JAHRESBERICHT
2012
Vorbemerkung............................................................................................................................................................3 Grenzüberschreiter. ............................................................................................................................................... 4 Friedrich ii. von Preußen und das östliche Europa Georg Dehio-Buchpreis 2012.............................................................................................................................. 6 Maribor/Marburg an der Drau........................................................................................................................ 8 Europas Kulturhauptstadt 2012
Deutsche Minderheiten und regionale Identitäten im östlichen Europa.................................................................................................................... 10 Kooperationspartnertagung in Groß Stein/Kamień Śląski bei Oppeln/Opole
Innovation und Tradition. ................................................................................................................................. 12 Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark Brandenburg
Der Kulturreiseführer Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark. ...................................................................................................................... 14 Neuerscheinung im Verlag des Deutschen Kulturforums östliches Europa
Usedomer Literaturtage 2012.......................................................................................................................... 16 Wortreiche Landschaften zwischen der Ostsee und den Karpaten
Das Stadion in Słubice......................................................................................................................................... 18 Lokale Sportgeschichte und Erstellung von Audio-Podcasts
Programm und Verlag 2012.............................................................................................................................. 20
Vorbemerkung Das Deutsche Kulturforum östliches Europa will mit diesem Jahresheft einen Überblick über einige Arbeitsschwerpunkte des Jahres 2012 geben. Seit seiner Gründung erstellt das Kulturforum interne Jahresberichte, und für die Jahre 2001 bis 2005 liegt ein umfangreicher Bericht auf der Internetpräsenz zum Abruf bereit. In gedruckter Form wenden wir uns aber nun erstmals mit einer knappen Bilanz an unser Publikum, an unsere Partner und Förderer. Das Jahr 2012 bot manche inhaltliche Höhepunkte. Neben einem Programmschwerpunkt aus Anlass des Jubiläumsjahres zu Friedrich II. von Preußen waren das etwa die Neuerscheinungen Jeder zweite Berliner über schlesische Spuren an der Spree sowie der Kulturreiseführer Streifzüge zwischen Oder und Drage über die Neumark, die beide – aus Potsdamer und Berliner Perspektive – unsere nähere Nachbarschaft bekannter machen und besser erschließen helfen. Als besonders erfreulich sind auch jene Programmangebote anzusehen, an denen Studierende und Schüler beteiligt waren, etwa im Rahmen eines in Odessa und Stuttgart durchgeführten Workshops, bei Projekten im Zusammenhang mit der Fußball-EM oder bei Schülerrallyes durch Berlin. Mit 116 Veranstaltungen in zwölf Bundesländern und zehn Staaten sowie sechs Neuerscheinungen im hauseigenen Verlag legt das Kulturforum für 2012 ein stattliches Ergebnis vor. Dieses Jahr war für das Team des Kulturforums, für dessen Vorstand und dessen Gremien angesichts personeller Veränderungen oft eine Herausforderung. Als der Georg Dehio-Buchpreis – diesmal recht spät im Jahr – im Rahmen einer schönen Feier in Berlin verliehen wurde, war allgemein zu erkennen,
Team und Vorstand des Deutschen Kulturforums östliches Europa
dass die gemeinsamen Anstrengungen erfolgreich gewesen waren, dass das Kulturforum seine Aufgaben mit Bravour gemeistert hatte und mit neuem Selbstbewusstsein dasteht. Intensiven Einsatz erforderte 2012 auch die vollständige Umarbeitung der Internetpräsenz. Die Inhalte sollten nicht nur übersichtlicher aufbereitet werden, sondern auch die öffentlichkeitswirksame Forumsfunktion des Kulturforums für den gesamten Förderbereich des Bundes zur deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa berücksichtigen. Die fruchtbare Kooperation sowohl mit unserem Fachreferat beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wie auch mit unseren Partnereinrichtungen bundesweit waren dafür eine gute Grundlage. Das Ergebnis ist seit 2013 unter www.kulturforum.info online und wird weiter ausgebaut. Das Deutsche Kulturforum östliches Europa freut sich auf eine weiterhin breitgefächerte Mitwirkung und auf gute Zusammenarbeit mit seinen zahlreichen Kooperationspartnern im In- und Ausland. Harald Roth
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Grenzüberschreiter
Friedrich ii. von Preußen und das östliche Europa Das kulturelle Angebot zum FriedrichJahr 2012 war überwältigend, zumal im Großraum Berlin-Potsdam. Der 300. Geburtstag des Preußenkönigs war Anlass für Ausstellungen jeder Größenordnung, für Tagungen, Vorträge, Publikationen, Konzerte. Für das Deutsche Kulturforum östliches Europa stand somit fest, dass es sich diesem Thema als Jahresschwerpunkt nur zuwenden könne, wenn es sich auf Aspekte konzentriert, die in der allgemeinen Friedrichbegeisterung übersehen zu werden drohten. Gefragt war also der Blick aus dem Osten. Eine Annäherung an den Begründer Preußens als europäische Großmacht wird jedoch schwierig, sobald man die Perspektive des östlichen Europa einnimmt. So sehr dem Attribut »der Große« angesichts seiner herausragenden Aufbauleistungen etwa aus märkischer oder ostpreußischer Sicht zugestimmt werden konnte, so ganz anders mochte die Einschätzung in den habsburgischen Ländern oder unter Polen, aber selbst in Sachsen sein. Diese Ambivalenz wurde in mehreren Potsdamer Vorträgen deutlich.
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Hans-Jürgen Bömelburg setzte sich mit Friedrich II. als Erinnerungsort im deutschen und polnischen Bewusstsein auseinander, und Klaus Vetter erklärte, weshalb sich Königsberg während des Siebenjährigen Krieges russischer Herrschaft unterstellte und seinem König nicht treu blieb. Die tschechische Perspektive konnte Miloš Řezník mit seinem Beitrag über böhmische Emigranten in Brandenburg und Schlesien in friderizianischer Zeit aufzeigen. Der erfolgreichen Peuplierungspolitik widmete sich auch der Vortrag von Reinhard Schmook über »Friedrichs neue Untertanen in der Neumark«. Dieser Beitrag leitete thematisch zu einer Neuerscheinung des Kulturforums über, die im Rahmen des Jahresschwerpunkts in Schloss Caputh vorgestellt wurde: Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark, herausgegeben von Paweł Rutkowski, ist ein Kulturreiseführer durch das ehemalige östliche Brandenburg, das seine neuzeitliche Blüte wesentlich Friedrichs Förderung zu verdanken hat. Schwerpunktmäßig in die Zeit Friedrichs II. weist auch das Buch Jeder zweite
Berliner. Schlesische Spuren an der Spree von Roswitha Schieb. Es wurde im Frühjahr im Roten Rathaus in Berlin einem großen Publikum präsentiert, und im
Laufe des Jahres veranstaltete das Kulturforum gemeinsam mit der Autorin mehrere Stadtrallyes für Schülerinnen und Schüler durch Berlin. Für eine zentrale Fragestellung konnte einer der besten Kenner schlesischer Geschichte gewonnen werden: Norbert Conrads widmete sich dem Verhältnis des schlesischen Adels zu Friedrich II., dessen Loyalitätsdilemma und der sich allmählich vollziehenden Orientierung auf den preußischen König.
Einige der geplanten Angebote zum Jahresschwerpunkt konnten aus Kosten- und Kapazitätsgründen nicht realisiert werden. Dennoch war es möglich, die oft etwas idealisierende, teils gar heroisierende Sicht auf Friedrich II. durch differenzierte, manchmal auch kritische Blicke aus der östlichen Perspektive zu ergänzen und dadurch abzurunden.
