DØD – Magazin für Horrorkultur

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editorial

Hello Boys and Ghourls! Willkommen zur allerersten Ausgabe von DØD, dem Magazin für Horrorkultur. Wie ihr sicherlich schon blitzschnell am Cover erkannt habt, geht es in unserer Erstausgabe um lebende Leichen, Untote­, Ghule, Widergänger und Alptraum eines jeden­Kaufhaus­besuchers: kurz gesagt Zombies. Hier bei DØD geht es uns nicht nur um Horrorfilme oder Computer­spiele, in denen man Horden von Monstern gegenübersteht. Wir versuchen das jeweilige Hauptthema aus der Welt des Horrors aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, uns bei Kunst und Kultur umzuschauen und haben einige skurrile Funde gemacht, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Unter anderem geht es um Zombie-Rollenspiele für Erwachsene, einen Künstler, der am allerliebsten Leute in lebende Leichen verwandelt und auf Leinwand festhält, einen Manager, der in seiner Freizeit tödliche Zombiewaffen für die Apokalypse austüftelt, Zombie Walks und natürlich auch die Top-10 der Zombiefilme, die natürlich nicht fehlen darf. Außerdem haben wir uns mit Fräulein Sonntag, einer Bloggerin, unterhalten, die die schönsten und auch teilweise verstörensten Dinge postet, die sie so im Netz findet. In Zukunft als praktisch erweisen könnte sich auch die „Map of the Dead“, auf der man einen Überblick bekommt, wo man sicher bei einer Zombie-Apokalypse wäre. Die Zombie­Research Society, die sich mehr oder weniger wissenschaftlich ernsthaft mit Fragen um und zu Zombies befasst, steuert einen umfangreichen Informationsteil bei, in dem so gut wie jede Zombie-Frage beantwortet wird. Zu guter Letzt könnt ihr euch noch an einer Fotostrecke des Fotografenpaares Lucie & Simon erfreuen, die wir mit Auszügen eines Buches über Zombie-­Poesie angereichert haben. Und ein wenig um Filme geht es zwischendurch auch noch – versprochen.

IMPRESSUM Herausgeber und Redaktion: Hendrik Kuiter und Julian Pletz · Autoren dieser Ausgabe: Julius Theis, Bruno Bayley, Zombie Research Society­, Hendrik Kuiter, Julian Pletz · Fotografen und Illustratoren dieser Ausgabe: Leah Gordon, Safwat Saleem, Jörg Sprave, Julian Pletz, Hendrik Kuiter, Live Rasoloarison, Max Werner, Lucie & Simon, Paramount Pictures · Gestaltung: Hendrik Kuiter (www.hendrikkuiter.de) und Julian Pletz (www.julianpletz.de) · Druck: Digitale Druckkultur Düsseldorf, Büttgenbachstraße 7, 40549 Düsseldorf Kontakt: DØD – Magazin für Horrorkultur, Jülicher Straße 104, 40477 Düsseldorf, Telefon 0211/4697207 · info@død.de www.død.de

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inhalte DØD 01 Inmitten der Zombie-Apokalypse 04 Untote, Überlebende, Ärzte, Söldner und Zuhälter. 2

Erwachsene Menschen spielen die Apokalypse und wir waren live dabei.

Zombieportraits 08 Grayson Castro malt Portraits, Zombie-Portraits. Aus ersten Kritzeleien im Skizzenbuch wurde eine Serie und mittlerweile hängen seine Werke bei Sammlern in der ganzen Welt.

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Karneval auf Haiti 10 ir sprachen mit der Londoner Fotografin Leah über W die Dinge, mit denen sie sich am besten auskennt: Haiti, Voodoo, Karneval und Kostüme.

Zombie-Film Top 10 14 Klassiker, Remake oder moderner Zombiestreifen – die Hitliste unserer schlurfenden untoten Freunde.

Der Slingshot King 20

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Jörg Sprave baut Steinschleudern, richtig viele und

wirklich abgefahrene. Mit uns spricht er über sein Hobby, den Slingshot-Zombiehammer­with Skull Ejector und seinen Youtube-Channel.

Zombie Walks 26 Sie verkleiden sich mit Fetzen, schmieren sich mit Kunstblut ein, zaubern eiternde Wunden auf die Haut und könnten direkt am Set eines Zombiefilms auftauchen: die Teilnehmer eines Zombie Walks.

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rainbowzombiesatemyunicorn.com

Fräulein Sonntag bloggt über Kitsch, Trash, Einhörner­und vorallem Zombies. 3

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Die Karte des Todes (Düsseldorf)

Was tun, wenn die Untoten kommen? Wir haben da mal eine Karte vorbereitet, die euch das Überleben ein wenig erleichtern könnte. 38

Zombie FAQ

ie Mitglieder der Zombie Research Society beantD worten all die Fragen, die ihr euch schon immer über Zombies gestellt habt. 52

Schlurfende Poesie

im for the head: The Zombie Hunters Guide A to Poetry – Poesie und Brrrrains, wer hätte das gedacht, aber es funktioniert.

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Classic Reviews: White Zombie

r war der erste Zombiefilm überhaupt. Der Film mit E Altmeister Bela Lugosi begründete unser liebstes Subgenre des Horrorfilms – ein Review. 72

Coming Soon

as erwartet uns in nächster Zeit an Zombiefilmen? W Wir haben uns mal umgehört und stellen euch die vielversprechensten Kandidaten für 2012/2013 vor.

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Text Julius Theis · Fotos ZLARP

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Inmitten der Zombie-Apokalypse Wie ihr wisst, ist es eines der größten Hobbys der Menschheit zu versuchen, sich selbst auszurotten. Ich hoffe deshalb, dass wir unsere letzten Tage auf dieser Erde wenigstens zusammen mit wandelnden Untoten verbringen werden, denen­man mit Macheten die Köpfe abhacken und so zumindest zum Finale unserer Zivilisation ein paar unterdrückte Agres­sionen loswerden kann. Aus diesem Grund bin ich also am Wochenende zum Zombie Live Action Role Play in die Nähe von Magdeburg gefahren, um mich auf die bevorstehende Zombie Apokalypse vorzubereiten und mich ein wenig auszuleben.

Ich hielte es für die beste Idee mich, kurz nach dem Ausbruch der Epidemie, mit zwei anderen Journalisten zusammenzutun, um für die Nachfahren möglichst aufschlussreich über das Ende der Welt zu berichten. Wir bewaffneten uns zunächst mit einfachen Repetiergewehren. So nennt man alle Schusswaffen, die man durch einen Mechanismus per Hand nachladen muss, was auf Dauer ziemlich ätzend ist und mich wünschen ließ, eine vollautomatische Waffe zu haben. Außerdem entschied ich mich für einen schönen Bossierhammer, den ich benutzen wollte, um im Nahkampf Zombie-Köpfe zu zertrümmern. Das hört sich nun bitter an, aber es war ja alles nur ein Spiel oder so und unsere Gruppe ging eh mit einer anderen Motivation an die Apokalypse heran. Wir waren nicht unbedingt darauf aus, zu überleben; wir wollten in erster Linie Zombies jagen und uns endlich auf diesen verlassenen Planeten austoben. Allerdings wollten wir auch kein Risiko eingehen und uns sofort zum Fraß darbieten und zogen deshalb in einen nahgelegenen Wald,

da uns die Straße nicht sicher genug erschien. Als wir ein paar Minuten gerannt waren, hielten wir abrupt an und bemerkten, dass das Gekeuche und Gestöhne der Verwesenden mittlerweile von allen Seiten zu hören war. Wir hetzten weiter durch das Gestrüpp, bis uns in der Ferne ein einstöckiges Haus auffiel. Als wir uns näherten, hörten wir mehrere Zombies, die mit aller Gewalt versuchten durch die Fenster an der Seite in das Gebäude einzudringen, das von einer Absperrung umgeben war, hinter der sich die Uninfizierten verschanzt hatten. Als wir schließlich in der Nähe eine Rotte von ungefähr 10–20 Zombies bemerkten, die zielstrebig in unsere Richtung wankten, dachten auch wir uns, dass es vielleicht Zeit wäre die Sicherheit der Barrikaden aufzusuchen, doch bevor uns die Tore geöffnet wurden, mussten wir uns erstmal als Überlebende identifizieren. Eine anwesende Ärztin untersuchte unsere Biss und Kratzspuren, während eine Gruppe Soldaten und Söldner ihre automatischen Waffen auf uns gerichtet hielten.


Die Zombies schleppten sich immer näher, bis die Horde die Absperrung erreichte und versuchte an das breitstehende Futter zu gelangen. Dicht an den Zaun gedrängt schlugen wir also mit Axt und Hammer auf die Blut verschmierten Köpfe, bis jeder einzelne der Zombies kraftlos den Zaun herunterrutschte und in den Dreck fiel. Danach machten wir uns auf den Weg in die Baracke. Der Flur führte auf der einen Seite zu einer Art Saal, dessen Eingang mit Sandsäcken geschützt wurde und auf der rechten Seite befand sich ein Käfig, indem potenziell infizierte Patienten anscheinend unter Quarantäne standen. Im Saal selbst kauerten ungefähr 30 Überlebende auf dem Boden, und versuchten sich auszuruhen. Die Luft war voller Staub, es war schwierig zu atmen und vor allem war es langweilig. Also verabschiedeten wir uns wieder, man wünschte uns noch viel Glück, als wir durch das Tor wieder auf die Straße traten. Dort entschied sich eines unserer Teammitglieder, Kevin, der ebenfalls die Apokalypse dokumentierte, dass er mit einem Mädchen alleine weiterzuziehen müsse, um ihre Freundin zu suchen, zu retten, oder was weiss ich, was er im Kopf hatte, denn wahrscheinlich war sie bereits eh hinüber und war gefressen worden. Wir verabschiedeten uns von ihm, in der Hoffnung, dass er gute Fotos macht, wenn seine neue kleine Freundin in Stücke gerissen wird. Wir hingegen liefen alleine weiter und fingen an aus Spaß umherirrenden Zombies in die Köpfe zu schießen. Nach einer Weile fanden wir uns wieder tief im Wald, als wir zwei Silhouetten in der Dunkelheit bemerkten. Wir standen uns eine Zeitlang reglos gegenüber, da jeder von uns annahm, Zombies vor sich stehen zu haben. Als wir schließlich die Schnauze voll hatten und eine Kugel in den Lauf luden, fingen unsere Gegenüber an mit uns zu reden. Wir gingen näher auf sie zu, konnten den Geruch von schlechtem Parfum in unserer Nase spüren und im Mondlicht erkannten wir, dass wir zwei waschechte­Luden vor uns hatten. Der eine, der sich Kosta der Grieche nannte, erzählte uns, dass sie beide aus Hannover kommen und dort ihr Geld

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mit Zuhälterei verdienen würden. Nachdem die Stadt in Panik ausgebrochen war, packten sie ihr Geld, eine Unterhose und ihre Revolver zusammen und fuhren los. Sie warnten uns vor einem Haus, von dem sie gerade kamen, dass von Zombies nur so wimmeln sollte, wir erzählten ihnen von einem Militärstützpunkt von dem wir gehört hatten und beschlossen sie dort hin zu begleiten. Als Dankeschön boten sie uns eine Nase an und wir fingen an uns mit ihnen zu betrinken. Die Typen waren super, aber nachdem wir alles ausgetrunken hatten, fiel uns Kevin wieder ein, der von seiner Heldenmission noch nicht wieder zurück war, aber wir waren betrunken und fühlten uns großartig genug, um zum Spaß noch ein paar Zombies zu schlachten. In der Nähe befand sich das Haus von dem sie uns erzählt hatten und durch dessen Fenster konnten wir die Umrisse von drei bis fünf Zombies erkennen, die hin und her wankend in den Zimmern herum lungerten. Wir schossen ein paar von ihnen in den Kopf und tasteten uns durch die Eingangstür ins Treppenhaus.


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Im Treppenaufgang sah ich wie mehrere Leute, die sich hinter einer Tür verschanzten, auf uns zielten. Wir stiegen also die Treppe herauf und wurden durch die Absperrung gelassen. Oben trafen wir schließlich Kevin wieder, der sich hier mit ungefähr 20 weiteren Überlebenden einquartiert hatte. Er erzählte uns seine Geschichte, doch in diesem Augenblick kam ein dickbäuchiger Überlebender die Treppen hochgerannt, der zwei Untote im Schlepptau hatte. Ein anderer Zombie kam von rechts und biss ihm ein großes Stück Fleisch, ich vermute es war sein Doppel-

kinn, aus seinem Hals. Ich wurde übermütig, ging einen Schritt nach vorne und schlug mit meinem Hammer auf den Kopf des Zombies ein. Zur selben Zeit schlurften die beiden anderen Zombies in meine Richtung. Ich stieg die Treppe wieder hinauf, wurde aber von einem dieser Biester am Knöchel gefasst. Ich stürzte auf der Treppe und sofort fielen die beiden über mich her. Ich sah die anderen Überlebenden auf der Treppe, wie sie auf die Zombies und mich einschossen. Mich erwischte eine Kugel und das wars. Ich war tot. Untot. †


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GRAYSON CASTRO


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Grayson Castro malt Zombieportraits – richtig gute. Als Kind der Achtziger mit einem Bachelor of Fine Arts von der Uni Houston, einer Vorliebe für Night of the Living Dead und natürlich Zombies war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Untoten im Skizzenbuch auftauchen. Aus einem Spaßprojekt wurde eine Serie und aus der Serie eine Ausstellung. Seine Werke hängen mittlerweile bei Sammlern auf der ganzen Welt. graysoncastro.com


Text Bruno Bayley · Fotos Leah Gordon

Mit Zombies und Geistern auf dem Karneval in Haiti 10

Bevor Haiti wegen dem Erdbeben, das gut 230,000 Menschen das Leben gekostet hat in die Nachrichten katapultiert wurde, war es für vor allem zwei Dinge bekannt: Wyclef Jean von den Fugees und Voodoo (oder Vodou, wenn du darauf Wert legst). Die Londoner Fotografin Leah Gordon hat Haiti vor Jahren dokumentiert, noch lang bevor das Unglück dieses Land nachrichtenkompatibel machte. Ihr neues Buch Kanaval, erschienen bei Soul Jazz Publishing, dokumentiert all die, ehrlich gesagt teilweise furchterregenden Kostüme und Clans, die den Jacmel Carnival zu dem machen, was er ist. Traurigerweise wurde die Südküste Jacmels durch das Erbeben verwüstet. Wir sprachen mit Leah über die Dinge, mit denen sie sich am besten auskennt: Haiti, Karneval und Kostüme.

