Studenten machen Schule - Unterrichtskonzept Demmin

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Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

Pommern – eine Region? Slawischer Ursprung, deutsche Geschichte, deutsche und polnische Gegenwart und europäische Zukunft Das nachfolgende Unterrichtskonzept wurde von den oben aufgeführten Autoren entwickelt und vom 2.–4.3.2011 in der Pestalozzi-Schule Demmin in einer Klasse der Jahrgangsstufe 9 umgesetzt. Projektidee Das Projekt beschäftigt sich mit der historischen Region Pommern, einer ehemals deutschen Region, bestehend aus Vorpommern, westlich der Oder gelegen, und Hinterpommern, östlich der Oder – heute Westpommern. Nach 1945 wurde der Teil östlich der Oder sowie die Hauptstadt der Region, Stettin, polnisch. Die angestammten Bewohner mussten diesen Teil Pommerns verlassen und Menschen aus allen Teilen Polens besiedelten das Land neu. Seitdem ist die Region geteilt und besteht aus einem deutschen und einem polnischen Teil. Aber kann man überhaupt noch von einer Region sprechen? Während die historische Bezeichnung auf deutscher Seite beibehalten wurde, lässt der Begriff Westpommern für die polnische Woiewodschaft nicht darauf schließen, dass Pommern westlich der Oder weitergeht. Welche Rolle spielt die Euroregion Pomerania? Inwiefern kann man vielleicht heute wieder von einer Region sprechen? Von diesen Fragen ausgehend haben wir unser Projekt entwickelt. Weitere Überlegungen kamen hinzu: Wodurch zeichnete sich die Region ursprünglich aus? Was hat sich nach 1945 verändert, als das östliche Pommern polonisiert wurde, und wie hat sich das deutsche Vorpommern entwickelt? Können auch heute noch Gemeinsamkeiten im Leben der Menschen in Pommern auf deutscher und polnischer Seite festgestellt werden oder überwiegen die Unterschiede? Und wie sieht das deutsch-polnische Verhältnis in der Region heute aus?

Relevanz Als besonders wichtig für das Projekt haben wir den lokalen Bezug erachtet, um für die S. eine Relevanz zum Thema herzustellen. Demmin liegt in Vorpommern, also dem deutschen Teil Pommerns. Somit können die S. mit eigenen Erfahrungen arbeiten und ihre Region, die sie gut kennen, ins Verhältnis zu einer Region setzen, über die sie im Laufe des Projektes Wissen erlangen sollen. Was sind die ursprünglichen Eigenheiten der Region, lassen sie sich heute noch finden? Wie lebten Menschen früher in Pommern, wie leben Polen und Deutsche heute diesseits und jenseits der Grenze? Wie bestimmen geschichtliche und politische Ereignisse das Zusammenleben in der Heimatregion der S. und das Verhältnis zur polnischen Nachbarregion? Spielt regionale Identität für die S. eine Rolle? Methode und Produkt Zentraler Aspekt des Projekts ist nach der Erarbeitung eines historischen und geografischen Überblicks über die Region Pommern die Gestaltung eines Memoryspiels, bei dem sich jeder S. mit einem selbstgewählten Aspekt zur Region Pommern genauer befassen soll. Als Ergebnis entsteht jeweils ein Memory-Kartenpaar, dass den Mitspielern im anschließenden Spiel vorgestellt wird. So wird das erarbeitete Wissen jedes Einzelnen auf spielerische Weise für alle zugänglich. Der Einsatz von Bildern verstärkt die Anschaulichkeit für Kartengestalter und Mitspieler. Mit dem Memoryspiel entsteht am Ende des Projektes ein Produkt, mit dem die S. ihr erarbeitetes Wissen je nach Interesse weiterentwickeln, kreativ einsetzen sowie an andere S. weitergeben können. Abkürzungen S = Schülerinnen und Schüler P = Beteiligte im Projektteam

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Projekt: Studenten machen Schule – deutsche Kulturgeschichte im östlichen Europa


Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

Verlauf 1.Tag Phase

Inhalte

Feinziele

Methoden

Einführung 8:00–8:10

Warming Up: Spiel »Obstsalat«

lockere Atmosphäre zum Einstieg schaffen

»Obstsalat«: Alle sitzen im Kreis, einer hat keinen Stuhl und steht in der Mitte. Jeder ist einer Gruppe zugeordnet, die jeweils einen bestimmten Früchtenamen trägt (z.B. Kirsche, Apfel, Banane, Kiwi). Die Person in der Mitte ruft nun eine Frucht auf, alle »Äpfel« müssen sich einen neuen Platz suchen, wobei der aus der Mitte versucht, ebenfalls einen Platz zu bekommen.