Huldigung der niederschlesischen Stände 1741 im Breslauer Rathaus. Stich von Friedrich Bernhard Werner
Pfarrkirche in Landsberger Holländer/Chwałowice, einem durch die Meliorationsmaßnahmen Friedrichs II. entstandenen Dorf. Foto: Mathias Marx
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Georg Dehio-Buchpreis 2012 Das Kulturforum vergibt seit 2003 jeden Herbst in jährlichem Wechsel den vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgelobten Georg Dehio-Kulturpreis sowie den Georg Dehio-Buchpreis. Der Georg DehioBuchpreis wird Autoren verliehen, die Themen der gemeinsamen Kultur und Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn in ihrem literarischen, wissenschaftlichen oder publizistischen Werk aufgreifen, auf hohem Niveau reflektieren und breiten Kreisen anschaulich vermitteln. Der Georg Dehio-Buchpreis ist aufgeteilt in einen Hauptpreis und einen Ehrenpreis. Der Hauptpreis würdigt ein publizistisches bzw. literarisches Gesamt- und Lebenswerk. Mit dem Ehrenpreis werden Verfasser einer herausragenden Publikation sowie Übersetzer ausgezeichnet. Die siebenköpfige Jury tagte am 18. April 2012 unter dem Vorsitz von Manfred Sapper (Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa) und sprach den Hauptpreis dem in den USA lebenden Autor und Germanisten Peter Demetz zu.
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Peter Demetz wurde 1922 in Prag geboren und wuchs in einer katholisch-jüdischen Familie auf. Während der deutschen Besatzung wurde er von der Gestapo verhaftet und musste Zwangsarbeit leisten. 1949 ging er in den Westen, zunächst nach München, 1953 wanderte er in die USA aus, wo er bis zu seiner Emeritierung an der YaleUniversität in New Haven als Professor für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft wirkte. Seine Dissertation zu Franz Kafka und sein Buch René Rilkes Prager Jahre (1953) waren nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von vielbeachteten Arbeiten zur Germanistik. Neben seiner akademischen Tätigkeit war Peter Demetz auch immer als kritischer Beobachter der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur präsent, u. a. lange Jahre als Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises. Vor allem in den vergangenen zwei Jahrzehnten setzte er sich in zahlreichen Publikationen und Essays mit der gemeinsamen deutsch-tschechischjüdischen Kultur und Geschichte seiner Heimat Böhmen auseinander. Die Bücher Böhmische Sonne, mährischer
Mond. Essays und Erinnerungen (1996), Prag in Schwarz und Gold (1998) und Mein Prag. Erinnerungen (2007) wurden in englischer, deutscher und tschechischer Sprache veröffentlicht und fanden große Beachtung. Mit dem Ehrenpreis wurden die tschechische Autorin Radka Denemarková und die Übersetzerin Eva Profousová für das Buch Ein herrlicher Flecken Erde ausgezeichnet. Radka Denemarková, 1968 in Kuttenberg/Kutná Hora geboren, studierte Germanistik und
Bohemistik an der Karls-Universität in Prag, wo sie 1997 promoviert wurde. Sie arbeitet als freie Schriftstellerin und Journalistin sowie als Übersetzerin aus dem Deutschen. Ein herrlicher Flecken Erde, ihr dritter Roman, wurde 2007 mit dem renommierten tschechischen Buchpreis »Magnesia Litera« in der Kategorie »Prosa« ausgezeichnet. In der Kategorie »Publizistik« erhielt sie den »Magnesia Litera« im Jahr 2009 für ihr Buch Smrt, nebudeš se báti aneb Příběh Petra Lébla (»Tod, Du wirst Dich nicht fürchten, oder Die Geschichte des Petr Lébl«) sowie im Jahr 2011 in der Kategorie »Übersetzung« für ihre tschechische Übertragung des Buches Atemschaukel der Nobelpreisträgerin Herta Müller. Die gebürtige Pragerin und überzeugte Hamburgerin Eva Profousová ist seit 2002 als freie Literaturübersetzerin und Publizistin tätig. Sie hat sich vor allem mit Übertragungen aktueller tschechischer Autoren einen Namen gemacht. 2010 erhielt sie für ihre Übersetzung von Jáchym Topols Roman Die Teufelswerkstatt den Förderpreis der Hansestadt Hamburg für Literarische Übersetzung.
Die Preisverleihung geschah in festlichem Rahmen am 29. November 2012 im gut besuchten Atrium der Deutschen Bank in Berlin. Die Laudatio auf den Hauptpreisträger Peter Demetz hielt der Berliner Germanist und Mitherausgeber der »Tschechischen Bibliothek« Hans Dieter Zimmermann, der Historiker und Buchautor Andreas Kossert sprach die Lobrede auf Radka Denemarková und Eva Profousová. Die Urkunden überreichte Ingeborg Berggreen-Merkel, Stellvertreterin des Kulturstaatsministers. Zusätzlich zur festlichen Preisverleihung hatte das interessierte Publikum Gelegenheit, die Georg Dehio-Preisträger und ihre Werke in zwei besonderen literarischen Abenden zu erleben. Im Veranstaltungssaal der Tschechischen Botschaft befragte am 30. November Peter Becher, Geschäftsführer des Adalbert-Stifter-Vereins in München, Peter Demetz über sein bewegtes Leben zwischen Prag und New Jersey. Anschließend las Demetz aus seinem Prag-Buch sowie aus seinen Übertragungen von Gedichten des tschechischen Dichters Jiří Orten.
Preisverleihung am 29. 11. 2012 im Atrium der Deutschen Bank. V. l. n. r.: Eva Profousová, Radka Denemarková, Ingeborg Berggreen-Merkel. Foto: Mathias Marx
Peter Demetz bei der Preisverleihung am 29. 11. 2012. Foto: Mathias Marx
Das Literaturhaus Berlin war schließlich der passende Ort für eine Lesung, in der Radka Denemarková gemeinsam mit der Übersetzerin Eva Profousová am 4. Dezember den preisgekrönten Roman Ein herrlicher Flecken Erde vorstellt. Im Gespräch mit Ernest Wichner, dem Leiter des Literaturhauses, der auch Mitglied der Jury des Georg Dehio-Buchpreises ist, erfuhren die aufmerksamen Zuhörer viel Interessantes über die Arbeitsweise der Autorin und der Übersetzerin.