Zunächst einmal möchte ich wissen, was dich dazu bewogen­hat nach Haiti zu gehen. Es ist ja nicht gerade der beliebteste Urlaubsort. Im März 1991 war ich das erste Mal dort und bin in den letzten 19 Jahren 30 Mal zurückgekehrt. Ich mache Jill Dando für meine Haiti-Euphorie verantwortlich. Nach meinem Diplomabschluss in Photojournalismus, begann ich als Van-Fahrer für die kommunistische Partei zu arbeiten. Ich hatte das ein wenig schuldbewusste Gefühl endlich mal irgendwas bedeutsames tun zu müssen. Ich hatte in Ungarn einen guten Freund. Da hin zu gehen war für mich aber keine Option, eben gerade auch, weil das Klima dort ganz genauso ist wie in der UK. Es war ein ganz, ganz übler Abend, im TV lief Holiday. Ich habe nur mit einem Auge zugesehen.

Jill Dando hat die Vorzüge und den Spaß eines Familienurlaubs in der Dominikanischen Republik vorgestellt. Am Ende drehte sie sich zur Kamera und sagte, „Ich muss Sie warnen, dass man aus der Dominikanischen Republik leicht und aus Versehen nach Haiti kommen kann. Dort herrscht ein Diktator, es gibt ständig militärische Übergriffe, schwarze Magie, Vodou und Tod“. Ich dachte nur „All das und gutes Wetter?“ Innerhalb eines Monats nahm ich den Flieger von Miami nach Port-au-Prince, mit einer Kopie von Graham Greens The Comedians im Gepäck und ohne eine wirkliche Idee was ich bei der Ankunft tun sollte, außer einen Taxifahrer nach dem Hotel Oloffson zu fragen, wo Greene seinen Roman geschrieben hat.

Keine typischer Aufbruch zu einer Reise. Was hat dich außer dem Karneval noch interessiert? 1993 bin ich zurückgekehrt um für Amnesty International und den Guardian Fotos vom Militärputsch zu machen und reiste immer wieder hin und her, bis 1995. Ich begann die exquisit genähten Vodou Flaggen dort zu kaufen und in UK weiterzuverkaufen, was mir die Möglichkeiten eröffnete die vielen Tempel und Vodougesellschaften in Port-au-Prince zu besuchen. Ich arbeitete mit einem Musikmanager zusammen, wir brachte eine Vodougruppe in die Raveclubs von London und Liverpool. Ich schrieb ein kleines Buch über Vodou und arbeitete mit Frauen des Künstlerkollektivs Orphan Drift zusammen, um den Film Lineaments of the LwA zu drehen. 2006 reis-

Der Hauptakteur ist in ein Laken gewickelt und personifiziert das Phänomen des Zombiekult und wird von einem Zombie-Oberboss mit einer Peitsche durch die Stadt getrieben. Der Zombie-Oberboss lässt die Peitsche an jeder Kreuzung knallen während der Zombie seine Klagen vorjammert.


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Das hier ist Yahweh. Dieser Typ hat sich mit Bullenhörnern und Bullenleder geschmückt.

te ich für das International Museum of Slavery nach Haiti um dort eine Skulptur in Auftrag zu geben. Ich stieß auf die großen Skulpturen der Grand Rueund zeigte sie in der Ghetto Biennale bei der ich mitarbeitete. Es war die erste Biennale, die jemals in einem Entwicklungsland stattfand. Mit Andre Eugene, einem der Künstler, arbeite ich jetzt schon seit vier zusammen.

Kommen wir mal zu deinem Buch: Von wann und wo stammen­die Bilder? Diese Fotos stammen aus einer Zeitspanne von 14 Jahren und sind alle auf ein und dem selben Karneval, nämlich dem der kleinen Stadt Jacmel an der Südküste Haitis entstanden­.

Was wird beim Karneval eigentlich gefeiert? Welche religiösen Aspekte spielen mit? Alle karibischen Festivals haben ihre Wurzeln in im europäischen Mittelalter. Mardi Gras bedeutet „Fetter Dienstag“ und ist der letzte Tag vor Aschermittwoch und der bevorstehenden Fastenzeit. Davor wurde noch einmal ge-

feiert und man konnte sich ausruhen, während die Felder brach lagen oder wenig Pflege benötigten.

Verglichen mit populäreren Karnevals, sagen wir mal Notting­Hill, sieht dieser Karneval hier doch weniger glamou­r ös und eher gruselig aus. Warum? Gibt es Kostüme­, die nur an bestimmte Zeiten erinnern? Es gibt verschiedene Gruppen, die alle unterschiedliche Anführer haben. Jede Gruppe hat ihren Kostümstil, ihre eigene Gestik und ihre Erzählungen und Straßentänze, die sich über die Jahre hinweg entwickelt haben. Jedes Jahr gibt es ein paar kleine Änderungen und Feinheiten zu korrigieren. Boss Cota, der Anführer der Chaloska trägt jedes Jahr einen neu entworfenen Hut.

Warst du seit dem Erdbeben wieder in Haiti? Ja, ich wurde fünf Tage nach dem Erdbeben von einer Hilfsorganisation beauftragt. Ich hatte nicht die Möglichkeit nach Jacmel zu kommen, aber ich hörte, dass alles zerstört sei. Durch Freunde war es mir gelungen herauszufinden, dass niemand, der mit an dem Buch gearbeitet


hat, gestorben war. Es war das erste Jahr jemals, in dem kein Karneval stattfand. Stattdessen lief man feierlich durch die Stadt, ganz in schwarz gekleidet und gedachte den Toten am Friedhof. †

Die verschiedenen Gruppierungen des Kanavals: Lancers du Cord · 1 12

Sie machen ein starkes Statement über Sklaverei und ihren­Befreiungskampf in 1804. Während der Feierlichkeiten spielen die ehemaligen Seile der Sklaverei eine wichtige Rolle. Düsternis und Bedrohung spiegeln sich in den ernsten Gesichter wieder, die von einer Mischung aus zerstoßener Kohle, Pech, Zuckerrohrschnaps und -sirup geschwärzt sind. Obwohl sie als Sklaven niemals Hörner getragen hätten, tragen sie diese jetzt erst recht, um bedrohlicher in der Rolle als aufständische Sklaven zu wirken­.

Chaloska (Charles Oscar) · 2 Chief Charles Oscar war Militärkommandant der Polizei in Jacmel. Er war ein Riese, stark und hatte große Füße und Zähne – er war gefürchtet bei allen. 500 Gefangene des lokalen Gefängnisses nahm er eines Tages mit und tötete einen nach dem anderen. Das ganze Blut der Getöteten formte einen „river of death“. Die Bevölkerung von Jacmel nahm wütend Rache am Polizeichef: sie verbrannten seinen von der Meute zerrissenen Körper auf offener Straße. Er wurde so getötet, wie er seine Gefangenen immer behandelt hatte – auf höchst grausame Weise. Eine Message an alle zukünftigen Oscars, die genau so enden würden wie Charles Oscar damals.

Celebrants · 3 Jeder Teilnehmer des Kanavals hat seine feste Rolle in den Vodou­Zeremonien: singen, trommeln oder tanzen. Die Mitglieder der Kongregation schaffen ein musikalisches Drama, eine Kakophonie, um die Geister der Erde zu preisen. †


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Kanaval: Vodou, Politics and Revolution on the Streets of Haiti kommt am 21. Juni bei Soul Jazz Publishing raus.


Illustration Safwat Saleem „Oh shit: Zombies!“

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ZOMBIEfilm TOP 10

Zombiefilme haben der Populärkultur nachträglich ihren blutigen Stempel aufgedrückt. In den Zombiefilmen der 30erbis 50er-Jahren waren die Untoten durch Voodoo-Magie Wiederbelebte. 1968 endete dieses eher beschauliche Horror­ szenario mit einem Knall: In George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ schlurften die aus ihren Gräbern gestiegenen Zombies zwar immer noch mit charakteristisch ausgestreckten Armen wie fremdbestimmt umher. Ihr Antrieb war aber ein unstillbares Verlangen nach dem Fleisch der Menschen. In den 70er-Jahren wandelte sich der Zombiefilm zum Symbol für zivilisatorische Fehlentwicklungen. Aufgrund seiner unappetitlichen Ernährungsgewohnheiten wurde der Zombie gleichzeitig zum Synonym für allerhärteste Horrorkost. Auf der Blutspur der Splatter-Exzesse entdeckten pfiffige Filmemacher das Komikpotenzial der lebenden Toten und starteten Mitte der 80er-Jahre eine Welle derber Zombiefilme mit witzigem Unterton. Unsere TOP 10.


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Nächte des Grauens

Ein Zombie hing am Glockenseil

(Plague of the Zombies) 1966 · Regie: John Gilling

(City of the Living Dead) 1980 · Regie: Lucio Fulci

„Nächte des Grauens“ ist der einzige Zombie-Film, den die Hammer-Studios je hervorgebracht haben, und er ist eindeutig viel zu unbekannt und unterbewertet. Unschwer zu erkennen ist, dass der Film zwei Jahre vor George Romero's Zombie­-Debüt und der Grundlage des modernen Zombies oder Ghoule produziert wurde und sich somit noch dem Motiv­des Voodoo-Zombies widmet.

„Ein Zombie hing am Glockenseil“ wird leider oft mit den üblichen Verdächtigen der Dawn of the Dead-Ripoffs in einen Tümpel geworfen. Allerdings zu Unrecht. Man wollte zwar an „Zombies“ verdienen, doch ist man mit einem ganz anderen Ansatz an das Thema herangegangen, als Romero oder alle anderen, die zu diesem Zeitpunkt Untote auf die Leinwand gebracht haben.

In beeindruckenden und zugleich sehr atmosphärischen Bildern erzählt der Film die Geschichte von wandelnden Toten, die vermehrt in einem britischen Dörfchen auftauchen und dort für Angst und Schrecken sorgen. Im klassichen GothicHorror Stil und in der Tradition von Zombie-Klassikern wie „White Zombie“ und „I walked with a Zombie“ entwickelt sich das Ganze zu einer Sherlock Holmes-artigen Kriminal­ geschichte, die man so eher selten vor die Linse kriegt. Einfach­ toll.

Der Film wartet mit verstörenden und ultra-brutelen Szenarien auf, die man eher in Werken von H.P. Lovecraft erwarten würde, als in einem Film der nur Motive aus „Dawn of the Dead“ kopieren wollte, um an schnelles Geld zu kommen. Hier toppt eine seltsame Situation die andere, es regnet Maden­, ein Mädel kotzt seine Eingeweide aus und ein Pfarrer, der sich an einem Baum erhängt hat, treibt als Dämon sein Unwesen. Der Giallo inspirierte Regie-Stil und der großartige Score machen Glockenseil zu einen sehr gelungenen GeisterFilm mit Zombies.


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Die Nacht der Creeps

Die Hölle der Lebenden Toten

(Night of the Creeps) 1986 · Regie: Fred Dekker

(Virus) 1980 · Regie: Bruno Mattai

Als Fan der Creature-Features der 80er und Anhänger des Trash der 50er kommt man an „Night of the Creeps“ nicht vorbei. Der Film hat alles was man braucht, sofern man auf widerliche Würmer abfährt die sich in John Hughes-Film-­ artige Charaktere einnisten und diese in Zombies verwandeln, die rumlaufen bis ihnen die Köpfe platzen und so neue Parasiten schlüpfen. Yummy!

Bei „Die Hölle der Lebenden Toten“ hatte ich den meisten Spaß seit langem, was Zombiefilme angeht. Der Film ist wohl DAS Musterbeispiel für einen Ripoff, denn er kopiert von „Dawn of the Dead“ wo er nur kopieren kann. Die Uniformen der Militäreinheit, die die Hauptrolle in diesem Film spielt, der Score von Goblin, der Look der Zombies und ganz besonders kurios: die große Sammlung von Stock-Footage, welches den Film um bestimmt 10 Minuten verlängert.

Der Film ist extrem lustig, trashig und eine großartige Hommage an Alien-Invasion Streifen der 1950er wie „Attack of the Body Snachers“ oder „Plan 9 from Outer Space“. Hinzu kommen noch die tollen Effekte und der typische 80erCharme und schon hat man einen Film wie geschaffen für DVD-Abende.

Nur die Story an sich hat nix mit DotD zu tun. Hier geht es um eine Milltitäreinheit, die nach Neu Guinea geschickt wird um einen Störfall in einer Forschungsstation aufzuklären, bei dem ein Virus freigesetzt wurde, der Menschen in lebende Tote verwandelt. Auch wenn der Film vieles „klaut“ und durch Bildmaterial von Orten und Geschehnissen, die die Besetzung nie gesehen haben, aufgebockt wird macht er relativ viel Neues. Kleinigkeiten und Ideen, die ich so noch nicht gesehen hatte, haben mich den Film recht schnell ins Herz schließen lassen. ItaloTrash aus Trash-Meister-Händen mit sehr kreativen Kniffen.


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Wooodoo – Die Schreckens­insel der Zombies

2007 · Regie: Robert Rodriguez

Planet Terror

(Zombi 2) 1979 · Regie Lucio Fulci Ein weiterer Titel von Lucio Fulci, der „Ein Zombie hing am Glockenseil“ in nichts nachsteht. Besonders was Kontroversen um die Gewaltdarstellungen angeht. Der Originaltitel des Films „Zombi 2“ hat schon viele verwundert dastehen lassen. Ursprünglich nur als „Zombi“ geplant ohne etwas von George Romero‘s Dawn zu wissen, entschied man sich auf dem letzten Drücker „Zombi“ in „Zombi 2“ umzutaufen, da Romero‘s Film in Europa unter dem Namen „Zombie“ vermarktet wurde und man sich so erhoffte, mit einer inoffziellen Fortsetzung mehr reißen zu können. Story: Als die Yacht von Dr. Bowles mit einem Zombie an Bord vor New York strandet ohne eine Spur vom Doktor selbst, begibt sich seine Tochter Ann zur Insel, auf der der Dok. sich zuletzt aufgehalten haben soll. Von vielen eher als ein inoffzielles Prequel als ein Sequel zu „Dawn of the Dead“ bezeichnet, befasst sich Zombi 2 mit den karibischen Wurzeln und dem Voodoo als Grund für die wandelneden Toten. Im klaren Kontrast zu Romeros „Night of the Living Dead“, wo noch Stahlung aus dem All die Toten zu neuem Leben verholfen hat. Somit hält sich die PrequelThese nur auf wackeligen Beinen. Dennoch bietet der Film sehr viel sehenswertes mit kultigen Motiven, die ihres Gleichen suchen. Wo sieht man sonst einen Zombie gegen einen Hai kämpfen?

