et al. 2017.
Médard et al. 2017, 561–568.
Médard et al. 2017, 568–575, fig. 6.
159 Die Winkelgeschwindigkeit berechnet sich über die Formel , wobei E die Anstossenergie, α den geometrischen Parameter des Rotationskörpers und m die Masse darstellen. Daraus lässt sich auch die Drehzahl ableiten: (Médard et al. 2017, fig. 6).
160 Grömer 2010, 90–96; Médard et al. 2017, 575.
161 Einer dieser Spinnwirtel (Inv. 88673) stammt aus der oberen Verfüllung der Rinne Pos. 349, welche spätbronze- und hallstattzeitliches Fundmaterial umfasste.
162
Der Typ Ic tritt zwar bereits in der spätestbronzezeitlichen Stufe Ha B2/3 auf. Eine Belegung der Fundstelle Osterfingen-Haafpünte ist in diesem Zeitabschnitt beim aktuellen Wissensstand jedoch nicht nachgewiesen, weshalb für die besagten Spinnwirtel eine eisenzeitliche Datierung anzunehmen ist.
163 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung)
164 Vgl. Grömer 2010, 112–122.
Sievers 1984, 9, Kat. 139.
Exemplarisch ein Vergleichsbeispiel von der Heuneburg: Sievers 1984, 12, Kat. 163.
Ebenfalls ein exemplarisches Vergleichsbeispiel von der Heuneburg: Sievers 1984, Kat. 48.
Vgl. Sievers 1984, 36, Taf. 67–71.
Schindler 1998, 150, Taf. 72–73. Aufgrund der Stabform könnte es sich in Analogie zu den eisernen Stabbarren von der Heuneburg (Sievers 1984, 73–74) um eine Art Gussbarren handeln, durch dessen Aushämmern die Qualität der Legierung geprüft werden konnte.
In der Latènezeit gibt es zwar sogenannte Spiralarmringe mit spitz zulaufenden Enden, diese weisen aber mindestens drei Umwicklungen auf (van Endert 1991, 13).
Trebsche 2011.
Kappel 1969, 44; Trebsche 2011, 462.
Trebsche 2011, 457.
van den Boom 1991, 23.
Zur Herstellungsweise dieser Keramikgattung siehe Augier et al. 2013, 565–568.
Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung)
Balzer et al. 2009a. Die regionenübergreifende Feinkeramikchronologie nach Augier et al. 2013, 569–584, basiert auf einer für chronologische Betrachtungen zu allgemein gehaltenen Typologie.
Hald 2009, 95.
Zum aktuellen Wissensstand bezüglich der Produktionszentren scheibengedrehter Feinkeramik siehe Augier et al. 2013, 585–590, sowie Montandon-Clerc et al. 2019, 148–149.
Während in der spätbronzezeitlichen Forschung offene Breitformen als «(konische) Schalen» angesprochen werden (Eberschweiler et al. 2007, 209), wird in der Eisenzeit für vergleichbare Gefässe der Begriff «Schüssel» verwendet (Ter-Nedden et al. in Vorbereitung). Dies führt hier zu einer inkonsistenten Verwendung der Begriffe «Schale» und «Schüssel».
181 Vgl. Lüscher 1986, 9–12; Eberschweiler et al. 2007, 209.
182 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung) z. B. Kat. 80.
183 Vgl. Lüscher 1986, 29, und Menzel 1996, Abb. 2.
184 Für Neunkirch-Tobeläcker siehe Ruckstuhl 1989, Kat. 77, 125–126 und für SingenMühlenzelge siehe Hopert 1995, Kat. 832, 918–922.
185 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung).
186 Balzer 2009a, fig. 9, 21–22.
187 Inv. 109857 und 112496. Vgl. Menzel 1996, 241.
188 Kat. 154 stammt aus dem eisenzeitlichen Befund Pos. 801, Kat. 155 aus dem spätlatènezeitlichen Kiesweg Pos. 595.
189 Lüscher 1993, Taf. 7, 63;
190 Ruckstuhl 1989, Kat. 31.
191 So beispielsweise auf der Heuneburg (van den Boom 1989, 29–36) und in SingenMühlenzelgle (Hopert 1995, 80–82). Eine grobe Übersicht zu Kleingefässen aus Kultplätzen der umliegenden Regionen findet sich bei Reim 2012, 169–171.
192 Vgl. Lüscher 1993, Taf. 1, 1.
193 Der Vergleich mit der Heuneburg zeigt, dass Schalen praktisch die gesamte Bandbreite der Bodenformen aufweisen können (Fort-Linksfeiler 1989).
194 Die Gefässform lässt sich anhand von Vergleichsfunden von der Heuneburg rekonstruieren (van den Boom 1989, 46).
195 Vgl. van den Boom 1989, 72–71; Klein 2004, 102–103; Hald 2009, 109; Balzer 2009, fig. 6b, 12.
196 Klein 2004, 102–103.
197 Vgl. van den Boom 1989, 36–38; Menzel 1996, 240, Abb. 24A, 3; Landolt et al. 2008, fig. 156, 1.
198 Röder 1995, Taf. 2–4; Balzer 2009a, fig. 8.
Hopert 1995, Kat. 991.
Balzer 2009a, Tab. 5.
Vgl. Hopert 1995, Kat. 657.
202 Für Vergleichsfunde aus Singen-Mühlenzelgle siehe Hopert 1995, Kat. 599, 657, 721, 910.
Für den entsprechenden Vergleichsfund von der Heuneburg siehe Lang 1974, Kat. 252.
Balzer 2009a, Tab. 5.
Hopert 1995, Kat. 911.
Balzer 2009a, Tab. 5.
Zur Datierung dieser Bodenformen siehe 2009b, 137–139.
Zum Breisacher Münsterberg siehe Balzer 2009b, Abb. 66, Vf. Von der Heuneburg ist lediglich ein einzelner solcher Standring bekannt (Hopert 1996, Taf. 9, Kat. 45).
Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung), 164, Abb. 109.
Gestempelte Drehscheibenkeramik tritt bereits in der Frühlatènezeit auf (Linksfeiler 1978).
Der Nachweis von Roll- und konzentrischen Stempelverzierungen liegt in kleiner Stückzahl aber auch aus der Spätlatènezeit vor, z.B. aus Basel-Gasfabrik (Furger-Gunti/Berger 1980, Kat. 2395–2397; Wimmer 2021, 164 und Abb. 109.
210 Bauer et al. 1991, 138.
211 Eine aktuelle Liste dieser Fundorte ist Montandon-Clerc et al. 2019, fig. 15, zu entnehmen. Diese kann durch die früh- und mittelhallstattzeitlichen (Ha C/D1) Fundstellen AllschwilVogelgärten BL (Lüscher 1986), Onnens-Le Motti VD (Schopfer et al. 2018), Frasses-Praz au Doux FR (Mauvilly et al. 1997) und Zug-Grabenstrasse 36 ZG (Bauer 1993) sowie die jurassischen Fundstellen Alle-Noir Bois (Masserey/Joye 1997; Masserey 2008), ChevenezCombe Ronde (Deslex et al. 2010, 121–163) und Delémont (Wey 2011; Frei Paroz/Gaume 2012, 21–82) ergänzt werden.
212 Vgl. Ramstein 2010, 210; Montandon-Clerc 2019, 131–136.
213 Ruckstuhl 1989; Hopert 1995.
214 Hees 2002; Klein 2004; Hald 2009.
215 Leider wurde die Keramik der Heuneburg weitgehend nach Gattungen getrennt vorgelegt, sodass zur Beurteilung deren Vergesellschaftung lediglich Phasenzuweisungen herangezogen werden können. Zwei Fundensembles aus Einzelbefunden wurden bei Hopert 1996b, Taf. 1–5, vorgelegt. Zur Drehscheibenkeramik der Heuneburg: Lang 1974; Hopert 1996a; Hopert 1996b. Zur Grobkeramik der Heuneburg: van den Boom 1989; van den Boom 1991. Zur Alb-Hegau-Keramik: Menzel 1996; Kurz 2000, 140–141; Stegmaier 2009.
Röder 1995; Maise 2001; Balzer 2004; Balzer 2009a; Balzer 2009b, 152–161; Lettmann 2013, 195–201.
Untersuchungen zur Keramikchronologie im Elsass: Landolt et al. 2008, 91–230; Deffressigne et al. 2009; Adam 2011; Landolt et al. 2012.
Menzel 1996, 226–228; Maise 2001, 389; Stegmaier 2009.
Ruckstuhl 1989, Abb. 21–22.
Lüscher 1993, 119–123.
Stegmaier 2009, fig. 1.
Balzer 2009a.
Balzer 2009b, 159–160.
Vgl. Lang 1973; Hopert 1996b.
Eine Auswahl solcher Untersuchungen findet sich bei: Balzer 2009a; Ramstein 2010, 210; Landolt et al. 2012, 478–488; Lettmann 2013, 195–201.
Konkret betrifft dies folgende Publikationen: Ruckstuhl 1989; Hopert 1995; Balzer 2009a; Landolt et al. 2012.
So beispielsweise im dendrodatierten Fundmaterial von Orpund-Löörezälgli BE (Ramstein/ Blaser 2017; freundliche Mitteilung Marianne Ramstein, Archäologischer Dienst des Kantons Bern).
Fort-Linksfeiler 1989, Kat. 452.
Balzer 2009a, fig. 6a, 9.
Die Passverbindung gehört zum Gefäss Inv. 110107.
Gute Vergleichsfunde finden sich bei Mentzel 1996, 229–232, für die ritzverzierte Keramik siehe Abb. 4, 1. Anhand der Schüsselränder ist ferner ein Vergleich mit dem kleinen
Fundinventar aus dem dendrodatierten Brunnen aus Wyhl möglich (Maise 2001, 416–418).
232 Vergleichsfund: Lüscher 1993, Taf. 7, 63. Obwohl für Unterlunkhofen eine kurze Laufzeit innerhalb der Stufe Ha C angenommen wird (Lüscher 1993, Abb. 38), muss aufgrund der Vergesellschaftung des besagten Vergleichsfundes mit dem Fragment einer (verschollenen) Schlangenfibel in der Bestattung 17b (Lüscher 1993, 153) eine Datierung nach Ha D1 in Betracht gezogen werden.
233 Ruckstuhl 1989, Kat. 77.
234 Fort-Linksfeiler 1989.
235 van den Boom 1989, 46–47, Taf. 53.
236 Kat. 154 stammt aus dem eisenzeitlichen Befund Pos. 801, Kat. 155 aus dem spätlatènezeitlichen Kiesweg Pos. 595 und Kat. 160 aus der Rinne Pos. 349. Alle übrigen Funde wurden aus dem Schichtpaket 764/790 geborgen.
237 Zwei kleinteilig erhaltene Ränder dürften zu derselben Form gehören (Inv. 109087 und 112086).
238 Hopert 1995, Kat. 911.
239 Fleischer/Landolt 2012, Abb. 9, 11.
240 Hopert 1995, Kat. 918–922. Diese Töpfe aus dem Befund 87 sind mit einer scheibengedrehten «Singener Schale» (Sa41) mit dreieckig verdicktem Rand vergesellschaftet (Kat. 910).