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Maribor/Marburg an der Drau Europas Kulturhauptstadt 2012 Zahlreiche derjenigen Städte, die sich jeweils ein Jahr lang mit dem Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt schmücken dürfen, sind einer breiten Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Von diesen Städten liegen wiederum viele nicht nur im Arbeitsgebiet des Kulturforums, sondern waren in der Vergangenheit auch häufig Zentren deutschsprachigen Lebens. So auch Maribor/Marburg an der Drau in Slowenien, wo bis 1918 aufgrund der Zugehörigkeit zum Habsburgerreich mehrheitlich Deutsch gesprochen wurde. Die Slowenisierung des Stadtnamens fällt in die Zeit des Völkerfrühlings in der Mitte des 19. Jahrhunderts und orientierte sich spiegelbildlich an der Eindeutschung der slawischen Bezeichnung Brandenburgs, Branibor. So wurde für die Slowenen aus Marburg Maribor. Andere historische und vor allem kunsthistorische Besonderheiten lassen sich mit dem Reiseführer Maribor/Marburg an der Drau. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang von Marjeta Ciglenečki entdecken. Das Kulturforum hat ihn gemeinsam mit dem Verlag Schnell & Steiner anlässlich des Kulturhauptstadtjahrs 2012 herausgegeben. Die Publikation ist Teil eines Programms, das das Kulturforum seit 2007 für die in seinem Interessenbereich liegenden Kulturhauptstädte organisiert, um ein größeres Publikum darauf aufmerksam zu machen: Im Vorfeld des jeweiligen Kulturhauptstadtjahrs gibt es eine mehrtägige Exkursion für Journalisten, die sich jedes Mal in ausführlichen Pressebeiträgen niederschlägt. Auf der Frankfurter Buchmesse wird die jeweilige Kulturhauptstadt im »Weltempfang« in Halle 5 im Jahr zuvor präsentiert, und ein vom Kulturforum gestalteter Kalender begleitet durch das Kulturhauptstadtjahr. Schließlich sorgt ein Stadtschreiber, der für ein
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Stadtschloss von Marburg/Maribor mit Loretto-Kapelle und Floriani-Statue
paar Monate in das Treiben der jeweiligen Kulturhauptstadt eintaucht und seine Eindrücke in einem Blog dokumentiert, für eine ganz persönliche Information des Publikums. Im Fall von Marburg/Maribor wurde für dieses Stipendium der Journalist und Publizist Fredy Gareis ausgewählt, der fünf Monate
lang von dort berichtete – unter anderem über die landschaftliche Schönheit, verschiedene Gaumenfreuden, die Bewohner und nachwirkende vergangene sowie aktuelle Begebenheiten. Ein vielfältiges, reichhaltiges Bild der Kulturhauptstädte kann zudem über die Thementage des Kulturforums vermittelt werden. So gab es zu Marburg eine mehrteilige Veranstaltung mit Musik, Kurzvorträgen, Bildern und einer Gesprächsrunde. Hier erfuhr das in großer Zahl erschienene Publikum staunend, dass in Maribor die älteste Weinrebe der Welt rankt – sie wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts an der Vorderfront des Hauses Nr. 8 auf dem Kasernplatz/Vojašniški trg gepflanzt; die jährliche Weinlese, die bis zu dreißig Liter Wein bringt, ist ein großes Fest. Außerdem wurde es mit dem Konzept des Kulturhauptstadtbüros bekannt gemacht, das als Motto den Titel »Wendepunkt/Zravrtimo skupaj« trägt. Der Stadtschreiber Fredy Gareis konnte sich während seines Aufenthalts in Maribor diesem Motto kaum entziehen: »Nach und nach merkte ich, dieser Wendepunkt, der die Stadt von
einem ehemaligen Industriezentrum in etwas anderes verwandeln soll, er ist nicht der einzige in der Geschichte. Ganz im Gegenteil: alleine im 20. Jahrhundert hat sie dreimal ihre Identität gewechselt. Dazu muss man ja nur mal auf die Straßennamen schauen, wie Drago Jančar in seinem Buch ›Nordlicht‹ schreibt: Aus der Goethestraße wird die Prešerenstraßen, dann löste ihn Goethe wieder ab, am Ende siegte aber doch der slowenische Dichter. So erging es den meisten Straßen und Plätzen in dieser Stadt, die immer wieder aus ihrer Identität gerissen wurde, durch das Zusammenbrechen von Reichen, durch Besatzungen, durch Befreiungen, durch das Platzen von großen Ideen und das kindstodplötzliche Sterben der Industrie. Ein Übermaß an Geschichte sozusagen.« In der mit dem Verlag Schnell & Steiner gemeinsam ins Leben gerufenen Reihe Große Kunstführer in der Potsdamer Bibliothek östliches Europa sind bisher kunsthistorische Stadtspaziergänge durch die Europäischen Kulturhauptstädte Hermannstadt/Sibiu (2007, Rumänien), Fünfkirchen/Pécs (2010, Ungarn), Tallinn/Reval (2011, Estland) und Maribor/
Marburg (2012, Slowenien) erschienen. Zur Leipziger Buchmesse 2013 wurde die Reihe um die ostslowakische Metropole Kaschau/Košice ergänzt.
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Deutsche Minderheiten und regionale Identitäten im östlichen Europa Kooperationspartnertagung in Groß Stein/Kamień Śląski bei Oppeln/Opole Mit der Kooperationspartnertagung wollte das Kulturforum Vertreter deutschsprachiger Minderheitenorganisationen aus möglichst vielen Ländern des östlichen Europa versammeln, um sich über die Arbeit auszutauschen, gemeinsame Anliegen zu eruieren und über Perspektiven für künftige Vorhaben zu sprechen. Tagungsort war mit Groß Stein in der Nähe des berühmten Annaberges ein Ort, der in Oberschlesien liegt und somit in einer hinsichtlich der nationalen Zugehörigkeit besonderen Region. Viele Schlesier fühlen sich weder eindeutig polnisch noch deutsch, die Anerkennung einer schlesischen Nationalität scheiterte aber bisher. Seit der Wende dürfen sich nationale Minderheiten in Polen wieder organisieren, so auch die Deutschen. Sie haben bereits in zahlreichen Gemeinden Oberschlesiens Deutsch als Hilfssprache bei den Behörden sowie zweisprachige Ortsschilder durchgesetzt. Schwerpunkt der Arbeit der deutschen Minderheit ist die Einführung eines bilingualen Erziehungssystems. Zweisprachigkeit, so Rafał Bartek, Leiter des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gliwice/Gleiwitz, soll zur Normalität werden. In dieser Hinsicht ist bei der deutschen Minderheit in Ungarn schon Vieles selbstverständlicher, wie Gábor Frank vom Ungarndeutschen Pädagogischen Institut aus Fünfkirchen (Pécs) erläuterte – so werden beispielsweise Geografie- und Geschichtsunterricht für die deutsche Minderheit in deutscher Sprache abgehalten. Diese beiden Kurzvorträge zur Situation der deutschen Minderheit in Polen bzw. Ungarn fanden innerhalb der vier Sektionen statt, in denen sich die Vertreter der Minderheiten unter verschiedenen thematischen Gesichtspunkten austauschten.
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In der ersten Sektion ging es um Bildung, Sprache, Jugend; in der zweiten um Politik, Verbände, Minderheiten; in der dritten um Medien und in der vierten um Kultur, Kunst, Wissenschaften, Literatur. In der Medien-Sektion präsentierten sich vor allem die Rumäniendeutschen mit einem vielfältigen Programm an deutschen Zeitungen und Verlagen, die in deutscher Sprache veröffentlichen. Nicht zuletzt dem engagierten Eintreten der Chefredakteurin Beatrice Ungar ist es zu verdanken, dass die Hermannstädter Zeitung auch heute noch in deutscher Sprache berichtet. Der Honterus-Verlag präsentiert sich mit einer deutschsprachigen Homepage und Büchern zu siebenbürgisch-sächsischen Persönlichkeiten, zu Kunstdenkmälern und zu anderen touristischen Attraktionen. Auch die Banater Berglanddeutschen im Südwesten Rumäniens, so ihr Vorsitzender Ernst Josef Ţigla, können mit der Deutschen Vortragsreihe Reschitza, die 2012 ihr 25-jähriges Jubliäum feierte, eine Erfolgsgeschichte vorweisen, die sich vornehmlich aus der Bewahrung der Sprache und des Brauchtums speist. Zur Situation der deutschen Minderheit in Odessa sprach die Leiterin des Kultur- und Begegnungszentrums des Bayerischen Hauses, Natalja Köhn. Einerseits kümmert sich diese Einrichtung um die Pflege deutscher Kultur und Sprache im Schwarzmeergebiet, andererseits spielt für die aktive Pflege deutschsprachiger Traditionen die gerade fertig renovierte lutherische Kirche, wo auch die deutsche Minderheit ihren Sitz hat, eine wichtige Rolle. An beiden Institutionen bestehen Chöre, von denen Frau Köhn einige leitet.