Genau wie die restlichen 4 Titel ist Planet Terror (jetzt) schon einer meiner All Time Favorites. Nicht nur was Untote angeht (auch wenn es in Planet Terror strenggenommen keine Zombies sind), sondern auch was Filme allgemein angeht. Der Film ist gnadenlos komisch, (gewollt) trashig, wartet mit genialen und bizarren Effekten auf und stellt eine großartige Hommage an das Action- und Horrorkino der 1980er dar. Als ich Planet Terror damals im Kino gesehen habe, kam ich mir vor wie in einem Zombiefilm von John Carpenter. Wenn er einen solchen Film in den 80ern gedreht hätte, hätte er wohl so ausgesehen. Entsprechend witzig fand ich es dann auch, als ich genau diese Beschreibung in den DVD-Extras aus Robert Rodriguez Mund gehört habe. Ein großer Spaß mit genialem 80er-mäßigem Soundtrack und coolen Charakteren.


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Shaun of the Dead

Die Rückkehr der Untoten

2004 · Regie: Edgar Wright

(Night of the Living Dead) 1990 · Regie: Tom Savini

Dieser Film hat mich 2005 einfach weggebombt. Ein wahres Highlight, sowohl im Kino als auch so viele Male auf Filmeabenden oder einfach nur für sich allein, wenn man einfach mal Spaß haben wollte. Selbst 6 Jahre nach Erscheinen des Films und unzähligen Malen des erneuten Schauens finde ich immer wieder Kleinigkeiten, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Dieser Film fasst auf humoristische Art wunderbar das Schaffen von George A. Romero und anderen „ZombieRegisseuren“ zusammen, ohne das Genre zu verhöhnen oder es in den Dreck zu ziehen. Ein bedeutender Grund aus dem ich es schon immer beknackt fand, wenn Shaun als Parodie oder gar als Verarsche bezeichnet wurde. Dieser Film ist wohl der intelligenteste, witzigste und romantischste „Willstdu-mit-mir-gehen“-Zettel, der dem Zombiefilm jemals unter der Tür hergeschoben wurde.

Angesichts der Tatsache, dass „Night of the Living Dead“ (1968) ein unantastbarer Klassiker ist und die Grundlage des modernen Untoten darstellt, habe ich bewusst das Remake von 1990 für diese Auflistung gewählt. Deswegen und weil ich in manchen Punkten die Neuverfilmung einen Tacken besser finde, als die Urfassung. Einer der Hauptgründe dafür ist die 180°-Wendung, die Barbaras Charakter durchlaufen hat. Nach den 80ern und einem starken weiblichen Hauptcharakter wie Lt. Ripley in ALIEN und ALIENS war es einfach nicht mehr up to date eine Frau in einem Horrorfilm zitternd in der Ecke sitzen und auf den Tod warten zu lassen.

Hier waren zwei bzw. drei Nerds am Werke, die was von der Materie verstehen: Simon Pegg und Nick Frost als DAS Schauspieler-/Komikerduo, welches den Film perfekt trägt. Außerdem mit Simon Pegg und Edgar Wright als Autoren und Wright als Regisseur mit viel Können und auch Hingabe zum Genre. Einer der Filme, die ich mit auf eine einsame Insel mitnehmen würde.

In der von Romero geschriebenen und von Savini inszenierten Version des Klassikers zog Barbara (im wahrsten Sinne des Wortes) die Hosen an und wartete nicht, bis die Toten kamen um sie zu holen. Stattdessen hat sie zum Gewehr gegriffen und in ein paar Zombie-Ärsche gtreten. Romero hat mal gesagt, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wird, sich für die Original-Barbara zu entschuldigen. Eine Entschul­digung, die nach dem Remake nicht mehr von Nöten­ ist.


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Dawn of the Dead

Day of the Dead

1978 · Regie: George A. Romero

1985 · Regie: George A. Romero

Na, wer ist überrascht? Keiner möchte ich wetten. Viel muss man zu diesem Opus Magnum auch nicht mehr sagen. Die Geschichte von vier Leuten, die sich während des Verfalls der zivilisierten Welt in einem Einkaufszentrum verschanzen, ist so bekannt und ikonographisch wie „Der Pate“ oder „Krieg der Sterne“. DotD führt was „Night of the Living Dead“ begann sowohl auf erzählerischer bzw. filmischer als auch auf popkultureller Ebene gekonnt fort. Die Kritik die NotlD am Rassismus in den USA und dem Krieg in Vietnam anführte ersetzte Romero 1978 durch Kritik an Konsum, Überfluss und der allgemeinen Jeder-für-sich-Einstellung jener Zeit.

Ach ja, die 80er. Für mich eine der Hochphasen des Horrorfilms. So viele talentierte Meschen haben diesem Jahrzehnt ihren Stempel aufgesetzt: John Carpenter, John Landis, David Cronenberg, Rick Baker, Wes Craven, Tobe Hooper uvm. haben neue Maßstäbe gesetzt was Gewalt, Ekel und auch Spaß im Genre angeht.

Der popkulturelle Einfluss von Dawn ist heute allgegenwärtig. Kaum ein Horrorfan kann heute noch ein Einkaufszenrum betreten ohne „The Gonk“ vor sich hin zu summen oder ein Gebäude betrachten, ohne sich vorstellen zu müssen wie man es zombie-sicher machen könnte.

In jener Dekade entstanden Zahllose besonders düstere Filme, die gerade auf visueller Ebene einige Schädel geknackt haben. Im übertragenen Sinne, natürlich. Für mich ist einer der Höhepunkte dieser Zeit - neben Carpenter‘s „The Thing“, Cronenbergs „The Fly“ und Landis‘ „American Werewolf“ George A. Romero‘s „Day of the Dead“. Erzählerisch, visuell und effekt-technisch stellt Day den Höhepunkt von Romero‘s Schaffen dar. Die düstere feucht/kalte Stimmung im Bunker, die Zombies vor der „Haustür“ und die Bedrohung aus den eigenen Reihen treiben einem Schauer über den Rücken.

Dawn of the Dead ist ein „unsterblicher“ Klassiker, der noch immer durch dichte Atmosphäre, eine gute Geschichte und beißenden zynischen Humor besticht.

Veredelt von Tom Savini‘s fantastischen und unglaublich realistischen Effekten, ist Day of the Dead ein Muss für jeden Horror- und Zombiefan. Einfach perfekt.


Die Mutter aller Steinschleudern

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Interview und Illustrationen Julian Pletz · Fotos Jörg Sprave

Halo Jörg, vielleicht könntest Du dich und deinen Youtube Kanal kurz vorstellen? 21

Ich bin Jörg Sprave, und Schleudern sind mein Ding. Auf meinem Hobby-Youtube-Kanal zeige ich alle möglichen Varianten dieses Themas – von der Micro-Zwille bis hin zur Schleuderkanone. Das mache ich nun schon seit fast vier Jahren - und nach mittlerweile deutlich über 200 Videos kann ich mit Stolz sagen: Die Leute interessiert meine Arbeit.

Was reizt und motiviert dich zu deinen Erfindungen? Ich bin beruflich ein „Schreibtischmensch“ und werde an Zahlen gemessen. Mein Job macht mir Spaß, aber es ist oft auch stressig. Bei meinen Schleudern kann ich mich kreativ betätigen, und dann auch noch alles selbst bauen – am Ende habe ich ein Ergebnis, auf das ich stolz bin. Das ist für mich Erholung pur.

Woher nimmst Du die Ideen für deine Erfindungen? Ich habe viel Fantasie - aber in letzter Zeit nehme ich auch viele­Fan-Herausforderungen an. Hinzu kommen Projekte, die mir von den Medien angetragen werden.

Wie sehen Deine nächsten Pläne / Projekte aus? Mein großes Ziel ist eine eigene TV-Show in den USA. Dem bin ich jetzt ein Stück näher gekommen, eine Agentur hat mich „unter die Fittiche“ genommen und versucht, einen Sender zu interessieren. Dann könnte ich meine großen Projekte realisieren – eine gigantische Belagerungsmaschine, die 44kg schwere Steinkugeln schleudert, ein ferngesteuertes Schleudergeschütz auf einer drehbaren Lafette, und eine Wurfmaschine für olympische Speere zum Beispiel. Dazu fehlt es mir im Moment an Zeit, Platz und Geld.


In unserem Magazin geht es um das Thema Horror, diese spezielle Ausgabe über Zombies. Das ist auch der Grund weshalb wir auf dich zurückkommen, viele deiner Erfindungen (und Geschichten) haben mit dem Zombie Genre zu tun. Was reizt dich in Speziellem an diesem Thema?

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Ich glaube, die Zombies rühren an die Urängste in uns Menschen. Eine langsame, aber tödliche Bedrohung, der man auf Dauer nicht entkommen kann, und die unerklärbar ist – das hat viel mit den großen Seuchen zu tun, wie der schwarze Tod im 14. Jahrhundert. So etwas hat sich in unser Rassen­ gedächtnis eingebrannt. Der Zusammenbruch der Zivilisation­ kommt hinzu, auch ein interessantes Szenario. Hier würden selbstgebaute Waffen sicher eine wichtige Rolle spielen.

Warum glaubst du das deine Videos so erfolgreich und beliebt sind obwohl sie ja ein sehr spezielles Thema behandeln? Ich denke, die Menschen reizt meine Bandbreite. Da ist von künstlerisch bis total verrückt alles dabei! Ich versuche, immer höflich und freundlich zu bleiben, anders als andere „Waffenkanäle“. Letztlich lebt der slingshot channel aber auch von der Nachhaltigkeit. Vier Jahre lang jedes Wochenende ein neues Video, das findet man nur selten.

Welche sind deine Zombiefilm Favoriten? Ich bin Romero-Fan, deshalb sind meine Lieblingsfilme ganz klar „Dawn of the Dead“ (das Original von ‘79) und „Land of the Dead“, der für mich einzig wahren Fortsetzung. Aber ich war schon lange vor der TV-Serie Fan von Robert Kirkman und seiner „The Walking Dead“ Comicreihe – die TV-Umsetzung ist einfach klasse, ganz im Sinne von Romero und genial umgesetzt.


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Was sind neben deinen Erfindungen das Wichtigste um in einer Zombieapokalypse zu überleben?

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Auch hier stammt der Wahlspruch aus der Zeit des schwarzen Todes: Fliehe früh, fliehe weit. Einer Zombiehorde kann man nicht entkommen, egal mit welchen Waffen. Ein einsamer Ort, der gut zu verteidigen ist, bietet sicher die beste Chance. Wo es heute wenige Menschen gibt, gibt es morgen – wenn die Apokalypse begonnen hat – auch am wenigsten Zombies. Ich empfehle das großartige Büchlein von Max Brooks, „Zombie­Survival Guide“. Witzig geschrieben und mit vielen guten Tips.

Vielleicht hast Du noch ein paar Worte / Grüße an deine Fans? Liebe Leute, immer daran denken: Übung macht den Meister! Packt die Schleuder aus und knallt ein paar Stahlkugeln in die Catchbox. Thanks and bye bye! †


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Den Slingshot Channel von Jörg Sprave gibt es seit 2008, mittlerweile erreicht er mit über 60.000 Abonnenten und 17 Millionen Videoaufrufen ein großes Publikum. Jörg veröffentlicht im wöchentlichen Rhythmus neue Videos. Inhaltlich geht es von Schleudern über mittelalterliche Belagerungsgeräte bis hin zum Waffenbau aus herkömmlichen Büroutensilien. Jörg bezieht seine Fans mit ein und nimmt gerne Vorschläge an die er versucht umzusetzen. Wer sich selbst einmal ein Bild machen möchte schaut am besten selber mal rein:

youtube.com/user/joergsprave


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Zombie walks


ZOMBIE WHAT?

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Ein Zombie Walk (aka Zombie Mob, Zombie Horde, Zombie Lurch, Zombie Shamble, Zombie Shuffle, Zombie MonstaMash, Zombie Irrigation, Zombie Hurricane or Zombie Crawl) ist ein organisiertes Zusammentreffen von Menschen in oft sehr professionell und kunstvoll angefertigten Zombie-Kostümen an einem öffentlichen Ort, meist im Stadtzentrum einer Großstadt. Der Zombie Walk ist vergleichbar mit einem Flashmob, nur dass die Teilnehmer nicht still stehen bleiben oder „free hugs“ verteilen, sondern triefend vor Kunstblut fauchend und schreiend durch die Straßen ziehen. Jene Maske bringt viele Teilnehmer dazu, insbesondere ansonsten eher schüchterne Menschen, auf besonders kreative Art aus sich heraus zu kommen.


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Es treffen sich dort, wenn man es genau nimmt, Leute (erwachsene Menschen), die für eine gewisse Zeit so tun, als wären sie ein Zombie. So abscheulich, blutverschmiert und furchterregend sie auch aussehen mögen, so werden die Untoten inzwischen doch gesellschaftlich immer stärker akzeptiert. Beispiel: Wenn nun am hellichten Tag und aus heiterem Himmel eine Horde von Zombies mitten in der Innenstadt auftaucht und stöhnend umherschlurft, dann rennen die Menschen nicht etwa weg, sondern bleiben stehen und staunen angesichts dessen, was es zu sehen gibt. Entweder wissen diese Menschen nicht, welche Gefahr solche Vorboten einer weltweiten Zombie-Apokalypse für die Allgemeinheit darstellen. Oder sie sind einfach sehr gut informiert und wissen, dass ein Zombie Walk kein Grund zum Fürchten, sondern vielmehr zum Mitmachen ist. Und das, obwohl die (Sub-)Kultur der „Zombie Walks“ ein noch relativ junges Phänomen darstellt. Der erste Zombie Walk wurde nämlich erst 2003 in Toronto geplant und durchgeführt. †


Interview Hendrik Kuiter · Fotos rainbowzombiesatemyunicorn.com

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rainbowzombies ate my unicorn Fräulein Sonntag sammelt auf ihrem blog rainbowzombiesatemyunicorn.com Kitsch, Trash, Musik, Camp und allerlei Merkwürdigkeiten. Eben die wunderschönen Dinge, die sie mag und inspirieren und sowieso beschäftigen.