241 Bei den eingetieften Befunden handelt sich um die hallstatt-/frühlatènezeitlich datierenden Strukturen Pos. 91 (Kat. 213), Pos. 384 (Inv. 112760 und 112763), Pos. 447 (Kat. 189), Pos. 624 (Inv. 110341) und Pos. 871 (Kat. 188). Aus spätlatènezeitlichen Kontexten stammen Inv. 110516 (Pos. 279), Inv. 110177 (Pos. 504), Inv. 109389 (Weg Pos. 874) sowie Inv. 109695 und 109696 (Pos. 1117).
242 Es handelt sich um die Pfostengruben Pos. 478 und 480.
243 Ter-Nedden et al. (in Vorbereitung)
244 Für Neunkirch-Tobeläcker siehe Ruckstuhl 1989, Kat. 31.
245 Um dieser Problematik fundiert nachzugehen, wären fundtaphonomische Untersu chungen notwendig. Entsprechende interdisziplinäre Untersuchungen aus der jüngerlatènezeitlichen Fundstelle Basel-Gasfabrik konnten aufzeigen, dass hinter der Entstehung von Fundensembles aus verschiedenen Befundkategorien unterschiedliche Prozesse stecken (Brönnimann et al. 2020; Wimmer 2021, 210). So weisen Keramik- und Tierknochenfragmente aus Gräben und Siedlungsschichten regelhaft eine bedeutend stärkere taphonomische Überprägung auf als diejenigen aus Gruben. Dies zeigt eine unterschiedliche Behandlung der verfüllten Abfälle auf und zieht entsprechende Konsequenzen für die Beurteilung der zeitlichen Geschlossenheit der zugehörigen Fundensembles nach sich.
246 Schibler/Stopp/Studer 1999. In Vorbereitung: Fundmaterial Orpund (Lengacher/De schler-Erb).
Kaltenthaler et al. 2020
Vgl. z.B. die Durchschnittsgewichte der Grabung Augst-Theater-Nordwestecke (Desch ler-Erb 1992, 358–359), die bei allen Tierarten höher liegen als in Osterfingen. Gerade bei römerzeitlichem Material würde man aufgrund des Einsatzes des culters eine stärkere Zerstückelung der Knochen erwarten.
Wahl 1982.
Schibler/Stopp/Studer 1999, 130.
Schibler/Stopp/Studer 1999, 132-133.
Vgl. das Beispiel der neolithischen Siedlung Arbon-Bleiche 3 (Deschler-Erb et al. 2002a).
Vgl. Davis 1987, 27–28.
Helmer/Vigne 2007.
Ruckstuhl 1989, 73, Tab. 5.
Benecke 1994, Tab. 30.
Braun-Schmidt 1983.
Arbinger-Vogt 1978.
Brogli/Schibler 1999, 100.
Vgl. Deschler-Erb et al. 2002b, 168.
Hansen 2011, 254.
Lignereux/Peters 1996.
Méniel 1993, 142–143.
Die Messungen wurden durch das Institut für Ionenstrahlphysik der ETH Zürich durchge führt.
Die Probenauswahl wurde durch S. Deschler-Erb (IPNA, Universität Basel) vorgenom men.
Die Probe war mit schwarzem Permanentmarker beschriftet, der wohl bei ihrer Aufbe reitung nicht komplett entfernt werden konnte (freundliche Mitteilung I. Hajdas, Labor für Ionenstrahlphysik, ETH Zürich).
Steuri et al. 2019, 1701.
Müller et al. 1999, 88–89, Fig. 5; Stöllner 2002, 311, Abb. 124. Der Beginn der Stufe Ha D1 und somit auch der hallstattzeitlichen Siedlungsphase von Osterfingen-Haafpünte kann über das Dendrodatum vom Magdalensberg (621 v. Chr.) gut gefasst werden.
Wimmer 2021, 265-268, Abb. 187.
Vgl. Balzer 2009a, 515–516.
Schefzik 2001, 111 ff.; Roth-Zehner 2013, 57 ff.
Fleischer/Landolt 2012, 197 ff.; Plouin 2012, 186 f.
Hopert 1995; Fleischer/Landolt 2012.
Vgl. Balzer 2009b, 136–148.
Beck/Senn et al. 2000, Abb. 241 ff.
Ab dem späten Mittelalter wurden Blasebälge mit Wasserkraft angetrieben, weshalb sich ab dieser Zeit die Verhüttungsstätten an Wasserläufe verlegten. Die Erzvorkommen des Südrandens wurden in der Neuzeit hauptsächlich in der Eisengiesserei bei Laufen am Rheinfall verarbeitet (Beck/Senn 2000, 268).
Ruckstuhl 1989, 73, Tab. 5.
Jacomet et al. 2000, 102 ff.; Tserendorj et al. in Vorbereitung.
279 Schmid-Sikimić 2002, 217 ff.
280 Wendling 2015, 395–96, mit weiterführender Literatur.
281 Schmid-Sikimić 2002, 232 ff.; Hauser 2012. Eine Ausnahme stellt Sévaz-Tudinges FR dar (Benkert et al. 2010, 105 ff.).
282 Benkert et al. 2010, 112 f.
283 Trebsche 2008a, 69 ff.; Trebsche 2014, 298 ff.
284 Eine Übersicht dazu in Deschler-Erb 2002a, 29 ff.
285 Trebsche 2008a, 74.
286 Trancik 1996, 153 ff.; Pichler et al. 2015, 267 f.
287 Kramis/Trancik 2014.
288 So wurden beim Screening von Tierknochen der Fundstelle Basel-Gasfabrik bereits zahl reiche neue Säuglingsknochen erkannt (Pichler et al. 2015, 267).
289 Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte 38, 1947, 48.
290 Ruckstuhl 1986.
291 Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte 76, 1993, 191.
292 Schäppi 2020, 92.
293 Ruckstuhl 1989, 59.
294 Zu weiteren hallstattzeitlichen Fundstellen im Kanton Zürich sowie den angrenzenden deutschen Gemeinden siehe Nagy 2019, 251.
295 Schmid 1953.
296 Ch. Maise, Agieren statt reagieren – Fundstellenprognose und Baumonitoring im Kanton Aargau. Vortrag an der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichtsfor schung in der Schweiz (AGUS), 1. März 2019.
ngngngngngngngngngng
Bos taurus 973.61 26 236.9288326.32 11 103.54 6 170.59214.8 13 88.8 36 449.53 21 263.74191927.7
Ovis aries 1 3.7 1 5.5 2 3.6 1 6.9519.7
Capra hircus 1 16.5 1 142.3 2 158.8
Ovis aries/Capra hircus931.935175.5 512.4 616 9341849.457181.9139501.1
Sus domesticus 5 63 24198.8 6161 4.5 2 41.618121.1 22 64.1 16 78.594587.6
Canis familiaris 211 410.9 6 21.9
Gallus gallus 3 3.7 1 2.3 1 0.4 2 0.777.1
Haustiere 24172.2191642.4288326.32 23 134.24717519278.340243.978566.63 102 684.96723223.9
Cervus elaphus 3 77.7 2 31.9 6 93 11 202.6
Capreolus capreolus 1 2.3 1 17.6 002 19.9
Sus scrofa 122 00122
Lepus europaeus 1 1.6 1 0.1 2 1.3 1 0.253.2
Kleinsäuger 1 0.03 001 0.03
Pisces 1 0.2 001 0.2
Rana sp. 3 0.3 3 0.3
Amphibia 1 0.1 001 0.1
Wildtiere 00 581.6 002 22.1 00003 18.9532.23 10 93.525248.33
Haus- und Wildtiere 24172.2196724288326.3225156.34717519278.343262.883598.86 112 778.46973472.23
Cervide/Bovide groß 3 23.8 6 58.6982.4
Cervide/Bovide klein 1 1.9 001 1.9
Sus domesticus/Sus scrofa 1 2.9 1 30.1 00233
Aves 1 0.5 1 0.2 2 0.941.6
Grossgruppen 1 2.9 6 56.3 000000001 0.2 00 859.5 16 118.9
Mammalia Größe Rind/ Hirsch 721.4 30 79.7 3 4.5 3 7.5 13 12.1816.5518.8 33 69.6 30 68 132 298.1
Mammalia Größe Schwein 2 42536.9 1 3.554.6 1 1.244.9 3 2.9 6 6.21820.46584.6
Mammalia Größe Schaf9 1221 48.4 85.1 23 45.1 16 47.22831.788152.5
Mammalia Größe Hase 1 0.3 213 1.3
Mammalia 2 1.1 1 0.2 1 0.2 2 0.4 6 1.9
Unbestimmbare 20 38.578165.5481717.41413.31424.4 12 26.855 123 80121.5294538.4
Gesamtergebnis 45213.61 180945.8292 334.3242173.7421188.333 302.7 56 289.8 138721.86 200959.410074129.53
Grube Pos. 168 Bos taurus Ovis aries Ovis aries/ Capra hircus Sus domesticus
Sus domesticus/ Sus scrofa ngngngngng
Cranium 1 11.3 1 3.7
Mandibula 2 8.7 2 8.6
Dens inferior 2 36.8 1 0.8 1 4.6
Dens superior 2 9.4
Dens superior/inferior 1 0.9
Kopfteile 657.713.73 10.2 313.2 00
Vertebra thoracica 1 5.1 1 0.5
Costa 1 2.11
Rumpfteile 27.21 00 1 0.50000
Humerus 1 49.2
Femur 1 3.9
Stylopodium 0000 1 3.9 1 49.200
Tibia/Tibiotarsus 1 7.4
Zygopodium 0000 17.4 0000
Metapodium Hauptstrahl 1 1.3
Metapodium Nebenstrahl 1 0.6 Metatarsus III+IV 1 8.7
Phalanx 1 ant./post. 2 8.6
Phalanx 2 ant./post. 1 2.9
Autopodium 18.7 00 3 9.9 1 0.6 1 2.9
Gesamtergebnis 9 73.6113.7 931.9 5631 2.9
Tab.
Grube Pos. 20 Bos taurusCapra hircus Ovis aries/ Capra hircus Sus domesticus Canis familiaris Gallus gallus Cervus elaphus Capreolus capreolus Lepus europaeus Cervide/ Bovide groß Cervide/ Bovide klein Sus domesticus/ Sus scrofa Aves ngngngngngngngngngngngngng
Processus cornualis1 2.9
Schädel mit Hornzapfen 1 24.2
Cranium 2 11.2 3 6.3
Dens superior 2 10.6 1 8.9
Maxilla 1 18.8 2 39.3
Dens superior/inferior 1 0.5
Dens inferior 1 2.4 2 6.5 21
Mandibula 3 36.2 449.7
Os hyoideum 1 2.4
Kopfteile 979.300 636.411 96.30000 1 8.9000000000000
Vertebra cervicalis 1 4.8
Vertebra lumbalis 1 2.2
Vertebra thoracica
Vertebra
Costa 863.3 57.5412.2 2 20.3
Rumpfteile 9 68.1 00 6 9.7 412.2 0000000000 2 20.3000000
Scapula 1 16.4 2 11.7 1 11.5 1 58.9
Coxa 1 12.4 1 2.3 1 7.5 1 30.1
Humerus 1 2.8 2 41.1
Femur 2 30.1 754.7 1 12.8
Stylopodium 4 58.900 1171.55 72.90000 1 58.900000000 1 30.100
Tibia/Tibiotarsus 3 14.9 2 11.6 1 1.6
Radius 1 16.5 1 11.3 1 1.5 1 0.5
Ulna 1 0.9 2111 1.4
Zygopodium 00 116.5527.1313.121111.4 0000 11.6 000000 1 0.5
Carpale 1 2.1
Carpale II+III 1 8.5
Calcaneus 1 4
Metapodium Hauptstrahl 1 0.9 1 2.3 1 3.5 1 1.9
Metatarsus III 1 4.3
Metatarsus III+IV 420.3
Tarsometatarsus 2 2.3
Phalanx 1 ant./post. 1 5.2 1 5.6
Phalanx 2 ant./post. 1 14.8 1 9.9
Autopodium 4 30.600 7 30.8 14.3 00 22.31 9.9 12.3 00 13.51 1.90000
Gesamtergebnis 26 236.9 116.535175.524 198.8 21133.7377.712.311.6323.81 1.9 1 30.1 1 0.5
Tab. 3: Skelettteiltabelle Grube Pos. 20.