8:10–8:30

erste Vorstellungsrunde: S.-Interviews zu zweit

Möglichkeit für P., die S. kennenzulernen und umgekehrt, Vorwissen abfragen

Interviewfragen: • Name, Herkunft • Was verbindest du mit Polen? • Warst du schon einmal in Polen? Offene Frage: • Was wolltest du schon immer mal von deinem Gegenüber wissen?

8:30–8:45

zweite Vorstellungsrunde: • Aufstellen im Raum (imaginäre Landkarte) nach eigener Herkunft, danach nach der Herkunft der Großeltern • Rechercheaufgabe für nächsten Tag: »Wo sind eure Großeltern aufgewachsen?«

Verorten im Raum Kennenlernen der Teilnehmer, Einstimmen auf das The- (imaginäre Landkarte nach der Ackermann-Methode ma, etwaige Bezüge durch Großeltern zu heutigen polnischen Gebieten ermitteln

Projekt: Studenten machen Schule – deutsche Kulturgeschichte im östlichen Europa


Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

Erarbeitung 8:45–9:15 anschließend Frühstückspause

Was assoziieren die S. mit der Region Pommern? Diskussion der Assoziationen

Annäherung an das Thema, Vorwissen ermitteln, Stereotype, generelle Vorstellungen etc. zu Pommern erkunden, Grundlage für weitere Beschäftigung mit Pommern legen

Brainstorming: Jeder S. schreibt seine Gedanken auf Zettel , die eingesammelt, von P. vorgelesen und an die Tafel geschrieben werden

9:30–12:00

historisches Pommern entdecken

deutsche und polnische Vergangenheit von heute polnischen Städten entdecken, Vergleichen des deutschen und polnischen Geschichtsbildes einer Stadt mithilfe des deutschen und polnischen Wikipedia-Artikels zu einer Stadt

Arbeit in 2er Teams, zusätzlich werden separate Zettel mit wichtigen Daten aus den letzten 1000 Jahren dt.poln. Geschichte zur Orientierung und Hilfe für die Einordnung der Ereignisse in Pommern von den P. an die S. ausgeteilt (angelehnt an die Ackermann-Methode)

Auswertung/Sicherung: 12:00–12:30

Vorstellen der Zeitstrahlen

Vorstellung der wichtigsten Daten der Stadt, Diskussion zur Angemessenheit der Verwendung von Wikipedia als Quelle

Stuhlkreis

2.Tag Phase

Inhalte

Feinziele

Methoden

Einführung 8:00–8:10

Warming Up: Spiel »Aufreihen«

gemeinsamer Start in den Tag, Konzentration schaffen

»Aufreihen«: Die S. stellen sich nach vorgegebenem Prinzip in eine Reihe. Herausforderung dabei: ohne Reden! Anschließend wird vom Spielleiter kontrolliert. Mögliche Kategorien: Körpergröße, Schuhgröße, Länge des Schulwegs in Minuten, Vornamen alphabetisch …

8:10–8:20

Auswertung der Recherche zur Familienherkunft

Verbindung von deutscher Geschichte im östlichen Europa mit eigener Familiengeschichte

Erzählrunde im Stuhlkreis

Erarbeitung 8:30–10:15 Frühstückspause 10:15–10:30 10:30–11:00

Film: Pommerland • Klärung von Begriffen und Situationen • Diskussion: Mit welchen Problemen sehen sich die Menschen konfrontiert? Was lernen wir über das Verhältnis Deutschl./Polen?

einen Ausschnitt des polnischen Pommerns kennenlernen, Vergleich zu deutschem Teil von Pommern

Arbeitsblätter mit Fragen zum Film, die die Grundlage für die Diskussion zum Film bilden

Projekt: Studenten machen Schule – deutsche Kulturgeschichte im östlichen Europa


Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

11:00–11:10

Spiel »Gordischer Knoten«

Auflockerung

11:10–13:00

S. sollen sich ein breites WisErstellung eines sen über die Region damals Memory-Spiels und heute aneignen zu der Region Pommern Teil 1: Bild- und Textrecherche, Arbeit in 2er-Teams