Seit wann machst du das und vorallem was interessiert dich an unseren zerfledderten Freunden? Meinen Blog gibt es seit Mai/2009 als persönliche Sammel­ mappe über Kitsch. Das war auch das Thema meiner Abschlussarbeit. Angefangen hat die Liebe zu Zombies so richtig um 2006, als ich im Rahmen meines Studiums an der HFK Bremen einen Kurzfilm gemacht habe. Wir untersuchten die Ästhetik von Trash-Filmen und bewusst schlechtem Geschmack – oder dem eigentlich guten­. Wir sollten dann die Tonspuren von B-Horror­ filmen neu bebildern. In meinem Fall wurde es ein trashiges MashUp aus Barbie, den Beachparty-Filmen der 60er sowie aus Zombie- und Horrorstreifen. An Zombies mag ich, dass sie so herrlich plump sind, irgend­wie niedlich und dabei echt toll eklig. Ich mag Zombies aber vor allem in Verbindung mit Retro und Pinups­– wie zum Beispiel beim Psychobilly oder dem mexikanischen Dia de los Muertos. Zerfledderte Zombies in Knallfarben, gemixt mit pinkem Leopardenfell – auf seine Art auch schön kitschig.

Kitsch und Kunst also. Wonach wählst du eigentlich aus, was auf deinem Blog erscheint? Ich poste/sammle nur was mir auch wirklich gefällt. Dinge, die mich irgendwie inspirieren - das kann auch nur ein lustig blinkendes gif sein. Die Kernthemen sind im Moment: Einhörner, Zombies, Regenbögen, Tentakel, Calavera und lustige Kuchen. Klingt als würde das alles


nicht zusammen passen – geht aber doch erstaunlich gut. Irgendwas aus Zeitmangel zu veröffentlichen versuche ich zu vermeiden - dann lieber gar nicht posten.

Stößt du meist selbst auf die Kuriositäten oder wirst du mit Links zugeschmissen?

Das Fräulein

Halb, halb. Wobei ich mehr Links für die Sparte „Regen­ bogen und Einhörner“ zugeschickt bekomme. Ich durchsuche regelmäßig Bilderblogs nach neuen Quellen. Die Zombies erfreuen sich im Web allgemein einer sehr großen­ Fangemeinde – da verteilen sich neue Links rasend­ schnell.

Wo surft man so im Netz rum, um all die schönen und freakigen Sachen zu finden? Tumblr, Reddit, ffffound. Ganz toll finde ich als Sammel­ blogs aber auch zombifiy und whokilledbambi. Und Nerdcore ist natürlich nicht zu vergessen.

Hast du schonmal was von der Zombie Research Society (zombieresearchsociety.com) gehört? Ja, die gibt es wirklich und George Romero sitzt mit im Vorstand. Nein, aber ich habe gerade eine Lifetime-Membership verschenkt (und für mich beantragt.)

Schaust du auch Zombiefilme? Lieblingsfilm? Leider viel zu selten. (Ich bin ein Schiss-Hase.) Lieblingsfilm: Ganz klar „Shaun of the dead“ und „28 days later“

Und was ist mit THE WALKING DEAD ? Comic, Serie oder gar beides? Bisher nur die Serie. Allerdings da auch nur die 1. Staffel. Supertoll gemachte Serie, aber der Beziehungsquatsch der Hauptfiguren langweilt mich. Vielleicht gebe ich dem Ganzen aber nochmal eine Chance.

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Nie wurden Zombies so gehyped wie jetzt? Kannst du dir vorstellen woran das liegt?

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Es könnte am Gefühl der Entfremdung liegen. Man steht alleine in einer großen Stadt, ist umringt von Menschen, kennt niemanden – es könnten auch alles Zombies sein... Vielleicht liegt es auch an der Lust, Mitmenschen regressfrei einfach töten zu dürfen (das ist nicht mehr Dein Kollege, das ist nur noch ein Zombie, Du MUSST ihm in den Kopf schiessen und ihn erlösen!). Der Zombie ist ja auch immer Post-Apokalypse. Im Klartext – wir trauen unserer eigenen Zivilisationsaus­ breitung definitiv kein Happy end mehr zu. Während wir fröhlich weiter alles kaputt machen und zubauen und so weiter, ist die Zombie-Phantasie so etwa das eigene schlechte Gewissen, ein Alptraum, den man schon mal durch spielt. Außerdem sind wir im Grunde doch auch alle schon Zombies: als Konsumenten, als User, als Befehls­empfänger usw… Und ganz klar für den Zombie spricht: Zombies dürfen immer scheisse aussehen – mit geil aussehen hat man ja auch ständig Stress.

Apropos Apokalypse: Was packst du ein, wenn die Zombie-­A pokalpyse anfangen würde und du auf dein Einhorn springst, um dich durch die Horden zu schlagen? Eingeschweißte Verpflegung, Batterien(!!!), Telefon, Streichhölzer, Waffen (Samurai Schwert, Handfeuerwaffen, Jagdbogen) und Würstchen für das Einhorn. Und dann geht es ab von Supermarkt zu Supermarkt bis ich die sichere Shopping Mall erreiche.

Und die Klassikerfrage zum Schluss: Lieber oldschool „Slow Zombies“ oder die neuen „Fast Zombies“? Ich finde beide Sorten gleich gruselig und lasse mich nie von der Laufleistung aufhalten. Für die Wirklichkeit würde ich mir aber doch langsame Zombies wünschen…

Vielen Dank für das Gespräch Annka. Kein Problem, gern geschehen.


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Texte zombieresearchsociety.com* · Illustrationen Max Werner

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was du schon immer über zombies wissen wolltest Zombie Blut flieSSt bis ins Gehirn

Verbreiten Moskitos den Zombie-Virus?

Wir sind bereits mehreren Hinweise nachgegangen, warum­ sehr wahrscheinlich Blut durch den untoten Körper fließen muss. Am wichtigsten ist aber der konstante Hunger nach Blut für das Gehirn, damit es seine Arbeit ordnungsgemäß verrichten zu können. Auch wenn die Organe eines Zombies im Vergleich zu denen eines Menschen bei einer erheblich geringeren Kapazität an Blut funktionieren, ist die Menge an benötigtem Blut erstaunlich. In seinem Vortrag am TED Berkeley in 2010, erklärt Neurologe Bradley Voytek, Ph.D.: „20 Prozent des Blutes das vom Herz kommt fließt ins Gehirn. Also geht mit jedem Herzschlag soviel Blut ins Gehirn, dass dieses regelrecht pulsiert. Zum Vergleich, ein erwachsener Mann stellt seinem Gehirn bis zu 500% mehr Blut zur Verfügung, als bei seinem Gewicht erforderlich wäre.“ Bis eine glaubwürdige wissenschaftliche Theorie entwickelt wurde, um zu erklären, wie ein Zombiegehirn ohne ein gewisses Pensum an Blutzufuhr überleben kann, deutet alles darauf hin, dass fremdes Blut weiterhin ein wichtiger Faktor im System eines Untoten bleibt.

Der zur „Zombie Research Society“ gehörende Insekten­ forscher Doug Pratt hat vor kurzem ein beunruhigendes Szenario zur Verbreitung der Zombieinfektion angedeutet. Pratt merkt an, dass viele angeborene Krankheiten von Moskitos übertragen werden. Genauso könnte es auch beim ZombieVirus geschehen. Malaria zum Beispiel wird fast ausschließlich auf diese Weise von einem Träger zu einem anderen übertragen. Eine Hürde, die es bei dieser Theorie zu überwinden gibt besteht darin, dass tote Tiere oder Menschen nicht zur Nahrungsgrundlage von Moskitos gehören. Laut dem „Discover Magazine“, ändert auch die Tatsache nichts daran, dass die Untoten aufstehen und sich bewegen: „Moskitos nutzen verschiedene Hinweise, um Nahrung zu finden, vor allem aber sind sie geruchsgesteuert. Atem und Körpergerüche führen sie zu ihren Wirten, ebenso wie die Körpertemperatur.“ Daher liegt es nahe, dass ein kalter, faulender Zombie nicht wie ein lebender, atmender Mensch für einen Moskito atraktiv erscheinen würde. Aber Pratts wirkliches Anliegen ist die Möglichkeit, dass eine neu infizierte, immer noch quicklebendige, Person möglicherweise in der Lage ist, die Infektion zu verbreiten, bevor sie überhaupt Anzeichen zeigt erkrankt zu sein. Wenn das der Fall wäre, und wenn die Zombie-Inkubationszeit mehrere Tagen oder Wochen lang ist, könnte die gesamte Bevölkerung infiziert sein, bevor überhaupt jemand weiß, dass es ein Problem geben könnte. Lasst uns im Interesse der Menschheit hoffen, dass Pratt falsch liegt.

*übersetzt aus dem Englischen


Frieren Zombies in kaltem Wasser zu Eis? Viele bestehende Theorien besagen, dass ZombieBlut in irgendeiner Weise durch den Körper fließen muss. ZRS Forscherin Kate Steinem begann mit dieser Grundannahme, als sie sich mit der allgemeinen Meinung beschäftigte, dass Untote­in kaltem Wasser­ erfrieren. Zuerst hat sie beobachtet, dass ein Zombie mit zirkulierendem Blut wahrscheinlich viel eher wie ein kaltblütiges Tier funktioniert, als wie der warmblütige Mensch, der er vorher war. Außerdem fand sie erschreckende Beweise von kaltblütigen Lebewesen, die in extrem kalten Temperaturen, die einen Menschen innerhalb weniger Minuten in einen harten Eisblock verwandelt hätten, überleben konnten. „Mehrere Arten von kaltblütigen Fischen haben eine spezielle Substanz in ihrem Blut, das Glykoprotein, dass wie ein Frostschutzmittel wirkt. Damit können sie bei sehr kalten Wassertemperaturen überleben.“ Glykoprotein senkt die Gefriertemperatur von Blut, um den Körper nahezu immun gegen die Kälte zu machen. Ähnlich wie bei einer Flasche Wodka in der Tiefkühltruhe, während alles um ihn herum steif gefroren ist, ändert der Wodka nicht seinen flüssigen Aggregatzustand. Steinem argumentiert, dass, wenn der untote Körper in der Lage wäre Glykoprotein oder etwas Ähnliches zu produzieren, ein funktionierendes System entstehen würde, dass nicht mehr länger die Körpertemperatur regeln müsste, um zu funktionieren. Obwohl sich Zombies wahrscheinlich deutlich langsamer in extremer Kälte bewegen würden, würde ihr Blut weiterhin durch ihren Körper fließen, um diesen anzutreiben. Ausgerechnet jetzt wo ich dachte, mein Fluchtplan in den Polarkreis wäre narrensicher.

War Jesus ein Zombie? Nach christlichem Glauben ist Jesus von den Toten auferstanden. Aber vor allem war er bei seiner Rückkehr immer noch genauso er selbst wie vor seiner Kreuzigung. Auf der anderen Seite haben Zombies für gewöhnlich nichts mehr mit dem Menschen gemeinsam, den sie besetzt haben, bis auf den physischen Körper als solchen. Technisch gesehen ist ein Zombie keine Person, die von den Toten auferstanden ist, sondern eher eine neue Kreatur, die die Hülle einer früher lebenden Person reanimiert hat. Die frühere Person ist verloren und etwas Neues hat ihren Platz übernommen. Außerdem ist Jesus zum Himmel aufgestiegen nachdem er auferstanden ist, während Zombies nirgendwohin steigen. Unsere Erkenntnis zu Jesus? Kein Zombie, obwohl der biblische Prophet Zechariah scheinbar eine Zombie Pandemie prophezeit hat, was uns alle etwas nachdenklich stimmen sollte: „Und das wird die Plage sein, womit der Herr plagen wird alle Völker, so wider Jerusalem gestritten haben; ihr Fleisch wird verwesen, dieweil sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in den Löchern verwesen und ihre Zunge im Munde verwesen. Zu der Zeit wird der Herr ein großes Getümmel unter ihnen anrichten, daß einer wird den andern bei der Hand fassen und seine Hand wider des andern Hand erheben. (14:12–13)“ In der Zwischenzeit ist Jesus Nicht-Zombiedasein hilfreich bei der Darstellung einer Kerneigenschaft von Zombies: Sie sind nicht mehr die Person deren Körper sie besetzt haben. Denken Sie an ein Haus als Körper und den Zombie als Hausbesetzer. Die rechtmäßigen Besitzer sind ausgezogen und jemand anderes hat Besitz von dem ergriffen, was eigentlich einen verlassener Grundbesitz darstellen sollte. Solltest du also jemals das Pech haben einem neulich verstorbenen Familienangehörigen mit Hunger nach Menschenfleisch, der die Einfahrt entlang watschelt, über den Weg zu rennen, zöger nicht, rasche und tätliche Maßnahmen zu ergreifen. Es handelt sich nicht mehr um Onkel Bob sondern um einen Schmarotzer, der seine Haut und Knochen trägt.

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Warum Mumien keine Zombies sind

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Mumien und Zombies werden häufig über einen Kamm geschoren. Bei näherer Betrachtung wird jedoch klar, dass sie bis auf den Untod nichts gemeinsam haben. Mumien haben zumeist einen Namen, was wiederum bedeutet, dass bei eindeutiger Identifizierung davon auszugehen ist, dass es sich nicht um einen Zombie handelt. Desweiteren sind Mumien nicht von Natur aus gnadenlos aggressiv und entstehen auch nicht durch eine Seuche oder Infektion. Eine Mumie ist ein Leichnam, dessen Haut und Organe absichtlich oder auch durch Zufall konserviert worden sind, sei es durch Chemikalien, extreme Kälte, niedrige Luftfeuchtigkeit, oder eine Kombination daraus. In alten Überlieferungen bewachen sie häufig bestimmte Orte oder heilige Gegenstände, was auch ihre Hauptaufgabe in Hollywoodfilmen ist. Im Gegensatz zu Zombies werden Mumien nicht durch einen wissenschaftlichen Prozess erweckt, sondern durch die Erfüllung eines Fluches oder einer ewigen Mission. Sobald die Aufgabe einer Mumie erfüllt worden ist, etwa wenn man ihren geheiligten Ort verlässt oder ihre Rubinbrosche zurückbringt, legt sie sich in ihren Sarkophag und wartet auf den nächsten Eindringling, der ihre Ruhe stört. Mumien sind definitiv gruselig und cool, aber sie haben mit Zombies absolut nichts gemeinsam.