Grube Pos. 262 Bos taurus ng
Cranium 280179.8
Maxilla 3 62.4
Dens superior 1 22.6
Kopfteile
Calcaneus 1 48.22
Carpale 1 0.3
Autopodium
Plattenknochen indet. 1 1.3
Röhrenknochen 1 11.7
Gesamtergebnis 288326.32
Tab. 4: Skelettteiltabelle Grube Pos. 262.
Grube Pos. 337 Bos taurus
Ovis aries /Capra hircus Sus domesticus Gallus gallus Lepus europaeus Sus scrofa ngngngngngng
Processus cornualis2 1.1
Schädel mit Hornzapfen 2 3.6
Cranium 2 29.9
Dens superior 2 5
Dens superior/inferior 13
Mandibula 1 19.44 1 1.1 1 2.2
Dens inferior 1 3.6 1 1.6
Kopfteile 8 57.04 24.748.8 000000
Vertebra lumbalis 1 12.5
Costa 1 0.1
Rumpfteile 112.5 000000 1 0.100
Humerus 1 9.7 1 3.4
Stylopodium 1 9.7 13.4 00000000
Ulna 1 2.2
Tibia/Tibiotarsus 2 7.2 1 2.3 122
Zygopodium 00 12.227.212.3 00 122
Metapodium Hauptstrahl 1 2.1
Metatarsus III+IV 1 24.3
Autopodium 124.312.1 00000000
Gesamtergebnis 11 103.54 512.461612.31 0.1 122
Tab. 5: Skelettteiltabelle Grube Pos. 337.
Grube Pos. 339 Bos taurus Sus domesticus ngng
Schädel mit Hornzapfen 2 6.3
Cranium 2 43.9
Dens inferior1 3.5 Mandibula 1 116.8
Kopfteile 6 170.500
Phalanx 1 ant./ post. 1 4.5
Autopodium00 14.5
Gesamtergebnis 6 170.5 14.5
Tab. 6: Skelettteiltabelle Grube Pos. 339.
Grube Pos. 780 Bos taurusOvis aries Ovis aries /Capra hircus Sus domesticus Gallus gallus ngngngngng
Cranium 1 5.5 1 0.6 Dens superior/ inferior 1 4.6
Mandibula 2 39.3 1 2.2
Kopf 3 43.9 15.522.8 0000
Vertebra thoracica 2 36.2 Sacrum/ Synsacrum 1 19.9 Costa 1 15.4 1 0.6
Rumpf 471.5 00 1 0.60000 Scapula
Coxa 1 49.6
Humerus 1 1.6 1 38.7
Femur 1 49.8 1 2.9 Stylopodium 1 49.600000000
Radius 1 8.1 1 0.4
Tibia/Tibiotarsus 1 2.9
Zygopodium0000 18.11 2.9 1 0.4
Gesamtergebnis9 214.815.5616241.61 0.4
Tab. 7: Skelettteiltabelle Grube Pos. 780.
Gebäude 1 Bos taurus Capreolus capreolus
Lepus europaeus
Ovis aries /Capra hircus
Sus domesticus Aves ngngngngngng
Mandibula 2 7.5
Kopf 00000000 27.5 00
Axis (Epistropheus) 1 9.1
Vertebra cervicalis 3 14.3
Vertebra thoracica 1 6.8
Costa 535.8 1 0.4 813.8
Rumpf 8 50.100 1 0.4001029.700
Scapula 3 38.2
Humerus 2 19.7
Femur 1 9.1
Stylopodium 328.8 000000 338.2 00
Radius 1 4.1 3 8.1 1 0.2
Ulna 3 45.7
Tibia/Tibiotarsus 1 0.9 2 6.6
Zygopodium 14.1 00 1 0.9 514.7345.71 0.2
Metacarpus III+IV 1 17.6 1 5.7
Metapodium Hauptstrahl 1 1.7 Metatarsus III+IV 1 5.8 2 11.9
Autopodium 15.8117.6 00 4 19.30000
Gesamtergebnis 1388.8117.621.3 9 3418121.11 0.2
Tab. 8: Skelettteiltabelle Gebäude 1 (Pos.823).
Gebäude 2 Bos taurusOvis aries Ovis aries/ Capra hircus Sus domesticusCervus elaphusAmphibiaKleinsäugerPisces ngngngngngngngng
Cranium 6 45 1 2.1
Dens superior 2 35.6 1 7.2 1 1.1
Maxilla 1 8.6
Mandibula 3 81.7 1 0.1
Dens inferior
Dens superior/inferior 1 1.7
Kopf 12164 00 2 9.3 3 9.800000000
Vertebra cervicalis 1 8.4
Vertebra thoracica 1 2.8 2 6.6
Vertebra lumbalis 1 3.8
Costa 13 138.53 58.5 11 25.1
Rumpf 15 150.7300 611.31331.7 00000000
Coxa
Scapula 1 15.7 1 9.5
Humerus 411.1
Femur 3 50.6 1 0.03
Stylopodium 466.3 00 411.11 9.50000 1 0.0300
Radius 2 5.6 1 3.4
Tibia/Tibiotarsus 2 51.9 1 4.5
Fibula 1 1.2
Zygopodium 2 51.900 3 10.1 24.6 00000000
Metacarpus II 1 1.8
Metatarsus III 1 5.4
Metatarsus III+IV 2 6.6 2 31.9
Metapodium Hauptstrahl 11
Phalanx 1 ant./post. 1 2.5
Phalanx 2 ant./post. 110
Phalanx 3 ant./post. 1 1.1
Autopodium 1 10 23.637.627.22 31.9000000
Plattenknochen indet. 1 4.9 1 0.2
Röhrenknochen 1 0.1
Gesamtergebnis 36 449.53 23.618 49.4 2264.12 31.9 1 0.1 1 0.03 1 0.2
Tab. 9: Skelettteiltabelle Gebäude 2 (Pos. 890).
Grab 2
probability 398-352calBC 291-209calBC
3 95.4% probability 400-352calBC 286-211calBC
3 95.4% probability 378-338calBC
Abbildungsnachweis
KASH: 1, 3, 14, 17, 33, 34,
KASH (Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo): 2
R. Jagher: 4
KASH (K. Bürgin): 5, 6, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 25, 26, 28, 31, 32, 44, 48, 55, 60, 63
KASH (Mit Bewilligung Amt für Geoinformation, Kanton Schaffhausen): 7
KASH (K. Bürgin, J. Nyffeler): 8, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 24, 29, 30, 36, 37, 83
Mario Szabo, Kantonsarchäologie Zürich: 27
KASH (J. Wimmer, erstellt mit OxCal v4.4.2): 35, 82
KASH (J. Wimmer, K. Bürgin, D. Pelagatti/bunterhund): 38, 46, 47
KASH (J. Wimmer): 39, 45, 50, 62, 64, 81
KASH (J. Wimmer nach Benkert et al. 2010, Abb. 25,8 [Document SAEF]; Sievers 1984, Kat. 1984; Bauer/Kuhnen 1993, Kat. 29, 31, 38, 43): 40
KASH (J. Wimmer nach Schönfelder 2007, Abb. 2; Rustoiu 2015, Abb. 3): 41
KASH (K. Bürgin, D. Pelagatti/bunterhund): 42
Médard et al. 2017, fig. 5: 43
KASH (K. Bürgin, M. Krucker): 49, 56, 58
KASH (J. Wimmer, M. Krucker): 51, 52, 53, 54,
KASH (J. Wimmer, M. Krucker; Funde von Singen-Mühlenzelgle nach Hopert 1995, Kat 657 und 911 [© Landesamt für Denkmal pflege im Regierungspräsidium Stuttgart]): 57
KASH (M. Krucker): 59 M. Rauschkolb/I. Balzer (Zeichnungen); I. Balzer (Grafik): 61
KASH (J. Wimmer, K. Bürgin): 65
KASH (K. Bürgin, S. Deschler-Erb/Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie): 66 - 80
Fundkatalog
Kleinfunde Metall: KASH (D. Pelagatti/bunterhund) Gefässkeramik und Kleinfunde Keramik: KASH (M. Krucker)
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Kataloge und Fundtafeln
Befundkatalog
Im Befundkatalog werden die wichtigsten Daten zu den archä ologischen Strukturen in tabellarischer Form zusammengefasst. Unter «Bemerkungen» sind relativstratigrafische Verhältnisse und die Zugehörigkeit einzelner Strukturen zu Gebäuden erfasst. Die Grundrisse aller Strukturen sind auf den Abbildungen 15 und 16 ersichtlich. Die Profilform der Gruben und Pfostenlöcher wur de in flache, gerundete und runde Sohlen gegliedert. Die Wan dung der Gruben wurde in schräg, steil und senkrecht unterteilt (Spalte «weiteres»). Erfolgt der Umbruch zwischen Sohle und Wandung mit einem scharfen Knick, wird dies explizit erwähnt, ansonsten wird von einem abgerundeten Übergang ausgegan gen. Die Wandungen von Pfostengruben sind per definitionem senkrecht. Um die Übersichtlichkeit der Tabelle zu fördern, wird diese Information nicht in der Tabelle dargestellt.