Oppeln/Opole, Blick auf das Rathaus, an dessen Umbau Karl Friedrich Schinkel als Berater mitwirkte.
Teilnehmer der Sektion »Kultur, Kunst, Wissenschaften, Literatur«
In der letzten Sektion präsentierte Sirje Kivimäe aus Tallinn das deutsche Erbe in Estland anhand der Geschichte verschiedener Gutshäuser und stellte ihre ehemaligen Besitzer vor. Die meisten dieser Gutshäuser stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und aus dem 19. Jahrhundert, als Estland zum Russischen Reich gehörte. Die heutige Nutzung fällt sehr unterschiedlich aus, manche Anwesen werden als Hotels oder Kulturzentren genutzt, einige sind zur
Besichtigung freigegeben wie das Herrenhaus in Palmse. Dieses bekannteste Landgut Estlands wurde schon Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt, doch erst die Adelsfamilie von der Pahlen besaß es über einen längeren Zeitraum. Ganz deutlich fasste am Abend Koloman Brenner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen, die Bedürfnisse der deutschsprachigen Minderheiten zusammen: Es gehe nicht darum, mit finanziellen Zuwendungen bedacht zu werden – die könnten zwar auch helfen, seien aber zweitrangig. Viel wichtiger für die erfolgreiche Arbeit sei vielmehr politisch hochrangige Unterstützung aus Deutschland, vor allem in Form von überall gehörten Worten; sie könnten echte Türöffner sein. Winfried Smaczny, Vorstandsvorsitzender des Kulturforums, betonte mit Blick auf diese Tagung, dass die Minderheiten überall auf der Welt wahre Schutzengel seien, die sich für Vielfalt, Toleranz und politische Partizipation engagierten.
Zusammenfassung der vier Sektionen für alle Teilnehmer
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Innovation und Tradition Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark Brandenburg
Inschrift am Nordportal der Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel Foto: Thomas Voßbeck
Hinrich Brunsberg (um 1350 bis nach 1428) ist einer der bedeutendsten spätgotischen Baumeister und als solcher einer der wenigen namentlich bekannten im Bereich der Backsteingotik im
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südlichen Ostseeraum. Der Ausgangspunkt, eine bestimmte Architekturgestaltung mit seinem Namen zu verbinden, ist die Bauinschrift an der Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel. An prominenter Stelle, dem Portal der Nordkapelle, dem ehemaligen Haupteingang der Kirche, angebracht, weist sie darauf hin, dass der Meister Hinrich Brunsberg aus Stettin die Kirche im Jahr 1401 errichtete. Gebäude mit gleich hoher bautechnischer Qualität, innovativem Aufbau sowie mit ähnlich reichem Bauschmuck entstanden Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhundert in Pommern und der Mark Brandenburg. Es liegt nahe, sie mit der Katharinenkirche in Brandenburg und ihrem Baumeister in Zusammenhang zu bringen. Das älteste dieser Bauwerke, mit dem für Brunsberg so typischen Dekor, bestehend aus aufwendigen Formsteinprofilen, feingliedrigen Maßwerkfüllungen und Ziergiebeln aus gebranntem Ton, ist der um 1398 fertiggestellte Chor der Marienkirche im Stargard/ Stargard Szczeciński. Etwa zur gleichen
Zeit wurde mit dem Bau der Jakobikirche in der Hansestadt Stettin/Szczecin begonnen, die mit Stargard nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene rivalisierte. Der Grundriss mit nach innen gezogenen Strebepfeilern, zwischen denen sich Kapellen unter einem emporenartigen Umgang befinden, und die Schmuckformen der Wandvorlagen an der Außenseite der Strebepfeiler im Untergeschoss des südlichen Seitenschiffs ähneln den Pendants in der Stargarder Marienkirche. Auch die Fassaden der Kirche St. Peter und Paul in Stettin sowie des Rathauses der Stadt weisen diese aufwendige Zierarchitektur auf. Bauwerke mit vergleichbarer Gestaltung wie die Marienkirche in Stargard finden sich außerdem in Königsberg in der Neumark/Chojna, in Prenzlau, Gartz und Tangermünde. Neben Kirchen sind es Rathäuser und Toranlagen der Stadtbefestigung, die in diesem repräsentativen und reichen Stil entstanden. Sie gehören zur Blütephase der Spätgotik in der Region. Mit ihrem aufwendigen Schmuck unterscheiden sie sich von den gleichzeitig errichteten
Blick durch das Langhaus in den Chor der Marienkirche in Stargard/Stargard Szczeciński. Foto: Thomas Voßbeck
Gewölbe im Chor und Mittelschiff der Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel. Foto: Thomas Voßbeck
schlichten Bauwerken in den Hansestädten im südlichen Ostseeraum, die einem anderen Gestaltungsprinzip folgen. Die genannten Bauwerke entstanden zum Teil parallel. So wurde in Königsberg mit dem Bau der Marienkirche begonnen, noch bevor die Arbeiten an der Stargarder Marienkirche abgeschlossen waren. Aber nicht nur Hinrich Brunsberg war in leitender Position an der Errichtung dieser verschiedenen Bauwerke beteiligt. Die Bauinschrift an dem 1411 fertiggestellten Mühlentorturm in Brandenburg nennt den ebenfalls aus Stettin stammenden Nikolaus Craft als Baumeister. Der mit der Nordkapelle an der Marienkirche in Prenzlau im Zusammenhang stehende Claus Brunsberg war sicherlich mit Hinrich Brunsberg verwandt. Über Hinrich Brunsberg selbst ist wenig bekannt. Aufgrund seines Namens wird vermutet, dass er oder zumindest seine Familie aus Braunsberg/ Braniewo in Ostpreußen stammte. Über seine Tätigkeit als Baumeister weiß man nur aufgrund der Inschrift an der Brandenburger Katharinenkirche. Lediglich die beiden in Brandenburg an der Havel entstandenen Gebäude tragen Inschriften, die auf den jeweiligen Erbauer verweisen. Vermutlich waren die aus Stettin stammenden Baumeister in Pommern und in den näher daran angrenzenden Gebieten bekannt.
Mit der zweisprachigen Foto-Ausstellung »Innovation und Tradition – Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark Brandenburg/Innowacja i tradycja – Henryk Brunsberg i późnogotycka architektura ceglana na Pomorzu i w Marchii Brandenburskiej« will das Deutsche Kulturforum östliches Europa die mit dem Namen Hinrich Brunsberg verbundene Architektur mit ihren charakteristischen Schmuckelementen vorstellen. Die Ausstellung soll zeigen, dass die Mark Brandenburg und Pommern um 1400 einem einheitlichen Kulturraum angehörten. Für die Realisierung konnten der Bauhistoriker Dirk Schumann und der Berliner Fotograf Thomas Voßbeck gewonnen werden. Die zweisprachige Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Nationalmuseum Stettin/Muzeum Narodowe w Szczecinie und der Erzdiözese Stettin-Cammin/Archidiecezja Szczecińsko-Kamieńska und wird in Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Landesmuseum in Greifswald in verschiedenen Orten in Deutschland und Polen gezeigt. 2012 war die Ausstellung in Brandenburg an der Havel und Tangermünde zu sehen. 2013 wird sie in Stettin, Stargard, Gartz, Königsberg i. d. Neumark und Posen/Poznań gezeigt.