Frankenstein ist gar kein Zombie Es wird manchmal gesagt, dass es eine lang anhaltende Debatte zwischen Zombie-Fans darüber gibt, ob Frankenstein ein Zombie ist oder nicht. Nicht wirklich. Es gibt keine Debatte von der wir bescheid wissen, zumindest nicht zwischen zwei vernünftigen Menschen, die einen logischen Gedanken fassen können. Mary Shelleys Monster ist kein Zombie. Obwohl Dr. Frankenstein in Shelleys Roman wissenschaftliche Mittel nutzt, um seine Kreatur zu erschaffen, ist diese kein wiederbelebter Toter. Eigentlich ist er nicht wirklich eine Leiche sondern eher eine Sammlung von gestohlenen Körperteilen, die zusammengefügt wurden, um ein einzigartiges, neues Wesen zu erschaffen. Frankenstein ist auch nicht eine wiederbelebte­ Leiche im Sinne eines Untoten. Er hat einen Herzschlag und ist lebensfähig im klassischen Sinn einer lebenden Kreatur. Er wurde eher zum Leben gebracht als wiedererweckt. Frankenstein ist weiterhin nicht unerbittlich aggressiv. Er ist ein ganz sensibler und nachdenklicher Kerl. Er versucht sogar lesen

zu lernen und wünscht sich vor allem, geliebt zu werden. Er wird durch die schlechte Behandlung, die sich vor allem gegen sein Erscheinungsbild richtet, von den Menschen in den Wahnsinn getrieben. Außerdem beinhaltet der Prozess, der ihn erschaffen hat keine Infektion. Er frisst oder beißt keine Menschen, um seinen Zustand zu verbreiten. In Wirklichkeit hat er, außer der Tragödie seiner Einsamkeit, eigentlich gar keinen „Zustand“. Wenn du von Frankenstein angegriffen oder getötet wirst, verwandelst du dich nicht in Frankenstein! Spätere Hollywood-Versionen verwandeln den sympathischen Frankenstein in einen Räuber, jedoch bleibt sein essentielles Problem bestehen, er passt einfach nicht zu den anderen. Also kein Zombie, nicht einmal annähernd.

Tiere als Frühwarnsystem In den meisten Zombiefilmen gibt es mindestens einen infizierten Charakter, der seine schlimmer werdende Verfassung vor dem Rest der Gruppe versteckt. Er wird in den Arm gebissen, zieht dann einfach seinen Ärmel darüber und tut so als wäre nichts passiert. Filmemacher nutzen diese Technik, um das Drama zu verstärken und den Storyfluss anzutreiben, aber bei einem tatsächlichen Zombieausbruch kann ein Versagen bei der Identifizierung und Isolation der Infizierten den sicheren Tod für alle bedeuten. Glücklicherweise kann dir dein Haustier dabei helfen. Es wurde schon häufig gezeigt, dass Tiere auch kaum sichtbare Veränderungen an den Körpern von nahestehenden Menschen wahrnehmen können. Hunde werden immer noch genutzt, um Krebs und andere Leiden aufzuspüren und dazu wurden sie, schon lange bevor die medizinische Wissenschaft dazu in der Lage war, eingesetzt. Nicholas Broffmann von der Pinne Street Stiftung für Krebs führt aus: „Krebs Zellen geben andere StoffwechselAbfallprodukte ab als normale Zellen und diese Unterschiede können selbst im Frühstadium der Erkrankung durch den guten Geruchssinnen eines Hundes aufgespürt werden.“ Ein weiterer Beweis für den Spürsinn von Tieren ist die Tatsache, dass Katzen den Tod einer Person bis zu 30 Minuten vor dem tatsächlichen Eintritt vorausahnen können, indem sie einfach die Luft im Raum erschnüffeln. Sie können so Veränderungen der Organfunktionen wahrnehmen, die selbst die fortgeschrittensten technischen Geräte nicht erfassen. Es ist keine Frage, dass die Transformation, welche von einer Zombieinfektion hervorgerufen wird, sehr einfach von jeglicher Art gewöhnlichem oder exotischem Tier aufgespürt werden kann. Also sollte man gut auf seine Haustiere achten, wenn die Toten auferstehen. Sie wollen genauso wie man selbst am Leben


bleiben und nehmen dabei aber viel stärker wahr, was um sie herum passiert, als ein Mensch das jemals könnte.

Strahlung als Verursacher des Zombie-Virus? Im Klassiker von 1968 „Night of the Living Dead“ von George Romero, wurde die Zombieseuche durch Strahlung verursacht, die durch einen Satelliteneinschlag aus dem Weltraum entstanden ist. Der forensische Pathologe und ZRS-Mitglied Peter Cummings, hat mit wissenschaftlichen Mitteln die Möglichkeit einer solchen Katastrophe in der Realität untersucht. Cummings hat bereits für die Weltraumorganisation NASA umfangreiche Forschungsarbeiten über die Auswirkungen von Strahlung auf Astronauten durchgeführt.

E s stellte sich heraus , dass bestimmte W eltraum strahlungen nicht nur verst ö ren­de V er ä nderungen des Gehirns bewirken , sondern auch erkl ä ren k ö nnten , warum Z ombies wesentlich langsamer als normal verrotten . Strahlung kann Zellen zerstören und wird deshalb etwa bei der Sterilisation eingesetzt. Derzeit wird sie vor allem bei der Vernichtung von Mikroorganismen auf medizinischen Geräten oder auch Lebensmitteln verwendet. Dadurch lässt sich die langsame Verwesung eines Zombies erklären. Obwohl Romeros Zombies von der bisher verbreiteten Wahrnehmung eines Zombies abweichen, weil die Seuche nicht über einen Biss verbreitet wird, erscheint die Strahlungstheorie schlüssiger. Die Theorie beantwortet außerdem einige quälende Fragen über den Lebenszyklus der Untoten, die bei anderen Modellen der Infektion unbeantwortet bleiben.

GehirnFunktion eines Zombies Es gibt eine Theorie über die Berechnung der Lebenserwartung von Zombies, die in der letzten Zeit in einigen Forschungszirkeln an Popularität gewonnen hat. Diese geht davon aus, dass obwohl die Zersetzung den größten Teil des Zombiegehirns verflüssigt hat, genug Energie übrig bleibt, um den Gehirnstamm am Leben zu erhalten (wie auch immer). Die Online-Quelle der kanadischen McGill University „Das Gehirn von oben bis unten“ bietet die Möglichkeit eines klaren Zusammenbruchs der menschlichen Gehirn-Funktion durch den Versuch einer motorisierten Instandhaltung, was – meiner Meinung nach – die Theorie widerlegt. McGill erklärt, dass selbst die normalsten Bewegungen – laufen, sich umschauen, greifen – komplexe Gehirnfunktionen benötigen, die nur durch das gesamte Gehirn ausgelöst werden können. Man kann das mit einer Schiffs-Crew vergleichen: „Der vordere Teil des Frontal-Lappens erhält Informationen über die aktuelle Position eines Individuums über verschiedene andere Gehirnareale, dann befiehlt es – ähnlich wie ein Schiffskapitän – seine Kommandos zum 6. Areal. Das 6. Areal entscheidet, welcher Muskelbereich aktiviert werden muss, um die benötigte Bewegung zu vollziehen und erteilt damit zusammenhängende Befehle an den primären Kortex, auch bekannt als das 4. Areal.“ Kurz gesagt, steht es nicht zur Debatte, dass das menschliche Gehirn zu komplex ist und der menschliche Körper zu groß, um mit nur einer Fraktion von feuernden Synapsen zu funktionieren. Theorien, welche auf Reptil-Studien basieren und Gehirn-Stamm-Spekulationen können kalten, harten Fakten hier nicht das Wasser reichen. Ein Zombie lebt, so lange wie sein Gehirn als Ganzes funktioniert, wenn auch zuletzt in einer reduzierten Kapazität, aber keine Sekunde länger.

Zombie Virus in unserer DNA? Wir haben bereits über die Möglichkeit gesprochen, dass ein neuer Zombie-Virus, eine Spore oder ein Protein die Wurzel einer neuen Epidemie der Untoten sein könnten, aber was wäre, wenn wir Zombiismus bereits tief in unserer eigenen DNA mit uns herumtragen? Die New York Times berichtet, dass Forscher von der Osaka University in Japan zufällig die Gen-Sequenz des tödlichen Borna-Virus innerhalb des menschlichen Genoss entdeckt hat. Das bedeutet, dass jede

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Person auf diesem Planeten in sich mit dem Virus auf eine Art und Weise verbunden ist, die vorher nicht für möglich gehalten wurde. „Borna-Viren sind nicht die einzigen Viren, die in unseren Genen lauern. Wissenschaftler haben über 100.000 Elemente der menschlichen DNA identifiziert, die wahrscheinlich von Viren abstammen. Das Borna-Virus gehört zu einer Art Virus, die noch nie zuvor in den menschlichen Genen entdeckt wurde. Seine Entdeckung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es viel mehr Viren gibt, die noch nicht aufgespürt wurden.“ In einigen Spezien ist der BornaVirus harmlos, aber es treibt z.B. Pferde in den Wahnsinn und bringt sie dazu Selbstmord zu begehen, indem sie ihre Schädel zerschlagen oder verhungern. Zudem wurde das Virus mit Schizophrenie und bipolaren Persönlichkeitsstörungen bei Menschen in Verbindung gebracht. Obwohl das Borna-Virus wenig Potential dazu besitzt, eines Tages zum Auslöser einer Zombie-Epidemie zu mutieren, birgt dieses neue Forschungsfeld Fragen darüber, wo und wie die untote Bedrohung über die unvorbereitete menschliche Rasse herfallen wird.

Von der Infektion bis zum Ausbruch In Jonathan Maberrys Sachbuch „Zombie CSU“, schlägt Dr. Natalie Mtumbo von der Weltgesundheitsorganisation WHO vor, dass die lebenden Zombies in 28 Days Later in vielerlei Hinsicht weniger realistisch sind als die klassischen Untoten George Romeros. Dr. Mtumbo erklärt, dass eine Ausbreitung einer Seuche, die sich sofort im Körper verbreitet, sich mit allem, was wir über die Regeln der Pathologie wissen, widerspricht. In Anlehnung an diesen Punkt, erklärt Neurologe­ Peter Lukacs: „Jede Krankheit hat eine Inkubationszeit, in der der Patient asymptomatisch ist. Auch eine gewöhnliche Erkältung dauert zwei bis drei Tage, bevor die infizierte Person erkrankt.“ Wie lange ist wohl die Inkubationszeit der ZombieInfektion? Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage. Stell dir vor, es sind nicht einige Minuten oder Stunden wie es in popu-

lären Filmen und Literatur suggeriert wird? Was ist, wenn es Wochen, Monate oder sogar Jahre sind? Was ist, wenn sich die Infektion bereits unentdeckt ausgebreitet hat, in jedem potentiellen Wirt auf der ganzen Welt? Bereit von einem bestimmten Grippestamm oder einer anderen, scheinbar harmlosen Erkrankung ausgelöst zu werden. Wartend auf den richtigen Zeitpunkt, während weitere Wirte wie dein Nachbar, dein Kollege oder deine Geschwister jeden Tag infiziert werden. Wenn das der Fall ist, dann ist die große ZombiePandemie möglicherweise bereits unter uns. Wir wissen es nur noch nicht.

Fressen Zombies tote Menschen? Oberflächlich erscheint die Antwort klar: Zombies sind allgemein hin nur hinter einer Sache her und diese eine Sache ist lebendes Fleisch. Aus diesem Grund würde ein Zombie direkt an einem verfügbaren toten Körper vorbei gehen und damit fortfahren die Lebenden zu jagen. Aber es könnte auch nicht so einfach sein, wie es hier erscheint. Stelle dir eine Gruppe von Zombies vor, die dich in einer Sackgasse einsperren. Du tust alles, was du kannst, um zurück zu kämpfen, aber sie sind in der Überzahl und du wirst von haschenden Händen und knirschenden Zähnen zu Boden geworfen. Die Zombies kauen an deinen Fingern, reißen eins deiner Beine aus und machen kurzen Prozess mit deinen Eingeweiden. Sehr bald stirbst du an dem überwältigenden Schmerz und Blutverlust, was zu einer anderen Version der selben Frage führt: Stehen die Zombies, in dem Moment, in dem dein Herz aufhört zu schlagen, auf und wandern weiter oder fahren sie fort deinen leblosen Körper auszuweiden? Wenn du denkst, sie lassen von dir ab, dann fressen sie keine toten Menschen. Aber wenn du denkst, dass sie ihr Mahl erst beenden, wenn nichts mehr übrig ist, dass sie deine Augäpfel aussaugen und an deinen Ellenbogen kauen, bis nur noch Knochen bleiben, dann fressen Zombies zumindest die gerade Gestorbenen. Dies scheint ein unwesentlicher Punkt zu sein, aber es könnte den Unterschied zwischen einer realen Hoffnung für das Überleben einer Zivilisation und dem totalen Kollaps bedeuten. Wenn Zombies nämlich auch Leichen weiter auffressen, dann zerstören sie damit effektiv ihre eigene Verstärkung.


Eine Person mit einem tödlichen Biss könnte wieder auferstehen und selber als Zombie umherwandern, aber ein Körper, der bis zum Nichts verschlungen wurde, kann rein physisch nicht mehr aufstehen und nach neuen Opfern suchen. Zombies könnten, wortwörtlich gesprochen, sich selbst aus der Existenz fressen. Unsere Hoffnung ist, dass sie wirklich großen Appetit haben!

Zombies fressen keine Gehirne! Gegenüber der weit verbreiteten Annahme ziehen die Untoten das Gehirn nicht unbedingt anderen Körperteilen vor. Eigentlich existiert das Konzept, dass Zombies Verlangen nach Gehirnen haben, nur in der „Return of the Living Dead“ Filmserie aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern. Paul Wilson, Mitglied der Zombie Research Society erklärt, dass der Fehler dieses Konzeptes durch reine Physik aufgedeckt wird. Er verweist auf Nachforschungen des Rensselaer Polytechnic Institut, der ältesten amerikanischen Technikuniversität, in denen erklärt wird, dass der menschliche Mund schlicht und einfach zu klein und zu schwach ist, um in den Schädel einzudringen. Während ein erwachsener Alligator eine Beißkraft von 9000 kg besitzt, beträgt die eines menschlichen Gebisses gerade einmal erbärmliche 300 kg. Wilson führt weiter aus: „Raubtiere haben lange, herausragende Mäuler, durch die sie fähig sind ihre komplette Beißkraft einzusetzen, wenn sie zubeißen. Der menschliche Kiefer ist in den Mund eingelassen und kann sich nicht weit genug öffnen, um etwas größeres als einen Apfel kraftvoll zu zerbeißen.“ Somit ist widerlegt, dass ein menschliches Gebiss überhaupt fähig wäre in den Schädel eines anderen Menschen einzudringen.