Beispiele:
1. Pfostengrube mit runder Sohle
2. Pfostengrube mit gerundeter Sohle
3. Pfostengrube mit flacher Sohle
4. Pfostengrube mit flacher, geneigter Sohle
5. Grube mit flacher Sohle und schräger Wandung
6. Grube mit gerundeter Sohle und senkrechte Wandung
7. Grube mit flacher Sohle, steiler Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
1Schicht - - - moderner Humushorizont
2Schicht - - -
3Schicht - - - Cv-Horizont
18 Schicht - - - Oberkante der spätbronzezeitlichen Befunde
19 Schicht - - -
20Grube 421.3442flach schräge Wandung 764Verhältnis zu Pos. 404 unklar LT A LT A 18/19
28 Pfostengrube 421.567 gerundet 18
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A18
29 Pfostengrube 421.1043 gerundet 3 EisenzeitEisenzeit18
30Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch 18
37 Pfostengrube 421.28 22gerundet 18
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A18
51 Pfostengrube 421.54 10 flach 764 fundleer Eisenzeit17
60Pfostengrube 421.58 21 flachKeilstein, Unterlagstein 764Gebäude 4. Profil nicht dokumentiert
nicht datierbar Ha D1 - LT A7 Abb. 30/36
70 Pfostengrube 421.50 10 flachKeilstein, Unterlagstein 764Gebäude 4 nicht datierbar Ha D1 - LT A 6 Abb. 30/36
78 Pfostengrube 421.34 32 flach, geneigt 764
85 Pfostengrube 421.48 16gerundet 764
86 Pfostengrube 421.54 13gerundet
87 Pfostengrube 421.55 10gerundet
88 Grube 420.96 66 flachSilogrube, birnenförmiger Querschnitt
91 Pfostengrube 421.5235flach
764Gebäude 4
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A7
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 12
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 12
764Gebäude 4. Schneidet Pos. 88 und 104 nicht datierbar Ha D3 - LT A 12 Abb. 30/36
764von Pos. 87 geschnittenHa D3 - LT AHa D3 - LT A 12 Abb. 21/36
764
101Schicht - - - steriler, alter Humus
103Pfostengrube 421.4115flach, geneigt
104natürliche Rinne - - -
108 Pfostengrube 421.4225flach
764Gebäude 5
764
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 6 Abb. 14
fundleer Eisenzeit 12 Abb. 30/36
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A11/12/ 15/16
764Gebäude 4 EisenzeitEisenzeit 11 Abb. 30/36
110Pfostengrube 421.0844 rund Pfostenstandspur, 26 cm DM764
114 Pfostengrube 421.1342 gerundet
764
fundleer Eisenzeit 12
SBZ Eisenzeit 11
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
118 Pfostengrube oder Pfostenstandspur
erhaltene Tiefe in cm
421.644
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
764Gebäude 6. Profil nicht dokumentiert
120Pfostengrube 421.46 26 flach
124 Pfostengrube 421.62 21gerundet
126Pfostengrube 421.70 10gerundet
128 Pfostengrube 421.6614 gerundet
130Grube 421.62 10gerundet
131Grube 421.45 20gerundetschräge Wandung
nicht datierbar Eisenzeit7 Abb. 30/36
764 Gebäude 6 Tendenz SBZEisenzeit7 Abb. 30/36
764 Gebäude 6 Tendenz SBZEisenzeit7 Abb. 30/36
764 Gebäude 6 nicht datierbar Eisenzeit7 Abb. 30/36
764 Gebäude 6 fundleer Eisenzeit7 Abb. 30/36
764Profil nicht dokumentiert
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A6/7
764 fundleer Eisenzeit 11
136Pfostengrube 421.38 26 flach 764
Tendenz SBZEisenzeit 12
137 Säuglingsgrab 421.20 - - 764Grab 1, C14-Datierung fundleerLT A 28 Abb. 34/30
140 Pfostengrube 421.5515flach 764 fundleer Eisenzeit 6
141 Säuglingsgrab 421.80 - - 764Grab 2, C14-Datierung fundleerLT A 7
143 Gräbchen - - - 790nur oberflächlich untersucht fundleer Eisenzeit 31
145 Säuglingsgrab 421.56 - - 764Grab 3, C14-Datierung fundleerLT A 17 Abb. 33
151 Pfostengrube 421.34 6 flach 790 fundleer Eisenzeit17
156 Pfostengrube 421.3417 gerundet 790
158 Pfostengrube 421.22 20 flach 790
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A17 Abb. 30
EisenzeitEisenzeit17
162Pfostengrube 421.169flach 790 fundleer Eisenzeit29
165 Pfostengrube 420.9628 gerundet 790
168 Grube 420.57 62gerundetsteile Wandung 790
170 Pfostengrube 421.50 10 flach
174 Pfostengrube 421.3834 gerundet
180 Pfostengrube 421.4225flach
183 Graben - -gerundet Verlauf der Unterkante nicht horizontal, orientierte sich dem ursprünglichen Gelände
189 Grube 421.1640 gerundetsteile Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle
764
764
EisenzeitEisenzeit28
Ha D3Ha D3 28 Abb. 22/30
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 11
EisenzeitEisenzeit7
764Gebäude 4 Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 6 Abb. 30/36
764Profil nicht dokumentiert
764
HA C-Ha D1Ha D17/6/5 Abb. 30/36
Ha D3 - LT AHa D3 - LT A 6
194 Pfostengrube 421.414 gerundet 790 Gebäude 6 fundleer Eisenzeit7 Abb. 30/36
196 Pfostengrube 421.30 12 - Pfostenstandspur, 20 cm DM18 nicht datierbarprähistorisch 7
200Pfostengrube 421.27 20 flach 790 Gebäude 6 nicht datierbar Eisenzeit7 Abb. 30/36
203Pfostengrube 421.2219 gerundet
764Gebäude 4 EisenzeitEisenzeit 11 Abb. 30/36
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
214 Pfostengrube 421.3015flach, geneigt
dokumentiertes Niveau
764
219 Grube 420.70 30 flach schräge Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 18
221Pfostengrube 420.75 26 flach 18
223Pfostengrube 420.7434 gerundetKeilstein 230
227 Pfostengrube 420.6634 gerundet 18
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 6
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A28
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A28
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 31
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A28
229 Pfostengrube 421.048 gerundet 230 fundleer Eisenzeit29
237 Pfostengrube 421.18 16gerundet
239 Pfostengrube 421.18 22gerundet
764Gebäude 5
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 12 Abb. 30/36
764Gebäude 5 fundleer Eisenzeit 12 Abb. 30/36
244 Pfostengrube 421.3317flach 790 fundleer Eisenzeit 6
246 Pfostengrube 421.30 22 flach 790
nicht datierbar Eisenzeit 6
248 Pfostengrube 421.42 11 flach 790 nicht datierbar Eisenzeit 6
250 Pfostengrube 421.2624flachUnterlagstein 790
253 Grube 421.20 21 flach 790
259 Grube 421.0542 gerundetschräge Wandung 764
262Grube 421.66 26gerundetschräge Wandung 764
268 Pfostengrube 421.35 16rund 790
270 Pfostengrube 421.2525 gerundet 790
276 Pfostengrube - - - 790Stützpfosten zu Pos. 270? Nur oberflächlich untersucht
282 Pfostengrube 421.58 31gerundet 764
284 Pfostengrube - - - 790Stützpfosten zu Pos. 270? Nur oberflächlich untersucht
fundleer Ha D1 - LT A 6
nicht datierbar Eisenzeit2/6
fundleer Eisenzeit 11
Ha D3 - LT AHa D3 - LT A19 Abb. 18
nicht datierbar Eisenzeit 12
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 12
fundleer Eisenzeit 12
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A19
fundleer Eisenzeit 12
295 Pfostengrube 421.22 21rund 18Gebäude 5 fundleerprähistorisch12 Abb. 30/36
297 Pfostengrube 421.24 16rund 349
299 Pfostengrube 421.28 13rund 349
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A17
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A17
301Pfostengrube 421.2219 gerundet 18 fundleerprähistorisch 17
303Pfostengrube 421.2218 rund 18 nicht datierbarprähistorisch 17
305 Pfostengrube 421.2315 gerundet
18Gebäude 5 fundleerprähistorisch 17 Abb. 30/36
314 Pfostengrube 421.00 36gerundet Pfostenstandspur, 16 cm DM18 fundleerprähistorisch11
316Pfostengrube 421.1642 gerundet 764
nicht datierbar Eisenzeit 11
320Pfostengrube 421.34 3 flach 18Gebäude 5 fundleerprähistorisch11 Abb. 30/36
324 Grube 421.15 20 flach steile Wandung 18 fundleerprähistorisch11
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
337 Grube 421.75 60gerundet senkrechte Wandung 790schneidet Pos. 388 LT A LT A 19 Abb. 18
339 Grube 421.759flach schräge Wandung 790Gleichzeitigkeit mit Pos. 337
Ha D3 - LT AHa D3 - LT A19 Abb. 18
342 Grube 420.6440 gerundetSilogrube 230 schneidet Pos. 741Ha D3 - LT AHa D3 - LT A 32
349natürliche Rinne - - - 18
HA C - D1Ha D112/15/16/ 17/20/50/ 57/58/60
357 Pfostengrube 421.254 gerundet 18 fundleerprähistorisch16
359 Pfostengrube 421.24 6 flach 18Gebäude 5 nicht datierbarprähistorisch16 Abb. 30/36
361Pfostengrube 421.06 23 flach 18 nicht datierbarprähistorisch16
363Pfostengrube 421.209flach 18 fundleerprähistorisch16
368 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch26
370 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch26
384 Grube 421.18 22gerundetschräge Wandung 764
Ha D3 - LT AHa D3 - LT A 20
386 Pfostengrube 421.44 gerundet Unterlagstein 18 fundleerprähistorisch 19
388 Pfostengrube 421.508 gerundet 18von Pos. 337 gescnitten fundleerprähistorisch 19
392 Pfostengrube 421.4414 gerundet 18 fundleerprähistorisch 19
400 Pfostengrube 421.45 12 flach 18 fundleerprähistorisch 19
402 Pfostengrube 421.57 10 flach 18 fundleerprähistorisch 19
404 Pfostengrube 421.507flach 18Verhältnis zu Pos. 20 unklar fundleerprähistorisch 19
409 Pfostengrube 421.0325 rund mit Unterlagstein 230
Tendenz Ha D1 - LT A Eisenzeit 30
411 Pfostengrube 421.22 16 flach 230 Schneidet Pos. 490 fundleer Eisenzeit 30
413 Pfostengrube 421.1125 gerundet 230 fundleer Eisenzeit 30
415 Pfostengrube 421.1314flach 230
Tendenz SLTEisenzeit 30
419 Grube 421.15 11 flach 230 fundleer Eisenzeit 30
421 Pfostengrube 421.14 12gerundet 230
427 Grube 420.8444flachsenkrechte Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 230 von Pos. 459 geschnitten, schneidet Pos. 433
nicht datierbar Eisenzeit 30
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A29/30
429 Pfostengrube 421.17 10 flach 230 nicht datierbar Eisenzeit29/30
431 Pfostengrube 420.97 26rund 230 fundleer Eisenzeit29
433 Pfostengrube 421.10 20 flach, geneigt 230 von Pos. 427 geschnittenHa D3 - LT AHa D3 - LT A29
435 Pfostengrube 420.8235 gerundet Pfostenstandspur, 30 cm DM 230 Tendenz SLTEisenzeit29
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
437 Pfostengrube 421.25 11 flach 230 fundleer Eisenzeit29
439 Pfostengrube 421.0117 rund 230 EisenzeitEisenzeit29/32
441 Grube 420.96 26gerundetschräge Wandung 18 nicht datierbarprähistorisch33
445 Pfostengrube 420.86 31 flach 18 Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 33
447 Pfostengrube 421.02 16rund 18
Tendenz Ha D1 - LT A Ha D1 - LT A 33
449 Pfostengrube 421.128flach, geneigt 18 fundleerprähistorisch33
451 Pfostengrube 421.12 16rund 18 fundleerprähistorisch33
459 Pfostengrube oder Pfostenstandspur
421.06 22rund 230 Schneidet Pos. 427 fundleer Eisenzeit29
461 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch21
463 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch21
469 Pfostengrube 420.88 32rund 18 nicht datierbarprähistorisch32
475 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch21
478 Grube 420.9227 gerundet senkrechte Wandung 230 schneidet Pos.480. Ver hältnis zu Pos.486 unklar Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 33
480 Grube 420.8240flach schräge Wandung 230 von Pos. 478 geschnitten fundleer Ha D1 - LT A 33
486 Pfostengrube 421.11 20 flach 230 Verhältnis zu Pos. 478 unklar
490 Grube 421.02 32 flach steile Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 230 von Pos. 513 geschnitten, Verhältnis zu Pos. 411 unklar.