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Der Kulturreiseführer Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark Neuerscheinung im Verlag des Deutschen Kulturforums östliches Europa Der Verlag des Kulturforums veröffentlicht in seiner Potsdamer Bibliothek östliches Europa Kulturreiseführer, Monografien, Text- und Bildbände, Ausstellungskataloge, Literarische Reiseführer sowie Lesebücher und Musik vergessener Schriftsteller und Komponisten aus dem östlichen Europa bzw. wenig beachteter Schaffensperioden dieser Künstler. In diesem Jahr konnte der Reihe Kulturreisen ein bedeutender Band hinzugefügt werden – neben den Burgen, Schlössern, Herrenhäusern und Parks im Hirschberger Tal sowie den Kirchenburgen und Städten im südlichen Siebenbürgen kann man jetzt die Neumark mit ihren idyllischen Bruchlandschaften der Warthe und Ansicht von Landsberg vom Südufer der Warthe aus. Postkarte, 1920. © Sammlung Anna Dejewska, Potsdam
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Netze erkunden. Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark – dieses Buch ist »nicht weniger als eine kulturhistorische Bestandsaufnahme der gesamten Neumark, dieser Region, die sowohl in Deutschland als auch in Polen fast in Vergessenheit geriet« (Das Polen Magazin). Die historische Landschaft der Neumark, im Mittelalter als Terra Transoderana bezeichnet, ist im 21. Jahrhundert weitgehend eine Terra Incognita. Die Kulturgeschichte dieser Region zwischen Brandenburg, Pommern, Großpolen und Schlesien, die bis 1945 zu Deutschland gehörte, ist hier großenteils in Vergessenheit geraten, während sie in Polen oft unbekannt blieb. Das vielgestaltige Gebiet birgt reiche Spuren der älteren und der jüngsten Vergangenheit Deutschlands und Polens: Städte, Marktflecken und Dörfer, Paläste und Parks, Kirchen und Klöster. Einige Objekte sind in ihrem ursprünglichen, häufig mittelalterlichen Erscheinungsbild erhalten, andere stehen nur noch als Ruine. Neben Einzelbeschreibungen gehen vier Themenkapitel auf für die gesamte Region bedeutsame Entwicklungen ein: die Bautätigkeit und Alltagskultur verschiedener Orden, die Sakralarchitektur des Mittelalters, die Entstehung der Städte sowie der Schlösser und Herrenhäuser. Eine historische Einführung gibt einen Einblick in das Werden dieser Landschaft. Kurzbiografien werfen ein Licht auf Persönlichkeiten, die ihre Geburts- oder Wirkungsstätte in der Neumark hatten: Victor Klemperer und Christa Wolf stammten aus Landsberg an der Warthe/Gorzów Wielkopolski, an das sich die berühmte Schriftstellerin in ihrem Roman Kindheitsmuster erinnerte,
Gleißen/Glisno, Ansicht des Schlosses von der Gartenseite
Friedrich II. trug dazu bei, Warthe- und Netzebruch trockenzulegen, um besiedelbares Land zu schaffen, Karl Friedrich Schinkel schuf Kirchenbauten – und, nicht zuletzt, Lars von Trier drehte hier Szenen für seinen Film Europa. Herausgeber und Autor Paweł Rutkowski ist Historiker und studierte in Thorn/Toruń und Potsdam. Er kuratierte mehrere Ausstellungen, u. a. »Die Neumark. Begegnung mit einer historischen Landschaft« 2005–07. Ein Jahr später war er als Koordinator der archäologischen Grabungen im neumärkischen Quartschen/Chwarszczany tätig. Er leitet die deutsch-polnische projektagentur, die zahlreiche deutsch-polnische Kulturprojekte organisiert. Mitautor
Zbigniew Czarnuch ist Regionalhistoriker in Vietz in der Neumark/Witnica, wo er mit den Hinterlassenschaften vor allem auch der deutschen Kultur einen »Park der Wegweiser« geschaffen hat.
in Rutkowskis Kulturführer aber macht Lust, mal einen Stopp einzulegen. Ob es eines der Schlösser ist oder eine der typischen Kleinstädte, die Neumark ist immer eine Entdeckung. Wie wäre es beispielsweise, Landsberg an der Warthe (Gorzow Wielkopolski) einmal auf den Spuren von Christa Wolf zu erkunden? Auch dabei hilft dieser empfehlenswerte, keine Fragen offen lassende Kulturreiseführer, der eine kleine, aber feine Perle auf dem Büchermarkt ist.« Das Polen Magazin
»Den hohen Gebrauchswert des Buches macht auch der reichhaltig bestückte Anhang aus, zu dem ein umfangreiches Glossar genauso gehört wie Kurzbiografien, ein Personenverzeichnis, ein Ortsverzeichnis mit Konkordanz und ein Literaturverzeichnis. Für viele Polenreisende ist die Neumark eine Landschaft, die man einfach nur so schnell wie möglich durchquert auf der Fahrt zum Urlaubsziel an der Ostsee, in Masuren, Warschau oder Schlesien. Das Blättern
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Usedomer Literaturtage 2012 Wortreiche Landschaften zwischen der Ostsee und den Karpaten Die Usedomer Literaturtage 2012 widmeten sich vom 28. März bis zum 1. April den wortreichen Landschaften zwischen der Ostsee und den Karpaten. In Lesungen und Gesprächen blätterten namhafte Schriftsteller, Publizisten und Filmemacher die multikulturelle und multinationale Geschichte Rumäniens auf und begaben sich auf deutsche Spurensuche in den Regionen Siebenbürgen, Banat und der Bukowina sowie nach Niederschlesien, Kasachstan, in den Nordkaukasus und in die ehemalige DDR. Mit der thematischen Dichte und der inhaltlichen Qualität haben sich die Literaturtage auf der deutschpolnischen Insel zu einem wichtigen Podium für den europäischen Austausch entwickelt. Jedes Jahr versammeln sich bedeutende Literaten und Kenner mit diesem Schwerpunkt auf Usedom. Wie in den vergangenen Jahren stieß das Programm der Literaturtage auch 2012 auf reges Interesse und versammelte zahlreiche Literaturbegeisterte in sehr gut besuchten Sälen. Eröffnet wurden die Usedomer Literaturtage am 28. März mit dem Dokumentarfilm Die Wahrheit über Dracula von Stanisław Mucha, der mit eindringlichen Bildern und einer großen Portion Ironie und Humor ein Porträt des heutigen Rumänien zeichnete. Skurriles traf hierbei auf Nachdenkliches, was in den Köpfen der Zuschauer für langen Nachhall sorgte. Im Anschluss an den Film diskutierten Tanja Dückers, Ilma Rakusa, Ernest Wichner und Stanisław Mucha über den Landstrich, der einst von Deutschen geprägt wurde, die dort heute jedoch kaum noch anzutreffen sind.