Studie über den kiefer eines zombies Wir haben schon über den Fakt gesprochen, dass Zombies sehr wahrscheinlich nicht in der Lage sind Gehirne zu fressen, da sie nicht genug Kraft besitzen, um sich zum Gehirn durchzubeißen. Eine neue Studie der Universität New South Wales in Australien könnte bestätigen, dass die Untoten eine wesentlich höhere Beißkraft besitzen, als bisher angenommen. Die Erkenntnisse belegen, dass unser Gebiss die Beißkraft eines Schimpansen erreichen kann, obwohl die Schimpansen einen stärkeren Schädel und größere Zähne

besitzen. Der Paläon­tologe Stephen Wroe sagt dazu: „Die Größe mag wichtig sein, aber die Effizienz ist wichtiger und Menschen sind sehr effiziente Beißer.“ Wroe fand heraus, dass der menschliche Kiefer 40 Prozent effizienter arbeiten als der eines Gorillas oder Orang-Utans. Diese Effizienz erlaubt dem menschlichen Kiefer dünner und schwächer zu sein als die der verwandten Spezies, da wir weniger strukturellem Stress ausgesetzt sind, wenn wir zubeißen und kauen. Aber an die enorme Beißkraft der vorherig genannten Raubtiere kommen wir Menschen immer noch nicht heran. Wroes Erkenntnisse widerlegen zwar die Zweifel nicht, regen aber weitere Forschun­gen an.

Besitzen Zombies Nachtsicht?

Einige Schlangen nutzen spezielle Öffnungen in ihren Köpfen, um die Hitze, die von ihren Opfern ausgeht „sehen“ zu können, die sogenannten Grubenorgane. Einst wurde dies als ein unerklärlicher, sechster Sinn wahrgenommen. Eine neue Studie von Forschern der Universität von Kalifornien, enthüllt, dass die selben Moleküle, die es Schlangen ermöglichen Säugetiere im Dunkeln zu erkennen, ebenfalls zum Fühlen der Wasabi-Schärfe in deinem Mund verantwortlich sind. Das Protein TRPA1 wurde bei Menschen und Schlangen gleicher­maßen gefunden. Aber weil warmblütige Menschen keine biologische Notwendigkeit haben, andere warmblütige Lebewesen für das eigene Überleben zu finden, verwenden wir es nicht in der gleichen Weise wie kaltblütige Schlangen. Studien-Mitverfasser David Julius fährt fort: „Wir haben versucht diese Frage seit vielen Jahren anzusprechen. Aber die Technologie war bis jetzt noch nicht wirklich weit genug.“ Viele glauben, dass Zombies kaltblütig sind, was wohl der größte Unterschied zwischen den Untoten und uns Menschen ist. Mit einem reichhaltigen Vorkommen von bereits existierendem TRPA1 im Körper, bräuchte ein auferstandener Zombie nur das bereits vorhandene Protein anzuzapfen, um seine angeborene Fähigkeit des Wärmesensors zu generieren. Wenn die Untoten in der Lage wären die Wärme von Menschen zu spüren, hätten sie einen wesentlichen Vorteil beim Jagen in der Nacht, wenn die Temperaturen typischerweise sinken. Darüber hinaus könnten die kälteren Klimazonen des Nordens gefährlicher sein als bisher angenommen.

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Twitter tötet dich bei einer Zombieepidemie 44

Wenn Zombies hören können, müssen sie ebenso fühlen können Es wurde schon viel darüber geschrieben, dass Zombies ihre Umwelt physikalisch fühlen müssen, um sich in ihr bewegen zu können. (vgl. Zombie Survival Guide Error #2). GehörExperte Dr. Mark Johansson bemerkt hierzu, dass Zombies eigentlich taub sein müssten, wenn ihre Nervenenden nicht mehr funktionieren. Aber er sagt auch, dass wir Geräusche fühlen können, genau so wie wir den Boden unter unseren Füßen oder ein Objekt in unseren Händen spüren. „Kleine Härchen in den Ohren nehmen die Soundwellen auf und übersetzen sie in elektrische Impulse, die unser Gehirn versteht.“ Ohne funktionierende Nervenenden würde ein Zombie also genauso wenig hören können wie stehen, laufen, greifen oder beißen. Es scheint, dass der Schluss, dass Zombies nicht fähig sind zu fühlen, nur weil sie nicht defensiv auf ihre Umwelt reagieren, eine sehr falsche Annahme ist. Solche Fehleinschätzungen können zu fehlerhaften Überlebensstrategien und zu vergebenen Möglichkeiten führen neue Wege zu finden die untoten Horden zu besiegen. Wenn man sich aber nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass Zombies Gefühle haben, kann man immernoch argumentieren, dass sie im Grunde genommen taub, blind und komplett paralysiert sind. Und wer mag den Gedanken nicht lieber?!

Wie kann das Nutzen von Twitter die Zombie-Überlebenschancen vorhersagen? Nach dem International Center for Media & Public Affairs reduzieren sich die Chancen einen katastrophalen Zombie-Outbreak zu überleben, wenn man ein Social Media Junkie ist. No shit. Eine Studie mit 1000 Studenten aus zehn Ländern besagt, dass die meisten nicht 24 Stunden ohne Medien auskommen würden, egal wie sehr sie es auch versuchten. Die Studenten wurden recht schnell depressiv, ängstlich, einsam, gelangweilt und traurig ohne Zugang zur gewohnten Technologie. Dr. Gregory Jantz hierzu: „Im Grunde genommen waren sie verloren ohne ihre Handys, die gleichzeitig als Schweizer Armee Messer und Schmusedecke für diese digitale Generation fungieren.“ Teilnehmer der Studie merkten an, dass ihre Handys buchstäblich eine Erweiterung ihrer selbst sind. Sie hätten quasi einen Teil von sich verloren, wenn sie keinen Zugang haben. Während einer Zombie-Pandemie werden sehr schnell alle Formen von Social­Media der Vergangenheit angehören. Fernsehen, das Internet, Computer und die meisten elektronischen Geräte werden aufhören zu funktionieren. Wenn man also nicht fähig ist sich psychologisch an diese neue Situation anzupassen, ist man sehr wahrscheinlich leichte Beute für die Horde. Diese Studie legt nahe, dass sich die Zombies ihre Fertig-Mahlzeiten aussuchen können.

Werden Zombies die Menschheit überleben? Zombies haben generell eine geringere Lebenserwartung als ein gesunder, lebender Mensch, weil ihr Körper nach und nach von selbst verrottet. Wenn aber die lebenden Toten über die Erde wandeln, wird die generelle Lebenserwartung drastisch reduziert. Warum? Wenn Menschen über längere Zeit enormen Stress ausgesetzt sind, kann sich das auf die Länge eines Lebens auswirken. Und was anderes als purer Stress wird die Zombie Apokalypse nicht sein. Psychosoziale Faktoren wie Stress sind die wichtigste Variabel, um die Lebenserwartung zu berechnen. Zwar sind die Gene und Risikofaktoren wie das Rauchen von Bedeutung, aber das Stresslevel ist


in diesem Zusammenhang bedeutsamer. Stress kann einen dazu veranlassen die falschen Entscheidungen zu treffen und sich in unnötig riskante Situationen zu begeben. Er kann einen also töten. Religiöser Fanatismus, Wahnsinn und Paranoia erzeugt durch die erzwungene Isolation, werden mindestens genauso gefährlich für die Überlebenden der kommenden Zombie Plage sein wie jede untote Horde. Wenn du es schaffst während der härtesten Zeiten am Leben zu bleiben, stell sicher, dass du auch im Kopf gesund bleibst. Dein Geist wird dich langfristig am Leben halten.

Was sollte man tun, wenn man infiziert wurde? Die Menschenrechte von Infizierten wird wohl das am härtesten diskutierte Thema zu Anfang der Apokalypse sein, gerade wenn die Inkubationszeit länger ist als ein paar Stunden oder Tage. Was wäre die korrekte Reaktion, wenn man selbst infiziert wurde und auf die kommende Auferstehung als Menschenfresser wartet. Wenn es keine Chance auf Heilung gibt, kein Heilmittel oder Behandlung in irgendeiner Form und die Krankheit sich ausbreitet, scheint es keinen anderen Ausweg als den Tod zu geben. Gerade dann wird es kompliziert. Paul Freeman meint dazu: „Wenn man sich erschießt, verschwendet man wertvolle Munition und verrät seine Position durch den Lärm. Ein Seil ist ebenfalls generell zu wertvoll, um sich damit zu erhängen. Tötet man sich im oder nahe des Ruckzugsortes, bringt man den Rest der Gruppe in Gefahr durch seinen bald untoten und schnappenden Leichnam.“ Freeman hält quasi jede Methode sich selbst unschädlich zu machen für zu gefährlich. Sogar die Gruppe zu verlassen und

alleine durch die Gegend zu ziehen kann risikoreich für den Rest der Überlebenden werden, wenn Zombies oder feindliche Menschen die Route zum Camp zurückverfolgen können. Was als eine noble Geste gedacht war, kann einfach zum Anfang vom Ende der ganzen Gruppe werden.

Zombie Verfall Einer der wichtigsten Faktoren für die Dauer der Zombie-Plage ist wohl die generelle Lebenserwartung der Zombies. In der Theorie wird die Dauer eines Ausbruchs dadurch bestimmt wie lange sich der einzelne Zombie bewegen und den Virus an neue Wirte übertragen kann. Wenn also der Zombievirus eigentlich auf den verrottenden Wirtskörper beschränkt ist, stellt sich doch die Frage wie lange es dauert, bis sich dieser komplett zersetzt hat. Mit Zersetzung ist hierbei die Dauer gemeint, in der sich der Körper komplett in seine Grundbestandteile auflöst und nicht mehr funktionieren kann. Die Dauer dieses Prozesses wird von mehreren verschiedenen Faktoren bestimmt. Unter anderem Insektenbefall, Aktivität von Mikroorganismen und Feuchtigkeitslevel. Insekten, insbesondere Aasfresser, spielen eine wichtige Rolle bei der Zersetzung, da sie Fleisch und Gewebe fressen. In Teilen der Welt mit einer hohen Dichte von Insektenpopulationen kann ein Körper in nur wenigen Stunden bis auf die Knochen abgefressen worden sein. Wenn man zugrunde legt, dass es sich bei einem Zombie im Grunde genommen um einen menschlichen Körper handelt, werden die Insekten an ihm und den verrottenden Organen fressen und so die Lebenserwartung stark verkürzen. Ein paar Variablen spielen hierbei noch eine zusätzliche Rolle: Bewegung: Da sich der Zombie bewegt, wird es für manche Insekten schwierig sich einzunisten und zu fressen. Man muss sich hierbei nur die normale Stubenfliege vor Augen halten, die schon bei der geringsten Handbewegung flüchtet. Ungenießbarkeit: Was auch immer die Reanimation bei den Toten hervorgerufen hat, kann vielleicht dazu führen, dass selbst Insekten nicht am toten Gewebe fressen. Ohne die Hilfe von Insekten würde sich die Zeitspanne der Zersetzung drastisch erhöhen. Pseudo-Leben: Larvenähnliche Parasiten wie z.B. Maden essen kein lebendes Gewebe. Sollte also der Zombie noch über grundlegende Körperfunktionen wie Blutkreislauf oder Atmung verfügen, würden Maden oder andere ähnliche Parasiten sich nicht über das Fleisch hermachen.

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Bewerte die Überlebenschancen deiner Stadt Das „Regional Outbreak Survivability Ranking“ bzw. der ROS-Rank kennt drei Faktoren, um die Lage einer­Stadt im Falle eines Ausbruchs einzuschätzen: Kampfbereitschaft – Wie hoch ist die Bevölkerungsdichte in dem Gebiet? Wieviele Bürger besitzen eine Schusswaffe oder hatten ein Kampftraining? Gibt es in der Nähe militärische Ressourcen? Infrastruktur – Gibt es mehrere Routen aus der Stadt? Ist das lokale Klima oder die Topographie von Vorteil? Kann Frischwasser einfach erreicht werden, wenn die Leitungen nicht mehr funktionieren? Reaktionsfähigkeit der Behörden – Sind Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ausreichend ausgebildet für eine Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr? Ist die lokale Bevölkerung auf eine Katastrophe

gefasst? Gibt es genügend Krankenhäuser im Umkreis? Los Angeles zum Beispiel hat wegen der sehr hohen Bevölkerungsdichte und eher mittelmäßigen Rate an Waffenbesitzern einen recht niedrigen Rang in Kampfbereitschaft. Ein angenehmes Klima ist gegeben, die Infrastruktur ist allerdings wegen der geringen Auswahl an Beförderungsmitteln und kaum vorhandenen Wasservorräten katastrophal. Die Reaktionsfähigkeit der Behörden ist allerdings sehr hoch, da das Gefahrentraining wirklich gut ist und die anhaltende Bedrohung durch Erdbeben macht die Bevölkerung psychologisch gefestigter gegenüber Katastrophen. Insgesamt bekommt Los Angeles die Note C+, was in Deutschland etwa einer­ Note 3+ entspräche. Wie schätzt du den ROS Rank deiner­Stadt ein?


theorie zur selbstverdauung Die generelle Zombie-Lebensdauer herauszufinden ist ein zentraler Aspekt für die Zombie Research Society. ZRS Mitglied Rick Lowe vermutet, dass die Untoten ihre Langlebigkeit dadurch bewerkstelligen, dass sie sich quasi von innen nach außen hin selbst verdauen. Viele der inneren Organe – lebenswichtig für einen lebendigen Menschen – haben keinerlei Funktion mehr für einen Zombie. So hat also ein Zombie quasi einen eigenen Vorratsschrank direkt in seiner Brust, an dem er sich bedienen kann. „Menschen können Wochen ohne Essen überleben. Aber, wenn sie kurz vor dem Verhungern stehen, würde auch der menschliche Körper anfangen sich selbst zu verdauen. Ein fehlerhaftes Organ des Verdauungsapparates tötet dann im wesentlichen jeden Verhungernden. Zombies benötigen ihre Organe nicht mehr, so können sie ganz einfach ihr Herz, Lungen, Leber und Eingeweide verdauen und verlängern somit gleichzeitig ihre Lebensdauer.“ Wenn Lowes Theorie stimmt, dann können Zombies einige Zeit komplett ohne „Fremdnahrung“ auskommen und ihre Lebensdauer durch das Verdauen der eigenen Organe um mindestens mehrere Monate verlängern.