496 Grube 421.2424flach schräge Wandung 230
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 33
fundleer Eisenzeit 30
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 30
500 Pfostengrube 421.40 11gerundet 230 fundleer Eisenzeit27
502 Grube 421.2918flachPfostenstandspur, 23 cm DM 230
506 Pfostengrube 421.20 20 flach Keilsteine 230
fundleer Eisenzeit27
fundleer Eisenzeit70
507 Pfostengrube 421.454flach 230 fundleer Eisenzeit27
509 Pfostengrube 421.449flach 230 fundleer Eisenzeit27
510 Grube 421.18 22 flach steile Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 230
fundleer Eisenzeit27
513 Grube 420.97 32 flachsenkrechte Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 230 schneidet Pos. 490Tendenz SLTEisenzeit 30
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
515 Pfostengrube 421.304flach 18Gebäude 5 fundleerprähistorisch16 Abb. 30/36
526 Pfostengrube 421.304 gerundet 764
533 Pfostengrube 421.3428flachUnterlagstein 764
SBZ Eisenzeit 22
Ha D3 - LT AHa D1 - LT A18
537 Pfostengrube 421.584 18 fundleerprähistorisch13
539 Pfostengrube 421.24 16 flach 18 fundleerprähistorisch22
541 Pfostengrube 421.348 gerundet 3 EisenzeitEisenzeit18
543 Pfostengrube 421.1414 gerundet
18von Pos. 46 geschnitten fundleer Eisenzeit 22
550 Grube - - - 764nur oberflächlich untersucht
556 Grube 421.35 10gerundet 18
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A4
fundleerprähistorisch 30/71
558 Grube 421.2218flach 18 fundleerprähistorisch 27
560 Pfostengrube 421.26 12 flach 18 fundleerprähistorisch26
562 Pfostengrube 421.16 20gerundet 18 fundleerprähistorisch26
564 Pfostengrube 421.28 12 flach 18 fundleerprähistorisch 27
568 Pfostengrube 421.30 6 flach 18 fundleerprähistorisch26
570 Pfostengrube 421.2224flach 764
nicht datierbar Eisenzeit 26
574 Pfostengrube 421.2118flach 18 fundleerprähistorisch 27
576 Grube 421.02 32gerundetsteile Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 230
597 Pfostengrube 421.38 30 flach
608 Pfostengrube 420.9072flachPfostenstandspur, 25 cm DM. Keilsteine
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A26/27
764Gebäude 7 EisenzeitEisenzeit5 Abb. 30/36
764Gebäude 7
610Pfostengrube 421.15 60 - Pfostenstandspur, 21 cm DM764Gebäude 7
620 Balkengraben421.44 6 flachHorizontaler Verlauf, Balkenlager eines Schwell baus.
790Gebäude 8
622Pfostengrube 421.1619 gerundet Pfostenstandspur, 17 cm DM764
624 Grube - - -
764nur oberflächlich untersucht
630Pfostengrube 420.9439flach 230
642 Pfostengrube 421.5415flach
764
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 36 Abb. 30/36
Ha D1 - LT A 1 Abb. 30/36
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A5/35/36 Abb. 32 Abb. 30/36
fundleer Eisenzeit35/36
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A35
fundleer Eisenzeit 26
nicht datierbar Eisenzeit8
644 Pfostengrube 421.42 6 flach 18 EisenzeitEisenzeit 13
647 Grube 421.3817flach schräge Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 764
655 Pfostengrube 421.0835 gerundet Pfostenstandspur, 26 cm DM764
659 Pfostengrube 421.09 33 flach, geneigtPfostenstandspur, 18 cm DM790
EisenzeitEisenzeit8
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A35
nicht datierbar Eisenzeit 36
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
665 Pfostengrube 421.35 10 flach
dokumentiertes Niveau
790
675 Pfostengrube 421.224flach 790
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 36
fundleer Ha D1 - LT A38
677 Grube 421.18 10rund 18 fundleerprähistorisch 38
688 Pfostengrube 421.2015 gerundet 18Gebäude 7 Ha D1 - LT AHa D1 - LT A5 Abb. 30/36
690 Pfostengrube 421.2518flach 18 nicht datierbarprähistorisch 5
698 Pfostengrube 421.30 12 flach 18 nicht datierbarprähistorisch 5
704 Grube 421.62 22 flach
764
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 3
708 Grube 421.3248 falchschräge Wandung 790 EisenzeitEisenzeit3/7
711 Pfostengrube 421.07 30gerundet
764
715 Pfostengrube 420.8828 rund Pfostenstandspur, 14 cm DM 230 Schneidet Pos. 753
722 Pfostengrube 421.24 13rund
fundleer Eisenzeit 21
nicht datierbar Ha D1 - LT A 32
18von Pos. 620 überlagert fundleerprähistorisch 35
724 Grube 421.3314 gerundetschräge Wandung 18
741 Pfostengrube 420.86 31gerundet
EisenzeitEisenzeit 1
230 von Pos. 342 geschnitten fundleer Ha D1 - LT A 32
753 Grube 420.9527 - 230 von Pos. 715, 742 und 279 geschnitten fundleer Ha D1 - LT A 32
754 Grube - - - 230 von Pos. 742 geschnitten. Profil nicht dokumentiert fundleer Ha D1 - LT A29
764/790Schichtpaket - - -
772 Grube 421.428 gerundet
775 Graben - 15 rund
781 Grube 421.25 10 flach
784Pflugspur - - -
785 Graben -10rund
788 Graben - 8 rund
791 Grubenhaus - - -
799 Pfostengrube 421.318flach
809 Pfostengrube 421.12 20gerundet
811 Grube 421.1027flach schräge Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle
Oberkante der eisenzeit lichen Befunde
764von Pos. 599 geschnitten. FK wahrscheinl. verun reinigt
SLT Ha D1 - LT A50
764 schneidet Gebäude 1 Ha D1 - LT A4.-2. Jh.10-12/ 15/54/55 Abb. 37
764
764
Ha D3 - LT AHa D3 - LT A15/55/ 57/58
fundleer 4.-2. Jh.10/55 Abb. 37
764 schneidet Gebäude 3 Ha D1 - LT A4.-2. Jh.16/17/ 56-58 Abb. 37
764
764Gebäude 3. Profil nicht dokumentiert
764
Ha D1 - LT A4.-2. Jh.6/7/55 Abb. 37
LT A LT A 15/16/ 20/58 Abb. 26
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A15
764 EisenzeitEisenzeit58
764schneidet Pos. 813 fundleer Eisenzeit20/58
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
813 Grube 421.1829 falchschräge Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 764von Pos. 811 geschnitten Eisenzeit58
823 Grubenhaus 420.9838flach
790 Gebäude 1 LT A LT A 15/50/55 Abb. 23
825 Pfostengrube 420.8234flachPfostenstandspur, 22 cm DM18Verhältnis zu Pos. 781 unklar EisenzeitEisenzeit55
827
Pfostengrube 421.13 6 flach 18von Pos. 781 überlagert nicht datierbarprähistorisch 55
833 Pfostengrube 421.1317flach 18 nicht datierbarprähistorisch 15
845 Pfostengrube 421.12 13 flach 18 fundleerprähistorisch10
847 Pfostengrube 421.16 12gerundet Pfostenstandspur, 10 cm DM18 nicht datierbarprähistorisch10
854 Pfostenstandspur 421.1214flach 18 fundleerprähistorisch10
856 Pfostengrube 421.0618flach 18 nicht datierbarprähistorisch 10/15
867 Pfostenstandspur eines Webstuhls 420.819 - Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
869 Pfostengrube 420.65 30gerundet
Sohle Gebäude 1 Gebäude 1
871 Grube - - - 18
Ha D1 - LT A LT A 55 Abb. 23
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A57 Abb. 18
877 Pfostengrube 420.92 11gerundet 790 fundleer Eisenzeit43
879 Grube 420.70 26gerundet 18 fundleerprähistorisch60
882 Grube 420.99 20 flach schräge Wandung 790
884 Pfostengrube 420.6842 gerundet 18
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 61
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 61
886 Pfostengrube 420.8625 gerundet 18 fundleerprähistorisch61
888 Pfostengrube 421.02 10 flach 18
nicht datierbarprähistorisch61
890 Grubenhaus 420.90 30 flach 790 Gebäude 2 LT A LT A 58/61 Abb. 25
895 Pfostengrube 420.9224flach 349 nicht datierbar Eisenzeit58
897 Pfostengrube 421.0219 gerundet 349 fundleer Eisenzeit58
899 Pfostengrube 421.03 20gerundet 349 Gebäude 3 fundleerLT A 58 Abb. 26
903 Grube 420.8638 gerundet 18wird von Pos. 905 geschnitten
905 Grube 420.4177flachSilogrube, birnenförmiger Querschnitt
349gehört zu Gebäude 3. Schneidet Pos. 903 und 1069
SBZ Ha D1 - LT A58 Abb. 26
LT A LT A 58 Abb. 26
911 Pfostengrube - - - 19nur oberflächlich untersucht fundleerprähistorisch 50
916 Pfostengrube 420.84 26 flach 3
918 Pfostengrube 420.4841flach
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A 10
Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 Ha D1 - LT A LT A 55 Abb. 23
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
920Feuerstelle420.954 -
922
924
926
Pfostenstandspur 420.94 6 -
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
Pfostenstandspur 420.917 - Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
Pfostenstandspur 420.908 - Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
928 Pfostenstandspur 420.944 - Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
930 Pfostenstandspur eines Webstuhls 420.84 3 -
937
Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleerLT A - Abb. 23
Pfostenstandspur 421.00 11 - Sohle Gebäude 1 Gebäude 1 fundleer Ha D1 - LT A - Abb. 23
951 Pfostengrube 420.8528 rund 790
954 Grube 420.8824flach 19
Tendenz Ha D1 - LT A Ha D1 - LT A 60
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A15
958 Pfostengrube 420.8719flach 19 nicht datierbarprähistorisch 15
963 Pfostengrube 420.87 26 flach 19 nicht datierbarprähistorisch 15
969 Pfostengrube 421.028 gerundet 19 fundleerprähistorisch 15
981 Pfostengrube 420.85 20 flachPfostenstandspur, 18 cm DM19 fundleerprähistorisch 50
984 Pfostengrube 420.9714 rund 19 fundleerprähistorisch10
986 Pfostengrube 421.02 12gerundet 19 fundleerprähistorisch10
988 Pfostenstandspur 420.8927flach 12 cm DM 19 fundleerprähistorisch10
1000Pfostengrube 420.6134 gerundet Pfostenstandspur, 18 cm Sohle Gebäude 2 Gebäude 2 Ha D1 - LT A LT A 58 Abb. 25
1002Pfostengrube 420.4748 rund Pfostenstandspur, 20 cm Sohle Gebäude 2 Gebäude 2 Ha D1 - LT A LT A 61 Abb. 25
1004 Pfostengrube 420.855 gerundet
1006Pfostengrube 420.71 21gerundet
1011Pfostenstandspur 420.85 6 -
1013Pfostenstandspur 420.865 -
1016Pfostenstandspur 420.87 6 -
Sohle Gebäude 2 Zusammengehörigkeit zu Gebäude 2 unklar fundleerprähistorisch 58 Abb. 25
Sohle Gebäude 2 Zusammengehörigkeit zu Gebäude 2 unklar fundleerprähistorisch61 Abb. 25