Auswertung/Sicherung 13:00–13:10

Zwischenfazit: Wie läuft die Arbeit am Memory? Ausblick auf den kommenden Tag

»Gordischer Knoten«: Alle stehen im Kreis, strecken die Arme nach vorne und laufen mit geschlossenen Augen aufeinander zu. Jeder greift nach zwei freien Händen, anschließend werden die Augen geöffnet. Der entstandene Knoten muss nun entwirrt werden, ohne dass die Hände geöffnet werden. Ziel: wieder in einem Kreis stehen. Jedes Team erstellt zwei Memorypaare zu selbst gewählten Themen. Ein Memorypaar besteht aus jeweils einer Bild- und einer Textkarte. Beim Spielen werden die Karten reihherum aufgedeckt, wobei die »Expertenteams« (jeweils die 2erTeams, welche die Memorykarte gestaltet haben) den anderen helfen, wenn ein aufgedecktes Paar nicht erkannt wird. Zunächst beschreibt die Person, die die Karte aufgedeckt hat, was auf der Bildkarte zu sehen ist und liest das Thema vor. Das »Expertenteam« stellt anschließend den Hintergrund und nähere Informationen zum Thema vor. Recherchequellen: Internet, vereinzelt Textmaterialien von P. Als Thema standen alle möglichen Aspekte der Region Pommern zur Auswahl, die die S. spannend fanden (z. B. Geografie und Geschichte Pommerns, Tourismus, Bräuche und Traditionen, aktuelle deutsch-polnische Kooperationen)

3.Tag Phase Einführung 8:00–8:10

Inhalte Warming-Up: Spiel »Zuzwinkern«

Feinziele Auflockerung

Methoden »Zuzwinkern«: Es werden zwei Kreise gebildet, der Innenkreis sitzt auf Stühlen, der Außenkreis steht jeweils dahinter (immer ein Paar). Einer aus dem Innenkreis hat keinen Hintermann und versucht durch Zuzwinkern in Richtung anderer S. im Innenkreis, sich einen Hintermann herbeizuzwinkern. Der jeweilige Hintermann versucht das zu verhindern, sobald sein Vordermann weglaufen möchte …

Projekt: Studenten machen Schule – deutsche Kulturgeschichte im östlichen Europa


Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

10:00–11:30

Memoryspiel Teil 3: Spiel in Aktion

gemeinsames Spielen, Vorstellen der Themen, Kennenlernen verschiedener Aspekte Pommerns

Auswertung 11:30–11:50 11:50–12:05

Projektauswertung, inhaltlich mit Fragerunde: Wollt ihr in Pommern bleiben, wie ist eure Verbindung zur Heimat? Wie hat sich der Blick auf die Region verändert? Was wurde neu hinzugelernt?

nochmalige Festigung, Sicherung des Gelernten, Austausch über persönlichen Eindrücke der S.

erneutes Brainstorming zu Pommern, wieder anonym auf Zetteln, die von P. eingesammelt, vorgelesen u. an die Tafel geschrieben werden Bei den Fragen ist mit Pommern hier Vorpommern gemeint, da die S. Pommern weniger als deutschpolnische, sondern mehr als ihre deutsche Region wahrnehmen.

12:15–12:45

Feedback zur Projektdurchführung Teil 1: Fragen zum Projekt an sich Teil 2: inhaltliches Feedback • Ausräumen letzter Missverständnisse • nochmalige spielerische Wissensabfrage • Frage, inwiefern das Projekt das Interesse am Thema verstärkt hat

S. sollen P. Rückmeldung zu ihrem Unterrichtskonzept geben und dabei zwischen Inhalt und Darbietung unterscheiden

Teil 1: Feedbackfragen, schriftliche Antworten, anschließendes Einsammeln u. Vorlesen Fragen: 1. Was hast du im Projekt Neues gelernt bzw. kennengelernt? 2. Was hat dir am besten gefallen, und warum? 3. Was hat dir am wenigsten gefallen, und warum? 4. Was hat dir im Projekt gefehlt?

Erfahrungsbericht Als wir, die P., am 1.3.2011 in den Zug nach Demmin einstiegen, war uns nicht ganz bewusst, was uns die nächsten vier Tage erwarten würde. Die für das Projekt eher schwierige Lage der Schule mitten in Mecklenburg-Vorpommern – somit relativ weit von der deutsch-polnischen Grenze entfernt und für deutsch-polnische Grenzerkundungen ungeeignet – versuchten wir in unserem Konzept abzubilden. Unser Ziel war es zunächst, den S. einer 9. Klasse an der Demminer Pestalozzi-Schule die historische Region Pommern und ihre geschichtliche Entwicklung in zahlreichen Facetten näher zu bringen, die gegenwärtige Region Pommern zu deuten und

Teil 2: Zwei-Felder-Feedback Es werden nur geschlossene Fragen gestellt, S. müssen sich jeweils auf ein JA- oder NEIN-Feld stellen

Ausblicke für eine gemeinschaftliche Zukunft zu erörtern. Theoretische Grundlage war hierbei Jörn Rüsen: »Wir können Gegenwart nur verstehen und Zukunft nur antizipieren, wenn wir uns der Vergangenheit zuwenden«. In den folgenden Tagen wurde uns aber bewusst, dass unser erarbeitetes Konzept kein fester, standardisierter Plan sein konnte, sondern ein sich stetig veränderndes, lebendiges Ideengeflecht sein musste. Im Folgenden sollen einige problematische Aspekte unseres Projekts exemplarisch aufgezeigt, aber auch positive Erlebnisse beschrieben werden.