Die schlechteste Anti- ZombieWaffe In Filmen oder Comdie Kettensäge als das haupt glo­ri­fiziert mit dem ganze Zombie­ horden ausDie Realität sieht definitiv ist die schlechteste Waffe, überhaupt aussuchen kann. Fünf Gründe­, um sich eben genau nicht für die Kettensäge zu entscheiden:

puterspielen wird Werkzeug überman easy alleine löschen kann. anders aus. Es die man sich

1. Sie ist verdammt laut, lockt so immer mehr Zombies an und lebenswichtige Warnungen oder Informationen von anderen Überlebenden werden durch den Lärm überhört 2. Sie ist verdammt schwer und somit zu unpraktisch, um sie mit sich rumzuschleppen, da beim Überleben jedes Gramm Ausrüstung zählt.

Vielleicht bist du bereits ein Zombie? Der bekannte Autor und Philosoph Ayn Rand hat einmal gesagt: „Der Sinn des Lebens ist es ein unterwürfiger Zombie zu werden, der einem Zweck dient, den er nicht kennt, aus Gründen die er nicht hinterfragen darf“. Filmproduzent George­Romero hat genau dieses Zitat in seinem Klassiker Dawn of the Dead von 1978 verwendet, indem er hilflose Zombies in einem Vorortssupermarkt in Arbeitsklamotten und Hochzeitskleidern zeigt. Es sieht also so aus, als gäbe es keine­Hoffnung für uns, weder lebendig noch untot.

3. Sie hat oft Fehlzündungen, muss angeworfen werden und ist generell störrisch. Man will ja nicht inmitten einer Horde dauernd den Motor wieder anschmeissen müssen. 4. Sie braucht Benzin – wahrscheinlich das K.O.-Kriterium für eine Kettensäge, da Benzin eine sehr wertvolle Ressource während der Pandemie sein wird. 5. Sie ist infiziert. Wenn infiziertes Zombieblut wirklich so ansteckend ist, dass ein einzelner Tropfen im Auge tötet, will man dann wirklich, dass die ganze Suppe einem quer übers Gesicht spritzt? Waffen haben natürlich alle ihre Vor- und Nachteile, die Kettensäge hat allerdings so viele Nachteile, dass sie es wirklich nicht verdient Teil deines Waffenarsenals zu werden.

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Die beste Nahkampf Waffe für dich

Gewehr oder Shotgun? Wir haben bereits über die grundsätzlichen Vorzüge bestimmter Waffentypen gesprochen, aber wenn man die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen hat, um sich aus einem Ansturm der Untoten freizuschießen, was ist besser: eine Schrotflinte, oder ein Gewehr? Entgegen der Hollywooddarstellung eines Helden mit abgesägter Schrotflinte, der sich seinen Weg durch die Hölle auf Erden bahnt, ist für den Durchschnittsschützen die Schrotflinte keine verlässliche Waffe auf jedweder Distanz.

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Es ist zwar nie eine gute Idee sich in einen Nahkampf mit einem Zombie zu begeben, aber manchmal kommt es nunmal dazu. Gerade auch, wenn die Munition knapp wird, wird es keine Alternative geben. Welche Waffe wäre für so ein Szenario am besten geeignet? Schwerter fallen schonmal weg, da sie spezielles Training erfordern, ständiger Pflege bedürfen und einfach zu schwer und groß sind. Außerdem waren Schwerter generell schon immer den Reichen vorbehalten, die es sich leisten konnten zu trainieren und ihre Ritter zur Verteidigung hatten. Einfache Leute nutzen einfache Waffen, um sich zu verteidigen. Knüppel, Macheten, Hämmer und Äxte bzw. die modernen Gegenstücke zu diesen Werkzeugen lassen sich sehr gut im Nahkampf mit einem Zombie einsetzen. Gute Optionen wären die Campingaxt und eine Machete, diese beiden Werkzeuge sind weit verbreitet und können für wenig Geld erworben werden. Sogar die billigen Versionen sind schon recht stabil und können einen tödlichen Hieb in den Händen eines Unerfahrenen verursachen. Der andere Vorteil dieser Waffen ist jedoch, dass man sie sich auch im Alltagsleben zu Nutzen machen kann. Wenn es um das Überleben geht, sollten einzelne Werkzeuge am besten stets auch mehrere Funktionen erfüllen können. Sie müssen sowohl als Waffe auch als Werkzeug funktionieren.

Falls ihr auf den Atem eures N achbars eurer N ase tet ihr auf liches zur ü ck einen sau schuss zu

nicht gerade fauligen ehemaligen direkt In steht, sollein verl ä ss­ Gewehr greifen , um beren K opflanden .

Auf der anderen Seite besticht jedoch die Schrotflinte in engen Kampfgebieten durch die Möglichkeit, direkt mehrere Untote zu vernichten und eure Flucht anzutreten. Am Ende ist es wohl eine persönliche Entscheidung, welche Waffe man bevorzugt. Zu Erlernen, egal welche der beiden Waffen zu benutzen, zu laden, zu zielen und ihre Eigenarten zu kennen, ist aber natürlich lebensnotwendig, wenn der tote Nachbar an die Haustür klopft.


Kafka sagt, du bist totes Fleisch Wenn der verstorbene Autor Franz Kafka ein Drehbuch für einen Horrorfilm schreiben würde, würde er garantiert Zombies beinhalten. Denken Sie daran, dass das der Typ ist, der darüber geschrieben hat wie sich jemand in einen riesigen Käfer mit einem verfaulten Apfel in seinem Rücken, verwandelt hat. Sein Sinn für die Absurdität des modernen Lebens, sein Ausdruck der Ohnmacht gegen den drohenden Untergang, und sein trockener Humor im Angesicht des sicheren Todes, all dies reflektiert die klassischen Zombie-Themen. Also ist es nicht verwunderlich, dass wir bei ZRS Kafkas Werke lieben. Hier ist eines seiner Zitate, dass einen klaren Bezug zu Zombies hat: „Im Kampf zwischen dir und der Welt sekundiere der Welt“. Schnell oder langsam, lebend oder untot, wenn die tobende Horde kommt, kommt sie zu uns allen. Und es wird nicht aufhören, bis auch der letzte Mensch entweder bis zur Unkenntlichkeit zerfleischt oder einer von ihnen ist. Versuch so schnell wie du kannst vor den Mächten zu fliehen die dich und alle anderen in Zombies verwandeln. Sei auf dich allein gestellt und gehe deinen eigenen Weg um deine eigenen Lösungen für die Probleme, die sich dir entgegenstellen zu finden. Aber wenn die Zombies kommen heißt es buchstäblich du gegen die Welt. Egal, wie du es drehst, das sind absolut tödliche Gewinnchancen.

charles bukowski über Zombies

das dieses Zitat stärker unterstreicht als Zombies? Viele Leute sagen, das Zombies deshalb so populär sind, weil sie die Personifikation unserer postmodernen Welt sind, in der der menschliche Geist durch einen langen, qualvollen Prozess des „Rechnungen bezahlen“ und „Verpflichtungen erfüllen“, abgetötet wird. Zombies in Film, Literatur und Kunst erlauben es uns ohne Risiko in die Abgründe totalen Menschlichkeitsverlustes abzudriften. Wir sind in der Lage den Schrecken unseres eigenen langweiligen Schicksals zu erfahren und das nicht über die öde Länge eines gesamten Lebens, sondern im Laufe von 90 Minuten, sei es in einem Film, einer Aufführung, oder einem Buch. Auf Zombies übertragen bedeutet das Zitat von Bukowski, dass das Leben zu lange dauert. Beschleunigt man es allerdings etwas und ändert die unausweichlichen Kräfte, die den modernen Menschen quälen, in eine schaurige, untote und nach Menschenfleisch lüsternde Horde, so ergibt sich ein Höllentrip.

Warum und wie stöhnen Zombies? Wir sind uns einig, dass Zombies wegen mangelnder Gehirnfunktion, die keine komplexen Gedankengänge zulässt, nicht fähig sind zu sprechen. Wenn man sich aber die Zombiefilme der letzten 50 Jahre anschaut, wird man feststellen, dass sie unaufhaltsam vor sich hin stöhnen. Wirklich gruselig auf der Leinwand – aber wären Zombies überhaupt fähig dazu solche Laute von sich zu geben? Und wenn, wie machen sie das? Eine Hypothese von Gregory Pickman, Mitglied der Zombie Research Society, hält vielleicht die Wahrheit bereit. Pickman vermutet, dass die Zombies aus einem wirklich sehr einfachen Grund diese Geräusche machen: sie atmen. Er führt aus, dass ein Zombie technisch gesehen tot sei, keinen Sauerstoff zum Leben braucht und deswegen in der Lage sei über mehrere Stunden oder Tage die Luft anzuhalten. Aber atmen sei trotzdem wichtig für das „Überleben“ eines Zombies, da durch den Sauerstoff 1. die Geschwindigkeit des Verfalls verringert wird, da das versorgte Gewebe langsamer abstirbt und 2. die Geschwindigkeit des Zombies erhöht wird, da Muskeln nunmal Sauerstoff für ihre Funktion benötigen. Das Stöhnen sei allerdings nur ein Nebenprodukt beschädigter Atemwege, die versuchen ihren Job zu machen.

Der späte Charles Bukowski war ein legendärer amerikanischer Poet, Roman- und Kurzgeschichtenautor und Kneipenschläger. Er hat einmal gesagt: „Der Unterschied zwischen Kunst und Leben ist, dass Kunst leichter zu ertragen ist.“. Gibt es irgendeine andere Bedrohung im modernen Horrorgenre

Weitere Diskussionen über Untote und Informationen für die drohende Zombie-Apokalpyse findet ihr im Netz bei der ZRS: www.zombieresearchsociety.com

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When there is no more room in hell – the dead will walk the earth.


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www.keepcalmandaimforthehead.com


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The Zombie Hunters Guide to Poetry Manche Poeten wissen es. Die Zeiten sind hart. Wenn man aber ein Zombie ist, sieht die Zukunft wahrscheinlich ganz gut aus. Noch nie waren die Untoten in den Medien und in der Gesellschaft so „lebendig“ vertreten. Mit TV-Serien wie „The Walking Dead“, Computerspielen oder Zombie Survival Büchern wird der Durst der Massen nach schlurfenden Untoten gestillt. In dem hier vorgestellten Gedichtband „AIM FOR THE HEAD“ von Write Bloody Publishing wurden ausschließlich Gedichte über Zombies


the head 53

zusammengefasst – meist gechrieben von selbsternannten Geeks und Nerds aus dem Dunstkreis von Poetry-Slam und alternativer Kultur. Aus Sicht der 50 Gedichtschreibern bieten die nicht humanoiden Menschenfresser ausgezeichnete Möglichkeiten für poetisches Material. Schwärzester Humor und Absurdität treffen auf sehr unterhaltsame Weise aufeinander. Wir stellen einige der Gedichte auf den folgenden Seiten – mit Bildern aus der Serie „Silent World“ von Lucie & Simon­illustriert – vor. writebloody.com


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�HE LAST H I PS T E R by Brennan Bestwick

I liked that Cranberries song, „Zombie,“ long before the undead walked the streets and those still living only played it ironically, until it was back „in your heeeeeeaaaaad“ again. I still have a rare unopened 7“ import of the single collecting dust on my wall, won in a late night eBay bidding war. I‘m over it. Even with all the street shops savaged and looted, I still wear whatever plaid flannel shirt I find on the floor from the night before spent spooning my shotgun. I will not sell out. The zombies all look alike anywhere you see them, ripped shirts with blood stained buttons and necks, one long moaning, „uuuuuuuhhhhhhhhh-ing“ parade of cliché, a walking Gap ad for the un-alive. It‘s not authentic or inspired.


Now, every tough guy that called me „queer“ for wearing scarves in summer is either no longer living or on the run, envying the slingshot weapons of mass beheadings I managed to MacGyver from these wool accessories worn around my neck in any weather, purchased from a long list of thrift stores few have ever heard of I load empty bottles of PBR like cannonballs, launching them from my bedroom window to burst against rotten flesh foreheads. Weeks before the nightwalkers ate mailmen and PTA mothers without picking up a fork, I was the one eating everything raw and local. I‘m disciplined. I follow a vegan, low-cal, all organic, gluten-free diet founded by a group of defecting Tibetan monks I read about in a friend‘s zine. My eating habits are ones of principle. In all honesty, I don‘t find the zombies any worse than most everyone else was, they‘re just as boring and predictable. The only things I truly miss are the coffee shop downtown, that Morrissey sweater my ex-girlfriend never returned, and my cat, Sgt. Pepper. I know my deadbolt won‘t last much longer, but I have no plans of being devoured like the others. It‘s too mainstream and pedestrian.

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How to be 56

Forget about the little things. Now it is only brain or no brain. Always be on the lookout for fresh brain. When no brain is present, try wandering the streets saying the word brain over and over. You will meet others who agree with you. You will know them by their smell and because they will also be saying brain. There will be a discordant harmony to your voices. Resist the urge to start a barbershop quartet. Even the living won't be interested. You may have once loved self-serve frozen yogurt but now you won't be able to operate the levers. Let the boy behind the counter do it for you. Then eat his brain. This is the last shirt you will ever wear. Don't let the others pull it off you in the struggle for brain. Laundry is a concept from your past. You don't even know what it is anymore. Get used to walking. They don't issue licenses to your kind. There is no special training program and


a Zombie 57

by Rick Lupert

you'd only eat the DMV employee when it was your turn in line. Not that you have anywhere special to be. Destination based movement is not a priority for you. Move on or don't. Whatever. I do not recommend attempting to make a soufflĂŠ. The stiffening of the egg whites requires a patience you no longer possess. Brains are just as good right out of the head as they would be in a pie. Do not eat the dead. It goes against your personal code and tastes like shit. When you run into the living they will try to hurt you. They will want to make holes in you. They will want to make your head go away from your body. Avoid this. When you run into people you knew it won't matter. You won't remember them. They may try to reason with you. Pause for a moment. Then eat their brains. Eat their brains so much.