Sohle Gebäude 2 Gebäude 2 fundleerLT A - Abb. 25
Sohle Gebäude 2 Gebäude 2 fundleerLT A - Abb. 25
Sohle Gebäude 2 Gebäude 2. Webstuhl fundleerLT A - Abb. 25
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
1018 Pfostenstandspur 420.874 - Sohle Gebäude 2 Gebäude 2. Webstuhl fundleerLT A - Abb. 25
1033Pfostengrube 420.48 30rund 19 fundleerprähistorisch 57
1035 Pfostengrube 420.6328flach 19 fundleerprähistorisch 57
1045 Pfostengrube - - - 18nur oberflächlich untersucht nicht datierbarprähistorisch 54
1050 Pfostengrube 420.57 32 flachPfostenstandspur, 17 cm DM19von Pos. 882 überlagert fundleerprähistorisch61
1054 Pfostengrube 420.67 23gerundet 19 nicht datierbarprähistorisch61
1056 Pfostengrube 420.904flach 19 fundleerprähistorisch61
1058 Pfostengrube 420.7024flach 19 fundleerprähistorisch61
1063Pfostengrube 420.7615flach 19 nicht datierbarprähistorisch61
1066Pfostenstandspur 420.7517 - 19Profil nicht dokumentiert fundleerprähistorisch61
1069 Pfostengrube 420.78 22 flach 349von Pos. 905 geschnitten fundleer Ha D1 - LT A58
1073 Grube 420.84 10gerundet 19 fundleerprähistorisch 58
1078 Pfostengrube 420.77 12 flach 18 fundleerprähistorisch 52
1084 Pfostengrube 420.8117flach 18 EisenzeitHa D1 - LT A53
1086 Pfostengrube 420.858 rund 18 fundleerprähistorisch 53
1096 Pfostengrube 421.04 12rund 764
fundleer Eisenzeit 31
1113Grube 420.795flach 18 Ha D1 - LT AHa D1 - LT A52/53
1124 Pfostengrube 420.8134 gerundet 790
nicht datierbar Eisenzeit24
1126Pfostengrube 420.88 26 flach 790 fundleer Eisenzeit24
1128 Grube 421.107flach 790 von 1130 geschnittenfundleer Eisenzeit24
1130Gräbchen -11gerundet 790schneidet 1128 EisenzeitEisenzeit24/65
1132Pfostengrube 420.7937flachPfostenstandspur, 16 cm DM790
nicht datierbar Ha D1 - LT A24
1134 Pfostengrube 420.9814flach 790 fundleer Eisenzeit24
1136Pfostengrube 421.058 gerundet 790 fundleer Eisenzeit24
1138 Grube 421.17 16 flachquatratisch, senkrechte Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle
790 Grundriss mutet nicht prähistorisch an Tendenz Ha D1 - LT A Eisenzeit oder jünger 25
1176 Pfostengrube 420.8818flach 790
fundleer Eisenzeit 31
1178 Pfostengrube 420.88 20 flach 790 EisenzeitEisenzeit64
1180 Pfostengrube 420.859flach 790 fundleer Eisenzeit64
1182 Pfostengrube 420.9014 gerundet 790
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A64
PositionInterpretationSohlentiefe m ü. M.
erhaltene Tiefe in cm
Sohlenformweiteres
dokumentiertes Niveau
1188 Grube 420.7939flach steile Wandung mit scharfem Übergang zur Sohle 790
Bemerkungen Datierung jüngster Fund Datierung Befund FeldAbb
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A65
1192 Pfostengrube 420.9415flach, geneigt 790 fundleer Eisenzeit65
1196 Pfostengrube 420.6342flach 790
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A65
1200Pfostengrube 420.83 26 flach 790 nicht datierbar Eisenzeit65
1204 Grube 420.7935 gerundetschräge Wandung 790
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A28
1214 Pfostengrube 421.24 10 flach 790 fundleer Eisenzeit 20
1222Grube 421.08 16gerundet 764schneidet 1230. Von Pos. 841 geschnitten, wahr scheinlich verunreinigt.
1227 Pfostengrube 420.91 22 flach 18
SLT Ha D1 - LT A15/16
Ha D1 - LT AHa D1 - LT A24
1230Pfostengrube 421.1214 gerundet 18von Pos.1222 geschnittenHa D1 - LT AHa D1 - LT A15/16
1236Grube 421.0317 gerundet 18 nicht datierbarprähistorisch 54
1240 Pfostenstandspur 421.118 rund 18 fundleerprähistorisch 54
1250 Grube 421.1114 gerundet 18 fundleerprähistorisch 45
1253 Grube 420.96 26 flach schräge Wandung 18 nicht datierbarprähistorisch 45
Fundkatalog
Der Fundkatalog gliedert sich in eine Auswahl der wichtigsten Fundensembles sowie einer Reihe ausgesuchter Fundgattungen aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 der hallstatt- und frühlatè nezeitlichen Siedlung von Osterfingen-Haafpünte. Der Katalog text beschränkt sich auf Objekteigenschaften, die in der Zeich nung nicht ersichtlich sind. Betreffend der typologischen Ansprache der keramischen Gefässformen respektive der ver wendeten Typenkürzel (z. B. „Sü21“) sei auf das Kapitel 4.3.2.1 verwiesen. Die Artefakte werden im Fundarchiv der Kantonsar chäologie Schaffhausen aufbewart und lassen sich über die an gegebene Inventarnummer lokalisieren.
Die Gefässkeramik wird im Massstab 1:3 abgebildet, alle übrigen Funde im Massstab 2:3. Ausnahmen sind entsprechend ausge wiesen. Die Kleinfundzeichnungen wurden von Dani Pelagatti/ bunterhund erstellt. Monika Krucker zeichnete die Gefässkera mik und setzte die Tafeln.
Abkürzungen
Bdm. Bodendurchmesser
BS Bodenscherbe
GFF Grautonige Feinkeramik (Drehscheibe)
HE Henkel
HGK Handaufgebaute Grobkeramik
HMK Handaufgebaute, mittelfeine Keramik
HüMK Handaufgebaute, überdrehte Mitelfeinkeramik
Inv. Inventarnummer Kantonsarchäologie Schaffhausen
Pos. Position
Rdm. Randdurchmesser
RS Randscherbe
SBZ Spätbronzezeit
WS Wandscherbe
Graben Pos. 183
1 2 RS, 1 WS, HMK, halbkugelige Schale, Sh21. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm. - Inv. 109863.
2 3 RS, 4 WS, HMK, halbkugelige Schale, Sh21. Oberfläche aussen hellgrau bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 11.5 cm. - Inv. 110638.
3 1 RS, 1 WS, HMK, halbkugelige Schale, Sh11. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 21 cm. - Inv. 112378.
4 1 RS, HMK, halbkugelige Schale, Sh21. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 12 cm. - Inv. 112379.
5 1 BS, 2 WS, HMK, halbkugelige Schale. Oberfläche aussen braungrau bis dunkelgrau, innen braungrau, Kern dunkel grau. Bdm. 2.7 cm. - Inv. 110641.
6 2 HE, HMK, Henkelgefäss. Oberfläche aussen braungrau, innen braungrau, Kern graubraun. - Inv. 110640.
7 1 WS, HGK, schalenförmiges Siebgefäss. Oberfläche aus sen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Bdm. 28 cm. - Inv. 112355.
8 1 WS, HMK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen grau braun, innen schwarz, Kern dunkelgrau. - Inv. 110629.
9 1 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen graubraun bis dunkelgrau, Kern braun bis grau. Rdm. 24 cm. - Inv. 110626.
10 1 RS, HGK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 20 cm. - Inv. 110625.
11 1 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 22 cm. - Inv. 112382.
12 1 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern dunkelgrau. - Inv. 110635.
13 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen braungrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 24 cm. - Inv. 110636.
14 1 RS, HGK, Schüssel, Sü22. Oberfläche aussen braungrau bis dunkelgrau, innen braungrau bis dunkelgrau, Kern dun kelgrau. - Inv. 112386.
15 2 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 112383.
16 1 BS, HMK, Schüssel. Sekundär verbrannt. Oberfläche aus sen hellbraun bis dunkelgrau, innen graubraun bis dunkel grau, Kern graubraun. Bdm. 11 cm. - Inv. 109864.
17 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. ca. 18 cm. - Inv. 112387.
18 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg12. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun, innen hellbraun, Kern braun. Rdm. ca. 18 cm. - Inv. 110623.
19 1 BS, HGK, Gefässform unbest. Oberfläche aussen dunkel grau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Bdm. 7 cm. - Inv. 110468.
20 2 BS, HMK, Gefässform unbest., Omphalosboden (SBZ). Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau und graubraun. Bdm. 4.5 cm. - Inv. 112392.
21 1 RS, HMK, konische Schale (SBZ), Sk11. Oberfläche aus sen braun bis dunkelgrau, innen braun bis dunkelgrau, Kern braun und dunkelgrau. Rdm. ca. 28 cm. - Inv. 110622.
Grube Pos. 168
22 Fussknopf einer Fibel, Buntmetall. - Inv. 88608.
23 Fusspaukenfibel, Buntmetall. - Inv. 88902.
24 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88901.
25 1 RS, GFF, halbkugelige Schale, Sh21. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern graubraun. Rdm. 14 cm. - Inv. 112180.
26 2 RS, HMK, Schüssel, Sü62. Oberfläche aussen fleckig braun, innen braungrau, Kern rotbraun. - Inv. 112181.
27 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 22 cm. - Inv. 112323.
28 2 RS, 2 WS, HMK, halbkugelige Schale, Sh31. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 112319.
29 1 RS, HGK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 112183.
30 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun, innen hellbraun, Kern hellbraun. Rdm. ca. 28 cm. - Inv. 112187.
31 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Farbe unbest. - Inv. 112321.
32 1 BS, HMK, Schüssel. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen grau, Kern graubraun. Bdm. 8 cm. - Inv. 112190.
33 1 RS, HMK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen braun, innen schwarz, Kern schwarz. Rdm. ca. 13 cm. - Inv. 112320.
34 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern schwarz. - Inv. 112322.
35 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Oberfläche aussen graubraun, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 23 cm. - Inv. 112185.
36 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun grau, innen grau, Kern grau. - Inv. 112189.
37 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen hell bis dunkelbraun, innen braungrau bis dunkelgrau, Kern schwarz. - Inv. 112188.
38 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen fleckig braun, innen schwarz, Kern schwarz. - Inv. 112326.
39 1 BS, HMK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern rotbraun. - Inv. 112192.
