Wieder entdeckt: Martin Opitz | 9. Februar 2012, Schlesisches Museum zu Görlitz

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Das Deutsche Kulturforum östliches Europa engagiert sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Ge­schichte jener Gebiete im östlichen Europa, in denen früher Deutsche gelebt haben oder heute noch leben. Das Kulturforum organisiert Podiumsdiskussionen, Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Preisverleihungen, Tagungen und verlegt in seiner Potsdamer Bibliothek östliches Europa Sachbücher, Bildbände und Belletristik. Deutsches Kulturforum östliches Europa Berliner Straße 135 | Haus K1 14467 Potsdam Tel. +49(0)331/20098-0 Fax +49(0)331/20098-50 deutsches@kulturforum.info www.kulturforum.info

Wieder entdeckt: Martin Opitz Vorträge und Konzert Mit Roswitha Schieb, Wolfgang Kessler und dem Ensemble Musicantica

Das Kulturforum wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

In Kooperation mit: Maximilian Eiden, Kulturreferent für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz Untermarkt 4 02826 Görlitz Tel. +49(0)3581/8791-0 Fax +49(0)3581/8791-200 meiden@schlesisches-museum.de www.schlesisches-museum.de Der Kulturreferent für Schlesien entwickelt seit 2002 mit vielen Partnern in Deutschland, Polen und Tschechien Angebote der kulturellen Bildungs- und Breitenarbeit, die Geschichte und Kultur Schlesiens möglichst vielen Menschen zugänglich machen. Sein Sitz ist das Schlesische Museum zu Görlitz. 1996 gegründet, erforscht es das kulturelle Gepräge der Region, sammelt und präsentiert schlesisches Kulturgut. Beiderseits der Grenzen kooperiert auch das Museum mit vielen Partnern und findet ein aufmerksames Publikum – für innovative Ausstellungen und für das offene Gespräch über Vergangenheit und Zukunft Schlesiens in Europa.

Collage aus verschiedenen Bildmaterialien von Hana Kathrin Stockhausen. V. l. n. r.: © Roswitha Schieb; © Dr. Wolfgang Kessler; Martin Opitz; Julla von Landsberg, Sven Rössel: © Ensemble Musicantica (Fotograf Mathias Marx); Hintergrund: © Gerd Altmann/pixelio.de

Do • 9. 2. 2012 • 19 Uhr Schlesisches Museum zu Görlitz Eingang Fischmarkt 5 Karten a. d. Abendkasse: 5 €, erm. 3 €, auch Vorreservierung mögl.: 03581/8791-0


Wieder entdeckt: Martin Opitz Vorträge und Konzert Wolfgang Kessler, Martin-Opitz-Bibliothek, Herne Roswitha Schieb, Autorin, Borgsdorf Ensemble Musicantica, Leipzig, mit Julla von Landsberg (Sopran), Christine Trinks (Violine), N.N. (Violine/Viola), Arve Stavran (Cembalo), Sven Rössel (Violone, Konzept und künstlerische Leitung)

Dem schlesischen Barockdichter Martin Opitz (geb. in Bunzlau 1597, gest. in Danzig 1639) hat die deutsche Poesie viel zu verdanken. Er hat Versmaß, Regeln, Kunstanspruch und Handwerk festgeschrieben im Buch von der deutschen Poeterey, erschienen 1624. Diese Übertragung der lateinischen Regelpoetik auf die deutsche Dichtung etablierte die deutsche Sprache auch als Kunstsprache und hob sie so auf den Rang des Italienischen oder Französischen. Die Reform dieses bahnbrechenden Theoretikers, der neben vielen anderen Schriften auch anrührende Liebesgedichte und aufwühlende Verse über die Gräuel des 30-jährigen Krieges hinterließ, ging in die Literaturgeschichte ein. Großen Eindruck machte Martin Opitz auch auf die Musiker seiner Zeit. So lieferte er Heinrich Schütz (1585–1672) das Libretto für die erste deutsche Oper Dafne. Dieses Bühnenwerk wurde 1627 in Torgau uraufgeführt und gilt heute leider als verschollen. Erhalten geblieben sind aber äußerst reizvolle Vertonungen Opitzscher Gedichte durch den Zittauer Organisten Andreas Hammerschmidt (1611–1675), aus denen einige Stücke zu Gehör gebracht werden. In zwei Kurzvorträgen von Wolfgang Kessler und Roswitha Schieb sollen Bedeutung und Aktualität des Lebens und Wirkens von Martin Opitz herausgestellt werden; wie Opitz die barocke Musikkultur inspiriert hat, wird das Ensemble Musicantica mit seinem Programm zeigen.

Wolfgang Kessler, 1946 in Hamm/Westfalen geboren, studierte Geschichte, Osteuropäische Geschichte sowie Slawistik in Bochum und wurde an der Universität Düsseldorf promoviert. Dort war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und an der Universität Marburg als Hochschulassistent tätig. Von 1989 bis 2011 leitete er die Stiftung Martin-Opitz-Bibliothek. Er ist Vorstandsmitglied des Deutschen Kulturforums östliches Europa. Roswitha Schieb, 1962 in Recklinghausen geboren, studierte Literatur- und Kunstwissenschaft in Köln und Berlin. Neben Theaterbüchern über Peter Stein und seine Faust-Inszenierung veröffentlichte sie vor allem kulturhistorische Reisebücher. Ihr Erzählungsband Die beste Zeit erschien 2007, die zweite Auflage des Literarischen Reiseführers Breslau 2009. Sie arbeitet als freie Autorin in Borgsdorf bei Berlin.

Das Ensemble Musicantica wurde 2007 von Sven Rössel gegründet, um unbekannte und besonders hörenswerte Barockmusik aus Mitteldeutschland wieder erklingen zu lassen. Auf der Grundlage alter Quellen werden spezielle Programmkonzepte schlüssig auf historischem Instrumentarium umgesetzt. Die Musiker – alle spezialisiert auf dem Gebiet der »Alten Musik« – verfolgen gemeinsam ein Ziel: Musik im Sinn ihrer Entstehungszeit und für das Publikum lebendig aufzuführen. www.musicantica.de


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