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I got your blood pumping. I know I did. The way it falls to the floor is like a good porter. It's foaming on the ground and when my lips hit – a dyslexic mumble leaving them, I see stars and matchbox cars. 'Cause your muscles falling victim to my wisdom teeth remind me of childhood and mom. I can smell a good breakfast again, my favorite, even though dad always fried bacon and eggs and they never tasted – never felt quite like I know your occipital lobe is gonna.


by Savanah Moore-Kondo

ADOLES足CENCE

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APOLOGIA OF THE UNDEAD by Lindsay Miller


You think we do not run because we can't. You think we are too brokendown, too rottenthrough, our muscles too gnawed for speed. You see us leadarm lumbering on sticky sidewalks and assume that we, like you, are every second moving as fast as we hungrily can. You, with your ripe guts churning savage, your hamstrings that remember firelight tigerskulls, you're the ones that count velocity. It lives in the deep of your carnivore brainstems. You think yourselves such hunters, masters of physics and steel, you made machines to outbeast the beasts, but true predators don't need to chase. Why should we? Decay is on our side. We walk because we are made to walk, because we can, for the pleasure of entropy crumbling our legs. We do not seek. We are not hungry; we know there will always be enough to eat. You have so many enemies: gravity, sharp edges, the skittering vermin inside your blood. All we have to do is wait until you spinesplinter under the weight of your own skulls. You are an eventual feast. Our jaws are terribly patient.

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PERS PECT IVE by Tapestry


You, carriers of a pulse and sweet warm tasty flesh, I say this in your living tongue as you do not understand my dead one. We are your end, demons clothed in your dead flesh. We know not why the grave refused us, all we know is hunger. You ridicule our shambling steps, vacant gaze, and rotting skin, but know you will never be safe. We smell your fear, feel the warmth of your living flesh. We will always find you. Comfort yourselves with your guns and explosives, hide behind your barricades, but we will eventually get in and your flesh will warm our cold dead bellies, and those not consumed will become one of us. You have wasted this planet for too long. Your time here is done. This world is ours now, graveyard dust and shuffling corpses, the end is ours to claim.

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THE SHOTGUN WAS JUST by Adrian Wyatt

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You came hurling though the chain-link fence like a student film. Rigid as a suicidal pigeon. You cracked your face into mine like a mudslide through a windshield. We crossed plot lines in the street. I heard your minions unraveling like an armada of cleaved peacocks, wrecked fisher-cats strangled bull horns in the suburbs. I ran like hell until your desire to devour me whole stopped me dead in my tracks. Doubled over on the concrete, spooning in the syrup. It clumped like crude from the gash of your mouth and you kissed me cold. I hummed to your bone saw sonata as you tried scrape open my skull the muskrat cathedrals of your teeth. I asked you again. "What is it about me that makes you want me so much?" You said: BRRRRAAAAIIIIIIIINNNNSSSSS!!!!! You know? I have always wanted to be loved for my intelligence and it is so nice to finally meet a man with his priorities in order.


A MISUNDERSTANDING You plunged face-first into the muck of me. Your exposed phalanges war-torn and naked from trying to claw into the depths to find what makes me tick. Most guys don't even ask. My girlfriends won't listen to me when I tell them that you are not using me for my body. When I said I thought I was fat? You tore my thigh clean off the bone. That was really romantic. I'm sorry I screamed. Twitching in an oozing heap You garbled my rebellion with a kiss so deep to my throat it crushed my trachea with a wood-chipper hush . We colored the ground like a black-tie affair, only our velvet poured out. In the high-noon glare I glistened under your three o'clock shadow until you gnawed away at every memory of any man who came before you and had the audacity to ask for seconds.

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WHAT NIETZSCHE SAID by Sam LaMura


I. the first time she said hallelujah a dead dog fell from her mouth I tried to bury the dog but it bit off my hand so I killed it again and thus she spoke it once more, hallelujah II. I found a knife in my back pulled it out slowly so I could hear the metal grind from the sound I could tell it was serrated, like a good knife should be III. the dog's rotting mass has me thinking about going back to church to drink the holy water IV. if Nietzsche was right then we were the ones created in God's image

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Review Julius Theis · Fotos Wrong Side of the Art

nur an das Remake von Dawn of the Dead, Land of the Dead von Altmeister Romero, 28 Days later oder auch die hochge­ lobte Zombiekomödie Shaun of the Dead. Zombiefilme sind wieder in. Doch man vergisst schnell, dass es nicht Night of the Living Dead war, der den Zombiefilm ins Leben rief, sondern eben der hier, White Zombie aus dem Jahre 1932. Der Film ist schon, sage und schreibe, 80 Jahre alt und damit älter­als viele Menschen. Das ist Nostalgie pur! Mich selbst als Filmnostalgiker zu bezeichnen wäre sehr übertrieben, aber ganz gelegentlich nehme ich mir schon mal Zeit alte Klassiker oder sehr bedeutende Filme anzusehen, besonders wenn es um Horrorfilme geht. White Zombie ist ein solch bedeutender Horrorfilm, es ist der erste Zombiestreifen. Er mindestens so bedeutsam wie Night of the Living Dead, wenn nicht sogar bedeutender. Leider ist White Zombie noch nicht wirklich bekannt, er ist sogar ziemlich unbe­ kannt. Ich bin ja der Meinung jeder Horror- und vor allem Zombiefan unter uns sollte White Zombie schon mal gese­ hen haben. Mit seiner Laufzeit von 65 Minuten ist er auch nicht lang. Wer keine Lust hat sich die DVD zu kaufen, der kann sich den Film sogar ganz umsonst und vollkommen legal aus dem Internet herunterlanden. http://www.archive.org/details/white_zombie

WHITE ZOMBIE (1932) Der erste Zombiefilm. Was wären denn die Romeros und Fulcis­ohne diesen Film? George A. Romero hat mit Night of the Living Dead (1968) zwar den Zombiefilm neu definiert und revolutioniert, aber den Grundstein setzte 1932 White Zombie­. Damit fing alles an und ein äußerst beliebtes Sub­ genre des Horrors war geboren. Der Zombiefilm ist in den letzten Jahren wieder neu in Mode gekommen, ich denke da

Ich selbst finde White Zombie gut. Er kommt zwar nicht an Night of the Living Dead, Day of the Dead oder 28 Days la­ ter ran, aber gut ist er allemal. Trotz seines extremen Alters kann man sich ihn noch heute sehr gut anschauen und an Unterhaltung mangelt es auch nicht. Der Film spielt zwar auf Haiti, wurde aber in den USA gedreht. Dort findet man dann die ersten Zombies der Filmgeschichte. Hier kommt allerdings nicht Fulci like eine Horde von hunderten Zom­ bies und metzelt durch die Gegend, sondern man kann die Zombie-Szenen an einer Hand abzählen. An einer Hand abzählen kann man auch die Zombies. Wenn mich nicht al­ les täuscht, sind es gerade mal sechs. Nunja genau an einer Hand abzählen kann man sie nicht, aber an sechs Fingern.


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Ich gebe ja zu, ein paar mehr Zombies und vielleicht auch die ein oder andere Szene mit Untoten mehr wäre schön gewesen. Aber es ist ja immerhin das allererste Mal, dass es sowas wie Zombies im Film gab. Es ist schon interessant und auch unterhaltsam den ersten Zombiefilm überhaupt anzu­ schauen. Eine äußerst nostalgische Filmerfahrung. White Zombie konzentriert sich halt mehr auf Handlung als auf tausende von Zombies. Ein bisschen Story so wie hier würde neueren Zombiestreifen aus Hollywood wirklich nicht scha­ den. In dieser Beziehung ist White Zombie ganz klar allen Zombiefilmen überlegen. Damals war White Zombie bestimmt sehr gruselig. Der Film ist ja schon uralt und 1932 haben sich die Menschen bestimmt richtig gegruselt. Unheimlich kam bestimmt die Szene in der auf die Zombies geschossen wird und es ihnen gar nichts ausmacht, sie gehen einfach weiter auf ihn los. Heute gibts so eine Szene in unzähligen Zombiefilmen und sogar im dritten Terminator, wo man auf ihn schießt und der spuckt ganz lässig die Kugel aus. White Zombie ist aber


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der erste Film in dem es eine solche Szene zu sehen gab und davor haben sich die Menschen bestimmt gefürchtet. Naja, wie das mit alten Filmen halt so ist, ist das Ganze heute nicht mehr unheimlich, dafür aber unterhaltsam und nostalgisch interessant. Mit seinen weit aufgerissenen Augen wirkt Bela Lugosi heute eher ein bisschen komisch, als das man sich jetzt vor ihm fürchten würde. Aber White Zombie hat ja schon 80 Jahre auf dem Buckel und sorgt trotzdem für gute Unterhaltung. Der Film hat eine Laufzeit ähnlich wie Tetsuo oder Blood Feast und bringt es auf nicht einmal 70 Minuten, 65 um genau zu sein. Damit ist er natürlich ein ziemlich kurzweiliges Vergnügen. Für damals (1932) war die Laufzeit wahrscheinlich gar nicht mal so kurz. Seine 65 Minuten sind aber unterhaltsam. Besser kurz und unterhaltsam, als lang und langatmig. Ein klein wenig erinnert White Zombie an Dracula. Es fährt eine Kutsche zu einem großen Schloss mit einem Grafen. Auch die Sache mit der Lovestory und der Bann, in dem Madeleine gefangen ist, erinnert an die Legende von Bram Stoker. Obwohl White Zombie und Nosferatu grundsätzlich verschiedene Filme sind gibt es kleine, aber feine Gemein­ samkeiten. Bela Lugosi hat mich auch einbisschen an Max Schreck als Nosferatu erinnert. Ich konnte durchaus eine gewisse Ähnlichkeit feststellen. Zum Schluss noch ein sehr kurzes Fazit: White Zombie ist zwar alt, uralt, es macht aber noch heute Spass den ersten Zombies aller Zeiten und Bela Lugosi zuzusehen. †


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Another World –

Fünf gegen den Rest der Welt Mit „Another World“, kommt der erste­ Zombie-Horror aus Israel. Ein Experiment in biologischer Kriegsführung geht schief und verwandelt einen Großteil der Menschheit in hirnlose, mordende Kreaturen. Der Film erzählt die Geschichte von fünf Überlebenden, die sich permanent gegen Angriffe der Infizierten verteidigen müssen. Jeder der fünf verkörpert einen anderen Aspekt der menschlichen Existenz, eine unterschiedliche Weltanschauung und – am aller wichtigsten – hat jeder seine eigene moralische Sicht auf die Welt und seinem/ihren Platz in ihr. Man erlebt mit den Protagonisten ihre letzten sechs Tage und ihre Entwicklung im andauernden Überlebenskampf. Während sie sich Stück für Stück ihre Ansichten aufzeigen, werden unter anderem Themen wie die Grenzen moralischer Verantwortung, das eigentliche Wesen des Bösen, das Aussterben der Spezies Mensch, Liebe, Gnade und Euthanasie behandelt.

World War Z

Mel Brooks Erfolgsroman wird verfilmt World War Z basiert auf dem gleichnamigen Buch von Max Brooks und ist der Nachfolger des Pseudo-Ratgebers The

Zombie Survival Guide. In nicht allzu ferner Zukunft herrscht ein globaler Krieg der Menschen gegen Zombies: World War Z. Zehn Jahre sind vergangen, seitdem ein Virus unbekannter Herkunft sein erstes Opfer infizierte, eine Pandemie ohnegleichen über die Menschheit hereinbrach und einen Großteil selbiger auslöschte. Die Welt, oder was von ihr übrig geblieben ist, lebt in einem Zustand der Verzweiflung, des Misstrauens, der Furcht und Ungewissheit. Ihnen einzig entgegengesetzt ist ein zäher Überlebenswille. Die Vereinten Nationen versuchen das bisschen Ordnung, das in all dem Chaos noch möglich ist, festzuhalten. Einer ihrer Vertreter ist Gerry Lane (Brad Pitt), der unterwegs ist, um Interviews mit Überlebenden zu führen und so den Stand der Dinge in einer kriegsversehrten, postapokalyptischen Welt zu erschließen. Sein Journal gibt Zeugnis von den Folgen des WWZ.

COCKNEYS VS ZOMBIES

We know where to fucking shoot 'em! Andy und Terry sind für Bankräuber eigentlich viel zu nett, aber den Brüdern bleibt keine andere Wahl, wenn sie Opas Altersheim vor der drohenden Schließung bewahren wollen. Ihr Überfall geht allerdings kräftig schief und sie sehen sich mit einem Polizeiaufgebot vor der Bank konfrontiert – wie praktisch, dass genau in diesem Moment eine Zombie-Epidemie ausbricht. Während also London wieder einmal unter dem Ansturm der untoten Plage-

geister zusammenbricht, kämpfen sich Andy, Terry und eine Handvoll farbenfroher Charaktere durch die infizierte Stadt, um Opa und seine Freunde vor den fauligen Klauen ihrer Belagerer zu bewahren. Matthias­Hoenes Splatterkomödie ist voll von coolen Sprüchen, dicken Wummen und grellrotem Blutfontänen-­Slapstick. Zur bewährten Rezeptur gesellen sich erfrischend neue Ideen – wie schießwütige Pensionäre oder ein grotesker Zombiewettlauf.

Resident Evil: Retribution Franchise Nummer 5!

Die letzte und einzige Hoffnung der Menschheit heißt mal wieder Alice (Milla Jovovich). Ohne einen sicheren Rückzugsort jagt die unerschrockene Heldin immernoch diejenigen, die für den Ausbruch der Seuche verantwortlich sind und sucht in der streng geheimen Umbrella-Schaltzentrale nach einer Lösung. Doch je tiefer Alice in das Gebäude und seine Geheimnisse eindringt, desto mehr offenbart sich ihr ihre eigene mysteriöse Vergangenheit. Ihre Jagd führt sie von Tokio über New York und Washington D.C. bis nach Moskau und gipfelt schließlich in einer erschreckenden Enthüllung, die sie zwingt, all das, was sie bisher als die Wahrheit angesehen hat, neu zu überdenken. Mit der Hilfe ihrer Freunde und neuen Verbündeten muss Alice ums nackte Überleben kämpfen. Die Welt steht wie immer am Abgrund und die Zeit läuft langsam ab. †




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