40 Spinnwirtel. - Inv. 112588.
Grube Pos. 342
41 1 RS, 1 BS, 2 WS, HMK, Schale mit S-förmigem
Profil, Sa31. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dun kelgrau, innen braun bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 17 cm, Bdm. 9 cm. - Inv. 112682.
42 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen rotbraun bis dunkelgrau, innen hellbraun bis dunkelgrau, Kern braun. Rdm. 15 cm. - Inv. 112589.
43 1 RS, HMK, Schüssel, Sü22. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun bis grau, innen hellbraun, Kern dun kelgrau. Rdm. 13 cm. - Inv. 112585.
44 2 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen hellbraun bis braungrau, innen grau bis dunkelgrau, Kern grau. - Inv. 112683.
45 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen graubraun bis dunkelgrau, innen schwarz, Kern dunkel grau. Rdm. 18 cm. - Inv. 112583.
46 1 RS, HGK, halbkugelige Schale, Sh31. Oberfläche aussen braungrau, innen braun, Kern grau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 112681.
47 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen rotbraun, innen hellbraun, Kern graun bis braun. - Inv. 112685.
48 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen grau braun, innen graubraun, Kern rotbraun. - Inv. 112709.
49 1 BS, HMK, Gefässform unbest., Standfuss. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen rotbraun bis dunkelgrau, innen rotbraun, Kern braungrau. Bdm. 6.5 cm. - Inv. 112710.
50 3 RS, 1 BS, 15 WS, HGK, Flasche, Fl22. Oberfläche aussen dunkelgrau bis schwarz, innen grau bis schwarz, Kern dun kelgrau. Rdm. 8.5 cm, Bdm. 7 cm, Höhe ca. 20 cm. - Inv. 112684.
Gebäude 1 (Hausgrube)
51 2 RS, 1 WS, HüMK, schlanke Flasche, Fl21. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun, innen hellbraun, Kern hellbraun. Rdm. 16 cm. - Inv. 109317.
52 4 RS, 3 WS, HMK, Trichter. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braun. Rdm. 20 cm. - Inv. 109363.
53 1 BS, HGK, Trichter. Sekundär verbrannt. Oberfläche aus sen hellbraun, innen graubraun, Kern braun. Bdm. 12 cm. - Inv. 109323.
54 1 RS, HGK, Schüssel, Sü23. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 24 cm. - Inv. 109319.
55 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 24 cm. - Inv. 109361.
56 1 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen hellbraun bis grau, innen hellbraun, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm.Inv. 109523.
57 1 RS, HGK, Schüssel, Sü62. Oberfläche aussen grau bis dun kelgrau, innen grau bis dunkelgrau, Kern grau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 109406.
58 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern braun bis braungrau. Rdm. ca. 17 cm. - Inv. 109405.
59 1 RS, 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg32. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun bis braun, innen grau braun, Kern braun. Rdm. ca. 17 cm. - Inv. 109364.
60 1 RS, 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Oberfläche aus sen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braun bis braun grau. Rdm. 22 cm. - Inv. 109365.
61 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun, innen braun, Kern braun. Rdm. 19 cm. - Inv. 109413.
62 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen hell braun bis braungrau, innen braungrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 109412.
63 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Oberfläche aussen braungrau bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkel grau. Rdm. ca. 12 cm. - Inv. 109404.
64 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen hell braun bis dunkelgrau, innen graubraun, Kern grau. Rdm. ca. 25 cm. - Inv. 109318.
65 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Oberfläche aussen rot braun, innen braungrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 22 cm. - Inv. 109416.
66 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen hellbraun bis braun, innen grau bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau.Inv. 109419.
67 1 BS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen hrallbraun bis grau, innen braungrau, Kern braun bis dunkelgrau. Bdm. ca. 13 cm. - Inv. 109368.
68 1 BS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun, in nen braungrau, Kern grau. Bdm. 13 cm. - Inv. 109423.
69 1 BS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Bdm. 12 cm. - Inv. 109362.
Gebäude 2 (Hausgrube)
70 Nähnadel, Buntmetall. - Inv. 88565.
71 Draht, Buntmetall. - Inv. 88565.
72 Spinnwirtel. - Inv. 110689.
73 2 RS, 1 WS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberfläche aussen grau bis dunkelgrau, innen schwarz, Kern dunkelgrau. Rdm. 26 cm. - Inv. 110683.
74 1 RS, HMK, halbkugelige Schale, Sh21. Farbe unbest. - Inv. 110656.
75 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 109434.
76 1 WS, HMK, Flasche. Oberfläche aussen hellbraun, innen dunkelgrau, Kern grau. - Inv. 109435.
77 2 RS, 4 WS, HGK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen grau braun, innen braun, Kern braungrau. Rdm. 27 cm. - Inv. 110665.
78 1 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü63. Oberfläche aussen braun grau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 26 cm. - Inv. 109432.
79 1 RS, HGK, Schüssel, Sü62. Oberfläche aussen grau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 109453.
80 1 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen braun grau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. ca. 21 cm. - Inv. 110682.
81 3 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen braun bis braungrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 18 cm. - Inv. 110680.
82 1 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü62. Oberfläche aussen braun grau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 28 cm. - Inv. 109455.
83 1 RS, HMK, schüsselförmiges Kleingefäss, Sü21. Oberflä che aussen hellbraun bis braungrau, innen braungrau, Kern braun bis grau. Rdm. 7 cm, Höhe 2.9 cm. - Inv. 110690.
84 3 RS, 21 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aus sen braun, innen braun bis dunkelgrau, Kern braun und dunkelgrau. Rdm. 17 cm. - Inv. 109430.
85 2 RS, 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aus sen braungrau bis dunkelgrau, innen graungrau, Kern braun undbraungrau. Rdm. 18 cm. - Inv. 110685.
86 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Oberfläche aussen graubraun, innen graubraun, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 110686.
87 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg32. Oberfläche aussen rot braun bis braungrau, innen dunkelgrau, Kern rotbraun. Rdm. 13 cm. - Inv. 109456.
88 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis braun, innen hellbraun bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 22 cm. - Inv. 110681.
89 2 BS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun bis braungrau, innen braungrau, Kern braun uns braungrau. Bdm. 10 cm. - Inv. 110688.
90 1 HE, HGK, Henkelgefäss. Oberfläche aussen braun, innen braun, Kern braun. - Inv. 110691.
91 1 RS, HMK, konische Schale (SBZ), Sk11. Oberfläche aus sen braungrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. - Inv. 110667.
Grube Pos. 20
92 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa41. Farbe un best. - Inv. 111505.
93 2 RS, 1 WS, HMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberfläche aussen grau bis dunkelgrau, innen graub bis dun kelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 14 cm. - Inv. 111475.
94 5 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü21. Oberfläche aussen braun grau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 111477.
95 2 RS, HGK, Schüssel, Sü61. Sekundär verbrannt. Farbe un best. - Inv. 111500.
96 3 RS, 1 WS, HMK, Schüssel, Sü65. Oberfläche aussen hell braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm. - Inv. 111490.
97 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen braungrau, innen braun, Kern braungrau. Rdm. ca. 25 cm. - Inv. 111496.
98 1 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun, innen hellbraun bis grau, Kern grau. Rdm. 19 cm. - Inv. 112637.
99 4 RS, HGK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 25 cm. - Inv. 112636.
100 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen braun, Kern braungrau. Rdm. ca. 20 cm. - Inv. 111492.
101 1 RS, HMK, Schüssel, Sü21. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun, innen hellbraun, Kern hellbraun. Rdm. 14 cm. - Inv. 111479.
102 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm. - Inv. 112638.
103 1 RS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen hellbraun, innen braun, Kern braungrau. Rdm. ca. 24 cm. - Inv. 112649.
104 1 RS, HMK, Schüssel, Sü22. Sekundär verbrannt. Oberflä che aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen rotbraun, Kern braun. - Inv. 112655.
105 3 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen hell braun bis braun, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 25 cm. - Inv. 111478.
106 3 RS, 1 WS, HMK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aus sen braun, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 13 cm. - Inv. 111480.
107 1 RS, HMK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern dunkelgrau. Rdm. 12 cm.Inv. 112642.
108 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Farbe unbest. - Inv. 111507.
109 1 RS, HGK, Topf, Trichterrandtopf (SBZ), Tg11. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. ca. 32 cm. - Inv. 112652.
110 2 RS, HMK, konische Schale (SBZ), Sk11. Oberfläche aus sen hellbraun, innen braun bis dunkelgrau, Kern grau. Rdm. ca. 26 cm. - Inv. 112653.
Grube Pos. 905
111 1 BS, GFF, Schale, Boden mit feinem Standring. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun, innen hellbraun, Kern hellbraun. Bdm. 5 cm. - Inv. 109839.
112 1 RS, HMK, halbkugelige Schale, Sh31. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen hellbraun bis rotbraun, Kern hellbraun. Rdm. 14 cm. - Inv. 109429.
113 1 BS, HMK, Schale, Schale, Omphalosboden. Oberfläche aussen graubraun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern grau. Bdm. 5 cm. - Inv. 110753.
114 2 RS, 2 WS, HMK, Schüssel, Sü64. Oberfläche aussen hell braun, innen hellbraun, Kern hellbraun. Rdm. 24 cm. - Inv. 110746.
115 2 RS, 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg22. Oberfläche aus sen rotbraun, innen rotbraun, Kern rotbraun. Rdm. 18 cm. - Inv. 110750.
116 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg22. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen grau bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern rotbraun bis grau. Rdm. 13 cm. - Inv. 110749.
117 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg22. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 12 cm. - Inv. 110748.
118 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg23. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen hellbraun, Kern dunkelgrau. Rdm. 20 cm.Inv. 110747.
119 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen hell braun, innen dunkelgrau, Kern grau. - Inv. 109367.
Grube Pos. 337 (Auswahl)
120 1 RS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberflä che aussen braun, innen braun, Kern braun. Rdm. 24 cm.Inv. 112618.
121 2 RS, 2 BS, 7 WS, HGK, Schüssel, Sü64. Oberfläche aussen braungrau bis dunkelgrau, innen braungrau, Kern dunkel grau. - Inv. 112674.
122 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun bis braungrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 112623.
Einzelfunde aus dem Schichtpaket Pos. 764/790 und weiteren Befunden (*)
123 Einschleifige Schlangenfibel, Buntmetall. - Inv. 88581.
124 Fibelfuss mit grossem Knopf, Buntmetall. - Inv. 88579.
125 Fibelfuss mit kleinem Knopf, Buntmetall. - Inv. 88555.
126 Zweischleifige Schlangenfibel, Buntmetall. - Inv. 88597.
127 Fibelspirale, Buntmetall. - Inv. 88801.
128 Massiver Fibelbügel mit Koralleneinlage, Buntmetall. - Inv. 88897.
129 Fusspaukenfibel, Buntmetall. - Inv. 88606 (Grube Pos. 337).
130 Fusspaukenfibel, Buntmetall . - Inv. 88567.
131 Doppelspirale einer Fibel, Buntmetall. - Inv. 88564.
132 Scheibenfibel, Buntmetall. - Inv. 88800.
133 Drahtfibel mit Sehnenschleife, Eisen. - Inv. 88797.
134 Bügel einer Fibel vom Frühlatèneschema, Buntmetall. - Inv. 88559.
135 Marzabotto-Fibel, Buntmetall . - Inv. 88560 (Hausgrube Ge bäude 3).
136 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88568 (Spätlatène zeitlicher Weg Pos. 874).