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Die Polin Joanna Bator und die russlanddeutsche Autorin Eleonora Hummel berichteten am nächsten Tag im polnischen Swinemünde/Świnoujście über die komplizierte Geschichte ihrer Heimatregionen und über die von ihnen erlebte Zeit des Sozialismus. In der deutsch-polnischen Veranstaltung standen zwei Familienromane im Mittelpunkt, die aus der Perspektive der Frau von Ängsten, Problemen und Träumen in einem repressiven System erzählen. Das Buch Rote Handschuhe von Eginald Schlattner und die dazugehörige bildgewaltige Verfilmung von Radu Gabrea bewegte das Publikum im restlos ausverkauften Saal des Hotel Palace in Zinnowitz. Thematisiert wurden die unmenschlichen Verhältnisse im stalinistischen Rumänien anhand der autobiografischen Geschichte des Siebenbürger Pfarrers Eginald Schlattner. Das anschließende Gespräch beleuchtete die Situation in den 50er Jahren, als die rumänische Staatsmacht mit diktatorischen Werkzeugen Menschen, darunter viele Rumäniendeutsche, unterdrückte und zerstörte. Einer der geistreichsten Köpfe des Klaviers und der Poesie, der 1931 bei Olmütz/Olomouc geborene Alfred Brendel, war am 31. März zu erleben. Er sprach über sein Leben sowie über das Komische in den Werken von Haydn, Mozart und Beethoven. Dabei spürte er pianistisch und wortgewandt mit seinen spitzfindigen Gedichten das Komische in der klassischen Musik auf. Unter dem Titel »Mit deutschem Migrationshintergrund auf dem Balkan« widmeten sich die Schriftsteller Jan Koneffke (Deutschland) und Filip Florian (Rumänien) den deutschen Auswanderern in der rumänischen Hauptstadt Bukarest zu verschiedenen Zeiten der Geschichte. Bei der Lesung war auch die
Gesandte der Rumänischen Botschaft in Berlin, Adriana Stănescu zugegen. In einer weiteren Veranstaltung stellte Arne Franke sein Buch Das wehrhafte Sachsenland über die Kirchenburgen in Siebenbürgen vor. Während einer szenischen Lesung konnte man Oskar Ansull auf seiner literarischen Reise nach Czernowitz folgen. Ergänzt wurde das Programm durch die Literarische Inselrundfahrt und eine Schülerlesung mit Sarah Jana Portner und Paulina Schulz. Großes Interesse fand die Ausstellung »In Tallinn leben – Geschichten von Menschen und Häusern« von Sarah Jana Portner. Zu entdecken waren Fotos und Geschichten aus der estnischen Hauptstadt, die die junge Schriftstellerin und Journalistin als Stadtschreiberin Reval/Tallinn 2011 aufgenommen und geschrieben hat. Die Usedomer Literaturtage gingen mit der Verleihung des Usedomer Literaturpreises am 1. April 2012 zu Ende. In einer feierlichen Veranstaltung überreichte die Preisträgerin 2011, Radka Denemarková, die Auszeichnung an Olga Tokarczuk, die als eine der bekanntesten und bedeutendsten polnischen
Schriftstellerinnen gilt. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und in 23 Sprachen übersetzt. Die Laudatio hielt Marta Kijowska, die als Übersetzerin und Journalistin mit besonderem Schwerpunkt auf polnischer Literatur und Geschichte in München arbeitet. Die Jury schrieb in der Begründung: »Olga Tokarczuk erhält den Usedomer Literaturpreis für ihr bisheriges literarisches Schaffen sowie für die literarische und intellektuelle Manifestierung der Region Niederschlesien in der europäischen Geschichtserfahrung und in der polnischen Sprache. Ihre mutigen, bisweilen radikalen Inhalte kleidet sie in klare, ruhige Worte und erschafft eine geheimnisvolle Poesie.« Die Usedomer Literaturtage sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Usedomer Musikfestivals in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf. Wie in den letzten drei Jahren übernahm der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, die Schirmherrschaft. Medienpartner war der Sender NDR Kultur.
Den wesentlichen Teil des Programms bilden die Doppellesungen. Thomas Schulz moderiert die Lesung von Joanna Bator und Eleonora Hummel.
Ein reges Interesse fand beim Publikum die Ausstellung »In Tallinn leben …« von Sarah Jana Portner. Hier die Autorin im Gespräch mit Oskar Ansull. Alle Fotos: © Geert Maciejewski
Die Freude ist grenzenlos: die ersten Preisträgerinnen des Usedomer Literaturpreises – Radka Denemarková (2011) und Olga Tokarczuk (2012).
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Das Stadion in Słubice Lokale Sportgeschichte und Erstellung von Audio-Podcasts Anlässlich der Fußball-EM in Polen und der Ukraine im Juni 2012 fand an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) auf Initiative des Deutschen Kulturforums östliches Europa Potsdam ein Seminar statt, das sich der lokalen, deutsch-polnischen Geschichte aus einer sporthistorischen Perspektive widmete und dabei das Stadion in Słubice – das frühere Ostmarkstadion von Frankfurt (Oder) – in den Fokus nahm. Als Dozenten wurden die beiden Studierenden Dorothee Ahlers und Jacob Venuß gewonnen, die bereits bei einem früheren Projekt des Kulturforums mitgewirkt hatten. Die beiden Dozenten hatten sich für die Aufbereitung des Stoffes eine einleuchtende und abwechslungsreiche Struktur überlegt: Am ersten Wochenende des Blockseminars präsentierten Dorothee Ahlers und Jakob Venuß den geschichtlichen Kontext des Stadionbaus chronologisch in mehreren bebilderten Kurzvorträgen – Beginn der Turnbewegung, Stadionbau, Sport in der Nazizeit. Nach jeder Informationseinheit zur jeweiligen Periode wurde Quellenmaterial ausgeteilt, das sich auf Frankfurt und seine Dammvorstadt (heute Słubice) bezog, die Teilnehmer erhielten Fragen zu den Quellen und erarbeiteten sich so das zuvor Gehörte für den konkreten Ort. Während des zweiten Wochenendes des Blockseminars erfolgte der praktische Teil: Zunächst erkundete die Gruppe unter der Leitung eines deutschen und eines polnischen Regionalhistorikers – Eckhard Reiß und Roland Semik – das Stadion selbst, das heute am Rande des großen Basars auf der polnischen Seite in Słubice liegt. Oberhalb des Stadions befindet sich noch immer die Wiese, die Turnvater Jahn hier ursprünglich für seine Übungen benutzt hatte. Im Wald liegen
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außerdem die Reste eines Türmchens, die zum Kleistturm gehörten, der auf einem Bergrücken hinter dem Stadion zu Ehren des Dichters und Schlachtteilnehmers im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), Ewald Christian von Kleist, errichtet worden war. Deutsche Soldaten sprengten ihn 1945 bei ihrer Flucht vor der Roten Armee, um den Russen einen geeigneten Peilungspunkt zu nehmen. Ziel des Seminars war neben der theoretischen Beschäftigung und der Besichtigung des Ortes auch eine praktische Verarbeitung der gelernten Inhalte in Form von Audiobeiträgen. Unter der Anleitung von Dorothee Ahlers und Jacob Venuß sind fünf Beiträge von Max Hege, Jan Körting, Fabian Sader, Paula Voigt sowie Ariane Afsari entstanden, die sich unterschiedlichen Themen der Stadiongeschichte widmen. Paula Voigt versuchte, durch Interviews in Słubice herauszufinden, was heutige Bewohner und Besucher vom Stadion wissen, und forschte darüber hinaus in der Rezeptionsgeschichte zum Stadion. Ariane Afsari begann noch vor den Anfängen des Stadions, nämlich bei dem kleinen Turnplatz oberhalb des Stadions, der bis heute nicht überwuchert ist und den FriedrichLudwig Jahn im Jahr 1813 einrichtete. Nach ihm war auch die Straße benannt, an der das Stadion liegt. Fabian Sader beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Anfängen des Stadions im Ersten Weltkrieg, als russische Kriegsgefangene aus dem nahe gelegenen Kriegsgefangenenlager Gronenfelde die mühevollen Erdarbeiten für das zukünftige Stadion verrichteten – was ist von ihnen geblieben? Jan Körting zeigt aus der Perspektive eines zufälligen Entdeckers des Słubicer Stadions, wie viele Geschichten sich auftun, wenn man sich mit der Historie
dieser Arena beschäftigt, die im deutschen Ostbrandenburg, in der Frankfurter Dammvorstadt, eröffnet wurde und seit dem Zweiten Weltkrieg jenseits der Oder im polnischen Słubice liegt. Max Hege wollte wissen, was es mit der irreführenden und falschen Bezeichnung »Olympiastadion« auf
Max Hege, Jacob Venuß und Jan Körting im Stadion von Słubice, im Hintergrund die Tribüne
sich hat(te), unter dem das Stadion lange Zeit firmierte und unter dem es auch heute noch bei großen Teilen der Bevölkerung bekannt ist. Die Beiträge können von der Internetpräsenz des Kulturforums heruntergeladen werden.