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Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

Nachdem wir in Demmin angekommen waren, begaben wir uns für eine kurze Vorstellungsrunde in die Klasse, in der uns für die nächsten drei Tage freie Hand in der Gestaltung des Unterrichts gelassen wurde. Dabei sollte noch nicht viel von unserem Projekt vorgestellt werden, sondern nur die Gelegenheit gegeben werden, uns kurz mit der Klasse vertraut zu machen. Die Klassenstärke betrug unter zwanzig S., sodass wir nur kleine Änderungen im Konzept vornehmen mussten, was vor allem das Wikipedia-Spiel und die Erarbeitung des Memoryspiels betraf. Am nächsten Morgen begannen wir um acht Uhr mit unserem Projekt. Dabei stellte sich heraus, dass sich gerade die Aufwärm- und Auflockerungsspiele konstant positiv gestalteten und von den S. sehr gut angenommen worden sind, weshalb sie im Folgenden nicht weiter erwähnt werden sollen. Die Vorstellungsrunde durch ein gegenseitiges Interview zweier Personen zeigte uns bereits erste Probleme auf, da sich oft Pärchen bildeten, die sich schon vorher sehr gut kannten. Die Pärchenbildung hätte besser durch ein Losverfahren oder andere Zufalls-Methoden erfolgen sollen. Auch das Aufstellen im Raum entlang einer imaginären Landkarte der eigenen Herkunft oder der der Großeltern konnte nur teilweise unsere Erwartungen erfüllen, da viele der S. kein Wissen über die Wurzeln ihrer Großeltern hatten oder die Familien oft seit Generationen rund um Demmin lebten. Im Gegensatz dazu war das Brainstorming zum Thema Pommern sehr fruchtbar, was wohl auch daran lag, dass wir uns in der Form dafür entschieden, die Gedanken/Begriffe anonym auf einen Zettel schreiben zu lassen, welche dann die P. an der Tafel zusammenfassten. Da wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden waren, ließen wir das Tafelbild die nächsten drei Tage bewusst stehen. Auf das Brainstorming folgte der Versuch, durch das Wikipedia-ist-mehr-Spiel (Ackermann-Methode) die S. für die deutsch-polnische Region Pommern zu sensibilisieren sowie Gemeinsamkeiten und Gegensätze herauszustellen. Bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung stellten wir fest, dass wir spezifischere Arbeitsaufträge hätten geben müssen. Ein

Ziel war eigentlich, in groben Zügen die Geschichte einer pommerschen Stadt anhand eines Wikipedia-Artikels darzustellen. Dies verlief sich aber in einer akribischen Aufzählung aller Daten aus dem Wikipedia-Artikel, was am Zeitstrahl und bei der Vorstellung des Zeitstrahls ersichtlich war. Deshalb überschritten wir unsere geplante Zeit für diese Methode um über eine Stunde. Daraus lernten wir, den S. genauere Aufgabenstellungen zu geben, da freies Arbeiten in dieser Form für sie wohl neu war. Am nächsten Morgen sollte kurz die am Vortag gestellte Aufgabe über die Herkunft der Familien der S. bearbeitet werden. Leider wurden dazu nicht genügend Informationen eingeholt, so dass wir gleich zur Filmvorführung übergingen. Durch einen vorher ausgeteilten Fragebogen versuchten wir, die S. auf eine anschließende Diskussion vorzubereiten. Leider gestaltete sich diese Diskussionsrunde sehr schleppend, da die S. eher zurückhaltend waren. Trotz allem konnten wir in der kleinen Erzählrunde immerhin feststellen, dass der Film positiv aufgenommen wurde und die S. einige interessante Aspekte über den polnischen Teil Pommerns erfahren haben bzw. auch Gemeinsamkeiten zu ihrer Region entdecken konnten. Daraufhin begannen wir mit der Verteilung der Arbeitsaufträge für die Erstellung eines Memoryspiels über Pommern. Zu dessen Vorbereitung gilt es noch zu sagen, dass wir bereits am ersten Tag merkten, dass unsere dafür zusammengestellten Arbeitsmaterialien die S. inhaltlich überfordern würden. Daher erweiterten wir die Bandbreite der Themen durch die Begriffe des Brainstormings und konnten durch die selbst gewählten Aspekte größere Eigenständigkeit im Erarbeiten des Memorys erzielen. Durch Recherche im Internet, ausgeteilte Materialien und Heimarbeit konnten wir die Arbeitsphase zügig abschließen und das Memoryspiel mit der Klasse durchspielen, was nach Plan funktionierte und sehr gut angenommen wurde.