137 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall (Kopf aus nicht bestimm barem Material). - Inv. 88898.
138 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88585.
139 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88899.
140 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88900.
141 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88675.
142 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88562.
143 Nadel mit Kugelkopf, Buntmetall. - Inv. 88745.
144 Amphorenperle, Glas. - Inv. 88903 (Spätlatènezeitlicher Weg Pos. 595).
145
Drahtarmring mit Steckverschluss, Buntmetall. - Inv. 88607.
Gesichtsapplike, Buntmetall. - Inv. 88594.
147 Ring, Buntmetall. - Inv. 88570.
148 Ring, Buntmetall. - Inv. 88604 (Pfostenloch Pos. 189).
149 Speerspitze, Eisen. - Inv. 88735.
150 Spiralring mit spitz zulaufendem Ende (Datierung unklar), Buntmetall. - Inv. 88677.
Barren, Buntmetall. - Inv. 88757.
Fragment eines Tonarmrings. - Inv. 109862.
153 Webgewicht, gebrannter Ton. - Inv. 88716 (Pfostengrube Pos. 180).
154 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Rote Bemalung. Farbe Scherben unbest. - Inv. 109138.
155 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Rote Bemalung. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen braungrau, Kern rotbraun. - Inv. 111103 (Spätlatènezeit licher Weg Pos. 595).
156 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Ritzverziert. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 110467.
157 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Ritzverziert. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braun bis dunkelgrau. - Inv. 109512.
158 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Ritzverziert. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun bis grau, innen braun bis grau, Kern grau. - Inv. 112279.
159 2 WS, HMK, Gefässform unbest. Ritzverziert. Oberfläche aussen hellbraunbis braun, innen nicht erhalten, Kern dun kelgrau. - Inv. 112414.
160 1 WS, HMK, Gefässform unbest. Ritzverziert. Oberfläche aussen braun, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 112777 (Rinne Pos. 349).
161 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa51. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 18 cm. - Inv. 110580 (Spätlatènezeitlicher Weg Pos. 595).
162 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa41. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 18 cm. - Inv. 110377.
163 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa41. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkel grau, Kern braungrau. Rdm. ca. 18 cm. - Inv. 110189.
164 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa51. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen braun, innen braun bis dun kelgrau, Kern hellbraun uns braun. Rdm. ca. 22 cm. - Inv. 109779.
165 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen grau, innen graubraun bis dunkelgrau, Kern rotbraun. Rdm. 18 cm. - Inv. 109977.
166 2 RS, 1 WS, GFF, Schüssel oder beckenförmiger Topf. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen hellbraun und dunkelgrau, Kern graubraun. Rdm. ca. 29 cm. - Inv. 111812.
167 1 RS, 3 WS, GFF, beckenförmiger Topf. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braun, grau und dun kelgrau. Rdm. ca. 22 cm. - Inv. 109724.
168 1 RS, GFF, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberfläche aussen braungrau, innen dunkelgrau, Kern braun und grau. Rdm. ca. 32 cm. - Inv. 111372.
169 1 RS, GFF, Gefässform unbest. Oberfläche aussen dunkel grau, innen dunkelgrau, Kern braungrau und dunkelgrau. Rdm. ca. 19 cm. - Inv. 109380.
170 3 BS, 3 WS, GFF, Schale, Boden mit feinem Doppelstand ring. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis braungrau, innen hellbraun bis dunkelgrau, Kern dunkel grau. Bdm. 8 cm. - Inv. 112469 (Grube 286).
171 1 WS, GFF, Flasche. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern braun und dunkelgrau. - Inv. 109375.
172 1 WS, GFF, Flasche. Sekundär verbrannt. Oberfläche aus sen braungrau bis dunkelgrau, innen hellbraun bis dunkel grau, Kern braun und dunkelgrau. - Inv. 112475.
173 1 WS, GFF, Hochform. Oberfläche aussen dunkelgrau, in nen grau, Kern braungrau. - Inv. 109476 (Spätlatènezeit licher Weg Pos. 874).
174 1 RS, HüMK, halbkugelige Schale, Sh11. Oberfläche aussen rotbraun, innen braungrau, Kern rotbraun. Rdm. ca. 24 cm. - Inv. 109749.
175 1 RS, HüMK, halbkugelige Schale, Sh11. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern braun bis dunkelgrau. Rdm. ca. 24 cm. - Inv. 111400.
176 2 RS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberflä che aussen braun, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 24 cm. - Inv. 111396.
177 1 RS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, in nen braun bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 109202.
178 1 WS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Sekun där verbrannt. Oberfläche aussen braun bis graubraun, in nen braun, Kern braun. - Inv. 109344.
179 1 WS, HüMK, Schale mit S-förmigem Profil. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun, innen hellbraun bis grau, Kern dunkelgrau. - Inv. 111580.
180 1 WS, HüMK, Gefässform unbest. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. - Inv. 108868.
181 1 RS, 1 WS, HüMK, Flasche, Fl21. Sekundär verbrannt. Ober fläche aussen braungrau bis dunkelgrau, innen graubraun bis dunkelgrau, Kern braun und grau. Rdm. 13.5 cm. - Inv. 109325.
182 1 WS, HüMK, Flasche. Sekundär verbrannt. Oberfläche aus sen hellbraun bis braun, innen hellbraun, Kern hellbraun.Inv. 109169.
183 1 RS, HMK, schüsselförmiges Kleingefäss, Sü61. Oberflä che aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkel grau. Rdm. 4.1 cm, Bdm. 3 cm, Höhe 3 cm. - Inv. 109273.
184 1 RS, HMK, topfförmiges Kleingefäss. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 5.5 cm, Höhe 4.2 cm. - Inv. 109744.
185 1 RS, HMK, Schale mit S-förmigem Profil (Kleingefäss), Sa21. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 9.5 cm. - Inv. 112143.
186 1 RS, HGK, topfförmiges Kleingefäss. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen hellbraun bis graubraun, Kern dunkelgrau. Rdm. 4.8 cm, Bdm. 4.2 cm, Höhe 5.4 cm. - Inv. 111785 (Grube Pos. 91).
187 1 RS, 1 BS, 1 WS, HMK, topfförmiges Kleingefäss, Tg21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen braun, innen braun, Kern braun bis dunkelgrau. Rdm. 4 cm, Bdm. 2.5 cm, Hö he 4.2 cm. - Inv. 110845.
188 1 RS, HGK, flaschenförmiges Kleingefäss, Fl22. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen braun bis dunkelgrau, Kern braun bis braungrau. Rdm. 4 cm. - Inv. 109439 (Grube Pos 780).
189 1 BS, HGK, topfförmiges Kleingefäss. Oberfläche aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Bdm. 3.7 cm. - Inv. 110807 (Pfostenloch Pos. 447).
190 2 BS, 1 WS, HMK, topfförmiges Kleingefäss. Oberfläche aus sen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkel grau. Bdm. 3.5 cm. - Inv. 111226.
191 1 BS, HMK, topfförmiges Kleingefäss. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Bdm. 3 cm. - Inv. 109215 (Grube Pos. 780).
192 1 WS, HGK, flaschenförmiges Kleingefäss. Sekundär ver brannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen grau, Kern grau. - Inv. 111209.
193 1 RS, HGK, Trichter. Oberfläche aussen braun bis dunkel grau, innen braungrau, Kern braun und dunkelgrau. Bdm. 7.5 cm. - Inv. 109626.
194 1 BS, HGK, Trichter. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern braun und braungrau. Bdm. 5.5 cm. - Inv. 112048.
195 1 BS, HGK, Trichter. Oberfläche aussen schwarz, innen schwarz, Kern braun und braungrau. Bdm. 3.5 cm. - Inv. 112342.
196 2 RS, HMK, halbkugelige Schale, Sh21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen braun bis rotbraun, innen rotbraun bis graubraun, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm. - Inv. 111932.
197 1 RS, HMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa31. Oberfläche aussen braungrau, innen braungrau, Kern braun. Rdm. 17 cm. - Inv. 112160.
198 3 WS, HMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Oberflä che aussen dunkelgrau, innen schwarz, Kern dunkelgrau. Rdm. 10 cm. - Inv. 109218 (Grube Pos 780).
199 1 RS, HMK, Schale mit S-förmigem Profil, Sa21. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, in nen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 16 cm. - Inv. 111202.
200 1 BS, HGK, Gefässform unbest., Boden mit Standring. Oberfläche aussen dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern rot braun. Bdm. 6 cm. - Inv. 109673.
201 2 RS, 2 WS, HGK, Schüssel, Sü65. Oberfläche aussen dun kelgrau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. Rdm. 21 cm.Inv. 110108.
202 6 RS, 6 WS, HMK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen grau braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 31 cm. - Inv. 110319.
203 1 RS, HGK, Schüssel, Sü61. Oberfläche aussen grau, innen grau, Kern dunkelgrau. Rdm. 22 cm. - Inv. 109442.
204 2 RS, 2 WS, HMK, Schüssel, Sü65. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen hellbraun bis dunkelgrau, innen braun bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 23 cm. - Inv. 111446.
205 4 RS, 10 WS, HMK, Schüssel, Sü65. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen graubraun bis dunkelgrau, innen braun grau bis dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 25 cm. - Inv. 112435.
206 1 RS, 1 BS, HGK, Schüssel, Sü61. Sekundär verbrannt. Ober fläche aussen hellbraun bis graubraun, innen hellbraun, Kern braun. Rdm. 10 cm, Bdm. 5 cm, Höhe 8.9 cm. - Inv. 111410.
207 4 RS, 2 BS, 13 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg32. Oberflä che aussen braun bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 7.6 cm, Bdm. 6.6 cm, Höhe 11.4 cm. - Inv. 109960 (Pfostengruben Pos. 478 und 480).
208 2 RS, 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aus sen braungrau bis dunkelgrau, innen dunkelgrau, Kern dunkelgrau. Rdm. 15 cm. - Inv. 111366.
209 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg21. Oberfläche aussen braungrau, innen braungrau, Kern braun und dunkelgrau. Rdm. ca. 24 cm. - Inv. 111332.
210 3 RS, 3 WS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg31. Farbe unbest.Inv. 111509.
211 1 RS, HGK, Grobkeramiktopf, Tg22. Sekundär verbrannt. Oberfläche aussen rotbraun, innen hellbraun bis dunkel grau, Kern dunkelgrau. Rdm. 25 cm. - Inv. 109059 (Grube Pos. 780).
212 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun grau, innen graubraun, Kern braun und dunkelgrau. - Inv. 109964.
213 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun grau, innen dunkelgrau, Kern braungrau. - Inv. 109304.
214 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Farbe unbest. - Inv. 110198.
215 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun bis braungrau, innen graubraun, Kern braun bis dunkelgrau.Inv. 109219.
216 1 WS, HGK, Grobkeramiktopf. Oberfläche aussen braun bus dunkelgrau, innen braungrau, Kern dunkelgrau. - Inv. 112310.
217 1 RS, HMK, Flasche, Fl21. Oberfläche aussen braungrau, in nen grau bis dunkelgrau, Kern grau. Rdm. 10 cm. - Inv. 109736.