Mannschaft i des Frankfurter Fußballklubs Preußen 08 im Ostmarkstadion anlässlich des Spiels gegen Tennis Borussia Berlin, Ostern 1938. Die Aufnahme stammt vom Berufsfotografen Karl Lillack aus Frankfurt (Oder). © Stadtarchiv Frankfurt (Oder)
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Programm und Verlag 2012 Thementage Maribor/Marburg an der Drau. Europas Kulturhauptstadt 2012: Berlin (Februar) Halbzeitkonferenz. Fußball als Spiegel ethnischer und regionaler Identitätssuche in MittelOsteuropa: Berlin (Juni) Der Himmel über Danzig. Johannes Hevelius – Nachtleben und Nachleben eines Astronomen: Berlin (August) Donaudelta und Dobrudscha. Heimat vieler Völker: Berlin (Oktober), München (November) Deutsche Minderheiten und regionale Identitäten im östlichen Europa: Kooperationspartnertagung, Groß Stein/Kamien Śląski (November)
Buchvorstellungen, Buchmessen HinterNational – Johannes Urzidil: Wien, Linz, Salzburg (Januar), Heppenheim (April), Berlin (Juni) Maribor/Marburg an der Drau: München (März), Bad Kissingen (Mai), Ulm (Mai) Buchmesse Leipzig: Deutschsprachige Siedler in Slowenien, Danziger Identitäten; Eginald Schlattner: Mein Nachbar, der König (März) Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree: Berlin (April), Görlitz (November), Berlin (November, Dezember) Spurensuche in der Gottschee. Deutschsprachige Siedler in Slowenien: Regensburg (April) Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer: Belgorod Dnjestrowski (Mai), München (Juni), Minneapolis/North Dakota (Juli), Stuttgart (September), Czernowitz (September) Wędrówki między Odrą a Dragą. Spotkanie z Nową Marchią: Landsberg a.d.Warthe/Gorzów Wlkp. (Mai), Grünberg/Zielona Góra (Oktober) Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark: Caputh (Juli), Fürstenwalde (September), Słubice (Oktober), Potsdam (November) Buchmesse Frankfurt: Podiumsgespräch »Košice/Kaschau Interface 2013« (Oktober) Theodor Lepner, Der Preusche Littau (1690): Vorstellung der zweisprachen Edition, Berlin (November)
Lesungen, Filmreihen Fanny Lewald. Eine emanzipierte Schriftstellerin aus Königsberg: Lesungen mit Einführung und Kommentar, Weimar, Stuttgart, Düsseldorf (Januar)
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Wortreiche Landschaften. Zwischen Ostsee und Karpaten. Vierte Usedomer Literaturtage: Podiumsdiskussionen, (Schul-)Lesungen, Buchpräsentation, Gespräch, Musik, Film, Ausstellung (März) Anziehung und Distanz. Deutsche im tschechischen Film: Filmreihe, Freiburg (Mai) Stadtschreiber Maribor 2012: Einführung des Stadtschreibers, Marburg a. d. Drau/Maribor (Juni) Wer kennt noch Gerhart Hauptmann? Ein west-östlicher Klassiker wird 150: Podiumsdiskussion und Film in der Reihe »Forum Neuer Markt, Feste feiern und Geschichte vergessen«: Potsdam (September)
Vorträge Wieder entdeckt: Martin Opitz: Vorträge und Konzert, Görlitz (Februar) Friedrich II. von Preußen als Erinnerungsort im deutschen und polnischen Bewusstsein: Potsdam (März) Friedrichs neue Untertanen in der Neumark. Die Kolonisierung des Oder- und Warthebruchs: Potsdam (Mai) Die Wiederentdeckung des Kulturerbes der Neumark nach 1945: Potsdam (Mai) Die mittelalterlichen Orden und ihr Beitrag zur Entwicklung der Neumark: Potsdam (Juni) Warum blieb Königsberg seinem König nicht treu? Potsdam (September) Zwischen Österreich und Preußen. Friedrich II. und der schlesische Adel: Potsdam (Oktober) Zum Gedenken an Hugo Rokyta (1912–1999): München (Oktober) Böhmische Dörfer an Havel, Spree und Oder: Potsdam (Oktober) Struktur und Architektur. Das postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens: Multimediapräsentation, Potsdam (November) Ostpreußische Städte im Ersten Weltkrieg. Wiederaufbau und Neuerfindung: Berlin (Dezember)
Workshops Spurensuche. Multinationale Heimatkunde in Odessa: Workshop für Studierende, Odessa (März), Stuttgart (August) Zeichen der Teilung. Das Erbe der Architekturmoderne in Oberschlesien heute: Exkursion für Studierende, Kattowitz/Katowice, Hindenburg/Zabrze (Mai) Das Stadion in Słubice. Lokale Sportgeschichte und Erstellung von Audiopodcasts: Workshops für Studierende, Frankfurt (O)., Słubice (Juni)
Suche schlesische Spuren in Deiner Stadt: Schülerstadtrallyes, Berlin (Juni, August) Kulturhauptstadt Europas 2013 Kaschau/Košice: Informationsfahrt für Medienvertreter, Kaschau/Košice (September) Henry van de Velde in Polen: Studienfahrt mit der Bauhaus-Univer-
sität Weimar, Trebschen/Trzebiechów (Oktober)
Konzerte Von Wien nach St. Petersburg. Violinsonaten von Haydn, Mozart und Titz: Hannover (Mai) »Die Nacht, die will verbergen sich« - geistliche und weltliche Lieder aus der Glogauer Handschrift: Berlin, Brandenburg (September) Wie das Quartett nach Russland kam. Hoffmeister-Quartett: Usedomer Musikfestival (Oktober)
Georg Dehio-Buchpreis 2012 Preisverleihung und Begleitveranstaltung mit Peter Demetz: Berlin (November) Begleitveranstaltung mit Radka Denemarková und Eva Profousová: Berlin (Dezember)
Wanderausstellungen Schloss Friedrichstein in Ostpreußen und die Grafen von Dönhoff: Düsseldorf (Januar–März) Struktur und Architektur. Das postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens: Stettin (Januar–März), Waldenburg/Walbrzych (April–Juni), Oppeln/Opole (Juni–August), Buchwald/Bukowiec
(September–Dezember), Potsdam (November–Januar 2013) Zeit-Reisen. Historische Ansichten aus der Graphiksammlung Haselbach: Hirschberg/Jelenia Góra (Januar–Juni), Reutlingen (September–Oktober) Brückenschläge – Daniel Ernst Jablonski im Europa der Frühaufklärung: Thorn/Toruń (poln., Februar), Oldenburg (dt., April–Mai), Breslau/Wrocław (poln., Mai–Juli), Emden (dt., Juni–Juli), Memel/Klaipeda (dt., August–September), Vilnius (dt., Oktober), Halle/S. (dt., November–Februar 2013) In Tallinn leben – Geschichten von Menschen und Häusern: Heringsdorf (März–Mai), Passau (November) Die Neumark. Begegnungen mit einer historischen Landschaft: Potsdam, Caputh (Mai–Juli), Frankfurt (O.) (September–Oktober), Berlin (November–Februar 2013)