Projekt: Studenten machen Schule – deutsche Kulturgeschichte im östlichen Europa


Unterrichtskonzept von S. Albani, D. Berger und N. Werner

Auf das Memoryspiel folgten die Projektauswertung und eine Evaluationsrunde. Durch nochmaliges Brainstorming zum Begriff Pommern sollte das erlangte Wissen abgefragt werden. Um den Blick noch auf eine persönlichere Ebene zu lenken, diskutierten wir mit den S. ihre Zukunftsperspektiven in ‚ihrer‘ Region. Diese Diskussionsrunde erstaunte uns, da hier die S. das erste Mal ganz frei redeten, ohne ausdrücklich dazu aufgefordert worden zu sein. Daraufhin probierten wir zwei verschiedene Formen der Evaluation aus: Zum einen stellten wir Fragen zum Ablauf des Projekts, welche auf Zetteln beantwortet und anschließend nach dem Zufallsprinzip von einer anderen Person vorgelesen wurden. Hierbei kam zu Tage, dass das Wikipedia-Spiel vielen zu lange gedauert hatte, insgesamt aber das Projekt mit Freude mitgestaltet wurde und unser Kernpunkt, die Erarbeitung und das Spielen des Memorys, besonders gut ankam. Zum anderen führten wir ein Zwei-Felder-Feedback mit geschlossenen Fragen durch, das ergab, dass viele S. für die Region Pommern sensibilisiert worden sind, dennoch der größte Teil sich weniger für den polnischen Teil interessiert, was wohl daran liegt, dass die Entfernung zur polnischen Grenze zu groß ist. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass am Ende unsere Erwartungen erfüllt worden sind. Im Hinblick auf das Konzept muss deutlich gemacht werden, dass Flexibilität während der Projektdurchführung unentbehrlich ist, um individuell auf die Klasse eingehen zu können. Dies stellt die größte Herausforderung dar. Dennoch steht fest, dass unser erarbeitetes Konzept bei den S. zum großen Teil erfolgreich war und den Unterricht in jedem Falle bereicherte. An allen drei Tagen der Durchführung war die Stimmung in der Klasse sehr gut und die S. haben stets motiviert sowie aufmerksam mitgewirkt, sodass wir dieses Konzept mit Freude und viel Spaß verwirklichen konnten.

Autoren Susanne Albani, geb. 1986, studiert den Master Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas an der Viadrina in Frankfurt (Oder); während des Studiums beschäftigte sie sich in Seminaren und bei Projekten intensiv mit dem deutsch-polnischem Grenzraum, @ Dirk Berger, geb. 1985, schloss den Bachelorstudiengang Europäische Geschichte an der Universität Bayreuth ab. Derzeit absolviert er den Masterstudiengang Europäische Kulturgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), @ Nina Wermer, geb. 1983 studiert den Masterstudiengang Interkulturelle Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), in dessen Rahmen sie sich u.a. auch mit der deutschpolnischen Grenzsituation und der polnischen Sprache beschäftigt hat, @ Material und Literatur Interviews: Wäscheleine, Wäscheklammern, Eddings, Kreppband (für Namensschilder), Fragebögen Wikipediaspiel: Tapetenrolle (Zeitstrahl), groß kopierte Karten zum historischen Pommern, Briefumschläge, Wikipediaausdrucke von heute deutschen und polnischen (damals deutschen) Städten in der Region Pommern, »Wikipedia ist mehr« – Ackermann-Methode Film: Film Pommerland, Arbeitsblatt zum Film (siehe Anhang) Memoryspiel: Kapa-Platten und Sprühkleber (aus dem Künstlerbedarf ), Cutter, Lineal Allgemein: Kamera zum Dokumentieren Materialanhänge: Arbeitsblatt zum Film, Arbeitsblatt zum Memoryspiel, Themenwahl für Memoryspiel, Feedbackfragen für Positionierungsspiel

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