Siebenbürgen – eine Wissenschaftslandschaft: Dinkelsbühl, Gundelsheim (Mai–Juni), Heidelberg, Gundelsheim (September), Bad Kissingen (September–November), Schäßburg/Sighişoara (November), Kronstadt/Braşov (November–Dezember), Hermannstadt/Sibiu (Dezember–Januar 2013) Zoppot, Cranz, Rigaer Strand. Ostseebäder im 19. und 20. Jahrhundert: Kiel (Juni), Ellingen (Juli–Dezember) Adel in Schlesien: Potsdam (August–Oktober) Innovation und Tradition. Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und Brandenburg: Brandenburg (September–Oktober), Tangermünde (November–Januar 2013)
Neuerscheinungen und Zweitauflagen Arne Franke, Hermannstadt/Sibiu. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang durch die Stadt am Zibin. In Koop. mit Schnell & Steiner in der Reihe Große Kunstführer in der Potsdamer Bibliothek östliches Europa, 2., korr. Aufl., 48 S., geb., € 9,95, ISBN 978-3-7954-2574-6 (Januar) Marjeta Ciglenečki, Maribor/Marburg an der Drau. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang. In Koop. mit Schnell & Steiner in der Reihe Große Kunstführer in der Potsdamer Bibliothek östliches Europa, 48 S., geb., € 9,95, ISBN 978-3-7954-2504-3 (Januar) Paweł Rutkowski (red.), Wędrówki między Odrą a Drawą. Spotkanie z Nową Marchią. Mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abb., Kurzbiografien, Glossar, Karten u. umfangr. Registern, 219 S., geb., € 19,80, ISBN 978-3-936168-51-8 (Januar) Roswitha Schieb, Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree. Mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abb., Kurzbiografien, Verzeichnis Berliner Straßen mit schlesischem Bezug und Registern, 388 S., geb., m. Lesebändchen, € 19,80, ISBN 978-3-936168-61-7 (April) Paweł Rutkowski (Hg.), Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnungen mit der Neumark. Die Übersetzung der polnischsprachigen Publikation (s. o.) enthält elf weitere Objekttexte. Mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abb., Kurzbiografien, Glossar, Karten und umfangr. Registern, 256 S., geb., m. Lesebändchen, € 19,80, ISBN 978-3-936168-44-0 (Juli) Ute Schmidt, Bessarabien. Deutsche Kolonisten am Schwarzen Meer. 2., aktual., erw. u. korr. Aufl., mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abb., Zeittafel, Ortsnamenkonkordanz u. Einsteckkarte, 420 S., geb., € 19,80, ISBN 978-3-936168-65-5 (September)
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Team des Kulturforums (Stand: 1. Januar 2013) Saskia Aberle, Assistenz Direktion, Veranstaltungsorganisation Ariane Afsari, Verlag, Fachreferat Kulturelle Bildung Susanna Becker, Assistenz Verlag, Elektronische Medien Dr. Klaus Harer, Fachreferat Musik, Länderreferat Osteuropa Frauke Kraft, Verwaltungsleiterin Tanja Krombach, Leitung Verlag, Länderreferat Tschechien und Slowakei Dr. Harald Roth, Fachreferat Geschichte, Länderreferat Südosteuropa, ab April 2012 kommissarischer Direktor Thomas Schulz, Fachreferat Literatur, Länderreferat Polen Hana Kathrin Stockhausen, Grafik, Design Dr. Claudia Tutsch, Fachreferat Kunstgeschichte, Länderreferat Baltikum Ilona Wäsch, Sachbearbeiterin Verwaltung, Buchhaltung André Werner, Redaktionsleitung Website
Vorstand (Stand: 1. Januar 2013) MinDgt. i. R. Winfried Smaczny, Berlin, Vorstandsvorsitzender Dr. Elisabeth Fendl, München MinDir. Hans-Heinrich von Knobloch, Berlin
Kuratorium Sabine Deres, Ministerialrätin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Vorsitz) Dr. Markus Bauer, Direktor des Schlesischen Museums zu Görlitz, Vertreter der Mitgliederversammlung im Kuratorium Magdalena Erdman, Vertreterin der Botschaft der Republik Polen Prof. Oliver Günther, Ph. D., Präsident der Universität Potsdam Dr. Uwe Koch, Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Martin Sarvaš, Direktor des Slowakischen Instituts Berlin Prof. Dr. Matthias Weber, Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
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Mitglieder Deutsche Gesellschaft e. V., Berlin: Dr. Andreas H. Apelt, Bevollmächtigter des Vorstandes der D. G. e. V. Festival Mitte Europa – Mißlareuth 1990 e. V.: Kammersänger Professor Thomas Thomaschke, Intendant Institut für deutsche Kultur und Geschichte im südöstlichen Europa, München: Prof. Dr. Stefan Sienerth, Direktor Institut für deutsche Musikkultur im östlichen Europa: Prof. Dr. Klaus W. Niemöller, Vorsitzender Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam: Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Direktor Nordost-Institut – Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V., Lüneburg: Dr. Joachim Tauber, Direktor Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg: Dr. Joachim Mähnert, Direktor Pommersches Landesmuseum, Greifswald: Dr. Uwe Schröder, Direktor Schlesisches Museum zu Görlitz: Dr. Markus Bauer, Direktor Stiftung Martin Opitz Bibliothek, Herne: Dr. Hans-Jakob Tebarth, Direktor Universität Potsdam: Prof. Oliver Günther, Ph. D., Präsident Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Slawistik: Prof. Dr. Norbert Franz, zur Zeit der Gründung des Kulturforums Dekan
Impressum Herausgeber: Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V. Berliner Straße 135, Haus K1 D–14467 Potsdam www.kulturforum.info deutsches@kulturforum.info © 2013. Alle Rechte vorbehalten. V. i. S. d. P.: Dr. Harald Roth Abbildungen und Bildrechte: Wenn nicht anders in der Bildunterschrift angegeben, stammen die Bilder vom Deutschen Kulturforum östliches Europa. Gestaltung und Satz: Hana Kathrin Stockhausen Druck und Bindung: Flyeralarm, Würzburg
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Deutsches Kulturforum östliches Europa Berliner Straße 135, Haus K1 · 14467 Potsdam Tel. +49(0)331/20098-0 Fax +49(0)331/20098-50 deutsches@kulturforum.info www.kulturforum.info
Das Kulturforum wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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